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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Anti-Atom - Monitoring der tschechischen Presse vom 14.3.2023:

Fukushima – 12 Jahre nach der Katastrophe
13.3.2023 Fernsehen CT24 21.31 Uhr

-Moderatorin:
Am Samstag jährt sich der Unfall von Fukushima, die größte Atomkatastrophe seit Tschernobyl in der Ukraine, zum 12. Der Unfall in Fukushima wurde durch ein Erdbeben und einen anschließenden Tsunami ausgelöst. Die japanische Regierung will noch in diesem Jahr mit der Einleitung von kontaminiertem Wasser aus dem zerstörten Kernkraftwerk in den Pazifik beginnen, was jedoch weder den örtlichen Fischern noch den Nachbarländern gefällt.

-Redakteurin:
Am 11. März 2011 um 14 Uhr und 46 Minuten der Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala den Ozean Dutzende von Kilometern vor der Nordostküste von Honshu. Ein gewaltiger Tsunami traf auf die Küstengebiete. Das Meerwasser verursachte unter anderem einen Stromausfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, wo die Reaktorabkühlung in der Folge versagte und der Kernbrennstoff überhitzte. Durch die Explosion von drei Reaktoren wurde Strahlung in die Luft freigesetzt. Wie jedes Jahr legten die Einwohner um genau 14 Uhr und 46 Minuten eine Schweigeminute ein, um der Tragödie zu gedenken. Fast 16.000 Menschen starben. Etwa 2 500 weitere wurden vermisst. Nach den neuesten Zahlen bleiben über 30 000 Japaner bis heute außer ihren Wohnungen.

-Fumlo KISHIDA, japanischer Premierminister:
Die Regierung wird sich weiterhin um den Wiederaufbau von Gemeinden, Industrie und Arbeitsplätzen bemühen.

-Redakteurin:
Im Januar gab die Regierung bekannt, dass sie in der ersten Hälfte dieses Jahres damit beginnen wird, das Wasser, das die Ingenieure zur Kühlung der havarierten Reaktoren verwendet haben, schrittweise ins Meer abzulassen. Nach Angaben von TEPCO, dem japanischen Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, gehen dem Standort die Stahltanks zur Lagerung des kontaminierten Wassers aus. Der Plan sieht vor, dass das Wasser vor dem Einleiten mit einem ALPS-System gereinigt wird, das die meisten radioaktiven Isotope entfernen soll.

-Tomohiko MAYUZUMI, TEPCO-Mitarbeiter.
In dieser Teststation züchten wir Flundern und Muscheln in mit ALPS behandeltem Meerwasser und in normalem Meerwasser. Wir können daran zeigen, dass das durch ALPS-System gereinigte Wasser aus dem Atomkraftwerk keine Auswirkungen auf das Wachstum und die Tritiumkonzentration in ihren Körpern hat.

-Redakteurin:
Experten zufolge sind die Auswirkungen der radioaktiven Stoffe nach dem Unfall im Kernkraftwerk weitgehend abgeklungen, aber die Fischereiindustrie in dem Gebiet hat sich bisher nicht wieder erholt, so dass die örtlichen Fischer befürchten, dass die Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer dem Ruf der örtlichen Fischerei einen weiteren Schlag versetzen wird. Niemand wird mehr den in diesem Gebiet gefangenen Fisch kaufen.

-Haruo ONO, einheimischer Fischer:
Ich kann meine Enkel nicht ermutigen, den Beruf des Fischers von mir zu übernehmen, weil wir einfach nicht wissen, was in Zukunft passieren wird.

Redakteurin
Japans Plan ist auch außerhalb Japans nicht attraktiv. Südkorea und China, um nur einige zu nennen.

-Mao NING, Pressesprecher des chinesischen Außenministeriums:
Ohne jegliche Konsultation mit anderen Seiten hat Japan den Plan zur Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer genehmigt und den Bau der Einleitungsanlagen beschleunigt. Das ist äußerst unverantwortlich!

-Moderatorin :
Und der Experte für unser Thema ist Marek Ruscak, Direktor der Forschungsabteilung für nukleare Sicherheit am Staatlichen Institut für Strahlenschutz. Bitte sagen Sie uns, wie Sie selbst die Frage der Einleitung des Kühlwassers aus den Reaktoren in Fukushima in die umliegenden Meere sehen. Ist es Ihrer Meinung nach sicher oder nicht, denn es gibt eine Kontroverse darüber?

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Es ist sicherlich sicher. Der Prozess ist sehr kontrolliert, wie in dem Bericht gezeigt wurde. Das grundsätzliche Problem ist ein soziales, damit es richtig kommuniziert wird, aber die Japaner verwenden einen siebenmal strengeren Grenzwert für die Einleitung. Aufgrund dieses Grenzwerts werden sie dieses Wasser jahrzehntelang einleiten, so dass der äquivalente Gewichtsanteil des Tritiums jedes Jahr mehr oder weniger zwei Proben Reis entspricht.

-Moderatorin :
Es geht hier also eher um das psychologische Moment, kurz gesagt, die Bevölkerung ist besorgt.

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Sicherlich, und ich verstehe die Besorgnis der Menschen vor Ort, natürlich ist es immer ein schwieriges Thema, aber wir versuchen, so viel wie möglich zu informieren.

-Moderatorin :
Was geschieht eigentlich mit den Überresten des Kernkraftwerks Fukushima und was wird in Zukunft geschehen? Wird es in ähnlicher Weise gesichert werden, wie wir es von Tschernobyl kennen?

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Nicht von Tschernobyl. Wir verwenden immer fortschrittlichere Methoden, um die radioaktiven Abfälle loszuwerden. Sogar die Tschechische Republik trägt mit innovativen Methoden dazu bei, die Menge des Abfalls und seine Radioaktivität zu verringern.

-Moderatorin :
Greenpeace hat die japanische Regierung dafür kritisiert, dass sie weiterhin auf die Kernenergie setzt, als ob es in dem Land keine Katastrophe gegeben hätte. Haben Sie Verständnis für diese Einwände? Hat Japan genug aus diesem speziellen Unfall gelernt, denn soweit ich weiß, will das Land weitere Atomkraftwerke bauen.

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Japan hat davon gelernt, die ganze Welt hat davon gelernt. Heute sind im Grunde alle Kernkraftwerke, auch die in unserem Land, dabei, Mechanismen, Systeme und Komponenten zur Verhinderung ähnlicher Unfälle einzuführen, so dass wir in der Lage sind, mit dem zurechtzukommen, was vor 15 Jahren noch für unmöglich gehalten wurde.

-Moderatorin
Können Sie konkreter darauf eingehen, wie zum Beispiel dem entgegengewirkt werden kann?

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Das größte Problem in Fukushima war der Wasserstoff, er ist explodiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir jetzt überall Combiner installiert haben, die diesen Wasserstoff abfangen, so dass es nicht mehr die Gefahr einer Explosion wie in Fukushima geben kann.

-Moderatorin :
Der Gouverneur der Präfektur Fukushima behauptet, dass das Gebiet bzw. die gesamte Präfektur dank der Dekontaminationsarbeiten im Grunde genauso sicher ist wie andere Gebiete in Japan oder anderswo auf der Welt. Wie haben die Behörden dort dies erreicht?

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Mit der Zeit nimmt die Aktivität einfach ab. Ich würde es nicht wagen, ausdrücklich zu sagen, dass wir dort sind, wo wir vor dem Unfall waren, aber wir sind in einem Zustand, der sicher ist. Natürlich gibt es Orte, an denen die sehr strengen Jahresgrenzwerte überschritten werden, aber handelt sich wirklich um sehr strenge Grenzwerte, die weit von jeder Gefahr entfernt sind. Aber es ist wirklich verantwortungsbewusst zu sagen, dass das Gebiet tatsächlich sicher ist.

-Moderatorin :
Schließlich scheint Fukushima weit weg zu sein, aber wir können die Folgen des Unfalls direkt vor unserer Haustür sehen, denn Deutschland hat als Folge dieser Katastrophe den vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Glauben Sie, dass die Kernkraft in Europa eine Zukunft hat? Jetzt, wo wir auch andere Risiken sehen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der russischen Aggression in der Ukraine?

-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Ich denke, dass wir gerade im Zusammenhang mit der russischen Aggression die Vorteile der Kernenergie sehen. Zunächst einmal wurde in der Ukraine im Grunde alles, was nicht nuklear war, direkt angegriffen. Kernkraftwerke behalten auch in einem solch extremen Konflikt ihren Status, dass sie ihre Sicherheit und ihre Funktionsfähigkeit aufrecht erhalten müssen. Und gleichzeitig verschafft sie uns - ich sage es jedem Nutzer der Kernenergie - Unabhängigkeit, weil wir nicht auf die Versorgung von irgendwoher angewiesen sind. Wir sind in der Lage, den Brennstoff für die kommenden Jahre zu organisieren und zu lagern.
/gr/



Das tschechische Staatsenergiekonzept wird mehr auf die Atomkraft setzen
14.3.2023 Technische Wochenzeitung Seite 7

Das Industrieministerium bereitet derzeit neue Thesen des Staatsenergiekonzepts vor. Es wurde erwartet, dass sich die bisherige Richtung der tschechischen Energiewirtschaft dadurch nicht grundsätzlich verändern wird, was auch in den letzten Tagen durch das Industrieministerium selbst bestätigt wurde.

Der Staat wird sein Energiekonzept, das er künftig auf die Kernenergie stützen will, nicht überdenken. Im Gegenteil, ihr Anteil an der Stromerzeugung soll von heute rund 36 % auf über 50 % steigen. Trotz eines massiven Ausbaus werden die grünen Quellen nicht ausreichen, um den Energiebedarf der Tschechischen Republik in Zukunft zu decken, so das Industrieministerium.

Vor einem Jahr erklärte die Regierung in ihrer Programmerklärung, dass sie die Zukunft des tschechischen Energiesektors in einer Kombination aus Kernenergie und dezentralen erneuerbaren Energiequellen sieht. Eines der Hauptziele der Regierung im Energiesektor war die Erneuerung der Photovoltaik. Spätestens im Jahre 2033 will die Regierung aus der Kohle aussteigen.

In den letzten Tagen haben Umweltorganisationen die tschechische Regierung aufgefordert, ihren Ansatz in der Energiepolitik zu ändern. Der Staat solle sich auf Innovationen und die Schaffung von Kapazitäten für die Entwicklung erneuerbarer Energien konzentrieren. Im Gegensatz dazu sollte er sich nicht auf nukleare Quellen "fixieren".
Die Pläne des Staates sehen jedoch anders aus: "Analysen zeigen, dass selbst der massive Ausbau der erneuerbaren Energien, bis zu zehn Gigawatt, es nicht ermöglicht, diese Quellen für die Grundlast zu nutzen, vor allem wegen ihrer geringen stündlichen Nutzung im Vergleich zu nuklearen Quellen", sagte David Hlustik von der Presseabteilung des Industrieministeriums als Antwort auf die Forderung der Umweltschützer.

Die Kernenergie der Zukunft

Die Kernenergie wird also in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das staatliche Energiekonzept sieht einen künftigen Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung von 48% bis 56% vor.
Der Staat bereitet derzeit den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany vor, der im Jahre 2036 fertig sein soll (auch wenn dieser Termin als unwahrscheinlich gilt). Das Ministerium arbeitet derzeit auch an der Entscheidungsgrundlage für die Vorbereitung weiterer neuer Blöcke in Dukovany und Temelin. Gleichzeitig wird der Bau von kleinen und mittelgroßen Reaktoren an mehreren Standorten im ganzen Land vorbereitet.

Das Unternehmen CEZ plant den Bau des ersten kleinen modularen Reaktors in Temelin, der im Jahr 2032 fertig sein soll. CEZ hat zwei weitere geeignete Standorte innerhalb der Kraftwerke Detmarovice und Tusimice identifiziert. Das Unternehmen will diese Standorte nun weiter untersuchen und überwachen, um endgültig festzustellen, ob sie tatsächlich für den Standort einer Kernkraftquelle geeignet sind. Die in der ersten Februarhälfte begonnenen Erkundungsarbeiten zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. CEZ plant, diese Phase im Herbst dieses Jahres abzuschließen. Die gesamten Erkundungsarbeiten werden 3 bis 5 Jahre dauern. Erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden.

Nach Ansicht des Industrieministeriums sind Kernkraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 8.000 Stunden pro Jahr und der Möglichkeit, strategische Reserven an frischem Brennstoff für viele Jahre anzulegen, unter den hiesigen geografischen Bedingungen die am besten geeignete emissionsfreie Quelle zur Deckung des künftigen Stromverbrauchs, der z. B. im Zusammenhang mit dem geplanten Übergang zur Elektromobilität erheblich steigen könnte.
/gr/


Bewohner von Detmarovice wollen keinen Reaktoren. Er hat aber auch seine Befürworter
14.3.2023 Wochenzeitung Karvinsko Seite 5 Tomas Januszek

Die Information, dass der Eigentümer des Kohlekraftwerks Detmarovice (das Energieunternehmen CEZ, Anm. d. Red.) plant, das größte Kohlekraftwerk des Landes so umzubauen, dass es Energie aus der Kernkraft erzeugen kann, hat bei den Einwohnern von Detmarovice Unmut, Verwunderung und manchmal sogar Bestürzung hervorgerufen.

Detmarovice - Die CEZ-Gruppe gab vor einigen Tagen bekannt, dass sie zwei weitere bevorzugte Standorte für kleine modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik identifiziert hat. Sie könnten in Tusimice in Nordböhmen und in Detmarovice in der Region Karvina gebaut werden.

MENSCHEN SIND DAGEGEN, ABER AUCH DAFÜR

Die Nachricht breitet sich wie eine Lawine in den Gemeinden aus, und viele Menschen sind von der Idee nicht begeistert. "Was soll ich sagen? Dass es Blödsinn ist. Das ist doch Schwachsinn! Schon die Anwesenheit des Kohlekraftwerkes belastet uns, die Menschen haben gesundheitliche Folgen.
Fragen Sie den Arzt, wie viele Leute Krebs haben", sagt eine Verkäuferin im Dorfzentrum.
Ob die Ängste der Anwohner vor einem möglichen Austritt von Radioaktivität berechtigt sind, müssen Experten beantworten. Was aber vor allem die jüngeren Anwohner, die jetzt im Kohlekraftwerk arbeiten, fürchten, ist der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
"Im Kernkraftwerk arbeiten nur Ingenieure, so dass Leute, die zum Beispiel als Tischler oder Automechaniker ausgebildet sind, keine Chance haben", sagt Pavel, 25, der seit zwei Jahren im Kohlekraftwerk arbeitet.
Aber nicht jeder im Dorf ist entschieden gegen die nukleare Zukunft des örtlichen Kraftwerks. "Es ist an der Zeit. Die Kohle geht aus, und irgendwo muss Strom erzeugt werden, ", sagt Honza, ein fünfunddreißigjähriger Einheimischer.
Auch František Hartl, ein Geschäftsmann aus Detmarovice, nahm die Nachricht von den Plänen des Kraftwerkbesitzers gelassen auf. "Es ist gut, ich bin dafür. Der modulare Reaktor ist eine Technologie, die zum Beispiel in Atom-U-Booten getestet wurde. Ich denke nicht, dass die Befürchtungen völlig unangebracht sind", sagt er.

BÜRGERMEISTER: VIELLEICHT WIRD DOCH NICHTS DRAUS

Der Bürgermeister von Detmarovice, Ladislav Rosman, zeigte sich überrascht von der Nachricht über die Pläne des Kraftwerksbetreibers. Er erinnert jedoch daran, dass es sich um eine Sache der weit entfernten Zukunft mit einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren handelt.
"Die SMR befinden sich noch in der Entwicklung, dann müssen sie getestet werden, und das wird einige Jahre dauern.
Das ist also eine Sache für die ferne Zukunft", sagt Rosman.
Er erinnert daran, dass die Installation eines kleinen Nuklearmoduls in Detmarovice noch immer nur ein Plan ist, dem eine detaillierte Untersuchung und Forschung vorausgehen wird. Dabei soll festgestellt werden, ob der Bau eines Reaktors an diesem Standort überhaupt möglich ist.

"Das Unternehmen ist noch nicht verpflichtet, die Anwohner zu informieren, CEZ hat bis jetzt nur die Regionalbehörde davon informiert. Ich gehe also davon aus, dass es eine Diskussion zu diesem Thema geben wird, sowohl mit dem Eigentümer der Anlage als auch mit den Anwohnern. Wenn es hier gebaut werden soll, muss man die Menschen darauf vorbereiten, ihnen erklären, was genau passiert, welche Risiken bestehen und so weiter. Es kann aber auch sein, dass am Ende nichts dabei herauskommt. Ich möchte keine Vorhersagen machen und überlasse das der Zukunft", sagte der Bürgermeister von Detmarovice.

AUSBLICK...

Im Moment ist die Richtung des Energieunternehmens CEZ klar - die Kohle geht zu Ende, und die Zukunft gehört der Kernenergie in kleinem und großem Maßstab.
"Im Rahmen ihrer Vision 2030 hat sich die CEZ-Gruppe verpflichtet, den Bau von kleinen modularen Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von über 1.000 MW bis zum Jahr 2040 vorzubereiten. Der erste kleine modulare Reaktor soll in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin in Südböhmen gebaut werden, bevor der neue große tschechische Kernkraftwerksblock in der Lokalität Dukovany in Betrieb genommen wird, von dem CEZ erwartet, dass er vor dem Jahr 2040 fertiggestellt wird. Kleine modulare Reaktoren könnten an den genannten Standorten (Detmarovice und Tusimice) jedoch bereits in der zweiten Hälfte der 30er Jahre gebaut werden", sagte Ladislav Kriz, Sprecher der CEZ-Gruppe.

Nach Ansicht von Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Direktor der Abteilung Neue Energie von CEZ, sind kleine modulare Reaktoren kein Ersatz für große Kernkraftwerke, sondern eine Ergänzung des Energiemixes der Tschechischen Republik als geeigneter Ersatz für Kohlekraftwerke und große Wärmekraftwerke.

DIE ERKUNDUNG HAT BEREITS BEGONNEN

Dass das derzeitige Kohlekraftwerk in Detmarovice nicht von heute auf morgen auslaufen wird, bestätigt der Sprecher der CEZ-Gruppe, Ladislav Kriz.
Ihm zufolge erfordert die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort eine Reihe von Erkundungs- und Überwachungsmaßnahmen, die mehrere Jahre dauern, bevor endgültig feststeht, ob der Standort für den Bau einer Kernkraftquelle geeignet ist.

"Die Erkundungsarbeiten, die in der ersten Februarhälfte begonnen haben, zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. Diese Phase der Arbeiten wird im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein. Ihr werden weitere Phasen folgen. Die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort erfordert eine Reihe von Erkundungsmaßnahmen, die drei bis fünf Jahre dauern, erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden", sagte ein Sprecher der CEZ-Gruppe.

Die modularen Reaktoren können in Serie erzeugt werden, und mehrere von ihnen können an einem Ort konzentriert werden, in der Regel an den Standorten der derzeitigen Kohlekraftwerke, die in naher Zukunft abgeschaltet werden sollen.
Kleine modulare Reaktoren können auch die zentrale Wärmeversorgung übernehmen, die derzeit vom Kraftwerk Detmarovice für Bohumin und Orlova bereitgestellt wird.
/gr/

CEZ ESCO wird in Ostravan den größten Batterriespeicher in ganz Tschechien errichten
14.3.2023 Trebicsky denik Seite 13 vit, rs

Tschechische Republik - CEZ arbeitet an der Umsetzung der Strategie "Saubere Energie für morgen", nach der bis zum Jahr 2030 neue Energiespeicher mit einer Kapazität von 300 MW gebaut werden sollen. Die größte Batterie in der Tschechischen Republik mit einer Kapazität von 10 MW wird auf dem Gelände des Energocenter Vitkovice unter der Leitung von CEZ ESCO gebaut.

Die Batterie von der Größe eines Einfamilienhauses soll zur Stabilisierung des tschechischen Energiesystems beitragen und wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres voll betriebsbereit sein.

