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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aus dem tschechischen Anti - Atom - Monitoring
vom 12.1.2022:

Das Atommüll – Endlager wird man durchsetzen, die Gemeinden müssen es dulden, sagte Drabova
11.1.2022 Echo24

Den Entwurf der Europäischen Kommission auf die Aufnahme der Atomkraft in die grüne Taxonomie hat die Regierung von Petr Fiala als Sieg begrüsst. Die Begrünung der Atomkraft hat aber eine Menge von Bedingungen, eine davon ist auch der Bau eines Atommüll – Endlagers bis zum Jahr 2050 für den Abfall aus den Atomkraftwerken. Bei uns wird die Umsetzung des Endlagers schon seit den 90-er Jahren gelöst, der Widerstand der Menschen aus der Lokalitäten ist aber groß. Die neue Umweltministerin Anna Hubackova nannte die Erfüllung dieser Bedingung „Fiktion“. Dem stimmt aber die Vorsitzende des Staatsamtes für Kernsicherheit Dana Drabova nicht zu. Laut ihr werden die Bewohner die Unbequemheit beim Bau des Atommüll – Endlagers einfach dulden müssen, sagte sie im Gespräch für Echo 24.

-Ist es in den Kräften der Tschechischen Republik, die Bedingung der EK zu erfüllen und bis zum Jahr 2050 das Atommüll – Endlager zu errichten?
-Drabova: Die Bedingung ist ganz sicher lösbar. Ich bin davon überzeugt, dass es reicht, eine feste Entscheidung zu treffen, dass es so sein wird und technisch umsetzbar ist es sicher.

-Und wie werden Sie die Gemeinden überzegen, wo sich das Endlager befinden sollte?
-Drabova: Ich sage es ganz direkt: mit den Gemeinden, die durch den Bau des Endlagers betroffen wären, muss der Staat Kompensationen für die Umbequemheit einigen, die sie dulden müssen werden.

-Worin wird die Umbequemheit liegen?
-Drabova: Zum Beispiel darin, dass man Abschießungen machen wird. Das ist ein klassischer Bergbauwerk. In der Nähe der Baustelle wird eine Menge Material transportiert werden usw.

-Sie sprechen über die Unbequemheit, aber ansonsten bringt die Endlagerung des Atomabfalls keine Gefahr mit? Der Widerstand der Gemeinden ist viel zu groß.
-Drabova: Ja, der Widerstand ist viel zu groß. Die lokalen Kommunen sind gewöhnt, dass es nicht lösbar ist, weil man die Sicherheit nicht langfristig sicherstellen kann. Ich sage es so: wenn man das Endlager hinter meinem Haus bauen würde, hätte ich keine Sorge um die Sicherheit. Aber es würde mich wirklich stören, dass 20 Jahre lang die Ruhe verletzt wäre.

-Ihrer Meinung nach muss es also der Staat direkt durchsetzen, auch trotz des Widerstands der Menschen?
-Drabova: Ja. Es ist doch auch im öffentlichen Interesse des Staats und es ist schon entschieden. Das will aber kein Politiker den Menschen sagen.
/gr/


Drabova: Das Atommüll – Endlager kann der Staat ein öffentliches Interesse durchsetzen. Bis zum Jahr 2050 kann man es errichten
11.1.2022 Tschechischer Rundfunk

Der Generaldirektor der Energiefirma CEZ Daniel Benes will den Bau des neuen Atomblocks in Dukovany, aber auch weiterer Blöcke in Temelin, beschleunigen. Ist das erhöhte Tempo des Atomausbaus organisatorisch schaffbar? Könnten wir die Anforderungen erfüllen, die die Europäische Kommission für die Atomkraft verlangt? Tomas Pancir fragte die SUJB – Vorsitzende Dana Draboa.


-Frage: Die Europäische Kommission hat die Frist für die Einreichung der Einwände zum Entwurf der Taxonomie – Auflistung der og. Grünen Technologien – bis zum kommenden Freitag verlängert. Sie als Vorsitzende des Staatsamts für Kernsicherheit, nehmen Sie an der Vorbereitung der tschechischen Stellungnahme teil?

-Drabova: Da Industrieministerium als Garant zusammen mit dem Umweltministerium haben uns angesucht, dass wir als das Staatsamt für Kernsicherheit das Dokument durchstudieren, vor allem it Rücksicht auf die Unabhängigkeit der Staatsaufsicht, so haben wir ordentlich durchstudiert, und dem Ministerium hahen wir mehrere Einwände und Vorschläge geschickt, selbstverständlich im Bereich der Kernkraft, nicht des Erdgases.

-Frage: Können Sie uns verraten, was Ihre Einwände betroffen haben?

-Drabova: Sie waren sehr ähnlich wie die Einwände der Stellungnahme der Tschechischen Republik, das bedeutet, uns haben die Neuheiten interessiert, wie die Frage der Notifikation aller Investitionen, wie in die Sicherstellung de langfristigen Betriebs, als auch in die neuen Blöcke, das ist ziemlich verständlich, weil es auch der Euratom – Vertrag regelt, aber in jegliche Investitionen, zum Beispiel in die Modernisierung, das geht weit über den Rahmen dessen, was der Vertrag regelt Da schlägt die Tschechische Republik vor, dass wir bei dem aktuellen Stand bleiben, der durch den Euratom – Vertrag geregelt wird. Ich muss da aber zu den Einwänden sagen, dass angesichts dessen, dass die Europäische Union die Taxonomie bereits an die Europäische Kommission delegiert hat, ich erwarte, dass sich die Taxonomie nicht mehr viel verändern wird und eher in der Form bleibt, wie er in dem Entwurf vorgelegt wurde.

-Frage: Die Gesellschaft CEZ bereitet derzeit den Bau des neuen Blocks in Dukovany vor, wobei der Generaldirektor der Firma CEZ Daniel Benes damit rechnet, dass das Auswahlverfahren im Februar ausgechrieben wird, und der neue Block im Jahre 2036 in Betrieb genommen werden könnte. Sehen Sie es gleich? Kann man es schaffen?

-Drabova: Ja, man kann es schaffen, auf der anderen Seite sind die Genehmigungsprozesse erst vor uns und da wissen wir, dass das Gebietsverfahren mit einer großen Teilnahme der Öffentlichkeit verbunden ist und da kann e auch zu Verzögerungen kommen.

-Frage: Deswegen frage ich, ob der Termin 2036 wirklich in den tschechischen Bedingungen schaffbar ist.

-Drabova: Es ist wirklich „auf Blut“, weil auch wenn wir nach Europa schauen, haben die neuen oder laufenden AKW – Projekte oft Verzögerungen während des Baus.

-Frage: Deswegen frage ich auch, weil auch bei dem letzten aktuellen Projekt, beim finnischen Block Olkiluoto 3, der vor Weihnachten in Betrieb genommen wurde, auch dort gab e eine Verzögerung von 12 Jahren, auch andere europäische AKW – Projekte haben ähnliche Verzögerungen – warum sollte es gerade in Tschechien anders sein?

-Drabova: Es ist immer davon, wie der Investor den Bau und die Termine überwachen und steuern kann. Wir können es selbstverständlich nicht in rosa Brillen sehen, aber auf der anderen Seite können wir Erfahrungen aus diesen europäischen Bauten berücksichtigen, aber es muss uns klar sein, dass es kein Spaziergang durch Eden-Garten sein wird, es wird ein Gang durch das Moor sein, wobei ein kleines Licht am Ende sein wird, damit, wenn wir es durchgehen, lohnt es sich aus.

-Frage:. Der CEZ – Generaldirektor Daniel Bene sagte in der Reaktion auf den Entwurf der EU – Taxonomie, dass CEZ den Atomausbau in Tschechien beschleunigen wird, also des dritten und vierten Blocks in Temelin, nicht nur den fünften, aber auch des sechsten Blocks in Dukovany – Ist e Ihrer Meinung nach in diesem Augenblick vernünftig?

-Drabova: Es ist sicher vernünftig, sich darauf vorzubereiten. Es ist wichtig daran zu denken, dass der 5.Block in Dukovany nur die heute laufenden Blöcke in Dukovany ersetzen wird. Was uns aber interessieren sollte, ist die Frage, womit wir die stillgelegten Kohleblöcke ersetzen werden. Und da kann uns der 5.Block in Dukovany nicht helfen.

-Frage: Damit kann uns aber nicht einmal der 3. und 4.Block in Temelin helfen....Ich komme zu dieem Ersatz noch später. Aber noch schnell zurück zur Beschleunigung des Atomausbaus in Tschechien. Haben wir genug Leute, die parallel auf allen diesen Blöcken arbeiten könnten?

