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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien aus dem Energiesektor vm 1.7.2025:

Inhalt:
Kuba bleibt schließlich an dem Unternehmen beteiligt, das ČEZ mit Batterien beliefert
SMR: Revolutionäre Veränderungen in der Stromversorgung von Rechenzentren
Brüssel verfügt über eine mächtige Waffe. Sie hat das Geschäft von PPF beeinflusst und könnte auch Dukovany treffen.
Deutschland löscht Emissionszertifikate aufgrund der Schließung von Kohlekraftwerken

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Kuba bleibt schließlich an dem Unternehmen beteiligt, das ČEZ mit Batterien beliefert
1.7.2025 HN Seite 2 Stepan Svoboda

Energiesektor:
Martin Kuba, einflussreiches Mitglied der ODS-Partei und der Kreishauptmann von Südböhmen, plant nicht mehr, seinen 47-prozentigen Anteil am Energieunternehmen OIG Power, das die ČEZ-Gruppe mit Batteriespeichern beliefert, zu verkaufen. Er kontrolliert den Anteil an dem Unternehmen über die Omnia Invest Group, die er gemeinsam mit Petr Maroš besitzt.

„Ein Verkauf steht nicht mehr zur Debatte“, bestätigte er gegenüber der Zeitung. „Für uns wäre es nicht vorteilhaft. Das liegt logischerweise an den rasanten Marktveränderungen der letzten Monate. In der aktuellen Phase der Marktentwicklung, ihren schnellen Veränderungen und der schwer vorhersehbaren Entwicklung, ist es für jedes Unternehmen schwierig, einen solchen Kauf mit einer realistischen Einschätzung des zukünftigen Gewinns und damit der Kapitalrendite zu tätigen.“

„Letztes Jahr schien alles beschlossene Sache zu sein, und der Verkauf des südböhmischen Unternehmens schien nur noch eine Frage von Wochen zu sein. „Im letzten Monat haben wir mehrere Angebote von strategischen Investoren erhalten, die das Unternehmen voranbringen wollen. OIG Power ist bereits so groß geworden, dass weder ich noch die anderen Partner Zeit haben, uns voll und ganz darauf einzulassen“, sagte Kuba letztes Jahr der Tageszeitung e15. Zu den damals in Betracht gezogenen Beträgen möchte er sich jedoch nicht äußern. „Die ursprünglichen Beträge basierten auf den wirtschaftlichen Ergebnissen der Vorjahre, aber die Marktsituation änderte sich sehr schnell“, sagte er gegenüber HN.

Einer der Interessenten für das Unternehmen war Daniel Křetínskýs Energiegruppe EPH. Auch ausländische Unternehmen aus dem Bereich Energietechnologien zeigten Interesse daran.

OIG Power litt jedoch wie andere Marktteilnehmer unter einer Kombination aus sinkender Nachfrage und Überbeständen. „Viele Unternehmen mussten auf einmal riesige Lagerbestände aufkaufen. Diese kamen dann zu einem Zeitpunkt in die Lager, als der Markt bereits deutlich zu schwächeln begann“, beschrieb Kuba. Sein Unternehmen habe die Situation laut Kuba dank Reserven aus den Vorjahren gemeistert.

Trotz des komplexeren Marktumfelds sei das Unternehmen laut Kuba finanziell stabil geblieben. „OIG Power ist wirtschaftlich weiterhin ein gesundes Unternehmen, ohne einen einzigen Kredit. Das Jahr 2024 war jedoch wirtschaftlich schwieriger und endete für uns mit einem Verlust von mehreren zehn Millionen Kronen“, sagt er und fügt hinzu, dass der Rückgang neben der schwachen Nachfrage und den schwachen Margen auch durch Investitionen in die Entwicklung von Support-Dienstleistungen beeinflusst worden sei. „Der Markt zeigt, dass die Produktion nicht wieder das Niveau von 2022 erreichen wird. Im Gegenteil, ein attraktiveres Segment wird die Betreuung Tausender Besitzer von Photovoltaik-Kraftwerken und Batteriespeichern sein. Diese Investitionen dürften künftig stabile Umsätze im After-Sales-Service-Segment bringen“, so der südböhmische Kreishauptmann.

Kuba arbeitet mit dem bereits erwähnten Petr Maroš, dem ersten stellvertretenden Bürgermeister von České Budějovice/Budweis, zusammen. Gemeinsam haben sie ein patentiertes dreiphasiges Energiespeichersystem auf den Markt gebracht, das die effiziente Nutzung von Photovoltaik-Strom auch ohne Netzanschluss ermöglicht.

Obwohl Kuba sich letztlich gegen einen Verkauf des Unternehmens entschieden hat, sucht er nach einer Möglichkeit, einige Aktivitäten an den Hauptkunden, die CEZ-Gruppe, zu übertragen. Ihm zufolge betreffen die Verhandlungen hauptsächlich die Wartung der Einrichtung und Geräte, die OIG Power bereits in Haushalten installiert hat. ČEZ könnte die technischen Teams, die sich um diese Geräte kümmern, sowie die Verwaltung der Software, die das gesamte System steuert, übernehmen.

Laut Kuba ist dies ein zentraler Bestandteil ihrer Lösung. Dadurch ist es möglich, die Boxen fernzusteuern und gleichzeitig den gespeicherten Strom entsprechend der aktuellen Marktlage zu handeln. „In diesem Bereich ist der zukünftige Gewinn sowohl für den Kunden als auch für den Energieversorger am interessantesten“, so Kuba.

Die Produktion der Batteriespeichersysteme liegt vorerst noch in der Hand von OIG Power. Laut Kuba laufen jedoch bereits Verhandlungen über die zukünftige Ausgestaltung.
/gr/




SMR: Revolutionäre Veränderungen in der Stromversorgung von Rechenzentren
01.07.2025 Computertrends Autor: PAVEL LOUDA Seite: 22

Kleine Kernreaktoren erweisen sich als die vielversprechendste Methode zur emissionsfreien Stromversorgung von Rechenzentren mit zunehmendem Energiebedarf. Dank ihrer Modularität und der Unterstützung moderner Brennstoffe bieten sie eine einfache Konstruktion, hohe Sicherheit und vor allem – im Gegensatz zu Solar- oder Windenergie – eine stabile Energieversorgung. Die ersten kommerziellen Kraftwerke dieses Typs sollen innerhalb von fünf Jahren in Betrieb gehen.

Die globale Kernenergie verzeichnete in den letzten Jahren ein relativ stabiles Wachstum, das vor allem auf den Bedarf an kohlenstoffarmer Energie, die Energiesicherheit und das Interesse an der Dekarbonisierung der Industrie zurückzuführen ist.
Die Rolle der Kernkraftwerke bei der Energiewende zu einem umweltfreundlicheren Betrieb nimmt zu. Nicht nur der Ausbau bestehender Kapazitäten (wie unserer Anlagen in Dukovany), sondern auch Fortschritte in der Reaktortechnologie tragen zur Produktionssteigerung bei.
Regierungen weltweit setzen sich ehrgeizige Null-Kohlenstoff-Emissionsziele und investieren in saubere, steuerbare Energiequellen, um ihre Volkswirtschaften zu dekarbonisieren – und die Kernenergie spielt bei dieser Transformation eine entscheidende Rolle und entwickelt sich zu einer wahrhaft transformativen Lösung.

Kleine modulare Reaktoren (SMRs) spielen in diesem Prozess eine bedeutende Rolle.
Im Gegensatz zu herkömmlichen großen Kernreaktoren bieten sie ein kompaktes Design, flexible Einsatzmöglichkeiten und fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, wodurch sie sich für entlegene Regionen, kleinere Netze, Rechenzentren oder industrielle Anwendungen eignen.

Laut Analysten von ABI Research wird zunehmend über den Einsatz kleiner modularer Reaktoren (SMR) für Rechenzentren oder die Industrie diskutiert, deren Energiebedarf steigt.
„Kernfusion und SMR sind nur eine von vielen Energiealternativen, die Unternehmen und Industrien erforschen“, erklärt Daniel Burge, Analyst bei ABI Research. Die Investitionen im Bereich der Kernfusion erreichten im vergangenen Jahr insgesamt sieben Milliarden Dollar.
Laut einer Analyse von Deloitte könnten neue Kernkraftwerkskapazitäten potenziell etwa ein Zehntel des erwarteten Anstiegs des Strombedarfs von Rechenzentren im nächsten Jahrzehnt decken.
Diese Schätzung basiert auf der Tatsache, dass die Kernkraftwerkskapazität in diesem Zeitraum deutlich um schätzungsweise 35–62 GW installierte Leistung ausgebaut wird.

Was sind SMR-Reaktoren?

Kleine modulare Reaktoren kann man sich als kleinere Schwestern der klassischen Reaktoren vorstellen, die aus aktuellen Kernkraftwerken bekannt sind. Sie nutzen Erfahrungen aus dem Betrieb traditioneller Reaktoren und kleiner Reaktoren, wie sie beispielsweise in U-Booten oder anderen nuklearbetriebenen Schiffen wie Eisbrechern vorhanden sind.
SMRs können werkseitig hergestellt, transportiert und direkt vor Ort montiert werden, was die Bauzeit deutlich verkürzt und die Kosten deutlich senkt. Das weltweite Repertoire an SMR-Reaktoren wächst rasant; mehr als 100 Typen befinden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien.
Die Leistung von SMRs reicht von 30 bis 300 MW, und Miniaturversionen von Reaktoren mit einer Leistung von ein bis zehn MW dürften laut der NEA (Nuclear Energy Agency) keine Ausnahme sein.

Im Vergleich zur klassischen Reaktorform verfügen SMRs über passive (inhärente) Sicherheitssysteme, ein einfacheres Design, einen Reaktorkern mit geringerer Leistung und einen größeren Kühlmittelanteil. Dadurch verlängert sich die Reaktionszeit des Betreibers im Falle eines Unfalls oder einer Störung deutlich.

Die Sicherheitsprinzipien von SMRs beruhen meist auf einfachen Phänomenen wie der natürlichen Zirkulation während der Kühlung der aktiven Zone oder einem niedrigen Betriebsdruck. Im Falle von Störfällen oder Störungen sind daher nur minimale oder gar keine Eingriffe des Betreibers erforderlich, um den Reaktor gegebenenfalls in einen sicheren Zustand zu bringen.
Diese passiven Sicherheitssysteme ermöglichen zudem den Verzicht auf eine Reihe von Komponenten, Ventilen, Sicherheitspumpen, Rohren und Kabeln, wodurch das Risiko des Versagens de facto reduziert wird.

SMRs eignen sich auch aufgrund der voraussichtlich geringeren Kapitalinvestitionen, der kürzeren Bauzeit bzw. der größeren Standortflexibilität und der höheren Skalierbarkeit als geeignete Stromquelle. Dadurch ist diese Technologie auch für Länder verfügbar, die noch nicht über Kernenergie verfügen, erklärt die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO).

Die Modularität der Technologie ermöglicht die Serienproduktion bzw. die Vereinheitlichung von Kernkraftwerksbaueinheiten, die leichter zu transportieren und auf der Baustelle als Ganzes zu montieren sind. Durch die Verlagerung eines Teils der Umsetzung in Fabriken wird das Risiko von Zeitverzögerungen und damit Kostensteigerungen reduziert.
SMRs haben zudem einen geringeren Brennstoffbedarf, sodass dieser in längeren Abständen, alle drei bis sieben Jahre, nachgefüllt werden muss, verglichen mit ein bis zwei Jahren bei konventionellen Kernkraftwerken. Einige SMRs sind sogar so konzipiert, dass sie bis zu dreißig Jahren ohne Brennstoffwechsel im Betrieb bleiben können.

Es gibt Dutzende von SMR-Typen, die auf unterschiedlichen Prinzipien basieren. Die Leichtwasservariante ist die am häufigsten verwendete unter diesen Reaktoren.
Obwohl derzeit nur wenige SMRs im realen Betrieb sind, hauptsächlich in Russland und China, erwarten Analysten von GlobalData im nächsten Jahrzehnt einen deutlichen Anstieg der neuen Kapazitäten im Zusammenhang mit SMRs – bis 2035 könnten mehr als 10 GW installierte Leistung vorhanden sein.

Projekte in der Tschechischen Republik…

Auch der tschechische Großkonzern ČEZ hat sein Interesse an kleinen modularen Kernreaktoren deutlich bekundet. Im vergangenen Herbst unterzeichnete er einen Vertrag mit Rolls-Royce SMR, der speziell die Einführung der SMR-Technologie auf Leichtwasserbasis betrifft.
ČEZ bekräftigte sein Interesse außerdem mit einer Kapitalinvestition von mehreren Milliarden Kronen, für die es eine Minderheitsbeteiligung von etwa einem Fünftel an Rolls-Royce SMR erwarb. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen ist auf mehrere Jahrzehnte angelegt.
Laut ČEZ-Vertretern besteht das Ziel darin, bis Ende der 2040er Jahre in Tschechien eine installierte Leistung von drei Gigawatt an kleinen modularen Reaktoren aufzubauen. Jedes Rolls-Royce-SMR-Kraftwerk soll eine Leistung von rund 470 Megawatt haben.

Der Bau des ersten SMR-Blocks könnte bereits in diesem Jahr beginnen. Der erste dieser Reaktoren soll voraussichtlich in der ersten Hälfte der 2030er Jahre auf dem Gelände des Kernkraftwerks Temelín entstehen.

Weitere Standorte sollen folgen, beispielsweise in ehemaligen Kohlekraftwerken wie Prunéřov oder Dětmarovice – deren Schwerpunkt neben der Stromerzeugung auf der Wärmeversorgung liegt. Auf diese Weise will ČEZ ältere Energieinfrastrukturen in emissionsarme Quellen umwandeln.
Dank der Zusammenarbeit zwischen ČEZ und Rolls-Royce SMR können sich lokale Unternehmen nicht nur an der Entwicklung und Implementierung des neuen kleinen modularen Reaktors beteiligen, sondern auch an der Lieferung von SMRs ins Ausland, so ČEZ-Vertreter. Dank der Zusammenarbeit werden neu entwickelte Nukleartechnologien zudem den nationalen gesetzlichen Anforderungen gerecht.

Inländische akademische Einrichtungen – die Westböhmische Universität und die Tschechische Technische Universität – arbeiten an einem weiteren inländischen SMR-Projekt – dem Teplator, der auf Wasserbasis gebaut wird. Auch das Forschungszentrum Řež arbeitet laut einer Studie der Internationalen Atomenergie-Organisation an einem SMR auf Basis geschmolzener Salze.

Auch das benachbarte Polen beispielsweise plant, massiv in modulare Kernreaktoren zu investieren – es will noch in diesem Jahrzehnt den ersten SMR in Betrieb nehmen. Sechs Standorte für den Bau von SMRs wurden bereits genehmigt. Die polnischen SMRs werden auf Basis von Leichtwasserreaktoren des Typs GE Hitachi BWRX-300 gebaut, und ihre geplante Anzahl soll über zwanzig liegen.

Länder wie die USA, Kanada, Großbritannien, China und Russland sind jedoch Vorreiter bei der Entwicklung kleiner modularer Reaktoren und verfolgen unterschiedliche Strategien für deren Umsetzung. Dies deutet darauf hin, dass SMR laut Deloitte eine wichtige Säule des globalen Übergangs zu sicheren, kohlenstoffarmen Energiesystemen sein könnten.

Probleme mit der Kernkraft:

Kernkraftwerke stehen jedoch vor Problemen im Zusammenhang mit Bauterminen und Kostenüberschreitungen, die ihre Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energiequellen beeinträchtigen können.
Laut Deloitte-Analysten überschritt ein kürzlich kommerzialisiertes Projekt die Kosten sogar um mehr als 114 % und verzögerte sich um sechs Jahre.

Wir müssen nicht weit gehen – auch die heimische Firma ČEZ kämpft mit Verzögerungen beim Bau neuer Kernreaktoren, und Behinderungen durch verschiedene Aktivisten und sogar erfolglose Ausschreibungsteilnehmer können den Bau um viele Jahre verzögern.
Ein weiteres häufig genanntes Hindernis für den Bau von Kernkraftwerken sind die Stückkosten. Im vergangenen Jahr lagen die Investitionsausgaben für den Bau von Kernkraftwerken zwischen 6.500 und 12.700 Dollar pro Kilowatt (kW) installierter Leistung. Bei Kraftwerken, die Erdgas als Brennstoff nutzen, lagen sie laut Deloitte bei etwa 1.300 Dollar pro kW, also um ein Vielfaches niedriger.
/gr/





Brüssel verfügt über eine mächtige Waffe. Sie hat das Geschäft von PPF beeinflusst und könnte auch Dukovany treffen.

1.7.2025 Seznam Zpravy
Šimon Felenda

Die Europäische Kommission verfügt über ein mächtiges Instrument, das Unternehmen betrifft, die staatliche Beihilfen aus Drittländern erhalten. Die Verordnung hat Tschechien bereits einmal betroffen und bedroht die Tschechische Republik nun erneut.

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... any-280552

Schon das zweite Jahr lang ist in der Europäischen Union eine Verordnung über ausländische Subventionen in Kraft, die das Geschäftsumfeld des Kontinents verändert. Die sogenannte FSR (Foreign Subsidy Regulations) ermöglicht es der Europäischen Kommission, ein Unternehmen von einer Ausschreibung auszuschließen oder eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent seines weltweiten Umsatzes zu verhängen, wenn es hohe Subventionen aus Ländern außerhalb der EU erhält.

Dank dieser Verordnung verfügt die EU über einen rechtlichen Hebel, mit dem sie in der Vergangenheit Wirtschaftsgiganten wie PPF oder Supermächte wie China regulieren konnte. Nun könnte sie auf Grundlage der FSR-Verordnung auch die tschechische Ausschreibung für die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany prüfen. Das Ziel der Verordnung ist es sicherzustellen, dass Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern durch staatliche Subventionen oder andere finanzielle Unterstützung keinen unfairen Vorteil auf dem europäischen Markt erlangen.

„Die Verordnung gilt für große öffentliche Aufträge sowie ausgewählte Fusionen und Übernahmen. Dadurch erhält die Europäische Kommission neue Untersuchungsbefugnisse, auch in Fällen, in denen keine offizielle Anmeldung /Notifizierung erfolgt ist“, erklärt Dominik Kohut, Analyst bei der Unternehmensberatung PwC, gegenüber SZ Byznys.

Die Wirksamkeit der Gesetzgebung wurde vom Europarechtsexperten Jan Exner bestätigt. „Die FSR ist ein robustes Instrument. Die Nichteinhaltung der Verpflichtungen aus dieser Verordnung kann zu Geldbußen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Umsatzes des Unternehmens führen. Darüber hinaus kann die Kommission die Teilnahme am Vergabeverfahren untersagen oder Korrekturmaßnahmen verhängen. Die FSR ist somit nicht nur ein Kontroll-, sondern auch ein Strafinstrument. Ihre Bedeutung wird voraussichtlich mit zunehmenden geopolitischen Spannungen in Zukunft zunehmen“, kommentiert er gegenüber SZ Byznys.

Viele Verdächtige….

Seit Einführung dieser Gesetzgebung hat die Kommission einen Anreiz erhalten, mehr als 1.400 Fälle im Zusammenhang mit öffentlichen Aufträgen oder Fusionen und Übernahmen zu untersuchen. Allerdings wurden nur in wenigen Fällen Ermittlungen eingeleitet. Die Strafen, die die Europäische Kommission gegen Unternehmen verhängen kann, sind für Unternehmen so riskant, dass sie von potenziell fragwürdigen Aktivitäten absehen, bevor die Untersuchung überhaupt durchgeführt wird.

Dies geschah auch im ersten Fall, als die Kommission die zweite Phase der eingehenden Untersuchung erreichte. Die Tschechische Republik spielte dabei eine Rolle. Die Hauptakteure in dem Verfahren waren das tschechische Unternehmen PPF und der Telekommunikationsanbieter e& aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die EU stellte fest, dass e& für die Teilübernahme von PPF Telecom eine „unbegrenzte staatliche Unterstützungsgarantie“ vom Emirat Abu Dhabi erhalten hatte. EU-Beamte werteten dies als potenziell wettbewerbsschädigende Beihilfe. Um die Anforderungen der Kommission zu erfüllen, musste das Unternehmen die staatliche Garantie zurückziehen und sich verpflichten, keine Unterstützung von den Emiraten mehr zu erhalten. Dies geschah während der Untersuchung und erfüllte damit den Zweck der Verordnung, noch bevor die Kommission mit der Sanktionierung begann.

„Der PPF-Fall hat zwei Dinge gezeigt: Erstens, dass die Kommission bereit ist, die FSR auch auf europäische Unternehmen mit indirekten Verbindungen zu Drittländern anzuwenden. Und zweitens, dass für die Wirkung der Verordnung kein formeller Beschluss erforderlich ist. Schon die Einleitung eines Verfahrens kann erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben. Im Kontext von Dukovany zeigt der PPF-Fall, dass selbst indirekte Eigentumsverhältnisse oder finanzielle Verbindungen zu Drittländern einer Überprüfung unterzogen werden können, selbst wenn es sich um ein europäisches Unternehmen handelt“, erklärt Exner.

Der Umfang der Möglichkeiten der FSR ist enorm, und es ist kein Wunder, dass selbst die stärksten Akteure vor dieser neuen Regelung zurückschrecken. Schließlich möchte niemand wie Nuctech enden, ein chinesischer Hersteller von Sicherheitsausrüstung, die hauptsächlich an Flughäfen und Seehäfen eingesetzt wird.

Andere Beispiele...

In wenigen Augenblicken geht die Sonne über der niederländischen Stadt Rotterdam auf. Es ist der 23. April 2024, als Ermittler die Büros von Nuntech in Rotterdam und Warschau betreten. Im Zuge der ersten Razzien im Rahmen der Subventionsverordnung beschlagnahmen sie Laptops, Telefone und Dokumente.

Die chinesischen Behörden reagieren umgehend auf die Aktion. Sie bezeichnen die Razzia als Eskalation des europäischen Protektionismus. Die chinesische Handelskammer bei der EU äußerte sich „schockiert und unzufrieden über die Razzia am frühen Morgen, die ohne vorherige Ankündigung und ohne stichhaltige Beweise durchgeführt wurde“.

Der Fall landete vor dem Europäischen Gerichtshof, der der Kommission sowohl hinsichtlich der Art und Weise der Durchführung der Razzia Recht gab als auch ihr Recht auf Zugriff auf die Mitarbeiterdaten des Unternehmens bestätigte. Die Ermittler forderten Zugriff auf die E-Mail-Konten der Mitarbeiter von Nuctech und auf auf chinesischen Servern gespeicherte Dokumente.

Weitere Fälle, in denen die Regulierung den Wettbewerb verändert hat, gehen ebenfalls auf April 2024 zurück. Damals leitete Brüssel ohne externe Initiative eine Untersuchung gegen chinesische Unternehmen ein, die um Aufträge für Windparks in Spanien, Griechenland, Frankreich, Rumänien und Bulgarien konkurrierten. China bezeichnete das Vorgehen der EU als diskriminierend. Laut Brüssel gehe es lediglich darum, faire Bedingungen zu gewährleisten. Einige Bieter haben sich von Ausschreibungen lieber zurückgezogen, anstatt sich einer groß angelegten Untersuchung zu stellen.

Was die Bereiche betrifft, in denen die Kommission im Rahmen der FSR-Verordnung eingreift, so finden Untersuchungen laut Exner häufiger in Sektoren mit höherem strategischen Wert statt.

„Obwohl die Verordnung sektorneutral konzipiert ist, weist sie in der Praxis eine gewisse Ungleichverteilung auf. Die Kommission konzentriert sich auf Bereiche mit hohem strategischen oder sicherheitsrelevanten Wert, wie kritische Infrastrukturen, Energie oder den Informationstechnologiesektor. Diese Selektivität entspricht dem breiteren Kontext der strategischen Autonomie der EU. Mit anderen Worten: Die Sektoren sind gleich, aber in der Praxis zeigt sich, dass einige Sektoren gleicher sind“, erklärt er.

Ein Blick ins Innere

Die FSR ergänzt die europäischen Beihilfevorschriften, die bisher nur für Subventionen der Mitgliedstaaten galten. Kurz gesagt: Wenn mindestens ein Ausschreibungsteilnehmer einen Umsatz in der EU von mindestens 500 Millionen Euro erzielt und die registrierten Unternehmen zusammen innerhalb von drei Jahren mindestens 50 Millionen Euro aus Nicht-EU-Ländern erhalten haben, müssen die Verfahrensteilnehmer der Europäischen Kommission zur Untersuchung gemeldet werden.

Ebenso besteht eine Meldepflicht für einen Ausschreibungsteilnehmer, wenn er mindestens vier Millionen Euro aus einem Drittland erhalten hat und der Wert des öffentlichen Auftrags 250 Millionen Euro übersteigt. Als „ausländische finanzielle Unterstützung“ gelten Zuschüsse, Darlehen, Steuererleichterungen oder staatliche Garantien.

