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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel aus CZ vom 8.Dezember 2023:


Polen genehmigte den Bau von 24 kleinen modularen Reaktoren an sechs Standorten
gestern

7.12.2023 Novinky.cz CTK



Das polnische Umweltministerium hat den Bau von 24 kleinen modularen Reaktoren an sechs Standorten in Polen genehmigt. Dies berichtete Reuters am Donnerstag unter Berufung auf Vertreter von Orlen Synthos Green Energy (OSGE). OSGE ist ein Joint Venture zwischen dem petrochemischen Unternehmen Orlen und dem Chemieunternehmen Synthos, das einem der reichsten Männer Polens, Michal Solowow, gehört.


Standorte für kleine modulare Reaktoren, die in Polen vorbereitet werden (siehe Bild hier):
https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... h-40453512




"Es ist symbolisch, dass wir heute die Vorentscheidungen erhalten haben, wo doch der Kohlendioxidausstoß Polens pro Kilowattstunde der höchste in Europa und einer der höchsten in der Welt ist. Diese Entscheidungen werden es uns ermöglichen, GE Hitachi BWRX-300-Reaktoren in Polen zu bauen und damit eine emissionsfreie, stabile Energiequelle zu sichern", sagte Rafal Kasprów, Generaldirektor von OSGE.

Polen ist das am stärksten von Kohle abhängige Land der EU und erzeugt derzeit etwa 70 Prozent seines Stroms aus fossilen Brennstoffen. Da die Kohlendioxidemissionen zunehmend auf die Energiepreise drücken, investiert das Land in Offshore-Windkraft und Kernkraft, um alternde Kohlekraftwerke zu ersetzen.

Nach Angaben des polnischen Umweltministeriums könnten kleine modulare Reaktoren in Wloclawek, dem Dorf Stawy Monowskie in der Nähe von Auschwitz, Stalowa Wola im Südosten des Landes, Ostrolenka, Nowa Huta und der Stadt Dombrowa Górnicza in Schlesien gebaut werden.

Der Fernsehsender TVN24 berichtet auf seiner Website, dass OSGE plant, mindestens einen Reaktor bis zum Jahr 2030 in Betrieb zu nehmen.

Derzeit ist noch kein BWRX-300-Reaktor weltweit in Betrieb genommen worden, wobei der erste 2028 in Kanada und der zweite dann in Polen in Betrieb gehen soll.

Polnische Medien erinnern daran, dass das Umweltministerium im Juli dieses Jahres dem polnischen Metallproduzenten KGHM eine Genehmigung für den Bau kleiner modularer Reaktoren erteilte. OSGE beantragte die Genehmigung zur gleichen Zeit wie KGHM, musste aber wesentlich länger warten. Die Wochenzeitung Polityka schrieb, dies sei auf Vorbehalte des Geheimdienstes ABW zurückzuführen. Es ist jedoch nicht klar, worum es sich dabei handelte, da die entsprechenden Dokumente geheim sind.
/gr/

Die nukleare Ausschreibung kann sich verzögern, weil die Zahl neuer Reaktoren unklar ist
8.12.2023 HN Seite 1 Jan Broz


Die "unverbindliche" Option für bis zu drei Blöcke, die dem ersten neuen Reaktor in Dukovany folgen könnten, macht die Atomindustrie nervös. Es ist nicht klar, wie die Option in einem fortgeschrittenen Stadium der Ausschreibung in eine "verbindliche" umgewandelt werden kann.

Es wird erwartet, dass CEZ der Regierung in drei Monaten die Rangliste der Bieter für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke vorlegen wird. Das Kabinett hat dann die Aufgabe, den Zuschlag für den größten öffentlichen Auftrag in der tschechischen Geschichte zu erteilen, der einen Wert von bis zu 2 Billionen Kronen haben könnte. Je näher der Termin rückt, desto größer wird die Sorge in der Atomindustrie, ob der Gewinner im Frühjahr bestätigt werden wird.

HN hat mit fünf Personen gesprochen, die mit der Atomausschreibung vertraut sind. Sie alle rechnen unabhängig voneinander mit einer Verzögerung von mehreren Monaten bis zu einem Jahr gegenüber den derzeitigen Plänen. Der Grund dafür ist, dass die Tschechische Republik immer noch nicht weiß, weiviele neue Blöcke sie tatsächlich vom Gewinner der Ausschreibung wollen wird.


Nachdem die Ausschreibung für den Bau von zwei neuen Blöcken im Kernkraftwerk Temelín im Jahr 2014 kurz vor der Bekanntgabe des Gewinners gescheitert war, richtete sich die Aufmerksamkeit des Staates auf einen oder höchstens zwei neue Blöcke in Dukovany. Davon hat sich der Staat auch in den letzten neun Jahren leiten lassen. Ein neuer und leistungsstärkerer Block wird jedoch nur zwei der vier älteren Reaktoren in Dukovany ersetzen, und die beiden anderen Blöcke werden einige Jahre später außer Betrieb gehen. Darüber hinaus muss die Tschechische Republik die Leistung der Kohlekraftwerke ersetzen, die nach pessimistischen Annahmen noch vor Ende dieses Jahrzehnts auslaufen werden.

Und während die Tschechische Republik viele Jahre lang das einzige europäische Land war, das den Bau von Kernkraftwerken plante und damit von den Atomkonzernen belagert wurde, tauchten nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine plötzlich eine Reihe von Atomprojekten in Europa auf. Um die benötigte Energie bereitzustellen, aber auch um die Attraktivität der Tschechischen Republik unter den Bietern zu erhöhen, begann der Staat, bis zu vier neue Blöcke in Betracht zu ziehen. Dies geschah jedoch erst, als der Wettbewerb für einen Block in Dukovany nach jahrelangen Vorbereitungen begann.

Neben dem ersten Kraftwerksblock in Dukovany ist möglicherweise ein zweiter Block am gleichen Standort vorgesehen, und dann zwei Blöcke in Temelin. Bei der laufenden Ausschreibung haben die Bieter jedoch Angebote für einen Block in Dukovany "mit einer unverbindlichen Option" für drei weitere Blöcke abgegeben. Und das könnte das Problem sein.


"Was bedeutet eine nicht bindende Option? Ich habe mein ganzes Leben lang im Energiesektor gearbeitet, und da gab es immer eine verbindliche Option", sagt eine der Quellen von HN, die an der annullierten Ausschreibung für das Temelín-Projekt beteiligt war. Diese Sorge wird auch von vielen anderen Vertretern der Atomindustrie geäußert.
Ihrer Meinung nach ist die Umwandlung einer unverbindlichen Option in eine verbindliche Option in einem komplizierten Verfahren wie einem Vertrag über den Bau eines Kernkraftwerks rechtlich gesehen eine äußerst schwierige Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nehmen wird. "Es ist überhaupt nicht klar, wie der Staat das lösen will", sagt eine andere an der Ausschreibung beteiligte Person.

Wie viele Blöcke die Tschechische Republik tatsächlich will, soll das bevorstehende staatliche Energiekonzept bestätigen, an dem das Industrieministerium arbeitet und das der Regierung bis Ende des Jahres vorgelegt werden soll. "Das wird der Zeitpunkt sein, an dem die Regierung sagen könnte, dass sie die Ausschreibung um eine verbindliche Option für den Bau zusätzlicher Reaktoren ergänzen will, die derzeit nicht verbindlich ist. Ich vermute, dass sie (die Bieter) aufschreiben müssten, unter welchen Bedingungen sie die Option als verbindlich betrachten", erläuterte CEZ-Chef Daniel Benes kürzlich in einem Interview mit der Zeitung HN weiter.

Der Sprecher des Unternehmens, Ladislav Kriz, lehnte einen Kommentar ab, als er gefragt wurde, wie genau dies funktionieren würde und ob es zu Verzögerungen führen könnte.

Der Industrieminister Jozef Síkela (STAN) räumt ein, dass nicht viel Zeit für eine Entscheidung bleibt und die genaue Anzahl der Reaktoren bekannt sein muss, bevor CEZ die endgültige Bewertung an die Regierung schickt. Er räumt jedoch nicht ein, dass es bei der Optionsverpflichtung zu Komplikationen kommen kann. "Alle Bedingungen sind sehr transparent festgelegt und die Bieter kannten sie im Voraus. Ich habe alle drei zuletzt auf der Weltausstellung für Kerntechnik in Paris getroffen, mit allen gesprochen und ihnen ganz klar gesagt, wie der Zeitplan funktionieren würde und was wir von ihnen erwarten würden", so Sikela gegenüber HN.


Der Minister sagte, es sei wichtig, dass der Wechsel von unverbindlichen zu verbindlichen Angeboten den Bietern nicht zu viel zusätzliche Zeit koste und den Prozess nicht verzögere. "Das heißt, damit wir nicht feststellen, dass das ursprüngliche Angebot eigentlich nicht mehr gültig ist. Aus diesem Grund sind die Ausschreibungsunterlagen auch so gestaltet, dass die Optionen für andere Blöcke relativ schnell verbindlich gemacht werden können", so Sikela.

Die endgültigen Angebote der drei Bieter, zu denen das US-amerikanische Unternehmen Westinghouse, das südkoreanische Unternehmen KHNP und das französische Unternehmen EDF gehören, umfassen Zehntausende von Seiten und gehen bis ins kleinste Detail. Die Bieter haben monatelang daran gearbeitet, und die Angebote haben sie Hunderte von Millionen Kronen gekostet. Fortsetzung auf Seite 2

Die Zahl der Reaktoren in Tschechien bleibt unbekannt
8.12.2023 HN Seite 2

Fortsetzung von Seite 1

Da die Bieter jedoch die genaue Anzahl der möglichen zusätzlichen Blöcke nicht kannten, konnten sie diese nicht genau angeben. Ihre Anzahl wird sich auch auf den Preis auswirken, eines der wichtigsten Bewertungskriterien. Es wird erwartet, dass ein "Serienbau" billiger sein wird.
Die Verzögerung des ersten Blocks ist eine große Sorge für die einheimischen Auftragnehmer, die glauben, dass sie lukrative Aufträge nicht nur für tschechische Kernkraftwerke, sondern auch für Projekte erhalten werden, die der siegreiche Bieter im Ausland realisieren wird. Sie bemühen sich daher nach Kräften, in die Liefermodelle aller Bieter aufgenommen zu werden.

Unter den europäischen Ländern haben vor allem Frankreich und Polen besonders ehrgeizige Pläne im Bereich der Kernenergie. Das Tempo des letztgenannten Landes erschreckt jedoch auch die heimischen Industrievertreter. Sie befürchten, dass, wenn der Bau dort in Gang kommt, während die Tschechische Republik weiterhin stagniert, die Generalunternehmer bei Unteraufträgen einheimische Firmen bevorzugen werden. Diese werden dann das etablierte Liefermodell auf andere Länder übertragen.

Polen hat bereits den Bau eines Kraftwerks mit Westinghouse vereinbart, das in Lubiatowo-Kopalino in Pommern gebaut werden soll. "Der Auftragnehmer verhält sich dementsprechend, indem er es als beschlossene Sache betrachtet, mit den Projekten beginnt und parallel dazu die Beteiligung der polnischen Industrie einleitet. Es wurden bereits verschiedene Ausbildungsprozesse eingeleitet, um die polnische Industrie für die Belieferung der Kernkraftindustrie zu schulen. Damit entsteht für die tschechische Industrie eine neue Konkurrenz. Deshalb haben wir ein wenig Angst vor einer positiven Entwicklung Polens", sagt Josef Perlík, Direktor der tschechischen Energieallianz, die Zulieferer der Atomindustrie zusammenbringt.


Síkela weist darauf hin, dass Polen im Gegensatz zur Tschechischen Republik noch kein Kernkraftwerk besitzt, so dass die dortige Industrie im Gegensatz zur tschechischen keine Erfahrungen mit der Kernenergie hat. "Ein Kernkraftwerk ist - abgesehen vom Reaktor - einfacher als ein konventionelles Kraftwerk. Und Polen hat die am weitesten entwickelte Kohlekraft", antwortete ein Vertreter eines der potenziellen Unterauftragnehmer auf diese Zusicherung.

Neben der unklaren Anzahl der Blöcke wird die Ausschreibung auch dadurch erschwert, dass die Tschechische Republik noch immer nicht über ein von der Europäischen Kommission genehmigtes Modell zur Baufinanzierung verfügt. Das Notifizierungsverfahren läuft seit Ende Juni des letzten Jahres und die Kommission hatte 18 Monate Zeit, es zu bearbeiten. Dies räumt auch der Industrieminister ein. "Obwohl es in den Verhandlungen mit der Kommission eine deutliche Verschiebung gegeben hat, sieht es so aus, als ob die Entscheidung nicht, wie ursprünglich geplant, bis zum Ende des Jahres ergehen wird. Man hat uns versichert, dass dies im Januar der Fall sein wird", sagte Sikela.


Er wollte nicht ins Detail gehen, sagte aber, es habe viel Zeit gekostet, die Positionen zwischen der Kommission und der Tschechischen Republik in Einklang zu bringen, und auch die Tatsache, dass Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager für den Posten des Chefs der Europäischen Investitionsbank kandidieren will, weshalb sie nicht an den Verhandlungen beteiligt ist. Wie der HN-Newsletter Directors of Europe bereits berichtet hat, ist der Grund für den Stillstand des Prozesses jedoch auch die Tatsache, dass die Tschechische Republik die notwendigen Dokumente nicht rechtzeitig nach Brüssel geliefert hat.

Alles soll so ablaufen, dass der Staat CEZ ein Darlehen für den Bau der Atomanlage gewährt. Der Energiekonzern würde dann den Strom aus dem neuen Block zu einem im Voraus vereinbarten Preis verkaufen, der eine Investitionsrendite garantiert. Die laufende EU-Notifizierung betrifft jedoch wiederum nur einen Block.
/gr/



Temelin modernisierte das Informationssystem von Block 2: die Operateure können vom Kontrollraum den sinkenden Pegel oder die steigende Temperatur sehen
8.12.2023 Nas region D.Drienova ctk


Das Kernkraftwerk Temelín hat das Informationssystem des Blocks 2 für einen zweistelligen Millionenbetrag aufgerüstet. Das System überwacht Hunderte von Parametern. Dank des neuen Systems können die Operateure im Kontrollraum des Blocks u. a. sehen, ob der Füllstand im Speisetank gesunken oder die Temperatur der Lager des Turbinengenerators gestiegen ist.

Im nächsten Jahr werden die Energietechniker das Informationssystem des ersten Kraftwerksblocks auf die gleiche Weise aufrüsten, sagte Marek Sviták, ein Sprecher von Temelin, am Donnerstag vor Journalisten.

Dem Sprecher zufolge ist das Informationssystem ein wichtiger Teil des Kontrollsystems des Kernkraftwerks. Es wird nun in einer modernisierten IT-Umgebung betrieben. "An den Ergebnissen für die Operateure wird sich nichts ändern. Sie werden weiterhin Informationen in der gewohnten Form erhalten. Aber die Umgebung, in der das System arbeitet, hat sich geändert. Es läuft auf neuen Servern und auch die Software selbst ist neu", sagte Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelin.

Für dieses Jahr hat die Energiefirma CEZ 271 Investitionsprojekte in Temelín geplant. Das Unternehmen wird 3,6 Mrd. Kronen für die Modernisierung und die Erhöhung der Sicherheit ausgeben. Seit der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks hat CEZ mehr als 28 Milliarden Kronen in die Modernisierung des Kraftwerks investiert.

Temelín ist der größte Stromerzeuger des Landes und deckt etwa ein Fünftel des Inlandsverbrauchs. Im vergangenen Jahr produzierte es 16,29 Terawattstunden (TWh) Strom, in diesem Jahr bisher 14,8 TWh.
/gr/



Die Firma CEZ modernisierte ein wichtiges Informationssystem in Temelin

7.12.2023 Regionalni noviny




Temelin - Das System, das den Operatueren im Kontrollraum des Blocks 2 des Kernkraftwerks Temelín die wichtigsten Parameter anzeigt, wurde modernisiert. Die gleiche Änderung wird im nächsten Jahr am Block 1 vorgenommen. Die Investition der Firma CEZ kostete mehrere zehn Millionen Kronen und ist Teil der Änderungen, die den Betrieb des südböhmischen Kernkraftwerks für mindestens 60 Jahre sicherstellen sollen.

Ob der Füllstand im Speisetank gesunken ist oder die Temperatur der Lager des Turbinengenerators gestiegen ist. Dies sind nur einige Beispiele für Informationen, die ein spezielles Informationssystem den Operateuren in der Blockwarte übersichtlich anzeigt. Insgesamt überwacht es Hunderte von Schlüsselparametern, die den Operateuren an der Stirnwand des Kontrollraums der Anlage deutlich angezeigt werden.

Obwohl es die Operateure nur informiert, ist es ein wichtiger Teil des Kontrollsystems der Anlage. Das System läuft jetzt in einer modernisierten IT-Umgebung.

"Was die Ouptputs betrifft, ändert sich für die Operateure nichts. Sie erhalten die Informationen nach wie vor in der Form, die sie gewohnt sind. Aber die Umgebung, in der das System arbeitet, ändert sich. Es läuft auf neuen Servern und die Software selbst ist neu. Die Modernisierung ist wichtig für die langfristige Stabilität und Wartungsfreundlichkeit des Systems", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Im nächsten Jahr wird die gleiche Modernisierung auch an Block 1 vorgenommen. Die Energiefirma CEZ hat in diesem Jahr 271 Investitionsprojekte für das Kernkraftwerk Temelín geplant. Allein in diesem Jahr werden 3,6 Milliarden Kronen für die Modernisierung und Verbesserung der Sicherheit ausgegeben.

"Wir wollen Temelín mindestens sechzig Jahre lang zuverlässig betreiben, und der Weg dorthin führt über eine kontinuierliche Modernisierung, die Erhöhung der Sicherheit und die Steigerung der Effizienz", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands von CEZ und Direktor der Kernenergieabteilung bei CEZ,
Seit der Inbetriebnahme hat CEZ über 28 Milliarden Kronen in die Modernisierung von Temelín investiert.
/gr/




Temelin modernisierte das Informationssystem des 2.Blocks für einen zweistelligen Millionenbetrag
7.12.2023 oenergetice.cz ctk

Das Kernkraftwerk Temelín hat das Informationssystem des Blocks 2 für einen zweistelligen Millionenbetrag Betrag (in tschechischen Kronen) modernisiert. Das System überwacht Hunderte von Parametern. Dank des Systems können die Operateure im Kontrollraum des Blocks unter anderem sehen, ob der Füllstand im Speisetank gesunken oder die Temperatur der Lager des Turbinengenerators gestiegen ist. Im nächsten Jahr werden die Energietechniker das Informationssystem des ersten Kraftwerksblocks auf die gleiche Weise aufrüsten. Darüber informierte Marek Sviták, Sprecher von Temelín, heute die Journalisten.

Nach Angaben des Sprechers ist das Informationssystem ein wichtiger Teil des Kontrollsystems des Kraftwerks. Es wird nun in einer modernisierten IT-Umgebung betrieben. "An den Ergebnissen für die Operateure wird sich nichts ändern. Sie werden weiterhin Informationen in der gewohnten Form erhalten. Aber die Umgebung, in der das System arbeitet, hat sich geändert. Es läuft auf neuen Servern und auch die Software selbst ist neu", sagte Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín.
/gr/




In Tschechien sollen vier neue Atomblöcke errichtet werden: „Es ist eine große Investition,“ warnen Experten
7.12.2023 TN.cz Zuzana Dumbrovska


Die Tschechische Republik will stärker auf die Kernenergie setzen und statt einem vier neue Kernkraftwerksblöcke bauen. Sie sollen in den Kernkraftwerken Dukovany und Temelín gebaut werden. Außerdem könnte die Ausweitung der Ausschreibung auf vier statt auf einen Block einen erheblichen Preisnachlass bedeuten.

Die Möglichkeit, dass die Tschechische Republik insgesamt vier neue Reaktoren an den Standorten der bestehenden Kraftwerke Dukovany und Temelín baut, ist im Gespräch. Die Entscheidung soll im nächsten Jahr fallen. "Die Kernenergie ist der Schlüssel zur Sicherung unserer Energieautarkie. Derzeit wird ein staatliches Energiekonzept erarbeitet, das unseren Bedarf und die mögliche Aufteilung in große und kleine Kernenergiequellen aufzeigen soll", sagte Premierminister Petr Fiala (ODS).



"Diese Regierung hätte eines tun sollen - die Option nutzen und eine Ausschreibung nicht für weitere Blöcke vorbereiten. Bislang hat sie das nicht getan, und wenn sie es tut, werden wir sie natürlich unterstützen. Die neuen Blöcke werden 60 Jahre lang laufen, es ist eine rentable Investition", sagte Karel Havlicek (ANO), stellvertretender Sprecher der Abgeordnetenkammer.

Experten zufolge könnte der Bau der neuen Reaktoren in Dukovany und Temelín die Energieautarkie der Tschechischen Republik sicherstellen. Einige Experten sind der Meinung, dass sich die Tschechische Republik nicht auf eine einzige Energiequelle konzentrieren sollte, sondern versuchen sollte, auch solche zu nutzen, die nicht im Trend liegen. Zum Beispiel Kohle.

/gr/



CEPS beendete erfolgreich die Rekonstruktion des Umspannwerks Kocin
6.12.2023 oenergetice.cz


Ende November dieses Jahres wurde eines der größten Bauvorhaben im Übertragungsnetz der Tschechischen Republik, "Umspannwerk Kočín - Erweiterung und Umbau, Leitungsverlegung", abgeschlossen und genehmigt. Die Bauarbeiten wurden zwischen den Jahren 2017 und 2023 durchgeführt und umfassten eine vollständige Rekonstruktion der Umspannwerke und Teile der Leitungen. Die Gesamtkosten dieser Investition belaufen sich auf fast 4 Mrd. Kronen, wovon 30 % durch EU-Fördermittel gedeckt werden sollen.

Das Umspannwerk Kocin besteht aus 420-kV- und 123-kV-Umspannstationen. In das 420-kV-Umspannwerk werden zwei Blockleitungen des Kraftwerks Temelín eingespeist, deren Strom an andere Stationen des Übertragungsnetzes weitergeleitet wird, und zwar an das nächstgelegene Dasný, das mit dem Umspannwerk Slavětice verbunden ist, sowie an Přeštice, Řeporyje und Chodov.