-Drabova: Falls wir ein interessante Projekt haben, wird man sicher genug Leute finden, die daran arbeiten würden, da würden wir schaffen, auch junge Leute können das lernen, was ihre Väter früher gelernt haben

-Frage: Seite der Inbetriebnahme de letzten tschechischen Blocks vergingen schon 20 Jahre, das ist schon eine lange Zeit. Werden die Leute alle neu lernen müssen oder können sie doch noch etwas von den älteren Leuten übernehmen?

-Drabova: Alle werden sie sicher nicht neu lernen müssen, weil die Generation, die Temelin gebaut und in Betrieb genommen hat, ist zwar vor der Pension, aber die wird sicher ihre Kenntnisse gerne der jungen Generation übergeben wollen. Aber die jungen Leute werden auch neue Sachen lernen. Aber noch einmal muss ich sagen, dass wir uns nicht vorstellen können, dass der Bau glatt gehen wird.

-Frage: CEZ will das Auswahlverfahren zum 5. Block in Dukovany ausschreiben – in dem Augenblick, wenn der CEZ – Generaldirektor über die Beschleunigung des Baus von weiteren Atomblöcken in Tschechien spricht, wäre es nicht vernünftiger, da Auswahlverfahren später auszuschreiben, mit der Option für den Bau weiterer tschechischen Atomblöcke – wäre es nicht günstiger?

-Drabova: Was ich weiß, wird es in der Vergabedokumentation mit dieser Option gerechnet – für zwei oder drei Blöcke – genau würde es Herr Generaldirektor wissen, aber mit der Option wird es da schon gerechnet. Eine andere wichtige Frage, die die Regierung und die kommenden Regierungen lösen müssen werden, ist, wo der Staat, der e aus dem Großteil bezahlen soll, das Geld bis zum Jahr 2040 für den Bau so vieler neuen Atomblöcke nehmen wird.

-Drabova: Aus Ihrer Sicht ist es real, dieses Geld zu haben?

-Drabova: Es sind strategische Investitionen, aber im Staat sind mehrere solche strategische Sachen, die aus dem Staatshaushalt gemacht werden und da geht es um die Prioritäten – und die Bestimmung der Reihenfolge der Prioritäten ist eine Sache, die ich nicht machen möchte.

-Frage: Noch eine Sache, die in der EU – Taxonomie als Bedingung für die Aufnahme der Atomkraft auf die Liste der grünen Investitionen steht – das ist die Bedingung, dass das Atommüll – Endlager zu den neuen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2050 im Betrieb sein muss. Tschechien hat bis jetzt mit der Inbetriebnahme de Atommüll – Endlagers im Jahre 2065 gerechnet. Laut dem Ex – Industrieminister Karel Havlicek sollte die Beschleunigung der Vorbereitung des Endlagers kein Problem sein. Im Gegenteil die neue Umweltministerin Anna Hubackova sagte, dass es bis zum Jahr 2050 nicht machbar ist – wer von ihnen hat Recht?

-Drabova: Technisch ist es sicher bis zum Jahr 2050 machbar, aber die Frau Ministerin berücksichtigte das Regierungsmaterial des Umgangs mit dem radioaktiven Materialien, das mit der Inbetriebnahme des Endlagers im Jahre 2065 rechnet – das kann man verstehen, dass sie sich daran hält.

-Frage: Als ich mir die neue Regierungserklärung der neuen Regierung angesehen habe, da steht, dass die Regierung auch andere Lösungen suchen wird, als die Unterbringung des Endlagers in Tschechien. Gibt es auch andere Möglichkeiten für die Entsorgung des Atomabfalls?

-Drabova: Eher theoretisch - es wäre sicher vernünftig, wenn sich mehrere EU – Staaten daran einigen würden, dass sie gemeinsam ein Atommüll – Endlager errichten würde – das ist aber heute nicht politisch durchsetzbar....

-Frage: Was ist das größte Problem für den Bau des tschechischen Atommüll – Endlagers? Dass es die Menschen und Gemeinden, die es betreffen würde, dulden?
-Drabova: Das, was Sie jetzt erwähnt haben, das ist das grundsätzliche Problem: deswegen ist es wichtig, die technisch beste Lokalität zu finden – von diesen vier Kandidaten – Lokalitäten die beste zu finden, das wird noch ein paar Jahre dauern, weil dort die Untersuchungen gemacht werden müssen – die Frage ist, ob wirklich eine dieser vier Lokalitäten für den Bau des Endlagers passend sein wird – es ist zwar höchstwahrscheinlich, wir können es aber nicht mit Sicherheit sagen, solange dort die Tiefuntersuchungen nicht gemacht werden.

-Drabova: Sie haben für Echo 24 gesagt, dass sich der Staat mit den betroffenen Gemeinden einigen muss. Bedeutet es, dass der Staat das Endlager in der ausgewählten Lokalitäten auch trotz des Widerstands der Menschen vor Ort durchsetzen sollte?

-Drabova: In der ersten Reihe soll der Staat mit den betroffenen Gemeinden als mit gleichwertigen Partnern handeln, deren Meinung gehört wird und denen ordentlich alles erklärt wird. Zweitens ist der Bau de Endlagers eine Bergbauwerk, der ins Leben der Menschen eingreifen wird, deswegen muss man über die Kompensationen verhandeln. Auf der anderen Seite muss man ehrlich sagen, dass wenn man die geeignete Lokalität findet und bestätigt, muss der Staat davon selber entscheiden. Und es gab auch Fälle in der Vergangenheit, als sich die Gemeinden gegen einen Staatsplan an ein Gericht gewendet haben, und das hat bestätigt, wenn es sich um ein öffentliches Interesse des Staats handelt, darf nicht nur die negative Auswirkung berücksichtigt werden, und dass es die Menschen vor Ort dulden müssen.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Aus dem Anti - Atom - Monitoring vom 19.1.2022:

Eine bedingte Freiheitsstrafe hat heute der Techniker bekommen, der wegen der Kontrolle der Schweißnähte im Atomkraftwerk Dukovany verurteilt wurde
18.1.2022 Tchechischer Rundfunnk 13.00 Uhr

Redakteurin:
Eine Freiheitsstrafe von 18 Monaten mit einer dreijjährigen Bedingung hat heute beim Gericht in Trebic der Techniker bekommen, der wegen der Kontrolle der Schweißnähte im Atomkraftwerk Dukovany verurteilt wurde. Für die Beschädigung und Gefährdung des Betriebs des Atomkraftwerkes konnte er bis zu einer achtjährigen unbedingten Freiheitsstrafe bekommen. Zur dieser Strafe hat das Gericht dem Techniker auch ein dreijähriges Verbot der Ausübung der Kontrollen in den Atomkraftwerken erteilt.

Redakteurin:
Der Techniker hat seine Schuld zugegeben und hat auf die Möglichkeitt der Berufung verzichtet. Der Staatsanwalt hat sich eine Frist für seine Stellungnahme behalten. Der Techniker hat im Jahre 2012 ein Protokoll über die Kontrolle von vier Schweißnähten des Produktionsblocks de Atomkraftwerkes aufgrund eines Fotos ausgestellt, wobei er die Schweißnähte minimal mit drei Fotografien aus verschiedenen Winkeln kontrollieren sollte. Das Kraftwerk hatte somit die Sicherheit nicht unter Kontrolle und musste die Betriebspause verlängern, was dem AKW – Betreiber einen Schaden von mehr als 15.000.000 verursacht hat.
/gr/

Nachrichten um 14.00 Uhr
18.1.2022 Radio ZET 14.00 Uhr

Der Techniker, der wegen der Kontrolle der Schweißnähte im Atomkraftwerk Dukovany im Jahre 2012 verurteilt wurde, gab heute beim Bezirksgericht in Trlebic seine Schuld zu. Für die Beschädigung und Gefährdung des Betriebs des Atomkraftwerkes hat der Techniker eine bedingte Freiheitsstrafe und gleichzeitig ein dreijähriges Verbot der Ausübung der Kontrollen in den Atomkraftwerken bekommen.
„Der Techniker ist mit dem Ergebnis zufrieden, weil die erteilte Strafe unter dem gesetzlich bestimmten Tarif liegt. Also in dieser Richtung ist die Verteidigung zufrieden,“ sagte der Rechtsanwalt Rostislav Kovar.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Aus dem Anti - Atom - Monitoring vom 24.1.2022:

Tschechien schickt Einwendungen zur EU – Taxonomie, die tschechische Kernkraft und das Erdgas brauchen mildere Bedingungen
21.1.2022 idnes.cz

Die Tschechische Republik schickte der Europäischen Kommission einen Brief, in dem sie um eine Milderung der Regelungen für die Klassifizierung der Atomkraft und des Erdgases als ökologischer Investitionen ersucht. Die Atomkraftwerke sollen laut Tschechien als emissionsarm langfristig gesehen werden, nicht nur für eine vorübergehende Zeit. Laut der Tschechischen Republik hat es außerdem keinen Sinn, das Atommüll – Endlager für den Atomabfall schon im Jahre 2050 fertiggestellt zu haben.

