• Unsere Forderungen

Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beschreibung Ihres ersten Forums.
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auusgewhälte Zeitungsartikel vom 4.1.2024:

Atomkraftwerke produzierten weniger Strom als im Jahre 2022
4.1.2024 MF DNES Seite 18 ctk

DUKOVANY - Die Kernkraftwerke Dukovany und Temelín haben im vergangenen Jahr weniger Strom produziert als im bisherigen Rekordjahr 2022. Sie lieferten insgesamt 30,4 Terawattstunden (TWh) Strom ins Netz, 0,6 TWh weniger als im Vorjahr.

Dies ist auf umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen zurückzuführen, die sicherstellen sollen, dass beide Kraftwerke mindestens 60 Jahre lang betrieben werden können.

Das Kernkraftwerk Temelín, der größte Stromerzeuger des Landes, lieferte im vergangenen Jahr 16,1 TWh, während das Kraftwerk Dukovany 14,3 TWh Strom produzierte. Beide Kernkraftwerke deckten im vergangenen Jahr etwa die Hälfte des Stromverbrauchs des Landes.

/gr/


Der Protestmarsch gegen das Atommüll-Endlager bereits zum 21.mal
4.1.2024 MF DNES Seite 17 ctk

CHANOVICE - Die Bewohner der Dörfer in der Region Böhmerwald werden am Samstag bereits zum 21.Mal gegen den geplanten Bau eines Atommüllendlagers protestieren. Der zehn Kilometer lange Marsch wird entlang der imaginären Grenze der Baustelle im Bergpark Horazdovice verlaufen, wo ab dem Jahr 2050 Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken in einer Tiefe von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden könnten.

Letztes Jahr wurde mit mehr als 500 Menschen ein neuer Besucherrekord aufgestellt. "Die Aktivität der Anwohner lässt nicht nach, und es wird eine Petition mit Forderungen der zehn betroffenen Gemeinden unterzeichnet werden", sagte Petr Cotek, Bürgermeister von Chanovice, einem Dorf aus Brezovy potok, der zu den vier Standorten gehört, die in der Tschechischen Republik für das Endlager in Frage kommen. Die Petition lehnt den geplanten Bau ab und wendet sich gegen die Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebiets zuzulassen. Sie fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Endlagerstandorts sein sollte.

Das Mitte November vom Unterhaus verabschiedete Endlagergesetz wurde Ende Dezember vom Senat ins Unterhaus zurückgeschickt. Der Senat verlangt, dass der endgültige Standort für den rund 110 Milliarden Kronen teuren Bau, der bis zum Jahr 2028 ausgewählt werden soll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden muss.

Die Plattform gegen das Atomüll-Endlager, in der Gemeinden und Verbände aus allen vier in Frage kommenden Standorten vertreten sind, begrüßte dies, besteht aber auch auf der Zustimmung der Gemeinden. Die Abgeordneten werden etwa Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden. Der Senat hat ein Veto für die Gemeinden abgelehnt.

Mitte November hatten sich die 20 Gemeinden der Region Böhmerwals darauf geeinigt, die Verfahren, die zum Bau führen, so weit wie möglich zu verzögern.

/gr/


Das Atomkraftwerk Temelin hatte im vergangenen Jahr eine hohe Leistung
4,1,2024 Pravo Seite 8 orh

Das Kernkraftwerk Temelin hat im vergangenen Jahr 16,1 Terawattstunden (TWh) Strom produziert. Damit wurde die 16-TWh-Marke zum zweiten Mal in Folge überschritten, und es handelt sich um die dritthöchste Leistung in der Geschichte seit der Inbetriebnahme der Atomanlage im Jahr 2000. Die im vergangenen Jahr in Temelín erzeugte Strommenge hätte ausgereicht, um alle tschechischen Haushalte ein ganzes Jahr lang zu versorgen.

Temelín überschritt am 30. Dezember die 16 TWh-Marke. In dem Restteil des Jahres wurden weitere 0,1 TWh Strom erzeugt. "Dies ist das Ergebnis der hohen Zuverlässigkeit des Kraftwerksbetriebs", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

/gr/




Wie entwickelt sich das Geschehen um die Windkraftwerke?
4.1.2024 Nase mesto Seite 4 kk

Aufgrund des zukünftigen Rückgangs der Kohlekraftwerke ist es notwendig, den Energiemix der Tschechischen Republik zu ändern, um die Selbstversorgung zu erhalten und die Unabhängigkeit der Tschechischen Republik von anderen Ländern zu erhöhen. Schätzungen zufolge wird die Tschechische Republik in diesem Bereich innerhalb von zehn Jahren von einem Exportland zu einem Importland werden. Der angestrebte Ausbau der Kernenergie und die Einbeziehung erneuerbarer Energiequellen in die Stromerzeugung in größerem Umfang können diese Entwicklung umkehren.

CEZ Erneuerbare Energien hat die Region Svitavy als geeigneten Standort für Windkraftanlagen identifiziert. Nach der Diskussion im Oktober wurde im November ein Forschungsprojekt des Instituts für Geonik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in unserem Gebiet durchgeführt, um die öffentliche Meinung über die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und deren Auswirkungen auf die Umwelt und die Bevölkerung zu ermitteln. Die Umfrage wird derzeit ausgewertet, und die Meinung der Anwohner dürfte im Januar bekannt sein.

Dank der unabhängigen Umfrage werden die Gemeindevertreter über Ergebnisse verfügen, die sich im Detail quantifizieren und auf das gesamte Gebiet verallgemeinern lassen. Die Meinung der Bürger könnte dann ein Indikator für die Räte sein, ob es sinnvoll ist, den Weg des Baus von Windkraftanlagen in unserem Gebiet zu gehen. Die erste Entscheidung darüber, ob das Windkraftprojekt im Katastergebiet von Svitavy grünes Licht erhält, könnte somit auf der März-Sitzung des Rates getroffen werden.
/gr/



Nur ein Teilaustausch des russischen Brennsotffs in Temelin: Framatome soll Brennelemente unter russischer Lizenz liefern
4.1.2024 ekonomickydenik.cz David Tramba


Der Ersatz des russischen Kernbrennstoffs in tschechischen Reaktoren wird nur teilweise erfolgen. In der ersten Phase werden wir anstelle von Lieferungen aus Russland Brennelemente erhalten, die von der französischen Firma Framatome in Lizenz der russischen Tvel hergestellt werden. Der andere Lieferant, das amerikanische Unternehmen Westinghouse, will die Produktion von Brennelementen für WWER-Reaktoren hingegen ohne Zusammenarbeit mit den Russen durchführen.



Diese überraschenden Informationen wurden erstmals von Ladislav Stepanek, dem Direktor der Brennstoffkreislauf-Abteilung von CEZ, während einer Sitzung des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit zum Thema Energiesicherheit mitgeteilt. Die Sitzung fand Ende November statt. Der Zeitung Ekonomicky denik ist es nun gelungen, diese Informationen aus anderen Quellen, darunter Framatome, zu bestätigen.

"Im internationalen Kontext, der durch den Krieg in der Ukraine entstanden ist, wurde Framatome von europäischen Betreibern von WWER-Reaktoren gebeten, zur Entwicklung einer souveränen europäischen Brennstofflösung beizutragen, die eine Unterbrechung kritischer Dienste vermeiden und die Abhängigkeit von europäischen Importen aus Russland verringern würde", heißt es in einer Erklärung von Framatome, die durch den Medienvertreter der EDF in der Tschechischen Republik, Michal Vlasak, vermittelt wurde.



"Kurzfristig passt Framatome daher seine europäischen Brennelementeherstellungsanlagen und seine Lieferkette an den bereits bewährten und effizienten Brennstoff an, der in europäischen WWER-Reaktoren verwendet wird. Dies erfordert keine Änderungen an den Reaktoren oder an den Genehmigungsverfahren und trägt zum Aufbau eines Vorrats an europäischen Komponenten bei. Mittelfristig wird Framatome dann in Zusammenarbeit mit den europäischen Betreibern von WWER-440- und WWER-1000-Reaktoren ein vollständig europäisches Kernbrennstoffprodukt entwickeln", so Framatome weiter.

Ladislav Stepanek äußerte sich im November ähnlich. Ihm zufolge sollen die tschechischen Kernkraftwerke ab dem Jahr 2026 lizenzierten Brennstoff verwenden, der für die ersten fünf Jahre eine Überbrückungslösung darstellt, bevor Framatome mit der Herstellung eines eigenen Brennstoffmodells für WWER-Reaktoren beginnen soll.

CEZ, das den Vertrag mit Framatome im Juni 2022 unterzeichnet hat, möchte sich zu diesem heiklen Thema nicht weiter äußern.

"Wir haben mit Framatome einen Vertrag über die Lieferung von Brennstoff für Temelín abgeschlossen. Der Preis liegt auf dem Niveau der aktuellen Brennstofflieferungen. Es ist jedoch Sache von Framatome, diese Brennstofflieferungen sicherzustellen", antwortete der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz. Er fügte hinzu, dass die Verhandlungen mit Framatome über die Brennstofflieferungen für das Kraftwerk Dukovany noch nicht abgeschlossen sind.

Die Lizenzproduktion des russischen Brennstoffs soll in Lingen, Deutschland, auf der Grundlage eines im März 2021 unterzeichneten Vertrags zwischen Framatome und Tvel erfolgen. Tvel gehört zum Rosatom-Konzern, während Framatome dem Energiekonzern EDF angehört. Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 wurde diese Zusammenarbeit von einigen deutschen Medien und Regionalpolitikern kritisiert. "Die Geschäfte mit Putin müssen beendet werden, auch im Bereich der Kernenergie", sagte der niedersächsische Energieminister Christian Meyer vor knapp einem Jahr.



Hinzuzufügen ist, dass die Zusammenarbeit mit den Russen im Kernenergiesektor bis Februar 2022 nichts Außergewöhnliches war. Selbst die Vereinigten Staaten importierten in großen Mengen Natururan und angereichertes Uran aus Russland.

Trotz aller Vorbehalte besteht in der Region Mittel,-und Osteuropa ein erhebliches Interesse an dem von Framatom in Lizenz hergestellten Brennstoff. Verbindliche Kaufverträge wurden von CEZ (für die Temelin-Blöcke) und auch vom bulgarischen Energieministerium (für einen der Blöcke des Kosloduj-Kraftwerks) unterzeichnet. Framatome hat außerdem im vergangenen Jahr eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit mit den Slowakischen Elektrizitätswerken (SE) unterzeichnet.
/gr/



Japan: Nach dem Erdbeben ist die Situation in den japanischen Atomkraftwerken stabil
4.1.2024 oenergetice.cz

Nach dem Erdbeben der Stärke 7,6, das am Montag die Präfektur Isikawa am stärksten getroffen hat, melden die japanischen Kernkraftwerke nur geringe Schäden und keine Sicherheitsrisiken. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) steht in Kontakt mit der japanischen Behörde für nukleare Sicherheit. Diese teilte mit, dass es "keine Anomalien in den Kernkraftwerken in dem betroffenen Gebiet" gegeben habe. Die Agentur wird die Situation weiter beobachten.

Das Erdbeben vom Montag, das stärkste seit dem Jahr 2011, hatte bis Mittwochmorgen 62 Opfer gefordert. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Überlebenden in den Trümmern der Häuser. Etwa 60 km vom Epizentrum des Bebens entfernt liegt das Kernkraftwerk Shika der Hokuriku Electric Power Company, das seit dem Unfall in Fukushima Daiichi 2011 dauerhaft abgeschaltet ist. Obwohl noch weitere, schwächere Beben auftreten, wurden bei den regelmäßigen Inspektionen des Kraftwerks keine größeren Schäden festgestellt. Die Kühl- und Überwachungssysteme funktionieren ohne Probleme.

Auf dem Kraftwerksgelände wurde ein Leck im Wasserreservoir zur Versorgung der Kühlbecken entdeckt, aber der Betreiber versichert, dass dieses Leck die Kühlfunktion des Kraftwerks nicht beeinträchtigt hat. Ein Teil der vier Meter hohen Stahlmauer (Wellenbrecher) hat sich um einige Zentimeter geneigt, aber der Rest ist "stabil und nicht einsturzgefährdet". Infolge des Erdbebens wurde das automatische Feuerlöschsystem des Transformators von Block 2 unrechtmäßig ausgelöst. Es wurde kein Brand festgestellt.


Die Strahlungssituation um das AKW Kashiwazaki-Kariwa ist normal

Nach Angaben der Zeitung Japan Times verursachte das Erdbeben im AKW Kashiwazaki-Kariwa der Tokyo Electric Power Company Holdings einen Wasseraustritt aus dem Becken für abgebrannte Brennelemente. Der Betrieb des Kühlsystems des Beckens wurde nicht beeinträchtigt. TEPCO teilte am Dienstag mit, dass "im Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa die Messwerte an den Strahlungsmesssäulen und Kontrollpunkten an den Anlagengrenzen innerhalb der normalen Grenzen liegen. In der Umgebung des Kraftwerks wurde keine erhöhte Aktivität festgestellt.

Die Kühlsysteme für die Becken mit abgebrannten Brennelementen sind in allen Blöcken des Kraftwerks in Betrieb. Am 2. Januar um 12:25 Uhr wurden die Inspektionen abgeschlossen und bestätigt, dass es keine durch das Erdbeben verursachten Anomalien gab. Auch das Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa ist nach dem Unfall in Fukushima Daiichi weiterhin abgeschaltet.
/gr/

-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungssartikel aus tschechischen Medien vom 5.1.2024:



-------------------
Französischer EPR-Reaktor kann wiederaufbereiteten Kernbrennstoff verwenden
29.12.2023 Tech Magazin Seite 29

Abgebrannte Kernbrennstoffe aus Kraftwerken werden in der Regel zu Atommüll, der sicher gelagert werden muss, da er immer noch radioaktiv ist. Frankreich hat jedoch eine Technologie zur Wiederaufbereitung entwickelt, mit der das Abfallvolumen erheblich verringert und der Brennstoff wiederverwendet werden kann.

Die neuen EPR-Reaktoren der Firma EDF können bis zu 30 % dieses wiederaufbereiteten Brennstoffs in einem einzigen Brennstoffzyklus aufnehmen. Dies gilt auch für den EPR1200-Reaktor, den die Firma EDF für die Fertigstellung des neuen Dukovany-Blocks anbietet.

Herkömmlicher Kernreaktorbrennstoff enthält schwach (in der Regel bis zu fünf Prozent) angereichertes Uran, das bis zum Beginn der Spaltreaktion keine gefährliche radioaktive Strahlung abgibt und daher praktisch ohne besonderen Schutz behandelt werden kann. Es wird erst nach Beginn der Spaltreaktion radioaktiv. Der Brennstoff wird für einen Brennstoffzyklus verwendet, der in der Regel eineinhalb Jahre dauert, und setzt in dieser Zeit Energie frei. Aber auch nach der Entnahme aus dem Reaktor verbleibt mehr als ein Drittel des Energiepotenzials im Brennstoff. Es ist daher nur logisch, dass sich die Wissenschaftler mit den Möglichkeiten des Recyclings dieses verbrauchten Brennstoffs befassen.

Bei der Wiederaufbereitung wird der abgebrannte Brennstoff zerlegt, die einzelnen Stäbe werden zerkleinert und aufgelöst. Die verschiedenen Elemente werden chemisch getrennt, wobei Plutonium und Uran als Grundlage für die Herstellung von wiederaufbereitetem Brennstoff dienen. Dabei entsteht ein Gemisch aus zwei Oxiden: Uranoxid und Plutoniumoxid, daher die Abkürzung MOX - Mixed Oxide.

Wiederaufbereiteter MOX-Brennstoff erfordert jedoch von Natur aus eine andere Behandlung als neuer Brennstoff, da er von Natur aus radioaktiv ist. Daher muss der Kernreaktor technisch auf die Beladung mit MOX-Brennstoff vorbereitet sein und über Verfahren für seine sichere Verwendung verfügen.

"Frankreich hat MOX-Brennstoff in seinen Kernkraftwerken erfolgreich eingeführt und verifiziert, wodurch die Effizienz gesteigert und die Nachhaltigkeit verbessert wurde. Diese technischen Innovationen sind vollständig in das von der EDF für die neuen tschechischen Blöcke vorgeschlagene EPR1200-Projekt integriert. Die Beherrschung des MOX-Brennstoffverfahrens durch die Firma EDF und unsere Bereitschaft, diese Technologie und Erfahrung weiterzugeben, sind ein Beweis für unser Engagement, die Abfallmenge deutlich zu reduzieren", sagt Roman Zdebor, der Generaldirektor der tschechischen Zweigstelle von EDF.

Mit dem Bau eines EPR1200-Reaktors in Dukovany könnte die Tschechische Republik wiederaufbereitete Brennelemente verwenden und so zur Verringerung der nuklearen Abfälle beitragen. Der EPR1200 - Realtpr ist die einzige vorgeschlagene Technologie, die nachweislich in der Lage ist, MOX-Brennstoff zu verwenden.
/gr/



Memorandum der Tschechischen Energieallianz mit der Firma EDF
29.12.2023 Tech Magazin Seite 28 Josef Valiska

Seit mehr als zwei Jahren verhandeln tschechische Unternehmen mit Bietern für die Fertigstellung neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik über ihre Beteiligung an der Lieferkette. Der nächste Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist die Unterzeichnung eines Memorandums über die gegenseitige Zusammenarbeit zwischen der tschechischen Industrie und dem französischen Unternehmen EDF.

Die Bedeutung der Beteiligung tschechischer Unternehmen wurde auch vom tschechischen Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela hervorgehoben, der gemeinsam mit Vertretern der größten tschechischen Nuklearlieferanten alle drei Bieter - EDF, Westinghouse und KHNP - auf der WNE (World Nuclear Exhibition) in Paris besuchte.

Die tschechische Seite wertet derzeit die Angebote für die Fertigstellung des neuen Dukovany-Blocks aus, die Ende Oktober eingereicht wurden. Eine endgültige Stellungnahme zur Auswahl des bevorzugten Lieferanten wird in der ersten Hälfte 2024 erwartet. Bei den WNE-Verhandlungen vereinbarten alle Beteiligten, d. h. Vertreter tschechischer Unternehmen, des tschechischen Staates und potenzieller Lieferanten, ihr Möglichstes zu tun, um sicherzustellen, dass die genaue Art und Weise und der Umfang der Beteiligung der tschechischen Industrie an der Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik im ersten Quartal des nächsten Jahres festgelegt wird.


"Es ist wichtig, dass die ausschreibende Firma, die Fachöffentlichkeit, die einheimischen Unternehmen und die Bevölkerung der Tschechischen Republik im Voraus über den voraussichtlichen Umfang und die Art und Weise der Beteiligung der tschechischen Industrie an der größten Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik durch die einzelnen Bieter informiert werden", so Josef Perlik, Exekutivdirektor der Tschechischen Industrieallianz (CPIA – Czech Power Industry Alliance).

Laut der von der Wirtschaftsuniversität erstellten Analyse wird die Beteiligung tschechischer Unternehmen an 65 % des Lieferumfangs eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen für die Tschechische Republik mit sich bringen. Die Studie besagt, dass der Bau der vier angekündigten Blöcke das tschechische BIP um bis zu 936 Mrd. Kronen und die öffentlichen Haushaltseinnahmen um bis zu 384 Mrd. Kronen erhöhen könnte.


"Vor dem Hintergrund der rückläufigen Entwicklung der tschechischen Wirtschaft ist dies ein unbestreitbarer Vorteil nicht nur für die einzelnen Komponenten des Staatshaushalts, sondern auch für die Erholung und Entwicklung der tschechischen Industrie und nicht zuletzt für die Defizitkonten des Rentensystems und eine Reihe weiterer Wirtschafts- und Systemparameter", fügt Milan Simonovsky, Vorsitzender des Komitees der Tschechischen Energieallianz, hinzu.

Die Beteiligung der tschechischen Industrie an einem Mindestvolumen von 65 % des Angebots wird wesentlich zur Erhaltung der Energieunabhängigkeit der Tschechischen Republik, zur Entwicklung der technologischen Kapazitäten der tschechischen Industrie, zur Steigerung der Qualifikation und Wettbewerbsfähigkeit der Arbeitskräfte und zur Entwicklung neuer Technologien und nicht zuletzt zur Förderung von Wissenschaft und Bildung beitragen.

Das unterzeichnete Dokument zwischen CPIA, in dem die größten tschechischen Technologielieferanten für die Kernkraftindustrie zusammengeschlossen sind, und der Firma EDF folgt auf ein Memorandum, das auf der WNE im Jahre 2021 mit einzelnen Mitgliedern der Allianz unterzeichnet wurde und gegenseitige Vereinbarungen über die künftige Zusammenarbeit zwischen den größten tschechischen Lieferanten und EDF enthält.