"Diese Investitionsmaßnahme ermöglicht den Ausbau des Übertragungsnetzes nach den weiteren Plänen im Bereich des Kraftwerks Temelín, erhöht die Zuverlässigkeit der Leistungsabgabe der derzeitigen Kernkraftwerksblöcke und steigert die nukleare Sicherheit durch Anpassungen bei der Stromversorgung des Kraftwerkseigenverbrauchs aus dem Übertragungsnetz", sagt Karel Sloncik, Vorstandsmitglied der Firma CEPS, der zuständig für die Verwaltung, den Betrieb und die Instandhaltung des Bereichs der Umspannwerke ist,

Das 420-kV-Umspannwerk wurde von ursprünglich 18 auf 24 Felder erweitert und seine Kurzschlussfestigkeit auf 63 kA erhöht, was nun der höchste Wert im Übertragungsnetz ist. Das Umspannwerk ist bereit für neue Blockleitungen aus dem Kraftwerk Temelín, eine neue Doppelleitung zur Station Mírovka bei Havlíčkův Brod, die Verdoppelung der bestehenden Leitung nach Přeštice und die Leitung nach Slavětice.
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln vom 11.Dezember 2023:


Allianz: Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau des Dukovany-Blocks könnte bis zum Frühjahr geklärt sein

8. 12.2023 ceskenoviny.cz CTK



Die Art und Weise und der Umfang der Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany könnte bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres festgelegt werden. Dies teilte die Tschechische Energie- Allianz, die die größten einheimischen Technologieunternehmen der Nuklearindustrie vertritt, heute in einer Pressemitteilung an CTK mit. Dem Bericht zufolge haben Vertreter tschechischer Unternehmen mit potenziellen Lieferanten vereinbart, alles zu tun, um die Frist einzuhalten. In der Zwischenzeit schließen die tschechischen Unternehmen nach und nach unverbindliche Vereinbarungen über die künftige Zusammenarbeit mit den Bietern der Dukovany-Ausschreibung ab.

Das endgültige Angebot für den Bau des Reaktorblocks in Dukovany wurde Ende Oktober von allen drei Bietern, d.h. dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse, dem koreanischen Unternehmen KHNP und dem französischen Unternehmen EDF, abgegeben. Parallel dazu haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren eingereicht. Die Auswertung wird derzeit von der Firma CEZ durchgeführt, die für die Ausschreibung verantwortlich ist. Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

"Es ist wichtig, dass die ausschreibende Firma, die Fachöffentlichkeit, die einheimischen Unternehmen und die Bevölkerung der Tschechischen Republik im Voraus über den zu erwartenden Umfang und die Art und Weise informiert werden, in der die tschechische Industrie von den einzelnen Bietern an der größten Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik beteiligt wird", sagte Josef Perlík, Geschäftsführer der Tschechischen Energie- Allianz.



Vertreter tschechischer Unternehmen führten auf der Internationalen Kernenergiemesse in Paris Gespräche mit potenziellen Lieferanten und Vertretern des Staates. Nach Angaben der Allianz kamen alle Seiten überein, ihr Bestes zu tun, um sicherzustellen, dass die genaue Art und Weise und der Umfang der Beteiligung der tschechischen Industrie an der Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik im ersten Quartal des nächsten Jahres festgelegt wird.

Gleichzeitig arbeitet die Allianz unverbindliche Kooperationsvereinbarungen mit den einzelnen Bietern für Dukovany aus. Vor kurzem wurde ein Memorandum mit der französischen EDF geschlossen. Die Vereinbarung baut auf einem Memorandum auf, das im Jahre 2021 mit einzelnen Mitgliedern der Allianz unterzeichnet wurde, und legt gegenseitige Vereinbarungen über die künftige Zusammenarbeit fest. Dem Dokument zufolge wird das französische Unternehmen sein Know-how im Bereich der industriellen Entwicklung mit tschechischen Zulieferern teilen. Gleichzeitig heißt es in dem unverbindlichen Memorandum, dass tschechische Unternehmen am Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik in ähnlichem Umfang beteiligt werden sollen wie beim Bau des Kernkraftwerks Hinkley Point C im Vereinigten Königreich, wo 64 Prozent des Auftragswerts von lokalen Unternehmen ausgeführt werden. Die tschechischen Unternehmen haben sich ihrerseits verpflichtet, in die Bereitschaft ihrer Mitglieder für das Projekt zu investieren.

Im September unterzeichnete die Allianz ein ähnliches Memorandum mit dem koreanischen Unternehmen KHNP und befindet sich noch in Gesprächen mit Westinghouse.

Nach einer von der Allianz im Frühjahr dieses Jahres vorgelegten Analyse könnte die tschechische Industrie bis zu zwei Drittel der Lieferungen für die in der Tschechischen Republik geplanten neuen Kernkraftwerksblöcke bereitstellen. Nach Ansicht der Allianz würde eine breite Beteiligung tschechischer Unternehmen an den Projekten Hunderte von Milliarden Kronen zum heimischen BIP beitragen und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen.
/gr/




Dukovany und tschechische Firmen: Bald Klarheit
9.12.2023 Pravo Seite 4

Die Art und Weise und der Umfang der Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany könnte bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres festgelegt werden, so die Tschechische Energie - Allianz, die die größten einheimischen Technologiefirmen der Nuklearzulieferindustrie vertritt, gestern.

Die Vertreter der tschechischen Unternehmen haben mit den potenziellen Lieferanten vereinbart, alles zu tun, um die Frist für die Feststellung des Umfangs der Beteiligung tschechischer Unternehmen am Dukovany – Projekt einzuhalten. Das endgültige Angebot für Dukovany wurde von allen drei Bietern eingereicht, nämlich dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse, dem koreanischen Unternehmen KHNP und dem französischen Unternehmen EDF.
/gr/



2 GW Strom aus dem Dach des Automobilwerks Skoda Auto
11.12.2023 Systemy logistiky Seite 11

Exakt 5.468 Photovoltaik-Module mit einer installierten Gesamtleistung von über 2 MWp füllten schrittweise die Dächer von drei Lagerhallen im Automobilwerk Skoda Auto in Mlada Boleslav. Auf einer Fläche von ca. 11.000 m2 wurden sie von Greenbuddies, einem der führenden Anbieter von Photovoltaiklösungen in der Tschechischen Republik, installiert. Die erste Anlage hat eine Leistung von 437 kWp, die zweite Anlage eine Leistung von 531 kWp und die dritte, die größte, erreicht eine Leistung von 1170 kWp.

Ebenfalls enthalten sind 19 SolarEdge-Wechselrichter mit Optimierern, die Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. Die Photovoltaik - Paneele sollen in einem Jahr ihres Betriebs etwa 2 GWh Strom produzieren, wodurch sichergestellt wird, dass ein Teil des Verbrauchs des gesamten Automobil - Komplexes gedeckt wird. Der Investor des gesamten Projekts im Wert von 60 Millionen Kronen ist die Firma CEZ Esco.

In einigen Jahren kauft dann Skoda Auto die Photovoltaik – Analygen von CEZ Esco für eine symbolische Krone, bis dahin muss das Unternehmen Skoda die Kosten für den Strom zahlen, den es aus den Solarmodulen erhält – ähnlich wie bei der Bezahlung des Stroms aus dem Stromdistributionsnetz.
/gr/


State of the World Nuclear Industry Report: Anteil der Kernkraftwerke an der Stromerzeugung geht weiter zurück
11.12.2023 Temelin.cz

Vorstellung des Berichts von Karel Polanecky:



Das Autorenteam des jährlichen World Nuclear Industry Status Report hat am 5. Dezember 2023 die neueste Version seines Berichts veröffentlicht. Wir präsentieren die grundlegenden Informationen dazu:



Grundlegende Daten zur weltweiten Kernkraftindustrie


Mitte 2023 (1. Juli) waren insgesamt 407 Kernreaktoren in 32 Ländern in Betrieb. Das sind 31 weniger als im Jahre 2002, als die Zahl der in Betrieb befindlichen Reaktoren ein Allzeithoch erreichte. Die installierte Leistung der in Betrieb befindlichen Reaktoren erreichte Ende des Jahres 2022 368 GW, was zum Jahreswechsel ein historisches Maximum darstellt, bevor sie bis Mitte 2023 auf 365 GW sinkt. Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Bruttostromerzeugung sank auf 9,2 %, was vor allem auf das langfristige Wachstum der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist (Solar- und Windenergie deckten im Jahre 2022 11,7 % der weltweiten Bruttostromerzeugung).


Neu in Betrieb genommene, stillgelegte und im Bau befindliche Blöcke

Im Laufe des Jahres 2022 wurden sieben neue Reaktoren in Betrieb genommen (drei in China und je einer in Finnland, Pakistan, Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten), vier weitere in der ersten Hälfte des Jahres 2023 (je einer in China, Belarus, den USA und der Slowakei). Fünf Reaktoren haben ihren Betrieb im Jahre 2022 endgültig eingestellt (drei im Vereinigten Königreich, je einer in Belgien und den USA), fünf weitere in der ersten Hälfte des Jahres 2023 (drei in Deutschland, je einer in Taiwan und Belgien).
In den vergangenen zwei Jahrzehnten (2003 bis 2022) wurden 99 Reaktoren in Betrieb genommen (49 davon in China) und 105 Blöcke abgeschaltet.

Im Jahr 2022 haben zehn neue Reaktoren den Bau begonnen, darunter fünf in China und fünf davon werden von Rosatom gebaut (zwei Blöcke in Russland, zwei in Ägypten und einer in der Türkei). In der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurde der Bau von drei weiteren Kernkraftwerken gestartet (zwei in China und einer in Ägypten).

Hinter allen AKW-Projekten, mit deren Bau zwischen Anfang 2020 und dem 1. Juli 2023 begonnen wurde, steht ein chinesisches oder russisches Staatsunternehmen.

Insgesamt befinden sich 58 Kernreaktoren im Bau, fünf mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich dazu erreichte die Zahl der im Bau befindlichen Reaktoren im vergangenen Jahrzehnt im Jahr 2013 mit 68 Blöcken einen Höchststand; der überhaupt historische Höchststand wurde im Jahre 1979 mit 234 Reaktoren verzeichnet.

Ein großer Teil der im Bau befindlichen Reaktoren, insgesamt 23 Blöcke zum 1. Juli 2023, befindet sich in China. Allerdings konzentrieren sich die chinesischen Unternehmen auf den heimischen Markt und bauen derzeit keine Blöcke im Ausland. Bei den Reaktorlieferungen ins Ausland dominiert das russische Unternehmen Rosatom, das 24 Reaktoren baut, von denen sich nur fünf in Russland befinden. Neben Rosatom bauen nur die französische EDF (das britische Projekt Hinkley Point) und die koreanische KHNP (die Anlage Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten) im Ausland.



Grundlegende Trends


Im Jahr 2022 erzeugten die Kernkraftwerke 2.546 Terawattstunden Strom, was einem Rückgang von 4 % gegenüber dem Jahr 2021 entspricht und in etwa dem Niveau des Pandemie - Jahres 2020 entspricht. China verzeichnete im dritten Jahr in Folge eine höhere Stromerzeugung aus Kernenergie als Frankreich und lag damit hinter den Vereinigten Staaten auf Platz zwei. Die drei Länder mit der größten Atomstromerzeugung (USA, China und Frankreich) deckten im Jahre 2022 57 % der weltweiten Produktion ab.

Eine besondere Situation besteht in Japan, wo nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima 33 in Betrieb befindliche Reaktoren abgeschaltet wurden. Zehn von ihnen wurden bis Mitte 2023 wieder in Betrieb genommen und deckten 6 % der japanischen Stromerzeugung im Jahr 2023.

Was sonst noch im World Nuclear Industry Status Report 2023 zu finden ist

Neben den traditionellen Kapiteln über den Zustand der Kernkraftindustrie in den einzelnen Ländern, den Fortgang der Arbeiten nach dem Unfall von Fukushima oder die Entwicklungen bei der Entsorgung von Reaktoren am Ende ihrer Nutzungsdauer wurde dieses Mal dem Kapitel über die Wirtschaftlichkeit und Finanzierung des Baus neuer Blöcke besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Der ganze Bericht zum Herunterladen hier:
https://www.worldnuclearreport.org/-Wor ... 2023-.html
/gr/


Die Entscheidung, wie Dukovany zu bezahlen, hat sich verspätet. Klarheit im Neuen Jahr:
Interview mit dem Industrieminister Josef Sikela
11.12.2023 HN Seite 6 Jan Broz

In der Endphase der Atomausschreibung für den Bau eines Blocks in Dukovany und möglicherweise weiterer Blöcke sind noch einige wichtige Fragen offen. Zum Beispiel, wie viele neue Blöcke die Tschechische Republik tatsächlich bauen wird. Oder wie die Investitionen in Höhe von Hunderten von Milliarden - und im Falle mehrerer Reaktoren in Billionenhöhe - bezahlt werden sollen. In einem Interview mit der Zeitung HN räumt der Industrieminister Josef Sikela (für STAN) ein, dass keine Zeit zu verlieren ist. Er rechnet aber damit, dass die offenen Fragen bis spätestens Anfang des nächsten Jahres geklärt sein werden. Das heißt, bevor die Firma CEZ der Regierung die endgültige Rangliste der Bieter für den größten Auftrag in der tschechischen Geschichte übermittelt.



* Frage: Die Tschechische Republik hat sehr ehrgeizige Pläne zum Ausbau ihrer Kernkraftkapazitäten, aber wir wissen immer noch nicht genau, wie groß sie sein werden. Die Atomausschreibung geht jetzt in die Endphase. Wann werden wir und insbesondere die drei Bieter für die neuen Blöcke wissen, ob die Tschechische Republik einen, zwei oder vier Reaktoren will?


-Sikela: Wir stehen in ständigem Austausch mit den Bietern über den Bedarf an weiteren neuen Blöcken an den Standorten Dukovany und Temelín. Wir haben eine Rahmenvorstellung von der neu zu bauenden Kernkraftkapazität im nationalen Klima- und Energieplan, der von etwa vier Gigawatt spricht. Wir sprechen von bis zu vier großen und mehreren kleinen Reaktoren. Wenn ich das zusammenzählen würde, kämen wir auf weit mehr als diese Zahl. Wir müssen jedoch herausfinden, wie wir unverbindliche Optionen für den Bau weiterer Blöcke in der Nuklearausschreibung unter Vertrag nehmen können, damit es rechtlich richtig ist und wir den Prozess für den ersten neuen Reaktor in Dukovany nicht verzögern. Es geht also eher darum, den optimalen Weg zu finden, um dies alles vertraglich zu regeln. Die endgültige Entscheidung muss sich nicht nur auf die konzeptionelle Ebene stützen, sondern auch auf die konkreten Angebote

.

* Frage: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, CEZ muss dem Ministerium bis zum 15. Februar die Bewertung der Bieter vorlegen.


-Sikela: Sie haben Recht. Aber wenn wir es nicht bis Ende des Jahres schaffen, werden wir es im Januar schaffen. Das optimale Verfahren besteht darin, die Optionen oder deren Parameter festzulegen, bevor die Regierung sich für den bevorzugten Anbieter entscheidet. Unter anderem aus dem Grund, damit wir uns über den Angebotspreis für den Bau der nächsten Blöcke so sicher wie möglich sein können.



* Frage: Könnte es sein, dass einer dieser Lieferanten überrascht ist, dass die Regierung vier AKW-Blöcke auf einmal will und nicht nur einen?


-Sikela: Überrascht kann er nicht sein. Alle Bedingungen sind sehr transparent festgelegt und den Bietern im Voraus bekannt, und gleichzeitig erkennen sie in ihren Erklärungen an, dass die Tschechische Republik mehr Blöcke bauen und Synergien und Größenvorteile nutzen will. Ich habe mich zuletzt mit allen drei Bietern auf der World Nuclear Exibition in Paris getroffen und mit allen gesprochen und ihnen ganz klar gesagt, wie der Zeitplan funktionieren würde und was wir von ihnen erwarten würden. Es ist für uns von entscheidender Bedeutung, den Zeitplan für den Bau des ersten Reaktors nicht zu gefährden, daher wird der Zeitrahmen für die Verbindlichmachung der Optionen ehrgeizig, aber erreichbar sein.



* Frage: Ist das möglich?


-Sikela: Ja, es ist möglich. Aber bevor ich einen sehr bedeutenden Schritt unternehme, und dies ist ein sehr bedeutender Schritt, überprüfe ich immer alles und die potenziellen Risiken, die damit verbunden sind, nur um sicher zu sein.

* Frage: Was sind die potenziellen Risiken?

-Sikela: Wie ich bereits sagte, müssen negative Auswirkungen auf den Zeitplan oder die eigentliche Auswahl des EPC-Auftragnehmers so gering wie möglich gehalten werden. Wir befinden uns jedoch noch im Notifizierungsverfahren bezüglich der öffentlichen Unterstützung für den ersten Reaktor in Dukovany. Obwohl es in den Verhandlungen mit der Europäischen Kommission eine deutliche Verschiebung gab, sieht es so aus, als ob sie ihre Entscheidung nicht wie ursprünglich geplant bis zum Ende des Jahres treffen kann. Uns wurde zugesichert, dass dies Anfang 2024 der Fall sein würde.

*Frage: Besteht das Risiko, dass die Kommission das Finanzierungsmodell nicht genehmigt?

-Sikela: Es besteht kein solches Risiko. Die Kommission hat bereits bei der Anmeldung festgestellt, dass angesichts der Situation auf dem Strommarkt eine öffentliche Unterstützung erforderlich ist. Wie in früheren Fällen gehen wir davon aus, dass die öffentliche Förderung unter den festgelegten Bedingungen genehmigt wird. Da wir jedoch die Verhandlungen mit der Kommission gerade abschließen, möchte ich mich dazu nicht näher äußern.

* Frage: Handelt es sich bei dem Modell um einen so genannten Differenzvertrag, bei dem ein im Voraus festgelegter Strompreis angepasst wird?

-Sikela: Sie sind sehr nahe dran, aber mehr kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.



* Frage: CEZ wird der Regierung nach der Auswertung der Angebote eine endgültige Entscheidung vorlegen. Diese kann vom Kabinett gebilligt werden oder es kann in irgendeiner Weise interveniert werden. Fällt Ihnen ein Grund ein, aus dem die Regierung tatsächlich in die CEZ-Bewertung eingreifen und vielleicht den erfolgreichen Bieter ausschließen würde?


-Sikela: Es gilt, was wir von Anfang an transparent kommuniziert haben. Aufgrund der vertraglichen Vereinbarung mit dem Investor hat der Staat die Möglichkeit, in die Auswahl des Auftragnehmers einzugreifen, um Sicherheitsinteressen des Staats zu gewährleisten. Wir werden daher alle damit verbundenen Aspekte sorgfältig prüfen. Sowohl beim Strompreis als auch bei den Garantien haben wir bestimmte Vorstellungen: Entscheidend ist, dass die Mehrkosten immer vom Verursacher getragen werden müssen.



* Frage: Mit anderen Worten: Wenn der Preis zu hoch ist oder der Gewinner keine ausreichenden Garantien bietet, könnte das bedeuten, dass die Ausschreibung annulliert wird?


-Sikela: Nein, das bedeutet es nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass der Gewinner nicht ausgewählt wird, dafür habe ich kein Signal. Die Bewertung ist sehr komplex und berücksichtigt den Preis, andere kommerzielle und technische Bedingungen sowie die Risikoverteilung usw. Ein wichtiger Aspekt ist aus Sicht des Industrieministeriums auch der Maß der Beteiligung von tschechischen Unternehmen und ihre Möglichkeiten auch für die Zukunft, also der nationalwirtschaftlicher Beitrag für die Tschechische Republik.
/gr/



Kleine modulare Reaktoren: notwendiger Zusatz zur Stabilisierung der Energieversorgung
11.12.2023 Energetika Seite 22

Der erste kleine modulare Reaktor soll bereits 2032 in den tschechischen Energiemix aufgenommen werden, um zur Dekarbonisierung des tschechischen Energiesektors beizutragen. Die installierte Gesamtkapazität kleiner modularer Reaktoren soll bis zum Jahr 2045 3 GWe erreichen. Dies sind die Ziele, die CEZ im Rahmen der Abteilung Neue Energie umsetzen will.


Um eine langfristige Energiesicherheit zu erreichen, ist es notwendig, einen geeigneten Energiemix zu schaffen, der eine stabile Energieversorgung für Haushalte und Unternehmen über das ganze Jahr hinweg gewährleistet. Nukleare Quellen, einschließlich kleiner modularer Reaktoren, gehören zu den Quellen mit einer stabilen Energieversorgung während des ganzen Jahres (ohne die Notwendigkeit, Energiespeichertechnologien einzusetzen). Ohne diese Quellen wird es nicht möglich sein, den prognostizierten allmählichen Anstieg der Stromnachfrage zu decken, insbesondere aufgrund der Elektrifizierung des Verkehrs, der Industrie, des Heizbedarfs oder z. B. der geplanten Wasserstofferzeugung.


Laut der Bewertung der Angemessenheit der Energieressourcen der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2040 (MAF CZ 2022) besteht im Rahmen des Dekarbonisierungsszenarios, das auf die Dekarbonisierung der tschechischen Wirtschaft bis zum Jahr 2050 abzielt (u. a. durch eine Abkehr von der Kohle im Jahr 2030), das Risiko, dass im Jahr 2040 bis zu 1 085 Stunden Strom pro Jahr nicht geliefert werden (LOLE). Das Szenario geht von einer jährlichen Gesamtunterversorgung (EENS) von rund 2.676 GWh aus, wobei der maximale Importbilanzbedarf von 20 TWh mit einem durchschnittlichen stündlichen Lastdefizit von rund 2.500 MW beibehalten wird. Um eine stabile Energieversorgung aufrechtzuerhalten, ist es daher notwendig, die Ressourcenbasis nuklearer Quellen, sowohl großer als auch kleiner oder mittlerer, zu erweitern. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass SMR nicht als Ersatz für, sondern als Ergänzung zu großen Kernkraftwerken im emissionsarmen Energiemix der Tschechischen Republik gedacht sind und in gewisser Weise kohlebefeuerte Quellen, auch im Wärmesektor, ersetzen können.

Was genau sind SMRs?

SMR = Small (Medium) Modular Reactor Small = klein - Leistung bis zu 300 MWe / / medium - Leistung bis zu 700 MWe.
Modular = Konzept, das die Vorfertigung von Komponenten mit der Möglichkeit der Massenproduktion und, aufgrund ihrer geringeren Größe, geringeren Transport- und Installationsanforderungen ermöglicht.
Reaktor = Anlage, die die Kernspaltung zur Erzeugung von Wärme zur Stromerzeugung nutzt.

Kleine modulare Reaktoren sind im Prinzip nicht neu, sie sind eine historisch beherrschte Technologie, die auch für den Masseneinsatz in der Energiewirtschaft angepasst wird. Ihre Entwicklung ist seit vielen Jahren im Gange. Wie der Name kleiner modularer Reaktor bereits andeutet, unterscheiden sich SMR von großen Kernkraftwerken dadurch, dass sie in der Regel eine geringere installierte Leistung haben. Die Grundprinzipien der für den Bau in der Tschechischen Republik in Betracht gezogenen SMR-Technologien unterscheiden sich nicht grundlegend von den großen Blöcken, die zum Beispiel in den derzeit in Betrieb befindlichen Kraftwerken Dukovany und Temelín eingesetzt werden.


Eines der großen Potenziale ist die Möglichkeit, SMR an Standorten stillgelegter Kohlekraftwerke zu errichten, wo große Atomblöcke nicht errichtet werden könnten Diese Lösung könnte auf der bestehenden Strom- und Wärmeversorgung aufbauen. Ihr Einsatz ist möglich, sofern die nationalen und internationalen Rechtsvorschriften über die friedliche Nutzung der Kernenergie eingehalten werden. Neben der Nutzung des bestehenden Standorts besteht die Möglichkeit, das Know-how in der Energiewirtschaft zu erhalten und qualifizierte Arbeitskräfte zu beschäftigen. SMR unterscheiden sich von den konventionellen (großen) Reaktoren beispielsweise durch eine vereinfachte Konstruktion, durch die Möglichkeit der Massenproduktion im Gegensatz zu Skaleneffekten wie bei großen Blöcken oder durch die voraussichtlich kürzere Bauzeit. Gegenwärtig steigt privates Kapital zunehmend in die Entwicklung ein, mit der Absicht, die SMR in den frühen 30er Jahren einzusetzen.


