Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Fr 23. Mai 2025, 07:35
Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vm 23.Mai 2025:
Sprecherin der Europäischen Kommission bestätigt Verhandlungen auf technischer Ebene über Dukovany
22. Mai 2025, oenergetice.cz
CTK
Brüssel, 22. Mai (CTK) - Eine Sprecherin der Europäischen Kommission bestätigte heute, dass Verhandlungen auf technischer Ebene zwischen Vertretern der Tschechischen Republik und der Kommission im Zusammenhang mit der Ausschreibung zu Dukovany stattfinden. Sie konnte jedoch nicht abschätzen, wie lange diese Verhandlungen dauern werden. Der tschechische Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Stéphane Séjourné, vereinbarten am Dienstag, die Aufnahme von Expertenkonsultationen zu beschleunigen, um die rechtlichen und technischen Bedingungen des bevorstehenden endgültigen Vertraga über die Nuklearausschreibung für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany zu klären.
Die Sprecherin der EU-Exekutive, Lea Zuber, bezeichnete die Gespräche zwischen Vlček und Sejourné als konstruktiv. "Jetzt kehrt die Arbeit, sagen wir mal, auf die technische Ebene zurück. Die Verhandlungen laufen, und es ist wirklich schwer, einen Zeitrahmen oder ein Ergebnis vorherzusagen", sagte Zuber auf Anfrage tschechischer Journalisten.
Die Ausschreibung für den Bau der Blöcke hat das südkoreanische Unternehmen KHNP gewonnen, aber das Kreisgericht Brünn hat die Unterzeichnung des Bauvertrags mit einer vorläufigen Maßnahme blockiert. Die einstweilige Verfügung wurde durch das französische Unternehmen EDF angefordert, das bei der Ausschreibung scheiterte und seine Einwände gegen die Ausschreibung danach auch von der Antimonopolbehörde zurückgewiesen wurde. EDF ersuchte auch die Europäische Kommission, den Fall zu prüfen.
Die EU-Exekutive hat bereits eine vorläufige Prüfung eingeleitet, um festzustellen, ob es sich bei den möglichen finanziellen Beiträgen für das koreanische Unternehmens um ausländische Subventionen handelt und ob derartige Beihilfen gegebenenfalls den Binnenmarkt verzerren. Die Prüfung betrifft die Einhaltung der Verordnung über ausländische Subventionen, die den Binnenmarkt verzerren, aus dem Jahr 2022 (FSR). In dem Schreiben, das Sejourné an Minister Vlček geschickt hat, ist auch die Rede von der möglichen Einleitung einer eingehenden Untersuchung des gesamten Falls.
Noch in der vergangenen Woche sah es nach CTK-Angaben so aus, als könnte die Europäische Kommission in den nächsten Tagen eine eingehende Untersuchung der gesamten Situation einleiten. Dies ist jedoch noch nicht geschehen. Letzten Freitag sprach Premierminister Petr Fiala mit der Chefin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen über Dukovany. Am Dienstag dieser Woche sprach auch Präsident Petr Pavel das Thema bei einem Treffen mit der EU-Exekutive an. Ihm zufolge versprach von der Leyen, die Situation im Zusammenhang mit der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zügig und transparent zu klären.
Präsident Pavel sagte, die Europäische Kommission solle keine vorsorglichen Maßnahmen ergreifen, bis die fachlichen und politischen Verhandlungen, über die auch Vlček und Sejourné sprachen, stattgefunden haben. Es ist nicht klar, ob dies auch bedeutet, dass die mögliche Einleitung einer eingehenden Untersuchung verschoben wird. "Ich möchte nur klarstellen, dass wir nie eine eingehende Untersuchung angekündigt haben, so dass sie technisch gesehen nicht verschoben werden kann. Generell kann ich sagen, dass eine eingehende Untersuchung im Rahmen der FSR-Verordnjng eingeleitet werden kann, aber ich wiederhole noch einmal, dass wir zu diesem speziellen Fall zum jetzigen Zeitpunkt nichts hinzuzufügen haben", sagte die Kommissionssprecherin auf Anfrage von CTK.
Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ne-dukovan
/gr/
Die zweite Schiene neben Dukovany: CEZ startet milliardenschweren Tausch der Kohle gegen das Gas
Autor. Jiří Nádoba
22.5.2025 Seznam Zpravy
Das größte tschechische Heizkraftwerk in Mělník wird bis zum Jahr 2030 Kohle durch Gas ersetzen. Die erste Phase wird CEZ 13,5 Milliarden kosten, wovon die Hälfte aus den Einnahmen von Emissionszertifikaten stammen wird. Das Gleiche ist an anderen Orten geplant, und weitere Subventionen sind in Aussicht gestellt.
Neben dem Vertrag für neue Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany setzt CEZ ein separates Investitionsprogramm in zweistelliger Milliardenhöhe fort. Es soll zu einer Umstellung auf Gas, Biomasse und Abfall führen überall dort, wo heute Kohle verbrannt wird.
CEZ unterzeichnete einen neuen Vertrag im Wert von 13,5 Milliarden Kronen für das Heizwerk und das Kraftwerk in Mělník, von wo aus es fast die Hälfte von Prag mit Wärme versorgt. Bis zum Jahr 2030 soll Mělník vollständig auf Gas und Abfall umgestellt werden, das bisher größte Projekt in der Tschechischen Republik im Rahmen des Kohleausstiegs.
„Ich vergleiche es mit der Zeit, als die Energiewirtschaft in der Tschechoslowakei noch im Aufbau war“, sagte Miroslav Krpec, Leiter von Energotrans, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von CEZ, nach der Unterzeichnung des Vertrags mit den Auftragnehmern über die Größe des Projekts.
