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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl der Artikel zum Thema Anti-Atom vom 15. bis 20.November 2023:

Die Abgeordnetenkammer billigte das Atommüll-Endlager-Gesetz, gab den Kommunen aber kein Vetorecht

15.11.2023 CTK



Prag - Das heute von der Abgeordnetenkammer verabschiedete Gesetz soll Regeln für die Vorbereitung des Baus eines Endlagers für radioaktive Abfälle festlegen. Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Gemeinden ein Veto gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet einlegen können. Im Gegensatz zum Regierungsentwurf sieht es auch nicht vor, dass die Entscheidung der Regierung über den Bau von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängt. Die Norm, die von 167 der 177 anwesenden Abgeordneten unterstützt wurde, wird nun dem Senat zur weiteren Erörterung vorgelegt.

Das Vetorecht, das den Wünschen der betroffenen Gemeinden entspricht, wurde von Einzelpersonen aus der Volkspartei, den Piraten und der SPD vorgeschlagen, aber nur 25 Vertreter dieser Parteien stimmten für ihren Vorschlag. Stattdessen verlängerte das Unterhaus im Regierungsentwurf lediglich die Fristen, innerhalb derer die Gemeinden ihre Meinung zum Bau des Endlagers äußern können.

Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) betonte, das Gesetz solle die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik fördern und sei ein weiterer Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit. Dem Minister zufolge zielt das Gesetz nicht darauf ab, den Bau des Endlagers zu beschleunigen, sondern die Interessen der betroffenen Gemeinden so weit wie möglich zu respektieren, die somit ausreichend Zeit haben werden, ihre Meinung zu äußern. Das Bestreben, ihnen ein Vetorecht einzuräumen, hat nach Ansicht des Ministers auch "keine Entsprechung in ähnlich wichtigen Bauvorhaben von öffentlichem Interesse".

Sikela erinnerte an eine Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts aus dem Jahr 2020, wonach niemand ein Veto einlegen kann, nur weil er sich mögliche negative Auswirkungen in seiner Nähe nicht wünscht. Laut dem Minister war die Möglichkeit eines Vetos in dem von der Vorgängerregierung unter Andrej Babiš (ANO) vorbereiteten Gesetzesentwurf auch nicht vorgesehen.



Die Abgeordneten Vit Kankovsky (Volkspartei), Klara Kocmanová (Piraten) und Radek Koten (SPD) schlugen vor, den Regierungsentwurf um die Bedingung einer kommunalen Zustimmung zum Bau des Endlagers zu ergänzen. Sie empfiehlen dabei, ein ähnliches finnisches Gesetz zur Vorlage zu nehmen. Síkela wies darauf hin, dass das gewählte Modell in Deutschland, Frankreich und der Schweiz funktioniere. Ivan Adamec (ODS) wies darauf hin, dass die Kommunen kein Veto gegen die strategischen Interessen des Staates einlegen können und dass die Regeln für den Bau eines Endlagers seit zwei Jahrzehnten diskutiert werden.

Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der 52 Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen sind, fordert, dass diese Bedingung erfüllt wird. Sie hat die Regierung um eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzentwurfs gebeten. Nach Ansicht der Plattform stärkt der Entwurf die Position der Gemeinden im Mitentscheidungsverfahren nicht. Sie warnte auch vor der Gefahr, dass die Zeit für die geologischen Untersuchungen und die Auswahl des Endlagerstandorts bereits auf das Jahr 2028 verkürzt werden könnte, was laut der Plattform von der Endlagerverwaltung für radioaktive Abfälle (SURAO) vorgeschlagen wird.

Darüber hinaus sah der Vorschlag von Koten im Einklang mit dem Regierungsentwurf vor, dass die Entscheidung der Regierung über die Wahl eines Endlagers von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängt, was der Wirtschaftsausschuss des Parlaments zu streichen empfahl. Demnach muss die Regierung die Entscheidung nur zur Information an beide Kammern des Parlaments übermitteln, und sie wird erst 180 Tage nach der Übermittlung wirksam.

Die ANO-Abgeordnete Berenika Pestova (ANO) bezeichnete die Entscheidung über den Standort des Endlagers als verwaltungstechnisch, während das Parlament eingreifen sollte, wenn die Entschädigung für die betroffenen Gemeinden unzureichend sei. Kankovsky argumentierte, die Regierung könne die Entscheidung des vorherigen Kabinetts selbst aufheben, wenn die Bedingung der parlamentarischen Zustimmung nicht erfüllt sei.

Der Gesetzentwurf über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für radioaktive Abfälle sieht vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben, um zu dem Vorschlag für den Standort eines Tieflagers Stellung zu nehmen, so die vom Wirtschaftsausschuss angenommenen Änderungen. Die Regierung hatte ursprünglich eine Frist von 90 Tagen vorgeschlagen.
Das Gesetz sollte das Ministerium für Industrie und Handel außerdem ausdrücklich dazu verpflichten, den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen zu erörtern. Das Gesetz sollte der Regierung dann die Möglichkeit geben, Ausgleichszahlungen an die betroffenen Gemeinden festzulegen, die über die Beiträge nach dem Atomgesetz hinausgehen.

Laut Sikela legt das Gesetz die Regeln für die einzelnen Verfahren fest, wobei in erster Linie die Rechte der betroffenen Gemeinden festgelegt werden. Die Norm soll die Regeln für die mündliche Anhörung festlegen und vor allem die so genannte Beteiligung der betroffenen Gemeinden am Verfahren zur Ausweisung eines Schutzgebietes für ein Tieflager definieren. Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe zur Kommunikation mit den Gemeinden einrichten, um deren Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern.

SURAO will jetzt vier Gebiete für den Bau des Endlagers untersuchen, nämlich Horka und Hradek in Vysocina, Janoch bei Temelín in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy. Die Vorbereitungen für die geologischen und erkundungstechnischen Arbeiten werden in diesem Jahr beginnen. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte ausgewählt werden, das Gesetz soll die Frist um zwei Jahre verkürzen. Das Endlager soll Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft lagern. Ursprünglich sollte das Endlager bis 2065 gebaut werden, aber es gibt Überlegungen, den Bau zu beschleunigen, weil die EU die Kernkraft vorübergehend als grüne Investition einstuft. Die Bedingung ist, dass Länder, die auf Kernenergie setzen, ab dem Jahr 2050 über Atommüll-Endlager verfügen müssen.



https://www.ceskenoviny.cz/zpravy/snemo ... la/2440903
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gr/


Die Regierung hat uns verraten, schreit die Region Vysocina
Síkela hat angeblich ein wichtiges Versprechen nicht erfüllt
17.11.2023 TV Nova David Pik




Video unter diesem Link.
https://tn.nova.cz/zpravodajstvi/clanek ... _clipboard



Die Führung der Region Vysocina ist mit der endgültigen Form des Gesetzes über das Tieflager für Atommüll nicht einverstanden. Ihrer Meinung nach wird allein die Regierung über den Standort des Atommüll-Endlagers entscheiden, ohne jegliche Kontrolle durch die beiden Kammern des Parlaments. Die Menschen in den betroffenen Gemeinden befürchten, dass ohne die Unterstützung von Parlament und Senat niemand auf sie hören wird.

Die Auswahl des Standorts für das Atommüllendlager wird nun unter der alleinigen Kontrolle der Regierung stehen. Die Region Vysocina und die betroffenen Gemeinden empfinden dies als Verrat. Sie befürchten, dass die Entscheidungen ohne sie getroffen werden. Die Abgeordnetenkammer und der Senat müssen nun die Standortwahl nur zur Kenntnis nehmen.

"Bedauerlich ist, dass das Versprechen von Minister Síkela (STAN), zumindest die Zustimmung beider Kammern des Parlaments einzuholen, nicht eingehalten wurde", sagte die stellvertretende Kreishauptfrau der Region Vysocina Hana Hajnova (Piraten). Dies ist ein Beispiel dafür, wie schwer es ist, Vertrauen aufzubauen und wie leicht es verloren geht", sagte Zdenek Dvorak, der Bürgermeister von Dolní Cerekev.

Hradek bei Dolni Cerekev in der Region Jihlava ist einer der ausgewählten Standorte für das Atommüll-Endlager. Den Einwohnern gefällt die neue Haltung des Staates, genauer gesagt des Ministeriums für Industrie und Handel, nicht. Das Ministerium bestreitet jedoch, etwas zu verheimlichen. "Die Gespräche mit den Vertretern der Region Vysocina und den betroffenen Gemeinden laufen", sagt der Sprecher des Industrieministeriums Vojtech Srnka.

Von den vier aktuell untersuchenden Standorten müssen bis zum Jahr 2030 eine definitive und eine Ersatz-Lokalität ausgewählt werden. Spätestens bis zum Jahr 2050 soll mit dem Bau begonnen werden. Das Endlager, das bis zu neuntausend Tonnen Atommüll aufnehmen kann, soll innerhalb von 15 Jahren in einer Tiefe von einem halben Kilometer errichtet werden. Die Kosten für das Projekt, einschließlich des 100-jährigen Betriebs, werden auf 111 Milliarden Kronen geschätzt.

/gr/



Die Regierung wird den Standort des Atommülllagers bestimmen. Abgeordnete und Bürgermeister werden nur zuschauen

17.11.2023 Ekonomicky denik David Tramba


Quelle:https://ekonomickydenik.cz/umisteni-ulo ... prihlizet/

Zum Jahrestag des 17. November ist es nicht das beste Geschenk. Die Abgeordneten haben am Mittwoch in dritter Lesung eine Änderung des Gesetzes über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für radioaktive Abfälle angenommen, die der Regierung die Befugnis gibt, über den Standort eines Endlagers für abgebrannte Brennelemente zu entscheiden. Die Gemeinden und die beiden Kammern des Parlaments werden dagegen nur begrenzte Möglichkeiten haben, die Entscheidung zu beeinflussen.

Die Abgeordneten unterstützten den Gesetzentwurf mit einer klaren Mehrheit von 167 der 177 anwesenden Stimmen. Sie stimmten auch einem Änderungsantrag des Wirtschaftsausschusses zu, der das Recht der Abgeordnetenkammer und des Senats, den gewählten Standort zu genehmigen oder abzulehnen, aufhob. "Die Regierung bestimmt durch Beschluss den Haupt- und den Ersatzstandort für das Atommüll-Endlager; sie tut dies auf der Grundlage der vorgeschlagenen Auswahl des Tieflagers-Standorts. Die Rechtswirkungen des Regierungsbeschlusses nach Satz 1 bedürfen der Zustimmung beider Kammern des Bundestages", hieß es in dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung.

Die Abgeordneten haben den zweiten Satz jedoch umformuliert: "Die Rechtswirkungen des Regierungsbeschlusses nach Satz 1 treten unmittelbar nach Ablauf der in Absatz 4 genannten Frist ein." Das bedeutet, dass der Regierungsbeschluss nach Ablauf der 180-Tage-Frist unabhängig von der Meinung der Abgeordneten und Senatoren gültig ist; die werden nur über die Entscheidung informmiert.

Auch keiner der Vorschläge der Abgeordneten, die den Kommunen ein Vetorecht über den Standort des Endlagers eingeräumt hätten, wurde angenommen. "Wir sind sehr enttäuscht über die Haltung der Mehrheit der Abgeordneten zum Endlagergesetz, die die versprochene Stärkung der Rechte der Kommunen im Entscheidungsprozess für diesen Bau nicht unterstützt haben. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen scheuen nicht die Verantwortung, sich an solchen Entscheidungen zu beteiligen. Wenn das Gesetz in dieser Form den Senat passiert, werden sich die Gemeinden mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Bau eines so genehmigten Endlagers auf ihrem Gebiet wehren", warnte der Bürgermeister von Horazdoovice Michael Forman, der auch Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager ist.



Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela hingegen sprach sich gegen das Vetorecht der betroffenen Gemeinden aus. "Es ist offensichtlich, dass die Änderungsanträge mit einem Vetorecht für Gemeinden, also das so genannte finnische Modell, keine Unterstützung gefunden haben, vor allem angesichts der Tatsache, dass damit die Erfüllung eines öffentlichen Interesses von hoher Bedeutung blockiert werden könnte. So hat sich das Oberste Verwaltungsgericht zur Entsorgung radioaktiver Abfälle geäußert. Es hat festgestellt, dass niemand das Recht hat, die Durchsetzung eines öffentlichen Interesses, wie z.B. den Bau eines Endlagers, zu verhindern, nur weil er dessen mögliche negative Auswirkungen in seiner Umgebung nicht haben will", sagte Síkela bei der Diskussion des Änderungsantrags in der Abgeordnetenkammer.

Die Abgeordneten stimmten nur kosmetischen Änderungen des Gesetzes zu, die beispielsweise den Gemeinden mehr Zeit geben, sich zum Standort des Endlagers zu äußern. Die Frist beträgt nun 140 Tage statt der ursprünglich vorgeschlagenen 90 Tage. Bei der Auswahl des endgültigen Standorts kann die Regierung den betroffenen Gemeinden über die im Atomgesetz festgelegten Beträge hinaus Mittel zuweisen.

"Die Kernenergie ist und bleibt eine der Säulen des tschechischen Energiesektors. Um ihr Potenzial zu entwickeln und in unsere Zukunft zu investieren, müssen wir ein sicheres Atommüll-Endlager bereitstellen. Dank dem können wir die Lebensdauer bestehender Blöcke verlängern, neue Quellen bauen und auch kleine und mittlere modulare Reaktoren einsetzen. Dies ist der einzige Weg, um eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten und gegenüber der künftigen Generation Verantwortung zu übernehmen", so Sikela zum Atommüll-Endlager-Gesetz.



Der Abgeordnete Vit Kankovsky (Volkspartei) wies auf den Grund hin, warum die Verhandlungen mit den Gemeinden über das Endlager noch nicht abgeschlossen sind. "Ich komme aus der Region Vysocina, und wir haben dort derzeit zwei Standorte. Am Anfang hatten wir noch mehr, und wir hatten viele Jahre lang heftige Diskussionen mit den Menschen dort. Leider wird vieles davon durch das wirklich sehr unsensible und manchmal sogar arrogante Verhalten der Cerwaltung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO beeinflusst", sagte Kankovsky während der Diskussion über die Gesetzesnovelle.

Die staatliche Organisation SURAO hat die Zahl der zu prüfenden Standorte für ein Atommüll-Endlage auf vier im Jahr 2020 reduziert: Brezovy potok in der Region Pilsen, Horka und Hradek in der Region Vysocina und Janoch in der Region Südböhmen. Nach dem genehmigten Zeitplan soll der endgültige Standort bis zum Jahr 2028 feststehen.

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Das Gesetz über die Endlagerung nuklearer Abfälle hat das Unterhaus passiert. Betroffene Gemeinden sind enttäuscht, dass sie kein Vetorecht haben
15.11.2023 Plzenska drbna




Die Plattform gegen das Atommüll-Endlage ist sehr negativ zur Form, in der das Unterhaus am Mittwoch das Gesetz über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für hochradioaktive Abfälle verabschiedet hat. Die Abgeordneten lehnten die von einigen ihrer Kollegen vorgeschlagene und von der Politik seit Jahren versprochene Stärkung der Position der betroffenen Kommunen bei der Entscheidungsfindung über das Endlager endgültig ab. Die Möglichkeit, dass Gemeinden ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben, ist im Gesetz nicht vorgesehen.
Das Land hat vier Standorte ausgewählt, an denen bis zum Jahr 2050 ein Endlager für Atommüll gebaut werden soll.

"Es wird nicht dazu beitragen, den derzeitigen Konflikt zwischen dem Staat und den regionalen Regierungen bei der Suche nach einem Endlager und der Erteilung von Genehmigungen für den Bau des Endlagers zu lösen. Die Abgeordneten haben auch die mitentscheidende Rolle des Parlaments aus dem Gesetzesentwurf der Regierung gestrichen, was den Bürgermeistern vom Industrieminister Jozef Síkela (von STAN) persönlich versprochen wurde", sagte Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager und Bürgermeister von Horazdovice.

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, die in der genannten Plattform zusammengeschlossen sind, weisen darauf hin, dass Finnland, das bereits ein Tieflager baut, ein Vorbild für die Verwaltung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO ist. Nach Ansicht der Bürgermeister könnten unsere Behörden auch von der finnischen Gesetzgebung lernen, die bei der Entscheidung über den endgültigen Standort die Meinung der betroffenen Gemeinden respektiert. Eine solche Lösung würde nicht bedeuten, den Bau zu blockieren, wie dies manchmal fälschlicherweise angenommen wird, sondern würde die Gemeinden in eine partnerschaftliche Verhandlungsposition mit dem Staat bringen.

"Wir sind sehr enttäuscht von der Haltung der Mehrheit der Abgeordneten zum Endlagergesetz, die die versprochene Stärkung der Rechte der Kommunen im Entscheidungsprozess für diesen Bau nicht unterstützt haben. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen scheuen nicht die Verantwortung, sich an solchen Entscheidungen zu beteiligen. Wenn das Gesetz in dieser Form den Senat passiert, werden sich die Kommunen mit allen Mitteln gegen den Bau eines so genehmigten Endlagers auf ihrem Gebiet wehren. Die Streichung der Kompromissoption, die Zustimmung des Parlaments einzubeziehen, halte ich für einen Sieg der technokratischen Ausrichtung staatlicher Entscheidungen gegenüber den Bürgern", so Michael Forman. Das Vetorecht wurde von Einzelpersonen aus der Volkspartei, den Piraten und der SPD vorgeschlagen, entsprechend den Wünschen der betroffenen Gemeinden, aber nur 25 Vertreter dieser Parteien stimmten für ihren Vorschlag. Stattdessen verlängerte das Unterhaus lediglich die Fristen für die Kommunen, sich zum Bau des Endlagers im Regierungsentwurf zu äußern.

Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela betonte, das Gesetz solle die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik fördern und sei ein weiterer Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit. Ziel des Gesetzes sei es nicht, den Bau des Endlagers zu beschleunigen, sondern dafür zu sorgen, dass die Interessen der betroffenen Gemeinden so weit wie möglich respektiert werden und sie ausreichend Zeit haben, ihre Meinung zu äußern. Das Bestreben, ihnen ein Vetorecht einzuräumen, hat nach Ansicht des Ministers auch "keine Entsprechung in ähnlich wichtigen Bauvorhaben von öffentlichem Interesse".

Derzeit sind die Standorte Brezovy potok bei Klatovy in der Region Pilsen, Horka und Hradek in der Region Vysocina und Janoch bei Temelín in der Region Südböhmen für den Bau eines Tieflagers im Gespräch. Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2028 feststeht, wo das Endlager gebaut wird, und es soll im Jahre 2050 in Betrieb gehen. Es soll einen halben Kilometer unter der Erdoberfläche liegen, das unterirdische Gelände soll bis zu drei Quadratkilometer groß sein, das oberirdische Gelände 15 bis 20 Hektar. Das staatlich geplante Tieflager für radioaktive Abfälle soll eine Einrichtung zur Lagerung von Abfällen aus Kernreaktoren und allen anderen in der Tschechischen Republik anfallenden radioaktiven Abfällen sein, die nicht in bestehenden oberflächennahen Lagern gelagert werden können.

Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager vereint 56 Mitglieder, 39 Gemeinden und Städte sowie 17 Verbände, um auf eine Änderung des staatlichen Konzepts für die Entsorgung abgebrannter Kernbrennstoffe und anderer radioaktiver Abfälle zu drängen, die sich nicht auf das Tieflager beschränkt. Die Plattform setzt sich auch dafür ein, dass die Entscheidung über die Auswahl eines Standorts für ein mögliches Endlager von der vorherigen Zustimmung der betroffenen Gemeinden abhängig gemacht wird.


Quelle: https://plzenska.drbna.cz/zpravy/politi ... ource=copy



Sehr ähnliche Artikel auch uch in Jihlavsky denik: https://jihlavska.drbna.cz/zpravy/spole ... -veta.html

Und in Budejcka drbna: https://budejcka.drbna.cz/zpravy/spolec ... -veta.html

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Und in Idnes: https://www.idnes.cz/zpravy/domaci/snem ... domaci_kop









Das neue Gesetz sollte Standorten helfen, an denen Atommüll gelagert werden soll. Abgeordnete haben unsere Rechte beschnitten, sagen die Gemeinden
15.11.2023 Ekonews Martina Patockova




Seit mehr als 20 Jahren wird in der Tschechischen Republik ein Tieflager für Atommüll gesucht. Das neue Gesetz sollte dazu beitragen, eine Einigung zwischen den Gemeinden und dem Staat zu erzielen. Aber die Gemeinden sagen, dass ein wichtiger Punkt weggefallen ist, ohne den sie die Verhandlungen blockieren würden.

Vier von neun Standorten wurden ausgewählt, um im Jahr 2020 ein Endlager für Atommüll einzurichten. Dies ist eine problematisches Endphase der Atomkraftnutzung, denn normalerweise will niemand ein Endlager auf seinem Gebiet haben. Ähnlich ist die Situation in anderen "Atomländern" in Europa, mit Ausnahme von Finnland.

Das Gesetz über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für hochradioaktive Abfälle, das heute auf dem Tisch der Abgeordneten lag, sollte die Kommunikation zwischen den Einwohnern der betroffenen Gemeinden, den Behörden und den Politikern verbessern. Am Ende wurde eine Version verabschiedet, die nach Ansicht der in der Plattform gegen das Atommüll-Endlage zusammengeschlossenen Gemeinden noch schlechter ist als die ursprüngliche. Nach den früheren Erklärungen der betroffenen Lokalitäten (Brezovy potok in der Region Klatovy, Horka in der Region Trebic, Hradek in der Region Jihlava und Janoch bei Temelín) war auch damit nicht gewährleistet, dass ihre Einwände gehört werden würden.

Laut einer früheren Stellungnahme des Energieexperten Edvard Sequens des Vereins Calla (Mitglied der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, die das Gesetz für die Gemeinden kommentiert hat) bietet das Gesetz in seiner vorgeschlagenen Fassung den Gemeinden zwar mehr Möglichkeiten, sich in laufenden Verwaltungsverfahren zu äußern, gewährleistet aber nicht, dass ihre Interessen berücksichtigt werden.

Die Behörden müssen nach dem Gesetzesentwurf keine Einwendungen akzeptieren. Dies gilt beispielsweise für das Verfahren zur Genehmigung von Erkundungsgebieten (vereinfacht als "Bohrrecht" bezeichnet) oder für die Auswahl des endgültigen Standorts. Die Gemeinden können klagen, aber das bedeutet keine Verzögerung weiterer Maßnahmen

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Mehrere Abgeordnete (Klara Kocmanová von den Piraten, Vit Kankovsky von der Volkspartei und Radek Koten von der SPD) versuchten, die Vorschläge der Plattform in der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer mittels eines Änderungsantrags durchzusetzen. Sie scheiterten jedoch.

Auf Vorschlag des Abgeordneten Ivan Adamec von der ODS strich die Kammer auch die Mitentscheidungsbefugnis des Parlaments, die Industrieminister Jozef Síkela den Bürgermeistern zugesagt hatte, aus dem Gesetzentwurf der Regierung. Mit anderen Worten: Nicht die Regierung, sondern das Parlament hätte das letzte Wort bei der Entscheidung über den endgültigen Standort (die bis zum Jahr 2028 erfolgen soll).

"Die Auswahl eines Atommüll-Endlagers, die Entscheidung über dessen Standort, ist eine Managemententscheidung, und in unserem politischen System trifft nur die Regierung Managemententscheidungen", erklärte Adamec vor der Abstimmung.

"Wir sind sehr enttäuscht über die Haltung der Mehrheit der Abgeordneten zum Endlagergesetz, die die versprochene Stärkung der Rechte der Kommunen im Entscheidungsprozess für diesen Bau nicht unterstützt haben. Wenn das Gesetz in dieser Form den Senat passiert, werden sich die betroffenen Kommunen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Bau eines so genehmigten Endlagers auf ihrem Gebiet wehren", so Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der sich mittlerweile 56 Städte, Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen haben.

Die Plattform wird weiterhin darauf drängen, dass Entscheidungen über die Auswahl eines Standortes für ein mögliches Endlager von der vorherigen Zustimmung der betroffenen Gemeinden abhängig gemacht werden. Die Plattform nennt Finnland als Beispiel dafür, wie dies funktionieren könnte, wo bereits Tieflager gebaut werden und wo die finnische Gesetzgebung die Meinung der betroffenen Gemeinden respektiert, so die Plattform.

"Eine solche Lösung würde nicht bedeuten, den Bau zu blockieren, wie es manchmal fehlinterpretiert wird, sondern würde die Gemeinden in eine partnerschaftliche Verhandlungsposition mit dem Staat bringen. Dies ist auch in Finnland der Fall, wo das Parlament ebenfalls über das Tieflager entscheidet", heißt es in der Pressemitteilung der Plattform.

Das Gesetz gebe den Kommunen jedoch ausreichende Rechte, sagte der Industrieminister Jozef Sikela im Unterhaus.

"Ich freue mich, dass der Gesetzentwurf einschließlich der Änderungsanträge, zu denen ich eine positive oder neutrale Position einnehmen werde, dazu führen wird, dass die Bestimmungen des § 108 Absatz 4 Atomgesetz erfüllt werden, d.h. dass alle Betroffenen das Recht haben, alle relevanten Argumente und Interessen sorgfältig zu prüfen und zu berücksichtigen", sagte der Minister vor der Abstimmung.

Er versprach den Kommunen auch die Möglichkeit, mehr Geld für ein Endlager auf ihrem Gebiet zu erhalten. "Ich bin bereit, mit den betroffenen Gemeinden der vier potenziellen Standorte über die Form der Beiträge aus dem Atomkonto zu sprechen, auch über mögliche Anpassungen dieser Beiträge. Zum Beispiel, damit deren Höhe, die bereits im Jahre 2016 festgelegt wurde, die Entwicklung des Preisniveaus der letzten Jahre widerspiegelt", fügte er hinzu.

Quelle: https://www.ekonews.cz/novy-zakon-mel-p ... vrdi-obce/
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Im Kino in Mezirici fand eine öffentliche Anhörung zu den geplanten Erkundungen für ein atomares Endlager statt
16.11.2023 Noviny VM



Bereits im nächsten Jahr plant die Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) geologische Untersuchungen in der Lokalität Horka durchzuführen, die der Auswahl des endgültigen Standorts für den Bau eines Tieflagers für radioaktive Abfälle vorausgehen werden.

Die öffentliche Anhörung zum Ablauf der geologischen Arbeiten und Untersuchungen im Verfahren zur Einrichtung des Erkundungsgebiets für spezielle Eingriffe in die Erdkruste am Standort "Horka" fand am Mittwoch, den 15. November, um 10 Uhr im Saal des Kinos in Velke Mezirici statt. Das Thema wurde von Vertretern des Umweltministeriums, des tschechischen geologischen Dienstes und der Verwaltung des Atommülllagers SURAO vorgestellt.

Obwohl die mündliche Anhörung öffentlich war, durften sich nur die Teilnehmer am Verfahren (Bürgermeister der betroffenen Gemeinden) dazu äußern, wobei die Öffentlichkeit die Sitzung nur beobachten durfte.

Zdenek Soucek, der Bürgermeister von Rudikov, kritisierte zu Beginn den gewählten Ort und Zeitpunkt. Seiner Meinung nach hätte die Anhörung am Nachmittag und in einer der betroffenen Gemeinden stattfinden müssen, damit die Öffentlichkeit teilnehmen kann. Die Bürgermeister bemängelten auch, dass sich die Verfasser auf ein Gesetz stützten, das sich noch in der Abgeordnetenkammer befand und daher nicht gültig war. Die Bürgermeister fragten sich, wie es sich mit dem Zugang zu Grundstücken und den Zustimmungen der Eigentümer verhält, wenn eine geologische Untersuchung durchgeführt wird. Alle anderen Bürgermeister von Budisov, Hodov, Osovy, Rohy, Naramec, Oslavice und Vlcatin schlossen sich nach und nach den Einwänden an.

Die gesamte Diskussion dauerte weniger als zwei Stunden. Wenn Sie sich für das Thema interessieren, können Sie sich die gesamte Sitzung in unserer Audioaufzeichnung anhören:


https://www.novinyvm.cz/24449-v-meziric ... ziste.html.




Atommülllager für eine Million Jahre. In Mezirici wird über den Standort bei Oslavice debattiert
15.11.2023 Zdarsky denik Jiri Kasparek




Neunundzwanzig Quadratkilometer Land in der Region Trebic können Tausende von Menschen aufrütteln. Es handelt sich um einen Ort, an dem möglicherweise ein Atommüllendlager entstehen könnte. Am Mittwochmorgen diskutieren in Velke MeziriciVertreter des Umweltministeriums und Geologen mit den Bürgermeistern der Gemeinden, die von dem Atommülllager betroffen wären, über den Standort Horka.