In dem Dokument heißt es, dass EDF in den letzten zwei Jahren eine Zusammenarbeit mit einer Reihe führender tschechischer Zulieferer aufgenommen hat, z. B. I&C Energo, Metrostav DIZ, Sigma Group, ZAT, Skoda JS, Vitkovice Energeticke Strojirenstvi, ABO valve, OSC, Elektro Kromeriz usw., und diese Zusammenarbeit fortsetzen wird.
Beide Seiten stellten fest, dass sie einen Aktionsplan umsetzen werden, um die aktive Beteiligung der tschechischen Industrie an der Planung, Konstruktion, Herstellung oder dem Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik sicherzustellen. Die tschechische Energieallianz verpflichtete sich, die notwendigen Ressourcen zu investieren, um die Bereitschaft ihrer Mitglieder für das Projekt zu gewährleisten.

In dem Dokument erklärt das Unternehmen EDF, dass es sein Fachwissen über die Entwicklung der Industrie mit den tschechischen Zulieferern teilen wird und dass es plant, tschechische Unternehmen in ähnlichem Umfang wie beim Kernkraftwerksprojekt Hinkley Point C im Vereinigten Königreich am Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik zu beteiligen. EDF beabsichtigt auch, die menschlichen Fähigkeiten der Zulieferer durch Schulungsinitiativen wie die EDF - Lieferakademie weiter auszubauen.

/gr/


Tausende von Fischen starben vor Japan, Menschen geben Fuskuhima die Schuld
5.1.2024 Trebicsky denik Seite 24 ros

Tokio - Die Menschen im Fischereihafen von Hakodate auf der japanischen Insel Hokkaido haben den außergewöhnlichen Anblick einer überwältigenden Anzahl toter Fische erlebt. Wie die Zeitung The Guardian unter Berufung auf die dortigen Behörden schreibt, bildeten rund 1 200 Tonnen toter Sardinen und Makrelen einen Schwaden, der sich über mehr als einen Kilometer erstreckte.

Die Behörden untersuchen nun, was eine so hohes Sterben verursacht haben könnte. Laut The Guardian spekulieren Experten, dass die migrierenden Fische in dem Gebiet gestrandet sein könnten, nachdem sie von verschiedenen Arten von Raubfischen bis zur Erschöpfung gejagt wurden. Eine andere Theorie besagt, dass ein plötzlicher Abfall der Wassertemperatur die Fische in einen Schockzustand versetzt haben könnte. Die Ursache dafür ist noch nicht bestätigt worden.
"Wir wissen noch nicht, was der Grund für das Sterben war", sagte der Forscher Takashi Fujioka vom Hakodate - Fischerforschungsinstitut gegenüber Associated Press.
Er fügte hinzu, dass Experten planen, Meerwasserproben zu nehmen und weitere Tests durchzuführen.

Die britische Tageszeitung Daily Mail stellte den tragischen Umweltvorfall in den Zusammenhang mit der Freisetzung von aufbereitetem Wasser mit geringen Mengen des radioaktiven Isotops Tritium aus dem Kernkraftwerk Fukushima in den Pazifik.
"Dieses Phänomen trat nur drei Monate später auf", schrieb die Zeitung.

Doch japanische Regierungsvertreter, die mit der Internationalen Atomenergiebehörde zusammenarbeiten, und die das Freisetzen von Wasser aus Fukushima erlaubtem, das nach dem Unfall 2011 kontaminiert wurde, stellten sich gegen diese Behauptung. "Diese Information ist nicht wissenschaftlich belegt", sagten Beamte der örtlichen Fischereibehörde gegenüber der Asahi Shimbun. Sie fügten hinzu, dass sie bei der Überwachung des aus Fukushima eingeleiteten Wassers keine Anomalien festgestellt hätten.

/gr/



Energiesektor:Der Staat nahm ca. 60 Milliarden Kronen an Steuern und Abgaben auf überschüssige Einnahmen ein
4.1.2024 oenergetice.cz ctk

Der Staat hat im vergangenen Jahr rund 60 Mrd. Kronen durch außerordentliche Maßnahmen aufgrund der hohen Energiepreise eingenommen. Davon entfielen 39,1 Mrd. Kronen auf die "Windfall Tax" und 18,5 Mrd. Kronen auf die Abgabe auf überhöhte Einnahmen aus der Stromproduktion, die dem Staatshaushalt zufloss. Dies gab das Finanzministerium heute bekannt. Ursprünglich rechnete das Ministerium mit Gesamteinnahmen von 100 Mrd. Kronen aus beiden Maßnahmen, reduzierte diese Schätzung aber in seiner Einnahmen-Prognose vom August angesichts der Entwicklung der Energiepreise auf 64,5 Mrd. Kronen.



Die Windfall-Steuer wurde vom Staat den Energie-, Petrochemie- und Bergbauunternehmen sowie den Großbanken auferlegt. Er begründete dies mit den unerwarteten Einnahmen aufgrund des starken Anstiegs der Energiepreise und - im Falle der Banken - mit einem deutlichen Anstieg der Zinssätze. Darüber hinaus zahlen die Energieerzeuger eine Abgabe auf Einnahmen aus Strom, der teurer ist als die von der Regierung festgelegten Schwellenwerte für die einzelnen Energiequellen.

Die Einnahmen aus den außerordentlichen Maßnahmen wurden zur Deckung der Kosten im Zusammenhang mit den Preisobergrenzen verwendet, die die Regierung im vergangenen Jahr angesichts des starken Anstiegs der Strom- und Gaspreise eingeführt hatte.

/gr/


-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Anti-Atom in Tschechien vom 8.1.2024:


Protestmarsch gegen das Atommüll-Endlager
6.1.2024 Pravo Seite 9

Menschen aus der Region Böhmerwald werden heute erneut gegen das Tieflager für radioaktive Abfälle demonstrieren. Die Route des Protestmarsches wird von Chanovice aus führen und ist fast zehn Kilometer lang. Der Start ist zwischen 7:30 und 9:00 Uhr geplant.

Die Region Horazdovice ist einer der vier vom Staat ausgewählten Standorte für das Endlager. Nach Angaben der Organisatoren der Veranstaltung, die vor allem eine solide und sachliche Diskussion über das Thema vermissen, sind zehn Gemeinden durch das Vorhaben des Staats gefährdet.
/gr/



Menschen aus der Region Böhmerwald protestieren gegen geplantes Atommüllendlager

6.1.2024   ČTK




Die Einwohner der Dörfer in der Region Böhmerwald haben heute erneut gegen den geplanten Bau eines Atommüll-Endlagers protestiert. Zum einundzwanzigsten Mal organisierten sie einen zehn Kilometer langen Marsch, der entlang der imaginären Grenze des Baus im Horazdovice-Bergpark führte, wo ab dem Jahr 2050 Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus den Kernkraftwerken in einer Tiefe von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden könnten.



Rund 360 Teilnehmer kamen heute trotz des schlechten Wetters zur Protestveranstaltung nach Chanovice, sagte Petr Cotek (Verein für die Zukunft), Bürgermeister von Chanovice, gegenüber der Tschechischen Nachrichtenagentur (CTK) vom Standort Brezovy potok, der einer von vier Standorten ist, die für das Endlager in der Tschechischen Republik in Frage kommen.

"Die heutige Beteiligung war durch das Wetter bedingt, denn im letzten Jahr hatten wir mit 512 Teilnehmern einen Rekord. Die Stimmung war fantastisch, die Leute hatten Spaß. Wir wissen es zu schätzen, dass der Pilsner Kreis uns unterstützt", sagte der Bürgermeister.



Die Teilnehmer des Marsches konnten auch eine Petition mit den Forderungen der zehn betroffenen Gemeinden unterzeichnen. Das Dokument lehnt den geplanten Bau ab und widerspricht der Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebiets zuzulassen. Die Petition fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Endlager-Standortes sein soll und lehnt den direktiven Zugang des Staats ab. Nach Angaben des Bürgermeisters von Chanovice haben bisher rund 500 Menschen die Petition unterzeichnet.



Das Mitte November vom Unterhaus verabschiedete Gesetz über das Endlager wurde Ende Dezember vom Senat an das Unterhaus zurückgegeben. Der Senat verlangt, dass der endgültige Standort für die rund 110 Milliarden Kronen teure Atomanlage, die bis zum Jahr 2028 ausgewählt werden soll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden muss. Die Plattform gegen das Atommüllendlager, in der Gemeinden und Verbände aller vier in Frage kommenden Standorte zusammengeschlossen sind, begrüßte dies, besteht aber auch auf der Zustimmung der Gemeinden. Die Abgeordneten werden etwa Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden. Der Senat hat ein Veto für die Gemeinden abgelehnt.

"Wir warten nun ab, was die Abgeordnetenkammer sagen wird. Wir haben erneut einen Brief an alle Abgeordneten geschickt, in dem wir erklären, dass wir grundlegende demokratische Prinzipien verteidigen. Die Menschen haben ihre Vertreter in den Gemeinden gewählt, die ihre Meinung respektieren und weitergeben. Es wäre angemessen, wenn die höchsten Stellen des Staates dies berücksichtigen würden", so der Bürgermeister.

/gr/


Man protestierte gegen den Plan eines atomares Endlagers
8.1.2024 MF DNES Seite 11 ctk

CHANOVICE – Die Bewohner von Dörfern in der Region Böhmerwald haben am Samstag erneut gegen den geplanten Bau eines Atommüll-Endlagers protestiert. Zum einundzwanzigsten Mal organisierten sie einen zehn Kilometer langen Protestmarsch, der entlang der imaginären Begrenzung der Baustelle im Park Horazdovicka pahorkatina führte.

"Etwa 360 Teilnehmer sind trotz des schlechten Wetters aus Chanovice herausgelaufen", sagte Petr Cotek (Verein für die Zukunft), Bürgermeister von Chanovice, vom Standort Brezovy potok, der einer von vier Standorten ist, die für das Endlager in der Tschechischen Republik in Frage kommen.
Die Teilnehmer des Marsches konnten auch eine Petition mit den Forderungen der zehn betroffenen Gemeinden unterzeichnen. Das Dokument lehnt den geplanten Bau ab und wendet sich gegen die Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebiets zuzulassen. Sie fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Endlagerstandortes sein soll und lehnt den direkten Zugang des Staats ab. Die Petition wurde bisher von rund 500 Personen unterzeichnet.
/gr/



Menschen in Chanovice protestierten gegen das geplante Atommüllendlager
6.1.2024 ekolist.cz



Die Einwohner der Dörfer in der Region Horazdovice haben heute erneut gegen den geplanten Bau eines Atommüll-Endlagers protestiert. Zum einundzwanzigsten Mal organisierten sie einen zehn Kilometer langen Marsch, der entlang der imaginären Begrenzung des Baus im Park Horazdovicka pahorkatina führte, wo ab dem Jahr 2050 Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus den tschechischen Kernkraftwerken von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden könnten.

Etwa 360 Teilnehmer kamen heute trotz schlechten Wetters zur Aktion in Chanovice, sagte Petr Cotek (Verein für die Zukunft), Bürgermeister von Chanovice vom Standort Brezovy potok, der einer von vier Standorten ist, die für das Endlager in der Tschechischen Republik in Frage kommen.

"Die heutige Beteiligung war wetterabhängig, da wir letztes Jahr mit 512 Teilnehmern einen Rekord aufgestellt haben. Dennoch sind wir angenehm überrascht und froh, dass die Leute nicht aufgegeben haben. Die Stimmung war super, die Leute hatten durchgehend Spaß. Wir wissen es zu schätzen, dass die Region Pilsen uns unterstützt", sagte der Bürgermeister.



Die Teilnehmer des Marsches konnten auch eine Petition mit den Forderungen der zehn betroffenen Gemeinden unterzeichnen. Das Dokument lehnt den geplanten Bau ab und widerspricht der Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebiets zuzulassen. Die Petioon fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Endlagerstandortes wird und lehnt den direkten Zugang des Staats ab. Nach Angaben des Bürgermeisters von Chanovice haben bisher rund 500 Menschen die Petition unterzeichnet.

Das Mitte November vom Unterhaus verabschiedete Gesetz über das Endlager wurde Ende Dezember vom Senat in das Abgeordnetenhaus zurückgegeben. Der Senat fordert, dass der endgültige Standort für die rund 110 Milliarden Kronen teure Anlage, die bis zum Jahr 2028 ausgewählt werden soll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden muss.

Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der Gemeinden und Verbände aller vier in Frage kommenden Standorte zusammengeschlossen sind, begrüßte dies, besteht aber auf auch der Zustimmung der betroffenen Gemeinden. Die Abgeordneten werden etwa Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden. Der Senat hat ein Veto für die Gemeinden abgelehnt.

"Wir warten nun ab, was die Abgeordnetenkammer sagen wird. Wir haben erneut einen Brief an alle Abgeordneten geschickt, in dem wir erklären, dass wir grundlegende demokratische Prinzipien verteidigen. Die Bürger haben ihre Vertreter in den Gemeinden gewählt, die ihre Meinung respektieren und sie weitergeben. Es wäre angemessen, wenn die höchsten Stellen des Staates dies auch respektieren würden", so der Bürgermeister.
/gr/


Hunderte von Menschen protestierten, das Endlager-Gesetz rechnet mit den betroffenen Gemeinden nicht
8.1.2024 Klatovsky denik


Trotz des regnerischen Wetters nahmen am Samstag, dem 6. Januar, Hunderte von Menschen an einem Protestmarsch gegen das Atommüllendlager in Chanovice teil. Es war bereits der 21.
Marsch gegen das Endlager Chanovice.

Die Demonstration richtete sich gegen das Atommüllendlager, das am Standort Brezovy potok in der Region Horazdovice gebaut werden soll.

Foto: Marsch gegen das Endlager in Chanovice
Fotogalerie unter: https://klatovsky.denik.cz/galerie/kona ... 889-939-21
/gr/




Der Bürgermeister von Temelin wurde von Menschen vor Ort beschuldigt, Treffen zu JANOCH zu verheimlichen
6.1.2024 MF DNES Seite 13 Michal Belsky


Oppositionelle Gemeindevertreter aus einer Gemeinde, die vom Bau eines Atommülllagers betroffen ist, sind mit der Informationen, die sie über die Verhandlungen zu diesem Thema erhalten, nicht zufrieden.

Temelin – Janoch: Eines der wenigen Worte, die vielen Anwohnern in der Umgebung des Kernkraftwerks Temelin Angst und Schrecken einjagen. Es ist einer der von der Regierung ausgewiesenen Standorte, an dem in einigen Jahrzehnten ein Tiefenlager für Atommüll gebaut werden könnte.Offiziell sind die Führer der vier betroffenen Gemeinden im Standort Janoch in der Region Budweis - Olesnik, Driten, Hluboka nad Vltavou und Temelin - dagegen.Das Verhalten des Bürgermeisters der letztgenannten Gemeinde hat jedoch bei einigen Gemeinderatsmitgliedern Zweifel aufkommen lassen, ob er sich wirklich nach Kräften gegen den Bau des Endlagers einsetzt. Die aktuelle Petition in Temelín zeigt, dass die Bevölkerung den Bau des Endlagers klar ablehnt. Bisher haben sich 280 Einwohner des Dorfes in der Petition negativ geäußert, nur acht sind für das Endlager am Standort Janoch.


Die Oppositionsstadträtin Hana Hajkova (Bewegung S Rozumem) wies auf das Verhalten des Temeliner Bürgermeisters Josef Vaca (Unabhängig) in der letzten Gemeinderatsitzung hin. Sie warf ihm insbesondere vor, wichtige Treffen und Verhandlungen über die Zukunft des Janoch-Geländes, einschließlich der Ergebnisse dieser Treffen, absichtlich zu verschweigen. Sie erwähnte insbesondere die Sitzungen der Arbeitsgruppe der Vertreter der betroffenen Gemeinden, in die Vaca als Vertreter Temelíns delegiert wurde.

"Seinerseits wurden uns Informationen aus den Sitzungen im April und November des letzten Jahres vorenthalten. Der Bürgermeister wusste schon mehrere Wochen im Voraus, dass im November eine Sitzung stattfinden würde, hat uns aber nicht darüber informiert. Das bedeutete, dass wir keine Fragen vorbereiten konnten, die er als Vertreter unserer Gemeinde dort hätte stellen können", so Hajkova auf der Sitzung des Gemeinderats.


Sie wies auch darauf hin, dass die Gemeinderatsmitglieder das Protokoll der Sitzung erst erhielten, nachdem sie den Bürgermeister Vaca mit der Tatsache konfrontiert hatte, dass sie von der Sitzung erst spät von anderer Stelle erfahren hatte. "Außerdem wurde bereits im April in einem Teil der Sitzung und des Protokolls eine vorläufige Einigung darüber erwähnt, wie die oberirdische Fläche des Endlagers aussehen könnte. Das haben wir aber noch von niemandem offiziell erfahren", so Hajkova weiter.


Uns werden Informationen durch den Bürgermeister verweigert:


Bürgermeister Vaca bestritt die Versäumnisse bei der Weitergabe von Informationen nicht, bezeichnete aber die Diskussionen über die mögliche Gestaltung des Geländes als rein hypothetisch. "Wir haben jegliche Diskussion direkt in der Sitzung abgelehnt, und zwar aus dem einzigen Grund, dass wir mit dem Bau des Endlagers nicht einverstanden sind", sagte der Bürgermeister vor dem Gemeinderat. Hajkova sagte jedoch, dass eine solche Behauptung falsch sei, wie die Aufzeichnung der Sitzung des Gemeinderats bestätigen soll. "Außerdem sagte der Bürgermeister in der letzten Sitzung im November, dass es nicht möglich sei, bis zum Jahr 2024 einen Entwurf des oberirdischen Areals des Endlagers vorzulegen. Das beunruhigt mich als Gemeinderatsmitglied, wenn es Diskussionen über eine bestimmte Form gibt, wissen wir nichts davon und entsprechende Informationen werden uns vorenthalten. Als Gemeinderäte kämpfen wir gegen Janoch und die Bürgermeister sabotieren oder blockieren uns diese Bemühungen. Herr Vaca sollte bei diesen Verhandlungen durch jemand anderen ersetzt werden", sagte Hajkova.


Vaca sagte jedoch, es hätte ausgereicht, dass er eine Bewohnerin des am stärksten betroffenen Ortes in Janoch zur letzten Sitzung eingeladen und den Stadträten anschließend das Protokoll der Sitzung übergeben habe. "Verstehe ich das richtig, dass Sie wollten, dass die Dame uns selber die Informationen übergibt? Außerdem haben Sie uns das Protokoll erst zwei Wochen später zur Verfügung gestellt, nachdem durchgesickert war, dass wir von anderer Stelle von dem Treffen erfahren hatten", konterte ein weiteres Oppositionsratsmitglied, Pavel Hecko (Bewegung S Rozumem).

Hájková verwies auch auf eine Vereinbarung mit der Temelín-Leitung, alle Informationen auf der Website der Gemeinde in einer speziellen Abteilung zu veröffentlichen. Die Protokolle der genannten Sitzungen sind dort jedoch noch nicht zu finden, ebenso wenig wie einige andere Stellungnahmen der betroffenen Behörden zur Frage des Endlager-Baus. Die bei der Stadtratssitzung anwesenden Temelin-Bewohner reagierten ebenfalls auf diese Praxis und erklärten, der Bürgermeister wolle den Bau des Endlagers nicht wirklich verhindern.


Die Wahl des Experten gefällt ihnen nicht;


"Ich habe nicht den geringsten Grund, für den Bau zu sein. Es ist sicherlich kein sinnloser Kampf, aber am Ende wird so wie so jemand anderer als wir über den Standort entscheiden. Wir als Bürgermeister senden seit mehreren Jahren Signale an alle Seiten, die Erkundungsbohrungen zu stoppen", widersprach Bürgermeister Vaca. Hajkova entgegnete jedoch, dass es nur dank einer Bürgerinitiative möglich war, die Aussetzung der Bohrungen durchzusetzen.


Die Oppositions-Gemeinderäte hatten auch Vorbehalte gegen die Auswahl des Experten für das Beratungsgremium, Marcel Fuciman von der naturwissenschaftlichen Fakultät der Südböhmischen Universität, der sowohl Hluboka als auch Driten vertritt. Laut Hajkova sollte es sich bei dem Experten um den Geophysiker Matej Machek handeln, der auch von den Vertretern der Gemeinden einiger anderer in Frage kommender Standorte ausgewählt wurde.