Der Auftrag wurde an die deutsche Firma Siemens und das tschechische Bauunternehmen Metrostav vergeben und betrifft den ersten von drei Dampf-Gas-Blöcken. Innerhalb von vier Jahren soll diese Anlage in Mělník ein Drittel der Kohleverstromung ersetzen. Der staatliche Modernisierungsfonds, der sich aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten speist, wird für den ersten Block in Mělník mit 7,3 Mrd. Kronen beitragen - was die bisher größte Subvention dieser Art ist.
Mělník erzeugt seit dem Jahr 1960 Strom und Wärme. Vor dreißig Jahren wurde das Werk an das Prager Fernwärmesystem angeschlossen, und seither ist Mělník die wichtigste Heizbasis für Prag. Das Heizwerk ist mit der Hauptstadt durch die längste Fernwärmeleitung des Landes verbunden, durch die fast das gesamte rechte Moldauufer in Prag sowie Mělník und Neratovice versorgt werden. Insgesamt werden 230.000 Haushalte versorgt.
CEZ hat bereits vor Jahren angekündigt, aus der Kohle auszusteigen, und verspricht, bis zum Jahr 2030 auf andere Energieträger im Wärmesektor umzusteigen. Bis zum Jahr 2033 will das Unternehmen den Bergbau in seiner Tochtergesellschaft Severočeské doly /Nordböhmische Gruben einstellen. Es begründet die Umstellung damit, dass sich der Abbau und die Verbrennung von Kohle aufgrund von Emissionsabgaben bald nicht mehr lohnen werden.
Neben Block 1 ist auf dem Gelände des Kraftwerks bereits ein weiterer Dampf-Gas-Block reserviert, der etwas unlogisch die laufende Nummer drei trägt. Im Vergleich zu Block eins wird er mehr als doppelt so stark sein. Zusammen werden sie eine Kapazität von 866 MW bei der Stromerzeugung und 513 MW bei der Wärmeerzeugung haben. Das heißt, fast wie die neu geforderten Reaktoren für Dukovany mit einer elektrischen Leistung von zweimal 1100 MW.
Für die Zukunft denkt ČEZ an einen weiteren Block mit der Nummer zwei in Mělník, der aber nicht mehr benötigt wird, um neben den Blöcken eins und zwei Wärme und Warmwasser zu liefern. Es ist also nicht einmal sicher, ob die Investition getätigt wird. „Wir werden auf diese Dampfgasanlage warten, je nachdem, wie sich der Strommarkt entwickelt“, sagt Krpec.
Würde man alle Ausgaben für die Sanierung des Mělník-Geländes zusammenzählen, käme man auf 50 Milliarden Kronen. Der Standort verfügt bereits über einen Solarpark, eine Warmwasserbatterie, Batteriespeicher und Großwärmepumpen werden hinzukommen. Auch die Gaskessel benötigen neue, leistungsfähige Anschlüsse an das Gasnetz.
Außerdem soll auf dem Gelände eine neue Müllverbrennungsanlage mit einer Kapazität von 320.000 Tonnen pro Jahr gebaut werden. Das ist eine ähnliche Menge wie bei der großen Verbrennungsanlage in Malešice, zu der Abfälle aus ganz Prag transportiert werden.
In der Vergangenheit hat das Projekt in der Lokalität Mělník wegen der Verkehrsüberlastung öffentlichen Widerstand hervorgerufen, und Umweltorganisationen haben sich über die unnötig große Entnahme von Rohstoffen beschwert, die andernfalls recycelt werden könnten. ČEZ hofft jedoch, dass das Genehmigungsverfahren trotz der Einwände fast abgeschlossen ist und der Bau der Verbrennungsanlage im Sommer beginnen kann. „Wir erwarten die Baugenehmigung in naher Zukunft“, sagt Krpec.
Die Investition wird das Aussehen des Standorts Malník verändern. Jeder Dampf-Gas-Block wird einen neuen Schornstein mit einer Höhe von mindestens 85 Metern erhalten. Sie werden schrittweise errichtet werden. Die Verbrennungsanlage wird um einen vierten, 30 Meter hohen Schornstein ergänzt.
Mělník ist - neben Dukovany - das größte Investitionsprojekt der Firma ČEZ, das gesamte Areal soll laut Krpec „ein Schaufenster der Heizungsindustrie und des tschechischen Energiesektors“ werden. Neben Mělník betreibt CEZ sieben weitere große kohlebefeuerte Kraft- und Heizwerke in der Tschechischen Republik. In Prunéřov, Tušimice, Dětmarovice und Ústí nad Labem ist die Umstellung auf Gas und Biomasse im Gange. Ledvice, Hodonín und Poříčí sollen in Zukunft hinzukommen.
Die Ersetzung von Kohle durch Gas soll im nächsten Jahrzehnt, d. h. vor der Fertigstellung der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, den Kern der Transformation des lokalen Energiesektors bilden. Kohlekraftwerke halten die Grenzwerte für Quecksilber und andere schädliche Emissionen nicht mehr ein und werden ohne neue Investitionen einfach alt.
Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... lyn-277298
/gr/
Kohle wird im Kraftwerk Melnik durch das Gas ersetzt
23.05.2025 Mladá fronta DNES CTK Seite: 12
Region Melnik:
Energotrans, ein Mitglied der ČEZ-Gruppe, unterzeichnete gestern einen Vertrag über den Bau eines Dampfgaskraftwerks und eines Heizwerks im Kraftwerk Mělník im Wert von fast 14 Mrd. Kronen.