Die Geologen der Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) erläuterten die Eigenschaften des Standorts Horka und die Erkundung selbst. Marketa Dohnalkova beschreibt, wie lange ein solches Endlager dienen könnte. "Die Lebensdauer könnte bis zu einer Million Jahre betragen", sagt sie.

Zum Standort Horka gehören die Gemeinden Budisov, Hodov, Naramec, Oslavicka, Osove, Rohy, Rudikov und Vlcatin - in diesen neun Dörfern leben etwa viertausend Einwohner.

Neben Horka sind auch die Orte Hradek in der Region Jihlava, Janoch bei Temelin und Brezovy potok in der Region Klatovy in die Auswahl aufgenommen worden.

https://zdarsky.denik.cz/zpravy_region/ ... 31115.html




Stellungnahme der Region Vysocina zu dem von der Abgeordnetenkammer gebilligten Gesetzentwurf über Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für radioaktive Abfälle
16.11.2023 kr-vysocina.cz

 Autoren: Hana Hajnova, Vitezslav Schrek



Bereits im Januar dieses Jahres kündigte das Ministerium für Industrie und Handel an, dass die endgültige Auswahl des Standorts für das Atommüllendlager eine gemeinsame Entscheidung der Regierung und der beiden Kammern des Parlaments sein würde, mit der Begründung, die Legitimität der Standortauswahl zu stärken. Letztlich liest sich der von der Abgeordnetenkammer verabschiedete Gesetzentwurf anders und entspricht nicht dem ursprünglich vereinbarten Verfahren. Der Wirtschaftsausschuss der Abgeordnetenkammer hat eine Version des Gesetzentwurfs zur Genehmigung vorgelegt, in der die Auswahl des End- und Ausweichstandorts für das Tieflager von der Regierung selbst entschieden wird, nur mit einer Informationen an die beiden Kammern des Parlaments, die dies nur zur Kenntnis nehmen können.

Laut dem Kreishautpmann der Region Vysocina, Vitezslav Schrek, hat die Führung der Region Vysocina bei Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten und nach intensiver Kommunikation mit den betroffenen Gebieten den ursprünglich vom Ministerium für Industrie und Handel angekündigten und vorgelegten Vorschlag, der die Entscheidung der Regierung mit der zustimmenden Stellungnahme des Parlaments bestätigte, als geeigneten Kompromiss und eine gewisse Absicherung im Auswahlverfahren betrachtet.

"Leider muss ich feststellen, dass die endgültige Änderung des Wortlauts des Gesetzentwurfs weder den betroffenen Gemeinden noch uns als Vertretern der Selbstverwaltung der Region Vysocina vom Industrieministerium mitgeteilt wurde", sagt Vitezslav Schrek, der Kreishauptmann der Region Vysocina. Die Führung der Region trat in den gesamten Prozess mit dem Ziel ein, genügend Raum für einen ausgewogenen Dialog zwischen den Gemeinden und dem Staat zu finden. Wir empfinden die endgültige Form nicht als optimal. Wir verstehen, dass es vielleicht nicht möglich war, mit Zustimmung der Gemeinden einen Konsens über die Wahl des Endlagers zu finden, aber den endgültigen Vorschlag vorzulegen, ohne dass die betroffenen Gemeinden darüber informiert wurden, ist sicherlich nicht förderlich für das Vertrauen, das die Gemeindevertreter über mehrere Monate im gesamten Gesetzgebungsverfahren aufgebaut haben. Es entschädigt auch nicht dafür, dass eine Änderung der Verpflichtung der Regierung zur Behandlung von Stellungnahmen der Gemeinden in den Vorschlag aufgenommen wurde. Wir werden jetzt sehen, wie der Senat diesen Vorschlag bewerten wird, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass unsere Gemeinden und die Region den Senatoren eine Rückmeldung über die bisherigen Fortschritte geben werden. Die Region Vysocina hat ein Memorandum über gemeinsame Maßnahmen mit den Gemeinden in der Region abgeschlossen, um unsere Bereitschaft zu erklären, für sie einzutreten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, aber ein weiteres unerfülltes Versprechen ihnen gegenüber ist in dem gesamten Auswahlverfahren bedauerlich, und ich kann mir nicht vorstellen, wie wir das, was wir begonnen haben, fortsetzen werden", sagte Hana Hajnova, stellvertretende Kreishauptfrau der Region Vysocina für regionale Entwicklung.

Die Verabschiedung eines anderen Gesetzentwurfs als desjenigen, der den Gemeinden Ende letzten Jahres vorgelegt wurde, ist für sie eine große Enttäuschung und könnte die Suche nach einem Kompromiss bei den Verhandlungen über den künftigen Standort des Atommülllagers in der Tschechischen Republik noch weiter erschweren.

Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente soll im Jahr 2030 ausgewählt werden. Nach den vorliegenden Informationen soll der endgültige Standort durch die Durchführung von unterirdischen Erkundungsarbeiten weiter bestätigt werden. Die Genehmigungen nach dem neuen Baurecht sollen dann in den späten 40er und frühen 50er Jahren erteilt werden.
/gr/


Wir lehnen das europäische Atommülllager ab, Menschen protestierten in Velky Bor

17.11.2023 Klatovsky denik Daniela Loudova
Daniela Loudová, Klatovy deník


Große Fotogalerie der Protestaktion hier:

https://klatovsky.denik.cz/galerie/demo ... 1&photo=38





Die Menschen blockierten die Straße, sie wollen kein Endlager für radioaktive Abfälle in der Nähe ihrer Häuser

17.11.2023 idnes.cz ctk



Mehr als hundert Menschen mit Transparenten und Fahnen sperrten am Freitagmorgen für eine Stunde die Hauptstraße von Pilsen nach Horazdovice in der Gemeinde Velky Bor. Die Menschen protestierten gegen den geplanten Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle in der Lokalität Brezovy potok bei Horazdovice.

Menschen aus der Region Böhmerwald besetzten die Straße, auf der täglich bis zu 15 Tausend Autos fahren. Während der Blockade verteilten sie Flugblätter an die Autofahrer. Die Demonstranten lehnten das Atommüll-Endlager-Gesetz ab, das am Mittwoch vom Unterhaus verabschiedet worden war. Ihnen gefällt nicht, dass es die Rechte der Gemeinden bei der Entscheidung über den endgültigen Standort nicht respektiert, der bis zum Jahr 2028 ausschließlich von der Regierung ausgewählt werden soll.

"Die Entscheidung des Unterhauses vom Mittwoch ist empörend. Die heutige Aktion ist definitiv auch ein Anlass für den Senat, diese Form des Gesetzes noch einmal zu überdenken, denn hier werden die Grundprinzipien der Demokratie verletzt. Vor allem vor dem 17. November, an dem wir an dem Vermächtnis festhalten sollten, dass die Zeiten der direktiven Verwaltung und Entscheidungsfindung niemals zurückkehren sollten", sagte Petr Cotek, Bürgermeister von Chanovice (Verein für die Zukunft).

Das Endlager, über das seit 20 Jahren gesprochen wird, wurde von den Räten der zehn betroffenen Gemeinden konsequent abgelehnt. Es soll über 110 Milliarden Kronen kosten und ab dem Jahr 2050 in Betrieb gehen. Neben Brezovy potok sind auch Horka und Hradek in der Region Vysocina sowie Janoch bei Temelin im Rennen.

"Wir werden es so kompliziert wie möglich machen":

Der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der Sprecher der landesweiten Plattform gegen das Atommüll-Endlager ist, zeigte sich von den Abgeordneten der Koalition überrascht. Vor der Wahl hatten sie behauptet, sie würden die Rechte der Kommunen stärken, doch am Ende haben sie den Kompromiss zwischen Parlament und Senat über den Endlagerstandort aus dem Gesetz gestrichen. Indem sie die Entscheidung allein der Regierung überließen, so der Bürgermeister, hätten sich die Abgeordneten ihrer Verantwortung entzogen, da in fünf Jahren vielleicht keiner von ihnen mehr im Amt sein werde, sagte er.

Regierung legt Standort für Endlager fest, kommunales Veto scheitert:

Forman sagte, die Gemeinden würden die Wahl eines Endlagers so schwierig machen, dass die Regierung erkennen werde, dass es ohne sie nicht gehe. "Es geht nicht um die Menschen, die gesagt haben, dass sie das Endlager nicht haben wollen. Das ist so, als ob die EU den Bau eines Endlagers in der Tschechischen Republik anordnen würde und unsere Regierung 'Nein' sagt, aber die EU sagt, dass sie Pech hat", sagte er.

Laut Forman gibt es den Widerstand der Gemeinden vor allem deshalb, weil der Staat die Gemeinden nicht respektiert. "Wenn alles offen gesagt und entschädigt würde, glaube ich, dass irgendwo eine Einigung erzielt werden würde", fügte er hinzu. Er sagte, die größte Angst der Menschen sei ein großes Bauprojekt, das bis zu 20 Jahre dauern kann.

Cotka sagte, das Parlament sei falsch informiert worden, dass der Staat mit den Gemeinden verhandele, aber in dem Jahr, in dem er Bürgermeister ist, sei niemand vom Industrieministerium, der Behörde für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (SURAO) oder anderen staatlichen Stellen in den Standort gekommen. Seiner Meinung nach hilft nur die Region Pilsen den Gemeinden. Nach Angaben des ehemaligen Bürgermeisters von Chanovice, Petr Klasek, der für die Verhandlungen im Namen des Standorts Brezovy potok zuständig ist, bereiten die Gemeinden radikalere Proteste vor. In fünf Tagen werden sie sich in Chanovice mit anderen Bürgermeistern aus der weiteren Umgebung treffen. Bis Mitte Dezember, so Klasek, ist ein republikweite Treffen aller vier Standorte geplant.

SURAO führt derzeit eine Oberflächenkartierung und ein biologisches Screening durch und wartet auf die Genehmigung des Umweltministeriums für geologische Bohrungen.

https://www.idnes.cz/plzen/zpravy/stavb ... av?galerie




Gemeinsame Erklärung der Gemeinden aus dem Standort Brezovy potok
:17.11.2023 platformaprotiulozisti.cz


Am nationalen Feiertag des Kampfes für Demokratie und Freiheit, dem 17. November 2023, fand in Horazdovice eine Protestaktion - Versammlung von Bürgern und Vertretern gewählter lokaler Regierungen statt. Die Veranstaltung war ein Ausdruck der Unzufriedenheit der breiten Öffentlichkeit mit den Entscheidungen der Regierung und des Parlaments der Tschechischen Republik in der Frage des Endlagers für hochradioaktive Abfälle.

Alle zehn betroffenen Gemeinden in Horazdovice forderten gemeinsam:
Wir fordern die gesetzgebenden Institutionen auf, eine solche Fassung des Gesetzes über Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager zu verabschieden, die die Anmerkungen zur Stärkung der Rechte der lokalen Regierungen und die Gesamtkomplexität des gesamten Prozesses berücksichtigt. Ein wesentliches Element muss die Zustimmung der betroffenen Gemeinden
als Voraussetzung für die Festlegung des Standorts eines Tieflagers auf dem Gebiet der betroffenen Gemeinden sein.

Die derzeitige Regierung der Tschechischen Republik hat vor den Wahlen Änderungen versprochen. In der Erklärung zum Regierungsprogramm heißt es: "Wir werden die Vorbereitung eines Tieflagers für radioaktive Abfälle fortsetzen. Wir werden die Rechte der betroffenen Gemeinden bei der
bei der eventuellen Entscheidung über den Standort eines Tieflagers stärken. Wir werden auch andere Lösungen als den endgültigen
Endlagerstandort in der Tschechischen Republik prüfen."

Leider sehen wir keine konkrete Veränderung und keinen neuen Ansatz.
Wir sind sehr enttäuscht über die Handlungen und Praktiken der Regierung und der gesetzgebenden Institutionen der Tschechischen Republik in Bezug auf die Gewährleistung der Rechte der Gemeinden und ihrer Bürger in der Frage eines Tieflagers für radioaktive Abfälle.

Nach der dritten Erweiterung des betroffenen Gebietes sind 10 Gemeinden (9 Gemeinden und 1 Stadt) direkt von der Endlagerfrage betroffen, und die Menschen in ihren 31 Siedlungen. Dazu gehören etwa 10 000 Menschen, die hier dauerhaft leben, aber auch Menschen in der weiteren Umgebung.

Die Fläche für das Endlager wird immer größer, und die 500 Hektar unterirdische Fläche, die in Betracht gezogen werden, reichen jetzt bis zum Fluss Otava unterhalb des denkwürdigen Prachen.
Wir protestieren gegen die fundamentale Bedrohung unserer Region.
Wir sind sicher, dass wenn die Zustimmung der Gemeinden, klare technische und sicherheitstechnische Sicherheitsbestimmungen und einer angemessenen Entschädigung festlegen würden, wäre der Weg zum endgültigen Standort offen. Schließlich ist dies der einzig mögliche Weg in der demokratischen Gesellschaft, zu der wir gehören. In der heutigen
benachteiligten Position gegenüber dem Staat befindet sich nicht nur eine Einzelperson, sondern lokale Verwaltungseinheiten, die Tausende von
Einwohnern.

Die staatlichen Behörden haben auch auf andere Möglichkeiten zur Verringerung der Menge und der Radioaktivität der Abfälle resigniert,
die den Bau eines problematischen und kostspieligen gigantischen Endlagers hätten verhindern können.
/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln aus den tschechischen Medien zum Thema Energiewirtschaft vom 21.November 2023:



Wärmeleitung aus Dukovany nach Brünn: Stadtheizwerke verhandeln bereits über Grundstücke und haben sich an Experten gewandt
21.11.2023 E15 Jan Novotny

Die Vorbereitungen für das Projekt der Heißwasserleitung von Dukovany nach Brünn sind in vollem Gange. Die neue Infrastruktur soll ab dem Jahr 2030 den größten Teil der Wärmeversorgung der zweitgrößten Stadt in Tschechien übernehmen und damit die Abhängigkeit von Gas deutlich verringern. Das Unternehmen Stadtheizwerke Brünn hat Verhandlungen über den Erwerb von Grundstücken entlang der Trasse der Wärmeleitung aufgenommen und acht Energieexperten gebeten, sie bei der Ausarbeitung des Projekts zu beraten. Das rund 19 Mrd. Kronen teure Projekt ist auch mit dem Plan verbunden, in Dukovany zwei neue Reaktoren zu bauen. Das Ministerium für Industrie und Handel hat bereits Ende Oktober eine Baugenehmigung für die beiden neuen Anlagen erteilt.

Die Gemeinden gehören zu den ersten Grundstückseigentümern, die entlang der geplanten Heißwasserleitung angesprochen wurden. "Wir verhandeln zum Beispiel intensiv mit Oslavany. Nach und nach werden wir auch mit anderen verhandeln", sagt Petr Fajmon, Geschäftsführer der Stadtheizwerke Brünn, dem Hauptinvestor der Warmwasserleitung. Die Wärmeleitung und möglicherweise weitere damit zusammenhängende Bauten werden zu den so genannten Energieinfrastrukturbauten gehören, was den Erwerb der für ihren Bau benötigten Grundstücke erleichtern wird. Dies ist in der Novelle des Liniengesetzes vorgesehen, die im August in Kraft getreten ist.

"Ich begrüße die endgültige Entscheidung über die Trasse, denn sie ermöglicht uns eine bessere Planung der Entwicklung der Gemeinde. Außerdem haben wir damit die Möglichkeit, uns an die Heißwasserleitung anzuschließen. Wir rechnen natürlich damit, dass wir den Heizwerken und damit der Stadt Brünn bei den Kaufverhandlungen mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke helfen werden", sagt der Bürgermeister von Oslavany, Vit Aldorf. Die geplante Trasse führt durch mehr als 2.500 Grundstücke, von denen einige mehr als einen Eigentümer haben.

Die Heißwasserleitung von Dukovany nach Brünn wird 42 Kilometer lang sein und weitgehend unterirdisch außerhalb von Straßen und bebauten Gebieten verlaufen. Die Wasserzirkulation wird durch Pumpstationen nicht nur an den beiden Endpunkten, sondern auch entlang der Trasse sichergestellt. Die Verlegung der Wärmeleitung an der Trasse dürfte technisch nicht allzu anspruchsvoll sein. Wasserläufe müssen mit Brückenbauwerken überquert werden, und an einigen Stellen werden Tunnel in erhöhtem Gelände gebaut. Jährlich sollen zwei Millionen Gigajoule an Wärme nach Brünn fließen.
/gr/



Akademie der Wissenschaften: Die Tschechische Republik hat die Voraussetzungen für den Bau eines Prototyps eines Fusionskraftwerks

16.11.2023 CTK




Nach Ansicht von Experten der Tschechischen Akademie der Wissenschaften verfügt die Tschechische Republik über alle Voraussetzungen, um ein Land zu werden, in dem ein Prototyp eines Kernfusionskraftwerks gebaut und um das Jahr 2050 in Betrieb genommen wird, das Strom ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt erzeugen kann. Der Prototyp könnte beispielsweise auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks errichtet werden, und sein Bau wäre für die tschechischen Unternehmen von großem Nutzen. Dies ist das Ergebnis eines Gutachtens von AVex, das von der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik für Abgeordnete, Senatoren und die Leitung von Ministerien und regionalen Behörden erstellt wurde. Der CTK-Agentur liegt das Gutachten vor.

Nach Ansicht von Experten stellt die Kernfusion eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle dar, und Kraftwerke, die auf diesem Prinzip basieren, sind sicher. Dies liegt unter anderem daran, dass in ihren Reaktoren keine spontane Fusion möglich ist und im Falle einer größeren Störung der Brennstoff schnell abkühlt und der Prozess der Kernfusion sofort stoppt. Ein Prototyp des DEMO-Fusionskraftwerks wird in Europa in der zweiten Hälfte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut werden und um das Jahr 2050 voll einsatzfähig sein. Die Tschechische Republik verfügt über die Voraussetzungen dafür, so die Experten, die unter anderem die aktive Beteiligung des Landes am DEMO-Projekt oder den Bau des Tokamak-Fusionsreaktors COMPASS-U am Institut für Plasmaphysik der Akademie der Wissenschaften anführen.

 

    "Der Bau des Prototyps des DEMO-Fusionskraftwerks auf unserem Territorium mit einem Budget von über 20 Mrd. EUR (ca. 488 Mrd. Kronen) würde eine umfassende Beteiligung der tschechischen Industrie an Bau- und Technologieaufträgen mit hohem Mehrwert ermöglichen. Der Bau des Kraftwerks an einem Standort mit ausreichendem Anschluss an das Stromnetz, z. B. auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks, würde zur wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region beitragen, da viele Komponenten aufgrund ihrer Größe, die einen Transport unmöglich macht, vor Ort hergestellt werden müssten", so die Experten.

Für eine erfolgreiche Kandidatur der Tschechischen Republik als Standort für das DEMO-Kraftwerk seien der erfolgreiche Abschluss des COMPASS-U-Projekts, der Beginn einer frühzeitigen Vorbereitung der Kandidatur, eine verstärkte Förderung der Ausbildung von Fachleuten für tschechische Unternehmen, damit diese sich um Aufträge für Fusionsprojekte bewerben können, und die Unterstützung der entsprechenden Industrie jetzt entscheidend.

Der Bau des Fusionskraftwerks wird von der Europäischen Union unter maßgeblicher Beteiligung der europäischen Industrie finanziert. Die Vorbereitungsarbeiten für das Projekt begannen im Jahr 2014 und befinden sich nun in der Konzeptionsphase. Eine Frist für die Abgabe eines Angebots für den Standort der Anlage wurde noch nicht festgelegt. Laut Akademie der Wissenschaften kann jedoch davon ausgegangen werden, dass eine Entscheidung über den Standort bis zum Ende dieses Jahrzehnts getroffen wird.

In der Tschechoslowakei reichen die Anfänge der Fusionsforschung bis in die 1970er Jahre zurück. Die Installation des derzeitigen Tokamaks in Prag begann im Jahre 2005. Hauptzweck der Anlage war die wissenschaftliche und technische Unterstützung für den Bau des Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktors (ITER) in Frankreich. Mehr als 30 Länder arbeiten an dem gigantischen Projekt mit. Die Anlage soll den Weg zu billiger, sicherer und umweltfreundlicher Energie eröffnen.
/gr/



In Mlada Boleslav wurde eine der größten Dach-Photovoltaikanlagen in der Tschechischen Republik errichtet
20.11.2023 FACILITY MANAGER Seite 7



Firma Greenbuddies hat eine der größten Dach-Photovoltaikanlagen in der Tschechischen Republik auf dem Škoda Auto-Werk in Mlada Boleslav installiert. Dieses ehrgeizige Projekt umfasst fast 5.500 Solarmodule auf den Dächern von drei Lagerhallen mit einer Gesamtleistung von über 2 MWp.

Die Photovoltaikanlage befindet sich nun im Probebetrieb und wird mit dem erzeugten Strom etwa die Hälfte des Verbrauchs des gesamten Werks decken. Zum Lieferumfang gehören auch 19 SolarEdge-Wechselrichter mit Optimierern, die für die Umwandlung des Gleichstroms in Wechselstrom sorgen.

Es wird erwartet, dass die Paneele in ihrem einjährigen Betrieb etwa 2 GWh emissionsfreien Strom erzeugen, was einen Teil des Verbrauchs des gesamten Areals deckt. Für Skoda Auto ist die Installation von Fotovoltaikanlagen eine Möglichkeit, bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Der Investor des Projekts, das sich auf fast 60 Millionen Kronen beläuft, ist der Eigentümer des Projekts. Die 60 Millionen Kronen werden von CEZ ESCO bereitgestellt.
/gr/







Der Strom für die Verbraucher wird im nächsten Jahr teurer werden, möglicherweise um bis zu 10 Prozent, räumt der Industrieminister ein

20.11.2023 Konkursnachrichten - Bulletin Seite 28 (pb)


Der Strom wird für die tschechischen Verbraucher im nächsten Jahr wahrscheinlich um bis zu 10 Prozent teurer werden, wie der Industrieminister Jozef Síkela (STAN) einräumte. Der Grund dafür ist laut dem Chef der heimischen Industrie vor allem die Rückübertragung eines Teils der Ökostromabgabe zurück an die Verbraucher, was die Regierung Ende des letzten Monats beschlossen hat.

Es sei daran erinnert, dass die Regierung beschlossen hat, dass Haushalte und Unternehmen ab dem nächsten Jahr wieder Gebühren für erneuerbare Energiequellen zahlen werden, wie bereits im Oktober des letzten Jahres. In diesem Jahr zahlte der Staat dafür, aber nach der jüngsten Stellungnahme des Kabinetts von Petr Fiala (ODS) handelte es sich dabei um eine pauschale Maßnahme, die seiner Meinung nach jetzt, in einer Zeit günstigerer Energiepreise, nicht mehr notwendig ist. Wie Minister Sikela im Tschechichen Fernsehen erklärte, habe er selbst angeblich nicht die Hand gehoben, um die Umlage für erneuerbare Energiequellen auf die Verbraucher zu übertragen, obwohl er eine andere Maßnahme hätte vorschlagen sollen. Berichten zufolge wurde er jedoch überstimmt, so dass die Verbraucher ab Januar 2024 eine Gebühr von 599 Kronen für jede verbrauchte Megawattstunde Strom zahlen müssen. Im schlimmsten Fall, so Sikela, würden die Verbraucher etwas mehr für Energie bezahlen als die von der Regierung festgelegte Obergrenze.

"Ich denke, es werden bis zu zehn Prozent sein. Und ich hoffe sehr, dass meine optimistischeren Kollegen in der Regierung Recht haben, dass es weniger oder gar keine Erhöhung geben wird", sagte Síkela.

Die Energieregulierungsbehörde (ERU) schätzt, dass sich die Gesamtkosten für die Förderung erneuerbarer Energien im nächsten Jahr auf etwa 36 Milliarden Kronen belaufen werden. Der Staat soll nur etwa ein Viertel davon, also etwa neun Milliarden, beisteuern. Die Opposition hat dies kritisiert. "Damit wird der Anteil der Mittel, den die Bürger zahlen müssen, erhöht, damit der Staat nicht dafür aufkommen muss. Der Strompreis wird um diesen Betrag steigen, so dass sie etwas bezahlen, was sie nie bezahlen wollten", kommentierte Radim Fiala (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer, der nicht versteht, warum die Steuer auf außerordentliche Gewinne (die so genannte Windfall-Tax) im nächsten Jahr fortgesetzt wird, der Staat aber die Kosten für erneuerbare Energien nicht erstattet. "Sie behalten die Windfall Tax, aber Sie werden nichts aus diesem Geld kompensieren. Die Logik des Ganzen war, dass Sie die Windfall-Steuer erheben, um Familien, Unternehmen zu entschädigen", sagte Fiala (SPD) im Tschechischen Fernsehen und bezog sich dabei auf Minister Sikela (STAN).

Laut dem ehemaligen Mitglied des Nationalen Haushaltsrates Richard Hindls muss man jedoch auch die Energiepreise auf den Weltmärkten berücksichtigen, und niemand kann diese Preise heute, an der Schwelle zum Herbst, einschätzen. "Die zweite Sache ist, dass wir im Jahr 2022 auf den Zug aufspringen und einige Änderungen vornehmen mussten - Deckelung, Umlage für erneuerbare Energien. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass diese beiden Faktoren im Jahr 2024 zu einem ähnlichen Szenario führen werden, d.h. dass wir möglicherweise im Laufe des Jahres auf eine Änderung der Umlage für erneuerbare Energien oder eine Deckelung zurückkommen müssen", sagte Hindls und fügte hinzu, dass die derzeitige politische Situation in der Welt so ist, dass diese oder andere außergewöhnliche Umstände zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden können.

Regierungsmitglied und Minister Sikela musste ihm zustimmen. "Die Märkte sind sehr nervös, wenn man sich ansieht, was die Ankündigung von Streiks in Australien mit dem Gaspreis gemacht hat", räumte Sikela ein und fügte hinzu, dass eine dramatische Eskalation natürlich nicht ausgeschlossen werden kann.
/gr/


Die Fachmittelschule für neue Energietechniker erwartet eine Erweiterung
21.11.2023 Pravo Seite 10 pch


Die Industrie-Fachmittelschule Trebic hat nicht mehr ausreichend Kapazität für die Interessenten für das Studium. Die Räumlichkeiten in der Curie-Straße müssen aufgrund der steigenden Zahl künftiger Energiearbeiter erweitert werden.

Die im Lande einzigartige Fachrichtung ist in erster Linie ein Stützpunkt für die Ausbildung von professioneller Bedienung von Kernkraftwerken.
Die Fachrichtung wurde vor 14 Jahren auf Betreiben des Kraftwerks Dukovany eingerichtet. Die Aussicht auf ein vierjähriges Studium mit Abitur und Berufserfahrung in einer hochmodernen Anlage spiegelte sich fast sofort im großen Interesse der Bewerber wider, die oft ein weiterführendes Hochschulstudium anstreben. Die Nachfrage nach Absolventen ist so groß, dass ab September dieses Jahres eine weitere Klasse zu der bestehenden hinzukommt.


"Unsere Schule stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. Im Moment scheint die einfachste Option die Fertigstellung eines neuen Energiepavillons zu sein, der uns den nötigen Platz verschaffen würde", sagte die Direktorin der Schule, Petra Hrbackova.

Die Kosten für die notwendigen Bauarbeiten werden auf 75 Mio. Kronen geschätzt, die Ausstattung auf weitere 15 Mio. Kronen, die sich die Region Vysocina und die Energiefirma CEZ teilen sollten.
"Im Namen der Region wollen wir die Projektdokumentation im nächsten Jahr erstellen lassen, damit die Fertigstellung im Jahr 2025 beginnen kann", sagte Jan Brizdala (Piraten), der Bildungskreistrat der Region Vysocina. Die neuen Räumlichkeiten sollen bis zum Jahr 2026 in Betrieb genommen werden. Dann wird die Schule bereits acht Klassen im Bereich Energietechnik haben.

/gr/


Die Energiegruppe CEZ schickte den ukrainischen Schulkindern Laptops
21.11.2023 LN Seite 16


Ukrainische Schulen in den Regionen Kherson, Cherkasy, Chernihiv und Chernivtsi warten auf eine Lieferung von 127 überholten Laptops von CEZ. Alle Laptops wurden einer gründlichen Prüfung unterzogen und können noch viele Jahre lang gute Dienste leisten.

Die Lieferung wurde letzte Woche von Vertretern der Stiftung Aid to Ukraine in Prag in Anwesenheit des ukrainischen charge dáffaires Vitaly Usatyj entgegengenommen. Die CEZ-Gruppe hat sich bereits im vergangenen Jahr, wenige Tage nach Ausbruch des Konflikts, an der Hilfe für die Ukraine beteiligt. Im Februar fand eine groß angelegte Spendenaktion der Mitarbeiter statt, bei der über sieben Millionen Kronen gesammelt wurden. Der gespendete Betrag wurde anschließend von der CEZ-Stiftung verdoppelt und an anerkannte humanitäre Organisationen verteilt.
/gr/


Tschechische Republik verarbeitet nur 12% der Abfälle auf Energie, der größte Teil landet auf der Deponie
20.11.2023 CZ Biom

Die Tschechische Republik bleibt im Vergleich zu anderen EU-Ländern bei der energetischen Verwertung von Kommunalabfällen weit zurück. Der größte Teil davon wird nutzlos deponiert, nur 12 % werden energetisch verwertet.