Die Modularität der Technologie ermöglicht die Massenproduktion oder Vereinheitlichung von Kernbaueinheiten, die leichter transportiert und vor Ort als Einheit zusammengebaut werden können. Die Verlagerung eines Teils der Ausführung in Fabriken verringert das Risiko von Zeitverzögerungen oder Kostensteigerungen. Dies dürfte die Stückkosten erheblich senken, die Qualität verbessern, die Effizienz steigern und natürlich die Bauzeit der Anlage deutlich verkürzen, was mit der Gesamtwirtschaftlichkeit des Projekts zusammenhängt. SMRs unterliegen wie andere nukleare Quellen den Anforderungen des Atomgesetzes und seiner Durchführungsverordnungen in der Tschechischen Republik und anderen Ländern. SÚJB ist für die Umsetzung dieser Vorschriften verantwortlich.

Die vorgeschlagenen SMR-Konstruktionen sind im Allgemeinen einfacher, und das SMR-Sicherheitskonzept stützt sich häufig auf Sicherheitssysteme, die ohne externe Stromversorgung arbeiten können, sowie auf inhärente Sicherheitseigenschaften des Reaktors, die die Bedingungen für Brennstoffschmelzen und Strahlungsunfälle minimieren. Dies bedeutet, dass in solchen Fällen kein menschliches Eingreifen oder externe Energie oder Kraft erforderlich ist, um die Systeme abzuschalten, da sich passive Systeme auf physikalische Phänomene wie natürliche Zirkulation, Konvektion, Schwerkraft und Selbstdruck verlassen. Generell handelt es sich bei den Kernreaktoren um fortschrittlichere Versionen etablierter Technologien, die über inhärente Sicherheitsvorkehrungen im Design verfügen.

Wo erwägen wir den Bau von SMR?

Als Standorte für Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik kommen der Nuklearstandort Temelín und die nichtnuklearen Standorte Tušimice, Dětmarovice oder die Standorte Prunéřov, Ledvice und Mělník in Frage, die derzeit als Backup-Standorte dienen.
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln vom 12.Dezember 2023:


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Petr Fiala träumte in Dubai über Kernkraft und hat damit Zeit verloren
12.12.2023 Pravo Seite 6 Mojmir Vlasin

In Dubai, wo die führenden Politiker der Welt über die Zukunft des Klimas diskutierten, mied der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) die Hauptsäle und zog ein Nebenprogramm vor. Vor allem die Überlegungen derjenigen, die von einer Verdreifachung der derzeitigen weltweiten Atomkapazität träumen. Schade, dass er seine Zeit nicht etwas Erreichbarerem gewidmet hat.
In den Anfängen der industriellen Revolution, als Maschinen die menschliche Arbeitskraft zu ersetzen begannen, rechnete die menschliche Gemeinschaft ganz selbstverständlich damit, dass etwas schief gehen würde. Mit anderen Worten: Unfälle wie der Einsturz des Ofens - also Unfälle, die lokale Auswirkungen haben und vermeidbare Schäden verursachen würden.
Der erste große Einhieb in den technologischen Stolz der Menschen war der Untergang der Titanic, aber die Katastrophe von Tschernobyl hatte weitaus größere Auswirkungen. Natürlich. Die Menschen haben erkannt, dass sie in einem Zeitalter leben, in dem Unfälle drohen, die nationale Grenzen und manchmal sogar die Grenzen der Vorstellungskraft überschreiten. Unfälle, die potenziell so verheerende Folgen haben, dass sie vielleicht gar nicht eintreten sollten. Und doch können sie passieren.


Die Erfahrung von Tschernobyl, die später durch die Katastrophe von Fukushima noch erweitert wurde, hat dazu geführt, dass viele politische Vertretungen eine skeptische Haltung gegenüber der Kernenergie eingenommen haben. In Tschechien ist die Zuneigung zu Kernkraftwerken jedoch nach wie vor überdurchschnittlich groß. Zum Teil aus dem Glauben heraus, dass die Kernkraftwerke relativ billigen und relativ sauberen Strom liefern können.
Aber das ist nicht der Fall - das kann die Kernenergie nicht bieten. Sie ist nicht kohlenstoffneutral und schon gar nicht billig. Ja, wenn wir das Betriebsjahr eines Kernkraftwerks berücksichtigen - und messen, wie viel Kohlendioxid es in die Luft abgibt -, kommen wir auf eine vernachlässigbare Zahl. Aber wenn wir dabei auch berücksichtigen, was beim Uranabbau, beim Bau der Reaktoren oder beim Betonieren der Kühltürme freigesetzt wurde, sieht die ganze Sache schon anders aus.
Und wenn wir die ständige Kühlung von Zwischenlagern und den Bau von Dauerlagern mit einbeziehen, wird deutlich, dass die Kernenergie zwar ihre Vorzüge hat, aber kein wirksames Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist.


Und wir sollten einen weiteren wichtigen Punkt nicht vergessen. Das ist das Konzept der so genannten begrenzten Haftung für Schäden. Was ist damit gemeint? Eine Bestimmung im Atomgesetz (§ 35) schränkt die Haftung der AKW-Betreiber für mögliche Atomschäden ein. In der Praxis bedeutet dies, dass im Falle eines schweren Unfalls in Temelín oder Dukovany - was nicht auszuschließen ist - alle Betroffenen insgesamt nur acht Milliarden Kronen erhalten würden.

Die Schäden im Falle eines nuklearen Unfalls können enorme Ausmaße annehmen, und die Kosten werden mindestens um mehrere Größenordnungen höher berechnet. Nach Fukushima werden sie auf 4,3 Billionen Kronen geschätzt, nach Tschernobyl auf 4,6 Billionen Kronen.
Die Europäische Umweltagentur rechnet in ihren Berichten vor, dass die sofortige Beseitigung der Folgen eines schweren Atomunfalls heute mindestens 2 Billionen Kronen kosten würde. Zwischen dieser Summe und den garantierten 8 Milliarden liegt eine große Lücke von 1 Billion und 992 Milliarden. Wer würde die Differenz bezahlen? Wir alle, natürlich.

/gr/


Kommentar der BIU-Bürgerinitiative Umweltschutz: Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja am Rande eines schweren Atomunfalls
6.12.2023 Ekolit.cz

Am Wochenende berichteten die Medien weltweit, dass das ukrainische Kernkraftwerk Saporoschje erneut am Rande eines schweren nuklearen Unfalls steht. Die Stromleitungen, die das Kraftwerk mit Strom für die notwendige Kühlung der Reaktoren versorgen, wurden wiederholt unterbrochen.
Die Energietechniker mussten sofort Abhilfe schaffen, indem sie das Kernkraftwerk an den Strom aus Notstromdieselgeneratoren anschlossen. Auf diese Weise kann die Anlage jedoch nur einige Tage lang gekühlt werden, insbesondere einer der Reaktoren, der weiterhin in Betrieb bleibt. In dieser Zeit müssen die dortigen Energietechniker die für die Kühlung der Reaktoren erforderlichen Stromleitungen wiederherstellen. Sollte der in Betrieb befindliche Block nicht mehr mit Strom aus den Notstromdieselaggregaten gekühlt werden können (und eine andere Möglichkeit der Kühlung gibt es in Saporoschje nicht), würde es in der Tat zu einem schweren Unfall kommen, der nicht nur für die Ukraine, sondern auch für ein breites europäisches Territorium Folgen hätte.
Diese Situation des Stromausfalls für die Reaktorkühlung ist während des Krieges in der Ukraine zum achten Mal in weniger als zwei Jahren eingetreten. Dies ist immer eine sehr ernste und gefährliche Situation, in der eine kerntechnische Anlage tatsächlich am Rande eines großen nuklearen Unfalls mit weitreichenden Folgen für große Teile Europas steht.



"Diese immer wiederkehrenden gefährlichen Situationen im Kernkraftwerk Saporoschje zeigen uns, wie groß die Gefahr ist, die von kerntechnischen Anlagen in Kriegszeiten ausgeht, und wie verwundbar sie in solchen Zeiten sind. Bevor einige europäische Länder beschließen, ihren Energiebedarf durch die Stromerzeugung in Kernkraftwerken zu decken, sollten sie sich bewusst machen, welch großes Sicherheitsrisiko diese Anlagen für uns Europäer darstellen", so Gabriela Reitinger von der BIU Budweis.

/gr/


Erster Brennstoffwechsel im schwimmenden russischen Kernkraftwerk
12.12.2023 Technische Wochenzeitung Seite 12


Das russische Energieunternehmen Rosatom hat bekannt gegeben, dass der erste Reaktor des ersten schwimmenden Kernkraftwerks Akademik Lomonosov mit dem Brennelementwechsel begonnen hat.

Das schwimmende Kraftwerk Akademik Lomonosov ist das nördlichste Kernkraftwerk der Welt und hat seinen Liegeplatz in der russischen Stadt Pavek, Tschukotka. Die elektrische Gesamtleistung der beiden KLT-40S-Blöcke beträgt 70 MW, während die Anlage bis zu 210 GJ Wärmeenergie pro Stunde liefern kann.


Der Brennstoffwechsel begann Ende Juli mit dem Abtransport der abgebrannten Brennelemente und ihrer Lagerung in speziellen isolierten Räumen direkt an Bord des 144 m langen und 30 m breiten Schiffes mit einer Verdrängung von 21 000 t.

Akademik Lomonosov wird von Rosatom als Pilotprojekt für eine künftige Flotte schwimmender Kernkraftwerke bezeichnet. Die Reaktoren der Anlage werden nacheinander von Technikern nachgefüllt. Der zweite Block ist also noch in Betrieb und produziert weiterhin Strom und Wärme, ohne die Verbraucher zu beeinträchtigen.

Insgesamt werden 121 Brennelemente im Reaktor gleichzeitig ausgetauscht, im Gegensatz zu den großen russischen WWER-Blöcken, bei denen jedes Mal etwa ein Drittel des Brennstoffs gewechselt wird. So kann ein Reaktorblock 3 bis 3,5 Jahre lang ohne Abschaltung betrieben werden, im Vergleich mit den üblichen Abschaltungen von jeweils 1 bis 1,5 Jahren.
Zum Brennstoffwechsel gehören auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Technologie. Rosatom geht davon aus, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden und der gleiche Prozess für Block 2 im nächsten Jahr beginnt.

/gr/



CEZ verschiebt die nächste Etappe der Auswahl des Lieferanten von kleinen Reaktoren
12.12.2023 Technische Wochenzeitung Seite 22


Die ehrgeizigen Pläne von CEZ für den schnellen Bau von kleinen modularen Reaktoren (SMR) werden kompliziert.

Ursprünglich sollte das halbstaatliche Unternehmen CEZ die Liste der in Frage kommenden SMR-Technologien bis zum Sommer dieses Jahres eingrenzen. Diese Frist wurde dann auf diesen Dezember verschoben, wird aber letztendlich erst im nächsten Jahr in Kraft treten, wie auf der E15-Website zu lesen ist. CEZ äußerte sich nur allgemein zu den Gründen für die Verschiebung der Frist.


"Nächstes Jahr werden wir mehr wissen, auch im Hinblick darauf, wie die Arbeit an der Entwicklung potenzieller Technologien voranschreiten wird. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die sich ständig weiterentwickeln und die wir nicht unterschätzen dürfen", sagte der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz gegenüber E15. Die Frage, ob der Termin für die Inbetriebnahme des kleinen modularen Kraftwerks in Gefahr sei, ließ er unkommentiert.


CEZ hat mit sieben Anbietern Memoranden unterzeichnet: Westinghouse, GE Hitachi, EDF, KHNP, Holtec, Rolls-Royce und NuScale. Mit allen wird noch verhandelt, auch mit dem letztgenannten Unternehmen, das im November einen Imageschaden erlitt, als es sein Referenzprojekt für das erste kommerzielle modulare Kraftwerk in Utah (USA) aufgrund der Kosten für die Technologieentwicklung und der anschließenden Meinungsverschiedenheiten mit dem Investor absagte.

Bis zum Ende dieses Jahres könnte CEZ zumindest intern etwas Klarheit haben. Das Unternehmen beginnt, mit einem großen Ansatz auf einzelne Bieter zuzugehen, und verhandelt bereits mit ausgewählten der sieben in Frage kommenden Unternehmen über den Rahmen für eine mögliche künftige Investition. "Wir erwarten, dass diese Verhandlungen bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein werden", sagte Kriz, ohne näher darauf einzugehen.

Der anschließende Abschluss von kommerziellen Partnerschaften, den CEZ für das nächste Jahr erwartet, wird die Liste der Bieter für den Bau des ersten Reaktors formell einschränken. Das Unternehmen wird jedoch weiterhin mit den ausgeschiedenen Bietern für den Bau von SMRs an anderen Standorten zusammenarbeiten.

Der erste SMR soll bis zum Jahr 2032 auf dem Gelände des bestehenden Kernkraftwerks Temelín gebaut werden. Offizielle Vertreter des Unternehmens haben gegenüber den Medien erklärt, dass es ratsam wäre, bis Ende 2024 einen Auftragnehmer auszuwählen, um die Frist einzuhalten.

Als weitere Standorte werden die Standorte der Kohlekraftwerke Tusimice, Detmarovice, Prunerov, Ledvice und Melník in Betracht gezogen. Für diese wird die Eignung z. B. im Hinblick auf die Anforderungen des Atomgesetzes geprüft. Derzeit geht die CEZ davon aus, dass ein zweiter kleiner modularer Reaktor entweder in Tusimice oder in Detmarovice gebaut werden wird.
/gr/


Europäische Kommission genehmigt staatliche Beihilfe Deutschlands an RWE für vorzeitige Schließung von Kohlekraftwerken
11.12.2023 oenergetice.cz ctk


Die Europäische Kommission (EK) hat heute staatliche Beihilfen in Höhe von 2,6 Mrd. EUR (rund 63 Mrd. Kronen) genehmigt, die Deutschland dem Energiekonzern RWE als Ausgleich für die vorzeitige Stilllegung von Braunkohlekraftwerken gewähren will. Dies teilte die Kommission heute in einer Pressemitteilung mit. Sie prüft jedoch noch den Plan Berlins, die Firma LEAG, die von der Energie- und Industrieholding (EPH) des Unternehmers Daniel Kretinsky kontrolliert wird, mit 1,75 Milliarden Euro (fast 43 Milliarden Kronen) zu entschädigen.



Die vorzeitige Stilllegung der Braunkohlekraftwerke von RWE und LEAG ist Teil des deutschen Plans, die Kohleverstromung bis zum Jahr 2038 vollständig einzustellen. Die Europäische Kommission erklärte, die Ausgleichszahlungen an RWE stellten eine staatliche Beihilfe dar, seien aber notwendig und verhältnismäßig.



"Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass der Nutzen dieser Maßnahme für die Umwelt- und Klimaziele der EU die durch die Beihilfe verursachten Wettbewerbsverzerrungen überwiegt", heißt es in der Pressemitteilung der EK.
/gr/




COP28-Klimagipfel unterstützte die Kernenergie
11.12.2023 oenergetice.cz Jana Ochvatova


Die Atomindustrie hat auf dem COP28-Klimagipfel in Dubai viel Unterstützung erhalten. Mehr als 20 Länder haben sich verpflichtet, die installierte Kapazität von Kernkraftwerken zu verdreifachen.

Derzeit liegt die weltweit installierte Kapazität von Kernkraftwerken bei 370 GW. Bis zum Jahr 2050 sollen weitere 740 GW hinzukommen, und es ist auch geplant, die Lebensdauer der bestehenden Kernkraftwerke zu verlängern. Der vorläufige Plan sieht jedoch vor, rund 200 der 420 Reaktoren weltweit bis zum Jahr 2050 abzuschalten.

Die führenden Kernenergieexperten auf der COP28 unterstützten alle diese Verpflichtungen, räumten aber auch ein, dass die Atombranche viele Probleme zu bekämpfen hat. Dieser ehrgeizige Plan lässt sich nicht ohne die nötige Sorgfalt umsetzen. Viele Vorschriften müssen angepasst und der Mangel an Finanzmitteln gelöst werden, außerdem gibt es Schwierigkeiten bei der Brennstoffbeschaffung und Bedenken
der Öffentlichkeit hinsichtlich der Sicherheit.

Die Vereinigten Staaten, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Südkorea und die anderen Unterzeichner der Erklärung sollten sich so schnell wie möglich um die Finanzierung künftiger Projekte kümmern und Institutionen wie die Weltbank um angemessene Unterstützung bitten.



"Einige Akademiker sind besorgt darüber, ob dieser Plan zeitlich durchführbar ist. Gemessen an der Leistung der internationalen Nuklearindustrie in den letzten zwei Jahrzehnten ist das unmöglich", erklärte Mycle Schneider, Hauptautor des World Nuclear Industry Status Report, auf der Konferenz.

"Warum sollte jemand auch nur einen einzigen Dollar für eine Technologie ausgeben, die, wenn sie heute geplant würde, erst in den Jahren 2035-2045 zur Verfügung stehen würde", sagte Mark Jacobson, Energiespezialist an der Stanford University.

Diese Verplichtung rief eine große Kritik der Umweltschützer heraus, insbesondere wegen der Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit.

Patrick Fragman, Generaidirektor von Westinghouse, sagte, die Kernkraft sei die sicherste Energiequelle. Er räumte jedoch ein, dass es bei den ersten Reaktortypen Probleme gab und dass die Projekte die geplanten Kosten überstiegen; dies ist in der Kernkraftindustrie bekannt.

Einem Bericht der World Nuclear Association zufolge befinden sich derzeit 60 kommerzielle Reaktoren in 17 Ländern der Welt im Bau. Den größten Anteil daran hat China, das sein Engagement für die Entwicklung der Kernenergie über viele Jahre hinweg unbeirrt fortgesetzt hat. Dort befinden sich derzeit 25 Reaktoren im Bau.

In den westlichen Ländern hingegen stagniert die Entwicklung der Kernkraft. Dies ist vor allem auf Faktoren wie die hohen Kosten für den Bau von Reaktoren, das lange Genehmigungsverfahren und den Widerstand der Öffentlichkeit aufgrund des Atomunfalls im japanischen AKW Fukushima im Jahr 2011 zurückzuführen.
/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikel aus der tschechischen Presse zum Thema Energiewirtschaft vom 13.Dezember 2023:


Fiala will modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik bauen und entwickeln und führte Gespräche mit dem Chef von Rolls-Royce

11.12.2023  Seznam Zprávy ČTK

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/doma ... yce-241487



Laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala (ODS) könnten modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik nicht nur gebaut, sondern auch entwickelt werden, wozu die Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen beitragen könnte.

Premierminister Petr Fiala (ODS) hat heute mit dem Chef von Rolls-Royce Holdings, Tufan Erginbilgic, über die Möglichkeiten der Entwicklung und Produktion kleiner modularer Reaktoren in der Tschechischen Republik gesprochen. Dies teilte Fiala heute über das soziale Netzwerk X mit. Nach den derzeitigen Plänen der Regierung sollen kleine modulare Reaktoren die bestehenden Kohlekraftwerke ersetzen.

Fiala sagte, er habe heute mit Erginbilgic vor allem über den Aufbau einer vertieften Zusammenarbeit im Energiesektor gesprochen.

"Rolls-Royce verfügt über eine der bisher fortschrittlichsten Technologien für kleine modulare Reaktoren. Im Rahmen von Restart der Tschechischen Republik wollen wir unser Land zu einem Zentrum der Kernenergie machen. Nicht nur, um neue Quellen zu bauen, sondern vor allem, um hier kleine modulare Reaktoren zu entwickeln und zu produzieren. Und Rolls-Royce kann uns dabei in Zukunft helfen", sagte der tschechische Premierminister.

Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) nahm ebenfalls an dem Treffen teil und erklärte, dass mittlere und kleine Reaktoren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des tschechischen Energiesektors spielen können.

Der Minister erklärte, seine Priorität sei eine rechtzeitige Einschaltung tschechischer Unternehmen in die Entwicklung dieser Technologie. "Ihre Entwicklung ist eine große Chance für das hochgesehene tschechische Nuklear-Know-how", sagte Síkela im X-Netz.

Kleine modulare Reaktoren sollen in den kommenden Jahren die derzeitigen Kohlekraftwerke ersetzen. Die Technologie werde daher Teil des aktualisierten staatlichen Energiekonzepts sein und auch bei der Raumordnungs-Entwicklung der Tschechischen Republik berücksichtigt werden, sagte Síkela kürzlich und fügte hinzu, dass die Vorbereitung dieser Technologien auch eine Chance für die heimische Industrie sei.
/gr/


Tschechisches und deutsches Stromnetz sollen durch ein Fünf-Milliarden-Projekt verbunden werden
13.12.2023 MF DNES Seite 13 ctk



Die Vertriebsgesellschaft EG. D und das bayerische Unternehmen Bayernwerk arbeiten an einem Projekt zur Verbindung der Stromnetze zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik.

Beide Seiten könnten dann im Notfall Strom aus dem jeweils anderen Land nutzen. Die Kosten für das Projekt mit dem Namen Gabreta belaufen sich auf 200 Millionen Euro, also fast fünf Milliarden Kronen. Die Modernisierung wird fünf Jahre dauern.

/gr/



7,5 Milliarden Kronen für den Umbau eines Kraftwerkes
13.12.2023 LN Seite 11 ctk


PRAG - Die Energiefirma CEZ wird eine Subvention in Höhe von 308 Mio. Eur (rund 7,53 Mrd. Kronen) für die Umstellung des Kohlekraftwerks in Melnik auf eine neue Gaskraftquelle verwenden. Das Unternehmen erhielt das Geld aus dem EU-Modernisierungsfonds. Die derzeitigen kohlebefeuerten Blöcke des Kraftwerks sollen durch eine neue Dampf-Gas-Quelle mit Warmwasserspeicher ersetzt werden. Darauf wies die Zeitung Ekonomicky deník hin. Dies ist die bisher größte Subvention aus dem Modernisierungsfonds in Tschechien.

Melnik Energotrans ist der größte Wärmeerzeuger in der Tschechischen Republik und versorgt die östliche Hälfte der Hauptstadt Prag, der Städte Melnik und Neratovice mit Wärme. Seit dem jahr 1960 wird in dem Werk Braunkohle verfeuert. Im Zusammenhang mit der geplanten Abkehr von der Kohleverbrennung plant die Energiefirma CEZ jedoch die Umstellung auf andere Rohstoffe. Im Fall des Kraftwerks Melníik ist die Verwendung einer Dampf-Gas-Quelle geplant.

"Das Projekt befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase, wir erwarten, dass wir im nächsten Jahr einen Vertrag mit dem Gewinner unterzeichnen können. Für die Heißwasserspeicherung werden derzeit die Ausschreibungsunterlagen für die Ausschreibung vorbereitet, die Anfang des nächsten Jahres erfolgen wird", sagte der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz.