Ende de Jahre 2021 schickte die Europäische Kommission den EU – Staaten einen Entwurf der lang erwarteten Taxonomie. Im Rahmen dieses Entwurfs werden die Atomkraft und das Erdgas als nachhaltig klassifiziert werden, als nur für eine vorübergehende Zeit unter Einhaltung von strengen Bedingungen, die gemäß0 vielen tschechischen Fachleuten und Vertretern der tschechischen Industrie für Tschechien kaum erfüllbar sind.

Bis Freitag sollten die EU – Staaten der Europäischen Union ihre Einwände zur Taxonomie schicken, was auch im Falle der Tschechischen Republik, wie der Industrieminister Jozef Sikela bestätigte, auch passiert ist. „Wir begrüssen den Entwurf der Kommission, die Aktivitäten, die mit diesen Quellen verbunden sind, unter die nachhaltigen zu stellen. Wir ersuchten jedoch um Anpassungen des Entwurfs, so dass er realistisch und nicht diskriminierend ist,“ sagte dazu Sikela.

Konkrete Einwände zum Entwurf will das Industrieministerium nicht mitteilen. „Mit Rücksicht auf die Empfindlichkeit und auf den laufenden Prozess der Verhandlungen mit der EK werden wir dieses Material nicht veröffentlichen,“ informierte das Industrieministerium. Das Dokument steht aber der Zeitung idnes.cz zur Verfügung. Im Rahmen des Briefs schicken die tschechischen Behörden nach Brüssel elf Kommentare, in denen sie sich dafür einsetzen, dass sich die Bedingungen für die Kernkraft und für das Erdgas mildern.

„Die Tschechische Republik ersucht um das Auslassen der Bestimmungen, die den vorübergehenden Charakter der Atomkraft andeuten, vor allem der Frist für die Betriebsbewilligung, die bis zum Jahr 2045 für neue Atomanlagen bestimmt ist, und bis zum Jahr 2040 für vorhandene Atomanlagen,“ steht es im Brief nach Brüssel.

Der Tschechischen Republik gefällt nicht einmal die Bedingung, bis zum Jahr 2050 das Atommüll – Endlager fertiggestellt haben zu müssen. Laut Tschechien ist es nicht notwendig, weil es zu der Zeit aus den neuen Atomkraftwerken nicht so viel radioaktiven Abfall geben wird, dass man dafür ein Atommüll – Endlager brauche.

„Aus technischer Sicht wird die Menge des abgebrannten Kernbrennstoffs aus den neuen Atomkraftwerken sehr eingeschränkt ein, falls es überhaupt einen noch geben wird,“ steht es im Dokument. Laut Tschechien sollte deswegen das Jahr 2050 Deadline für die Baugenehmigung für die Atommüll – Endlager darstellen, nicht für ihren realen Bau.
/gr/

Gespräch mit dem Mitautor der EU – Taxonomie Martin Spolc: Die Atomkraft verbietet niemand, sie wird noch lange mit uns sein
24.1.2022 HN Seite 4

Nur wenige Sachen verteilen jetzt Europa wie die Position dazu, wie man in der Zukunft die Energie erzeugen soll. Tschechien, Frankreich oder Finnland betonen, dass sie den Kampf gegen den Klimawandel ohne Atomkraftwerke nicht schaffen werden. Österreich oder Deutschland lehnen aber die Atomkraft resolut ab. Die Europäische Kommission gab die sog. Taxonomie heraus (Leitfaden für die Investoren, welche Technologien man in der Zukunft für grün halten kann und in die sie investieren sollen). Die Atomkraft ist zwar im Entwurf enthalten, was vor allem die Österreicher empört hat. Aber auch die Tschechen beschweren sich, laut denen die Bedingungen der EK zu streng sind. Mit der Unterstützung der vorhandenen Generation der Atomkraftwerke rechnet nämlich der EK – Entwurf nur bis zum Jahr 2040. Ein wichtiger Mitautor ist dabei auch ein Tscheche – Martin Spolc, der Chef des Expertenteams, das für die Taxonomie verantwortlich ist. Wie er weiter erklärt, soll die Atomkraft in Europa nach wie vo
r eine bedeutende Rolle spielen.

-Frage: Warum rechnen Sie mit der Kernkraft als mit einer nachhaltigen Energiequelle nur bis zum Jahr 2040? Beim Gas wäre eine zeitliche Einschränkung verständlicher, da es eine fossile Quelle ist. Aber die Kernkraft produziert keine Emissionen...

-Spolc: Es stimmt, dass die Atomkraft eine emissionsarme Quelle ist. Sie produziert aber den radioaktiven Abfall, der eine Aufforderung darstellt, die mit einer danach folgenden Lagerung verbunden ist. Damit eine wirtschaftliche Tätigkeit im Einklang mit der Taxonomie sein kann, muss sie die Bedingung erfüllen, dass sie dem Klima gut macht und die Umwelt nicht beschädigt. Die derzeitigen Atomtechnologien, die in der EU verwendet werden, erreichen schon das höchste Grad der Sicherheit. Die in der Taxonomie bestimmten Kriterien bemühen sich, die Investoren zur Finanzierung einer weiteren Entwicklung und zur Nutzung der neusten und sichersten Technologien zu motivieren.

-Frage: Wozu also die Zeiteinschränkung bis zum Jahr 2040?

-Spolc: Das ist eine Frist nur für die Genehmigung der Entscheidung über die Modernisierung, bzw. der Ausbesserung der Sicherheitsstandards und Verlängerung der Lebensdauer der vorhandenen Reaktoren, also der sog. Reaktoren der zweiten Generation. Der Entwurf beinhaltet noch einen weiteren Termin – 2045, und das für die Herausgabe der Baugenehmigung neuer Atomquellen, die die besten Technologien nutzen werden. Das sind sog. Reaktoren der dritten Generation. Der Sinn dieser Zeitfristen für die Reaktoren der zweiten und dritten Generation ist der Einsatz, zum schrittweisen Übergang zu Reaktoren der vierten Generation zu motivieren, die die Technologien eines geschlossenen Brennstoffzyklus nutzen werden, also die Produktion des Atomabfalls zu reduzieren. Für die Reaktoren der vierten Generation werden keine einschränkenden Fristen bestimmt.

-Frage: Atomkraftwerke darf man also auch nach dem Jahr 2040 bauen?

-Spolc: Selbstverständlich. Die beiden erwähnen Fristen 2040 und 2045 beziehen sich nur zur Erteilung der entsprechenden Bewilligungen, was bedeutet, dass der Bau selbst und seine Finanzierung auch nach diesen Jahren weiter laufen können. Und genauso der Betrieb der Atomkraftwerke, dessen Länge meistens 50 oder 60 Jahre ist. Außerdem bestimmen wir keine Einschränkungen für die Reaktoren der vierten Generation.

-Frage: Also laut der Europäische Kommission wird die Atomkraft in der EU auch in der weiten Zukunft eine Rolle haben?

-Spolc: Ich wiederhole das, was die EK – Vorsitzende Ursula von der Leyen der deutschen Wochenzeitung Die Zeit sagte: Sie betonte, dass die erneuerbaren Energieträger in der Taxonomie eine absolute Priorität haben. Sie erwähnte, dass wir daran denken sollen, wie den Übergang von der Kohle zu den erneuerbaren Quellen zu überbrücken. Aber falls nicht genug Energie aus den Erneuerbaren geben wird, werden wir auch andere Quellen brauchen. Die EK schätzte vor ein paar Jahren ab, dass die Kernkraft im Jahre 2050 an der Stromproduktion in der EU mit 15% teilnehmen wird. Das ist nur eine Abschätzung für den europäischen Durchschnitt – es wird auch weiter gelten, dass sich jeder EU - Staat selber davon entscheiden wird, wovon er den Strom erzeugen wird.