Die biologische Komponente des Abfalls haben ein erhebliches Potenzial für die energetische Verwertung, wobei in der Tschechischen Republik jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen davon anfallen. Die Energy Financial Group (EFG) schätzt, dass mit ihrem Recycling es möglich wäre, BioCNG für mehr als 150.000 Autos oder grünes Gas (Biomethan) für bis zu 130.000 Haushalte das ganze Jahr lang zu gewinnen.
/gr/



Nach dem Boom der Solarkraftwerke kommen jetzt auch Windkraftwerke auf die Reihe:
die Regierung plant 220 Windparks innerhalb von sieben Jahren
20.11.2023 Ekonews.cz


Während die Anträge für den Anschluss von Fotovoltaikanlagen von den Verteilungsunternehmen in die Tausende pro Monat gezählt werden, waren Windkraftanlagen bis vor kurzem eher an einer Hand abzuzählen. In den letzten Monaten ist jedoch auch das Interesse an ihnen gestiegen. Nach dem Plan der Regierung sollen bis zum Jahr 2030 rund 200 davon gebaut werden.

"Bis vor kurzem waren Windparks aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der schwierigeren Genehmigungsverfahren eine Randerscheinung. Aber die Situation ändert sich, wenn man bedenkt, was wir von Kunden und Investoren erfahren haben. Sogar Regionen und Gemeinden beginnen, sie mit anderen Augen zu sehen und betrachten sie als einen neuen Bereich, der ihnen eine stabile Energiequelle bietet", sagte Pavel Cada, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats des Verteilungsunternehmens EG.D., auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Situation bei den erneuerbaren Energiequellen.

Ihm zufolge werden derzeit die geplanten Windkraftanlagen in den Regionen Vysocina und Südböhmen mit einer Leistung von 640 MW registriert (die maximal mögliche Leistung, die nur eine theoretische Zahl ist, da die Anlagen nicht ständig in Betrieb sind, Anm. d. Redaktion). Nach Angaben seiner Sprecherin Sonia Holingerova verzeichnet der Konkurrent CEZ in diesem Jahr insgesamt 211 Anträge mit einer beantragten Leistung von 3.164 MW.

Während das Interesse an der Photovoltaik (PV) in den letzten zwei Jahren sprunghaft angestiegen ist, war die Windenergie in der Tschechischen Republik bis jetzt eingefroren. Die Regionen und Gemeinden zögern, sie auf ihrem Gebiet zuzulassen, und selbst die Einwohner haben sie in Volksabstimmungen abgelehnt.



"Sogar die Einstellung der Bürger und Bürgermeister ändert sich in vielen Orten. Das sehe ich an den letzten drei Volksabstimmungen, von denen zwei für und eine gegen Windkraftanlagen waren", sagte Umweltminister Petr Hladik in einem Interview mit Ekonews.

Der nationale Klima- und Energieplan, den die Regierung kürzlich nach Brüssel geschickt hat, sieht bis zum Jahr 2030 10 GWe aus Sonne (jetzt 2,1 GWe) und 1,5 GWe aus Wind (jetzt 0,3 GWe) vor. Die installierte Leistung von rund 340 MW an Windkraftanlagen ist immer noch dieselbe wie im Jahre 2019.

"Wenn man heute fünf oder sechs Megawatt-Turbinen installiert, sind das etwa 200 bis 220 Windkraftanlagen. Das sind in der Tat ein paar Windparks in der Tschechischen Republik. Es geht nicht um Tausende von Windparks, es ist kein Schreckgespenst", sagt Hladik. Vielmehr gebe es eine Reihe von geeigneten Standorten in industriell ausgebeuteten Bergbaufolgelandschaften, die gut an das Verteilungs- und Übertragungsnetz angeschlossen seien.

Zurzeit läuft die Kartierung der so genannten Beschleunigungszonen, die nach Gesprächen mit regionalen Vertretern eingerichtet werden sollen. In diesen soll der Investor innerhalb eines Jahres eine Genehmigung erhalten, heute sind dabei zehn Jahre keine Ausnahme.

Laut Martin Sedlak vom Verband der modernen Energie (SME) und Berater des Umweltministers wird die Gemeinschaftsenergie auch die Entwicklung der Windkraft fördern. Das entsprechende Gesetz liegt jetzt im Parlament.

"Gemeinden oder Anwohner können als Co-Investoren auftreten und von besseren Preisen profitieren", so Sedlak in der Sendung PKV-Talks. Nach einer Analyse von SME beträgt das Potenzial für Windparks bis zum Jahr 2030 bis zu zwei Giga-Watt. "Das technische Potenzial liegt jedoch bei 30 Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs in der Tschechischen Republik", fügte er hinzu.
/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Artikel aus der tschechischen Presse vom 22.11.2023 zum Thema Energiewirtschaft:



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Eine noch größere Rolle für den Staat? Brüssel und Prag debattieren über die Finanzierung von Dukovany

14.11.2023 E15
Jan Žižka




Die Einstellung der Welt zur Kernenergie hat in den letzten Jahren eine unerwartete Wendung genommen - der früher Unliebling wird in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und wachsender Sicherheitsbedrohungen wieder zur Hoffnung der Menschheit. Allerdings haben die fortgeschrittenen Marktwirtschaften, darunter auch die Tschechische Republik, lange Zeit Schwierigkeiten gehabt, die Finanzierung für den Bau von Reaktoren zu sichern.

Kernreaktoren bieten eine Kombination, die keine andere Energiequelle vorweisen kann - sie können bei jedem Wetter Strom und Wärme erzeugen, produzieren keine Treibhausgasemissionen und können Brennstoffvorräte für Jahre im Voraus kaufen. Um diese Vorteile in vollem Umfang nutzen zu können, sind schwierige Hürden zu überwinden - neben den politischen (vor allem in der EU gibt es immer noch einflussreiche Gegner der Kernenergie, allen voran Deutschland) und technischen (die Frage der abgebrannten Brennelemente) Hindernissen ist das wichtigste die Notwendigkeit, das Geld für den Bau von Kernkraftwerken sinnvoller einzusetzen. Diese ziehen sich oft in die Länge und die Budgets schwellen um ein Vielfaches an.

Das Hauptproblem ist nicht, dass die Kernkraftwerke zu teuer sind. Als in der Tschechischen Republik die Berechnungen des Finanzministeriums auftauchten, dass vier neue Kernreaktoren unter Berücksichtigung der Inflation fast 2 Billionen Kronen kosten könnten, hielten viele Menschen wahrscheinlich den Atem an. Sie mögen aufgeatmet haben, als ihnen klar wurde, dass es sich um eine notwendige Investition in einen stabilen, auf mehrere Jahrzehnte angelegten Energiesektor handelt. Kernkraftwerke sind teuer, genau wie das Autobahnnetz oder die Verteidigungssysteme, aber sie werden dem Land eine sichere Versorgung mit emissionsfreier Energie bieten und gleichzeitig mehr als ein Dreivierteljahrhundert lang wirtschaftliche Gewinne erwirtschaften.

Das Problem ist ein anderes: Anspruchsvolle und komplexe Kernkraftwerksprojekte laufen Gefahr, mehr Geld zu verschlingen als nötig. Neben einem effizienten Bau, der von Investoren wie dem tschechischen Unternehmen CEZ begleitet und von deren Zulieferern abgesichert werden muss, muss ein geeignetes Investitions- und Finanzierungsmodell gefunden werden.

Das Brüsseler Dilemma

Bei der Vorbereitung des fünften Blocks des Kernkraftwerks Dukovany ist es Tschechien gelungen, nach anfänglichem Straucheln grundsätzlich in die richtige Richtung zu gehen. Die Finanzierung des Baus soll CEZ vom Staat in Form einer "rückzahlbaren Finanzhilfe" - im offiziellen Sprachgebrauch als Kredit bezeichnet - zur Verfügung gestellt werden. Die Firma CEZ kann auf den Märkten billigere Kredite aufnehmen und versucht so, Szenarien zu vermeiden, bei denen ein großer Teil des Preises der Anlage aus den Finanzierungskosten besteht. Ein typisches Beispiel für eine solche Abschreckung ist das Projekt Hinkley Point C im Vereinigten Königreich, das von der französischen EDF gebaut wird.

Im Falle des fünften Reaktors in Dukovany wurde außerdem beschlossen, dass der Strom von einem staatlichen Händler zu einem im Voraus vereinbarten Festpreis - auf der Grundlage eines PPA (Power Purchase Agreement) - abgenommen werden soll. Das gesamte Modell aus Darlehen und PPA muss von der Europäischen Kommission als öffentliche Beihilfe genehmigt werden, und genau hier entstand die Komplikation. Brüssel plant eine Reform des Strommarktes, die mehr auf langfristigen Verträgen basieren soll. Dies würde auch dem Dukovany-Szenario entsprechen, aber die Kommission bevorzugt eine andere Vertragsart als die PPA - einen Differenzvertrag, bekannt unter dem englischen Namen Contract for Difference (CfD), bei dem Verbraucher und Stromlieferanten die Differenz zwischen dem langfristig vereinbarten Preis und dem Marktpreis entsprechend der Marktentwicklung ausgleichen.

Auf den ersten Blick gibt es keine Komplikationen, das CfD-Prinzip ähnelt dem der PPA, und das bereits erwähnte Darlehen des Staates ist der Schlüssel zur Senkung des Gesamtpreises des Reaktors. Aber der Teufel steckt vielleicht im Detail. In der Tschechischen Republik ist die Befürchtung aufgekommen, dass Brüssel die Kernkraftwerke dazu drängen will, ihre Leistung in einer Zeit niedriger Strompreise zu reduzieren, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken würde. In jedem Fall zieht sich die Genehmigung der öffentlichen Unterstützung in die Länge, und Prag und Brüssel haben eindeutig noch viel zu klären.


Das tschechische Dilemma

Aber das "Brüsseler Dilemma" ist vielleicht nur ein Nebenschauplatz im Vergleich zu dem Dilemma, das sich in der Tschechischen Republik abzeichnet. Der Bau eines einzigen Dukovany-Blocks ist keine Lösung für den Energiebedarf des Landes. Im gesamten politischen Spektrum zeichnet sich ein Konsens darüber ab, dass die Tschechische Republik in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten weitere Reaktoren bauen muss - wahrscheinlich vier große (wie die, die bereits in Temelín stehen) und eine größere Anzahl kleiner Reaktoren.

Die Vorstellung, dass der Staat Kredite für all diese Projekte bereitstellen könnte, gefällt der CEZ-Geschäftsführung offensichtlich nicht. Die Schulden würden wahrscheinlich den Marktwert des Unternehmens übersteigen, und eine solche Belastung würde den Rating-Agenturen nicht gerade gefallen. Es würde von anderen Faktoren abhängen, wie sich der Bau (und damit das Darlehen) über die Zeit verteilen würde, inwieweit die Schulden durch die Stromeinnahmen aus den bereits gebauten Reaktoren zurückgezahlt würden und wie gut die Ratingagenturen davon überzeugt werden könnten, dass die staatliche Finanzierung des Baus - wenn auch durch ein Darlehen an CEZ - kein Problem darstellt.

Das Kabinett von Petr Fiala war zwar bereit, weitere Kredite in Erwägung zu ziehen, aber auch in Regierungskreisen sind offenbar Zweifel aufgekommen. Industrieminister Jozef Síkela erklärte in einem Fernsehduell mit dem Oppositionsführer Karel Havlíček im tschechischen Fernsehen, dass er mit Brüssel noch nicht über die öffentliche Unterstützung für weitere Reaktoren verhandeln könne, weil dafür eine Änderung des Finanzierungsmodells erforderlich sei. Aus der Sicht eines unparteiischen Beobachters scheint es, dass die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Finanzierung der Kernenergie in der Tschechischen Republik zunehmen. Dies gilt umso mehr, als sich die Marktsituation verändert und selbst der Staat heute mehr Kredite auf dem Markt aufnehmen muss als in früheren Jahren.


Noch mehr für den Staat?


In tschechischen Fachkreisen und in der Politik scheint sich neben der Befürwortung der Kernenergie selbst auch ein Konsens zu einem anderen Thema abzuzeichnen: Der Bau neuer Kernkraftwerke kann durch die vollständige Verstaatlichung der dafür zuständigen Unternehmen gefördert werden. Dabei handelt es sich um zwei Tochtergesellschaften von CEZ - Kraftwerk Dukovany II und Kraftwerk Temelín II. Dies würde nicht nur das Problem der "murrenden" Minderheitsaktionäre lösen, sondern auch die Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf das Rating von CEZ ausräumen, dessen Aktien an der Börse gehandelt werden. Staatliche Investitionen in neue Kraftwerke wären unkomplizierter und wahrscheinlich auch transparenter für Brüssel, das die öffentliche Unterstützung genehmigen wird.


Die Frage ist, wo eine solche Verstaatlichung enden würde. Wenn der Staat 100 %ige Kontrolle über künftige neue Energiequellen hat, sollte das dann nicht auch für die bestehenden gelten? Die Befürworter einer solchen Lösung argumentieren, dass die Schwierigkeiten, die durch den Betrieb von Reaktoren mit unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen nebeneinander in Temelín und Dukovany entstehen würden, später ein Problem darstellen würden. Soll der Staat dann auch die Kohlekraftwerke von CEZ unter seine Fittiche nehmen, deren Betrieb möglicherweise nicht mehr rentabel ist, bevor die Tschechische Republik über einen zuverlässigen Ersatz verfügt? Viele Lobbyisten werden argumentieren, dass es am besten wäre, CEZ ganz zu verstaatlichen, wie es die Franzosen mit EDF getan haben.


Erwarten Sie keine Wunder


Das französische "Modell" kann jedoch auch als Warnung dienen, dass die Verstaatlichung, die selbst sehr teuer ist, kein Wundermittel ist. EDF wird bereits zu 100 Prozent vom Staat kontrolliert, aber in den letzten Monaten hat sich die Unternehmensleitung weiterhin mit der Pariser Regierung über die Preise gestritten, zu denen das Unternehmen Strom verkaufen soll. Das alte Dilemma bleibt bestehen, egal wie man es in Eigentum verpackt - wenn man den Strompreis subventioniert, bleibt weniger Geld übrig, um neue Kraftwerke zu bauen. Außerdem ist auch ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent in Staatsbesitz befindet, immer noch ein Unternehmen, und seine Manager sind gesetzlich verpflichtet, verantwortungsvoll zu wirtschaften.


Auch die vermeintlich billigeren kleinen modularen Reaktoren (SMR) sind nicht die Wunderlösung, denn sie werden im Verhältnis zu ihrer Leistung noch lange Zeit teurer sein als große Reaktoren. Die Warnung kam letzte Woche aus den USA, wo das erste NuScale-Reaktorprojekt, das der Beginn eines großen Booms sein sollte, abgesagt wurde. Die Befürworter der Kernenergie in der EU haben sich für die Schaffung einer Industrieallianz für Kernreaktoren eingesetzt, um deren Entwicklung auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen, einschließlich der Finanzierung durch europäische Institutionen wie die Europäische Investitionsbank. Aber auch die europäischen Atomkraftgegner lassen die Waffen nicht ruhen und haben immer noch die Möglichkeit, solche Pläne zu blockieren...


Es gibt keinen idealen Weg zur Finanzierung von Kernkraftwerken, der nicht sofort von den vielen Kritikern "niedergeschrieben" wird. Doch das "am wenigsten schlechte" Modell zu finden, ist auch für die tschechische Regierung eine der wichtigsten Aufgaben.
/gr/


Das neue Gesetz sollte den Standorten helfen, an denen Atommüll gelagert werden soll. Die Abgeordneten haben unsere Rechte beschnitten, sagen die Gemeinden

21.11.2023 oenergetice.cz




Seit über zwanzig Jahren wird in der Tschechischen Republik ein Tieflager für Atommüll gesucht. Ein neues Gesetz sollte helfen, eine Einigung zwischen betroffenen Kommunen und dem Staat zu finden. Doch die Gemeinden sagen, dass ein wichtiger Punkt weggefallen ist, ohne den sie die Verhandlungen blockieren würden.

Vier von neun Standorten wurden ausgewählt, um im Jahr 2020 ein Endlager für Atommüll einzurichten. Dies ist eine problematische Endphase der Atomenergienutzung, denn normalerweise will niemand ein Endlager auf seinem Gebiet. Ähnlich ist die Situation in anderen "Atomländern" in Europa, mit Ausnahme von Finnland.

Das Gesetz über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für hochradioaktive Abfälle, das heute auf dem Tisch der Abgeordneten lag, sollte die Kommunikation zwischen den Einwohnern der betroffenen Gemeinden, den Behörden und den Politikern verbessern. Am Ende wurde eine Version verabschiedet, die nach Ansicht der in der Plattform gegen das Atommmüll-Endlager zusammengeschlossenen Gemeinden noch schlechter ist als die ursprüngliche. Nach den früheren Erklärungen der betroffenen Standorten (Brezovy potok in der Region Klatovy, Horka in der Region Trebic, Hradek in der Region Jihlava und Janoch bei Temelin) war auch damit nicht gewährleistet, dass ihre Einwände Gehör finden würden.

Laut einer früheren Stellungnahme des Energieexperten Edvard Sequens von Calla (Mitglied der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, die das Gesetz für die Gemeinden kommentiert hat) gibt die vorgeschlagene Fassung des Gesetzes den Gemeinden zwar mehr Möglichkeiten, sich in den laufenden Verwaltungsverfahren zu äußern, aber es ist nicht gewährleistet, dass ihre Interessen berücksichtigt werden.

Die Behörden müssen nach dem Gesetzesentwurf keine Einsprüche akzeptieren. Dies gilt beispielsweise für das Verfahren zur Genehmigung von Erkundungsgebieten (vereinfacht als "Bohrrecht" bezeichnet) oder für die Auswahl des endgültigen Standorts. Die Gemeinden können zwar klagen, aber das bedeutet keine Verzögerung weiterer Schritte.

Mehrere Abgeordnete (Klara Kocmanova von den Piraten, Vit Kankovsky von der Volkspartei und Radek Koten von der SPD) versuchten, die Vorschläge der Plattform in der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer mittels eines Änderungsantrags durchzusetzen. Sie scheiterten jedoch.

Auf Vorschlag des Abgeordneten Ivan Adamec von der ODS strich die Abgeordnetenkammer auch die Mitentscheidungsbefugnis des Parlaments, die Industrieminister Jozef Síkela den Bürgermeistern früher zugesagt hatte, aus dem Gesetzentwurf der Regierung. Mit anderen Worten: Nicht die Regierung, sondern das Parlament hätte das letzte Wort bei der Entscheidung über den endgültigen Standort (der bis 2028 festgelegt werden soll).



"Die Auswahl eines Endlagers, die Entscheidung über den Standort, ist eine unternehmerische Entscheidung, und in unserem politischen System trifft nur die Regierung unternehmerische Entscheidungen", erklärte Adamec seinen Vorschlag vor der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer.

Wir sind sehr enttäuscht von der Haltung der Mehrheit der Abgeordneten zum Endlagergesetz, die die versprochene Stärkung der Rechte der betroffenen Kommunen im Entscheidungsprozess nicht unterstützt haben. Wenn das Gesetz in dieser Form den Senat passiert, werden sich die Kommunen mit allen Mitteln gegen den Bau eines so genehmigten Endlagers auf ihrem Gebiet wehren", sagte Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der sich mittlerweile 56 Städte, Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen haben.

Die Plattform wird weiterhin darauf drängen, dass Entscheidungen über die Auswahl eines Standortes für ein mögliches Endlager von der vorherigen Zustimmung der betroffenen Gemeinden abhängig gemacht werden. Die Plattform nennt Finnland als Beispiel dafür, wie dies funktionieren könnte, wo bereits ein Tieflager gebaut wird und die finnische Gesetzgebung die Meinung der betroffenen Gemeinden respektiert, so die Plattform.



"Eine solche Lösung würde nicht bedeuten, den Bau zu blockieren, wie es manchmal fehlinterpretiert wird, sondern würde die Gemeinden in eine partnerschaftliche Verhandlungsposition mit dem Staat bringen. Und das ist auch in Finnland der Fall, wo das Parlament ebenfalls über das Tieflager entscheidet", heißt es in der Pressemitteilung der Plattform.

Das Gesetz gebe den Kommunen jedoch ausreichende Rechte, so eine Erklärung von Minister Jozef Sikela im Unterhaus. "Ich freue mich, dass der Gesetzentwurf einschließlich der Änderungsanträge, zu denen ich eine positive oder neutrale Position einnehmen werde, dazu führen wird, dass die Bestimmungen des § 108 Absatz 4 Atomgesetz erfüllt werden, d.h. dass alle Betroffenen das Recht haben, alle relevanten Argumente und Interessen sorgfältig zu prüfen und zu berücksichtigen", sagte der Minister vor der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer.

Er versprach den Kommunen auch die Möglichkeit, mehr Geld für ein Endlager auf ihrem Gebiet zu erhalten. "Ich bin bereit, mit den betroffenen Gemeinden der vier potenziellen Standorte über die Form der Beiträge aus dem Atomkonto zu sprechen, auch über mögliche Anpassungen dieser Beiträge. Zum Beispiel, damit ihre Höhe, die bereits im Jahre 2016 festgelegt wurde, die Entwicklung des Preisniveaus in den letzten Jahren widerspiegelt", fügte er hinzu.
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gr/


Die Firmen warten auf staatliche Hilfe mit den Energien
22.11.2023 MF DNES Seite 13 Darek Stalmach

Hohe Strompreise benachteiligen die Firmen gegenüber den Angeboten der Konkurrenz.

OSTRAVA - Vertreter der Industrie sprechen von der Notwendigkeit, die Regierungspolitik im Zusammenhang mit den Energiepreisen für das nächste Jahr zu ändern. Die vorgeschlagenen Maßnahmen bringen die Unternehmen in eine schwierige Lage. Unter anderem verringern sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich. "Die hohen Energiepreise haben dramatische Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die Energiepreise sind in unserem Land höher als bei unseren europäischen Konkurrenten, was die Bedingungen für die tschechischen Unternehmen erheblich verschlechtert", beschrieb Petra Mackova Juraskova, Sprecherin der Trinec-Hütte, die Situation der meisten energieintensiven Unternehmen.

Auch die jüngste Entscheidung der deutschen Regierung, die deutsche Industrie mit bis zu zwölf Milliarden Euro zu unterstützen, hat den Vertretern des verarbeitenden Gewerbes in Tschechien die Laune nicht verbessert.
Deshalb fordern die Unternehmen in Tschechien eine ähnliche Hilfe von der tschechischen Regierung. "Heute verhandeln wir mit der Regierung, um zu sehen, ob und wie sie die derzeitige Struktur des Energiesektors ändern wird", sagte Jan Rafaj, Präsident des Verbandes für Industrie und Verkehr.


"Ob diese Verhandlungen endgültig sein werden, kann ich noch nicht sagen, die Optionen liegen auf dem Tisch. Aber wenn es nicht klappt, müssen wir über eine andere Vorgehensweise nachdenken. Ich glaube aber, dass wir uns auf einen Kompromiss einigen werden", erklärte Rafaj.

Die Forderung der Industrieunternehmen könnte auch durch die Entscheidung der Europäischen Kommission vom Montag gestützt werden, die die Bedingungen für ähnliche Varianten der Unterstützung durch einzelne Staaten geändert hat.
"Die Kommission hat eine begrenzte Verlängerung der Bestimmungen angenommen, die es den Mitgliedstaaten erlauben, weiterhin begrenzte Beihilfebeträge zu gewähren, zusammen mit einer proportionalen Anhebung der Beihilfeobergrenzen für die Winterheizperiode und der Unterstützung zum Ausgleich hoher Energiepreise bis zum 30. Juni 2024", heißt es in der Mitteilung der Europäischen Kommission.

Die Unternehmen haben Probleme schon jetzt:

In der Tat sind die hohen Energiepreise für die Unternehmen erdrückend. Und viele sind deswegen bereits jetzt in Schwierigkeiten.
Am schlimmsten ist derzeit offenbar die Situation in Vitkovice - Hütten, die bis 1994 zu VZKG gehörte, wenn man die Probleme des viel größeren Unternehmens Liberty Ostrava nicht mitzählt. Letztere ist seit Donnerstag letzter Woche zahlungsunfähig, und das Gericht hat eine Re-Organisation genehmigt.
"Neben der Unterbrechung der Verkäufe in Russland und der Ukraine wurden die Probleme des Unternehmens vor allem durch die hohen Energiepreise verursacht, da die Gießereien ein sehr energieintensiver Betrieb sind", sagte Jana Dronska, die Medienbeauftragte des Unternehmens. "Zurzeit diskutieren wir über den Einstieg eines Investors in das Unternehmen, um die Situation zu stabilisieren. Auf jeden Fall würden bessere Strompreise dem Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze zugute kommen."


Die hohen Strompreise machen auch den Unternehmen der Automobil- und anderen Leichtindustriezweigen Sorgen. "Meiner Meinung nach besteht das größte Problem für tschechische Industrieunternehmen darin, dass selbst im so genannten 'einheitlichen' Markt der Europäischen Union die einzelnen Länder und damit auch die Hersteller aus verschiedenen EU-Ländern keine einheitlichen Bedingungen haben", erklärt Libor Cerny, Direktor der Automobilabteilung der BR Group, das Hauptproblem der hohen inländischen Energiepreise. "Für die Kunden ist es dann profitabler, bei einem Lieferanten zu kaufen, der über billigere Energie und damit über eine billigere Produktion verfügt."
Nach Ansicht von Petr Mitura, Geschäftsführer der BR Group, würde die Lösung der deutschen Regierung, die den Unternehmen nach wie vor die Umlage für erneuerbaren Strom erlässt und das Geld aus Emissionszertifikaten erhält, helfen.
"Das ist der richtige Weg, um der Industrie zu helfen, nicht unsere Rückgabe der Umlage für erneuerbare Energien an die Unternehmen. Zumindest für Unternehmen, die in Energieeinsparungen und alternative Energiequellen investieren, könnte die Regierung auf diese Gebühren verzichten", schlug Mitura vor.

/gr/



Den Strom mit den Nachbarn teilen? Österreich ist auf diesem Weg am weitesten
22.11.2023 Trebicsky denik Seite 4


Das Konzept der Gemeinschaftsenergie, bei dem lokale Gemeinschaften zusammenarbeiten, um saubere Energie zu erzeugen, zu verteilen und zu nutzen, gewinnt weltweit an Popularität. Unser Artikel befasst sich mit Beispielen aus dem Ausland.

Das österreichische Energiesystem weist viele Ähnlichkeiten mit dem tschechischen auf, was das Verteilungsnetz und die Energiegesetze betrifft. Nach Ansicht von Experten bietet das Land geeignete wirtschaftliche und geografische Bedingungen für die Entwicklung von Gemeinschaftsenergie, einschließlich Photovoltaikanlagen und erneuerbaren Energiequellen in ländlichen Gebieten. "Das dortige Modell bringt den Verbrauchern niedrigere Energiepreise und schützt sie vor Schwankungen an den Energiebörsen.
Gemeinschaftsstrom ist von der Stromsteuer, der Mehrwertsteuer und der Förderabgabe für erneuerbare Energien befreit, was die Attraktivität der Gemeinschaftsenergie erhöht", sagt Michal Pchalek, Jurist bei Endors.
Österreich gewährt auch Rabatte auf die Verteilungsgebühren für Gemeinden, die Strom über kurze Entfernungen gemeinsam nutzen. Die Rabatte unterscheiden sich je nach Art der Energiegemeinschaft und reichen von 28 bis 64 Prozent.
In Österreich gibt es vier Haupttypen von Energiegemeinschaften: gemeinsam agierende Kunden-/Verbrauchergruppen, lokale Energiegemeinschaften, regionale Energiegemeinschaften und Bürgerenergiegemeinschaften.
Diese Gemeinschaften verwenden intelligente Zähler, die in kurzen Abständen den Energieverbrauch messen. Sie sollen eine gerechte Verteilung des gemeinsam genutzten Stroms ermöglichen.



EIN EFFIZIENTES SYSTEM IN DEUTSCHLAND



In Deutschland ist der Betrieb von Energiegemeinschaften auf breiterer geografischer Basis noch nicht in Sicht. Aber es gibt ein Konzept namens Mieterstrom, das den kollektiven Selbstverbrauch in einem einzelnen Wohnhaus fördert. "Das Mieterstrom-Modell ermöglicht es den Betreibern erneuerbarer Energien, den Strom an die Wohnungseigentümer oder Mieter in einem Gebäude zu verkaufen, das sich in unmittelbarer Nähe der Quelle befindet", beschrieb Pchalek.
Dies bedeute, dass der Strom vor Ort verbraucht werde, was unter anderem die Abhängigkeit vom öffentlichen Verteilungsnetz verringere.



