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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Zeitungsartikel aus Tschechien vom 13.10.2023:



Das Atomkraftwerk Dukovany wird am Freitag den vierten Block abstellen und dort einen neuen Brennstoff ansetzen
12.10.2023 Forbes.cz ctk

Das Kernkraftwerk Dukovany wird zum ersten Mal eine neue Generation von Brennstoff verwenden, die effizienter ist. Der neue Brennstoff wird an den Reaktor des Blocks 4 von Dukovany geliefert, der am Freitag, dem 13. Oktober 2023, abgeschaltet werden soll. Der Block wird bis Ende dieses Jahres außer Betrieb sein, um einen Teil des Brennstoffs durch neuen Brennstoff zu ersetzen, regelmäßige Inspektionen durchzuführen und die Ausrüstung zu modernisieren. Jiří Bezděk, Sprecher des Kraftwerks, erklärte es heute gegenüber der Agentur CTK. Die übrigen drei Blöcke von Dukovany werden weiterhin Strom produzieren.

Aufgrund der geplanten Arbeiten werden die Kraftwerkstechniker alle 349 Brennelemente aus dem Reaktor entfernen. Nach Abschluss der Wartungsarbeiten und nach Durchführung aller Inspektionen werden ein Teil des verbrauchten Brennstoffs und 78 frische Brennelemente in den Reaktor zurückgeführt. Zum ersten Mal wird es sich dabei um den Brennstoff PK3+ handeln, der nach Angaben des Sprechers eine effizientere Nutzung des Urans im Brennstoff ermöglichen soll.

"Der neue Brennstofftyp ist eines der Ergebnisse unserer Bemühungen, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz des Betriebs unserer beiden Kernkraftwerke kontinuierlich zu verbessern", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Verwaltungsrats und Direktor der Kernenergieabteilung bei CEZ.

Er erinnerte daran, dass es dem Unternehmen gelungen ist, seine Brennstofflieferanten zu diversifizieren. Es baut auch seine Lagerkapazität aus, so dass das Kraftwerk Brennstoff für fast fünf Jahre vorrätig haben kann.

Bisher wurde Dukovany von der russischen Firma TVEL mit Kernbrennstoff beliefert, in diesem Jahr hat sich CEZ mit Westinghouse auf den weiteren Lieferungen geeinigt.

Das Kraftwerk wird den Block 4 nach mehr als 440 Betriebstagen abschalten. Die Ingenieure werden am Freitagmittag damit beginnen, die Leistung zu drosseln; an diesem Tag wird der Block auch keinen Strom mehr in das Übertragungsnetz einspeisen. "Wir stehen vor dem letzten geplanten Block-Stillstand in diesem Jahr", sagte Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks.

Mehr als 14.600 Arbeitsaufträge warten während der Block-Abstellung auf die Kraftwerk-Arbeiter. Nach Angaben von CEZ gehören zu den anspruchsvollsten Arbeiten die Revision von zwei Notstromdieselgeneratoren, die Dichtheitsprüfung und Reinigung von Dampferzeugern sowie die Generalreparatur von zwei Hauptumwälzpumpen. Die Inspektionen werden auch die Dampfturbinen umfassen.

Die Dukovany-Blöcke wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 in Betrieb genommen. CEZ möchte sie nach eigenen Angaben mindestens 60 Jahre lang in Betrieb halten. Im vergangenen Jahr lieferte das Kraftwerk Dukovany 14,7 Terawattstunden (TWh) Strom und damit die fünfthöchste Jahresproduktion. Seit Anfang dieses Jahres hat Dukovany fast 11,5 TWh Strom produziert.

/gr/


Die Armee wird in Dukovany am Donnerstag und Freitag trainieren, wie das Kraftwerk vor Drohne zu schützen
10.10.2023 Trebicsky denik

Die tschechische Armee wird den Schutz des Luftraums um das Kernkraftwerk Dukovany in der Region Trebic üben. Das Gebiet um das Kraftwerk ist eine Flugverbotszone mit einem Durchmesser von vier Kilometern. Die Übung findet von Donnerstag bis Freitag statt.

Die Armee der Tschechischen Republik wird von Donnerstag bis Freitag in der Nähe des Kernkraftwerks Dukovany trainieren, um den Luftraum des Kernkraftwerks zu schützen. "Bereits am Donnerstag werden die Soldaten die notwendige Ausrüstung um das Kraftwerk herum aufbauen und mit den Vorbereitungen für die Übung beginnen. Dies wird bis Freitagmittag dauern", sagte Jiří Bezděk, Sprecher der Firma CEZ und des Kernkraftwerks Dukovany.


Während der Übung müssen alle Mitarbeiter des Kraftwerks in Schutzräume gehen.
Alle müssen sich in den Schutzraum begeben. Die Sirene wird die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Dukovany dorthin treiben.

Bei der bevorstehenden Übung geht es vor allem um den Schutz vor unbemannten Flugkörpern, wie z. B. Drohnen. Die Einwohner der Region werden von der Übung nicht betroffen sein.
/gr/



Der Bereich Energietechnik zieht auch Mädchen an
13.10.2023 5plus2 Seite 14 Ilona Zelnickova

An der Industrieschule in Trebic studieren mehr Schüler als in den Vorjahren Energietechnik. Auch bei den Mädchen wächst das Interesse.

Insgesamt 51 Schülerinnen und Schüler studieren seit September dieses Jahres im ersten Jahrgang des vierjährigen Matura-Studiengangs Energietechnik. "Wir haben uns aufgrund der Nachfrage der CEZ-Gruppe und der wachsenden Zahl von Studieninteressierten entschlossen, die Zahl der Klassen in dieser Studienrichtung von derzeit einer auf zwei zu erhöhen. Von 111 Bewerbern konnten wir erstmals 51 aufnehmen. Und es war nicht nur dieser spezielle Bereich, sondern wir haben Interesse an allen technischen Bereichen unserer Schule festgestellt", sagte die Direktorin der Schule, Petra Hrbáčková.

Nicht nur Schüler aus der Region Vysočina interessieren sich für ein Studium der Energietechnik an der Schule in Třebíč, sondern auch junge Menschen aus den Regionen Südböhmen und Südmähren oder aus Ostrava kommen zum Studium nach Třebíč.
Und die Tatsache, dass es sich nicht nur um einen Männerberuf handelt, beweist das wachsende Interesse von Mädchen. Bisher haben 10 Studentinnen ihr Studium der Energietechnik abgeschlossen, eine von ihnen hat eine Stelle als Koordinatorin der Arbeiten des Sekundärkreises des Kraftwerks Dukovany gefunden.


Das nahe gelegene Kernkraftwerk ist an Absolventinnen dieser Fachrichtung interessiert. Allein in diesem Jahr hat das Kraftwerk neun weitere Absolventen eingestellt, und auch andere Unternehmen in der Region sind an ihnen interessiert. Die Einzigartigkeit dieser Fachrichtung liegt unter anderem darin, dass die Schüler ein breites Wissen über Maschinenbau und Elektrotechnik erwerben. Das Kernkraftwerk Dukovany bietet den Schülern auch eine Reihe von Praktika während ihrer Ausbildung an. Sie können anschließend eine interessante Karriere einschlagen. "Im Rahmen des Generationswechsels haben wir seit dem Jahr 2013, als die ersten Studenten ihren Abschluss gemacht haben, 82 Absolventen eingestellt, und ich freue mich, dass unsere Kollegen ein großes Lob für sie haben", sagt Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.


Die Absolventen werden in der Regel unmittelbar nach ihrem Studiumabschluss in mechanischen, elektrischen oder mess- und regeltechnischen Positionen in den Betrieb des Kernkraftwerks übernommen. Einige der Absolventen absolvieren ihr Hochschulstudium, während sie im Kernkraftwerk arbeiten, während andere erst nach dem Hochschulstudium im Kernkraftwerk anfangen zu arbeiten.

/gr/


Im Atomkraftwerk Dukovany wird man den Brennstoff neuer Generation verwenden
13.10.2023 Zdarsky denik Seite 7 ctk


Dukovany - Im Kernkraftwerk Dukovany wird zum ersten Mal eine neue Generation von Brennstoff eingesetzt, die effizienter ist. Der neue Brennstoff wird an den Reaktor des Blocks 4 in Dukovany geliefert, der am Freitag abgeschaltet werden soll.

Der Reaktorblock wird bis Ende dieses Jahres außer Betrieb sein, um einen Teil des Brennstoffs durch neuen Brennstoff zu ersetzen, regelmäßige Inspektionen durchzuführen und eine Einrichtung zu modernisieren. Die übrigen drei Dukovany-Blöcke werden weiterhin Strom erzeugen. Im Zuge der Arbeiten werden die Energietechniker alle 349 Brennelemente aus dem Reaktor entfernen.

/gr/


Verwendung des 3D-Drucks in der Energiewirtschaft
13.10.2023 All for Power Seite 68

SKODA JS a.s. ist seit fast siebzig Jahren in der Kernkraftindustrie tätig. Dieser Sektor ist in vielerlei Hinsicht hochinnovativ, und seine Entwicklung erfordert neue Technologien, die sowohl den effizienten Betrieb der Kraftwerke selbst als auch die Bereitstellung von Lieferungen für ihre Wartung und Modernisierung ermöglichen.

Kernenergie

SKODA JS a.s. verfolgt nicht nur die aktuellen Trends in der Branche, sondern setzt sie auch in die Praxis um. Eine der gefragtesten modernen Technologien, die bei SKODA JS zum Einsatz kommen, ist der 3D-Druck, sowohl von fortschrittlichen Kunststoffen als auch von Metallmaterialien, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Westböhmischen Universität, der Tschechischen Technischen Universität und einigen Unternehmen druckt. Als Komponentenhersteller, Dienstleister und Materiallabor verfügt das Unternehmen über ein einzigartiges Know-how für die Herstellung von Komponenten durch 3D-Druck. Es arbeitet mit Herstellern von 3D-Druckern und Entwicklern neuer Technologien zusammen.

Bis heute hat SKODA JS rund 4.300 Teile ausgeliefert. Neben den überwiegend aus Kunststoff gefertigten Teilen und kleineren Metallteilen wurden in jüngster Zeit zum Beispiel das Metalllaufrad für eine der Pumpen im Kraftwerk Dlouhé Stráně oder das Laufrad für eine Pumpe im KKW Dukovany geliefert.


Die Technologie zur Herstellung von Teilen wird immer nach deren Spezifikationen ausgewählt, d.h. es ist zu prüfen, ob die herkömmliche Bearbeitung durch den 3D-Druck ersetzt werden kann und ob eine solche Herstellung effektiv ist. 3D-Druck ist bei komplexen und strukturierten Teilen vorherrschend. Mit dem 3D-Druck werden ähnliche Eigenschaften wie beim Gießen erreicht, und es ist nicht erforderlich, eine Form herzustellen. Allerdings stehen Qualität und Sicherheit immer an erster Stelle, und alle Teile, insbesondere in Kernkraftwerken, müssen diesen Anforderungen entsprechen.

Das Unternehmen CEZ erklärte in seiner Pressemitteilung, dass "CEZ bisher Metallteile, die mit der 3D-Technologie hergestellt wurden, hauptsächlich im nicht-nuklearen Teil des (Kern-)Kraftwerks verwendet hat, wo die Ausrüstung ein niedrigeres Qualifikationsniveau hat. Dennoch testen die Ingenieure des Kraftwerks die fertigen Teile im Materialkontrolllabor des Ausbildungs- und Umsetzungszentrums, bevor sie eingesetzt werden. In Zukunft möchte SKODA JS die Lieferung von 3D-Teilen auch auf den nuklearen Teil ausweiten."
/gr/


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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Zeitungsartikel vom 13. bis 16.Oktober 2023:



Der gleichzeitige Bau neuer Blöcke in Dukovany und Temelin könnte ein Problem darstellen
16.10.2023 Pravo Seite 1 Martin Prochazka


Der Wettbewerb um den Bau eines neuen Atomkraftwerksblocks in Dukovany erreicht seinen Höhepunkt, die Bieter haben bis Ende Oktober Zeit, ihre endgültigen Angebote abzugeben. Aber es steht noch viel mehr auf dem Spiel.
Die Ausschreibung beinhaltet auch eine Option für den Bau von drei weiteren AKW-Blöcken, einen in Dukovany und zwei in Temelin. Der Gesamtwert des Auftrags könnte somit eine Billion Kronen übersteigen. Nach Ansicht von Experten besteht jedoch die Gefahr, dass der Bau von nur zwei Blöcken zur gleichen Zeit zu Engpässen in der Produktionskapazität führt.


Einigen Quellen zufolge ist die Möglichkeit, mehr Atomanlage zugleich zu bauen, eine der Optionen, die das Ministerium für Industrie und Handel in Betracht zieht. Das Ministerium hat dies nicht bestätigt, räumt aber ein, dass die Tschechische Republik mehr neue Kernkraftwerksblöcke braucht.
"Dieser Bedarf wird durch die ersten Ergebnisse der Modelle zur Aktualisierung der strategischen Dokumente im Energie- und Klimasektor bestätigt", sagte der Sprecher des Ministeriums, Marek Vošahlík, letzte Woche gegenüber der Zeitung Pravo.

Klarheit bis Ende des Jahres

Wie viele Atomanlagen letztendlich gebaut werden, dürfte nach der Vorlage des aktualisierten Staatsenergiekonzepts, das das Ministerium der Regierung bis Ende des Jahres vorlegen soll, klarer werden. "Es ist noch zu früh, jetzt über die genaue Zahl der benötigten Kernkraftwerksblöcke zu sprechen, denn die erforderliche Kapazität wird zweifellos sowohl durch große Reaktoren an den Standorten Dukovany und Temelin, als auch durch kleine und mittlere Reaktoren abgedeckt", erklärte Vosahlik.

Dukovany und Temelín zur gleichen Zeit?
16.10.2023 Pravo Seite 5 Martin Prochazka


(Fortsetzung von Seite 1)

Nach Angaben der Firma CEZ, die die Ausschreibung bekannt gegeben hat, soll der jetzt ausgeschriebene Block im Jahr 2036 den Probebetrieb aufnehmen. Weitere Kernkraftwerksblöcke an den Standorten Dukovany und Temelin sind in Vorbereitung und werden geprüft. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 etwa die Hälfte des Anteils der Kernenergie an der Stromerzeugung zu erreichen.
Nach Ansicht des Capitalinked-Analysten Radim Dohnal würde der Bau von zwei Blöcken in Dukovany erhebliche Größenvorteile bringen. "Wenn der Staat als Investor diese Investition in seinen langfristigen Prioritäten an die zweite Stelle nach der Rüstung setzt und die Verstaatlichung des Standorts schnell und nachhaltig erfolgt", führte Dohnal die Annahmen auf.
Es sei aber auch wichtig, mit der Opposition zu vereinbaren, dass es sich um eine Großinvestition in Höhe von Hunderten von Milliarden Kronen handelt, die über Jahrzehnte hinweg Priorität haben wird.

Auch der Verein Energetické Třebíčsko (Energieverband Trebic) will zwei neue Blöcke in Dukovany. Ihr Vorsitzender, Vitezslav Jonas, ist ebenfalls der Meinung, dass der Bau mehrerer Blöcke zur gleichen Zeit billiger wäre. "Die Kosten für den Bau von zwei Blöcken zugleich liegen bei zwei Dritteln der tatsächlichen Kosten. Bei der Kapazität der Unternehmen, die hier Einrichtungen und Wohnungen für die Arbeiter bauen werden, ist es fast verwerflich, die zwei Blöcke nicht auf einmal zu bauen", sagt er.


Petr Barton, Wirtschaftswissenschaftler bei Datarun, ist sich jedoch nicht sicher, ob die Kapazitäten für den Bau von zwei AKW-Blöcken ausreichen würden. „Betonarbeiten wären wahrscheinlich kein Problem. Aber das Problem liegt eher bei den komplizierteren Teilen der Lieferungen", sagte er gegenüber der Zeitung Pravo.

Er wies darauf hin, dass die ganze Welt jetzt Kernkraftwerke bauen will und dass sie in Asien bereits in großem Umfang gebaut werden. "Dies wird den Druck auf die Kapazitäten der Lieferanten anspruchsvollerer Technologien noch erhöhen. Dies wird der Engpass sein, der es teurer machen kann, zwei Blöcke auf einmal zu bauen als einen. Obwohl die Zeitkosten erheblich gesenkt werden könnten", so Barton.


Auch der ENA-Analyst Jiri Gavor stellt den gleichzeitigen Bau mehrerer Anlagen in Frage. "Ich glaube nicht, dass es realistisch ist, mehrere Atomblöcke auf einmal zu bauen. Hier ist schon lange nichts mehr gebaut worden, viele Unternehmen haben den Betrieb eingestellt, und der gleichzeitige Bau von zwei Blöcken würde große Schwierigkeiten bei der Versorgung bedeuten", sagte er. Er wies auch darauf hin, dass Polen große Pläne für die Kernenergie angekündigt hat, aber über keine eigene Basis verfügt und die Kapazitäten aus den Nachbarländern holen wird.

Drei Angebote

Alle drei Bieter, die französische EDF, die südkoreanische KHNP und das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, werden ihre Angebote für den Bau neuer AKW-Blöcke in Tschechien abgeben.
Der Preis für einen Block wurde ursprünglich auf 160 Mrd. Kronen veranschlagt, dürfte nun aber eher bei 250 Mrd. Kronen liegen.
Die Frist für die Abgabe der endgültigen Angebote wurde bereits zweimal verschoben, zuletzt auf Antrag von Westinghouse von Anfang auf Ende Oktober. Es wurde spekuliert, dass das Unternehmen dies wegen eines Rechtsstreits mit KHNP in den Vereinigten Staaten tat, wo es behauptete, dass das koreanische Unternehmen sein geistiges Eigentum verletze.
Aber die Beteiligung der Koreaner wird aber Gavor zufolge wahrscheinlich den niedrigsten Preis bringen.
/gr/


Im AKW Dukovany wurde der 4.Block für den Brennstoffwechsel abgestellt
14.10.2023 Trebicsky denik Seite 3 roz

Dukovany - Die Techniker des Atomkraftwerks Dukovany haben gestern nach mehr als vierhundertvierzig Tagen den vierten Block geplant abgeschaltet. Der Grund dafür ist der Austausch eines Teils des Brennstoffs gegen neuen, regelmäßige Inspektionen und die Modernisierung der Ausrüstung.
Die übrigen drei Blöcke bleiben im Betrieb. Die fünfunddreißigste Abschaltung des vierten Blocks für den Kernbrennstoffwechsel ist bis Ende des Jahres geplant. Während dieser Zeit werden die Techniker der Bertreiberfirma CEZ alle 349 Brennelemente aus dem Reaktor entfernen. Ein Teil von ihnen werden nach Abschluss aller Inspektionen dorthin zurückgebracht und mit 80 neuen Brennelementen ergänzt.

"Zum ersten Mal wird die neue Generation von PK3+-Brennelementen, die sich durch eine so genannte offene Hülle auszeichnet, in den Reaktor gebracht. Die ist mit größeren Abstände zwischen den Brennstäben verbunden, um sie effizienter nutzen zu können", erklärte Jiří Bezděk, Sprecher des Atomkraftwerkes Dukovany.

Zu den anspruchsvollsten Wartungsarbeiten während dieser Blockabstellung gehören die dreijährliche Revision der beiden Notstromdieselgeneratoren, die Dichtheitsprüfung und Reinigung der Dampferzeuger sowie die Reparatur der beiden Hauptumwälzpumpen.

/gr/


Historische Heizsaison der Budweiser Heizwerke
14.10.2023 Ceskobudejovicky denik Seite 3 der

Am Donnerstag, dem 5. Oktober, hat die neue Heizsaison begonnen, was der späteste Start der Heizsaison seit einem Vierteljahrhundert ist.
Es wird eine wichtige Heizperiode sein - der Brennstoffmix wird sich nämlich radikal ändern, denn ein Teil der verbrannten Kohle wird durch Wärme aus der Fernwärmeleitung des Kernkraftwerks Temelín ersetzt.
Dadurch werden die Emissionen, einschließlich der in die Luft abgegebenen Treibhausgase, um etwa ein Drittel reduziert. Die Temperatur des Wärmeträgers beträgt bis zu 140 °C, und das Wärmeverteilungsnetz wird mindestens in den nächsten zwanzig Jahren etwa dreißig Prozent des Wärmeverbrauchs der Stadt abdecken.

EIN WICHTIGER MEILENSTEIN

"Dies ist die erste große Investition in die schrittweise Dekarbonisierung, die die Vertreter der Statutarstadt Budweis bereits im Jahre 2017 beschlossen haben. Der Anschluss der Warmwasserleitung von Temelín an das Verteilernetz des Budweiser Heizwerks ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der Green-City-Strategie, die die Transformation der Stadtgesellschaft bis zum Jahre 2030 beschreibt.


Gleichzeitig wird der Bau des Hackschnitzelkessels am Standort Novohradská fortgesetzt und die Vorbereitung des Projekts ZEVO Vráto systematisch vorangetrieben", sagt Václav Král, Vorstandsvorsitzender des Heizwerks České Budějovice / Budweis, dessen Eigentümer die Statutarstadt ist.
Die Nachrüstung des Kessels K12, der Hackschnitzel anstelle von Kohle verbrennt, läuft gerade und er wird im nächsten Jahr in Betrieb genommen. Dadurch wird der Kohleverbrauch nochmals um etwa ein Drittel gesenkt.
"Wir gehen davon aus, dass wir den neuen Biomassekessel zum ersten Mailnoch in dieser Heizperiode in Betrieb nehmen können. Natürlich wird es sich dabei nur um einen Testlauf handeln, bei dem alle neuen Technologien unter normalen Bedingungen und verschiedenen Betriebszuständen gründlich getestet werden müssen", erklärte Martin Žahourek vom Vorstand des Budweiser Heizwerks.


Die südböhmische Metropole schreibt damit eine neue Geschichte, denn sie ist seit dem Jahr 1908 von der Kohleverbrennung abhängig, als das kohlebefeuerte Dampfkraftwerk der Stadt gegründet und in den 1960er Jahren in ein Braunkohleheizwerk umgewandelt wurde. "Ich bin davon überzeugt, dass wir in dieser betrieblich anspruchsvollen Zeit der Umstellung der Energiequellen, ihrer schrittweisen Inbetriebnahme und der gegenseitigen betrieblichen Abstimmung in der Lage sein werden, die höchstmögliche Energieeffizienz zu erreichen", fügte Martin Žahourek hinzu.
Dieser Ansatz wird die Umwelt weiter verbessern und den Bewohnern des dicht besiedelten Ballungsraums und den Kunden des Budweiser Heizwerks ausreichend Energie für die Regionalstadt zu guten Preisen sichern. Diese gehören bereits jetzt zu den niedrigsten unter den regionalen Städten.



STABILE PREISE



"Der langfristige Vertrag mit der Firma CEZ über die Lieferung von Wärmeenergie aus Temelín gewährleistet Preissicherheit für die Stadt. Dies ist ein sehr wichtiger Parameter für die künftige langfristige Stabilität der Wärmepreise in der Stadt", sagte Tomáš Kollarczyk, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Budweiser Heizwerks.
Der Preis für die Lieferung von Wärmeenergie, nicht nur für Heizung und Warmwasser, sondern auch für den technologischen Dampf für Industrie und Dienstleistungen, ist in Budweis seit Jahren stabil, und seine Anpassungen für einzelne Jahre haben sehr oft nicht einmal die Höhe der Inflation erreicht. Dieser Trend wird sich nun verstärken, da die Menge der Emissionszertifikate, die zu Preisen gekauft wurden, die in den letzten Jahren nicht mehr tragbar waren, schrittweise reduziert wird.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Ausgewählte Zeitungsartikel aus dem tschechischen Energiesektor aus dem Zeitraum 17.-18.10.2023:



Fiala: Tschechien wird sich bald aus der Abhängigkeit vom russischen Öl befreien
18.10.2023 Trebicsky denik Seite 7

Das Ende des Öls aus Russland:

Die Tschechische Republik wird sich innerhalb weniger Monate aus der Abhängigkeit vom russischen Öl befreien, so wie sie sich aus der Abhängigkeit vom russischen Gas befreit hat. Eine ähnliche Entwicklung wird ebenfalls für den russischen Kernbrennstoff erwartet.