-Frage: Warum unterscheidet die EU – Taxonomie nicht unter den großen Quellen wie zum Beispiel Dukovany und den kleinen modularen Reaktoren, die die Experten als Zukunft der Atomkraftentwicklung in Europa bezeichnen?

-Spolc: Das Hauptkriterium der Unterscheidung ist die Ebene der Technologie – entweder die Atomreaktoren der dritten oder vierten Generation. Wie ich gesagt habe – für die Reaktoren der vierten Generation schlagen wir gar keine Zeiteinschränkungen vor. Kleine modularen Reaktoren können im Prinzip jeglichen Typ der Technologie nutzen. Also es wird mit ihnen gerechnet.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Ausgewählte Artikel vom Anti-Atom-M;onitoring vom 8.2.2022:

Die Bewerber um das Dukovany – Auswahlverfahren verstärken ihre Vertretung in Tschechien. Das Büro in Tschechien wollen auch die Franzosen öffnen
7.2.2022 Tschechischer Rundfunk

Die Interessenten für den Bau des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany verstärken schrittweise ihre Vertretung in Tschechien. Die französische EdF sucht aktuell in Prag die Räumlichkeiten für ihre Büros, die amerikanische Firma Westinghouse und die südkoreanische Firma KHNP planen, nach Tschechien mehrere ihre Menschen zu schicken. Die Vertreter der drei Bewerber besuchten in den letzten Monaten den Ort de künftigen Baus und verhandelten mit den Vertretern der Regierung und der halbstaatlichen Firma CEZ.

„Alle drei waren hier. Mit allen drei hatten wir einen zweitägigen Besuch. Wir haben ihnen die Lokalität gezeigt und am nächsten Tag hatten wir den Besuch des Atomkraftwerkes gehabt, am Nachmittag dann einen Raum für die Fragen,“ beschreibt dem Tschechischen Rundfunk die Besuche der Bewerber der Direktor der Firma Dukovany II (die unter CEZ gehört) Petr Zavodsky.

Die Bewerber arbeiteten dazwischen am umfangreichen Fragebogen – an der sog. Sicherheitsauswertung, die von ihnen das Industrieministerium verlangt hat. Mit der Firma CEZ haben die Bewerber auch bereits eine Reihe von Details des künftigen Baus gelöst.

Die meisten Fragen orientieren sich auf die vorläufige Nachfragedokumentation, auf Informationen über die Lokalität, über den Lizenzierungsprozess usw. Normalerweise würden sie sie erst im Laufe des Auswahlverfahrens klären. Auch daran kann man gut sehen, wie sie sich auf das Angebot wirklich vorbereiten,“sagte Zavodsky.

Die amerikanische Firma Westinghouse und die südkoreanische KHNP haben bereits ihre Büros in Prag. „Im Mai 2019 haben wir das Prager Büro von KHNP geöffnet, wo heute vier Angestellten wirken. Es befindet sich in einem der höchsten Gebäuden in Tschechien – im Prager City Tower, und zwar unweit von der CEZ – Zentrale,“ sagte der Sprecher von KHNP für das Dukovany – Projekt Joon Kang. Die Gesellschaft ist laut ihm bereit, ihre Vertretung in der Zukunft weiter zu erweitern.

Eine Zweigstelle in Tschechien hat langfristig auch die amerikanische Firma Westinghouse, die sich neben dem Dukovany – Ausbaus auch um die Brennstoff – Lieferungen für Temelin bewirbt, und die an der Modernisierung der Steuersysteme in Temelin arbeitet. Derzeit will die Firma in Tschechien ihr zweites Büro öffnen.

„Derzeit hat Westinghouse in Tschechien 20 Angestellten und wir erwarten, das wir dieses Team weiter erweitern werden, abhängig von den laufenden und kommenden Projekten, die wir erwarten. Was das Dukovany – Auswahlverfahren betrifft, rechnen wir damit, dass wir ein zweites Büro öffnen würden, um unsere Aktivitäten auch in der Richtung zu den Lieferanten in Tschechien zu verbreiten,“ sagte der Vertreter der Firma Westinghouse für Tschechien, Slowakei und Ungarn Pavel Djugo.

Eine ständige Vertretung in Tschechien hat noch nicht die französische EdF – voriges Jahr hat sie ihr Büro in Warschau geöffnet, wo sie sich auch um den Bau eines Atomkraftwerkes bewirbt. Und jetzt suchen die Franzosen geeignete Räumlichkeiten auch in Prag.

Wann das Auswahlverfahren zum neuen Dukovany – Block gestartet wird, ist unklar. Das Innenministerium beendete diese Woche die Sicherheitsauswertung aller drei Bewerber. Die weitere Vorgehensweise liegt am Industrieministerium, das der Firma CEZ einen Befehl zum Start des Auswahlverfahrens geben soll.

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Im Jahre 2029 werden wir den Bau des Reaktors in Dukovany starten, meint Cyrani von der Firma CEZ
4.2.2022 idnes.cz

Das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Reaktors des Atomkraftwerkes Dukovany ist wieder näher. Die Regierung bewertete bereits die Dokumente, die für das Ausrufen des Auswahlverfahrens notwendig sind. Davon berichtete für CNN Prima News der Vicevorsitzende der CEZ – Vorstands Pavel Cyrani. Die Information über den Möglichkeit des Starts des Verfahrens erwartet Cyrani in der kommenden Zeit.

„Ob es noch Februar oder Anfang März sein wird, dann kann ich jetzt nicht genau sagen. Es ist aber im Horizont von ein paar Wochen," sagte Cyrani im Fernsehprogramm von CNN Prima New.

Derzeit bewertet laut ihm die neue Regierung des Premierministers Petr Fiala die notwendigen Materialien, die vor dem Start des Auswahlverfahrens bewertet werden müssen.

„Das Auswahlverfahren ist knapp vor dem Start. Alle Dokumente, die dazu notwendig sind, wie die Vergabedokumentation und die Sicherheitsfragebögen von der Bewerbern, befinden sich in der Bewertung durch die neue Regierung und wir erwarten die Stellungnahme in der kommenden Zeit," sagte Cyrani.

Laut dem Vice – Vorsitzenden der CEZ – Gruppe ist ebenfalls realistisch, dass der Bau bis zum Jahr 2035 fertiggestellt wird.
„Dieses Jahr starten wir das Auswahlverfahren, im Jahre 2024 werden wir den Lieferanten wählen, im Jahre 2029 fangen wir an zu bauen und im Jahre 2036 gehen wir in den Probebetrieb," beschrieb Cyrani die Entwicklung der Situation, die laut ihm folgen wird.

Der neue Reaktor soll laut ihm nur die alten Einrichtungen ersetzen, die am Ende ihrer Lebensdauer sind, deswegen werden laut ihm in der Zukunft weitere Reaktoren notwendig sein – modulare oder große.

„Ein neuer Block in Dukovany wird sogar nicht einmal die heutige Kapazität der Dukovany – Blöcke ersetzen. Wenn wir also nichts mehr dazu bauen würden, würden wir in der Zukunft weniger Atomkraft haben als jetzt," sagte Cyrani.

Cyrani beschrieb auch die mögliche Entwicklung des Strompreises. Im Jahre 2023 wird sich laut ihm der Börsenpreis bedeutend verringern. „Falls Ende des vorigen Jahres eine Megawattstunde für 200 Euro verkauft wurde, für das Jahr 2023 werden es nur mehr ca. 120 Euro sein," sagte er.

Während die Kunden einiger Energiefirmen mit der Sprung – Energieverteuerung kämpfen, die Kunden der Firma CEZ werden laut Cyrani diese Probleme nicht betreffen. Den Stromeinkauf führt nämlich CEZ mit einem großen Zeitvorsprung durch, dank dessen die Verteuerung nur sehr langsam ist. Der CEZ – Kunde bezahlt dadurch monatlich um ca. 250 Kronen mehr.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aus dem tschechischen Anti - Atom-Monitoring vom 10.2.2022:

Die slowakische Regierung hat eine besondere Gewinnversteuerung aus dem Verkauf der Atomkraft vorgeschlagen
9.2.2022 energyhub.eu ctk

Die slowakische Regierung genehmigte heute den Entwurf auf die Versteuerung des Gewinns aus dem Verkauf des Stroms, der in den Atomkraftwerken erzeugt wurde. Gemäß der neuen Vorlage könnte der slowakische Staat dank der neuen Steuerung dieses Jahr gegen 53 Millionen Euro gewinnen (1,3 Milliarden Kronen), im kommenden Jahr bis zu 269 Millionen Kronen (6,5 Milliarden Kronen). Der größte Stromproduzent im Land, die Firma Slowakische Elektrizitätwerke (SE) führte in der Reaktion an, dass die Genehmigung dieses Gesetzes zum Bankrott der Firma führen wird.