"Obwohl die Bürgermeister eine negative Haltung zum Ausdruck bringen, sieht die Praxis in diesem Fall anders aus. Abgesehen von der Auswahl des Experten haben zum Beispiel in Hluboka nad Vltavou nur drei der 21 Gemeinderäte die Petition gegen den Bau unterzeichnet. Dies erweckt bei mir den Eindruck, dass auch einige Gemeinden in ihrer Gesamtheit für den Bau sind, trotz gegenteiliger öffentlicher Verlautbarungen. Die Wahl einer inkompetenten Person als Experte für das Beratungsgremium ist ein Beweis dafür", so Hajkova.

MF DNES hat Bürgermeister Vaca telefonisch kontaktiert und ihn gebeten, die Gründe für das Verschweigen der Sitzungen und seine Haltung zum Bau des Endlagers am Standort Janoch zu erklären. "Darauf werde ich nicht antworten. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie Journalist sind. Vielen Dank für Ihren Anruf, auf Wiedersehen", sagte Vaca kurz.

/gr/
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie in tschechischen Medien vom 9.1.2024:




Agnes Pannier – Runacher: EDF ist das einzige Unternehmen, das in den letzten 20 Jahren einen funktionierenden Reaktor in Europa gebaut hat
9.1.2024 HN Seite 11 Jan Broz




Der Industrieminister Jozef Sikela hat in seiner französischen Kollegin Agnes Pannier-Runacher eine starke Verbündete gefunden. Die beiden Politiker verstehen sich gut, gemeinsam waren sie bei der Gründung der Allianz der Atomländer, die den Ausbau der Kernenergie in Europa vorantreiben. Dies zeigte sich zum Beispiel bei der laufenden Reform des Strommarktes, bei der einige atomfreundliche Punkte gegen den Willen Deutschlands durchgesetzt werden konnten. Beide Länder planen außerdem den Bau neuer Blöcke in großem Stil. Das französische Unternehmen EDF gehört ebenfalls zu den Bietern für den Bau der neuen Dukovany- Kraftwerksblocks, während tschechische Unternehmen hoffen, Aufträge in Frankreich zu erhalten. "Die Wiederbelebung der Kernenergie ist das wichtigste Industrieprogramm seit Beginn dieses Jahrhunderts", so die französische Energieministerin gegenüber der Zeitung HN. Das Interview wurde im Vorfeld des Besuchs von Pannier-Runacher in Prag am Dienstag geführt.



-Frage: Das französische Unternehmen EDF ist einer der Bieter für den Bau von Kernreaktoren in der Tschechischen Republik. Welche Vorteile hat es Ihrer Meinung nach gegenüber den anderen?


-Pannier – Runacher: Die Beziehungen zur Tschechischen Republik sind für Frankreich von strategischer Bedeutung. Unsere Länder sind wichtige Akteure im europäischen Nuklearsektor, aber auch im Energie- und Industriesektor. Ziel meines Besuchs ist es, unsere Partnerschaft auf europäischer und bilateraler Ebene auszubauen und zu vertiefen. Sei es im Bereich der Forschung, wo ich am Dienstag ein Abkommen zwischen der französischen Nationalen Forschungsagentur und der tschechischen Technologieagentur unterzeichnen werde, oder im Bereich der Kernbrennstoffe, wo sich Framatome verpflichtet hat, die Abhängigkeit der tschechischen AKW-Betreiber von Russland zu beenden. Frankreich unterstützt aber auch voll und ganz die Bewerbung der Firma EDF um den Dukovany - Ausbau. Wir sind bereits große Partner in der Nuklearindustrie, unsere Stromerzeugung speist das gleiche Netz, unsere Sicherheitsbehörden sprechen die gleiche Sprache, unsere Industrieakteure arbeiten bereits gemeinsam an EPR-Reaktoren (der EPR-Reaktor wird von der Firma EDF in der tschechischen Ausschreibung angeboten - Anm. d. Red.). Der Betrieb ähnlicher Reaktoren in unseren Ländern würde diese Allianz nur stärken und unsere gemeinsame Energieunabhängigkeit langfristig sichern. Außerdem verfügt die Tschechische Republik über eine industrielle Basis, die von der Entwicklung und Stärkung ihres europäischen Industriesektors profitieren würde. Dies ist ein Vorteil für die Tschechische Republik, aber auch für Europa und Frankreich.



-Frage: Die französische Kernkraftindustrie hat jedoch ihre Probleme. So ist beispielsweise das Kernkraftwerk Flamanville auch nach 16 Jahren Bauzeit noch nicht fertig gestellt. Können Sie garantieren, dass sich dies im Fall von Dukovany nicht wiederholen wird?


-Pannier – Runacher: Zunächst sei daran erinnert, dass die Firma EDF der einzige AKW-Betreiber weltweit ist, der in den letzten 20 Jahren erfolgreich einen Kernreaktor in Europa gebaut hat, der in Finnland in Betrieb genommen wurde und dieses Land während der Energiekrise mit Strom versorgt hat. Die Firma EDF ist auch der einzige AKW-Betreiber, der in der Lage ist, eine 100-prozentige europäische Produktion zu gewährleisten, was im aktuellen geopolitischen Kontext nicht ohne Bedeutung ist. Die Wiederbelebung der Kernenergie ist ein langfristiges Projekt, zweifellos das wichtigste Industrieprogramm seit Beginn dieses Jahrhunderts. Die Stärke Frankreichs liegt darin, dass sein Nuklearsektor in allen Gliedern der Kette präsent ist und über jüngste Erfahrungen im Bau verfügt. Derzeit sind zwei Reaktoren in Taishan in China und einer in Finnland in Betrieb, und zwei Reaktoren werden im Vereinigten Königreich im Rahmen des Projekts Hinkley Point C gebaut.



-Frage: Wann wird die Atomanlage in Flamanville fertig gestellt sein und wie hoch werden die Gesamtkosten sein?


-Pannier – Runacher: Die letzte Testphase steht kurz vor dem Abschluss, so dass im ersten Quartal dieses Jahres mit der Brennstoffladung begonnen werden kann. Unmittelbar danach soll der Reaktor an das Stromnetz angeschlossen werden. Die endgültige Kostenschätzung der Firma EDF beläuft sich auf 13,2 Milliarden Euro für 1.650 Megawatt. Dabei ist zu bedenken, dass es sich um den ersten Reaktor handelt und dass der Anstieg der Produktivität bei den weiteren Reaktoren im Vergleich zum ersten enorm ist.



-Frage: Frankreich plant den Bau von bis zu 14 neuen Reaktoren im eigenen Land. Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie ein Atomprogramm dieser Größenordnung bewältigen können?

-Pannier – Runacher: Die Firma EDF ist eines der wenigen Unternehmen der Welt, das ein Programm zum Bau von fast 60 Kernreaktoren geleitet hat. Diese Erfahrung ist ein großer Vorteil in einer so komplexen Branche. Sie ist wahrscheinlich auch der einzige AKW- Betreiber, der so viele Betriebsstunden gesammelt hat. Die Entscheidung der Regierung, das Unternehmen zu 100 Prozent zu übernehmen, ist auch eine Garantie für seine langfristige Rentabilität und dafür, dass wir die langfristige industrielle Exzellenz nicht der kurzfristigen Gewinnmaximierung opfern, wie es einige private Akteure vielleicht versuchen würden. Wir können die Lehren aus den Projekten, die wir in den letzten Jahren gebaut haben, nutzen und von dem Wiederholungseffekt unserer Projekte profitieren. Darüber hinaus haben wir in Frankreich ein umfassendes Programm zur Qualifikationsentwicklung seit dem Jahr 2020 aufgelegt. Wir haben Mittel für die Digitalisierung der Nuklearindustrie und ihre Ausstattung mit modernsten Geräten bereitgestellt. Wir haben eine Universität für Nuklearberufe gegründet, um bis zu 100 000 talentierte Menschen auszubilden, die wir in den nächsten 10 Jahren einstellen wollen. Und nicht zuletzt haben wir ein Programm aufgelegt, das kleinen und mittleren Firmen und mittelgroßen Gesellschaften helfen soll, ihre Fähigkeiten im Bereich der Produktion von nuklearen Komponenten zu entwickeln. Solche Programme könnten auch für die Tschechische Republik vom Beitrag sein.
/gr/



Stromproduktion in der Tschechischen Republik sank im vergangenen Jahr um 10% gegenüber dem Vorjahr
8.1.2024 Tschechischer Rundfunk Nachrichten 18.10 Uhr


-Vladimir Kroc, Moderator:
Die Stromerzeugung in der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 10 % gesunken. Insgesamt produzierten die inländischen Kraftwerke 72 TWh Strom. Es handelt sich um die niedrigste Stromproduktion seit dem Jahr 2002. Die Tschechische Republik hat ihre Rolle als Exporteur aber trotzdem beibehalten, und zum ersten Mal seit langer Zeit ist die Produktion aus Photovoltaik gestiegen, und zwar um 17 %. Unser Gast ist jetzt der Umweltminister Petr Hladik von der KDU-CSL, guten Tag.



-Petr HLADIK, Umweltminister, stellvertretender Parteivorsitzender /KDU-CSL/
Guten Tag.



-Vladimír Kroc, Moderator :
Im vergangenen Jahr hat der Staat 24 Milliarden CZK für den Bau von kleinen und großen Solarkraftwerken bereitgestellt. Mit diesem Geld sollten insgesamt mehr als 71 000 Photovoltaikanlagen installiert werden. Wie groß ist der Anteil der kleinen Hauskraftwerke an dieser Summe?


-Petr HLADIK, Umweltminister, stellvertretender Parteivorsitzender /KDU-CSL/:
Das ist natürlich die große Mehrheit. Auf der anderen Seite haben wir weitere 1.370 Projekte, die wirklich die großen sind. Im letzten Jahr hat der Staat insgesamt Förderungen für 2,3 GWp Leistung aller Photovoltaikanlagen bereit gestellt, seien es kleine Anlagen auf Hausdächern, seien es solche auf Produktionsstätten, seien es solche auf Bürogebäuden zum Beispiel, wo sie entweder auf den Dächern oder in den Gebäuden angebracht sind. Aber auch für große Photovoltaik-Anlagen, zum Beispiel auf Industriebrachen oder alten Mülldeponien.



-Vladimir Kroc, Moderator:
Und haben Sie auch einen Überblick darüber, wie viele dieser Anlagen bereits in Betrieb sind und wie viele aufgrund der begrenzten Kapazitäten der Anbieter noch auf ihre Installation warten?


-Petr HLADIK, Umweltminister, stellvertretender Parteivorsitzender /KDU-CSL/ :
Man geht davon aus, dass im letzten Jahr etwa 1 GWp an Kapazität im Rahmen des Jahres 2023 installiert wurde, was bedeutet, dass von den 2,3 GWp an geförderter Kapazität weniger als die Hälfte bereits installiert wurde, die größere Hälfte wartet auf die Installation und befindet sich in einem Genehmigungsverfahren für die Installation durch die einzelnen Unternehmen. Nur zum Vergleich: Wir haben hier seit vielen Jahrzehnten, genau genommen seit zwei Jahrzehnten, eine Kapazität von zwei GWp, was allein im letzten Jahr eine Verdoppelung der installierten Kapazität bedeutet.



-Vladimír Kroc, Moderator :
Ich möchte noch eine weitere Zahl erwähnen. Die Zahl der Projekte ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 % gestiegen. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür?


-Petr HLADIK, Umweltminister, stellvertretender Parteivorsitzender /KDU-CSL/ :
Ich denke, dass es unserer Regierung wirklich gelungen ist, die Rückkehr zu einer echten Förderung der Solarenergie, insbesondere der Eigenerzeugung und des Eigenverbrauchs, zu erreichen. Alle Daten zeigen, dass dies der Fall ist, und auch, dass es hier die richtige Präferenz für eine allmähliche Abkehr von diesen starken Brennstoffen hin zu erneuerbaren Quellen gibt, und natürlich ist die Photovoltaik nicht die einzige erneuerbare Quelle und hat ihre Grenzen, besonders im Winter. Aber vor allem im Sommer und in der Übergangszeit, etwa von April bis Oktober, kann sie sehr bald, d.h. innerhalb weniger Jahre, zusammen mit der Kernenergie den Verbrauch des tschechischen Energiesystems erheblich abdecken.



-Vladimir Kroc, Moderator :
Im vergangenen Jahr ist der Stromverbrauch witterungsbereinigt erneut um 5,7 % gesunken, wie Amper Savings berichtet. Wie stark hat die Entwicklung der Photovoltaik dazu beigetragen?


-Petr HLADIK, Umweltminister, stellvertretender Parteivorsitzender /KDU-CSL/ :
Ich denke, dass diese Zahl vor allem zeigt, wie gut die tschechischen Haushalte und die tschechischen Unternehmen in der Lage sind, Energie zu sparen und in die Isolierung, in Einsparungen, in die Senkung des Energieverbrauchs und natürlich auch in die Erneuerung der Beleuchtung zu investieren, egal ob es sich um LED-Technologien oder andere intelligente Lösungen handelt. Ich möchte all jenen herzlich danken, die am Projekt New Green Savings in all seinen Unterprogrammen teilgenommen haben, oder all jenen Unternehmen, die tatsächlich in die Reduzierung der Energieintensität ihrer Anlagen und ihrer Produktion investieren.
/gr/


Petr Hladik, Umweltminister: Tschechische Republik an der Welle der Solar – Renaissance
9.1.2023 Aktualne.cz

Eine sinnvolle Förderung der erneuerbaren Energien ermöglicht den Zugang zu billiger und emissionsfreier Energie.

Billige Energie ohne eine Spur von Rauch? Die Tschechische Republik hat endlich bewiesen, dass sie mit vernünftiger Unterstützung grüne Energie entwickeln kann. Die Regierung von Petr Fiala hat sich verpflichtet, die Fotovoltaik zu rehabilitieren und mindestens 100.000 Dachanlagen zu errichten. Nach zwei Jahren der Regierungszeit können wir sagen, dass uns das gelungen ist.

Aber unsere Regierung war dabei nicht allein. Unser Dank gilt den fast 123.000 Haushalten, die seit Ende des Jahres 2021 das Angebot der Investitionsförderung zum Erwerb einer eigenen Solarstromanlage auf dem Dach ihres Hauses wahrgenommen haben. Es folgen Unternehmen, die Photovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer Industriehallen oder Büros installieren, sowie Unternehmen, die Solarkraftwerke auf brachliegenden oder weniger bewirtschaftbaren Flächen bauen. Jedes dieser Projekte trägt zur Stärkung der tschechischen Energiesicherheit bei und hilft, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.



Die Renaissance der Solarenergie kommt zum richtigen Zeitpunkt, da die Tschechische Republik gerade eine Energiekrise hinter sich hat, die uns allein im Jahr 2022 über 400 Milliarden CZK an Importen fossiler Brennstoffe gekostet hat. Außerdem hatten wir das Jahr 2023 hinter uns, das als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen wird. Wir müssen den Klimawandel und unsere Energiesicherheit ernst nehmen. Glücklicherweise können beide Probleme gleichzeitig angegangen werden: Eine Kombination aus Verbesserungen der Energieeffizienz und der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen wird dazu beitragen, fossile Brennstoffe zu ersetzen.

Im vergangenen Jahr hat das Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Industrie und Handel eine Strategie zur Sicherstellung der erforderlichen Emissionssenkungen erarbeitet, den so genannten Nationalen Klima- und Energieplan. Die Szenarien zeigen, dass wir die Kapazität von Solarkraftwerken bis zum Jahr 2030 auf mindestens 10.000 Megawatt erhöhen müssen.

Allein in diesem Jahr werden wir, vor allem dank gut aufgestellter Programme wie dem Modernisierungsfonds oder dem Neuen Grünen Sparfonds, rund 1.000 Megawatt an neuer Photovoltaik zubauen. Die Gesamtleistung der Solarprojekte, die sich erfolgreich für diese Programme beworben haben und sich in verschiedenen Stadien der Umsetzung befinden, beträgt rund 2.200 Megawatt. Darunter befinden sich kleinste Anlagen auf Häusern, mittelgroße auf Industriehallen und größere Projekte beispielsweise auf ehemaligen Mülldeponien. Mit dieser Kapazität kann der Verbrauch von 650.000 tschechischen Haushalten mit Normalverbrauch gedeckt werden. Die größeren Fotovoltaikanlagen werden dank der Finanzierung durch den Modernisierungsfonds gebaut, für den die Tschechische Republik Mittel aus europäischen Emissionszertifikaten verwendet. Diese werden jährlich so viel Energie erzeugen, dass ansonsten 20.000 Waggons Kohle verbrannt werden müssten, was eine beachtliche Zahl ist. Saubere Energie ist billiger und vor allem gesünder.

Wir können auch auf die konkreten Vorteile für die Haushalte hinweisen: Nach einer Solarstromanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses kann eine Familie bis zu 32 000 CZK pro Jahr sparen.

Ein Solardach bringt einer Familie also einen Betrag ein, der fast einem dreizehnten Lohn entspricht. Dank des neuen grünen Sparprogramms wachsen Solarzellen auf den Dächern der Häuser wie Pilze aus dem Boden. Mit knapp 70.000 Projekten, die im vergangenen Jahr genehmigt wurden, und mehr als 120.000 Projekten, die ab dem Jahr 2021 genehmigt wurden, wird genug Strom erzeugt, um den Jahresverbrauch von 275.000 Haushalten zu decken - das sind mehr Haushalte als beispielsweise in Brünn leben. Mit den neuen Projekten und den bestehenden, in den letzten 17 Jahren gebauten Photovoltaikanlagen könnten wir bis zum Jahr 2025 in der Tschechischen Republik über eine Solarkapazität von fast 5.000 Megawatt verfügen. Der Trend zeigt, dass wir in der Lage sind, das Ziel für das Jahr 2030 zu erreichen. Eine entscheidende Voraussetzung ist jedoch die sinnvolle Verwendung der Mittel, die die Tschechische Republik aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten erhält.

Wir können es nicht aufschieben: Wir haben die Mittel für die Dekarbonisierung bis zum Jahr 2030, und wir wissen nicht, wie viel oder ob sie im nächsten Jahrzehnt zur Verfügung stehen werden. Mit dem Verkauf von Emissionszertifikaten können wir die Modernisierung der tschechischen Energiewirtschaft kostengünstig und effizient finanzieren: Neben der Entwicklung grüner Energie können wir auch Gebäude renovieren, die industrielle Produktion effizienter gestalten, damit Unternehmen mit weniger Energie mehr produzieren, oder saubere Mobilität, zum Beispiel in Form von leisen und umweltfreundlichen Bussen. Die Qualität der Bedingungen für die Dekarbonisierung ist auch der Schlüssel zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der tschechischen Industrieunternehmen, zur Energiesicherheit und zur Gewährleistung bezahlbarer Energie.

Tausende von tschechischen Unternehmen sind Teil internationaler Lieferketten. Unsere exportorientierte Wirtschaft muss ihnen genügend grüne Energie bieten, damit sie ihre Exportposition halten können und nicht riskieren, dass ihre Geschäfte in Länder mit billigerer, kohlenstofffreier Energie verlagert werden. Unsere Regierung hat also andere Aufgaben vor sich, die es ihr ermöglichen, neben der Photovoltaik auch Windkraft (wir brauchen mindestens 1.500 Megawatt bis zum Ende des Jahrzehnts) oder Biogasanlagen zu errichten. Parallel dazu arbeiten wir an der Entwicklung von Stromspeichern und schaffen die Voraussetzungen für Flexibilitätslösungen, die die effiziente Nutzung von Energie aus variablen erneuerbaren Energiequellen fördern. Es hat keinen Sinn, in die Vergangenheit zurückzukehren. Die Tschechische Republik muss sich zusammentun und die rasche Modernisierung des heimischen Energiesektors ermöglichen, bei der erneuerbare Lösungen in diesem Jahrzehnt eine Schlüsselrolle spielen werden.
/gr/



Deutschland erhöhte im vergangenen Jahr den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energieträgern auf 55%
9.1.2024 oenergetice.cz

Wind- und Solarkraftwerke



Deutschland hat im vergangenen Jahr 55 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt, gegenüber 48,42 Prozent im Jahr zuvor. Das teilte die Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde heute mit. Damit hat Deutschland zum ersten Mal mehr als die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen und will bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent seines Stroms auf diese Weise erzeugen.