EINSCHRÄNKUNGEN IN FRANKREICH



In Frankreich gibt es eine geografische Beschränkung: Die Verbrauchsstellen bzw. die erneuerbaren Energiequellen dürfen in städtischen Gebieten nicht mehr als zwei Kilometer und in ländlichen Gebieten nicht mehr als zwanzig Kilometer voneinander entfernt sein. Allerdings steht das Land vor einer Herausforderung bei den Rabatten auf die Verteilungsgebühren. Trotz der minimalen Nutzung des Übertragungsnetzes durch die Energiegemeinschaften werden keine Rabatte auf die Verteilungsgebühren gewährt, was ihre wirtschaftliche Attraktivität für die Einwohner verringert. "Diese Maßnahme kann sich negativ auf die Motivation der Menschen auswirken, sich an der Bürgerenergie zu beteiligen", warnte Pchalek.
Er sagte, dass lokale Modelle zur Finanzierung von Bürgerenergieprojekten wie Crowdfunding (eine größere Anzahl von Einzelpersonen, die einen kleineren Betrag zu einem Zielbetrag beitragen) oder das Leasing von Kraftwerken interessant seien. Diese Instrumente können das für den Aufbau erneuerbarer Energien benötigte Kapital und die Motivation für ein Engagement in der Bürgerenergie bereitstellen.



DIE RICHTIGE VERTEILUNG?
DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG



Ein entscheidendes Element für den Erfolg von Energiegemeinschaften und für die Motivation zum lokalen Stromverbrauch ist nach Ansicht von Experten die richtige Festlegung des so genannten Verteilungsschlüssels. "Er drückt den Prozentsatz und die Art der Aufteilung des aus der gemeinsamen Quelle entnommenen Stroms auf die einzelnen Haushalte oder Verbrauchsstellen aus", erklärt der Jurist von Endors.
In dieser Hinsicht können sich die tschechischen Gesetzgeber, die eine Gesetzgebung zur Einführung der Gemeinschaftsenergie ausarbeiten, an Frankreich oder Portugal orientieren. "Diese Länder ermöglichen die Wahl zwischen verschiedenen Methoden der Stromzuteilung, darunter statische, dynamische und kombinierte Schlüssel. Das französische Modell erlaubt es den Gemeinden sogar, ihre eigene spezifische Methode zu wählen, wenn die Bedingungen des Verteilernetzes dies zulassen. Diese Flexibilität kann eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Entwicklung von Gemeinschaftsenergie spielen", fügte Pchalek hinzu.
/gr/


Deutschland genehmigt jetzt neue Energieleitungen viel schneller als bisher. Dies verursacht aber neue Probleme
22.11.2023 oenergetice.cz David Voboril


Stromleitungen werden in Deutschland jetzt deutlich schneller genehmigt, so die Infrastrukturplanungsgesellschaft ILF gegenüber dem Handelsblatt. Allerdings führt diese Beschleunigung zu neuen Engpässen.

Deutschland braucht dringend neue Übertragungsleitungen, um seine erneuerbaren Energiequellen voll auszuschöpfen und sich auf den geplanten gigantischen Ausbau der installierten Leistung vorzubereiten. Deshalb hat sich die Bundesregierung auch mehrfach um eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren bemüht. Diesmal mit Erfolg.

"Die Beschleunigung ist bei den neuen Projekten deutlich zu spüren", sagt Fred Wendt, Geschäftsführer von ILF, einer Infrastrukturplanungsgesellschaft, die an der Planung vieler Stromleitungen in Deutschland beteiligt ist.

Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung im Rahmen des so genannten Osterpakets ein Gesetz zur Beschleunigung der Energiewende auf den Weg gebracht. Das Zentralthema verschiedener Initiativen für die Verkürzung der Verfahren sind die Stromübertragungsleitungen.

"Gemessen an den Zielen ist der Ausbau in den letzten Jahren nicht schnell genug vorangekommen", erklären Barbie Haller und Klaus Müller von der Bundesnetzagentur (BNetzA).

Die Verfahren sollen um mehrere Jahre verkürzt werden. Außerdem könnte die Behörde auf Antrag der Übertragungsnetzbetreiber einen früheren Baubeginn zulassen, wenn eine Baugenehmigung erst später zu erwarten ist.

Bis Ende Juni 2023 hat die BNetzA das Genehmigungsverfahren für 470 Kilometer abgeschlossen und damit die Genehmigung zum Bau erteilt. Bis Ende des Jahres 2024 wird die Gesamtzahl der genehmigten Kilometer voraussichtlich bei über 2.800 und bis Ende des Jahres 2025 bei rund 4.400 liegen.

Darüber hinaus hat die Bundesregierung Anfang des Monats im Rahmen der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine weitere wichtige Maßnahme auf den Weg gebracht: Bei der Verlegung von Stromleitungen zum Anschluss erneuerbarer Energien an das Stromnetz sollen die betroffenen Grundstückseigentümer verpflichtet werden, die Leitungen auf ihren Grundstücken zu dulden, wofür sie eine Entschädigung erhalten. Damit sollen Rechtsstreitigkeiten vermieden werden, die das Verfahren verlangsamen.


Schnelle Genehmigung bringt Probleme mit sich:

Die deutlich höhere Geschwindigkeit der Projektgenehmigungen führt jedoch zu neuen Problemen. Bei allen Beteiligten - Netzbetreibern, Behörden und Planern - herrscht ein Mangel an qualifiziertem Personal. Die Preise steigen, ebenso die Gehälter. Es gibt derzeit Streckenabschnitte, an deren Umsetzung niemand interessiert ist.

"Beschleunigung heißt, dass alles auf einmal gemacht wird", sagt Wendt.

Denn auch die Schnellverfahren müssen abgeschlossen werden. Die Beamtengewerkschaft warnte kürzlich, dass im öffentlichen Dienst Hunderttausende von Mitarbeitern fehlten. Ähnlich ist die Situation bei den Ingenieuren.

Das ILF ist mit seinen rund 1.200 Mitarbeitern im deutschsprachigen Raum an etwa der Hälfte der Abschnitte aller geplanten Stromübertragungsleitungen im Süden beteiligt, zum Beispiel auch bei der Erstellung der Unterlagen für die Baugenehmigung.

"Auch wir könnten unser Personal locker verdoppeln, wenn wir nur die Leute dafür finden würden", sagt Wendt.

Aber der Arbeitsmarkt ist völlig überhitzt. Die Bundesregierung muss realistische Pläne für den Netzausbau aufstellen und diese dann schrittweise umsetzen.

Die ILF versucht es jetzt mit kreativen Lösungen:

"Wir stellen jetzt auch Landwirte als Planer ein, um Landkäufe zu verhandeln", sagt Co-Geschäftsführer Tobias Walk.

Dazu trägt auch ein völlig verändertes Arbeitgeber-Image bei, denn das Unternehmen engagiert sich jetzt in vielen Umweltprojekten. "Durch diese Projekte haben unsere Mitarbeiter den größten Hebel, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren", sagt Walk, eines der Argumente, die viele Deutsche hören.

ILF ist einer der erfahrensten Infrastrukturplaner in Deutschland und Europa. Der weltweite Umsatz der Gruppe liegt bei rund 260 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt seit langem auf großen Öl- und Gasleitungen, zum Beispiel im Iran und in Kasachstan. Das Unternehmen war auch für einen Teil der Nord Stream 2-Leitung in Deutschland verantwortlich und ist an den geplanten LNG-Terminals in der Nordsee beteiligt.
/gr/



Europas leistungsstärkster Reaktor wurde abgestellt
20.11.2023 hnonline.sk

Olkiluoto 3 ist mit einer Leistung von 1.600 Megawatt der leistungsstärkste Kernreaktor Europas. Er ist aktuell wegen einer Störung abgeschaltet.
Der leistungsstärkste Kernreaktor Europas, der dritte Reaktor des finnischen Kernkraftwerks Olkiluoto, ist seit Sonntagabend wegen einer Störung abgeschaltet.
/gr/



Wir gehen in die nächste Runde der SMR NUWARD-Bewertung

14.11.2023  sujb.cz





Mit der heutigen feierlichen Unterzeichnung von Terms of Reference in Paris trat die vorläufige Bewrtung des Projektes von SMR NUWARD (EDF) in die nächste Phase ein.
SUJB beteiligt sich an der Bewertung zusammen mit weiteren Regulatororganen aus Frankreich und Finnland und neu auch aus Niederlanden, Polen und Schweden.
Die vorherige Phase entdeckte erfolgreich die UNterschiede in den Zugängen der Regulatororganen zur Bewertung des neuen Designs und deutete den Designern neue Probleme in der Lizenzierung an.
Die neue Phase soll sich auf weitere Sicherheitsthemen und Bereiche konzentrieren, die bis jetzt nicht bewertet werden, wie Anforderung auf das Containment oder Architektur der Kontroll,-und Steuerungssysteme.


Quelle:https://www.sujb.cz/aktualne/detail/vst ... smr-nuward
/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel vom 23.-24.November 2023:


Gemeinden aus der Region Böhmerwald werden alle Prozesse zur Vorbereitung des nuklearen Endlagers verzögern

23.11.2023 oenergetice.cz CTK




Zwanzig Gemeinden am Standort Brezovy potok in der Region Böhmerwald haben sich heute darauf geeinigt, die Prozesse zur Vorbereitung des Baus eines Tieflagers für radioaktive Abfälle so weit wie möglich zu verzögern. Die Gemeinden wollen die geologische Erkundung des Gebiets verhindern und werden gegen die Bohrgenehmigung, die das Umweltministerium bis Ende des Jahres erteilen soll, Einspruch einlegen. Sie werden eine Erklärung ihrer Unzufriedenheit mit dem Endlagergesetz, das vor einer Woche vom Unterhaus verabschiedet wurde und die Gemeinden von der Entscheidung über den endgültigen Standort ausschließt, an die Chefs des Parlaments, des Senats und des Präsidentenamtes schicken. Der Bürgermeister von Chanovice, Petr Cotek (Verein für die Zukunft), sagte es der Tschechischen Nachrichtenagentur.

Das Endlager, das seit 20 Jahren im Gespräch ist, wird von den Vertretungen der betroffenen Gemeinden laufend abgelehnt. Neben Brezovy potok sind auch Horka und Hradek in der Region Vysocina und Janoch bei Temelín im Gespräch. Nach dem Gesetz hat die Regierung bis zum Jahr 2028 Zeit, den Standort auszuwählen.

Der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der Sprecher der nationalweiten Plattform gegen das Atommüllendlager ist, sagte, dass die Abgeordneten der Koalition und Industrieminister Jozef Síkela (STAN) den Gemeinden vor der Wahl und im vergangenen Dezember versprochen hätten, ihre Rechte zu stärken: "Am Ende haben sie auch die Kompromissvereinbarung des Parlaments und des Senats über den Endlagerstandort aus dem Gesetz gestrichen", sagte er. Laut Forman gibt es den Widerstand der Kommunen vor allem deshalb, weil sich der Staat direktiv verhält.

"Wenn sie alles klar sagen und ein seriöses Entschädigungssystem einführen würden, glaube ich, dass sie sich irgendwo einigen würden", sagte er. Er sagte, dass die Menschen am meisten über den massiven Bau besorgt seien, der 290 Hektar unter der Erde beanspruchen und Jahrzehnte dauern soll.

Forman fügte hinzu, dass die Gemeinden alle Prozesse zur Vorbereitung des Endlagers, das ab dem Jahr 2050 in Betrieb gehen soll, so weit wie möglich verzögern werden: "Wir wollen ihnen zeigen, dass sie mit den Gemeinden, ihren Vertretungen und Bürgern kommunizieren müssen, dass es ohne das nicht geht. Nur so können wir zu einer Lösung kommen", sagte er.

Die Gemeinden werden bei der Verwaltung für Entsorgung radioaktiver Abfälle (SURAO) eine Karte der geologischen Arbeiten anfordern, bei denen es sich hauptsächlich um 11 Erkundungsbohrungen in einer Tiefe zwischen 30 und 1.200 Metern handelt. Den Bürgermeistern zufolge will SURAO die Karte noch nicht freigeben und plant, nur mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke zu verhandeln. "Aber wir haben dort auch Land. Und wir sind die Verwalter dieses Katasters und müssen wissen, was auf unserem Gebiet geschieht", sagte Cotek.

Die Bürgermeister werden in den kommenden Tagen mit Anwälten darüber sprechen, wie sie das Gesetz anfechten können.

"Wir werden eine rechtliche Analyse durchführen lassen und uns dann an die tschechischen Gerichte und vielleicht sogar an den Europäischen Gerichtshof wenden", sagte Forman.

Vertreter der Plattform, in der Gemeinden und Verbände aus allen Orten vertreten sind, werden am 13. Dezember in Chanovice zusammenkommen. "Alle 56 Gemeinden fordern die Zustimmung der Kommunen (für den Endlagerstandort) und sie wollen, dass die Sache direkt behandelt wird. Wir sind uns bewusst, dass es irgendwo sein muss, aber wir wollen, dass die Wahl des Standorts ernsthaft und unter Berücksichtigung der größtmöglichen Sicherheit getroffen wird, dass die wirtschaftlichen, sozialen und technischen Auswirkungen bewertet werden und dass Klarheit herrscht", sagte Forman. So würden beispielsweise die Parameter des Endlagers immer noch erheblich geändert, was viel Misstrauen erwecke
Quelle:

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... o-uloziste

/gr/



Gemeinden aus Böhmerwald über das Endlager: der Staat hat uns aus dem Spiel ausgeschlossen
24.11.2023 Pravo Seite 10 Klara Mrazova


Statt solider Verhandlungen gab es Schweigen und Änderunger der Regeln. So bewerten die Bürgermeister der Gemeinden aus dem Standort Brezovy potok in der Region Böhmerwald, wo ein Tieflager für radioaktive Abfälle gebaut werden könnte, das Vorgehen des Staates. Und sie sind sich einig, dass sie im Grunde genommen über den Tisch gezogen wurden.

Vor allem aber sind sie enttäuscht und traurig über die aktuelle Situation. "Letzte Woche hat das Gesetz zum Endlager das Unterhaus passiert und uns die Möglichkeit genommen, die endgültige Entscheidung zu beeinflussen. Letztes Jahr versprach uns der Industrie- und Handelsminister Síkela, dass unsere Rechte gestärkt würden und dass die Zustimmung beider Kammern des Parlaments in dieser Angelegenheit erforderlich sei", argumentierte Petr Cotek (Vereinigung für die Zukunft), der die Gemeinden Chanovice leitet.


Er fügte hinzu, dass er das Vorgehen des Leiters des Industrieministeriums, Jozef Sikela (STAN), als ungerecht empfinde. "Das Ministerium ist uns gegenüber nicht transparent. Es sagt, es besuche die ausgewählten Orte, aber im letzten Jahr war niemand bei uns. Sie wollen unsere Einwände nicht hören", betonte er.

Das Endlager ist seit zwanzig Jahren im Gespräch. Neben dem Standort Brezovy potok sind auch Horka und Hradek in der Region Vysocina sowie Janoch bei Temelín im Gespräch. "Das ist wie eine 20 Jahre dauernde Scheidung. Und die ist für uns jetzt überhaupt nicht gut gelaufen", sagte er.
Dieser Meinung ist auch der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman (Verein für die Zukunft), der Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager ist. "Der Staat verhält sich nicht transparent und direktiv. Ein solches Vorgehen hat aber in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen", sagte er.


Das Endlager sei ein so zentrales Thema, dass es nicht ohne Berücksichtigung der betroffenen Kommunen entschieden werden könne. "Wir wollen, dass der Staat mit uns redet. Schließlich wird der mögliche Bau enorme Auswirkungen haben. Es muss eine Kommunikation in beide Richtungen und ein gegenseitiges Einverständnis geben", meint Forman.

Urteil bis zum Jahr 2028 :
Die 20 betroffenen Gemeinden aus der Region Böhmerwald wollen die geologische Untersuchung des Gebietes verlangsamen und werden außerdem Einspruch gegen die Bohrgenehmigung einlegen, die bis Ende des Jahres vom Umweltministerium erteilt werden soll. "Wir werden alle möglichen Mittel einsetzen, um die Verfahren zu verzögern. Wir verstehen, dass das Endlager irgendwo sein muss, aber sie sollen mit uns reden, und die Wahl ist wirklich ernst", betonte er. Sie werden sich daher von Anwälten beraten lassen.
Die Regierung hat bis zum Jahr 2028 Zeit, einen Standort auszuwählen. Der unterirdische Teil des Endlagers wird nach den vorliegenden Daten 306 Hektar umfassen. Es soll bis zum Jahr 2050 in Betrieb genommen werden.

Die Kosten für Bau und Betrieb des Endlagers wurden bisher auf über 100 Milliarden Kronen geschätzt. Abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken werden derzeit in Zwischenlagern bei den Kraftwerken gelagert.

/gr/


Gemeinden werden Prozesse zur Vorbereitung des Atommüll-Endlagers verzögern
24.11.2023 MF DNES Seite 11 ctk

Pilsner Kreis - Zwanzig Gemeinden des Standortes Brezovy potok in der Region Böhmerwald haben sich gestern darauf geeinigt, die Prozesse zur Vorbereitung des Baus eines Tieflagers für radioaktive Abfälle so weit wie möglich zu verzögern. Die Gemeinden wollen die geologische Erkundung des Gebiets verhindern und werden gegen die Bohrgenehmigung, die das Umweltministerium bis Ende des Jahres erteilen soll, Einspruch einlegen.

Sie werden den Leitern der Abgeordnetenkammer, des Senats und des Präsidentenamtes eine Erklärung über ihre Unzufriedenheit mit dem Endlagergesetz zukommen lassen, das vor einer Woche vom Unterhaus verabschiedet wurde und die Gemeinden von der Entscheidung über den endgültigen Standort ausschließt.

Das Endlager, über das seit 20 Jahren diskutiert wird, wurde von den Vertretungen der betroffenen Gemeinden stets abgelehnt. Neben dem Standort Brezovy potok sind auch Horka und Hradek in der Region Vysocina und Janoch bei Temelín im Gespräch. Laut Gesetz hat die Regierung bis zum Jahr 2028 Zeit, den Standort auszuwählen.

Der Bürgermeister von Horazdovice, Michael Forman, der Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager ist, sagte, dass die Abgeordneten der Koalition den Gemeinden vor den Wahlen und Industrieminister Jozef Sikela (STAN) im vergangenen Dezember versprochen hätten, ihre Rechte zu stärken. "Am Ende haben sie auch den Kompromiss zwischen dem Parlament und dem Senat zum Endlagerstandort aus dem Gesetz gestrichen", sagte er. Laut Forman gibt es den Widerstand der Kommunen vor allem deshalb, weil sich der Staat direktiv verhält. "Wenn sie alles klar sagen und ein seriöses Entschädigungssystem aufstellen würden, glaube ich, dass sie sich irgendwo einigen würden", sagte er. Die Menschen seien am meisten besorgt über den massiven Bau, der voraussichtlich 290 Hektar unterirdische Fläche beanspruchen und Jahrzehnte dauern werde.

Forman fügte hinzu, dass die Gemeinden die Prozesse zur Vorbereitung des Endlagers, das bis 2050 in Betrieb gehen soll, so weit wie möglich verzögern werden: "Wir wollen ihnen zeigen, dass sie mit den Gemeinden, den Gemeindevertretungen und den Bürgern kommunizieren müssen, dass sie es ohne das nicht schaffen können. Nur so können wir zu einer Lösung kommen", sagte er. Die Gemeinden werden die Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) um eine Karte der geologischen Arbeiten bitten, bei denen es sich hauptsächlich um 11 Erkundungsbohrungen in einer Tiefe zwischen 30 und 1.200 Metern handelt. Laut den Bürgermeistern will SURAO diese Karte nicht veröffentlichen und plant, nur mit den Grundstückseigentümern zu verhandeln. "Aber wir haben dort auch Land. Und wir sind die Verwalter dieses Katasters und müssen wissen, was auf unserem Gebiet geschieht", sagte Cotek.
/gr/


Es wird genug Gas geben, CEZ hat zusätzliche Kapazitäten in Deutschland erworben
24.11.2023 MF DNES Seite 9 D.Dyklova


PRAG - In Zusammenarbeit mit der Regierung hat die CEZ-Gruppe eine Vereinbarung über die Lieferung von zwei Milliarden Kubikmetern Gas an einem der im Bau befindlichen Onshore-LNG-Terminals in Deutschland geschlossen. Das Terminal in Stade wird in der Nähe von Hamburg an der Mündung der Elbe in die Nordsee gebaut und soll vom Betreiber Hanseatic Energy Hub im Jahr 2027 in Betrieb genommen werden. Laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala handelt es sich um eine Investition in die Entwicklung des tschechischen Energiesektors, die die Energiesicherheit der Tschechischen Republik stärkt.


Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine erwarb die Regierung die Kapazität des LNG-Terminals im niederländischen Eemshaven, was zur Unabhängigkeit der Tschechischen Republik vom russischen Gas beitrug. Der Gasverbrauch der Tschechischen Republik ist von 9,4 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2021 auf 7,5 Milliarden im Jahr 2022 gesunken, wobei in diesem Jahr rund 700 Millionen Kubikmeter oder etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingespart werden konnten. Erdgas spielt im tschechischen Energiesektor eine wichtige Rolle. Beim Heizen hilft es, Kohle zu ersetzen, und bei der Stromerzeugung trägt es zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität bei.
"Wir haben die Kapazität des schwimmenden Terminals in Eemshaven bis zum Jahr 2027 gepachtet, und dank Stade werden wir in der Lage sein, die LNG-Lieferungen reibungslos fortzusetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir beim Gastransport in die Tschechische Republik nur noch eine Staatsgrenze überqueren müssen", sagte Daniel Benes, Generaldirektor von CEZ.


Das Terminal in Stade wird ab dem Jahr 2027 den Import und die Vergasung von LNG ermöglichen, mit der Möglichkeit, das Terminal später für den Import und die Verarbeitung von klimaneutralem Ammoniak umzurüsten, das zur Herstellung von grünem Wasserstoff verwendet werden kann. Die Kapazität des Terminals wird für 15 Jahre geleast, mit einer Option zur Verlängerung auf bis zu 25 Jahre speziell im Zusammenhang mit der künftigen Nutzung von grünem Wasserstoff.


Die Vorteile von Onshore-Terminals gegenüber schwimmenden Terminals liegen in der größeren Kapazität, der schnelleren Entladung und der Wiederverdampfung von LNG. Das Terminal in Stade wird auch LNG-Speicher umfassen. Zu den weiteren Mietern des Terminals gehören die deutschen Unternehmen EnBW und SEFE. Die Gesamtkapazität des Terminals beträgt 13,3 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, davon 1,3 Milliarden für kurzfristige Verträge. Das Onshore-Terminal in Stade wird ein schwimmendes Terminal am selben Standort ersetzen, das sich derzeit im Bau befindet.
/gr/



Oktober in der Stadt Budweis: Wärme aus Temelin
24.11.2023 Spezial DNES Seite 17

Heißwasserleitung aus Temelin nach Budweis:

Die Arbeiten begannen im Jahr 2019 und die Einwohner von České Budějovice/ Budweis freuten sich darauf, in der Heizperiode 2020/2021 von der Wärme aus dem Kernkraftwerk Temelin gewärmt zu werden. Doch das 26 Kilometer lange Wärmeleitungsprojekt, das Vertreter des Investors CEZ als das größte tschechische Wärmeprojekt der letzten zehn Jahre bezeichnen, ist erst nach viereinhalb Jahren fertiggestellt worden. Nun hat der Testbetrieb begonnen.
/gr/

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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Ausgewhlte Zeitungsartikel aus dem Bereich Energie aus Tschechien vom 29.November 2023:

Zdebor (EDF): Unser Reaktor für Dukovany II kann auch mit wiederaufbereitetem Kernbrennstoff arbeiten

28.11.2023 Ekonomicky denik David Tramba



Auch Kernbrennstoff kann recycelt werden. Einer der Vorteile des französischen EPR- Kernreaktors ist die Möglichkeit, bis zu 30 Prozent MOX-Brennstoff zu verwenden, der für eine weitere Verwendung wiederaufbereitet werden kann. Das bedeutet, dass der Reaktor während des Betriebs einen Teil des Brennstoffs für eine spätere Verwendung produziert, erklärte Roman Zdebor, Direktor der tschechischen Niederlassung von EDF Nuclear Czechia.

MOX ist eine Abkürzung für Mixed Oxide Fuel (Mischoxidbrennstoff). Dieser Brennstoff bietet eine Alternative zu dem in Leichtwasserreaktoren üblicherweise verwendeten niedrig angereicherten Uranbrennstoff. Aufgrund seines Plutoniumgehalts ist er schwieriger mit ihm zu manipulieren. Der Reaktorkern des EPR1200 – Reaktors kann bis zu 30 Prozent der Brennelemente aus MOX-Brennstoff enthalten. MOX-Brennstoff ist wiederaufbereiteter Brennstoff, der entweder aus zuvor verwendeten Brennelementen derselben Anlage oder aus anderen Anlagen desselben Typs stammt.

Der Vorteil von MOX-Brennelementen ist, dass sie wiederaufbereitet werden können, wodurch die Menge an nuklearem Abfall verringert wird. Außerdem wird dadurch der Verbrauch von neuem Uran verringert. Nur Frankreich und Russland verfügen heute über eine vollständige Kette dieser Technologie, sagte Roman Zdebor gegenüber der Zeitung Ekonomicky dennik weiter. Die Konkurrenten von EDF in der Dukovany-Ausschreibung bieten diese Option nicht an.

"Frankreich hat MOX-Brennstoff in seinen Kernkraftwerken erfolgreich eingeführt und verifiziert, was die Effizienz erhöht und die Nachhaltigkeit gestärkt hat. Diese technischen Innovationen sind vollständig in das von der EDF vorgeschlagene EPR1200-Projekt für die neuen tschechischen Blöcke integriert. Die Beherrschung des MOX-Brennstoffverfahrens durch die EDF und unsere Bereitschaft, diese Technologie und Erfahrung weiterzugeben, sind ein Beweis für unser Engagement, die Abfallmenge deutlich zu reduzieren", fügte Roman Zdebor hinzu.

Laut dem Jahresbericht von Eurostat ist die Verwendung von MOX-Brennstoff in den letzten Jahren zurückgegangen, insbesondere die Menge des verwendeten Plutoniums von 11,6 Tonnen im Jahr 2014 auf 3 Tonnen im letzten Jahr. Mit den genannten drei Tonnen konnten im vergangenen Jahr 277 Tonnen Natururan ersetzt werden. Laut Eurostat wurde MOX-Brennstoff in den EU-Ländern im vergangenen Jahr in einigen französischen Reaktoren und auch im einzigen niederländischen Kernkraftwerk, Borselle, verwendet.

Das Warten auf den Namen des Gewinners:

Alle drei Bieter für den Bau der neuen Kernkraftquelle in Dukovany - das amerikanisch-kanadische Unternehmen Westinghouse, die französische EDF und die koreanische KHNP - haben am 31. Oktober ihre verbindlichen Angebote abgegeben. Das Angebot beinhaltet auch eine Option für den Bau von drei weiteren Blöcken desselben Typs in Dukovany und Temelin.

Die CEZ-Gruppe, deren Tochtergesellschaft Kraftwerk Dukovany II der Investor für das neue Kraftwerk ist, prüft nun die Angebote in wirtschaftlicher, kommerzieller und technischer Hinsicht. Es wird erwartet, dass sie der Regierung Mitte Februar einen Bericht über die Bewertung der Angebote mit einer Rangfolge der Bieter vorlegen wird. CEZ plant, bis Ende des nächsten Jahres einen Vertrag mit dem Gewinner der Ausschreibung zu unterzeichnen.

/gr/




Minister Sikela unterzeichnete zweite Absichtserklärung mit der kanadischen Provinz New Brunswick im Bereich der Energie
29.11.2023 kurzy.cz Quelle: mpo.cz




Der tschechische Minister für Industrie und Handel, Jozef Síkela, und der Minister für natürliche Ressourcen und Energieentwicklung der kanadischen Provinz New Brunswick, Mike Holland, haben eine zweite Absichtserklärung im Energiebereich unterzeichnet. Mit der zweiten Vereinbarung wird die Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und der Provinz New Brunswick ausgebaut, insbesondere im Bereich Flüssigerdgas.



Das Memorandum baut auf dem ersten „Memorandum of Understanding“ über Energie auf, das Minister Sikela im vergangenen Juni unterzeichnet hat, und entwickelt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten im Bereich Flüssigerdgas. LNG ist und wird der Schlüssel zur Verbesserung der Energiesicherheit als Zwischenenergiequelle sein. Das zweite Memorandum hebt das Potenzial für den Ausbau von Erdgasabbau in New Brunswick hervor.