"Die Tschechische Republik muss ein viel stärkerer Staat werden, wenn es um Energie geht, einschließlich der Kontrolle über wichtige Rohstoffe", sagte Fiala. Die Regierung habe im vergangenen Jahr Schritte unternommen, um sich aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien, und werde dies auch weiterhin tun.
/gr/



Geschenke aus der Unterwelt. Wissen Sie, was in Tschechien abgebaut wird?
18.10.2023 Südböhmische Wochenzeitung Seite 6 E.Benes

Uran-Abbau:

Dank neu entdeckter Vorkommen, vor allem in Westböhmen, Pribram, Vysocina und Nordböhmen, ist die Uranproduktion allmählich erheblich gestiegen. Darüber informiert das staatliche Unternehmen DIAMO Straz pod Ralskem auf seiner Website. Die höchste Uranproduktion, nämlich 3.036 Tonnen pro Jahr, wurde bereits Ende der 1950er Jahre erreicht. Seit Anfang der 1960er Jahre hat sich der Abbau bei einer Produktion von etwa 2.700 Tonnen pro Jahr stabilisiert.

Nach dem Jahr 1989 kam es zu einem radikalen Rückgang auf der Grundlage des Rückbauprogramms der Regierung. Innerhalb von fünf Jahren sank die Uranproduktion auf 600 Tonnen pro Jahr. Der kommerzielle Abbau von Uranerz wurde am 31. Dezember 2016 eingestellt. Bei Dolni Rozinka in der Nähe von Zdar nad Sazavou wurde ebenfalls Uranerz abgebaut; dies war der einzige laufende Bergbaubetrieb in der Europäischen Union. Ende des Jahres 2017 wurde er jedoch laut Wikipedia wegen Unrentabilität geschlossen.
/gr/




Der Energieplan der Regierung ist geändert worden. Brünner Lobby hat zwei neue Reaktoren in Dukovany ins Konzept durchgesetzt

17.10.2023 Ekonomicky denik

https://ekonomickydenik.cz/vladni-plan- ... ukovanech/

Die Regierung hat zwar ihren Sitz in Prag, aber manchmal scheint Brünn das letzte Wort zu haben. Das zeigte sich auch während des Stellungnahmeverfahren zum Nationalen Energie,-und Klimaplan. Das Justizministerium unter der Leitung von Pavel Blazek wollte wissen, ob die Stadt Brünn mit Wärme aus dem Kernkraftwerk Dukovany versorgt werden soll. Es wies darauf hin, dass dafür mindestens zwei neue Blöcke erforderlich sind. Das Ministerium für Industrie und Handel versprach, dass es tatsächlich zwei Blöcke geben werde. Dies hat die Zeitung Ekonomicky denik aus der Erledigung der Einwände zum Nationalen Klima,-und Energieplan (NKEP) -Vorschlag erfahren.

Der ursprüngliche Vorschlag des Ministeriums für Industrie und Handel sah den Bau von Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von bis zu 4.000 Megawatt vor. Es würde drei große und einen kleineren Block umfassen, die zwischen den Jahren 2035 und 2041 in Betrieb genommen werden sollten. Zwei große Blöcke sollten in Temelin und einer in Dukovany gebaut werden. Das Justizministerium hielt einen Block für unzureichend. "Wir bitten um eine Erklärung, wie unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Modellierung und der Schlussfolgerungen des Klima,-und Energiekonzepts der sichere Betrieb der Heißwasserleitung gewährleistet und die Erfüllung des Regierungsbeschlusses Nr. 1059 vom 14. Dezember 2022 erreicht werden soll", hieß es im Stellungnahmeverfahren.

Ein weiterer Teilnehmer am Stellungnahmeverfahren, das von Jana Kotalíková geleitete Regierungsbüro, äußerte ebenfalls Bedenken hinsichtlich der künftigen Versorgung der südmährischen Hauptstadt mit "nuklearer" Wärme. Daher fügte das Industrieministerium dem National Klima,-und Energiekonzept-Vorschlag einen vierten großen Kernkraftwerksblock hinzu, um den "sicheren und zuverlässigen" Betrieb der Heißwasserleitung von Dukovany nach Brünn zu unterstützen. Der zweite Block soll spätestens bis zum Jahr 2047 in Betrieb gehen, wenn der letzte Block des bestehenden Kernkraftwerks aus den 80er Jahren abgeschaltet werden soll.

Die Erledigung der Kommentare/Stellungnahmen selbst hat die Form einer riesigen Tabelle von 143 Seiten.
Die Zeitung Ekonomicky denik hat einige interessante und relevante Kommentare ausgewählt.

Woher bekommt man Tonnen von grünem Wasserstoff?

Wie üblich gingen die Wirtschaftsverbände, also der Bund für Wirtschaft und Verkehr und die Handelskammern, am ausführlichsten ins Detail und sparten nicht mit Kritik. Die Industrievertreter sind der Meinung, dass ihre Anregungen vom Ministerium nicht ernst genug genommen wurden. "Die Kommentare wurden nicht durchgehend behandelt, daher kann man nicht sagen, dass das Dokument ordnungsgemäß mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Industrie diskutiert wurde. Dies ist jedoch in der einschlägigen EU-Verordnung vorgeschrieben", so der Industrie- und Verkehrsverband in seiner Stellungnahme.

Die Industrievertreter wiesen zum Beispiel darauf hin, dass der Nationale Klima,-und Energieplan nicht die Dekarbonisierung der metallurgischen und chemischen Industrie vorsieht, die große Mengen an grünem Wasserstoff benötigen wird. Und dieser muss irgendwo produziert werden. "Allein für den metallurgischen Sektor würde die Beibehaltung des derzeitigen Produktionsvolumens bei gleichzeitiger Umstellung auf Wasserstoffreduzierung einen jährlichen Verbrauch an kohlenstofffreiem, erschwinglichem Strom von 15 bis 20 TWh bedeuten. Ähnliche Zahlen gelten für die chemische Industrie", heißt es in einem Kommentar.

In ähnlicher Weise wies der Industrieverband darauf hin, dass der Vorschlag des Industrieministeriums nicht auf den möglichen Import von Wasserstoff eingeht. "Spätestens ab dem Jahr 2030 werden zwei Wasserstoff-Leitungen zur Verfügung stehen, die durch den Umbau bestehender Leitungen des Übertragungsnetzes gebaut werden. Jede dieser Leitungen wird eine anfängliche Importkapazität von etwa 1,5 Mio. t/Jahr Wasserstoff (50 TWh/Jahr) haben. Diese Kapazität ist mehr als ausreichend, um den erwarteten Verbrauch in der Tschechischen Republik zu decken, und kann bei Bedarf weiter erhöht werden", so der Verband für Industrie und Verkehr.

Der Industrieverband bat außerdem darum, hinzuzufügen, dass der geplante Kapazitätszuwachs von 10.100 MW an Photovoltaikanlagen und 1.500 MW an Windkraftanlagen bis zum Jahr 2030 keine Obergrenze, sondern ein erforderlicher Mindestwert ist. Auch das Büro des Ministers für Gesetzgebung, Michal Solomon, äußerte sich in diesem Sinne. Das Industrieministerium fügte hinzu, dass "der daraus resultierende Anteil an erneuerbaren Energien als Mindestverpflichtung angesehen werden sollte und dass Anstrengungen unternommen werden, um einen höheren Anteil zu erreichen"

Minister Salomoun setzte sich auch mit dem Vorschlag durch, den Satz, dass der Staat eine "Autarkie in der Stromversorgung auf Dauer auf einem Niveau von mindestens 90 %" anstreben soll, durch eine andere Formulierung zu ersetzen. Diese lautet, dass die Tschechische Republik "über ausreichende Ressourcen im Stromsektor verfügen sollte, die der erwarteten Verfügbarkeit von Stromimporten entsprechen".


Der Irrtum des Jahres: Kohle wird 2023 auslaufen

Andere Teilnehmer am Stellungnahmeverfahren wiesen vielmehr auf zahlreiche Fehler und Tippfehler im Text hin. Das Ministerium für regionale Entwicklung wies subtil auf einen pikanten Fehler in der einleitenden Zusammenfassung hin, und zwar in dem Satz: "Das Szenario bestätigt auch die Annahme eines vollständigen Ausstiegs aus der Nutzung von Kohle für die Wärme- und Stromerzeugung bis zum Jahr 2023, mit einem deutlichen Rückgang bereits zwischen 2025 und 2030." Richtig müsste es heißen "bis 2033". Selbst der radikalste Umweltschützer würde es nicht wagen, die Schließung von Kohlekraftwerken und -heizwerken bereits in diesem Jahr vorzuschlagen.

Apropos Umweltschützer: Ihr Verband Grüner Kreis hat ebenfalls zahlreiche Stellungnahmen zu dem Nationalen Klima,-und Energieplan-Vorschlag abgegeben. Unter anderem will er die geschätzten Investitionskosten für große Kernkraftwerke von 5 400 EUR/kW auf 8 800 EUR/kW und für mittelgroße Reaktoren von 5 400 EUR auf 9 600 EUR/kW ändern und die Modellierungsergebnisse entsprechend anpassen. Er hält auch die Inbetriebnahme des ersten neuen Blocks im Jahr 2036 für unrealistisch. Diese und andere Kommentare des Grünen Kreises wurden vom Industrieministerium nicht akzeptiert.
/gr/




Tschechien setzt zu stark auf Kernkraft auf Kosten der erneuerbaren Energieträger
18.10.2023 HN Seite 14 Stepan Vizi

Die Regierung will am Mittwoch über die Form eines Plans entscheiden, der einen Weg zur Erreichung der Energie- und Klimaziele bis zum Jahr 2030 aufzeigt. Der Entwurf des "Nationalen Energie- und Klimaplans", der der Europäischen Kommission bis Ende Juni dieses Jahres vorgelegt werden sollte, hat sich verzögert. Die gute Nachricht ist, dass die von den Ministerien zur Vorbereitung des Plans in Auftrag gegebenen Analysen deutlich machen, dass die Tschechische Republik die grüne Transformation bewältigen kann. Sie kann auch ihre Emissionen relativ schnell reduzieren.Dies ist ein Schlüsseldokument. Eine gesteuerte Transformation kann Schätzungen zufolge Zehntausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen und auch Haushalten mit niedrigem Einkommen zugute kommen.

Aber der tschechische Plan wirft auch eine Reihe von Zweifeln auf. Er sieht zwar einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien vor, schöpft aber bei weitem nicht das gesamte Potenzial der Tschechischen Republik aus. Es gibt Szenarien, die einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien vorsehen als der aktuelle Vorschlag. Warum nutzt die Regierung diese also nicht? Mit dem aktuellen Vorschlag wird die Tschechische Republik nicht einmal einen ausreichenden Beitrag zu dem neuen europäischen Ziel leisten, im Jahr 2030 mindestens 42,5 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Ein langsamerer Übergang zu erneuerbaren Energien könnte konkrete Folgen haben. Wie eine aktuelle Analyse der Internationalen Energieagentur zeigt, werden die Verbraucher in ganz Europa zwischen den Jahren 2021 und 2023 allein durch neu gebaute Solar- und Windkraftanlagen bis zu 100 Milliarden Euro an Stromkosten sparen. Ohne diese neuen Energiequellen wäre der europäische Strompreis im Jahr 2022, dem Spitzenjahr der Energiekrise, um acht Prozent höher gewesen. Dies würde auch bedeuten, dass mehr Haushalte von Energiearmut betroffen wären.

Welchen Nutzen kann der massive Ausbau der erneuerbaren Energien wirklich haben, wenn er in der Tschechischen Republik in Gang gesetzt werden kann, wo der Bau bisher weit hinter dem Rest Europas zurückgeblieben ist? Dem Think-Tank Ember zufolge könnte der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien in Mitteleuropa den Strompreis im Vergleich zu einer Situation, in der alles beim Alten bleibt, um fast ein Drittel senken. Die Priorität der Tschechischen Republik sollte daher darin bestehen, einen Weg zu finden, diese Entwicklung so weit wie möglich zu fördern.

Aus dem tschechischen Plan geht jedoch klar hervor, dass sie die langfristige Priorität woanders sieht: im Bau neuer Kernkraftwerke. Sie rechnet mit mindestens drei neuen Reaktoren bis zum Jahr 2042, unabhängig von den Kosten, und rechnet auch damit, dass ein kleiner modularer Reaktor in den 30er Jahren in Betrieb genommen werden kann. Diese Technologie ist jedoch noch eine große Unbekannte, und das Risiko von Verzögerungen oder deutlich höheren Kosten ist hoch.

Wenn die tschechische Strategie erfolgreich sein soll, bedarf es vor allem einer transparenten und glaubwürdigen Bewertung der Auswirkungen und Kosten der Umstellung, einschließlich des bereits erwähnten Baus neuer Kernreaktoren. Stattdessen geht das Szenario von Kosten aus, die im Vergleich zu ähnlichen Atomprojekten im Ausland deutlich zu niedrig angesetzt sind. Doch selbst bei diesen unrealistisch niedrigen Kosten hat sich während der Ausarbeitung des Plans wiederholt gezeigt, dass die gesamte Umstellung umso teurer wird, je mehr die Tschechische Republik auf den Bau neuer Reaktoren setzt.

Zwar stehen der Tschechischen Republik in den kommenden Jahren EU-Mittel in Rekordhöhe für die Energiewende zur Verfügung, doch sind diese immer noch begrenzt. Und wenn die grüne Transformation wirklich erfolgreich sein soll, müssen die Mittel effizient eingesetzt werden, insbesondere bei der derzeitigen Lage der öffentlichen Haushalte. Dazu bedarf es einer gut vorbereiteten Strategie, anhand derer der Staat entscheiden kann, welche konkreten Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Eine solche Strategie würde dazu beitragen, dass die gesamte tschechische Gesellschaft von der Transformation profitiert. Der aktuelle Planentwurf bietet noch keine solche Strategie, aber die Regierung wird bis Mitte des nächsten Jahres noch Zeit haben, sie zu verfeinern.

"Während in Deutschland und Polen seit Jahren Solar- und Windparks gebaut werden, hat sich hier fast nichts getan". Dies waren die Worte von Premierminister Petr Fiala Anfang September, als er über die Zukunft der Tschechischen Republik als Knotenpunkt Europas sprach. Er wies auch auf das mangelnde Selbstvertrauen hin, das in der tschechischen Öffentlichkeit herrscht. Aber warum sollte die Tschechische Republik nicht das Selbstvertrauen haben, sich höhere Ziele zu setzen? Nur dann hat sie eine Chance, wirklich zu diesem Knotenpunkt Europas zu werden.
/gr/




Die Regierung erörtert den Klima,-und Energieplan erörtern
17.10.2023 oenergetice.cz ctk


Der Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Gesamtverbrauch der Tschechischen Republik soll bis zum Jahr 2030 von derzeit 18 Prozent auf 30 Prozent steigen. Dies sieht eine aktualisierte Fassung des Nationalen Energie- und Klimaplans vor, die am Mittwoch von der Regierung diskutiert werden soll. Der Plan bestätigt auch das Ziel, die Verbrennung von Kohle bis zum Jahr 2033 und von Erdöl und Erdgas bis zum Jahr 2050 zu beenden, und sieht die Stärkung der nuklearen Energiequellen vor, insbesondere den Bau neuer Reaktoren, informierte die Agentur CTK. Kritiker des Vorschlags sagen, der Plan sei fehlerhaft.

Der Planentwurf wird nach der Genehmigung durch die tschechische Regierung an die Europäische Kommission weitergeleitet. Dies geschieht jedoch mit mehrmonatiger Verspätung, da die ursprüngliche Frist für die Übermittlung des Plans Ende Juni ablief. Der Entwurf ist jedoch nicht die endgültige Fassung des Plans, und die Regierung wird sich weiterhin mit der Kommission beraten und ihn möglicherweise korrigieren. Die endgültige Fassung soll bis zum Sommer des nächsten Jahres vorliegen.


Der Entwurf enthält mehrere mögliche Szenarien. Im bevorzugten Szenario will der Staat den Anteil der erneuerbaren Energiequellen vor allem durch die Entwicklung der Solar- und Windenergie erhöhen. Der Plan sieht daher den Bau von 10,1 Gigawatt (GW) neuer netz-angeschlossener Photovoltaik-Kapazität und 1,5 GW neuer Windkapazität bis zum Jahr 2030 vor. Es wird erwartet, dass Hunderte von neuen Windkraftanlagen gebaut werden.

Der Plan enthält jedoch noch nicht die Ziele der neuen Richtlinie, die kürzlich von den EU-Institutionen verabschiedet wurde. Die Richtlinie sieht einen Anteil von 42,5 Prozent sauberer Energie am Gesamtverbrauch der EU bis zum Jahr 2030 vor. Dieses Ziel sollte ein EU-weiter Durchschnittswert sein und gilt nicht für einzelne Länder.

Derzeit liegt der EU-weite Anteil bei rund 22 Prozent. Der Staat plant, das neue EU-Ziel später im Plan zu berücksichtigen.

Kritiker sagen jedoch, dass der Anteil von 30 Prozent nicht ausreichend ist. Die Kammer für erneuerbare Energien hat kürzlich eine eigene Analyse vorgelegt, die zeigt, dass der Anteil des Strom- und Wärmeverbrauchs bis zum Jahr 2030 auf mehr als 35 Prozent gesteigert werden könnte. Die Duha-Bewegung hat ebenfalls eine Erhöhung des nationalen Ziels für den Anteil der erneuerbaren Energien gefordert, da der Plan das inländische Potenzial nicht berücksichtige.


Neben den erneuerbaren Energien sieht der Entwurf des Klima- und Energieplans auch die künftige Stärkung der Kernenergie vor, die in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des tschechischen Energiesektors sein soll. In einigen Szenarien umfasst dies bis zu vier neue Reaktoren sowie neue kleine modulare Blöcke.

Der Plan bestätigt auch den Termin 2033 für den Ausstieg aus der Kohle. Im Zusammenhang mit der Abkehr von der Kohle warnt der internationale Think-Tank Ember jedoch davor, dass die tschechischen Bergwerke bereits im nächsten Jahr allmählich geschlossen werden, so dass der Staat bei den Kohlekraftwerken auf Gas umsteigen müsste. Adam Ondracek, Direktor des Puls-Instituts, ist jedoch der Meinung, dass die Umstellung auf Gaskraftwerke nur um den Preis deutlich teurerer Energie möglich ist, so dass der nächste Weg darin besteht, die Energieimporte aus dem Ausland zu erhöhen. Darüber hinaus hält das Institut Pläne für neue Kernkraftwerke für unrealistisch.
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Artikel von der tschechischen Presse vom 18.und 19.Oktober 2023:



Das Budweiser Heizwerk nahm die Fernwärmeleitung aus Temelin in den Testbetrieb
19.10.2023 Unsere Region Südböhmen Seite 9


Das Budweiser Heizwerk wird in der neuen Heizperiode zum ersten Mal seinen Brennstoffmix ändern. In der ersten Saison des neuen Heizsystems wird das Heizwerk einen Teil der verbrannten Kohle durch Wärme aus dem Kernkraftwerk Temelin ersetzen. Die Emissionen, einschließlich der in die Luft abgegebenen Treibhausgase, werden um etwa ein Drittel sinken. In der neuen Heizsaison wird das Unternehmen auch damit beginnen, im Kessel K12 Hackschnitzel anstelle von Kohle zu verbrennen.

Die neue Heißwasserleitung aus Temelin wird 30 Prozent des Wärmebedarfs in Budweis abdecken. Sie wird bis zu 800 Terajoule pro Jahr betragen. Das geht aus den Informationen im Newsletter des Budweiser Heizwerks hervor. Temelin soll ein Drittel der Kunden des Budweiser Heizwerks versorgen. Jährlich werde das Unternehmen durch die nicht verbrannte Kohle über 80.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen einsparen, sagte der Temelin-Sprecher Marek Svitak zuvor.


Die Wärmeleitung soll mindestens 20 Jahre lang 800 Terajoule pro Jahr liefern. Dies wird der erste Schritt für das Budweiser Heizwerk sein, um die Verbrennung von Kohle einzustellen. Die Wärmeleitung soll den Wärmeverbrauch von etwa einem Drittel der Kunden der Budweiser Heizwerke decken, den Rest wird das Unternehmen aus eigenen Mitteln bereitstellen.

"Dies ist die erste große Investition in die schrittweise Dekarbonisierung, die die Stadtverordneten bereits im Jahre 2017 beschlossen haben. Gleichzeitig wird der Bau des Hackschnitzelkessels im Gebiet Novohradská fortgesetzt, und auch die Vorbereitung von Zevo Vrato wird systematisch vorangetrieben", sagte Vaclav Kral, Vorstandsvorsitzender des Heizwerks Budweis. Der Biomassekessel wird bereits in dieser Heizsaison in den Probebetrieb gehen, so Martin Zahourek vom Vorstand des Budweiser Heizwerks. Dank des neuen Hackschnitzelkessels wird der Verbrauch von Kohle um ein weiteres Drittel sinken.

Die Stadt Budweis ist seit 1908 von der Kohleverbrennung abhängig, als das kohlebefeuerte Dampfkraftwerk der Stadt gegründet wurde. In den 1960er Jahren wurde es in ein Braunkohleheizwerk umgewandelt.

Temelin wurde durch zwei 26 Kilometer lange Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser von 80 Zentimetern mit der Stadt Budweis verbunden. Beide Rohrleitungen liegen mindestens 1,3 Meter unter der Erde. "Im Winter wird das Wasser mit einer Temperatur von bis zu 140 Grad Celsius nach Budweis fließen, während für den Rest des Jahres eine Temperatur von 90 Grad Celsius ausreicht", so Svitak, der AKW-Sprecher.


Die Warmwasserleitung wurde von CEZ gebaut, die Investition beträgt 1,69 Milliarden Kronen. Ursprünglich kündigte CEZ an, dass die Wärmeleitung zur Jahreswende 2020 und 2021 mit der Wärmeversorgung von Budweis beginnen würde. Seit dem Frühjahr 2019 befindet sie sich im Bau. Der Bau verzögerte sich um rund zwei Jahre. Ab Ende 2020 ruhten die Arbeiten für etwa ein Jahr, die Firma Tenza ging in Konkurs. Ende des Jahres 2021 wählte die Firma CEZ die Unternehmen aus, die die Heißwasserleitung fertigstellen werden. Es handelt sich um Elte und Energie - stavební a báňská.

Das Heizwerk Budweis versorgt 30.000 Wohnungen und über 400 Unternehmen, Institutionen, Schulen, medizinische Einrichtungen und Geschäfte mit Wärme.
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Grüner Kreis: Die Regierung bestätigte das Ende der Kohle im Jahre 2033 und das Ende von Öl und Gas im Jahre 2050
19.10.2023 Ekolist.cz

Die Regierung unterschätzt jedoch nach wie vor die erneuerbaren Energien und hat unrealistische Atompläne


Die tschechische Regierung hat heute den Entwurf des nationalen Energie- und Klimaplans der Tschechischen Republik zur Kenntnis genommen, den sie der Europäischen Kommission zur Stellungnahme übermitteln wird. Der Plan bestätigt das Ziel, bis zum Jahr 2033 aus der Kohleverbrennung auszusteigen, und zeigt auf der Grundlage wissenschaftlicher Modelle, dass dies machbar ist. Bis zum Jahr 2050 soll die Tschechische Republik auch die Verbrennung von Erdöl und Erdgas einstellen. Der Plan erhöht auch die tschechischen Ziele für erneuerbare Energiequellen und Energieeinsparungen, schöpft jedoch die inländischen Möglichkeiten nicht aus und leistet nicht den notwendigen Beitrag zur Erfüllung der EU-Ziele. Im Gegenteil, er überschätzt stark das Potenzial für den Bau teurer Kernkraftwerke und sieht unrealistisch frühe Inbetriebnahme-Termine vor.


Die Energiemodellierung geht von einer künstlichen Begrenzung des Ausbaus der Windkraft (maximal 1,5 GW im Jahr 2030) und der Solarenergie (maximal 10,1 GW im Jahr 2030) aus, was weniger ist als die Expertenstudien zeigen, dass bis zum Jahr 2030 15 GW Photovoltaik und 2 GW Windkraft erreicht werden können . Damit erfüllt der Plan noch nicht das Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch des Landes, der zwischen 33 und 35 Prozent liegen sollte .