Es wird im Jahre 2029 in Betrieb gehen. Das Heizwerk Mělník versorgt etwa die Hälfte von Prag, Mělník und Neratovice. Die neue Quelle wird emissionsarm sein. Die Gesamtinvestition in die Umgestaltung des Kraftwerks und seiner Umgebung wird 50 Mrd. Kronen übersteigen. Bis zum Jahr 2030 werden alle Kohlequellen stillgelegt
/gr/
Wir haben uns von Anfang an für die Sackgasse der Atomausschreibung für Dukovany entschieden. Über das gesamte politische Spektrum hinweg
Autor: Jan Palascak
e15.cz
23. Mai 2025
Vor mehr als fünf Jahren habe ich in einer freundlichen Debatte mit Dana Drábová im X-Netzwerk die Geschichte eines Märchens angesprochen. In einem Land gab es zwei große, wunderschöne Schlösser, und die Menschen waren stolz darauf, dass sie diese einst fast ganz alleine gebaut hatten. Die Könige wechselten sich ab, aber alle sagten, sie bräuchten eine neue Burg, sonst wäre das Königreich nicht sicher. Es gab viele Berater im Umfeld des Königs, die die Burg nicht bauen wollten, sondern alle die Königssteine verkaufen oder am Hof bleiben wollten. Nur die gute Frau Dana kannte die Pläne für beide Schlösser, da sie sich daran erinnerte, wie sie gebaut wurden. Als die Berater dem König einen neuen Steinbruch verkaufen wollten, riefen sie Frau Dana an und sie erzähtel: „Wir wissen, wie man Burgen baut.“
Ich habe die wichtigeren Figuren des Märchens ausgelassen, König Andrej, der nichts dagegen hatte, gemeinsam mit dem König des Mitternachtskönigreichs ein Schloss zu bauen. König Petr, der genau dasselbe sagte, nämlich dass wir ein neues Schloss bauen müssten, bemerkte dabei nicht, dass der Plan genauso aussah wie die Schlösser im Mitternachtskönigreich. Als er dies bemerkte und von den Gesandten, die mit einem Schiff eintrafen, gewarnt wurde, wollte er den Erbauer aus dem Mitternachtskönigreich nicht mehr haben. Doch der Erbauer traf bereits seine Auswahl nach dem Plan der Burgen im Mitternachtskönigreich, und niemand bemerkte dies, selbst als König Petr seine Herrschaft antrat und es schien, als dürfe er ungehindert singen. Zumindest haben sie bereits erkannt, dass sie im östlichen Teil des Königreichs eine neue Burg benötigen, um eine der beiden alten Burgen zu ersetzen. Da weder der erste noch der zweite König wusste, wie man eine Burg baut, und das Volk nicht selbst besteuern wollte, vertrauten beide den Bau der Burg einem Verwalter an. Er hat sich nicht verändert. Es heißt, dass er irgendwann, wie in einem anderen Märchen, dem König ein Schloss abkaufen wird.
Also tun Sie bitte etwas.
Wir brauchen jetzt dringend den Ersatz der Atomblöcke in Dukovany, liebe Politiker, für Märchen ist keine Zeit. Die Kernenergieleistung von etwas über viertausend Megawatt ist der Anker des tschechischen Stromsystems und wir sollten ihn nicht verlieren. Sie drohen uns mit Stromausfällen,Blackouts und auf längere Sicht sind diese nicht unrealistisch. Tun Sie also bitte etwas.
Vielleicht haben wir dank der langen Lebensdauer der vorhandenen Blöcke noch Zeit für den Tausch der alten für neue Reaktoren in Dukokvany, und ich bin froh, dass das Spiel des „AKW-Ausbaus“ oder „zusätzlichen Blöcke“ nicht mehr gespielt wird – nicht zuletzt wegen eines austrocknenden Flusses, der trotz aller Kreativität während des UVP-Prozesses keine weiteren Blöcke zu kühlen schaffz.
Eine weitere „Kreativität“ zeigten unsere Regierenden praktisch unisono bei der Ausarbeitung des Lex Dukovany – der Vorschlag wurde von einem kommunistischen Abgeordneten eingebracht und quer durch das gesamte Spektrum, mit Teilvorschlägen der Piraten, verabschiedet. Zunächst begannen wir mit einer Folgenabschätzung dieser Verordnung (RIA – Regulatory Impact Assessment), die aus dem Kopieren von Formulierungen, Tabellen und Grafiken aus dem berüchtigten Alzheimer der tschechischen Energie – aus dem staatlichen Energiekonzept – bestand. Zur Ehre des offiziellen Autors möchte ich die Hypothese wagen, dass er nicht der Autor dieses Textes ist, der höchstens als Seminararbeit im ersten Studienjahr in der Kategorie Recherche erfolgreich sein könnte. Schließlich liege dort der Preis für Strom aus Atomkraftwerken bei rund 50 Euro pro Megawattstunde.
Das Gesetz selbst ist trotz der genannten geringfügigen Verbesserungen äußerst kurz gehalten, und das Gesetz über die zulässige Form von Hundehalsbändern ist wesentlich länger. Der größte Erfolg der Gesetzänderung bestand darin, dass das Gesetz de facto zumindest mehrere Projekte und Investoren zulässt, darunter auch kleinere Projekte wie kleine modulare Reaktoren (SMRs). Lex Dukovany besagt im Wesentlichen, dass der Staat dem Investor seine Investition und „so etwas wie einen angemessenen Gewinn“ auszahlt und dies in Form einer neuen Sonderkomponente des Strompreises auf die Stromrechnung der Bürger umlegt. Das Energieregulierungsamt wird es einfach berechnen. Was auch immer es kostet. Die oben genannten vorgelegtn Angebote spielen hierbei keine Rolle. Eine Preisregulierung, wie sie etwa bei der Stromverteilung stattfindet, ist nicht da einmal angedeutet.