"Das europäische Energiesystem verändert sich dynamisch, aber die Grundlage bleibt eine sichere Energieversorgung und Netzstabilität. Daher steigt der Bedarf an Kapazitäten, um Energie zuverlässig zu speichern oder umgekehrt schnell zu liefern, sowie so genannte Unterstützungsleistungen bereit zu stellen. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 neue 300 MW an Speicherleistung zu errichten und wir arbeiten intensiv an den ersten Großprojekten. Wir bereiten ähnliche Systeme auch in anderen Geländen vor", sagt Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von CEZ.

Der Akkumulator wird aus sechs 2,5 Meter hohen Batteriecontainern mit 34 Batteriemodulen, 3 Kühlkörpern und 3 Transformatoren bestehen. Die KORE Power-Batterien sind einzigartig und haben eine bis zu 20 Prozent höhere Kapazität im Vergleich zu bestehenden Speichersystemen.
/gr/

Die Wärme aus dem Atomkraftwerk Temelin wird nach Budweis erst in diesem Jahr geliefert
14.3.2023 MF DNES Seite 15 Michal Belsky

Die Leitung des Kernkraftwerks Temelin plant die ersten Tests der Heißwasserleitung für Ende September. Sie wird die Menschen in Budweis Anfang Januar mit Wärme versorgen.

Budweis - Vor genau vier Jahren begannen Arbeiter mit dem ersten Aushub von Mutterboden in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin, um die Ausgrabungen für die Heißwasserleitung nach Budweis vorzubereiten. Sie sollte den ursprünglichen Plänen zufolge bis Ende des Jahres 2020 fertiggestellt werden, aber das Projekt verzögerte sich aufgrund der Insolvenz des ursprünglichen Auftragnehmers, Tenza, um fast drei Jahre. Die Bauarbeiten stehen jetzt kurz vor dem Abschluss.

Das Konsortium ELTE/ESB, das Anfang Februar des letzten Jahres an die abgeschlossenen Arbeiten anknüpfte, hat nach einem neuen Ausschreibungsverfahren mit der Fertigstellung der Heißwasserleitung begonnen. ESB wurde jedoch kurz nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens vom Landgericht Prag wegen Vertragsmanipulationen im Wildgehege Lany verboten, an öffentlichen Aufträgen teilzunehmen. Nach Angaben des Sprechers des Kernkraftwerks Temelin , Marek Svitak, kann das Urteil die Fertigstellung der Heißwasserleitung in keiner Weise gefährden.

"Aktuell bleibt uns, 2 Kilometer von der Gesamtlänge 26 km der Heißwasserleitung fertigzustellen. Neben der Verlegung der Rohrleitungen werden die Arbeiten an den beiden Hängebrücken und den beiden Pumpstationen fortgesetzt. Die Station in Hluboka ist sowohl baulich als auch technisch fertiggestellt, und derzeit laufen die Abschlussarbeiten und die Vorbereitung der Tests. An der zweiten Station in der Nähe der Kreisstadt installieren die Arbeiter jetzt die Technik", beschreibt Bohdan Zronek, Direktor der Abteilung Kernenergie der Firma CEZ, den aktuellen Stand der Arbeiten.

Auch der anspruchsvollste Teil des Projekts steht kurz vor der Fertigstellung - zwei Hängebrücken, die zusammen über 200 Meter lang sind. Die erste von ihnen, die derzeit bereits fertiggestellt ist, führt über den natürlichen Lebensraum zwischen den Teichen Krivonoska und Pensky bei Hluboka nad Vltavou. "In diesem Bereich wird bereits alles für die Verlegung der Heißwasserleitung vorbereitet. Fast die gleiche Brücke wird jetzt in der Nähe des Bahnhofs Hluboka nad Vltavou gebaut. Beide Abschnitte sollen jetzt im Frühjahr fertiggestellt werden", sagte Zronek. Das Fundament der Brücken besteht aus V-förmigen Betonpylonen, die durch zwei 113 Meter lange Seile verbunden sind. "Die Konstruktion umfasst auch spezielle Windschutzvorrichtungen, die die Brücken vor dem Schwanken bei starkem Wind schützen werden", erklärt er.

Eine geringfügige Verzögerung wurde auch dadurch verursacht, dass Tenza die bereits verlegte Leitung überarbeitete und anschließend einige Teile reparierte, z. B. am Leckanzeigesystem. Wenn es jetzt keine Probleme mehr gibt, weder mit der technischen Auslegung der Heißwasserleitung noch mit dem Auftragnehmer, sollte die Wärmeversorgung der Regionalstadt Budweis im Frühherbst beginnen.

"Wir gehen davon aus, dass wir Ende September, Anfang Oktober die ersten Lieferungen erhalten werden, aber erst im technologischen Betrieb, wenn wir noch verschiedene Parameter der Lieferungen abstimmen. Ab Anfang des nächsten Jahres sollte die Heißwasserleitung voll in Betrieb sein und die Haushalte mit Wärme versorgen", sagt Roman Kubicek, Aufsichtsratsvorsitzender der Wärmekraftanlage Budweis.
Ihm zufolge verursachte die Verzögerung bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung Probleme für die Wärmekraftanlage Budweis selbst. Aufgrund der dreijährigen Verzögerung musste sie sich mehr Emissionszertifikate sichern als ursprünglich erwartet. "Wir hätten uns nicht damit befassen müssen, wenn die Fertigstellung pünktlich gewesen wäre. Glücklicherweise haben wir die Zertifikate rechtzeitig gekauft, als sie noch zu viel niedrigeren Preisen verkauft wurden, als sie jetzt an der Börse sind", erinnert Kubicek und fügt hinzu, dass die Firmenleitung diese Maßnahmen im Rahmen ihrer Strategie für eine grüne Stadt eingeführt hat.

Es ist die emissionsfreie Wärmeversorgung, die Zronek ebenfalls erwähnt. Er schätzt, dass die Heißwasserleitung ein Drittel des Wärmeverbrauchs in der Regionalstadt abdecken kann. "Im Winter wird Wasser mit Temperaturen von bis zu 140 Grad Celsius nach Budweis fließen. Das Kernkraftwerk soll vor allem die Siedlungen Sumava, Maj und die Prazska - Vorstadt mit der Wärme versorgen. Der genaue Zeitpunkt der ersten Lieferungen wird jedoch vom Ergebnis der Abschlussprüfungen abhängen", betont er.

Kubicek zufolge wird die Fertigstellung der Heißwasserleitung das gesamte städtische Heizungssystem stärken, was vor allem vor dem Hintergrund der Gaspreiserhöhungen zu begrüßen ist. "Wir stellen fest, dass neue Gebäude Zentralheizungen nutzen wollen, aber das gilt auch für ältere Häuser, die von Gas auf diese Heizmethode umsteigen. Wir könnten erreichen, dass im Jahr 2030 keine Kohle mehr für diesen Zweck verwendet werden muss", erklärt Kubicek.

Eine weitere gute Nachricht für die Einwohner der Stadt Budweis ist, dass trotz der Probleme bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung nicht mit einer Erhöhung des Wärmepreises zu rechnen ist. Allerdings musste die Wärmekraftanlage Budweis den Preis aufgrund der Inflation schon früher erhöhen. "Trotzdem sollten wir bei diesen Preisen die zweitgünstigste Regionalstadt im Land sein", lobt Kubicek seine Firma.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartilel aus dem AA-Monitoring in Tschechien vom 9.5.2023:

In Temelin will man kein Atommüll-Endlager

06.05.2023 Ceskobudejovicky deník ~ Seite 1 ~ EDWIN OTTA


Temelín hat man über das Atommüll-Endlager abgestimmt
Im Dorf sind alle dagegen.

Temelín - Die Gemeindevertreter von Temelín diskutierten in dieser Woche ihre Meinung über die mögliche Einrichtung eines Endlagers für abgebrannte radioaktive Brennelemente. Das Dorf in Sichtweite des Kernkraftwerks Temelin ist einer von vier Standorten, die für Tief-Erkundungsbohrungen ausgewählt wurden. Etwa fünfzehn Bürgerinnen und Bürger waren bei der Abstimmng anwesend. Die Debatte in der Gemeindevertretung dauerte Dutzende von Minuten.

Das Endlager soll an einem der vier ausgewählten Standorte gebaut werden. In der Region Budweis wurde der Standort Janoch im Katastergebiet der Gemeinde Temelin von der Staatlichen Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO) für dieses Projekt vorausgewählt.

Das Hauptthema der Diskussion war die Frage, ob die Einwohner des Dorfes ausreichend darüber informiert sind, was die Einrichtung eines Tieflagers für das Dorf bedeuten würde.
Der Bürgermeister von Temelín, Josef Vaca, wies darauf hin, dass das Endlager bereits seit mehreren Jahren diskutiert werde und Interessierte sich bereits aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Quellen informieren könnten. Gleichzeitig wies er zu Beginn der Diskussion darauf hin, dass die Temelíner Gemeindevertretung bereits einen Beschluss aus dem Jahr 2022 hat, der sich gegen die Einrichtung eines Endlagers ausspricht.
"Ich denke, wir werden zu demselben Beschluss kommen", sagte Josef Vaca in der Gemeinderat-Sitzung am Mittwoch, 3. Mai. Die Gemeindevertreterin Hana Hajková wies darauf hin, dass es sich um einen großen Eingriff in das Leben der Menschen in der Gemeinde handelt und dass auch die unterirdischen Wasserquellen in der Nähe des Endlagers gefährdet sein könnten.




In Temelin will man kein Atommüll-Endlager
6.5.2023 Ceskobudejovicsky denik Seite 3 - Fortsetzung




Eine Bürgerin schlug vor, Temelín solle der Plattform gegen das Atommüll-Endlager beitreten, in der sich mehrere Gemeinden (und andere Interessierte) zusammengeschlossen haben, um gegen die Errichtung eines Tieflagers auf ihrem Gebiet zu kämpfen. Dabei könnten die Erfahrungen der Plattform bei rechtlichen Verhandlungen genutzt werden. "Wir haben eine negative Stellungnahme abgegeben, aber es tut sich nichts, SURAO besteht darauf und fordert die Genehmigung für die Bohrungen", hieß es im Temeliner Gemeinderat. "Falls nötig, könnten wir eine rechtliche Vertretung in Zusammenarbeit mit dem Südböhmischen Kreis in Betracht ziehen", antwortete Josef Vaca. Er fügte jedoch hinzu, dass bei der Präsentation der SURAO in der Gemeinde vor zwei Jahren die Reaktion der Bürger nicht sehr groß war. Er betonte dann, dass es nicht stimme, dass die Gemeindevertretung dieses Projekt unterstütze.

Bei der Abstimmung über den Antrag des Umweltministeriums stimmten dann alle anwesenden Gemeinderatsmitglieder für eine ablehnende Stellungnahme zu den Erkundungsarbeiten. Bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit mit der Plattform gegen das Endlager erklärte Josef Vaca später gegenüber der Zeitung Deník, dass die Gemeindevertreter an mehreren Sitzungen der Plattform teilgenommen hätten. Und obwohl Temelin nicht an der Plattform beteiligt ist, sind sie jetzt alle auf der gleichen Startlinie. Nach Angaben des Temelíner Bürgermeisters müsste ein Beitritt zur Plattform von den Gemeindevertretern beschlossen werden.

/gr/



Atommülllager: Der Widerstand wächst

06.05.2023 Mlada fronta DNES Seite 5 Antonín Pelisek


Gemeinden wollen keine Terrain-Untersuchung für Endlager für radioaktive Abfälle



TEMELIN - In der Umgebung der Standorte, die für den möglichen Bau eines Endlager für radioaktive Abfälle vorausgewählt wurden, hat eine Terrain-Untersuchung begonnen. Das Umweltministerium hat nun den betroffenen Gemeinden ein Ansuchen um die Eröffnung der geologischen Arbeiten geschickt. Die Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO) kümmert sich um die Vorbereitungen für die Festlegung des passenden Standorts. In der Region Südböhmen hat sie den Standort Janoch bei Temelin ausgewählt. Weitere Standorte sind Horka und Hradek im Kreis Vysocina und Brezovy potok in der Region Pilsen. Alle Gemeinden sind mit der Untersuchung nicht einverstanden.


"Man muss wissen, wie fest das Gestein ist, ob es irgendwo gebrochen ist, wie das Wasser darin fließt und wie seine genaue Zusammensetzung ist. Und vor allem, wie sich die Tiefe auf all diese Parameter auswirkt", erklärt Marek Vencl, Leiter der geologischen Abteilung bei SURAO.
Der Staat will den endgültigen Standort bis zum Jahr 2028 auswählen und das Tieflager bis zum Jahr 2050 bauen. Der unterirdische Bereich wird zwei bis drei Quadratkilometer groß sein, während es an der Oberfläche mit einer Fläche von 15 bis 20 Hektar gerechnet wird. Für den Standort Janoch bedeutet dies, dass er vier Kataster umfassen wird - Driten, Hluboka nad Vltavou, Olesnik und den größten Teil in Temelin. Insgesamt wird die Untersucung mehr als 22 Quadratkilometer umfassen.

"Wir lehnen die Erkungsarbeiten ab"

Die Räte der betroffenen Gemeinden haben ihre Position zum Antrag auf die Untersuchung des Gebietes für spezielle Eingriffe in die Erdkruste erörtert. Die Stellungnahme von Hluboka nad Vltavou wurde vom Bürgermeister Tomas Jirsa unterzeichnet. Ihm zufolge ist sie seit mehreren Jahren unverändert und negativ. "Der Stadtrat lehnt den Plan zur Aufnahme von Erkundungsarbeiten in der Lokalität Janoch ab", heißt es im genehmigten Beschluss. Von den 19 Anwesenden sprachen sich 16 gegen die Erkundungsarbeiten aus, einer enthielt sich und zwei stimmten dafür. Auch Jirsa stimmte dagegen.


"Dies ist vor allem auf die Angst vor Unruhen, die Medialisierung und den Widerstand von Aktivisten zurückzuführen. Ich erinnere mich noch an diese Ereignisse, als das Kernkraftwerk Temelin gebaut wurde. Diese Art von Aufmerksamkeit können wir hier nicht gebrauchen", sagte Jirsa.

Die Gemeindevertreter von Olesnik lehnten die Erkundungsarbeiten mit allen ihren Stimmen ab. Sie haben sich bereits zu den Plänen für ein Tieflager auf ihrem Land geäußert und darauf hingewiesen, dass ihr Gebiet durch die ökologische Belastung der Uranerzaufbereitungsanlage belastet ist. Weitere ähnliche Projekte würden die Entwicklung des Dorfes zerstören, sagten sie.

Die Gemeinderäte von Temelin lehnten den Antrag ebenfalls ab. Einige von ihnen stört, dass sie nicht mehr Informationen über das Projekt haben. "Es beunruhigt mich, dass die Bohrungen hier die Grundwasserquellen gefährden werden. Ich wohne in Nova Ves an der Grenze des geplanten Endlagers, wo es keine öffentliche Wasserversorgung gibt", beschwerte sich Katerina Faktorova.

Katerina Vernerova aus der Siedlung Coufalka in der Nähe des nicht mehr existierenden Dorfes Knin macht sich ebenfalls Sorgen um Wasser und Wohnraum. Sie zog im Jahre 2014 auf der Suche nach Ruhe in der Natur auf den Hof in der Nähe des Waldes. Sie hat zwei Kinder und hält sich Haustiere. "Damals war hier noch nicht die Rede von einem Endlager, es tauchte erst vor zwei Jahren auf der Liste der ausgewählten Standorte auf. Das geplante Areal soll nur 250 Meter von meinem Haus entfernt sein. Von SURAO habe ich erfahren, dass hier eine Wand gegen Lärm errichtet wird. Und dass in der Umgebung 20 ha des Waldes entfernt werden,“ sagte Wernerova.

Gemeinden wollen eine stärkere Position

Kommunen und Verbände aus den ausgewählten Standorten sprechen sich seit mehreren Jahren gegen das so genannte Atomgesetz aus, das auch die Lagerung radioaktiver Abfälle betrifft. Der Verband Plattform gegen das Atommüllendlager, in dem sich unter anderem 35 Städte und Gemeinden zusammengeschlossen haben, kritisiert die allzu autoritäre Haltung des Staates. Die Gemeinden können sich zwar zu dem Projekt äußern, haben aber keine Möglichkeit, ein Veto einzulegen.
"SURAO hat mit dem Erkundungsverfahren begonnen, noch bevor das geänderte Gesetz verabschiedet wurde. Selbst dies berücksichtigt nicht die Rechte der lokalen Selbstverwaltungen, wie es in anderen entwickelten europäischen Ländern der Fall ist", kritisiert Antonin Seknicka, Sprecher der Plattform.

Vorzugsweise im Geheimen

Die Novelle wurde diese Woche vom Unterhaus in erster Lesung angenommen. Nach Angaben der Regierung erweitert sie die Kompetenzen der betroffenen Gemeinden, soll aber gleichzeitig die Vorbereitungen für den Bau eines Tieflagers für radioaktive Abfälle beschleunigen.
/gr/
Gabi Reitinger
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Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl der wichtigsten Zeitungsartikel aus Tschechien für den Zeitraum: 17.9. - 1.10.2023:


Eine Ausschreibung voller Fragezeichen. Der Bau von Dukovany droht zu einer Farce zu werden

29.9.2023 Forbes.cz Jan Strouhal




Am 2. Oktober sollten die Gebote für die größte Ausschreibung, die jemals in der Tschechischen Republik stattgefunden hat, eingereicht werden. Doch der Zeitplan für die Ausschreibung zur Fertigstellung des Kernkraftwerks Dukovany wurde verschoben. Und hinter den Bietern stehen Fragezeichen.

Es handelt sich um einen Auftrag, der der Tschechischen Republik helfen soll, bei der Stromerzeugung autark zu bleiben und, was noch wichtiger ist, den Übergang von der Kohle zu erleichtern. Die Fertigstellung des neuen Dukovany-Blocks sollte in der kommenden Woche klarere Formen annehmen - und die Tschechen sollten erfahren, wie viel dafür im Staatshaushalt veranschlagt werden soll.

Aber jetzt müssen wir erst einmal abwarten. CEZ gab bekannt, dass die Frist für die Einreichung der endgültigen Angebote auf Antrag eines der Bieter auf den 31. Oktober verschoben wurde. "Die Verlängerung der Frist wird den Zeitplan des Projekts in keiner Weise beeinträchtigen", sagte Ladislav Køíž, Sprecher des Energieriesen CEZ.

Er sagte auch, dass die Bieter bis zum Ablauf der Frist ein verbindliches Angebot für die Fertigstellung eines Blocks und ein unverbindliches Angebot für die Fertigstellung von drei weiteren Blöcken abgeben können, die das Land überlegt.

Der Energieexperte Jiøí Gavor sieht die Verschiebung der Bewerbungsfrist nicht als großes Problem an.

"Das ist nichts Ungewöhnliches. Vor allem, wenn es sich nur um eine einmonatige Verlängerung handelt, ist das akzeptabel", sagt er. Nach dem bisher veröffentlichten Zeitplan soll das neue Kraftwerksblock im Jahr 2036 mit der Einspeisung von Strom in das Netz beginnen. Um dies zu erreichen, müssen sie Bauarbeiten schon in sechs Jahren eingeleitet werden.

An der im vergangenen März eingeleiteten Ausschreibung beteiligen sich insgesamt drei Bieter: das amerikanische Unternehmen Westinghouse, das südkoreanische Unternehmen KHNP und die französische EDF. Ihre vorläufigen Angebote werden seit fast einem Jahr unter strenger Geheimhaltung von CEZ-Experten geprüft, die den Wettbewerbern Rückmeldungen für die endgültige Ausarbeitung ihrer Angebote geben.

Die drängendste Frage ist nun, ob alle drei Bieter ihre Angebote tatsächlich bis zur endgültigen Frist einreichen werden. Wird sich die Ausschreibung nicht in eine bilaterale Verhandlung verwandeln? "Die Gefahr besteht auf jeden Fall", stimmt Gavor zu.

Denn in den letzten Wochen sickerte durch die tschechischen Medien wie Seznam Zprávy und Ekonomický deník die Information durch, dass das amerikanische Unternehmen Westinghouse möglicherweise gar nicht an der Ausschreibung teilnehmen wird. Der amerikanische Konzern ließ dies jedoch unkommentiert, bis der Text veröffentlicht wurde.