Nach Angaben der Zeitung hat die Firma CEZ den Umbau des Kraftwerks in drei Etappen mit Fertigstellung in den Jahren 2026, 2029 und 2030 geplant. Die drei neuen Kraftwerke sollen zusammen eine Leistung von rund 1.000 Megawatt haben, ergänzt durch einen gasbefeuertes Reservekessel mit einer Leistung von140 MW. Sie sollen jährlich 1,35 Milliarden Kubikmeter Gas verbrauchen.

/gr/


Ein Problem in der nuklearen Ausschreibung: für den 6.Block in Dukovany gibt es nicht genug Wasser
13.12.2023 LN Seite 1 - Titelseite Martin Shabu


PRAG - Der Vertrag für den Erbauer des neuen Blocks des Kernkraftwerks in Dukovany soll bereits im nächsten Jahr unterzeichnet werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dasselbe Unternehmen den Zuschlag für den Bau des zweiten geplanten Reaktors in Dukovany erhalten wird. Doch es gibt einen Haken dabei. Es wird auf die Möglichkeit der Wasserkühlung verzichten müssen. Wie die Zeitung LN herausgefunden hat, ist die Wasserkühlung an Wasserressourcen gebunden, die jedoch in der Umgebung von Dukovany begrenzt sind. Das Industrieministerium hat bestätigt, dass für den so genannten sechsten Block des Kernkraftwerks Dukovany eine andere technische Lösung gefunden werden muss.

"Die Wassermenge, die für die Kühlung der Reaktoren am Standort Dukovany zur Verfügung steht, ist begrenzt, was auch in den Grenzwerten der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Fall der Koexistenz der bestehenden vier Blöcke mit neuen Quellen zum Ausdruck kommt", sagte David Hlustik von der Presseabteilung des Ministeriums für Industrie und Handel gegenüber der Zeitung LN.
"Sollten die Blöcke 5 und 6 in Dukovany, für die es derzeit einen nicht rechtsverbindlichen Planfeststellungsbeschluss gibt, gebaut werden, müsste für Dukovany 6 die so genannte Trockenkühlung gewählt werden", sagte Dana Drabova, Leiterin des Staatsamtes für Kernsicherheit (SUJB).
Der Auftragnehmer wird also auf eine andere Methode zurückgreifen müssen - die so genannte Trockenkühlung mit Luft.

Fortsetzung auf Seite 11
/gr/



Hacken bei der Dukovany – Ausschreibung: für den 6.Block in Dukovany wird es nicht genug Wasser geben
13.12.2023 LN Seite 11

Fortsetzung von Seite 1:
"Die Trockenkühlung (oder Hybridkühlung) ist eine etablierte Technologie, die den Kühlwasserverbrauch am Standort erheblich reduziert und daher als Lösung für die Einhaltung der festgelegten Grenzwerte im Falle der Koexistenz von bestehenden und neuen Blöcken eingesetzt werden kann", so Hlustik vom Ministerium für Industrie und Handel.

Wie sieht eine solche Trockenkühlung konkret aus? "Man kann sich das wie einen Kühler in einem Auto vorstellen. Das heißt, das Wasser verdunstet nicht, sondern bewegt sich in Rohren, die durch Luft gekühlt werden. Die Kühltürme sehen im Grunde genauso aus wie die heutigen", erklärt die SUJB-Chefin Drabova.

Die Veränderung der Kühlung bedeutet aber nicht nur eine andere technische Lösung. Sie wird auch zu einer Verringerung der Gesamtleistung des Reaktors führen. Ein Teil der erzeugten Energie wird gerade für die Luftkühlung verwendet. Die Leistung dürfte dadurch um einige Prozentpunkte sinken. Dies mag zwar nicht als hohe Zahl erscheinen, kann sich aber zu einem großen Volumen summieren. "Es ist wirtschaftlich entscheidend, wenn man es über die 60 Jahre oder mehr Betriebszeit der Anlage berechnet", so Drabova. "Im Allgemeinen wird bei der Trockenkühlung von einem Verbrauch oder einer Verringerung der Stromlieferung in der Größenordnung von etwa fünf Prozent gesprochen", fügte Hlustik hinzu.



Mehr Reaktoren, mehr Probleme :

Das Wasser ist eine der wichtigsten Zutaten für die Erzeugung von Atomstrom. Derzeit wird das Wasserwerk Dalesice zusammen mit dem Ausgleichsbecken Mohelno als Quelle für die Kühlung der vier bestehenden Blöcke in Dukovany genutzt. Die Kapazität von Dalesice beträgt 144 Millionen Kubikmeter. Pro Stunde fließen 42.000 Kubikmeter Wasser durch den Reaktor. Ein System von Dieselgeneratoren dient als Sicherheitssicherung für den Fall eines Kühlwasserausfalls. Diese schalten sich bei einem Problem ein. Der Kühlwasserverbrauch kann auch durch die Abschaltung bereits in Betrieb befindlicher Reaktoren reguliert werden. In Dukovany ist die Beendigung der Lebensdauer der derzeitigen Reaktoren für die zweite Hälfte der 40er Jahre geplant. Der neue Reaktor, Block 5, soll jedoch bereits im Jahre 2036 und Block 6 einige Jahre später in Betrieb genommen werden.

Es ist die Verlängerung der Lebensdauer der bestehenden Reaktoren, die das Problem der Wasserknappheit für die neuen Reaktoren verursacht hat. So sieht es zumindest der Minderheitsaktionär von CEZ Michal Šnobr. "Es gab ein Missverhältnis zwischen der Inbetriebnahme des neuen Blocks im Jahr 2036 und dem Betrieb der bestehenden vier Reaktoren bis 2045 oder 2047. Es hat sich herausgestellt, dass es für die beiden neuen Blöcke überhaupt kein Wasser gibt und dass man sich eine neue Technologie einfallen lassen muss", so Snobr gegenüber der Zeitung LN.


Laut Snobr geht die Atomindustrie den Weg, die Lebensdauer der bestehenden Blöcke zu verlängern. "In Dukovany werden vier bestehende Blöcke in Betrieb sein und mit Wasser gekühlt werden. Es wird einen fünften Block geben, der ebenfalls wassergekühlt sein wird, und einen sechsten Block, der nicht wassergekühlt sein wird, so dass fünf Jahre nach dem Bau des sechsten Blocks die ersten vier Blöcke nach 60 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen werden und danach wieder genügend Wasser vorhanden sein wird. Das macht einfach keinen Sinn", kritisiert Snobr den Plan.

Drei Unternehmen haben Angebote für den Bau des Reaktorblocks in Dukovany abgegeben. Es handelt sich um das koreanische Unternehmen KHNP, die französische EDF und das kanadisch-amerikanische Unternehmen Westinghouse. Die Bewertung der Angebote ist nun im Gange. Es wird erwartet, dass CEZ bis Ende des Jahres die Rangfolge der Bewerber bekannt gibt. Die Regierung wird dann weitere drei Monate Zeit haben, um das Ergebnis der Ausschreibung in Dukovany zu bewerten. Der Vertrag mit dem Gewinner sollte bis Ende des nächsten Jahres unterzeichnet werden. Ein zweijähriger Testbetrieb des neuen Blocks soll dann im Jahre 2036 beginnen.
Im vergangenen Jahr hat CEZ auch unverbindliche Angebote von Bietern für den sechsten Block in Dukovany und den Bau des dritten und vierten Blocks in Temelín erhalten.
/gr/


CEZ modernisierte in Temelin ein bedeutendes Informationssystem
12.12.2023 cez.cz


CEZ modernisierte in Temelin ein bedeutendes Informationssystem – es handelt sich um ein Bestandteil der Anpassungen für die Sicherstellung eines minimal 60-jährigen Betriebs der Atomanlage.
Das System, das den AKW-Operateuren im Kontrollraum des Blocks 2 die wichtigsten Parameter anzeigt, wurde aufgerüstet. Die gleiche Änderung wird nächstes Jahr auch im ersten Block des Atomkraftwerkes Temelin vorgenommen.
Die Investition des AKW-Betreibers, der Energiefirma CEZ, kostete mehrere zehn Millionen Kronen und ist Teil der Änderungen, die den Betrieb des südböhmischen Kernkraftwerks für mindestens 60 Jahre sicherstellen sollen.
/gr/



EDF verstärkte in Paris die Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie
10.12.2023 energyhub.eu

Die diesjährige World Nuclear Exhibition, die weltweit größte Fachmesse für Nukleartechnologie, war von einer äußerst optimistischen Stimmung geprägt. Die Wiederbelebung des Interesses an der Kernenergie war Ende November in Paris auf Schritt und Tritt zu spüren. Angesichts des bevorstehenden Baus neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik war die tschechisch-französische Zusammenarbeit in diesem Bereich eines der wichtigsten Themen.

Die Messe wurde vom Stand des französischen Staatskonzerns EDF im zentralen Teil des Messegeländes dominiert. Drei Tage lang beherbergte der Stand wichtige Delegationen aus verschiedenen Teilen der Welt, die neue Nuklearprojekte vorbereiten.

EDF schloss hier Dutzende von strategischen Vereinbarungen und bestätigte damit seine dominante Rolle in der Branche und seine ambitiösen Pläne für die Zukunft.

Das französische Unternehmen hat klare Ambitionen, eine führende Rolle bei der Renaissance der Kernenergie in Europa zu spielen. EDF ist maßgeblich an der laufenden Ausschreibung für das neue tschechische Atomprogramm mit EPR1200-Technologie beteiligt.

Im Rahmen ihres langjährigen Engagements für eine intensive Einbeziehung der tschechischen Industrie in den geplanten Bau hat EDF in Paris mehrere Kooperationsvereinbarungen mit tschechischen Unternehmen für das Projekt Dukovany 5 unterzeichnet. Konkret handelte es sich um die tschechischen Unternehmen ADAMEC, EnerSys, ISH Pumps, KLIKA BP, LDM und Nopo Engineering. Außerdem wurde eine Vereinbarung mit der tschechischen Energieallianz geschlossen, in der die wichtigsten tschechischen Unternehmen des Sektors zusammengeschlossen sind.

Während der Messe fand auch ein Treffen zwischen der tschechischen Delegation unter der Leitung des tschechischen Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela und der EDF unter der Leitung des Generaldirektors Luc Rémont statt. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um die Notwendigkeit, die Rolle der Kernenergie bei der Erreichung der europäischen Klimaziele zu verteidigen, und um die Bedeutung des Aufbaus einer starken europäischen Lieferkette für den Erfolg französischer und tschechischer Kernkraftprojekte.
/gr/
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Artikel aus tschechischen Medien vom 14.Dezember 2023:


Senatsausschuss unterstützt Gesetzentwurf zur Atommüll- Endlagerung ohne Veto für betroffene Gemeinden

13.12.2023 ceskenoviny.cz ctk



Der Senat soll das Gesetz zur Festlegung von Regeln für die Vorbereitung des Baus eines Endlagers für radioaktive Abfälle ohne Änderungen billigen, so der Ausschuss für rrgionale Entwicklung, öffentliche Verwaltung und Umwelt. Der Senatsausschuss ist heute ebenso wie die Regierung und das Abgeordnetenhaus nicht der Forderung der betroffenen Gemeinden nach einem Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet nachgekommen. Der Senat wird in einer am Donnerstag beginnenden Sitzung über den Gesetzentwurf entscheiden.

Anders als der Regierungsentwurf sieht die Version des Parlaments nicht vor, dass die Entscheidung der Regierung über den Bau an die Zustimmung beider Kammern des Parlaments gebunden sein wird. Das Vetorecht wurde im Unterhaus von Einzelpersonen aus der Volkspartei, den Piraten und der SPD auf Wunsch der betroffenen Gemeinden erfolglos verlangt. Stattdessen verlängerte das Unterhaus im Regierungsentwurf lediglich die Fristen für die betroffenen Kommunen, sich zum Bau des Endlagers zu äußern.

Nach Angaben der Regierung soll das Gesetz die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik fördern und ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit unseres Staats. Nach Ansicht von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) zielt das Gesetz nicht darauf ab, den Bau des Endlagers zu beschleunigen, sondern die Interessen der betroffenen Gemeinden so weit wie möglich zu berücksichtigen. Das Bestreben, ihnen ein Vetorecht einzuräumen, hat nach Ansicht des Ministers "keine Analogie zu ähnlich wichtigen Bauvorhaben von öffentlichem Interesse".



Die Veto-Bedingung wurde von der Plattform gegen das Atommüll-Endlager beantragt, in der 52 Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen sind. Sie forderte die Regierung auf, den Gesetzentwurf grundlegend zu überarbeiten. Nach Ansicht der Plattform stärkt die Norm die Position der Gemeinden im Mitentscheidungsverfahren nicht. Die Plattform wies auch auf die Gefahr hin, dass die Zeit für die geologischen Untersuchungen verkürzt werden und die Auswahl des endgültigen Standorts für das Endlager bereits im Jahr 2028 stattfinden soll, was laut der Plattform von der Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) vorgeschlagen wird.


Die Regierung hatte ursprünglich vorgeschlagen, die Entscheidung über die Auswahl des Endlagerstandorts von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängig zu machen. Der Wirtschaftsausschuss des Repräsentantenhauses hat jedoch eine Änderung durchgesetzt, nach der die Entscheidung nur noch beiden Kammern des Parlaments zur Kenntnisnahme übermittelt werden muss und 180 Tage nach der Übermittlung in Kraft tritt.

Das Gesetz über die Verfahren im Zusammenhang mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle sieht vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben werden, um zu dem Vorschlag für den Standort des Endlagers Stellung zu nehmen. Die Regierung hatte ursprünglich eine Frist von 90 Tagen vorgeschlagen. Das Gesetz sollte auch ausdrücklich vorschreiben, dass das Industrie- und Handelsministerium den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen erörtern muss. Das Gesetz sollte der Regierung dann die Möglichkeit geben, über die Beiträge nach dem Atomgesetz hinaus Ausgleichszahlungen an die betroffenen Gemeinden festzulegen. Die Norm soll Regeln für mündliche Anhörungen erlassen und vor allem die so genannte Beteiligung der betroffenen Gemeinden am Verfahren zur Ausweisung eines Schutzgebietes für ein Tiefenlager festlegen.

Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe für die Kommunikation mit den Gemeinden einrichten, um deren Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern.

SÚRAO will vier Gebiete für den Bau des Endlagers prüfen, nämlich Horka und Hrádek in Vysočina, Janoch bei Temelín in Südböhmen und Březový potok in der Region Klatovy. Die Vorbereitungen für die geologischen und erkundungstechnischen Arbeiten werden noch in diesem Jahr beginnen. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte 2030 ausgewählt werden, so die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, das Gesetz soll die Frist jedoch um zwei Jahre verkürzen. Das Endlager soll Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft lagern. Ursprünglich sollte das Endlager bis 2065 gebaut werden, aber es gibt Überlegungen, den Bau zu beschleunigen, weil die EU die Kernkraft vorübergehend als grüne Investition einstuft. Die Bedingung dafür ist, dass Länder, die auf Kernenergie setzen, ab 2050 über Tiefenlager verfügen müssen.

/gr/


CEZ Distribution hat bereits über 100.000 Solarkraftwerke ans Netz angeschlossen
14.12.2023 Pravo Seite 17


CEZ Distribution, der dominierende Photovoltaik-Anbieter in der Tschechischen Republik, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er hat es geschafft, die Zahl von 100.000 am Netz angeschlossenen Solarstromanlagen zu überschreiten. Mitte November waren 100.415 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Gesamtleistung von 1.820 MW am Netz. Vor fünf Jahren lag die Zahl solcher Anlagen noch bei 20.000.

Das Interesse gilt vor allem der kleinen Aufdach-Photovoltaik :

Allein in diesem Jahr haben die Energietechniker bisher über 47.800 PV-Anlagen an das Verteilernetz angeschlossen. 95 Prozent davon sind kleine Aufdach-Photovoltaikanlagen bis zu 10 KW. "Wir führen kontinuierlich Investitionsmaßnahmen durch, um das Verteilernetz auszubauen, zu erneuern und zu verstärken, damit wir in der Lage sind, die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. In diesem Jahr investieren wir 16,5 Mrd. Kronen in den Ausbau und die Erneuerung des Verteilernetzes, das ist das bisher größte Investitions- und Bauvolumen. Um die Kundenbedürfnisse vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere der Fotovoltaikanlagen, schneller anschließen zu können, haben wir davon 6,8 Milliarden für Netzanpassungen und -verstärkungen bereitgestellt", erklärt Martin Zmelík, Generaldirektor von CEZ Distribution.



Die Menschen wollen auch Windkraftwerke anschließen :

Das Interesse am Anschluss neuer erneuerbarer Energiequellen an das Netz von CEZ Distribution hat sich im vergangenen Jahr dank der Förderaufrufe des Programms Neues Grünes Sparen und des Modernisierungsfonds vervierfacht. Der Solarboom hält auch in diesem Jahr an.
In diesem Jahr wurden bisher insgesamt 211 Anträge für Windkraft-Anschlüsse mit einer benötigten Leistung von 3.164 MW eingereicht. Davon entfielen 163 Anträge auf die Hochspannungsebene und 48 auf die Höchstspannungsebene. Im November 2023 waren 96 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 329 MW an das Verteilernetz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2021 betrug die Anzahl der Windkraftwerke 89. In diesem Jahr schlossen die Energietechniker 7 Windkraftwerke an das Netz an, während es im Jahre 2022 nur 2 Windkraftwerke waren.



Die freie Kapazität variiert im Laufe der Zeit

Doch der rasante Solarboom führt bereits zu einigen Einschränkungen. In einigen Fällen oder an einigen Standorten müssen die Versorgungsunternehmen die Höhe der zulässigen Kapazität begrenzen. CEZ Distribution prüft die Situation kontinuierlich und sucht nach Lösungen, um Engpässe im Verteilernetz zu vermeiden. Einige Lösungen sind schneller, andere brauchen mehr Zeit für die Vorbereitung. Während des Vorbereitungsprozesses stoßen die Energieversorgungsunternehmen jedoch auf Komplikationen bei der Aushandlung von Eigentumsrechten für die Trassen und bei der Einholung der entsprechenden Genehmigungen für die Durchführung der einzelnen Projekte.
Im Rahmen der Bewertung der verfügbaren Kapazitäten für den Anschluss von Stromproduktionsanlagen wurde eine Übersichtskarte der Gebiete mit eingeschränkten Anschlussmöglichkeiten auf den Hoch- und Mittelspannungsebenen erstellt. Der aktuelle Stand kann auf der Website des Unternehmens CEZ Distribution verfolgt werden.
/gr/





Die Polen wollen ein Atomkraftwerk in der Nähe von Karvina bauen
14.12.2023 Trebicsky denik Seite 6 K.Minarikova



Bis zu vier modulare Kernreaktoren sind für ein Kraftwerk etwa sechzig Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt geplant. Die Leistung soll 1.300 Megawatt betragen. Die tschechische Seite will vor allem die Risiken im Falle eines Unfalls kennen.

Die Polen planen den Bau eines kleinen Kernkraftwerks in Oswietim in der Woiwodschaft Kleinpolen, siebzig Kilometer von der tschechischen Stadt Karviná entfernt. Das Unternehmen begründet die Notwendigkeit der Atomanlage unter anderem mit dem ständig steigenden Stromverbrauch Polens und der mangelnden Selbstständigkeit. "Die inländische Stromproduktion deckt den Bedarf nicht und zwingt den Betreiber des Übertragungsnetzes, Polskie Sieci Elektroenergetyczne, Strom aus dem Ausland zu importieren", erklärt das Unternehmen in einem Informationsblatt zu dem Vorhaben. Nach Angaben des Unternehmens entsprechen die Importe des Landes dem Strombedarf von etwa dreihunderttausend Haushalten.

Als weiteren Grund nennt das Unternehmen die Umstellung auf sauberere Energiequellen.


Der Bau soll bis zu vier Kraftwerksblöcke haben. Jeder von ihnen wird einen modularen Kernreaktor, eine Aufsichtswarte, einen Maschinenraum und Nebengebäude umfassen. Dazu gehören auch Lagereinrichtungen für abgebrannte Brennelemente oder radioaktive Abfälle. Die Anlage soll sich über eine Fläche von 70 Hektar erstrecken. Die modularen Reaktoren BWRX-300 von Hitachi werden von Orlen als die einzige Konstruktionslösung beschrieben, die ein hohes Sicherheitsniveau garantiert.

 "Zu den wichtigsten Konstruktionsmerkmalen, die die Möglichkeit schwerer Unfälle praktisch ausschließen, gehört der Einsatz von Reaktorbehälter-Absperrventilen: Der Reaktordruckbehälter des BWRX300 ist mit Absperrventilen ausgestattet, die eine schnelle Isolierung von gerissenen Rohrleitungen gewährleisten und dazu beitragen, die Folgen von Unfällen mit Kühlmittelverlust zu mildern.

Alle großen Rohrleitungssysteme, deren Bruch zu einem Kühlmittelverlust (LOCA) führen könnte, sind mit doppelten Absperrventilen ausgestattet, die Teil des Reaktordruckbehälters sind", erklärt das Unternehmen in einem Informationsblatt.

Nicht nur in Polen muss die Genehmigung für den Bau eingeholt werden. Auch die Nachbarländer, die Slowakei und die Tschechische Republik, können sich äußern. Tschechien wird in diesem Fall aktiv werden. "Das Umweltministerium wird gegenüber Polen schriftlich das Interesse der Tschechischen Republik an einer Teilnahme am zwischenstaatlichen UVP-Verfahren bekunden", bestätigte Lucie Jesatkova, Sprecherin des Ministeriums.



Erst die UVP wird die Informationen aus den Unterlagen des Unternehmens, das das Kraftwerk bauen will, bestätigen. "Nach den erhaltenen Unterlagen schließt der geplante Reaktor aufgrund seiner strukturellen Elemente die Möglichkeit schwerer Unfälle aus. Eine Analyse der Auswirkungen des Austretens von Radionukliden für das angenommene hypothetische Unfallszenario, die das Nichtvorhandensein schädlicher Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in der Tschechischen Republik nachweist, wird jedoch erst im Rahmen der UVP-Dokumentation vorgelegt", so Jesatkova weiter.



ZUKUNFTSTECHNOLOGIE?



Kleine modulare Reaktoren (SMR) sind eine neue Nukleartechnologie, die weltweit noch nicht viel genutzt wird. Dies könnte sich jedoch sehr schnell ändern, vor allem aufgrund der Bemühungen um eine Umstellung auf sauberere Energie.

"Sie sind schadstoff- und kohlenstoffarm.
Sie sind modular aufgebaut, so dass sie in Massenproduktion hergestellt, zum Einsatzort transportiert und dort einfach zusammengebaut werden können", erklärt Markata Wernerová von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in der Zeitschrift Wissenschaft und Forschung.

Außerdem werden durch die Verkleinerung des Reaktors die Produktionsinvestitionen gesenkt. "Was die Größe betrifft, wird es berichtet, dass eine komplette SMR-Anlage weniger als ein Zehntel der Fläche eines konventionellen Großreaktors einnimmt", so Wernerová abschließend.