Dieses leckere Sandwich hat auch einen Brötchendeckel; Dabei handelt es sich um Verträge zwischen ČEZ und dem Staat. Für die Vorbereitung stellte der Staat den für ihre Lobbyarbeit in „Špindl“ bekannten Anwälten ganze zwei Millionen Kronen zur Verfügung – immerhin sparten wir so die Reisekosten. Je nachdem sehen auch die Veträge aus, der Staat wird es einfach bezahlen, auch wenn das Projekt für mehrere zehn Milliarden Kronen nur vorbereitet wurde. Verstehen Sie, der Staat stellt uns einen Kredit zur Verfügung, wir nehmen darauf einen Kredit auf und wir zahlen ihn später zurück – im besten Fall einmalig mit Subventionen für den produzierten Strom, im schlimmsten Fall als bloße Staatsschuld.
Ein Lichtblick ist, ohne Ironie, dass die Regierung zumindest einen unvermeidlichen Schritt eher früher als später unternommen hat – die Kontrolle über das Kernkraftwerk Dukovany II zu übernehmen – und man könnte sagen, dass sie dies zu einem fairen Preis getan hat. Hoffentlich wird es uns in einer Zeit von Nutzen sein, in der wir die Gelegenheit verpasst haben, die gesamte Ausschreibung in die Form eines zwischenstaatlichen Abkommens zu überführen. Dies hätte spätestens und genau in dem Moment geschehen müssen, als wir völlig zu Recht den geopolitisch inakzeptablen Bieter ausgeschlossen haben, der uns leider, zumindest bis dahin, am ehesten in der Lage erschien, einen großen Kernkraftwerke bei uns zu bauen.
Es bleiben uns drei Bieter übrig, wobei zwei durch eine Art Nabelschnur und einen gemeinsamen Griff „Krawatte“ verbunden sind – dieser Moment schließt die Liefermöglichkeit für die tschechische Industrie leider wahrscheinlich erheblich aus. Unsere Wahl fiel auf ein koreanisches Unternehmen, was ich mir persönlich, da ich über keine umfassenden technischen Kenntnisse verfüge, gewünscht habe. Aber nur, bis in Korea selbst eine Debatte darüber entbrannte, ob der nationale Champion KHNP zum Zwecke der internationalen Expansion aus staatlichen Quellen subventioniert würde. Spätestens hier befanden wir uns in einer Sackgasse. Und wir als Öffentlichkeit wussten nicht, welche Briefe uns auf verschiedenen Wegen aus Frankreich erreichten, nicht dass sie nicht zielgerichtet gewesen wären. Doch auch die Zweckmäßigkeit muss hinterfragt werden. Wir haben uns von Anfang an bis zu diesem Moment für die Sackgasse dieser Atomausschreibung entschieden. Über das gesamte politische Spektrum hinweg.
https://www.e15.cz/nazory-a-analyzy/sle ... em-1424687
Marek Hudema: Was verlieren wir, wenn wir neue Blöcke in Dukovany nicht bauen?
22. Mai 2025
Tschechischer Rundfunk
Der von der Regierung angekündigte Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany wird möglicherweise nie erfolgen. Das Gericht blockierte den Abschluss eines Vertrags mit dem koreanischen Unternehmen KHNP zur Fertigstellung neuer Blöcke des Kraftwerks. Obwohl formal nur vorerst bis zu seiner Entscheidung) über die Korrektheit des Vorgehens des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS), ahnt jeder irgendwie, dass sich die ganze Sache noch über Jahre hinziehen könnte und das Kraftwerk möglicherweise gar nicht ausgebaut wird.
In der Tschechischen Republik führen solche Beschwerden gegen den Gewinner eines öffentlichen Auftrags beim Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz oder vor Gericht, wie in diesem Fall, häufig dazu, dass der gesamte Wettbewerb neu ausgeschrieben oder sogar ganz abgesagt wird. Und selbst die Beschwerdeführer, also die Unternehmen, die den Wettbewerb nicht gewonnen haben, setzen darauf.
Selbst wenn das Gericht den ursprünglichen Gewinner bestätigt, kann es sein, dass dieser sich in einer Situation befindet, in der er nicht mehr der Gewinner sein möchte. In einigen Jahren werden sich Preise und Vorschriften ändern, Mitarbeiter, die an der Auftragsvorbereitung mitgearbeitet haben, werden das Unternehmen verlassen, Lieferanten werden wechseln und die Einhaltung von Versprechungen wird plötzlich problematisch.
Darüber hinaus hat das Unternehmen KHNP sein Angebot ausdrücklich als zeitlich begrenzt gestaltet und nur gültig, wenn der Vertrag für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany bis Ende Juni abgeschlossen wird.
Werden wir ohne Strom sein? Auf keinen Fall
Aber werden wir etwas verlieren, wenn das neue Dukovany-Projekt nicht entsteht? Werden wir ohne neue Dukovany - Blöcle künftig unter Stromknappheit leiden oder müssen wir, wie heute oft behauptet, Strom zu hohen Preisen im Ausland einkaufen?
Es ist möglich, aber definitiv nicht sicher. Was in 13, besser gesagt 20 oder mehr Jahren passieren wird, wenn das neu geplante Kernkraftwerk tatsächlich ans Netz gehen soll, weiß niemand. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die bestehenden Kernkraftwerke zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb sein werden und der übrige Energiesektor anders aussehen wird als heute.
Man wird viel stärker auf erneuerbare Energiequellen angewiesen sein, die billigen Strom produzieren. Und die Nachfrage wird vor allem nach gut regulierten Kraftwerken bestehen, die Solar- und Windturbinen ergänzen, also zu Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Bei einem Kernkraftwerk ist dies jedoch nicht der Fall. Möglicherweise ist es letzten Endes unnötig, und wenn wir es nicht bauen, sparen wir Geld. Wir wissen nicht, ob das tatsächlich der Fall sein wird.
Wir müssen uns überraschen lassen. Allerdings ist es ziemlich töricht und verfrüht, darüber zu jammern, dass möglicherweise keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden.