Die Pikanterie dabei ist der laufende Rechtsstreit zwischen Westinghouse und dem südkoreanischen Kerntechniklieferanten KHNP der KEPCO-Gruppe.

Die beiden Unternehmen streiten sich um Nukleartechnologie, wobei Westinghouse der Auslöser für den Streit ist. Die Amerikaner behaupten, dass die Südkoreaner ihr geistiges Eigentum verletzen, wenn sie einen Kernreaktor ohne die Zustimmung des Unternehmens oder der US-Regierung ins Ausland exportieren.

Der Grund dafür ist, dass der südkoreanische Reaktor APR 1400 und andere von dem Kernkraftwerk angebotene Ausrüstungen die Technologie des Unternehmens enthalten - und daher müssen die Exporte nach Ansicht von Westinghouse von den USA genehmigt werden.

Die Klage wurde von Westinghouse im vergangenen Jahr eingereicht, um KHNP an der Beteiligung an Nuklearprojekten in der Tschechischen Republik und in Polen zu hindern, wo die Amerikaner mit der Regierung bereits den Bau mehrerer neuer Blöcke vereinbart haben. Sollte das Gericht zu ihren Gunsten entscheiden, dürften die Koreaner in beiden Ländern keine Kernkraftwerke bauen.

"Das gefällt mir überhaupt nicht. Ich sehe es als einen Konkurrenzkampf von Westinghouse, der an der Grenze zur Wettbewerbsethik liegt", meint Jiri Gavor.

Das Hauptproblem ist, dass die endgültige Lösung des Streits erst Ende 2025 erfolgen wird - zu einem Zeitpunkt, an dem der Lieferant des neuen inländischen Blocks bereits bekannt sein sollte und die Vorbereitungen für den Bau abgeschlossen sein sollten. Dies könnte KHNP in den Augen unserer Regierung bei der endgültigen Auswahl des Auftragnehmers schaden.



Hätten die Koreaner die Ausschreibung gewonnen und das Gericht hätte dann gegen sie entschieden, hätte das ganze Verfahren wiederholt werden müssen. Damit wären wieder mehrere Jahre der Vorbereitung vergeudet worden, wie vor neun Jahren, als die Regierung die Ausschreibung für die Fertigstellung von zwei Blöcken in Temelín annullierte.

"Generell muss jeder die Vor- und Nachteile einer möglichen Beziehung zu jedem einzelnen Lieferanten abwägen", sagte Petr Brzezina, Präsident von Westinghouse Czech Republic, in einem früheren Interview mit Forbes.

In einer hypothetischen, aber dennoch realistischen Extremsituation, in der Westinghouse nicht an der Ausschreibung teilnimmt und die Regierung beschließt, KHNP aus den oben beschriebenen Gründen auszuschließen, würde die Ausschreibung auf Verhandlungen zwischen der Regierung und der französischen EDF hinauslaufen.
In einer Reihe anderer Länder gibt es kein Ausschreibungsverfahren für Kernkraftwerke.

"Auch das ist möglich. Aber dann wäre es keine Ausschreibung mehr, sondern eine Verhandlung mit einem Bieter, mit der französischen EDF, über die Vertragsbedingungen. Schließlich gibt es in einer Reihe von anderen Ländern keine Ausschreibungen im Nuklearbereich. In dieser Hinsicht sind wir eine solche Ausnahme", sagte Gavor.

Klarheit wird es in einem Monat geben. Und dazu gehört auch, wie viel uns ein neuer Block kosten wird. In den Medien wird immer wieder eine Zahl aus dem Jahr 2020 genannt, als der Bau des Blocks auf 160 Milliarden Kronen geschätzt wurde. Bei den heutigen Preisen ist das schon utopisch.

Das Finanzministerium hat daraufhin eine Analyse vorgelegt, nach der ein Block zwischen 200 und 250 Milliarden Kronen kosten soll. "Ich denke, dass die pessimistischere Schätzung näher an der Realität ist", sagte Gavor.

Seine Worte werden durch jüngste Informationen aus dem neuen US-Kernkraftwerk Vogtle, das von Westinghouse gebaut wurde, bestätigt. Demnach ist der Preis für einen seiner Reaktoren, mit dem die Amerikaner auch in Dukovany konkurrieren, auf insgesamt mehr als 370 Milliarden Kronen angestiegen.

Unterdessen hat die tschechische Regierung noch nicht genau gesagt, wie der Bau der neuen Blöcke finanziert werden soll.
/gr/




Europa ohne Atomprogramm wäre zum Lachen

27.9.2023 All for power Jan Žižka



Die Einstellung zur Kernenergie in der Europäischen Union ändert sich zu ihren Gunsten, aber die Befürworter der Kernenergie werden einen harten Kampf vor sich haben. In einem Interview mit All for Power warnt der Europaabgeordnete Alexandr Vondra, dass Europa ohne sein Atomprogramm eine Lachnummer wäre. China, Russland und andere Länder haben es und werden es niemals aufgeben. "Der Verlust dieses Know-hows und der Möglichkeiten, die die Kernenergie bietet, wäre ein weiteres Verbrechen - diesmal ein geopolitisches. Wir haben dieses Thema noch nicht angesprochen, aber Europa schon", so der ehemalige Dissident und ehemalige Außen- und Verteidigungsminister Alexandr Vondra.

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-Frage: Wie entwickelt sich die Einstellung zur Kernenergie in Europa? Als die Europäische Kommission die so genannte Taxonomie vorlegte, die Grundsätze für nachhaltige Investitionen festlegt, schrieben Sie, dies sei ein Sieg für die Kernenergie. Aber in letzter Zeit gab es Berichte aus der EU, dass die Kernenergie wieder auf starken Widerstand stößt - zum Beispiel bei den Diskussionen über die Reform des Strommarktes. Sehen Sie das auch so?


Vondra: Die Taxonomie bedeutete nicht, die ganze Schlacht zu gewinnen. Das war nach Jahren der Niederlagen 1:0 in der ersten Halbzeit. Die zweite Halbzeit muss erst noch gespielt werden. Im Europäischen Parlament gibt es diese interfraktionellen Arbeitsgruppen, die Abgeordnete aus verschiedenen Parteien zusammenbringen, die sich über ein bestimmtes Thema einig sind. Es gibt interfraktionelle Gruppen und Freunde von langsam jedem Unsinn. Als ich im Sommer 2019 ins Europäische Parlament kam, habe ich gefragt, wo die interfraktionelle Arbeitsgruppe der Kernenergiebefürworter ist. Mir wurde gesagt, dass sie seit etwa fünfzehn Jahren nicht mehr existiert. Ich war zufällig bei einem Treffen zur grünen Taxonomie und fand heraus, dass die Kernenergie de facto benachteiligt sein soll, aber ohne dass sie überhaupt genannt wird. Ich sagte: "Lasst uns über die Kernenergie reden. Von einem grünen Abgeordneten erfuhr ich, dass ein solches Wort im Europäischen Parlament langsam gar nicht mehr ausge
sprochen werden darf. Der Vertreter der deutschen Christdemokraten nickte ihm zu. Ich beschloss, mich dafür einzusetzen, dass die Kernkraft nicht benachteiligt wird. Und das, obwohl ich die Taxonomie des grünen Finanzwesens selbst aus wirtschaftlicher Sicht für Unsinn halte



-Frage:Und warum?


-Vondra: Es ist eine Ideologisierung der Wirtschaft, und das geht immer schlecht aus. Aber wenn wir schon eine Taxonomie haben müssen, dann sollte wenigstens die Kernkraft davon nicht von vornherein benachteiligt sein. Und diesen Kampf haben wir gewonnen



-Frage: Nicht alle Befürworter der Kernkraft würden Ihnen zustimmen. Es gibt immer noch viele Beschränkungen für die Kernenergie. Ist das wirklich ein Sieg?


-Vondra:Wir haben gewonnen, weil die Kernenergie nicht von vornherein benachteiligt ist. Aber die andere Schlacht haben wir noch nicht gewonnen - dass sie als emissionsarme Energiequelle bevorzugt wird. Es geht uns zum Beispiel darum, dass die Finanzierung der Kernenergie durch die Europäische Investitionsbank nicht de facto verboten wird. Beachten Sie eine weitere Entwicklung. Die Suche nach einem neuen Leiter der Bank hat begonnen, und zu den Favoriten gehört Margrethe Vestager, die scheidende dänische Kommissarin mit einer Vergangenheit als Anti-Atomkraft-Aktivistin. Plötzlich sagt sie öffentlich, dass sie nichts gegen Atomkraft hat und dass die Europäische Investitionsbank, wenn die Politiker zustimmen, in aller Ruhe Atomprogramme finanzieren wird. Da ändert sich wirklich etwas. Ich glaube, dass der französische Präsident Emmanuel Macron hier eine große Rolle gespielt hat.
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Und ein weiterer kleiner Sieg ist, dass wir bereits die interfraktionelle Arbeitsgruppe für Atomkraft im Europäischen Parlament haben.



-Frage: Wie ist sie zustande gekommen?


Vondra:Irgendwann im Herbst 2019 habe ich Briefe an Europaabgeordnete geschickt, von denen ich dachte, dass sie interessiert sein könnten. Ich habe ein paar Antworten bekommen, aber die Franzosen waren still. Dann gab es den Covid. Und plötzlich, nach anderthalb Jahren, als das Covid langsam auslief, erhielt ich einen Anruf von Christophe Grudler, einem französischen Europaabgeordneten der liberalen Fraktion, der mir sagte, er wolle sich treffen. Er sagte zu mir: "Du hast eine gute Idee, Sascha. Ich würde es so machen - ich werde der Vorsitzende sein, du wirst mein Stellvertreter sein. Typisch französischer Ansatz, die tschechische realistische Antwort war ok. Heute arbeitet die interfraktionelle Arbeitsgruppe, deren Vertreter im Juli die Tschechische Republik besuchten. Sie konnten sich über die gesamte nukleare Kette in der Tschechischen Republik informieren – vom Studium an der Tschechischen Technischen Universität über die Forschung im Kernkraftinstitut in Øež bis hin zum Kernkra
ftwerk Temelin.Es war gut zu zeigen, dass die Tschechische Republik eines der wenigen Länder ist, die mit Ausnahme des Atommüll-Endlagers eine solche vollständige Kette vorweisen können. So stellt Škoda JS nach wie vor wichtige Teile des Reaktors her und ist unter anderem Unterauftragnehmer der französischen EDF beim Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C.



-Frage: Die Financial Times berichtete, dass die Befürworter der kleinen modularen Reaktoren im Europäischen Parlament aktiv werden. Was hat das mit Ihrer Arbeit zu tun?



-Vondra: Kleine modulare Reaktoren sind Teil eines technologischen Wandels, der vielen Experten und Abgeordneten bewusst ist. Sie würden es ermöglichen, Kernreaktoren billiger, in Serie und auf standardisierte Weise zu produzieren, ohne für jede Anlage eine spezifische Lösung entwickeln zu müssen. Außerdem können kleine Reaktoren viel effektiver zur allgemeinen Netzregulierung beitragen. Ihr Bedarf wird umso größer sein, je mehr wetterabhängige erneuerbare Energien wir haben. Große Reaktoren lassen sich nicht so einfach aus- und einschalten. Wasserstoff könnte perspektivisch bei der Energiespeicherung helfen. Die Deutschen wollen ihn mit Hilfe von Windkraft erzeugen, die Franzosen mit Hilfe von Kernkraft. Kleinere Reaktoren könnten als Energiequelle für die Grundbelastung funktionieren und gleichzeitig Stromdefizit ausgleichen,wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

-Frage: Die Europäische Kommission hat eine Reform des Elektrizitätsmarktes vorgeschlagen, bei der langfristige Verträge - im Falle von Kernkraftwerken sogenannte Contracts for Difference - eine größere Rolle spielen sollen. Aber einige Länder wollen die Kernenergie im Rahmen der neuen Regeln so weit wie möglich einschränken - die Österreicher und Luxemburger wahrscheinlich aus ideologischen Gründen, die Deutschen oder Italiener, weil sie befürchten, die französische Konkurrenz gegenüber ihren Unternehmen zu bevorzugen. Haben Sie nicht den Eindruck, dass der Widerstand gegen die Kernenergie aus einer Reihe von Gründen immer noch stark ist?


-Vondra: Das ist sicher so. Ich mache mir keine Illusionen, dass es wie am Schnürchen läuft. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass die Zeit auf unserer Seite ist, auf der Seite derjenigen, die glauben, dass es ohne Kernenergie nicht geht. Außerdem sind sich hier viele einig, dass Europa mehr an sich selbst denken muss und sich nicht ewig auf die Amerikaner verlassen kann. Das ist ein weiterer Grund, warum wir ein Atomprogramm brauchen. Wenn wir es nicht hätten, wären wir zum Lachen. China, Russland und andere Länder haben es und werden es nie aufgeben. Der Verlust dieses Know-hows und der Möglichkeiten, die die Kernenergie bietet, wäre ein weiteres Verbrechen - diesmal ein geopolitisches. Wir haben dieses Thema noch nicht angesprochen, aber Europa muss es noch tun.
/leicht gekürzt/



Wir haben das Vertrauen verloren, sagen die Bürgermeister. Sie lehnen das Atommüll-Endlager ab

24.9.2023, Budìjcká Drbna


Die Diskussionen um das geplante unterirdische Endlager für abgebrannte Brennelemente in Südböhmen reißen nicht ab. Einige Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben erklärt, dass die Unterstützung für das Endlager minimal ist und die Frustration der Bürger ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) will vier Gebiete für den Bau eines Endlagers untersuchen, nämlich Horka und Haádek in Vysoèina, Janoch bei Temelín in Südböhmen und Bøezový potok in der Region Klatovy.

Die Bürgermeister der Gemeinden Døíteò, Hluboká nad Vltavou, Olešník und Temelín unterzeichneten die gemeinsame Erklärung. "Die Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden und des Südböhmische Regionalrats haben ihre grundsätzliche Ablehnung eines der vier ausgewählten Standorte für das Endlager für abgebrannte Brennelemente mit dem Arbeitsnamen Janoch zum Ausdruck gebracht und sind mit dem Beginn der Erkundungsarbeiten an diesem Standort nicht einverstanden", schreiben sie in einer Pressemitteilung. Sie behaupten, dass sich der tschechische Staat über die staatliche Behörde SURAO in einen Standort in Südböhmen einmischt, der historisch mit großen Infrastrukturprojekten belastet ist. "Sei es die Zerstörung mehrerer Dörfer durch den Bau des Kernkraftwerks Temelín, die Überflutung eines Teils des Dorfes Purkarec und die Überschwemmung hunderter Ferienhäuser entlang des ursprünglichen Flusslaufs der Moldau beim Bau des Stausees Hnìvkovice oder die langfristige Lagerung von Uranerzrückständen
aus der Aufbereitungsanlage MAPE Mydlovary, deren Rekultivierung die umliegenden Dörfer permanent mit Staub, Gerüchen und massivem LKW-Verkehr belästigt. Das Projekt der Heiwasserleitung aus Temelin ist noch nicht abgeschlossen und unsere Kataster sind durch Energie- und Verkehrskorridore geteilt", so die Bürgermeister.

Wir weigern uns, von der Regierung in Geiselhaft genommen zu werden, sagen die Bürgermeister. Sie sind sich bewusst, dass das Gebäude im Interesse des Staates "irgendwo stehen muss". Deshalb hätten sie sich die ausführlichen Argumente des Staates anhören müssen, aber aufgrund der Unsicherheit, der nicht verankerten Rechte der dadurch betroffenen Gemeinden und vor allem der erwähnten Zivilisationslast der Region lehnen sie das Projekt ab.


"Wir haben das Vertrauen in eine effektive Lösung des Problems der Tieflagerung von abgebrannten Brennelementen verloren. Das Vorgehen des Staates führt zu unnötigen Streitigkeiten zwischen den Bürgern und verringert das gegenseitige Vertrauen. Die Überzeugungsarbeit der Behörde für nukleare Entsorgung SURAO hat eher den gegenteiligen Effekt. Die Unterstützung für das Endlager ist minimal und die Unzufriedenheit der Bürger, die wir vertreten, ist auf dem Höhepunkt. Wir fordern daher die Staatsbehörden auf, die vergeblichen Bemühungen zu beenden und umzudenken", so die Bürgermeister. Sie weigern sich, "von der Regierung als Geisel gehalten zu werden".

Auch die Plattform gegen das Endlager hat sich kürzlich zu dem Vorhaben geäußert. Sie verfolgt die Entwicklung des Projekts. In einer Pressemitteilung vom 14. September erklärten die Mitglieder der Plattform, sie glauben, dass die Regierungskoalition die Rolle der Kommunen stärken werde. "Die Mitbestimmung der Kommunen bei einem so außergewöhnlichen Bauwerk ist ein Prinzip, das in vielen demokratisch entwickelten Ländern üblich ist, vor allem in den Ländern, die bei der Genehmigung von Endlagern schon am weitesten fortgeschritten sind, wie Finnland und Schweden", schreiben sie. "Ich bin sicher, dass, wenn die Zustimmung der Gemeinden vorliegt und klare technische und sicherheitstechnische Regeln festgelegt werden, sowie die Entschädigung in der richtigen Höhe festgelegt wird, der Weg für die Suche nach dem endgültigen Standort offen sein wird. Denn dies ist der einzig richtige Weg, der in der demokratischen Gesellschaft, für die wir eintreten, möglich ist und zu dem Ziel führt, das
sich die staatlichen Behörden gesetzt haben - die Errichtung eines Atommüll-Endlagers", so Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommülllager.

Einen Tag später, am 15. September, berichtete die CTK-Agentur, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Unterhaus das Vetorecht der Gemeinden gegen den Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle auf ihrem Gebiet beschließen wird, obwohl Einzelpersonen der KDU-ÈSL, der Piraten und der SPD dies vorgeschlagen haben, entsprechend den Wünschen der betroffenen Gemeinden. Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) sagte, dass "das Vetorecht keine Entsprechung in ähnlich wichtigen Bauvorhaben von öffentlichem Interesse hat". Er erinnerte an die Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts aus dem Jahr 2020, wonach niemand ein Veto einlegen kann, nur weil er sich mögliche negative Auswirkungen in seiner Umgebung nicht wünscht. Dem Minister zufolge war die Möglichkeit eines Vetos nicht einmal im Entwurf des Gesetzes vorgesehen, der von der vorherigen Regierung unter Andrej Babiš (ANO) ausgearbeitet worden war.

Vít Kaòkovský (KDU-ÈSL), Klára Kocmanová (Piraten) und Radek Koten (SPD) schlugen vor, den Regierungsentwurf um eine Bedingung für die Zustimmung der Gemeinde zum Bau des Endlagers zu ergänzen. Kaòkovský selbst räumte jedoch in der Debatte ein, dass der Vorschlag keine Mehrheit im Plenum finden würde, wie die tschechische Nachrichtenagentur berichtete.

SÚRAO veröffentlicht alle technischen Studien auf seiner Website und die Ergebnisse aller Untersuchungen und Forschungen werden dort zu finden sein, sagte der Direktor der Verwaltung SURAO Lukáš Vondrovic gegenüber der ÈTK-Agentur. Nach der Genehmigung sollen Geologen an jedem Standort (Bøezový potok, Horka und Hrádek in Vysoèina und Janoch bei Temelín) bis zu zehn Bohrungen durchführen, sagte der Geologe Marek Vencl von SÚRAO gegenüber ÈTK. Bis zum Jahr 2028 soll klar sein, wo das Endlager gebaut wird, und im Jahre 2050 soll es in Betrieb gehen. Es soll einen halben Kilometer unter der Oberfläche liegen, das unterirdische Teil soll bis zu drei Quadratkilometer groß sein, während die Oberfläche 15 bis 20 Hektar groß sein wird.
/gr/



Gemeinden, wo das Atommüll-Endlager errichtet werden könnte, wollen die Notwendigkeit einer kommunalen Zustimmung im Gesetz verankern

20.9.2023 CTK


Die Gemeinden in der Region Böhmerwald wollen die Zustimmung der betroffenen Gemeinden als notwendige Bedingung in das kommende Gesetz über das Tiefenlager für radioaktive Abfälle aufnehmen. Dazu haben sie die Regierung und das Parlament in einem Brief aufgefordert. Da das Ministerium für Industrie und Handel weitere Atomblöcke vorbereitet und das Abfallvolumen zunehmen wird, fühlen sich die Bürgermeister nun unter Druck gesetzt, die Auswahl eines der vier in Frage kommenden Standorte für das Endlager zu beschleunigen. Bei einer so ernsten Sache sollten demokratische Grundsätze gelten, was nicht der Fall ist, erklärte Petr Klásek, der ehemalige Bürgermeister von Chanovice in der Region Klatovy, der von den zehn Gemeinden der Lokalität Bøezový potok mit den Verhandlungen über das Endlager beauftragt wurde, gegenüber der Tschechischen Presseagentur CTK. Weder der Regierungsvorschlag noch die Änderungsanträge des Parlaments sehen ein Vetorecht für die Gemeinden vor. Das Industrieministe
rium hat das Veto abgelehnt; die Interessen der Gemeinden, so die Behörde, können das Interesse des Staates am Erhalt der Kernkraft als einer der Säulen des tschechischen Energiesektors nicht übersteigen.