In der ersten Runde der öffentlichen Konsultationen, deren Ergebnisse bei der Ausarbeitung des Entwurfs nicht berücksichtigt wurden], sprach sich die Öffentlichkeit auch für eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in der Tschechischen Republik auf mindestens 34 % aus, doch wurde die Öffentlichkeit nicht zum Entwurfstext des Nationalen Plans selbst konsultiert. Im Rahmen der Erledigung der Stellungnahmen im interministeriellen Stellungnahmeverfahren hat das Industrieministerium jedoch zugesagt, dass es eine weitere Expertendiskussion über die Festlegung der Obergrenzen für Erneuerbare Energien geben werde.


Umweltverbände haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Modellierung, die mit den volkswirtschaftlichen Kosten der einzelnen Energieträger arbeiten, falsche Ergebnisse liefern, weil die Ministerien in ihrer Zuordnung von völlig unrealistisch niedrigen Kosten für den Bau neuer Reaktoren ausgehen, für die in Europa oder den USA keine Kernkraftwerke gebaut werden, und die damit auch der Analyse des Finanzministeriums widersprechen . Die zu optimistischen Annahmen für die Inbetriebnahme neuer Kernkraftwerke (2035 für den ersten kleinen modularen Reaktor, 2036 für den ersten großen Reaktor in Dukovany und 2039 und 2041 für zwei weitere in Temelin) können ebenfalls Probleme verursachen.


Die Tschechische Republik wird den genehmigten Entwurf des nationalen Energie- und Klimaplans mit fast viermonatiger Verspätung an die Europäische Kommission übermitteln, da die Frist für die Einreichung am 30. Juni bereits abgelaufen ist. Bis Ende des Jahres wird die Europäische Kommission dann Kommentare an die Tschechische Republik senden, die diese in die endgültige Fassung des Nationalen Plans einarbeiten muss, die bis zum 30. Juni 2024 fertiggestellt sein muss. Es ist daher unvermeidlich, dass die Tschechische Republik diese Zeit nutzt, um die Mängel ihres Vorschlags zu korrigieren, damit er die europäischen Verpflichtungen bis zum Jahr 2030 erfüllt, ein glaubwürdiges und kohärentes Bündel von Politiken und Maßnahmen enthält und einer wirksamen öffentlichen Konsultation unterzogen wird.




Jiří Kozelouh, Leiter des Energieprogramms der Bewegung DUHA, sagte:
"Zusammen mit dem Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans hat die Regierung das Ziel bestätigt, bis zum Jahr 2033 aus der Kohle und bis zum Jahr 2050 aus Öl und Gas auszusteigen. Das Industrieministerium rechnet jedoch immer noch mit unnötig niedrigen Obergrenzen für erneuerbare Energien, hat aber eingeräumt, dass es sich dabei nur um eine erste Schätzung und nicht um ein Maximum im Hinblick auf das Ziel handelt. Das Ministerium hat auch versprochen, dass es eine weitere Expertendiskussion über die Festlegung der Obergrenzen geben wird. Das ist gut, denn Expertenstudien zeigen, dass wir als Land definitiv besser werden können.




Stepan Vizi, Experte für Klimapolitik aus dem Zentrum für Verkehr und Energie, sagte:
"Der Entwurf des Nationalen Plans schöpft das Potenzial der Tschechischen Republik zur Erreichung ihrer Klimaziele nicht aus. Außerdem ist die Regierung verpflichtet, die Öffentlichkeit in den Prozess der Ausarbeitung des gesamten Dokuments einzubeziehen, aber die hatte bisher überhaupt keine Gelegenheit, den Entwurf zu kommentieren. Der Planentwurf ist auch eng mit den Themen Energiearmut und sozial gerechter Übergang verbunden. Es ist daher wichtig, dass die Öffentlichkeit die Möglichkeit hat, sich an der endgültigen Ausarbeitung des Plans zu beteiligen und dass die Regierung ihre Kommentare ernst nimmt."




Miriam Macurova, Leiterin der Klimakampagne bei Greenpeace CR, sagt: "Der von der Regierung verabschiedete Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans bleibt hinter den geforderten europäischen Zielen für den Anteil erneuerbarer Energien und Energieeinsparungen bis zum Jahr 2030 zurück. Andererseits enthält der Entwurf das strategische Ziel, bis zum Jahr 2033 vollständig aus der Kohle für Strom,-und Wärmeproduktion auszusteigen und weist darauf hin, dass das Ende des Braunkohleabbaus ins Auge gefasst werden soll. Wir gehen davon aus, dass Umweltminister Petr Hladík dieser Verpflichtung nachkommen wird, wenn er die UVP-Stellungnahme zur Verlängerung des Braunkohleabbaus in der Grube Bílina prüft".




Edvard Sequens, Energieberater bei Calla sagte:
"Kernenergie um jeden Preis, obwohl es billigere und leichter zugängliche Alternativen gibt - so könnte man den Ansatz der verantwortlichen Politiker bei der Ausarbeitung der strategischen Dokumente bezeichnen, die den Rahmen für die tschechische Energiezukunft bestimmen und vor allem die Staatskasse belasten und den Stromverbrauchern jahrzehntelang hohe Kosten verursachen werden. Wie sich herausstellte, reichte es nicht aus, obligatorisch drei neue Großreaktoren in Auftrag zu geben oder die wirtschaftlichen Eingaben in das Modell zu verzerren. Das Industrieministerium hat kurz vor der Regierungssitzung einen weiteren großen Reaktor in Dukovany in den Nationalen Energie- und Klimaplan aufgenommen, obwohl die Modellierung auf den Stellungnahmen der Ministerien beruhte."

/gr/


Wärmeleitung von Temelin nach Budweis fing an, die Stadt mit der Wärme zu versorgen

18.10.2023 Novinky.cz Pavel Orholz, CTK



Die Wärme aus dem Kernkraftwerk Temelin fließt jetzt durch eine neue 26 Kilometer lange Heißwasserleitung nach České Budějovice /Budweis. Insgesamt wird damit etwa ein Drittel des Verbrauchs der größten südböhmischen regionalen Stadt gedeckt. Der Vorteil ist ein garantierter Wärmepreis und eine Reduzierung der Emissionen. Am Mittwoch nahmen die Energietechniker dieses größte Fernwärmeprojekt der letzten zehn Jahre in den Probebetrieb. Der Bau der Warmwasserleitung dauerte viereinhalb Jahre und kostete 1,69 Milliarden Kronen. Der Investor ist das Energieunternehmen und der Betreiber des Kernkraftwerkes Temelin – CEZ.

"Dies ist ein Projekt, auf das Südböhmen seit mehr als zwanzig Jahren, d.h. seit der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Temelin, gewartet hat. Es ist eine Quelle sauberer und preisstabiler Wärme für dreißig Prozent des Verteilungsnetzes in der Stadt Budweis", sagte Martin Kuba (ODS), der Kreishauptmann der Südböhmischen Region und Stadtrat, gegenüber der Zeitung Pravo.

Daniel Benes, Geschäftsführer der Firma CEZ, wies darauf hin, dass das Projekt auch in erster Linie ökologisch ist. "Wenn wir diese Wärme aus Kohle erzeugen wollten, müssten wir über achtzigtausend Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen. Die Strategie der Dekarbonisierung hat für uns Priorität, und dies ist einer der Beweise dafür", sagte Benes.

Das Kernkraftwerk würde jährlich 750 Terajoule Wärme an die südböhmische Metropole liefern. "Die emissionsfreie Wärme wird vor allem die Siedlungen Vltava und Maj, aber auch andere an die gemeinsame Energieinfrastruktur angeschlossene Kunden beheizen", sagte die Bürgermeisterin von Budweis Dagmar Skodová Parmova (ODS).

Die Fernwärmeleitung besteht aus zwei 26 Kilometer langen Spezialrohren mit einem Außendurchmesser von 80 und 71 Zentimetern. Sie verläuft mindestens 1,3 Meter unter der Erde und überwindet zwischen Temelin und Budweis einen Höhenunterschied von 120 Metern. Insgesamt 14 Pumpen in drei Pumpstationen lassen daher das Wasser zwischen dem Kraftwerk und dem Budweiser Heizwerk zirkulieren. Im Winter wird die Wassertemperatur bis zu 140 Grad Celsius erreichen.

Video dazu unter: https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... n-40447415

/gr/



Die Armee machte einen Luftschutzschild über dem Atomkraftwerk Dukovany
19.10.2023 Trebicsky denik Seite 2 roz

www.trebicsky.denik.cz

Dukovany - Soldaten der tschechischen Armee überprüften im Kernkraftwerk Dukovany das Funktionieren einer einzigartigen Technologie zum Schutz vor Drohnen. Die Hauptrolle spielte dabei der taktische modulare Kommunikationsstörsender STARKOM der tschechischen Armee. Mit ihm wurde ein Luftschutzschild über dem Kraftwerk errichtet.

In sechs praktischen Vorführungen zeigten die Soldaten des 53. Regiments der elektronischen Kampfführung und des 25. Flugabwehr-Raketenregiments der Armee der Tschechischen Republik, dass sie den Luftraum wirksam gegen unbemannte Flugkörper sichern können.

"Sie bildeten praktisch einen Luftschutzschild um das gesamte Kraftwerk, indem sie die Detektionsfähigkeiten des JISR-Instituts (Joint Intelligence, Surveillance and Reconnaissance), die zerstörungsfreie Wirkung der STARKOM-Anlage und die zerstörende Wirkung der RBS 70 NG-Anlage (Robotic System - ein tragbares Flugabwehrraketensystem) nutzten", beschreibt Jiri Bezdek, Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany.

/gr/



Nach Dukovany können die Züge weitere 60 Jahre lang fahren
19.10.2023 Trebicsky denik Seite 3 sva

www.trebicsky.denik.cz

Dukovany - Auf dem Anschlussgleis zum Kernkraftwerk Dukovany wurden zwei Brücken instand gesetzt. Nach dem Umbau, der 100 Mio. Kronen gekostet hat, sollen sie noch 60 Jahre lang funktionieren, was der geplanten Mindestbetriebsdauer des Kernkraftwerks entspricht.

Das Anschlussgleis wird für die Materialverladung genutzt.
Das Anschlussgleis zum Kernkraftwerk Dukovany in der Region Trebic wird von zwei Brücken mit einer Länge von 262,5 m und 10,5 m bedient.

Beim Umbau wurden die Brücken mit unzureichenden Abdichtungen und Gleisbetten ersetzt. "Außerdem wurden die Brückenkonstruktion und die Brückenwiderlager instand gesetzt. Bei der Rekonstruktion wurden auch neue Stahlbetonleisten, Geländer und Entwässerungselemente ausgetauscht", sagte Jiri Bezdek, Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany.

Der 1975 gebaute Gleisanschluss wird für den Transport von Chemikalien, die für den Betrieb der Kernkraftwerksblöcke von Dukovany benötigt werden, von Dieselkraftstoff für Dieselgeneratoren und von großen technologischen Einheiten wie Container für den verwendeten Kernbrennstoff genutzt.

Nach dem Wiederaufbau der Brücken planen die Ingenieure des Kernkraftwerks, den Gleisanschluss für den geplanten Betrieb des Kernkraftwerks für mindestens 60 Jahre und für den bevorstehenden Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks zu nutzen.
/gr/



Die Regierung will noch einen weiteren Kernkkraftwerksblock
10.10.2023 Denik N Seite 4 Marketa Boubinova


Das Dokument, in dem die Zukunft des tschechischen Energiesektors skizziert wird, hat sich kurz vor seiner Erörterung durch die Regierung erheblich verändert. Ein weiterer Block des Kernkraftwerks Dukovany wurde dorthin hinzugefügt.



Die Regierung von Petr Fiala will ihren aktualisierten Energie- und Klimaplan verspätet nach Brüssel schicken. Das Dokument, das den tschechischen Übergang zu kohlenstofffreier Energie beschreibt, wurde am Mittwoch zur Kenntnis genommen. Der Plan sieht schließlich eine Variante mit mehr Atomreaktoren vor, wobei in letzter Minute ein weiterer Block in Dukovany hinzugefügt wurde. Der Grund dafür ist die geplante Heißwasserleitung nach Brünn. Der Passus über die Sicherung eines weiteren Reaktors wurde erst nach Intervention des Regierungsbüros hinzugefügt, ohne dass ein Zusammenhang mit den bisherigen Modellen bestand. Das Regierungsbüro wies durch seine Leiterin Jana Kotalikova darauf hin, dass Dukovany den sicheren Betrieb der geplanten Warmwasserleitung nach Brünn gewährleisten müsse.


"Der Nationale Klima- und Energieplan (NKEP) sieht zwar den Bau neuer Kernkraftwerke mit einer Leistung von bis zu vier GW vor, darunter auch die Realisierung einer Heißwasserleitung vom Kernkraftwerk Dukovany nach Brünn. Der NKEP geht jedoch nur von einem neuen Kernkraftwerksblock am Standort Dukovany aus (dies sind auch die vorläufigen Ergebnisse der Modellierung), was aus der Sicht des Betriebs der Heißwasserleitung nach dem Ende der Lebensdauer der bestehenden Blöcke (im Jahre 2047) den Betrieb der besagten Heißwasserleitung zum Zeitpunkt des Brennstoffwechsels am neuen Kernkraftwerksblock, insbesondere in der Winterzeit, nicht zulässt", heißt es in dem der Redaktion vorliegenden Material.

Die geplante Heißgasleitung soll Brünn von der Abhängigkeit von russischem Gas für die Wärmeerzeugung befreien. Das Industrieministerium hat den Text nach Intervention des Regierungsbüros um den zweiten Reaktor in Dukovany ergänzt. Allerdings hat es die entsprechenden Modelle auf dieser Grundlage noch nicht aktualisiert, und laut Ministeriumssprecher Marek Vosahlik werden weitere Diskussionen über den vierten Reaktor geführt.


Dem Dokument zufolge ist es für Dukovany strategisch wichtig, dass zwei Blöcke über das Jahr 2047 hinaus in Betrieb sind, da eine Heißwasserleitung geplant ist. Zu diesem Zeitpunkt wird der letzte Block des derzeitigen Kraftwerks aufgrund des Endes seiner Lebensdauer abgeschaltet werden. Die Blöcke müssen regelmäßig mit dem Brennstoff nachgefüllt werden, und die Heißwasserleitung erfordert, dass mindestens ein Block in Betrieb bleibt.



GROSSE UND KLEINE REAKTOREN



Noch im September arbeiteten das Industrie- und Handelsministerium und das Umweltministerium mit zwei möglichen Szenarien für die schrittweise Umgestaltung des tschechischen Energiesektors. Am Ende entschied man sich jedoch für ein Szenario, das eine schnellere und massivere Einbeziehung der Kernenergie vorsieht. Die zweite Option sah eine stärkere Einbeziehung der erneuerbaren Energien vor.

In dem Dokument berücksichtigt das Industrieministerium auch die erwarteten neuen Kosten der neuen Energiestrategie. Diese werden im nächsten Vierteljahrhundert voraussichtlich 1 200 Milliarden Kronen erreichen. Das Ministerium weist auch darauf hin, dass das Geld nicht nur aus dem Staatshaushalt, sondern auch aus anderen Finanzquellen kommen kann.

"Da die Investitionen in die Dekarbonisierung enorm sein werden, ist es notwendig, ein berechenbares Umfeld für Investoren in allen Bereichen zu schaffen, die Genehmigung von Investitionen zu vereinfachen und zu verkürzen und eine klare Kommunikation über die Ziele und Instrumente dieses Plans an alle Gruppen der Öffentlichkeit zu führen", appelliert das Ministerium.

Das gewählte Szenario sieht die Inbetriebnahme des ersten kleinen modularen Reaktors bereits im Jahr 2035, eines großen Reaktors in Dukovany im Jahr 2036 und zweier neuer großer Reaktoren in Temelin in den Jahren 2039 und 2041 vor. Weitere modulare Reaktoren und neue Kernkraftquellen sind dann nach "anderen Modellergebnissen" möglich. Wie bereits erwähnt, fehlt ein zweiter neuer Reaktor in Dukovany noch in den Berechnungen.

Gleichzeitig bestätigt der Plan eindeutig das Ziel, bis zum Jahr 2033 aus der Kohle auszusteigen und bis zum Jahr 2050 die Verbrennung von Öl und Gas zu beenden. Die Gründe für den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2033 sind eher wirtschaftlicher Natur, da die Preise für Emissionszertifikate hoch sind.

Das Geld aus diesen Zertifikaten kann jedoch auch ein vorteilhaftes Einkommen für die Tschechische Republik sein, das für die weitere Dekarbonisierung der Wirtschaft und des Energiesektors eingesetzt werden sollte.

In der Tschechischen Republik sind derzeit sechs Kernkraftwerksblöcke in Betrieb, zwei Blöcke im Kernkraftwerk Temelín (mit einer Leistung von je 1100 MW) und vier Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany (mit einer Leistung von je 510 MW).

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikelon vom 19. und 20.10.2023:


Für den zweiten neuen Block in Dukovany plädierte außer Fiala auch Blazek. Experten halten das Argument mit der Heißwasserleitung für Brünn für unsinnig
19.10.2023 Denik N M.Tomes



In Dukovany sollen insgesamt zwei neue Blöcke gebaut werden, damit die Stadt Brünn kontinuierlich mit Wärme aus dem Kernkraftwerk versorgt werden kann.

Am Mittwoch hat die Regierung eine Aktualisierung des nationalen Klima- und Energieplans zur Kenntnis genommen, die sie mit Verzögerung an die Europäische Kommission weiterleiten wird. In letzter Minute wurde ein weiterer neuer Kernreaktor in Dukovany in den Plan aufgenommen, nachdem zwei Ministerien erhebliche Einwände wegen der Sicherstellung des künftigen Betriebs der geplanten Wärmeleitung aus Dukovany nach Brünn erhoben hatten. Am selben Tag lehnten die Stadträte von Brünn den Plan ab, alternativ dazu eine Verbrennungsanlage in Dukovany zu errichten.

Die Aufnahme der zweiten neuen Anlage in Dukovany in das Dokument wurde vom Regierungsbüro, geleitet durch den Premierminister Petr Fiala (ODS) und dem Justizministerium, das von seinem Parteikollegen Pavel Blazek geleitet wird, initiiert. Beide Politiker stammen aus Brünn, und beide Einwände sind absolut identisch.

Im Falle des Justizministeriums handelte es sich um eine einzige Bemerkung, die jedoch als wesentlich bezeichnet wurde. Sie betraf weder die Gesetzgebung noch das Justizwesen. Das Ministerium weist ebenso wie das Regierungsamt darauf hin, dass die Aktualisierung des Plans nur einen neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany vorsieht.

"Was aus der Sicht des Betriebs der Heißwasserleitung nach dem Ende der Lebensdauer der bestehenden Blöcke (im Jahre 2047) den Betrieb der erwähnten Heißwasserleitung während der Zeit des Brennstoffwechsels im neuen Kernkraftwerksblock, vor allem in der Winterzeit, nicht ermöglicht", schrieben identisch sowohl das Ressort von Pavel Blazek, als auch der Leiter des Regierungsbüros.

Deník N fragte den Justizminister, warum sich sein Ministerium in die Energiefrage eingemischt hat. "Die Antwort ist einfach, denn Minister Pavel Blazek ist ein Abgeordneter, gewählt für die Region Südmähren, er kennt die Situation und handelt im Interesse der Wähler der Region Südmähren", antwortete der Sprecher des Justizministeriums, Vladimir Repka.

Während die Regierung im Rahmen des Klima- und Energieplans die Frage der Dukovany - Wärmeleitung nach Brünn diskutierte, berieten die Stadträte der mährischen Hauptstadt am Mittwoch über den Ausbau der dortigen Müllverbrennungsanlage.

Die Stadtspitze unter Führung der ODS-Partei lehnt den Ausbau der Verbrennungsanlage, die Brünn mit Wärme versorgt, ab. Am Donnerstag stoppte der Stadtrat in geheimer Abstimmung das 4,6-Milliarden-Projekt. Die Regierungskoalition, mit Ausnahme der Volkspartei, bevorzugt die Heißwasserleitung aus dem Kernkraftwerk Dukovany, die 19 Milliarden kosten soll.


"Dahinter kann man die Brünner ODS-Partei suchen"

Das Industrieministerium hat dem Antrag auf einen weiteren Kernkraftwerksblock in Dukovany in letzter Minute stattgegeben und ihn zu den Plänen bis zum Jahr 2047 hinzugefügt. Es hat ihn jedoch in seinen Modellen, die die Zukunft des tschechischen Energiesektors skizzieren, nicht berücksichtigt.

"Für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Heißwasserleitung von Dukovany nach Brünn (ist es notwendig), den Bau von zwei neuen Kernblöcken an diesem Standort sicherzustellen, um die Verfügbarkeit von mindestens zwei Kernblöcken für den Zeitraum ab 2047 zu gewährleisten, wann der letzte Block des derzeitigen Kraftwerks abgeschaltet werden sollte", heißt es in der endgültigen Fassung der Unterlagen.

Das Industrieministerium von Jozef Sikela (STAN) wollte ursprünglich in dem Plan nicht angeben, welche Stromquellen in einer so fernen Zukunft gebaut werden sollen. Bislang wurde nur die Option eines neuen Reaktors in Dukovany im Jahr 2036 und zweier neuer Reaktoren in Temelin in den Jahren 2039 und 2041 in Betracht gezogen.

"Entscheidend ist, dass der Plan bis zum Jahr 2030 verbindlich ist und Modelle zur Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 enthält. Deshalb haben wir uns für den Zeitraum nach dem Jahr 2030 mit der Strommenge befasst und nicht damit, wie viele Reaktoren es genau geben wird, ob es mehr kleine modulare Reaktoren oder weniger große konventionelle Reaktoren sein werden", schrieb der Umweltminister Petr Hladik, dessen Ministerium den Plan mitverfasst hat, an unsere Redaktion. "Außerdem werden die Kommentare durch die Beamten bearbeitet, und nur wenn es keine Einigung gibt, geht es auf die Ministerebene, was hier nicht geschehen ist", sagte er und erklärte somit, wie der zweite Reaktor im Standort Dukovany in den Plan kam. Er sagte, er interpretiert die Bemerkung des Kabinettsbüros so, dass es für die Regierung notwendig sei, keinen der möglichen Wege einzuschlagen.



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Nach Angaben mehrerer Quellen haben beide Ministerien jedoch vor allem dem Druck des Regierungsbüros nachgegeben. "Es war schon notwendig, den Plan zur Regierungssitzung zu schicken. Und es ist das Kabinettsbüro, das die Tagesordnung festlegt, das Ministerium konnte nicht im Widerspruch zum Büro von Fiala dorthin gehen", erklärte eine dem Kabinettsbüro nahestehende Person. "Deshalb haben sie es vorgezogen, den zweiten Reaktor dort schnell hinzuzufügen", erklärte er.

"Es ist möglich, die Brünner ODS-Partei dahinter zu suchen", beschrieb eine andere der Regierungskoalition nahestehende Person. "Es ist eine Frage, woraus die Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn selbst finanziert werden soll", schrieb eine Person aus der Leitung des Umweltministeriums zu dem Thema.

Schätzungen zufolge soll der Bau der Dukovany – Heißwasserleitung nach Brünn 19 Milliarden Kronen kosten. Darauf wiesen Umweltschützer der Vereinigung tschechischer Nichtregierungsorganisationen Grüner Kreis in ihrer Stellungnahme zu dem Plan hin.

"Das Projekt der Fernwärmeleitung nach Brünn ist ein wichtiges Projekt für die Dekarbonisierung der Brünner Wärmeversorgung ab dem Jahr 2030. Die neue Wärmequelle aus Dukovany wird 50-80% der bestehenden Emissionswärmequellen für Brünn ersetzen", antwortete Sikelas Ministerium.

Ihm zufolge wurde das Projekt bereits zwischen dem halbstaatlichen Energiekonzern CEZ und den Brünner Heizwerken vertraglich abgesichert. Derzeit laufen Verhandlungen über eine Kofinanzierung, beispielsweise aus dem Modernisierungsfonds.


In Dukovany sollte ursprüngloch nur ein Block gebaut werden

In der laufenden Atomausschreibung sieht der Staat den Bau eines einzigen großen Blocks in Dukovany vor. Außerdem bietet der Staat den Interessenten eine Option für den Bau von zwei weiteren Reaktoren in Temelin an.

Einer Regierungsquelle zufolge wird Südböhmen als geeigneterer Standort für weitere neue Kernkraftwerksblöcke angesehen, da es über eine bessere Infrastruktur für den weiteren Bau verfügt. Außerdem gibt es dort mehr Wasser zur Kühlung der Reaktoren.