/gr/



Die EU einigte sich auf Strommarkt-Reform
14.12.2023 Novinky.cz


Die Unterhändler des EU-Rates, die die Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament vertreten, haben sich auf einen Vorschlag zur Reform des Strommarktes geeinigt. Die Regel-Änderungen sollen die Marktstabilität stärken, die Verbraucher vor plötzlichen Preisschwankungen schützen und die Abhängigkeit Europas von russischem Gas verringern. Dies gab der EU-Rat am frühen Donnerstagmorgen bekannt.
/gr/


Vertreter der Plattform gegen das Atommüll-Endlager treffen sich heute in der Region Klatovy
13.12.2023 energyhub.eu
ctk

Vertreter der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der 56 Gemeinden und Verbände vertreten sind, treffen sich heute in Chanovice in der Region Klatovy. Bürgermeister und Verbände aus allen vier in Frage kommenden Standorten in der Tschechischen Republik, an denen das Endlager gebaut werden könnte, werden sich über weitere Proteste verständigen. Sie haben immer wieder die Zustimmung der Gemeinden zu dem Endlagerstandort gefordert. Michael Forman, Sprecher der nationalweiten Plattform und Bürgermeister von Horazdovice, sagte der Tschechischen Presseagentur CTK:

"Wir sind uns bewusst, dass das Endlager irgendwo sein muss, aber wir wollen, dass es seriös gewählt wird, mit Hinblick auf die größtmögliche Sicherheit, um die wirtschaftlichen, sozialen und technischen Auswirkungen zu bewerten und sich über alles im Klaren zu sein", sagte er.

Laut Forman ändern sich zum Beispiel die Parameter des Endlagers ständig.

Die Plattform lehnt das im November von der Abgeordnetenkammer verabschiedete Endlagergesetz ab. Ihr gefällt nicht, dass es die Rechte der Gemeinden bei der Entscheidung über den endgültigen Standort nicht respektiert, der bis zum Jahr 2028 ausschließlich von der Regierung ausgewählt werden soll. Die Gemeinden waren überrascht, dass die Abgeordneten auch die Kompromisslösung der Zustimmung der Abgeordnetenkammer und des Senats mit dem Endlagerstandort aus dem Gesetz entfernt haben. Der Senat könne das Gesetz noch ablehnen, so die Bürgermeister.

Das Endlager, über das seit 20 Jahren diskutiert wird, wird von den Gemeinderäten stets abgelehnt. Es soll über 110 Milliarden Kronen kosten und ab 2050 in Betrieb gehen. Betroffen sind die Standorte Březový potok in der Region Klatovy, Horka und Hrádek in der Region Vysočina sowie Janoch bei Temelín. Die Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle SURAO wartet nun darauf, dass das Umweltministerium eine Genehmigung für geologische Untersuchungen in den Gebieten erteilt.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln vom 15.12.2023:

Die Plattform der Gemeinden und Verbände versucht weiter, das Endlager-Gesetz durch die Senatoren zurückzuschicken

14.12.2023 ceskenoviny.cz CTK



Die Bürgermeister sagten, dass es sachliche Fehler in den Verfahren zur Genehmigung geologischer Untersuchungen gibt und einige Dinge dort nicht angesprochen werden, wie zum Beispiel das Risiko, dass die Bohrungen den Menschen das Wasser aus den Brunnen entziehen. Die Gemeinden wollen wissen, wo die Bohrlöcher gemacht werden sollen, um die Risiken zu eliminieren.

Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der 56 Gemeinden und Verbände aus dem ganzen Land zusammengeschlossen sind, versucht weiter, das Endlagergesetz über die Senatoren in die Abgeordnetenkammer zurückzubringen. Die untere Kammer hat den Wortlaut des Gesetzes, der die Gemeinden von der Entscheidung über die Wahl des Endlagerstandorts ausschließt, im November gebilligt, und es wird erwartet, dass der Senat es diese oder nächste Woche bestätigt. Der Plattform zufolge sind Änderungsanträge im Spiel, die die Tatsache umkehren könnten, dass der Endlagerstandort im Jahr 2028 nicht nur von der Regierung, sondern auch vom Repräsentantenhaus und vom Senat genehmigt werden muss. Der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der gestern zum Sprecher der Plattform für die nächsten sechs Monate gewählt wurde, erklärte es gegenüber der CTK-Agentur.

Die Gemeinden sind jedoch nicht sehr hoffnungsvoll, dass es ihnen gelingt, das Gesetz ändern zu können. Dies wurde durch das gestrige Urteil des Senatsausschusses für regionale Entwicklung bestätigt, der die Verabschiedung des Gesetzes über das Endlager ohne die Zustimmung der Gemeinden, d.h. ohne Vetorecht, unterstützte. Der Wirtschaftsausschuss des Senats empfahl unterdessen, die Zustimmung beider Kammern des Parlaments in das Gesetz aufzunehmen. Der Senat wird in einer am Donnerstag beginnenden Sitzung über den Gesetzentwurf entscheiden.

Vertreter der 18 Jahre funktionierenden Plattform haben sich darauf verständigt, dass alle vier für das Endlager in Frage kommenden Standorte, Brezovy potok in der Region Klatovy, Horka und Hradek in der Region Vysocina und Janoch bei Temelin, weiterhin gemeinsam vorgehen werden.

"Wir haben uns auf eine Kommunikationsstrategie nach der Verabschiedung des Gesetzes geeinigt. Der Staat hat den falschen Eindruck erweckt, dass das Endlager im Jahr 2050 sein muss, weil wir sonst keine Atomkraftwerke mehr bauen können. Das stimmt nicht", sagte der Sekretär der Plattform, Edvard Sequens, ein Energieberater der in Budweis ansässigen Vereinigung Calla, die sich auf Umweltschutz und Energie konzentriert.

Der Staat wird neue tschechische Kernkraftwerke finanzieren, und CEZ wird keine Kredite bei Banken aufnehmen, sagte er. Die EU-Taxonomie, die Kredite begünstigen würde, wenn das Endlager im Jahr 2050 gebaut wird, wird sich also nicht darauf bezihen, sagte er. Die Plattform will diese Informationen aus Seite des Staats aufklären.

"Die Eile ist zu groß, das zeigt sich schon jetzt in den Untersuchungen, die Methodik für die Standortwahl ist noch nicht fertig usw.", sagte Sequens. Die Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) hat das Umweltministerium Anfang des Jahres gebeten, Erkundungsgebiete auszuweisen, vor allem 11 Bohrlöcher zwischen 30 und 1.200 Metern Tiefe. Es wird erwartet, dass das Ministerium diese in den kommenden Wochen genehmigt. Die Gemeinden haben erklärt, dass sie als Verfahrensbeteiligte Einspruch beim Minister einlegen und die Bohrungen so lange wie möglich ausbremsen werden.

"Wir werden nicht als Partner vom Staat wahrgenommen. Ich würde es zum Beispiel begrüßen, wenn SURAO anfangen würde, die negativen Auswirkungen des Endlagers zu veröffentlichen", sagte Katerina Vernerová aus der Lokalität Janoch.

Die Bürgermeister wiesen darauf hin, dass es in den Verfahren zur Genehmigung geologischer Untersuchungen sachliche Fehler gebe und einige Dinge nicht angesprochen würden, wie z. B. das Risiko, dass die Bohrungen den Menschen das Wasser aus ihren Brunnen entziehen würden. Die Gemeinden wollen wissen, wo die Bohrlöcher gemacht werden sollen, damit die Risiken ausgeschlossen werden. "Der Staat hat sich bisher geweigert, dies zu tun, aber wir müssen die genauen Stellen kennen, und wir wissen auch nicht, welche Folgen die Bohrungen und Bohrvorgänge haben werden", sagte Antonin Seknicka, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Cejle aus dem Standort Hradek. "Bei der Arbeitsgruppe am Montag, an der sechs Personen aus Prag und SURAO teilnahmen, wollten wir einen Bohrplan von ihnen bekommen, aber wir haben ihn nicht bekommen. Sie sagten uns, dass sie zunächst eine Vereinbarung mit dem Grundstückseigentümer abschließen und dann die Gemeinde informieren würden", sagte Lenka Kotlerova, die Bürgermeisterin von Manovice in der Region Klatovy.



Die Methodik und die Kriterien für die Auswahl des Standorts für das Endlager sollen von einem beratenden Expertengremium festgelegt werden, das auf Veranlassung des Industrieministeriums am 9. Januar nach einer dreijährigen Pause wieder zusammentritt und dem neben SURAO und anderen Staatsbeamten auch zwei Vertreter von Gemeinden und Sequens für die Region angehören werden. Das Gremium wird ein beratendes Organ für die Standortauswahl sein und bis 2028 tätig sein. Die Vertreter der vier Standorte haben sich auch darauf geeinigt, ein neues Modell für die Entschädigung durch den Staat vorzuschlagen. Sequens sagte, die vor einigen Jahren vorgeschlagene Entschädigung berücksichtige nicht die wirtschaftlichen Entwicklungen im Land, die Preis- und Lohnentwicklung.

Vertreter des Standorts Horka wollen bei der Europäischen Kommission Beschwerde einlegen, dass die Standortauswahl nicht mit ihrer Richtlinie über die "wirksame Beteiligung der Öffentlichkeit am Entscheidungsprozess" in Einklang steht. Andere Standorte werden sich dieser Beschwerde wahrscheinlich anschließen. Auch die Gemeinden aus dem Standort Brezovy potok wollen sich vor Gericht wehren.



https://ekolist.cz/cz/zpravodajstvi/zpr ... o-ulozisti

/gr/


Industrie-Fachmittelschule wird eigenes Wasserkraftwerk in Betrieb nehmen
15.12.2023 Trebicsky denik Seite 17


Die Industrie-Fachmittelschule in Letohrad wird sich dank eines kleinen Wasserkraftwerks selbst mit Energie versorgen und weiterhin Strom an das Netz verkaufen.

Das Kraftwerk am Fluss Ticha Orlice wurde von der Schule nach fast zwölf Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen. Das Kraftwerk war von 2004 bis 2011 in Betrieb, als es wegen einer Störung stillgelegt wurde. "Es gab mehrere Gründe für die Instandsetzung des Kraftwerks, aber der wirtschaftliche Aspekt überwog. Die hohen Energiepreise zwangen uns, eine Quelle zu finden, die der Schule bei der Finanzierung hilft", erklärt Jiri Stepanek, Direktor der Industrieschule in Letohrad.

Der Umbau hat zweieinhalb Millionen Kronen gekostet. Das Wasserkraftwerk befindet sich derzeit im Probebetrieb, ist aber noch nicht an das Stromnetz angeschlossen. Nach Angaben des Direktors der Schule wartet man auf die Genehmigung von CEZ, wo man die letzten Überarbeitungen dokumentieren muss.

"Ich schätze, dass wir Anfang des nächsten Jahres, wahrscheinlich im Januar oder Februar, mit dem Normalbetrieb beginnen können", so Stepanek. Wenn die Anlage im nächsten Jahr ans Netz geht, wird sie den Bedarf der Schule in Flussnähe decken können und auch für einen zweiten Schul-Campus im Stadtzentrum ausreichen.
/gr/


Wir haben genug Uran. Wir wollen keinen Lithiumabbau, kommt aus der Gemeinde
15.12.2023 CBL Seite 6 Jiri Kasparek


Der Bergbau in Rozna in der Region Zdar dauerte mehrere Jahrzehnte. Der Abbau von Uranerz wurde dort vor sechs Jahren eingestellt. Doch das Ganze könnte wieder von vorne beginnen. Die Lithiumvorkommen sollen sich unter dem Gebiet des Dorfes befinden. Es soll im Tagebau aus dem Boden geholt werden. Doch die Gemeinde Rozna bei Zdar ist grundsätzlich dagegen.

In dem Dorf leben rund achthundert Menschen. Der Bürgermeister Libor Pokorny erklärte gegenüber der Zeitung Denik, dass die Bürger in der Gemeinde jeden Eingriff in die Landschaft ablehnen.
"Zweimal hintereinander haben wir im Gemeinderat vor allem über eine mögliche Studie zum Lithiumabbau diskutiert. Wir sind uns einig, dass wir hier auf keinen Fall Untersuchungen oder Bergbau wollen", sagte Pokorny.

Er beschrieb auch die Gründe, warum er gegen den Beginn der Studie ist. Nach dem Ende des Uranerzabbaus im Jahr 2017 erlebte das Dorf eine Landschaftserneuerung. Das wolle man nicht verlieren, so der Bürgermeister. "Es ist ruhig hier und wir unternehmen restaurative Schritte. Wir haben die meisten der betroffenen Gebiete wiederhergestellt. In nur wenigen Jahren ist die Landschaft fast in ihren ursprünglichen Zustand zurückgekehrt. Wir können nicht zulassen, dass sie wieder zerstört wird", erklärte der Bürgermeister Pokorny.

Geomin hat das Umweltministerium um eine Genehmigung für die Durchführung der Untersuchung ersucht. Die Tageszeitung Denik kontaktierte den Geschäftsführer Ludek Hulka, der es jedoch ablehnte, die Situation zu kommentieren.

Vojtech Wertich, Forschungsleiter des Tschechischen Geologischen Dienstes, sagte zuletzt gegenüber der Zeitung Denik, er schließe nicht aus, dass in dem Gebiet in Zukunft Bergbau betrieben werde. "Das hängt zum Beispiel von den Metallpreisen, der Nachfrage oder den Bedürfnissen des Staates ab. Die Lagerstätten werden derzeit nicht abgebaut. Wenn sich dies ändern sollte, ist es eine Frage der langfristigen und anspruchsvollen Erkundung der Lagerstätten", sagte der Geologe und fügte hinzu, dass weitere Erkundungen durchgeführt werden sollen.
/gr/



Tschechische Republik steht auf der Seite der Atomrenaissance
15.12.2023 MF DNES Seite 9


Es wird rentabler sein, mehrere Kernkraftwerke gleichzeitig zu bauen

Die tschechische Seite wertet derzeit die Ende Oktober eingereichten Angebote für die Fertigstellung eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany aus. Das französische Unternehmen EDF, das kanadisch-amerikanische Unternehmen Westinghouse und das südkoreanische Unternehmen KHNP haben Interesse an dem größten und teuersten Energieprojekt in der Geschichte der Tschechischen Republik bekundet. Die meisten Experten sind sich jedoch einig, dass dies möglicherweise nicht der endgültige Betrag ist.

CEZ muss bis zum 15. Februar eine Bewertung der Bieter vorlegen, und eine endgültige Stellungnahme zur Auswahl des bevorzugten Lieferanten wird für die erste Hälfte des Jahres 2024 erwartet. Ursprünglich war nur ein Block angefragt worden, doch später war die Rede davon, dass sogar vier Blöcke gebaut werden könnten. Alle Bieter haben deswegen auch unverbindliche Angebote für Optionen für einen weiteren Block in Dukovany sowie einen dritten und vierten Block in Temelín abgegeben.

Das Ministerium für Industrie und Handel prüft derzeit, wie die unverbindlichen Optionen vertraglich geregelt werden können, damit alles rechtlich in Ordnung ist und der Termin für den Bau des ersten Reaktors in Dukovany nicht verschoben wird. Am Dienstag befasste sich auch der Senatsunterausschuss für Energie und Verkehr mit dem Thema. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es rentabler wäre, mehrere AKW-Blöcke auf einmal zu bauen.

Die Entscheidung wird erst im kommenden Jahr fallen:

"Studien zufolge liegen die Einsparungen bereits beim Bau eines Doppelblocks bei zehn bis fünfzehn Prozent", sagte Petr Zavodsky, Geschäftsführer des Kraftwerks Dukovany II, das für den Bau des neuen AKW-Blocks verantwortlich ist.

Die endgültige Entscheidung wird erst im nächsten Jahr fallen, aber schon jetzt steht fest, dass die Tschechische Republik zu der Gruppe von Ländern gehört, die die nukleare Renaissance unterstützen. Laut dem am 6. Dezember veröffentlichten Bericht State of the World Nuclear Industry 2023 ist der Anteil der Kernkraft an der weltweiten Stromerzeugung im vergangenen Jahr auf neun Prozent gesunken. Mitte dieses Jahres waren insgesamt 407 Kernreaktoren in 32 Ländern in Betrieb, vier weniger als vor einem Jahr und 31 weniger als die Rekordzahl im Jahre 2002. In der ersten Hälfte dieses Jahres befanden sich 58 Reaktoren mit einer Kapazität von 58,6 Gigawatt im Bau. Vier Fünftel dieser Reaktoren befinden sich in Asien und Osteuropa im Bau, und bei mehr als der Hälfte kommt es zu Verzögerungen. Es gibt zwei Ansichten zur Kernenergie. Die eine wird von den Ländern vertreten, die sich von der Kernenergie abwenden - Deutschland ist das bekannteste Beispiel. Die andere wird von den Ländern vertreten, die auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai bestätigt haben, dass sie massiv in die Kernenergie investieren wollen.

Die Gegner verweisen nicht nur auf den Unfall im japanischen Fukushima 2011, sondern auch auf die hohen Kosten neuer Projekte, die in der Regel teurer sind als ursprünglich geplant. Sie führen das Beispiel des Kraftwerks Flamanville in Frankreich an, dessen Block 3 mehr als ein Jahrzehnt hinter dem Zeitplan zurückliegt und dessen ursprüngliche Kosten von 3,3 Milliarden Euro sich mehr als vervierfacht haben.

Die Befürworter der Kernenergie argumentieren dagegen, dass sie zur Lösung globaler Probleme - Zugang zu Energieressourcen und negative Auswirkungen der Emissionen auf den Klimawandel - beitragen kann.
Auch die Europäische Kommission setzt auf die Kernenergieerzeugung, um die Klimaziele der EU zu erreichen.
Allein in der Tschechischen Republik werden sie die Freisetzung von etwa zwei Dutzend Millionen Tonnen CO2 in die Luft verhindern.

"Um die Wirtschaft zu dekarbonisieren, braucht man viel Strom und der muss produziert werden. Die Kernenergie wird eine Rolle darin spielen, um den Prozess sicher und nachhaltig zu gestalten. Die erneuerbaren Energien müssen durch die Kernenergie ergänzt werden", sagte der tschechische Handelsminister Jozef Sikela auf einer Konferenz der Kernenergieagentur in Paris im Herbst.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Nuklearblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 Megawatt befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Neben den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau von kleinen modularen Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden. Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Handel trägt die Kernenergie wesentlich zu den strategischen Zielen bei, zu denen Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit gehören.

"Es handelt sich um eine kohlenstoffarme, stabile und kontrollierbare Energiequelle mit einer jährlichen Nutzungsdauer von über 7.000 Stunden. Sie ist wichtig für die Gewährleistung der Stabilität des Elektrizitätssystems im Rahmen der Dekarbonisierung der Ressourcenbasis, aber auch für die Versorgung mit kohlenstoffarmer Wärme zu stabilen Preisen. Dank ihrer hohen Energiekonzentration hat sie auch einen deutlich geringeren Flächenbedarf als andere kohlenstoffarme Quellen", sagt Petra Milcova von der Kommunikationsabteilung des Industrieministeriums.
Laut Michal Macenauer, Direktor für Strategie bei EGU Brno, ist die Kernenergie ein tabuisiertes und emotionales Thema, und das größtenteils zu Unrecht. "Wenn die EU27 dekarbonisieren und nicht nur mehr Strom aus teuren erneuerbaren Energien erzeugen will, gibt es keine andere Wahl als den Bau von Kernkraftwerken. Es gibt Orte mit außergewöhnlichen natürlichen Bedingungen, aber das sind nicht die wichtigsten Industrieländer, und schon gar nicht die Länder Mitteleuropas", sagt er.
/gr/



Langsam auf dem Weg zur größten tschechischen Investition
15.12.2023 Pro Energy Seite 24


In diesem Jahr wurden mehrere wichtige Schritte verzeichnet, die den Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany näher bringen. Wird dieses Tempo auch im nächsten Zeitraum ausreichen?

Die Tochtergesellschaft von CEZ, Kraftwerk Dukovany II, hat verbindliche Angebote für den Bau des fünften Blocks in diesem Kernkraftwerk und unverbindliche Angebote für drei weitere Blöcke, darunter zwei in Temelín, erhalten. Der Block in Dukovany soll im Jahre 2036 in Betrieb genommen werden.

In dreizehn Jahren dürfte ein neuer Kernkraftwerksblock in Betrieb sein. Die Inbetriebnahme des letzten Blocks (Block 1 in Temelín) wird etwa 34 Jahre zurückliegen. Außerdem ist klar, dass wir schon einige Jahre vorher ein Defizit in der Stromerzeugung haben werden.


Weltweit werden derzeit sechzig neue Kernreaktoren gebaut. Die Tschechische Republik gehört noch nicht zu diesen Ländern, aber sie gehört immer noch zum europäischen "Atomclub". Der weitere Bau von Kernkraftwerken wurde beschlossen, und die ersten konkreten Schritte werden bereits unternommen. In Europa werden Atomkraftwerke in Frankreich oder Großbritannien (Hinkley Point C - EPR-1750-Reaktoren) gebaut. Andere Länder, wie Polen, haben ebenfalls bereits den Weg der Kernenergie eingeschlagen. Nur Deutschland hat keine Pläne, zur Kernenergie zurückzukehren. Im April dieses Jahres hat es sein letztes Kernkraftwerk vom Netz genommen und damit mehr als 60 Jahre Atomstromerzeugung beendet.
Nächstes Jahr soll in Frankreich im Kraftwerk Flamanville ein dritter Reaktor ans Netz gehen, und ein vierter Reaktor im Kraftwerk Mochovce in der Slowakei soll 2025 betriebsbereit sein. Die Ukraine hat mit dem US-Unternehmen Westinghouse einen Vertrag über den Bau des AP1000-Reaktors unterzeichnet, aber das Projekt liegt derzeit auf Eis, da das Land andere Sorgen hat.
Gleich hinter der Grenze zur Europäischen Union stellt die Türkei vier Reaktoren fertig. Sie hat sich für Reaktoren des Typs WWER V-509 entschieden, von denen der letzte im Jahre 2026 in Betrieb genommen werden soll. In Asien will China bis zum Jahr 2030 insgesamt 24 neue Reaktoren in Betrieb nehmen, Indien acht, und auch Südkorea und Ägypten werden nicht untätig sein.



BINDENDE ANGEBOTE



Petr Zavodsky, Leiter der Kernkraftwerke der CEZ-Gruppe, erklärt, dass in Dukovany ein Reaktor der Generation III+ mit einer Laufzeit von 60 Jahren in Betrieb gehen wird. Er erinnert auch daran, dass diese Anlage keinesfalls den Bedarf der Tschechischen Republik in den 30er Jahren und darüber hinaus decken kann. Es ist notwendig, mehr Kernkraftwerke zu bauen und vor allem mehr erneuerbare Energien einzusetzen. Er erwartet auch das Aufkommen kleiner Kernreaktoren. Ihm zufolge werden die Vorbereitungsarbeiten für den Bau des Blocks Dukovany in den Jahren 2024-2029 und der eigentliche Bau in den Jahren 2029-2036 durchgeführt.

Im nächsten Jahr soll entschieden werden, welcher der drei Bieter für den Bau aus der Ausschreibung hervorgehen wird. Sie alle haben die Frist eingehalten und verbindliche Angebote für den fünften Block in Dukovany und unverbindliche Angebote für die anderen drei Blöcke, darunter zwei in Temelin, wo sich unser "jüngeres" Kernkraftwerk befindet, abgegeben. Bei den Bietern handelt es sich um das amerikanisch-kanadische Unternehmen Westinghouse, das französische Unternehmen EDF und das koreanische Unternehmen KHNP.