Der Gesetzentwurf des Industrieministeriums zu den Endlagerverfahren, der die Vorbereitung des Baus beschleunigen soll, wurde bereits in den Parlamentsausschüssen diskutiert. Nach Ansicht der Gemeinden handelt es sich dabei "nur um eine strenge Direktive". Die Bürgermeister fordern, in das Gesetz die Formulierung "Die Zustimmung der betroffenen Gemeinde ist eine notwendige Bedingung für die Festlegung des Standorts eines Tieflagers auf ihrem Gebiet" aufzunehmen. Sie weisen die Behauptung des Industrieministeriums zurück, dass das Vetorecht der Kommunen die Verwirklichung des öffentlichen Interesses verhindern würde. Als Beispiel führen sie Skandinavien an, wo der Staat eine Vereinbarung mit den Kommunen getroffen hat.

Die Kommunen lehnen das Endlager seit 20 Jahren ab, was durch den Beschluss der Abgeordneten bestätigt wurde. "Die aktuelle Eile kann nicht auf Kosten der zukünftigen Sicherheit gehen. Das Industrieministerium will hier hochradioaktive Stoffe für 100.000 Jahre unwiederbringlich lagern. Die Auswirkungen bedeuten die Verkleinerung oder das Verschwinden einiger Siedlungen, die Beeinträchtigung der Wasserquellen, die Veränderung des Landschaftsbildes, die Ablagerung von Abraum in der Gegend, die Belastung der Straßen und vieles mehr", so die Bürgermeister.

Dem Schreiben zufolge sehen sie die Realität des Krieges in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Gas- und Ölversorgung und verstehen die Notwendigkeit der Kernkraft. "Aber die direktive Vorgehensweise des Industrieministeriums und der SURAO-Beamten (Staatsverwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle) erdrücken uns, und die Meinung der Kommunen und Bürger wurde und wird überhaupt nicht berücksichtigt", heißt es in dem Brief.


"Das sich endlos wiederholende Problem der Gemeinden gegenüber dem Staat basiert auf einer Sache - der Unterdrückung der Rechte der Gemeinden, der Unfähigkeit, in irgendeiner Weise mit ihnen zu kommunizieren, ganz zu schweigen von der Entschädigung", sagte Petr Èotek, Bürgermeister von Chanovice (Verein für die Zukunft).

Ihm zufolge bestreiten die Gemeinden nicht, dass es irgendwo ein Endlager geben muss, aber sie stören sich an der Tatsache, dass niemand mit ihnen spricht oder zu ihnen kommt.

Der Gesetzesentwurf über die Verfahren im Zusammenhang mit dem Tieflager für radioaktive Abfälle, der derzeit im Unterhaus diskutiert wird, würde den Gemeinden 140 Tage Zeit geben, um sich zu dem Vorschlag für den Standort des Endlagers zu äußern, so die Änderungsanträge der Abgeordneten. Das Gesetz sollte das Industrieministerium auch ausdrücklich dazu verpflichten, den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und mit den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen zu erörtern. Das Gesetz sollte der Regierung dann die Möglichkeit geben, Ausgleichszahlungen an die betroffenen Gemeinden festzulegen, die über die im Gesetz festgelegten Beträge hinausgehen.

Im Juni stellte SÚRAO den Bürgern in Horažïovice die geplanten geologischen Arbeiten vor. Im Februar beantragte das Umweltministerium die Genehmigung für die Erkundung. Das Ministerium setzte das Verfahren im Juni aus und verlangt eine Ergänzung des Antrags. Nach der Genehmigung werden die Geologen an jedem Standort (Bøezový potok, Horka und Hrádek in Vysoèina und Janoch bei Temelín) bis zu zehn Bohrungen vornehmen, sagte der Geologe Marek Vencl von SÚRAO, das seit April geologische Kartierungen und biologische Untersuchungen durchführt.

SÚRAO veröffentlicht alle technischen Studien auf seiner Website, und auch die Ergebnisse aller Untersuchungen und Forschungen werden dort zu finden sein, erklärte der Direktor der Verwaltung SURAO, Lukáš Vondrovic, gegenüber der Agentur ÈTK. Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2028 klar ist, wo das Endlager gebaut wird, und es soll im Jahre 2050 in Betrieb gehen. Es soll einen halben Kilometer unter der Oberfläche liegen, der unterirdische Bereich soll bis zu drei Quadratkilometer groß sein, während die Fläche an der Oberfläche 15 bis 20 Hektar betragen wird.




Termin der Einreichung der Angebote in der Dukovany- Ausschreibung wurde wieder verschoben
19.9.2023 Seznam Zpravy.cz

"Nach Angaben einer mit dem Verfahren vertrauten Quelle der SZ Byznys hat das US-kanadische Unternehmen Westinghouse um eine Verschiebung des Termins gebeten. In den letzten Wochen gab es sogar Spekulationen, dass das Unternehmen gar kein endgültiges Angebot abgeben würde. Nun sieht es jedoch so aus, als ob CEZ die Angebote aller drei Bieter - neben Westinghouse sind dies die französische EDF und die koreanische KHNP - erhalten wird, wenn auch etwas später.

Dies ist das zweite Mal, dass die Firma CEZ die Frist verschoben hat. Ursprünglich sollte die Frist für die Abgabe der endgültigen Angebote am 15. September 2023 enden, doch auf Antrag von EDF wurde die Frist bis zum 2. Oktober 2023 verlängert.

"Die Verlängerung der Frist wird den Zeitplan des Projekts in keiner Weise beeinträchtigen. Die Bieter werden neben dem verbindlichen Angebot für einen Block in Dukovany auch unverbindliche Angebote für die anderen drei Blöcke abgeben", sagte der CEZ-Sprecher Køíž. Es wird erwartet, dass das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, nicht nur die Blöcke in Dukovany, sondern auch weitere Blöcke im Kraftwerk Temelín bauen wird, was die größte Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik darstellt.

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... rme-237033

/gr/






CEZ hat die Frist für die Einreichung des endgültigen Angebots für den Ausbau von Dukovany erneut verlängert. Erneut wurde ein Antrag auf Fristverlängerung gestellt
19.9.2023 ctk



Der Energiekonzern CEZ wird die Frist für die Einreichung der endgültigen Angebote für den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany erneut verlängern. Die Bieter haben nun bis zum 31. Oktober Zeit, statt wie bisher bis zum 2. Oktober. Damit ist ÈEZ der Bitte eines der drei Bieter nachgekommen. Der Zeitplan des gesamten Projekts solle nicht gefährdet werden, sagte CEZ-Sprecher Ladislav Køíž.


Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden. Erste Angebote für den Bau des neuen Blocks wurden im vergangenen Herbst von der französischen EDF, der südkoreanischen Firma KHNP und dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse eingereicht.

CEZ, das für das Projekt verantwortlich ist, hat keine Einzelheiten zu den Angeboten bekannt gegeben. Im Frühjahr führte CEZ mit den Bietern Klärungsgespräche, um einige der Ausschreibungsbedingungen und die ersten Angebote zu erläutern. Anschließend forderte CEZ sie auf, endgültige Angebote abzugeben.

Ursprünglich hatten die Bieter bis Mitte September Zeit, doch auf Antrag eines Bieters verschob der Auftraggeber die Frist auf den 2. Oktober, und nun wurde auf Antrag eines anderen Bieters allen drei eine weitere Fristverlängerung gewährt. Nach dem endgültigen Eingang der Angebote wird CEZ diese auswerten und den Bewertungsbericht der Regierung zur endgültigen Genehmigung vorlegen.


https://www.irozhlas.cz/ekonomika/cez-d ... 190756_nel
/gr/




Der tschechische Atomtraum sollte sich endlich auflösen.
Neue Reaktoren werden nur Schulden und teuren Strom bringen

Das Märchen vom billigen Atomstrom ist ausgeträumt und der Staat bereitet die Bürger auf einen Preisschock vor. Jeder neue Block wird eine Viertel- bis halbe Billion kosten, warnt Edvard Sequens.

18.9.2023 obnovitelne.cz


https://www.obnovitelne.cz/clanek/2710/ ... -elektrinu

Es sieht so aus, als ob CEZ und die Regierung die Tschechische Republik verschulden und den Strom für die zukünftigen Verbraucher teurer machen wollen. Das Industrie- und das Finanzministerium bereiten Dokumente für die Regierung vor, um die derzeitige Ausschreibung für einen Reaktor in Dukovany zu vervierfachen. So sollen in jedem unserer Kernkraftwerke zwei neue Reaktoren gebaut werden.

Insbesondere eine geheim gehaltene Analyse, die aus dem Büro von Minister Stanjura durchgesickert ist, hat die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen, die zum ersten Mal die wahren Kosten dieser nuklearen Visionen zugibt. Eine Billion Kronen, und wenn man die Kosten für die Finanzierung mit staatlicher Hilfe hinzurechnet, steigen die Kosten auf 1,75 Billionen Kronen

Anders ausgedrückt, ein AKW-Block kostet etwa 250 Milliarden, und wenn man die Finanzierungskosten hinzurechnet, 440 Milliarden Kronen. Die Ausschreibung ist fast vorbei, die Umschläge werden nach dem 4. Oktober geöffnet, also müssen wir die Öffentlichkeit vorbereiten, damit die Überraschung nicht zu groß ist. Weder die 140 noch die 160 Milliarden Kronen, die von den Industrieministern Havlicek und nach ihm Sikela immer wieder genannt wurden, ohne von den meisten Journalisten korrigiert zu werden, sind gültig. Aber der Ursprung dieser hoffnungslos unterschätzten Zahlen kommt von CEZ.

Wir sagen seit langem, dass die Kosten für einen 1.200-MW-Reaktor (der für Dukovany ausgewählt wurde) bei etwa 250 Milliarden liegen würden, und zwar auf der Grundlage einer Analyse der in Europa oder den USA gebauten Atomprojekte. Kürzlich zum Beispiel bei der Vorstellung einer Studie von Professor Stephen Thomas, Wer will Dukovany ausbauen? Seit der Veröffentlichung dieser Ergebnisse sind die Kosten der im Bau befindlichen Projekte jedoch wieder gestiegen, und dasselbe gilt für die Verzögerungen.

Die AP1000-Reaktoren, die Westinghouse für Dukovany angeboten hat (es sei denn, das Unternehmen zieht seine Beteiligung zurück, wie in den letzten Wochen angedeutet), gehören zu den sehr teuren Produkten der Atomindustrie. Sie kamen mit der Behauptung auf den Markt, dass die modulare Produktion (Teile der Anlage werden noch in der Fabrik zusammengebaut und vor Ort aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt) die daraus resultierende Investition billiger machen würde. Dies hat sich aber nicht bewahrheitet.

Der Bau von zwei AP1000-Blöcken in South Carolina endete mit einem Fehlschlag. Der Investor Scana beschloss im Jahre 2017, das riskante Kraftwerksprojekt in Summer nicht weiter zu verfolgen, nachdem er 9 Mrd. Dollar in den Bau investiert hatte. Die beiden von Westinghouse gelieferten AP1000-Reaktoren, deren Kosten ursprünglich auf 11 Mrd. Dollar geschätzt wurden, wurden zuletzt mit 22,9 Mrd. Dollar in Rechnung gestellt, als der Bau eingestellt wurde (umgerechnet auf die Größe und die europäische Währung zum Vergleich mit anderen Projekten bei 10.270 €/kW).

Die Aktionären des zweiten Reaktorpaars in Vogtle im US-Bundesstaat Georgia beschlossen, den Bau trotz einer siebenjährigen Verzögerung fortzusetzen und die Kosten auf 35 Mrd. Dollar mehr als zu verdoppeln (die Zahlen für beide US-Projekte enthalten die Finanzierungskosten, im Fall von Vogtle in Höhe von 14 380 €/kW), und der erste fertiggestellte Reaktor wird jetzt in Betrieb genommen.

Infolgedessen wird der Strom für die Verbraucher teurer sein, als wenn man sich von Anfang an dafür entschieden hätte, die Mittel und Anstrengungen in billigere erneuerbare Energien zu investieren. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren das große, aber unangebrachte Vertrauen in die billige Kernenergie und die Anreize der US-Regierung zur Wiederbelebung der Atomindustrie.

Auch der andere Bieter in der Ausschreibung, die französische EDF, ist mit seinen Projekten im Verzug und vor allem sind sie wesentlich teurer als ursprünglich geplant. Der im Bau befindliche EPR Flamanville 3 in Frankreich soll nun 13,2 Mrd. € kosten (so genannte Overnight-Kosten, d. h. ohne Finanzierungskosten), was 8.100 €/kW entspricht, während das finnische Olkiluoto einen ähnlichen Preis erreicht hat und das im Bau befindliche EPR-Paar im britischen Hinkley Point C bereits 38,2 Mrd. € kosten soll (ebenfalls Overnight-Kosten), was 11.700 €/kW entspricht.

Über das koreanische KHNP liegen nicht genügend Informationen vor, aber sicher ist, dass aufgrund der höheren Sicherheitsanforderungen in Europa teurer sein wird als die in den Vereinigten arabischen Emiraten im Bau befindlichen Anlagen. Entscheidend ist, dass sowohl die Koreaner als auch die Franzosen nicht über einen Reaktor mit einer maximalen Leistung von 1.200 MW für Dukovany verfügen. Ihr Angebot wird also einen Reaktor umfassen, der nirgendwo auf der Welt steht und noch nicht bestellt wurde. CEZ soll der erste sein. Kostenüberschreitungen und Verzögerungen sind also so gut wie sicher, wie es in solchen Fällen üblich ist.

Die neuen Blöcke bedeuten eine Reduzierung anderer Investitionen

Die Investition von fast zwei Billionen Kronen in eine der teuersten Energiequellen - Atomreaktoren - wird sich zwangsläufig in teurem Strom niederschlagen. Aber erst später. Durch die verabschiedete Lex Dukovany (Gesetz Nr. 367/2021) wird der Staatshaushalt zuerst für alles aufkommen, genauer gesagt, er wird das Geld an CEZ leihen, er wird für mindestens zehn Jahre Bauzeit keine Zinsen erhalten, und erst dann, wenn die Reaktoren fertiggestellt sind und mit der Produktion beginnen, wird all dies in den Strompreis einfließen.

Um eine so unvorstellbar hohe Summe für die "Atompriorität" der Regierung, wie Ministerpräsident Fiala es nannte, zu zahlen, muss auch überall gespart werden, wo es möglich ist. Einschließlich der Kürzung von Geldern für andere Infrastrukturen. Statt der Vorstellung eines industriellen Kreuzungspunkts Europas laufen wir Gefahr, in eine Schuldenfalle zu geraten.

Die oben erwähnte Analyse des Finanzministeriums warnt laut den Journalisten von Seznam Zpravy, denen sie vorliegt, "dass die Tschechische Republik die erwarteten zwei Billionen Atominvestitionen in den nächsten 20 Jahren nur bewältigen kann, wenn es ihr gelingt, die öffentlichen Finanzen 'mittelfristig' zu konsolidieren. Das bedeutet, dass das Defizit von etwa zweihundert Milliarden zwischen Staatsausgaben und -einnahmen gelöst werden muss. ... Eine "Reihe von Belastungen" für die öffentlichen Finanzen wird angegangen werden müssen, wie "eine alternde Bevölkerung, der Klimawandel, Sicherheit und Verteidigung oder die steigenden Kosten des Schuldendienstes". Wie die Autoren des Dokuments betonen, müssen diese und künftige Regierungen "dem Bau neuer Kernkraftwerke Vorrang einräumen und Strukturreformen durchführen." "

Derzeit werden verschiedene Versionen der Energiezukunft der Tschechischen Republik modelliert, die als Grundlage für die Entscheidungen der Regierung über den Nationalen Energie- und Klimaplan (Horizont 2030) und das staatliche Energiekonzept (mit Blick auf die Mitte des Jahrhunderts) dienen. Es werden Modelle verwendet, die die Ressourcen (einschließlich Energiesparmaßnahmen) für den Mix nicht nur nach ihrer Verfügbarkeit, sondern auch nach ihrem Preis auswählen, um den erwarteten Verbrauchsanstieg zu decken.

Die Modellierung ist nicht unproblematisch, da das Industrie- und das Umweltministerium selbst im grüneren Szenario einen neuen Reaktor in Dukovany und einen in Temelín vorantreiben, während die Input-Einstellungen absurd niedrige Obergrenzen für erneuerbare Energien enthalten. Und der Investitionspreis für die Kernenergie ist im Modell nur halb so hoch angesetzt wie in der Realität, so dass die Ergebnisse von Anfang an verfälscht sind.

Doch nun scheint es, dass die Arbeit von Dutzenden von Menschen und das Geld, das für diese Modellierung ausgegeben wurde, nur ein Deckmantel ist, denn unabhängig von den Ergebnissen und damit unabhängig von dem Geld, das tatsächlich für die Energiewende ausgegeben wird, soll ein extrem teurer Traum von der Kernenergie verwirklicht werden, koste es, was es wolle.

Von Edvard Sequens, Energieberater bei Calla - Verein zur Rettung der Umwelt
/gr/




Kinder der Erde: Planfeststellungsbeschluss für die Hochspannungsfernleitung von Temelín wurde aufgehoben
20.9.2023 Ekolist.cz



Kinder der Erde, drei Einzelpersonen und vier Gemeinden haben mit ihren Einsprüchen Erfolg


Am 1. September 2023 hob der Minister für Regionalentwicklung Ivan Bartos auf der Grundlage von acht Einsprüchen den Planfeststellungsbeschluss des Ministeriums vom 3. Februar 2022 über die Unterbringung einer 400-kV-Hochspannungsfernleitung vom Dorf Koèín in der Nähe des Kernkraftwerks Temelín bis zum Dorf Mírovka auf einer Länge von fast einhundertzweiundzwanzig Kilometern auf, da fünf verbindliche Stellungnahmen auf Wunsch einiger Einspruchsführer geändert wurden.

Das Verfahren dauert also siebeneinhalb Jahre nach Einreichung des Antrags durch ÈEPS, AG an. Die Kinder der Erde halten das Vorgehen des Ministers für erwartbar und logisch.

"Als wir Ende März 2022 unseren pauschalen Widerspruch mit einer Begründung ergänzten, in der wir eine Überprüfung von mehr als vierzig verbindlichen Stellungnahmen forderten und die Änderung mehrerer Bedingungen vorschlugen, erwarteten wir die Ergebnisse dieser Überprüfungen in vier Monaten und die Entscheidung in weiteren zwei Monaten.

Letztendlich hat das Einspruchsverfahren anderthalb Jahre gedauert, und in fünf Stellungnahmen wurden Änderungen vorgenommen, was ein Erfolg ist", sagte Miroslav Patrik, Vorsitzender des Vereins Kinder der Erde


Aus der Entscheidung des Ministers geht hervor, dass das Landwirtschaftsministerium in zwei Stellungnahmen zum Schutz von Waldrändern und Waldflächen vier neue Anforderungen hinzugefügt hat, das Umweltministerium fünf Anforderungen in der Stellungnahme zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen geändert hat, das Kreisamt der Südböhmischen Region sechs Anforderungen gestrichen und eine in der Stellungnahme zum Schutz wichtiger Landschaftselemente geändert hat, und das Kreisamt der Region Vysocina in seiner Stellungnahme zum Schutz des Landschaftscharakters eine Anforderung aufgelöst hat.