"Die 50-Prozent-Schwelle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist geknackt. Zum ersten Mal stammt mehr als die Hälfte unseres Stroms aus erneuerbaren Energien", teilte das deutsche Wirtschaftsministerium im Netz X mit.
/gr/



Die Netto-Stromproduktion in der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr um 10% im Vergleich zum Vorjahr gesunken
8.1.2024 oenergetice.cz


Die Nettostromerzeugung in der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gesunken, wobei die inländischen Kraftwerke insgesamt 72 Terawattstunden (TWh) Strom produzierten. Dies ist die niedrigste Stromerzeugung seit dem Jahr 2002. Dies ist hauptsächlich auf die geringere Wirtschaftstätigkeit in der Industrie zurückzuführen. Parallel dazu sinkt auch der Stromverbrauch. Dies geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EGÚ Brno hervor, die der tschechischen Presseagentur CTK zur Verfügung gestellt wurde. EU-weit ging die Stromerzeugung im vergangenen Jahr um 66 TWh zurück.

"Dies ist hauptsächlich eine Folge der geringeren Wirtschaftstätigkeit und der stagnierenden Leistung der EU-Volkswirtschaften. Es hat nichts mit der Anwendung von technischen Sparmaßnahmen zu tun. Der Stromverbrauch geht trotz der erwarteten Elektrifizierung von Heizung, Verkehr und Industrie zurück. Der geringere Verbrauch spiegelt sich dann indirekt in einem Rückgang der Kohleverstromung wider", so Matej Hruby, Energiekonsultant bei EGÚ Brno.



Den größten Anteil an der Stromerzeugung hatten die Kernenergie und die Kohle, die zusammen fast 80 Prozent (56 TWh) ausmachten. Trotz des großen Anteils ging die Stromerzeugung aus Kohle im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 11 Prozent und die aus Kernenergie um 0,6 Prozent zurück, so das Unternehmen.

Auf der anderen Seite stieg die Produktion aus Photovoltaik nach langer Zeit in der Tschechischen Republik um 17 Prozent auf 2,8 TWh, so die Analyse. 3,3 TWh Strom wurden aus Erdgas erzeugt, da Gaskraftwerke aufgrund des geringeren Stromverbrauchs und der hohen Rohstoffpreise nur begrenzt Strom produzierten. Wasserkraftwerke lieferten 2,3 TWh Strom. Die Windenergie in der Tschechischen Republik stagnierte auch im Jahr 2023, als ihre Produktion 700 Gigawattstunden (GWh) erreichte.

Obwohl die Produktion aus erneuerbaren Quellen im vergangenen Jahr gestiegen ist, reicht dies laut EGÚ Brno nicht aus, um die Ziele für das Jahr 2030 zu erreichen.

"Der aktualisierte tschechische Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NKEP) sieht für das Jahr 2030 eine Windenergie-Erzeugung von etwa drei Terawattstunden vor. Die neue Gesetzgebung, die nun das Entstehen von Gemeinschaftsenergie unterstützt, sollte ein wichtiger Impuls für die weitere Entwicklung sein. Ungefähr sieben Prozent des tschechischen Territoriums und die 99 Gemeinden, die sich darauf befinden, haben ein optimales Potenzial für die Installation von Windkraftanlagen, die bis zu 1,5 Terawattstunden zusätzlichen Strom aus Windkraft liefern können", sagte Hruby.



Die Kernenergie war im vergangenen Jahr mit einer Stromerzeugung von 589 TWh die meistgenutzte Energiequelle in der ganzen Europöischen Union. Es folgte die Windenergie mit 450 TWh, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Windkraft an der Gesamtversorgung liegt nun bei über 18 Prozent. "Der Produktionsanstieg ist vor allem auf die besseren Wetterbedingungen zurückzuführen und nicht auf das Wachstum der installierten Kapazität, die in letzter Zeit stagniert hat", sagte Hruby.

Deutschland produzierte mit mehr als 140 TWh den meisten Strom aus Windkraft, weitere wichtige Erzeuger sind Spanien, Frankreich und Schweden.

Auch die Photovoltaik verzeichnete der Analyse zufolge einen Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte einen Anteil von acht Prozent an der gesamten EU-Stromerzeugung (196 TWh). Alle erneuerbaren Energien, einschließlich Biomasse und Wasserkraft, haben im Jahr 2023 45 Prozent der gesamten Stromerzeugung in der EU ausgemacht und insgesamt 1.100 TWh Strom geliefert. Seit dem Jahr 2015 haben die erneuerbaren Energien damit rund 250 TWh zur Stromerzeugung beigetragen.
/gr/


-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie aus Tschechien vom 11.1.2024:


Neue Ausrüstung für eine halbe Million Kronen für das Einsatzkommando in Dukovany
11.1.2024 Jihlavske listy David Kratochvil


Die Mitglieder des Einsatzteams von Dukovany haben elektronische Gehörschützer, ein Entriegelungs- und Nachladesystem, ein Schießtrainingssystem, elektrische Tore zur Messung der Schussgeschwindigkeit, spezielle taktische Schutzkleidung und Stiefel erhalten.

Die Mitglieder des Eingreifstams von Dukovany erhielten einen elektronischen Gehörschutz, ein Delaborierungs- und Nachladesystem, ein Schießtrainingssystem, elektrische Schranken zur Messung der Schussgeschwindigkeit, spezielle taktische Schutzkleidung und auch Stiefel.

Die Polizisten der Spezialeinheit Dukovany in der Region Trebic erhielten eine neue Ausrüstung im Wert von 500.000 Kronen. Nach Angaben der regionalen Polizeisprecherin Dana Čírtková wird damit die Ausbildung und Leistung der Mitglieder der Spezialeinheit verbessert.


Die Polizisten in Dukovany erhielten elektronische Gehörschützer, ein Entriegelungs- und Nachladesystem, ein Schießtrainingssystem, elektrische Tore zur Messung der Geschossgeschwindigkeit, spezielle taktische Schutzkleidung und auch Stiefel.


Die spezielle Einheit schützt nicht nur das Kernkraftwerk Dukovany und seine unmittelbare Umgebung, sondern hilft in Zusammenarbeit mit Kriminellen bei der Festnahme besonders gefährlicher Straftäter. Selbst bei diesen Einsätzen können sie in verschiedene Situationen geraten, in denen sie die neue Ausrüstung einsetzen können, so Čírtková.


Die der Einheit zugewiesenen Polizisten konzentrieren sich bei ihrer regelmäßigen Ausbildung auf verschiedene taktische und technische Einsätze, insbesondere im Falle einer Bedrohung der Atomanlage selbst, aber auch der weiteren Umgebung des Kernkraftwerks.


"Wir legen seit langem ein besonderes Augenmerk auf die professionelle Ausbildung unserer Polizisten. Aus diesem Grund ist es absolut notwendig, dass die Polizisten mit einer angemessenen Bewaffnung und Ausrüstung ausgestattet sind", sagte Tomáš Bartoš, Leiter der Abteilung für Spezialeinheiten in Dukovany, über die Nutzung der neuen Ausrüstung.


Laut Čírtková plant die regionale Polizeidirektion, zu der die Einheit gehört, ein Auswahlverfahren, das den geplanten Stand der Spezialeinheit zu 100 % füllen soll.
/gr/



Neue Umgehungsstraße in Jihlava soll bis Ende des Jahres 2026 fertiggestellt werden
11.1.2024 Jihlavske listy Pavel Bajer

Ein Teil ist noch nicht fertig, da wird schon über den zweiten gesprochen. Die Rede ist von der südöstlichen Umgehungsstraße der Stadt Jihlava, die ein Bauprojekt der Region Vysočina ist. Nach Angaben der Region werden die Arbeiten am südlichen Teil der Umgehungsstraße im Herbst des nächsten Jahres abgeschlossen sein.

"Die Region möchte mit dem Bau des Verbindungsstraßenabschnitts, d.h. des zweiten Teils der Umgehungsstraße zwischen den Ausfahrten Třebíč und Žďár nad Sázavou in Richtung D1, spätestens dann beginnen, wenn die Arbeiten am ersten Teil abgeschlossen sein werden", teilte der Kreishauptmann der Region Vysočina, Vítězslav Schrek (ODS+STO), in einer Pressemitteilung mit.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Region derzeit die Auswahl eines Auftragnehmers für das Projekt vorbereitet. "Wir möchten in der Lage sein, alle notwendigen Verlegungen von Versorgungsleitungen entlang der geplanten Trasse im Voraus vorzubereiten", sagte Miroslav Houška (KDU-ČSL), stellvertretender Kreishauptman.


Die Region Vysocina will den Bau des zweiten Teils der Umgehungsstraße mit Hilfe staatlicher Gelder finanzieren. Die Umgehungsstraße wird Teil der Transportwege für überdimensionierte Komponenten zum Kernkraftwerk Dukovany sein.


Der östliche Teil der südöstlichen Umgehungsstraße soll drei Kilometer lang sein und zwei Brücken umfassen. Er soll an den bereits fertiggestellten südlichen Teil der Umgehungsstraße anschließen und an der Ausfahrt II/602 vor Helenín enden.
Nach Angaben der Region gehen die Arbeiten am südlichen Teil der Umgehungsstraße planmäßig voran. Während der Weihnachtsfeiertage sollten die Arbeiten für mehrere Tage unterbrochen werden.

Dieser 2,4 km lange Abschnitt im Wert von 575 Mio. Kronen soll die Ausfahrten Třebíč und Znojmo verbinden. Die Region geht davon aus, dass die Umgehungsstraße bis Ende des Jahres 2026 vollständig fertiggestellt sein wird.
/gr/



Der Ausbau von Dukovany wartet weiter auf Brüssel
11.11.2024 Pravo Martin Prochazka



Die Frage der staatlichen Beihilfe für den Bau eines neuen Atomkraftwerksblocks in Dukovany ist immer noch ungelöst. Die Tschechische Republik benötigt die Notifizierung der Europäischen Kommission, um diese zu gewähren, und diese steht noch aus. Die Gesellschaft CEZ wird der Regierung dabei in weniger als fünf Wochen eine Bewertung der Bieter vorlegen.

Um den Auftrag bewerben sich das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, das südkoreanische Unternehmen KHNP und das französische Unternehmen EDF. Der Vertrag mit dem Gewinner der Ausschreibung soll nach der Zustimmung der Regierung noch in diesem Jahr unterzeichnet werden.

"Die Verhandlungen mit der Europäischen Kommission gehen weiter", sagte Marek Vosahlak, Sprecher des Industrie- und Handelsministeriums, gegenüber der Zeitung Pravo.
Ihm zufolge machen die Verhandlungsführer Fortschritte bei den Schlüsselparametern, die für die Genehmigung der staatlichen Unterstützung für die neue Quelle erforderlich sind. Das Ministerium geht davon aus, dass die Kommission bald eine rechtssichere Entscheidung zur Notifizierung treffen wird.

Nach Ansicht von Jiri Gavor von ENA wirft dies jedoch kein gutes Licht auf die Ausschreibung. "Die Verlängerung des Ausschreibungsverfahrens ist ungünstig, weil sie Nervosität und Vermutungen über die Bedingungen weckt. Solange die Finanzierung nicht geklärt ist, ist die Angelegenheit mit Risiken behaftet", so Gavor.

Er räumte jedoch ein, dass dies in Bezug auf den Zeitplan noch nichts bedeuten könnte. Das Ministerium erklärt außerdem, dass das Fehlen der Genehmigung der Kommission keinen Einfluss auf das Ausschreibungsverfahren haben wird. "Es wird sich in keiner Weise negativ auf das Projekt oder seinen Zeitplan auswirken", sagte der Ministerium - Sprecher Vosahlik.


Die staatliche Beihilfe soll in Form eines Differenzvertrags gewährt werden, den die Kommission für den Bau von Kernkraftwerken in Großbritannien genehmigt hat und der auch in Polen und anderen Ländern geplant ist. Der Staat sorgt für eine Investitionsrendite, indem er den Abnahmepreis des neuen Blocks anpasst, wenn dieser niedrig ist, aber der Erzeuger muss den Gewinn teilen, wenn der Marktpreis die Obergrenze überschreitet.

Laut Ladislav Kriz, Sprecher von CEZ, ist die Auswertung der Ausschreibung in vollem Gange. "Wir werten die Angebote aus wirtschaftlicher, kommerzieller und technischer Sicht aus", sagte er gegenüber Pravo.
"Das Modell wird nach den Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde festgelegt, und an der Bewertung sind 280 Experten beteiligt", fügte er hinzu.
Die Bewertung findet in speziellen Sicherheitsräumen statt, zu denen nur die Gutachter Zugang haben. Diese Einrichtungen befinden sich in Prag, Dukovany und Temelin. "Die Gutachter können sie nur ohne Aufzeichnungsgeräte, d.h. ohne Telefon, betreten. Außerhalb dieser Räumlichkeiten können keine Informationen aus den eingereichten Angeboten ans Licht gebracht werden", erklärte Kriz.

Für 400 Milliarden?

Es ist nicht sicher, wie viel der neu geplante Block kosten wird. Laut dem Capitalinked-Analysten Radim Dohnal könnten es bis zu 400 Mrd. Kronen sein. Er verweist auch auf eine Studie der Bank Lazard. Wenn Preise von 160-190 Milliarden genannt werden, so Dohnal, wird das Risiko langsamerer Bau- und Finanzierungskosten übersehen.


Die Bau- und sonstigen Kosten sollten in diesem Jahr anfallen, aber die Einnahmen oder der Gewinn werden, selbst wenn der Plan für die Fertigstellung in 12 Jahren eingehalten wird, nicht vor dem Jahr 2036 erzielt.
"Wenn ich die Finanzierungskosten optimistisch mit vier Prozent pro Jahr kalkuliere, dann sind das 44 Milliarden über zwölf Jahre. Jedes Jahr danach wachsen die Verzögerungen um weitere zehn Milliarden", so Dohnal.

Unser Ansatz wird sich in keiner Weise negativ auf das Projekt oder seinen Zeitplan auswirken Marek Vosahlik aus dem Industrieministerium.
/gr/




Empfehlung des Grünen Kreises und der Klimakoalition an die Regierung: Erhöhen Sie das Ziel für erneuerbare Energien oder fügen Sie Lösungen für Energiearmut hinzu
11.1.2024 Ekolist.cz



Umweltorganisationen haben eine Reihe konkreter Empfehlungen [1] an die Regierung der Tschechischen Republik formuliert, um auf die Einwendungen zum Nationalen Klima- und Energieplan der Tschechischen Republik einzugehen, die die Europäische Kommission in ihrer Stellungnahme vom Dezember [2] abgegeben hat. Die Organisationen haben zuvor darauf hingewiesen, dass der Planentwurf nach Einschätzung der Europäischen Kommission eine Reihe von Mängeln aufweist [3]. Dies betrifft insbesondere den zu geringen Anteil an erneuerbaren Energiequellen, das Fehlen von Maßnahmen für eine sozial gerechte Transformation der Wirtschaft, den unzureichend beschriebenen Investitionsbedarf und die Mittel zu dessen Deckung sowie die zu oberflächliche Konsultation der Öffentlichkeit zum Planentwurf.

Andererseits lobt die Europäische Kommission den tschechischen Entwurf des Klima- und Energieplans im Bereich der Energieeffizienz, insbesondere den Plan zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Sie bewertet auch die geplanten Schritte zur Stärkung der Energiesicherheit und zur Öffnung des Energiemarktes für neue Akteure als positiv. Die Kommission begrüßt auch das Ziel, die Verbrennung von Kohle zur Strom- und Wärmeerzeugung bis zum Jahr 2033 zu beenden.


In einer Reihe von Bereichen bleibt der Regierungsvorschlag jedoch hinter den europäischen Verpflichtungen zurück. Dies sind auch Bereiche, in denen eine Verbesserung in erster Linie im Interesse der Tschechischen Republik selbst liegt. Die Tschechische Republik sollte das Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch von 30 auf mindestens 33 Prozent bis zum Jahr 2030 erhöhen [4] und konkrete Maßnahmen vorlegen, wie wir dieses Ziel erreichen wollen.

Umweltorganisationen schlagen vor, sich auf die Stärkung der Kapazität und Flexibilität des Stromübertragungs- und Verteilungssystems, die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren (einschließlich der Zuweisung von Beschleunigungszonen), die Entwicklung von Gemeinschaftsenergie und andere moderne Ansätze wie die intelligente Steuerung der Abstimmung von Stromerzeugung und Verbrauch oder die Energiespeicherung zu konzentrieren.


Die Europäische Kommission vermisst auch eine umfassende Analyse der sozialen Auswirkungen und konkrete Maßnahmen zur Gewährleistung einer sozial gerechten wirtschaftlichen Tranformation. Die Umweltorganisationen empfehlen insbesondere die Festlegung klarer Ziele für die energetische Sanierung von Häusern mit Schwerpunkt auf einkommensschwachen Haushalten und die Sicherstellung einer stabilen Finanzierung dieser Programme - zum Beispiel aus den Erlösen des Verkaufs von Emissionszertifikaten.


Die Organisationen schlagen auch vor, wie Ziele für Forschung und Entwicklung zur energetischen Modernisierung festgelegt werden können.

Sie schlagen auch vor, wie der Investitionsbedarf und die finanziellen Mittel für die Energiewende definiert werden können. Sie fordern auch eine Bewertung der Risiken, die der Klimawandel für die Energieinfrastruktur mit sich bringt, wie z.B. die begrenzte Verfügbarkeit von Wasser zur Kühlung von Kernkraftwerken.


In Bezug auf die Warnung der Europäischen Kommission über das Fehlen eines Plans und die Beendigung der Subventionen für fossile Brennstoffe empfehlen die Umweltorganisationen, eine Definition der Subventionen für fossile Brennstoffe anzunehmen, die tatsächlichen Subventionen für fossile Brennstoffe im Land zu quantifizieren, einschließlich der Investitionen in die Gasinfrastruktur, und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Subventionen auslaufen zu lassen.




Die Europäische Kommission sieht auch einen Mangel im Prozess der Erstellung des Klima- und Energieplans selbst, insbesondere in der geringen Beteiligung der Öffentlichkeit. Die erste und bisher einzige öffentliche Konsultation zu dem Vorschlag fand Anfang Juni 2023 statt, als die Hintergrunddokumente noch nicht vorlagen und die Öffentlichkeit nur zu sehr breit gefassten offenen Fragen Stellung nehmen konnte. Die Konsultation wurde nicht im Einklang mit dem Aarhus-Übereinkommen durchgeführt, und im Planentwurf fehlt ein Abschnitt, in dem dargelegt wird, wie die Ergebnisse der Konsultation berücksichtigt wurden, was ein obligatorischer Bestandteil des Plans ist. Daher ist es, auch aufgrund der Empfehlung der Europäischen Kommission, unvermeidlich, dass so bald wie möglich eine zweite Runde der öffentlichen Anhörung stattfindet, um eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit an der Ausarbeitung des Plans zu gewährleisten.


Der Minister für Industrie und Handel, Jozef Síkela, und der Umweltminister, Petr Hladík, sind dafür verantwortlich, die Mängel des Plans zu beheben. Gleichzeitig sollen die Korrekturvorschläge für den Nationalen Klima- und Energieplan der Tschechischen Republik mit dem Schwerpunkt auf der Hinzufügung spezifischer Maßnahmen in die derzeit auf nationaler Ebene erarbeiteten strategischen Dokumente - d.h. das staatliche Energiekonzept der Tschechischen Republik (SEK) und die Klimaschutzpolitik der Tschechischen Republik (POK) - integriert werden.


Jiří Koželouh, Leiter des DUHA-Energieprogramms, sagt:

"Der tschechische Klima- und Energieplan hat viele Stärken, aber auf der anderen Seite gibt es viel zu verbessern. Als Umweltorganisationen sehen wir es als unsere Aufgabe an, damit zu helfen. Deshalb haben wir der Regierung konkrete Empfehlungen gegeben, wie der Plan verbessert und vervollständigt werden kann, zum Beispiel im Bereich der schnelleren Entwicklung erneuerbarer Energiequellen oder der Maßnahmen gegen Energiearmut. Der Grund für die Stärkung des Stromübertragungsnetzes, die Beseitigung von Hindernissen für die Entwicklung erneuerbarer Energien oder die gezielte Unterstützung bei der Verringerung der Energieintensität von Wohnungen ist jedoch nicht nur eine Reaktion auf die Stellungnahme der Europäischen Kommission. Es ist vor allem unser eigenes Interesse, die Energieautarkie zu stärken und die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern."