All dies birgt seine Tücken, wie der Europarechtsexperte Michal Říha gegenüber SZ Byznys erläuterte. Der FSR kann leicht zu einem Instrument im Wettbewerbskampf von Unternehmen werden. Eine Beschwerde einzureichen ist zwar unkompliziert, kann aber den Wettbewerb verlangsamen oder ganz unterbinden. Unternehmen schrecken manchmal schon allein die Drohung einer Untersuchung ab und ziehen sich lieber zurück – wie im Fall PPF. Die Europäische Kommission verfügt zudem über umfassende Kompetenzen im Umgang mit der Verordnung“, erklärt er.

„Bei Fusionen und Übernahmen beginnt der Prüfprozess mit einer Voranmeldung, gefolgt von einer offiziellen Anmeldung und nach 25 Arbeitstagen entweder mit der Genehmigung oder einer eingehenderen Prüfung, die bis zu 100 Arbeitstage dauern kann. Im öffentlichen Beschaffungswesen erfolgt die Anmeldung über den öffentlichen Auftraggeber. Zeigt die Kommission Interesse, wird das Angebot aufgrund des langwierigen Prüfverfahrens oft nicht mehr ausgeschrieben.“ In der umfassenden Phase werden Art, Zweck, Höhe und mögliche Verzerrungen des Subventionsmarktes untersucht“, erklärt Analyst Kohut.

Die Geldbuße für Verstöße gegen EU-Vorschriften beträgt bis zu 10 Prozent des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens und kann bei multinationalen Unternehmen mehrere Milliarden betragen. Rechnet man dazu die möglichen Rechtskosten und andere Komplikationen hinzu, ist es nicht verwunderlich, dass Investoren, die auf Grundlage des FSR untersucht werden sollen, oft lieber von der Ausschreibung zurücktreten.

„Gegen eine mögliche Entscheidung der Kommission kann berufen werden. Wer sich benachteiligt fühlt, hat das Recht, sich an den Gerichtshof der EU zu wenden. Die gerichtliche Überprüfung ist jedoch langwierig und kann für den Investor wirtschaftlich verheerend sein.“ Mit anderen Worten: Sie könnten das Projekt während des Prozesses verlieren“, erklärt Říha.

Nützt oder schadet es?

Wenn die FSR-Verordnung über eine solche Macht verfügt, stellt sich die Frage: Verbessert oder verzerrt sie den EU-Markt?

Dies lässt sich am Beispiel chinesischer Automobilhersteller veranschaulichen. Die Europäische Kommission warf ihnen vor, staatliche Subventionen aus China zu beziehen und dann die Preise europäischer Hersteller auf dem kontinentalen Markt unfair zu unterbieten und so die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu schwächen. Die Kommission hat eine eingehende Untersuchung gegen sie eingeleitet.

Chinesische Hersteller wie BYD erobern den europäischen Markt für Elektroautos. Ihre Umsätze wachsen, während die der europäischen Unternehmen sinken. Aus ungarischer Sicht, wo BYD eine Batteriefabrik baut, schwächt diese Untersuchung jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der EU.

Sie könnte sich negativ auf das Fabrikprojekt und damit auf das EU-Land Ungarn auswirken. Für sie würde die Eröffnung einer Elektroautofabrik Tausende von Arbeitsplätzen bedeuten, so Ministerpräsident Orbán.

Darüber hinaus kann ein so mächtiges Instrument politisch missbraucht werden, so Einige. „Was die Durchsetzbarkeit der FSR in den Mitgliedstaaten betrifft, so liegt die Anwendung formal in der ausschließlichen Zuständigkeit der Kommission, die unparteiisch und unabhängig sein soll. Es lässt sich jedoch nicht ignorieren, dass in der politischen Praxis auch die Macht der einzelnen Mitgliedstaaten eine Rolle spielt. Obwohl die FSR gleiche Regeln für alle schafft, agiert die Kommission in einem politischen Umfeld, in dem einige Interventionen mehr oder weniger starkem Druck ausgesetzt sein können“, erklärt Rechtsanwalt Exner.

Die eingehende Untersuchung der tschechischen Atomausschreibung, die das südkoreanische Unternehmen KHNP gewonnen hat, befindet sich noch in der Anfangsphase. Die Initiative zur Untersuchung in diesem Fall ging vom französischen Unternehmen EDF aus, das sich erfolglos um den Auftrag für die neuen Kernkraftwerke in Dukovany beworben hatte. „In diesem konkreten Fall hat die Kommission Informationen über mutmaßliche ausländische Subventionen erhalten, die den Binnenmarkt potenziell verzerren könnten.“ „Wir prüfen die bereitgestellten Informationen und öffentlich zugänglichen Daten sorgfältig und haben technische Verhandlungen mit den relevanten Parteien aufgenommen, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen“, erklärt Rüya Pernicek, Sprecherin der Europäischen Kommission für Binnenmarkt und Industriestrategie, gegenüber SZ Byznys.

Im Fall des tschechischen Jahrhundertsvertrags äußern tschechische Politiker ihre Überzeugung, dass der Bau nichts mehr gefährden kann. Allerdings hat das Verfahren zu ausländischen Subventionen erhebliche Bedeutung und die Europäische Kommission musste auch in Bezug auf die Familie Dukovany nicht das letzte Wort darin haben.
/gr/



Deutschland löscht Emissionszertifikate aufgrund der Schließung von Kohlekraftwerken
CO2-Emissionen

1.7.2025 David Vobořil oenergetice.cz

Quelle: https://oenergetice.cz/emise-co2/nemeck ... -povolenky

Deutschland hat aufgrund der Schließung seiner Kohlekraftwerke mehr als 500.000 Emissionszertifikate der Europäischen Union (EUA) gelöscht, teilte das Umweltbundesamt (UBA) mit. Die Löschung der freigegebenen Zertifikate stellt sicher, dass andere Länder sie nicht für weitere CO2-Emissionen verwenden können.

Deutschland wird erstmals Emissionszertifikate aus dem Emissionshandelssystem der Europäischen Union (EU-ETS) aus primären staatlichen Auktionen löschen. Die Menge der gelöschten Zertifikate entspricht insgesamt 514.000 Tonnen CO2.

Dies erfolgt nach der Schließung der Kraftwerke Neurath A und Frechen im Jahr 2022 im Einklang mit dem Plan Deutschlands, aus der Kohleverstromung auszusteigen. Der Plan sieht den vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038 vor.

Die Schließung dieser Kraftwerke wird im Folgejahr rund 890.000 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. Der deutsche Kohleausstieg wird in den kommenden Jahren zu weiteren Emissionsminderungen führen. Dies führt auch zu regelmäßigen Löschungen von Emissionszertifikaten gemäß den gesetzlichen Vorgaben.

Ein erheblicher Teil der im Zuge des deutschen Kohleausstiegs freigegebenen Zertifikate wurde bereits über die sogenannte Marktstabilitätsreserve (MSR) automatisch vom Markt genommen. Um sicherzustellen, dass auch der verbleibende Teil effektiv vom Markt genommen wird, ergänzt Deutschland diesen Mechanismus durch nationale Löschungen.

Mit der Veröffentlichung der Gesamtzahl der aktuell im EU-EHS im Umlauf befindlichen Zertifikate durch die Europäische Kommission Ende Mai 2025 liegt nun die Grundlage für die Festlegung einer nationalen Löschungsmenge von 514.000 Zertifikaten vor. Die Löschungen erfolgen von September bis Jahresende und werden durch eine Reduzierung der regulären deutschen Auktionsmengen umgesetzt.

Die Abschaffung der Zertifikate wurde 2018 von der sogenannten deutschen Kohlekommission empfohlen. Durch die Streichung der Emissionszertifikate aus dem nationalen Auktionsplan soll sichergestellt werden, dass die Verlagerung der Produktion in andere Teile Europas verhindert wird und die im EU-EHS entstehenden CO2-Emissionen tatsächlich reduziert werden.
/gr/
Gabi Reitinger
Beiträge: 426
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl voon Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien aus dem Energiebereich vom 2.Juli 2025:

Inhalt:
Neuer Kernbrennstoff in Dukovany
Google setzt auf Kernfusion. Das Unternehmen hat bereits Hunderte Megawatt unter Vertrag genommen
Staatshaushaltsdefizit – Thema im Tschechischen Fernsehen
Extremes Wetter in Europa
US-Staat New York plant neues Kernkraftwerk mit mindestens 1 GW Leistung

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Neuer Kernbrennstoff in Dukovany
1.7.2025 3pol.cz

Die ersten Brennelemente von Westinghouse trafen am 16. Juni im Kernkraftwerk Dukovany ein. Sie folgen auf Lieferungen nach Temelín. Während Westinghouse-Brennstoff nach fünfzehn Jahren nach Temelín zurückkehrte, ist dies für Dukovany eine Premiere. Die Erweiterung unseres Lieferantenkreises und die ersten Lieferungen stellen einen Schritt dar, der die Energiesicherheit der Tschechischen Republik deutlich erhöht. Neben der Diversifizierung unserer Kernbrennstofflieferanten halten wir auch strategische Lagerbestände in unseren beiden Kernkraftwerken.

In den letzten drei Jahren gab es im Bereich der Kernbrennstoffe für die Kraftwerke Temelín und Dukovany grundlegende Veränderungen, hauptsächlich aufgrund geopolitischer Entwicklungen und der Bemühungen, die Energiesicherheit der Tschechischen Republik zu erhöhen.

Beide Kraftwerke waren lange Zeit vom russischen Unternehmen TVEL abhängig, das Brennstoff für WWER-Reaktoren lieferte. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 beschloss der AKW-Betreiber ČEZ, seine Lieferanten zu diversifizieren. Im Jahre 2022 unterzeichnete das Unternehmen Verträge mit Westinghouse (USA) und Framatome (Frankreich) über die Brennstofflieferungen für Temelín. 2023 wurde eine Vereinbarung mit Westinghouse für Dukovany unterzeichnet. Dies ist das erste Mal in der Geschichte, dass für Dukovany nicht-russischer Brennstoff verwendet wurde.

„Beide neu gelieferten WWER-Brennstoffe aus Västerås, Schweden, sind vollständig mit Brennelementen anderer Hersteller kompatibel und bieten eine höhere Brennstoffeffizienz sowie längere Brennstoffzyklen“, erklärt Tarik Choho, Präsident der Kernbrennstoffabteilung von Westinghouse.

Achtzig neue Brennstoff-Kassetten für Dukovany...

„Da es sich um ein erstklassiges technisches Produkt handelt, führen wir zunächst detaillierte Eingangsprüfungen durch. Bevor das Produkt in den Reaktor geladen wird, benötigen wir noch die Genehmigung des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB. Wir bereiten derzeit die Unterlagen für die Antragstellung vor“, so Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands und Leiter der Abteilung Kernenergie.

Der neue Brennstoff muss strengste Sicherheitsanforderungen erfüllen. Die Brennelemente des neuen Herstellers erfüllen die Anforderungen für längere Brennelementekampagnen. Diese dauern nun 16 Monate in Dukovany und 18 Monate in Temelín. ČEZ erwartet, dank dieser Anpassungen nach dem Jahr 2030 eine durchschnittliche Jahresproduktion von 32 TWh zu erreichen.

Umstellung auf längere Brennelementezyklen...

Durch die Umstellung auf eine 18-monatige Brennelementekampagne in Temelín wird eine Reduzierung der geplanten Block-Abschaltungen, eine damit verbundene Verkürzung der Lebensdauer und eine Steigerung der Betriebseffizienz erwartet. Die vorherige war sechs Monate kürzer und bedeutete etwa zehn Monate Betrieb und zwei Monate Stillstand pro Jahr. ČEZ in Temelín begann im September 2023 mit der Beladung der sogenannten Übergangscharge. Statt der bisherigen 42 Brennelemente wurden 48 neue Brennelemente geladen. „Die Brennstoffanreicherung ist gleich geblieben, aber die Brennelemente enthalten mehr Absorber, was ihre Reaktivität dämpft. Dies, kombiniert mit der höheren Anzahl neuer Brennelemente, sorgt dafür, dass der Block länger in Betrieb bleiben kann“, erklärte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín, und fügte hinzu: „Es ist vergleichbar damit, sieben statt fünf Kohlebriketts in den Ofen zu werfen und die Luft etwas zu schließen; auch das hält länger. In unserem Fall ist es jedoch emissionsfrei.“

Die längere Brennstoffkampagne ist ein zentraler Bestandteil des CEZ-Programms „Sicher 32 Tera“. Es geht darum, Sicherheit und Effizienz weiter zu erhöhen und die Voraussetzungen für den geplanten Betrieb aller tschechischen Kernkraftwerke für mindestens 60 Jahre zu schaffen.

Das Atomkraftwerk Dukovany befindet sich seit dem Jahr 2023 im Übergang von einem 12-Monats- auf einen 16-Monats-Zyklus. Dies erforderte Investitionen von über 2,3 Milliarden CZK.

Diversifizierung der Brennstofflieferanten….

Dukovany – Im Februar 2024 gab ČEZ das Ende seiner Abhängigkeit vom russischen Energieversorger TVEL und den Einstieg des amerikanischen Energieversorgers Westinghouse bekannt. Die im März 2023 unterzeichnete Vereinbarung umfasst WWER-440-Brennstoff für Dukovany, ähnlich dem von Westinghouse an das ukrainische Kernkraftwerk Riwne gelieferten.

Temelín – Im Jahr 2022 unterzeichnete ČEZ Verträge mit Westinghouse und Framatome über die Lieferung von WWER-1000-Brennstoff. Im Mai 2025 trafen die ersten 30 Brennelemente von Westinghouse ein – die Erstverwendung ist für Herbst 2026 geplant, die von Framatome im Jahr 2027.

Steigerung der Produktionseffizienz...

Dukovany – Im April 2024 wurde die Leistung von Block 3 auf 511 MWe (+2,3 %) gesteigert, ohne den Brennstoffverbrauch zu erhöhen und ohne Emissionen.

Temelín – Modernisierung der Steuerungssysteme, Dutzende jährliche Investitionsmaßnahmen und ein Generatorenaustauschplan zur Vorbereitung auf einen langfristigen Betrieb (ca. 60 Jahre) und einen längeren Brennstoffzyklus.

Die oben genannten Maßnahmen haben die Energiesicherheit der Tschechischen Republik gestärkt, die Abhängigkeit von russischem Brennstoff verringert und die Reserven erhöht – ČEZ strebt an, frischen Brennstoff für drei bis fünf Betriebsjahre zu lagern.

Die Umstellung auf im Westen produzierten Brennstoff ist ein strategischer Schritt; die Vorbereitung von Lizenzen für neuen Brennstoff ist anspruchsvoll und dauert Jahre.

Quelle: CEZ Pressemitteilungen
Originalartikel: https://www.3pol.cz/cz/rubriky/jaderna- ... dukovanech
/gr/



Google setzt auf Kernfusion. Das Unternehmen hat bereits Hunderte Megawatt unter Vertrag genommen
2.7.2025 HN Stepan Svoboda Seite 2

Energiewirtschaft: Das amerikanische Unternehmen Google hat eine Zusammenarbeit mit dem Start-up Commonwealth Fusion Systems (CFS) bekannt gegeben, das an der Kernfusionstechnologie arbeitet. Der Technologieriese hat sich verpflichtet, 200 Megawatt Strom aus einem zukünftigen Fusionskraftwerk in Virginia zu beziehen. Die Vereinbarung beinhaltet auch eine Direktinvestition von Google in CFS. Finanzielle Details wurden von keiner der beiden Parteien bekannt gegeben.

Der geplante Kauf entspricht etwa der Hälfte der Kapazität der geplanten Anlage, die 400 Megawatt ins Netz einspeisen soll. CFS geht davon aus, dass das Kraftwerk Anfang des nächsten Jahrzehnts den Betrieb aufnehmen wird.
Laut Google handelt es sich um den bisher größten direkten Unternehmensvertrag zur Stromgewinnung aus Fusion. „Gleichzeitig investieren wir in die Entwicklung weiterer vielversprechender CFS-Durchbrüche. Beispielsweise können die supraleitenden Hochtemperaturmagnete in kleineren Geräten eingesetzt werden, die deutlich günstiger und schneller zu bauen sind“, sagte Google- Generaldirektor Sundar Pichai.

Fusion ist ein physikalischer Prozess, bei dem sich leichte Atomkerne zu schwereren verbinden und dabei Energie freisetzen (bei der Kernspaltung zerfallen schwerere Kerne in leichtere). Ähnliches gilt für die Sonne. Das Ziel ist eine stabile, kohlenstofffreie Stromquelle, die keinen Atommüll produziert. In der Praxis konnte bisher jedoch noch kein Fusionskraftwerk Strom ins Netz einspeisen, da die Technologie durch ihre Komplexität und die hohen Vorlaufkosten beeinträchtigt wird. Deshalb hieß es immer, dieses Ziel, das manche als den Heiligen Gral der Energie bezeichnen, sei noch „ein Jahrzehnt entfernt“.

„Die Erfindung einer neuen Energiequelle ist mit viel Arbeit verbunden, und der Aufbau einer neuen Industrie erfordert noch mehr Arbeit“, sagt CFS. Das im Jahre 2018 als Spin-off des MIT (Massachusetts Institute of Technology) gegründete Unternehmen basiert auf der Verwendung von supraleitenden Hochtemperaturmagneten, die ein kompakteres Design eines Tokamaks ermöglichen – eines Reaktors, der Plasma bei extremen Temperaturen von über 100 Millionen Grad Celsius hält. „Unser Ziel ist es, Fusionsenergie so schnell wie möglich ans Netz zu bringen. Die Vereinbarung mit Google wird uns dabei helfen“, sagt CFS-Gründer Bob Mumgaard.

Für Google ist dies Teil einer umfassenderen Strategie zur Umstellung auf emissionsfreie Energiequellen, die unter anderem kleine modulare Reaktoren und Geothermie umfasst. CFS bezeichnet Google auch im Hinblick auf die zukünftige Nachfrage als idealen Partner. „Google hat mit seiner Kaufkraft bereits zur Förderung anderer Energiequellen beigetragen. Wir erwarten, dass es den Weg zur Fusion ebenso beschleunigen wird“, so Mumgaard, der davon ausgeht, dass dies die letzte neue Energiequelle sein wird, die die Menschheit jemals benötigen wird.

Ihm zufolge ist die Vereinbarung mit Google nicht nur ein Pilotprojekt, sondern auch ein Signal dafür, dass sich im Energiebereich allmählich ein neuer Markt entwickelt. „Fusion ist wünschenswert, und Unternehmen sind bereit, dafür zu zahlen. Diese Vereinbarung ist ein Signal dafür, dass der Markt das nachfragt, woran wir arbeiten.“

Langfristig könnte die Technologie auch im Hinblick auf die Energiesicherheit interessant sein. Der Brennstoff – verschiedene Formen von Wasserstoff – ist verfügbar und unabhängig von geopolitischen Bedingungen. Laut CFS handelt es sich um eine kompakte Quelle, die in der Nähe von Verbrauchsstellen errichtet werden kann und unabhängig vom Wetter stabil produziert.
Neben CFS arbeiten auch andere Unternehmen an der Entwicklung von Fusionskraftwerken. Das Münchner Start-up Proxima Fusion konnte kürzlich 130 Millionen Euro einwerben – die höchste Summe, die jemals für ein Fusionsprojekt in Europa aufgebracht wurde. Dieses Projekt sieht zudem den Bau der ersten kommerziellen Anlage in den 30er Jahren vor.

All diese Projekte befinden sich derzeit außerhalb des regulären Energiemarktes. Das bedeutet, dass es sich nicht um kommerzielle Projekte handelt, sondern um Forschung mit einem hohen technischen und finanziellen Risiko. Der Einstieg großer Unternehmen wie Google könnte jedoch dazu beitragen, die Kernfusion von der Experimentalphase zur kommerziellen Umsetzung zu bringen. Zumindest auf Pilotprojektebene.
/gr/




Staatshaushaltsdefizit – Thema im Tschechischen Fernsehen
1.7.2025 Tschechisches Fernsehen CT 17.00 Uhr

Kateřina Trnková, CT – Redakteurin:
Herr Hrnčíř, der Finanzminister Zbyněk Stanjura spricht für das kommende Jahr von einem Staatshaushalt, der ein Defizit von rund 280 Milliarden Kronen aufweisen könnte. Die neue Regierung, die aus den Wahlen im Oktober hervorgeht, muss natürlich damit arbeiten. Theoretisch wären Sie als SPD-Mitglied mit dem so skizzierten Defizit zufrieden.

Jan Hrnčíř, stellvertretender Vorsitzender des parlamentarischen Haushaltsausschusses /SPD/:
Ich denke also, dass kein verantwortungsbewusster Mensch mit Schulden zufrieden sein kann – also mit einem Defizithaushalt. Würde sich der Trend umkehren, würde das Defizit steigen, die Schulden würden steigen. Die Schulden haben bereits 3.500 Milliarden überschritten, was eine astronomische Summe ist. Die Staatsverschuldung hat bereits mehrere Milliarden überschritten, das hat es hier noch nie gegeben. Und wenn sich dieser Trend fortsetzt, werden wir relativ bald die Schuldenbremse erreichen, und dann wird es ohne radikale Kürzungen unmöglich sein, mit dem Haushalt etwas zu erreichen. Ich halte das für nicht gut, und wir müssen auch sagen: Wenn wir hier keine niedrigen Energiepreise haben, wird es unserer Industrie hier nicht gut ghen, denn die Industrie ist energieintensiv.

Kateřina Trnková, CT – Redakteurin:
Herr Hrnčíř, ich möchte Sie kurz fragen: Sie sagten, Sie wären mit den 280 Milliarden Kronen als vorläufigem Defizit nicht zufrieden. Ich möchte nur fragen, wie Sie es theoretisch schaffen würden, das Defizit zu senken, wenn wir berücksichtigen, dass die Verteidigungsausgaben erhöht werden sollen. Es handelt sich dann auch um Ausgaben im Zusammenhang mit der Fertigstellung von neuen Blöcken in Dukovany. Gleichzeitig wird es keine Steuer auf außerordentliche Gewinne geben. Wie würden Sie es finanzieren, damit es besser funktioniert?

Jan Hrnčíř, stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Parlaments /SPD/:
Die Idee wäre da, aber Sie sagen es richtig, in dem Sinne, dass es nicht möglich ist, die Ziele des Green Deal zu erreichen. Es ist nicht möglich, gleichzeitig die Verteidigungsausgaben zu erhöhen und neue Dukovany-Blöcke fertigzustellen. Denn das kostet wieder zusätzliches Geld. Ich habe gewarnt, dass, wenn ČEZ Gewinne abgezogen werden, dieses Geld für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany fehlen wird. Und es ist bestätigt, dass die Regierung der Firma CEZ jetzt tatsächlich Geld für Dukovany leihen wird. Es ist also ein weiteres Defizit, der Druck ist enorm. Das bedeutet, wir müssen hier wieder ein Wirtschaftswachstum von fünf, sechs Prozent erreichen, also einfach Steuern einziehen, damit die Industrie nicht stagniert und nicht die Tschechische Republik und auch die Europäische Union verlässt. Ich denke, das ist eine grundlegende Sache. Und wenn wir einfach nicht in der Lage sind, ausreichende Einnahmen zu generieren, können wir einfach keine Rüstungsausgaben generieren, das ist einfach nicht möglich. Wenn uns also einfach die Mittel fehlen, müssen wir das zugeben. Und wie die Spanier hätten wir einfach um eine Ausnahme ansuchen sollen, denn wir sind nicht in der Lage, beispielsweise eine Erhöhung der Rüstungsausgaben um fünf Prozent im Verhältnis zum BIP, also um über 400 Milliarden, zu finanzieren. Das wäre für den Staatshaushalt schlicht nicht zu schaffen.
/gr/


Extremes Wetter in Europa
01.07.2025 TV Prima 18:55 Uhr - Hauptnachrichten

Karel Voříšek, Moderator
Extremes Wetter in Europa hat in Italien und Spanien bereits mindestens vier Todesopfer gefordert. Temperaturrekorde liegen vielerorts über 40 °C.

Markéta Fialová, Moderatorin
Der heißeste Juni aller Zeiten wird beispielsweise aus Südspanien gemeldet. In Frankreich wurden aufgrund der hohen Temperaturen mehrere Atomkraftwerke abgeschaltet oder der Betrieb gedrosselt. An einigen Stellen fehlt nämlich wieder das Wasser zum Kühlen der Reaktoren.
/gr/



US-Staat New York plant neues Kernkraftwerk mit mindestens 1 GW Leistung
1.7.2025 oenergetice.cz
Autor: Jiří Salavec

Der US-Bundesstaat New York arbeitet weiterhin daran, den Emissionsausstoß der Stromerzeugung zu reduzieren, deren Verbrauch weiterhin steigt. Die Behörden wurden beauftragt, mit dem Bau von mindestens einem Kernkraftwerk mit einer installierten Leistung von 1.000 MW zu beginnen. Derzeit sind im Bundesstaat New York vier Kernkraftwerke in Betrieb, die über 20 % der Stromerzeugung decken. Der neueste Kernkraftwerksblock nahm Ende der 1980er Jahre den Betrieb auf, die übrigen drei produzieren seit über 50 Jahren Strom.

Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, gab bekannt, dass sie die New York Power Authority (NYPA) mit der Vorbereitung eines Projekts für ein neues Kernkraftwerk beauftragt hat. Es soll mindestens 1.000 MW emissionsarmen Strom in das Stromnetz einspeisen und so den steigenden Stromverbrauch decken.

„Da der Bundesstaat New York seine Wirtschaft elektrifiziert, die Nutzung fossiler Brennstoffe schrittweise einstellt und weiterhin große Unternehmen mit gut bezahlten Arbeitsplätzen anzieht, müssen wir eine Energiepolitik verfolgen, die auf Energieunabhängigkeit und Lieferkettensicherheit ausgerichtet ist, um sicherzustellen, dass New York seine Energiezukunft selbst in der Hand hat“, sagte Gouverneurin Kathy Hochul.

Die NYPA wird nun mit der Bewertung von Technologien, Geschäftsmodellen und Standorten für ein Kernkraftwerk beginnen und wichtige Partnerschaften sichern. Auch die Beteiligung privater Unternehmen an dem Projekt ist im Rahmen der Finanzierungsoptionen möglich. Bei der Standortbewertung wird die NYPA die öffentliche Sicherheit, die Unterstützung der lokalen Gemeinden, die Kompatibilität mit der bestehenden Energieinfrastruktur sowie die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und Grundstücke berücksichtigen.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... malne-1-gw
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus der Atomkraft vom č.ý.ěéěř:

Inhalt:
Übung ZONE 2025 fand statt
Russischer Brennstoff soll über Frankreich und Deutschland nach Dukovany und Temelín zurückkehren
Temelín testet Drohnen für Anlageninspektionen ohne menschliches Bedienpersonal und Navigation
In Temelin werden autonome Drohnen getestet

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Übung ZONE 2025 fand statt
04.07.2025 Hasičské noviny Seite: 1

Vom 10. bis 12. Juni 2025 fand die umfangeeiche Übung ZONE 2025 statt. Im Mittelpunkt stand die Erprobung der Krisenvorsorge der zentralen Verwaltungsbehörden, der betroffenen Regionen, Gemeinden und aller Komponenten des integrierten Rettungssystems im Falle eines Strahlenunfalls im Kernkraftwerk Dukovany.

Das Ziel der Übung war die Erprobung der Koordination und Zusammenarbeit aller Rettungsdienste (Feuerwehr, Polizei, Sanitäter, Armee) im Krisenfall. Überprüft wurden Verfahren zur Warnung der Bevölkerung, Krisenkommunikation, Koordinierung von Rettungsmaßnahmen, Evakuierung der Bevölkerung und andere wichtige Aktivitäten.
/gr/


Russischer Brennstoff soll über Frankreich und Deutschland nach Dukovany und Temelín zurückkehren
03.07.2025      Hospodarske noviny Autor: Jan Brož

Vor einigen Tagen traf in Dukovany Kernbrennstoff des amerikanischen Herstellers Westinghouse ein, der den ursprünglichen russischen Brennstoff ersetzen wird. Nach dem südböhmischen Kraftwerk Temelín hat sich damit auch die ältere der beiden heimischen Kernkraftwerke scheinbar von der Abhängigkeit von Lieferanten gelöst, die dem Kreml unterstehen. Der russische Brennstoffhersteller TVEL könnte jedoch bereits im nächsten Jahr über Frankreich und Deutschland in die Tschechische Republik zurückkehren. Die deutsche Partei der Grünen will dies verhindern.

Ihre Vertreter im Bundestag haben einen Antrag auf ein Verbot der Einfuhr von Uran und anderen Kernmaterialien russischer Herkunft nach Europa sowie auf weitere Beschränkungen der russischen Nuklearaktivitäten in Deutschland gestellt. Denn bisher unterliegen Nukleartechnologien keinen internationalen Sanktionen gegen Russland, gerade weil viele europäische Reaktoren des russischen Typs VVER von Brennstofflieferungen des dortigen Lieferanten TVEL abhängig waren. Dazu gehörten lange Zeit auch Temelín und Dukovany sowie weitere Kraftwerke in der Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Finnland.

Der Brennstoff soll nächstes Jahr eintreffen...

Die Abhängigkeit vom russischen Unternehmen TVEL wird nach und nach abgebaut und durch Brennstoff von Westinghouse ersetzt, aber nicht nur. ČEZ hat bereits einen Vertrag über Lieferungen nach Temelín mit dem französischen Unternehmen Framatome abgeschlossen, einer Tochtergesellschaft des Finalisten der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Tschechien, EDF.

Bislang ist zwar noch kein Brennstoff von Framatome in Temelín angekommen, doch laut Petr Šuleř, Leiter der Abteilung für Kommunikation bei ČEZ, soll dies im nächsten Jahr geschehen. Gleichzeitig strebt ČEZ einen ähnlichen Vertrag mit Framatome auch für das Kraftwerk Dukovany an. „Unsere Strategie ist die Diversifizierung der Lieferanten, um ein wettbewerbsfähiges Umfeld und die Sicherheit der Brennstoffversorgung zu gewährleisten“, begründete Šuleř. Framatome hat ähnliche Verträge auch mit anderen europäischen Betreibern von WWER-Reaktoren abgeschlossen oder verhandelt derzeit über deren Abschluss.

Zu Framatome gehört das Werk Advanced Nuclear Fuels (ANF) im niedersächsischen Lingen, eines der letzten Überbleibsel der Atomära in Deutschland. Genau dort will das französische Unternehmen künftig die Produktion von Brennstoffkassetten auf hexagonalem Grundriss für Reaktoren des russischen Typs WWER konzentrieren. Und zwar in Zusammenarbeit mit TVEL, einer Tochtergesellschaft des staatlichen Unternehmens Rosatom, von der sich ČEZ ebenso wie andere Energieunternehmen laut offiziellen Angaben trennen wollen.

Kochen nach russischem Rezept...

Die Amerikaner lieferten bereits eine gewisse Zeit Brennstoff nach Temelín und versorgen beispielsweise auch Reaktoren in der Ukraine. Die Franzosen hingegen haben keine Erfahrung mit WWER- Reaktoren und kommen deswegen ohne die Hilfe der Russen nicht aus. „Die Zusammenarbeit von Framatome mit Rosatom ist in der aktuellen Situation aus sicherheitspolitischer Sicht brisant. Das ist der Grund, warum wir uns für das Werk in Lingen und die dortigen Vorgänge interessieren“, sagte der deutsche Grünen-Abgeordnete Harald Ebner, der Initiator des genannten Anteags, gegenüber HN.

Der französische Industrieminister Roland Lescure verteidigte im vergangenen Jahr in einem Interview mit HN die Zusammenarbeit von Framatome mit TVEL damit, dass es sich im Grunde um eine Lizenzproduktion handele. „Framatome produziert den Brennstoff in Deutschland. Das ist vergleichbar mit der Nutzung eines Patents. Das Patent gehört also TVEL, aber der Hersteller ist Framatome. Oder als würde ein französischer Koch nach einem russischen Rezept kochen“, sagte Lescure damals.

Nach den verfügbaren Informationen geht es jedoch um mehr als nur „Kochen nach russischem Rezept“. Beide Brennstoffunternehmen haben bereits ein gemeinsames Unternehmen namens European Hexagonal Fuels mit Sitz in Frankreich gegründet, an dem die Franzosen zu 75 Prozent und TVEL zu 25 Prozent beteiligt sind. Dieses Unternehmen soll für die Produktion von hexagonalem Brennstoff für WWER- Reaktoren zuständig sein und hält auch die Lizenzen für dessen Herstellung. Gerade die sechseckige Form der Brennelemente unterscheidet den Brennstoff für WWER von der bisherigen Produktion von ANF für westliche Reaktoren. Die Brennelemente für diese haben einen viereckigen Grundriss.

Testanlage in Deutschland...

Parallel dazu bemüht sich ANF bei den deutschen Behörden um die Erteilung einer Genehmigung für die Herstellung von VVER-Brennstoff in Lingen. Bislang ohne Erfolg. Zu dem Vorhaben gingen über 11.000 Stellungnahmen ein, mit denen sich das dortige Umweltministerium, das für die Aufsicht über die Fabrik zuständig ist, auseinandersetzen muss. Zur niedersächsischen Landesregierung gehören auch die atomkraftkritischen Grünen, zu denen auch Umweltminister Christian Meyer gehört. Dieser macht deutlich, dass ihm der französisch-russische Plan überhaupt nicht gefällt. „Die Geschäfte mit Putin sollten beendet werden. Das gilt auch für den Bereich der Kernenergie“, zitierte die DPA Meyer.

Trotz der fehlenden Genehmigung sind die Sachen jedoch bereits in Bewegung gekommen. Wie das Wochenmagazin Der Spiegel berichtet, wurde bereits im vergangenen Frühjahr außerhalb des Werksgeländes mit dem Bau einer „Testanlage“ für die Herstellung von sechseckigem Brennstoff unter Aufsicht russischer Experten begonnen.

Ohne die Zustimmung des Landesministeriums wäre dies direkt im Werk nicht möglich gewesen, ebenso wenig wie die Tatsache, dass russische TVEL-Mitarbeiter die Maschinen testen und lokale Mitarbeiter daran schulen. Die deutschen Behörden konnten jedoch die Anwesenheit russischer Experten im „Testwerk“ nicht verhindern.

Auch die Einfuhr von Uranpellets aus Russland nach Lingen stieg sprunghaft an. Diese werden in Brennstäbe eingefüllt, aus denen anschließend Brennelemente zusammengesetzt werden. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums handelte es sich um 68,6 Tonnen Uran, was einem Anstieg von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Gleichzeitig räumte Framatome ein, dass im Falle der Produktion für VVER -Reaktoren bereits fertiggestellte Brennstäbe mit Pellets aus Russland nach Lingen importiert würden.

Brennstoffmontage...

Laut Ebner wird in Lingen nur der letzte Produktionsschritt durchgeführt, während die meisten vorherigen Produktionsphasen vollständig von TVEL durchgeführt werden. „ANF ist offensichtlich nicht in der Lage, Brennstoff ohne die Zusammenarbeit mit Rosatom herzustellen, und plant auch langfristig nicht, diese Zusammenarbeit zu beenden“, ist Ebner überzeugt. Das Ziel seines Vorschlags ist es daher, die Erteilung einer Genehmigung für die Herstellung von Brennstoff für WWER sowie die Tätigkeit von TVEL-Mitarbeitern in Deutschland zu verhindern und die Einfuhr von Materialien und Komponenten, die für die Brennstoffherstellung benötigt werden, zu verbieten, sofern sie aus Russland stammen. ČEZ hat sich hingegen nicht zur französisch-russischen Zusammenarbeit im Bereich Brennstoffe geäußert. Laut Šuleř ist es nicht Aufgabe des Unternehmens, die Geschäftsbeziehungen von Framatom zu bewerten. „Die Brennelemente durchlaufen vor und nach der Übernahme eine mehrstufige Kontrolle. Für die Qualität und die Einhaltung der Bedingungen ist der Lieferant verantwortlich, bei dem es sich um ein vollständig französisches Unternehmen handelt“, erklärte Šuleř.

Sollte der Vorschlag der Grünen angenommen werden, könnte dies für die Pläne von Framatome und TVEL ein erhebliches Hindernis darstellen. Der Bundestag dürfte voraussichtlich im Herbst dieses Jahres darüber beraten. Ebner schätzt die Chancen, dass die deutschen Abgeordneten dem Vorschlag zustimmen, aufgrund der Kräfteverhältnisse im deutschen Parlament als realistisch ein. Die Christdemokraten (CDU/CSU) unterstützen generell die Kernenergie, die Sozialdemokraten (SPD) hingegen sorgen sich um die Zukunft der Arbeitsplätze in Lingen. Auch die rechtspopulistische AfD, die zudem Russland gegenüber aufgeschlossen ist, unterstützt die Kernenergie nachdrücklich.

Ebner glaubt jedoch, dass es dank der Initiative der Grünen Abgeordneten gelingen wird, die breite Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass in Westdeutschland mit Hilfe Russlands Kernbrennstoff hergestellt werden soll. „Framatome und ANF versuchen, ihr Vorhaben mit schönen Worten und dem Argument zu beschönigen, dass sie die Unabhängigkeit der osteuropäischen Partner von russischen Lieferungen und russischer Technologie wollen. Das ist aber eine Lüge“, sagt Ebner.

Bereits im vergangenen Frühjahr wurde in Deutschland mit dem Bau einer Testanlage zur Brennstoffherstellung unter Aufsicht russischer Experten begonnen.
jan.broz@hn.cz
/g/




Temelín testet Drohnen für Anlageninspektionen ohne menschliches Bedienpersonal und Navigation
3. Juli 2025, oenergetice.cz
ČTK

Das Kernkraftwerk Temelín testet autonome Drohnen. Das bedeutet, dass sie ohne menschliches Bedienpersonal und Satellitennavigation auskommen, da ihr Signal einige geschützte Bereiche des Kraftwerks nicht erreichen kann. Das Kraftwerk will sie für Inspektionen schwer zugänglicher Bereiche einsetzen, an denen die Drohne selbstständig ankommen, den Zustand prüfen, bewerten und zurückkehren kann, berichtete Temelín-Sprecher Marek Sviták heute.

Der Drohnennutzer gibt lediglich die zu inspizierenden Stelle an. „Mithilfe spezieller Software und fortschrittlicher Sensoren kann sich die Drohne nicht nur in unwegsamem Gelände ohne Satellitensignal bewegen, sondern auch selbst die optimale Flugbahn bestimmen, den kontrollierten Standort wiederholt millimetergenau anfliegen und sicher zum Ausgangspunkt zurückkehren. Mithilfe künstlicher Intelligenz kann sie Bereich bewerten, die Wartung oder Reparatur benötigen“, erklärte Filip Schmidt, Leiter der Abteilung für Technologielebensdauer am Forschungs- und Prüfinstitut (VZÚ) in Pilsen. Das Projekt wird mit Unterstützung der Technologieagentur der Tschechischen Republik durchgeführt.

Die Drohne wurde von Experten des VZÚ Pilsen und Fly4Future in einem der Hilfsbetriebe der Kühlwasseraufbereitungsanlage getestet. „Bisher ging es darum, ob sich die Drohne in unwegsamem Gelände selbstständig bewegen und die notwendigen Daten erfassen kann. In dieser Hinsicht hat sie ihren Zweck erfüllt“, fügte Schmidt hinzu.

ČEZ-Mitarbeiter setzen in Zusammenarbeit mit Lieferanten bereits verschiedene Drohnen und Roboter ein, um große oder schwer zugängliche Bereiche zu inspizieren. In Temelín werden beispielsweise Kühltürme inspiziert, und in Dukovany überprüften Experten den Zustand der inneren Teile des Kondensators. Allerdings wurden diese Maschinen von jemandem gesteuert.

„Der Einsatz von Drohnen und künstlicher Intelligenz wird auch im Kernkraftwerk Realität. Dies steht nicht im Widerspruch zur Priorität der Sicherheit, sondern stärkt unsere Fähigkeiten. Vor der Verwendung im realen Einsatz testen wir jede Technologie sorgfältig in einer geschützten Umgebung. Wir wollen stets an der Spitze der technologischen Entwicklung stehen, um die Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb für mindestens sechzig Jahre zu gewährleisten“, sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands und Leiter der Kernenergieabteilung. Energieversorger nutzen Künstliche Intelligenz bereits seit einigen Jahren, um beispielsweise ihren eigenen Stromverbrauch zu senken oder die bei Inspektionen von Drohnen gesammelten Daten auszuwerten.

Das Kraftwerk Temelín, eines von zwei Kernkraftwerken in Tschechien, deckt etwa ein Fünftel des heimischen Stromverbrauchs. Seit Jahresbeginn produzierte das Kraftwerk 8,7 Terawattstunden Strom, verglichen mit 14,3 Terawattstunden im gesamten Vorjahr.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... i-navigace
/gr/


In Temelin werden autonome Drohnen getestet
3.7.2025 JC Ted

TEMELÍN – Im Kernkraftwerk Temelín testen Energieingenieure den Einsatz autonomer Drohnen für die Inspektion von Anlagen in schwer zugänglichen Bereichen. Die Drohne kann sich dabei selbstständig orientieren und den Zustand der Anlage ohne menschliche Hilfe oder Unterstützung durch Satellitennavigation bewerten.


Eine Drohne, die keine Bedienerunterstützung benötigt, sondern lediglich den gewünschten Standort selbstständig überprüft. Dieses moderne Inspektionssystem wird derzeit im Kernkraftwerk Temelín getestet. Experten haben das unbemannte Gerät so konzipiert, dass der Benutzer nur die zu überprüfenden Stellen eingibt. Der Flug selbst, die Routenwahl und die Erkennung von Mängeln liegen dann vollständig in der Hand der Drohne. ČEZ testet diese Innovation derzeit in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Prüfinstitut (VZÚ) Pilsen im Kernkraftwerk Temelín.

„Mithilfe spezieller Software und fortschrittlicher Sensoren kann die Drohne nicht nur in unwegsamem Gelände ohne Satellitensignal navigieren, sondern auch selbst die optimale Flugbahn bestimmen, den zu inspizierenden Standort wiederholt millimetergenau anfahren und sicher zum Ausgangspunkt zurückkehren. Mithilfe künstlicher Intelligenz kann sie Standorte bewerten, die Wartungs- oder Reparaturarbeiten benötigen“, erklärt Filip Schmidt, Leiter der Abteilung „Technologielebensdauer“ am Forschungs- und Prüfinstitut Pilsen und fügt hinzu, dass das Projekt mit Unterstützung der Technologieagentur der Tschechischen Republik entwickelt wird.

In Temelín testeten Experten des Forschungs- und Prüfinstituts Pilsen und von Fly4Future die autonome Drohne in einem der Nebenprozesse, insbesondere in der Kühlwasseraufbereitungsanlage. „Bisher ging es darum, ob sich die Drohne in unwegsamem Gelände selbstständig bewegen und die notwendigen Daten erfassen kann. In dieser Hinsicht hat sie ihren Zweck erfüllt“, ergänzt Filip Schmidt.

ČEZ setzt bereits Drohnen und Roboter in Zusammenarbeit mit Lieferanten bei der Inspektion großer oder schwer zugänglicher Standorte ein. In Temelín gehören dazu beispielsweise Inspektionen von Kühltürmen, während Experten in Dukovany zuvor den Zustand der inneren Teile des Kondensators überprüft haben. „Der Einsatz von Drohnen und künstlicher Intelligenz wird auch im Kernkraftbereich immer häufiger. Das steht nicht im Widerspruch zur Priorität der Sicherheit, sondern stärkt unsere Fähigkeiten. Vor dem Einsatz testen wir jede Technologie sorgfältig in einer geschützten Umgebung. Wir wollen stets an der Spitze der technologischen Entwicklung stehen, um die Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb für mindestens sechzig Jahre zu gewährleisten“, sagt Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands und Direktor der Abteilung Kernenergie.

Der Test einer autonomen Drohne in Temelín ist ein weiterer Schritt von ČEZ zur Einführung moderner Technologien im Betrieb von Kernkraftwerken. Energieunternehmen nutzen künstliche Intelligenz bereits seit einigen Jahren, um beispielsweise ihren Eigenverbrauch zu senken oder die von Drohnen bei Inspektionen gesammelten Daten auszuwerten.

Autor: Marek Sviták
Quelle: https://www.jcted.cz/v-temeline-testuji ... mni-drony/
/gr/




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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 7.7.2025:



Ein Stromausfall, wie ihn Tschechien noch nie erlebt hat. Züge und Straßenbahnen fuhren nicht.
07.07.2025 Denik N Autorin: KATERINA FROUZOVA Seite: 3

Ein massiver Stromausfall betraf am Freitag mehrere Stunden lang Teile Tschechiens. Die Probleme betrafen vor allem Prag, Mittelböhmen, Usti nad Labem, Hradec Kralove und Liberec. Laut Industrie- und Handelsminister LukasVlcek (STAN) handelte es sich um ein technisches Problem.
Der Stromausfall ereignete sich gegen Mittag.

„Ich kann bestätigen, dass es auf der Leitung V411 zu einem Stromausfall und in der Folge zu einem Inselbetrieb in Nord- und Ostböhmen kam. Ein Teil des Übertragungsnetzes ist derzeit ohne Strom, der Ausfall betrifft auch Teile Prags“, sagte Hana Klímová, Sprecherin des Tschechischen Übertragungsnetzes (CEPS), am frühen Freitagnachmittag gegenüber Deník N.

Sie fügte hinzu, das Unternehmen untersuche die Ursache des Ausfalls. Der Ausfall betraf beispielsweise das elektrifizierte Eisenbahnnetz. In einigen Städten fuhren Straßenbahnen nicht.
Krankenhäuser mussten auf Notstromaggregate zurückgreifen, doch laut Gesundheitsminister Vlastimil Valek (TOP 09) war die Patientenversorgung nicht gefährdet. „Gesundheitseinrichtungen haben für solche Situationen klar definierte Verfahren“, erinnerte er.

„AUSNAHMESITUATION“
„Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen und unangenehmen Situation, und alle arbeiten intensiv daran, die Stromversorgung wiederherzustellen. Das hat jetzt Priorität. Wir danken allen für ihre Geduld“, sagte Ministerpräsident Petr Fiala nach 13 Uhr im X-Netz.
Um 14:45 Uhr meldete CEPS, dass alle Umspannwerke des Übertragungsnetzes wieder in Betrieb genommen wurden.

Der Inselbetrieb bedeutet, dass die Stromversorgung in Ost- und Nordböhmen vom Rest der Republik isoliert war. Mähren, Vysocina und Südböhmen waren jedoch nicht von der Störung betroffen. Dies bestätigte Roman Spernak, ein Sprecher des Stromversorgers EG. D., gegenüber Deník N.

„Wir haben keine Probleme mit der Stromversorgung in unserem Versorgungsgebiet“, sagte er. EG. D. versorgt die Regionen Zlin, Südmähren und Südböhmen sowie die Region Vysocina.
Die Polizei und das Nationale Amt für Cyber- und Informationssicherheit erklärten, der Stromausfall sei nicht durch einen Cyberangriff verursacht worden.

FINDEN WIR HERAUS, WAS GENAU PASSIERT IST
„Es ist ein technisches Problem, ich kann vorerst etwas anderes ausschließen“, sagte Industrieminister Vlcek gegenüber Deník N.
„Der Energiesektor verändert sich, die Ressourcenstruktur verändert sich, und wir müssen bei der Steuerung des Stromsystems darauf reagieren“, sagte er und fügte hinzu, er wolle daher systematisch in Übertragungs- und Verteilnetze investieren.

„Was können wir tun, um solche Situationen zu verhindern? Dank gutem Krisenmanagement und der Robustheit unseres Systems konnten wir die Situation innerhalb weniger Stunden wieder normalisieren. Diese Situation zeigt jedoch, dass wir in unseren Energiesektor investieren müssen. Wir müssen unser Übertragungs- und Verteilnetz modernisieren. Die Energieinfrastruktur in vielen Teilen des Landes ist veraltet und wurde in den letzten Jahrzehnten nicht ausreichend investiert“, schrieb Vlcek am Samstag im X-Netzwerk.

„Deshalb haben wir mehrere wichtige Gesetzesmaßnahmen vorbereitet. Das Lex-Gas-Gesetz zielt darauf ab, die Lizenzierung neuer Gasquellen zu beschleunigen und die Sicherheit bestehender Quellen zu erhöhen. Das Liniengesetz wird dann dazu beitragen, den Bau der Energieinfrastruktur zu beschleunigen“, fügte er hinzu.

Die Regierung befasste sich mit dem Problem, das gemeinsam mit dem Management von CEZ und CEPS sowie später auch mit dem zentralen Krisenstab angegangen wurde.

„Alle, einschließlich CEPS, haben gemäß den bestehenden Krisenplänen gut reagiert und die Stromversorgung sehr schnell wiederhergestellt. Ich bin froh, dass das gesamte System in dieser schwierigen Situation wie vorgesehen funktioniert hat und sich alles sehr schnell wieder normalisiert hat“, sagte Premierminister Fiala nach dem Treffen.

„Eines der Ergebnisse des zentralen Krisenstabs ist die Beauftragung einer Ursachenanalyse, damit wir genau wissen, was passiert ist, und es in Zukunft verhindern können“, fügte er hinzu.
/gr/



ČEPS kämpft mit Verzögerungen bei der Modernisierung der Stromleitung rechnen. Dies gilt auch für die Leitungen, wo der Stromausfall auftrat.
07.07.2025 HN Jan Broz Seite: 1

Analyse: Die Ursache für einen der größten Stromausfälle in Tschechien waren insgesamt vier Störungen. Das Netz hätte einer solchen Situation standhalten können. Eine Untersuchung, die mehrere Wochen dauern kann, wird zeigen, warum dies nicht geschah.