"Wenn zwei oder vier der alten Dukovany-Blöcke weiterlaufen und ein oder zwei neue hinzukommen, wird es nie genug Kühlwasser geben. Die Durchflussmenge im Fluss Jihlava beträgt drei Kubikmeter pro Sekunde und kann nicht erhöht werden", erklärt Jan Fiedler vom Energieinstitut der Technischen Universität Brünn.

Heute sind in Dukovany vier Blöcke mit einer Leistung von 4 × 500 Megawatt in Betrieb. Der neue Block, der in den Wettbewerb geht, soll eine Leistung von 1.200 Megawatt haben. Würden in Dukovany zwei neue Reaktoren mit der gleichen Leistung gebaut, könnte nach Ansicht des Energieanalysten Jiri Gavor genügend Wasser für die Kühlung zur Verfügung stehen, da die Gesamtkapazität mit den heutigen vier Reaktoren vergleichbar wäre. "Aber die alten und neuen Blöcke könnten nicht parallel betrieben werden. Es müsste nur ein Ersatz sein", so Gavor.

Der Experte erinnert daran, dass es bereits Spekulationen darüber gab, dass der Staat bis zu vier Reaktorblöcke gleichzeitig bauen könnte. Zwei davon könnten in Temelin und zwei in Dukovany gebaut werden. Laut einer geheimen Analyse der Regierung, die Ende August von Seznam Zpravy zitiert wurde, könnte dies insgesamt 1,75 Billionen Kronen kosten.

"Das würde unrealistische Anforderungen an die Liefer-Kapazität bedeuten. Auch in Bezug auf die Finanzierung würden wir uns in etwas stürzen, das wir uns nicht leisten können", warnte der Analyst Gavor. Er fügte jedoch hinzu, dass es sich bei einem zeitlich gestaffelten Bau nicht um ein "realitätsfremdes" Projekt handeln würde.

"Es stärkt die Kernkraftindustrie und entspricht den Forderungen der Brünner Politiker", sagte Gavor und bezog sich dabei auf das Projekt der Dukovany- Heißwasserleitung, das von Brünner ODS-Politikern unterstützt wird.



Das Projekt widerspreche aber den Grundsätzen einer sorgfältigen wirtschaftlichen Planung. "Wenn das Projekt der Müllverbrennungsanlage in Brünn, für das bereits Gelder bereitgestellt wurden, unter dem Deckmantel des Versprechens von nuklearer Wärme aus Dukovany gestoppt wird, ist das meiner Meinung nach eine traurige Geschichte", sagte der ENA-Analyst.

Oldrich Sklenar, Energieexperte bei der Assoziation für internationale Fragen, kritisierte ebenfalls die Wärmeleitung aus Dukovany nach Brünn. "Unter Berücksichtigung der Inflation soll sie 19 Milliarden kosten, was eine enorme Summe ist. Eine solche Investition würde andere Entwicklungsmöglichkeiten auf Jahrzehnte hinaus blockieren. Es käme zu einer einseitigen Ausrichtung auf die Wärme aus dem Kernkraftwerk", so Sklenar.

Der Experte erinnerte daran, dass die aus Dukovany gelieferte Wärme keine Abwärme wäre. "Es wäre Wärme, die auf Kosten von Strom erzeugt wird, und zwar in einem Verhältnis von etwa sieben zu eins. Wir wissen jedoch nicht, wie genau der Preis für diese Wärme für die Kunden in Brünn aussehen wird. Das wird unter anderem vom Strompreis abhängen oder davon, ob CEZ lieber Strom als Wärme erzeugt", erklärte der Analyst.

Gleichzeitig wies er das Argument aus dem Energieplan der Regierung zurück, dass in Dukovany zwei Reaktoren gebaut werden müssen, um den Betrieb der künftigen Heißwasserleitung zu sichern und ihre Abschaltungen zu vermeiden. "Aus praktischer Sicht ist dies nicht sinnvoll. Man sollte das System nicht für den Ausfall der Quelle selbst, sondern für die gesamte Heißwasserleitung absichern. Zum Beispiel kann an der Heißwasserleitung ein Ausfall in einer der Pumpstationen auftreten. Diese sind wegen des relativ großen Höhenunterschieds notwendig", erklärte Sklenar.

Der Experte wies darauf hin, dass im Falle eines Ausfalls der Heißwasserleitung die bestehende Infrastruktur in Reserve gehalten oder neue Reserve-Kesselhäuser gebaut werden müssten, die dann die meiste Zeit außer Betrieb wären. "Ein weiterer Kernkraftwerksblock würde daran nichts ändern. Ich betrachte ihn daher eher als zweckdienlichen Teil der politischen Bemühungen um den Ausbau der Kernenergie", sagte der Experte der Assoziation für internationale Fragen.
/gr/




Werden wir uns den Ausbau der Kernkraft leisten können?
Kommentar von Oldrich Sklenar
19.10.2023 Denik N


Ein Kommentar von Oldrich Sklenar:

Die derzeitige Regierung will so sehr neue Kernreaktoren bauen, dass sie nicht einmal die Empfehlungen abwarten will, die sich aus der bevorstehenden Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts ergeben. In den letzten Monaten war die Rede davon, nicht nur einen, sondern vier große Reaktoren zu bauen - zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Während das Industrieministerium von neuen Chancen für die Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt spricht, wird eine wichtige Frage übersehen - nämlich ob wir überhaupt das Geld für neue Reaktoren haben werden.

Nach Angaben des Finanzministeriums dürften sich die geschätzten Kosten auf astronomische 1,75 Billionen Kromen belaufen. Damit handelt es sich um den größten Investitionsauftrag in der Geschichte der unabhängigen Tschechischen Republik. Nach dem vorgeschlagenen Modell soll das Geld für den Bau der Firma CEZ vom Staat in Form einer sogenannten rückzahlbaren Finanzhilfe zur Verfügung gestellt werden.

Diese Debatte findet zu einer Zeit statt, in der in den meisten Bereichen erhebliche Kürzungen der Staatsausgaben angekündigt werden.

Eine Studie der Assoziation für internationale Fragen wies bereits vor zwei Jahren auf die möglichen Probleme hin. Insbesondere bestehe die Gefahr, dass sich die Bauzeit verlängere, was mitunter zu einer Kostenaufstockung führe. In einer Zeit, in der beispielsweise Frankreich, das über das größte nukleare Know-how in Europa verfügt, eine Verzögerung von mehr als zehn Jahren beim Bau von Kernkraftwerken erlebt, wäre es naiv anzunehmen, dass die Tschechische Republik wesentlich besser wäre.

Außerdem kommt hinzu, dass im Falle der neuen Reaktoren für die Tschechische Republik zwei der drei potenziellen Lieferanten nicht über geeignete Referenzdesigns verfügen, die den Anforderungen an die Leistungsbegrenzung und die Sicherheitsanforderungen entsprechen. In der Praxis würde es sich um die erste Realisierung eines bestimmten Konzepts handeln, mit dem zusätzlichen Risiko von Preissteigerungen.

Das gewählte Finanzierungsmodell bedeutet, dass der Staat einen großen Teil des Risikos übernimmt und dass die Investitionen in den Bau neuer Kernkraftwerke de facto Teil der Staatsverschuldung werden würden. Dies könnte in Verbindung mit dem bereits wachsenden strukturellen Defizit zu einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Staates führen. Dies würde wiederum zu einer teureren Finanzierung der Staatsverschuldung führen, was eine Verschuldungsspirale mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation des Landes zur Folge haben könnte. Aus diesem Grund wurde in der oben erwähnten Studie eine Analyse der Auswirkungen der neuen Atomfinanzierung auf den Staatshaushalt empfohlen.

Eine solche Analyse wurde in diesem Jahr tatsächlich erstellt, ist aber noch nicht veröffentlicht. Das Ergebnis des weniger als fünf Seiten langen Dokuments soll die Aussage sein, dass die tschechischen Staatsfinanzen in der Lage sind, den Bau von vier Kernkraftwerksblöcken zu verkraften. Die Gültigkeit dieser Aussage ist jedoch an die Notwendigkeit geknüpft, die öffentlichen Finanzen mittelfristig zu konsolidieren.

Dies kann schon ein Problem darstellen. Die Tschechische Republik ist das einzige Land in der EU, in dem das reale BIP immer noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat. Gleichzeitig hat die wirtschaftliche Leistung des Staates in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Staatsverschuldung in den letzten drei Jahren stärker gestiegen ist als im gesamten letzten Jahrzehnt. Dabei geht es immer noch um die Rückzahlung älterer, relativ günstiger Kredite. Die neuen Kredite werden nicht so billig sein.

Mit anderen Worten, neue Kernkraftwerke könnten durch eine Kombination aus bestehenden Bedingungen und potenziellen Konstruktionsproblemen die öffentlichen Finanzen in den Ruin treiben.

Es ist daher angebracht zu fragen, ob ein solch massiver Bau von Kernkraftwerken wirklich der einzige Weg ist, um eine ausreichende Stromversorgung für den heimischen Markt sicherzustellen. Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey beispielsweise sieht in einem kosten-optimalen Szenario für das Jahr 2050 den Bau von nicht vier, sondern nur zwei neuen AKW-Blöcken vor.

Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen dann erhöhte Stromimporte aus erneuerbaren Quellen für eine ausreichende Energieversorgung sorgen. Dies wird auch in zwei kürzlich vom tschechischen Puls-Institut veröffentlichten Studien gefordert. Demnach könnte eine Stärkung der grenzüberschreitenden Verbimdungsnetze die Strompreise in der mitteleuropäischen Region um bis zu einem Drittel senken.

Auch in einem der von Climate Facts vorgestellten Szenarien werden erhöhte Importe von sauberer Energie und eine schrittweise Reduzierung der Atomstromerzeugung ins Auge gefasst. Eines der Szenarien, das das staatliche Unternehmen CEPS für die staatliche Kohlekommission erstellt hat, verzichtet ebenfalls auf den Bau neuer Kernkraftwerke.

Doch trotz der vorhandenen Alternativen scheint die Regierung klar zu sein, dass sie ihre größenwahnsinnigen Pläne um jeden Preis vorantreiben will, ungeachtet der möglichen Folgen.

Der Autor ist Energieexperte bei der Assoziation für internationale Fragen
/gr/





Die Temeliner Wärme erwärmt bereits die Bewohner der Stadt Budweis
20.10.2023 Special DNES L.Marek Seite 4

Die 26 km lange Heißwasserleitung vom Kernkraftwerk Temelin nach Budweis ist fertig. Im Winter wird das fließende Wasser bis zu 140 Grad heiß sein. Für die Stadt ist es wichtig, dass ihr Heizwerk eine andere Quelle hat und damit wieder etwas weniger abhängig von Kohle sein wird.

Es war ein großes Fest, als České Budějovice /Budweis Ende des Jahres 2018 einen Vertrag über den Bau einer Heißwasserleitung vom Kernkraftwerk Temelin unterzeichnete.
Sie sollte in nur zwei Jahren Tausende von Haushalten in der Regionalstadt bereits mit Wärme versorgen. Am Ende dauerte es fünf Jahre, aber mit Beginn der diesjährigen Heizperiode wurde sie tatsächlich in Betrieb genommen. Am Mittwoch, den 18. Oktober 2023, war es dann soweit: Der Probebetrieb wurde gestartet.

"Sechsundzwanzig Kilometer Rohrleitung wurden verlegt, eingegraben und gereinigt", bestätigte Marek Svitak, Sprecher des Kernkraftwerks Temelin, bereits im September. Die letzten Tests fanden am Ende des Sommers statt, zunächst ohne Wärmelieferung, wodurch CEZ die Funktionsfähigkeit des Systems überprüfte.
Der Testbetrieb soll eine Saison lang andauern. Für die Bewohner von Budweis bedeutet das, dass die Wärme aus Temelin vor allem die Haushalte in den größten Wohnsiedlungen Maj und Vltava oder in der Prager Vorstadt beheizen wird. Insgesamt wird die Leitung etwa 30 Prozent des Wärmeverbrauchs der Stadt abdecken. Niemand wird den Unterschied direkt zu Hause bemerken.

Wichtig für die Stadt ist, dass ihr Heizwerk eine andere Quelle hat und damit wieder etwas weniger abhängig von der Kohle ist. Es könnte bis zu 80.000 Tonnen Kohle pro Jahr weniger verbrennen, was ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat und bedeutet, dass nicht so viele immer teurer werdende Emissionszertifikate gekauft werden müssen. Das Volumen der Emissionen aus der Kohleverbrennung wird um etwa 30 Prozent sinken.


Ein weiteres großes Plus ist die Stabilisierung des Preises. Gerade weil es mehr Quellen gibt, wird sich ein möglicher Anstieg des Kohlepreises nicht so stark auf die Preise auswirken. "Dies ist ein historischer Moment für Budweis und die Vollendung einer langjährigen strategischen Vision. Der Anschluss von Temelin wurde bereits in Betracht gezogen, als der Bau des Kernkraftwerks vorbereitet wurde", sagte Martin Zahourek, Vorstandsmitglied des Heizwerks Budweis. Doch Anfang der 90er Jahre scheiterte der Plan, als beschlossen wurde, dass nur zwei statt vier AKW-Blöcke fertiggestellt werden sollten.

Der Vertrag für die Wärmelieferungen aus der Heißwasserleitung ist jetzt für 20 Jahre abgeschlossen, aber es ist möglich, dass er aufgrund des Betriebs des Kernkraftwerks noch länger läuft. "Die Lebensdauer der Rohrleitung ist länger als zwanzig Jahre. Die neuen Technologien zielen auf minimale Wärmeverluste ab, es handelt sich um die modernste Heizungstechnologie in unserem Land", sagte Bohdan Zronek, Direktor der Kernenergieabteilung der CEZ-Gruppe, zuvor.


Die mindestens 1,3 Meter unter der Erde verlegte Leitung ist 26 Kilometer lang und hat einen Innendurchmesser von einem halben Meter. Ihre Trasse verläuft größtenteils entlang der Straße von Tyn nad Vltavou nach Budweis. Durch ihn fließt Wasser mit einer Temperatur von bis zu 140 Grad Celsius. Außerhalb des Kraftwerksgeländes befinden sich zwei Pumpstationen in einem Wildgehege in Hluboka nad Vltavou und in der Siedlung Vltava in Budweis sowie drei Rohrbrücken.

/gr/


Die tschechisch – französische Nuklearakademie wird dazu beitragen, eine neue Generation hochqualifizierter Arbeitskräfte für nukleare Ambitionen Tschechiens auszubilden
20.10.2023 Czech Industry Seite 30


Am 2. Oktober kündigte die französische Botschaft in der Tschechischen Republik in Zusammenarbeit mit EDF die Gründung der tschechisch-französischen Nuklearakademie an, eine neue Initiative zur Beschleunigung der Ausbildung hochqualifizierter Nuklearfachleute, die in der Lage sind, die Ambitionen der Tschechischen Republik zu erfüllen, eine treibende Kraft in der nuklearen Zukunft Europas zu werden.

Diese Initiative wird nicht nur eine Schlüsselrolle bei der weiteren Stärkung der Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und Frankreich spielen, sondern auch zur Umsetzung konkreter tschechisch-französischer Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Fachvorbereitung, Forschung und Entwicklung für eine sichere und friedliche Nutzung der Kernenergie beitragen.
Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und der Tschechischen Republik auf dem Gebiet der nuklearen Bildung und Forschung hat eine lange Tradition.Die tschechisch-französische Nuklearakademie wird auf dieser Erfahrung aufbauen, indem sie den Umfang und den Ehrgeiz dieser Zusammenarbeit erheblich ausweitet und neue Programme ausarbeitet, die den dringenden Bedürfnissen der tschechischen Industrie entsprechen. Erstens ist die tschechisch-französische Nuklearakademie eine umfassende Bildungsplattform, die gemeinsame tschechisch-französische Bildungsprogramme auf der Ebene von Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen schaffen wird. Französische Organisationen wie das Internationale Institut für Kernenergie (I2EN) arbeiten bereits aktiv mit tschechischen Akteuren zusammen, um neue Ausbildungs- und Praktikumsprogramme für tschechische und französische Studenten sowie weiterführende Kurse auf Universitätsebene zu entwickeln. Diese Initiativen werden eine Schlüsselrolle dabei spielen, eine neue Generation von jungen und qualifizierten Studenten für die Nuklearindustrie zu gewinnen. Zweitens wird sich die tschechisch-französische Nuklearakademie auf die berufliche Ausbildung und Qualifizierung konzentrieren. Dieser Teil der neuen Initiative hat bereits konkrete Formen angenommen, denn EDF sponsert und organisiert bereits Kurse für Auftragnehmer, große und kleine tschechische Unternehmen, die am Bau und an der Lieferung von Ausrüstungen und Dienstleistungen für das neue Nuklearprojekt Dukovany 5 interessiert sind.



S.E. Alexis Dutertre - Botschafter von Frankreich in der Tschechischen Republik:

"Die Tschechische Republik und Frankreich sind bereits starke Partner in der Nuklearforschung, zum Beispiel beim ITER-Projekt und beim Jules-Horowitz-Reaktor, und es gibt auch eine Zusammenarbeit zwischen dem Kernkraftinstitut UJV Rez und der französischen Atomenergiekommission (CEA), Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die französische Botschaft vergibt seit langem Wissenschaftspreise an tschechische Forscher in diesem Bereich und fördert deren Mobilität und die Erweiterung der Kompetenzen, die für die derzeitige Renaissance der Kernenergie in Europa erforderlich sind.
Die Tschechische Republik und Frankreich sind tragende Säulen der Europäischen Nuklearallianz, in der sich mittlerweile 14 EU-Mitgliedstaaten zusammengeschlossen haben, um den Beitrag der Kernenergie zur Erreichung der Klimaziele sowie zu unserer Energiesouveränität, Versorgungssicherheit und industriellen Wettbewerbsfähigkeit anzuerkennen.
Um diese bilaterale Zusammenarbeit zu optimieren, freue ich mich, die Gründung der tschechisch-französischen Nuklearakademie ankündigen zu können, die eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung menschlicher Kapazitäten für unsere zukünftigen europäischen Kernkraftwerksprojekte spielen wird.
In diesem Zusammenhang bestätige ich auch die volle Unterstützung der französischen Regierung für das Angebot von EDF für Dukovany 5".



Roman Zdebor - Direktor von EDF Nuclear Czechia:

"Die tschechisch-französische Nuklearakademie ist eine hervorragende Gelegenheit für EDF und unsere europäischen Industriepartner, den Erfahrungsaustausch mit tschechischen Kollegen beim Bau von Großkernkraftwerken zu maximieren. Der Bau eines Reaktors erfordert Tausende von hochqualifizierten Technikern und Ingenieuren. Um diese Zahl zu erreichen, wird die Firma EDF den Zugang zu ihren eigenen Ausbildungsressourcen für die Berufsausbildung ermöglichen. Wir haben bereits damit begonnen, unsere Ausbildungsprogramme mit mehreren tschechischen Unternehmen anzupassen und weiterzuentwickeln, und sind bereit, diesen Prozess zu beschleunigen, wenn EDF den Zuschlag für das Projekt Dukovany 5 erhält."



Karen Daifuku - Exekutivdirektorin des Internationalen Instituts für Kernenergie (I2EN):

"Ein erfolgreiches Programm zum Aufbau von Menschenkapazitäten bedeutet, die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Das I2EN wird die tschechisch-französische Nuklearakademie mit seiner Unterstützung und seinem Fachwissen dabei unterstützen, dass beide Länder ihre Ziele erfolgreich erreichen. Diese neue Initiative wird unseren gemeinsamen Bemühungen die notwendige Struktur verleihen.

Einige aktuelle und bevorstehende Meilensteine der tschechisch-französischen Nuklearakademie

- Am 14. September unterzeichneten die Firma EDF und die Westböhmische Universität in Pilsen eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Bildung und Forschung im Bereich der Kernenergie.
- Im September unterzeichneten CEA Cadarache und die Westböhmische Universität in Pilsen eine Absichtserklärung zur Erleichterung der Mobilität von Studenten, gemeinsamer Forschungsprogramme und des Austauschs akademischer Ressourcen.
- Am 24. Oktober findet eine vom Französischen Institut in Prag und dem I2EN organisierte Veranstaltung statt, um Studenten für die Nuklearindustrie zu interessieren.
- Am 8. und 9. November wird EDF eine weitere Lieferantenakademie in Prag veranstalten - ein Kurs, der tschechischen Unternehmen helfen soll, qualifizierte Lieferanten für die EPR-Reaktoren von EDF zu werden.

/gr/


Bei der Dukovany – Ausschreibung stehen all an der gleichen Startlinie
Gespräch mit Jiri Holinka, Generaldirektor von I&C Energo
20.10.2023 Czech Industry Seite 6

I&C Energo wurde in den 1990er Jahren als Serviceeinrichtung für CEZ im Kernkraftwerk Dukovany und später zur Unterstützung des Baus und Betriebs des Kernkraftwerks Temelin gegründet. Gegenwärtig ist das Unternehmen auch sehr daran interessiert, sich am Bau neuer Kernkraftwerke zu beteiligen, die in der Tschechischen Republik gebaut werden. Ist die Teilnahme an der Ausschreibung aufgrund ihrer historischen Position gesichert?


Und wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit anderen tschechischen Unternehmen aus, wenn sich ihre Interessen überschneiden? Wir sprachen darüber mit Jiri Holinka, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender von I&C Energo.


* Frage: Herr Direktor, ist CEZ immer noch Ihr Hauptkunde?


-Holinka: I&C Energo wurde 1993 als Joint Venture zwischen CEZ und dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse gegründet. Doch schon bald nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit begann das Unternehmen, seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt außerhalb der CEZ-Gruppe systematisch auszubauen, und zwar nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im Ausland. Meiner Meinung nach war dies eine wichtige Entscheidung für den Aufbau der heutigen Marktposition. Heute ist CEZ mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent ein wichtiger Kunde für uns, aber unsere Referenzliste umfasst Projekte in mehr als 30 Ländern.




* Frage: Sie sind einer der größten tschechischen Anbieter von Investitionsprojekten und Dienstleistungen für industrielle Anwendungen. Auf welche Märkte konzentrieren Sie sich?



-Holinka: Das Hauptsegment für unser Unternehmen ist nach wie vor die Energieerzeugung und -verteilung. Wir konzentrieren uns auf umfassende Dienstleistungen im Bereich der Steuerungs- und Managementsysteme, der industriellen Informationssysteme, der elektrischen Systeme und der so genannten Gebäudetechnologien sowie auf die Erbringung von Ingenieurleistungen in der Kernenergiewirtschaft. Hinsichtlich des Standorts und der Anzahl der Mitarbeiter gehören wir zu den größten tschechischen Unternehmen in diesem Bereich und beschäftigen derzeit 850 Mitarbeiter in der Tschechischen Republik und der Slowakei. Wir beliefern den tschechischen und ausländischen Markt mit drei Hauptprodukten - Service, Investitionen und Engineering.




* Frage: Inwieweit ist das Dienstleistungsgeschäft, für das Ihr Unternehmen gegründet wurde, für Sie wichtig?



-Holinka: Ein Teil unserer Aktivitäten ist immer noch mit dem ursprünglichen Konzept der Auftragnehmerwartung für die Kernkraftwerke Dukovany und Temelin verbunden. Die Instandhaltung ist seit Bestehen von I&C Energo der Hauptbestandteil der Lieferungen und macht derzeit etwa ein Viertel des Jahresumsatzes des Unternehmens aus.




* Frage_Und die anderen drei Viertel?



Holinka: Wir weiten die ursprüngliche Ausrichtung des Unternehmens auf die Wartung von laufenden Kernkraftwerken gezielt auf den Bereich Engineering und Lieferung aus. Aufbauend auf unserem Know-how in der Liefer-Wartung von Industrieanlagen erhöhen wir den Anteil der Investitionslieferungen mit einem hohen Anteil an eigenem Engineering. Wir bieten Investitionslieferungen an, die von der Erstellung von Studien und Projekten, Softwareentwicklung, Systemintegration und Systemunterstützung über die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme bis hin zur Erbringung von regelmäßigen Garantie- und Nachgarantieservices reichen. Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist die Optimierung von Energieerzeugungsanlagen. Dabei handelt es sich um ingenieurtechnische Aufbauten, bei denen wir maßgeschneiderte Lösungen für bestimmte Kraftwerke erstellen. Zum Beispiel, wie man den Wirkungsgrad der Verbrennung verbessert, wie man das System der Leistungstransformatoren überwacht, wir entwickeln ein Informationssystem für die Verwaltung und Erstellung der betrieblichen und technischen Dokumentation, wir haben Geräte zur Messung der Borkonzentration entwickelt, usw.