Marek Hudema, Redakteur von Lidovky.cz
Quelle: https://plus.rozhlas.cz/marek-hudema-o- ... ny-9478828
/gr/
--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Sprecherin der Europäischen Kommission bestätigt Verhandlungen auf technischer Ebene über Dukovany
22. Mai 2025, oenergetice.cz
CTK
Brüssel, 22. Mai (CTK) - Eine Sprecherin der Europäischen Kommission bestätigte heute, dass Verhandlungen auf technischer Ebene zwischen Vertretern der Tschechischen Republik und der Kommission im Zusammenhang mit der Ausschreibung zu Dukovany stattfinden. Sie konnte jedoch nicht abschätzen, wie lange diese Verhandlungen dauern werden. Der tschechische Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Stéphane Séjourné, vereinbarten am Dienstag, die Aufnahme von Expertenkonsultationen zu beschleunigen, um die rechtlichen und technischen Bedingungen des bevorstehenden endgültigen Vertraga über die Nuklearausschreibung für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany zu klären.
Die Sprecherin der EU-Exekutive, Lea Zuber, bezeichnete die Gespräche zwischen Vlček und Sejourné als konstruktiv. "Jetzt kehrt die Arbeit, sagen wir mal, auf die technische Ebene zurück. Die Verhandlungen laufen, und es ist wirklich schwer, einen Zeitrahmen oder ein Ergebnis vorherzusagen", sagte Zuber auf Anfrage tschechischer Journalisten.
Die Ausschreibung für den Bau der Blöcke hat das südkoreanische Unternehmen KHNP gewonnen, aber das Kreisgericht Brünn hat die Unterzeichnung des Bauvertrags mit einer vorläufigen Maßnahme blockiert. Die einstweilige Verfügung wurde durch das französische Unternehmen EDF angefordert, das bei der Ausschreibung scheiterte und seine Einwände gegen die Ausschreibung danach auch von der Antimonopolbehörde zurückgewiesen wurde. EDF ersuchte auch die Europäische Kommission, den Fall zu prüfen.
Die EU-Exekutive hat bereits eine vorläufige Prüfung eingeleitet, um festzustellen, ob es sich bei den möglichen finanziellen Beiträgen für das koreanische Unternehmens um ausländische Subventionen handelt und ob derartige Beihilfen gegebenenfalls den Binnenmarkt verzerren. Die Prüfung betrifft die Einhaltung der Verordnung über ausländische Subventionen, die den Binnenmarkt verzerren, aus dem Jahr 2022 (FSR). In dem Schreiben, das Sejourné an Minister Vlček geschickt hat, ist auch die Rede von der möglichen Einleitung einer eingehenden Untersuchung des gesamten Falls.
Noch in der vergangenen Woche sah es nach CTK-Angaben so aus, als könnte die Europäische Kommission in den nächsten Tagen eine eingehende Untersuchung der gesamten Situation einleiten. Dies ist jedoch noch nicht geschehen. Letzten Freitag sprach Premierminister Petr Fiala mit der Chefin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen über Dukovany. Am Dienstag dieser Woche sprach auch Präsident Petr Pavel das Thema bei einem Treffen mit der EU-Exekutive an. Ihm zufolge versprach von der Leyen, die Situation im Zusammenhang mit der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zügig und transparent zu klären.
Präsident Pavel sagte, die Europäische Kommission solle keine vorsorglichen Maßnahmen ergreifen, bis die fachlichen und politischen Verhandlungen, über die auch Vlček und Sejourné sprachen, stattgefunden haben. Es ist nicht klar, ob dies auch bedeutet, dass die mögliche Einleitung einer eingehenden Untersuchung verschoben wird. "Ich möchte nur klarstellen, dass wir nie eine eingehende Untersuchung angekündigt haben, so dass sie technisch gesehen nicht verschoben werden kann. Generell kann ich sagen, dass eine eingehende Untersuchung im Rahmen der FSR-Verordnjng eingeleitet werden kann, aber ich wiederhole noch einmal, dass wir zu diesem speziellen Fall zum jetzigen Zeitpunkt nichts hinzuzufügen haben", sagte die Kommissionssprecherin auf Anfrage von CTK.
Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ne-dukovan
/gr/
Die zweite Schiene neben Dukovany: CEZ startet milliardenschweren Tausch der Kohle gegen das Gas
Autor. Jiří Nádoba
22.5.2025 Seznam Zpravy
Das größte tschechische Heizkraftwerk in Mělník wird bis zum Jahr 2030 Kohle durch Gas ersetzen. Die erste Phase wird CEZ 13,5 Milliarden kosten, wovon die Hälfte aus den Einnahmen von Emissionszertifikaten stammen wird. Das Gleiche ist an anderen Orten geplant, und weitere Subventionen sind in Aussicht gestellt.
Neben dem Vertrag für neue Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany setzt CEZ ein separates Investitionsprogramm in zweistelliger Milliardenhöhe fort. Es soll zu einer Umstellung auf Gas, Biomasse und Abfall führen überall dort, wo heute Kohle verbrannt wird.
CEZ unterzeichnete einen neuen Vertrag im Wert von 13,5 Milliarden Kronen für das Heizwerk und das Kraftwerk in Mělník, von wo aus es fast die Hälfte von Prag mit Wärme versorgt. Bis zum Jahr 2030 soll Mělník vollständig auf Gas und Abfall umgestellt werden, das bisher größte Projekt in der Tschechischen Republik im Rahmen des Kohleausstiegs.
„Ich vergleiche es mit der Zeit, als die Energiewirtschaft in der Tschechoslowakei noch im Aufbau war“, sagte Miroslav Krpec, Leiter von Energotrans, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von CEZ, nach der Unterzeichnung des Vertrags mit den Auftragnehmern über die Größe des Projekts.