Nach Spanien und Norditalien erlebte auch Tschechien einen massiven Stromausfall. Obwohl die Definition eines Blackouts, d. h. der Beginn bei Dunkelheit, nicht erfüllt war, betraf das Ereignis am Freitag gegen Mittag die Regionen Liberec, Usti nad Labem, Hradec Kralove, Mittelböhmen sowie einen Teil Prags. Das Braunkohlekraftwerk CEZ Ledvice fiel aus, der Automobilhersteller Skoda Auto aus Mlada Boleslav und die Orlen-Raffinerie in Litvinov stellten ihre Produktion ein, Züge, Straßenbahnen und die Prager U-Bahn fuhren nicht.
Eine Million Verbrauchsstellen waren ohne Strom, also etwa ein Sechstel der Kunden. Die Versorgung der letzten Verbraucher wurde erst am Abend wiederhergestellt.

Was waren die Ursachen? Zusammenfassend gibt es vier Ereignisse, von denen das erste höchstwahrscheinlich die anderen auslöste.
Laut dem Übertragungsnetzbetreiber CEPS war die ursprüngliche Ursache ein „Absturz eines Phasenleiters“. In Volkssprache heißt es: Ein Draht brach. Dies geschah auf der 46 Kilometer langen Höchstspannungsleitung V411, die die Umspannwerke Hradec und Vyskov in Nordböhmen verbindet.

In der Folge musste Ledvice die Stromerzeugung einstellen, auch das Umspannwerk Krasikov in der Region Pardubice fiel aus, und die Leitung V208 zwischen Milin und dem Umspannwerk Tschechien Mittel, östlich von Prag war überlastet. Die Ausfälle ereigneten sich daher an relativ weit voneinander entfernten Orten. „Ein Ereignis in einem Umspannwerk und die Einstellung der Netztechnik können Dutzende, Hunderte von Kilometern entfernt Auswirkungen haben“, sagte der CEPS-Chef Martin Durcak, der am Freitagabend im Radtrikot zur Pressekonferenz erschien. Er unterbrach seinen Urlaub wegen des Stromausfalls.

Diese vier Ereignisse lösten einen Kaskadeneffekt aus, der einen erheblichen Teil des Netzes betraf. Insgesamt neun Umspannwerke waren außer Betrieb. Unter normalen Umständen muss ČEPS das sogenannte N-1-Kriterium erfüllen. Das bedeutet, dass der Ausfall eines wichtigen Systemelements – nicht nur der Leitung, sondern auch eines großen Kraftwerksblocks – keinen weiteren Ausfall verursacht. Warum es diesmal nicht funktionierte, wird CEPS in den kommenden Tagen untersuchen.

„Unter normalen Umständen sollten diese Phänomene nicht direkt aufeinander folgen. Wir werden untersuchen, inwieweit die erste Ursache die zweite verursacht hat“, fügte Durcak hinzu. Wie Industrieminister Lukas Vlcek (STAN) erklärte, wird die Untersuchung mehrere Wochen dauern.

Laut dem 10-Jahres-Investitionsplan von CEPS kam es auf der betroffenen Leitung V411 bei der Stromübertragung vom Nordwesten in den Südosten der Republik regelmäßig zu Überlastungen. Daher sind Modernisierung und Verdoppelung geplant, was den Unterlagen zufolge die Nichterfüllung des N-1-Kriteriums minimiert. Die Modernisierung der Stromleitung verzögert sich jedoch, obwohl das Projekt seit dem Jahr 2017 eine positive Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorlag. Die Umsetzung der Moderniserung ist derzeit für die Jahre 2026 bis 2028 geplant.

Vlcek und der CEPS-Chef Durčák, führen die Verzögerung auf übermäßig lange Genehmigungsverfahren in Tschechien zurück. „Wir sind Opfer einer Situation, in der die schriftliche Vorbereitung der Modernisierung, des Umbaus der Leitung, zehn bis zwölf Jahre dauert. Sobald wir die Absicht bekannt geben, kommen natürlich viele Betroffene – ob privat oder Städte und Gemeinden – auf die Idee, einige Masten etwas zu versetzen oder zu ersetzen. Sie nutzen diese Situation einfach aus und verzögern uns“, so Durcak.

Das Phänomen des englischen Akronyms NIMBY (Not In My Backyard), also „nicht in meinem Hinterhof“, könnte ebenfalls eine Rolle gespielt haben: Betroffene Anwohner blockieren Bauvorhaben in ihrer Gegend, unterstützen sie aber anderswo.
Regierungsvertreter und CEPS dementierten hingegen entschieden, dass der Stromausfall durch schwankende Produktion durch erneuerbare Energieträger oder Stromüberschüsse aus den Nachbarländern verursacht worden sei. Laut Daten von Amper Meteo blieb die Solarstromproduktion am Freitag unverändert. Die Photovoltaik hatte am Morgen leicht über den Erwartungen produziert, ging dann aber aufgrund der Bewölkung zurück.
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Sollte eine Überlastung aus Deutschland drohen, würde CEPS diese stoppen, sagt Matin Sedlak vom Verband für Moderne Energie zum Stromausfall in Tschechien
07.07.2025 HN Stepann Svoboda Seite 4

Interview
Am Freitag, kurz nach Mittag, wurde Tschechien von einem der umfangreichsten Stromausfälle der Geschichte betroffen. Bis zu eine Million Verbraucher waren ohne Strom, Züge, Aufzüge, Tankstellen, einige städtische Verkehrsmittel und einige Produktionsanlagen waren außer Betrieb. Der Ausfall legte nach und nach Verkehr und Infrastruktur in mehreren Regionen lahm. Am stärksten betroffen waren die Regionen Usti nad Labem, Liberec und Mittelböhmen.

Laut Premierminister Petr Fiala war die Ursache des Ereignisses ein technischer Defekt. „Obwohl das System funktioniert, gibt es noch eine Frage, die von Experten beantwortet werden muss: Warum hat der Ausfall eines einzelnen Leiters so dramatische Auswirkungen?“, sagte er nach einer Sitzung des zentralen Krisenstabs. Die Regierung schloss die Möglichkeit eines Cyberangriffs oder einer Intervention ausländischer Macht aus. CEPS gab an, dass der große Stromausfall durch den Ausfall eines Phasenleiters verursacht wurde, der eine Kette weiterer Ausfälle auslöste. Die anschließende Wiederherstellung dauerte mehrere Stunden.

Was sagt das Ereignis über den Zustand des tschechischen Übertragungsnetzes aus? Wie kann ein Leiter einen Teil des Landes außer Betrieb setzen? Und was kann die Tschechische Republik tun, um ihren Energiesektor widerstandsfähiger zu machen? Wir haben das Thema mit Martin Sedlak, Programmdirektor des Verbands für Moderne Energie, besprochen.

-CEPS gab bekannt, dass der Ausfall durch den Ausfall eines Phasenleiters und die darauffolgende Kettenreaktion im Übertragungsnetz verursacht wurde. Was genau bedeutet das?

-Man kann es sich wie eine Störung in einem ansonsten zuverlässigen Auto vorstellen, zum Beispiel wenn ein Keilriemen reißt. Das tschechische Übertragungsnetz ist sehr stabil und robust, aber selbst dort kann ein technischer Defekt auftreten. In diesem Fall brach einer der Leiter zusammen, was eine Kaskade weiterer Probleme auslöste.

-Wie ist es möglich, dass der Ausfall eines Leiters einen so großen Teil des Netzes lahmlegt? -Wahrscheinlich war es eine Verkettung von Umständen. Zu diesem Zeitpunkt könnten einige Teile des Systems aufgrund geplanter Umbau- oder Wartungsarbeiten abgeschaltet worden sein. CEPS und die Strmversorger müssen die Details noch analysieren, aber offenbar kamen mehrere Faktoren zusammen, die im Normalbetrieb nicht auftreten.

-Kann uns ein so großflächiger Ausfall etwas über den Zustand und die Belastbarkeit der tschechischen Energieinfrastruktur sagen?
-Paradoxerweise zeigte sich hier eher eine Stärke als eine Schwäche. Die Netzoperateure von CEPS und die Verteilungsunternehmen bewältigten die Situation sehr schnell und professionell, und innerhalb weniger Stunden war die Stromversorgung der gesamten Republik wiederhergestellt. Um 18 Uhr war das Netz wieder stabil, was zeigt, dass wir auch auf Notfälle gut vorbereitet sind.

Gleichzeitig ist klar, dass die Digitalisierung des Energiesektors in Zukunft immer wichtiger wird. In diesem Jahr begann die Tschechische Republik mit der Flexibilitätsaggregation, einem Instrument zur besseren Steuerung der Übertragungs- und Verteilungssysteme. Darüber hinaus werden neue moderne Quellen an das Netz angeschlossen, die zu dessen Stabilisierung beitragen. Obwohl der aktuelle Ausfall durch einen rein technischen Fehler verursacht wurde, werden wir in Zukunft häufiger ähnliche Lösungen benötigen.

-Heißt das, dass das tschechische Übertragungsnetz anfälliger ist als erwartet?

-Der heutige Stromausfall zeigt, dass das System unter bestimmten Umständen anfällig sein kann. Es kann sich aber auch um ein außergewöhnliches Zusammenspiel technischer und betrieblicher Faktoren handeln, die normalerweise nicht zusammentreffen.
Der Schlüssel liegt darin, dass das System selbst bei einem solchen Ereignis sehr schnell reagieren kann. Der Betrieb wurde innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt, was die hohe Bereitschaft und die Fähigkeit der Betreiber bestätigt, Krisensituationen in Echtzeit zu lösen.

-Wo sehen Sie die größte Schwäche der aktuellen Übertragungsinfrastruktur in Tschechien?
-Es besteht ein klarer Bedarf, die grenzüberschreitenden Stromverbindungen zu stärken – sowohl mit Deutschland als auch mit Polen. Viele Projekte sind fertig, aber ihre Genehmigungen verzögern sich. Beispielsweise sind einige Leitungen nach Deutschland seit Ende der 1990er Jahre geplant, aber noch nicht gebaut. Ohne den Ausbau der Netze – sowohl im Übertragungs- als auch im Verteilungsbereich – wird es nicht möglich sein, die neuen Quellen, die Tschechien dringend benötigt, effektiv anzubinden.
Auch die Speicherung wird eine entscheidende Rolle spielen. Bis zu diesem Jahr gab es keinen rechtlichen Rahmen für den Ausbau von Batteriespeichern. Dies änderte sich mit der Verabschiedung des Gesetzes Lex Erneuerbare III, dank dem ihrem Ausbau nun nichts mehr im Wege steht. Zudem hat der Staat Unterstützung aus dem Modernisierungsfonds bereitgestellt. Die Kombination aus neuen Kapazitäten, modernen Netzen und Speichern kann künftig erheblich zur Stabilität des gesamten Systems beitragen.

-Ist es angebracht, Pläne zu überdenken oder Investitionen nach dem heutigen Tag zu beschleunigen?

-An diesem Punkt würde ich aus einem außergewöhnlichen Ereignis keine weitreichenden Schlüsse ziehen. Wir kennen noch nicht alle Details, und die Frage ist, ob der Ausfall mit dem Alter der Infrastruktur oder beispielsweise mit den extremen Temperaturen der letzten Tage zusammenhängt. Dies wird erst eine detailliertere technische Analyse zeigen. Deshalb sollten wir vor voreiligen Urteilen zurückhalten.

-Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček bezeichnete Spekulationen, dass erneuerbare Energien aus Deutschland hinter dem Ausfall stecken, als Unsinn. Er fügte hinzu, das System sei technisch so
ausgerüstet, um solche Situationen zu verhindern. Was meinte er damit?

-In diesem Punkt kann Minister Vlcek eindeutig unterstützt werden. Tschechien hat seit 2017/18 Transformatoren an der Grenze zu Deutschland installiert. Im Problemfall kann CEPS diese nutzen, um den grenzüberschreitenden Stromfluss zu begrenzen oder zu stoppen. Da sie in diesem Fall nicht eingesetzt wurden, lag das Problem offenbar auf der technischen Seite Tschechiens.

-Könnte ein ähnliches Ereignis, sei es in Tschechien oder beispielsweise kürzlich in Spanien, ein Anstoß sein, die Modernisierung und Digitalisierung des Übertragungsnetzes zu beschleunigen?

-Das Beispiel Spanien zeigt, wie übereilt die ersten Reaktionen sein können. Auch dort wurde zunächst auf erneuerbare Energien hingewiesen. Doch wer den Abschlussbericht abwartete, erkannte, dass mehrere Faktoren zusammenspielten. Einer davon war, dass der spanische Betreiber seit dem Jahr 2020 an der Anpassung der Netzmanagementregeln arbeitete, diese aber noch nicht abgeschlossen hatte. Es ist daher zu erwarten, dass dieses Ereignis zu einer Beschleunigung der Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in Spanien führen wird.

Im tschechischen Fall greifen wir auf das bereits Gesagte zurück: Es handelte sich vermutlich um ein technisches Problem, möglicherweise im Zusammenhang mit der Lebensdauer einer bestimmten Leitung. Daraus lässt sich keine generelle Schlussfolgerung über die Instabilität des Übertragungs- oder Verteilnetzes ziehen. Gleichzeitig ist aber klar, dass wir es kontinuierlich weiter stärken müssen. Wir müssen die grenzüberschreitende Verbindung zu Deutschland und Polen stärken, die nationale Leitung fertigstellen und die Voraussetzungen für den Anschluss neuer erneuerbarer Energien oder Blockheizkraftwerke schaffen.

Entscheidend ist, dass das System selbst bei einem solchen Ereignis sehr schnell reagieren kann. Der Betrieb wurde innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt.
Autor: stepan.svoboda@hn.cz
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Die Untersuchung des Stromausfalls wird mehrere Wochen dauern.
07.07.2025 Pravo CTK, pro, zr Seite: 5

Der massive Stromausfall, der Prag und andere Gebiete Tschechiens am Freitag lahmlegte, hatte nichts mit den Klimamaßnahmen des Green Deal zu tun. Dies gab der Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek (STAN) am Wochenende im Netzwerk X bekannt. Die Ursachenforschung werde jedoch noch Wochen dauern, so der Minister.
„Es handelte sich nicht um ein Problem mit der Regulierung erneuerbarer Energien oder eine Überlastung des grenzüberschreitenden Stromflusses. Der Ausfall wurde durch einen technischen Defekt an der Hauptleitung verursacht. Das ist derzeit die einzige bekannte Ursache“, schrieb der Minister. „Die energiepolitische Debatte muss objektiv und faktenbasiert geführt werden“, betonte er.

Der Stromausfall sei durch eine Kombination von vier miteinander verbundenen Ereignissen verursacht worden. Der Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen sei nun Gegenstand der Untersuchung.

CEPS, Betreiber des nationalen Übertragungsnetzes, teilte bereits am Freitag mit, dass die Hauptursache des Ausfalls ein Bruch eines Phasenleiters sei, der Strom zwischen Kraftwerken und Umspannwerken überträgt.

Überlastete Leitungen….
Der Ausfall ereignete sich auf der Stromleitung zwischen Vyskov und Hradec in der Region Usti nad Labem. CEPS bezeichnet diese Leitung als V411. Die Leitung dient der Entnahme hoher Leistungen aus Kraftwerken und der Stromübertragung über weite Strecken. Ein weiterer Ausfall war der des Kraftwerksblocks Ledvice in der Region Teplice. Auch die Leitung V208, die die Umspannwerke verbindet, war überlastet. Der Ausfall betraf auch das große Umspannwerk Krasikov in der Region Usti nad Orlici.

Minister Vlcek betonte, der Stromausfall zeige die Bedeutung von Investitionen im Energiesektor, in diesem Fall die Stärkung und Modernisierung der Übertragungs- und Verteilnetze.

Es war die Leitung V411, die CEPS seit dem Jahr 2016 modernisieren wollte, um die Stabilität der Stromversorgung in der Tschechischen Republik zu gewährleisten. Dies geht aus den Unterlagen für die geplante Verdoppelung dieses Abschnitts hervor.
Die Arbeiten zur Verdoppelung der Leitung sollen im nächsten Jahr beginnen. Das Ausschreibungsverfahren läuft derzeit.

Der Ausfall am Freitag betraf rund eine Million Stromkunden; am Abend desselben Tages war die Versorgung in allen betroffenen Gebieten wiederhergestellt.
Schäden an ausgelaufenen Kühl- oder Gefrierschränken und den darin gelagerten Lebensmitteln können durch eine Versicherung abgedeckt sein.

„Wenn Sie eine bessere Versicherungsoption haben, decken wir Schäden ab, die durch den Ausfall eines Kühl- oder Gefrierschranks aufgrund einer Fehlfunktion oder einer Unterbrechung der Stromversorgung entstehen. Die Versicherung deckt auch Schäden an Bauteilen durch ausgelaufene Flüssigkeit ab“, bestätigte Kooperativa-Sprecher Marek Vich. Die Generali Tschechische Versicherung hat eine ähnliche Stellungnahme dazu abgegeben.
„Wenn der Kunde uns nachweist, dass das Gerät durch einen Stromausfall beschädigt wurde, zahlen wir die volle Versicherungssumme für das zerstörte oder beschädigte Gerät“, sagte Versicherungssprecher Jan Marek.

Die Raffinerie in Litvínov stellte am Freitagnachmittag aufgrund eines Stromausfalls den Betrieb ein. Es wird jedoch mehrere Tage dauern, bis die Produktion nach Wiederherstellung der Produktion wieder normal läuft. Eine Kraftstoffknappheit auf dem tschechischen Markt droht jedoch noch nicht.
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Saubere Energie in Polen überholt Kohle
07.07.2025 Pravo Pavel Cechl Seite: 11

Polen produzierte im Juni mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als aus Kohle. Ökostrom machte 44,1 Prozent des Energiemixes des Landes aus. Erstmals übertraf er damit Kohle, deren Anteil auf 43,7 Prozent sank. Der Rest entfiel auf Erdgas. Die Daten wurden vom Warschauer Energie-Thinktank Forum Energii auf Grundlage von Daten des polnischen Stromnetzbetreibers zusammengestellt.

Es war zudem das erste Mal, dass Kohle ein ganzes Quartal lang weniger als die Hälfte der gesamten Stromerzeugung Polens ausmachte. Der Anteil sank im Jahresvergleich auf 46,2 Prozent.
Laut Forum-Vizepräsident Tobiasz Adamczewski stellen die neuesten Zahlen eine gravierende Veränderung für Polen dar. Sie könnten einen wahren Schneeballeffekt auslösen, wenn erneuerbare Energien weiterhin Kohlekraftwerke überflügeln, von denen viele nur dank staatlicher Subventionen überleben.

„Das vergangene Quartal war ein echter Durchbruch für erneuerbare Energien“, wurde Marek Józefiak, ein Sprecher von Greenpeace Polen, von der Financial Times zitiert, die über die Studie berichtete.
„Wir sind endlich auf dem richtigen Weg, aber die Fortschritte hätten schneller gehen können, wenn unsere Politiker besser geplant und die Politik beendet hätten, die in erster Linie darauf ausgerichtet ist, die Kohlegewerkschaften zu beschwichtigen“, sagte Marek Józefiak, ein Greenpeace-Aktivist, im Namen der Greenpeace - Bewegung.

Dieser Wandel erfolgt, während die Regierung von Premierminister Donald Tusk ihre Bemühungen beschleunigt, die Energieproduktion auf verschiedene Quellen zu verteilen. Sie baut Offshore-Windparks und bereitet Kernkraftwerke vor. Trotz dieser Fortschritte bleibt Polen ein bedeutender Kohleproduzent und das am stärksten von Kohle abhängige Land der Europäischen Union.

Wir sind endlich auf dem richtigen Weg, aber die Fortschritte hätten schneller sein können. Marek Józefiak, Greenpeace
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Hitzewelle in Europa belastet traditionell Kernkraftwerke, Tschechien bisher ohne Probleme
5. Juli 2025, oenergetice.cz
Autor: Jakub Maly

Im Sommer 2025 traf eine außergewöhnlich starke Hitzewelle Europa, die den Betrieb von Kernkraftwerken, insbesondere in Frankreich und der Schweiz, stark beeinträchtigte. Hohe Temperaturen führten zur Überhitzung von Flüssen, was die Kühlleistung der Reaktoren einschränkte und Bedenken hinsichtlich der ökologischen Belastung von Gewässern aufkommen ließ.

In Frankreich wurde der erste Block des Kernkraftwerks Golfech am 29. Juni 2025 abgeschaltet, da die Temperatur der Garonne den Grenzwert von 28 °C für einen sicheren Kühlbetrieb überschritt. Der zweite Block war bereits wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb.

Ähnliche Probleme gab es auch im Schweizer Kernkraftwerk Beznau. Axpo drosselte dort aufgrund der hohen Temperaturen der Aare die Leistung beider Reaktoren auf 50 %, um das Ökosystem des Flusses zu schützen. Auch EDF hat die Leistung des Kernkraftwerks Tricastin und in Belgien die Betriebsleistung des Kernkraftwerks Doel reduziert, um das Risiko einer thermischen Belastung des aquatischen Ökosystems zu minimieren.

Der EDF-Konzern gibt an, dass die durchschnittlichen Verluste der Kernenergieerzeugung aufgrund von Umweltbedingungen (hohe Temperaturen und niedrige Flussläufe) seit dem Jahr 2000 rund 0,3 % der potenziellen Jahresproduktion betragen. Während der Hitzewelle im Jahre 2003 stiegen diese Verluste auf 1,43 % der Jahresproduktion.

Hitzewellen verdeutlichen die Anfälligkeit von Kernkraftwerken gegenüber extremen Wetterbedingungen, insbesondere im Kontext der globalen Erwärmung, wenn hohe Temperaturen die Fähigkeit zur effektiven Kühlung der Reaktoren beeinträchtigen. Im Vergleich zur gesamten Jahresproduktion ist dies jedoch ein eher geringer Produktionsrückgang.


Kühlsituation in Tschechien….

Die Hitzewelle traf auch Tschechien. Einige Gemeinden in der Region Südmähren durften dort kein Wasser mehr aus dem Wasserversorgungsnetz entnehmen, um Gärten zu bewässern, Schwimmbäder zu füllen usw. In Tschechien, wo die Kernkraftwerke Dukovany und Temelín etwa ein Drittel der gesamten jährlichen Stromproduktion erzeugen, traten ähnliche Probleme bisher nicht auf.

Das Kraftwerk Dukovany nutzt Wasser aus dem Stausee Dalesice zur Kühlung, während Temelín Wasser aus dem Stausee Hnevkovice bezieht. Beide Stauseen verfügen über ausreichende Kapazitäten, doch in der Vergangenheit, beispielsweise im Sommer 2018, kam es zu Situationen, in denen der niedrige Wasserstand der Jihlava die Stabilität der Wasserversorgung von Dukovany gefährdete.

Der geplante neue Kernkraftwerksblock im Kraftwerk Dukovany, der im nächsten Jahrzehnt in Betrieb gehen soll, wird eine sogenannte Trockenkühlung einsetzen. Im Gegensatz zu den bestehenden Blöcken, die auf Wasser aus dem Stausee Dalesice angewiesen sind, arbeitet das neue System nach dem Prinzip von Kühltürmen mit Zwangsbelüftung. Dieser Ansatz reduziert die Entnahme von Oberflächenwasser erheblich und macht das Kraftwerk weniger anfällig für hydrologische Dürre und Klimaextreme. In den letzten Jahren hat das Kernkraftwerk Temelín eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um seinen Wasserverbrauch zu senken und seine Dürreresistenz zu stärken. Neben der Modernisierung der Pumpstationen der Blöcke und der Installation eines neuen Sicherheitssystems zum Pumpen von Kühlwasser aus dem Stausee Hnevkovice beteiligt sich das Kraftwerk an der umfassenderen Strategie der CEZ-Gruppe, die auf einen sparsameren Umgang mit Wasserressourcen abzielt. Laut CEZ-Angaben sank der Oberflächenwasserverbrauch der gesamten Gruppe im Jahr 2023 um 50 Millionen m³ und der Trinkwasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 18 %.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... emy-nejsou
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Russland beginnt mit dem Bau mittlerer WWER-600-Reaktoren im Kernkraftwerk Kola II
6. Juli 2025, oenergetice.cz
Autor: Jiri Salavec

Russland plant, in zwei Jahren mit dem Bau der zweiten Phase des Kernkraftwerks Kola in der Region Murmansk zu beginnen. Bis 2037 sollen dort zwei neue WWER-600-Blöcke mittlerer Leistung errichtet werden. Das Unternehmen verspricht, sein Kernreaktorportfolio mit den ersten 600-MW-Blöcken zu vervollständigen.

Der russische Energiekonzern Rosatom hat seine Pläne für das Kernkraftwerk Kola in der Region Murmansk bekannt gegeben. Der Generaldirektor bestätigte bei einem Besuch des Kraftwerks, dass das Unternehmen plant, die Lebensdauer der älteren Blöcke zu verlängern. Er kündigte außerdem an, dass Rosatom im Jahre 2027 mit dem Bau der zweiten Phase eines zweiteiligen WWER-600-Kraftwerks (auch bekannt als WWER-S oder S-600) am Standort beginnen wird.