* Frage: Konzentrieren wir uns auf die Kernenergie. Ihr Unternehmen ist sehr an einer Beteiligung am Bau der Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik interessiert. Wie sehen Ihre Chancen in dieser Richtung aus und was wollen Sie in der Lieferkette anbieten?



-Holinka: Unsere seit langem etablierte Position als wichtiger Lieferant in der tschechischen Kernenergiebranche führt uns logischerweise zu der Aufgabe, ein fester Bestandteil der Lieferkette beim Bau neuer Kernenergiequellen in der Tschechischen Republik zu werden. Allerdings müssen wir uns genauso wie andere Unternehmen um eine Position in der Lieferkette bewerben - wir stehen alle an der gleichen Startlinie.
Was den Inhalt unseres Angebots betrifft, so sind wir einer der größten tschechischen Lieferanten von Investitionsprojekten und Dienstleistungen im Bereich der technologischen Prozesssteuerungssysteme und Stromversorgungssysteme. Ein bedeutender Teil unserer Tätigkeit ist auch der Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Rohrleitungssystemen, Stahlkonstruktionen und anderen technologischen Maschinen. Weitere Standardprojekte sind Lieferungen und Dienstleistungen im Bereich der Gebäudetechnik, einschließlich technischer Gebäudeschutzsysteme, Kraftwerkssicherheit und elektronischer Brandschutzsysteme. All dies wollen wir auch dem Gewinner der Dukovany-Ausschreibung anbieten.




*Frage: Im Rahmen der Lieferung von Steuersystemen sind wir mit einer anderen tschechischen Firma - ZAT aus Pribram - verflochten. Sind Sie sich einig oder werden Sie konkurrieren?



-Holinka: Die Besonderheit von I&C Energo ist, dass sie kein Hersteller ist. Unsere Lieferungen erfolgen aus der Position eines Systemintegrators, der in der Lage ist, Lösungen aus Produkten verschiedener Hersteller zu erstellen. Dieser Ansatz bedeutet in der Regel keine Wettbewerbsbedrohung für den Hersteller, sondern vielmehr eine Zusammenarbeit, die es uns ermöglicht, den gesamten Umfang der Implementierung abzudecken. Dies gilt auch für die bereits erfolgreich erprobte Zusammenarbeit zwischen ZAT und I&C Energo. Der Hersteller befasst sich in erster Linie mit seinem eigenen Steuersystem, aber die Gesamtlösung im Bereich der Steuersysteme umfasst auch die Konzeption und Implementierung der Feldinstrumentierung, der Verkabelung, spezifischer Softwareanwendungen usw. Damit ist ein ausreichend großer Raum für die Zusammenarbeit hoch qualifizierter Firmen gegeben, wohin ZAT, I&C Energo eindeutig gehören.
/gr/


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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Artikel aus tschechischen Medien im Zeitraum 20. - 23.Oktober:



Aus der Sitzung der Bürgersicherheitskommission beim AKW Dukovany
10.10.2023 Zrcadlo Seite 2

Die Mitglieder der Bürgersicherheitskommission im AKW Dukovany trafen sich am 22. September direkt im Kraftwerk Dukovany. An der Sitzung nahmen der AKW-Direktor Roman Havlín, Petr Zavodsky, Direktor der CEZ-Tochterfirma EDU II, die den Bau des neuen Blocks in Dukovany leitet, der SURAO-Direktor Lukas Vondrovic (Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle) und der neue Direktor der Abteilung für nukleare Sicherheit von SUJB Stepán Kochanek teil.

Der Betrieb des Atomkraftwerkes Dukvany verlief in der vergangenen Zeit zuverlässig und sicher, ohne Verletzung der Grenzwerte und Bedingungen und in Übereinstimmung mit dem Betriebsplan. Die diesjährige Stromproduktion erreichte 10,5 Twh. Den Vertretern des Kraftwerks zufolge war bei der Sommerabschaltung des 1.Blocks für den Kernbrennstoffwechsel die parallele Abschaltung von Block 2 extrem bedeutend. Die parallele Abschaltung der beiden Blöcke ermöglichte es, Inspektionen, Änderungen und Reparaturen an den gemeinsamen Einrichtungen beider Blöcke durchzuführen. Dazu gehörten insbesondere die Wasserwirtschaftssysteme und die Pumpstation am unteren Mohelno-Damm. Während der Betriebspause von Block 1 wurde die Sekundärseite eines weiteren Dampferzeugers von mineralischen Ablagerungen gereinigt. Diese Maßnahme hat die Leistung des Dampferzeugers PG 14 erhöht und während den Betriebspausen werden schrittweisen auch die Reinigungen der anderen Dampferzeuger durchgeführt. Zur Erinnerung: In jedem Block gibt es 6 Dampferzeuger, und die Reinigung wird schrittweise durchgeführt.

Das Atomkraftwerk hat sich langfristig sehr gut bewährt, was die Grenzwerte für Wassereinleitungen, Luft und Personalbelastung angeht. Alle diese überwachten Grenzwerte sind durchweg sehr niedrig und liegen seit langem unter dem Grenzwert von 0,5 %.

Bis Ende dieses Jahres wird noch die Abstellung des 4.Blocks für den Kernbrennstoffwechsel verlaufen, die für Mitte Oktober bis Jahresende geplant ist. Dann folgt die Abschaltung von Block 3 im Januar 2024.

Seit Anfang des Jahres hat die Feuerwehr des Atomkraftwerkes einen Einsatz auf dem Kraftwerksgelände und 61 Einsätze der Feuerwehr des AKW Dukovany in der Umgebung des Kraftwerkes absolviert.

Ein Notfallplanungshandbuch für die Bevölkerung wurde herausgegeben und wird derzeit an alle Haushalte in der 20-km-Notfallplanungszone verteilt, traditionell in einem praktischen und beliebten Tischkalenderformat für die Bewohner der Region.

Im September arbeiteten 937 AKW-Stammesmitarbeiter und weitere 545 Mitarbeiter der zentralen CEZ-Abteilungen am AKW-Standort. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 43 Jahren. Die Sommeruniversität war traditionell erfolgreich: 32 Studenten nahmen daran teil.

Petr Zavodsky, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft EDU II, die den Bau des neuen Blocks vorbereitet, informierte über die aktuelle Entwicklung der neuen Anlage. CEZ wartet auf die Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses, und die Transportwege für den Transport großer Teile der Technologie werden derzeit vorbereitet. Die Frist für die Einreichung von Angeboten für die Ausschreibung für den Lieferanten des neuen Kernkraftwerksblocks wurde auf Ende Oktober verschoben. EDU II beschäftigt derzeit 155 Mitarbeiter und will weitere einstellen.

Im Oktober wird die so genannte WANO (Follow up Mission) im AKW Dukovany stattfinden. Diese Mission ist eine Folgemaßnahme der WANO-Peer-Review, die im Jahre 2021 im AKW Dukovany durchgeführt wurde. Die Mission wird prüfen, wie die Anlage mit den Empfehlungen und der Bewertung der Überprüfung aus dem Jahr 2021 zurechtgekommen ist. Die Ergebnisse dieser Follow-up-Mission werden auch der Bürgerinformationskommission mitgeteilt.

Und welche Aktivitäten hat die Bürgerinformationskommission noch vor sich? Im Oktober das traditionelle Treffen mit dem Partner der Bürgerinformationskommission der Slowakei, verbunden mit einer Besichtigung der Reaktoren Vrabec 1 und Vrabec 2 in der Technischen Universität CVUT sowie einer Exkursion zum Lager für radioaktive Abfälle in der stillgelegten Grube Richard in Litomerice. Das traditionelle Seminar,der Bürgerinformationskommission bei dem die Sicherheit des Kraftwerksbetriebs im vergangenen Jahr bewertet wird, wird für das nächste Frühjahr vorbereitet. Wir werden Sie aber rechtzeitig darüber informieren.
-Autor: Aleš John. Vorsitzender der Bürgerinformationskommission
/gr/


Angebote für den Bau des neuen AKW-Blocks in Dukovany bis zum 31.Oktober
20.10.2023 Jihlavske listy Seite 10

Dukovany – Das Energieunternehmen CEZ hat die Frist für die Einreichung der finalen Angebote zum Bau des neuen AKW-Blocks am Standort Dukovany verlängert. Die Bewerber haben dadurch Zeit bis zum 31.Oktober statt des ursprünglich geplanten Termins bis zum 1.Oktober.
/gr/


Gemeinsame Erklärung der Bürgermeister der betroffenen Gemeinden zur Atommüllendlager- Lokalität Janoch
20.10.2023 Hlubocky zpravodaj Seite 3

Die Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden und der südböhmische Regional (Kreis)rat haben ihre grundsätzliche Ablehnung eines der vier ausgewählten Standorte für das Endlager für radioaktive Abfälle mit dem Arbeitsnamen Janoch zum Ausdruck gebracht und sind mit dem Beginn der Erkundungsarbeiten an diesem Standort nicht einverstanden. Der tschechische Staat dringt über das staatliche Unternehmen SURAO in das Gebiet Südböhmens ein, das bereits in der Vergangenheit mit riesigen Infrastrukturprojekten belastet wurde, wobei die Bevölkerung ein kollektives Gedächtnis für all die negativen Erscheinungen hat, die diese Projekte begleitet haben oder begleiten. Sei es die Zerstörung mehrerer Dörfer durch den Bau des Kernkraftwerks Temelin, die Überschwemmung eines Teils des Dorfes Purkarec und die Überflutung hunderter Ferienhäuser entlang des ursprünglichen Flusslaufs der Moldau beim Bau des Stausees Hnevkovice oder die langfristige Lagerung von Uranerzrückständen aus der MAPE-Aufbereitungsanlage, wo die Sanierung dieser Abraumhalden durch Staub, Geruch und massiven LKW-Verkehr eine ständige Belästigung für die umliegenden Dörfer darstellt. Das Projekt für die Heißwasserleitung ist immer noch nicht abgeschlossen, und unsere Katastergebiete sind bereits durch Energie- und Transportkorridore geteilt.

Wir haben schon oft bewiesen, dass wir nicht zu denjenigen gehören, die alles Neue von vornherein ablehnen. Wir wissen, dass Bauten von nationalem Interesse, seien es Straßen, Industriegebiete oder eben auch Lager für abgebrannte Brennelemente aus den Kernkraftwerken, "irgendwo stehen müssen". Wir haben uns die Argumente des Staates genau angehört, aber aufgrund der Ungewissheit, der ungeklärten Rechte der Gemeinden und vor allem der bereits erwähnten zivilisatorischen Belastung unserer Region wollen wir dieses Projekt nicht in unserem Gebiet.

Wir haben das Vertrauen in eine wirksame Lösung des Problems des Tieflagers für abgebrannte Brennelemente verloren. Das Vorgehen des Staates führt zu unnötigen Streitigkeiten zwischen den Bürgern und schwächt das gegenseitige Vertrauen. Die Überzeugungsarbeit der Behörde für die Endlagerung nuklearer Abfälle SURAO hat eher das Gegenteil bewirkt. Die Unterstützung für das Endlager ist minimal und die Unzufriedenheit der Bürger, die wir vertreten, ist auf dem Höhepunkt.

Wir fordern daher die Staatsbehörden auf, die vergeblichen Bemühungen zu beenden und ihren Zugang und ihr Denken zu verändern. Weiterer Druck auf die Kommunen verschlimmert die Situation nur, und wir weigern uns, von der Regierung als Geisel genommen zu werden. Unser gemeinsames Interesse ist die Sicherheit und Entwicklung unserer Region, die zu vertreten wir die Ehre haben. Wir lehnen das Projekt eines Tieflagers für hochradiooaktive Abfälle hier vollständig und unmissverständlich ab und haben nicht die Absicht, diese Position zu ändern.

Unterzeichnet von den Bürgermeistern von der Gemeinden Driten, Hluboka nad Vltavou, Olesnik und Temelin
/gr/


Übung im Atomkraftwerk Temelin wird die mögliche Reaktion auf eine Havarie im Kraftwerk überprüfen
21.10.2023 MF DNES Seite 12 ctk

Temelin - Energietechniker der Energiefirma CZ und alle Bestandteile des integrierten Rettungssystems werden ab Montag drei Tage lang im Kernkraftwerk Temelin trainieren, um auf einen simulierten Unfall zu reagieren. Während der Übung "Zone 2023" werden sie die südböhmischen und nationalen Notfallpläne überprüfen. Auch mehrere Gemeinden werden daran beteiligt sein. Die Warnsirenen im Kraftwerk werden am Montagmorgen von Energietechnikern ausgelöst.

/gr/



Am Montag werden Warnsirenen in Temelin zu hören sein – damit wird die Übung Zone 2023 gestartet
20.10.2023 JC Ted

TEMELIN - Bei der dreitägigen Kooperationsübung Zone 2023 wird die Krisenbereitschaft der Region Südböhmen, der Rettungsdienste, der Polizei, der Feuerwehr und der Firma CEZ im Südböhmen getestet. Alle Kräfte werden ihre Reaktion auf einen simulierten Unfall im Kernkraftwerk Temelin üben. Alle werden durch Warnsirenen auf dem Kraftwerksgelände alarmiert. Die Energietechniker werden sie am Montagmorgen, dem 23. Oktober, auslösen.

Am Montag werden im Kernkraftwerk Temelin zwei Warnsirenen ausgelöst. Zuerst ertönt ein 140 Sekunden lang schwankender Ton über die Lautsprecheranlage des Kraftwerks, dann ertönen die Sirenen auf dem Gelände. "In Temelín machen wir das mehrmals im Jahr. Diesmal trifft sich der Notfallstab des Kraftwerks, um Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und zur technischen Bewältigung der Situation zu ergreifen. Außerdem werden wir die Kommunikation mit anderen Krisenmanagement-Organen im Zusammenhang mit unseren Notfallplänen überprüfen. Am zweiten Tag wird eine mobile Überwachungsgruppe die Strahlung rund um das Kraftwerk überwachen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.




In Südböhmen wird die Übung vom Kreishauptmann Kuba geleitet und koordiniert. Es wird ein Notfall-Sicherheitsrat zusammentreten, gefolgt von einem Krisenstab. "Wir werden den bestehenden externen Notfallplan und den Krisenplan der Region überprüfen. Es werden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Menschen ergriffen, die sich in der Nähe des Kraftwerks und in dem von dem Unfall betroffenen Gebiet aufhalten - Warnung, Schutz und Evakuierung sowie anschließende Ordnungsmaßnahmen. Die Kenntnis der Rollen und die Zusammenarbeit aller öffentlichen Institutioon und Einsatzkräfte werden für den Erfolg der Übung entscheidend sein. Die Hauptaufgabe unseres Krisenmanagements wird es sein, die Aktivitäten aller an der Übung beteiligten Organisationen auf regionaler Ebene zu koordinieren und mit dem zentralen Krisenstab zusammenzuarbeiten. Unsere Aufgabe wird auch die Kommunikation mit der Öffentlichkeit sein", sagte Martin Kuba, der Kreishauptmann Südböhmens.




Die südböhmischen Feuerwehren werden drei Tage lang an der taktischen Übung teilnehmen, die auf der Ebene der Krisenstäbe durchgeführt wird. "Unsere Hauptaufgabe besteht darin, den Planungsprozess für die Evakuierung eines Teils der betroffenen Region zu prüfen. Ein wesentlicher Bestandteil der Übung wird auch die Überprüfung der Kommunikationsflüsse zwischen allen beteiligten Behörden und Organisationen sein, von der lokalen bis zur zentralen Ebene", sagte Martin Svitak, Direktor des Feuerwehr- und Rettungsdienstes der Region Südböhmen.

Der südböhmische Polizeidirektor Ludek Prochazka sagte dazu:
"An der Übung werden beispielsweise Krisenmanagement-Polizisten, Mitglieder der Einsatzzentrale und Einheiten der Bereitschafts- und Verkehrspolizei beteiligt sein. Die Polizisten werden sich um Verkehrssperrungen und Umleitungsstrecken kümmern. Sie würden auch die öffentliche Ordnung und die Sicherheit in den Aufnahmezentren gewährleisten. Die Polizisten im Terrain leiten außerdem Informationen über die Lage über die Einsatzzentrale an das Krisenstabszentrum weiter.


Die Übung wird bis Mittwoch andauern. Auf nationaler Ebene werden an der Übung das Regierungsbüro, mehrere Ministerien oder das Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB, das Staatsamt für Strahlenschutz, das tschechische Stromübertragungsnetz und die Feuerwehr beteiligt sein, um nur einige zu nennen.
/gr/



In Temelin wird es zu einer simmulierten Havarie kommen – Übung Zone 2023
22.10.2023 Nas region Simona Knotkova

Energietechniker der Firma CEZ und alle Teile des integrierten Rettungssystems werden drei Tage lang im Kernkraftwerk Temelin trainieren, um auf einen simulierten Unfall zu reagieren.

Während der bevorstehenden Übung "Zone 2023" werden sie die südböhmischen und nationalen Notfallpläne überprüfen. Auch mehrere Gemeinden werden daran beteiligt sein. Die Warnsirenen im Kraftwerk werden am Montagmorgen von Energietechnikern ausgelöst. Dies teilte Marek Svitak, Sprecher von Temelin, den Journalisten mit. Die Übung wird bis zum 25. Oktober dauern.

Die Sirenen werden zweimal ausgelöst. Zunächst ertönt ein 140 Sekunden lang schwankender Ton im Radio des Kernkraftwerks, dann ertönt er in den Sirenen vor Ort. In dieser Zeit wird der Notfallstab des Kraftwerks zusammentreten, um Maßnahmen zum Schutz der AKW-Mitarbeiter zu ergreifen und die Situation technisch zu bewältigen. „Außerdem werden wir die Kommunikation mit anderen Krisenmanagementbehörden in Bezug auf unsere Notfallpläne überprüfen. Am zweiten Tag wird eine mobile Überwachungsgruppe eine Strahlungskontrolle rund um das Kraftwerk durchführen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

Während der Übung wird das Kraftwerk einen Krisenstab einberufen, und auch der Notfallsicherheitsrat der südböhmischen Region wird tagen. Der Krisenstab der Region und die Krisenstäbe der Gemeinden mit erweiterter Zuständigkeit werden zusammenkommen. Das Regierungsbüro, mehrere Ministerien, das Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB und die Behörde für die Lagerung radioaktiver Abfälle SURAO werden ebenfalls an der Übung beteiligt sein. Auch der Zentrale Krisenstab wird mehrmals zusammentreten, so Svitak. In Südböhmen wird die Übung vom Kreishauptmann Martin Kuba (ODS) geleitet.

Temelin ist die größte Stromproduktioonsquelle des Landes und deckt etwa ein Fünftel des Inlandsstromverbrauchs. Im vergangenen Jahr produzierte Temelin 16,29 Terawattstunden (TWh) Strom, in diesem Jahr sind es seit Jahresbeginn bisher 12,2 Twh.
/gr/




Zweiter Reaktor kann Milliarden Kronen mehr kosten, sagt der Ex-Atombeauftragte Mil
23.102.2023 Denik N Seite 11 Michal Tomes


Die Regierung will den Bau eines weiteren neuen Blocks im Kernkraftwerk Dukovany in den nächsten Jahrzehnten vorantreiben, um Wärme für eine geplante Heißwasserleitung nach Brünn zu liefern. Dies wird vor allem von den Brünner Bürgerdemokraten, Ministerpräsident Petr Fiala und Justizminister Pavel Blazek befürwortet. Nach Ansicht von Jaroslav Mil, dem ehemaligen Regierungsbeauftragten für Kernenergie, ist der Plan aus mehreren Gründen nicht sinnvoll.


Denik N war der erste, der über den Plan berichtete, zwei neue Reaktoren in Dukovany zu bauen. Eine weitere Atomquelle wurde vom Regierungsbüro zusammen mit dem Justizministerium in den Nationalen Klima- und Energieplan gepresst. Das Ministerium von Pavel Blazek erklärte dies mit der Verteidigung der Interessen der Region Südmähren, aus der der Minister stammt.

Nach Ansicht von Jaroslav Mil, dem ehemaligen Regierungsbeauftragten für Kernenergie, könnte eine solche Investition auf eine Reihe von Hindernissen stoßen. "Das Projekt einer Wärmeleitung nach Brünn wurde Anfang der 80er Jahre in Erwägung gezogen, war aber damals wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht durchgeführt und wurde eingestellt", erklärt Míl, der früher Leiter der Firma CEZ war und am Bau des Kraftwerks in Temelin in Südböhmen beteiligt war. Ein Problem beim Bau der Heißwasserleitung wären zum Beispiel Höhenunterschiede gewesen, die die Baukosten erhöhen könnten. Mil weist auch darauf hin, dass Brünn so wie so eine weitere Wärmquelle benötigt, und das nicht nur bei ungeplanten Ausfällen des Kraftwerks Dukovany.
Problematischer ist laut Mil jedoch der Bau eines weiteren Reaktors in Dukovany erst nach der Fertigstellung der beiden neuen Blöcke in Temelín. "Das Planfeststellungsverfahren wurde von Anfang an für zwei Blöcke vorbereitet. Der zweite könnte im Falle einer erfolgreichen Realisierung des ersten Blocks als ein gewisser Anreiz für die Auftragnehmer realisiert werden. Dies ist ein effektives Verfahren, das durch die Erfahrungen beim Bau in Temelin und kürzlich in Mochovce in der Slowakei bestätigt wurde", sagt Mil.
"Die Abwanderung von Investoren, Planern und Bauunternehmern von Dukovany nach Temelin und ihre Rückkehr nach mehr als zehn Jahren ist die denkbar schlechteste Idee. Das bedeutet Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Kronen", erklärt Mil. "Es erhöht die Anforderungen an die Menschenquellen oder die Kapazitäten der Lieferanten."



DREI TECHNOLOGIEN IN EINEM KRAFTWERK



Die Einrichtungen der Baustellen müssten somit mehr als 25 Jahre lang gewartet werden, sagt er. "Außerdem muss man sich mit dem Umzug und der Rückkehr von Tausenden von Menschen auf der Seite der Auftragnehmer befassen. Außerdem in einer Situation, in der eine Anlage am Standort Dukovany in Liquidation, eine andere in Betrieb und eine dritte im Bau ist. Die Kosten für Sicherheit und Schutz sind enorm", erklärt der ehemalige Regierungsbeauftragte.

Mil zufolge könnte die Rückkehr nach zehn Jahren auch aus technologischer Sicht ein Problem darstellen. Der zeitliche Abstand würde beispielsweise dazu führen, dass jeder Reaktor eine andere Technologie des Steuersystems hätte. Dies würde den Betrieb realistischerweise weiter erschweren - und außerordentliche Betriebs- und Wartungskosten in Milliardenhöhe bedeuten.

Ein weiteres Hindernis sind die hohen Kosten für den Bau. Die Finanzierungsszenarien der Regierung gehen von einer optimistischen Wirtschaftsentwicklung und einer stabilen Sicherheitslage in Europa aus.

Mil weist auch darauf hin, dass die Leistung geplanter und laufender Kernkraftwerke das Ausgangsniveau des Energieverbrauchs der Verbraucher weit übersteigt. Die Kapazität der aktuellen und geplanten Kernkraftwerke beträgt derzeit 6.000 MW, wobei der Mindestverbrauch im Sommer bei 4.500 MW liegt. Außerdem plant Tschechien dazu einen großen Ausbau der erneuerbaren Energieträger.
"Man muss diese Leistung irgendwo unterbringen, aber man hat nichts, wo man sie unterbringen kann. Die Vorstellung, dass es wirtschaftlich effizient ist, Strom in Wasserstoff oder in Speicher zu stecken, ist naiv, sie berücksichtigt weder die wirtschaftlichen Kosten noch die Effizienz der Stromumwandlung", sagte er.

Aus diesem Grund hält er Investitionen in kleinere modulare Reaktoren für die bessere Strategie. Diese Option wird auch vom Industrieministerium selbst genannt, das in seiner Energiestrategie kleine Reaktoren vorsieht. Auch trotzdem hat es eine vierte große Kernkraftquelle in die Strategie aufgenommen. Der erste kleine modulare Reaktor soll auf dem Gelände des Kraftwerks Temelin gebaut werden.