Die hundertprozentige Tochtergesellschaft von CEZ, Kraftwerk Dukovany II (EDU II), hat die Angebote erhalten und wird sie unter wirtschaftlichen, technischen und kommerziellen Gesichtspunkten bewerten. Das Bewertungsmodell richtet sich nach den Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

Die Ausschreibung wurde im März des letzten Jahres gestartet, und die Bieter waren nicht faul. Sie wissen, dass der Reaktortyp selbst, sein Design, die Sicherheit und andere Aspekte eine Sache sind, aber auch weitergehende Anforderungen eine Rolle spielen. Am lautesten ist die Forderung nach einer möglichst breiten Beteiligung tschechischer Unternehmen an dieser Mega-Investition. Auch der Nutzen für Bildung und Ausbildung ist wichtig. Ein europäisches Unternehmen wie EDF hat einen gewissen Vorteil, da es mit tschechischen Unternehmen das gleiche europäische Regelungsumfeld teilt. Dies erspart den Investoren und ihren Zulieferern die Kosten, die sie sonst für die Einführung und Umsetzung aufwenden müssten. Die Franzosen verlassen sich auch stark auf ihre europäischen Wurzeln und auf die Sicherung unabhängiger Technologien unter vollständiger europäischer Kontrolle. Sie konzentrieren sich auch auf potenzielle lokale Lieferanten - seit dem Jahr 2021 haben sie bereits zweihundert in der Tschechischen Republik gefunden und mit mehr als neunzig von ihnen Gespräche geführt.
Aber auch außereuropäische Bieter sind in Europa bereits gut bekannt. Der koreanische Reaktor für das Kernkraftwerk Dukovany wurde kürzlich als konform mit den europäischen Normen zertifiziert. Die Vereinigung European Utility Requirements (EUR), die einheitliche europäische Kriterien für Kernreaktoren der Generation III harmonisiert und bewertet, vergab den APR1000-Reaktor an das koreanische Unternehmen KHNP. Der AP1000-Reaktor von Westinghouse hat ebenfalls eine europäische Zertifizierung. EDF bietet den EPR1200-Reaktor an, eine Anpassung des EPR-Reaktors, der bereits in drei europäischen Ländern - Großbritannien, Frankreich und Finnland - zugelassen ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Bieter etwas zu bieten haben. Sie sind keine Neulinge auf dem Gebiet der Kernenergie.
/gr/
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikelm zum Thema Energie aus tschechischen Medien vom 19.12.2023:


LIFE-Programm-Hilfe für Gemeinden in Sachen Energie
18.12.2023 Moravske hospodarstvi Seite 15

Sie sind Bürgermeister und fragen sich oft, wie Sie den Energieverbrauch in Ihrer Gemeinde senken, eigene Energieressourcen aufbauen, wo Sie einen fähigen Energietechniker finden und wie Sie gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimieren können? Wissen Sie, wohin Sie sich mit diesen Fragen wenden können?

JINAG, die südmährische Agentur für öffentliche Innovation, startet ein LIFE- Programm, das sich auf die Umgestaltung der Energiesituation in der Region Südmähren konzentriert. Das Projekt zielt darauf ab, die Energieeffizienz zu steigern und die Treibhausgasemissionen in den Gemeinden zu verringern, indem ein Netzwerk von Energiemanagern für die Gemeinden in der Region Südmähren geschaffen und die gründliche Renovierung von öffentlichen Gebäuden unterstützt wird.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die energieeffiziente Renovierung von Gebäuden beschleunigt werden muss - zum Beispiel aufgrund steigender Energiepreise oder des Klimawandels - und die Gemeinden sollten mit gutem Beispiel vorangehen.
Ein weiteres Problem ist die geringe Fähigkeit der Kommunen, auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren und wirksame Lösungen zu finden. Aus diesem Grund baut JINAG ein Netzwerk von Energiemanagern auf. Diese Experten werden den Gemeinden dabei helfen, ihre aktuelle Energiesituation zu bewerten (Gebäude, Energieverbrauchsdaten, eigene Energiequellen, ...) und Vorschläge für die nächsten Schritte zu machen (Renovierung bestimmter Gebäude, Finanzierungsmethoden, Energieeinkauf, Einführung von Energiemanagement, Schulungen, ...).

Dieses umfassende System wird den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der Verbesserung der Energieeffizienz ermöglichen. Dieses Expertennetzwerk wird mit den Gemeinden in der Region Südmähren zusammenarbeiten, um wirksame Strategien zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Kohlendioxidemissionen zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt wird gemeinsam mit den Partnern Partnership - Stiftung und SEMMO, Verband der Energiemanager von Städten und Gemeinden, durchgeführt.

Das Projekt wird am 1. Dezember 2023 offiziell gestartet. Gleichzeitig möchten wir Energiefachleute ansprechen, die sich dem Netzwerk der Energiemanager anschließen möchten, wenn auch nur mit einem Teil ihrer Kapazitäten.
Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren oder dem Netzwerk der Energiemanager beitreten möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an karolina.smutkova@jinag.eu
/gr/




Die Stadt Brünn soll nach dem Jahr 2030 mit Wärme aus dem AKW Dukovany beheizt werden
18.12.2023 Moravske hospodarstvi Seite 11


Der Plan, eine Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn zu bauen, entstand während des Baus des Kernkraftwerks in den 80er Jahren, seitdem wurde seine Umsetzung mehrmals in Erwägung gezogen, schließlich wurde das Projekt im Jahre 2010 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Durch den Krieg in der Ukraine und die anschließende Energiekrise änderte sich die Situation grundlegend. Das Projekt befindet sich in der Phase der Vorbereitung der vertraglichen Beziehungen zwischen der Heizwerken Brünn und CEZ.

Da die Stadt Brünn nicht nur in den Haushalten, sondern auch in vielen Organisationen und Unternehmen zu etwa 80 % von Gas für die Heizung abhängig ist, was langfristig nicht tragbar ist, wurde mit der Suche nach einer Alternative begonnen, um die Energiesicherheit und die Autarkie von Brünn zu gewährleisten. "Und die Warmwasserleitung, die etwa 50 % des Wärmeverbrauchs abdecken soll, ist eine der Möglichkeiten, wie wir das erreichen können", sagte die Bürgermeisterin von Brünn Marketa Vankova.

Das Projekt befindet sich in der Phase der Vorbereitung der vertraglichen Beziehungen zwischen den Heizwerken Brünn und CEZ. Konkret handelt es sich um den Vertrag über den künftigen Bezug von Wärme mit der Firma CEZ und den Vertrag über die Ausführung von Arbeiten mit CEZ. Unmittelbar nach der Unterzeichnung der Verträge wird mit der Vorbereitung der Projektdokumentation begonnen", informiert Marketa Vankova.


Schneller dank der Novelle des Liniengesetzes:

Der Vorstandsvorsitzende der Energiefirma CEZ, Daniel Benes, hat bereits erklärt, dass die Vorbereitungen darauf abzielen, im Jahr 2025 oder 2026 alles für den Bau bereit zu haben, und dass der Bau bald beginnen könnte. Der Termin, der im Zusammenhang mit dem Start der Heißwasserleitung diskutiert wird, ist das Jahr 2030.

Der Bau wird auch auf Regierungsebene unterstützt, und zwar durch eine Änderung des Liniengesetzes, die eine schnellere Vorbereitung ermöglichen wird. Die geplante Heißwasserleitung vom Kernkraftwerk Dukovany nach Brünn und möglicherweise weitere Wärmeverteilungsanlagen werden im Rahmen der Novelle, die ab Juli 2023 in Kraft trat, eine wichtige Energieinfrastruktur darstellen. "Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energieautarkie und Unabhängigkeit von Brünn. Seit dem letzten Jahr versuchen wir, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, um die Unabhängigkeit von russischem Gas in der gesamten Tschechischen Republik und von Gas im Allgemeinen zu gewährleisten. Es ist nicht nur notwendig, den Energiemix zu ändern, sondern auch beim Energieverbrauch zu sparen. Im vergangenen Jahr ist uns eine völlige Trendwende gelungen", sagte Premierminister Petr Fiala und wies darauf hin, dass die Tschechische Republik heute nur noch etwa drei bis vier Prozent ihres Gases aus Russland bezieht, während es zu Beginn des Krieges noch fast 100 Prozent waren.


Verhandlungen auch mit Gemeinden entlang der Trasse :
Nach den derzeitigen Annahmen würde die Heißwasserleitung 19 Milliarden Kronen kosten. CEZ wird für die Bereitstellung der Wärme bis zur Grenze des Kraftwerks verantwortlich sein, während die Heizwerke Brünn den Bau vom Kraftwerk bis nach Brünn übernehmen wird.
"Wir rechnen mit der Finanzierung aus drei Quellen. Eine ist unser Geld, die zweite Quelle sind Subventionen, und wir würden gerne mindestens die Hälfte des Betrags bekommen. Die dritte Quelle sind Kredite", sagte der Chef der Brünner Heizwerke Petr Fajmon.
Die Brünner Heizwerke haben auch bereits Verhandlungen mit Gemeinden entlang der geplanten Strecke aufgenommen. "Oslavany ist sehr interessiert. Wir werden schrittweise auch mit anderen Gemeinden entlang der Trasse verhandeln", fügt Petr Fajmon hinzu.


Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn:
Emissionsfreie Wärme aus dem Kernkraftwerk Dukovany soll über eine 42 Kilometer lange Heißwasserleitung nach Brünn gebracht werden. Dabei handelt es sich nicht um Abwärme, sondern um Wärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung. Die Trasse verläuft größtenteils in Grünanlagen außerhalb der bebauten Gebiete der Gemeinden. Wo immer möglich, werden Korridore in der Nähe von Feldwegen, Straßen- und Schienennetzen genutzt. Außerdem wird ein 1 100 m langer Tunnel entlang der Hauptleitung unter dem Bucin-Berg bei Tetcice gebaut, der Teil des Bobrava-Naturparks ist. Die Leitung wird in einer kanalfreien, vorgedämmten Ausführung in einem Erdgraben verlegt. Sie wird die Flüsse Jihlava und Oslava auf Rohrbrücken überqueren. Die Temperatur des Warmwassermediums wird in der Pumpstation Bosonohy um 1 °C niedriger sein. Die Verluste der Wärmeleitung werden 3 % nicht überschreiten. Die Warmwasserleitung wurde bereits in den 1980er Jahren in Betracht gezogen, als das Kraftwerk in Betrieb genommen wurde. Vor zehn Jahren wurde das Projekt vorbereitet, wurde aber schließlich auf Eis gelegt. Aufgrund der damals niedrigen Gaspreise war es wirtschaftlich nicht tragfähig.

/gr/



Im zweiten Temeliner Block wurde das Informationssystem modernisiert
19.12.2023 MF DNES Seite 14 ctk


Das Kernkraftwerk Temelín hat das Informationssystem des Blocks 2, das Hunderte von Parametern überwacht, für mehrere zehn Millionen Kronen modernisiert.

Dank des Systems können die AKW-Operateure im Kontrollraum des Blocks unter anderem sehen, ob der Füllstand im Speisetank gesunken oder die Temperatur der Lager des Turbinengenerators angestiegen ist.

Die gleiche Verbesserung wird im nächsten Jahr am Informationssystem des ersten Produktionsblocks des Atomkraftwerkes Temelin vorgenommen.

/gr/





Grüner Kreis und Klimakoalition: Nach Ansicht der Europäischen Kommission ist der tschechische Entwurf des Klima- und Energieplans fehlerhaft. Zum Beispiel sollte das Ziel für erneuerbare Energien erhöht werden

19.12.2023 Ekolist.cz



Die Europäische Kommission hat heute ihre Reaktion auf den tschechischen Entwurf des nationalen Klima- und Energieplans veröffentlicht [1]. Nach Einschätzung der Europäischen Kommission weist der Planentwurf eine Reihe von Mängeln auf, und seine Form spiegelt den Beitrag der Tschechischen Republik zur Erreichung der EU-weiten Klimaziele nicht ausreichend wider.

Während der Ausarbeitung des Plans wiesen Umweltorganisationen unter anderem auf zu niedrige Ziele für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, unrealistische Pläne für den Bau neuer Kernkraftwerke und eine unzureichende Beteiligung der Öffentlichkeit an dem gesamten Prozess hin.

Die Europäische Kommission hat gewarnt, dass der im Nationalen Klima- und Energieplan (NKEP) vorgeschlagene Beitrag der Tschechischen Republik zum EU-Ziel für erneuerbare Energien nicht den Berechnungen der Richtlinie entspricht. Im NKEP schlägt die Tschechische Republik einen Anteil erneuerbarer Energiequellen am Endenergieverbrauch von 30 % im Jahr 2030 vor, während die Europäische Kommission berechnet, dass die Tschechische Republik mindestens 33 % erreichen sollte. Das EU-weite Ziel liegt bei 42,5 %.

Die Kommission hat der tschechischen Regierung daher empfohlen, das Ziel für erneuerbare Energien zu erhöhen und ein detailliertes Szenario auszuarbeiten, wie ein höherer Anteil an erneuerbaren Energien erreicht werden kann. Sie kritisiert auch das Fehlen sektoraler Strategien für die Entwicklung erneuerbarer Energien und das Fehlen eines Ziels für die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich.

Im Gegensatz dazu lobt die Europäische Kommission die Tschechische Republik für ihre langfristige Strategie zur Renovierung von Gebäuden. Sie begrüßt auch die Absicht, die Nutzung von Kohle zur Wärme- und Stromerzeugung bis zum Jahr 2033 zu beenden. Gleichzeitig weist sie jedoch darauf hin, dass der tschechische NKEP keinen konkreten Zeitplan für die Beendigung der öffentlichen Unterstützung für fossile Brennstoffe oder Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von Erdgas enthält.

Die Europäische Kommission weist auch darauf hin, dass der Entwurf des Plans keine Analyse des Investitionsbedarfs und keine Informationen darüber enthält, welche Mittel für die Energiewende verwendet werden sollten. Außerdem fehlt eine detailliertere Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der verschiedenen Maßnahmen und Ziele sowie spezifische Maßnahmen, die zur Verringerung der Energiearmut beitragen würden.



Im tschechischen Plan fehlt der Kommission eine Risikobewertung der Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf die Energieinfrastruktur. Dies betrifft insbesondere die Verfügbarkeit von Wasser zur Kühlung von Kernreaktoren. Die begrenzte Menge an Wasser ist bereits ein limitierender Faktor für den Bau neuer Reaktoren in Dukovany.

Die Europäische Kommission ist außerdem der Ansicht, dass die Tschechische Republik sicherstellen sollte, dass die Öffentlichkeit in die Ausarbeitung des Plans einbezogen wird, und erklären sollte, wie die Ergebnisse dieser Konsultationen bei der Ausarbeitung des Plans berücksichtigt wurden.

Die tschechische Regierung hat nun die Aufgabe, die endgültige Fassung des Nationalen Klima- und Energieplans zu erstellen, den alle Staaten bis Ende Juni 2024 vorlegen müssen.




Jiri Kozelouh, Leiter des Energieprogramms der Bewegung DUHA, sagte: "Laut der Europäischen Kommission sollte die Tschechische Republik ein höheres Ziel für saubere Energie im Jahr 2030 haben, um einen angemessenen Beitrag zum EU-weiten Ziel zu leisten. Das haben wir dem Industrieministerium im Namen der Umweltorganisationen von Anfang an gesagt. Die Tschechische Republik schöpft im Entwurf des nationalen Klima- und Energieplans ihr Potenzial für die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen nicht aus. Die Regierung sollte daher das Ziel nicht nur aufgrund der Empfehlungen der Europäischen Kommission erhöhen, sondern vor allem, um unsere Energiesicherheit und -autarkie zu stärken und die Klimakrise zu bewältigen. Ebenso sollte sie in ihrem eigenen Interesse einen klaren Plan für den Ausstieg aus der Kohle und ihr Ende bis spätestens 2033 haben."





Stepan Vizi, Experte für Klimapolitik am Zentrum für Verkehr und Energie, sagte: "Laut der Europäischen Kommission weist der tschechische Entwurf des Nationalen Klima- und Energieplans eine Reihe von Mängeln auf, auf die wir als Nichtregierungsorganisationen auch während des Vorbereitungsprozesses hingewiesen haben. Es ist von vornherein klar, dass die Ziele für die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen in dem Vorschlag zu niedrig sind. Vor allem gibt es keinen klaren Umsetzungsplan. An all diesen Punkten muss die tschechische Regierung in den kommenden Monaten arbeiten, wenn die Tschechische Republik die gesamte Transformation erfolgreich bewältigen will."




Jaroslav Bican, Leiter der Energiekampagne bei Greenpeace CR, sagt: "Der Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans, der im Oktober an die Europäische Kommission geschickt wurde, hat die zweite Runde der öffentlichen Konsultation immer noch nicht bestanden, obwohl das Ministerium für Industrie und Handel dies versprochen hat. Auch die Ergebnisse der ersten Anhörungsrunde wurden bei der Ausarbeitung des Textes nicht ausreichend ausgewertet und in den Planentwurf eingearbeitet. Die Europäische Kommission hat die Tschechische Republik nun unter anderem dazu aufgefordert, ihr Ausbauziel für erneuerbare Energien zu erhöhen. Die Forderung nach einer Erhöhung der Ziele für erneuerbare Energien wurde auch von der Öffentlichkeit deutlich geäußert. Das Ministerium hätte dies schon längst machen können, wenn es die Ergebnisse der Konsultation ernst genommen hätte."




Edvard Sequens, Energieberater beim Verein Calla, sagt: "Der Rückstand der Tschechischen Republik bei der Nutzung sauberer erneuerbarer Energien und das Versäumnis, ihr Potenzial in diesem Bereich auszuschöpfen, droht sich fortzusetzen, wenn das Industrieministerium und die Regierung ihre Prioritäten nicht ändern. Nicht nur in den kommenden Energiestrategien, sondern auch in konkreten praktischen Schritten, insbesondere in der Gesetzgebung. Die überwältigende Vorliebe für die teure und stagnierende Kernkraft lenkt die Kapazitäten der Politiker, des öffentlichen Dienstes und die Aufmerksamkeit der Wähler von schnelleren und billigeren Lösungen für unseren Energiebedarf ab. Sehr bedauerlich ist, dass dies auch mit Hilfe von Manipulationen bei der Modellierung von Energieszenarien geschieht.

/gr/



In Tschechien wurden dieses Jahr Solarkraftwerke mit einer Leistung von 1 GW errichtet, die größte Menge für die letzten 13 Jahre
18.12.2023 oenergetice.cz ctk

Die Entwicklung der Solarenergie in der Tschechischen Republik hat sich deutlich beschleunigt. In diesem Jahr wurden nach vorläufigen Angaben Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Leistung von rund einem Gigawatt (GW) gebaut, so viel wie seit 13 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr lag die Kapazität der neuen Anlagen bei über 288 MW. Die kumulierte Leistung aller Photovoltaik-Kraftwerke des Landes dürfte nun 3,6 GW betragen. Trotz des diesjährigen Wachstums beträgt der Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung in der Tschechischen Republik immer noch nur etwa vier Prozent, während er beispielsweise in den Niederlanden und in Spanien bei 18 bzw. 14,6 Prozent liegt. Den Branchenverbänden zufolge verhindern Einschränkungen bei den Genehmigungsverfahren einen stärkeren Ausbau.



"Der geschätzte Zuwachs von bis zu 1.000 neuen Solar-Megawatt zeigt, dass die Tschechische Republik wieder zu den Ländern gehört, die es mit der schrittweisen Modernisierung ihres Energiesektors ernst meinen. Die Tschechische Republik hat in den letzten zwei Jahren buchstäblich eine Solar-Renaissance gefeiert. Photovoltaik-Anlagen sind zu einer beliebten Lösung geworden, um die Haushalte vor den steigenden Energiepreisen auf dem Markt zu schützen", kommentierte Martin Sedlak, Programmdirektor der Assoziation der modernen Energie, die diesjährige Entwicklung.

Neben den Haushalten, bei denen bereits im letzten Jahr ein starker Anstieg der Nachfrage nach Photovoltaik zu verzeichnen war, nehmen dieses Jahr auch größere Solarparks auf Industriehallen und Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu.

Doch trotz des großen Wachstums stößt der heimische Ausbau der Solarenergie laut Sedlak an Grenzen. "Um das volle Potenzial der Photovoltaik zu nutzen, müssen wir die Genehmigungsverfahren vereinfachen und die notwendigen Kapazitäten in den Netzen sicherstellen", so Sedlak.

Jan Krcmar, geschäftsführender Direktor der Solarvereinigung, stimmt zu und sagt, dass das Ministerium für regionale Entwicklung, das für die Bauagenda zuständig ist, bei der Beseitigung von Hindernissen nicht sehr proaktiv vorgegangen ist. "Wir laufen jedoch Gefahr, dass die tschechische Industrie in einigen Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig sein wird, wenn die Unternehmen nicht in der Lage sind, einen wirklich bedeutenden Verbrauch an grünem Strom vorzuweisen, der nicht nur durch Dachinstallationen realisiert werden kann", so Krcmar.

Tschechischer Umweltminister Petr Hladik (KDU-CSL) erklärte heute gegenüber der CTK-Agentur, dass sein Ministerium daran arbeitet, das Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und zu entbürokratisieren. Ihm zufolge ist es das Ziel, Beschleunigungszonen vorzubereiten, in denen es möglich sein wird, ohne unnötige Verzögerungen Genehmigungen für den Bau neuer erneuerbarer Energiequellen zu erhalten, weil sie Gebiete umfassen werden, in denen keine Gefahr von Konflikten mit dem Naturschutz besteht. CTK war heute nicht in der Lage, eine Stellungnahme des Ministeriums für regionale Entwicklung zu erhalten.



Fast ganz Europa meldet einen Rekord beim Ausbau der Solarenergie: Nach Angaben des Verbandes wurden in diesem Jahr in der EU 55,9 GW an Photovoltaik-Anlagen gebaut, womit die EU-weite Solarkapazität im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 263 GW gestiegen ist. Unter den Ländern ist Deutschland in diesem Jahr mit 14,1 GW an neuen PV-Installationen führend. Spanien folgt mit 8,2 GW, gefolgt von Italien an dritter Stelle mit 4,9 GW, Polen an vierter Stelle mit 4,6 GW und den Niederlanden an fünfter Stelle mit 4,5 GW.

Die Tschechische Republik hinkt beim Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung weiterhin hinterher: Vorläufige Daten zeigen, dass der Anteil in diesem Jahr bei etwa vier Prozent liegt. Von den Nachbarländern hat nur die Slowakei mit 1,7 Prozent einen geringeren Anteil. In Deutschland hat die Photovoltaik einen Anteil von 12,4 Prozent an der Gesamtstromerzeugung, in Polen neun Prozent und in Österreich 4,5 Prozent. Zu den Spitzenreitern in der EU gehören die Niederlande mit 18 Prozent oder Spanien mit 14,6 Prozent.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln aus tschechischer Presse zum Thema Energie vom 19.Dezember 2023:


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CEZ will Solarkraftwerke auf den Uran-Schlammgruben errichten
20.12.2023 MF DNES Seite 13 Antonin Pelisek


Die Energiefirma CEZ will im Jahre 2026 in der Nähe von Mydlovary in Südböhmen (Bezirk Budweis) mit dem Bau beginnen. Die Entwicklung der Gemeinden soll nicht verschlechtert werden, sagen Unternehmensvertreter. Die Gemeinden verlangen weitere Informationen.