Die Firma SE ist in der Slowakei der einzige Atomstromproduzent. Den Kontrollanteil hat dort die Firma Enel und die Energie,-und Industrieholdingfirma EPH des tschechischen Miliardärs Daniel Kretinsky. Die restlichen 34% der Aktien besitzt die slowakische Regierung. Den größten Anteil an der Stromproduktion haben gerade die Atomkraftwerke, deren Bedeutung in der slowakischen Energiewirtschaft nach der geplanten Inbetriebnahme des dritten Blocks des Atomkraftwerkes Mochovce noch steigen wird.

Die Sprecherin der Firma SE Olga Bakova antwortete auf die Frage der CTK – Agentur, dass die Genehmigung des Gesetze ohne Analyse seines Einfluss auf die Wirtschaftssituation des Betriebs zu seinem Bankrott und zum Unterbrechen der Inbetriebnahme des dritten Blocks und der Fertigstellung des vierten Blocks des Atomkraftwerkes Mochovce führen wird. Die neue Steuer ist viel höher als der erwartete Gewinn der Firma SE.

„Unter diesen Bedingungen können wir uns nicht vorstellen, dass die finanzierenden Banken mit einer Verlegung der Zahlungen einverstanden wären, wenn schon heute die Verschuldung der Firma hoch über den Standard der Industrie ist,“ reagierte die Firma SE, deren Verschuldung 3,7 Milliarden Euro ist (90 Milliarden Kronen).

Der Tarif der neuen Steuer wird gemäß der Vorlage 50% sein, verrechnet wird sie aus dem Unterschied zwischen dem Börsenstrompreis und den Stromproduktionskosten, die die Energieregulierungsbehörde bestätigt. Die Marktstrompreise haben sich schon voriges Jahr bedeutend erhöht.

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Gespräch mit dem Premierminister Petr Fiala
10.2.2022 LN Seite 1 M.Shabu, M.Zverina

-Frage: Wie weit ist jetzt der Start des Auswahlverfahrens zum Dukovany – Ausbau?
-Fiala: Wir arbeiten daran, dass wir innerhalb von ein paar Wochen das Auswahlverfahren starten können. Es handelt sich um einen relativ komplizierten Rechtsprozess. Das Auswahlverfahren konnte aber schon während der vorvorigen Regierung gestartet werden. Jetzt werden wir es eilig haben, dass wir schaffen, die neuen Energiequellen bis zum Jahr 2036 im Betrieb zu haben. Als neue Regierung arbeiten wir im extremen Tempo, damit wir es alles zusammen kriegen.

-Frage: Wird davon also im Horizont von einigen Wochen die Regierung entscheiden?
-Fiala: Ja, sicher. Wichtig ist, das Auswahlverfahren auszuschreiben, damit alles läuft und damit wir nicht nur, wie die vorherige Regierung, davon reden, dass wir die Kernkraft wollen, aber nichts dafür machen. Wenn wir die Atomkraft wollen, müssen wir auch das Auswahlverfahren dazu starten. Wir müssen auch daran denken, wie wir in der Zukunft Temelin erweitern. Nicht einmal das darf verlegt werden. Jetzt liegt aber die aktuelle Aufgabe auf dem Tisch und das ist das Atomkraftwerk Dukovany.

-Frage: Rechnen Sie damit, dass die halbstaatliche Firma CEZ, die beim Bau der Atomblöcke die Schlüsselrolle spielen wird, auch weiter sein heutiger Direktor Daniel Benes führen wird, oder wollen Sie diese Person in der Funktion verändern?
-Fiala: Über eine Personalveränderung auf diesem Posten haben wir nicht gesprochen. Es ist nicht Betreff unserer Erwägungen.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aus dem Anti - Atom- Monitoring vom 23.2.2022:

Der Sicherheitsrat des Staats wird Vergabe de Auswahlverfahrens zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany verhandeln
22.2.2022 Tschechischer Rundfunk

Das Thema der Verhandlung des Staatssicherheitsrats wird neben der Krise in der Ukraine auch das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany sein. Dem Tschechischen Rundfunk bestätigte es der Regierungssprecher Vaclav Smolka. Mit dem Ausschreiben des Auswahlverfahrens soll sich morgen auch die Regierung beschäftigen. Es ist aber derzeit unklar, ob morgen auch die Entscheidung getroffen wird.

Das Material soll der Regierung das Industrieministerium vorlegen, das sich dazu aber noch nicht geäußert hat. Den Plan auf die Verhandlung des größten Auswahlverfahrens in der Geschichte der Tschechischen Republik bestätigte aber der Regierungssprecher.

„Das Material zum Auswahlverfahren wird am Mittwoch der Staatssicherheitsrats und die Regierung verhandeln,“ sagte Smolka ohne weitere Details.

Der Premierminister Petr Fiala (ODS) wiederholte in der vergangenen Woche, dass die Regierung ein Befehl zum Start des Auswahlverfahrens zum neuen Dukovany – Block in den kommenden Wochen geben wird.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Anti-Atom - Monitoring der tschechischen Presse - 24.2.2022:

Wer wird den neuen Block in Dukovany errichten?
24.2.2022 Halo noviny Seite 3 ng

Der Staatssicherheitsrat verhandelte gestern die Sicherheitscharakteristiken und Garantien für das Auswahlverfahren zum Lieferanten des Baus des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany.
In den kommenden Wochen wird sich mit dieser Frage die Regierung auseinander setzen.
„Wir halten es für sehr wichtig, auch aus der Sicht, was mit den Energiepreisen passiert, auch aus Sicht der Zusammensetzung des Energiemixes und aus der strategischen Sicherheitssicht. Eine langfristige Abhängigkeit von Russland ist nicht akzeptabel,“ sagte gestern der Premierminister Petr Fiala. Alles zielt laut ihm zum Start des Dukovany – Auswahlverfahrens.
Die Auswertung des Auswahlverfahrens soll laut Fiala bis Ende des Jahres 2024 fertig sein, mit der Herausgabe der Baubewilligung rechnet man im Jahre 2029. Der Probebetrieb soll im Jahre 2036 starten, sagte Fiala am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Er machte dort auch darauf aufmerksam, dass das Auswahlverfahren zum Bau einer neuen Atomquelle in Tschechien bereits unter der Regierung von Bohuslav Sobotka gestartet werden sollte, die zwischen den Jahren 2014 – 2017 an der Macht war. Den möglichen Bau bremsten vor allem Unklarheiten in der Art und Weise der Finanzierung. Die soll jetzt der Staat sicherstellen. Bei den heutigen Preisen soll er laut früheren Informationen ca. 6 Milliarden Euro (162 Milliarden Kronen) dafür bezahlen, einige Experten machen darauf aufmerksam, dass der Preis höher sein wird.
/gr/


Das Dukovany – Auswahlverfahren steht nahe, die Minister haben die Bedingungen verhandelt
24.2.2022 Pravo Seite 3 ctk

Der Staatssicherheitsrat verhandelte gestern die Sicherheitscharakteristiken und Garantien für das Auswahlverfahren zum Lieferanten des Baus des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany.In den kommenden Wochen wird sich mit dieser Frage die Regierung auseinander setzen.
„Alles zielt laut ihm zum Start des Dukovany – Auswahlverfahrens,“ bestätigte der tschechische Premierminister Petr Fiala. „Wir halten es für sehr wichtig, auch aus der Sicht, was mit den Energiepreisen passiert, auch aus Sicht der Zusammensetzung des Energiemixes und aus der strategischen Sicherheitssicht. Eine langfristige Abhängigkeit von Russland ist nicht akzeptabel,“ sagte gestern der Premierminister.
Die Bedingungen des Auswahlverfahrens muss man laut Fiala aus der ökonomisch, Sicherheits,-und sozialem Sicht gut vorbereiten. „Wir müssen auch damit rechnen, dass nicht alle in Europa Atombefürworter sind. Und auch aus dieser Sicht muss alles perfekt vorbereitet sein, damit es vor jeglicher Bezweifelung standhalten kann,“ sagte er.
Er ergänzte, dass es gut sei, dass sich zu den Sicherheitsfragen nicht nur die Ministerien, aber auch die Nachrichtendienste äußern werden. Die Minister wollen, dass der Industrieminister Jozef Sikela danach die Regierung informiert, dass das Auswahlverfahren vorbereitet ist. Die Regierung wird es danach verhandeln und Sikela ein Befehl zum Ausschreiben des Auswahlverfahrens geben.
Die Auswertung des Auswahlverfahrens soll laut Fiala bis Ende des Jahres 2024 fertig sein, mit der Herausgabe der Baubewilligung rechnet man im Jahre 2029. Der Probebetrieb soll im Jahre 2036 starten, sagte Fiala.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Ausgewählte Zeitungsartikel aus dem tschechischen Anti - Atom - Monitoring vom 3.3.2022:

Fiala: Der Industrieminister wird notwendige Schritte zum Ausschreiben des Dukovany - Auswahlverfahrens unternehmen

2.3.2022 ceskenoviny.cz ctk



Prag - Die Regierung hat heute laut dem Premierminister Petr Fiala (ODS) abgestimmt, dass der Industrieminister Jozef Sikela (STAN) notwendige Schritte zum Ausschreiben des Auswahlverfahrens zum Bau des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany unternimmt. Fiala sagte es bei der Pressekonferenz nach der Regierungsverhandlung.