Das Memorandum konzentriert sich auf den anhaltenden Bedarf an LNG, den regelmäßigen Informationsaustausch und die Erleichterung von Treffen, Besuchen und Foren zwischen den Beteiligten. "Angesichts der Energiekrise in Europa, die durch den Krieg Russlands in der Ukraine verursacht wurde, konzentrieren wir uns darauf, unsere Energiesicherheit zu erhöhen und gleichzeitig den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft zu schaffen. Ich freue mich, dass wir unsere Zusammenarbeit mit New Brunswick weiter ausbauen können, da wir Kanada und seine Provinzen als wichtige Partner betrachten, was sich bei meinem Besuch in Kanada im Juni dieses Jahres bestätigt hat", sagte der tschechische Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela

.

"Die Nachfrage nach Erdgas wächst weltweit, und angesichts seiner Rolle als Zwischenprodukt auf dem Weg zu einer sauberen Industrie erwarten wir, dass das Interesse weiter zunehmen wird. New Brunswick kann eine führende Rolle bei der Umstellung auf saubere Energie spielen und Ländern wie der Tschechischen Republik helfen, ihren Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren", sagte Mike Holland, Minister für natürliche Ressourcen und Energieentwicklung.

Die Absichtserklärung wurde von den beiden Ministern in Paris auf der Worlds Nuclear Exhibition (WNE), der weltweit größten Fachmesse für Kernenergie, unterzeichnet. Minister Sikela sprach auf einer Podiumsdiskussion zusammen mit der französischen Ministerin für Energiewende A. Pannier-Runacher, Kommissar T. Breton und dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde R. M. Grossi. In seiner Rede betonte der Minister die Rolle der Kernenergie bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft und stellte die tschechischen Pläne für die Weiterentwicklung und Förderung der Kernenergie vor, einschließlich der Bereitstellung von Humanressourcen.
/gr/


CEZ hat das erste Drittel der Blockabstellung des 4.Blocks in Dukovany hinter sich
20.11.2023 Zakazka.cz


Die Arbeiten im Rahmen der gerade laufendenAbstellung des vierten Blocks des Kernkraftwerks Dukovany sind in das zweite Drittel übergegangen. Derzeit laufen Arbeiten an der Einrichtung des Primärkreislaufs, die für die Folgemaßnahmen und die Wiederherstellung der Außenanlagen von entscheidender Bedeutung sind. In diesen Tagen wird auch ein Teil der unterirdischen Rohwasserleitung, die seit der Inbetriebnahme des zweiten Produktionsblocks im Jahr 1987 in Betrieb ist, ersetzt. Der Block-Stillstand wird nach Angaben der Energietechniker voraussichtlich bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein. Die übrigen drei Kraftwerksblöcke sind weiter in Betrieb.

Dukovany-Block 4:

Der 35. Stillstand von Block 4 begann Mitte Oktober. Für geplante Wartungsarbeiten an der Primärkreislauf-Ausrüstung musste der Reaktorpegel auf 8 m abgesenkt werden. Dazu mussten die Ingenieure vor der Absenkung des Wasserspiegels alle 349 Brennelemente und Steuerkassetten aus dem Reaktor in das angrenzende Lagerbecken entfernen. Bis Ende der Woche soll auch die Reinigung eines der sechs Dampferzeuger von mineralischen Ablagerungen erfolgreich abgeschlossen werden, was sich positiv auf den Zustand und die Effizienz der Anlage auswirken wird. Dies ist eine der langfristigen Maßnahmen zur Sicherstellung eines mindestens 60-jährigen Betriebs des Kraftwerks, an denen Skoda JS und das französische Unternehmen Framatome beteiligt sind.

Die Techniker nutzten den Stillstand von Block 4 auch, um für mehrere Millionen Kronen ein siebzehn Meter langes Teilstück der Rohwasser-Zusatzleitung für die zweite zentrale Pumpstation mit einem Durchmesser von 1 m zu ersetzen. Wegen des gleichzeitigen laufenden Betriebs des dritten AKW-Blocks mussten die Techniker während der Reparaturzeit für eine alternative Nachfüllmöglichkeit sorgen.

"Bereits während der Ferien haben wir i Rahmen der Abstellung des ersten Doppelblocks 4 Ventile mit einem Durchmesser von 1,8 m ausgetauscht, die das zirkulierende Rohwasser des ersten und zweiten Doppelblocks trennen, und wir werden die restlichen 4 Ventile während des nächsten gemeinsamen Stillstands ersetzen. Im Rahmen der Vorbereitung des Kraftwerks auf einen mindestens 60-jährigen sicheren und zuverlässigen Betrieb überprüfen wir auch die Einrichtungen, die sich unterirdisch, direkt im Boden oder in den technologischen Kanälen befinden, die mehrere Dutzend Kilometer um das Kraftwerk herum verlaufen", erklärte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany
.
/gr/



Subventionen für Kohleregionen sind intransparent, meinen die Vereine
28.11.2023 oenergetice.cz CTK

Die Funktionsweise des Subventionsprogramms für die Kohleregionen ist intransparent und es besteht die Gefahr, dass die Gelder nicht effektiv genutzt werden, behaupten das Zentrum für Energie,-und Verkehr und der Verein Transparency International. Der Staat treffe übereilte Entscheidungen über die von ihm geförderten Projekte, um alle verfügbaren Gelder zu verbrauchen, ohne deren tatsächlichen Nutzen genauer zu prüfen. Gleichzeitig, so die Organisationen, erhöhe sich dadurch das Korruptionsrisiko in dem Programm. Die ÈTK - Agentur erwartet eine Reaktion des Umweltministeriums.



Das Subventionsprogramm "Faire Transformation", bei dem Gelder aus EU-Fonds die Entwicklung der so genannten Kohleregionen unterstützen sollen, wurde im vergangenen Herbst gestartet. Die Gelder gehen an die Regionen Mährisch-Schlesien, Karlovy Vary und Usti nad Labem, die mit der Umgestaltung ihrer regionalen Wirtschaft zu kämpfen haben, die lange Zeit mit dem Kohlebergbau verbunden war. Insgesamt umfasst das Programm für die Tschechische Republik rund 41 Milliarden Kronen. Das Umweltministerium hat bisher 30,2 Mrd. Kronen ausgeschrieben, wobei die Regionen mehr als 20 Mrd. Kronen beantragt haben.

Die Organisationen bemängeln jedoch, dass die Auswahl der geförderten Projekte bisher intransparent und übereilt erfolgt ist. Das Ministerium hat noch nicht ausreichend geklärt, welche Projekte erfolgreich sein können. Der erste Förderaufruf endet im Dezember dieses Jahres. Nach Ansicht der Organisationen ist auch das Transformationspotenzial der Regionen unklar, da viele wichtige Informationen, die öffentlich zugänglich wären, fehlen.



"Das Hauptproblem bei der Vorbereitung des Fonds ist, dass seine Planung übereilt und ohne Kommunikation mit der Zivilgesellschaft erfolgte. Dadurch erhöht sich nicht nur das Korruptionsrisiko, sondern auch die Gefahr, dass die Mittel nicht effizient und im Einklang mit den strategischen Zielen verwendet werden", sagte der Direktor von Transparency International, Ondrej Kopecny.

/gr/



Sokolovska uhelna wird die Wärmepreise erhöhen, vor allem wegen des Preises für Emissionszertifikate

29.11.2023 oenergetice.cz CTK



Der Wärmeversorger Sokolovska uhelna wird im Jahr 2024 den Preis für die im Werk Vresova und im Kraftwerk Tisova erzeugte Wärme erhöhen. Die Preiserhöhung wird voraussichtlich 20 bis 25 Prozent betragen. In einer heutigen Pressemitteilung begründet das Unternehmen die Erhöhung vor allem mit dem Preis für Emissionszertifikate, die derzeit mehr als 50 Prozent der Kosten für die Wärmeerzeugung ausmachen. Sokolovska uhelna ist der größte Wärmeerzeuger in der Region Karlovy Vary und versorgt Karlovy Vary und seine Umgebung, Sokolov, Nove Sedlo, Chodov sowie Bukovany, Citice und Brezova.

Nach Angaben des Unternehmens wird der Preis für Wärme aus Kohle auch nach der Preiserhöhung niedriger bleiben als der Preis für Wärme, die z. B. aus Erdgas erzeugt wird. Sowohl Sokolovska uhelna als auch Kraftwerk Tisova, die zu dem Unternehmen gehört, haben ihre Wärmepreise in den letzten zwei Jahren nicht wesentlich geändert, aber das Unternehmen hält eine Erhöhung für das nächste Jahr für notwendig. Dies ist vor allem auf die steigenden Kosten für Emissionsgenehmigungen, eine erwartete Erhöhung der Mineralgewinnungsgebühr und weitere Kosten zurückzuführen, die dem Staat für die erzeugte Wärme aufgebürdet werden.



"In den Jahren 2022 und 2023 haben wir versucht, den größten Teil der Kosten für die Wärmeerzeugung und -versorgung zu tragen, was bedeutet, dass der Wärmepreis den tatsächlichen Kostenanstieg nicht gedeckt hat. Angesichts der aktuellen Situation ist dies jedoch ein unhaltbarer Prozess, so dass wir eine Preisänderung für unsere Vertragspartner, für die wir Wärme erzeugen und liefern, nicht vermeiden werden. Das liegt vor allem an den Kosten für die Emissionszertifikate, die mehr als 50 Prozent des Preises für die Wärmeerzeugung ausmachen, bevor sie für die Verteilung an die Endverbraucher weitergegeben wird", sagte Pavel Tomek, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Sokolovska uhelna und Kraftwerk Tisova

.

Die mit der Kohleförderung verbundenen Prozesse, einschließlich der Kosten für die menschliche Arbeitskraft, machen jetzt einen kleineren Teil des Preises aus. Hinzu kommen die Kosten für die Wartung und Verwaltung der Bergbautechnik, die Investitionen in die Kohleressourcen, den Versand und nicht zuletzt die Erhöhung der Abgabe auf die geförderten Mineralien, die das Unternehmen an den Staat zahlt. Der Endpreis der Wärme für die Endkunden, zumeist die Haushalte, wird von den kommunalen Wärmeversorgungsunternehmen und Wärmemanagementgesellschaften festgelegt.

Das städtische Unternehmen Sokolovska bytova beispielsweise liefert in diesem Jahr Wärme an Haushalte für 803 Kronen pro Gigajoule, einschließlich Mehrwertsteuer. Gegenüber 2022 ist der Preis um 15 Prozent, d. h. um 97 Kronen, gestiegen. Ein typischer Haushalt verbraucht jährlich 25 bis 35 GJ an Wärme. Bei den diesjährigen Preisen entspricht dies etwa 20.000 bis 28.000 Kronen pro Jahr. Wenn die lokalen Verteiler auch die volle Preiserhöhung von Sokolovska uhelna in den Endpreis für die Kunden einbeziehen, würde dies z. B. in Sokolov bedeuten, dass sich der Wärmepreis für das nächste Jahr 1.000 Kronen pro GJ annähert oder übersteigt, d. h. die jährlichen Haushaltskosten für Wärme und Warmwasser werden auf 25.000 bis 35.000 Kronen steigen. Der endgültige Preis wurde jedoch von Sokolovska bytova noch nicht bekannt gegeben.
/gr/



Europäische Kommission stellte den Plan zur Modernisierung des EU – Stromnetzes vor
28.11.2023 energyhub.eu ctk


Die Europäische Kommission (EK) hat heute einen Plan zur Modernisierung des Stromnetzes vorgestellt, um die alternde Infrastruktur der Europäischen Union auf eine stärkere Rolle der erneuerbaren Energien vorzubereiten. Dies wurde heute von Energiekommissarin Kadri Simson angekündigt. Der Plan sieht vor, dass in den nächsten sieben Jahren Investitionen in Höhe von 584 Milliarden Euro (14,2 Billionen Kronen) erforderlich sind. Die Infrastruktur in einigen Mitgliedstaaten ist mehr als 40 Jahre alt.

Europäische Kommission stellt Plan zur Modernisierung des Stromnetzes der EU vor:

Die Elektrifizierung des Verkehrs sowie der Anschluss neuer Offshore-Wind- und Solaranlagen gehören zu den zahlreichen Projekten, die in den kommenden Jahren geplant sind. Die Kommission geht davon aus, dass die Stromnachfrage in der EU bis zum Jahr 2030 um rund 60 Prozent steigen wird. Industrie, Hausheizung, Autos und einige Wasserstoffprojekte werden mehr Strom benötigen.



"Die Netze werden auch einen großen Teil der variablen erneuerbaren Energien integrieren müssen", so die Kommission. "Die Netze werden sich an ein stärker dezentralisiertes, digitales und flexibles System anpassen müssen, in dem es Millionen von Solaranlagen auf den Dächern geben wird und in dem lokale Energiegemeinschaften ihre Ressourcen gemeinsam nutzen werden", so die Kommission weiter.

Die Kommission sagte, dass sich die grenzüberschreitende Infrastruktur zwischen den Mitgliedsstaaten innerhalb von sieben Jahren verdoppeln sollte. In Watt bedeutet dies, dass die grenzüberschreitende Übertragung bis 2030 um 64 Gigawatt (GW) erhöht werden soll, mit einem anfänglichen Ziel von 23 GW bis zum Jahr 2025.

Die Europäische Union mit ihren 27 Mitgliedern verfügt über 93 GW an grenzüberschreitenden Stromverbindungen.

Die Kommission hat außerdem 166 neue Projekte von gemeinsamem Interesse angekündigt, von denen die meisten in den Bereichen Strom und Wasserstoff angesiedelt sind. Die Aufnahme in die Liste ist eine Voraussetzung dafür, dass die Projekte im nächsten Jahr EU-Fördermittel beantragen können: "Die richtige Infrastruktur ist das letzte Teil des Puzzles", sagte Simson gegenüber Reportern.

Bei der Hälfte der Projekte geht es um die Modernisierung und bessere Verbindung von Stromnetzen sowie um neue Energiespeicher. Außerdem werden 12 Offshore-Projekte in und um die Nordsee, die Ostsee und den Atlantik gefördert.
/gr/


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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln zum Thema Energie vom 30.November 2023:

Inhalt:
Gespräch mit Frantisek Hezoucky:
Das Leben im Zeichen der Atomkraft
In Dukovany wird der Generator des Notstromaggregats ausgetauscht
Neue Windkraftwerke: Neue Gelegenheit oder Belastung für Gemeinden?
Tschechien ist am kanadischen Erdgas und Kernkraft interessiert. Es hat aber einen Haken
„Atomfrauen“ trafen sich in Ostrava
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Gespräch mit Frantisek Hezoucky:
Das Leben im Zeichen der Atomkraft
25.11.2023 MM Zentrum Seite 12 Hana Janisova

Interview: Wenn man "Frantisek Hezoucký" sagt, ist das fast dasselbe, wie wenn man "tschechoslowakische und dann tschechische Kernenergie" sagt. Herr Dozent Hezoucky stand nämlich bei ihrer Geburt in unserem Land und hilft ihrer Entwicklung bis heute ununterbrochen bei - sei es als Mitarbeiter beim Betrieb und Bau der Kraftwerke in Jaslovské Bohunice in der Slowakei, Dukovany und Temelín in Tschechien oder als Dozent an der Westböhmischen Universität in Pilsen und der Tschechischen Technischen Universität. Für diese lebenslangen Beiträge zur Entwicklung des Fachgebiets, das heute noch wichtiger ist als in der Vergangenheit, erhielt er in seinem Leben mehrere bedeutende Auszeichnungen. Zuletzt erhielt er in diesem Jahr die Goldmedaille des Ministeriums für soziale Angelegenheiten.

Übersetzung des Teils des Gesprächs aus der Gegenwart:

-MM: Wie bewerten Sie den Zustand der Atomkraft heute in der Tschechischen Republik?

-F. Hezoucky: Unsere sechs tschechischen Atomblöcke werden von qualifiziertem Personal betrieben und gewartet, wie es sich gehört. Allerdings ist die Ausrüstung schon in die Jahre gekommen. Darüber müssen wir nachdenken. Und langfristig muss man über die Erneuerung des Kraftwerksparks nachdenken.

* MM: Wie trägt die technische Ausbildung zur Entwicklung der Kernenergie bei oder wie kann sie dazu beitragen?

-F. Hezoucky: Natürlich trägt sie dazu bei, wir brauchen eine neue qualifizierte Generation. Fachleute für Mess- und Regeltechnik, Elektro- und Maschinenbauingenieure und ein paar Nuklearingenieure. Da heute nichts Neues gebaut wird, bewerben sich nicht viele Studenten für diesen Bereich. Und diese wenigen Studenten reichen meist aus, um die bestehenden Betriebsblöcke zu besetzen.

* MM: Worin sehen Sie den Hauptnutzen für unser Land in der Entwicklung der Kernenergie?

-F. Hezoucky. Unter unseren geografischen Bedingungen haben wir nur eine begrenzte Anzahl von Optionen für andere Energiequellen. Es ist also eine günstige Wahl für uns.

* MM: Und sind sich unsere modernen Regierungen dessen bewusst? Wenn ja, warum bewegen sich die Dinge in diesem Bereich Ihrer Meinung nach so langsam?

-F. Hezoucky: Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber sie sind sich dessen nicht bewusst. Temelín hatte den Vorteil, dass in den letzten Jahren seiner Fertigstellung Herr Miroslav Gregr Minister für Industrie und Handel war. Er war ein Pragmatiker, er wusste, dass unsere Industrie billigen Strom braucht, er hatte ein gutes wirtschaftliches Denken, und er wusste, was unsere Leute leisten können. Ich kann mich kaum an jemanden vor und nach ihm erinnern. Nur wenige der Mitglieder der postsowjetischen Regierungen waren und sind sich bewusst, dass wir in der Tschechoslowakei unsere heutigen Blöcke ganz allein aufgebaut haben. Leider haben wir keine Männer der Tat.

* MM: Gibt es ein Land, in dem Ihrer Meinung nach perfekt mit der Kernenergie umgegangen wird und an dem wir uns ein Beispiel nehmen könnten? Und in welchem Bereich?

-F. Hezoucky: Zweifellos Russland und China, weil sie eine ungebrochene Kontinuität in der Kernenergie haben. Allerdings handelt es sich um große Länder, so dass es schwierig ist, sich ein Beispiel an ihnen zu nehmen. Vor allem China hat außerordentliche Leistungen erbracht. Von den mittelgroßen Ländern ist Ungarns Ansatz dem unseren vielleicht am nächsten. Ungarn baut seine neue Kernenergie auf pragmatische Weise auf, indem es an frühere Atomanlagen anknüpft, ohne ideologische Einmischung, und bewahrt so die Kontinuität seiner Technologie. Früher waren wir in der Lage, alles zu produzieren, aber seit der Fertigstellung der beiden Temelin-Blöcke wurde eine ganze Generation von Fachleuten in den Produktionsfabriken ersetzt, und das Wissen, das am besten am Arbeitsplatz weitergegeben wird, ist verloren gegangen. Wir haben somit die Kontinuität verloren. Vielerorts wurde die Produktion umgestellt, und einige unserer Fabriken sind nach der wilden Privatisierung in Konkurs gegangen. Wir haben keine fachlich versierten und klugen Regierungen. Oft fehlt dort sogar die Kenntnis der elementaren Physik.

/gr/



In Dukovany wird der Generator des Notstromaggregats ausgetauscht
30.11.2023 Pravo Seite 17


Die Energietechniker des Kernkraftwerks Dukovany arbeiten derzeit am Austausch des Generators eines der drei Notstrom-Dieselgeneratoren von Block 4, die zum Sicherheitssystem des Kraftwerks gehören. Dies ist einer der Meilensteine des gerade laufenden Stillstandes von Block 4, dessen erfolgreicher Austausch Auswirkungen auf den Gesamtverlauf des Stillstandes des 4.Blocks hat.
Nach dem erfolgreichen Transport schließen die Spezialisten nun die Montage ab und bereiten sich auf die mechanische und elektrische Prüfung des Turbosatzes vor. CEZ geht davon aus, dass die aktuelle Abstellung des 4.Blocks bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein wird.

Die Manipulation ist gar nicht so einfach

Der Grund für den Austausch des Generators aus dem Dieselaggregat mit der Seriennummer 11 ist der Hinweis auf eine Veränderung der Isolationsparameter der Statorwicklung. Der gesamte Austausch bringt eine Reihe von spezifischen Tätigkeiten mit sich, die genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Dies betrifft insbesondere den Transport des Statorteils des Generators selbst, der von den Fachleuten mit Hilfe eines Krans vom Frachtanhänger auf das Bahngleis verlagert wurde.
In der nächsten Phase war der Rotor an der Reihe, der zunächst auf ein provisorisches Gestell gesetzt wurde und dann schrittweise in den Stator des Generators geschoben wurde. "Dieser Teil der Montage erforderte ein Höchstmaß an Synergie und Zusammenarbeit zwischen den beiden Kranarmen. Angesichts des geringen Abstands zwischen den beiden mechanischen Teilen und des Risikos irreversibler mechanischer Schäden war dieser Teil der Arbeit eine besondere Herausforderung. Die gesamte Operation wird mehrere Millionen Kronen kosten und ist Teil der Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Betriebs des Kraftwerks für 60 Jahre und mehr", sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany. In der letzten Phase wurde der komplette Generator in die gewünschte Position gebracht.

Jetzt müssen die Energietechniker die endgültige Einstellung, Ausrichtung und Verbindung vornehmen und elektrische Schutz- und Motortests durchführen, die mit einem 24-stündigen Testlauf mit Stromeinspeisung in das Übertragungsnetz abgeschlossen werden. Diese Arbeiten werden laut Arbeitsplan voraussichtlich im Laufe dieser Woche stattfinden.

Letzter Austausch vor drei Jahren

Der letzte Austausch eines ähnlichen Generators fand 2020 für den Dieselgenerator Nummer 7 statt. Das Kernkraftwerk Dukovany verfügt über ein 200%iges Backup der Sicherheitssysteme. Bei den Notstromdieselgeneratoren ist diese Sicherung sogar noch höher. Das Kraftwerk verfügt über drei 2,8-MW-Backup-Dieselgeneratoren für jeden der vier Kraftwerksblöcke sowie über zwei erdbebensichere AAC-Dieselgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 3,2 MW für den Fall eines vollständigen Stromausfalls im Kraftwerk und über fünf mobile Dieselgeneratoren mit einer Leistung von 0,4 MW.
/gr/



Neue Windkraftwerke: Neue Gelegenheit oder Belastung für Gemeinden?
30.11.2023 MF DNES Seite 12 J.Kubikova

Pilsner Region - Die Gemeinden in der Region Pilsen haben in den letzten Monaten viel Druck von Unternehmen verspürt, die dort Solar- oder Windkraftanlagen bauen wollen. Es werden Rechtsvorschriften ausgearbeitet, die das Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energiequellen erleichtern sollen. Überall im Land werden so genannte Beschleunigungszonen eingerichtet, und wenn ein Investor dort erneuerbare Energiequellen bauen will, soll das Genehmigungsverfahren nicht länger als ein Jahr dauern.

Martin Sedlak, Programmdirektor der Modern Energy Association, sagte dazu:
"Die Beschleunigungszonen sollten im ersten Quartal des nächsten Jahres bekannt sein, dann werden sie mit den Regionen konsultiert werden. Der Gesetzgebungsprozess wird folgen, und die Zonen sollten ab Anfang des Jahres 2025 nutzbar sein. In der Beschleunigungszone wird es möglich sein, innerhalb eines Jahres eine Genehmigung zu erhalten, da beispielsweise das UVP-Verfahren nicht durchgeführt werden muss. Dies wird für alle Zonen im Lande gleichzeitig erfolgen. Der Bau selbst ist dann eine Sache von wenigen Monaten", beschrieb Sedlak. So sollen auch in der Region Pilsen im Jahr 2026 mehrere Windparks entstehen.

"Wenn jetzt ein Unternehmen kommt und Land von einem Landwirt kauft, haben die Gemeinden keine Chance mehr zu sagen, ob sie dort eine Solar- oder Windkraftanlage haben wollen oder nicht", sagte Martina Nemecková (STAN), Bürgermeisterin von Plana in der Region Tachov. Sie hat in einem Monat bereits Anrufe von drei Unternehmen erhalten. Die Stadt hat zum Beispiel viel Geld in die Parzellierung von Grundstücken für 100 neue Einfamilienhäusern gegeben.
"Das Land ist im Privateigentum. Wenn die Firma ihm mehr dafür gibt als die Stadt, wird er es ihr verkaufen. Und dann entscheidet jemand anderer, was auf dem Land der Stadt gebaut wird", sagte Nemeckova.

Sie sagte, die Frage sei, ob es für die Gemeinde besser sei, das Land für Windparks an einem Ort zu finden, an dem es keine Wohnbebauung gibt, und die Genehmigung zu erteilen, anstatt darauf zu warten, dass jemand sie an einem ganz anderen Ort genehmigt. "Dazu habe ich noch keine Meinung", sagte Nemeckova.

Sedlak hingegen sagte, es sei eine große Chance für Gemeinden und Städte. Er sagte, dass die Gemeinden und Städte mit dem Investor verhandeln können, unter der Bedingung, dass sie einen Teil des billigen Stroms für ihre Einwohner oder den Betrieb einer Schule oder einer anderen kommunalen Einrichtung zur Verfügung haben wollen, was den Strom für die Bürger und Gemeinden das ganze Jahr über billiger machen könnte.

Er sagte, die Gemeinden müssten nicht auf Investoren warten, sondern könnten die Windparks selbst bauen. "Einige Gemeinden in der Region Pilsen, die sich für Windenergie interessieren, haben sich bereits an uns gewandt und mitgeteilt, dass sie gerne eine Beschleunigungszone werden möchten, um dort eine Windkraftanlage zu errichten, eben weil sie den Strom für ihre Einwohner nutzen möchten", erklärte Sedlak. Er wollte die Gemeinden jedoch nicht namentlich nennen, weil er nicht wisse, ob sie das wollen würden.

Für den Einsatz von Windkraftanlagen spricht laut Sedlak auch die Tatsache, dass es in der Region Pilsen einige große Unternehmen gibt, die im Zuge der Abkehr von der Kohle billigen Ökostrom benötigen. Und dann sei es besser, wenn es regional ist. "Und es wird nicht ausreichen, nur Solarkraftwerke zu bauen, die saisonal sind, sondern auch Windkraftwerke, damit im Winter, wenn die Sonne nicht so stark scheint, mehr Strom zur Verfügung steht", so Sedlak.

Robert Zelenka (SNK), der Bürgermeister von Blovice in der Region Pilsen, bestätigte ebenfalls das Interesse der Investoren am Bau von Windkraftanlagen.
"Experten haben uns gesagt: Gewöhnt euch daran, in jedem Dorf kleine Solarparks zu haben, damit wir im ganzen Land 45 Gigawatt Strom bauen können", sagte Miroslav Kraucher, Bürgermeister von Rabí in der Region Klatovy (SNK). In Rabí will das Unternehmen nun ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von drei Megawatt bauen. Das drei Hektar große Privatgrundstück befindet sich in einer Lage, in der nichts dagegen spricht, und die Baubehörde in Susice wird darüber entscheiden. "Wir haben aus verschiedenen Quellen erfahren, dass wir nichts dagegen tun können. Wenn wir uns mit ihnen einigen, können wir höchstens etwas davon haben", sagte Kraucher.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Zbůch in der Region Pilsen, Dusan Duchek (SNK), will das Unternehmen in ihrer Nähe auch ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Leistung von drei Megawatt bauen. Nach Angaben des Bürgermeisters hat die Firma der Gemeinde angekündigt, dass sie der Flächennutzungsplan nicht interessiert. "Wichtig ist, dass CEZ den Anschlussstandort auswählt, und wenn die Gemeinde damit nicht einverstanden ist, kann sie ihn verlegen", sagte er.
/gr/


Tschechien ist am kanadischen Erdgas und Kernkraft interessiert. Es hat aber einen Haken
30.11.2023 HN Seite 10 Jan Broz


Wenn man von Atommächten spricht, meint man meist die USA, Frankreich oder Russland und China. Obwohl die kanadische Kernkraftindustrie seit Jahren ebenfalls zu den fortschrittlichsten der Welt gehört, wird sie in der Regel nicht an erster Stelle genannt. Dennoch ist Kanada so etwas wie ein inoffizieller Star auf der World Nuclear Exibition, der weltgrößten Fachmesse für Kernkraft, die diese Woche in Paris stattfindet.

Davon zeugen neben dem belagerten Messestand des nordamerikanischen Landes auch einige andere Fakten. Wirtschaftsministerin Mary Ngo unterzeichnete in Paris ein Abkommen mit Rumänien über den Wiederaufbau des ersten Blocks des Kernkraftwerks Cernavoda, nachdem die beiden Länder zuvor bereits den Bau von zwei neuen Blöcken am selben Standort vereinbart hatten. Am Standort Cernavoda funktionieren gerade die kanadischen CANDU-Schwerwasserreaktoren.