Auf die anderen Einwände ist der Minister nicht eingegangen, so dass sie vom Ministerium für die regionale Entwicklung behandelt werden müssen.

"Die lange Dauer des Planfeststellungsverfahrens ist auf die Mängel des CEPS-Antrags zurückzuführen, der ergänzt und eingeschränkt werden musste, so dass das Ministerium das Verfahren sechsmal unterbrochen hat.

Ein weiterer Grund ist die Komplexität des Projekts, so dass das Ministerium für regionale Entwicklung nach der Zusammenstellung aller Unterlagen eineinhalb Jahre brauchte, um im Februar 2022 den Planfeststellungsbeschluss zu erlassen.

Das Berufungsverfahren dauerte dann weitere eineinhalb Jahre, bis die Mängel in den fünf verbindlichen Stellungnahmen aufgedeckt wurden", beschreibt Patrik die Verzögerungen im Verfahren.

Laut Patrik ist unklar, wie das Genehmigungsverfahren für den Bau einer ähnlichen Hochspannungsleitung nach dem neuen Baurecht, das dem Antragsteller eine umfassende Genehmigung innerhalb von etwa einem Jahr nach Antragstellung garantieren soll, ablaufen würde, wenn allein das Planfeststellungsverfahren für die Leitung bisher mehr als sieben Jahre läuft.


"Kinder der Erde beteiligen sich gemeinsam mit anderen tschechischen und österreichischen Verbänden ab Juni 2021 auch am Planungsverfahren für den fünften AKW-Block in Dukovany und am Planungsverfahren für die Unterbringung der Straßen in dessen Umgebung.

Vorläufig sollte das Ministerium für regionale Entwicklung beide Entscheidungen bis Ende Oktober erlassen, aber die Frist könnte sich noch einmal erheblich verzögern", erinnert Patrik.

Nach Angaben der Regierung soll der neue Kernkraftwerksblock etwa 160 Milliarden Kronen kosten und zwischen den Jahren 2029 und 2036 gebaut werden. Sollte der Bau stattfinden, könnten die Kosten doppelt so hoch sein und die Bauzeit um die Hälfte länger sein, so Kinder der Erde.
/gr/




Wenn die Koreaner den Streit verlieren, können sie kein Atomkraftwerk in der Tschechischen Republik und Polen bauen, sagt Westinghouse
21.9.2023 Tschechischer Rundfunk



Zwei der drei Teilnehmer an der Ausschreibung für den Bau des Kernkraftwerksblocks in Dukovany werden ihren Streit wahrscheinlich bis Ende 2025 fortsetzen. Sie verfolgen dies vor Gericht in einem Schiedsverfahren. Das amerikanische Unternehmen Westinghouse und das südkoreanische Unternehmen KHNP aus der KEPCO-Gruppe streiten sich um die Technologie des Kernreaktors. Westinghouse sagt, es handele sich um sein geistiges Eigentum und die Koreaner hätten kein Recht, die Reaktoren ohne die Zustimmung der US-Regierung oder des Unternehmens zu exportieren. KHNP bestreitet dies.

https://www.irozhlas.cz/ekonomika/jader ... 211450_lpr

Dabei könnte eine Niederlage des südkoreanischen Auftragnehmers für die Tschechische Republik eine ernsthafte Komplikation bei der gesamten Ausschreibung bedeuten. Auf Anfrage des Tschechischen Rundfunks bestätigte Westinghouse, dass der Streit zu einem Lieferverbot für den südkoreanischen Reaktor führen könnte.

Und das nicht nur für die Tschechische Republik, sondern auch für Polen, wo KHNP von der dortigen Regierung bereits einen Auftrag für den Bau eines Kernkraftwerks erhalten hat.

"Ein positiver Schiedsspruch zugunsten von Westinghouse würde bedeuten, dass KEPCO/KHNP-Projekte mit Westinghouse- Reaktortechnologie nicht ohne die Zustimmung sowohl von Westinghouse als auch der US-Regierung durchgeführt werden könnten. Ein erfolgreicher Schiedsspruch zu Gunsten von Westinghouse würde bedeuten, dass KEPCO/KHNP nicht das Recht hätten, ein neues Reaktorprojekt außerhalb Koreas zu verfolgen und erfolgreich abzuschließen", sagte Westinghouse-Sprecher Jiri Uhlir.

Die Gegenseite bestreitet jedoch, dass es bei der tschechischen Ausschreibung aufgrund des US-Streits zu Komplikationen kommt.

Die Bieter müssen bis Ende Oktober verbindliche Angebote für die Lieferung eines Reaktorblocks für Dukovany sowie eine unverbindliche Option für drei weitere Blöcke abgeben.

Ursprünglich sollte die Frist am 2. Oktober enden, aber CEZ hat sie auf Wunsch eines der Bieter, bei dem es sich nach Angaben des tschechischen Rundfunks um Westinghouse handelt, um einen Monat verschoben.

"Die KHNP bemüht sich nach Kräften, bis zur neuen Frist ein aktualisiertes Angebot vorzulegen, und bleibt bei ihrem Standpunkt, dass es keine Probleme mit dem Export ihrer Kernkraftwerke in die Tschechische Republik oder nach Polen gibt", sagte Minhwan Chang, ein Vertreter des Prager Büros der KHNP, auf die Frage nach dem Streit mit Westinghouse.

CEZ hat bis Januar 2024 Zeit, die Angebote der Bieter, zu denen auch das französische Unternehmen EdF gehört, zu bewerten und der Regierung zur Entscheidung vorzulegen. Anschließend wird CEZ einen Vertrag mit dem Gewinner ausarbeiten.

Anfang dieser Woche erzielte ein südkoreanisches Unternehmen einen Teilerfolg in einem US-Gerichtsverfahren.

Wie die koreanische Tageszeitung JoongAng Daily berichtet, hat ein Bezirksgericht in Washington, bei dem Westinghouse im vergangenen Oktober gegen KHNP geklagt hatte, um es daran zu hindern, Nukleartechnologie in der Tschechischen Republik und in Polen anzubieten, nun zugunsten von KHNP entschieden.

Es akzeptierte das Argument von Westinghouse, dass die Befugnis zur Durchsetzung von Ausfuhrbeschränkungen ausschließlich dem US-Generalstaatsanwalt übertragen wurde.

"Daher hat Westinghouse, eine private Einrichtung, die nicht die US-Regierung ist, keine Rechtsgrundlage, um Maßnahmen gegen KHNP durchzusetzen", beschrieb der Server die Entscheidung des Gerichts.



Er fügte aber auch hinzu, dass die ganze Angelegenheit keineswegs erledigt sei. In der Abweisung wurde nämlich nicht darauf eingegangen, ob KHNP durch das Anbieten der Technologie im Ausland tatsächlich die geistigen Eigentumsrechte von Westinghouse verletzt hat.

Die Klage des US-Unternehmens stützt sich auf die Tatsache, dass der südkoreanische Reaktor APR 1400 und andere Ausrüstungen des angebotenen Kernkraftwerks Westinghouse-Technologie enthalten. Nach den einschlägigen Vorschriften der US-Regierung unterliegt die Ausfuhr von Nukleartechnologie an ausländische Unternehmen in solchen Fällen der Genehmigungspflicht.

KHNP verteidigt sich jedoch damit, dass es zwar in der Anfangsphase der Reaktorentwicklung Unterstützung von Westinghouse erhalten habe, die zugrunde liegende Technologie aber von dem Unternehmen in Südkorea entwickelt worden sei und daher nicht den US-Ausfuhrbeschränkungen unterliege.

Westinghouse kommentierte die Entscheidung des Gerichts mit den Worten, es handele sich lediglich um eine Feststellung, dass die Durchsetzung von Ausfuhrkontrollen für Ausrüstungen in die Zuständigkeit der US-Regierung falle.

"Das Unternehmen beabsichtigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen", so David Durham, Präsident von Westinghouse Energy Systems, in einer Erklärung.

Er betonte außerdem, dass die Entscheidung des Gerichts keinen Einfluss auf das laufende Schiedsverfahren gegen KHNP habe, bei dem es um die unerlaubte Weitergabe von geistigem Eigentum von Westinghouse außerhalb Koreas" gehe.

"Westinghouse hat sich verpflichtet, sein geistiges Eigentum zu schützen, und wir gehen fest davon aus, dass wir in dem Schiedsverfahren in allen Punkten erfolgreich sein werden. Das Schiedsgericht hat bestätigt, dass eine endgültige Entscheidung nicht vor Ende 2025 zu erwarten ist", sagte Durham.


Stellungnahme von CEZ dazu:



Der halbstaatliche Energieversorger CEZ verfolgt die Entwicklung des Rechtsstreits, und laut einer Erklärung des Unternehmens gegenüber dem Tschechischen Rundfunk hat sich hinsichtlich der Fortsetzung der Ausschreibung noch nichts geändert.

"Wir haben von den Bietern eine Bestätigung ihres Eigentums an den Rechten an der angebotenen Technologie angefordert und erhalten, sowohl in der Sicherheitsbewertung als auch in den eigentlichen Angeboten", sagte CEZ-Sprecher Ladislav Køíž.

Er sagte insbesondere, dass CEZ eine Bestätigung des südkoreanischen Anbieters vorliegt, dass er der Eigentümer der Nukleartechnologie ist.

"Ihr Projekt APR 1400 wurde in Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten lizenziert, ebenso wie die sogenannte Design-Zertifizierung der US-Nuklearaufsichtsbehörde", sagte Køíž.
/gr/
SanWa94
Beiträge: 20
Registriert: Mi 29. Sep 2021, 09:12

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von SanWa94 »

Vielen Dank für Deine Übersetzungen und Danke für Deine heutige für uns interessante CZAP Meldung!
Gabi Reitinger
Beiträge: 169
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte CZ-Zeitungsartikel vom 3.10.2023:

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Lasst Janoch in Ruhe, sagen die Gemeindevertreter von Dříteň, Hluboká nad Vltavou, Olešník und Temelín zur Regierung

19.09.2023 ceskypohled.eu Alois Žižka



Die Vertreter der Gemeinden Dříteň, Hluboká nad Vltavou, Olešník und Temelín sowie der Kreisrat der Südböhmischen Region haben ihre grundsätzliche Ablehnung eines der vier ausgewählten Standorte für die Lagerung abgebrannter Brennelemente mit dem Arbeitsnamen Janoch zum Ausdruck gebracht und sind mit dem Start von Erkundungsarbeiten an diesem Standort nicht einverstanden.

Vor neun Monaten bestätigte die Regierung vier Standorte, an denen die Erkundung im Hinblick auf die endgültige Standortauswahl für das Atommüll-Endlager fortgesetzt werden soll. Einer davon liegt in der Region Südböhmen, in der Nähe von Temelín.


"Mit diesem Plan dringt der tschechische Staat über die staatliche Firma SURAO in das Gebiet Südböhmens ein, das in der Vergangenheit mit riesigen Infrastrukturprojekten belastet war, und die Menschen haben in ihrem kollektiven Gedächtnis all die negativen Erscheinungen, die diese Projekte begleiteten oder begleiten", einigen sich die Bürgermeister der Gemeinden in einer Erklärung. Sei es die Zerstörung mehrerer Dörfer durch den Bau des Kernkraftwerks Temelín, die Überflutung eines Teils des Dorfes Purkarec und die Überschwemmung hunderter Erholungshäuser entlang des ursprünglichen Flusslaufs der Moldau beim Bau des Stausees Hněvkovice oder die langfristige Entsorgung von Uranerzrückständen aus der MAPE-Aufbereitungsanlage, wo die Sanierung dieser Abraumhalden durch Staub, Geruch und massiven LKW-Verkehr eine ständige Belästigung für die umliegenden Dörfer darstellt. Das Projekt der Heißwasserleitung ist noch nicht abgeschlossen, und unser Katastergebiete ist durch Energie- und Verkehrskorridore geteilt.


Bürgermeister von Dříteň, Hluboká nad Vltavou, Olešnik und Temelin schreiben weiter:
"Wir haben schon oft bewiesen, dass wir nicht zu denen gehören, die alles Neue von vornherein ablehnen. Wir wissen, dass Bauten im Interesse des Staates, seien es Straßen, Industriegebiete oder eben Lagerstätten für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken, 'irgendwo stehen müssen'. Wir haben uns die Argumente des Staates angehört, aber aufgrund der Ungewissheit, der ungeklärten Rechte der Gemeinden und vor allem der bereits erwähnten zivilisatorischen Belastung unserer Region wollen wir dieses Projekt nicht auf unserem Gebiet.


Wir haben das Vertrauen in eine effektive Lösung des Problems des Tieflagers für abgebrannte Brennelemente verloren. Das Vorgehen des Staates führt zu unnötigen Streitigkeiten zwischen den Bürgern und schwächt das gegenseitige Vertrauen. Der Effekt der Überzeugungskampagnen der Behörde für nukleare Entsorgung SURAO hat eher das Gegenteil bewirkt. Die Unterstützung für das Endlager ist minimal und die Unzufriedenheit der Bürger, die wir vertreten, ist auf dem Höhepunkt. Wir fordern daher die Staatsbehörden auf, die vergeblichen Bemühungen zu beenden, umzudenken und ihre Vorgehensweise zu verändern. Weiterer Druck auf die Kommunen verschlimmert die Situation nur, und wir weigern uns, von der Regierung als Geisel genommen zu werden. Unser gemeinsames Interesse ist die Sicherheit und Entwicklung unserer Region, die zu vertreten wir die Ehre haben. Wir lehnen das Projekt des Atommüll - Endlagers vollständig und unmissverständlich ab und haben nicht die Absicht, diese Position zu ändern."

https://www.ceskypohled.eu/janoch-necht ... a-temelin/

/gr/



Sirenen und Hubschrauber in Temelín. Das Kernkraftwerk informiert die Umgebung im Voraus über die Übung

2.10.2023 JC Ted



TEMELIN - Vom 3. bis 9. Oktober werden Hubschrauber über dem Kernkraftwerk Temelín fliegen. Grund dafür sind mehrere Übungen. Die Einheiten des integrierten Rettungssystems werden die Rettung von Menschen aus Hochbauten üben, und die Polizei wird den Schutz des Kraftwerks üben. Unabhängig davon wird das Kraftwerk am Mittwoch, dem 4. Oktober, einen regelmäßigen Sirenentest durchführen. Die Anwohner der umliegenden Gemeinden werden von den Übungen nicht betroffen sein, aber die Menschen in der Umgebung könnten die Sirenen hören. Aus diesem Grund hat die Betreiberfirma CEZ die Bürgermeister und die registrierten Nutzer per SMS-System im Voraus informiert.


Dienstag, 3. Oktober, Hubschrauberüberflüge, Mittwoch, 4. Oktober, Sirenentest, Donnerstag, 5. Oktober, und Montag, 9. Oktober, Hubschrauberüberflüge. Dies ist der Zeitplan für die Tests und Übungen im Kernkraftwerk Temelín in den kommenden Tagen. Obwohl die Auswirkungen auf die Umgebung minimal sein werden, informieren die AKW-Vertreter die Umgebung im Voraus. "Es wird keine Sperrungen geben, und es wird auch keine große Anzahl von Soldaten anwesend sein wie bei anderen Übungen. Allerdings sind Hubschrauberüberflüge nicht üblich, der Sirenentest ist zwar regelmäßig, aber länger als im Rest der Republik. Alles kam in einem relativ kurzen Zeitraum zusammen. Deshalb haben wir es vorgezogen, die Informationen im Voraus an unsere Umgebung weiterzugeben", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

Alles beginnt am Dienstag, dem 3. Oktober, mit einer Polizei-Übung, bei der eine Spezialeinheit zum Schutz des Kernkraftwerks den Abstieg aus einem Hubschrauber mit anschließendem Eingreifen üben wird. Am Mittwoch findet auf dem Kraftwerksgelände ein Sirenentest statt, der weniger als fünfzehn Minuten dauern wird. Die Energietechniker beginnen mit dem Test, den sie laut Gesetzgebung zweimal im Jahr durchführen müssen, um die Mittagszeit. Ein ununterbrochener Ton von 140 Sekunden Dauer wird viermal auf dem Gelände von Temelín ertönen.

Am Donnerstag, dem 5. Oktober, werden die Feuerwehrleute der Regionen Südböhmen und Pilsen in Zusammenarbeit mit der Armee die Rettung von Menschen aus Höhen üben. Und am Montag, dem 9. Oktober, wiederholt die Polizei die Übung vom 3. Oktober. Während die Sirenen von den Menschen in der Umgebung des Kraftwerks gehört werden können, werden bei den übrigen drei Übungen Hubschrauber über das Kraftwerk fliegen. Im Falle der Polizei-Übung kommen noch die Geräusche von Schreckschusswaffen und Rauch von Rauchbomben hinzu.

/gr/




Die Temelín-Heißwasserleitung wird endlich in Betrieb genommen

3.10.2023 Technische Wochenzeitung Seite 31


Die Temelín-Heißwasserleitung wird endlich in Betrieb genommen

Im September dieses Jahres startet die 26 km lange Warmwasserleitung von Temelín nach České Budějovice/ Budweis ihren Probebetrieb. Der Bau, der vor mehr als 30 Jahren geplant wurde, wird ein Jahr lang im Probebetrieb sein.

Die Temelín-Wärme soll 30 % der Wärmeproduktion für die Stadt Budweis decken, den Rest wird das städtische Heizwerk aus eigenen Quellen bereitstellen. Temelín wird jährlich 750 TJ Wärme an die Stadt liefern, hauptsächlich für die Wohnsiedlungen Vltava, Šumava, Máj und Pražské předměstí.

Temelín ist mit Budweis durch zwei 26 km lange Leitungen mit einem Außendurchmesser von 80 cm verbunden. Beide liegen mindestens 1,3 m unter der Erde. Die Gesamtinvestition kostete rund 1,7 Milliarden Kronen.

Dank der Wärme aus Temelín wird das Heizwerk Budweis seinen Kohleverbrauch um bis zu 80 000 Tonnen pro Jahr reduzieren können. Nicht nur unter Emissionsgesichtspunkten, sondern auch angesichts der unklaren Aussichten für das Kohleangebot auf dem tschechischen Markt ist dies sicherlich ein vernünftiger Schritt - aber einer, der lange aufgeschoben wurde.

Das Wasser, das nach Budweis fließt, wird im Winter 140 °C und den Rest des Jahres 90 °C haben. Ein Teil des Dampfes, der für die Turbine bestimmt ist, wird zur Erwärmung des Wassers in der Heißwasserleitung verwendet. Die Wärmeleitung nutzt also nicht die Abwärme des Kraftwerks, weil die Temperaturen in diesem Kreislauf dafür zu niedrig sind. Das Wasser, das in die Kühltürme fließt, hat nur eine Temperatur von etwa 30 °C.

Der Plan, das Kraftwerk mit der Kreisstadt zu verbinden, tauchte erstmals Mitte der 1980er Jahre auf. Die Planer hatten sie bereits beim Bau des Kraftwerks 1987 ins Auge gefasst. Das Projekt sah jedoch die Ableitung der bereits erwähnten Abwärme aus Temelín vor, die für die Wärmeleitung nicht geeignet ist. Sie sollte daher nur in der unmittelbaren Umgebung der Anlage genutzt werden, z.B. für große Treibhäuser. Der Plan scheiterte jedoch am mangelnden Interesse der örtlichen Agrargenossenschaft.

Die Wärme aus Temelín fließt jedoch schon seit über 20 Jahren in die nahe gelegene Stadt Týn nad Vltavou. "Dadurch konnten dort 22 mittelgroße Kohlekesselhäuser und drei große Kesselhäuser geschlossen werden. Die Stadt gehört zu den Gebieten mit der saubersten Luft in Südböhmen", erklärte Marek Sviták, Sprecher des Kernkraftwerks Temelín, gegenüber den Reportern. Die jährliche Lieferung von Temelín nach Týn beträgt rund 200 TJ.