Stepan Vizi, Experte für Klimapolitik am Zentrum für Verkehr und Energie, sagte:

"Die Tschechische Republik wird in den nächsten Jahren eine noch nie dagewesene Menge an Geld für die Umgestaltung des gesamten Energiesektors zur Verfügung haben. Wenn wir diese Chance nutzen wollen, brauchen wir dringend eine qualitativ hochwertige und glaubwürdige Strategie, die wir verfolgen können. Leider wird der tschechische Entwurf des Klima- und Energieplans diesen Erwartungen noch nicht gerecht. In erster Linie sieht er keinen ausreichenden Ausbau der erneuerbaren Energiequellen vor, aber auch dem Problem der Energiearmut und der Abschaffung der Subventionen für fossile Brennstoffe wird nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Die Regierung hat jetzt die Chance, all diese Mängel zu beheben und einen Plan auszuarbeiten, der die Tschechische Republik in Richtung einer erfolgreichen Transformation lenkt."




Miriam Macurová, Leiterin der Klimakampagne bei Greenpeace ČR, sagt: "Die Kommentare/Einwände der Europäischen Kommission zum Entwurf des Nationalen Klima- und Energieplans der Tschechischen Republik sind in vielerlei Hinsicht identisch mit den Einwänden, die wir als Umweltorganisationen von Anfang an in den Aktualisierungsprozess eingebracht haben, sei es eine Erhöhung des Ziels für erneuerbare Energien oder eine Betonung von Maßnahmen für eine sozial gerechte Transformation der Wirtschaft. Eine umfassende und wirksame öffentliche Konsultation des Plans, die noch nicht stattgefunden hat, ist jedoch auch für die Transparenz des gesamten Prozesses von wesentlicher Bedeutung. Es ist daher wichtig, dass dies so bald wie möglich geschieht, damit genügend Zeit bleibt, um die Kommentare/Einwände in den endgültigen Plan einfließen zu lassen"

.


Edvard Sequens, Energieberater bei Calla, sagte:

"Die Modelle, die für die Transformation des tschechischen Energiesektors verwendet werden, ermöglichen es, eine kostenoptimale Lösung zu wählen. Aber die Politiker haben nein gesagt und beschlossen, große Kapazitäten teurer Atomreaktoren vorzuschreiben, die Nutzung billigerer erneuerbarer Energien einzuschränken und dazu noch auch noch auf unrealistisch niedrigen Investitionskosten für die Kernenergie zu beharren. Wir empfehlen, dass all dies in künftigen Arbeiten geändert wird".

/gr/



Wir haben die Welt der Kernenergie besucht
10.1.2024 Veselsko Seite 18


Am Mittwoch, den 18. November, besuchten die Schüler der achten Klasse das Kernkraftwerk Temelin. Bei der Exkursion lernten sie die faszinierende Welt der Kernspaltung und die Prozesse der Stromerzeugung kennen. Während der Besichtigung konnten die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Virtual Reality in die Reaktoren einsteigen und die Generatoren besichtigen.

In einem 3D-Film sahen sie, wie Wissenschaftler und Ingenieure den Betrieb sorgfältig überwachen, um die Sicherheit und Effizienz der Anlage zu gewährleisten, wie mit nuklearen Abfällen umgegangen wird, und für einen Moment wurden sie zu Dampf, der aus den Kühltürmen aufstieg. Der Besuch war für sie eine spannende Erfahrung. Die Erfahrung kann ihnen als Inspiration für ihre zukünftige Berufswahl dienen. Jana Tesařová und Alena Zejdová, Lehrerinnen der 8. Klassen.
/gr/


Rekordstromproduktion in Temelin
11.1.2024 Pravo Seite 14 orh


Das Kernkraftwerk Temelín hat im vergangenen Jahr 16,1 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt. Damit überschritt es zum zweiten Mal in Folge die 16 TWh-Marke und erreichte die dritthöchste Leistung seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2000.

Die im vergangenen Jahr produzierte Strommenge hätte für alle tschechischen Haushalte für ein Jahr gereicht.
"Dies ist das Ergebnis der hohen Zuverlässigkeit des Kraftwerksbetriebs, die bei über neunundneunzig Prozent lag. Wir haben die geplanten Blockabstellungen in hundertzehn Tagen geschafft", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.
/gr/



Fiala diskutierte mit Modi in Indien über die Atomkraft
11.1.2024 Pravo Seite 20 ctk


Premierminister Petr Fiala und sein indischer Amtskollege Narendra Modi haben gestern in Gandhinagar, Westindien, über die Stärkung der tschechisch-indischen Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Kernenergie gesprochen. Laut Fiala bekundete Modi sein Interesse an der Entwicklung von kleinen modularen Reaktoren. Die Staatsmänner einigten sich auch auf eine strategische Partnerschaft im Bereich der Innovation.

"Diese Partnerschaft schafft einen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Forschungsinstituten und Unternehmen aus der Tschechischen Republik und Indien. Sie umfasst Bereiche, die von der Medizin über die künstliche Intelligenz bis zur Kybernetik reichen", sagte Fiala.

Der tschechische Premierminister hatte zuvor auf dem Wirtschaftsforum Vibrant Gujarat Global Summit im Bundesstaat Gujarat gesprochen. Er sagte, dass die Tschechische Republik nach dem Krieg in der Ukraine nach verlässlichen demokratischen Partnern in der Welt suchen müsse und Indien in dieser Hinsicht eine Schlüsselrolle spiele.

Die Tschechische Republik ist eines der Partnerländer des diesjährigen 10. Jahrgangs des Forums. Mehr als 45.000 Delegierte und über 48.000 Unternehmen haben sich für die Veranstaltung angemeldet.
/gr/


Mehrere AKW-Blöcke zu bauen, wäre biliger, sagt EDF-Chefin
11.1.2024 Pravo Seite 19 Martin Prochazka


Zwei Drittel des Auftragsvolumens in Dukovany könnten von tschechischen Unternehmen ausgeführt werden. Und wenn zwei Blöcke gebaut würden, wäre es auch billiger, sagte Sarah Ilouz, die für das Angebot der französischen EDF zuständige Direktorin, gegenüber der Právo.



¦-Frage: Warum glauben Sie, dass sich Ihr Angebot in der Ausschreibung gegen zwei Konkurrenten durchsetzen kann?


-Ilouz: Die Firma EDF ist seit dem jahr 2016 in der Tschechischen Republik aktiv. Wir sind ein europäischer Partner, ein Energieversorger und ein Unternehmen, das der tschechischen Energiefirma CEZ sehr ähnlich ist. Wir betreiben 56 Kernkraftwerke in Frankreich und weitere neun in Großbritannien. Wir bieten eine Technologie an, die auf den bewährten drei Blöcken basiert, die in Finnland und China in Betrieb sind.

Wir bauen zwei weitere Blöcke im Vereinigten Königreich, und die britische Regierung hat zwei weitere Blöcke genehmigt. Außerdem stellen wir gerade eine Atomanlage in Frankreich fertig. Wir glauben also, dass wir über die beste Technologie für den europäischen Markt verfügen.
Gleichzeitig brauchen wir uns in Europa gegenseitig. Es geht darum, Nuklearprojekte in Brüssel zu verteidigen und die Genehmigung auf Ebene der Europäischen Kommission zu sichern. Das kann kein Konkurrent bieten.



¦ -Frage:Wie würden Sie tschechische Unternehmen in den Bau einbinden?


-Ilouz: Wir können einen großen Teil des Auftrags in der Tschechischen Republik ansiedeln. Bei unserem britischen Projekt Hinkley Point C werden 64 Prozent des Auftragsvolumens vor Ort erbracht, und genau das wollen wir auch in der Tschechischen Republik erreichen.
Wir haben uns mit Vertretern von mehr als dreihundert tschechischen Unternehmen getroffen, von denen wir derzeit neunzig präqualifizieren, und wir führen intensive Verhandlungen mit lokalen Bauunternehmen wie Metrostav DIZ. Wir verhandeln auch mit Skoda JS, das bereits ein Partner unserer Tochtergesellschaft Framatome im Vereinigten Königreich ist. Wir haben sie in unser Angebot aufgenommen.



¦ -Frage: An welchen Teilen des Baus würden sich lokale Unternehmen beteiligen?


-Ilouz: Tschechische Unternehmen können sich an allen Teilen des Baus beteiligen. Zum Beispiel könnte Skoda JS wichtige Ausrüstungen für die Nuklearinsel liefern. Außerdem müssen wir einen 180 Meter hohen Kühlturm bauen, der ebenfalls von tschechischen Unternehmen gebaut werden könnte. Für den nichtnuklearen Teil haben wir eine Turbine von General Electric, aber andere Ausrüstungen können von tschechischen Herstellern geliefert werden.



¦ -Frage: Wie sieht Ihr Angebot in Bezug auf den Preis aus?
Ilouz:

Wir glauben, daß wir das beste Angebot gemacht haben. Zum Preis kann ich jetzt nichts Näheres agen. Aber wir glauben, daß es noch besser sein könnte, wenn CEZ sich entschließen würde, mehrere Anlagen gleichzeitig zu bauen. Wenn man nur eine baut, hat man nicht die gleichen Synergien und Auswirkungen auf den Preis. Wenn man zwei Blöcke auf einmal baut, kann man die industrielle Kapazität und die Lieferkette optimieren, und es gibt Spielraum für Preissenkungen.
Wir wissen, dass die Regierung insgesamt vier Anlagen in Betracht zieht, und wir unterstützen das. Wir haben, wie in der Ausschreibung gefordert, ein Angebot für eine Anlage abgegeben, und wir haben auch ein indikatives Angebot für eine Flotte von vier Anlagen eingereicht.



¦ -Frage: Es wäre also am besten, zwei Blöcke in Dukovany und dann zwei in Temelin zu bauen?


-Ilouz: Ja. Zwischen dem Bau von zwei Blöcken am gleichen Standort liegt ein gewisser optimaler Zeitraum, der es uns ermöglicht, das Projekt, die Kosten und die Organisation der Arbeiten zu optimieren. Wenn man sich auf zwei Blöcke vorbereitet, verwaltet man die Baustelle anders, man kauft Ausrüstung und Material in größerem Umfang, was es billiger macht.



¦ -Frage: Wie stark würde der Preis sinken?


-Ilouz: Die genauen Zahlen kann ich nicht nennen, aber der Preis wäre niedriger, und zwar auch schon für den ersten Block.
/gr/
-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte tschechische Zeitungsartikel zum Thema Energie vom 12.1.2024:


Die Wärme aus dem Atomkraftwerk Temelin
12.1.2024 MF DNES Seite 11 mrk


In weniger als drei Monaten des vergangenen Jahres lieferte das Kernkraftwerk Temelín 258 Terajoule (TJ) Wärme nach Budweis. Im Vergleich dazu lieferte das Kernkraftwerk seit dem Jahr 1998 170 TJ Wärme nach Tyn nad Vltavou.

In der südböhmischen Metropole Budweis werden vor allem die Haushalte in der Moldau-Siedlung mit heißem Wasser beheizt. Wenn das Wasser in die Stadt geleitet wird, hat es im Winter eine Temperatur von bis zu 140 °C, und nach der Abkühlung im Netz des Heizwerks hat es wieder eine Temperatur von 60 bis 70 °C.
/gr/



Umfrage bestätigt: Die Menschen haben nichts gegen den Bau von Windkratwerken
12.1.2024 MF DNES Seite 12 Radek Latislav



Eine soziologische Umfrage, die von den Bürgermeistern der Gemeinden in der Region Svitavy in Auftrag gegeben wurde, um herauszufinden, wie die Bevölkerung zu den Plänen von CEZ steht, einen Windpark in der Region zu errichten, hat sich für die Windenergie ausgesprochen.

SVITAVY - Es scheint, dass die Pläne zum Bau von Windkraftanlagen, die zu Beginn des neuen Jahrtausends in der Region Svitavy für Unmut in den Dörfern und Widerstand bei den meisten Einwohnern sorgten, diese jetzt nicht mehr so sehr stören. Das geht zumindest aus einer Umfrage hervor, die beim Institut für Geonik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik die Gemeinden aus der Region Svitavy zum Thema Nutzung erneuerbarer Ressourcen in Auftrag gegeben haben.

Sie beschlossen, eine soziologische Umfrage durchzuführen, nachdem sich der Stromriese CEZ für die windzugewandte Seite des Hrebecovsky-Bergs interessiert und den Standort für den Bau von 10 bis 20 Windkraftanlagen ausgewählt hatte.

Die Ergebnisse der soziologischen Umfrage, an der 579 Personen teilnahmen, wurden den Bürgermeistern der Gemeinden diese Woche im Rathaus von Svitavy vorgestellt. Zehn Gemeinden haben an der Umfrage teilgenommen, darunter auch Javornik und Vendoli, in denen zwar keine Windkraftanlagen gebaut werden sollen, auf die aber der eventuelle Bau von geplanten Windkraftwerken erhebliche Auswirkungen auf das Landschaftsbild haben würden.

Nach Angaben der Zeitung MF DNES herrscht in keiner der Gemeinden eine negative Einstellung gegenüber Windkraftanlagen vor. Der Anteil der Befürworter von Windkraftanlagen war in allen angesprochenen Gemeinden stets größer als der Anteil der Gegner. Allerdings lag die Unterstützung für Windkraftanlagen nicht überall über fünfzig Prozent. Die offiziellen Ergebnisse werden vom Rathaus in Svitavy erst nächste Woche veröffentlicht.

In den Dörfern sind die Menschen dafür oder haben keine klare Meinung

Die meisten Windkraftbefürworter leben in Opatovec und Detrichov, wo sich über 70 Prozent der Befragten für Windkraftanlagen aussprachen. In etwa einem Viertel der Dörfer herrschte eine neutrale Haltung vor. In Kamenna Horka ist die Befürwortung von Windkraftwerken am geringsten.

Sog iarn Koclirov, wo die Gemeindeverwaltung den Bau ablehnt, haben die Menschen kein großes Problem mit den geplanten Windanlagen.

Die Forscher fragten beispielsweise, ob Windkraftanlagen als eine der erneuerbaren Energiequellen zur Energieunabhängigkeit der Tschechischen Republik beitragen können oder was die Vor- und Nachteile von Windkraftanlagen sind. Es wurde auch gefragt, ob die Menschen in ihren Gemeinden Windkraftanlagen wollen oder nur an einem Windprojekt beteiligt sein wollen. Die Umfrage bestätigte, dass die Menschen Windparks durch das Prisma von etwas betrachten, das bereits in der Landschaft steht und läuft. Sie haben keine Angst. Die Möglichkeit, Zugang zu billigerem Strom zu erhalten, ist für sie wahrscheinlich eine wichtige Überlegung.

Die Ergebnisse der Umfrage haben selbst den Bürgermeister von Svitavy, David Simek, überrascht. "Die Zahlen sehen interessant aus. Die soziologische Umfrage hat gezeigt, dass die Öffentlichkeit zu den Windkraftwerken eher positiv eingestellt ist. Ich war überrascht, dass in den Gemeinden, die Windkraftanlagen in ihrer Nähe, die Unterstützung am größten ist. Svitavy sticht in dem Forschungsprojekt nicht hervor. Sie ist so ein Durchschnitt", sagte Simek.

Nach der vollständigen Veröffentlichung der Ergebnisse sollen die Gemeinderäte einen Beschluss darüber fassen, ob sie weiter mit der Firma CEZ verhandeln werden. Gleichzeitig sollen Verhandlungen über ein Geschäftsmodell aufgenommen werden, das auch für die Gemeindekassen attraktiv sein soll.

"Die Gemeinderäte werden erst entscheiden, wenn es ein konkreteres Angebot von CEZ gibt. In Svitavy erwägen wir, im Gemeinderat eine Arbeitsgruppe zu bilden, die das gesamte politische Spektrum abdeckt und an allen Verhandlungen über Geschäftsfragen teilnimmt", so Simek weiter.
Wenn die Räte dem Projekt zustimmen, könnte das Geschäftsmodell nach dem Prinzip eines Joint Ventures mit CEZ oder auf der Grundlage einer Energiegemeinschaft funktionieren, was bedeuten würde, dass sich die am Projekt beteiligten Gemeinden am Bau der Anlagen beteiligen und den erzeugten Strom untereinander aufteilen würden.
/gr/


Photovoltaik-Dachanlagen werden auf vier Schulen sein
12.1.2024 MF DNES Seite 12 ctk



CHRUDIM Die Stadt Chrudim schreibt einen Wettbewerb für die Lieferung von Photovoltaikanlagen für die Dächer von vier Grundschulen aus. Die Stadt wird die bestehenden Anlagen mit neuen Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 221 Kilowatt erweitern.

"Der Planungswert des gesamten Auftrags beläuft sich auf etwa 7,7 Millionen CZK", sagte der amtierende Stadtrat Ales Nunvar (Piraten). Das größte PV-Kraftwerk wird an der Schule U Stadionu mit einer Leistung von 68,88 Kilowatt stehen. Die anderen PV-Anlagen an den Grundschulen Dr. Jan Malik, Dr. Pesek und Sladkovsky sollen eine Leistung zwischen 24,6 kW und 76,26 kW haben.

Laut dem Bürgermeister Frantisek Pilny (ANO) versucht die Stadt auf diese Weise, die Kosten für den Energieverbrauch zu senken. "Die wirtschaftliche Amortisation dieser PV-Anlagen beträgt dank der Förderung durch den Modernisierungsfonds 3,5 Jahre. Ohne die Subvention beträgt die Amortisationszeit sieben Jahre", sagte Pilny. Der Standort der PV-Anlagen auf den Schulen habe den Nachteil, dass die Gebäude im Sommer leer stehen, wenn die PV-Anlagen am meisten Strom produzieren. In Zukunft möchte die Stadt den Strom über die Gemeinschaftsenergie in anderen städtischen Gebäuden nutzen.
/gr/


Wärmelieferungen aus dem Atomkraftwerk Temelin
11.1.2024 Fernsehen CT1 18.00 Uhr


Romana Lehmannova, Moderatorin :
Die neue Heißwasserleitung des Kernkraftwerks Temelin lieferte im vergangenen Jahr in weniger als drei Monaten 258 TJ Wärme nach Budweis, etwa ein Drittel der erwarteten Jahresmenge. Der größte Teil davon ging am 8. Dezember in die Regionalstadt, als die Außentemperatur unter -4 Grad fiel. Temelin beheizt auch in diesen kalten Tagen einen Teil der Stadt.
/gr/




Europa will die Kernkraft mehr nutzen. Die Tschechische Republik könnte von der Renaissance der Kernkraft profitieren
12.1.2024 Tydenik Hrot Jan Nemec



Während Deutschland seine Atomkraftwerke abgeschaltet hat und Spanien dies plant, hat die 16-köpfige Atomallianz eine immer stärkere Stimme innerhalb der EU.


Der Unfall in Fukushima im Jahre 2011 hat die Entwicklung der Kernenergie in Europa hart getroffen. Doch die Entscheidung Deutschlands, aus der Kernenergie auszusteigen, fand letztlich nur wenige Nachfolger. Eine der wenigen Ausnahmen ist Spanien, das Ende des letzten Jahres beschlossen hat, seine Reaktoren ab dem Jahr 2027 abzuschalten.

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat jedoch zahlreiche andere europäische Länder zu einer rationalen Entscheidung gezwungen: die Kernenergie weiter auszubauen. So hat der französische Präsident Emmanuel Macron den Bau von 14 neuen Reaktoren angekündigt, und laut einer Studie der Tschechischen Sparkasse haben auch Polen, Bulgarien, die Niederlande, Rumänien, die Slowakei und Slowenien Pläne für den weiteren Bau. Und natürlich die Tschechische Republik.





"Gleichzeitig gewinnt die so genannte Nuklearallianz, die von sechzehn europäischen Ländern vertreten wird, auf europäischem Boden immer mehr an Gewicht", sagt Radek Novak von der Abteilung für wirtschaftliche und strategische Analysen der Tschechischen Sparkasse. Dieser wachsende Einfluss, so Radek Novak, hat sich bereits in der europäischen Gesetzgebung niedergeschlagen. So wurde die Kernkraft in die EU-Taxonomie aufgenommen, eine Klassifizierung nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten.



"So wird auch Wasserstoff, der in Ländern mit einem auf Kernenergie basierenden Energiemix produziert wird, auf die EU-Ziele für erneuerbaren Wasserstoff angerechnet", fügt Novak hinzu. Der Erfolg der "nuklearen Allianz" kann auch darin gesehen werden, dass die öffentliche Unterstützung für Investitionen in die Kernenergieerzeugung in Form von verbindlichen Differenzverträgen ermöglicht wird.