Nach Ansicht von Mil entfallen bei dieser Art von Anlagen (SMR) die Probleme, die bei Großprojekten auftreten. "Das Teuerste beim Bau eines Kernkraftwerks sind Geld und Zeit, diese Kosten machen bis zu sechzig Prozent aus. Es macht also einen Unterschied, ob man drei Jahre oder acht Jahre baut", verweist Mil auf die Vorteile der kleinen modularen Reaktoren. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Technologie in der Produktionsstätte des Lieferanten zusammengebaut werde. "Sie sind eine sichere Sache", sagt Mil über kleine modulare Reaktoren, obwohl noch keines der Projekte auf kommerzieller Basis läuft. Er weist darauf hin, dass die Hersteller GE Hitachi und NuScale versprechen, den ersten derartigen Reaktor bis zum Ende des Jahrzehnts auf den Markt zu bringen, und dass das Interesse an diesen Quellen ebenfalls schnell wächst.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln zum Energie-Thema vom 24.Oktober 2023:


Drabova bleibt nach wie vor Chefin des Staatsamtes für nukleare Sicherheit (SUJB)
23.10.2023  Novinky.cz Dasa Samanova, Jan Mensik



Dana Drabova wird für weitere fünf Jahre Leiterin des Staatsamtes für nukleare Sicherheit (SUJB) bleiben. Sie soll am Mittwoch von der Regierung ernannt werden. Nach Angaben von Novinky war Drabova die einzige Kandidatin im Auswahlverfahren.

"Dana Drabova hat das Auswahlverfahren bestanden. Sie war die einzige Kandidatin, und sie hat es geschafft, weil sie alle Anforderungen erfüllt hat", bestätigte eine zuverlässige Quelle, die mit dem Auswahlverfahren vertraut ist, gegenüber Novosti.

Nach Angaben von Aktualne.cz wird die Regierung sie am Mittwoch auf Vorschlag von Premierminister Petr Fiala ernennen. Dies geht aus dem öffentlich zugänglichen Programm hervor, in dem Name von Drabova nicht genannt wird.

Die Redaktion hat mit Drabova selbst Kontakt aufgenommen.

"Ich war im Auswahlverfahren erfolgreich. Die Regierung wird am Mittwoch über die Ernennung entscheiden", sagte die derzeitige Leiterin des Amtes.

Das Ministerium für Industrie und Handel will ihre Nominierung jedoch noch nicht offiziell bestätigen.

"Im Moment läuft das Auswahlverfahren für diese Position noch. Wir werden das Ergebnis nach Abschluss des Verfahrens, d.h. nach der Entscheidung der Regierung, veröffentlichen", schrieb Vojtech Srnka, Sprecher des Ministeriums, an die Redaktion.

Das Amt wird seit 24 Jahren durch Drabova geleitet

Das Amt übt die staatliche Verwaltung für die Kontrolle der Kernenergie und den Schutz vor ionisierender Strahlung aus und ist seit dem Jahr 1993 tätig.

Drabova leitet die Behörde seit dem Jahr 1999 und ist damit die dienstlich älteste Beamtin in der höchsten Position des Landes.

Um weitere fünf Jahre an der Spitze des Amtes bleiben zu können, musste sie an einem Auswahlverfahren teilnehmen, das von der Regierung Ende August angekündigt wurde. Die Ausschreibung erfolgte aufgrund einer kürzlich erfolgten Änderung des Gesetzes über den öffentlichen Dienst, die ein neues Auswahlverfahren für Amtsleiter vorschreibt, die länger als fünf Jahre im Amt sind.

/gr/


Das Energieunternehmen CEZ wird die Gas,-und Strompreise für seine Kunden senken
24.10.2023 Trebicsky denik Seite 5 ctk


Prag - Der Energiekonzern CEZ wird ab Anfang nächsten Jahres Strom und Gas für fast zwei Millionen seiner Kunden billiger machen. Haushalte mit einem unbefristeten Vertrag werden mehr als ein Fünftel weniger für Strom zahlen als bisher, während der Gaspreis um fast ein Drittel sinken wird. Auch die Firma Moravske naftove doly wird ab November für ihre Kunden billiger werden.
Für einige Kunden laufen jedoch mehrjährige Verträge aus, die ihnen Energie zu Preisen vor dem Ausbruch der Energiekrise im letzten Jahr garantierten. Die Energiepreise auf dem Markt sind im vergangenen Jahr um einige zehn bis hundert Prozent gestiegen und liegen trotz der diesjährigen Verbilligung immer noch deutlich über dem Vorkrisen-Niveau. Kunden mit auslaufenden Verträgen werden daher deutlich mehr bezahlen als in der Vergangenheit

/gr/


Europa und Tschernobyl – Fernsehdokument
24.10.2023 Fernseh-Wochenzeitung

Heute um 20.00 Uhr – History – Kanal: Der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl und seine Auswirkungen auf die Nachbarländer
Auch viele Jahre nach der Explosion des Kernkraftwerks in Tschernobyl sind Teile Europas noch immer von der Katastrophe betroffen. Sie werden in diesem Dokument erfahren, wie Europa damals reagiert hat und wie es heute aussieht, insbesondere in dem am stärksten betroffenen Land: Weißrussland, einem Land, in dem die "Sicherheit" von Lebensmitteln nicht vollständig gewährleistet ist und in dem eine medizinische Kontroverse im Gange ist. Wie, wenn überhaupt, haben die verschiedenen Länder und die EU durch ihre Institutionen die Lehren aus dieser Katastrophe für die Zukunft gezogen? Wie hat sich die Energiepolitik entwickelt?

/gr/


CEZ-Chef:. Es kann zu Strom-Engpässen kommen
24.10.2023 Pravo Seite 5 Zuzana Kabatova

Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) bestätigte letzte Woche, dass die Regierung nach wie vor den Ausstieg aus der Kohle in der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2033 plant. Doch das Kabinett hat die Situation nicht fest im Griff. Seit dem Frühjahr warnt Pavel Tykac, der zweitgrößte Stromproduzent des Landes, dass sich der Betrieb von Kohlekraftwerken nach dem Jahr 2025 nicht mehr lohne. Und dass er bereit ist, die verlustbringenden Quellen in zwei Jahren zu schließen. Nun hat sich ihm Daniel Benes, Chef des größten heimischen Energiekonzerns CEZ, angeschlossen.


"Kohlekraftwerke werden wegen des Preises für Emissionszertifikate innerhalb von zwei Jahren rote Zahlen schreiben, ob wir das wollen oder nicht. Die Kohle wird mit mehreren Milliarden in den roten Zahlen sein", sagte der CEZ-Chef Benes in einem Interview mit Seznam Zpravy. Er sagte, der Staat müsse schnell zu diesem Problem Stellung nehmen.

Laut Benes könnte sich CEZ, obwohl es sich um ein Unternehmen mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung handelt, den Betrieb von verlustbringenden Kraftwerken nicht leisten und würde von Minderheitsaktionären unter Druck gesetzt werden.

Die Galgenfrist:

Die Tschechische Republik erzeugte im vergangenen Jahr 84,5 Terawattstunden Strom, davon 31 TWh aus Kohle. Der Inlandsverbrauch lag bei knapp 71 TWh, der Rest wurde exportiert. Damit deckt die Kohle 44 Prozent des Inlandsverbrauchs. Wir werden in zwei oder drei Jahren keinen Ersatz dafür finden.


Energieexperten gehen davon aus, dass die Kohle bis Anfang der 2030er Jahre durch Gaskraftwerke, Solar- und Windkraftanlagen sowie Energiespeicher ersetzt wird. Nach dem Jahr 2032 soll der erste kleine modulare Reaktor in Temelín in Betrieb gehen, vier Jahre später folgt ein neuer Reaktor in Dukovany. Nach Ansicht von Tykac und Benes wird die Kohle jedoch schon einige Jahre früher zur Neige gehen.
"Kurzfristig, bis zum Jahr 2030, brauchen wir zwei- bis dreitausend Megawatt aus Gaskraftwerken. Wir sprechen hier von drei oder vier großen Gaskraftwerken", sagte Benes.

Laut dem Entwurf des Nationalen Klima- und Energieplans der Regierung würden "nur" 700 bis 2.000 Megawatt an Gas ausreichen, um die tschechische Stromproduktionsbasis "aufzufüllen". Natürlich nur, wenn die erneuerbaren Energien schneller ausgebaut werden.
Dennoch wird die Tschechische Republik einen Teil ihres Stroms importieren müssen. "Es ist wichtig, die Leitungen zu stärken, die das tschechische Netz vor allem mit Deutschland verbinden", sagte Benes.


Zwei große Dampf-Gas-Kraftwerke können von CEZ gebaut werden, der Rest von anderen Investoren. CEZ plant die erste Quelle in Melnik, wird sie aber nicht vor dem Jahr 2030 in Betrieb nehmen können. Andere Kraftwerksprojekte, die die Produktion starten können, wenn "kein Wind weht" und die erneuerbaren Energien stillstehen, stehen noch auf dem Papier.

Die tschechischen Energiebeamten warten ab, ob die Europäische Kommission in der Lage sein wird, die Unterstützung für gasbefeuerte Reservekraftwerke durchzusetzen. Brüssel ist derzeit nicht dafür, für die Bereitstellung von Erdgas-Kraftwerken zu zahlen. Die Regeln für solche Subventionen sind so streng, dass sie Investoren abschrecken.
Deutschland, das Gaskraftwerke mit mehr als der zehnfachen Kapazität der Tschechischen Republik bauen muss, versucht, auf eine Aufweichung der Bedingungen zu drängen.


Benes sagte, dass auch rein praktische Probleme den Bau verzögern. So muss Net4Gas beispielsweise noch "ausreichend dicke Gasleitungen" zu einigen der neuen Kraftwerksstandorte bringen. Ein weiteres Hindernis ist die Genehmigungsbürokratie.
"Der Staat muss eine Reihe von sehr schnellen Entscheidungen treffen, um das Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, damit die Gaskraftwerke schnell gebaut werden können. Normalerweise dauert es etwa sieben Jahre, um alle Genehmigungen zu erhalten und ein Kraftwerk zu bauen. Wenn nichts geschieht, wird das Land in sieben Jahren neun bis 10 Terawattstunden mehr verbrauchen als es produzieren wird", warnte der CEZ-Chef.

Werden Stroimporte helfen?

Laut Minister Sikela sollen verstärkte Importe die Kohle vorübergehend ersetzen. Die Voraussetzungen dafür soll der Übertragungsnetzverwalter CEPS schaffen, der dafür in den nächsten zehn Jahren bis zu 80 Milliarden Kronen ausgeben will. Rund acht Milliarden pro Jahr. Doch die Stroimporte werden die Kohle kaum vollständig ersetzen.

"Die Importkapazität des Übertragungsnetzes liegt derzeit bei etwa dreißig Prozent des Inlandsverbrauchs", sagt CEPS-Sprecherin Hana Klimova.
Importe aus Deutschland können auch preislich vorteilhaft sein. "Die Windparks in der Nordsee werden den durchschnittlichen Strompreis in Deutschland nach unten drücken. Wenn wir die Netze bis zum Jahr 2030 nicht ausreichend miteinander verbunden haben, wird der Strom bei uns deutlich teurer sein als in Deutschland", warnte Benes.
Wenn wir aber so wenig eigenen Strom haben, dass wir selbst in Spitzenverbrauchszeiten große Mengen von unseren Nachbarn zukaufen müssen, könnte das den Preis in die Höhe treiben.
"Ich glaube nicht, dass der Preis dramatisch steigen wird", meint der CEZ-Chef, "das Schlimmste, was uns passieren könnte, ist, dass wir Strom importieren, der 20 oder 25 Euro (500-615 Kronen) pro Megawattstunde teurer ist als in Deutschland. Und das wollen wir nicht", betonte er.

/gr/


Photovoltaik-Kraftwerk auf Stelle der ehemaligen Uran-Schlammgruben - Gemeinden um Mydlovary sind nicht begeistert
24.10.2023 MF DNES Seite 11 ctk

MYDLOVARY Einige Dörfer in der Nähe der ehemaligen Abraumhalde (Uran-Schlammgrube) bei Mydlovary in der Region Budweis sind nicht glücklich darüber, dass in ihrer Nähe auf einer Fläche von mehreren Dutzend Hektar ein großes Fotovoltaik-Kraftwerk gebaut werden soll. Die südböhmische Region hat daher Verhandlungen über die Aktualisierung ihrer Regelungen für die Gebietsplanung aufgenommen. Die Gemeinden respektieren die Tatsache, dass das Kraftwerk auf staatlichem Grund und Boden gebaut werden soll, sind aber vor allem wegen der möglichen negativen Auswirkungen auf die Landschaft besorgt.
"Es ist nicht unser Land, also brauchen sie uns nicht dafür. Aber sollen wir begeistert sein, ein solches Kraftwerk in unserem Hinterhof zu haben? Sicherlich nicht. Es handelt sich um ein 108 Hektar großes Gelände. Und vielleicht ist das nicht die endgültige Zahl, denn die Fläche der ehemaligen Uran-Schlammgruben ist noch größer", sagte die Bürgermeisterin von Mydlovary, Renata Gondekova.
Das Kraftwerk soll auf dem Gelände der radioaktiven Abfälle gebaut werden, die bei der Verarbeitung von Uranerz in der Nähe von Mydlovar angefallen sind. Das Projekt würde die Kataster der Gemeinden Mydlovary, Nakri, Olesnik und Divcice betreffen.


Das Photovoltaik-Kraftwerk würde auf den rekulivierten Schlammgruben durch die Firma CEZ gebaut, deren Vertreter mit den Gemeinden verhandelt haben. Der südböhmische Kreishauptmann Martin Kuba (ODS) sagte auf der letzten Sitzung des Kreisrats, er verstehe, dass das Projekt für die betroffenen Einwohner ein sensibles Thema sei. Er fügte hinzu, dass die Region auch Gespräche mit den Gemeinden geführt hat und weitere Treffen mit ihnen plant.


"Es ist zwar schön, dass der spdblhmische Kreis uns gefragt hat, was wir darüber denken. Und wir haben gesagt, dass wir das nicht begrüßen. Aber eigentlich hätte er uns gar nicht fragen müssen, denn das Projekt wurde unabhängig von unserer Meinung gestartet", sagte Miroslav Stulík, der Bürgermeister von Divcice.
Er sagte, es werde das größte Photovoltaik-Kraftwerk in Europa sein. Seinen Informationen zufolge ist es auf einer Fläche von einem Quadratkilometer nirgends zu finden. "Unsere größte Sorge sind die negativen Auswirkungen auf die Landschaft. Wir befinden uns bereits jetzt im Regenschatten. Und eine Fotovoltaikanlage würde die Landschaft noch mehr aufheizen", sagte Stulík. Die südböhmische Region will deshalb eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen lassen.
/gr/

Drabova weiter an der Spitze der tschechischen Atomaufsicht
24.102.2023 LN Seite 4 ctk

PRAG Die Leiterin des Staatsamtes für nukleare Sicherheit (SUJB) wird weiterhin Dana Drabova sein. Sie soll morgen von der Regierung mit Wirkung zum 1. November ernannt werden, nachdem die bisherige Leiterin des Amtes im Auswahlverfahren erfolgreich war. Das berichtet der Nachrichtenserver Aktualne.cz. Drabova leitet das Amt seit dem Jahr 1999.

SUJB ist die staatliche Behörde für die Kontrolle der Sicherheit von Kernenergie und ionisierender Strahlung in der Tschechischen Republik. Die Behörde ist seit dem Jahr 1993 tätig und wird seit dem Jahr 1999 von Drabova geleitet. "Ich werde mich nicht dazu äußern", sagte sie im August auf die Frage, ob sie an dem Auswahlverfahren teilnehmen werde.

Die Regierung hatte das Auswahlverfahren für den Vorsitzenden des Staatsamtes für nukleare Sicherheit Ende August bekannt gegeben. Die Ankündigung des Auswahlverfahrens erfolgte im Anschluss an eine kürzlich erfolgte Änderung des Dienstrechts, die ein neues Auswahlverfahren für Behördenleiter vorschreibt, die seit mehr als fünf Jahren im Amt sind. Nach Angaben des Servers Aktualne.cz hat sich nur ein Kandidat für das Verfahren beworben.

Die dienst-älteste Beamtin an der Spitze der tschechischen Behörde

"Auf der Grundlage des Gesprächs, des Protokolls über den Verlauf und das Ergebnis des Auswahlverfahrens wurde festgestellt, dass diese Bewerberin erfolgreich war und in Übereinstimmung mit dem Gesetz über den öffentlichen Dienst vom Auswahlausschuss als die am besten geeignete Bewerberin identifiziert wurde", zitiert der Server die Regierungsunterlagen.

Drabova ist die dienst-älteste Beamtin an der Spitze des tschechischen Amts. "Ich werde meine Arbeit weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen machen", sagte sie gegenüber Aktualne.cz.
Im Sommer gab der Staat auch die Auswahlverfahren für weitere Leiter staatlicher Ämter bekannt, wie z. B. Für den Vorsitzenden der Staatlichen Verwaltung für Materialreserven, des Tschechischen Bergbauamtes und des Amtes für gewerbliches Eigentum, des Tschechischen Geodäsie- und Katasteramtes und des Prüfamtes.

/gr/




Die Regierung sollte den Aktienmarkt beruhigen: sie könnte beispielsweise die CEZ-Lex begraben
24.10.2023 HN Seite 14 Ludek Vainert

Wir haben eine Regierung, die beschlossen hat, die Energiesicherheit des Landes durch eine 100%ige Beteiligung des Staates an den wichtigsten Infrastrukturen zu gewährleisten, ohne dabei zu sehr auf die Kosten zu achten. Dies mag nicht als optimaler Ansatz erscheinen, aber das ist die Realität.
Dank der Flexibilität der Flüssigerdgas-Lieferungen und der Fähigkeit Deutschlands, neue LNG-Terminals in Rekordzeit aus dem Land zu holen, hat sich Gas als Energie-Joker erwiesen. Es soll in staatlich zu bauenden Leitungen in die Tschechische Republik transportiert werden. Und die Gasreserven für die kalten und windarmen Wintermonate werden durch Speicheranlagen bereitgestellt, die sich ebenfalls größtenteils in staatlichem Besitz befinden. Die von Petr Fiala geführte Regierung hat dies bereits durchgesetzt. Noch bleibt die Frage der Stromerzeugung. Was wird die Regierung mit dem halbstaatlichen Energieriesen CEZ machen? Will sie ihn weiterhin kontrollieren? Und welche Instrumente wird sie sich von ihren eigenen Abgeordneten genehmigen lassen?


Was Premierminister Petr Fiala letzte Woche in einem Interview mit der Zeitung HN über die "Umstrukturierung von CEZ" sagte, lässt vermuten, dass die größte Gefahr für die Minderheitsaktionäre und die gesamte tschechische Börse vorüber ist. Aber es gibt noch eine Reihe ungelöster Probleme.
Der Premierminister hat verlauten lassen, dass sich niemand "Sorgen machen" müsse. "Es gibt keine Pläne unserer Regierung, Minderheitsaktionäre zu verdrängen, sie zu verstaatlichen oder Maßnahmen zu ergreifen, die für irgendjemanden nachteilig wären, und wir werden dies auch nicht tun." Auf diese Worte des Exekutiv-Chefs haben die Anleger gewartet. Aber es gibt einen Haken.
Ähnlich hat sich Fiala schon im Winter geäußert. Die Regierung werde nichts tun, was Minderheitsaktionären schade, sagte der Premierminister damals. Allerdings arbeiteten seine Gesetzgeber damals bereits an einem Gesetz, das die Kontrolle über CEZ billiger machen könnte. Für den Staat. Auf Kosten der Minderheitsaktionäre. Deshalb erhielt die Änderung des Gesetzes über die Umwandlung von Handelsgesellschaften und Genossenschaften den Spitznamen Lex CEZ.
Als die erste Option unter den Tisch fiel, kam die Regierung mit einer noch schlechteren. Sie schlug vor, dass anstelle der bisher erforderlichen 90 Prozent aller Aktionärsstimmen nur 75 Prozent der Aktionärsstimmen ausreichen würden, um Unternehmen zu spalten. Der Staat könnte sich dann aus dem Energiekoloss das herausnehmen", was ihn interessiert - also den Produktionsteil - und dafür entsprechend der Bewertung bezahlen. Dass dies einigen Aktionären nicht gefallen würde, ist sicher, und die anschließenden Rechtsstreitigkeiten würden sich über Jahre hinziehen.
Das passt nicht zu Fialas Auusage: "die Regierung wird keine Schritte unternehmen, die für irgendjemanden nachteilig sind".


Gleichzeitig warnt der Premierminister vor denjenigen, die von seinem - noch nicht bekannt gegebenen - Plan zur "Umstrukturierung von CEZ" "massiv profitieren" würden. Fiala will offensichtlich diejenigen beruhigen, die CEZ-Aktien halten, und die Steuerzahler, deren Hunderte von Milliarden er braucht, um CEZ zu kontrollieren.
Ob dies geschehen wird, ist noch fraglich. Ein Jahr ist vergangen, seit der Plan, den Produktionsteil von CEZ zu kontrollieren, angekündigt wurde. Es wurden zwei ordentliche Hauptversammlungen abgehalten, auf denen nichts über die Absichten des Hauptaktionärs gesagt wurde. Die Fristen, zu denen dies hätte klar sein müssen, vergehen wie im Fluge und gehen weiter. Wie lange kann dieser Stil noch anhalten?
Nach mehr als einem Jahr sollten die Anleger eine klare Vorstellung davon haben, was das mit Abstand wichtigste Unternehmen an der Prager Börse tun will. Dass sie das nicht tun, zeigt sich an den sinkenden Handelsvolumen der CEZ-Aktie. Was früher in den ersten paar Minuten gehandelt wurde, dauert jetzt den ganzen Tag. Vor allem für ausländische Fonds ist die Situation undurchsichtig, und sie sind nicht daran interessiert, die Aktie aktiv zu handeln.
Die Aktionäre haben jedoch keinen Grund zur Panik. Die Tatsache, dass der Premierminister die Sensibilität des Vorgangs erkennt und sich nicht zu einer wilden Aktion hinreißen lässt, ist ein positiver Faktor. Aber der Regierungschef könnte noch mehr tun. Die Beruhigung der Lage könnte mit der offiziellen Beerdigung des CEZ-Lex kommen, diesmal endgültig. Immerhin ist es de jure noch in Kraft und hat sogar die erste Lesung in der Abgeordnetenkammer passiert. Es ist auch im Interesse von Fiala selbst, dass nicht mehr allzu viel darüber gesprochen wird. Dann müsste er den Änderungsantrag nicht mit dem Argument verteidigen, dass "er so formuliert wurde, dass er besser mit den Vorschriften in anderen EU-Ländern übereinstimmt".
Das ist eine unhaltbare Behauptung, und sie zu wiederholen, wird dem Ansehen des Ministerpräsidenten nicht zuträglich sein.
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl der Artikel aus dem Energiebereich in Tschechien vom 25.10.2023:


In Dukovany sollen in Zukunft gleich zwei neue Blöcke gebaut werden
25.10.2023 Trebicsky denik Seite 1 el


Dukovany - In Dukovany sollen nicht nur ein, sondern zwei neue Kernkraftwerksblöcke gebaut werden. Das sieht der von der Regierung verabschiedete Klima- und Energieplan vor. "Zusätzlich zu dem in Vorbereitung befindlichen Block in Dukovany könnte ein weiterer in Dukovany wegen der vorbereiteten Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn, und zwei weitere AKW-Blöcke in Temelín gebaut werden", veröffentlichte die Tschechische Nachrichtenagentur.

Der Staat will die Kernenergiewirtschaft schrittweise stärken. Bis zum Jahr 2030 soll ihr Anteil an der Stromerzeugung rund 40 Prozent betragen, sagte der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela. Im nächsten Jahrzehnt sieht der Plan der Regierung den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany und Temelin vor, wodurch der Anteil der Kernenergie schrittweise auf 60 Prozent erhöht werden soll.