Die Wärmeleitung nach Budweis war nicht Teil des ursprünglichen Baus des Kraftwerks, so wurde ihre Realisierung schließlich um viele Jahrzehnte verschoben. Der Liefervertrag wurde von der Stadt mit der Firma CEZ erst im Dezember 2018 unterzeichnet. Temelín soll mindestens 20 Jahre lang Wärme an Budweis liefern. Laut dem ursprünglichen Vertrag sollte die Leitung jedoch bereits zum Jahreswechsel 2020 und 2021 mit der Wärmeversorgung von Budweis beginnen. Seit Ende 2019 waren die Bauarbeiten jedoch gestoppt, weil das Unternehmen Tenza, das die Leitung seit März 2019 gebaut hatte, in Konkurs gegangen ist. Zu dem Zeitpunkt, als die Bauarbeiten eingestellt wurden, waren noch 11 der insgesamt 26 km Heißwasserleitung fertigzustellen. Die Ersatzunternehmen wurden von CEZ Ende 2021 ausgewählt und sind die Unternehmen Elte und Energie - stavební a báňská.
/gr/



Additive Technologien werden bereits auch im Atomkraftwerk Dukovany eingesetzt

3.10.2023 Technische Wochenzeitung Seite 5 /jb/


Ein mit 3D-Technologie hergestelltes Pumpen-Laufrad wird von Technikern im Kernkraftwerk Dukovany installiert. Mittels 3D-Druck hergestellte Ersatzteile werden seit einigen Monaten von der Firma CEZ in Zusammenarbeit mit Skoda JS für die Wartung in den beiden tschechischen Kernkraftwerken verwendet.

Das erste Metallteil aus austenitischem rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 190 mm und einem Gewicht von mehreren Kilogramm wird derzeit von Energietechnikern in den nicht-nuklearen Teil der Ausrüstung im Rahmen der chemischen Wasseraufbereitung im Kernkraftwerk Dukovany eingebaut. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass CEZ eine innovative Produktionslösung mit 3D-Druck einsetzt. Sie greifen darauf zurück, wenn die fehlende Ausrüstung nicht auf dem Markt erhältlich ist oder zu lange Lieferzeiten hat.

Vor der Montage wurde das Laufrad im akkreditierten Werkstofflabor des CEZ-Ausbildungs- und Umsetzungszentrums einer Reihe von zerstörenden mechanischen Prüfungen und Tests unterzogen, um die mechanischen Eigenschaften des Materials zu überprüfen, wie etwa die Homogenität und den Vergleich der mechanischen Eigenschaften mit metallischem Material. Erst auf der Grundlage ihrer Ergebnisse erteilten die Spezialisten für Materialqualität und -prüfung eine Genehmigung für die Weiterverwendung des Materials. Die Spezialisten planen, nach einem Jahr eine ähnliche Reihe von Tests durchzuführen, wenn sie die Pumpe demontieren und das Bauteil einer weiteren Reihe von Prüfungen unterziehen.

Ein weiterer Vorteil des 3D-Drucks ist neben der Schnelligkeit der Produktion die Möglichkeit, ohne weitere Bearbeitung wie bei der konventionellen Gussfertigung mit der geforderten Präzision die Teile zu produzieren und formintensive Bauteile mit entsprechend geringerem Gewicht herzustellen.

In Zusammenarbeit mit SKODA JS kann die Firma CEZ Metallteile mit einem Gewicht von bis zu 600 kg herstellen oder genauer gesagt drucken. Kleinere Drucker zur Deckung des Betriebsbedarfs stehen in beiden tschechischen Kernkraftwerken zur Verfügung.
/gr/


Hubschrauber über Temelin

3.10.2023 Pravo Seite 12 (kal)


Hubschrauber über Temelin:
Vom 3. bis 9. Oktober werden Hubschrauber über dem Kernkraftwerk Temelín fliegen. Die Bestandteile des integrierten Rettungssystems üben die Rettung von Menschen aus Hochbauten und den Schutz des Kernkraftwerks.

Die Bewohner der umliegenden Dörfer sind von der Übung nicht betroffen. Am Mittwoch, dem 4. Oktober, wird der Sirenentest in der Umgebung von Temelin eine Viertelstunde dauern.
/gr/



Kernkraftwerk Dukovany erweitert Lagerhallen

3.10.2023 MF DNES Seite 15 CTK


Kernkraftwerk erweitert Lagerhallen:
Dukovany - Im Kernkraftwerk Dukovany erweitert die Betreiberfirma CEZ die Kapazität ihrer Lager für frische Brennelemente, um sicherzustellen, dass sie genügend Kernbrennstoff für einen fast fünfjährigen Betrieb von vier Blöcken vorrätig hat. Dukovany verfügt jetzt über Brennstoffvorräte für mehr als drei Jahre.

"Die Experten bauen die Lagertanks nach und nach modular zusammen", sagte der Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany, Jiri Bezdek.
/gr/






Franzosen versprechen Aufträge für tschechische Unternehmen

3.10.2023 MF DNES Seite 9 (cfr)


Franzosen versprechen Aufträge für tschechische Unternehmen:
Wenn der neue Block des Kernkraftwerks Dukovany von den Franzosen gebaut wird, wird ein großer Teil der tschechischen Unternehmen an dem Milliardenprojekt beteiligt sein, verspricht einer der drei Bieter für den Auftrag, der französische Ingenieurkonzern EDF.

Dieser gab gestern bekannt, dass er das endgültiges Angebot bereits vorbereitet hat. Inzwischen sind 32 einheimische Firmen als Unterauftragnehmer an anderen europäischen Energieprojekten von EDF beteiligt.

Ein Beispiel für die Beteiligung einheimischer Firmen sind die beiden Reaktoren, die derzeit im britischen Kernkraftwerk Hinkley Point in Somerset an der Küste der Bristol Bucht gebaut werden, sagte der EDF-Geschäftsführer für Tschechien.
"Derzeit liegt der Anteil der lokalen Unternehmen bei 64 Prozent, und es ist sehr realistisch, diese Zahl in der Tschechischen Republik zu wiederholen", sagte Roman Zdebor, EDF-Geschäftsführer für die Tschechische Republik.

Nach dem derzeitigen Zeitplan soll der neue Block des ersten tschechischen Kernkraftwerks im Jahr 2036 gebaut werden. Neben der französischen EDF bewerben sich auch das südkoreanische Unternehmen KHNP und das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse um den Auftrag.
/gr/





Grüner Kreis: Der Entwurf des Klima,-und Energieplans löst zwar den Ersatz der Kohle, nutzt aber nicht die Möglichkeiten der erneuerbaren Energiequellen und setzt stark auf Atomkraft

21.9.2023 Ekolist.cz



Das Ministerium für Industrie und Handel und das Umweltministerium haben den Entwurf eines nationalen Energie- und Klimaplans der Tschechischen Republik zur interministeriellen Stellungnahme vorgelegt. Umweltorganisationen aus dem Verband Grüner Kreis weisen darauf hin, dass der Planentwurf zwar näher an den tschechischen Zielen für erneuerbare Energien und Energieeinsparungen liegt als frühere Versionen, diese aber nicht erreicht. Der Entwurf schränkt nach wie vor künstlich den Ausbau der erneuerbaren Energien ein und schreibt stattdessen vier neue Kernreaktoren als obligatorischen Beitrag zur Modellierung vor, ungeachtet der Kosten und Risiken von Bauverzögerungen. Der Planentwurf sieht auch eine Lösung für den Ersatz von Kohle vor, so dass deren Abbau und Verbrennung im Jahr 2033 beendet werden kann, womit die Bedingung dieses Ziels in der Programmerklärung der Regierung erfüllt wird.




Auf der Grundlage der Modellierung des neuen (dritten) Energieszenarios sieht der Entwurf des Nationalen Plans vor, dreißig Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken, was höher ist als bei den beiden vorherigen Szenarien (24-26,6%). Die Ministerien haben dies erreicht, indem sie die unrealistisch hohe Projektion des Gesamtenergieverbrauchs im Vergleich zu den vorherigen Versionen korrigiert haben. Allerdings erreicht das neue Szenario immer noch nicht das Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Energieverbrauch der Tschechischen Republik, der zwischen 33 und 35 Prozent liegen sollte.


Tatsächlich sieht das Szenario eine stärkere künstliche Einschränkung der Entwicklung von Wind- (maximal 1,5 GW im Jahr 2030) und Solarenergie (maximal 10,1 GW im Jahr 2030) vor als das ehrgeizigere der ursprünglichen Szenarien. Gleichzeitig zeigen Expertenstudien die Möglichkeit auf, bis zum Jahr 2030 15 GW Photovoltaik und 2 GW Wind zu erreichen. In der ersten Runde der öffentlichen Konsultation sprach sich die Öffentlichkeit auch für eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in der Tschechischen Republik auf mindestens 34 % aus, aber die Ergebnisse wurden bei der Ausarbeitung des Vorschlags nicht berücksichtigt.


Ökologische Organisationen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Modellierung, die mit den wirtschaftlichen Kosten der einzelnen Quellen arbeitet, zu falschen Ergebnissen führen, weil die Ministerien bei ihrer Zuordnung von völlig unrealistisch niedrigen Kosten für den Bau neuer Reaktoren und unrealistisch nahen Terminen für deren Inbetriebnahme ausgehen (2035 für den ersten kleinen modularen Reaktor, 2036 für den ersten großen Block in Dukovany und 2039 und 2041 für zwei weitere Blöcke in Temelín).


Der Entwurf des Nationalen Plans sieht das Ende der Kohle bis spätestens 2033 vor, da die Verbrennung von Kohle zu teuer ist.

Die Umweltorganisationen sind der Ansicht, dass die wichtigsten Ziele der Tschechischen Republik im Bereich der Elektrizität folgende sind:

*ein erheblicher Ausbau der Windkraftanlagen zur Ergänzung der bereits bestehenden Anlagen
* die Entwicklung von Fotovoltaik-Kraftwerken;

* die Entwicklung von Elementen des Flexibilitätsmanagements, einschließlich verschiedener Formen der Speicherung, oder demand side response , um die Stabilität des Stromsystems zu gewährleisten;

* Gewährleistung, dass die Genehmigungsverfahren für den Bau erneuerbarer Energiequellen beschleunigt werden.


Das interministerielle Stellungnahmeverfahren läuft bis zum 5. Oktober. Danach wird der Entwurf des Nationalen Plans von der Regierung erörtert und der Europäischen Kommission zur Stellungnahme und für Änderungsvorschläge übermittelt. Der endgültige Plan soll bis zum 30. Juni 2024 vorgelegt werden. Davor (bis Ende 2023) will die Regierung den Entwurf des Nationalen Energiekonzepts der Tschechischen Republik und der Klimaschutzpolitik der Tschechischen Republik diskutieren.




Jiri Kozelouh, Leiter des DUHA-Energieprogramms, sagt: "Der Entwurf des Nationalen Energie- und Klimakonzepts zeigt bereits auf der Grundlage solider Energiemodellierungen, dass es möglich ist, den Ersatz von Kohlekraftwerken bis zum Jahr 2033 sicherzustellen. Er geht jedoch immer noch von unnötigen Obergrenzen für erneuerbare Energien aus, schöpft das tschechische Potenzial nicht aus und bietet folglich keinen Weg, um den fairen Anteil der Tschechischen Republik am neuen EU-weiten Ziel für erneuerbare Energien zu erfüllen. Dies steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass er - völlig zu Recht - auch die Entwicklung von Windkraftanlagen, die Speicherung von Energie, intelligentes Verbrauchsmanagement oder die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien als die wichtigsten Ziele der Tschechischen Republik nennt. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, die Ambitionen zu erhöhen und das Potenzial auszuschöpfen.

"


Stepan Vizi, Klimapolitikexperte am Zentrum für Verkehr und Energie, sagt: "Der Planentwurf sieht zu Recht eine schnellere Reduzierung der Treibhausgasemissionen und eine Erhöhung des tschechischen Beitrags zu den Klimazielen vor. Er setzt jedoch unnötig niedrige Ziele, zum Beispiel für erneuerbare Energien. Es gibt mehrere aktuelle Szenarien und Studien, die eine schnellere Entwicklung der erneuerbaren Energien vorsehen. Analysen zeigen deutlich, dass ohne den Ausbau neuer erneuerbarer Energiequellen die europäischen Strompreise in den letzten Jahren noch deutlich höher gewesen wären. Je schneller wir mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien beginnen, desto rentabler wird die gesamte Energiewende für die Tschechische Republik sein."




Jaroslav Bican, Leiter der Energiekampagne von Greenpeace CR, sagt: "Wir begrüßen die Tatsache, dass das Szenario, auf dem der Entwurf des nationalen Energie- und Klimaplans der Tschechischen Republik basiert, das Ende der Kohle bis spätestens 2033 vorsieht. Und dass der Vorschlag auch den Ersatz von Kohle anspricht, damit deren Abbau und Verbrennung tatsächlich beendet werden kann. Entscheidend ist jedoch, dass sich dies auch in der Praxis niederschlägt und die staatlichen Behörden dem folgen, insbesondere im Fall des Großsteinbruchs Bílina, wo das Bezirksbergamt bereits eine rechtlich nicht bindende Entscheidung zur Verlängerung des Abbaus bis mindestens 2035 getroffen hat. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Nationale Plan nur auf dem Papier bleibt".




Edvard Sequens, Energieberater bei Calla - Verein zur Rettung der Umwelt, sagte: "Die laufende Modellierung sollte die kostenoptimale Transformation unseres Energiesektors finden. Leider sind die Ergebnisse stark verzerrt, weil der politische Wunsch, die Kernenergie um jeden Preis voranzutreiben, Vorrang vor der Ökonomie hat - das Modell muss zwangsweise drei große Reaktoren und einen mittelgroßen Reaktor auswählen, und zu allem werden ihnen völlig unrealistisch niedrige erwartete Investitionskosten zugewiesen, die weder mit den tatsächlich in Europa oder den USA gebauten Anlagen noch mit der Analyse des Finanzministeriums übereinstimmen."
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitungsartikel aus Tschechien vom 4..10.2023:

In Dukovany werden größere Brennstoff-Vorräte gelagert werden – zur Sicherheit
4.10.2023 Trebicsky denik Seite 3

Dukovany - Im Kernkraftwerk Dukovany in der Region Trebic wird mehr Brennstoff als bisher gelagert werden. Eine neue Technologie macht dies möglich. Mit den größeren Vorräten kann das Kraftwerk fast fünf Jahre lang ohne weitere Nachfüllungen der Brennstoffvorräte in Betrieb bleiben.

Bislang wurde das Kraftwerk mit einem dreijährigen Brennstoffvorrat für alle seine Blöcke betrieben. Die neue Art der Brennstoff-Lagerung wird die Betriebsdauer des Kraftwerks verlängern können.

Der Hauptgrund für die Aufstockung der Lagerbestände ist die Energiesicherheit der Tschechischen Republik. "Wir haben Ende des letzten Jahrzehnts damit begonnen, die Brennstoffvorräte in den Kernkraftwerken, die für die Tschechische Republik eine wichtige emissionsfreie Energiequelle darstellen, aufzustocken. Wie wichtig dieser Schritt ist, zeigte sich im vergangenen Jahr, als Europa nach dem russischen Militärschlag gegen die Ukraine in eine Energiekrise geriet", sagte Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender der CEZ-Gruppe.

Derzeit werden im zweiten Doppelblock des Kraftwerks Dukovany neue Speicheranlagen installiert. Der Brennstoff-Speicher wird von Technikern schrittweise in Modulbauweise montiert.

Die gleiche Ausrüstung wird anschließend im Frischbrennstofflager des ersten Produktionsdoppelblocks installiert. Die neuen Frischbrennstofflager sollen noch in diesem Jahr mit Brennstoff befüllt werden.
/gr/



Krouna stimmt über den Bau eines Windparks ab


Das französische Unternehmen EDF hat das finale Angebot für den neuen Atomblock in Dukovany bereits fertiggestellt
2.10.2023 oenergetice.cz


Das französische Unternehmen EDF, das zu den drei Bietern für den Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany gehört, hat sein endgültiges Angebot fertiggestellt. Es hat daher damit begonnen, es innerhalb der ursprünglichen Frist, die für heute angesetzt war, einzureichen. Dies erklärten die Vertreter des Unternehmens auf der heutigen Pressekonferenz in Prag. Zu den anderen Bietern für den Standort gehören das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse und das koreanische Unternehmen KHNP. Die ursprüngliche Frist für die Einreichung der Angebote wurde vom 2. Oktober auf den 31. Oktober verschoben. Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

Die Bieter für den neuen Dukovany-Block hatten ihre ersten Angebote im vergangenen Herbst abgegeben. Das halbstaatliche Unternehmen CEZ, das für das Projekt verantwortlich ist, hat keine Einzelheiten zu den Angeboten bekannt gegeben. Im Frühjahr wurden mit den Bietern Klärungsgespräche geführt, um einige der Ausschreibungsbedingungen und die ersten Angebote zu erläutern. Anschließend forderte CEZ sie auf, endgültige Angebote abzugeben. Nach Angaben von Novinky.cz hat Westinghouse darum gebeten, die Frist vom 2. Oktober auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Nach Eingang der endgültigen Angebote wird CEZ diese auswerten und den Bewertungsbericht der Regierung zur Genehmigung vorlegen.

EDF gab heute bekannt, dass es sein Angebot vorbereitet hat, das es nach Klärungsgesprächen mit CEZ modifiziert hat. Mehr als 100 Vertreter von EDF und den Industriepartnern Framatome, GE Steam Power und Bouygues Travaux Publics nahmen an den Treffen mit CEZ teil, erklärte das Unternehmen. Das französische Unternehmen hat daher bereits mit der Unterbreitung seines Angebots begonnen. Das Unternehmen gab nicht an, wann dieser Prozess abgeschlossen sein wird.

Der Vorschlag des Unternehmens sieht den Bau eines EPR1200-Blocks vor, der derzeit auch im Vereinigten Königreich gebaut wird. Nach Angaben des Unternehmens wurden die Einzelheiten des Angebots an die Bedingungen von CEZ angepasst.

EDF hat auch sein Interesse an der Beteiligung der tschechischen Industrie an dem Projekt bekundet und 300 potenzielle Lieferanten identifiziert, von denen einige bereits Kooperationsvereinbarungen geschlossen haben. Darüber hinaus hat das Unternehmen einen Plan für den Bau von drei weiteren Blöcken in der Tschechischen Republik ausgearbeitet.

Über die erneute Verschiebung des Termins zeigten sich die Vertreter des Unternehmens sehr überrascht. Sie sagten, EDF habe die Ausarbeitung seines Angebots an den im Voraus angekündigten Termin Anfang Oktober angepasst. Sie glauben, dass die Verschiebung das Ausschreibungsverfahren in keiner Weise beeinträchtigen wird.

Auch andere Bieter stellen sich auf die neue Frist ein. Das koreanische Unternehmen KHNP erklärte zur Verschiebung im September, es sei bereit, sein Angebot zum ursprünglichen Termin am 2. Oktober einzureichen. "KHNP betrachtet den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in der Tschechischen Republik als eines seiner vorrangigen Auslandsprojekte und hofft, dass die Verschiebung der Angebotsfrist den Gesamtfortschritt der Ausschreibung für die Fertigstellung des Dukovany-Kraftwerksblocks nicht beeinträchtigt", sagte Minhwan Chang, ein Vertreter des Prager Büros des Unternehmens. Westinghouse äußerte sich nicht zu den Umständen seines Angebots.

Im vergangenen Jahr hatte CEZ neben den Angeboten für den neuen Reaktor in Dukovany auch unverbindliche Angebote für Optionen für einen weiteren Block in Dukovany und den Bau der Blöcke drei und vier in Temelin erhalten. Sowohl CEZ als auch der Staat haben bereits eingeräumt, dass in Zukunft wahrscheinlich zusätzliche Kernkraftwerksblöcke benötigt werden, um den Stromverbrauch in der Tschechischen Republik zu decken.
/gr/


Tschechien baut einen neuen Reaktor. Die Bewerber überholen sich, wer besser ist
3.102.2023 Seznam Zpravy M.Manakova

Die Frist für die Einreichung der endgültigen Angebote für die Fertigstellung des neuen Kernkraftwerksblocks Dukovany rückt näher und die Bieter versuchen, sich im bestmöglichen Licht zu präsentieren. Sie betonen ihre Erfahrung und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen.