Am selben Tag gab das US-Unternehmen Westinghouse bekannt, dass die kanadische Provinz Saskatchewan 80 Millionen Dollar für die Entwicklung des eVinci-Mikroreaktors zur Verfügung gestellt hat. Damit könnte Saskatchewan die erste Provinz der Welt sein, die über eine Stromquelle verfügt, die auf einen Lastwagen passt. Und die Tschechische Republik ist besonders an einer Zusammenarbeit mit Kanada interessiert.

Laut dem tschechischen Industrieminister Jozef Sikela könnten die beiden Länder beispielsweise auf dem Gebiet der kleinen modularen Reaktoren (SMR) zusammenarbeiten. Das kanadische Unternehmen OPG will den ersten SMR bis zum Jahr 2028 in Betrieb nehmen, und es könnte der erste betriebsbereite modulare Reaktor der Welt sein. "Wir sind daran interessiert, Teil der Lieferkette für potenzielle Projekte in Übersee zu werden. Wenn sie Reaktoren in Europa verkaufen wollen, könnten wir dabei eine wichtige Rolle spielen", sieht Sikela Chancen für die tschechischen Zulieferer des Unternehmens.

Síkela traf auf der Weltmesse WNE im Rahmen des Eröffnungspanels mit Ministerin Ngo zusammen und führte anschließend Gespräche mit Vertretern zweier kanadischer Provinzen. Neben Vertretern aus Saskatchewan traf er auch mit Mike Holland, dem Minister für natürliche Ressourcen und Energieentwicklung der Provinz New Brunswick, zusammen. Im letztgenannten Fall ging es bei dem Treffen überraschenderweise nicht so sehr um die Kernkraft. "Kanada ist ein rohstoffreiches Land und ein wichtiger Exporteur von Erdgas. In New Brunswick gibt es bedeutende neue Felder, und das war eines der Themen unseres Treffens", erklärte Sikela gegenüber der Zeitung HN. Die Provinz an der Atlantikküste nahe der Grenze zu den USA verfügt über Erdgasreserven von mehr als zwei Billionen Kubikmetern. Síkela unterzeichnete am Dienstag mit Hollande eine Absichtserklärung zum Thema Energie, in der es insbesondere um den möglichen Export von Flüssigerdgas geht. Es handelt sich um ein unverbindliches Dokument, aber es ist die zweite ähnliche Vereinbarung. Das erste wurde im Sommer dieses Jahres von beiden Seiten unterzeichnet.

"Die Nachfrage nach Erdgas wächst weltweit, und angesichts seiner Rolle als Zwischenprodukt auf dem Weg zu einer sauberen Industrie erwarten wir, dass das Interesse weiter zunehmen wird. New Brunswick kann beim Übergang zu sauberer Energie eine führende Rolle spielen und Ländern wie der Tschechischen Republik helfen, ihren Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren", sagte Holland.

Die Tschechische Republik benötigt Erdgas aus Übersee, nachdem die Importe aus Russland zurückgegangen sind. Obwohl der Verbrauch in letzter Zeit aufgrund von Einsparungen zurückgegangen ist, wird er in den kommenden Jahren voraussichtlich wieder ansteigen. Erdgas soll die Kohle bei der Strom- und Wärmeerzeugung ersetzen, die bis zum Ende des Jahrzehnts aus dem heimischen Energiemix verschwinden soll. Daher hat die Tschechische Republik über CEZ bereits im vergangenen Jahr Kapazitäten am LNG-Terminal in Eemshaven (Niederlande) angemietet, das ab dem Jahr 2027 durch das Terminal in Stade (Deutschland) ersetzt werden soll.

Der LNG-Import aus Kanada hat jedoch einige Haken: die dortige Infrastruktur ist historisch auf den Export von Gas nach Asien ausgerichtet und für Exporte nach Europa nicht ausreichend entwickelt. "Unglücklicherweise hat Kanada die meisten seiner Terminals auf der Westseite gebaut und exportiert daher viel Gas nach Asien. Das einzige Terminal befindet sich derzeit in New Brunswick, aber das ist ein Importterminal. Natürlich ist es viel einfacher, ein Importterminal in ein Exportterminal umzuwandeln, als ein ganz neues Terminal zu bauen", so Sikela.
Es handelt sich um den Terminal in Saint John, der dem spanischen Konzern Repsol gehört. Dieser hat bereits Pläne zum Umbau des Terminals in diesem Frühjahr abgesagt. Begründet wurde dies damit, dass der Bau einer Gasleitung aus Westkanada, wo das Gas derzeit gefördert wird, zu teuer wäre. Die dortige Regierung versucht auch, das Verbot der Schiefergasförderung in New Brunswick aufzuheben. Dies steht jedoch in gewissem Widerspruch zu ihren eigenen grünen Ambitionen. Vor allem - und das ist ein weiterer der erwähnten Haken – stoßt sie an Proteste der indigenen Völker des amerikanischen Kontinents.
/gr/


„Atomfrauen“ trafen sich in Ostrava
30.11.2023 Nase pravda Seite 14 vz


Frauen, die im Nuklearbereich tätig sind, trafen sich dieses Jahr zur Generalversammlung ihrer Vereinigung WiN Czech (Women in Nuclear) in Ostrava, wo sie ihre Vorsitzende - erneut Larisa Dubska - wählten. Sie besuchten die Höhere Industrieschule für Elektronik und Informatik, die Technische Universität Ostrava und das Areal in Dolni Vitkovice.

Die Nuklearexpertinnen bewerteten die aktuellen Aktivitäten des Vereins und besprachen den Tätigkeitsplan für das nächste Jahr. Geplant ist ein Besuch des Endlagers für radioaktive Abfälle am Standort Richard bei Litomerice. "Wir werden die bewährten Webinare fortsetzen, die wir für unsere eigenen Mitglieder und die Öffentlichkeit organisieren", sagte die WiN-Vorsitzende Dubska.

In der weitläufigen Ortschaft Dolní Vítkovice besuchte die Gruppe das ehemalige Industriegelände des Bergwerks Hlubina sowie die Koksöfen und Hochöfen der Eisenhütte Vítkovice, die seit dem Jahr 2008 zum europäischen Kulturerbe gehört. "Die Besichtigung des Hochofenkreislaufs beinhaltete auch einen Besuch des so genannten Bolzenturms, wir gelangten auf einen 80 Meter hohen Aussichtspunkt, aber auch ins Innere des Hochofens", sagte die Mitgliederin des Vereins WiN Lenka Holoubkova vom Kernkraftwerk Dukovany.

Den Abschluss des Besuchs bildete ein Besuch der Bergbau-Universität - Technische Universität. Seit mehr als 170 Jahren verbindet die Universität technische, wirtschaftliche, naturwissenschaftliche und künstlerische Disziplinen in modernen Studiengängen. "Unser Supercomputing-Zentrum ist ein führendes Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationszentrum auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens, der Datenanalyse, der künstlichen Intelligenz, des Quantencomputings und deren Anwendungen in anderen wissenschaftlichen, industriellen und gesellschaftlichen Bereichen", stellte Branislav Jansik, Director of Supercomputing Services bei IT4Innovations, das Zentrum vor.
"Seit dem Jahr 2013 betreiben wir die leistungsfähigsten Supercomputing-Systeme in der Tschechischen Republik, die wir tschechischen und ausländischen Forschungsteams aus dem akademischen und privaten Bereich zur Verfügung stellen." IT4Innovations betreibt derzeit drei Supercomputer.
/gr/



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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Artikel aus der tschechischen Presse zum Thema Energie vom 1.12.2023:

Der Bau von Kernkraftblöcken in der Tschechischen Republik soll beschleunigt werden. Keine Einsprüche gegen ihre Genehmigungen möglich, Verbände müssen vor Gericht gehen

30.11.2023 oenergetice.cz Martin Vorisek



Eine vom tschechischen Senat verabschiedete Novelle des so genannten Liniengesetzes soll die Rechte der Parteien in den Verfahren zur Überprüfung von Genehmigungen für so genannte Energiesicherheitsbauten erheblich einschränken. Dabei handelt es sich auch um Kernkraftwerke und damit zusammenhängende Bauten, wie z. B. Straßen und Stromleitungen im Zusammenhang mit dem Bau einer kerntechnischen Anlage.

Am Mittwoch billigte das tschechische Parlament eine Änderung des so genannten Liniengesetzes. Diese gilt für den Bau von Infrastrukturen, die von nationaler Bedeutung sind (das Gesetz gilt nun nicht nur für Energieinfrastrukturen, sondern auch für Verkehrs- oder elektronische Kommunikationsinfrastrukturen). Wenn die Novelle jedoch auch vom Präsidenten der Tschechischen Republik unterzeichnet wird und anschließend in Kraft tritt, wird der Geltungsbereich des Liniengesetzes erheblich erweitert. Die Ausweitung des Gesetzes wird auch die so genannten Energiesicherheitsstrukturen betreffen.

Unter Energiesicherheitsbauwerken versteht man (vereinfacht ausgedrückt) den Bau eines Kernkraftwerksblocks und auch Bauwerke, die mit diesem Bau zusammenhängen. Dazu gehören zum Beispiel Bauwerke für den Anschluss eines neuen Kernkraftwerksblocks an das Stromübertragungsnetz, zugehörige Hochspannungsleitungen oder der Straßenbau.

Dabei ist es unerheblich, ob sich die entsprechenden Bauwerke innerhalb oder außerhalb des Geländes der kerntechnischen Anlage befinden. So können z. B. die notwendige Änderung von Straßen in der Umgebung oder sogar die für die Stromerzeugung eines neuen Kernkraftwerksblocks erforderlichen Leitungen Energiesicherheitsstrukturen sein. Bestehen Zweifel, ob es sich bei einem Bauwerk um ein Energiesicherheitsbauwerk handelt, so wird dies von der neu geschaffenen Behörde für Verkehrs- und Energiebau entschieden, die nach dem neuen Baugesetz für die Genehmigung von Verkehrs- und Energiebauwerken in der Tschechischen Republik zuständig ist.
Die eingeschränkten Rechte der Verfahrensbeteiligten sollen das Genehmigungsverfahren beschleunigen.

Die Genehmigungsverfahren sollen vor allem dadurch beschleunigt werden, dass die Rechte der Parteien auf Einsprüche und Revisionen eingeschränkt werden. So wird es beispielsweise nicht möglich sein, gegen die Entscheidung über die Genehmigung eines Bauvorhabens zur Energiesicherung Widerspruch einzulegen. Dies wird häufig von Beschwerdeführern genutzt, um Fehler in der Genehmigung zu korrigieren oder ein anderes Ergebnis der Entscheidung zu erreichen (z. B. um zu beantragen, dass das Bauvorhaben abgelehnt statt genehmigt wird).

Es ist weiterhin möglich, sich gegen eine Energiesicherheits-Baugenehmigung mit einer Verwaltungsklage zu wehren. In diesem Fall muss jedoch mit einer kürzeren Frist gerechnet werden - statt zwei Monaten für die Einreichung beträgt die Frist nur noch einen Monat.

Bei solch bedeutenden Bauwerken ist zu erwarten, dass sie nicht der Aufmerksamkeit von Personen entgehen, deren Ziel es sein wird, die Genehmigung des Bauwerks zu verhindern oder zu erschweren, weil sie mit dessen Ausführung nicht einverstanden sind. Genau dies soll durch die Änderung bis zu einem gewissen Grad verhindert werden.

Die Novelle ist auch für die Firma CEZ von Bedeutung, die mit dem Ministerium für Industrie und Handel zwei Verträge über die Vorbereitung des Baus eines Kernkraftwerksblocks am Standort Dukovany abgeschlossen hat. Dieses hat Anspruch auf eine entsprechende Verlängerung des Zeitplans oder eine Aufstockung des Budgets für den Fall, dass eine der Genehmigungen für den Kernkraftwerksblock aufgehoben wird. Unter diesem Gesichtspunkt liegt es also im Interesse des Staates, dass die Genehmigungsverfahren so schnell wie möglich und ohne unnötige Verzögerungen ablaufen.

/gr/


Bestätigt: der regulierte Teil des Stroms wird um Tausende Kronen pro Jahr steigen
1.12.2023 Pravo Seite 1 – Titelseite


Die Bürger werden im nächsten Jahr bei durchschnittlichem Verbrauch fast 4.000 Kronen mehr für Strom bezahlen. Dies wurde gestern mit der endgültigen Entscheidung der Energieregulierungsbehörde über des regulieren Teil des Strompreises bestätigt.
Diejenigen, die den Strom auch zum Beheizen verwenden, werden sogar noch mehr bezahlen. Obwohl die Behörde ihren ursprünglichen Vorschlag leicht abgemildert hat, wird die Erhöhung des regulierten Teils des Strompreises im kommenden Jahr enorm sein.

Der regulierte Teil des Strompreises wird ab Januar um 65,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, beim Gaspreis um 38,8 Prozent. Nach Angaben der Regulierungsbehörde und der Minister unter Leitung von Premierminister Petr Fiala (ODS) werden sich die Endpreise für die meisten Menschen im Vergleich zu diesem Jahr jedoch nur wenig ändern, da der zweite Teil des Preises, der Marktpreis, billiger wird.

Dies gilt jedoch nicht für Personen mit einem festen Stromreis. Die werden im neuen Jahr mehr als siebzehn Prozent mehr auch für den geläufigsten Tarif zahlen müssen. Und es gibt Hunderttausende solcher Menschen. Laut dem Analysten von Ušetøeno.cz, Tomas Vrnak, werden einige von ihnen von einer Erhöhung um fast ein Viertel betroffen sein.

Die Regulierungsbehörde beruhigt, indem sie den erwarteten Strompreis für das nächste Jahr mit dem Preis zu Beginn dieses Jahres vergleicht, als die Preise trotz der Preisobergrenze hoch waren. Doch inzwischen sind die Energiepreise im Laufe des Jahres deutlich gesunken. "Wenn wir von den aktuellen Preislisten der Versorger ausgehen, dann wird die Preiserhöhung je nach Versorgungsgebiet, Tarif und Produkt fünfzehn bis dreiundzwanzig Prozent betragen", so Vrnak.
/gr/



Die Energieregulierungsbehörde bestätigte: die Strompreise sollen im nächsten Jahr steigen
1.12.2023 MF DNES Seite 1 D.Hyklova

Der Durchschnittshaushalt wird kommendes Jahr etwa 3 000 Kronen mehr bezahlen.

Prag - Die Haushalte werden im nächsten Jahr deutlich mehr für Strom bezahlen. Gestern gab die Energieregulierungsbehörde die endgültige Form der Erhöhung des regulierten Teils der Energiepreise bekannt. Für Haushaltskunden bedeutet dies einen durchschnittlichen Aufschlag von etwa 1.100 Kronen für jede verbrauchte Megawattstunde.

Der regulierte Teiel des Stroms wird damit im Vergleich zu diesem Jahr um 65,7 Prozent steigen. Dies ist etwas weniger als der ursprüngliche Vorschlag, da die Regulierungsbehörde (ERU) im November noch Reserven in Höhe von 4 Milliarden Kronen finden konnte.
Mehr war laut dem ERU-Chef Stanislav Travnicek nicht möglich. Bei der Erhöhung des regulierten Teils der Preise mussten die Rückzahlung der Vergütung für erneuerbare Energiequellen, aber auch höhere Kosten für die Deckung von Verlusten und ein weiterer Anstieg der Kosten für den Betrieb des Energienetzes berücksichtigt werden.

Der regulierte Teil des Stroms wird für Unternehmen noch stärker steigen als für Haushalte. Für mittlere Unternehmen steigt er um 105 Prozent, für die ganz großen um 190 Prozent. Auch wenn dies ein paar Prozent weniger sind als im ursprünglichen Vorschlag, befürchten die Unternehmen dennoch einen Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit.

Beim Gas wird der regulierte Teil im nächsten Jahr für Haushalte und Kleinverbraucher um mehr als 38 Prozent und für Großverbraucher um 41,8 Prozent steigen. Beim Gas ist sein Anteil am Gesamtpreis jedoch geringer.

Das Thema Energie wurde auch auf der Sondersitzung des Parlaments behandelt. Auf der Sitzung wiederholte der tschechische Premierminister Petr Fiala, dass die Preise für Haushalte nicht über die Obergrenze hinaus steigen würden, und warnte, dass eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau nicht möglich sei. "Wir können nicht zu den Vorkriegspreisen zurückkehren. Nicht wegen dem, was in der Tschechischen Republik passiert. Aber die Welt ist einfach anders. Die Energiepreise sind anders", sagte Fiala.

Nach Ansicht des Schattenpremiers der ANO, Karel Havlicek, sollte die Regierung veröffentlichen, wie viel der Staat im nächsten Jahr aufgrund der Energiepreise über die CEZ-Dividende oder dank der so genannten Windfall Tax einnehmen wird. "Wir haben mit die höchsten Energiepreise in Europa, die Menschen wollen eine Lösung sehen", sagte Havlicek.

/gr/




In Deutschland fehlen 300.000 Arbeiter für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger
1.12.2023 oenergetice,cz Jan Budin



Deutschland muss bis zum Jahr 2030 zusätzliche 300.000 Fachkräfte gewinnen, um seine Ausbauziele für Solar- und Windenergie zu erreichen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln hervor, die vergangene Woche veröffentlicht wurde.

Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hat seine Schätzung des Fachkräftemangels zur Erreichung der deutschen Ausbauziele für Wind- und Solarenergie bis zum Jahr 2030 erhöht. Während es im November des letzten Jahres den Mangel auf rund 216.000 Arbeitskräfte schätzte, spricht die diesjährige Studie von mindestens 300.000 fehlende Arbeitskräfte.

Nach Angaben des Instituts wird der Bedarf an Arbeitskräften in der Wind- und Solarbranche in Deutschland zwischen den Jahren 2019 und 2022 um 91 Prozent steigen.

"Der stark steigende Bedarf an Mitarbeitern in der Wind- und Solarbranche weist auf einen entscheidenden Punkt hin: Um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bewältigen, müssen wir deutlich mehr in die Aus- und Weiterbildung der Arbeitskräfte investieren", so Studienautorin Jana Fingerhut.

Die ausländische Website Clean Energy Wire erinnerte daran, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als eine der größten Herausforderungen für die Erreichung der ehrgeizigen Ziele Deutschlands beim Ausbau der erneuerbaren Energien identifiziert wurde. Das Land strebt derzeit einen Anteil von 80 % erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2030 an. Im Vergleich dazu lag dieser Anteil von Januar bis September dieses Jahres bei rund 52 %, was einem Anstieg von fast fünf Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.

Damit das Land das Ziel für 2030 erreichen kann, muss es laut den veröffentlichten Plänen die installierte Kapazität von Solarkraftwerken auf 215 GW, die Onshore-Windkraft auf 115 GW und die Offshore-Windkraft auf 30 GW ausbauen.
/gr/


Frankreich setzt auf die Offshore-Windenergie
30.11.2023 oenergetice.cz Martini Vorisek


Frankreich will in einem einzigen Jahr in einer oder mehreren separaten Auktionen Fördermittel für insgesamt 10 GW installierte Windkapazität vergeben. Sie sollen bis Ende 2035 ans Netz angeschlossen werden. Bis zu diesem Jahr rechnet Frankreich mit einer installierten Offshore-Windkapazität von insgesamt 18 GW.

Kernenergie Frankreich hat neben seinen großen Plänen zum Bau von Kernkraftwerken auch hohe Ziele für die Offshore-Windenergie. Obwohl der erste große Park des Landes erst im November letzten Jahres in Betrieb genommen wurde, will das Land seinen Energiemix weitgehend auf diese Art der Stromerzeugung stützen.

Frankreich verfügt heute über rund 1.500 MW Offshore-Windkraft, weitere 3.200 MW befinden sich in verschiedenen Phasen des Genehmigungsverfahrens.

Für die Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen in Frankreich wird das Jahr 2025 ein Schlüsseljahr sein: In diesem Jahr werden in einer oder mehreren separaten Auktionen Fördermittel für insgesamt 10 GW installierte Windkapazität vergeben. Wenn die Auktion durchgeführt wird, wird fast die siebenfache Menge an Kapazität gefördert, die derzeit in Frankreich in Betrieb ist.
/gr/


Europäisches Parlament billigt das Gesetz über die Null-Netto-Emissions-Industrie
29.11.2023 enviweb.eu


Am 21. November 2023 verabschiedete das Europäische Parlament den Zero Net Emissions Industry Act, der darauf abzielt, bis zum Jahr 2030 eine jährliche Produktion von 40 % emissionsfreier Technologien zu erreichen und einen Anteil von 25 % am Weltmarkt zu erzielen. Die Abgeordneten dehnten die Gesetzgebung auf die gesamte Lieferkette aus und erweiterten das Spektrum der abgedeckten Technologien auf Kernspaltung, Kernfusion, nachhaltige Flugkraftstoffe und spezifische industrielle Technologien.
/gr/
Gabi Reitinger
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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zu Energiethemen vom 2.-4.Dezember 2023:


Das Saporischschja – Kraft stand am Wochenende am Rande einer nuklearen Havarie
3.12.2023 Novinky.cz

Osteuropa stand am Rande einer nuklearen Katastrophe, als es in der Nacht zum Samstag zu einem Stromausfall im Kernkraftwerk Saporischschja kam, das vom russischen Militär kontrolliert wird. Dies teilte das ukrainische Staatsunternehmen Energoatom, das das Kraftwerk betreibt, mit. Die Ukrainer machen russische Nachlässigkeit und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für den drohenden Unfall verantwortlich.

Das Kernkraftwerk Saporischscha ist das größte Atomkraftwerk seiner Art in Europa und steht seit den ersten Tagen der russischen Invasion unter der Kontrolle des russischen Militärs. Seitdem ist es ein streng überwachtes Gelände. Die russische Armee wird häufig beschuldigt, das Kraftwerk als Schutzschild und als Lager für militärisches Material zu nutzen, da die ukrainische Armee aufgrund des nuklearen Materials die Anlage nicht beschießen kann.

Die Anlage ist auf Strom angewiesen, um interne Systeme wie die Pumpen zur Kühlung des Reaktorkerns zu betreiben, die ohne Strom nicht funktionieren würden. Glücklicherweise verfügt die Anlage über Notstromdieselgeneratoren, die bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung von Gebäude vier, in dem der letzte der sechs Reaktoren noch in Betrieb ist, eingesetzt wurden.


Obwohl die Stromversorgung des Kraftwerks wiederhergestellt wurde, besteht die Gefahr nach Angaben von Energoatom weiterhin. "Die Besetzer machen sich keine Sorgen um die Sicherheit der Anlage. Selbst nach zwei Jahren waren sie nicht in der Lage, einen Reservekessel für die Dampferzeugung zu bauen, wie er in jedem Kernkraftwerk üblich ist. Sie werden weiterhin gefährliche Situationen schaffen, um die Welt mit einer nuklearen Katastrophe zu erpressen", erklärte der Direktor des Unternehmens, Petro Kotin, gemäß des Servers Novinky.cz.


Der ukrainische Präsident Zelensky warf Russland vor, das Atomkraftwerk beschädigen und die Ukraine dafür verantwortlich machen zu wollen. "Russland will das Kernkraftwerk beschädigen und uns die Schuld zuschieben", sagte Zelensky laut TN.cz. Die Situation wird genau beobachtet und gibt Anlass zur Sorge über mögliche Entwicklungen.

Kiew Post: 2.12.2023: During the night, Europe's largest Zaporizhzhia Nuclear Power Plant (ZNPP), which is occupied by Russia, completely disconnected from the external power supply, as reported by Ukraine's state nuclear energy company, Energoatom.
/gr/



Die Wärmepreise werden in Budweis nur leicht steigen
2.12.2023 Pravo Seite Pavel Orholz


Ähnlich wie in anderen Großstädten des Landes werden die Einwohner von Budweis (Ceske Budejovice) im nächsten Jahr mehr für Wärme bezahlen. Dank der neuen Warmwasserleitung aus dem nahe gelegenen Atomkraftwerk Temelin ist der Preisanstieg mit sechseinhalb Prozent jedoch nur gering.

Für eine durchschnittliche Wohnung wird nach der Preissteigerung eine Familie 85 Kronen mehr pro Monat und 1.026 Kronen pro Jahr zahlen. Der Preisanstieg ist auch auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 10 auf 12 Prozent zurückzuführen. Der Kreishauptmann der Südböhmischen Region, Martin Kuba (ODS), erklärte gegenüber Pravo, dass die Einwohner von Budweis in diesem Jahr 788,59 Kronen für ein Gigajoule Wärme aus dem städtischen Heizwerk zahlen, ohne Steuern. Ab Januar werden es 839,90 Kronen sein.


"Hätten wir Temelín und vor allem die Wärmeleitung aus Temelín nicht, müssten wir den Preis noch drastischer erhöhen. Das zeigt die Weitsicht dieses Projekts, das nicht nur saubere, ökologische Wärme, sondern auch langfristige Preisstabilität bringt. Deshalb können wir uns eine Erhöhung von nur 6,5 Prozent leisten", sagte der südböhmische Kreishauptmann Kuba.

Er wies darauf hin, dass in Städten, in denen nur mit Kohle und Gas geheizt wird, die Erhöhung viel höher ausfällt. "Im Falle der Warmwasserleitung zum Heizwerk ändern sich die Kosten nicht, da das Kernkraftwerk Temelin zu den gleichen Preisen produziert wie bisher. Es braucht keine Kohle oder andere teurere Rohstoffe. Die Wärmepreise hängen auch vom Preis der Emissionszertifikate, der Strategie des Heizwerks und anderen Faktoren ab", versicherte der südböhmische Kreishauptmann.

Die Heißwasserleitung aus Temelín liefert seit Beginn dieser Heizsaison Wärme nach Budweis und wird etwa ein Drittel des Wärmeverbrauchs der größten südböhmischen Stadt decken.
Es ist geplant, dass das Kernkraftwerk Temelin jährlich siebenhundertfünfzig Terajoule Wärme nach Budweis liefern soll. Der Bau der Heißwasserleitung dauerte viereinhalb Jahre und kostete 2,4 Milliarden Kronen. Der Investor ist die Energiefirma CEZ.

/gr/






Diamo begann mit dem Abriss von Gebäuden bei der Grube Frenštát

02.12.2023 MF DNES Seite 13 (sta)


Eine Brauerei, Wohnhäuser, ein Kindergarten und eine Hochschulfiliale. All das könnte in den nächsten Jahren auf dem Gelände der ehemaligen Grube Frenstat entstehen, einem Schacht, aus dem nie Kohle gefördert wurde. Der Kohleabbau war dort nur geplant.

"Beide Schächte sind mit Lockergestein verfüllt und werden derzeit betoniert", sagt Josef Lazarek, Direktor des Werks Darkov des staatlichen Unternehmens Diamo. Neben dem Abschluss der Liquidation der Grubengebäude selbst hat auch der Abriss der Betriebsgebäude auf dem Gelände begonnen. An ihrer Stelle soll in Zukunft eine neue Zone für Wohnen, Industrie und Bildung entstehen.

Die beiden Abbau-Türme, ein Symbol für das Gelände, werden erhalten bleiben. "In dem einen wird beispielsweise eine Brauerei untergebracht, in dem anderen ein Kommumenzentrum. Neben der Schule und dem Kindergarten ist auch der Bau einer Terrainarbeitsstelle der Universität Ostrava geplant", sagte Jiri Novotny, Bürgermeister von Trojanovice.
/gr/







Die südböhmische Milchverarbeitungsfabrik Madeta wird Dampf aus Biomasse in der Produktion verwenden

02.12.2023 Pravo Seite 23

Der aus der Verbrennung von natürlicher Biomasse gewonnene ökologische Dampf wird die notwenige Energie für die Produktionsabteilung liefern, aus der täglich beliebte Milchprodukte wie Lipanek, Lahudka-Quark, Joghurt, Quark oder Romadur kommen. Im August 2024 wird dies in in Milchverarbeitungsfabrik Madeta in Jindrichùv Hradec Realität sein, dank einer neuen, größtenteils unterirdischen Dampfleitung, die den Produktionsbetrieb von Madeta mit dem örtlichen Energiezentrum verbinden wird. Das Unternehmen ist seit mehr als 10 Jahren Mitglied der CEZ-Gruppe und steigert seine Produktion von grüner Energie laufend.


Der Bau der Dampfleitung wird in Kürze beginnen :
Bis vor 15 Jahren verwendete das ursprüngliche Energiemanagement des Textilunternehmens Jitka ausschließlich Heizöl und Gas als Brennstoff für die Strom- und Wärmeerzeugung. Seitdem hat sich das Energiezentrum von Jindrichuv Hradec auf grüne Energie umgestellt. Der erste saubere Biomasse- Kessel wurde im Jahre 2018 durch einen zweiten ergänzt, und die Ökologisierung des Betriebs des Energiezentrums wurde in diesem Sommer durch die Inbetriebnahme einer 100-kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt. Aus Stroh, Heu und Raps liefert der Betrieb jährlich 40 Millionen kWh Strom an Menschen und Unternehmen in der Region und 100
Tausend GJ an Wärme. Parallel zur Dekarbonisierung erfolgt die Optimierung des Eigenverbrauchs und der Nutzung der anderen Produktionsergebnisse - Wärme und Strom.