/gr/


Die Heißwasserleitung aus Temelin nach Budweis läuft bereits im Testbetrieb
25.10.2023 Südböhmische Wochenzeitung Seite 4 Z. Gabajova

Das seit langem geplante Projekt ist endlich Wirklichkeit geworden. Schon jetzt werden 30.000 Haushalte und mehr als 400 Unternehmen in der Stadt Budweis mit heißem Wasser aus Temelin versorgt. Dies wird sich auch auf den Wärmepreis auswirken. Die Budweiser Bürgermeisterin sprach auch über den geplanten Aquapark, der auch mit der Temelín-Wärme beheizt werden soll. Das feierliche Band an der Zentrale des Budweiser Heizwerks in der Novohradska-Straße wurde am Mittwoch, dem 18. Oktober, vom südböhmischen Kreishauptmann Martin Kuba, der Bürgermeisterin Dagmar Skodová Parmova, dem Vorstandsvorsitzenden von CEZ Daniel Benes und dem Vorstandsvorsitzenden der Budweiser Heizwerke Vaclav Kral durchschnitten.

Die Antwort auf die Frage, ob und wie sich die Inbetriebnahme der Warmwasserleitung auf die Wärmepreise auswirken wird, wird die Bürger von Budweis sicher interessieren.

"Sie wird sich zweifellos auf den Wärmepreis auswirken, denn von nun an sind wir uns sicher, dass wir dreißig Prozent unserer Wärme zu festgelegten Bedingungen erhalten und nicht vom Marktgeschehen abhängig sind", sagte Martin Kuba, der ein Mitglied des Aufsichtsrates der Budweiser Heizwerke ist. Gemäß dem Erlass wird das Budweiser Heizwerk die konkreten Preise bis Ende November veröffentlichen. "Dies ist eine politisch-ökonomische Entscheidung, bei der wir ein Gleichgewicht suchen zwischen dem, was das Budweiser Heizwerk braucht, um gut zu funktionieren, wie wir die Wirtschaft sichern müssen und wie sehr wir die Bürger von Budweis mit dem Preis belasten wollen. Im Moment wollen wir keine Preissprünge, damit wir nicht das erleben müssen, was in anderen Städten passiert ist," fügte der südböhmische Kreishauptmann hinzu.



STABILISIERUNG DER VERSORGUNG



"Ich bin sehr froh, dass die Temeliner Heißwasserleitung Wirklichkeit geworden ist. Das Wichtigste ist die Stabilisierung der Energieversorgung der Metropole", sagte Bürgermeisterin Dagmar Skodová Parmova. Sie wies darauf hin, dass 750 TJ Wärme pro Jahr ein sehr großes Angebot darstellen. "Die verschiedenen Preisschwankungen, die wir in der vergangenen Zeit erlebt haben, werden uns jetzt keine Sorgen mehr machen müssen", so die Bürgermeisterin. Sie erinnerte daran, dass es bei dieser Art der Energie nicht notwendig ist, Emmissionszertifikate zu kaufen. "Das ist sehr wichtig, weil wir eine grüne, intelligente Stadt des 21. Jahrhunderts haben wollen", fügte sie hinzu.
Die Bürgermeisterin brachte auch die Idee eines möglichen Aquaparks ins Gespräch. "Die Bürgerinnen und Bürger von Budweis erwarten von der Stadtverwaltung, dass hier endlich ein Aquapark gebaut wird, und durch die Heißwasserleitung aus Temelin können wir ihn mit Energie versorgen, was für diese Art von energieintensivem Bau perspektiv ist", betonte sie.

/gr/





Heinrich Böll-Stiftung, Calla und Duha: Auf modulare Kernreaktoren zu setzen, ist sehr riskant, sagt die Studie von Professor Stephen Thomas
25.10.2023 Ekolist.cz



Die bisherigen Erfahrungen mit der Entwicklung von kleinen modularen Reaktoren (SMR) deuten nicht darauf hin, dass eines der in Betracht gezogenen Modelle in naher Zukunft auf den Markt kommen wird. Es ist daher eher riskant, in der künftigen Energiebilanz der Tschechischen Republik bereits jetzt auf sie zu setzen. Dies geht aus einer Studie von Professor Stephen Thomas mit dem Titel Perspektiven kleiner modularen Reaktoren in der Tschechischen Republik hervor, die heute vom Prager Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit Calla und der DUHA-Bewegung veröffentlicht wurde.

"Die deklarierten Vorteile von kleinen modularen Reaktoren, d.h. niedrigere Kosten, schnellerer Bau, weniger Atommüll und verbesserte Sicherheit, sind bestenfalls unbewiesen und schlimmstenfalls unwahr. Es liegt noch kein Auftrag für einen kleinen modularen Reaktor vor, und es wird mindestens vier bis fünf Jahre dauern, bis einer der in der Entwicklung befindlichen Typen das Stadium erreicht, in dem er bestellt werden kann. Es wäre sehr riskant, sich auf diese Technologie als wichtigen Teil eines Ersatzes für fossile Brennstoffe zu verlassen", sagte Studienautor Stephen Thomas.

Stephen Thomas, emeritierter Professor für Energiepolitik an der University of Greenwich, London, bewertet den aktuellen Stand der fortschrittlichsten SMR-Typen im Hinblick auf die Genehmigung durch die Atomaufsichtsbehörden und das Interesse potenzieller Investoren. Er bewertet die sieben in der Entwicklung befindlichen Typen, die CEZ für den Einsatz in der Tschechischen Republik in Betracht zieht. Dabei handelt es sich um GE-Hitachi BWRX-300, NuScale SMR, Holtec SMR-160, Rolls Royce SMR, Framatome Nuward, Westinghouse AP300 und KAERI SMART.



Bei keinem dieser Projekte ist in den nächsten Jahren mit dem Bau eines Prototyps oder einem Start zu rechnen. Bisher wurde nicht nur kein kommerzieller Bauauftrag erteilt, sondern die zur Diskussion stehenden Reaktoren wurden auch noch keiner umfassenden Sicherheitsbewertung durch eine erfahrene und unabhängige Aufsichtsbehörde unterzogen.

Neben den Problemen im Zusammenhang mit den Entwicklungs- und Genehmigungsverfahren wird in der Studie auch die Finanzierung eines modularen Reaktors als ein wesentliches Hindernis genannt. Potenzielle Investoren werden in vielen Fällen Betriebsergebnisse verlangen, die nur ein funktionierender Prototyp liefern kann. Der Bau eines solchen Reaktors kann jedoch nicht von der erwarteten Preissenkung durch die Massenproduktion einzelner Module profitieren. Die Kosten pro Leistungseinheit werden dann für den Prototyp höher sein als für große und teure Reaktoren der dritten Generation. Der Bau wird daher wahrscheinlich von öffentlichen Subventionen abhängig sein.

Für tschechische Leser wurde die Studie um ein spezielles Kapitel über die aktuellen Entwicklungen in der Tschechischen Republik ergänzt.

"Viele in der Tschechischen Republik sollten ihre rosarote Brille ablegen. Der technologische Stand der kleinen modularen Reaktoren ist noch nicht so weit, dass klar ist, ob und welche der vielen in der Entwicklung befindlichen Typen sich durchsetzen werden, ob sie für Investoren überhaupt wirtschaftlich akzeptabel sind und natürlich auch, ob sie von den zukünftigen Nachbarn sicherheitstechnisch akzeptiert werden", sagt der Autor des Kapitels, Edvard Sequens, Energieberater bei Calla. Er stellt auch Konzepte für modulare Reaktoren vor, die im Inland entwickelt werden, von denen die Investoren aber nicht erwarten, dass sie tatsächlich im heimischen Stromsektor eingesetzt werden.

"Kleine modulare Reaktoren werden oft als emissionsarme Alternative zu fossilen Energieträgern dargestellt. Doch bisher werden weltweit nur wenige gebaut, fast alle in China oder Russland, und es ist sehr ungewiss, ob sie jemals kommerziell nutzbar sein werden. Es ist an der Zeit, diesen Tatsachen Rechnung zu tragen und eine Debatte darüber zu führen, ob es nicht besser ist, in viel billigere und sicherere erneuerbare Energiequellen zu investieren. Das ungenutzte Potenzial für ihre Entwicklung in der Tschechischen Republik ist immer noch riesig", fasst Adela Jureckova, Leiterin des Prager Büros der Heinrich-Böll-Stiftung, zusammen.



Während der Präsentation der Studie über kleine modulare Reaktoren stellte Martin Bursik, Experte der Kammer für erneuerbare Energien, das Szenario der Entwicklung der erneuerbaren Energien in der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2030 laut der Kammer für erneuerbare Energien und dessen Vergleich mit dem kürzlich verabschiedeten Nationalen Klima- und Energieplan der Tschechischen Republik vor. Die Stromerzeugung in Solar- und Windkraftanlagen ist die billigste auf dem Markt verfügbare Technologie. Im Jahr 2030 können wir in der Tschechischen Republik mehr als 36 % des Stroms und der Wärme aus erneuerbaren Quellen erzeugen.

 Darüber hinaus trägt die dezentrale Energieerzeugung und der dezentrale Energieverbrauch dazu bei, dass die aktiven Verbraucher in die Neugestaltung des Strommarktes einbezogen werden. Erneuerbare Energien und Nukleartechnologien stehen nicht in Konkurrenz zueinander, da der Bau- und Inbetriebnahmezyklus von Kernkraftwerken den Zeithorizont 2030 deutlich überschreitet", sagte Martin Bursik, Präsident der Europäischen Föderation erneuerbarer Energien.



Studie unter:
https://temelin.cz/images/PDF/Perspekti ... CR_web.pdf



Budweis wird eine neue Mittelschul- Fachrichtung mit Schwerpunkt Kernenergie einrichten

23.10.2023.  JC Ted Marek Svitak, Sprecher des AKW-Tmelin



Der Vertrag über die Vorbereitung des Studiengangs Kernenergietechnik wurde von Jaroslav Kores, Direktor der Industrie-Fachmittelschule, Daniel Benes, Direktor der Energiefirma CEZ, und Martin Kuba, dem südböhmischen Landeshauptmann, unterzeichnet.

https://www.jcted.cz/77410-v-budejovici ... liveMode=1

Budweis - Die Kernenergie hat in Südböhmen eine Perspektive. Darin sind sich die Region Südböhmen, der Energiekonzern CEZ und die Mittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Budweis einig. Sie wollen deshalb den Bereich der Elektrotechnik für die Kernenergie noch intensiver entwickeln. Innerhalb von drei Jahren sollen an der Budweiser Fachmittelschule neue, modern ausgestattete Fachklassenräume gebaut werden.

Die Schule kündigt an, dass der Unterricht in allen Fächern auf die Anwendungen in der Kernkraftindustrie ausgerichtet sein wird.

Die Ausbildung der Studenten soll so vorbereitet werden, dass die Absolventen einen reibungslosen Übergang von der Schule zur Arbeit in der Kernkraftindustrie oder zur Fortsetzung ihres Studiums der elektrischen Energietechnik an der Universität schaffen können. Dies ist das Ziel der Zusammenarbeit zwischen der Region Südböhmen, dem Energiekonzern CEZ und der Fachmittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Budweis. Darauf einigten sich Vertreter aller drei Seiten in der südböhmischen Hauptstadt.

Die Region Südböhmen wird in den nächsten drei Jahren 13 Millionen Kronen für den Bau von sechs neuen Klassenräumen und drei Unterrichtsräumen bereitstellen. Die Führung der südböhmischen Region möchte, dass die Bewohner Südböhmens eine Beschäftigung in der Kernkraftindustrie finden.

"Wir wollen das Potenzial Südböhmens für die Kernenergie nutzen. Wir haben hier Temelín, der erste modulare Reaktor überhaupt soll hier gebaut werden. Beides sind riesige Chancen. Es ist wichtig, dass vor allem die Bewohner Südböhmens hier einen Arbeitsplatz finden. Mit gezielter Ausbildung können wir dazu einen wesentlichen Beitrag leisten", sagte Martin Kuba, LmKreishauptmann der Region Südböhmen.

Die Sicherung einer ausreichenden Zahl von qualifizierten Mitarbeitern für die nächsten Jahrzehnte ist die Hauptmotivation der CEZ Energiegruppe. Schon jetzt werden in Temelin jedes Jahr rund hundert neue Mitarbeiter eingestellt. Dabei handelt es sich nicht nur um Operateuere, sondern auch um Schweißer, Maschinenschlosser und Elektriker. In ein paar Jahren sollen die so vorbereiteten jungen Leute aus der Fachmittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik kommen. Deshalb wird die Firma ČEZ 13 Millionen Kronen bereitstellen, um die Unterrichtsräume mit modernsten Lehrmitteln auszustatten.

"Temelin ist unser Schlüsselstandort. Wir haben hier zwei leistungsstarke emissionsfreie Blöcke, die wir noch mindestens vierzig Jahre lang betreiben wollen. Wir wollen hier kleine modulare Reaktoren bauen. Und das sind Projekte, für die wir qualifizierte Leute brauchen. Und wenn die Zusammenarbeit mit den Mittelschulen und Universitäten bisher ausgereicht hat, müssen wir jetzt noch weiter gehen, und zwar gezielt in bestimmte Bereiche", sagte Daniel Benes, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Firma CEZ.

Seit September des letzten Jahres ist der Studiengang Elektrische Energietechnik und elektrische Maschinen an der Mittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Budweis im Gang. Nach Ansicht der Schulleitung werden die neuen Unterrichtsräume eine Verbesserung der Qualität des Unterrichts in den Fachbereichen ermöglichen, in denen es wichtig ist, theoretisches Wissen mit der Praxis zu verbinden.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir auf diese Weise die Motivation der Schüler für ein Studium der Elektrotechnik und eine anschließende Tätigkeit in diesem interessanten und gesellschaftlich sehr wichtigen Bereich erhöhen werden. Unser Ziel ist die Qualität der Ausbildung, die wir dank der Zusammenarbeit mit einem starken Arbeitgeber kontinuierlich verbessern. Dabei geht es nicht nur um den finanziellen Aspekt, sondern dank der Partnerschaft können wir den Lehrplan so gestalten und ständig aktualisieren, dass unsere Studenten als auch nach ihrem Hochschulstudium optimal auf die Arbeit in einem Kernkraftwerk vorbereitet sind", sagte Jaroslav Kores, Direktor der Industrie-Fachmittelschule, und fügte hinzu, dass die Schule die Unterrichtsräume einschließlich der erworbenen Ausrüstung auch den Grundschülern zur Verfügung stellen wird, denen sie zeigen will, dass das Studium der Technik und insbesondere der Energietechnik sinnvoll ist.

Die Industrie-Mittelschule ist eine der ersten Partnerschulen der Firma CEZ, mit der die Energieunternehmen seit dem Jahr 2009 zusammenarbeiten. Derzeit hat die Firma CEZ 14 Partner-Mittelschulen in Südböhmen und arbeitet sehr eng mit 15 Fakultäten technischer Universitäten in der gesamten Tschechischen Republik zusammen. Das Kernkraftwerk Temelin beschäftigt 1.374 Mitarbeiter. Die Zahl der Frauen nimmt seit langem zu. Derzeit arbeiten 171 Frauen in Temelin.

/gr/


An der Budweiser Industrie-Fachmittelschule wird die Energie-Fachrichtung verstärkt werden
25.10.2023 Pravo Seite 11 Pavel Orholz

Die Mittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Budweis wird sich noch stärker auf die Kernenergie konzentrieren. Insgesamt 26 Mio. Kronen von der Südböhmischen Region und der CEZ-Gruppe werden in dieses Studienprogramm fließen. Innerhalb von drei Jahren werden neue moderne Fachklassenräume gebaut.

Seit September des letzten Jahres öffnete die Industrie-Fachmittelschule neue Klassen mit Orientierung auf elektrische Energietechnik und elektrische Maschinen durch. Die Unterrichtsräume werden vor allem für die Praxis wichtig sein.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir auf diese Weise die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöhen, Elektrotechnik zu studieren und später in diesem Bereich auch zu arbeiten. Es geht nicht nur um den finanziellen Aspekt, sondern dank der Partnerschaft können wir den Lehrplan so gestalten und ständig aktualisieren, dass unsere Schüler sowohl als Absolventen unserer Fachmittelschule, als auch nach dem Studium an der Universität optimal auf die Arbeit in einem Kernkraftwerk vorbereitet werden", sagte Jaroslav Kores, Direktor der Industrie-Fachmittelschule, und fügte hinzu, dass die Unterrichtsräume einschließlich der erworbenen Ausrüstung auch den Grundschülern zur Verfügung gestellt werden.

Die Leitung der südböhmischen Region als Gründer der Schule möchte sicherstellen, dass die Kernkraftindustrie vor allem von Südböhmen genutzt wird. "Wir wollen das Potenzial Südböhmens in Richtung Kernenergie nutzen. Wir haben hier Temelín, hier soll der erste modulare Reaktor überhaupt gebaut werden. Beides sind riesige Chancen", sagte Martin Kuba (ODS), der Kreishauptmann Südböhmens.
/gr/


Der Bau eines neuen Atomreaktors in Tschechien
24.10.2023 TV Nova 17.00 Uhr – Nachrichten

-Renata Czadernova, Moderatorin:
Das Kernkraftwerk Dukovany bereitet sich auf den Bau eines neuen Kernreaktors vor. Die Frist für die Einreichung der endgültigen Angebote aller drei Bieter für den Bau ist nur noch eine Woche entfernt. Alles, was für den Bau, der mindestens 160 Milliarden Kronen kosten wird, notwendig ist, wird bereits vorbereitet.



-David Pik, Redakteur :
Der Bau der neuen Atomanlage soll im Jahre 2029 beginnen. Bis dahin muss alles fertig sein. Einige riesige Bauteile werden mit der Bahn zum Atomkraftwerk in Dukovany gebracht. Aus diesem Grund werden bereits jetzt Eisenbahnbrücken entlang der Strecke, wie diese über 260 Meter lange Brücke bei Moravsky Krumlov, für 100.000.000 Kronen erneuert. Andere Teile des Reaktorblocks werden auf der Straße transportiert, und hier haben die Vorbereitungen bereits begonnen. Hier in Antoninuv Dul in der Region Jihlava zum Beispiel musste die Brücke bereits mit diesen speziellen Stahlspanten verstärkt werden. Außerdem müssen einige Ortsumgehungen von Städten wie Trebic, Brtnice, Okrisky, Zasovice oder Slavetice entlang der Verkehrsachse vor Baubeginn, d.h. innerhalb der nächsten fünf Jahre, errichtet werden.



-Daniel BENES, Generaldirektor der Firma CEZ :
Die neue Quelle soll 160 Milliarden Kronen kosten.



-Jozef SIKELA, Minister für Industrie und Handel /STAN/ :
Tschechische Unternehmen werden sich an diesem Projekt im Wert von mehreren zehn Milliarden Kronen beteiligen.



-David Pik, Redakteur :
Es wird erwartet, dass die drei Bieter aus den USA, Frankreich und Südkorea bis Ende Oktober ihre endgültigen Angebote einreichen, und der Gewinner der Ausschreibung wird bis Ende des nächsten Jahres ausgewählt. Der neu zu bauende Reaktor soll eine Kapazität von bis zu 1.200 MW haben und damit der größte aller Reaktoren des Landes sein. Er soll im Jahr 2036 fertiggestellt sein. Darüber hinaus sollten alle Bieter unverbindliche Angebote für den Bau von drei weiteren neuen Reaktoren abgeben, zwei in Temelin und einen weiteren in Dukovany.
/gr/
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Artikel von der tschechischen Presse zum Thema Atomkraft vom 26.10.2023:


In Budweis entsteht eine neue Mittelschul – Atomenergie-Fachrichtung
25.10.2023 TV Nova 17.00 Uhr

-Renata Czadernová, Moderatorin :
Vertreter der südböhmischen Region, der CEZ-Gruppe und der Mittleren Industrieschule für Maschinenbau und Elektrotechnik haben vereinbart, in České Budějovice /Budweis eine neue Mittelschul - Fachrichtung mit dem Schwerpunkt Kernenergietechnik zu gründen. Jakub Pavelka hat die Details dazu.

.Jakub Pavelka, Redakteur :
Der Kernenergie wird eine Perspektive in Südböhmen eingeräumt. Die Spitzen der CEZ-Gruppe und der Südböhmischen Region werden deshalb 26.000.000 Kronen für das Projekt bereitstellen. Mit dem Geld werden innerhalb von drei Jahren neue moderne Unterrichtsräume an der Mittleren Industrieschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in České Budějovice/ Budweis gebaut, und die Schule selbst plant, ihren Unterricht in allen Fächern auf die Kernenergie auszurichten.

Die Absolventen könnten so problemlos von der Schule direkt in diesen Bereich übergehen oder ihr Studium an der Universität in der Elektroenergieindustrie fortsetzen. Laut dem südböhmischen Kreishauptmann, Martin Kuba, will die Region das Potenzial nutzen, das Südböhmen bietet. Hier befindet sich das Kernkraftwerk Temelín, in dem der erste modulare Reaktor in der Tschechischen Republik gebaut werden soll. Neben den Operateueren werden dort auch Schweißer, Maschinenbauer und Elektriker Arbeit finden, und das sind die Leute, die in ein paar Jahren die Schule in České Budějovice/Budweis verlassen sollen.
/gr/


Klima,-und Energieplan Tschechiens ruft widersprüchliche Reaktionen aus
26.10.2023 Unsere Region Tschechien Seite 12


Der Klima- und Energieplan hat in der Branche widersprüchliche Reaktionen hervorgerufen. Einige Experten halten ihn für eine gute Grundlage und einen Kompromiss, der sich an den Gegebenheiten orientiert, andere halten ihn für unambitioniert und unzureichend, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die Regierung hat einen aktualisierten Plan gebilligt, nach dem der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch bis zum Jahr 2030 von heute etwa 18 Prozent auf 30 Prozent steigen soll. Längerfristig soll auch die Kernenergie gestärkt werden, insbesondere durch den Bau von bis zu vier neuen Kernkraftwerksblöcken. Der Plan bekräftigt auch die Abkehr der Tschechischen Republik von der Kohleverbrennung bis zum Jahr 2033.

Michal Macenauer, Leiter der Strategieabteilung des Beratungsunternehmens EGU Brno, bewertet den Plan als einen Kompromiss, der den Gegebenheiten Rechnung trägt.
Er hält das Ziel des Anteils der erneuerbaren Energien für ehrgeizig. "Im gleichen Atemzug möchte ich jedoch hinzufügen, dass es sich dabei nur um eine Zahl handelt, auf die sich unnötigerweise die Aufmerksamkeit in einem absurden Ausmaß konzentriert. Der Plan gibt vor allem die Richtung vor. Es ist für die Tschechische Republik oder die Dekarbonisierung überhaupt nicht wichtig, wie hoch der Anteil in einem bestimmten Jahr sein wird. Die Entwicklung verläuft in der Regel nicht linear, und in vielen Fällen ist es rentabler, zu warten, um beispielsweise das Preisniveau zu senken oder andere Teilsysteme an das neue Energieparadigma anzupassen", so Macenauer.


Auch die Kammer für erneuerbare Energien, die der Meinung ist, dass der Anteil der erneuerbaren Energien noch höher sein könnte, hält die Unterschiede bei den Zielen nicht für signifikant.
"Im Gegenteil, wir halten die Vollendung der Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und andere Maßnahmen zur Ankurbelung der erneuerbaren Strom-, Wärme-, und Verkehrssektoren für entscheidend", sagte Stepan Chalupa, Vorsitzender der Kammer. Die Union für moderne Energie sieht in dem Dokument eine gute Grundlage für die zukünftige Dekarbonisierung der tschechischen Wirtschaft. "Die Tschechische Republik wird jedoch noch ehrgeizigere Ziele für kohlenstofffreie Energie benötigen, wenn die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft erhalten bleiben soll und wenn wir die Haushalte vor den Schwankungen der Energiepreise auf dem Markt schützen wollen", sagte Martin Sedlak, der Programmdirektor der Union. Er sagte, das heimische Potenzial für erneuerbare Energien sei groß und zitierte eine Deloitte-Studie, der zufolge die Tschechische Republik bis zum Jahr 2030 mit europäischen Geldern bis zu 17 Gigawatt an neuen emissionsfreien Energiequellen bauen könnte.