CEZ plant den Bau eines großen Solarkraftwerks in der Region Budweis. Als Standort hat das Unternehmen das Gelände der ehemaligen Uran-Schlammgruben von MAPE Mydlovary gewählt.

Die Grundstücke für dieses Großprojekt befinden sich auf fünf Kataster und umfassen eine Fläche von 140 Hektar. Dazu gehören beispielsweise auch die Gemeinden Mydlovary, Olesnik und Divcice. Der Fotovoltaikpark wird zunächst eine Leistung von bis zu 130 Megawatt haben. Zum Vergleich: Die Leistung laufender Photovoltaik-Anlagen auf Dächern wird in Kilowatt-Einheiten angegeben.


Vertreter der Gemeinden erfuhren im Oktober im Kreisamt der Region Südböhmen von diesem Plan. Die Kreisvertreter beschäftigen sich nun mit einer Änderung der Grundsätze der Gebietsentwicklung der Region Südböhmen, des Dokuments, das das Projekt in dem Gebiet ermöglichen soll. Seit letztem Jahr arbeiten die Räte an der Aktualisierung des südböhmischen Gebietsplans , in der zum Beispiel Standorte für Solar- oder Windkraftanlagen festgelegt werden.

"Was uns an dem Plan stört, ist der Mangel an Informationen. Es ist mir klar, dass erneuerbare Energiequellen benötigt werden, aber wir müssen den Kontext kennen. Was wird das für unser Dorf bedeuten, das seit Jahren durch die Sanierung von MAPE belastet ist", sagte Renata Gondekova, die Bürgermeisterin von Mydlovary.
Andere betroffene Gemeinden, darunter Divcice, haben ebenfalls Vorbehalte. Sie sind der Meinung, dass das Projekt fast im Geheimen und ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung durchgeführt wird.

"Die Anwohner fragen mich danach, aber ich kann ihnen nicht antworten. Wenn ich CEZ oder die Südböhmische Region frage, sagen sie mir, dass das Projekt noch in Vorbereitung ist und nichts Konkretes. Doch das ausgewählte Land gehört dem staatlichen Unternehmen Diamo, das die Abraumhalden nach der Uranaufbereitung saniert. Es hat selbst einige der umliegenden kleineren Flächen an private Eigentümer verkauft. Die planen darauf auch Solarkraftwerke", sagte Miroslav Stulík, der Bürgermeister von Divcice.

Das Energieunternehmen CEZ hat seine Absicht bestätigt, in diesem Gebiet einen Photovoltaik-Park zu errichten. Der voraussichtliche Baubeginn ist für das Jahr 2026 geplant.


"Alles befindet sich noch in der Planungsphase. Es wird die Entwicklung der Gemeinden definitiv nicht beeinträchtigen, wir kommunizieren mit ihnen", sagte Petr Suler, Leiter der Kommunikationsabteilung von CEZ.

Ihm zufolge befindet sich das Projekt in der Phase der Bewertung vor dem üblichen UVP-Verfahren und ist aufgrund des Standorts keineswegs einfach. Zunächst muss geklärt werden, ob es möglich ist, an diesem Standort einen Solarpark zu errichten. Im Optimalfall könnte er eine Kapazität von bis zu 130 MWp - Megawattpeak, wie die Leistung eines Solarmoduls bezeichnet wird - haben.

Der Standort ist durch die ehemalige Uranerz-Aufbereitungsanlage negativ beeinflusst

Der südböhmische Kreishauptmann Martin Kuba vertritt eine ähnliche Meinung. Er wies darauf hin, dass das Gebiet für keine andere Nutzung geeignet ist. Es ist weder für die Landwirtschaft noch für die Freizeitsnutzung geeignet. Hunderte von Hektar der Landschaft um Mydlovary sind durch die ehemalige Uranerzaufbereitungsanlage, die hier seit den 1960er Jahren in Betrieb war, geschädigt worden.

Vor 20 Jahren begann der Staat mit der Sanierung des Geländes, die bis heute Milliarden von Kronen gekostet hat. Die radioaktiven Schlammgruben wurden mit Abfällen wie Reifen und Asche gedeckt. Nach Angaben von Diamo aus dem Jahr 2019 sollte das Gelände, das mit Lehm und Erde bedeckt und begrünt wurde, bis 2024 geschlossen, d. h. saniert sein. Die Fläche umfasst 286 Hektar, insgesamt sind nach Angaben des Umweltministeriums bis zu 900 Hektar von der ehemaligen Uranindustrie betroffen. Die endgültige Rekultivierung des Gebiets wird schätzungsweise noch zehn Jahre dauern.

Laut Stulik muss CEZ das Gebiet, auf dem die Solarpaneele aufgestellt werden sollen, auf die so genannte Zugspannung testen, um festzustellen, ob der Lehmboden das Gewicht der Solarpaneele tragen kann. Weitere Unbekannte für die Gemeinden sind endgültige Vorstellungen über die Größe des Parks oder die Lösung für die Instandhaltung der Anlage. All diese Vorbehalte oder Fragen sollten im Rahmen des UVP-Verfahrens geklärt werden, das eine Bewertung durch unabhängige Sachverständige oder eine öffentliche Anhörung vorsieht.

/gr/



CEZ – Weihnachtsmärkte
20.12.2023 LN Seite 16

Positive Nachrichten - Auf dem Weihnachtsmarkt der Behindertenwerkstätten im Haus der Energie in Ostrava spendeten die Mitarbeiter der Energiefirma CEZ mehr als 52.000 Kronen für einen guten Zweck. Die Mitarbeiter der Caritas Hrabyne, der Werkstätten Chrpa in Krnov, Puntik in Orlov und der Gesellschaft Botumy in Ostrava verkauften ihre Produkte auf den Märkten, und der köstliche Kaffee aus dem Mental Café trug dazu bei, die Weihnachtsmärkte noch angenehmer zu gestalten.

Dem Weihnachtsmarkt ging im November ein Wohltätigkeitsfrühstück voraus, bei dem die Energiearbeiter Köstlichkeiten aus der Produktion des Sozialunternehmens Melvita, einer Tochtergesellschaft der Diözesancaritas von Ostrava und Opava, kauften. "Dank des riesengroßen Interesses haben wir beschlossen, im Jahr 2024 jeden Monat ein Frühstück mit Melvita zu veranstalten", sagte der CEZ-Sprecher Vladislav Sobol
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/gr/



Chef der Atomabteilung des US-Baukonzerns Bechtel:
Tschechische Firmen könnten für den Reaktor in Polen eingesetzt werden
20.12.2023 HN Seite 11 Martin Ehl

Obwohl wir in Europa vor allem durch die Autobahnen auf dem Balkan sichtbar sind, sind wir ein Unternehmen mit einer jahrzehntelangen Tradition im Bau von Kernkraftwerken. Das ist die Botschaft, die der US-Baukonzern Bechtel, der zusammen mit Westinghouse eines von drei Angeboten für den Bau eines neuen tschechischen Atomreaktors in Dukovany abgegeben hat, über den die Regierung voraussichtlich im nächsten Jahr entscheiden wird, in diesen Tagen und Wochen in der Tschechischen Republik zu vermitteln versucht.

"Es gibt viele Debatten über Zahlen und Details, aber die Ausschreibung läuft gut", sagte John Howanitz, der den Teil von Bechtel leitet, der Kernreaktoren baut, gegenüber der Zeitung HN. Bei dem gemeinsamen Projekt ist, vereinfacht gesagt, Westinghouse für die Konstruktion des Reaktors und Bechtel für dessen Bau verantwortlich. Howanitz und seine Kollegen besuchten vor kurzem die Tschechische Republik, um unter anderem über potenzielle tschechische Lieferanten zu sprechen.

Die tschechische Regierung wird voraussichtlich im nächsten Jahr über den Bau des neuen Reaktorblocks in Dukovany entscheiden, und zwar auf der Grundlage einer endgültigen Rangliste der Bieter, die von CEZ aus drei Angeboten erstellt werden soll. Neben den Amerikanern bewerben sich auch die französische EDF und die südkoreanische KHNP um den Bau. CEZ soll seine Entscheidung bis zum 15. Februar an die Regierung übermitteln. Es ist jedoch noch unklar, ob die Tschechische Republik einen, zwei oder vier Reaktoren bauen will. Laut dem tschechischen Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela wird die Regierung spätestens im Januar entscheiden, wie viele Blöcke sie haben möchte.


Bechtel und Westinghouse haben im vergangenen Jahr den Bau von zwei Blöcken des Kernkraftwerks Vogtle in Georgien erfolgreich abgeschlossen, das sie als grundlegende Referenz für einen möglichen Auftrag in der Tschechischen Republik betrachten. "Dies ist das erste Kernkraftwerk, das seit 30 Jahren in den USA fertig gestellt wurde. Wir wollen diesen Erfolg in der Tschechischen Republik und in Polen wiederholen", sagte Howanitz. Das Projekt Vogtle übernahm Bechtel im Jahr 2017, als es sich stark verzögerte und überteuert war.

Bechtel ist Amerikas größtes Bauunternehmen, das im Jahre 1898 gegründet wurde und sich nach wie vor im Besitz der Familie Bechtel befindet, die zu den fünf reichsten Familien der USA gehört. "Wir haben jahrzehntelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Westinghouse. Wir haben in verschiedenen Formaten und an verschiedenen Orten zusammengearbeitet, sowohl im nuklearen als auch im nichtnuklearen Bereich", betonte Howanitz auf die Frage, ob die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen nicht eher eine Komplikation darstelle, die den Bau verlängere. Schließlich hat sich der Bau von Kernreaktoren in Europa in den letzten Jahren verzögert und ist gleichzeitig teurer geworden. Bechtel ist seit den Anfängen der US-amerikanischen Kernkraftwerke in den 1950er Jahren an deren Bau beteiligt.


Während Bechtel in Amerika riesige Projekte wie Staudämme und Kernkraftwerke gebaut hat und auch im Nahen Osten und in Asien tätig ist, ist das Unternehmen in Europa nicht sehr präsent. Heute ist das Unternehmen mit seinen mehr als 50.000 Mitarbeitern in rund vierzig Ländern tätig. Vor zwanzig Jahren begann das Unternehmen, Aufträge für den Bau von Autobahnen im Kosovo, in Nordmazedonien und Serbien zu erhalten.


Die Autobahn, die sich auf Pfeilern durch die Gebirgstäler des südlichen Balkans wölbt, mag beeindruckend sein, aber sie ist kein Atomkraftwerk. "Wir sind schon sehr lange ein Atomunternehmen, länger als einige der anderen Akteure in diesem Geschäft", verteidigte sich Howanitz gegen die Frage, dass es als Referenz für Tschechien nicht das beste Beispiel sei.
Howanitz erklärte, dass Bechtel, das in diesem Jahr zusammen mit Westinghouse den Zuschlag für den Bau des ersten polnischen Kernreaktors erhalten hat, unabhängig vom Standort nach dem gleichen Schema vorgeht. "Wir haben unsere Prozesse und Verfahren zur Auswahl von Auftragnehmern. Damit kommen wir, wir werden nicht etwas Spezielles schaffen. Unser Ziel ist es, so viele lokale Ressourcen, Arbeitskräfte und Auftragnehmer wie möglich zu nutzen", betonte er. "Aber jeder Standort hat etwas andere regulatorische Anforderungen, also passen wir uns daran an.


"Der AP1000-Reaktor ist ein weiteres Argument, mit dem der Leiter der Nuklearabteilung von Bechtel dafür plädiert, den Zuschlag für die tschechische Ausschreibung zu erhalten. Seiner Meinung nach erfüllt er die tschechischen Anforderungen. "Weder die Franzosen noch die Koreaner haben ein Modell, das so genau passt wie der AP1000. Sie müssten es modifizieren und Sachen machen, die sie bisher nicht getan haben, was in der Regel zu längeren Bauzeiten führt", so Howanitz.


Howanitz sagte, dass die Tschechische Republik für Bechtel auch eine Quelle für Unternehmen und Arbeitskräfte für das Projekt in Polen werden könnte. Der polnische Staat möchte mindestens sechs Kernreaktoren bauen. Das erste Projekt wurde über einen Direktauftrag der Regierung an US-Firmen vergeben, und wie in der Tschechischen Republik konkurrierten die Amerikaner auch hier mit Franzosen und Südkoreanern. Westinghouse und Bechtel haben es jedoch abgelehnt, sich als Investoren an dem polnischen Projekt zu beteiligen.


Die Tschechische Republik und Polen sind auch an kleinen modularen Reaktoren interessiert, die sich jedoch noch in der Entwicklung befinden. Bechtel arbeitet auch in den USA an einem der Modelle namens TerraPower, das von Bill Gates "erdacht" wurde. TerraPower ist auch der Name des Unternehmens, das in diesem Jahr eine Fabrik in Wyoming eröffnet hat, in der auch sein erster kleiner modularer Reaktor gebaut werden soll. "Dreihundert unserer Ingenieure sind daran beteiligt, und es läuft gut", erklärte John Howanitz. Und auf die meist von Skeptikern gestellte Frage, wann der erste kleine Reaktor in den kommerziellen Betrieb gehen wird, antwortete er ohne zu zögern: "Ich würde sagen, wir können damit irgendwann zwischen 2029 und 2030 rechnen."
Howanitz sagte, das starke Argument für die Amerikaner bei der Bewerbung um Dukovany sei der AP1000-Reaktor.

/gr/


Minister vereinbarten Verlängerung der Maßnahmen zur Milderung der Auswirkungen der Energiekrise
19.12.2023 oenergetice.cz ctk

Brüssel, 19. Dezember (CTK) - Die für Energie zuständigen EU-Minister haben sich heute in Brüssel darauf geeinigt, drei Maßnahmen zu verlängern, die im vergangenen Jahr als Reaktion auf die russische Kriegsaggression gegen die Ukraine beschlossen wurden. Ihr Ziel ist es, die Auswirkungen der Energiekrise abzumildern, insbesondere die hohen Energiepreise zu senken und die Sicherheit der Gasversorgung zu erhöhen. Die Absicht, die Geltungsdauer der Verordnungen um ein Jahr zu verlängern, ist durch die Tatsache gerechtfertigt, dass die Sicherheit der Gasversorgung in der EU weiterhin gefährdet ist. Die Tschechische Republik wurde bei dem Treffen von Industrieminister Jozef Sikela vertreten.

"Die Verlängerung der drei Sofortmaßnahmen ist notwendig, um der nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine immer noch instabilen Lage in der EU zu begegnen. So können wir die Stabilisierung der Energiemärkte sicherstellen, die Auswirkungen der Krise abmildern und die EU-Bürger vor übermäßig hohen Energiepreisen schützen", kommentierte die stellvertretende spanische Ministerpräsidentin Teresa Ribera die Vereinbarung.
/gr/



Deutschland bezahlte im vergangenen Jahr mehr als 4 Milliarden Euro für Stabilisierung des Stromübertragungsnetzes
19.12.2023 oenergetice.cz David Voboril

Die Kosten für Maßnahmen zur Stabilisierung des deutschen Stromübertragungsnetzes sind im vergangenen Jahr auf 4,2 Milliarden Euro gestiegen und haben damit den Rekordwert des Vorjahres deutlich übertroffen. Dies ist auf einen Anstieg der Kosten für die Aktivierung konventioneller Kraftwerke für den Redispatch sowie auf ein insgesamt höheres Maßnahmenvolumen zurückzuführen. Das geht aus den Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor.



Die Energiekrise und die damit verbundenen steigenden Strompreise haben sich im vergangenen Jahr auch auf die Kosten der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Sicherung der Stabilität des Übertragungsnetzes ausgewirkt. Die vorläufigen Kosten für Systemstabilisierungsmaßnahmen im Jahr 2022 stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 55 % auf 4,25 Milliarden Euro. Dies ist das zweite Jahr in Folge, in dem die Kosten deutlich gestiegen sind, nachdem sie bereits 2021 um 60 % im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hatten.

Zu diesen Maßnahmen gehören die Einschränkung der Produktion von erneuerbaren Energiequellen und konventionellen Kraftwerken sowie die Erhöhung der Erzeugung konventioneller Kraftwerke, die am Markt aktiv sind oder in der Netzreserve bereitstehen (sogenannter Redispatch) und sogenannte Gegengeschäfte zwischen den Handelszonen.
/gr/



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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln aus den tschechischen Medien vom 21.12.2023:

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Zweitägiger Besuch des tschechischen Präsidenten in Paris
21.12.2023 ctk, blesk

Paris - Der tschechische Präsident Petr Pavel wird heute seinen ersten Besuch in Frankreich mit Treffen mit dem französischen Premierminister und dem Präsidenten der Nationalversammlung abschließen. Am ersten Tag seines Besuchs traf er am Mittwoch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammen und nahm an einem Empfang in der tschechischen Botschaft in Paris teil, vor der er am Mittwoch die Václav-Havel-Bank enthüllte.

"Der tschechische Präsident widmete sich am Nachmittag teilweise dem Thema Energie. Er nahm an einem Treffen mit der Leitung des Nuward-Projekts teil, das sich mit kleinen modularen Reaktoren befasst. Auch die "Atomfrau" Dana Drábová reiste mit Pavel nach Paris."

Um 14:30 Uhr wird der Präsident Gespräche mit der französischen Premierministerin Élisabeth Borne in ihrer Residenz, dem Matignon-Palast im Zentrum von Paris, führen. Anschließend begibt er sich in das nahe gelegene Gebäude der Nationalversammlung, wo er mit deren Präsidentin Yaël Braun-Pivet zusammentreffen wird. Im Mittelpunkt des Treffens wird die bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und Frankreich in den Bereichen Industrie, Sicherheit und Kultur stehen. Am Mittwoch erklärte der tschechische Präsident, dass Prag und Paris ihre Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Kultur, Energie und Verteidigung weiter ausbauen könnten.

Am Vormittag wird Pavel außerdem Kränze an einer Gedenktafel für die tschechoslowakischen Freiwilligen niederlegen, bevor er nach den Gesprächen am Nachmittag nach Prag zurückfliegt.

/gr/


Pavel verhandelte mit Macron über Ukrainie und Energien, er lobte die tschechisch – französischen Beziehungen
20.12.2023 CT 24 ctk

Prag ist sich mit Paris nicht nur in den Fragen der russischen Invasion in der Ukraine und der Situation im Nahen Osten einig, sondern auch in der Erweiterung der Europäischen Union, sagte der tschechische Präsident Petr Pavel nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron. Ihm zufolge befinden sich die gegenseitigen Beziehungen auf einem hohen Niveau. Auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Kultur und Wissenschaft stand auf der Tagesordnung.

Die beiden Staatsmänner trafen sich am Mittwoch während des etwa zweistündigen Besuchs des tschechischen Präsidenten im Elysee-Palast, wo sie nach einer gemeinsamen Erklärung vor den Medien ein persönliches Gespräch führten. Pavel zufolge erörterten sie nicht nur außenpolitische Fragen, sondern auch die tschechisch-französische Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Kultur und Wissenschaft.

"Ich schätze die Offenheit, mit der wir die Gespräche geführt haben. Es war eine praktische Erfüllung des Arguments, dass sich unsere Beziehungen auf einem hohen Niveau befinden, nicht nur in Bereichen, die mit aktuellen Problemen wie der russischen Invasion in der Ukraine, der Situation im Nahen Osten oder der Sahelzone zusammenhängen, sondern auch in Bezug auf die Zusammenarbeit im Energiebereich, die Erweiterung der Europäischen Union oder die Migration", sagte Pavel nach dem Treffen.
/gr/


Der Senat hat das Gesetz über das Endlager für nukleare Abfälle an das Parlament zurückgegeben. Der Standort soll vom Parlament genehmigt werden

20.12.2023. Ctk



Der Senat will die Bedingung der Zustimmung beider Kammern des Parlaments für den definitiven Standort des Endlagers für radioaktive Abfälle wieder in das Gesetz zur Vorbereitung des Baus des Endlagers aufnehmen. Sie war ursprünglich von der Regierung vorgeschlagen worden, wurde aber vom Unterhaus gestrichen. Die Abgeordneten werden daher erneut über das Gesetz entscheiden müssen. Am Mittwoch empfahl der Senat außerdem, die Regierung zu verpflichten, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Ein Vetorecht für Gemeinden lehnte der Senat jedoch ab.


Die Senatorin Hana Žáková (für STAN) begründete die Bedingung der parlamentarischen Zustimmung damit, dass dies dazu beitragen würde, das Vertrauen in das Handeln der Regierung in Bezug auf den Bau des Endlagers wiederherzustellen.

Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) stand der Bedingung neutral gegenüber, obwohl er es selbst vorzog, das Gesetz ohne Änderungen zu verabschieden. Er wies darauf hin, dass 167 der 177 anwesenden Abgeordneten Mitte November für die Parlamentsfassung gestimmt hatten.



Die Version des Senats, die von 47 der 76 Abgeordneten des Oberhauses unterstützt wurde, würde der Regierung die Aufgabe übertragen, Entschädigungen für die betroffenen Gemeinden festzulegen, mit denen das Kabinett über die Höhe und den Umfang der Entschädigung verhandeln würde. Darüber hinaus müssten diese Entschädigungen auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden.

Die Version des Unterhauses sieht nur die Möglichkeit vor, dass die Regierung die Entschädigung festlegt. Fünfunddreißig der 75 anwesenden Senatoren sprachen sich dafür aus, die Version des Parlaments ohne Änderungen anzunehmen.

Während der zweistündigen Debatte wurde die Bedingung der parlamentarischen Zustimmung von einigen Senatoren der Volkspartei und dem Senatspräsidenten Miloš Vystrèil (ODS) unterstützt, der daran erinnerte, dass die Regierung dies vorgeschlagen hatte. Er unterschied sich von einigen seiner Parteikollegen, die sagten, die Entscheidung über den Standort des Endlagers sei eine Manager-Entscheidung.



Das Vetorecht wurde nicht angenommen

Das Vetorecht wurde von der Piratensenatorin Adéla Šípová im Sinne eines Antrags, der im Abgeordnetenhaus von Einzelpersonen aus der KDU-ÈSL, den Piraten und der SPD nicht angenommen wurde, im Einklang mit den Wünschen der betroffenen Gemeinden erfolglos verlangt.

Nach dem Änderungsantrag des Senators, für den nur zehn Senatoren stimmten, sollte die Bedingung der kommunalen Zustimmung für die Fälle gelten, in denen das Endlager in einem Umkreis von zwei Kilometern um einen bebauten Teil der Gemeinde gebaut werden soll.

Die Möglichkeit eines kommunalen Vetorechts nach skandinavischem Vorbild sei für tschechische Verhältnisse nicht praktikabel, so Sikela. "Mit dem Vetorecht wäre es unmöglich, in der Tschechischen Republik etwas zu bauen", sagte der Minister.