Der Staat darf laut Sikela mittels des Industrieministeriums ein Befehl zum Start des Auswahlverfahrens geben. "In der nahen Zukunft werde ich mich an den Investoren des Projekts wenden, also an die Firma Kraftwerk Dukovany II., die im Eigentum der Firma CEZU ist." Er ergänzte, dass man die heutigen Dukovany - Blöcke spätestens im Jahre 2045 vom Netz nehmen muss. Zusammen mit dem Ausschreiben des Auswahlverfahrens wird laut Sikela die Tschechische Republik den Prozess der Notifikation der Staatsbeihilfe für das Projekt bei der Europäischen Kommission starten. Die Genehmigung soll 2,5 Jahre dauern.


Der Staatssicherheitsrat verhandelte in der vorigen Woche die Sicherheitscharakteristiken und Garantien des Auswahlverfahrens. "Es freit mich wirklich sehr, dass es trotz des ursprünglichen Unwillens der vorigen Regierung gelungen ist, solch eine Lösung der Bedingungen des Auswahlverfahrens zu finden, die die einzelnen Lieferanten einer ausführlichen Sicherheitsüberprüfung unterstellt hat. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass wir heute das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany starten würden, an dem auch die Staatsfirma der Russischen Föderation teilnehmen würde," sagte Sikela.

Die russische und chinesische Firma wurden aus dem Auswahlverfahren ausgeschlossen. Unter die Bewerber um den Bau des neuen Dukovany - Blocks gehören die französische Firma EdF,. die südkoreanische KHNP und die nordamerikanische Firma Westinghouse.


Die aktuelle Situation in Europa und die russische Attacke gegen die Ukraine riefen laut Sikela eine Menge von Fragen aus, die die tschechische Energiesicherheit betreffen. Nicht ausreichende Diversität des Eneergiemixes führt laut ihm in jedem Land zur Verletzbarkeit. Außerdem ist die Abhängigkeit vom russischen Gas und Erdöl strategisch ungünstig.

Die Tschechische Republik hat laut Sikela auch dank der Europäischen Union Dutzende Milliarden Kronen für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger vorbereitet. "Eys wäre sehr unverantwortlich, uns darauf zu verlassen, dass uns die erneuerbaren Energieträger selbst in der Zukunft ausreichen werden. Ohne Atomkraft können wir also schwer auskommen," sagte er. Derzeit bildet die Atomkraft im tschechischen Energiemix ca. 40%.

Fiala sagte schon früher, dass die Auswertung des Auswahlverfahrens bis Ende des Jahres 2024 beendet werden könnte, mit der Herausgabe der Baubewilligung wird es im Jahre 2029 gerechnet. Der Probebetrieb muss laut ihm im Jahre 2036 gestartet werden.
/gr/

Die Slowakei überlegt, den Kernbrennstoff nicht nur aus Russland zu nehmen
2.3.2022 Regina DAB Prag 13.00 Uhr

Moderatorin:
Die Slowakei überlegt, den Brennstoff für ihre Atomkraftwerke nicht nur aus Russland zu nehmen. Der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulik sagte heute den Journalisten, dass Bratislava an dieser Möglichkeit bereits arbeitet und dass es bereits mit der Gesellschaft Westinghouse verhandelt wurde. Die Chefin der slowakischen Atomaufsichtsbehörde Marta Zakova machte aber darauf aufmerksam, dass der Übergang zum Brennstoff von einem anderen Lieferanten nicht ganz einfach ist.
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Aus dem Anti-Atom - Monitoring aus Tschechien vom 9.3.2022:

Deutschland wird die Lebensdauer der restlichen Atomkraftwerke wahrscheinlich nicht verlängern
8.3.2022 ceskenoviny.cz ctl

Berlin – Deutschland wird wahrscheinlich nicht die Lebensdauer der restlichen Atomkraftwerke verlängern. Das Wirtschaftsministerium und das Umweltministerium führten heute in einer gemeinsamen Erklärung an, dass die Kosten und Risiken solch eines Schritts über die eingeschränkten Beiträgen überwiegen.
Die größte europäische Wirtschaft überlegte Ende des vorigen Monats, die restlichen Atomkraftwerke als ein Bestandteil ihres Energiemixes weiter zu behalten. Das Ziel wäre eine Reduzierung der Energieabhängigkeit vom Russland, das nach Deutschland das meiste Erdgas liefert.
Das deutsche Wirtschaftsministerium und das Umweltministerium beschäftigten sich bei der Bewertung, ob die Atomkraftwerke weiter zu erhalten, mit den kurzfristigen und mittelfristigen Szenarien. „Nach der Überlegung der Beiträge und Risiken wird eine Verlängerung der Betriebslebensdauer der restlichen drei Atomkraftwerken nicht empfohlen, und das auch mit Rücksicht auf die heutige Gaskrise,“ sagten die beiden Ressorts.
Die restlichen drei deutschen Atomkraftwerke, die bis Ende dieses Jahre stillgelegt werden sollen, werden durch die Energiegesellschaften EnBW, RWE und E.ON betrieben.
Gegen die Betriebsverlängerung der letzten funktionierenden Reaktoren im Land äußerte sich heute im Fernsehen n-tv der Wirtschaftsminister Robert Habeck. „Zum Überlegen steht da eine minimale Stromproduktion für maximal hohe Sicherheitsrisiken,“ sagte er und ergänzte, dass er aus diesem Grund über die Unrichtigkeit des Weg der Betriebsverlängerung der restlichen Atomkraftwerke überzeugt ist. Habeck sagte kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine, dass er wegen der Energiesicherheit die Erhaltung des Gangs der Reaktoren auch nach dem 31.12. dieses Jahres nicht ausschließt.
Deutschland überprüfte in der Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine Veränderungen in seinem Energiesystem. Das Land will die Abhängigkeit vom russischen Gas reduzieren. Jetzt werden die Alternativen überlegt, inkl. Einer größeren Nutzung der Solar,-und Windkrafft, der Gas,-und Kohlekraftwerke und des Baus der Terminals für das verflüssigte Erdgas.
/gr/



Kontakt zu Tschernobyl verloren, meldet die Internationale Agentur für Atomenergie
9.3.2022 Novinky.cz

Das ununterbrochene Monitoring der Systeme des Atomkraftwerke Tschernobyl kommuniziert nicht mit den Kontrollmechanismen der Internationalen (IAEA). Im Kraftwerk sind ca. 200 AKW- Angestellten gefangen gehalten, seitdem es durch die russischen Invasionskräfte Ende Februar besetzt wurde.
Die Internationale Agentur für Atomenergie informierte mittels des Chefs Rafael Grossi, dass „die Fernübertragung der Daten aus den Sicherheitseinrichtungen, die die Systeme im Atomkraftwerk Tschernobyl monitorieren, heute verloren wurde.“
Davon informierte die Agentur AFP und die Webseite France24.
„Das Atomkraftwerk Tschernobyl übertragt keine Daten Richtung der UNO – Organisation,“ schrieb die Agentur AFP. Die Internationale Agentur für Atomenergie äußerte Befürchtungen um da Personal, das jetzt in Tschernobyl unter Aufsicht der russischen Soldaten arbeitet. Die ukrainischen Behörden sind jetzt im Stande, mit dem Kraftwerk nur per E-Mail zu kommunizieren.
Die russischen Invasionskräfte besetzten das Kraftwerk am 24.2. dieses Jahres. Seitdem werden dort ca. 200 Angestellten gefangen gehalten. Das Kraftwerk ist heute nicht mehr funktionell, aber erfordert eine ständige Kontrolle.
Die Internationale Agentur für Atomenergie ersuchte die Russen um da Ermöglichen einer Rotation der AKW – Angestellten, da ihre Rast und regelmäßige Schichten für die Sicherstellung der Sicherheit notwendig sind. „Ich bin mit der schweren Stress- Situation beunruhigt, in der sich das Personal des Atomkraftwerkes befindet, sowie mit dem potenziellen Risiko, das es für die Atomsicherheit bedeutet,“ zitiert die Agentur AFP den IAEA – Chef Grossi.
/gr/