Der Auftrag wurde an die deutsche Firma Siemens und das tschechische Bauunternehmen Metrostav vergeben und betrifft den ersten von drei Dampf-Gas-Blöcken. Innerhalb von vier Jahren soll diese Anlage in Mělník ein Drittel der Kohleverstromung ersetzen. Der staatliche Modernisierungsfonds, der sich aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten speist, wird für den ersten Block in Mělník mit 7,3 Mrd. Kronen beitragen - was die bisher größte Subvention dieser Art ist.
Mělník erzeugt seit dem Jahr 1960 Strom und Wärme. Vor dreißig Jahren wurde das Werk an das Prager Fernwärmesystem angeschlossen, und seither ist Mělník die wichtigste Heizbasis für Prag. Das Heizwerk ist mit der Hauptstadt durch die längste Fernwärmeleitung des Landes verbunden, durch die fast das gesamte rechte Moldauufer in Prag sowie Mělník und Neratovice versorgt werden. Insgesamt werden 230.000 Haushalte versorgt.
CEZ hat bereits vor Jahren angekündigt, aus der Kohle auszusteigen, und verspricht, bis zum Jahr 2030 auf andere Energieträger im Wärmesektor umzusteigen. Bis zum Jahr 2033 will das Unternehmen den Bergbau in seiner Tochtergesellschaft Severočeské doly /Nordböhmische Gruben einstellen. Es begründet die Umstellung damit, dass sich der Abbau und die Verbrennung von Kohle aufgrund von Emissionsabgaben bald nicht mehr lohnen werden.
Neben Block 1 ist auf dem Gelände des Kraftwerks bereits ein weiterer Dampf-Gas-Block reserviert, der etwas unlogisch die laufende Nummer drei trägt. Im Vergleich zu Block eins wird er mehr als doppelt so stark sein. Zusammen werden sie eine Kapazität von 866 MW bei der Stromerzeugung und 513 MW bei der Wärmeerzeugung haben. Das heißt, fast wie die neu geforderten Reaktoren für Dukovany mit einer elektrischen Leistung von zweimal 1100 MW.
Für die Zukunft denkt ČEZ an einen weiteren Block mit der Nummer zwei in Mělník, der aber nicht mehr benötigt wird, um neben den Blöcken eins und zwei Wärme und Warmwasser zu liefern. Es ist also nicht einmal sicher, ob die Investition getätigt wird. „Wir werden auf diese Dampfgasanlage warten, je nachdem, wie sich der Strommarkt entwickelt“, sagt Krpec.
Würde man alle Ausgaben für die Sanierung des Mělník-Geländes zusammenzählen, käme man auf 50 Milliarden Kronen. Der Standort verfügt bereits über einen Solarpark, eine Warmwasserbatterie, Batteriespeicher und Großwärmepumpen werden hinzukommen. Auch die Gaskessel benötigen neue, leistungsfähige Anschlüsse an das Gasnetz.
Außerdem soll auf dem Gelände eine neue Müllverbrennungsanlage mit einer Kapazität von 320.000 Tonnen pro Jahr gebaut werden. Das ist eine ähnliche Menge wie bei der großen Verbrennungsanlage in Malešice, zu der Abfälle aus ganz Prag transportiert werden.
In der Vergangenheit hat das Projekt in der Lokalität Mělník wegen der Verkehrsüberlastung öffentlichen Widerstand hervorgerufen, und Umweltorganisationen haben sich über die unnötig große Entnahme von Rohstoffen beschwert, die andernfalls recycelt werden könnten. ČEZ hofft jedoch, dass das Genehmigungsverfahren trotz der Einwände fast abgeschlossen ist und der Bau der Verbrennungsanlage im Sommer beginnen kann. „Wir erwarten die Baugenehmigung in naher Zukunft“, sagt Krpec.
Die Investition wird das Aussehen des Standorts Malník verändern. Jeder Dampf-Gas-Block wird einen neuen Schornstein mit einer Höhe von mindestens 85 Metern erhalten. Sie werden schrittweise errichtet werden. Die Verbrennungsanlage wird um einen vierten, 30 Meter hohen Schornstein ergänzt.
Mělník ist - neben Dukovany - das größte Investitionsprojekt der Firma ČEZ, das gesamte Areal soll laut Krpec „ein Schaufenster der Heizungsindustrie und des tschechischen Energiesektors“ werden. Neben Mělník betreibt CEZ sieben weitere große kohlebefeuerte Kraft- und Heizwerke in der Tschechischen Republik. In Prunéřov, Tušimice, Dětmarovice und Ústí nad Labem ist die Umstellung auf Gas und Biomasse im Gange. Ledvice, Hodonín und Poříčí sollen in Zukunft hinzukommen.
Die Ersetzung von Kohle durch Gas soll im nächsten Jahrzehnt, d. h. vor der Fertigstellung der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, den Kern der Transformation des lokalen Energiesektors bilden. Kohlekraftwerke halten die Grenzwerte für Quecksilber und andere schädliche Emissionen nicht mehr ein und werden ohne neue Investitionen einfach alt.
Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... lyn-277298
/gr/
Kohle wird im Kraftwerk Melnik durch das Gas ersetzt
23.05.2025 Mladá fronta DNES CTK Seite: 12
Region Melnik:
Energotrans, ein Mitglied der ČEZ-Gruppe, unterzeichnete gestern einen Vertrag über den Bau eines Dampfgaskraftwerks und eines Heizwerks im Kraftwerk Mělník im Wert von fast 14 Mrd. Kronen.