Ab August des nächsten Jahres wird der K5-Dampfkessel dank der neuen Dampfleitung jährlich 80 Tausend GJ Dampf an die Milchverarbeitungsfabrik Madeta liefern. Die Ausschreibung für den Bau wurde von der Firma Uchytil gewonnen und der Bau wird zum Jahreswechsel beginnen.

"Ich bin froh, dass wir in Südböhmen den Mut haben, auf allen Ebenen - von der Region über die Städte und Unternehmen bis hin zu den Energieerzeugern - gemeinsame Energielösungen zu suchen und erfolgreich zu finden. Wie die kürzlich in Betrieb genommene Heißwasserleitung aus dem Kernkraftwerk Temelín nach Budweis ist auch die geplante Dampfleitung in aus dem Energiezentrum Jindrichuv Hradec in die Fabrik Madeta ein Beispiel für eine gut durchdachte und effiziente Lösung, die in relativ kurzer Zeit eine nachhaltigere, stabilere und erschwinglichere Energieversorgung ermöglichen wird. Es handelt sich um eine umweltfreundliche Lösung, die die Energieautarkie in der Region stärkt und gleichzeitig dem Betrieb Madeta hilft, seine Kosten besser zu kontrollieren und wettbewerbsfähig zu bleiben", sagt Martin Kuba, der Kreishauptmann der Region Südböhmen.


"Die Heizungsindustrie durchläuft zusammen mit dem gesamten tschechischen Energiesektor einen beispiellosen Wandel, in dessen Verlauf wir schrittweise die Verwendung von Kohle sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeerzeugung beenden werden. Auch nach der Umstellung unserer Wärmequellen auf emissionsarme Quellen wird die Energiefirma CEZ weiterhin eine sichere Wärmeversorgung zu einem erschwinglichen Preis anbieten. Die Zusammenarbeit zwischen dem Energiezentrum und Madeta in Jindrichuv Hradec bei der Lieferung von Dampf aus Biomasse zeigt, dass wir durch funktionale und nachhaltige Lösungen die Energieautarkie stärken und Energie sparen können", sagt Pavel Cyrani, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Direktor der Abteilung Vertrieb und Strategie der Firma CEZ.

Dampf wird an der Produktion in Madeta beteiligt sein:
Im Gegensatz zu den üblicherweise gebauten Heißwasserleitungen, bei denen der Dampf das Wasser erhitzt und es an Haushalte und Unternehmen weiterleitet, zielt das Projekt in Jindrichuv Hradec direkt auf die Dampfversorgung ab. Es wird die Produktionstechnologien in Madeta antreiben, die heute Gas zur Dampferzeugung verwenden. Zwei spezielle Rohrleitungen werden unter 2,4 km der insgesamt 2,5 km langen Dampfleitung unterirdisch verlaufen. Dadurch wird kein wertvolles Ackerland in Anspruch genommen. Eine Dampfleitung mit einem Außendurchmesser von 40 cm und eine Kondensatleitung mit einem Durchmesser von 14 cm werden durch ein Glasfaserkabel zur Steuerung und Verwaltung des Systems ergänzt. Die durchschnittliche Dampftemperatur wird etwa 180 °C und der durchschnittliche Druck etwa 10 bar betragen.


"Wir versuchen, unsere Energiesicherheit zu stärken und instabile Energiequellen zu ersetzen. Zurzeit produzieren wir Dampf in unserem eigenen Kesselhaus in Jindrichuv Hradec, wo wir Gas zum Heizen verwenden. Das werden wir durch Dampf aus dem Energiezentrum ersetzen", sagt Milan Teply, Vorsitzender des Vorstands und Generaldirektor der Gesellschaft Madeta.
/gr/



Das ukrainische Kernkraftwerk am Rande eines Atomunfalls
4.12.2023 Pravo Seite 17 J.Zbozinek


Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja, das auf von der russischen Armee besetztem Gebiet liegt, stand am Samstagabend kurz vor einem nuklearen Unfall. Der Grund war die Unterbrechung der externen Stromversorgung. Der Vorfall wurde vom staatlichen ukrainischen Energieunternehmen Enerhoatom gemeldet, das die Anlage vor der russischen Invasion betrieben hat.

Nach Angaben von Enerhoatom konnte die Stromversorgung nach fünf Stunden wiederhergestellt werden. Nach Angaben des Energieministeriums in Kiew war dies der achte Stromausfall dieser Art in Folge. Enerhoatom nannte keinen genauen Grund für den Stromausfall, sagte aber, das Kraftwerk sei während eines Luftangriffs von der Hauptstromleitung getrennt worden, berichtete der Kyiv Independent.

"Es könnte zu einer nuklearen Katastrophe gekommen sein", sagte das Ministerium laut Reuters.
Der ukrainische Betreiber hatte zuvor berichtet, dass es in der Anlage zu einem Störfall gekommen sei und die Anlage während des nächtlichen Stromausfalls auf Dieselgeneratoren angewiesen gewesen sei, was die Sicherheit des größten europäischen Kernkraftwerks gefährdet habe.

Ukrainische Experten arbeiten weiterhin in der Anlage, und Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde überwachen die Situation vor Ort seit September 2022.

Nach Angaben von Enerhoatom "liefen alle 20 Dieselgeneratoren automatisch an, und acht von ihnen wurden später weiter betrieben". Dank der Bemühungen ukrainischer Spezialisten konnten die Hauptstromleitungen gegen 7 Uhr morgens Ortszeit wieder instand gesetzt werden.

Die russischen Streitkräfte haben das Kraftwerk in Saporischschja seit März letzten Jahres unter Kontrolle und machen sich nach Angaben des Leiters von Enerhoatom, Petr Kotin, keine Sorgen um dessen Sicherheit. Das Kraftwerk erzeugt keinen Strom mehr, benötigt aber eine ständige Stromversorgung, um die Reaktoren zu kühlen.

Die größte Gefahr für die Sicherheit besteht in diesem Zustand in Block 4, der von den Besetzern unter Verstoß gegen die von der ukrainischen Aufsichtsbehörde erteilte Genehmigung für den Betrieb von Kernkraftwerken betrieben und heiß gehalten wird. Der Block muss dringend in den Kaltabschaltmodus versetzt werden", warnte Enerhoatom im sozialen Netzwerk Telegram.
/gr/


Tschechischer Premierminister Fiala verpflichtete sich in Dubai zu Millionen- Zahlungen in neuen Fonds
4.12.2023 Pravo Seite 17 nek, ctk


Der Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Dies sagte der tschechische Premierminister Petr Fiala am Samstag auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai. Gleichzeitig sprach er sich für den erneuten Ausbau der Kernenergie aus, die seiner Meinung nach sowohl zuverlässig als auch sauber ist und zur Lösung der Klimaprobleme beiträgt.

Die Tschechische Republik sei auch bereit, in den nächsten vier Jahren bis zu vier Millionen Dollar (ca. 90 Mio. Kronen) für einen globalen Fonds zur Verfügung zu stellen, der Entwicklungsländern bei der Bekämpfung des Klimawandels helfen soll, so Fiala.

"Der Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Die damit verbundenen Risiken betreffen jeden. Aber einige Regionen sind stärker gefährdet als andere", sagte der tschechische Premierminister zu Beginn seiner kurzen Rede. Er verwies beispielsweise auf die Wasserknappheit, die er bei einer Reise nach Afrika im vergangenen Monat beobachten konnte.

Der tschechische Premierminister versicherte den Gipfelteilnehmern, dass die Tschechische Republik die Ziele des Pariser Klimaabkommens und die Klimaziele der EU unterstützt, einschließlich des Ziels, bis zum Jahr 2050 eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft aufzubauen. Er verteidigte auch die Nutzung der Kernenergie.

"Ich möchte jedoch betonen, dass der Erfolg bei der Erreichung unserer weiter gefassten Klimaziele im Wesentlichen von der Kernenergie abhängt", sagte Fiala, der vor seinem Flug nach Dubai erklärte, dass die Tschechische Republik eine Erklärung zur Verdreifachung der weltweiten Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 unterstützen werde.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat eine deutliche Aufstockung der Mittel für den Klimaschutz gefordert. "Wir müssen von Milliarden zu Billionen kommen. Und um das zu erreichen, müssen wir neue Einnahmequellen finden", betonte sie.
/gr/



Den Strom können tschechische Kommunen ab Juli teilen
4.12.2023 MF DNES Seite 9 D.Hyklova


Die Abgeordneten billigten eine Änderung des Energiegesetzes. Die Gemeinschaftsenergie kann in der Tschechischen Republik ab Mitte nächsten Jahres eingeführt werden.

Am Freitag billigten die Abgeordneten des tschechischen Parlaments eine Änderung des Energiegesetzes, bekannt als Lex Erneuerbare II. Dank dieser Novelle können Energiegemeinschaften gegründet werden, die gemeinsam Strom produzieren und teilen - sei es innerhalb einer Familie oder einer Gemeinde.

Die Novelle wird am ersten Juli nächsten Jahres in Kraft treten. Ein Durchbruch ist auch die Einführung des so genannten gemeinsamen Verbrauchszählers.

Jede derartige Gemeinschaft, die auf der Erzeugung von Strom und dessen gemeinsamer Nutzung durch die Mitglieder der Gemeinschaft beruht, kann damit ab Mitte des nächsten Jahres Teilnehmer am Energiemarkt werden. Dies können neben Einzelpersonen auch Gemeinden, Schulen, Behörden oder Unternehmen sein.


Allerdings hat die Regierung die Größe und den regionalen Geltungsbereich der Gemeinschaft vorübergehend auf 1.000 Verbrauchsstellen und maximal drei benachbarte Gemeinden mit erweitertem Zuständigkeitsbereich begrenzt. Diese Begrenzung gilt bis zum 30. Juni 2026, wenn ein Energiedatenzentrum in Betrieb sein soll, das den Austausch aller Informationen über Energieerzeugung und -verbrauch gewährleistet.


Die Kammer für erneuerbare Energien der Tschechischen Republik, die an der Ausarbeitung der Novelle beteiligt war, hält das Gesetz für einen Durchbruch, da es "die notwendige Grundlage für die Digitalisierung und Modernisierung des Energiesektors schafft". "Die derzeitige Situation bei den Energiepreisen motiviert viele Menschen, nach individuellen Lösungen für eine sichere Energieversorgung zu suchen, die nicht aus fossilen Brennstoffen stammen und nicht an den Handel an der Börse gebunden sind", sagte der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela bei seiner Verteidigung der Novelle im Plenum des Abgeordnetenhauses. Er sagte, es sei wichtig, dass die gemeinsame Nutzung eine Abstimmung von Produktion und Verbrauch sowie eine Bewertung der Stromflüsse innerhalb der Energiegemeinschaft ermögliche.
/gr/



Atomkraftwerk Saporischschja am Rande eines Atomunfalls
4.12.2023 CBL Seite 6 ctk


Kiew - Das von den Russen kontrollierte ukrainische Atomkraftwerk Saporoschje stand in der Nacht zum Samstag wegen einer Unterbrechung der externen Stromversorgung am Rande eines nuklearen Unfalls. Dies teilte das ukrainische Unternehmen Enerhoatom, das die Anlage vor dem russischen Einmarsch betrieben hatte, laut AFP mit.

"In der Nacht zum Samstag kam es im Kraftwerk Saporoschje zu einem Totalausfall", teilte Enerhoatom im Netzwerk Telegram mit. "Die Besatzungstruppen kümmern sich nicht um die Sicherheit des Kernkraftwerks Saporoschje", sagte Enerhoatom-Chef Petro Kotin.

Der Betreiber hatte zuvor berichtet, dass das Kraftwerk während des nächtlichen Stromausfalls auf Dieselgeneratoren angewiesen war, was die Sicherheit des größten europäischen Kernkraftwerks gefährdete.
/gr/




Atommüll-Endlager: Betroffene Gemeinden werden kein Veto- Recht haben
4.12.2023 Pro mesta a obce Seite 6


Die Tschechische Republik ist dem Bau eines unterirdischen Endlagers für radioaktive Abfälle ein Stück näher gekommen. Die Abgeordneten haben die Regeln für dessen Vorbereitung gebilligt. Gemeinden sollen nicht mehr das Recht haben, gegen den Bau von Endlagern auf ihrem Gebiet Einspruch zu erheben. Das Gesetz wird jedoch ihre Rechte und Fristen erweitern, um die Qualitätskontrolle des Prozesses zu verstärken.

"Die Kernenergie ist und bleibt eine der Säulen des tschechischen Energiesektors. Um ihr Potenzial zu entwickeln und in unsere Zukunft zu investieren, müssen wir für sichere Atommüll-Endlager sorgen. Dadurch können wir die Lebensdauer bestehender Blöcke verlängern, neue Quellen bauen und auch kleine und mittlere modulare Reaktoren einsetzen. Nur so können wir eine ausreichende Energieversorgung sicherstellen und Verantwortung gegenüber der künftigen Generation übernehmen", so der tschechische Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela.

Das von den meisten Gemeinden geforderte Vetorecht sei in dem verabschiedeten Gesetz nicht enthalten, da es in der Tschechischen Republik nur schwer durchsetzbar sei, so Sikela.

Der Gesetzentwurf legt auch das Verfahren für die Auswahl des endgültigen Standorts fest und gibt den Gemeinden das Recht, zu den Vorschlägen für den Standort des Endlagers Stellung zu nehmen. Das Ministerium für Industrie und Handel ist verpflichtet, diese Stellungnahmen mit den Gemeinden abzustimmen und sie der tschechischen Regierung vorzulegen.
/gr/



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BIU - OIZP
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Beiträge: 178
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln aus der tschechischen Presse zum Thema Energie vom 5.Dezember 2023:

Inhalt:
Mehr als die Hälfte der Menschen hat kein Vertrauen in die Regierung
Die Atomingenieure in Paris waren voller Optimismus:
Ihre Freude wurde durch China und den Zusammenbruch des hoffnungsvollen USA – Projektes getrübt
Mehr als die Hälfte der Tschechen vertraut der Regierung in Entscheidungen über die Atomkraft nicht
Der Weltverband WANO untersuchte die Tätigkeit von CEZ in der Kernenergiebranche


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Mehr als die Hälfte der Menschen hat kein Vertrauen in die Regierung
5.12.2023 MF DNES Seite 9 ctk


Mehr als die Hälfte der Menschen traut der Regierung nicht zu, die richtigen Entscheidungen über die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik zu treffen. Dies geht aus einer Umfrage des Zentrums für öffentliche Meinungsforschung (CVVM) hervor.

Im Vergleich zum letzten Herbst ist das Vertrauen in die Regierung um zehn Prozentpunkte auf 33 Prozent gesunken und das Misstrauen um 12 Prozentpunkte auf 56 Prozent gestiegen. Dies ist das bisher schlechteste Ergebnis und übertrifft sogar die bisher niedrigsten Vertrauensanteile in den Jahren 2013 und 2017, als die Ergebnisse durch Regierungskrisen und ein hohes allgemeines Misstrauen gegenüber der Regierung beeinflusst wurden, so die Autoren der Umfrage.
/gr/


Die Atomingenieure in Paris waren voller Optimismus. Ihre Freude wurde durch China und den Zusammenbruch des hoffnungsvollen USA – Projektes getrübt
5.12.2023 HN Seite 11 Jan Broz


Ist es eine Renaissance oder ein Comeback? Die richtige Charakterisierung der heutigen Kernkraftindustrie scheint zum Hauptanliegen der Teilnehmer der World Nuclear Exhibition (WNE), der weltgrößten Industriemesse, geworden zu sein. Von den vielen Plänen zum Bau neuer Reaktoren, die in den letzten Monaten angekündigt wurden, ist noch keiner in die Tat umgesetzt worden. Und im vorletzten Jahr fiel der Anteil der Kernenergie an der gesamten weltweiten Stromerzeugung zum ersten Mal seit 40 Jahren unter 10 Prozent. Dennoch herrschte unter den Vertretern der Branche in Paris nach einem Jahrzehnt der Stagnation eine nie dagewesene optimistische Stimmung, die auch in der tschechischen Präsentation deutlich wurde.
Das Land war zum ersten Mal überhaupt auf der Messe vertreten, und zwar mit einem Stand an prominenter Stelle im zentralen Teil der Ausstellungshalle, die zu den größten gehörte. Siebzehn einheimische Zulieferer der Atomindustrie präsentierten sich dort, darunter Škoda JS, MICo, Chemcomex, Žďas, Alvel und ÚJV Řež. Das achtzehnte Unternehmen, Kabex, ein Kabelhersteller aus Holýšov, hatte seinen eigenen Stand außerhalb der tschechischen Präsentation. Die Messe fand letzte Woche statt.

Bieter für Dukovany

"Die Tschechische Republik ist eine sehr gefragte Braut", sagte tschechischer Industrieminister Jozef Sikela (für STAN), der auf der WNE an zahlreichen Verhandlungen über Verträge für die tschechische Industrie teilnahm. Unter anderem traf er sich mit Vertretern aller Bieter für den Bau des Kernkraftwerksblocks in Dukovany. Die Ausschreibung für die Auswahl des Generalunternehmers erreicht nun ihren Höhepunkt. Neben der amerikanischen Firma Westinghouse und der koreanischen KHNP ist auch die französische EDF dabei, die in ihrem Heimatland logischerweise am stärksten in Erscheinung getreten ist. Der Energieriese unterzeichnete sieben Kooperationsvereinbarungen mit inländischen Anbietern.
"In den Memoranden wird die Zusammenarbeit zwischen der EDF und den Unternehmen festgelegt und damit der Umfang der künftigen Lieferungen bestimmt. Und zwar nicht nur für das Projekt Dukovany, sondern auch für andere EDF-Projekte in Frankreich", erklärte Roman Zdebor, Leiter der EDF-Vertretung in der Tschechischen Republik, gegenüber der Zeitung HN.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es für die tschechische Industrie wichtig, dass die EDF in den 30er Jahren bis zu einem Block pro Jahr bauen will, so ihr Leiter Luc Remont. Frankreich selbst will nach den Plänen von Präsident Emmanuel Macron mindestens sechs Reaktoren bauen, über mögliche weitere acht Blöcke soll nach dem Jahr 2026 entschieden werden.


Für das "Comeback" der Kernenergie gibt es drei Gründe, sagt Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA). Viele Länder haben in den letzten zwei Jahren begriffen, dass die Kernenergie eine Energieversicherungspolitik ist. Zweitens ist es der Klimawandel. Die Kernenergie ist emissionsfrei, und das ist ihr großer Vorteil. Und drittens ist es die Wettbewerbsfähigkeit. Die Kernenergie bietet stabile Strompreise, was eine sehr gute Grundlage für die Industrie ist", sagte Birol, der wie Sikela auf dem Eröffnungspanel in Paris sprach.

NuScale hat keinen Käufer gefunden

Vor allem das Thema "saubere" Energie zog sich durch die Weltmesse WNE. Das lag auch daran, dass die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai unmittelbar auf die Messe folgte. Viele Delegierte reisten direkt von Paris in die Vereinigten Arabischen Emirate.
In diesem Zusammenhang wurden häufig kleine modulare Reaktoren (SMR) erwähnt, die in Massenproduktion hergestellt werden können und daher wesentlich billiger sein sollen. "Wir sehen SMR als eine Technologie, die Chancen für die Dekarbonisierung bietet", sagte Jan Pánek, der in der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission für die Nuklearagenda zuständig ist. Er ist damit einer der ranghöchsten Tschechen innerhalb der Europäischen Kommission.
Unzählige kleine Reaktorprojekte wurden von einzelnen Unternehmen in Paris vorgestellt. Das Problem ist, dass sie alle nur noch auf dem Papier stehen. Und die noch ungewissen Aussichten der neuen Technologie wurden durch den kleinen Stand im hinteren Teil der monströsen Messehalle noch verstärkt. Er gehörte dem amerikanischen Unternehmen NuScale, auf das bisher die größten Hoffnungen für SMR gerichtet waren und mit dem CEZ zusammenarbeitet.
Doch Anfang November sagte NuScale das erste Reaktorprojekt in Utah ab. Dies passierte, nachdem zunächst die Kostenschätzung von ursprünglich 5,3 Milliarden Dollar auf 9,3 Milliarden Dollar massiv erhöht wurde. Und für den teuren Strom aus einem so teuren Projekt konnten jedoch nicht genügend Abnehmer gefunden werden.
Der Zusammenbruch des vielversprechendsten SMR löste eine Welle der Skepsis gegenüber der modularen Reaktortechnologie aus. "Die jüngsten Nachrichten über ein Projekt in den Vereinigten Staaten werden als schwerer Schlag für die SMR dargestellt. Dies ist sicherlich stark übertrieben. Es gibt mehr als 80 weitere SMR-Projekte, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden", versicherte Birol.
Der tschechische SMR-Vertreter in Paris, das Teplátor-Projekt, ist allerdings auch nicht ganz unumstritten. "Teplátor ist aus meiner Sicht eine Sackgasse", sagte zum Beispiel Daniel Jiřička, Direktor des ÚJV Řež, kürzlich in einem Interview mit der Zeitung HN.


Auf der WNE ging es aber auch um "große" Reaktoren. So erregte beispielsweise der neue Entwurf des kanadischen CANDU-Reaktors namens Monark mit einer Leistung von 1000 Megawatt große Aufmerksamkeit. Die Chinesen präsentierten unter anderem das Modell der "künstlichen Sonne" HL-3.

Bedenken gegenüber den Chinesen und den Russen

Die chinesische Präsentation war nach der französischen die flächenmäßig größte. Gemessen an der Besucherzahl der Stände war das Interesse an asiatischen Technologien jedoch nicht so groß. "Vor den Chinesen schreckt man lieber zurück", kommentierte einer der Vertreter der tschechischen Industrie. Die Tschechische Republik hat einen chinesischen Bieter wegen Sicherheitsrisiken von der Dukovany-Ausschreibung ausgeschlossen, ebenso wie die russische Firma Rosatom.
In diesem Zusammenhang fiel auf, dass einige tschechische Unternehmen unter den zahlreich vertretenen Unternehmen nicht vertreten waren. Hinter den Ventilen von Arako und MSA steht russisches Kapital. Auch Kabex hat einen russischen Eigentümer, aber dessen Inhaber Dmitri Wasechko verurteilte die russische Aggression gegen die Ukraine sofort nach deren Beginn scharf.
Während MSA aus Dolni Benesov im Sommer wegen mangelnder Aufträge Konkurs anmeldete, ist Arako in Opava, das sich direkt im Besitz von Rosatom befindet, nach Angaben von HN weiterhin an russischen Aufträgen in anderen Teilen der Welt beteiligt. "In der derzeitigen Situation haben sie jedoch keine Chance auf den westlichen Märkten. Das ist schade, denn Arako ist ein sehr gutes Unternehmen mit Qualitätsprodukten", so die HN-Quelle weiter. In Branchenkreisen wird jedoch davon gesprochen, dass die Armatur-Fabrik bald den Besitzer wechseln könnte, wodurch das Sicherheitsproblem gelöst würde.
/gr/


Mehr als die Hälfte der Tschechen vertraut der Regierung in Entscheidungen über die Atomkraft nicht
4.12.2023 ceskenoviny.cz CTK

Prag - Mehr als die Hälfte der Bevölkerung traut der Regierung nicht zu, die richtigen Entscheidungen über die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik zu treffen. Im Vergleich zum letzten Herbst ist dieses Vertrauen in die Regierung um zehn Prozentpunkte auf 33 Prozent gesunken und das Misstrauen ist um 12 Prozentpunkte auf 56 Prozent gestiegen. Dies ist das bisher schlechteste Ergebnis und übertrifft sogar die bisher niedrigsten Vertrauensanteile in den Jahren 2013 und 2017, als die Ergebnisse durch Regierungskrisen und ein hohes allgemeines Misstrauen gegenüber der Regierung beeinflusst wurden, so die Autoren der Umfrage.

Eine detailliertere Analyse zeigt, dass das Vertrauen, dass die Regierung die richtigen Entscheidungen in Bezug auf die Entwicklung der Kernenergie im Land trifft, immer noch deutlich mit dem Vertrauen in die Regierung als Ganzes verbunden ist, so die Autoren der Umfrage.

"Diejenigen, die der Regierung misstrauen, misstrauen auch eher, dass die Regierung die richtigen Entscheidungen in der Atompolitik trifft", so die Agentur CVVM. Laut der anderen Umfrage vertraut der Regierung ein Viertel der Menschen.

In der Umfrage wurde auch gefragt, ob der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung in der Tschechischen Republik in Zukunft steigen oder sinken sollte, wie die Bürger über den Bau eines neuen Blocks des Kernkraftwerks Dukovany denken oder ob sie Bedenken hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie in der Tschechischen Republik haben oder nicht.

Etwa zwei Fünftel sind der Meinung, dass der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung in Zukunft steigen sollte, ein ähnlich großer Anteil ist der Meinung, dass er auf dem derzeitigen Niveau bleiben sollte, und mehr als ein Zehntel ist der Meinung, dass der Anteil sinken sollte.

Fast zwei Drittel der Bürger sind mit dem Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany einverstanden, während etwas mehr als ein Viertel dagegen ist.

Im Vergleich zum letzten Jahr, als die Unterstützung für den Ausbau der Kernenergie und den Bau eines weiteren Blocks in Dukovany stark zunahm, was laut CVVM die unmittelbare Reaktion der tschechischen Öffentlichkeit auf die Energiekrise und den Rückgang der Energiesicherheit widerspiegelte, ist die Unterstützung für den Ausbau der Kernenergie und den Bau eines neuen Blocks in Dukovany in der diesjährigen Umfrage deutlich zurückgegangen. Sie blieb jedoch höher als in der Zeit vor dem oben genannten Anstieg, fügten die Autoren hinzu.

Mehr als ein Viertel der Befragten äußerte sich sehr oder mäßig besorgt über die Nutzung der Kernenergie in der Tschechischen Republik, während 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Bedenken äußerten. "Das aktuelle Ergebnis für die Kernenergie scheint das zweitgünstigste nach dem Ergebnis des letzten Jahres im gesamten Zeitraum vergleichbarer Messungen seit 1993 zu sein". so das Fazit der Agentur CVVM.

Die Umfrage wurde vom 28. Juli bis zum 25. September durchgeführt, wobei fast 1.000 Personen über 15 Jahren teilnahmen.
/gr/



Der Weltverband WANO untersuchte die Tätigkeit von CEZ in der Kernenergiebranche

04. 12. 2023 ENERGY-HUB ctk



14 Tage lang untersuchte der Weltverband der Kernkraftbetreiber (WANO) die Arbeitsweise des tschechischen Energieunternehmens CEZ im Bereich der Kernkraft. Als Ergebnis wurden nicht nur einige Stärken des Unternehmens bestätigt, sondern auch mehrere Verbesserungsvorschläge gemacht.

Die CTK-Agentur wurde darüber heute in einer Pressemitteilung von CEZ-Sprecher Ladislav Kriz informiert. Konkrete Vorschläge nannte er nicht. Dies war die dritte Inspektion für das Unternehmen, das die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Kernkraftwerken verbessern soll.
/gr/



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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln aus Tschechien zum Thema Energiewirtschaft vom 7.12.2023:

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Gespräch mit dem Energie-Experten Michal Snobr: Der Bau von vier AKW-Blöcken ist ein Sci-fi
7.12.2023 LN Seite 2 Matrin Shabu


PRAG Nach Ansicht von Michal Šnobr, Energieexperte und Minderheitsaktionär der Firma CEZ, ist die Option eines massiven Atomausbaus vor allem wegen der Finanzierung problematisch.

* LN Wie wird sich die Entscheidung der Regierung, vier AKW-Blöcke zu bauen, Ihrer Meinung nach auf die allgemeine Entwicklung der Kernenergie auswirken?

-Snobr: Die Regierung hat eine Reihe von Fehlern gemacht. Mit der Ausschreibung für die Auswahl eines Auftragnehmers hat sie den ursprünglichen Plan der Regierung von Andrej Babis für einen Block in Dukovany übernommen, der auf enormen Druck der Regionen zustande gekommen war. Das war an sich schon eine unglückliche Entscheidung, die diese Regierung getroffen hat, und dann hat sie auch noch die Ausschreibung gestartet. Es ist kein Geheimnis, dass ein einziger Reaktor mit der gesamten Ausrüstung heute mindestens 500 Mrd. Kronen kosten wird, und nicht 120, 140 oder 160 Mrd. Kronen, wie die Politiker immer wieder behaupten. Gleichzeitig hat jeder erkannt, dass ein Block in Dukovany keine Lösung darstellt.