Ukrainisches Atomlabor vernichtet
9.3.2022 Pravo Seite 2 brw

Die russischen Kräfte haben das Atomlabor im Charkow – Institut der Physik und Technologie vernichtet. Die Informationen über die Vernichtung des Neutron – Generators bestätigte Rafael Grossi, der Chef der Internationalen Agentur für Atomenergie (IAEA). Laut ihm beinhaltete die Anlage eine kleine Menge des Atommaterials, zum Strahlungsaustritt kann es nicht kommen.
„Es handelt sich um ein unterkritiches System, das mit einem Anreger gesteuert wird, nicht mit einem kritischen Atomreaktor. Das System kann nicht die Kettenreaktion ohne Neutronen aus dem Anreger weiter erhalten,“ beruhigt die Befürchtungen Mathwe Bunn, Professor von der Harvard – Universität. „Deswegen generiert das System praktisch Null – Spaltprodukte. Außerdem befindet sich an Ort und Stelle kein hoch bereichertes Uran,“ erklärte er. „Die Gefahr stellt dort das Geschoss und die Bomben dar, nicht die Strahlung,“ ergänzte er.
Das vernichtete Labor, das in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern von der amerikanischen Argonne National Laboratory errichtet wurde, lieferte in die ukrainischen Gesundheitsanlagen Isotops für das Heilen der onkologischen Erkrankungen.

/gr/


Die Atomkraftwerke sind durch den Krieg in der Ukraine gefährdet

8.3.2022 pravednes.cz



Die Russen haben das größte europäische Atomkraftwerk angegriffen. In der Nacht zum Freitag haben sie die Atomkraftwerk beschlossen und dabei das Gebäude beschädigt, das zur Übung des Personals dient.Im Gebäude brach ein Feuer aus, heute in der Früh haben die Russen das Atomkraftwerk Zaporozska erobert.

Die europäische Gesellschaft sollte sich dessen bewusst sein, dass was heute passiert ist, ein der schwierigsten Augenblicke ist, die das Betreiben der Atoestemkraftwerken begleiten. Aus Sicht der heutigen Situation in der Ukraine sind wir mít dem heutigen Tag in eine neue Zeit eingetreten, in der wir uns im Zusammenhang mít dem Betreiben der ukrainischen Atomanlagen mit nichts sicher sein können. Obwohl es jetzt aussieht, dass den sechs Atomblöcken im AKW Zaporozska nichts Schwerwiegendes passiert ist, die Situation ist drohend. Die weiteren sieben ukrainischen Blöcke des Temeliner Typs a zwei ältere Blöcke des Dukovany- Typs sind auch gefährdet.

Es besteht dort zum Beispiel das Risiko, dass es bei einer Verletzung des Netzes der hohen Spannung zum sog. Stationsblackout kommt. Die Atomblöcke geraten somit ins Insel-Regime Bund im langfristigen Horizont würden sie Brennstoff-Lieferungen für die Ersatz - Dieselgeneratoren brauchen, die sie nur für eine begrenzte Zeit haben.

Das Personal des AKW Zaporozska arbeitet gerade jetzt in einer angespannten Atmosphäre und in Folge dessen kann es auch zum Versagen der Bedienung in einem der Blöcke dieser Atomanlage kommen. Jetzt liefert den Strom nur ein teilweise funktionierende Block. Der Unterschied betreffend der Sicherheit des vor kurzem abgeschalteten Blocks und des funktionierenden Blocks ist nicht groß. Der vor kurzem abgeschaltete Block hat genug Energie für eine Selbstvernichtung und Freisetzung radioaktiver Schadstoffe zumindest in den Containern und im Falle seiner Beschädigung in die Umwelt.

„Die russischen Soldaten sind oft junge Buben, die Tschernobyl nicht erlebt haben und im proatomaren Russland werden den Menschen nicht viele Informationen über die Risiken der Atomkraft gesagt. Deswegen fürchte ich, dass es in den kommenden Tagen in der Ukraine zu ähnlichen Situationen kommen kann, die schnell in eine falsche Richtung kommen können. Der Krieg in der Umgebung von Atomkraftwerken und am besten im ganzen Land soll auch wegen ihrer Anwesenheit sofort beendet werden," sagte Pavel Vlèek von der BIU / OIŽP Budweis.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Artikel aus dem Anti-Atom-Monitoring aus Tschechien - 18.3.2022:

Die Regierung schrieb das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany aus

18.3.2022. Tschechisches Fernsehen



Der Premierminister Petr Fiala (ODS), der Finanzminister Zbynìk Stanjura und der Industrieminister Jozef Sikela besuchten am Donnerstag das Atomkraftwerk Dukovany.Fiala hab dort das erwartete Ausschreiben des Auswahlverfahrens zum Bau des neuen Atomblocks in dieser Atomanlage bekannt.

"Der Dukovany- Ausbau ist ein bedeutendes Projekt, es ist aus Sicht der Energiesicherheit und der Energieautarkie der Tschechischen Republik wichtig," sagte Fiala.

Die Zustimmung mit dem Start der Ausschreibung hat der Gesellschaft CEZ der Industrieminister Jozef Sikela überreicht. Der Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden. Laut Sikela handelt es sich um die größte Investition in der neuen Geschichte der Tschechischen Republik.Der Staat wird laut ihm das Grad des Risikos aller drei Bewerber und ihrer Sub-Lieferfirmen laufend kontrollieren.

"Dass ich diesen Brief übergeben habe, bedeutet nicht, dass der Staat auf die Kontrolle über dieses Projekt verzichtet, es handelt sich um die größte Investition in der neuen Geschichte der Tschechischen Republik und der Staat ist derjenige, der es steuern und kontrollieren wird," sagte Sikela.

Die Auswertung des Auswahlverfahrens soll bis Ende des Jahres 2024 fertig sein. Der Bau soll im Jahre 2029 starten, der Probebetrieb soll 2036 anfangen. Sikela sagte, dass die Teilnahme der tschechischen Firmen am Bau 65% erreichen kann, was für die tschechischen Firmen Aufträge für Dutzende Milliarden Kronen bedeuten kann.

Unter die Bewerber um den Bau des neuen Dukovany- Blocks gehören die französische Gesellschaft EDF, die südkoreanische KHNP und die nordkoreanische Firma Westinghouse.

Tschechien hat sechs Atomblöcke im zwei Atomkraftwerken.Zwei Blöcke, jeder mit einer Leistung von 1.000 MW in Temelin, vier kleinere mit einer Leistung von 4mal 510 MW in Dukovany.
/gr/

Protest der Organisation Transparency International
17.3.2022 Tschechisches Fernsehen



Die Organisation Transparency International schickte am Donnerstag an das Industrieministerium einen offenen Brief wegen des Auswahlverfahrens zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany. Die Organisation kritisiert unter anderem die schlechte Informierung der Öffentlichkeit, z.B.wurde laut ihr nicht ausreichend erklärt, wie das Projekt finanziert wird und wie viel es eigentlich kosten wird.
Die Organisation informierte davon im Twitter.


"Die Situation war früher vor allem aus Grund aktiver Bemühungen um die Einschaltung der Lieferanten von sixherheits-politisch risikoreichen Landern angespannt, aber nicht einmal nach dem Ausschluss der russischem und chinesischen Firmen aus dem Auswahlverfahren hat sich die Informierung der Öffentlichkeit davon nicht verbessert, was das Projekt mitträgt. Geopolitische Risiken sind dabei nicht der einzige Faktor, der die Gunstigkeit oder Sinnhaftigkeit des Projekts beeinflussen," schrieb die Organisation im offenen Brief.

Die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen laut Transparency International, dass derzeit ein großes Problem ist, neue Atomblöcke rechtzeitig und für einen im voraus bestimmen Preis zu errichten. Es kommt zu langjährigen Verzögerungen und die tatsächlichen Kosten übersteigen bedeutend die ursprünglichen Voraussetzungen.