Es wird im Jahre 2029 in Betrieb gehen. Das Heizwerk Mělník versorgt etwa die Hälfte von Prag, Mělník und Neratovice. Die neue Quelle wird emissionsarm sein. Die Gesamtinvestition in die Umgestaltung des Kraftwerks und seiner Umgebung wird 50 Mrd. Kronen übersteigen. Bis zum Jahr 2030 werden alle Kohlequellen stillgelegt
/gr/
Wir haben uns von Anfang an für die Sackgasse der Atomausschreibung für Dukovany entschieden. Über das gesamte politische Spektrum hinweg
Autor: Jan Palascak
e15.cz
23. Mai 2025
Vor mehr als fünf Jahren habe ich in einer freundlichen Debatte mit Dana Drábová im X-Netzwerk die Geschichte eines Märchens angesprochen. In einem Land gab es zwei große, wunderschöne Schlösser, und die Menschen waren stolz darauf, dass sie diese einst fast ganz alleine gebaut hatten. Die Könige wechselten sich ab, aber alle sagten, sie bräuchten eine neue Burg, sonst wäre das Königreich nicht sicher. Es gab viele Berater im Umfeld des Königs, die die Burg nicht bauen wollten, sondern alle die Königssteine verkaufen oder am Hof bleiben wollten. Nur die gute Frau Dana kannte die Pläne für beide Schlösser, da sie sich daran erinnerte, wie sie gebaut wurden. Als die Berater dem König einen neuen Steinbruch verkaufen wollten, riefen sie Frau Dana an und sie erzähtel: „Wir wissen, wie man Burgen baut.“
Ich habe die wichtigeren Figuren des Märchens ausgelassen, König Andrej, der nichts dagegen hatte, gemeinsam mit dem König des Mitternachtskönigreichs ein Schloss zu bauen. König Petr, der genau dasselbe sagte, nämlich dass wir ein neues Schloss bauen müssten, bemerkte dabei nicht, dass der Plan genauso aussah wie die Schlösser im Mitternachtskönigreich. Als er dies bemerkte und von den Gesandten, die mit einem Schiff eintrafen, gewarnt wurde, wollte er den Erbauer aus dem Mitternachtskönigreich nicht mehr haben. Doch der Erbauer traf bereits seine Auswahl nach dem Plan der Burgen im Mitternachtskönigreich, und niemand bemerkte dies, selbst als König Petr seine Herrschaft antrat und es schien, als dürfe er ungehindert singen. Zumindest haben sie bereits erkannt, dass sie im östlichen Teil des Königreichs eine neue Burg benötigen, um eine der beiden alten Burgen zu ersetzen. Da weder der erste noch der zweite König wusste, wie man eine Burg baut, und das Volk nicht selbst besteuern wollte, vertrauten beide den Bau der Burg einem Verwalter an. Er hat sich nicht verändert. Es heißt, dass er irgendwann, wie in einem anderen Märchen, dem König ein Schloss abkaufen wird.
Also tun Sie bitte etwas.
Wir brauchen jetzt dringend den Ersatz der Atomblöcke in Dukovany, liebe Politiker, für Märchen ist keine Zeit. Die Kernenergieleistung von etwas über viertausend Megawatt ist der Anker des tschechischen Stromsystems und wir sollten ihn nicht verlieren. Sie drohen uns mit Stromausfällen,Blackouts und auf längere Sicht sind diese nicht unrealistisch. Tun Sie also bitte etwas.
Vielleicht haben wir dank der langen Lebensdauer der vorhandenen Blöcke noch Zeit für den Tausch der alten für neue Reaktoren in Dukokvany, und ich bin froh, dass das Spiel des „AKW-Ausbaus“ oder „zusätzlichen Blöcke“ nicht mehr gespielt wird – nicht zuletzt wegen eines austrocknenden Flusses, der trotz aller Kreativität während des UVP-Prozesses keine weiteren Blöcke zu kühlen schaffz.
Eine weitere „Kreativität“ zeigten unsere Regierenden praktisch unisono bei der Ausarbeitung des Lex Dukovany – der Vorschlag wurde von einem kommunistischen Abgeordneten eingebracht und quer durch das gesamte Spektrum, mit Teilvorschlägen der Piraten, verabschiedet. Zunächst begannen wir mit einer Folgenabschätzung dieser Verordnung (RIA – Regulatory Impact Assessment), die aus dem Kopieren von Formulierungen, Tabellen und Grafiken aus dem berüchtigten Alzheimer der tschechischen Energie – aus dem staatlichen Energiekonzept – bestand. Zur Ehre des offiziellen Autors möchte ich die Hypothese wagen, dass er nicht der Autor dieses Textes ist, der höchstens als Seminararbeit im ersten Studienjahr in der Kategorie Recherche erfolgreich sein könnte. Schließlich liege dort der Preis für Strom aus Atomkraftwerken bei rund 50 Euro pro Megawattstunde.
Das Gesetz selbst ist trotz der genannten geringfügigen Verbesserungen äußerst kurz gehalten, und das Gesetz über die zulässige Form von Hundehalsbändern ist wesentlich länger. Der größte Erfolg der Gesetzänderung bestand darin, dass das Gesetz de facto zumindest mehrere Projekte und Investoren zulässt, darunter auch kleinere Projekte wie kleine modulare Reaktoren (SMRs). Lex Dukovany besagt im Wesentlichen, dass der Staat dem Investor seine Investition und „so etwas wie einen angemessenen Gewinn“ auszahlt und dies in Form einer neuen Sonderkomponente des Strompreises auf die Stromrechnung der Bürger umlegt. Das Energieregulierungsamt wird es einfach berechnen. Was auch immer es kostet. Die oben genannten vorgelegtn Angebote spielen hierbei keine Rolle. Eine Preisregulierung, wie sie etwa bei der Stromverteilung stattfindet, ist nicht da einmal angedeutet.