Die Entwicklung modularer Reaktoren und der Bau "traditioneller" Reaktoren haben also in Europa und auf anderen Kontinenten eine viel optimistischere Zukunft, als noch vor wenigen Jahren möglich schien. Laut der oben erwähnten Analyse der Tschechischen Sparkasse könnte auch die tschechische Industrie, die neunzig Prozent der für die heimischen Anlagen benötigten Ausrüstung herstellt, davon profitieren.

"Heute hat die tschechische Industrie laut der Tschechischen Energieallianz die objektive Möglichkeit, sich zu 65 bis 70 Prozent an der Lieferung einer neuen Atomkraftquelle in der Tschechischen Republik zu beteiligen.

Die tschechische Industrie ist in der Lage, die Schlüsselausrüstung eines Kernkraftwerks zu liefern, von der Nuklearinsel (ab 50 Prozent) über die Turbineninsel (ab 85 Prozent) und die Kontroll- und Managementsysteme (ab 70 Prozent) bis hin zu den Bauteilen (ab 85 Prozent)", heißt es in der Analyse.

In der bereits erwähnten Tschechischen Energieallianz sind dreizehn tschechische Unternehmen zusammengeschlossen, die zusammen 12.000 Menschen beschäftigen und einen Jahresumsatz von über 64 Milliarden Kronen erzielen. Darüber hinaus gibt es in der Tschechischen Republik Dutzende weiterer Unternehmen und Zulieferer, die sich an Aufträgen zum Bau von Kernkraftwerken beteiligen können.

Der Analyse zufolge ist die Tschechische Republik auch im Bereich der Forschung in einer starken Position. Neben der Fakultät für Nuklear- und Physikalische Technik der Tschechischen Technischen Universität und der Fakultät für Maschinenbau der Westböhmischen Universität in Pilsen entwickelt auch die UJV Rež-Gruppe Technologien. UV Rez ist an der Entwicklung des Hochtemperaturreaktorkonzepts der Generation IV beteiligt und entwickelt selbst drei Typen modularer Reaktoren. Die Privatunternehmen Witkowitz Atomica und Teplator entwickeln ebenfalls kleine Reaktorkonzepte.

"Die Tschechische Republik sollte sich daher die erwartete Entwicklung der Kernenergie zunutze machen. Davon würde nicht nur das tschechische Stromsystem profitieren, sondern auch das gesamte Ökosystem der heimischen Atomindustrie. Tschechische Unternehmen könnten von der Teilnahme an der Ausschreibung für den neuen Block im Kernkraftwerk Dukovany auch beim Bau anderer Kernkraftwerke profitieren, entweder in der Tschechischen Republik oder im Ausland", so Novak.
/gr/



Deutsche CDU distanziert sich von Merkel und will die Kernkraft zurück
12.12.2023 Tydenik Hro

t

In der deutschen Politik mehren sich die Stimmen, die für eine Rückkehr zur Kernenergie in Europas größter Volkswirtschaft plädieren. Doch die deutschen Energieunternehmen setzen nicht mehr auf die Kernenergie.

Die deutschen Christdemokraten (CDU) unter der Führung von Friedrich Merz wollen sich vom politischen Erbe Angela Merkels, die das Land von 2005 bis 2021 regierte, distanzieren. Einer der Hauptpfeiler dieses innerparteilichen Revisionismus ist die Rückkehr zu Atomkraftwerken. Merkel drängte nach dem Jahr 2011 als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe im japanischen AKWFukushima auf eine Abkehr von der Kernenergie.

Dieses Dogma wurde zum Hauptpfeiler der neuen deutschen Energiepolitik, die vor allem auf erneuerbare Energien setzen sollte. Doch das Konzept stößt nun im eigenen Land auf Kritik, weil man steigende Strompreise und einen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie befürchtet.


Die in den Umfragen zuverlässig führende CDU präsentiert in diesen Tagen die Grundzüge ihres politischen Programms, mit dem sie die Bundestagswahl in zwei Jahren gewinnen will. Die Bild-Zeitung hat vorab die Punkte aus dem Programm veröffentlicht, die die Rückkehr der deutschen Atomkraft in den Energiemix des Landes zum Ziel haben.


Zurück zur Kernfamilie



Nach Ansicht der CDU kann die größte Volkswirtschaft der EU nicht auf Atomkraftwerke verzichten, um bezahlbare Energie zu produzieren. Das Achtzig-Millionen-Land soll in die Familie der Kernenergie-Mächte zurückkehren. Die Partei bezieht sich dabei auf eine neue Initiative von 20 Ländern - den Vereinigten Staaten, Frankreich, Großbritannien, Japan, Schweden und der Tschechischen Republik -, die sich auf der Klimakonferenz in Dubai dazu verpflichtet haben, ihre Kernkraftkapazitäten bis 2050 zu verdreifachen und damit den Kohlenstoffausstoß zu verringern.


Die oppositionellen Christdemokraten fordern den Energiesektor auf, die sechs stillgelegten Kernkraftwerke, die zwischen den Jahren 2021 und 2023 stillgelegt wurden, wieder in Betrieb zu nehmen. Die CDU sagt, die Regierung müsse sofort beschließen, den Rückbau zu stoppen und stattdessen mit den Vorbereitungen zum Wiederanfahren zu beginnen.


Die Unternehmen rechnen nicht mit dem Wiederanfahren der stillgelegten Atomanlagen

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Energiekonzerne RWE, E.ON und EnBW, die früher Kernkraftwerke in ihrem Portfolio hatten, bereits im Sommer die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Anlagen klar ablehnten.


Deutsche Manager von Energiekonzernen betonen, dass der Rückbau bereits in vollem Gange ist, vor allem von nicht-nuklearen Kraftwerksanlagen. Darüber hinaus gibt es keinen rechtlichen Rahmen für die Rückkehr zur Stromerzeugung aus Kernenergie. Sie sind der Meinung, dass die Debatte über die Kernenergie endgültig abgeschlossen ist und werden nicht auf die Spekulationen reagieren, die auf der deutschen politischen Bühne aufkommen.

Neben der Wiederbelebung alter Blöcke will die CDU den Bau völlig neuer Kernkraftwerke unterstützen und die Forschung und Entwicklung modernster Nukleartechnologien wie kleiner modularer Reaktoren oder gasgekühlter Kernkraftwerke fördern.


Atomkraft statt Kohle



Gitta Connemann, Vorsitzende des Wirtschaftsflügels der CDU (Mittelstands- und Wirtschaftsunion), sagte, es sei notwendig, dass Deutschland als großes Industrieland wieder bezahlbare Energie habe. Dies könne durch den Bau moderner Kernkraftwerke erreicht werden. "Die Kernenergie liefert rund um die Uhr billigen und sauberen Strom. Die großen Volkswirtschaften der Welt verlassen sich auf die Kernenergie, um die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren", sagte sie und fügte hinzu, dass Deutschland heute oft auf Stromimporte aus dem Ausland und die Verbrennung von Kohle in Wärmekraftwerken angewiesen sei.


In dieser Forderung stimmt CDU mit Politikern der regierenden FDP überein, die auch davon sprechen, dass die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in diesem Frühjahr ein Fehler war.

Auch der bayerische CSU-Vorsitzende Markus Söder hat sich in diesem Sinne geäußert.

CDU-Chef Merz wirft der Regierung ein fehlerhaftes Energiekonzept vor und behauptet, das Land sei wegen der hohen Energiepreise in eine wirtschaftliche Rezession geraten. Er befürchtet, dass das Jahr 2024 in Sachen Wirtschaftswachstum nicht viel besser ausfallen wird. Die Regierung in Berlin soll die Steuern und die Regulierung der Wirtschaft senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
/gr/
-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aktuelle Artikel zum Thema Atomkraft aus Tschechien vom 14.-16.Januar 2024:


Die Kernkraft verliert in Europa. Während einige Länder Reaktoren bauen, schalten andere sie ab

15.1.2024 Seznam Zpravy Petr Juna



Die Stromerzeugung aus Kernenergie ist in Europa rückläufig. Der alte Kontinent wird von Frankreich gezogen, das sogar Länder beliefert, die auf diese Energiequelle selber verzichtet haben.

Die Stromerzeugung aus Kernenergie in der Europäischen Union ist langfristig rückläufig. Nach neuen Eurostat-Daten für das Jahr 2022 produzierten 13 EU-Länder über 609.000 Gigawattstunden auf diese Weise. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn dieser Zählung im Jahr 1990 und ein Rückgang von knapp 17 % im Vergleich zum Vorjahr.

Und es geht nicht nur um Gigawatt, auch der prozentuale Anteil der Kernenergie am gesamten Energiemix der EU geht zurück. Während sie in ihrer Blütezeit ein Drittel der gesamten Energieerzeugung ausmachte, war es im vorletzten Jahr nur noch etwas mehr als ein Fünftel.

Frankreich, der unangefochtene Spitzenreiter im Kernsektor des alten Kontinents, hat einen großen Anteil an diesem Rückgang. Die dortigen Kraftwerke produzierten nämlich im Jahre 2022 aufgrund von Wartungs- und Reparaturarbeiten 84.630 GWh (22 %) weniger Strom als im Vorjahr. Zu einem bestimmten Zeitpunkt waren 32 der 56 Reaktoren des Landes außer Betrieb.



Aber auch Deutschland hat seinen Teil zu den sinkenden Zahlen beigetragen, indem es am letzten Tag des Jahres 2021 die Produktion halbierte, indem es drei Reaktoren abschaltete, während Belgien im September des vorletzten Jahres ebenfalls einen Reaktor stilllegte. Wenn man bedenkt, dass die einzige positive Entwicklung im Jahr 2022 in Finnland zu verzeichnen war, und zwar in Form eines neuen Reaktors am Ende des Jahres, könnte die endgültige Leistung der Union gar nicht anders aussehen.

Das bereits erwähnte Frankreich produzierte damit knapp die Hälfte (48,4 %) der gesamten EU-Kernkraftwerksleistung. Es ist auch das Land mit dem höchsten Anteil der Kernenergie an der Inlandsproduktion. Er liegt bei 62 %, das einzige andere Land mit mehr als der Hälfte dieses Anteils ist die Slowakei mit knapp 60 %

.

In der Tschechischen Republik macht die Kernenergie ein Drittel der gesamten Energieerzeugung aus.



Reuters berichtet jedoch, dass Frankreich auf dem Weg zu einer stärkeren Nutzung von Uran bei der Stromerzeugung ist. In den ersten Tagen dieses Jahres erreichte das Land den höchsten Stand der Atomstromproduktion seit drei Jahren.

Als Europas größter Exporteur kommt der Aufschwung zum richtigen Zeitpunkt - als der Kontinent von einem starken Frost getroffen wurde. Die Exporte gehen hauptsächlich nach Deutschland, in die Schweiz, ins Vereinigte Königreich und nach Italien.

Dabei war es Deutschland, das im vergangenen April nach 62 Jahren seine letzten Atomreaktoren abgeschaltet hat. Zehn Länder, darunter die Tschechische Republik, planen den Bau neuer Reaktoren.
/gr/



Frankreich sieht ein Potenzial für 14 neue Atomreaktoren
15.1.2024 oenergetice.cz Jana Ochvatova

Wenn Frankreich sein Ziel der Energiewende erreichen will, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2035 von 60 % auf 40 % zu reduzieren, braucht es wahrscheinlich 14 neue Kernreaktoren. Sechs davon befinden sich derzeit im Planungsprozess. sagte die französische Energieministerin Agnes Pannier-Runacher gegenüber Reuters.

Im Jahr 2022 stellte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Kernenergie in den Mittelpunkt der Bemühungen seines Landes um Kohlenstoffneutralität bis zum Jahr 2050 und kündigte den Bau von sechs neuen europäischen Druckwasserreaktoren und Studien für acht weitere an.

Die neue Energiestrategie muss gesetzlich verankert werden und wird ab Ende Januar im Parlament debattiert

.

Im Jahr 2022 haben Betriebsprobleme die französische Atomstromerzeugung auf ein 30-Jahres-Tief gesenkt. Dies hat die europäischen Energiepreise, die bereits durch die Verringerung der Gaslieferungen aus Russland negativ beeinflusst wurden, weiter in die Höhe getrieben.

Im Laufe des Jahres 2023 hat sich die Verfügbarkeit der Kernkraftwerke deutlich verbessert und das Ziel des staatlichen Stromversorgers EDF von 300-330 TWh erreicht. EDF plant den Bau neuer Kraftwerke mit Hilfe von öffentlichen Geldern in zweistelliger Milliardenhöhe. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Luc Rémont, kündigte an, dass die Firma EDF pro Jahr etwa einen Reaktor mit einer Leistung von 1,6 GW bauen will.

Präsident Macron hat beschlossen, die Laufzeit einiger bestehender Kernkraftwerke von 40 auf mehr als 50 Jahre zu verlängern und eine frühere Verpflichtung zur Stilllegung einer bestimmten Anzahl von Reaktoren bis zum Jahr 2035 zu ändern. Dies ist eine wichtige Kehrtwende in der Energiepolitik des Landes.



Der französische Präsident bekräftigte das Engagement seines Landes für die Kernenergie auch auf dem jüngsten Klimagipfel COP28 in Dubai, wo er eine Gruppe von 20 Staats- und Regierungschefs führte, die sich verpflichteten, die installierte Kapazität der Kernkraftwerke ab dem Jahr 2020 bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen.

Macron verspricht auch, dass das Land die Entwicklung von Solar- und Offshore-Windkraftwerken beschleunigen wird. Dies lässt auf die Schaffung eines nachhaltigen und umweltfreundlicheren Energiesystems im Land hoffen.
Frankreich verfügt derzeit über 56 in Betrieb befindliche Reaktoren, die rund 70 % des französischen Stromverbrauchs abdecken.
/gr/



Großbritannien stellte einen Zeitplan für massiven Ausbau der Kernkraft vor
15.1.2024 oenergetice,cz Jiri Salavec


Die britische Regierung hat einen Fahrplan für die Verwirklichung ihrer nuklearen Ambitionen vorgestellt. Das Ziel ist es, die installierte Kernkraftwerkskapazität bis zum Jahr 2050 auf 24 GW zu vervierfachen. Anlagen mit dieser Kapazität würden etwa 25 % des prognostizierten Stromverbrauchs des Landes decken. Mit einem klaren Zeitplan für wichtige Entscheidungen hofft die Regierung auch, neue Investoren anzulocken. Im Vereinigten Königreich wird derzeit das Kernkraftwerk Hinkley Point C mit zwei EPR-Blöcken gebaut.

Die britische Regierung hat auf ihrer Website einen Zeitplan für die Entwicklung der Kernenergie bis zum Jahr 2050 veröffentlicht. Der Zeitplan sieht den größten Ausbau der Kernenergie seit 70 Jahren vor, heißt es. Er zielt insbesondere darauf ab, die Energiepreise zu senken, Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen und die Versorgungssicherheit des Landes zu gewährleisten.



"Die Kernenergie ist das perfekte Mittel zur Bewältigung der energiepolitischen Herausforderungen in Großbritannien. Sie ist sauberer, langfristig billiger und wird die Energiesicherheit des Vereinigten Königreichs langfristig gewährleisten. Es ist der nächste Schritt in unserem Engagement für die Kernenergie, der uns auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität bis zum Jahr 2050 auf messbare und nachhaltige Weise voranbringt", sagte der britische Premierminister Rishi Sunak.

Das Vereinigte Königreich hat sich zum Ziel gesetzt, die installierte Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 auf 24 GW zu erhöhen. Derzeit verfügt das Land über 5 Kernkraftwerksblöcke in vier Kraftwerken mit einer Gesamtkapazität von knapp über 6 GW (netto). Zusätzlich zu den oben genannten Zielen soll die Kernenergie dem Land auch helfen, Kohlenstoffneutralität zu erreichen.



"Die Investitionen der Regierung in die Kernenergie werden sicherstellen, dass das Vereinigte Königreich an der Spitze der technologischen Entwicklung bleibt. Unsere Pläne werden Investoren das Vertrauen geben, neue britische Projekte mit einem einfacheren Verfahren für die Lokalisierung neuer Schemas und einer klaren Unterstützung für Unternehmen des privaten Sektors, die innovative Technologien entwickeln, zu unterstützen", sagte Andrew Bowie, Staatssekretär für Kernenergie.

Die Regierung erklärte, der Zeitplan biete Investoren und der Nuklearindustrie auch Gewissheit darüber, wohin sich das Vereinigte Königreich bewege. Neben neuen Kernkraftwerken sind auch Investitionen in die heimische Kernbrennstoffherstellung (HALEU) für neue fortschrittliche Kernreaktoren geplant. Das Land plant, die nächste Version seines Nuklearplans spätestens Ende 2025 zu veröffentlichen.


3-7 GW installierte Kapazität alle 5 Jahre:

Der Plan beinhaltet auch das Ziel der Regierung, im Zeitraum von 2030 bis 2044 alle fünf Jahre Investitionsentscheidungen für 3-7 GW-Blöcke zu treffen. Neben dem Bau der neuen Atomanlage Sizewell C und der Entwicklung kleiner modularer Reaktoren plant das Land den Bau eines weiteren großen Kernkraftwerks. Das Vereinigte Königreich baut derzeit zwei Blöcke vom Typ EDF mit einer Gesamtkapazität von 3,2 GW in Hinkley Point C. Der erste soll im Jahre 2028 in Betrieb gehen.
/gr/



Energiefirma CEZ wertet derzeit die Angebote für den Dukovany – Ausbau aus. Mitte Februar wird sie der Regierung ihre Empfehlung vorlegen
15.1.2024 energyhub.eu CT24

Die Entscheidung über den Gewinner der Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany rückt näher. In etwa einem Monat, d.h. Mitte Februar, soll CEZ der Regierung einen Bewertungsbericht mit der Rangfolge der einzelnen Bieter vorlegen.
Die endgültige Entscheidung wird dann dem Kabinett obliegen. Premierminister Petr Fiala (ODS) bestätigte, dass die endgültige Entscheidung noch in diesem Jahr fallen wird.
/gr/



-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie aus Tschechien vom 17.1.2024:


Verhandlung zur Dukovany – Ausschreibung
16.1.2024 Fernsehen CT


Die Spitzen der Regierungspartei haben am frühen Abend über den Aubsau des Kernkraftwerks Dukovany verhandelt. Sie haben sich Informationen über den Vertrag von Vertretern der Firma CEZ angehört, die dem Kabinett einen Bewertungsbericht mit der Rangfolge der Bieter vorlegen wird.

Martin Snajdr berichtet über die Einzelheiten.
Martin, der Premierminister hat Ihnen gesagt, dass das heutige Treffen ein wichtiger Schritt ist, wann die Regierung über das Ergebnis einer der größten Ausschreibungen der Geschichte entscheiden wird.

Guten Abend. Um den Industrieminister Jozef Sikela zu zitieren, so hat er dieses Wort schon zu Beginn des heutigen Treffens verwendet. Bis etwa Mitte Februar muss die Energiefirma CEZ der Regierung einen Bewertungsbericht vorlegen, in dem auch die Rangfolge der
der Bieter, die die Gesellschaft CEZ aufgrund der Auswertung der vorgelegten Angebote der Bieter selbst bestimmt. Danach hat das Kabinett von Petr Fiala genau 50 Arbeitstage Zeit, um über die Ausschreibung zu entscheiden. Der Premierminister sagte heute vor der Sitzung,
dass das heutige Treffen ein wichtiger Schritt ist, weil sie bei dem Treffen Informationen bekommen werden, die dann natürlich auch für die kommende Entscheidung der Regierung wichtig sind, nach früheren Aussagen eines der Kriterien, wobei das Hauptkriterium natürlich der Preis
Preis, aber auch die Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau selbst oder die Bewertung der Energiesicherheit oder anderer Garantien sein werden.
Die Opposition fordert seit langem, dass die Tschechische Republik und damit auch die Regierung die Bekanntgabe der Ausschreibungsergebnisse und die Entscheidung nicht verzögern sollte. Die heutige Sitzung dauerte etwa drei Stunden und wurde vor etwa 10 Minuten beendet.
/gr/



Petr Brzezina, Direktor von Westinghouse Electric Tschechische Republik


15.1.2024. Ekonomický denik David Tramba



Die tschechischen Unternehmen der Energie- und Kerntechnikbranche können sich für den Bau von Kernkraftwerken in Polen "warmlaufen", bevor die Lieferungen für den neuen Block in Dukovany beginnen. Der erste Kernkraftwerksblock, der von Westinghouse in Nordpolen gebaut wird, wird gemäß Plänen etwa drei Jahre vor dem Reaktor in Dukovany in Betrieb genommen und fertiggestellt. Dies sagte Petr Brzezina, Chef der tschechischen Niederlassung von Westinghouse, in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik.