„Das Kernkraftwerk Kola-2 wird das erste Kraftwerk mit modernen Mittelleistungsblöcken mit einer Leistung von 600 MW sein. Die Umsetzung des Projekts wird die positive Entwicklung der Wirtschaft und des sozialen Lebens der Region fördern und Möglichkeiten für die Ansiedlung neuer Industrieprojekte eröffnen. Das innovative Design des Mittelleistungsreaktors erfüllt die modernen Anforderungen an das Energiesystem, einschließlich der Flexibilitätsanforderungen, die insbesondere für Regionen mit Netzengpässen, wie die Kola-Halbinsel, wichtig sind“, sagte Rosatom-Generaldirektor Alexej Lichatschew.

Das Kernkraftwerk Kola verfügt derzeit über vier WWER-440-Blöcke aus den 1970er und 1980er Jahren. Seine aktuelle Produktionskapazität beträgt 1.644 MW (netto). Rosatom wird die Blöcke voraussichtlich mindestens 60 Jahre lang betreiben.

Pläne für den Bau der zweiten Phase, genannt Kola-2, existieren bereits seit den 1990er Jahren. Seitdem haben sich jedoch sowohl die geplante Anzahl der Blöcke, die Technologie selbst als auch die installierte Leistung geändert.

Der endgültige Plan sieht nun den Baubeginn eines WWER-Blockpaares mit einer installierten Leistung von 600 MW vor. Dies wird das erste realisierte Projekt eines mittelgroßen WWER-600-Kernkraftwerks sein. Rosatom gibt an, dass die geringere Leistung sein Kernreaktorportfolio ergänzen wird. Neben kleinen Reaktoren mit Kapazitäten im Bereich von einigen zehn MW bis hin zu WWER-1200 kann das Unternehmen auch eine mittelgroße Alternative mit flexiblerer Produktionssteuerung anbieten.

Rosatom plant, die ersten beiden Kola-2-Blöcke bis 2037 in Betrieb zu nehmen. Weitere Blöcke könnten dann noch am Standort errichtet werden. Insgesamt wird die installierte Leistung von Kola-2 die Kapazität des Kraftwerks Kola abdecken, das das Unternehmen in den kommenden Jahrzehnten stilllegen wird.
Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ne-kola-ii
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Japan switches back to nuclear, 14 years after Fukushima
7.7.2025 Financial Times

Quelle:
https://www.ft.com/content/2cbb2589-b60 ... 9f48bf3e4c

Sites shut down following the disaster are reactivated, while new plants may follow, sparking opposition

Japan switches back to nuclear, 14 years after Fukushima on

Japan is laying the groundwork to proceed with next-generation nuclear energy plants once its fleet of idled reactors have been restarted, as soaring gas prices and power-hungry data centres have prompted an rethink on atomic power in the earthquake-prone nation.

Asia’s second-largest economy signalled late last year that it would allow construction of new atomic reactors at existing sites, marking a significant policy shift in the country’s aversion to the controversial electricity source following the Fukushima nuclear disaster in 2011. Japan is reactivating nuclear reactors that were shut down in the wake of the accident, reopening 14 out of 54 that were closed to date.

Company executives and experts say that the reactivation phase is expected to last until at least 2030, at which time the nation can start to sharpen its focus on plans to build new reactors to meet its energy needs and decarbonisation targets.

Kazuto Suzuki, professor of science and technology policy at the University of Tokyo, says that he expects nuclear restarts to be largely complete within five years, by which time newer technologies such as small modular reactors (SMRs) will have matured and become cheaper.

“There’s a general consensus that at the end of the day, we need to depend on nuclear. Putting a bet on SMRs may be something that is necessary,” he says. “There’s very strong momentum on the policy side but as for the social side, there is little awareness of what’s going on with SMRs.”

The Fukushima accident prompted a pullback from atomic power in Japan, with the power source falling from 30 per cent of the energy mix to almost nothing, as well as reshaping support globally for the technology.

In February, 14 years on from the accident, Japan revised its stance towards nuclear in its energy plan to 2040, which removed the policy to “minimise” the use of nuclear and instead pledged to “maximise the use of decarbonised power sources such as renewables and nuclear”. Nuclear restarts have lifted it to 8.5 per cent of Japan’s electricity generation.

The new plan aims for Japan to source 20 per cent of its power supply from nuclear energy in 2040, helping to cut fossil fuels from almost 70 per cent of electricity generation in 2023 to 30 or 40 per cent.

A significant reason for the policy shift has been soaring gas prices triggered by Russia’s invasion of Ukraine, which hit hard in Japan — the second biggest importer of the fossil fuel. That was followed by a revision in understanding of the power consumption of AI data centres, which is expected to double or triple by 2030. For Japan, that has upended expectations for falling electricity demand in a rapidly depopulating nation. Japan has laid out a road map of five types of next-generation nuclear reactors, which are expected to be safer than the boiling water reactors used in the Fukushima Daiichi plant. The closest to reality are high-temperature gas-cooled reactors, which the government believes could start operating sometime in the 2030s. That would be soon followed by advanced light water reactors, then by smaller modular reactors, fast neutron reactors and eventually nuclear fusion.

However, local community opposition to nuclear is a major obstacle in places such as Kashiwazaki-Kariwa, home to the world’s biggest nuclear power plant, the restart of which is being held up by the local governor.

The Japan Federation of Bar Associations, which has been active on the issue, is critical of the new policy, arguing decarbonisation must come from renewable energy sources. “The government is trying to shift to a policy of actively utilising nuclear power without fully paying attention to the ongoing damage from the Fukushima nuclear accidents or the dangers of nuclear power generation,” it said.

Hiroki Sato, chief executive of global business at Chubu Electric, a Japanese utility that has invested in NuScale, the leading small modular reactor developer in the US, says that introducing new reactor technology to Japan may be “very challenging” given its slow-moving and cautious regulator.

“All people are suspicious of new technology, especially in Japan,” he says. “It is important to show them that this is a reality” by first building projects in the US and other nations before bringing downsized reactors to Japan, he adds. Sato believes SMRs will not come to Japan before 2040, despite the nation and big tech companies’ need for clean baseload power from nuclear and geothermal sources.

Given the expected long wait for SMRs in Japan, the government and industry view it as vital to fund projects overseas to maintain supply chain expertise to compete against Russia and China, whose designs have been used for more than 90 per cent of nuclear projects that have started construction since 2017.

Ramsey Hamady, chief financial officer of NuScale, says Japan is “a very important commercial partner from the sense of supply chain production”. He adds that “Japan recognises SMRs potential” but is yet to have as supportive a policy environment for the technology as South Korea, which has a dedicated programme in place to develop SMRs.

One of the Japanese companies supporting NuScale as an investor and supplier of key equipment is IHI. Yasuyuki Hasegawa, running the heavy industrial group’s nuclear business, says: “I think we can deliver this technology to Japan too but the biggest issue is when that time will be.”

GE Vernova Hitachi, a US-Japanese joint venture, has won approval to build an SMR in Ontario, Canada, that it aims to bring online in 2030. Other Japanese companies are also backing NuScale, hoping that a blueprint for success overseas will pave the way for nuclear revival in Japan and convince consumers and regulators to embrace safer technologies. Andreas Schierenbeck, chief executive of Hitachi Energy, expects SMRs to be the winning technology in the long run because “you can build it faster and cheaper” and accidents like Fukushima are less likely to occur.
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 426
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 8.7.2025:



Dass es sich um einen kleinen Reaktor handelt? Der Plan zum Bau einer neuen Anlage in Temelín stößt auf Widerstand.
7.7. 2025 Ekonomicky deník

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/cez-stavba-n ... ine-odpor/

Ein paar sachliche Einwände aus Tschechien und dazu ein Haufen von ablehnenden Reaktionen aus Deutschland und Österreich. Mit diesem Ergebnis endete das Untersuchungsverfahren (Scoping-Verfarehn) im Rahmen des UVP-Prozesses für die neue Kernkraftquelle in Temelín. Der Investor, die Firma CEZ, muss nun eine detailliertere Dokumentation erstellen lassen, die auf die Anmerkungen/Einwände eingehen.

Zur Erinnerung: ČEZ hat das Gelände des Kernkraftwerks Temelín für die Errichtung des ersten modularen Reaktors ausgewählt. Als Technologiezulieferer soll das britische Unternehmen Rolls-Royce SMR fungieren, mit dem ČEZ eng zusammenarbeitet und an dem es eine Beteiligung erworben hat. Nach einer optimistischen Variante könnte der neue 470-Megawatt-Reaktor im Jahr 2034 fertiggestellt sein. Das wäre zwei Jahre früher als die großen Blöcke im Kraftwerk Dukovany II.

ČEZ muss die Dokumentation ergänzen

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) begann mit der Einreichung der Anmeldung im November des letzten Jahres. Die zuständige Behörde ist hier das Umweltministerium der Tschechischen Republik. Dieses hat nun den Investor aufgefordert, die Unterlagen zu erstellen. Dazu hat es eine Liste mit mehreren Dutzend Bereichen beigefügt, auf die sich der Investor konzentrieren soll. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Punkte:

Begründung der Notwendigkeit des Vorhabens unter Berücksichtigung der energetischen und strategischen Bedürfnisse der Tschechischen Republik, auch unter Berücksichtigung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen
Ergänzung der Argumentation zur Begründung des geplanten Vorhabens als kleiner modularer Reaktor (SMR) im Hinblick auf die vorgeschlagene Leistung von bis zu 500 MW
Bewertung der Effizienz der gewählten Technologie im Hinblick auf die Menge des erzeugten radioaktiven Abfalls pro Einheit erzeugter elektrischer Energie
Bewertung der Eignung des Standorts unter Berücksichtigung der seismischen Verhältnisse, wobei der Schwerpunkt auf der Lage in der Nähe der Hlubocký-Verwerfung liegt
Beschreibung der passiven und aktiven Sicherheitsmerkmale des Reaktors
Prüfung der Möglichkeit des Transports von Baumaterialien auf der Schiene
Berücksichtigung der voraussichtlichen Kumulierung mit dem geplanten Bau der „großen” Blöcke des Kernkraftwerks Temelín II

Die Gemeinde Temelín forderte in ihrer Stellungnahme zu dem Vorhaben die maximale Nutzung des Schienenverkehrs. Die Stadt Týn nad Vltavou wies auf die Kumulierung der Auswirkungen des Baus eines kleineren Reaktors und der großen Blöcke in Temelín hin. Das Staatsamt für nukleare Sicherheit forderte Studien zu den Sicherheitskriterien, einschließlich der Entsorgung der nuklearen Abfälle aus dem geplanten Block.

Österreicher und Deutsche protestieren....

Auch die tschechischen Umweltorganisationen äußerten sich relativ sachlich. Sie kritisierten, dass ČEZ in seiner Mitteilung vom Ende des letzten Jahres keine konkrete Technologie genannt habe. Aber auch, dass ČEZ unter dem irreführenden Namen „kleiner modularer Reaktor” den Bau eines relativ großen Blocks mit einer Leistung von fast 500 Megawatt vorantreibt.

Von österreichischer Seite kamen 51 Stellungnahmen/Einwände, die überwiegend scharfe Kritik beinhalten. Den Österreichern stört, dass es sich um einen Reaktortyp handelt, der sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Sie fordern, dass das Vorhaben verschoben wird, bis der Rolls-Royce SMR-Reaktor für den Einsatz in Großbritannien zugelassen ist. Die gesamte Prüfung des Vorhabens sei daher „verfrüht, spekulativ und potenziell irreführend“. Das Umweltministerium erhielt außerdem 52 Stellungnahmen/Einwände aus Deutschland, die inhaltlich den österreichischen ähnlich sind.

Was steht und kann in Temelín stehen....

Der neue modulare Block soll südlich des Geländes des derzeitigen Kernkraftwerks Temelín errichtet werden, das aus zwei 1000-Megawatt-Kernkraftwerken vom russischen Typ VVER-1000 besteht. Diese wurden in den Jahren 2000 und 2002 in Betrieb genommen. Nach den ursprünglichen Plänen sollten in Temelín vier Blöcke entstehen. Der Bau der beiden übrigen wurde bereits im Jahre 1990 eingestellt. Der Versuch, sie fertigzustellen, scheiterte, nachdem ČEZ mit Zustimmung der Regierung im Frühjahr 2014 die Ausschreibung für Temelín ohne Auswahl eines Gewinners beendet hatte.

Die Pläne für den dritten und vierten Block in Temelín wurden nach der Entscheidung der Regierung vom Januar des letzten Jahres wiederbelebt, dass Bewerber für den Bau neuer Reaktoren in der Tschechischen Republik Angebote für vier Blöcke einreichen müssen. Den Zuschlag erhielt schließlich das koreanische Unternehmen KHNP. Im Juni dieses Jahres unterzeichnete das staatliche Unternehmen Elektrárna Dukovany II einen verbindlichen Vertrag über den Bau von zwei APR1000-Blöcken in Dukovany. Gleichzeitig wurde eine unverbindliche Option für den Bau von zwei Blöcken desselben Typs in Temelín unterzeichnet.

Autor: David Tramba
/gr/



Tykač baut die größten Batteriespeicher Tschechiens
7.7.2025 Seznam Zpravy Autorin: Sofie Krýžová

Sev.en Česká energie investiert in Batterien in Tschechien. Die größten Speicher mit einer Kapazität von mehreren hundert MWh entstehen in Chvaletice und Kladno.

Der Energiekonzern Sev.en des Milliardärs Pavel Tykač wird in Tschechien mit der Entwicklung von Batterien beginnen. In Chvaletice und Kladno sollen Stromspeicher entstehen, deren Kapazität die bisher in Betrieb genommener Haushaltsbatterien um ein Vielfaches übertreffen soll.

Der Konzern plant den Bau des bislang größten Batteriespeichers Tschechiens mit einer Leistung von 100 MW und einer Kapazität von 200 MWh im Kraftwerk Chvaletice.

Einer der Gründe, warum die Sev.en Česká energie Gruppe in den Bau riesiger Batteriespeicher investiert, ist die Stabilisierung der Netzspannung, insbesondere in Zeiten unvorhersehbarer und hoher Stromproduktion aus erneuerbaren Energien oder umgekehrt eines plötzlichen Anstiegs des Stromverbrauchs.

„In letzter Zeit beobachten wir nicht nur in Europa, sondern auch in der Tschechischen Republik Schwankungen zwischen Stromüberschuss und -mangel, die das gesamte Energienetz bedrohen. Hochleistungsspeicher sind eine natürliche und effektive Antwort auf diese Schwankung, da sie beide Extreme abmildern: Einerseits tragen sie dazu bei, die Netzüberlastung zu reduzieren und die Photovoltaik während der Spitzenlastzeiten wieder wirtschaftlich zu machen. Andererseits reduzieren sie das Stromdefizit und die Preise während der Spitzenlast“, erklärt Pavel Farkač, Manager für Transformationsprojekte bei der Sev.en Česká energie Gruppe.

Die Gruppe wird mit beiden Batterien Gewinne erzielen. Sie wird ihre Kapazität teilweise für Ausgleichsenergiedienste und auf dem Spotmarkt bereitstellen. „Kostenmäßig erfordert der Speicher in Chvaletice etwas höhere Investitionen, nicht nur aufgrund der großzügigeren Parameter, sondern auch aufgrund der notwendigen Fertigstellung der Infrastruktur. Insgesamt sprechen wir von einem Betrag von über einer Milliarde Kronen“, erklärt Farkač.

Sev.en bietet bereits mit seinen Kraftwerken Chvaletice und Počerady Ausgleichsenergie im Netz an. „Unsere Energiequellen haben tschechische Stromverbraucher vor längeren Stromausfällen geschützt. Im Falle eines großflächigen, längeren Stromausfalls, einem sogenannten Blackout, können sie die Energieproduktion selbst wiederherstellen und so andere Kraftwerke in Betrieb nehmen. Batteriespeicher werden einen ähnlichen Dienst leisten“, so Farkač.

Die Gruppe verfügt noch nicht über eine Baugenehmigung für Batterieprojekte, plant aber, sofern keine unerwarteten Komplikationen auftreten, die beiden Speicheranlagen im nächsten Jahr in Betrieb zu nehmen.

„Ich freue mich, dass wir mit dem erstmaligen Erreichen dreistelliger Parameter gebührend in den Batterieclub einsteigen. Gleichzeitig möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass selbst der Bau von zehn solcher Großspeicher das Gleichgewichtsproblem des tschechischen und mitteleuropäischen Energiesektors nicht lösen würde. Der Bedarf an neuen Grundlastkraftwerken (zur Gewährleistung einer stabilen Versorgung) und flexiblen Kraftwerken (zur Abdeckung von Schwankungen und Spitzen) besteht weiterhin“, beschreibt Farkač.

Der gute technische Zustand der Netzinfrastruktur begünstigt zudem den Bau in der Nähe bestehender Energiequellen. Das Wärmekraftwerk Kladno verfügt über ein voll ausgestattetes Umspannwerk, während im Kraftwerk Chvaletice noch eine Schnittstelle für die Stromabgabe gebaut werden muss. Dies verzögert die Inbetriebnahme der Batterie auf nächstes Jahr.


Auch andere tschechische Energieunternehmen wie ČEZ investieren in Batteriespeicher. „Als Teilziel wollen wir bis zum Jahr 2030 insgesamt 300 MWh in Speicheranlagen in Betrieb nehmen, wobei Batterien einen großen Anteil ausmachen werden. Da uns nicht mehr viel Zeit bleibt, werden wir 2025 und 2026 einen stärkeren Anstieg der Batteriekapazität in unserem Portfolio verzeichnen“, sagte Pavel Cyrani, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von ČEZ.

Tschechische Energieversorger registrieren bereits Interessenten für den Anschluss von Batterien mit einer Gesamtkapazität von über 1.000 MW.

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... sku-281045
/gr/




Ein kleiner Reaktor in jedem Bezirk? So soll Tschechien mit günstigem und stabilem Strom versorgt werden.
8.7.2025 Info.cz
Autor: Martin Schmarcz

KOMMENTAR VON MARTIN SCHMARCZ - War es am Freitag ein Blackout? Gemäß der Definition war es nur ein „großflächiger Stromausfall“. Dass wir nur vier Stunden (und nicht überall) und nicht drei Tage wie in Spanien ohne Strom waren, liegt auch am geringen Anteil erneuerbarer Energien am nationalen Energiemix.
Wie lässt sich das Risiko einer „Sonnenfinsternis“ in Zukunft minimieren? Mehr in Übertragungsnetze oder in Atomkraft investieren? Die richtige Antwort ist b).

Das spanische Szenario hat sich bisher nicht ereignet.:::

Die Ursachen und kausalen Zusammenhänge der Ereignisse vom 4. Juli werden noch untersucht, doch eines ist sicher: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Anteil von Sonne und Wind an der Energieerzeugung und der Notwendigkeit, das Übertragungs- und Verteilnetz massiv zu stärken.

Die Erklärung dafür dürfte jedem klar sein. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien schwankt stark, was erhöhte Anforderungen an die Netzstabilität stellt. In Spitzenzeiten fließt zu viel Strom aus erneuerbaren Energien, außerhalb der Spitzenzeiten zu wenig.

Die Achillesferse der grünen Energie….

Selbst Befürworter erneuerbarer Energien geben zu, dass ihr Ausbau Hunderte von Milliarden an Investitionen in die Netze erfordern wird. Schließlich plant ČEPS schon lange, die „überlastete“ Hochspannungsleitung V411 zu verdoppeln, gerade wegen des Stromüberschusses aus Deutschland während der Spitzenzeiten der erneuerbaren Energien.

Ganz zu schweigen davon, dass jedes Solar- und Windkraftwerk eine Reserve für Zeiten haben muss, in denen es nichts liefert, weil gerae die Sonne nicht scheinit oder der Wind nicht ausreichend weht – was zusätzliche Ausgaben von Hunderten Milliarden bedeutet.

Hinzu kommt, dass selbst eine massive Stärkung der Übertragungsnetzkapazität das Risiko von Stromausfällen nicht verhindern kann, denn ohne klassische (rotierende) Kraftwerke verliert das System seine Fähigkeit, die Frequenz aufrechtzuerhalten, und wird dadurch sehr instabil (wie wir in Spanien gesehen haben).

Wir hatten Glück, dass selbst während des Solarenergieüberschusses am vergangenen Freitag noch 70 % des Stroms durch thermische und nukleare Kraftwerke produziert wurden. Deshalb fiel nicht alles aus, und die Versorgung war innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt.

Ein Rezept für sichere und günstige Energie in 6 Punkten:

In Zukunft könnte es noch viel schlimmer kommen. Es besteht ein direkter Zusammenhang: Je mehr erneuerbare Energien, desto teurer der Strom und desto größer die Gefahr von Ausfällen aufgrund der Unfähigkeit, die Trägheit und damit eine stabile Netzfrequenz aufrechtzuerhalten. Was also sollten wir tun, um sicheren, günstigen und sauberen Strom zu erhalten? Wir sollten uns an sechs Punkte halten:

Erstens: Bauen wir nicht unnötig zu viele erneuerbare Energiequellen aus und geben die eingesparten Hunderte von Milliarden, die wir sonst in den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze sowie in den Bau von Gaskraftwerken investieren müssten, lieber für den Bau kleiner modularer Reaktoren aus.

In jedem Bezirk lässt sich problemlos einer davon errichten, was die Kosten für die Verdoppelung von Leitungen spart. Darüber hinaus erzeugt ein Kernreaktor aus einem Drittel der erzeugten Energie Strom und zwei Drittel Wärme. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien kann er auch zum Heizen von Häusern genutzt werden. Das bedeutet weitere erhebliche Einsparungen, da die Menschen den Großteil ihrer Energie für Heizung und Wasser, nicht für Beleuchtung, verwenden.

Drittens: Bauen wir einen wirklich funktionsfähigen Grenzschutz, der übermäßige Stromüberschüsse in einer Zeit verhindert, in der Wind- und Solarkraftwerke, insbesondere in Deutschland, auf Hochtouren laufen. Dabei handelt es sich um riesige Transformatoren, die die Stromzufuhr zu uns regulieren können. Einige sind bereits installiert; die Frage ist, wie effektiv sie letzten Freitag waren.

Viertens: Handelt es sich nur noch um überschüssigen Strom, den wir im Inland nicht verbrauchen, über die Leipziger Börse? Dies begrenzt einerseits unnötige grenzüberschreitende Stromüberschüsse, die zu Stromausfällen führen können. Sie erhöhen zudem den Strompreis für tschechische Verbraucher.

Fünftens: Verkaufen wir den in unserem Land produzierten Strom direkt an tschechische Verbraucher zu tschechischen und nicht zu deutschen Preisen.

Sechstens (optional): Erneuerbare Energien sollten wir nur dann ans Netz lassen, wenn ihre Betreiber auf eigene Kosten sicherstellen, dass sie ihre eigene unregelmäßige Produktion so absichern, dass sie rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und das ganze Jahr über eine stabile Versorgung gewährleisten und diese Probleme nicht auf andere übertragen.


Wir müssen für die Zukunft kämpfen…..

Diese Ideen stellen einen idealen Zukunftszustand dar. Kleine Reaktoren werden frühestens in zehn Jahren verfügbar sein. Bis dahin müssen wir Kohlekraftwerke am Laufen halten und schnell Gaskraftwerke bauen.

Die Punkte vier bis sechs erfordern harte Verhandlungen in der Europäischen Union. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir alles aufgeben und nicht versuchen sollten, das Maximum an Möglichkeiten umzusetzen. Der Einsatz ist zu hoch, denn ohne Zugang zu Elektrizität wird die Zivilisation nicht überleben.

Wenn wir diese sechs Prinzipien einhalten, müssen wir in Zukunft keine massiven Stromausfälle befürchten und stellen ausreichend günstigen Strom sicher.

Quelle: https://www.info.cz/zpravodajstvi-a-kom ... -elektrina
/gr/



CEZ Gruppe steigt in die Top 5 % der weltweit besten ESG-Unternehmen auf
6.7.2025 Auto Tablet Seite: 5 Autor: Ing. Vladimír Rybecký

Laut dem globalen Aggregator CSRHub hat CEZ nun die höchste Bewertung seiner Geschichte erreicht und gehört aktuell zu den besten 5 % der Unternehmen weltweit in Sachen Nachhaltigkeit.

Eine unabhängige Bewertung der ESG-Indikatoren ist für die CEZ Gruppe nicht nur aus Reputationsgründen wichtig, sondern auch im Hinblick auf mehrere abgeschlossene Kredite, die an die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sind. Das jüngste Ergebnis der ESG-Bewertung der CEZ Gruppe durch CSR-Hub, das die Ergebnisse von fast tausend verschiedenen Ratingquellen und -agenturen zu einem umfassenden Wert zusammenfasst, liegt bei 94,68 %. Im Wettbewerb mit 60.000 börsennotierten Unternehmen aus 159 Ländern hat sich die CEZ Gruppe unter die besten 5 % geschoben. Im vergangenen Juni erreichte sie erstmals die Top Ten und verbessert sich seitdem kontinuierlich. ESG-Parameterbewertungen internationaler Ratingagenturen und klare Dekarbonisierungspläne sind beispielsweise für Banken wichtig.