* LN Wie konnten die Politiker das plötzlich erkennen, wo es doch klare Prognosen geben muss, die zeigen, ob wir einen oder vier Atomreaktoren brauchen?

-Snobr: Seit langem ist die Rede davon, dass wir mehr als 50 Prozent des Energiemixes aus Kernenergie gewinnen wollen, aber die Politiker drängen auf völlig sinnlose Weise auf nur einen Block in Dukovany. Ursprünglich sollten es zwei sein, aber dann wurde festgestellt, dass es in dem Gebiet nicht genug Wasser gibt. Also begann man damit, die Laufzeit der bestehenden Reaktoren in Dukovany bis 2045 / 2047 zu verlängern.

Aber auch hier kam es zu einer Diskrepanz mit der Wasserverfügbarkeit. Es stellte sich heraus, dass für zwei neuen Blöcke nicht genug Wasser zur Verfügung stehen würde, so dass man eine neue Technologie der Luftkühlung entwickeln musste.

* LN: Wie beurteilen Sie das Finanzierungsmodell, bei dem die Firma CEZ dem Staat Geld für den Bau leihen würde?

-Snobr: Natürlich können Sie niemandem erklären, wie es möglich ist, dass jemand 500 Milliarden in einen einzigen Block investiert. Das ergibt nicht einmal einen gesunden Menschenverstand. Damit werden sie bei der Europäischen Kommission niemals durchkommen. Die Europäische Kommission muss staatliche Beihilfen notifizieren. Wenn es eine staatliche Unterstützung gibt, die dazu führt, dass Strom zu einem niedrigeren Preis auf den Markt kommt, als es normalerweise der Fall wäre, dann bedeutet das, dass er durch die staatliche Unterstützung begünstigt wird. Die Europäische Kommission stellt sicher, dass es keine illegale staatliche Wirtschaftshilfe und tatsächlich einen subventionierten Energiepreis gibt. Deshalb haben die Franzosen logischerweise die EDF verstaatlicht.

* LN Inwiefern ist dies von Vorteil?

-Snobr: Wenn das Unternehmen zu 100 % in Staatsbesitz ist, ist die Vereinbarung mit der Europäischen Kommission viel einfacher. Die Europäische Kommission kann beschließen, dass ein erheblicher Teil des vom Kernkraftwerk erzeugten Stroms, der mit staatlicher Unterstützung finanziert wird, ohne Einschränkungen auf den Markt gelangt. Die Europäische Kommission hat dies in Ungarn, wo der Staat Eigentümer von Paks ist, bereits einmal notifiziert. Die Franzosen haben ihre Lektion gelernt.

Die Tschechische Republik verhandelt jedoch noch über die Notifizierung der Finanzierung des Kernkraftwerks durch das private Unternehmen CEZ, an dem der Staat zu 75 Prozent beteiligt ist, und muss sich unter allen Umständen marktorientiert verhalten. Das bedeutet, dass die gesamte Stromproduktion dem Markt zugeführt werden muss. Die Notifizierung ist meiner Meinung nach eine große Eitelkeit.

* LN: Sie sehen also das größte Problem in dem Finanzierungsmodell für die vier AKW-Blöcke?

-Snobr: Der Bau von vier AKW-Blöcken ist bereits eine komplette Science-Fiction, weil die Regierung keine Möglichkeit hat, dies mit dem privaten Unternehmen CEZ zu tun. Es würde zwei Billionen Kronen kosten, und ich denke, das ist immer noch ein sehr konservativer Preis.

* LN Wenn eine Ausschreibung für einen Block mit einer Option für einen weiteren durchgeführt wird, könnte es dann passieren, dass der Gewinner im Finale vier Blöcke baut? Oder ist das nicht mehr möglich?

-Snobr: Nein, das kann nicht sein. Natürlich werden uns Politiker und Beamte erzählen, dass mit dem Gewinner der Ausschreibung eine Option unterzeichnet wird, dass er, wenn er eine Anlage baut, das Recht hat, drei weitere Blöcke zu bauen, aber natürlich wird sich keiner der Gewinner zu einen festen Preis verpflichten. Schon gar nicht, wenn es zur Veränderung der Kühltechnologie im zweiten Block in Dukovany kommen soll. Das ist Chaos, Verwirrung und ein Beweis für die Unfähigkeit der tschechischen Politik, im Energiesektor etwas Ernsthaftes zu tun. Es besteht wirklich die Gefahr eines weiteren Schlamassels, der in der Annullierung einer weiteren Ausschreibung enden könnte. Dieses Risiko ist nicht gering.

* LN: Wenn die Tschechische Republik beschließt, die vier Blöcke anzumelden, besteht dann Ihrer Meinung nach die Gefahr, dass sie in Brüssel scheitert?

-Snobr: Es ist ein Glücksspiel, einen der Bieter als Gewinner der Ausschreibung zu benennen, ohne dass klar ist, wer es finanzieren wird und wie. Die Europäische Kommission wird das nicht ablehnen, aber sie wird sagen, dass wir so nicht vorgehen können.
/gr/



Neuer Plan: vier Reaktoren auf einmal
7.12.2023 LN Seite 1 Martin Shabu


Nach Ansicht des wichtigsten Beraters des Premierministers, Tomáš Pojar, kann die Tschechische Republik auf eine massive Kernentwicklung nicht verzichten

PRAG - Obwohl derzeit die Ausschreibung für die Fertigstellung eines neuen Blocks im Kernkraftwerk Dukovany läuft, ist es laut der Zeitung LN möglich, dass die Regierung möglicherweise eine viel breitere Nutzung der Kernenergie anstrebt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Tschechische Republik insgesamt vier Reaktoren an den Standorten Dukovany und Temelín bauen wird. "Ich kann nur sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie es möglich sein soll, die lokale Stromversorgung durch den Bau von nur einem Kernkraftwerk zu sichern", so Pojar gegenüber der Zeitung LN.
Nach Angaben der Redaktion nahm Pojar Ende November an einer Klausurtagung auf der Prager Burg zum Thema Kernenergie teil. Neben Pojar hatte Präsident Petr Pavel auch Dana Drabova, die Leiterin des Staatsamtes für nukleare Sicherheit (SUJB), eingeladen.



Das Schloss hat Dana Drabova und Tomas Pojar wegen neuen Reaktoren geladen. Der Bau würde bis zu zwei Billionen Kronen kosten.

"Ja, der Präsident hat mich um eine Konsultation gebeten, die ich ihm gegeben habe, mehr werde ich nicht sagen", sagte Drábova. Auch Pojar wollte sich nicht zu dem Treffen im Schloss äußern. Das Präsidentenamt hat bis zum Redaktionsschluss der Zeitung LN nicht auf die Fragen geantwortet. Fakt ist aber, dass das Industrie- und Handelsministerium die Möglichkeit eines Vier-Block-Baus vorsichtig einräumt. "Auf der Grundlage der Angebote für zusätzliche Blöcke in Dukovany und Temelín (Optionen) und auf der Grundlage des Staatlichen Energiekonzepts wird der Staat über den Umfang und den Zeitplan für den Bau von Kernblöcken im Jahr 2024 entscheiden, so dass ein realistischer Plan erstellt werden kann, der es uns ermöglicht, die Synergien und Größenvorteile und den Bau mehrerer Blöcke zu nutzen", schrieb David Hlustik, Sprecher des Industrieministeriums, an die Zeitung LN.
Mehr AKW-Blöcke können zwar die Gesamtkosten erheblich senken, haben aber auch Auswirkungen auf das Genehmigungsverfahren. Außerdem werden sie bis zu einer astronomischen Summe von 2 Billionen Kronen kosten.

Fortsetzung auf Seite 2
/gr/



Vier Reaktoren auf einmal: Fortsetzung von Seite 1
7.12.2023 LN Seite 2



Für das Ministerium für Industrie und Handel ist nun alles offen, was die Anzahl und den Typ der zu bauenden Reaktoren betrifft. Laut der Zeitung LN ist im Gespräch, dass neben CEZ drei weitere Blöcke von einem neuen, bereits vollständig staatlich kontrollierten Unternehmen gebaut werden sollen. Das Ministerium antwortete wiederum in allgemeiner Form: "Das Investorenmodell für die zusätzlichen Blöcke wird derzeit verhandelt". Das Ministerium war auch nicht bereit, eine Aussage darüber zu geben, ob der Bau der zusätzlichen Blöcke ein Problem für die Genehmigung der Notifizierung durch die Europäische Kommission darstellen würde, die dem Finanzierungsprojekt zustimmen und prüfen muss, ob es sich nicht um eine unrechtmäßige staatliche Beihilfe handelt. Es heißt, dass die Tschechische Republik nun auf die Genehmigung der Notifizierung für einen Reaktor in Dukovany drängt. Doch schon jetzt ist klar, dass im nächsten Jahr, wenn der Gewinner der Ausschreibung feststehen sollte, nicht bekann
t sein wird, wie Brüssel die anderen Blöcke behandeln wird.


"Die Notifizierung der öffentlichen Unterstützung für neue Kernkraftwerke dauert erfahrungsgemäß mindestens 2,5 bis drei Jahre", schrieb David Hlustik von der Presseabteilung des Industrieministeriums an die Zeitung LN.

Vertreter von CEZ behaupten, dass die aktuelle Ausschreibung bereits eine Option für den Bau aller vier Blöcke in Dukovany und Temelín enthält. "In der Ausschreibung für den Bau des neuen Kernkraftwerkblocks in Dukovany war von Anfang an eine Option für drei weitere Blöcke enthalten. Wir werden uns zu der EK-Notifizierung nicht äußern. Diese Verhandlung wird vom Industrieministerium geführt. Auch die Diskussion über die vier Blöcke ist spekulativ, daher kein Kommentar von uns", schrieb der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz an die Zeitnug LN.


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Drei Unternehmen haben sich für die laufende Ausschreibung beworben. Das französische Unternehmen EDF, die südkoreanische KHNP und die nordamerikanische Westinghouse bewerben sich um den Bau. Der Bau von vier Blöcken könnte erhebliche quantitative Einsparungen bedeuten. "Wir sprechen von 20 bis 25 Prozent der Gesamteinsparungen", sagte einer der potenziellen Anbieter gegenüber der Zeitung LN unter der Bedingung der Anonymität. Doch gerade die Preiskalkulationen sind mit Vorsicht zu genießen. Jaroslav Mil, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Firma CEZ und ehemaliger Regierungsbeauftragter für Energie, ist dieser Meinung. "Die Entscheidung auf der Grundlage von unverbindlichen Angeboten für vier Blöcke führt dazu, dass die Glaubwürdigkeit der Ausschreibung in Frage gestellt wird und die Möglichkeit besteht, diese Bewertung anzufechten. Der Grund dafür ist, dass zwei der Bieter den Standort des Kernkraftwerks Temelín nicht kennen und daher kein glaubwürdiges verbindliches Angebot für d
en dritten und vierten Block in Temelín abgeben können", so Míl gegenüber der Zeitung LN. Die beiden Unbekannten sind vor allem für EDF und KHNP.

Seiner Meinung nach ist die Finanzierung eines solchen Großprojekts auch ein Glücksspiel. "Der Staat verfügt nicht über die finanziellen Mittel, um die Investitionskosten für ein so großes Projekt zu decken. Nach Angaben des Finanzministeriums wäre die Finanzierung dieses Projekts unter den Bedingungen eines ausgeglichenen Haushalts für die nächsten zwanzig Jahre, der Umsetzung der Rentenreform und eines kontinuierlichen Wirtschaftswachstums für zwanzig Jahre möglich", sagte Míl und fügte hinzu, dass die letzten Jahre, vom Covid bis zum Krieg in der Ukraine, zeigen, wie unrealistisch die Erwartungen an die Stabilität sind.

Michal Snobr, ein weiterer Energieexperte und Minderheitsaktionär von CEZ, ist sogar noch kritischer. Er bezeichnet den Bau von vier Blöcken als Science-Fiction und spricht offen über die Drohung, die Ausschreibung zu annullieren, was das zweite Mal in der Geschichte wäre. Das erste Mal scheiterte die Auswahl eines Lieferanten für die neuen Blöcke im Jahr 2014, als der Wettbewerb für Temelín gestoppt wurde. "Das ist Chaos, Verwirrung und ein Beweis für die Unfähigkeit der tschechischen Politik, im Energiesektor etwas Ernsthaftes zu tun. Es besteht wirklich das Risiko eines weiteren Schlamassels, der in der Annullierung einer weiteren Ausschreibung enden könnte", sagte Snobr.

Mitglieder der CEZ-Geschäftsführung haben jedoch in der Vergangenheit an die Bieter appelliert, die bestmöglichen Angebote für die Fertigstellung der vier Blöcke abzugeben. "Wir sagen allen Bietern, dass die Wahrscheinlichkeit, vier große Blöcke zu bauen, hoch ist. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir wollen, dass sie sich bei der Ausarbeitung eines unverbindlichen Angebots für die verbleibenden drei Blöcke genauso viel Mühe geben wie bei dem Angebot für den ersten Block", sagte Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands von CEZ, im August.
/gr/




Die Gemeinden stehen unter dem Druck von Investoren, die Wind,-und Solarparks bauen wollen
7.12.2023 Nas region Plzen Seite 1


In den letzten Monaten haben die Gemeinden in der Region Pilsen viel Druck von Unternehmen zu spüren bekommen, die in ihrem Gebiet Solar- oder Windkraftanlagen bauen wollen. Nach dem neuen Gesetz brauchen die Investoren keine Änderungen der Flächennutzungspläne oder die Zustimmung der Gemeinden. Dem Gesetz zufolge sind Photovoltaik- oder Windkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt nun eine Ressource von öffentlichem Interesse, und die Unternehmen benötigen lediglich die Zustimmung der Baubehörde der Gemeinde mit erweiterter Zuständigkeit.

"Wenn jetzt ein Unternehmen kommt und Land von einem Landwirt kauft, haben die Gemeinden nicht mehr die Möglichkeit zu sagen, ob sie dort eine Solar- oder Windkraftanlage haben wollen oder nicht. Es wird der subjektiven Entscheidung des Beamten überlassen", sagte Martina Nemeckova (STAN), die Bürgermeisterin von Plana in der Region Tachov. Die Stadt hat zum Beispiel viel Geld in die Parzellierung von Grundstücken für 100 Einfamilienhäusern gegeben.

"Das Land ist privat. Wenn das Unternehmen dem Eigentümer mehr dafür gibt als die Stadt/Gemeinde, wird er es an die Firma verkaufen. Und dann entscheidet jemand anderer, was auf dem Land der Stadt gebaut wird", sagte Nemeckova.


Robert Zelenka (SNK), der Bürgermeister von Blovice aus der Region Pilsen, bestätigte dies: "Jede Woche rufen zwei Interessenten an, die sagen, dass sie ein privates Grundstück ausgesucht haben, das für sie geeignet wäre", sagte er. Das Industrie- und das Umweltministerium sind dabei, landesweit so genannte "Go-to-Zonen" festzulegen, die bestimmen, welcher Prozentsatz des Landes ohne Genehmigung einer Flächennutzungsänderung für erneuerbare Energie genutzt werden kann.
"Experten haben uns gesagt: Gewöhnt euch daran, in jedem Dorf kleine Solarparks zu haben, damit wir landesweit 45 Gigawatt Leistung bauen können. Der Staat wird in den Flächennutzungsplänen entsprechende Zonen ausweisen. Aufgrund der Übertragungen aus der EU müssen wir hier nun 30 Jahre lang mit Solarzellen überleben", sagte Miroslav Kraucher, Bürgermeister von Rabí in der Region Klatovy (SNK).

Vor dem Kauf eines Grundstücks prüft der Investor, ob es sich nicht in der besten Bonitätsklasse 1 oder 2 befindet, in einem ökologisch stabilen Gebiet, in einem Biokorridor, in einem Naturschutzgebiet und ob es nicht in der Nähe von Stromleitungen liegt. Das Unternehmen will nun in Rabi einen Solarpark mit einer Leistung von drei Megawatt errichten. Das drei Hektar große Privatgrundstück befindet sich in einer Lage, in der nichts dagegen spricht, jetzt wird also die Baubehörde in Susice davon entscheiden. "Wir haben uns bei verschiedenen Quellen vergewissert, dass wir nichts dagegen tun können. Wenn wir uns mit ihnen einigen, können wir allenfalls etwas davon haben", sagte Kraucher.


Nach Angaben des Bürgermeisters von Zbuch in der Region Pilsen, Dusan Duchek (SNK), will bei ihnen ein Unternehmen auch ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Leistung von drei Megawatt bauen. Nach Angaben des Bürgermeisters hat die Firma der Gemeinde angekündigt, dass sie der Flächennutzungsplan nicht interessiert. Wichtig sei, dass CEZ den Anschlussstandort auswähle, und wenn die Gemeinde damit nicht einverstanden sei, könne sie ihn verlegen, sagte er.

Die Unternehmen melden sich immer wieder, wählen auch kommunale Grundstücke aus und bieten ihre Beteiligung an, so Nemeckova. "Die Frage ist, ob es für die Gemeinde besser ist, ein solches Grundstück an einem Ort zu finden, an dem es keine Wohnbebauung gibt, und die Genehmigung zu erteilen, anstatt darauf zu warten, dass jemand es an einem ganz anderen Ort genehmigt: Dazu habe ich noch keine Meinung", fügte sie hinzu.


In Chanovice in der Region Klatovy will der Investor zwei 150 Meter hohe Windräder zwei Kilometer hinter der Ortschaft Cernice bauen. "Wir werden die Verträge, die der Investor möglicherweise mit uns abschließen würde, rechtlich prüfen lassen", sagte Bürgermeister Petr Cotek (Verein für die Zukunft). Die Gemeinde wird zunächst die Einwohner in einer Umfrage zu Wort kommen lassen, wenn sie zustimmen, würde sie 1 Million Kronen pro Jahr in ihre Kasse bekommen.
Nectiny und Bezverov in der Region Pilsen beschäftigen sich mit demselben Bauvorhaben. "Jetzt werden wir darüber diskutieren, ob es besser ist, voranzugehen und Grenzen zu setzen, zum Beispiel sechs Windräder - zwei pro Dorf, damit die Landschaft nicht völlig zerstört wird. Oder ob wir warten, bis sie es ohne uns machen", sagte der Bürgermeister Jiri Kremenak. Der Bürgermeister von Sobesice u Susice, Josef Pribyl (SNK), sagte, dass vor 11 Jahren ein Unternehmen dort neun Windkraftwerke bauen wollte und das Projekt heute überarbeitet wird. "Damals sollten sie 150 Meter hoch sein, jetzt sind es 240 Meter, was sie von überall im Dorf sichtbar machen würde", sagte er.

/gr/


Subventionen für Kohleregionen sind intransparent, sagt die Organisation
7.12.2023 Unsere Region Olmütz Seite 1


Die Funktionsweise des Subventionsprogramms für die Kohleregionen ist intransparent und es besteht die Gefahr, dass die Gelder nicht effektiv genutzt werden, behauptet das Zentrum für Verkehr und Energie und Transparency International.

Der Staat entscheide vorschnell über die geförderten Projekte, um alle verfügbaren Gelder auszuschöpfen, ohne deren tatsächlichen Nutzen gründlich zu prüfen. Gleichzeitig, so die Organisationen, erhöhe sich dadurch das Korruptionsrisiko in dem Programm. Das Umweltministerium erklärte, es stehe zu seiner Praxis. Es sagte, dass die Partner das Programm positiv bewerten.

Das Programm zur Förderung der fairen Umgestaltung, bei dem EU-Gelder zur Unterstützung der Entwicklung der so genannten "Kohleregionen eingesetzt werden, ist eine wichtige Finanzierungsquelle für die Kohleindustrie. Es wurde im vergangenen Herbst gestartet. Die Gelder fließen in die Regionen Mährisch-Schlesien, Karlsbad und Ústí, die mit der Transformation ihrer regionalen Wirtschaft zu kämpfen haben, die lange Zeit mit dem Kohlebergbau verbunden war.
Insgesamt umfasst das Programm für die Tschechische Republik rund 41 Mrd. Kronen. Das Umweltministerium hat bis jetzt 30,2 Mrd. Kronen ausgeschrieben, wobei die Regionen bisher mehr als 20 Mrd. Kronen beantragt haben.
Die Organisationen bemängeln jedoch, dass die Auswahl der geförderten Projekte bisher intransparent und übereilt erfolgt ist.

Das Ministerium hat noch nicht ausreichend geklärt, welche Projekte erfolgreich sein können. Der erste Förderaufruf endet im Dezember dieses Jahres. Nach Ansicht der Organisationen ist auch das Transformationspotenzial der Regionen unklar, da viele wichtige Informationen fehlen, die öffentlich zugänglich wären.


"Das Hauptproblem bei der Vorbereitung des Fonds ist, dass seine Planung übereilt und ohne Kommunikation mit der Zivilgesellschaft erfolgte. Dadurch erhöht sich nicht nur das Korruptionsrisiko, sondern auch die Gefahr, dass die Mittel nicht effizient und im Einklang mit den strategischen Zielen verwendet werden", sagte der Direktor von Transparency International, Ondrej Kopecny. Er wirft dem Staat vor, keine langfristige Strategie für den Umgang mit dem Ende der Kohlenutzung zu haben.

Nach Ansicht von Zuzana Vondrova vom Zentrum für Verkehr und Energie ist der Schwerpunkt des Programms richtig, aber seine Umsetzung in der Praxis in der Tschechischen Republik lässt eine Reihe von wichtigen Fragen offen. "Wenn die Transformation gerecht sein soll, müssen wir die Ursachen der sozialen Instabilität bekämpfen und gleichzeitig die finanzielle und gesetzliche Unterstützung für gemeinsame und erneuerbare Energien, einschließlich dekarbonisierter Wärme, maximieren", sagte sie.
Sie sagte, dass zu Beginn der Vorbereitung des Programms, damals noch unter der Leitung des Ministeriums für regionale Entwicklung, grundlegende Fehler gemacht wurden.


Das Umweltministerium wies die Kritik zurück:
"Wir stehen zu unseren Verfahren, und es wird von unseren Partnern positiv bewertet, dass wir ein offenes Programm sind, das eng mit dem Gebiet zusammenarbeitet, was dazu beiträgt, dass die definierten Bedürfnisse der Region angesprochen werden und die Unterstützung den gewünschten Effekt hat", sagte Sprecherin Lucie Jesatkova. Sie sagte, die Behörde sei bereit, mit Vertretern der Organisationen über deren Anliegen zu sprechen.

Das Ministerium bestreitet zum Beispiel, dass die Auswahl übereilt oder intransparent war. Jesatkova erinnerte in diesem Zusammenhang an das Programm RE:START, das dem aktuellen Programm vorausging und aus dem das Ministerium Erfahrungen gewonnen habe. Die Auswahl der geförderten Projekte erfolge in einem vierstufigen Evaluierungsprozess, bei dem neben den formalen Anforderungen auch der wirtschaftliche Aspekt und der tatsächliche Transformationsnutzen berücksichtigt würden.

Die Organisationen erinnerten auch daran, dass das Programm ursprünglich vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützen sollte, die Tschechische Republik aber bis zur Hälfte der zugewiesenen Mittel an große strategische Unternehmen verteilt. Dies sei zwar nicht in erster Linie eine schlechte Sache, aber die Projekte und ihre Auswahl müssten transparent und effizient sein. Die Befürchtungen, dass die Gelder an große Unternehmen gehen, die damit ihre Sanierungsprogramme bezahlen, haben sich nach Ansicht von Transparency International jedoch nicht bewahrheitet.
In den meisten Fällen handelt es sich bei den ausgewählten Projekten um solche von öffentlichen Einrichtungen und nicht um private Unternehmen.
/gr/


Edvard Sequens: Geplante Uranspaltung in Oswietim/Polen erwecken eine Reihe von Fragen
5.12.2023 Ekolist.cz


Im Rahmen des gerade abgeschlossenen Fetsstellungsverfahren im UVP-Prozess (Umweltverträglichkeitsprüfung) hat Calla das tschechische Umweltministerium gebeten, sich der zwischenstaatlichen Umweltverträglichkeitsprüfung für das polnische Projekt "Bau und Betrieb eines kleinen modularen Kernkraftwerks mit einer Gesamtkapazität von bis zu 1.300 MWe in BWRX-300-Technologie" anzuschließen. Orlen Synthos Green Energy (OSGE) möchte einen bis vier GE-Hitachi-Reaktoren neben seinem Chemiewerk Synthos in der Nähe von Oswietim, etwa 50 Kilometer von unserer Grenze entfernt, bauen.

Diese Siedewasserreaktoren BWRX-300 greifen mit ihrer Leistung von 300 MW die obere Grenze der Kategorie der kleinen modularen Reaktoren (SMR) an. Sie gehören zu den sieben bevorzugten Typen kleiner und mittelgroßer Kernreaktoren, die auch CEZ für den künftigen Einsatz im Inland auswählt. Ihre Entwicklung ist jedoch noch nicht abgeschlossen und sie sind in keinem Land zugelassen/lizenziert. Obwohl in den tschechischen Medien berichtet wurde, dass die kanadische Ontario Power Generation diese Reaktoren für den Bau in Darlington bestellt hatte, stellte sich heraus, dass die Bestellung wegen der fehlenden behördlichen Genehmigung nicht verbindlich war.



In der nächsten Phase der Umweltverträglichkeitsprüfung sollte natürlich der Nachweis erbracht werden, dass die in Betracht gezogenen GE-Hitachi BWRX-300-Reaktoren die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllen und die Freisetzung großer Mengen radioaktiven Materials bei einem Unfall praktisch ausschließen. Oder wie groß wäre das Ausmaß der radiologischen Kontamination bei einem schweren Unfall mit Freisetzung radioaktiver Stoffe und ob sie die Grenze zur Tschechischen Republik erreichen würde.

Der geplante Standort dieses Kernkraftwerks im Überschwemmungsgebiet zweier Flüsse wirft unter dem Gesichtspunkt der nuklearen Sicherheit erhebliche Fragen auf. In den vorgelegten Unterlagen ist von einer Überschwemmungshöhe von bis zu 4 m im Falle einer Beschädigung des Gocza³kowice-Damms an der Weichsel oder des Tresna-Damms an der So³a die Rede, oder von einer Wassertiefe von 2 m im Falle eines Bruchs der Hochwasserschutzmauern. Laut der Hochwasserrisikokarte des Staatlichen Geologischen Instituts Polens befindet sich der geplante Standort außerdem in einem Gebiet, das aufgrund seiner geologischen Struktur und seiner Lage an der Mündung großer Flusstäler (So³a, Skawa, Przemyœl) überschwemmungsgefährdet ist. Ist dies nicht zu riskant, sollte es nicht ein Ausschlusskriterium sein?



In den Unterlagen sollte jedoch auch auf das Ausmaß des Risikos eingegangen werden, das mit der Unterbringung von Reaktoren auf einem Kohlevorkommen verbunden ist, sowie auf alte und neue Bergbauaktivitäten in der Nähe (das nächste aktive Bergwerk, Janina, ist nur sechs Kilometer entfernt). Wie sieht es mit Grubenerschütterungen aus? Wie groß ist das Risiko eines möglichen Methanaustritts aus dem Untergrund? Lässt sich das Risiko eines Standorts an einem so instabilen Ort überhaupt ausschließen? Auch die kombinierten und kumulativen Auswirkungen eines Unfalls in der nahe gelegenen Chemiefabrik Synthos müssen bewertet werden.

Der Standort des Kernkraftwerks soll nur 100 Meter vom Natura-2000-Vogelschutzgebiet des unteren Skawa-Tals entfernt sein, und in der Nähe gibt es weitere Schutzgebiete... Wie werden die Auswirkungen der Bautätigkeiten auf geschützte Vogel- und andere Tierarten eliminiert? Wie wird sich der Verkehr - Lärm, Pumpen von Wasser zur Kühlung, Einleitung von erhitztem Wasser in den Wasserlauf usw. - auswirken? Allgemeiner gefragt: Wie hoch wird der tatsächliche Verbrauch an Kühlwasser und dessen Verfügbarkeit in dem Gebiet sein, selbst bei den prognostizierten Veränderungen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels?

Ersten Studien zufolge werden bei kleinen modularen Reaktoren mehr hochradioaktive Abfälle pro erzeugter Stromeinheit anfallen als bei großen Anlagen. Wie hoch ist das erwartete Inventar an radioaktiven Abfällen aus dem Betrieb und der Entsorgung der geplanten Anlage BWRX-300? Wie werden abgebrannte Brennelemente und alle Arten radioaktiver Abfälle in Polen entsorgt, da es in Polen noch kein Kernkraftwerk gibt?

Es gibt noch mehr Fragen, die vom polnischen Investor beantwortet werden müssen. Es bleibt zu hoffen, dass das Amt von Hladik dies ähnlich sieht und eine aktive Rolle bei der Bewertung dieses geplanten Nuklearprojekts an unserer Nordgrenze übernimmt.
/gr/

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