Laut dem im März des letzten Jahres von Westinghouse Electric Company, Bechtel und Polskie Elektrownie J¹drowe (PEJ) unterzeichneten Vertrag soll mit dem Bau des Kernkraftwerks am Standort Choczewo nahe der Ostseeküste im Jahr 2026 begonnen werden. Im Jahre 2033 soll der erste der drei Blöcke voll betriebsbereit sein. Im Falle des neuen Blocks in Dukovany will die Energiefirma CEZ im Jahre 2029 mit dem Bau beginnen und im Jahr 2036 fertig sein.

Laut Brzezina wird Westinghouse Ausschreibungen für einzelne Komponenten und Technologien durchführen. Bechtel ist für den Bau verantwortlich und wird auch nach Subunternehmern suchen. Auch tschechische Unternehmen werden angesprochen, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen. Dabei kann es sich um Unternehmen handeln, mit denen Westinghouse bereits Kooperationsvereinbarungen für den Bau neuer Blöcke in der Tschechischen Republik geschlossen hat. "Bislang haben wir mit vierzig Unternehmen aus der Tschechischen Republik Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, und Bechtel hat Dutzende weiterer unterzeichnet", fügte Petr Brzezina hinzu.

Diese Aussage wurde von Josef Perlík, Direktor der Tschechischen Energieallianz, begrüßt.

"Wir befinden uns derzeit in vorrangigen Verhandlungen mit Westinghouse über die Beteiligung der tschechischen Industriefirmem an der Fertigstellung tschechischer Kernkraftwerksblöcke, wobei derzeit eine Beteiligung von bis zu 70 Prozent in Betracht gezogen wird. Was die Beteiligung tschechischer Unternehmen an der Lieferkette von Westinghouse in Polen angeht, so wecken die Worte von Herrn Brzezina unsere Erwartungen. Tschechische Unternehmen verfügen über hochwertiges Know-how und menschliche Ressourcen im Kernenergiesektor, die wir ihnen anbieten können", so Perlík.

Das Problem könnte sein, dass Polen den Umfang der obligatorischen Beteiligung seiner Industrie am Bau der Blöcke festgelegt hat - 40 Prozent im Falle von Block 2 und sogar 60 Prozent für Block 3. Dadurch wird der Spielraum für tschechische Unternehmen erheblich eingeschränkt.


Laut Brzezina sind die oft geäußerten Befürchtungen, dass die ausländische Konkurrenz den tschechischen Energietechnikunternehmen Arbeitsplätze wegnehmen wird, falsch. In Anbetracht des wiedererwachten Interesses an der Kernenergie in ganz Europa wird das Problem eher das Gegenteil sein - es gibt nicht genügend Mitarbeiter und Produktionskapazitäten. Die Branche war in den letzten Jahrzehnten rückläufig und es fehlt ihr eine Generation von Fachleuten.

"Es wird so viele Aufträge geben, dass jeder, der in der Lage ist, am Bau mitzuwirken, genug Arbeit haben wird", betonte Brzezina.

Neue Atomblöcke werden nicht nur Polen und die Tschechische Republik bauen. Westinghouse bereitet auch den Bau von ein oder zwei neuen Blöcken im bulgarischen Kernkraftwerk Kozloduy vor und hat ein Abkommen über den künftigen Bau von Kernkraftwerken in der Ukraine. Auch in den Niederlanden, Schweden, Finnland und Slowenien, wo - wie in der Tschechischen Republik - noch mehrere Anbieter im Spiel sind, werden mögliche Verträge diskutiert.

In dem Interview wies Brzezina auch auf die Vorteile des AP1000-Reaktors hin, mit dem Westinghouse im Wettbewerb steht. Er bietet eine bewährte Lösung, die bereits in zwei Kernkraftwerken in China und im amerikanischen Kraftwerk Vogtle in Betrieb ist. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist sein Reaktor kleiner und einfacher konstruiert, was Einsparungen beim Flächenverbrauch und bei der Menge des verwendeten Betons und Stahls ermöglicht.

Was den Wettbewerb um das Kraftwerk Dukovany II betrifft, so wartet Westinghouse - wie wir alle - auf eine offizielle Entscheidung über den Gewinner des Wettbewerbs. Es wird erwartet, dass CEZ bis Mitte Februar die Reihenfolge der Bieter auf der Grundlage der im Oktober letzten Jahres eingereichten Angebote festlegt und dass die tschechische Regierung ihre Entscheidung bis Ende April bestätigt oder ändert.

/gr/



Das Gericht wies die Beschwerde der Firma CEZ zurück
17.1.2024 Pravo Seite 5 ctk


Das Verfassungsgericht hat eine Klage des Energiekonzerns CEZ im Streit mit der Umwelt-Organisagtion Greenpeace abgewiesen. Die Aktivisten hatten in einen Werbespot von CEZ Aufnahmen von geschädigten Wäldern und Waldbränden gestellt. Das Video wurde von dem Text begleitet, dass die Firma CEZ durch ihre Aktivitäten die Umwelt beschädigt. CEZ hielt dies für eine unerlaubte Nutzung des Spots, aber laut ihrem Sprecher Ladislav Kriz wird die Entscheidung respektiert.

"Es war bereits bei der Einführung des geänderten Spots klar, dass es sich nicht um eine offizielle CEZ-Werbung handelte, sondern um den Versuch, mit Übertreibung oder Ironie auf die Umweltauswirkungen der Aktivitäten des Unternehmens aufmerksam zu machen", sagte der Richter, Pavel Samal, gestern.

/gr/


CVVM-Meinungsumfrage: Tschechen haben am meisten Angst vor Krieg und Verschlechterung des Lebensstandards, während die Angst vor der Energiekrise zurückgegangen ist
17.1.2024 oenergetice.cz

Im vergangenen Herbst hatten 60 Prozent der Tschechen Angst vor irgendeiner Art von Bedrohung, ähnlich wie in den beiden Vorjahren. Am häufigsten fürchteten sie sich vor einem Krieg, gefolgt von der Furcht vor einer Verschlechterung des Lebensstandards. Die Umfrage des Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) zeigt auch, dass die Angst vor einer Energiekrise geringer ist. In den letzten zwei Jahren ist die Angst vor Covid-19 in der Gesellschaft praktisch verschwunden, so das CVVM-Zentrum.
/gr/



Die Koalitionsleader verhandelten heute mit CEZ-Vertretern über den Ausbau von Dukovany
16,1,2024 oenergetice.cz CTK

Prag - Die Spitzen der Regierungskoalition trafen sich heute mit Vertretern des Energiekonzerns CEZ. Zum Inhalt des Treffens wollten sie sich wegen der Sensibilität des Themas nicht äußern, aber das Tschechische Fernsehen (CT) berichtete heute Abend unter Berufung auf Ministerpräsident Petr Fiala (ODS), dass es bei dem Treffen um den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ging.

Der stellvertretende Ministerpräsident Vít Rakušan (STAN) erklärte auf einer Pressekonferenz vor Beginn der heutigen Sitzung des Parlaments, er erwarte von dem Treffen Informationen, die den Kabinettsmitgliedern für künftige Entscheidungen dienen würden. Wie Rakušan sagte auch der stellvertretende Ministerpräsident und Piratenführer Ivan Bartoš, dass alle Informationen über den Energieriesen sehr sensibel seien. Vertreter des halbstaatlichen Unternehmens, die sich mit den Parteivorsitzenden im Rahmen des so genannten Koalitionstreffens der Fünf /K5/ trafen, äußerten sich ebenfalls nicht zu dem Treffen. Dieses Treffen findet regelmäßig jeden Dienstagnachmittag in der Straka-Akademie statt.



Das tschechische Fernsehen berichtete nach dem Treffen, dass die Sitzung etwa drei Stunden dauerte und dass die Parteivorsitzenden wichtige Informationen für die Entscheidungsfindung der Regierung in Bezug auf den Ausbau von Dukovany erhielten. Der Bewertungsbericht mit der Rangfolge der Bieter soll bis etwa Mitte Februar durch die Firma CEZ der Regierung vorgelegt werden. Das Kabinett wird dann 50 Tage Zeit haben, um eine Entscheidung über die Ausschreibung zu treffen, berichtete das Fernsehen CT heute Abend.




Ende Oktober des letzten Jahres erhielt CEZ von drei Bietern - dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse, der koreanischen KHNP und der französischen EDF - das endgültige Angebot für den Bau des neuen Reaktorblocks in Dukovany. Parallel dazu reichten die Bieter unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren ein. Die Auswertung der endgültigen Angebote erfolgt unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Nach dem derzeit geltenden Zeitplan dürfte die Regierung die Rangfolge der bewerteten Angebote bis Ende Februar erhalten. Sie wird dann Raum für ihre eigene Analyse haben.

Ein Vertrag mit dem ausgewählten Bieter soll bis Ende nächsten Jahres unterzeichnet werden. Der neue Block in Dukovany soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

Der neue Block in Dukovany wird neben der bestehenden Anlage gebaut und soll künftig einen Teil von deren Kapazität ersetzen. Der erste Block des Kernkraftwerks Dukovany wurde 1985 in Betrieb genommen. Das neue Reaktorprojekt wird voraussichtlich die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein; nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ dürfte der neue Reaktor zu Preisen von 2020 etwa 160 Mrd. Kronen kosten. Der genaue Preis wird nach Abschluss der Ausschreibung bekannt sein.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Kernkraftwerksblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden.

CEZ ist das größte tschechische Energieunternehmen. Sein Mehrheitsaktionär ist der Staat, der über das Finanzministerium rund 70 Prozent der Anteile hält.
/gr/

-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel aus Tschechien zum Thema Atomkraft - 19.1.2024:


Temelin spart Strom dank der Verwendung künstlicher Intelligenz
19.1.2024 MF DNES Seite 12 ctk


TEMELIN - Das Kernkraftwerk Temelín hat im vergangenen Jahr dank des Einsatzes von künstlicher Intelligenz 5.400 Megawattstunden (MWh) Strom eingespart. Dabei handelt es sich um die Verwendung einer fortschrittlichen mathematischen Methode zur Verarbeitung großer Datenmengen, Big Data genannt.

CEZ setzt künstliche Intelligenz ein, um den Betrieb der größten Temelin-Pumpen ab dem Jahr 2021 anzupassen. 803.000 MWh Strom hat das Kraftwerk im vergangenen Jahr verbraucht, etwa fünf Prozent der Produktion.
Die Senkung des Strmverbrauchs wurde durch eine gute Einstellung der größten Umwälzpumpen erreicht, die das Wasser durch die Kühltürme und die Kondensatoren im Maschinenraum zirkulieren lassen.


"Wir haben im Jahr 2021 beim ersten Block mit Big Data für die Betriebsregimen begonnen. Seit letztem Jahr nutzen wir die Methode vollständig für beide Blöcke", sagt Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín.

Mit Hilfe moderner Methoden vergleichen die Kraftwerksingenieure die Lufttemperatur und -feuchtigkeit, die Kühlwassertemperatur und den Verbrauch der Umwälzpumpen, die Wasser in die Kühltürme einspritzen. Die AKW-Operateure passen die Leistungseinstellungen der Pumpen zweimal täglich gemäß der Wettervorhersage an.


"Die im letzten Jahr in Temelín erzielten Stromeinsparungen würden ausreichen, um den Jahresverbrauch von etwa 1 500 tschechischen Haushalten zu decken", vergleicht CEZ-Vorstandsmitglied Bohdan Zronek.

/gr/

Tagesnachrichten: Temelin spart Strom ein
18.1.2024 Radio Prostor 18:30 Uhr

-Moderator:
Das Kernkraftwerk Temelín hat im vergangenen Jahr dank des Einsatzes von künstlicher Intelligenz 5 400 MWh Strom eingespart. Das ist der Jahresverbrauch einer Kleinstadt. CEZ setzt künstliche Intelligenz ein, um ab dem Jahr 2021 den Betrieb der größten Pumpen in Temelín zu steuern, so der Sprecher von Temelín, Marek Svitak.

-Temeliner Pressesprecher Marek Svitak:
Es wurden Einsparungen erzielt. Dank der optimalen Einstellung des Betriebs der Umwälzpumpen, die das Wasser in die Kühltürme bringen - das sind die größten Pumpen, die wir im Werk haben - nutzen wir seit letztem Jahr moderne mathematische Methoden zur Big-Data-Verarbeitung, um sie einzustellen; diese berücksichtigen eine Reihe von Parametern wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, und das Ergebnis ist die optimale Einstellung des Betriebs der Umwälzpumpen in Bezug auf das Wetter draußen.

/gr/


Modularer Reaktor aus Vitkovice interessiert Indien. Witkowitz – Gruppe schloss in davos eine Kooperationsvereinbarung
19.1.2024 oenergetice.cz P.Novotny

Foto: Vorsitzender von Witkowitz Atomica Davis Chrobok, und Eknath Shinde, Premierminister des indischen Bundesstaates Maharashtra, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos

Ein ehrgeiziges Projekt für einen kleinen modularen Reaktor aus Vitkovice, die Idee des verstorbenen Unternehmers und Lobbyisten Martin Ulcak, könnte sich im bevölkerungsreichsten Land der Welt, Indien, durchsetzen. So sehen die Zusagen aus, die die Vertreter von Witkowitz Atomica vom Weltwirtschaftsforum mitnehmen, das diese Woche in Davos (Schweiz) stattfand.



Auf dem Forum trafen die Witkowitz-Chefs mit Vertretern der Regierung von Maharashtra, dem größten indischen Bundesstaat, zusammen, darunter Premierminister Eknath Shinde, Industrieminister Uday Samant und Vipin Sharma, Leiter der Maharashtra Industrial Development Corporation. Die Parteien unterzeichneten ein Kooperatioons - Memorandum, in dem sie ihr Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Technik bekundeten.

/gr/



Großbritannien: Grünes Licht für den Bau des Kernkraftwerks Sizewell C
18.1.2024 oenergetice.cz Jiri Puchnar


Das Projekt Sizewell C hat die Genehmigung (Development Consent Order, DCO) für den Beginn der Bauphase der neuen Kernreaktoren erhalten. EDF Energy plant in Zusammenarbeit mit der britischen Regierung den Bau von zwei EPR-1600-Reaktoren am Standort Suffolk in Großbritannien.

EDF Energy hat im Mai 2020 einen Antrag auf eine DCO-Genehmigung gestellt, die von der Planungsbehörde im Anschluss an einen Antrag auf Erteilung einer Genehmigung für einen Nuklearstandort geprüft wird. Dabei wird auch festgestellt, ob das vorgeschlagene Projekt mit den nationalen Rechtsvorschriften und der Planungspolitik in Einklang steht. Das Projekt wurde von der Behörde im Juli 2022 genehmigt. Obwohl die vorbereitenden Arbeiten sofort begannen, mussten gemäß DCO zahlreiche Auflagen erfüllt werden, bevor die Bauphase beginnen konnte.

Die in der Verpflichtungserklärung (Deed of Obligatioon) festgelegten Anforderungen, die Tätigkeiten von der Kartierung der wichtigsten Straßenverbindungen bis zur Einrichtung von Steuerungsgruppen umfassen, sind nun alle erfüllt, so dass die formelle Bauphase des Projekts beginnen kann, wie EDF Energy mitteilte.


Unterstützung durch die lokale Bevölkerung und Beteiligung privater Investoren:


Mit dem offiziellen Baubeginn wird ein Finanzierungspaket in Höhe von 250 Mio. GBP (7,2 Mrd. Kronen) zur Unterstützung des Standorts zur Verfügung gestellt. Dieses Paket wird während der Bauphase des Projekts in mehreren Entwicklungsbereichen zur Verfügung stehen. Die Mittel umfassen 23 Mio. GBP für kommunale Projekte, 100 Mio. GBP für Umweltschutzmaßnahmen, 12 Mio. GBP für die Entwicklung des Fremdenverkehrs und 12 Mio. GBP für einen Wohnungsbaufonds zur Förderung von Privatwohnungen und Touristenunterkünften.

Um sicherzustellen, dass die Anwohner auch während der Bauarbeiten ein Mitspracherecht haben, wurde ein neues Bürgerforum für Sizewell C eingerichtet. Hier können die Anwohner wichtige Fragen mit dem Projektteam diskutieren. Es gibt vier Hauptforen, die unabhängig voneinander verwaltet werden und sich mit den wichtigsten Projektthemen befassen, die für die örtliche Bevölkerung relevant sind. Bei diesen Foren werden die Anwohner durch Stadt- und Gemeinderäte vertreten, und die Anwohner können als Beobachter an den Sitzungen teilnehmen.

Im September 2023 haben die britische Regierung, Sizewell C und EDF ein Kapitalbeschaffungsverfahren eingeleitet, um private Investoren für das Projekt zu gewinnen. Obwohl der Beginn der Bauphase nicht von einer endgültigen Investitionsentscheidung (FID) abhängt, laufen konstruktive Gespräche mit qualifizierten potenziellen Investoren, und eine Entscheidung wird wahrscheinlich im Laufe des Jahres 2024 getroffen werden.


Bedeutung von Sizewell C für die Region und das Vereinigte Königreich:


"Dies ist ein bedeutender Moment für unser Projekt in Suffolk und ein großer Schritt für die Energiesicherheit Großbritanniens", sagten Julia Pyke und Nigel Cann, die Direktoren von Sizewell C. "Wir haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns und haben hart mit lokalen Partnern und Organisationen zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass wir bereit sind, den nächsten Schritt in diesem Projekt zu tun.

"Sizewell C wird ein Schlüsselelement im Energiemix des Vereinigten Königreichs sein. Es ist viel mehr als nur ein Kraftwerk, insbesondere für diese Region. Der Eintritt in die Bauphase wird ein Wendepunkt für die Region sein. Es wird dazu beitragen, die Beschäftigung und die Qualifikationen der Arbeitnehmer zu fördern, die lokale Umwelt zu verbessern und neue saubere Technologien zu entwickeln. Der Geschäftsführer der Nuclear Industry Association, Tom Greatrex, erklärte, der Bau von Sizewell C werde Zehntausende neuer Arbeitsplätze in der Region und im gesamten Vereinigten Königreich schaffen und potenziell Investitionen in Milliardenhöhe in die Region bringen.

Die britische Energiewirtschaft und die Energiesicherheit:

Bei seinem Besuch auf dem Gelände von Sizewell C sagte der Minister für Kernenergie, Andrew Bowie: "Dies ist ein bedeutender Meilenstein für Sizewell C und unser Ziel, bis zum Jahr 2050 bis zu 24 GW kohlenstoffarmen Atomstrom zu liefern. Er kommt, nachdem wir den größten Ausbau der Kernenergie seit 70 Jahren angekündigt haben, der dazu beitragen wird, die Stromrechnungen zu senken und unsere Energiesicherheit zu stärken. Tausende von neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen werden in Ostengland entstehen, was sich in der Unterstützung für neue Atomprojekte widerspiegeln wird."
/gr/

-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Gabi Reitinger
Beiträge: 165
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartiekl zum Thema Energie vom 18.-21.1.2024:


Chef des Obersten Verwaltungsgerichts Šimka: Die Regulierung der Kernenergie ist von politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt

19.1.2024


Wirtschaftskonferenz



https://ekonomickydenik.cz/simka-regula ... nejistoty/


Unter dem Link Fotos von allen, mit denen er dort war.



Erneuerbare Energiequellen sind im Land von geringer Bedeutung. Um ein milliardenschweres Atomkraftwerk zu bauen, muss ein riesiger Komplex von regulatorischen Hindernissen aus verschiedenen Bereichen vor allem des öffentlichen Rechts überwunden werden. In der Zwischenzeit werden wir nicht auf die Kernenergie verzichten. In der Tschechischen Republik liegt der Anteil dieser Energiequelle bei 37 Prozent. Dies sagte Karel Šimka, der Vorsitzende des Obersten Verwaltungsgerichts (NSS), auf einem Symposium der tschechischen Justiz und der Wirtschaftszeitung.

Wenn man darüber nachdenkt, wie man die Bevölkerung der Tschechischen Republik mit Energie versorgen kann, gibt es drei Lösungen, die auf der aktuellen Strategie der Nachhaltigkeit und der Dämpfung der Kohlekraftwerke basieren. Wir können entweder auf die Energieautarkie verzichten und Strom importieren oder nur erneuerbare Energiequellen nutzen, die wir selbst produzieren, oder neue Kernkraftwerke bauen, um stillgelegte Kohle- und ältere Kernkraftwerke zu ersetzen. Wir haben zwei Kernkraftwerke, Dukovany und Temelín. Beide Anlagen wurden nach russischen Plänen als Druckwasserreaktoren des Typs WWER (wassergekühlte, wassermoderierte Leistungsreaktoren) gebaut.