Mehr unter www.autoweek.cz
/gr/



Drohnen ohne menschliches Bedienpersonal bewachen Temelín
8.7.2025 Pravo CTK Seite: 22

Im Kernkraftwerk Temelín werden unbemannte Drohnen und Satellitennavigation getestet, da deren Signal einige geschützte Bereiche des Kraftwerks nicht erreichen kann.
Energieunternehmen wollen autonome Drohnen für Inspektionen schwer zugänglicher Bereich einsetzen. Die Drohne soll selbstständig dorthin gelangen, alles überprüfen, den Zustand bewerten und zurückkehren. Der Drohnennutzer gibt lediglich den zu inspizierenden Bereich ein.

„Mithilfe spezieller Software und fortschrittlicher Sensoren kann sich die Drohne nicht nur in unwegsamem Gelände ohne Satellitensignal bewegen, sondern auch selbstständig die optimale Flugbahn bestimmen, den inspizierten Ort wiederholt millimetergenau anfliegen und sicher zum Ausgangspunkt zurückkehren. Mithilfe künstlicher Intelligenz kann sie Bereich bewerten, die Wartung oder Reparatur benötigen“, erklärt Filip Schmidt, Leiter der Abteilung „Technologielebensdauer“ des Forschungs- und Prüfinstituts Pilsen.

Das Projekt wird mit Unterstützung der Technologieagentur der Tschechischen Republik durchgeführt. Die Drohne wurde von Experten des Forschungs- und Prüfinstituts Pilsen und Fly4Future in einem Nebenbetrieb der Kühlwasseraufbereitungsanlage getestet.

„Bisher ging es darum, ob sich die Drohne selbstständig in unwegsamem Gelände bewegen und die notwendigen Daten sammeln kann. In dieser Hinsicht hat sie ihren Zweck erfüllt“, ergänzt Schmidt. ČEZ-Mitarbeiter setzen in Zusammenarbeit mit Lieferanten bereits verschiedene Drohnen und Roboter ein, um große oder schwer zugängliche Bereiche zu inspizieren.

In Temelín handelt es sich beispielsweise um Inspektionen von Kühltürmen, und in Dukovany haben Experten bereits den Zustand der Innenteile eines Kondensators überprüft. Diese Maschinen wurden jedoch bisher immer von jemandem bedient.
/gr/
Gabi Reitinger
Beiträge: 426
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von thematischen Zeitungsartieln aus der tschechischen Presse vom 9.Juli 2025:

Inhalt:
Hängen die Probleme der französischen Kernkraft mit der häufigen Leistungsregulierung zusammen? Der Reaktor Civaux 2 deutet darauf hin
Ein Land voll von Atomreaktoren?
Der Kampf um Windkraft- Beschleunigungszonen. Unternehmen wollen mehr Freiheit, Regionen mehr Einschränkungen
KIA liefert 90 EV3-Elektrofahrzeuge an CEZ-Distribuce
Autonome Drohnen werden in Temelín getestet
EGAP verhandelt mit KHNP über die Unterstützung tschechischer Unternehmen beim Bau von neun Kernkraftwerksblöcken in Dukovany

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Hängen die Probleme der französischen Kernkraft mit der häufigen Leistungsregulierung zusammen? Der Reaktor Civaux 2 deutet darauf hin

7. Juli 2025 o energetice.cz
David Vobořil

Beim französischen Kernreaktor Civaux 2, bei dem kürzlich erneut Risse in den Rohrleitungen festgestellt wurden, wurde im vergangenen Jahr die Leistung für diesen Reaktortyp am stärksten reguliert. Dies geht aus einer Studie des Analyseunternehmens Kpler hervor, die von der Agentur Montel in Auftrag gegeben wurde. Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) hat auf das mögliche Risiko einer erhöhten Abnutzung der Komponenten im Zusammenhang mit der Leistungsregulierung hingewiesen. Frankreich analysiert derzeit den möglichen Zusammenhang.

Die häufige Leistungsregelung von Kernreaktoren, die in Frankreich aufgrund des steigenden Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in letzter Zeit immer häufiger vorkommt, gibt Anlass zu Bedenken hinsichtlich eines möglichen Zusammenhangs mit der Entstehung von Korrosionsrissen in den Rohrleitungen von Kernreaktoren.

Der Reaktor Civaux 2, bei dem kürzlich erneut Risse in den Rohrleitungen aufgrund von Spannungskorrosion festgestellt wurden, war mit einer installierten Leistung von 1,5 GW der Reaktor, der am häufigsten einer Leistungsregelung unterzogen wurde. Die Produktion dieses Reaktors wurde aufgrund der Regelung um insgesamt 594 GWh reduziert.

Noch stärker von der Leistungsregulierung betroffen war der Block Cattenom 3 mit einer installierten Leistung von 1,3 GW, dessen Produktion um 1 511 GWh reduziert wurde, was den größten Rückgang aller Reaktoren in Frankreich darstellte. Im Reaktor Cattenom 3 wurden im Jahr 2022 Spannungsrisskorrosionsrisse (SCC) in den Rohrleitungen festgestellt.

Von den 14 Reaktoren, die 2024 am stärksten der Leistungsregelung unterlagen, gehören sieben zu den Kategorien mit einer installierten Leistung von 1,3 GW und 1,5 GW. Diese Reaktorkategorien sind laut Experten aus konstruktiver Sicht anfälliger für SCC als ältere 900-MW-Reaktoren. Als Ursache werden häufig Unterschiede in der Konstruktion des Sicherheitsinjektionssystems genannt.

Zusammenhang zwischen Modulation und Korrosion bislang nicht bestätigt

Der Analyst Alessandro Armenia von Kpler wies darauf hin, dass die Studie keinen direkten Zusammenhang zwischen der Leistungsmodulation und dem Auftreten von SCC festgestellt habe. Dennoch wird diese Hypothese aktiv geprüft – insbesondere im Zusammenhang mit den extremen Ausfällen im Jahr 2022, als Frankreich den größten Rückgang der Kernenergieproduktion seit 30 Jahren verzeichnete.

Der französische Betreiber EDF analysiert derzeit gemeinsam mit der ASN mögliche Faktoren, die zur Entstehung von SCC beitragen. Zu den in Betracht gezogenen Faktoren gehören beispielsweise ein hoher Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Wasser, die Geometrie der Rohrleitungen oder bereits während des Baus durchgeführte technologische Reparaturen.
Zunehmende Leistungssteuerung französischer Reaktoren

Die Leistungsregulierung in der gesamten französischen Kernkraftwerksflotte nimmt im Jahresvergleich zu. Im Jahr 2024 betrug sie insgesamt 27,3 TWh, was einem Anstieg von 18,7 % gegenüber 2023 (23 TWh) und einem deutlichen Anstieg gegenüber 2021 (18,9 TWh) und 2019 (19,5 TWh) entspricht. Dieser Trend spiegelt einerseits die Notwendigkeit wider, sich aufgrund des steigenden Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung an eine höhere Flexibilität im Netz anzupassen, aber auch die technischen Einschränkungen, die EDF nach und nach identifiziert.

Quelle: https://oenergetice.cz/rychle-zpravy/so ... -analyzuje
/gr/



Ein Land voll von Atomreaktoren?
8.7.2025 Denik Referendum Autor: Edvard Sequens

Quelle: https://denikreferendum.cz/clanek/23764 ... h-reaktoru

ČEZ plant in Tušimice den Bau eines Kernkraftwerks mit sogenannten modularen Reaktoren, also mit einer Technologie, die bisher noch nirgendwo in der Praxis eingesetzt wird. Es ist absurd, vorzumachen, als könne man zum jetzigen Zeitpunkt die Auswirkungen auf die Umwelt wirklich beurteilen.

Es gab Zeiten, in denen die Nachricht über das geplante dritte tschechische Kernkraftwerk am Standort Tušimice in der Nähe von Kadaň und Chomutov die Schlagzeilen der nationalen Medien füllen würde. Heute – vor dem Hintergrund der Streitigkeiten um die Ausschreibung für die Lieferung neuer Atomreaktoren nach Dukovany – wird sie praktisch nur noch von den regionalen Medien beachtet.

Dabei sind die Pläne des Energieunternehmens ČEZ keineswegs geringfügig: Die angekündigte Leistung von 1.500 MW ist nur ein Viertel weniger als die des südböhmischen Atomkrafwerkes Temelín und fast genauso viel wie bis vor kurzem in Dukovany. Im Norden Böhmens sollen sogenannte modulare Reaktoren zum Einsatz kommen – bis zu sechs kleine oder drei mittelgroße.

Obwohl auch dies noch nicht klar ist, hat ČEZ bzw. das Umweltministerium den Prozess der Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. Im Juni konnten die Öffentlichkeit sowie die betroffenen Gemeinden, Städte und Regionen im Rahmen eines sogenannten Ermittlungsverfahrens auf der Grundlage von Unterlagen, die von der Firma Jacobs Clean Energy s.r.o. für den Investor erstellt wurden, ihre Stellungnahmen einreichen.

Jede der vier Technologien für modulare Reaktoren, die in den vorgelegten Unterlagen beschrieben werden, hat andere Parameter und damit auch andere Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Darunter können sowohl Siedereaktoren als auch Druckwasserreaktoren sein. Und was am wichtigsten ist: Keiner von ihnen existiert, ihre Entwicklung wurde nicht zu Ende geführt und sie befinden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien, in denen sie noch relativ weit von der Realität entfernt sind.

Die Qualität der Arbeit der Autoren mit Fakten wird dadurch belegt, dass unter den potenziellen Technologien auch der NUWARD-Reaktor des französischen Unternehmens Framatome (EdF) aufgeführt ist, dessen Entwicklung vor einiger Zeit vollständig eingestellt wurde. Beim Rolls-Royce-SMR-Reaktor wird eine falsche installierte Leistung von 498 MW angegeben, während der Hersteller selbst 470 MW angibt.

Nur Unbekannte...

Die Einleitung eines Verfahrens zur Bewertung der Auswirkungen (UVP) einer Technologie, die noch nicht existiert und deren Auswirkungen wir nicht quantifizieren können, zeugt von einer erheblichen Erosion dieses ansonsten nützlichen Instruments. Das Umweltministerium hätte so etwas überhaupt nicht zulassen dürfen. Eine Beschreibung und Bewertung wird erst möglich und notwendig sein, wenn die technologische Lösung für einen bestimmten ausgewählten Reaktortyp vorliegt und dessen Entwicklung abgeschlossen ist, während der sich noch eine Reihe von Parametern ändern kann.

Einer der Parameter, der klar beschrieben werden muss, ist der Kühlwasserverbrauch – angegeben ist ein erwarteter Bedarf von 45,6 Millionen m3 pro Jahr. Ist diese Wassermenge in der Ohře verfügbar? Und wird sie angesichts des fortschreitenden Klimawandels auch in Zukunft verfügbar sein? Gefährdet die Entnahme und Einleitung von erwärmtem Wasser das Leben im Fluss bei minimalen Durchflussmengen? Wie wirkt sich die Einleitung von radioaktivem Tritium und dessen zukünftige Konzentration in der Ohře unterhalb des Kraftwerks aus?

Auf der Grundlage der Wahl der Reaktortechnologie wird es erst möglich sein, die erforderliche Größe der Notfallzone zu spezifizieren und auch die Anzahl der Einwohner und Unternehmen zu quantifizieren, die aufgrund des Baus umgesiedelt werden müssen – in der Dokumentation werden mindestens drei Wohnhäuser und nicht näher bezeichnete Unternehmen genannt – sowie weitere, die im Falle eines Unfalls evakuiert werden müssten.

Unklar ist auch, wie groß die Flugverbotszone über dem Kernkraftwerk sein sollte, um das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf sensible Teile der Technologie zu vermeiden. Wird dies konkrete Auswirkungen auf den Betrieb des nahe gelegenen Flughafens in Chomutov oder anderer Flughäfen haben?

Der Bau des nordböhmischen Kernkraftwerks soll zwischen 2034 und 2040 erfolgen, also nach der Stilllegung des heutigen Kohlekraftwerks ETU II. Die voraussichtliche Bauzeit ist reine Spekulation, da es keine Erfahrungswerte gibt. In den Unterlagen finden wir jedoch auch Informationen über den möglichen Betrieb des Kohlekraftwerks ETU II bis zur Fertigstellung eines oder mehrerer Blöcke des Kernkraftwerks. Wie wäre das aus Sicherheitsgründen überhaupt möglich?

Es ist offensichtlich, dass die Verwendung des verwirrenden Begriffs SMR für ein Projekt, das auch Rolls-Royce-Reaktoren mit einer Leistung von 470 MW vorsieht, die ähnlich groß sind wie die überalterten Reaktoren in Dukovany, irreführend ist. Die etablierte Kategorisierung der Reaktorgrößen durch die Internationale Atomenergie-Organisation stuft Reaktoren mit einer Leistung von bis zu 300 MW als kleine Reaktoren ein. Größere Reaktoren gehören bereits zu den mittleren Reaktoren. Wenn der Investor also mit der Abkürzung SMR nicht eher „Smart Marketing Reactor”, also „clever beworbener Reaktor”, gemeint hat.

ČEZ hat angekündigt, dass seine nuklearen Ambitionen mit dem Kernkraftwerk Tušimice noch nicht beendet sind. Weitere Reaktoren möchte das Unternehmen im Norden Mährens in Dětmarovice errichten, wo es auch ein Kohlekraftwerk stilllegen wird. Auch in diesem Fall will es nicht auf die praktische Einsatzreife der modularen Reaktortechnologie warten und will die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Jahr 2026 beginnen.

Trotz der schleichenden Vorbereitung neuer Kernkraftwerke bleibt die Frage, wie wir so viele Reaktoren bezahlen sollen, völlig außerhalb der aktuellen Debatte. Es wird davon ausgegangen, dass sich der hohe Preis eines modularen Reaktors erst dann senken wird, wenn mehrere Dutzend davon hergestellt worden sind. Dieser ist pro installierter Leistungseinheit höher als bei großen Reaktoren, weshalb der erzeugte Strom überhaupt nicht wettbewerbsfähig sein wird.

Vertreter des Ministeriums für Industrie und Handel räumen ein, dass es ohne großzügige öffentliche Finanzhilfen keine Reaktoren geben wird. Auch nicht die modularen. Es ist daher zu erwarten, dass wir, anstatt in eine sicherere und kostengünstigere energetische Modernisierung der Tschechischen Republik zu investieren, Milliarden in die Verwirklichung des Traums von einer tschechischen Atomenergie-Großmacht stecken werden.
/gr/



Der Kampf um Windkraft- Beschleunigungszonen. Unternehmen wollen mehr Freiheit, Regionen mehr Einschränkungen
8.7.2025
oenergetice.cz
David Tramba

Wo können Wind- und Solaranlagen mit staatlicher Unterstützung in Form schnellerer Genehmigungsverfahren gebaut werden? Und wo ist ihr Bau im Gegenteil unerwünscht? Darum geht es derzeit. Das Ministerium für Industrie und Handel bereitet Regeln für sogenannte Beschleunigungszonen vor. Unternehmen ziehen das eine Ende des Seils, Regionen und Gemeinden das andere.

Der Entwurf einer Regierungsverordnung zur Festlegung von Gebieten, in denen keine Beschleunigungszonen festgelegt werden können, blieb kaum unkommentiert. Obwohl die Frist für die Einreichung von Kommentaren/ Einwänden in der ersten Juliwoche endete, gingen schließlich 44 Kommentare beim Industrieministerium ein, von denen 19 nicht zustimmend waren.

Warum werden die meisten Gebiete „ungerechtfertigt ausgeschlossen“?

Die Handelskammer der Tschechischen Republik und der Industrieverband der Tschechischen Republik kritisieren den Vorschlag und halten ihn für wenig investorenfreundlich für grüne Energie. „Die im Vorschlag definierten Standorte sind recht groß und oft zwecklos. Es besteht die Gefahr, dass ein großer Teil des tschechischen Territoriums, darunter auch die geeignetsten Standorte für Windkraftanlagen, grundlos von den Beschleunigungszonen ausgeschlossen wird“, so Vertreter der Wirtschaft.

Sie kritisieren außerdem, dass die Biotope einiger geschützter Tierarten vollständig von den für den Bau von Windkraftanlagen (WKW) und Photovoltaikanlagen (PVKW) geeigneten Flächen ausgeschlossen sind. Sie bemängeln zudem, dass der Vorschlag die Möglichkeit der Agrovoltaik-Stromerzeugung auf landwirtschaftlichen Flächen der Klassen I und II nicht vorsieht. Dies ist jedoch gemäß dem Gesetz über den Agrarlandfonds möglich. Sie möchten zudem die Informatin ergänzen, dass erneuerbare Energien auch außerhalb der Beschleunigungszonen errichtet werden können – ohne Vorteile in Form einer schnelleren Genehmigung.

Auch unter Photovoltaik-Investoren herrscht Enttäuschung über den Gesetzesentwurf. Die Gemeinden machen ihnen nun klar, dass sie ihre Investitionspläne erst nach der Festlegung der Beschleunigungszonen bewerten werden. Gehört das betreffende Gebiet nicht ihnen, haben einige Kommunalpolitiker bereits klargestellt, dass sie den Bau eines Kraftwerks in ihrem Kataster nicht unterstützen werden.

Und wie steht es um den Landschaftscharakter?

Andererseits fordern mehrere Regionen, Naturparks von der Möglichkeit der Festlegung eines Beschleunigungsgebiets auszuschließen. Im ursprünglichen Vorschlag sind sie nicht erwähnt. „Es handelt sich um Gebiete, die zum Schutz des Landschaftscharakters ausgewiesen wurden, der durch den Bau von PVVK und WKW grundlegend beeinträchtigt wird“, erklärte die Region Pardubice in ihrer Erklärung. Andere Regionen und das Ministerium für regionale Entwicklung äußerten sich ähnlich.

Die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik fordert, den Bau von Photovoltaik,-und Windkraft-Anlagen auch auf landwirtschaftlichen Flächen minderer Qualität zu verbieten. „Es ist notwendig, den Flächenschutz landwirtschaftlicher Flächen konsequent zu behandeln, damit Brownfield -Flächen oder künstliche Flächen realistischerweise Vorrang vor der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen erhalten“, schrieben die Wissenschaftler. Einen ähnlichen Einwand erhob auch der Verband der Kommunalverwaltungen der Tschechischen Republik.

Anweisungen zur Festlegung von Beschleunigungszonen

Der Entwurf der Regierungsverordnung wurde vom Ministerium für Industrie und Handel vorgelegt. Miteinreicher sind das Umweltministerium und das Ministerium für regionale Entwicklung. Es handelt sich um eine Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Beschleunigung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen, das Anfang Juni vom Abgeordnetenhaus und letzte Woche vom Senat verabschiedet wurde.

Der Entwurf der Regierungsverordnung legt die Grenzen für die Festlegung von Beschleunigungszonen mit schnellerer Genehmigung von Photovoltaik und Windkraftanlagen fest. Diese Anlagen erhalten keine günstigeren Bedingungen dort, wo Umweltschutz, Denkmalpflege, Kurtourismus oder staatliche Interessen im Bereich Verteidigung und Sicherheit Vorrang haben. Der gleiche Schutz soll auch landwirtschaftlichen Flächen der Schutzklassen I und II sowie Waldgebieten gewährt werden.

Erst nach Verabschiedung dieser Verordnung können die zuständigen Ministerien mit der eigentlichen Festlegung der Beschleunigungszonen beginnen. Die europäische RED-III-Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, diese Zonen bis zum 21. Februar 2026 festzulegen.

Windkraftanlagen werden künftig nicht mehr für zehn Jahre genehmigt. Die Änderung soll durch ein von der Regierung verabschiedetes Gesetz herbeigeführt werden.

Autor: David Tramba

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/tahanice-o-z ... lektrarny/
/gr/



KIA liefert 90 EV3-Elektrofahrzeuge an CEZ-Distribuce
09.07.2025 Zeitschrift AUTOSERVICE & MOBILITY

Kia liefert 90 EV3-Elektrofahrzeuge an ČEZ Distribuce. Dies ist einer der größten Aufträge im Flottenverkauf von Kia-Elektrofahrzeugen in der Tschechischen Republik.

ČEZ Distribuce hat bisher 83 Elektrofahrzeuge im Einsatz, während die gesamte ČEZ-Gruppe über 441 Elektrofahrzeuge verfügt. Energieunternehmen bauen kontinuierlich interne Lademöglichkeiten in Gebäuden und Arealen in der gesamten Tschechischen Republik aus. Mitarbeiter tanken Energie an 400 Ladestationen und Wallboxen.

EV3-Elektroautos mit einer Batteriekapazität von 81,4 kWh und einer Reichweite von bis zu 605 km werden in den kommenden Tagen an ČEZ Distribuce und seine Mitarbeiter übergeben. Die neuen Fahrzeuge werden beispielsweise von Technikern oder Spezialisten für das Management großer und kleiner Bauprojekte, Leitern der Gruppen für Stromtankstellen und -netze sowie Betriebselektrikern gefahren. Die Fahrzeuge werden vom autorisierten Kia-Händler Emil Frey bereitgestellt.
/gr/



Autonome Drohnen werden in Temelín getestet
7.7.2025 Tripol.cz

Quelle: https://www.3pol.cz/cz/rubriky/jaderna- ... omni-drony

Im Kernkraftwerk Temelín testen Energieingenieure den Einsatz autonomer Drohnen für die Inspektion von Anlagen in schwer zugänglichen Bereichen. Dabei kann sich die Drohne selbstständig orientieren und den Zustand der Anlagen ohne menschliche Bedienung oder Unterstützung durch Satellitennavigation beurteilen.

Foto: Die Drohne ist derzeit im Testbetrieb in der Wasseraufbereitungsanlage des Kernkraftwerks Temelín im Einsatz

Eine Drohne, die nicht bedient werden muss, sondern lediglich die gewünschte Stelle selbstständig überprüft. Dieses moderne Inspektionssystem wird derzeit im Kernkraftwerk Temelín getestet. Experten haben das unbemannte Gerät so konzipiert, dass der Nutzer lediglich die zu prüfenden Stellen eintippt. Der Flug selbst, die Routenwahl und die Erkennung von Mängeln werden dann vollständig von der Drohne gesteuert. ČEZ testete das neue Produkt in Zusammenarbeit mit dem VZÚ Plzeň (Forschungs- und Prüfinstitut) im Kernkraftwerk Temelín. „Mithilfe spezieller Software und fortschrittlicher Sensoren kann die Drohne nicht nur in unwegsamem Gelände ohne Satellitensignal navigieren, sondern auch selbst die optimale Flugbahn bestimmen, den zu inspizierenden Standort wiederholt millimetergenau anfahren und sicher zum Ausgangspunkt zurückkehren. Mithilfe künstlicher Intelligenz kann sie Standorte bewerten, die Wartung oder Reparatur benötigen“, erklärt Filip Schmidt, Leiter der Abteilung „Technologielebensdauer“ der VZÚ Plzeň, und fügt hinzu, dass das Projekt mit Unterstützung der Technologieagentur der Tschechischen Republik entwickelt wird.

In Temelín testeten Experten der VZÚ Plzeň und des Unternehmens Fly4Future die autonome Drohne in einem der Nebeneinsätze, insbesondere in der Kühlwasseraufbereitungsanlage. „Bisher ging es darum, ob sich die Drohne in unwegsamem Gelände selbstständig bewegen und die notwendigen Daten erfassen kann. In dieser Hinsicht hat sie ihren Zweck erfüllt“, ergänzt Filip Schmidt.

ČEZ setzt bereits Drohnen und Roboter in Zusammenarbeit mit Lieferanten bei der Inspektion großer oder schwer zugänglicher Standorte ein. In Temelín gehören dazu beispielsweise Inspektionen von Kühltürmen, während Experten in Dukovany zuvor den Zustand der inneren Teile des Kondensators überprüft haben. „Der Einsatz von Drohnen und künstlicher Intelligenz wird auch im Kernkraftbereich zunehmend Realität. Das steht nicht im Widerspruch zur Priorität der Sicherheit, sondern stärkt unsere Fähigkeiten. Vor dem Einsatz testen wir jede Technologie sorgfältig in einer geschützten Umgebung. Wir wollen stets an der Spitze der technologischen Entwicklung stehen, um die Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb für mindestens sechzig Jahre zu gewährleisten“, sagt Bohdan Zronek, Vorstandsmitglied von ČEZ und Leiter der Kernenergieabteilung.

Der Test einer autonomen Drohne in Temelín ist ein weiterer Schritt von ČEZ zur Einführung moderner Technologien im Betrieb von Kernkraftwerken. Energieingenieure nutzen künstliche Intelligenz bereits seit einiger Zeit, um beispielsweise ihren Eigenverbrauch zu senken oder die von Drohnen bei Inspektionen gesammelten Daten auszuwerten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.cez.cz.