Dieses leckere Sandwich hat auch einen Brötchendeckel; Dabei handelt es sich um Verträge zwischen ČEZ und dem Staat. Für die Vorbereitung stellte der Staat den für ihre Lobbyarbeit in „Špindl“ bekannten Anwälten ganze zwei Millionen Kronen zur Verfügung – immerhin sparten wir so die Reisekosten. Je nachdem sehen auch die Veträge aus, der Staat wird es einfach bezahlen, auch wenn das Projekt für mehrere zehn Milliarden Kronen nur vorbereitet wurde. Verstehen Sie, der Staat stellt uns einen Kredit zur Verfügung, wir nehmen darauf einen Kredit auf und wir zahlen ihn später zurück – im besten Fall einmalig mit Subventionen für den produzierten Strom, im schlimmsten Fall als bloße Staatsschuld.
Ein Lichtblick ist, ohne Ironie, dass die Regierung zumindest einen unvermeidlichen Schritt eher früher als später unternommen hat – die Kontrolle über das Kernkraftwerk Dukovany II zu übernehmen – und man könnte sagen, dass sie dies zu einem fairen Preis getan hat. Hoffentlich wird es uns in einer Zeit von Nutzen sein, in der wir die Gelegenheit verpasst haben, die gesamte Ausschreibung in die Form eines zwischenstaatlichen Abkommens zu überführen. Dies hätte spätestens und genau in dem Moment geschehen müssen, als wir völlig zu Recht den geopolitisch inakzeptablen Bieter ausgeschlossen haben, der uns leider, zumindest bis dahin, am ehesten in der Lage erschien, einen großen Kernkraftwerke bei uns zu bauen.
Es bleiben uns drei Bieter übrig, wobei zwei durch eine Art Nabelschnur und einen gemeinsamen Griff „Krawatte“ verbunden sind – dieser Moment schließt die Liefermöglichkeit für die tschechische Industrie leider wahrscheinlich erheblich aus. Unsere Wahl fiel auf ein koreanisches Unternehmen, was ich mir persönlich, da ich über keine umfassenden technischen Kenntnisse verfüge, gewünscht habe. Aber nur, bis in Korea selbst eine Debatte darüber entbrannte, ob der nationale Champion KHNP zum Zwecke der internationalen Expansion aus staatlichen Quellen subventioniert würde. Spätestens hier befanden wir uns in einer Sackgasse. Und wir als Öffentlichkeit wussten nicht, welche Briefe uns auf verschiedenen Wegen aus Frankreich erreichten, nicht dass sie nicht zielgerichtet gewesen wären. Doch auch die Zweckmäßigkeit muss hinterfragt werden. Wir haben uns von Anfang an bis zu diesem Moment für die Sackgasse dieser Atomausschreibung entschieden. Über das gesamte politische Spektrum hinweg.
https://www.e15.cz/nazory-a-analyzy/sle ... em-1424687
Marek Hudema: Was verlieren wir, wenn wir neue Blöcke in Dukovany nicht bauen?
22. Mai 2025
Tschechischer Rundfunk
Der von der Regierung angekündigte Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany wird möglicherweise nie erfolgen. Das Gericht blockierte den Abschluss eines Vertrags mit dem koreanischen Unternehmen KHNP zur Fertigstellung neuer Blöcke des Kraftwerks. Obwohl formal nur vorerst bis zu seiner Entscheidung) über die Korrektheit des Vorgehens des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS), ahnt jeder irgendwie, dass sich die ganze Sache noch über Jahre hinziehen könnte und das Kraftwerk möglicherweise gar nicht ausgebaut wird.
In der Tschechischen Republik führen solche Beschwerden gegen den Gewinner eines öffentlichen Auftrags beim Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz oder vor Gericht, wie in diesem Fall, häufig dazu, dass der gesamte Wettbewerb neu ausgeschrieben oder sogar ganz abgesagt wird. Und selbst die Beschwerdeführer, also die Unternehmen, die den Wettbewerb nicht gewonnen haben, setzen darauf.
Selbst wenn das Gericht den ursprünglichen Gewinner bestätigt, kann es sein, dass dieser sich in einer Situation befindet, in der er nicht mehr der Gewinner sein möchte. In einigen Jahren werden sich Preise und Vorschriften ändern, Mitarbeiter, die an der Auftragsvorbereitung mitgearbeitet haben, werden das Unternehmen verlassen, Lieferanten werden wechseln und die Einhaltung von Versprechungen wird plötzlich problematisch.
Darüber hinaus hat das Unternehmen KHNP sein Angebot ausdrücklich als zeitlich begrenzt gestaltet und nur gültig, wenn der Vertrag für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany bis Ende Juni abgeschlossen wird.
Werden wir ohne Strom sein? Auf keinen Fall
Aber werden wir etwas verlieren, wenn das neue Dukovany-Projekt nicht entsteht? Werden wir ohne neue Dukovany - Blöcle künftig unter Stromknappheit leiden oder müssen wir, wie heute oft behauptet, Strom zu hohen Preisen im Ausland einkaufen?
Es ist möglich, aber definitiv nicht sicher. Was in 13, besser gesagt 20 oder mehr Jahren passieren wird, wenn das neu geplante Kernkraftwerk tatsächlich ans Netz gehen soll, weiß niemand. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die bestehenden Kernkraftwerke zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb sein werden und der übrige Energiesektor anders aussehen wird als heute.
Man wird viel stärker auf erneuerbare Energiequellen angewiesen sein, die billigen Strom produzieren. Und die Nachfrage wird vor allem nach gut regulierten Kraftwerken bestehen, die Solar- und Windturbinen ergänzen, also zu Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Bei einem Kernkraftwerk ist dies jedoch nicht der Fall. Möglicherweise ist es letzten Endes unnötig, und wenn wir es nicht bauen, sparen wir Geld. Wir wissen nicht, ob das tatsächlich der Fall sein wird.
Wir müssen uns überraschen lassen. Allerdings ist es ziemlich töricht und verfrüht, darüber zu jammern, dass möglicherweise keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden.
Marek Hudema, Redakteur von Lidovky.cz
Quelle: https://plus.rozhlas.cz/marek-hudema-o- ... ny-9478828
/gr/
--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799