Laut dem Energiekonzept der Tschechischen Republik soll die installierte Leistung von Kohlekraftwerken in Zukunft von 10 800 MW im Jahr 2021 auf 6 400 MW im Jahr 2035 und 2 600 MW im Jahr 2040 sinken. Der Stromverbrauch wird nicht sinken. Angesichts des geplanten Ausbaus von Elektrofahrzeugen oder der Dekarbonisierung der Industrie wird das Gegenteil der Fall sein. "Von der Entscheidung, ein neues Kernkraftwerk zu bauen, bis zu seiner Inbetriebnahme vergehen etwa 20 Jahre. Das ist ein großes Problem für ein politisches System, das auf kurzen Wahlzyklen basiert", erinnerte Šimka. Der Vorteil ist, dass es in der Tschechischen Republik eine relativ starke Unterstützung für die Kernenergie gibt - anders als zum Beispiel in Österreich und Deutschland. Es besteht jedoch die Gefahr, dass innerhalb der Europäischen Union versucht wird, die Vorschriften zu verschärfen und die öffentliche Unterstützung einzuschränken.



Alles wird vom Bau eines Kernkraftwerks betroffen sein



Ein Kernkraftwerk ist eine Anlage, deren Bau und anschließender Betrieb Auswirkungen auf alle Aspekte der Natur und der menschlichen Gesellschaft haben wird - von der Landschaft über das Wasser und das Verkehrssystem bis hin zur inneren Sicherheit. Die Vorschriften für den Bau eines Kernkraftwerks zeigen, wie die verschiedenen Regelungsbereiche miteinander verknüpft werden können und sich gegenseitig beeinflussen. "Das Nachdenken über ein Kernkraftwerk kann daher als Leitfaden oder Methode für die Analyse anderer ähnlicher Aktivitäten dienen, die einer komplexen Regulierung unterliegen", so der Chef des Oberen Verwaltungsgerichts. Ein Problem beim Bau eines neuen Kraftwerks ist u.a. das Phänomen "not in my backyard" - d.h., dass die Menschen es nicht in der Nähe ihres Wohnorts haben wollen, obwohl der Bau allgemein unterstützt wird.

Ein wichtiges Thema für Juristen ist die Auswahl des Lieferanten und die Preisgestaltung für das Kernkraftwerk. Die Auswahlkriterien sind fließend und vielschichtig - Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz, strategische Sicherheit und politischer Kontext sowie technische Sicherheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit spielen alle eine Rolle.

Ein wesentliches Hindernis für den Bau ist derzeit, dass ein neues Kernkraftwerk bei dem heutigen Modell der Energiesubventionierung wirtschaftlich nicht rentabel ist. Die Sicherheitsgarantie muss der Staat übernehmen, denn ein Kernkraftwerk ist verständlicherweise wirtschaftlich nicht versicherbar.

Die Existenz und der Betrieb eines Kraftwerks als Kernspaltungsanlage birgt zudem spezifische Risiken, die in anderen Industrie- und Energiebereichen nicht vorkommen. Schon ein kleiner Unfall in einem Atomkraftwerk oder einer Anlage mit radioaktiven Stoffen kann eine Vielzahl von Menschen gefährden, ganz zu schweigen von den Gefahren, die mit einem großen Atomunfall verbunden sind. Nicht nur die Betreiber des Kernkraftwerks selbst, sondern auch die lokalen und nationalen Notfall- und Katastrophenschutzsysteme müssen auf diese Bedrohungen vorbereitet sein. "Es handelt sich um eine Technologie, bei der ein schwerer Atomunfall nicht ausgeschlossen werden kann. Wir haben in der Vergangenheit mehrere erlebt. Das ist ein großer Nachteil gegenüber anderen Technologien", so Šimka weiter.



Mögliches Terrorziel:

Ein Kernkraftwerk ist auch ein potenzielles Ziel für Terroristen, weshalb für seinen Betrieb besondere Regelungen erforderlich sind. Es hat auch andere Nachteile im Vergleich zu anderen Technologien. So ist beispielsweise ein Kühltank in der Nähe des Kraftwerks erforderlich, oder es werden robuste Hochspannungsleitungen benötigt, oder es bedarf einer wissenschaftlichen Forschungsbasis und industrieller Kapazitäten.

Der Bau ist extrem teuer und birgt hohe finanzielle Risiken. "Der Auftragnehmer ist somit eine "Geisel" des Vertrags und kann in große finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn er scheitert. Es ist daher sehr schwierig, die Lieferung zu einem Festpreis zu erhalten. Hinzu kommt, dass einige Unternehmen aus politischen Gründen vom Auswahlverfahren ausgeschlossen sind - zum Beispiel Russland oder China. "Der derzeitige (Übernacht-)Preis für einen großen Reaktorblock könnte bei etwa 6-10 Mrd. € liegen, aber ein etwas höherer Preis, z. B. etwa 12 Mrd. €, ist wahrscheinlicher", so der NSS-Chef.





Die Überlegungen zum Bau eines Kernkraftwerks müssen auch mit der Frage der Entsorgung der nuklearen Abfälle Hand in Hand gehen. Der Regelungsrahmen für den Bau von Endlagern für nukleare Abfälle ähnelt teilweise dem, der für Kernkraftwerke selbst gilt. Auch ein Endlager ist eine komplexe Konstruktion, die strengste Sicherheitsstandards erfordert. Glücklicherweise schreitet der wissenschaftliche Fortschritt bei der Brennstoffrückgewinnung voran und könnte zu einer Änderung des rechtlichen Rahmens führen, so dass die derzeitigen Tiefenlager nicht mehr benötigt werden.

Die Komplexität des Genehmigungsverfahrens vor der Atomaufsichtsbehörde erfordert ein hochgradig interaktives und flexibles Verfahren sowohl für die Aufsichtsbehörde als auch für den Genehmigungsantragsteller. Die Komplexität des Genehmigungsverfahrens birgt die rechtliche Gefahr von Verkettungen und Rechtsstreitigkeiten, Engpässen im Genehmigungsverfahren und unangemessenen Verlängerungen. "Es sollte nach legislativen und administrativen Gegenmaßnahmen gesucht werden, um auch diesen Risiken zu begegnen", schloss Karel Šimka.

Das Symposium Recht/Pravo im Energiebereich wurde mit freundlicher Unterstützung von PRE und EDF veranstaltet. Wir werden in Kürze weitere Berichte über die Veranstaltung  veröffentlichen.

/gr/


KHNP-Generaldirektor erörtert Dukovany bei seinem Besuch in der Tschechischen Republik und kündigt langfristiges Schulungsprogramm an
17.1.2024 ceskenoviny.cz ctk




Prag, den 17. Januar 2024 - Dr. Jooho Whang, Generaldirektor von KHNP, einem der Bieter für den Ausbau des Kernkraftwerkes Dukovany, traf am Dienstag in der Tschechischen Republik ein. Der Hauptzweck seiner Reise besteht darin, den aktuellen Stand des Dukovany-Projekts zu erörtern und die Zusammenarbeit mit tschechischen Institutionen, Lieferanten und Universitäten zu vertiefen.

Während seines Besuchs traf Dr. Whang mit dem Senatsvorsitzenden Miloš Vystrčil, CEZ-Vorstandsmitglied Tomáš Pleskač und dem Direktor der Abteilung für Kernenergie des Industrieministeriums, Tomáš Ehler, zusammen. Während seines kurzen Besuchs im Senat informierte er den Senatsvorsitzenden Miloš Vystrčil über den Ansatz von KHNP beim Ausbau des KKW Dukovany und die langfristige Zusammenarbeit des Unternehmens mit der Region Dukovany.

Neben der Ausschreibung für den Ausbau von Dukovany sprach der KHNP-Vorstandsvorsitzende mit tschechischen Beamten über die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit mit tschechischen Institutionen, Lieferanten und Universitäten. Mit Vertretern von CEZ erörterte er die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in anderen Energiebereichen, wie z. B. bei kleinen modularen Reaktoren oder der Wasserstoffenergie.

Am Mittwoch nahmen Dr. Jooho Whang und Harry Chang, Vizepräsident des KHNP-Projektbüros für die Tschechische Republik, auch an einer Pressekonferenz teil, auf der sie mit Medienvertretern die Einzelheiten des koreanischen Projekts erörterten und einen Überblick über den aktuellen Stand und die Form des Angebots gaben.

KHNP führte Gespräche mit Vertretern tschechischer Unternehmen



Die Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen ist eine langfristige Priorität für das Unternehmen KHNP. Daher traf sich die von Dr. Jooho Whang geleitete Delegation mit Vertretern mehrerer dieser Unternehmen, um mögliche Verträge zu besprechen. So hat KHNP bereits einer Verlängerung der Vereinbarung mit der Firma Doosan Škoda Power zugestimmt, die die Lieferung einer Turbine für den neuen Kernkraftwerksblock zugesagt hat. Die Firma KHNP ist also nach wie vor der einzige Bieter in der Ausschreibung, der auf einen tschechischen Lieferanten für die Turbine setzt.

"Es gibt in der Tat viele fähige und qualifizierte Lieferanten in der Tschechischen Republik, und wir stehen bereits in engen Verhandlungen mit vielen von ihnen. Das Unternehmen KHNP wird weiterhin hart daran arbeiten, seine Beziehungen zu tschechischen Unternehmen zu vertiefen, deren hohes Engagement für die erfolgreiche und rechtzeitige Fertigstellung des Projekts von entscheidender Bedeutung sein wird", so Dr. Jooho Whang.

KHNP verhandelt bereits seit dem Jahr 2016 mit tschechischen Unternehmen. Im Laufe von acht Jahren hat das südkoreanische Unternehmen über 200 potenzielle tschechische Zulieferer identifiziert und mehr als 50 Kooperationserklärungen als Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Damit soll der Anteil tschechischer Zulieferer an dem Projekt maximiert werden, wie von tschechischer Seite gewünscht.
/gr/


Neuer Block in Dukovany: Wann wird er den ersten Strom ins Netz liefern?
21.1.2024 mpo.cz

Zeitplan gemäß des Durchführungsvertrags und Projekts des Investoren:

17.3.2022 – Die Regierung informierte über den Start der Ausschreibung zum Bau der neuen Atomquelle in Dukovany

30.11.2022 – Die französische Gesellschaft EDF, die südkoreanische KHNP und die nordamerikanische Firma Westinghouse reichten die ersten Angeboten für den Bau des neuen Atomblocks in Dukovany ein

31.10.2023 – Alle drei Bieter reichten aktualisierte Angebote einzuschränken

Februar 2024 – Der Investor wird dem Staat die Auflistung der Angebote mit der empfohlenen Ranglite der Bieter übergeben. An der Bewertung werden 200 Experten teilnehmen.

April / Mai 2024 – Aus Sicherheitsgründen muss der Staat den Bieter abstimmen. Der Staat hat für seine Stellungnahme 50 Arbeitstage. Die Bieter kann der Staat auch ausschließen oder ablehnen.

31.12.2024 – Es wird vorausgesetzt, dass die Verträge bis Ende des Jahres 2024 unterzeichnet werden

2027 /2028 – Einleitung der ersten oberirdischen Arbeiten, abhängig von der Genehmigung

2029 – Start der Bauarbeiten

2034 – Start der „Belebung“ des Atomkraftwerkes. Kalte Druckproben und heiße Proben bei Betriebsparametern

2035 – Brennstoffeinführung und physikale Inbetriebnahme

2036 – Start des Probebetriebs des neuen Atomblocks

2038 – Es wird die Herausgabe der Betriebsgenehmigung gemäß des Atomgesetzes und Start des Normalbetrieb vorausgesetzt
/gr/



In Temelin ist gelungen, den Eigenverbrauch dank künstlicher Intelligenz zu senken
20.1.2024 Pravo Seite 9


Das Kernkraftwerk Temelín hat seinen eigenen Stromverbrauch im vergangenen Jahr um mehr als fünftausend Megawattstunden (MWh) gesenkt. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat die künstliche Intelligenz, die den Betrieb der größten Pumpen in Temelín regelt, wesentlich dazu beigetragen.

Der Sprecher des Kernkraftwerks, Marek Sviták, sagte gegenüber der Zeitung Právo, dass das Kraftwerk im vergangenen Jahr 803.000 MWh Strom verbrauchte, was etwa fünf Prozent der von ihm erzeugten Elektrizität entspricht. "Im Jahresvergleich spart das Kraftwerk den Strom, den die Haushalte einer kleineren Stadt verbrauchen", so Sviták.

Der Rückgang des Verbrauchs ist vor allem auf die optimale Einstellung der größten Umwälzpumpen zurückzuführen, die das Wasser durch die Kühltürme und Kondensatoren im Maschinenraum zirkulieren lassen. Seit vorletztem Jahr nutzen die Energietechniker die Ergebnisse moderner mathematischer Methoden zur Verarbeitung von Big Data.

"Wir haben im Jahre 2021 beim ersten Block begonnen, mit Big Data für Betriebszustände zu arbeiten. Seit dem letztem Jahr nutzen wir die Methode vollständig für beide Blöcke. Dadurch ist es uns gelungen, mehr als fünftausend Megawattstunden Strom einzusparen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Mit Hilfe moderner mathematischer Methoden vergleichen die Energietechniker mehrere Variablen - Lufttemperatur und -feuchtigkeit, Kühlwassertemperatur und den tatsächlichen Verbrauch der Umwälzpumpen, die das Wasser in die Kühltürme eintreiben. Das Ergebnis ist die optimale Einstellung der Leistung der Pumpen, die Wasser in die Kühltürme pumpen. Diese Einstellungen werden dann von den AKW-Technikern zweimal täglich entsprechend der Wettervorhersage aktualisiert.

/gr/



Modularer Reaktor aus Vitkovice interessiert Indien. Witkowitz – Gruppe schloss in Davos eine Kooperationsvereinbarung

22.1.2024 HN  P.Novotny



Foto: Vorsitzender von Witkowitz Atomica Davis Chrobok, und Eknath Shinde, Premierminister des indischen Bundesstaates Maharashtra, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos




Ein ehrgeiziges Projekt für einen kleinen modularen Reaktor aus Vitkovice, die Idee des verstorbenen Unternehmers und Lobbyisten Martin Ulcak, könnte sich im bevölkerungsreichsten Land der Welt, Indien, durchsetzen. So sehen die Zusagen aus, die die Vertreter von Witkowitz Atomica vom Weltwirtschaftsforum mitnehmen, das diese Woche in Davos (Schweiz) stattfand.


Auf dem Forum trafen die Witkowitz-Chefs mit Vertretern der Regierung von Maharashtra, dem größten indischen Bundesstaat, zusammen, darunter Premierminister Eknath Shinde, Industrieminister Uday Samant und Vipin Sharma, Leiter der Maharashtra Industrial Development Corporation. Die Parteien unterzeichneten ein Kooperatioons - Memorandum, in dem sie ihr Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Technik bekundeten.

"Maharashtra ist der reichste Bundesstaat Indiens mit seiner Hauptstadt Mumbai und einer Bevölkerung von 126 Millionen Menschen. Für unsere Gruppe stellt das Abkommen mit seiner Regierung eine Gelegenheit dar, in den interessanten indischen Markt einzutreten", sagte David Chrobok, Vorsitzender von Witkowitz Atomica, der das Abkommen im Namen der tschechischen Seite unterzeichnete. Ihm zufolge waren die indischen Partner besonders an dem kleinen modularen Kernreaktor David, aber auch an Technologien für Kläranlagen und Biogasanlagen interessiert.
"Wir konzipieren unsere Projekte immer so, dass sie international einsetzbar sind. Unseren indischen Partnern können wir Know-how und Innovationen anbieten, sie haben einen großen Markt, Finanzkraft und die Bereitschaft, Innovationen schnell umzusetzen", ergänzt David Chrobok, der in der Gruppe für Energieprojekte zuständig ist. Sein Bruder Viktor ist ebenfalls an der Leitung der Gruppe beteiligt.


"Ich freue mich über das Treffen mit den Vertretern des großen europäischen Maschinenbaukonzerns Witkowitz. Wir werden unsere Verhandlungen fortsetzen, und wir haben unsere tschechischen Partner anlässlich der Magnetic Maharashtra nach Indien eingeladen. Ich sehe Möglichkeiten der Zusammenarbeit vor allem bei der Realisierung des David-Reaktors, von Kläranlagen und anderen Projekten, die grüne Energie fördern und neue Arbeitsplätze schaffen werden", sagte der Ministerpräsident von Maharashtra, Eknath Shinde, nach dem Treffen. Auf Initiative der indischen Seite wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die die nächsten Schritte der Zusammenarbeit koordinieren soll.


Auch der tschechische Premierminister Petr Fiala, der vor wenigen Tagen von einem Staatsbesuch in Indien zurückgekehrt ist, hat mit seinem Amtskollegen Narendra Modi über die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie gesprochen.

Die Witkowitz-Gruppe wurde vor fünf Jahren von Ulčák aus mehreren Unternehmen des ursprünglich "großen" Vítkovice gegründet. Nach seinem unerwarteten Tod im Jahr 2020 wurde seine Frau Jiřina Ulčáková Eigentümerin und sein langjähriger Mitarbeiter und Freund Marcel Belhocine übernahm die Geschäftsführung. Der erfahrene Finanzier arbeitet eng mit den Brüdern Chrobok zusammen.


"Der modulare Kernreaktor David hat seine Konzeptstudie abgeschlossen. Sie hat bestätigt, dass unsere ursprünglichen Ideen und technischen Lösungen realisierbar sind. Wir haben unseren indischen Partnern gezeigt, wie umfassend unser Ansatz ist und wie er dazu beitragen kann, den Anteil der emissionsfreien Energie zu erhöhen", sagte auch Martin Groch, stellvertretender Vorsitzender von Witkovitz, der die Entwicklung des modularen David-Reaktors leitet.
Er sagte, dass er sowohl für die Strom- als auch für die Wärmeerzeugung, für die Wasserstoffproduktion oder die Meerwasserentsalzung entwickelt wird. Außerdem ist er problemlos unter verschiedenen Bedingungen überall auf der Welt einsetzbar.


Finanzvorstand Marcel Belhocine erklärte gegenüber der Zeitung HN in einem seltenen Interview im vergangenen Jahr, dass die Gruppe bereits mehrere hundert Millionen Kronen in das Projekt des kleinen modularen Reaktors investiert habe. Er schätzte auch, dass die Entwicklung des Grunddesigns noch zwei bis drei Jahre dauern wird. Danach werden die einzelnen Länder mit der Lizenzvergabe an der Reihe sein. Es ist geplant, in der Ukraine zu beginnen, wo die Gruppe bereits eine strategische Partnerschaft mit dem staatlichen Energieunternehmen NAEK Energoatom eingegangen ist.

/gr/



Experten warten erneut vor der Situation im AKW Saporischschja, das von Russen vermint wurden
20.1.2024 Eurozpravy.cz Lucie Podzimkova

Russische Besatzer haben erneut das Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja vermint, so die Internationale Atomenergiebehörde in einem Bericht vom Freitag. Auch der Wartungsplan der Anlage für dieses Jahr gefällt den Experten nicht.

Aus dem Bericht geht hervor, dass russische Truppen Minen zwischen dem inneren und äußeren Zaun der Anlage in der Nähe der Frontlinie platziert haben. Der Generaldirektor der Agentur IAEA, Rafael Grossi, wies darauf hin, dass die Installation der neuen Sprengsätze nicht mit den Sicherheitsstandards vereinbar sei, so die Agentur.

Grossi warnte auch davor, dass die Russen in diesem Jahr wahrscheinlich keine umfassenden Wartungsarbeiten an der Anlage durchführen werden. Zwar wurde den ständigen Beobachtern der IAEA in der vergangenen Woche ein Plan vorgelegt, doch hält die Agentur diesen für unzureichend. Die Agentur hat geantwortet, dass die Wartungsarbeiten notwendig sind, um die nukleare Sicherheit zu gewährleisten.

Russische Truppen halten das Kernkraftwerk Saporischschja seit den ersten Tagen des Krieges besetzt, den Russland Ende Februar des letzten Jahres gegen die Ukraine begonnen hat. Die Anlage war wiederholt Ziel von Beschuss, den sich beide Konfliktparteien gegenseitig vorwerfen.

Die Welt befürchtet deshalb eine nukleare Katastrophe. Ein Expertenteam der IAEA arbeitet seit September 2022 direkt im Areal des Atomkraftwerkes.
/gr/

-------------------------------

BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Antworten