Das Video können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://f.io/quR1AOil

Autor: Marek Sviták, CEZ
/gr/




EGAP verhandelt mit KHNP über die Unterstützung tschechischer Unternehmen beim Bau von neun Kernkraftwerksblöcken in Dukovany
8.7.2025
Businessinfo.cz

Die Exportversicherungsgesellschaft EGAP unterstützt tschechische Unternehmen, die sich am Bau von neuen Kernkraftwerksblöcken in Dukovany beteiligen möchten. Vertreter der Versicherung verhandeln derzeit mit dem Hauptauftragnehmer des Projekts, dem koreanischen Unternehmen KHNP.


EGAP verfügt über die geeigneten Instrumente und die notwendigen Kapazitäten, um eine stärkere Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau von neuen Kernkraftwerkblöcken in Dukovany und anschließend auch in Temelín zu unterstützen. Die Versicherungsgesellschaft informierte den Hauptauftragnehmer KHNP außerdem über die Details der Versicherung inländischer Lieferungen tschechischer Exporteure für ausländische Kunden. EGAP besprach die konkrete Form der Zusammenarbeit mit KHNP-Geschäftsführer Whang Joo-ho und Vertretern des Prager Büros.


„Wir wissen, wie schwierig es ist, bei solch großen Aufträgen erfolgreich zu sein. Unsere Versicherung bietet tschechischen Exporteuren und ihren Kunden Sicherheit, da sie nicht nur aus dem Technologiespektrum, sondern auch aus den Finanzierungsbedingungen wählen können. Da wir nun auch Lieferungen innerhalb der Tschechischen Republik versichern können, können wir die Konditionen für tschechische Unternehmen vergleichen und ihnen so eine echte Wettbewerbsfähigkeit bei der Finanzierung im Vergleich zu ausländischen Wettbewerbern sichern“, sagte EGAP-Vorstandsvorsitzender David Havlíček nach dem Treffen mit KHNP Prag. EGAP kann Unternehmen beispielsweise bei der Sicherung eines Investitionskredits zur Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten oder bei der Betriebsfinanzierung unterstützen.

Im Nuklearsektor gehören tschechische Unternehmen traditionell zu den weltweit führenden Unternehmen. Die tschechische Industrie kann Schlüsselausrüstung für den Bau neuer Kernkraftwerke in Dukovany liefern. Gleichzeitig können tschechische Unternehmen das Kernkraftwerk während seines gesamten Betriebs umfassend betreuen /Service- Leistungen bieten/. Sie können maßgeblich an der Projektplanung mitwirken, als Systemintegrator und Lieferant bestimmte Lieferungen steuern, die Verantwortung für die Vertragsbedingungen übernehmen oder aktiv am Baumanagement mitwirken. Beispiele hierfür sind die Turbineninsel, Hilfs- und gemeinsame Systeme, Elektro- und Konstruktionsteile usw. Insgesamt könnten Dutzende tschechischer Unternehmen am Ausbau des Kernkraftwerks beteiligt sein.

Der Wert des gesamten Projekts wird auf 400 Milliarden Kronen geschätzt. Nach aktuellen Plänen soll der Bau von zwei Kernkraftwerksblöcken in Dukovany in der Region Trebic bis zum Jahr 2029 beginnen.

Im vergangenen Jahr versicherte die EGAP Exporte tschechischer Unternehmen im Wert von über 41 Milliarden Kronen, beispielsweise den Export von Iveco-Bussen an die Elfenbeinküste oder von Flugzeugen von Aircraft Industries nach Senegal. Seit ihrem Bestehen hat die EGAP Exporte tschechischer Unternehmen im Volumen von über 1,1 Billionen Kronen in 130 Länder weltweit unterstützt.

EGAP (Exportní garanční a pojišťovací společnost a.s). ist eine staatliche Kreditversicherungsgesellschaft, die sich auf marktunversicherbare politische und kommerzielle Risiken im Zusammenhang mit der Finanzierung von Exporten von Waren, Dienstleistungen und Investitionen aus der Tschechischen Republik konzentriert.

https://www.businessinfo.cz/clanky/egap ... e-dukovan/?
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 426
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahll von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vm 10.Juli 2025:



Nachrichten um 16 Uhr: Die Vorbereitungen für die Umgehungsstraße von Třebíč verzögern sich
09.07.2025 Tschechisches Fernsehen
https://www.ceskatelevize.cz/porady/102 ... 1016000709

Die Direktion für Straßen und Autobahnen hat den Antrag auf Erteilung einer verbindlichen UVP-Stellungnahme sowie alle weiteren Anträge auf Erlass von Verwaltungsentscheidungen zurückgezogen.

Zu allen von ihnen hat sich nämlich eine Vielzahl von Einwänden angesammelt, die sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnelten. Eine schrittweise Bearbeitung nach der alten Bauordnung wäre zu kompliziert.

So protestiert beispielsweise der Verein Děti Země / Kinder der Erde seit langem gegen den Bau der Třebíč-Umgehungsstraße, die angeblich an Orten errichtet werden soll, an denen Dutzende geschützter Tierarten leben. Auch die Tatsache, dass mit dem Bau massenhaftes Fällen von Bäumen und Sträuchern verbunden ist, missfällt ihm.

Die Straßen- und Autobahndirektion geht davon aus, dass das neue Genehmigungsverfahren die Bauvorbereitungen erleichtern könnte, da die Öffentlichkeit nach der neuen Bauordnung nur noch Einwände und Klagen gegen den Bau selbst einreichen kann. Dadurch werden die Proteste zentralisiert, und die Straßen- und Autobahndirektion kann sie dann alle gleichzeitig bearbeiten. Sie erwartet dann in der ersten Hälfte des nächsten Jahres eine positive Entscheidung.

Mit dem Bau der sechs Kilometer langen Straße soll nach aktuellen Schätzungen im Jahr 2028 begonnen werden. Sie wird für den Transport übergroßer Komponenten zur Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany von entscheidender Bedeutung sein.
/gr/




Hitze und Wetterextreme beeinträchtigen grüne Energieträger, Kernenergie und Kohle. Auch die Übertragungsnetze leiden.
10.7.2025 E15.cz

Die Hitzewelle und der damit verbundene Bedarf an Klimaanlagen haben den Strombedarf in europäischen Ländern erhöht.

Autorin: Pavla Palaščáková

Die Sommermonate sind im Energiesektor keine Ruhezeit mehr. Der Stromverbrauch steigt oft mit dem Bedarf an Klimaanlagen für Haushalte, Arbeitsplätze oder Geschäfte. Und wenn der Sommer zu heiß und trocken ist, werden viele Stromquellen unvorhersehbar. Dies gilt nicht nur für erneuerbare Energien, die auf Sonnenlicht, Wind und ausreichend Wasser angewiesen sind. Beispielsweise erschweren warme Flüsse mit niedrigem Wasserstand die Kühlung von Kraftwerken und den Kohletransport. Darüber hinaus gefährden Wetterextreme die Stromleitung selbst.

Hitzewellen tragen erheblich zum globalen Anstieg des Stromverbrauchs bei. Der Energie-Thinktank Ember untersuchte, wie sich der heiße Sommer des vergangenen Jahres auf drei große Strommärkte – China, die USA und Indien – ausgewirkt hat. China beispielsweise erlebte im vergangenen Jahr sein heißestes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und der Stromverbrauch stieg dort im Sommer im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent. Experten zufolge war ein Drittel des Wachstums auf die hohen Temperaturen zurückzuführen.

Dies führte unter anderem zu einer erhöhten Kohleverbrennung in Kraftwerken. „Im August und September stieg die Kohleproduktion um 68 Terawattstunden, was 59 Prozent des gesamten jährlichen Anstiegs der Kohleproduktion in China entspricht“, so der Thinktank. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Temelín produziert jährlich rund sechzehn Terawattstunden.

In Frankreich werden Atomkraftwerke voraussichtlich häufiger abgeschaltet.

Es geht jedoch nicht nur um den gestiegenen Verbrauch. Auch die Hitze und ihre Begleiterscheinungen wie Dürre oder Flaute erschweren die Stromerzeugung. Europa erlebte die erste Hitzewelle des Jahres, die vor allem den Südwesten des Kontinents betraf. Frankreich und die Schweiz mussten Anfang Juli aufgrund überhitzter Flüsse ihre Reaktoren drosseln oder abschalten.

Die Lage in der europäischen Atomweltmacht, die etwa zwei Drittel ihres Stroms aus Kernenergie bezieht, war in diesem Jahr bisher nicht ernst. „Alle in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke können den Bedarf der französischen Bevölkerung decken. Frankreich produziert mehr Strom, als es verbraucht, und exportiert derzeit Strom in die Nachbarländer“, berichtete der Netzbetreiber RTE. Doch Sommerabschaltungen werden langsam zur Regel. Der französische Rechnungshof warnt, dass sich die Produktionsausfälle aufgrund klimabedingter Abschaltungen bis zum Jahr 2050 verdrei- bis vervierfachen könnten.

Die vergangenen Jahre haben auch gezeigt, wie anfällig Wasserkraftwerke sind, die von der Gesundheit ihrer Flüsse abhängig sind. Das beste Beispiel dafür ist Ecuador. Das südamerikanische Land startete vor etwa einem Jahrzehnt eine mutige Energiewende. Es glaubte, dass seine reichlich vorhandenen Wasserströme den wachsenden Energiebedarf decken, das Wirtschaftswachstum unterstützen und Millionen Menschen aus der Armut befreien könnten.

Paradoxerweise könnten schmelzende Gletscher bald Wasserkraftwerken helfen.

Mithilfe chinesischer Kredite investierte das Land in eine Reihe von Wasserkraftwerken, deren Wahrzeichen der 2,2 Milliarden Dollar teure Coca-Codo-Sinclair-Staudamm war. Doch die ehrgeizigen Pläne kollidierten mit der Klimaerwärmung. In den Jahren 2023 und 2024 wurde Ecuador von einer beispiellosen Dürre betrffen, die zu einer Energiekrise führte.

Stromausfälle dauerten bis zu vierzehn Stunden täglich, ganze Stadtteile verloren das fließende Wasser, und es gab Probleme mit dem Internet- und Telefonempfang. Experten sehen die Ursache der enormen Probleme in der vernachlässigten Entwicklung des Energiesektors in den letzten Jahren und der unzureichenden Diversifizierung der Energiequellen. „Die Politiker sind da engeschlafen und dachten, Ecuadors Kapazitäten reichten aus, um seinen Energiebedarf zu decken“, sagte Fernando Salinas vom Ecuadorianischen Energieforum gegenüber The Guardian.

Ecuador ist bei weitem nicht das einzige Land, das in den letzten Jahren unter so schweren Dürren litt, dass sie die Wasserkrafterzeugung erheblich beeinträchtigten. Weitere Beispiele sind Sambia, die Türkei und innerhalb Europas Italien, Spanien und Norwegen. Im Jahr 2022 produzierten die Kraftwerke in der EU den geringsten Strom seit der Jahrtausendwende. Am stärksten betroffen war dabei der Alpenraum, der zuvor im Winter wenig Schnee gesehen hatte. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass Wasserkraftwerke in den kommenden Jahrzehnten paradoxerweise von der Erwärmung profitieren könnten, da Flüsse durch das Wasser schmelzender Alpengletscher gespeist werden.

Bei Hitze weht in Europa wenig Wind.

Die Frage ist, ob dies auch dem chronisch problematischen Rhein deutlich helfen wird. Der niedrige Wasserstand erschwert dort regelmäßig den Transport, und das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Der Rhein spielt unter anderem eine wichtige Rolle beim Transport von Kohle für Wärmekraftwerke. Bei geringem Wasserstand können Schiffe mit deutlich geringerer Ladung fahren oder die Ladung wird auf die Schiene verlagert.

„Der dauerhaft niedrige Rheinpegel wird zunehmend zu einem wirtschaftlichen Risikofaktor nicht nur für die Industrieproduktion, sondern auch für die Strompreise in Deutschland. Ein Hauptgrund dafür ist, dass der Kohletransport aufgrund der eingeschränkten Schifffahrt deutlich teurer wird“, betonte die Energie-Website Power2market. Im Sommer 2022 warnten Betreiber deutscher Kohlekraftwerke sogar vor einem möglichen Brennstoffmangel im Winter. Und es geht nicht nur um den Kohletransport, beispielsweise in Polen wurden in den letzten Jahren auch die Kühlung von Kohlekraftwerken und die ökologischen Auswirkungen der starken Erwärmung der bereits warmen Flüsse unterhalb dieser Kraftwerke diskutiert.

Doch auch Ressourcen, die nicht mit Dürre und Wasser zusammenhängen, sind gefährdet. Die Fachzeitschrift Nature stellte im Frühjahr fest, dass Hitzewellen in einigen Teilen der Welt mit niedrigen Windgeschwindigkeiten einhergehen, was die Leistung von Windkraftanlagen verringert. „Während Hitzewellen herrscht in mehreren Regionen, darunter Australien und Ozeanien, Nordasien und Europa, ein Mangel an Windenergie. In diesen Regionen kann deren Verfügbarkeit während der Hitzewelle deutlich reduziert sein, um 30 bis 50 Prozent im Vergleich zu den durchschnittlichen Sommerbedingungen in diesen Regionen“, stellt Nature fest.

Andere Quellen äußern sich ähnlich. „Während Hitzewellen steigt der Strombedarf um 3,5 bis 10 Prozent, und die Windenergieproduktion sinkt um bis zu 31 Prozent, wobei die Variabilität je nach Land variiert“, heißt es in einer Studie, die die Situation in südeuropäischen Ländern untersuchte. Und es wird erwartet, dass Europa mit der Klimaerwärmung weniger windig wird. Experten sagen, der Kontinent müsse bei der Entwicklung von Energiequellen kreativer werden, um den Rückgang der Windenergieproduktion auszugleichen.

Photovoltaik und das Risiko von Stromausfällen

Das Thema Photovoltaik ist in den Sommermonaten hoch umstritten. Befürworter argumentieren einerseits, sie helfe den Ländern, den steigenden Strombedarf zu decken und die Preise unter Kontrolle zu halten. So stieg beispielsweise während einer Hitzewelle der Tagesverbrauch in Frankreich um bis zu ein Zehntel und in Spanien sogar um bis zu vierzehn Prozent. „Trotz der enormen Belastung haben Europas Stromnetze den Belastungstest bestanden, wobei Solarenergie maßgeblich zu ihrer Aufrechterhaltung beiträgt“, sagte Pawel Czyzak vom Thinktank Ember gegenüber Euronews.

Kritiker hingegen argumentieren, dass Photovoltaik zusammen mit Windenergie die Stabilität der Netze gefährde und dass erhebliche und schwer kontrollierbare Produktionsschwankungen zu Stromausfällen führen könnten. Ihre Rolle wird nun im Zusammenhang mit dem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im April intensiv diskutiert. Kurz vor der Katastrophe stammten siebzig Prozent des spanischen Stroms aus erneuerbaren Quellen, hauptsächlich aus Solaranlagen. Experten sind sich allgemein einig, dass Spanien die schnelle Umstellung auf grüne Energiequellen nicht schafft und sein Übertragungs- und Verteilungssystem nicht entsprechend angepasst hat.

Stromleitungen sind zudem anfällig für extreme Wetterereignisse wie Stürme, sintflutartige Regenfälle, Sturzfluten, Küstenüberschwemmungen und Hagel, die häufig nach Hitzewellen auftreten. Sie sind derzeit auch durch häufige Waldbrände in Südeuropa gefährdet.

„Die gesamte Stromversorgungskette, von der Erzeugung über die Übertragung und Verteilung bis hin zum Endkunden, ist den Auswirkungen einer zunehmenden Zahl extremer Wetterereignisse ausgesetzt“, warnt Eurelectric, der Verband der nationalen Verbände der europäischen Energiewirtschaft.

Es wird zunehmend über die Notwendigkeit massiver Investitionen in das europäische Stromnetz gesprochen, um es an die gestiegene Nachfrage und erneuerbare Energien anzupassen und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetter- und Cyberbedrohungen zu verbessern.

Quelle: https://www.e15.cz/byznys/prumysl-a-ene ... vy-1425922





EDF investiert Milliarden Euro in die Laufzeitverlängerung von zwei Dutzend Kernkraftwerke
9. Juli 2025, oenergetice.cz
Autor: Eduard Majling

Der französische Energiekonzern EDF gab letzte Woche bekannt, dass er Milliardeninvestitionen in die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken plant. Das Unternehmen erhielt kürzlich grünes Licht von der französischen Atomaufsichtsbehörde dafür. Damit ist der Weg frei für die Laufzeitverlängerung von zwanzig Kernkraftwerken über die ursprünglich geplanten 40 Jahre hinaus. Laut EDF begannen die Vorbereitungen für den ersten Block vn ihnen bereits im vergangenen Jahr.

Die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken war in den letzten Jahren ein viel diskutiertes Thema. Erfahrungen aus dem Betrieb von Dutzenden oder Hunderten von Kernkraftwerken in Europa und weltweit zeigen, dass ihre Lebensdauer bei ordnungsgemäßer Wartung die ursprünglich geplanten Werte deutlich überschreiten kann.

Ähnliche Diskussionen finden beispielsweise in der Tschechischen Republik sowie in Frankreich statt, dem größten Atomstromproduzenten Europas mit einer installierten Leistung von 63 GW. Viele dieser Kernkraftwerke wurden in den 1980er und 1990er Jahren in Betrieb genommen und nähern sich dem Ende ihrer ursprünglich geplanten Lebensdauer. Die französische Atomaufsichtsbehörde hat der Betreiberfirma EDF jedoch kürzlich grünes Licht für die Verlängerung der Laufzeit von zwanzig Kernkraftwerken gegeben, was erhebliche Investitionen erfordern wird. Im Vergleich zum Bau neuer Kernkraftwerke ist die Verlängerung der Laufzeit bestehender Kraftwerke, sofern möglich, jedoch deutlich kostengünstiger.

Laut EDF wird die Erhöhung der Sicherheitsstandards von zwanzig französischen Kernkraftwerken Investitionen von rund 6 Milliarden Euro erfordern. Die bestehenden Anlagen sollten somit vergleichbare Sicherheitsstandards wie moderne EPR-Anlagen erreichen.

Die französische Atomaufsichtsbehörde erklärte laut Reuters, sie werde die Sicherheitsanforderungen jedes einzelnen Blocks im Rahmen einer regelmäßigen Inspektion bewerten und von EDF anschließend jährliche Fortschrittsberichte über die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen verlangen.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... nych-bloku
/gr/



Unternehmen fordern Schadensersatz nach dem Stromausfall. Bisher haben sie Pech, die Regierung wartet mit der Entschädigung ab
9.7.2025 Tschechischer Rundfunk

Eine Entschädigung für Unternehmen, die durch den Stromausfall am Freitag Verluste erlitten haben, steht nicht zur Debatte. Das erklärte der tschechische Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek (STAN) am Mittwoch nach einer Regierungssitzung vor Journalisten. Insbesondere die Gastronomie forderte Schadensersatz und sprach von Verlusten in zweistelliger Millionenhöhe. Vlcek schloss am Mittwoch zudem aus, dass der Ausfall durch eine erhöhte Produktion erneuerbarer Energien in den Nachbarländern verursacht wurde.


Die Handelskammer der Tschechischen Republik, der Verband der kleinen und mittleren Unternehmen und Handwerker der Tschechischen Republik sowie die Gewerkschaft für Handel und Tourismus der Tschechischen Republik haben die Regierung aufgefordert, den durch den Stromausfall entstandenen Schaden zu beziffern und eine Entschädigungsmethode für die geschädigten Unternehmen vorzuschlagen. Ihrer Ansicht nach benötigt die Gastronomie Unterstützung.

Vlcek hatte zuvor erklärt, die Debatte über mögliche Entschädigungen solle die Untersuchung der Ursachen des Stromausfalls abwarten. Am Mittwoch betonte er, dass die Frage einer Entschädigung für die Regierung derzeit nicht zur Debatte stehe.

Der Minister schloss außerdem die Möglichkeit aus, dass der Stromausfall durch die Verlagerung von Produktion aus ausländischen erneuerbaren Energiequellen über das tschechische Übertragungsnetz verursacht wurde.

„Aufgrund der verfügbaren Daten können wir ausschließen, dass die Ursache erhöhte Stromflüsse aus Deutschland aufgrund der gestiegenen Produktion erneuerbarer Energien waren. Dieser Tag war hinsichtlich der Lastflüsse durch Tschechien vorhersehbar“, sagte Vlcek.

Leitungsbruch

Laut dem Übertragungsnetzbetreiber CEPS wurde der Stromausfall durch einen Leitungsbruch in der Hauptleitung verursacht. Rund eine Million Kunden waren am Freitagnachmittag ohne Strom, die Versorgung aller betroffenen Gebiete wurde bis zum Abend wiederhergestellt. Laut Vlcek wird der Vorfall noch untersucht.

Der Minister bestritt auch, dass der Ausfall durch unzureichende Investitionen in das Übertragungsnetz verursacht wurde. „Die Investitionstätigkeit von ČEPS ist höher als in den Vorjahren“, sagte er. Ihm zufolge sind die Kosten für die Umrüstung und Modernisierung des Übertragungsnetzes um 50 Prozent höher als unter der vorherigen Regierung.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/zpravy-domov/fi ... 091640_mkv
/gr/


Dukovany bereitet umfassende Modernisierung der Maschinenräume vor
10.7.2025
Zakazka.cz

Das Kernkraftwerk Dukovany startet einen umfassenden Modernisierungsplan für die Maschinenräume. Das Ziel ist es, deren sicheren Betrieb für mindestens sechzig Jahre zu gewährleisten. Bis Ende des nächsten Jahres wollen Energieexperten Klarheit über Umfang und Kosten des gesamten Projekts haben. Das Projekt umfasst mehrere geplante Aktivitäten – vom möglichen Austausch wichtiger Turbinenteile bis zur Vorbereitung der Wärmeversorgung von Brünn. Neue Technologien können die Betriebskosten senken und die Leistung und Zuverlässigkeit der Anlagen erhöhen.

Dukovany

„Nach vierzig Betriebsjahren müssen wir einige Teile des Sekundärkreislaufs erneuern, wobei wir die notwendigen Ersatzteile langfristig vorbereitet haben müssen. Angesichts der Fortschritte in der Turbinenentwicklung bietet sich die Möglichkeit einer Modernisierung, die eine weitere Leistungssteigerung bringen kann“, sagt Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.


In den vergangenen Jahren konnte ČEZ die Leistung der einzelnen Blöcke in Dukovany bereits von ursprünglich 440 MWe auf aktuell 512 MWe steigern. Diese Umbauten sowie die Leistungssteigerung der Blöcke in Temelín von 981 MWe auf aktuell 1086 MWe hatten ähnliche Auswirkungen wie der Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks. Die Modernisierung der Maschinenräume soll diesen Trend fortsetzen.


„Für bestehende Kernkraftwerke ist dies eines der größten Projekte in Vorbereitung. Wir müssen Nutzen und Kosten stets sorgfältig abwägen; das Projekt muss sich für uns lohnen. Deshalb ist die Vorbereitung so anspruchsvoll“, erklärt Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Leiter der Kernenergieabteilung bei CEZ.


Die Energieexperten möchten bis Ende des nächsten Jahres eine klare Vorstellung vom Umfang und den Kosten des Projekts haben. Die eigentlichen Modernisierungsarbeiten sollen im Jahre 2030 beginnen. Die Energietechniker bereiten außerdem eine umfassende Modernisierung der Maschinenräume auch im Kernkraftwerk Temelín vor, wo in den kommenden Jahren die riesigen Generatoren ausgetauscht werden sollen.

Jiri Bezdek, CEZ-Sprecher, Kernkraftwerk Dukovany
Quelle: ČEZ, a.s.

Zeitungsartikel online: https://www.zakazka.cz/dukovany-priprav ... strojoven/
/gr/





Mythen und Fakten zur Kernenergie – Entschuldigung
10.07.2025 Kaplice Newsletter (Kaplicky zpravodaj) R. Šandová, Grüne Kaplice
ISeite: 7

Liebe Leserinnen und Leser, ich entschuldige mich für die fehlerhaften Angaben in meinem Artikel aus der Juni-Ausgabe. Ich zitiere den letzten Absatz, der einen Fehler enthielt.

Die Gesamtkosten für das Ende des Kernbrennstoffzyklus betragen 560 Milliarden CZK zu Preisen von 2024. Die Kosten für das Tiefenlager betragen 272,5 Milliarden CZK. Der Staat hat nur 43,6 Milliarden CZK auf seinem dafür gedachten Atomkonto. Die vier ausgewählten Endlager - Standorte befinden sich in der Region Südböhmen, der Region Pilsen und der Region Vysočina.

Die tschechische Öffentlichkeit fordert eine stärkere Förderung erneuerbarer Energien. Diese müssten jedoch durch flexible Energiequellen ergänzt werden. Beim Stromverbrauch stehen uns beispielsweise diese Instrumente zur Verfügung. Den Wärmebedarf können wir vor allem durch die Dämmung von Häusern und Einsparungen bei der Elektrifizierung des Verkehrs senken.
/gr/



Das Kraftwerk Dukovany investiert in Maschinenräume
10.07.2025 Mladá fronta DNES (tb) Seite: 12

DUKOVANY Einen sicheren Betrieb für mindestens sechzig Jahre zu gewährleisten – das ist das Ziel der Investition, die das Kernkraftwerk Dukovany in die Erneuerung der Maschinenräume plant. Bis Ende des nächsten Jahres wollen die Energieunternehmen einen klaren Überblick über Umfang und Kosten des gesamten Projekts haben.