"Der durch die Regierung angegebene Preis in der Höhe von 162 Milliarden war in diesem Licht, aber auch gemäß den Experten grob unterschätzt. Jeder angegebene Preis wird selbstverständlich in dieser Phase höchstens eine qualifizierte Abschätzung sein, aber sicher kann man mindestens eine Rahmenabschätzung machen, so dass es den heutigen Erwartungen entspricht," schrieb die Organisation.

"Falls das Dukovany-Auswahlverfahren eröffnet werden soll, halten wir für unbedingt notwendig, dass zuerst die Fragen der Öffentlichkeit beantwortet werden, wie das Projekt finanziert werden soll und wie viel der maximal erwartete Umfang der öffentlichen Budgets machen soll. Gleichzeitig sollten die Zweifel davon beseitigt werden, ob die Vorgehensweise der Regierung bzw.des Investoren CEZ im Einklang mit dem europäischen und tschechischen Recht ist, damit es nicht erneut zum Diskreditieren der tschechischen Regierung bei der Bemühung um die Durchsetzung des neuen Atomblocks und bei den damit zusammenhängenden Milliarden-Verlusten der öffentlichen Mittel kommt," informierte
Transparency International.
https://ct24.ceskatelevize.cz/domaci/34 ... y-dukovany


Der Staat hat eine Zustimmung mit dem Start des Auswahlverfahrens für den Lieferanten des neuen Dukovany – Blocks herausgegeben
17.3.2022 mpo.cz

Das Industrieministerium gab im Zusammenhang mit der Stellungnahme der Regierung dem Investoren des neuen Blocks des Atomkraftwerkes Dukovany eine Zustimmung mit der Eröffnung des Auswahlverfahrens und mit der Einladung von drei Bewerbern gegeben – Electricite de France, Korea Hydro and Nuclear Power Company und Westinghouse Electric Company, die die Sicherheitsauswertung absolviert haben. Gleichzeitig forderte das Industrieministerium den Investoren auf, das Auswahlverfahren zu starten, was die Gesellschaft Kraftwerk Dukovany II folgend noch am gleichen Tag, also am 17.3.2022, gemacht hat.

„Die Einleitung des Auswahlverfahrens ist ein wichtiger Meilenstein, wichtig ist jetzt aber vor allem die Erfüllung von weiteren Aufgaben, vor allem die Fortsetzung der Genehmigungsprozesse, der Notifikation der öffentlichen Beihilfe und eine erfolgreiche Auswahl des Lieferanten mit möglichst günstigen Bedingungen für die Tschechische Republik. Für das Industrieministerium wird vor allem wichtig sein, dass alles korrekt und glatt verläuft und darauf konzentrieren wir jetzt uns,“ sagte der Industrieminister Jozef Sikela.
Gemäß des ersten Durchführungsvertrags über die Zusammenarbeit beim Bau der neuen Atomquelle in der Lokalität Dukovany schickte das Industrieministerium dem Investoren EDU II eine Zustimmung mit der Einarbeitung der Sicherheitsanforderungen in die Nachfragedokumentation und eine Zustimmung mit der Einladung von drei Lieferanten der neuen Atomquelle, die aufgrund des Regierungsbeschlusses im Rahmen der Sicherheitsauswertung des Innenministeriums überprüft wurden.
Anschließend nach der Zustimmung des Staates startete der Investor das Auswahlverfahren, das Ende 2023/Anfang 2024 beendet werden soll, danach wird der Lieferant des neuen Atomblocks ausgewählt werden. Danach wird das Finalisieren des Kontrakts folgen und im Jahre 2024 seine Unterzeichnung zusammen mit der Schließung des Vertrages zwischen den Staat und EDU II und mit dem Regierungsbeschluss über die Bereitstellung des Staatskredits in Form der sog.
Rückerstattungshilfe gemäß des Nieseigkohlenstoff- Gesetzes, das am 1.1.2022 in Kraft getreten ist.
Der Bau von Dukovany II soll im Jahre 2029 gestattet werden, die Inbetriebnahme des Blocks wird im Jahre 2036 vorausgesetzt.

"Die Schlüssel-Aspekte im Auswahlverfahren werden neben dem angebotenen Preis auch weitere Bedingungen sein, vor allem die Garantie der Lieferanten für das Einhalten des Zeitplans und des Budgets sein. Aus Sicht des Industrieministeriums ist auch der Maß der Einbindung der tschechischen Industrie in die Vorbereitung und in den Bau und der Transfer der Technologien wichtig, die einen unabhängigen Betrieb und Entwicklung des tschechischen Knowhows im Atombereich sichern,"sagte der Stellvertretende des Industrieministers Tomas Ehler.
/gr/



CEZ startete nach der Regierungszustimmung das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Dukovany – Blocks
17.3.2022 ceskenoviny.cz ctk

Die Energiegesellschaft CEZ startete das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Atomblocks in der Lokalität Dukovany. Fie Firma erhielt eine Zustimmung vom Industrieministerium. Der Block soll bis zum Jahr 2036 in Betrieb genommen werden. Es handelt sich um die größte Investition in der neuen Geschichte der Tschechischen Republik, sagte der Industrieminister Jozef Sikela. Der Staat wird laut ihm die Gefahrenlage aller drei Bewerber und ihrer Sub-Lieferfirmen laufend kontrollieren.
Die Auswertung des Auswahlverfahrens soll bis Ende des Jahres 2024 verlaufen. Der Bau soll im Jahre 2029 anfangen, der Probebetrieb soll m Jahre 2036 starten. Sikela sagte, dass die Teilnahme der tschechischen Firmen am Bau des neuen Reaktors 65% erreichen kann, was für die tschechischen Firmen Aufträge für höhere Dutzende Milliarden Kronen bedeuten würde.
„Wir wollen einen weiteren Schritt dazu machen, dass die Tschechische Republik energieautark wird, dass wir unsere Energiepolitik in der richtigen Richtung entwickeln,“ sagte der Premierminister Petr Fiala. Die vorherigen Regierung haben laut ihm die Entscheidung über das Auswahlverfahren nur verlegt, das Projekt hat dadurch mehrjährige Verspätung. Es handelt sich laut ihm um ein Schlüsselprojekt aus Sicht der Energieautarkie der Tschechischen Republik.
Fiala betonte, dass am Auswahlverfahren die Firmen nicht teilnehmen dürfen, die für Tschechien ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. „Was zum Beispiel das Putins Russland ist,“ sagte Fiala. Neben Russland darf nicht einmal China daran teilnehmen.

Der CEZ - Generaldirektor Daniel Benes sagte, dass der Start des Auswahlverfahrens in der Veröffentlichung der Vergabedokumentation an die Bewerber liegt, unter die EdF, KHNP und Westinghouose gehören. Laut Benes wird die Vergabedokumentation den Bewerber gerade jetzt veröffentlicht. Die ersten Angebote von den drei Bewerber wird CEZ bis zum 30.November dieses Jahre bekommen. CEZ wird danach mit den Bewerbern erneut verhandeln und wird zweite, verbesserte Angebote bekommen. Mit der Reihenfolge der Bewerber wird CEZ vor den Staat im Dezember 2023 vortreten, sagte Benes damit, dass der Vertrag bis Ende des Jahres 2024 unterzeichnet wird.
Der Finanzminister Zbynek Stanjura informierte, dass die erste Phae des Auswahlverfahrens aus Seite der Firma CEZ finanziert wird, der Staat wird ins Projekt knapp vor dem Baustart eintreten. Laut Sikela wird über die Reihenfolge der Bewerber der Preis entscheiden, aber auch eine möglichst hohe Teilnahme der tschechischen Firmen am Bau. Die Regierungsvertreter und CEZ behaupten nach wie vor, dass der neue Reaktor ca. 160 Milliarden Krone kosten soll. Der genaue Preis wird aber erst nach der Beendigung des Auswahlverfahrens bekannt sein.
Ein Bestandteil der Angebote wird auch eine unverbindliche Option für den Bau des dritten und vierten Blocks im Atomkraftwerk Temelin und eines sechsten Blocks in Dukovany sein. Laut Benes werden aber unverbindliche Angebote für den Bau weiteren Blöcken keinen Einfluss auf das heutige Auswahlverfahren haben. „In der Auswertung werden wir einen Block bewerten,“ sagte Benes.
Tschechien hat sechs Atomblöcke im zwei Atomkraftwerken.Zwei Blöcke, jeder mit einer Leistung von 1.000 MW in Temelin, vier kleinere mit einer Leistung von 4mal 510 MW in Dukovany.
/gr/
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