Das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben, um ihre Meinung zum Vorschlag der Regierung für den Standort des Endlagers zu äußern. Die Regierung hatte ursprünglich eine Frist von 90 Tagen vorgeschlagen. Das Gesetz sollte auch ausdrücklich vorschreiben, dass das Ministerium für Industrie und Handel den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen erörtert.

Die Norm soll Regeln für mündliche Anhörungen erlassen und vor allem die sogenannte Beteiligung der betroffenen Gemeinden am Verfahren zur Ausweisung eines Schutzgebietes für ein Tiefenlager festlegen. Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe für die Kommunikation mit den Gemeinden einrichten, um deren Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern.
/gr/




Plattform gegen das Atommüll – Endlager: Der Senat sagt, dass das Parlament auch über das Endlager mitentscheiden soll, aber die Rechte der Kommunen bleiben ungeklärt
21.12.2023 Ekolist.cz



Der Senat hat heute das Gesetz über Verfahren zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle erörtert und an das Abgeordnetenhaus zurückgegeben und will auf Initiative von Hana Žáková die Mitentscheidung beider Parlamentskammern bei der grundsätzlichen Entscheidung, bei welchen Kommunen die hochradioaktiven Abfälle für immer landen werden, wieder in das Gesetz aufnehmen. Die parlamentarische Mitverantwortung war zuvor von den Abgeordneten auf Vorschlag von Ivan Adamec (ODS) aus dem Regierungsentwurf gestrichen worden, ohne dass sie vom Industrieminister Jozef Sikela unterstützt wäre, der dies den Bürgermeistern vorher persönlich zugesagt hatte.



Der Senat lehnte jedoch die Vorschläge von Adéla Šípová ab, die die derzeitige Position der betroffenen Gemeinden bei der Entscheidungsfindung über das Endlager, die ihnen von der Politik seit Jahren versprochen wird, verbessern wollte. Der derzeitige Konflikt zwischen Staat und Kommunen bei der Suche und Genehmigung dieses außergewöhnlichen Gebäudes, das als Endlager dienen soll, wird also weiter bestehen bleiben.

Die Senatoren haben sich damit geweigert, die guten Erfahrungen z.B. Finnlands, das sonst in der Tschechischen Republik als Vorbild für die Realisierung eines Tieflagers gilt, in das Gesetz zu übernehmen. Die finnische Gesetzgebung respektiert die Meinung der betroffenen Gemeinden bei der Entscheidung über den endgültigen Standort. Eine solche Lösung würde nicht bedeuten, dass der Bau blockiert wird, wie manchmal fehlinterpretiert wird, sondern würde die Gemeinden in eine partnerschaftliche Verhandlungsposition mit dem Staat bringen. Dies ist auch in Finnland der Fall, wo das Parlament ebenfalls über das Tieflager entscheidet

.

Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüllendlager, sagte: "Ich bin zuversichtlich, dass sich mit der legislativen Verankerung der Zustimmung der Kommunen und klaren technischen und sicherheitstechnischen Regeln sowie einer angemessenen Entschädigung der Weg zu einem Endlager frei wäre. Auch wenn diese langjährige Hauptforderung der Kommunen nicht erfüllt werden wird, ist das Bemühen der Senatoren richtig, die parlamentarische Mitbestimmung über den Endlagerstandort wieder ins Gesetz aufzunehmen."



In der Plattform gegen das Atommüllendlager haben sich 55 Mitglieder (38 Gemeinden und Städte sowie 17 Verbände) zusammengeschlossen, um auf eine Änderung des staatlichen Konzepts zur Entsorgung abgebrannter Brennelemente und anderer radioaktiver Abfälle zu drängen, die sich nicht auf das Tiefenlager beschränkt. Die Plattform setzt sich auch dafür ein, dass die Entscheidung über die Auswahl eines Standorts für ein mögliches Endlager von der vorherigen Zustimmung der betroffenen Gemeinden abhängig gemacht wird. www.platformaprotiulozisti.cz

/gr/



Der Senat will über das Atommüllendlager mitentscheiden
21.12.2023 Pravo Seite 2 pro,ctk

Der Senat will die Bedingung der Zustimmung beider Kammern des Parlaments für den Standort eines Endlagers für radioaktive Abfälle in das Gesetz über die Vorbereitung des Baus des Endlagers aufnehmen. Die Bedingung war ursprünglich von der Regierung vorgeschlagen worden, das Abgeordnetenhaus hat sie jedoch gestrichen.

Die Abgeordneten werden daher voraussichtlich Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden müssen. Die Senatoren empfahlen außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll.

Ein Vetorecht für Gemeinden lehnte der Senat ab. Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) bezeichnete eine solche Option nach skandinavischem Vorbild unter tschechischen Bedingungen als nicht realisierbar. "Mit dem Vetorecht wäre es unmöglich, in der Tschechischen Republik etwas zu bauen", sagte Síkela.

Tausende von Tonnen Brennstoff :

So soll das Gesetz den Gemeinden 140 Tage Zeit geben, um ihre Meinung zum Vorschlag der Regierung für den Standort des Endlagers zu äußern, und das Ministerium ausdrücklich verpflichten, den Vorschlag mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden zu erörtern. Die Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle SURAO will vier Gebiete für den Bau eines 100 Milliarden Kronen teuren Endlagers prüfen, nämlich Horka und Hradek in Vysocina, Janoch bei Temelín in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy.
Der Standort für die Lagerung abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken soll im Jahr 2030 ausgewählt werden. Tausende von Tonnen Brennstoff sollen einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden.
Ursprünglich sollte die Anlage bis zum Jahr 2065 gebaut werden, doch die Europäische Union fordert einen früheren Termin, nämlich 2050, um die Kernenergie als grüne Investition zu berücksichtigen.
/gr/


Der französische Botschafter: Die Kernkraft brauchen wir
21.12.2023 Pravo Seite 1 J.Zbozinek

Der Sinn der Zusammenarbeit der Tschechischen Republik und Frankreichs im Rahmen der Europäischen Atomallianz ist es, unsere Energiesicherheit zu gewährleisten und die Klimaziele in der Energietransformation zu erreichen, sagte der abtretende französische Botschafter in Prag Alexis Duterte.

Teil zur Kernkraft:
Frage: Was sind die Absichten Frankreichs im Bereich der Kernenergie? Frankreich ist ein Land, in dem die Atomkraft 70 % der Stromerzeugung ausmacht.

-Botschafter: Wir haben beschlossen, sechs neue Reaktoren zu bauen und haben eine Option für acht weitere. Die Tschechische Republik plant ebenfalls einen fünften Reaktor in Dukovany und vielleicht drei weitere, sowie kleine modulare Reaktoren. Wir teilen also sehr stark die tschechische Position. Wir sind für erneuerbare Energien, aber wir brauchen auch die Kernenergie, um unsere Energiesicherheit zu gewährleisten und unsere Ziele der ökologischen Transformation und des Klimaschutzes zu erreichen.

Das ist der Zweck unserer Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik im Rahmen der Europäischen Nuklearallianz. Am 9. Januar wird unser Energieminister nach Prag kommen, um die Arbeit an dieser Allianz fortzusetzen und die bilaterale französisch-tschechische Nuklearpartnerschaft zu diskutieren.

Wir wissen auch, dass wir nicht länger von russischen fossilen Brennstoffen, Gas und Öl abhängig sein wollen, die Moskau immer wieder als Waffe einzusetzen versucht hat. Wir brauchen ein europäisches Regelungsumfeld, das die Kernenergie begünstigt und die Technologieneutralität respektiert. Das bedeutet, dass die Länder ihren eigenen Energiemix wählen können.
/gr/


Das Atommüllendlager soll auch vom Parlament genehmigt werden
21.12.2023 LN Seite 11

Prag – Der Senat will im Gesetz zur Vorbereitung des Baus des Atommüllendlagers die Bedingung der Zustimmung beider Parlamentskammern mit seinem Standort erneuern. Diese Bedingung wurde ursprünglich von der Regierung vorgeschlagen, die Abgeordnetenkammer hat sie jedoch aufgelöst. Die Abgeordneten werden somit über das Gesetz neu entscheiden müssen.
Die Senatoren empfahlen außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Ein Vetorecht für Gemeinden lehnte der Senat ab.
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl relevanter Artikeln aus der tschechischen Presse zum Thema Anti-Atom vom 3.1.2024:

Inhalt:
Tschechische Energiewirtschaft 2024: weniger Kohle, unsicheres Gas, Atomkraft und Batterien in Hauptrolle
Die Kernkraftwerke hatten im vergangenen Jahr wegen Modernisierungen eine niedrigere Stromproduktion
Menschen aus Böhmerwald werden zum 21.Mal gegen das Atommüll-Endlager protestieren
Marsch gegen das Atommüll-Endlager im Böhmerwald
Gespräch mit dem Finanzminister Zbynek Stanjura über neue AKW-Blöcke und CEZ – Umwandlung


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Tschechische Energiewirtschaft 2024: weniger Kohle, unsicheres Gas, Atomkraft und Batterien in Hauptrolle
3.1.2024 HN Seite 1 Jan Broz

Die Zeitung HN bringt einen Überblick über die wichtigsten Dinge, die in diesem Jahr auf den heimischen Energiesektor zukommen. Wie der künftige tschechische Energiesektor aussehen wird, wird das neue Energiekonzept andeuten, aber auch das Ergebnis der Europawahl.

In diesem Jahr wird sich entscheiden, wer den Zuschlag für den Bau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik und damit für den größten Auftrag in der tschechischen Geschichte erhalten wird. So ungefähr lautete der Satz, den der Autor dieses Textes im Energieausblick bereits für das Jahr 2014 geschrieben hat. Wir wissen, wie das Ergebnis war. Nachdem sich die damalige Regierung von Ministerpräsident Bohuslav Sobotka (ČSSD) und Finanzminister Andrej Babiš (ANO) geweigert hatte, eine Garantie für die neuen Temelín-Reaktoren zu übernehmen, sagte die Firma CEZ den Wettbewerb ab, kurz bevor der Gewinner bekannt gegeben wurde. In den folgenden neun Jahren stagnierte die Tschechische Republik also nicht nur im Nuklearsektor, sondern im Energiesektor allgemein.
Doch die Aussage über die Bekanntgabe des Gewinners der Atomausschreibung gilt auch für die Energieaussichten

Experten bezeichnen das Ergebnis der aktuellen Atomausschreibung fast einhellig als das wichtigste Energieereignis des Jahres 2024, obwohl es nach den bisherigen Erfahrungen aus der Vergangenheit besser ist, es als unsicher zu bezeichnen. Dies liegt auch daran, dass viele inzwischen große Zweifel am Erfolg der aktuellen Ausschreibung für den Bau des neuen Blocks in Dukovany haben. Dennoch bezeichnen die von den HN befragten Energieexperten das Ergebnis der gerade laufenden Atomausschreibung fast einhellig als das wichtigste Energieereignis des Jahres 2024. Bei den drei Bietern handelt es sich um das amerikanische Unternehmen Westinghouse, die französische EDF und die südkoreanische KHNP.
CEZ muss der Regierung bis zum 15. Februar mitteilen, welcher von ihnen am besten geeignet ist, den oder die neuen Blöcke zu bauen.
/gr/


Die Kernkraftwerke hatten im vergangenen Jahr wegen Modernisierungen eine niedrigere Stromproduktion
3.1.2024 MF DNES Seite 11 ctk

Die Kernkraftwerke Dukovany und Temelín haben im vergangenen Jahr weniger produziert als im bisherigen Rekordjahr 2022.

Sie lieferten insgesamt 30,4 Terawattstunden (TWh) Strom in das Übertragungsnetz, 0,6 TWh weniger als im Vorjahr. Dies ist auf umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen zurückzuführen, die sicherstellen sollen, dass beide Kraftwerke mindestens 60 Jahre lang betrieben werden können.

Das Kernkraftwerk Temelin, der größte Stromerzeuger des Landes, lieferte im vergangenen Jahr 16,1 TWh. Beide Kernkraftwerke deckten im vergangenen Jahr etwa die Hälfte des Stromverbrauchs des Landes.

Historisch gesehen hatten sie im Jahre 2023 die vierthöchste Produktion. Temelín übertraf 2023 zum zweiten Mal in Folge die 16-TWh-Produktionsmarke. 16,1 TWh im vergangenen Jahr sind die dritthöchste Produktion eines südböhmischen Kernkraftwerks seit seiner Inbetriebnahme im Dezember 2000.
/gr/





Menschen aus Böhmerwald werden zum 21.Mal gegen das Atommüll-Endlager protestieren
2.1.2024 proenergy.cz

Die Petition lehnt den geplanten Bau ab und ist nicht einverstanden mit der Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebietes zuzulassen. Sie fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Ausweisung des Endlagerstandortes sein soll und lehnt die direktive Vorgangsweise des Staats ab.

Das Mitte November vom Unterhaus verabschiedete Endlagergesetz wurde Ende Dezember vom Senat dem Unterhaus zurückgegeben. Der Senat verlangt, dass der endgültige Standort für die rund 110 Milliarden Kronen teure Anlage, die bis zum Jahr 2028 ausgewählt werden soll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden muss. Die Plattform gegen das Atommüllendlager, in der Gemeinden und Verbände aus allen vier in Frage kommenden Standorten vertreten sind, begrüßte dies, besteht aber auf der Zustimmung der betroffenen Gemeinden. Die Abgeordneten werden etwa Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden. Der Senat hat ein Veto für die Gemeinden abgelehnt.



Nach Ansicht des ehemaligen Bürgermeisters von Chanovice, Petr Klasek, der für die Verhandlungen über das Endlager für den Standort Brezovy potok zuständig ist, sollte es in einer Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein, die Meinung der betroffenen Gemeinden und der Gemeinderäte zu respektieren. "In Skandinavien, wo man mit der Vorbereitung des Endlagers am weitesten fortgeschritten ist, wird diese Regel angewandt, und der Staat hat sich dort mit den Kommunen partnerschaftlich geeinigt", sagte er. Die Bürgermeister sagten, wenn der Staat die Zustimmung der Kommunen zur Standortwahl erteilt, klare technische und sicherheitstechnische Regeln festgelegt und Entschädigungen zahlt, sei der Weg zu einem Endlagerstandort frei.

Mitte November einigten sich 20 Gemeinden aus der Region Böhmerwald darauf, die Verfahren zur Vorbereitung des Standorts so weit wie möglich zu verzögern. "Wir wollen die geologische Erkundung des Gebiets verhindern und werden gegen die Bohrgenehmigungen Einspruch einlegen", sagte der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der ein Sprecher der Plattform ist.

Laut Klasek soll das Tiefenlager eine Fläche von rund 306 Hektar in einer Tiefe von bis zu einem Kilometer unter der Erde umfassen, wobei eine Vergrößerung auf 500 Hektar, also 850 Fußballfelder, im Gespräch ist. Die Übertage- und Umladestation soll auf 20 Hektar gebaut werden.

"Während der Bauarbeiten sollen 5,5 Millionen Kubikmeter Material abgebaut werden. Es gibt Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Grundwasserverschmutzung und mehr", sagte er.

Brezovy potok umfasst 31 Siedlungen, 10.000 ständige Einwohner und Tausende von Urlaubern. Der Marsch beginnt am Informationszentrum in Chanovice von 8:30 bis 9:30 Uhr. Die Route endet am Gemeindezentrum (Kulturhaus) in Chanovice, wo die Bürgermeister eine Erklärung vorlesen, über Neuigkeiten berichten und diskutieren werden.
/gr/


Marsch gegen das Atommüll-Endlager im Böhmerwald
2.1.2024 nasregion.cz ctk

Am Samstag werden die Einwohner der Dörfer der Region Böhmerwald schon zum 21. Mal in Folge gegen den geplanten Bau eines Atommüll-Endlagers protestieren.

Der zehn Kilometer lange Marsch wird entlang der imaginären Grenze des geplanten Baus im Park Horazdovicka pahorkatina verlaufen, wo ab dem Jahr 2050 Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken in einer Tiefe von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden könnten. Im vergangenen Jahr gab es eine Rekordzahl von über 500 Teilnehmern, und die Aktivität der Anwohner lässt nicht nach. Es werden Petitionen mit Forderungen aus den zehn betroffenen Gemeinden unterzeichnet, sagte Petr Cotek (Verein für die Zukunft), Bürgermeister von Chanovice, einem Dorf aus dem Standort Brezový potok, der einer von vier Standorten ist, die in der Tschechischen Republik für das Endlager in Frage kommen.



Die Petition lehnt den geplanten Bau ab und ist nicht einverstanden mit der Entscheidung des Umweltministeriums, in den kommenden Wochen eine geologische Untersuchung des Gebiets zuzulassen. Sie fordert, dass die Zustimmung der betroffenen Gemeinden eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Endlagerstandorts sein sollte, und lehnt den direktiven Zugang des Staates ab.

Das Mitte November vom Unterhaus verabschiedete Endlagergesetz wurde Ende Dezember vom Senat zum Unterhaus zurückgeschickt. Vom Senat wird verlangt, dass der endgültige Standort für die rund 110 Milliarden Kronen teure Anlage, die bis zum Jahr 2028 ausgewählt werden soll, nicht nur von der Regierung, sondern auch von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden muss.

Die Plattform gegen das Atommüllendlager, in der Gemeinden und Verbände aus allen vier in Frage kommenden Standorten vertreten sind, begrüßte dies, besteht aber auch auf der Zustimmung der Gemeinden. Die Abgeordneten werden etwa Mitte Januar erneut über das Gesetz entscheiden. Der Senat hat ein Veto für die Gemeinden abgelehnt.

Nach Ansicht des ehemaligen Bürgermeisters von Chanovice, Petr Klasek, der für den Standort Brezovy potok mit den Verhandlungen über das Endlager beauftragt ist, sollte es in einer Demokratie selbstverständlich sein, die Meinung der betroffenen Gemeinden und der Gemeinderäte zu respektieren. "In Skandinavien, wo man mit der Vorbereitung des Endlagers am weitesten ist, wird diese Regel angewandt und der Staat hat sich mit den dortigen Kommunen partnerschaftlich geeinigt", sagte er.

Wenn der Staat laut den Bürgermeistern die Zustimmung der betroffenenen Kommunen mit der Unterbringung des Endlagers legislativ verankert und klare technische und sicherheitstechnische Regeln sowie Entschädigungshöhen festlegt, wäre der Weg für die Suche nach einem Endlagerstandort frei, so die Bürgermeister.

Mitte November einigten sich 20 Gemeinden aus der Region Böhmerwald darauf, die Prozesse zur Vorbereitung des Standorts so weit wie möglich zu verzögern. "Wir wollen die geologische Erkundung des Gebiets verhindern und werden gegen die Bohrgenehmigungen Einspruch einlegen", sagte der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der aktuell der Sprecher der Plattform ist.

Laut Klasek soll das Endlager eine Fläche von rund 306 Hektar in einer Tiefe von bis zu einem Kilometer unter der Erde umfassen, wobei eine Vergrößerung auf 500 Hektar, also 850 Fußballfelder, im Gespräch ist. Die Übertage- und Umladestation soll auf 20 Hektar gebaut werden. "Während der Bauarbeiten sollen 5,5 Millionen Kubikmeter Material abgebaut werden. Es gibt Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Grundwasserverschmutzung und mehr", sagte er.

Der Standort Brezovy potok umfasst 31 Siedlungen, 10.000 ständige Einwohner und Tausende von Urlaubern. Der Marsch beginnt am Informationszentrum in Chanovice von 08:30 bis 09:30 Uhr, die Route endet am Gemeindezentrum/Kulturhaus in Chanovice, wo die Bürgermeister eine Erklärung vorlesen, über die Neuigkeiten berichten und diskutieren werden.
/gr/



Gespräch mit dem Finanzminister Zbynek Stanjura über neue AKW-Blöcke und CEZ – Umwandlung
2.1.2024 Tschechischer Rundfunk


Nukleare Blöcke



+Frage: ODS hat wiederholt erklärt, dass noch in dieser Legislaturperiode eine Entscheidung über den Bau weiterer Kernkraftwerke getroffen werden soll. Wird es also schon 2024 soweit sein?

-Stanjura: Ja. Wir als Regierung werden voraussichtlich Anfang Februar eine Auswertung der drei Angebote erhalten, die der Investor von den Bietern bekommen hat.

+Frage: Das sind die Gebote für einen Block in Dukovany.



-Stanjura: Ja. Bislang ist das Verfahren so angelegt, dass es ein verbindliches Angebot für einen Block und eine unverbindliche Option für möglicherweise drei weitere Blöcke gibt. Sobald wir die Bewertung erhalten, werden wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden. Ich verheinliche nicht, dass ich persönlich dafür wäre, dass wir noch in dieser Legislaturperiode den Bau von bis zu vier Blöcken beschließen.



+Frage: CEZ ist der Investor des einen Blocks in Dukovany, und der CEZ-Vorstandsvorsitzende Daniel Benes hat uns ganz klar gesagt, dass die Finanzierung von vier Blöcken die Möglichkeiten von CEZ bereits übersteigt. Haben Sie also eine Vorstellung von der Finanzierung des Baus der weiteren Blöcke?



-Stanjura: Es ist sicherlich richtig, dass das Modell für einen Block in Dukovany nicht viermal wiederholt werden kann. Wenn wir also über die Möglichkeit des Baus von bis zu vier neuen Blöcken bei der Regierung diskutieren, muss die Finanzierungsmethode zweifellos ein wesentlicher Bestandteil dieses Materials sein. Und ich sage ganz realistisch, dass es ohne staatliche Beteiligung einfach nicht funktionieren wird.



+Frage: Was sind die Möglichkeiten?



-Stamjura: Es könnte ein Contract for Difference (ein vorab garantierter Abnahmepreis für Strom aus einer neuen Quelle - Anm. d. Red.) oder etwas Ähnliches sein. Wir haben noch nicht darüber diskutiert, aber diese Modelle gibt es, und es ist illusorisch zu glauben, dass es ohne staatliche Beteiligung möglich wäre. Das wäre es ganz sicher nicht.

Das Schicksal von CEZ



+Frage: Da es eine stärkere staatliche Beteiligung geben würde, könnte die Frage, was mit CEZ geschehen wird, Teil des Entscheidungsprozesses sein. Über die Umwandlung von CEZ hätte 2023 entschieden werden sollen. Sie als Finanzministerium sind der Hauptaktionär. Wird es also im Jahr 2024 eine Umwandlung von CEZ geben?



-Stanjura: Zunächst einmal ist die CEZ-Umwandlung seit dem Jahr 2017 im Gespräch. Damals war ich in der Opposition und es gab erste öffentliche Diskussionen darüber. Ich denke, diese Überlegungen sind legitim, aber solange diese Überlegungen nicht abgeschlossen sind, denke ich nicht, dass wir als Mitglieder der Regierung es kommentieren können. Es handelt sich um ein Unternehmen, das nicht zu 100 % in Staatsbesitz ist, es ist börsennotiert, es gibt ziemlich strenge Regeln.



+Frage: Ich verstehe. Aber wir können zumindest sagen, ob es eine Umwandlung geben wird oder nicht?



-Stanjura: Seit dem Jahr 2017 hat der Staat verschiedene Arten der Umwandlung von CEZ in Erwägung gezogen und ist in diesen sechs Jahren noch zu keiner Lösung gekommen, die er der Öffentlichkeit und anderen Aktionären vorstellen und eventuell auf der Hauptversammlung durchsetzen möchte.

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