Es umfasst mehrere Aktivitäten – vom möglichen Austausch wichtiger Turbinenteile bis zur Vorbereitung der Wärmelieferungen nach Brünn. Neue Technologien sollen die Betriebskosten senken und die Leistung und Zuverlässigkeit der Anlagen erhöhen. „Nach vierzig Betriebsjahren müssen wir einige Teile des Sekundärkreislaufs erneuern und langfristig Ersatzteile vorrätig haben. Angesichts der Fortschritte in der Turbinenentwicklung bietet sich die Möglichkeit einer Modernisierung, die eine weitere Leistungssteigerung bringen kann“, sagte Roman Havlín, Direktor des Kraftwerks Dukovany.

In den letzten Jahren konnte ČEZ die Leistung jedes einzelnen Blocks in Dukovany von ursprünglich 440 auf aktuell 512 Megawatt (MWe) steigern. „Diese Umbauten, zusammen mit der Leistungssteigerung der Temelíner Kraftwerksblöcke, haben einen ähnlichen Effekt wie der Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks“, sagte Dukovany - Kraftwerkssprecher Jiří Bezděk. Ihm zufolge soll die Modernisierung der Maschinenräume in diesem Trend fortgesetzt werden.

Die Energiewirtschaft will bis Ende nächsten Jahres Klarheit über Umfang und Kosten des Projekts haben. Die eigentlichen Modernisierungsarbeiten sollen 2030 beginnen.
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von thematischen Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 11.7.2025:




Idealer Standort für Photovoltaik? Tušimice oder Prunéřov
11.07.2025 Mladá fronta DNES mst Nordböhmen Seite: 12

ČEZ legt Wert auf den Bau von Photovoltaikanlagen. In der Region Ústí nad Labem sollen die meisten Anlagen rund um Tušimice, Prunéřov und Ledvice errichtet werden.

NORDBÖHMEN - Die Ära, in der in Tschechien Rauch aus den Schornsteinen der Kohlekraftwerke quoll, neigt sich dem Ende zu. Der Green Deal für Europa treibt die Energieriesen zu einer umfassenden Transformation. Wie andere europäische Länder setzt auch Tschechien unter anderem auf erneuerbare Energien (EE), die die fossilen Brennstoffe schrittweise ersetzen sollen. Für den halbstaatlichen Energiekonzern ČEZ bedeutet dies eine enorme Herausforderung bei der Umstellung seines Produktionsportfolios von fossilen auf emissionsarme Energieträger. Er legt großen Wert auf den Bau von Photovoltaikkraftwerken (PVK).

„Wir haben derzeit über 5 GW an Photovoltaikprojekten in unserem Portfolio, die sich in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden. Da uns die Baugenehmigungen ausgehen, nähern wir uns dem eigentlichen Bau“, sagte Petr Zelenka, Direktor der Organisationseinheit Erneuerbare Ressourcen bei ČEZ.


Obwohl der Bau der geplanten Photovoltaikparks primär bis zum Jahr 2030 geplant ist, setzt ČEZ auch in den kommenden Jahren auf weitere Entwicklungen. „Unsere Vision ist es, so viele wie möglich zu für uns wirtschaftlich vorteilhaften Bedingungen zu bauen“, betonte Zelenka. Das Unternehmen erhält Unterstützung aus dem Modernisierungsfonds, um den Bau dieser Milliardenprojekte zu finanzieren.

Nach einem fünfzehnjährigen Rückgang, der auf den damaligen Photovoltaik-Boom folgte und in dem in Tschechien keine neuen großen Photovoltaik-Kraftwerke gebaut wurden, läutete ČEZ vor drei Jahren eine neue Ära der erneuerbaren Energien ein. In dieser Phase wurden bisher neun neue PV-Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 52 MWp in Betrieb genommen. Weitere vierzehn PV-Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 213 MWp befinden sich derzeit im Bau oder stehen kurz vor der Fertigstellung.

„Wir betreiben derzeit ein Portfolio mit 178 MWp an Photovoltaik-Kraftwerken und 8 MW an Windkraftanlagen“, sagte ČEZ-Sprecherin Barbora Peterová. Die meisten Solarkraftwerke in der Region Ústí nad Labem werden in den kommenden Jahren rund um die Kraftwerke Tušimice, Prunéřov und Ledvice errichtet.

Die Photovoltaik-Kraftwerke von ČEZ befinden sich auf Grundstücken mit geringerer Bonität, d. h. auf Flächen, die sich nicht für eine intensive landwirtschaftliche Produktion eignen. „Wir nutzen häufig sogenannte Brownfields“, erklärte Zelenka. Er fügte hinzu, dass der Bau in solchen Gebieten oft anspruchsvoller sei, da diese Flächen durch frühere Industrieaktivitäten belastet sein können, sich darauf Gebäude befinden, die abgerissen werden müssen, oder generell eine anspruchsvollere Bauvorbereitung erfordern.

Revitalisierte Flächen nach dem Kohleabbau eignen sich besonders gut für den Bau großer Photovoltaik-Kraftwerke. Beispiele hierfür sind die Standorte Tušimice und Prunéřov. „Diese Flächen sind ideal für uns, da die Energieinfrastruktur hier bereits vorhanden ist“, so Zelenka. Das bedeutet, dass der Bau eines neuen und damit kostenintensiven Verteil- oder Übertragungsnetzes nicht notwendig ist.

Diese beiden riesigen Photovoltaik-Kraftwerke werden zusammen eine maximale installierte Leistung von 700 MWp haben und sind damit das größte Erneuerbare-Energien-Projekt von ČEZ. Insgesamt werden sie eine Fläche von rund 1,1 Quadratkilometern einnehmen. In der Praxis werden es jedoch mehrere kleinere PV-Kraftwerke sein, die zu einem Anschlusspunkt zusammengefasst sind. Sie werden schrittweise in Betrieb genommen. Der Baubeginn ist für den Jahreswechsel 2025/2026 geplant.
„Nach Ablauf der Lebensdauer der Kraftwerke, also nach dreißig Jahren, sind wir verpflichtet, die Flächen in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, damit anschließend landwirtschaftliche Nutzung möglich ist“, ergänzte Zelenka. ČEZ, insbesondere das kollektive System ČEZ Recyklace, kümmert sich um die Entsorgung der ausgedienten Photovoltaikmodule.

Wenige Monate genügen...

Die Bauzeit eines Photovoltaikkraftwerks selbst ist nicht allzu lang, in der Regel sechs bis zehn Monate. Vom Baubeginn bis zur Inbetriebnahme vergeht dann etwa ein Jahr. „Die Entwicklung des gesamten Projekts ist jedoch deutlich anspruchsvoller, und man kann nicht genau sagen, ob sie ein oder zwei Jahre dauert“, erklärte Zelenka. „Sobald wir das Grundstück erworben und den Anschluss gesichert haben, müssen wir oft eine Änderung des Flächennutzungsplans beantragen und langfristig mit den Gemeinden verhandeln. Die gesamte Entwicklung dauert etwa drei Jahre“, fügte er hinzu.

Einer der Faktoren, die die Entwicklung und Umsetzung von Projekten verzögern, ist die Haltung der lokalen Behörden und der Anwohner. Im Rahmen der Verhandlungen mit den Gemeinden besuchen Vertreter von ČEZ diese und die Anwohner. „Der Dialog mit den Gemeinden ist uns wichtig. Wir nehmen an den Verhandlungen teil, erläutern die Vorteile und Auswirkungen des Projekts und widerlegen verschiedene Mythen. Zum Beispiel die Vorstellung, dass der Bau einer PV-Anlage den Betrieb der Gemeinde negativ beeinflussen oder erhebliche Temperaturunterschiede verursachen würde“, ergänzte Barbora Peterová.

Die Abzäunung bisher offener Flächen bereitet den Menschen oft Sorgen. „In großen Solarparks versuchen wir, verschiedene Korridore für Menschen, Wege für Fußgänger und Radfahrer sowie Durchgänge für die Migration kleinerer Tiere zu schaffen. Dazu bieten wir eine Reihe von Begleitmaßnahmen an, wie zum Beispiel das Pflanzen von Bäumen oder das Aufstellen von Vogelhäuschen“, so Zelenka.

Obwohl große Photovoltaikfelder auf den ersten Blick optisch unattraktiv und arm an Biodiversität erscheinen mögen, ist dies laut Jan Pech, Leiter der Abteilung für Instandhaltung von erneuerbaren Energien bei ČEZ, möglicherweise nicht der Fall. „Das Photovoltaikkraftwerk Vysočany Hráz ist eines der Testgebiete für Biodiversität. Wir versuchen, einen Teil des Gebiets mit niedrig wachsenden einheimischen Pflanzen zu bepflanzen, damit Insekten und Vögel, die hier nisten, dort gedeihen können“, sagte er.
/gr/




Die Sonne endlich an der führenden Stelle. EU-Solarkraftwerke produzierten erstmals mehr Strom als andere Energiequellen.
10. Juli 2025 idnes.cz
Autor: ven


Solarenergie war im Juni erstmals die größte Stromquelle in der Europäischen Union. Sie überholte Kernenergie und Windkraft, während der Anteil der Kohle auf ein Allzeittief fiel, berichtete der Energie-Thinktank Ember am Donnerstag.

Solarkraftwerke erzeugten im vergangenen Monat 22,1 Prozent des EU-Stroms, verglichen mit 18,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Rekordsonnenschein und der anhaltende Zubau von Solarmodulen steigerten die Produktion auf 45,4 Terawattstunden (TWh). Kernenergie lag knapp dahinter, Windkraft trug knapp 16 Prozent zum Gesamtmix bei.

Dreizehn EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Spanien und die Niederlande, verzeichneten laut Ember die höchste monatliche Solarstromproduktion.

„Dieser Meilenstein zeigt, wie schnell sich das Energiesystem der EU verändert“, sagte Chris Rosslowe, Chefanalyst von Ember und Autor des Berichts. „Solarenergie gewinnt gerade dann an Bedeutung, wenn sie am dringendsten benötigt wird – während sommerlicher Hitzewellen und Spitzenlasten.“

Der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung in der EU sank im Juni auf ein Rekordtief von 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Kohleverstromung um 28 Prozent. Auch Deutschland und Polen, die zusammen fast 80 Prozent des EU-Stroms aus Kohle erzeugen, verzeichneten monatliche Rekordtiefs.

Im Gegensatz dazu erzeugte Spanien, das kurz vor dem vollständigen Kohleausstieg steht, nur 0,6 Prozent seines Stroms aus dieser Quelle.

Auch die Windkraft erreichte im Mai und Juni neue Rekorde, nachdem sie aufgrund schwacher Windverhältnisse schwach ins Jahr gestartet war.

Laut Embers Analyse besteht eine weitere Schlüsselaufgabe für den europäischen Energiesektor darin, die Batteriespeicherkapazitäten auszubauen und die Flexibilität des Übertragungsnetzes zu erhöhen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in sonnenarmen Zeiten zu reduzieren.

Auch Tschechien verzeichnet einen Rekord...

Tschechien verzeichnete im Juni ebenfalls einen Solarrekord: Der Anteil der Photovoltaik stieg auf 14,7 Prozent und holte damit allmählich zu den Kohlekraftwerken auf. Im Inland dominiert jedoch deutlich die Kernenergie mit fast der Hälfte der Gesamtproduktion.

Der Ausbau der Solarenergie in Tschechien stößt jedoch an seine Grenzen. Jüngsten Daten des Solarverbands zufolge haben Techniker im ersten Halbjahr 13.000 neue Photovoltaikanlagen angeschlossen – fast elftausend weniger als im Vorjahr.

Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/zahranic ... ntent=main



Steigende Gaspreise zwingen Japan zur Rückkehr zur Atomkraft
10. Juli 2025, oenergetice.cz
Autor: Marek Kršák

Japan bereitet unmittelbar nach der Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Reaktoren den Bau einer neuen Generation von Kernkraftwerken vor. Grund dafür sind die weiterhin hohen Erdgaspreise, aber auch die neu entstehenden Rechenzentren mit ihrem enormen Energieverbrauch. Das Land steht jedoch vor einer Reihe politischer Herausforderungen und dem Widerstand eines Teils der Gesellschaft.

Japan hatte bereits Ende des letzten Jahres signalisiert, den Bau neuer Kernreaktoren an bestehenden Standorten in Erwägung zu ziehen. Im Kontext des Atomunfalls von Fukushima im Jahre 2011 stellt dies einen grundlegenden Wandel in der Rhetorik hinsichtlich der Stromerzeugung aus Kernenergie dar. Seit dem Unfall hat das Land der aufgehenden Sonne den Betrieb seiner Kernkraftwerke schrittweise wieder aufgenommen und 14 der bisher 54 stillgelegten Reaktoren wieder in Betrieb genommen.

Der Unfall von Fukushima gilt als einer der bedeutendsten Meilensteine ​​der modernen Kernkraftwerkssicherheit und prägte die globale Sicht auf diese Technologie grundlegend.

Vor dem Unfall machten Kernkraftwerke etwa 30 % des gesamten Strommixes Japans aus. Nach dem Unfall wurden sie abgeschaltet, und die Atomstrom-Produktion sank nahezu auf Null. Nach dem Wiederanlauf der Kernkraftwerke stieg ihr Anteil auf 8,5 % der gesamten Stromproduktion des Landes.

Der neue strategische Energieplan soll sicherstellen, dass Japan bis zum Jahr 2040 insgesamt 20 % seiner Energie aus Kernkraft bezieht. Dies bedeutet eine Reduzierung des Anteils fossiler Brennstoffe an der Stromerzeugung von fast 70 % im Jahr 2023 auf 30–40 %.

Nach Angaben von Kernkraftwerksmanagern wird die derzeitige Reaktivierungsphase voraussichtlich mindestens bis zum Jahr 2030 dauern. Kazuto Suzuki, Professor für Wissenschafts- und Technologiepolitik an der Universität Tokio, geht davon aus, dass die meisten Kernkraftwerke innerhalb von fünf Jahren wieder in Betrieb sein werden. Suzuki ist außerdem überzeugt, dass neue und kostengünstigere Technologien, wie beispielsweise kleine modulare Reaktoren (SMRs), bis dahin auf dem Markt sein sollten.

„Es besteht allgemeiner Konsens darüber, dass wir letztendlich auf Kernenergie angewiesen sein werden. Der Einsatz von SMRs könnte notwendig sein. Es gibt einen starken politischen Impuls, aber auf gesellschaftlicher Ebene ist das Bewusstsein für die Entwicklungen im Bereich der SMRs gering“, sagte Suzuki.

Stetig steigender Energiebedarf, aber auch politischer Unmut…..

Einer der Hauptfaktoren für den grundlegenden Wandel der japanischen Energiepolitik war der starke Anstieg der Gaspreise infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine. Da der Inselstaat der zweitgrößte Importeur von Flüssigerdgas ist, stellt dies einen schweren Schlag für die japanische Wirtschaft dar.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Anpassung des prognostizierten Stromverbrauchs von Rechenzentren, die für den reibungslosen Betrieb künstlicher Intelligenz unerlässlich sind. Es wird erwartet, dass sich der Verbrauch für den Betrieb von Rechenzentren bis 2030 verdoppeln oder verdreifachen wird. Diese Prognosen haben die Erwartungen eines Rückgangs der Stromnachfrage in dem schnell entvölkerten Land zunichte gemacht.

Japan hat einen Plan für fünf Typen von Kernreaktoren der nächsten Generation ausgearbeitet, die sicherer sein sollen als die im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi eingesetzten Siedereaktoren. Die bevorzugte Option sind derzeit gasgekühlte Hochtemperaturreaktoren, die laut Regierung irgendwann im Jahr 2030 in Betrieb gehen könnten. Fortgeschrittene Leichtwasserreaktoren sollen bald folgen, dann kleinere modulare Reaktoren, Brutreaktoren und schließlich die Kernfusion.

In Orten wie Kashiwazaki-Kariwa, dem Standort des größten Kernkraftwerks der Welt, dessen Wiederinbetriebnahme vom lokalen Gouverneur blockiert wird, stoßen die Pläne oft auf lokalen Widerstand gegen die Kernenergie.

Der japanische Anwaltsverband, der sich in dieser Frage engagiert, steht der neuen Politik kritisch gegenüber und argumentiert, dass die Dekarbonisierung durch erneuerbare Energiequellen erfolgen müsse.

Die Zukunft von SMRs in Japan ist ungewiss…..

Angesichts der Fortschritte in der Technologie kleinerer Kernreaktoren halten es die japanische Regierung und Industrie für unerlässlich, Projekte im Ausland zu finanzieren, um die fachichen Kenntnisse in der Lieferkette zu erhalten. Gleichzeitig strebt das Land danach, mit anderen SMR-Pionieren wie Russland und China Schritt zu halten, deren Designs für mehr als 90 % der seit 2017 begonnenen Kernkraftwerke verwendet wurden.

Hiroki Sato, Executive Director of Global Business beim japanischen Energieversorger Chubu Electric, der in NuScale, einen führenden US-Entwickler kleiner modularer Reaktoren, investiert hat, sieht die Einführung neuer Reaktortechnologie in Japan als große Herausforderung, insbesondere angesichts des langsamen Tempos und der Vorsicht der japanischen Regulierungsbehörde sowie des Widerstands einiger in der Bevölkerung.

Sato geht davon aus, dass SMR-Reaktoren in Japan nicht vor dem Jahr 2040 zum Einsatz kommen werden, obwohl das Land und große Technologieunternehmen saubere Grundlastenergie aus Kernenergie und Geothermie benötigen.

Ein japanisches Unternehmen, das NuScale als Investor und Lieferant wichtiger Ausrüstung unterstützt, ist IHI. Yasuyuki Hasegawa, der die Nuklearabteilung dieser Gruppe leitet, sagt: „Ich denke, wir können diese Technologie nach Japan bringen, aber die große Frage ist, wann.“

GE Vernova Hitachi, ein amerikanisch-japanisches Joint Venture, hat die Genehmigung zum Bau eines SMR in Ontario, Kanada, erhalten, der im Jahre 2030 in Betrieb gehen soll.

NuScale wird auch von anderen japanischen Unternehmen unterstützt, die hoffen, dass sein Erfolg im Ausland den Weg für eine Wiederbelebung der Atomkraft in Japan ebnet und Verbraucher und Regulierungsbehörden davon überzeugt, sicherere Technologien zu nutzen.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ne-energie
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Änderung bei den Vorbereitungen für die Umgehungsstraße von Třebíč
9.7.2025 Fernsehen CT 1 18:00 Nachrichten aus den Regionen

-Ondřej Ublick, Moderator:
Änderung bei den Vorbereitungen für die Umgehungsstraße von Třebíč. Die Direktion für Straßen und Autobahnen hat die ursprüngliche Dokumentation zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Bauvorhabens (UVP-Dkumentation) aus dem Genehmigungsverfahren zurückgezogen. Sie erstellt nun eine neue Dokumentation und wird diese Ende des Jahres einreichen. Die Genehmigungsentscheidung soll dann in der ersten Hälfte des nächsten Jahres ergehen. Die Umgehungsstraße ist auch für den Bau neuer Blöcke des Kernkraftwerks in Dukovany wichtig. Redakteurin Markéta Malečková ist direkt in Třebíč. Herzliche Grüße, Markéta. Warum hat sich die Direktion der Straßen und Autobahnen zu diesem Schritt entschlossen und wann könnte mit dem Bau begonnen werden?

-Markéta Malečková, Redakteurin:
Die Direktion für Straßen und Autobahnen zog nicht nur den Antrag auf ein verbindliches UVP-Gutachten, sondern auch alle anderen Anträge auf Verwaltungsentscheidungen zurück, da sich gegen jeden Antrag eine Vielzahl von Einwänden angesammelt hatte, die sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnelten und deren schrittweise Bearbeitung nach dem alten Baugesetz zu kompliziert gewesen wäre. So protestiert beispielsweise der Verein „Kinder der Erde“ seit langem gegen den Bau der Třebíč-Umgehungsstraße, der zufolge die Straße an Orten gebaut werden soll, an denen Dutzende geschützter Tierarten leben. Auch die Tatsache, dass mit dem Bau massenhaft Bäume und Sträucher gefällt werden sollen, missfällt dem Verein. Aufgrund dieser Änderungen verschiebt sich der Baubeginn um ein Jahr. Aktuelle Pläne sehen einen Baubeginn im Jahr 2028 vor. Laut der Direktion für Straßen und Autobahnen besteht nun deutlich mehr Sicherheit, dass alle Arbeiten, einschließlich der Einwände der Öffentlichkeit, ordnungsgemäß und fristgerecht bearbeitet werden. Dank der Novelle des Baugesetzes wird dies vereinfacht.

-Aleš Kratina, Direktor der Direktion für Straßen und Autobahnen - Region Vysočina:
Wir werden mit dem Grundstückserwerb und der Enteignung unmittelbar nach Vorlage des verbindlichen UVP-Gutachtens beginnen, voraussichtlich also im Mai 2026.
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Das Kraftwerk Dukovany bereitet Umbauten der Maschinenräume vor, damit es über 60 Jahre in Betrieb bleiben kann.
10. Juli 2025, Jihlavska drbna ČTK

In Dukovany bereitet ČEZ die Modernisierung der Maschinenräume vor, damit das Kernkraftwerk mindestens 60 Jahre in Betrieb bleiben kann. Das Unternehmen erklärte, dass neue Technologien auch die Betriebskosten senken sowie die Leistung und Zuverlässigkeit der Ausrüstung erhöhen können. Die Energietechniker werden auch den Austausch wichtiger Turbinenteile und die Vorbereitung der Ausrüstung für die Wärmelieferung nach Brünn in Erwägung ziehen. Der gesamte Umfang der Umbauten und ihre Kosten sollten bis Ende des nächsten Jahres feststehen. Der Sprecher des Kraftwerks, Jiří Bezděk, teilte ČTK heute mit, dass mit Kosten von Hunderten Millionen Kronen gerechnet wird. Die Arbeiten sollen im Jahre 2030 beginnen.

Das Kernkraftwerk Dukovany verfügt über vier Blöcke. Der erste Block wurde vor 40 Jahren in Testbetrieb genommen, die übrigen in den folgenden zwei Jahren. CEZ hat bereits erklärt, sie gerne mehr als 60 Jahre lang betreiben zu wollen.

„Nach 40 Betriebsjahren müssen wir einige Teile des Sekundärkreislaufs erneuern und eine langfristige Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen. Und angesichts der Fortschritte in der Turbinenentwicklung eröffnet sich die Möglichkeit zur Modernisierung, die eine weitere Leistungssteigerung bringen kann“, sagte der Direktor des Kraftwerks, Roman Havlín.

In den letzten Jahren hat CEZ die elektrische Leistung jedes Dukovany-Blocks von ursprünglich 440 Megawatt (MW) auf 512 MW gesteigert. Im zweiten tschechischen Kernkraftwerk, Temelín, wurde die Leistung beider Blöcke von 981 MW auf 1.086 MW erhöht. Diese Modifikationen haben insgesamt eine ähnliche Wirkung wie der Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks, so CEZ.


Energieunternehmen bereiten auch Investitionen in Maschinenräume in Temelín vor, wo sie in den kommenden Jahren riesige Generatoren ersetzen wollen. Dies sind einige der größten Projekte, die in beiden Kernkraftwerken vorbereitet werden. „Wir müssen Nutzen und Kosten immer sehr sorgfältig abwägen, das Projekt muss sich für uns einfach auszahlen“, sagt Bohdan Zronek, Vorstandsmitglied von ČEZ und Direktor der Abteilung Kernenergie.

Die Modernisierung und Instandhaltung der Anlagen des Kraftwerks Dukovany kostete nach Angaben des Betreibers von 1985 bis letztes Jahr über 67 Milliarden Kronen. Für dieses Jahr kündigte ČEZ in Dukovany weitere Investitionen in Höhe von 4,2 Milliarden Kronen an.

Im vergangenen Jahr beschloss die Regierung den Bau von zwei neuen Reaktoren in Dukovany. Sie sollen vom koreanischen Unternehmen KHNP gebaut werden, mit dem ČEZ im vergangenen Monat die endgültigen Verträge unterzeichnete. Die Baustelle für den ersten Reaktorblock soll im Jahre 2029 übernommen und der Block im Jahre 2036 fertiggestellt werden.

Teplárny Brno unterzeichnete im vergangenen März mit ČEZ den Ausführungsvertrag für die Warmwasserleitung von Dukovany nach Brünn. Die Kosten für den Bau der Warmwasserleitung dürften sich auf rund 19 Milliarden Kronen belaufen.

Quelle: https://jihlavska.drbna.cz/z-kraje/treb ... ource=copy
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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
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