Der Solarverband bewertete den Plan ebenfalls als Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Version, sagte aber, dass das Ergebnis immer noch nicht ehrgeizig genug sei und die Fähigkeiten und Kapazitäten des Sektors unterschätzt würden. "Wenn die Genehmigungshindernisse beseitigt und die Verteilungs- und Übertragungskapazitäten gestärkt würden, könnten nach unseren Berechnungen bis zum Jahr 2030 mindestens 12-15 Gigawatt an neuen Solaranlagen gebaut werden", sagte Jan Krcmar, Geschäftsführer des Solarverbands. Er hofft, dass die Ziele in den kommenden Monaten erhöht werden und vor allem eine klare Aussage getroffen wird, dass 30 Prozent keine Obergrenze sind.
Die Umweltorganisationen des Grünen Kreises sagen, dass der Plan die erneuerbaren Energien unterbewertet. Expertenstudien würden zeigen, dass die Produktion aus erneuerbaren Energien deutlich höher sein könnte und der Anteil am Verbrauch bis zu 35 Prozent betragen könnte. Darüber hinaus gehen laut den Ökologen die Autoren des Klima,-und Energieplans von unrealistisch niedrigen Kosten und zu optimistischen Zeitplänen für den Bau neuer Reaktoren aus.

Das Puls-Institut kritisiert die Regierung für ihre Haltung zum Ausstieg aus der Kohle. Zwar hält das Institut diesen Schritt für richtig, doch geht der Plan an der Realität vorbei, da die Kohlebergwerke viel schneller geschlossen werden und die Tschechische Republik bald Kohlekraftwerke auf Gaskraftwerke umstellen muss, die erheblich teurer werden. Das Institut ist der Ansicht, dass die Tschechische Republik einen Teil ihrer Energie importieren sollte.


Die Einschränkung der Kohleheizung in den Haushalten wurde in einer aktuellen Umfrage von Budovy21 untersucht:
"59 Prozent der Tschechen sprechen sich für eine schrittweise Reduzierung der Kohleheizung in den Haushalten aus. Im Gegenteil dazu sind 80 Prozent derjenigen, die zu Hause mit Kohle heizen, also nur vier Prozent der Haushalte, nicht einverstanden. Drei Viertel von ihnen planen nicht, ihre Heizmethode innerhalb von fünf Jahren zu ändern", sagte Michaela Valentová von FEL der CVUT-Universität.

Die Regierung wird den Plan nun an die Europäische Kommission weiterleiten, die das Material weiter konsultieren und möglicherweise korrigieren wird. Die endgültige Fassung soll bis zum nächsten Sommer fertig sein.
/gr/


Bau neuer Atomblöcke in Dukovany: Beitrag für die Region
26.10.2023 MF DNES Seite 13 Marek Osouch



Südmähren - Nach der Fertigstellung von zwei neu geplanten Blöcken im Kernkraftwerk Dukovany werden mehr als 1.000 AKW-Beschäftigte hinzukommen, und mehr als 3.000 Arbeiter werden an dem Bau an der Grenze zwischen der Region Südmähren und der Region Vysocina beteiligt sein. Sie alle müssen irgendwo wohnen, öffentliche Verkehrsmittel benutzen, essen gehen oder sich vergnügen.
Experten des Zentrums für Wirtschafts- und Marktanalysen (CETA) weisen darauf hin, dass man den größten tschechischen Auftrag aller Zeiten nicht im Hinblick auf die strategische Energiesicherheit des Staates betrachten muss. Die Ausschreibung birgt ein erhebliches Potenzial, die Region durch ihre indirekten Auswirkungen zu beleben.

Dabei handelt es sich nicht nur um die Region Trebic, in die Dukovany fällt, sondern auch um einen bedeutenden Teil Südmährens. Zum Beispiel ist das Kraftwerk von Ivancice oder Moravsky Krumlov aus näher als von Trebic aus zu erreichen. "Viele Vorteile müssen in der Region gehalten und langfristig entwickelt werden, sei es im Bereich der Bildung, der Gesundheitsversorgung oder der Dienstleistungen", sagt CETA-Direktor Ales Rod.


Er sagt, dass eine investierte Krone letztlich mehr als drei Kronen an wirtschaftlichem Wohlstand für die gesamte Gesellschaft bringen kann. "Und nach unseren Berechnungen werden 70 Prozent der anfänglichen Investition direkt auf der Seite der öffentlichen Einnahmen zurückfließen", berichtet er. Mit anderen Worten, es werden Milliarden an verschiedenen Steuern fließen, sei es von Unternehmen oder von Menschen, die hier ihre Brieftasche öffnen".
Außerdem gehören Moravsky Krumlov und seine Umgebung zu den wirtschaftlich und sozial bedrohten Randgebieten, wie die Südmährische Regionalverwaltung betont.

"Der Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ist eine Chance für die positive Entwicklung des Gebiets und steht in direktem Zusammenhang mit der Bewertung der positiven und negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Wirtschaft, das Verkehrsnetz und die Nutzbarkeit, die soziale und technische Infrastruktur, die Umwelt und die Versorgung mit öffentlichen und privaten Dienstleistungen", sagt Alena Knotkova, Sprecherin der südmährischen Regionalverwaltung.
Krumlov bereitet bereits eine Änderung des Flächennutzungsplans für den Wohnungsbau und die damit verbundenen Schulen und Kindergärten vor. Die Stadt rechnet mit einer erhöhten Nachfrage und will diese nutzen. Außerdem wird sie mehr Steuergelder für den Haushalt erhalten. "Wir beschäftigen uns intensiv damit, wir bereiten den Aufkauf von Grundstücken vor, und auch private Bauträger bereiten sich vor", sagt Tomas Tretina (TOP 09), der Bürgermeister der Fünftausend-Einwohner-Stadt.
Auch Ivančice in der Region Brünn rechnet mit den geplanten Investitionen, die die Region betreffen werden. "Wir arbeiten an einem Dokument, aus dem hervorgeht, was in der Stadt benötigt wird, wenn wir auf zwölftausend oder mehr Einwohner anwachsen", erklärt Bürgermeister Milan Bucek (STAN).
In diesem Frühjahr wurde bereits der Flächennutzungsplan geändert, so dass der Bau von Wohnungen für bis zu 1 500 Personen verstärkt werden kann. "Ich glaube, dass sich auch der Komfort und die Versorgung im örtlichen Krankenhaus verbessern werden", sagt der Bürgermeister.

Vor allem aber macht er sich Sorgen um die Straße, die während der Bauarbeiten durch schwere Lastwagen auf dem Weg nach Dukovany weiter beschädigt werden wird. Allerdings habe man ihm bereits zugesagt, dass die regionalen Straßenbauingenieure die Hauptstraße von Brünn aus innerhalb von zwei Jahren instand setzen werden.


Erfahrungen aus Frankreich werden helfen


Die südmährische Regionalregierung bereitet auch Gespräche mit vielen kleinen, über die Region verstreuten Dörfern vor, um die riesige Ausschreibung zu lösen. Im nächsten Jahr will sie in Zusammenarbeit mit der benachbarten Region Vysocina eine ähnliche Studie erstellen, wie sie kürzlich von CETA vorgelegt wurde. "Glücklicherweise haben wir relativ viel Zeit, um alles zu erledigen, also werden wir es schaffen. Wir als Region sind auch bereit, diese Gemeinden zu unterstützen", verspricht der südmährische Stadtrat Jiri Hlavenka (Piraten).

Sein Kollege aus dem Regionalrat, Frantisek Lukl (für STAN), der auch Vorsitzender des Städte- und Gemeindebundes ist, sieht ebenfalls die Vorteile, die der Bau für die Region bringen kann. Die Hauptsorge gilt jedoch dem zunehmenden Verkehr. "Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres eine gemeinsame Sitzung abhalten werden", sagte Lukl.

Darüber hinaus hat die Region bereits eine Zusammenarbeit mit der französischen Region Auvergne-Rhone-Alpes aufgenommen, die über umfangreiche Erfahrungen mit der Koexistenz von Atomindustrie und lokaler Wirtschaft verfügt. Bisher haben sie sich gegenseitig in den Bereichen Umwelt, Weinbau oder Bildung und Wissenschaft unterstützt, aber es ist möglich, dass die Partnerschaft in Zukunft durch Dukovany noch verstärkt wird.

Und davon können nicht nur die Städte profitieren, dank des Bevölkerungszuwachses und der Entwicklung lokaler Dienstleistungen, sondern auch Unternehmen, ob direkt vor Ort oder von weiter her in Südmähren..
/gr/




Ziehen Sie den Wasserschutz in Betracht, sagen die Gemeinden aus der Lokalität Hradek
26.10.2023 Pravo Seite 8 ctk


Gemeinden des Standorts Hradek in der Region Vysocina wollen, dass das Umweltministerium bei der Ausweisung eines Erkundungsgebiets für ein Atommüllendlager den Schutz der Trinkwasserquellen berücksichtigt. Vertreter aller acht Gemeinden wollen bei einem vom Ministerium einberufenen Treffen im November in Dolni Cerekev eine gemeinsame Erklärung abgeben.

Die Gemeinden der Lokalität Hradek sind seit langem gegen das Endlager. Der Bürgermeister von Dolni Cerekev, Zdenek Dvorak (parteilos), sagte, das Ministerium habe das Treffen wegen des Verfahrens zur Festlegung des Erkundungsgebiets für den 13. November einberufen.

"Wir haben darum gebeten, dass die Öffentlichkeit beteiligt wird, und sie haben uns zugestimmt", sagte Zdenek Dvorak. Er fügte hinzu, dass dieses Treffen seines Wissens nach in anderen Lokalität hinter verschlossenen Türen stattfindet.


Die Gemeinden aus dem Grenzgebiet der Regionen Jihlava und Pelhrimov im Kreis Vysocina mit dem Namen Hradek, wollen die Gelegenheit nutzen, um den Beamten eine gemeinsame, von allen Gemeinden verabschiedete Erklärung zum Thema Wasser vorzulegen.

"Wir betonen den Schutz des Wassers. Wir weisen darauf hin, dass wir in Bezug auf den Wasserschutz einige Verpflichtungen aus internationalen Verträgen und europäischem Recht haben", sagte Dvorak.


Die Verwaltung der Endlagerstätten für radioaktive Abfälle (SURAO) hat Ende Februar die Möglichkeit beantragt, geologische Untersuchungen am Standort Hradek durchzuführen.
Das Gleiche gilt auch für die anderen drei Standorte in der Tschechischen Republik, die für den Bau eines Atommüllendlagers in Frage kommen, nämlich Horka auch in Vysocina, Janoch bei Temelin in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy.

/gr/


Temelin und Dukovany werden ihre Stromproduktion erhöhen
26.10.2023 Pravo Seite 4 Martin Prochazka

Die Kernkraftwerke in Temelin und Dukovany werden deutlich mehr Strom produzieren, wobei dieser Steigerung der Stromproduktion genug Strom für fast 700.000 Haushalte für ein ganzes Jahr sichert. Dank der Innovation muss der Kernbrennstoff weniger häufig gewechselt werden.
Dadurch verringern sich die notwendigen Blockabschaltungen, die jetzt jedes Jahr rund zwei Monate dauern, in denen die Reaktoren keinen Strom produzieren.


"Wir fügen den Pellets, einer Mischung aus Uran 238 und 235, eine bestimmte Menge Gadolinium zu. Das wirkt wie eine Bremse, damit die Spaltungsreaktion im Inneren etwas länger läuft. Weitere Änderungen sind nicht erforderlich", erklärte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Direktor der Kernenergieabteilung, gegenüber Pravo.
Anstatt einen Teil des Brennstoffs einmal pro Jahr auszutauschen, wird es in Temelín ab dem Jahr 2026 ausreichen, ihn alle achtzehn Monate auszutauschen. Das bedeutet, dass der Brennstoff nur noch halb so lange halten wird. In Dukovany wird der Brennstoffwechselzyklus auf sechzehn Monate verlängert.

Durch den längeren Zyklus und weniger Blockabschaltungen können die Kernkraftwerke ihre Produktion um etwa sieben Prozent steigern. "Wir haben unser Ziel erreicht, über dreißig Terawattstunden Strom pro Jahr sicher und nachhaltig zu produzieren. Das neue Ziel ist es, zweiunddreißig Terawattstunden pro Jahr sicher zu produzieren", sagte Zronek.

Bei einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 3.000 Kilowattstunden würde dies den jährlichen Strombedarf von 670.000 Familien decken. Laut CEZ-Sprecher Marek Svitak erreichte der Gesamtstromverbrauch in der Tschechischen Republik im vergangenen Jahr 60,4 TWh, von denen ein Teil exportiert wurde. Der Anstieg der Stromproduktion entspricht bis zu drei Prozent des Inlandsstromverbrauchs.

Laut Zronek werden die Kernkraftwerke jedoch nicht jedes Jahr eine solche Produktion erreichen; die Produktion wird von Jahr zu Jahr leicht schwanken, abhängig von der Anzahl der Blockabschaltungen.

Der Capitalinked-Analyst Radim Dohnal begrüßt die Steigerung der Effizienz der beiden tschechischen Atomkraftwerke. Er warnte jedoch davor, dass sich der Zyklus ändern wird, was seine eigenen Besonderheiten haben wird. Zurzeit finden die Blockabschaltungen im Sommer statt, wenn der Strompreis niedrig ist. "Jetzt werden sie alle zwei Jahre im Winter stattfinden, wenn der Strompreis aufgrund des erhöhten Verbrauchs steigt", so Dohnal gegenüber Pravo.

Die Arbeiten zur Ausweitung des Zyklus begannen im Jahr 2020. Jetzt, im Herbst, hat die Firma CEZ die ersten sogenannten Übergangs-Brennstoffeinführungen vorgenommen. "In Temelin haben wir im Rahmen des Brennelementewechsels im Block 2 weitere Brennelemente in den Reaktor gebracht, die etwas länger laufen werden. Dem gingen eine Reihe von Analysen, Tests und Genehmigungsverfahren voraus. Wir müssen uns sicher sein, dass alle Sicherheitsparameter eingehalten werden", erklärte Zronek.


Das Unternehmen wird etwas mehr Brennelemente austauschen, d. h. die grundlegenden Brennelemente, die unabhängig voneinander manipuliert werden können, aber weniger häufig. In den Reaktoren von Temelin befinden sich 163 Brennelemente, von denen das Unternehmen bis zu diesem Jahr ein Viertel pro Jahr ausgetauscht hat.
Im September waren es bei Block 2 jedoch 48, sechs mehr als üblich. "Vereinfacht kann man sich vorstellen, dass man sieben statt fünf Kohlebriketts in den Ofen legt und die Luftzufuhr schließt. Auf diese Weise bleibt der Ofen länger warm. Bei längeren Brennstoffkampagnen in Kernkraftwerken verhält es sich ähnlich", so Zronek.

Stärkung der Sicherheit

Längere Zyklen würden auch die Sicherheit verbessern, da die Blockabschaltungen mit einer Druckentlastung und Abkühlung der Technologie verbunden seien, was eine Belastung für wichtige Teile der Atomanlage darstelle. Der daraus resultierende Effekt dürfte sich im Laufe des nächsten Jahres stärker bemerkbar machen, so Zronek.


Der längere Zyklus wird im Ausland bereits seit einiger Zeit eingesetzt. "Bei Druckwasserkraftwerken, also solchen, die die gleiche Technologie wie Dukovany und Temelín verwenden, ist er inzwischen Standard. Die ersten Kraftwerke dieses Typs haben Ende des letzten Jahrzehnts darauf umgestellt", so Zronek. "Die AKW-Betreiber müssen jedoch die geplante Betriebsdauer, den Umfang der Investitionen und die Inspektionen berücksichtigen, so dass der Übergang immer schrittweise erfolgt", fügte er hinzu.

Die Kosten für die Umstellung auf einen längeren Brennstoffzyklus sind hauptsächlich intern und stellen kein großes Investitionsprojekt dar, sagte er. Derzeit wird der Kernbrennstoff für beide Anlagen von der russischen TVEL, einer Tochtergesellschaft von Rosatom, geliefert. Dies wird sich ab nächstem Jahr ändern, spielt aber für die Verlängerung des Brennstoffkreislaufs keine Rolle.
Im vergangenen Jahr unterzeichnete CEZ einen Vertrag mit dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse und dem französischen Unternehmen Framatome über die Lieferung von Brennstoff für Temelin. Im März dieses Jahres schloss CEZ auch mit Westinghouse einen Vertrag über Brennstoff für Dukovany ab. "Wir würden auch hier gerne mehr Lieferanten haben. Das bringt Versorgungssicherheit und mehr Verhandlungsspielraum", so Zronek abschließend.

/gr/
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Artikel - Aauswahl vom 27.10.2023:


Die Heißwasserleitung aus Temelin ist bereits im Betrieb
27.10.2023 Trebicsky denik Seite 23 cap


Ein langjähriges Projekt ist endlich Wirklichkeit geworden.
Durch eine 26 Kilometer lange Leitung von Temelín nach České Budějovice/Budweis fließt nun heißes Wasser und versorgt 30.000 Haushalte und mehr als 400 Unternehmen in der südböhmischen Stadt. Dies wird sich auch im Wärmepreis niederschlagen, der durch die Budweiser Heizwerke Ende November veröffentlicht werden soll. Der Testbetrieb der Heißwasserleitung wurde letzte Woche gestartet.
/gr/


Der Staat löst, wie den Bau neuer Atomblöcke zu finanzieren
27.10.2023 HN Seite 2 Jan Broz

Vor dem Hintergrund der Atomausschreibung wird deutlich, wie der Staat den Bau der neuen Blöcke in Dukovany und eventuell in Temelin finanzieren will. Dies regelt einer der Änderungsanträge zur Novelle des so genannten Liniengesetzes, die sich auf dem Weg zur dritten Lesung im Unterhaus befindet. Es wird voraussichtlich nächste Woche von den Abgeordneten endgültig verabschiedet.

Das Gesetz befasste sich ursprünglich mit dem Bau von Autobahnen, Eisenbahnen und Wasserstraßen. Mit der Novelle wird es jedoch erheblich ausgeweitet und in das Gesetz über strategische Investitionen umbenannt, das auch Kernkraftwerke umfasst.

Die "Änderung" wurde von Ivan Adamec, einem ODS-Abgeordneten, eingebracht, aber er sagte, er habe in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien und Behörden gehandelt. Der Vorschlag führt in die tschechische Gesetzgebung die Möglichkeit ein, Atomstrom über so genannte Ausgleichsverträge zu kaufen. Diese sind besser bekannt als Contract for Difference (CfD), die darin bestehen, dass der Kraftwerksbetreiber einen Vertrag mit dem Staat abschließt, der sich verpflichtet, den Strom zu einem bestimmten Referenzpreis zu kaufen.
Dieser wird so festgelegt, dass sich die Investition in die Energiequelle lohnt und der Investor geschützt ist. Damit ist die Energiefirma CEZ gemeint. Im Jahr 2014 hat CEZ einmal eine Ausschreibung für die Fertigstellung eines neuen Blocks in Temelin gerade aus dem Grund annulliert, weil die damalige Regierung von Bohuslav Sobotka (CSSD) sich weigerte, ähnliche Garantien zu geben.


Dem Vorschlag zufolge würde der Ausgleichsvertrag so funktionieren, dass der Staat die Firma CEZ für die Differenz entschädigt, wenn der Strompreis auf den Märkten fällt. Die Energieregulierungsbehörde wird diese Kosten dann in den regulierten Teil des Endpreises einbeziehen, der sich dann in den Rechnungen der Kunden niederschlägt. Ist der Marktpreis hingegen höher, würde CEZ die Differenz an den Staat zahlen. Dieser legt das Geld für den Fall zurück, dass der Preis wieder sinkt, um die Differenz auszugleichen, so dass die Kosten nicht allein von den Verbrauchern getragen werden.


CfDs sind auch im Rahmen der europäischen Strommarktreform vorgesehen. Der Europäische Rat hat sich letzte Woche nach monatelangen hitzigen Debatten auf die Form geeinigt, die aber noch nicht endgültig verabschiedet ist. Vor allem zwischen dem atomkraftfreundlichen Frankreich und dem atomkraftfeindlichen Deutschland wurde darüber gestritten, ob die Ausgleichsvereinbarungen auch für die bestehenden Atomstromquellen gelten sollen. Dies sollte letztendlich möglich sein, aber erst nach einer gründlichen Prüfung durch die Europäische Kommission.
Es ist noch nicht klar, ob die Novelle im tschechischen Parlament verabschiedet wird, sagte Adamec. Ihm zufolge ist das Material noch in der Entwicklung und die Ministerien für Industrie und Finanzen erwägen noch Änderungen am Vorschlag. Es ist daher möglich, dass sie den Vorschlag noch abändern wollen und die Koalitionsabgeordneten die Änderung ablehnen. "Wenn die Ministerien nicht zustimmen, wird er zu einem anderen Zeitpunkt verabschiedet", sagte Adamec.


Die Tatsache, dass eine größere Gesetzesänderung in Form eines parlamentarischen "Nachtrags" vorgenommen wird und nicht das übliche Stellungnahmeverfahren durchlaufen hat, stieß jedoch auf Kritik. "Es fehlt jegliche Analyse, wie das funktionieren wird. Wir meinen damit das Fehlen von Beschreibungen und Berechnungen", betont Edvard Sequens von der Umweltbewegung Calla.
Er kritisiert auch, dass die Bemühungen um eine Änderung der Gesetzgebung noch vor der endgültigen Verabschiedung der Marktreform in Europa erfolgen. "Sie warten nicht ab, wie die Richtlinie aussehen wird, um sie dann in ein Gesetz zu schreiben", fügt Sequens hinzu. Dies steht auch im Gegensatz zu dem, was Premierminister Petr Fiala (ODS) kürzlich in einem Interview mit den HN in Bezug auf den Bau von Kernkraftwerken versprochen hat: "Wir informieren die Öffentlichkeit ehrlich über die Schritte, die wir unternehmen", sagte damals der Premierminister.

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Das bulgarische Atomkraftwerk Kozloduy soll um zwei Atomreaktoren erweitert werden
25.10.2023 energyhub.eu ctk

Das bulgarische Kernkraftwerk Kosloduj wird um zwei Kernreaktoren erweitert. Zusammen sollen sie die heutige Kapazität des Kraftwerks um 2.300 Megawatt erhöhen.

Sie werden als Druckwasserreaktoren von der US-Firma Westinghouse Electric Company gebaut. Dies teilte die bulgarische Regierung heute nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA mit.

Die staatliche Energieholding wird demnach das Kapital der Aktiengesellschaft Kozloduy um bis zu 500 Millionen Lewa (6,3 Milliarden Kronen) erhöhen.

Der erste neue Reaktor in Kozloduy soll im Jahre 2033 fertig sein, der zweite drei Jahre später, so der bulgarische Premierminister Nikolai Denkov. Das einzige Kernkraftwerk des Landes verfügt derzeit über zwei 1.000-Megawatt-Reaktoren, die noch zu Sowjetzeiten gebaut wurden. Sie decken etwa 30 Prozent der gesamten Stromversorgung des Landes ab. Die beiden kleineren Reaktoren wurden kurz vor dem Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union im Jahr 2007 aufgrund von Sicherheitsbedenken in Brüssel abgeschaltet.

Derzeit wird etwa ein Drittel des bulgarischen Stroms in Kernkraftwerken erzeugt, etwa die Hälfte stammt aus Kohle, berichtet DPA. Um von russischem Kernbrennstoff unabhängig zu werden, hat das Land bereits entsprechende Verträge mit Westinghouse Electric Sweden, einer Tochter des US-Konzerns, und dem französischen Unternehmen Framatome unterzeichnet.
/gr/


Drabova wurde von der Regierung für weitere fünf Jahre zur Leistung des Staatsamtes für Kernsicherheit ernannt
25.10.2023 oenergetice.cz

Dana Drabova bleibt Vorsitzende des Staatsamtes für Nukleare Sicherheit (SUJB). Sie wurde heute von der Regierung mit Wirkung vom 1. November für die nächsten fünf Jahre in dieses Amt berufen. Drabova steht dem Amt seit dem Jahr1999 ununterbrochen vor und ist damit die dienstälteste Beamtin im höchsten Amt des Landes.

SUJB ist die staatliche Verwaltung für die Kontrolle der Kernenergie und den Schutz vor ionisierender Strahlung in der Tschechischen Republik. Das Amt ist seit dem Jahr 1993 in Betrieb.

Die Regierung gab das Auswahlverfahren für den Leiter des SUJB Ende August bekannt. Grund dafür war eine Verpflichtung aus der kürzlich genehmigten Änderung des Dienstrechts, die eine neue Auswahl der Leiter von Ämtern vorschreibt, die länger als fünf Jahre im Amt sind.
/gr/
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