Die Bieter für die neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany und Temelín präsentierten auf der Atom-Konferenz ihre Vorstellungen über das Projekt, ihre Unternehmen oder die Geschichte der Kerntechnik in ihrem Land. Jeder der Teilnehmer betonte die Erfahrungen seines Unternehmens mit der Kernenergie und was sein Projekt der Tschechischen Republik bieten kann.

Drei Unternehmen sind seit langem an dem Auftrag interessiert, der die größte Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik sein könnte: die französische EDF, die amerikanische Westinghouse und die südkoreanische Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP). Alle drei haben bereits im vergangenen Jahr einen vorläufigen Projektvorschlag eingereicht. Die Unternehmen können nun bis Ende des Monats ihre endgültigen Angebote für die Ausschreibung einreichen; die ursprüngliche Frist war der 2. Oktober. Das russische Unternehmen Rosatom war ebenfalls eine Zeit lang im Rennen, wurde aber im Frühjahr 2021 von der Regierung aus der Ausschreibung gestrichen. Der Vertrag mit dem Gewinner der Ausschreibung soll Ende 2024 unterzeichnet werden, und der neue Reaktor in Dukovany soll im Jahre 2036 fertiggestellt werden.

Alle drei Unternehmen verfügen über Erfahrung im Bereich der Kernenergie, wobei sowohl Westinghouse als auch EDF mehrere Projekte in Europa haben, während KHNP, ein Neuling auf dem europäischen Markt, beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten gebaut hat.

Lokale Unternehmen und Technologieeigentum sind wichtig

"Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass unser Vorschlag in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich ist. Erstens ist unser Angebot völlig unabhängig und zu 100 % europäisch. Die Firma EDF besitzt und kontrolliert die EPR-Technologie vollständig. Niemand kann uns angreifen", sagte Vakisasai Ramany, Vizepräsident von EDF Frankreich, auf der Konferenz und nahm seine Konkurrenten auf die Schippe. In der Tat befinden sich Westinghouse und KNHP derzeit in einem Rechtsstreit über die Kerntechnik.

Drei Bieter für Dukovany

Drei Unternehmen sind derzeit am Bau eines neuen Kernkraftwerksocksbl in Dukovany interessiert: das amerikanisch-kanadische Unternehmen Westinghouse, das koreanische Unternehmen KHNP und die französische EDF.

"Dies garantiert den Zugang zur Technologie, zu den damit verbundenen Dienstleistungen und natürlich zu den benötigten Brennstoffen für den gesamten Lebenszyklus des EPR 1200", fügte Ramany hinzu. Er sagte, das Angebot der EDF sei für die tschechische Wirtschaft und Industrie von großem Wert.

Laut Petr Brzezina, Präsident von Westinghouse Czech Republic, liegt die Stärke seines Unternehmens in der langen Geschichte seiner Tätigkeit in der Tschechischen Republik. Das Unternehmen ist seit dem Jahr 1991 auf dem tschechischen Markt vertreten und verfügt laut Brzezina über Partner und gute Kenntnisse der lokalen Unternehmen.

"Wir haben vor kurzem Verträge mit der Firma CEZ über die mögliche Lieferung von Brennstoffen für Dukovany und Temelín unterzeichnet", sagte Brzezina und fügte hinzu, dass das Unternehmen, falls es die Ausschreibung gewinnt, bereit ist, massiv mit der tschechischen Industrie zusammenzuarbeiten.

Min Hwan Chang, der die KHNP in Prag vertritt, betonte die Bedeutung der Kernenergie für die Wirtschaft, die er am Beispiel Südkoreas und der Beziehungen zu tschechischen Unternehmen illustrierte.

"Wir haben das Prager Büro im Jahre 2019 eröffnet, seitdem kommunizieren wir so intensiv wie möglich mit den Unternehmen vor Ort, wir haben viele Treffen und Verhandlungen geführt. Darüber hinaus haben wir ab dem Jahr 2020 das Team, das an der Ausschreibung arbeitet, erweitert, so dass jetzt fast 200 Personen in Korea daran arbeiten", kommentierte Chang die Situation.

Alle drei Vertreter waren sich einig, dass die Anlagen vollständig fertiggestellt werden sollten, d. h. dass nicht nur die Reaktoren in Dukovany, sondern auch die in Temelin gebaut werden sollten. Diese Möglichkeit wurde bereits Anfang September erörtert, als Seznam Zpravy Zugang zu einem Dokument des Ministeriums für Industrie und Handel erhielt.

Nach den Unterlagen des Ministeriums sollten zunächst zwei Blöcke in Dukovany und dann zwei in Temelín gebaut werden. Lieferant für alle Reaktoren könnte das Unternehmen sein, das den Wettbewerb in Dukovany im Herbst dieses Jahres gewinnt. Der Staat würde eine Option im Vertrag für diesen Großauftrag nutzen. Die vier in Frage kommenden Reaktoren würden rund 1,75 Billionen Kronen kosten und damit die größte Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik sein.



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Interessante Zeitungsartikel aus Tschechien vom 5.10.2023:

Menschen in der Umgebung des Atomkraftwerkes bekommen spezielle Kalender
5.10.2023 Nase pravda Seite 23

Rund um das Kernkraftwerk erhalten die Bürger besondere Kalender

Mehr als 40.000 nicht-traditionelle Kalender gehen in diesen Tagen an die Bewohner der Städte und Dörfer im 20-Kilometer-Umkreis des Kernkraftwerks Dukovany. Der Tischkalender für die Jahre 2024 und 2025 wird durch Makrofotografien der Fauna und Flora der Kraftwerksregion aus dem Sucher des Fotografen Jakub Mertl ergänzt. Neben Feiertagen oder wichtigen Jahrestagen finden sich auch Informationen zum Verhalten in Notfällen. Ähnliche Kalender werden in diesen Tagen auch an die Bewohner des zweiten tschechischen Kernkraftwerks Temelín verteilt, die mit Fotos der umliegenden Tierwelt geschmückt sind.

Die Kalender sind für alle Behörden, Institutionen, Schulen, medizinischen Einrichtungen und Beherbergungsbetriebe, Unternehmen, Haushalte und Ferienhäuser in der Umgebung der Atomanlagen bestimmt. Die Firma CEZ lässt sie anfertigen und verschickt sie alle zwei Jahre kostenlos an die Städte und Dörfer.

Die Fauna und Flora der AKW-Region Dukovany war das Thema von mehr als fünfzig Fotos der Tischkalender für 2024-2025. "Eine schöne und saubere Umwelt ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist vor allem das Verdienst der Menschen, die hier leben. Die Gegend um das Atomkraftwerk wird auch von Besuchern aus anderen Regionen und Ländern sehr geschätzt. Deshalb möchten wir sie mit Fotos daran erinnern, in welch schöner und sauberer Umgebung wir leben", sagte Bohdan Zronek, Direktor der Abteilung Kernenergie und Mitglied des Vorstands der Energiefirma CEZ.


Zusätzlich zu den üblichen Informationen finden die Menschen in diesen Kalendern grundlegende Anweisungen und Verfahren zur Warnung, zum Schutz oder zur Evakuierung im Falle eines Notfalls.
"Wir produzieren im Kraftwerk emissionsfreie Energie, deshalb ist die Natur in der Umgebung sehr vielfältig und reichhaltig. Über Kalender, die auch Informationen über das Verhalten in Notfällen enthalten, möchten wir die Schönheit unserer Natur und die Vorteile einer sauberen Energieerzeugung zeigen", sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.


Die Menschen in der Umgebung der Kraftwerke sind an die Tischkalender gewöhnt. CEZ beliefert die Anwohner rund um das Kraftwerk Dukovany bereits seit dem Jahr 1996 mit Kalendern. Die ursprüngliche Form des Wandkalenders wurde in eine Tischversion umgewandelt, die für die Bewohner meist praktischer ist und auch für persönliche Aufzeichnungen verwendet werden kann. Die Kalender werden in den kommenden Wochen zunächst in den Rathäusern und dann in den Haushalten verteilt. Die Bürgerinnen und Bürger werden darüber informiert, wie sie die Kalender bei ihren Orts-, Stadt- oder Gemeindeämtern abholen können.
/gr/


Der Staat und die Unternehmen suchen Tausende Menschen für den Dukovany – Ausbau
5.10.2023 E15

Der Bau eines neuen Blocks des Kernkraftwerks Dukovany soll in sechs Jahren beginnen. Der Gewinner der Ausschreibung für den neuen Reaktor muss noch von der Regierung ausgewählt werden, aber einheimische Unternehmen, Schulen und Gemeinden im Kreis Vysocina bereiten sich bereits vor. Tausende von Arbeitern, die heute oft noch schulpflichtig sind, müssen noch umgeschult werden, und Trebic beispielsweise muss sich bereits Gedanken darüber machen, wo die Arbeiter und ihre Familien untergebracht werden sollen. Der Bau des neuen Kernkraftwerksblocks wird voraussichtlich 2029 beginnen und sieben Jahre später abgeschlossen sein.

"Trebic war viele Jahre lang eingefroren, lange Jahre wurde hier nichts gebaut. Nach dem Covid ist die Bautätigkeit langsam wieder in Gang gekommen, und wenn ich sie mit Städten ähnlicher Größe in der Region vergleiche, wächst die Entwicklung in Třebíč am schnellsten", bemerkt Tomáš Špaček, Leiter des örtlichen Büros der Immobilienagentur Sting. Vor vierzig Jahren, als Dukovany gebaut wurde, lebten in dieser Stadt Tausende von AKW-Arbeitern und Angestellten. Und nun muss sich die Stadt, die in den letzten Jahren mit der Abwanderung junger Menschen in größere Städte zu kämpfen hatte, erneut auf einen Zufluss neuer Einwohner einstellen.

Das Ministerium für Industrie und Handel schätzt, dass der Bau und der anschließende Betrieb des Werks die Umschulung von mehr als 10 000 Arbeitnehmern und die Beschäftigung zahlreicher vorhandener Fachkräfte erfordern wird, die im Laufe der Jahre auf dem AKW-Gelände rotieren werden. Der Bürgermeister von Trebic, Pavel Pacal, schätzt, dass etwa zweitausend neue Einwohner in die Stadt kommen werden, die weniger als dreißig Kilometer vom Kraftwerk entfernt liegt.

"Dank der Erfahrungen aus dem Bau des Kernkraftwerks in den 80er Jahren, der die Stadt sehr stark beeinträchtigt hat, bereiten wir uns seit langem auf die Auswirkungen des Baus vor", sagte Pacal.

Das Rathaus hat im Flächennutzungsplan (Gebietslan) bereits Kapazitäten für den Wohnungsbau und ein Industriegebiet mit einer Entwicklungsfläche von bis zu sechzig Hektar vorgesehen. Gegenwärtig werden in Třebíč vor allem Mehrfamilienhäuser und Wohnkomplexe gebaut. So sollen beispielsweise im Baugebiet Vídeňský rybník ein Mehrfamilienhaus mit zweihundert Wohnungen und etwa sechzig Reihenhäuser entstehen. "Die Bildungskapazitäten verfügen über ausreichende Reserven, um den erwarteten Mehrbedarf zu decken. Das Gleiche gilt für den Gesundheitssektor, insbesondere für das Krankenhaus in Trebic", fügte der Bürgermeister hinzu.

"Die Nachfrage nach Wohnraum wird zu 100 % steigen. Das ist immer der Fall, wenn in der Nähe einer Stadt ein größeres Werk gebaut wird", so Immobilienmakler Špaček. Die Wohnungssuche in Třebíč ist noch nicht allzu schwierig, das Angebot übersteigt noch immer die Nachfrage, auch wenn sich der Trend laut Špaček leicht zu drehen beginnt. Investoren, die wegen des bevorstehenden Reaktorbaus nach Investitionswohnungen suchen werden, wittern ihre Chance. Auch die Bewohner der Dörfer rund um Dukovany, wie Mohelno oder Kramolín, rechnen mit einer starken Nachfrage und versuchen bereits, ihre Immobilien zu höheren Preisen als üblich zu verkaufen. Allerdings nicht immer mit Erfolg, denn es ist noch zu früh, wie Špaček betonte.


Arbeitskräfte nach Polen locken

Es bleibt die Frage, wo ČEZ und seine Zulieferer so viele Arbeitskräfte finden sollen. Bau- und Ingenieurbüros kämpfen seit langem mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die Situation könnte sich durch die Tatsache verschärfen, dass Polen, Frankreich und andere europäische Länder den Bau neuer Reaktoren planen.

"Die Metallurgieunternehmen müssen wissen, wann sie mit dem Bau beginnen werden, damit sie ihre Kapazitäten planen können. Wir sind nächste Woche nach Polen eingeladen, weil sie mit uns zusammenarbeiten wollen. Wenn sie zu lange stillhalten, kann es passieren, dass unsere Experten zu polnischen Angeboten greifen", warnt Tomáš Měřínský, Leiter des tschechischen Stahlbauverbandes. Gleiches gilt für Spezialmaschinen wie Kräne oder Pumpen, die in Mitteleuropa ebenfalls nicht unbegrenzt vorhanden sind und rechtzeitig beschafft werden müssen.

Der Staat, oder besser gesagt ČEZ, wartet immer noch auf die endgültigen Angebote der drei Interessenten für den Bau des Dukovany-Blocks. Die französische EDF, die südkoreanische KHNP und die amerikanische Westinghouse haben bis Ende Oktober Zeit, ihre Angebote abzugeben. Die Regierung wird voraussichtlich innerhalb des nächsten Jahres den Gewinner der Ausschreibung auswählen. Der neue Reaktor in Dukovany wird wahrscheinlich Hunderte von Milliarden Kronen kosten, was für die tschechischen Lieferanten mindestens einen zweistelligen Milliardenbetrag bedeutet. Obwohl der Bau erst in sechs Jahren beginnen soll, bleibt nicht viel Zeit für die Vorbereitungen - weder für die Verkehrsinfrastruktur noch für die Menschenquellen.
/gr/



WANO – Inspektion im Atomkraftwerk Dukovany
4.10.2023 CEZ Jiri Bezdek

Dukovany - Seit Montag überprüft ein siebenköpfiges Expertenteam des WANO-Zentrums Paris die Richtigkeit der festgelegten Indikatoren und Maßnahmen, die sich aus der Bewertung der Mission vom Mai 2021 ergeben haben. Während der letztjährigen Mission haben die Experten zwei gute Praktiken und neun verbesserungswürdige Bereiche definiert, die der Hauptgrund für den aktuellen Besuch der Experten des WANO-Zentrums Paris sind. Die Mission wird eine ganze Woche dauern, und am Ende wird das Kraftwerk eine Bewertung darüber erhalten, wie es das gewünschte Ziel in den Bereichen erreicht hat.
/gr/
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Artikel aus den tschechischen Medien zum Thema Energie vom 6.10.2023:


Japan lässt weiteres Wasser aus Fukushima ab
6.10.2023 Denik N Seite 6

Japan hat mit der zweiten Phase des Ablassens von verdünntem radioaktivem Wasser aus dem schwer beschädigten Kernkraftwerk Fukushima begonnen.
Die Einleitung von 7.800 Tonnen verdünntem Wasser in den Pazifischen Ozean wird voraussichtlich 17 Tage in Anspruch nehmen. Aktuelle Nachrichten vom frühen Morgen bis zum späten Abend finden Sie auf denikn.cz: Minute für Minute.
/gr/



Neue Halle wird dem Atomkraftwerk Temelin vor allen bei Block-Abstellungen helfen
6.10.2023 MF DNES Seite 12 Michal Belsky

TÝN NAD VLTAVOU Wäre es nicht durch einen Hügel am Rande von Týn nad Vltavou in Budějovice verhindert worden, hätte sie in Sichtweite der Kühltürme des Kernkraftwerks Temelín gestanden. Doch das auf Kraftwerkstechnik spezialisierte Unternehmen I&C Energo schaffte es, noch näher an die Atomanlage heranzurücken. Die neue Produktionshalle wurde für 100 Millionen Kronen im Industriegebiet von Týn gebaut und gestern von Vertretern des Unternehmens vorgestellt. In ihr werden wichtige Systeme und Einrichtungen für Temelín gebaut.

"Vor einiger Zeit sind wir zu dem Schluss gekommen, dass unsere derzeitigen Räumlichkeiten nicht ausreichen, wenn wir weiter wachsen wollen. Die Tatsache, dass die Halle überhaupt gebaut wurde, beweist, dass wir es als Unternehmen mit dem Betrieb von Kernkraftwerken ernst meinen. Sie wird vor allem den Bedürfnissen von Temelin dienen", erklärt Jiří Holinka, Generaldirektor von I&C Energo.

Das Unternehmen plant, in der neuen Halle vor allem die so genannte Vorfertigung von Maschinen durchzuführen, was vor allem bei AKW-Blockstillständen hilfreich sein wird. Dank der Halle hat es auch Platz für die Prüfung von Mess- und Regelsystemen und anderen Kraftwerkssystemen gewonnen.

"Gerade bei Block-Stillständen herrscht immer ein enormer Termindruck, und die Arbeiten in dieser Halle werden uns helfen, die Installation einiger Ausrüstungen direkt in der Atomanlage zu beschleunigen. Mit der Firma Westinghouse wollen wir auch die Schaltschränke des Kontrollsystems testen, wofür ein ausreichend großer Raum und ein entsprechendes Umfeld vorhanden sein müssen, was wir am Standort Temelín nicht hatten", fügt Holinka hinzu.


Geplant ist auch, alle Aktivitäten im Zusammenhang mit den so genannten Building-Technologien hier zu konzentrieren. Außerdem wird es einen Vorführraum für Kunden geben. "Wir haben auch die Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter in Südböhmen für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Wir rechnen auch mit der Einstellung neuer Mitarbeiter", ergänzt Jiří Kropáček, Leiter des Bereichs Temelín von I&C Energo. Laut Holinka werden etwa fünfzig neue Mitarbeiter in Týn Arbeit finden.


Die Eröffnung der 5.000 Quadratmeter großen Halle hat mehrere Jahre gedauert. Die Unternehmensleitung gab zu, dass sich die Eröffnung der Halle wegen des Baus des notwendigen Hintergrunds und der Zufahrtsstraße um etwa ein dreiviertel Jahr verzögert habe.
"Lange Zeit stand nur ein Gerüst auf dem Gelände. Ursprünglich sollte die Halle als Lager für Hüttenmaterial der Firma Richmont in Tyn dienen. Anderthalb Jahre lang stand sie praktisch unverändert da, so dass wir schließlich an den Direktor des Unternehmens herantraten und uns bereit erklärten, sie zu kaufen", sagt Kropáček.


Für I&C Energo ist das nahe gelegene Kraftwerk ein wichtiger Partner und vor allem ein Kunde. "Wir haben zwei große Abteilungen, Temelín und Dukovany. In jedem von ihnen arbeiten bis zu 300 Menschen. Mit der Firma CEZ haben wir langfristige Verträge über die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Steuerungs- und Managementsysteme und der elektrischen Anlagen abgeschlossen", fügt Holinka hinzu.
Darüber hinaus plant das Unternehmen den Bau einer ähnlichen Halle in der Nähe des zweiten Kernkraftwerks in Dukovany. "Wir sind dabei, die Situation zu erfassen und nach einer Lösung zu suchen. Wenn die Ausschreibung für den Bau weiterer Blöcke voranschreitet, werden wir wahrscheinlich unter Zeitdruck stehen. Aber wir haben auf jeden Fall Ambitionen, als wichtiger lokaler Subunternehmer für den Gewinner der Ausschreibung für den Block 5 in Dukovany erfolgreich zu sein", versichert der Generaldirektor von I&C Energo, das in diesem Jahr einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Kronen erwartet.

/gr/



Neues Wettbewerbsprojekt zum Thema Energie für Studenten
6.10.2023 Homer Seite 8 ink

Neues Wettbewerbsprojekt zum Thema Energie startet
MOST - Mit dem Beginn der Herbsttage startet ein neues Wettbewerbsprojekt für Schüler der Grund.- und Mittelschulen mit dem Titel ENERGIE? Kannst du darauf verzichten? Wie der Name schon sagt, dreht sich das Projekt um das Thema Energie. Das Wettbewerbsprojekt für SchülerInnen wurde vom Ökologischen Zentrum Most in Zusammenarbeit mit SEV.EN CZECH ENERGY entwickelt.

Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, was die Jugendlichen von heute über Energie denken, wie sie erzeugt wird, ob es genug davon gibt oder nicht, und darüber ein Video für ihre Mitschüler zu drehen. "Eine der ersten Aufgaben der SchülerInnen, um das ganze Thema zu verstehen, wird sein, die 6-teilige Serie ENERGOcast zu sehen, die das Ecocentrum Most mit der Unterstützung von SEV.EN letztes Jahr erstellt hat. Die Serie ENERGOcast hat zum Ziel, die oft medialisierten Konzepte im Bereich Energie zu beleuchten, sowohl für den erwachsenen Teil der Bevölkerung als auch vor allem für die Jüngeren", erklärt Martina Černá, die Leiterin des Umweltzentrums.

"Das Projekt des Umweltzentrums, das wir im vergangenen Jahr unterstützt haben, richtet sich nicht nur an Schulen, sondern vor allem an die breite Öffentlichkeit. In unserer Praxis treffen wir oft auf Menschen, die nicht wissen oder nicht wissen wollen, woher die Energie kommt. Oftmals verstehen sie nicht einmal die grundlegenden Konzepte und finden es schwierig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. In sechs kurzen Videos erklärt das Ökologiezentrum alles, was an Energie und ihrer Erzeugung unklar ist, auf klare und einfache Art und Weise. Auf das letztjährige Projekt folgt das diesjährige. Wir setzen auf die Kreativität der jungen Menschen. Ihre Aufgabe ist es, die Geheimnisse der Energie in einer Sprache zu erklären, die Gleichaltrige verstehen können. Wir sind davon überzeugt, dass am Ende abwechslungsreiche und interessante Arbeiten entstehen werden, mit denen wir das Bewusstsein im ganzen Land schärfen können. Die Belohnung für das Gewinnerteam wird nicht nur der Preis sein, sondern auch die Tatsache, dass ihre Arbeit nicht nur auf dem Gelände ihrer Schule zu sehen sein wird", sagt Eva Maříková, Sprecherin der SEV.EN Tschechische Energie - Gruppe.

Das Projekt umfasst einen Workshop, in dem die Schüler die Möglichkeit haben, ihre Ideen mit einem Experten zu besprechen und ihr Video zu perfektionieren. Danach werden die SchülerInnen genügend Informationen haben, um ein Video für ihre Freunde zu drehen. "Eine Jury wird ihre Bemühungen prüfen und das beste Projekt auswählen. Wir arbeiten bei diesem Wettbewerb auch mit dem Freizeitzentrum zusammen, wo es ein Treffen der konkurrierenden Teams, einen Workshop und ein großes Finale geben wird", fügte Martina Černá hinzu.

Der Wettbewerb läuft in diesem Jahr von September bis Dezember. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bildung eines dreiköpfigen Teams (aus der 8. oder 9. Klasse der Grundschule oder aus der 1. oder 2. Klasse der Mittelschule), das die Schule präsentiert. Es kann nur ein Team pro Schule teilnehmen.
/gr/



Macron wird nach Prag kommen
6.10.2023 LN Seite 3 Martin Schabu

Die tschechische Diplomatie setzt auf Frankreich. Sie plant, die Beziehungen zu Paris zu intensivieren. Wie die Zeitung LN herausgefunden hat, steht ein Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf dem Spiel.

PRAG Kernkraft, aber auch Gipfeltreffen. Die Beziehungen zu Paris sollen in den kommenden Jahren eine Renaissance erleben. Auch die Reise des französischen Präsidenten nach Prag steht kurz bevor. "Wir freuen uns auf das Treffen. Wir warten jetzt auf ein festes Datum aus dem Elysee-Palast", sagte eine zuverlässige diplomatische Quelle der Zeitung LN unter der Bedingung der Anonymität. Die Tschechische Republik wartet nur noch auf einen Termin.

Die Entwicklung der bilateralen Beziehungen im Bereich der Kernenergie wird für beide Länder von entscheidender Bedeutung sein. Das französische Unternehmen EDF möchte den Zuschlag für die Fertigstellung des Kernkraftwerksblock in Dukovany erhalten. Die Frist für die Einreichung von Angeboten für die Ausschreibung läuft in einigen Wochen ab.

Als Vorstufe zur Vertiefung der Beziehungen wird Außenminister Jan Lipavský (Piraten) heute nach Paris fliegen. In seinem diplomatischen Koffer wird er einen vorverhandelten Plan von Aktivitäten zwischen der Tschechischen Republik und Frankreich mit sich führen, der vom Nuklearsektor über Wissenschaft und Verteidigung bis hin zum Agrarsektor reicht. In der "ptydepe" des Beamten - der Aktionsplan der strategischen Partnerschaft zwischen Frankreich und der Tschechischen Republik für die Jahre 2024 bis 2027.


Lipavsky wird sich nicht nur mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna, sondern auch mit zwei Beratern Macrons treffen. Das letzte rein bilaterale Treffen der Diplomatiechefs der beiden Länder liegt bereits einige Jahre zurück.

Die nukleare Wiedergeburt

"Der Minister wird aufgrund der Ausschreibungsregeln nichts anderes sagen können, als dass er die Teilnahme des französischen Unternehmens begrüßt und sich auf ihr Angebot freut", so eine diplomatische Quelle gegenüber der Zeitung LN. Obwohl die Franzosen ursprünglich nicht zu den größten Favoriten für den Riesenauftrag gehörten, gewinnen sie aufgrund anderer Umstände an Bedeutung. Noch ist unklar, wie der Streit um die Lizenzen zwischen den beiden anderen Bietern für das Dukovany-Projekt - dem kanadisch-amerikanischen Unternehmen Westinghouse und dem südkoreanischen Unternehmen KHNP - ausgehen wird. Sie weisen darauf hin, dass ihr Angebot nicht durch die Ungewissheit eines Rechtsstreits belastet werden wird. Sie sind die einzigen, die in der EU eine zertifizierte Lösung anbieten. Doch die Ausschreibung ist bei weitem nicht das Einzige, was zwischen Prag und Paris auf dem Spiel steht. Ebenso wichtig wird es sein, sich den Brennstoff für die nukleare Entwicklung zu sichern. Das russische Unternehmen Tvel beliefert Temelín und Dukovany auch nach dem Einmarsch in die Ukraine im vergangenen Jahr weiterhin mit Brennstoff. Aber ab dem nächsten Jahr sollen die Brennstäbe von Westinghouse und auch vom französischen Unternehmen Framatome geliefert werden.
/gr/


Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft zum Thema Energie
5.10.2023 TV Nova 17.00 Uhr

Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft



-Petra KŘIVKOVÁ SVOBODA, Moderatorin :
Tschechischer Ministerpräsident Fiala reist nach Granada, Spanien, zum Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft. Mehr als 40 Präsidenten und Premierminister europäischer Länder nehmen daran teil. Zu den wichtigsten Themen, die erörtert werden, gehören die Energieversorgung vor dem kommenden Winter, aber auch Umwelt, Klimawandel und Migration. Die Europäische Politische Gemeinschaft ist eine Plattform, die nach der russischen Invasion in der Ukraine mit dem Ziel gegründet wurde, für mehr Sicherheit und Wohlstand auf dem Kontinent zu sorgen. Der erste Gipfel fand vor einem Jahr in Prag statt.



-Petr FIALA, Premierminister der Tschechischen Republik /ODS/ :
Die Zahl der illegalen Migranten auf dem Weg nach Europa nimmt zu. Die Lage, insbesondere auf der zentralen Mittelmeertrasse, ist sehr schwierig. Und die Zahl der illegal Ankommenden hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen.
/gr/




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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Ausgewählte Artikel aus den tschechischen Medien für den Zeitrraum 6.10 - 9.10.2023:



Teile für neue Temelin – Blöcke sollen auf dem Wasserweg transportiert werden
7.10.2023 Pravo Seite 8 Radek Plavecky

Die Vorbereitungen für Manöver mit großen Teilen für die künftigen Blöcke des Kernkraftwerks Temelin haben begonnen. Die Großkomponenten für die Erweiterung des südböhmischen Kraftwerks sollen auf dem Wasserweg transportiert werden. Dazu müssen jedoch Betondämme an der Moldau überwunden werden.

Das größte und höchste Hindernis ist der Betondamm am Stausee Orlik, der umgangen werden muss. Deshalb haben die Arbeiten an der Gemeindestraße in Solenice unterhalb des Orlik-

Stausees bereits begonnen.
Obwohl es sich um die Instandsetzung einer Straße der Klasse III handelt, hat die Regierung auch über ihre Form entschieden. "Es handelt sich um eine vorgesehene Strecke für den Transport schwerer und sperriger Komponenten, wie z. B. des Reaktordruckbehälters und anderer größerer Komponenten wie Dampferzeuger", bestätigte Petr Šuleř, Sprecher des Energiekonzerns CEZ, zuständig für den Nuklearbereich, gegenüber Pravo.

Straßenrekonstruktion für 108 Millionen

Einige Staudämme sind mit Schleusen ausgestattet, aber in Orlík gibt es keine. Es gibt nur einen Aufzug für kleinere Schiffe. Daher ist geplant, unterhalb und oberhalb des Staudamms einen Umschlagplatz einzurichten, an dem die Ladung vom Schiff unterhalb des Staudamms auf Lastwagen verladen und auf Lastwagen zum Schiff oberhalb des Staudamms transportiert werden muss.


Da noch nicht einmal ein konkreter Lieferant von Teilen für die neuen Temelin-Blöcke ausgewählt wurde, äußern sich die Energiebeamten nicht näher zu den weiteren Plänen. "Generell sieht der Plan für den Transport dieser Teile die größtmögliche Nutzung von Wasserstraßen und Eisenbahnen vor", so Šuleř.

Aufgrund der Anforderungen muss jedoch die noch sehr brüchige und geflickte Straße aus Steinblöcken verbreitert, ihre Neigung verändert und die gesamte Straße mit tief gegründeten Stützmauern stabilisiert werden. Nach Angaben der Mittelböhmischen Kreisverwaltung und der Straßeninstandhaltung belaufen sich die Kosten für den Umbau auf 108 Millionen Kronen.


Durch den Bau des Abschnitts vom Fluss bis zur Kreuzung in Dolní Líšnice sind die Anwohner jedoch von einem der beiden Zufahrtswege abgeschnitten.
"Es ist für uns eine Komplikation. Die Bushaltestelle wurde viel weiter vom Dorfzentrum entfernt und ist nun vor allem für die älteren Einwohner schwieriger zu erreichen. Auch die Umleitungsstrecken sind schwierig, sie sind etwa fünfundzwanzig Kilometer lang und haben viele Serpentinen, was vor allem im Winter unangenehm sein wird", sagte die Bürgermeisterin von Solenice, Petra Buresova (Verein für Landentwicklung), gegenüber Pravo.
Nach Angaben der Straßenbauingenieure soll die Straße bis zum Ende des Sommers und Anfang Herbst des nächsten Jahres fertig sein. Dann soll sie von Dolní Líšnice bis zur Staudamm selbst weitergeführt werden.
/gr/




Der zweite Temelin – Block liefert erneut Strom ins Netz
9.10.2023 Pravo Seite 9 Pavel Orholz

Der zweite Temelin-Block liefert wieder Strom ins Netz:
Am Wochenende wurde ein fast zweimonatiger geplanter Stillstand im Kernkraftwerk Temelin beendet. Nach dem Austausch eines Drittels der Brennelemente haben die Operateure den zweiten Block wieder an das Stromnetz angeschlossen.

Wie der Sprecher des Kraftwerks, Marek Svitak, gegenüber der Zeitung Pravo erklärte, überprüften die Operateure während der geplanten Betriebspause auch die Sicherheitssysteme und die Turbine.
"Insgesamt wurden während des Stillstands über 16.000 Aktivitäten durchgeführt, darunter 68 Investitionsmaßnahmen. Zusammen mit dem Kraftwerk Dukovany sind aktuell alle sechs Kernblöcke in Betrieb", bestätigte der Temelin-Sprecher Marek Svitak.


Der zweite Temelin-Block hat die Stromeinspeisung in das Übertragungsnetz mit 50 Prozent der Reaktorleistung aufgenommen. Er dürfte dann in wenigen Tagen die volle Leistung erreichen. Dies war die letzte geplante Blockabschaltung in diesem Jahr.
/gr/




Temelin – Block 2 liefert nach der Betriebspause Strom ins Netz
9.10.2023 MF DNES Seite 11 ctk

Temelín-Block 2 liefert wieder Strom ins Netz


TEMELIN - Der zweite Block des Kernkraftwerks Temelin hat am Samstagabend nach einer fast zweimonatigen Betriebspause den ersten Strom ins Netz geliefert. Die Blockoperateure schlossen ihn an das Übertragungsnetz an, nachdem ein Drittel der Brennelemente im Reaktor ausgetauscht wurde. Die Energietechniker überprüften auch die Sicherheitssysteme und die Turbine. Während des Block-Stillstands wurden mehr als 16.000 Aktivitäten durchgeführt, darunter 68 Investitionsprojekte.


Es war der letzte geplante Block-Stillstand in Temelín in diesem Jahr. Block 1 war rund zwei Monate lang, vom 7. April bis zum 8. Juni, außer Betrieb. "Das Hochfahren eines Blocks nach einer Abschaltung erfolgt immer schrittweise. Er ist mit einer Reihe von Überprüfungen verbunden. Die ersten Tage werden uns zeigen, ob eine weitere Feinabstimmung erforderlich sein wird", sagte Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelin.

Dukovany-Block 4 wird nun abgeschaltet

Der zweite Block in Temelín begann mit der Einspeisung von Strom in das Übertragungsnetz, als der Reaktor 50 Prozent seiner Kapazität erreichte. Er dürfte in einigen Tagen seine volle Leistung erreichen. Die Energietechniker werden den Reaktor nun bei 80 % Leistung testen, um die gleichmäßige Verteilung der Leistung im Reaktor zu überprüfen. "Sie werden auch die Turbine überwachen, bei der es im Betrieb auf Hundertstel Millimeter ankommt", sagte der Sprecher des Temeliner Kernkraftwerks, Marek Svitak.


Während der Abschaltung, die am 18. August begann, haben die Ingenieure ein Drittel der 163 Brennelemente im Reaktor ausgetauscht und die Sicherheitssysteme überprüft. An den Arbeiten waren etwa 1.000 Personen beteiligt, darunter auch Auftragnehmer.


"Wir planen und koordinieren die Abschaltungen von sechs Kernkraftwerksblöcken (zwei in Temelin und vier in Dukovany) so, dass es möglichst wenig Überschneidungen gibt. Das ist wichtig im Hinblick auf die Kapazitäten unserer Zulieferer und die Situation im Übertragungsnetz", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Firma CEZ und Direktor der Abteilung Kernenergie, und fügte hinzu, dass sich die Arbeiten jetzt reibungslos von Temelin zum geplanten Stillstand des vierten Blocks in Dukovany verschieben, der Ende dieser Woche beginnen wird.
/gr/



Lager für niedrig radioaktiven Abfall in Jachymov
6.10.2023 CT1 19.00 Uhr – Nachrichten


-Michal KUBAL, Moderator :
Debatten über die weitere Nutzung des Endlagers für niedrig radioaktive Abfälle in Jachymov (Joachimsthal). Die Stadt ging davon aus, dass die verfüllte Anlage geschlossen werden würde. Doch der Betreiber der Anlage hat andere Pläne. Er will die Kapazität des Endlagers erweitern, damit es noch Jahrzehnte lang betrieben werden kann.
Seit 50 Jahren werden radioaktive Abfälle, vor allem aus medizinischen Einrichtungen, in das Endlager in Jachymov transportiert. Jetzt gibt es keine andere Möglichkeit mehr, sie dorthin zu stellen - alle Kammern sind voll. Doch die Nachfrage nach der Entsorgung dieser Art von Abfällen reißt nicht ab. Experten zufolge ist es jedoch schwierig, einen geeigneten Standort für ein neues Lager zu finden.



-Martina Máčelová, Leiterin der Abteilung Endlagerbetrieb, SURAO :
Daher beschloss die Endlagerbehörde SURAO, das Endlager für niedrig radioaktive Abfälle in Jachymov weiter zu nutzen und im Zugangskorridor neue Lagerkapazitäten zu schaffen. Es wird möglich sein, das Endlager für mehrere Jahrzehnte weitere zu nutzen

.

-Lada Baranek, Stellvertretende Bürgermeisterin, Jachymov :
Das ist eine neue Information für mich, die Jahrzehnte bedeuten, dass wir eigentlich mehr unter den Stadträten darüber beraten müssen, was wir dazu sagen.



-Frantisek NYKLAS, Redakteur :
Die Stadt ist sich nicht sicher, ob Investoren daran interessiert wären, in der Nähe des Endlagers zu bauen, wo die Stadt ihre Grundstücke hat. Jachymov erhält jährlich etwa 4 Millionen Kronen als Entschädigung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Die Suche nach neuen Kapazitäten, insbesondere die weitere Nutzung des Endlagers in Jachymov, unterliegt der Zustimmung des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB.



-Karla Petrova, Stellvertretende Direktorin, Staatsamt für nukleare Sicherheit .
Für jedes Endlager, für jeden Standort oder jede Anlage wie diese, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Diese Diskussionen sind im Gange, und wenn möglich, werden wir versuchen, so spät wie möglich abzuschließen.

-Frantisek NYKLAS, Redakteur :
Das Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB prüft vor allem die Festigkeit und Dichtheit der Kammern, einschließlich der Korridore des radioaktiven Lagers. Aber auch die Umgebung wird von Experten überwacht.
/gr/



Vorbereitungen auf den Bau des Atommüll-Endlagers
7.10.2023 TV Nova 19.30 Uhr – Abendnachrichten


Vorbereitungen für den Bau eines Endlagers für hoch radioaktive Abfälle

-Martin Pouva, Moderator:
Die Veraltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle SURAO bereitet sich seit langem auf den Bau eines unterirdischen Endlagers für hoch radioaktive Abfälle aus den tschechischen Atomkraftwerken vor. Deshalb untersuchen Experten das Verhalten des Gesteins in einer Tiefe von mehr als einem halben Kilometer am unterirdischen Standort Bukov.
In dieser Tiefe soll das Endlager eines Tages liegen, und die Forscher testen jetzt den Behälter, in dem der Atommüll gelagert werden soll.


-Klara Pospisilová, Redakteurin .
Ich habe eine Lampe und ein Selbstrettungsgerät, und ich bin bereit. Jetzt geht's los. Wir sind da. -12. Stock und 550 Meter unter der Erde. Hier führen Forscher Experimente durch, um die langfristige Sicherheit des künftigen Tieflagers für hoch radioaktive Abfälle zu testen.

-Lukas Vondrovic, Direktor der Endlagerverwaltung für radioaktive Abfälle SURAO:
Wir versuchen zu beschreiben, wie sich das Gestein und die Gesteinsumgebung verhalten, wie sich das Wasser verhält und auch wie sich die Materialien, die die in einem künftigen Tieflager gelagerten Abfälle isolieren werden, verhalten und beeinflusst werden.


-Marketa Dohnalkova, Leiterin der Abteilung Vorbereitung von Endlagern für radioaktive Abfälle, SÚRAO:
Die langfristige Sicherheit eines Tieflagers basiert in erster Linie auf einem Mehrbarrierensystem. Die Hauptbarriere dieses Systems ist vor allem der Lagerbehälter.

-Klara Pospisilova, Redakteurin:
Und genau das wird mit diesen 10 Bohrlöchern, die Versuchsproben aus Stahlmaterial enthalten, überprüft. Sie werden insgesamt 10 Jahre dort verbringen. Danach können die Forscher mit mathematischen Modellen die Lebensdauer des Materials von bis zu einer Million Jahren nachweisen. Ein weiteres Experiment findet ebenfalls in dieser Testkammer statt. Wenn ich die Wand berühre, ist sie warm.


-Marketa Dohnalkova, Leiterin der Vorbereitung des Endlagers für radioaktive Abfälle, SURAO :
Dies ist ein Wechselwirkungsexperiment, das eigentlich dazu dient, die Wechselwirkung von Materialien zu untersuchen, die eines Tages im Tieflager zusammen sein werden.

-Klara Pospisilova, Redakteurin :
Der abgebrannte Kernbrennstoff ist noch warm, nachdem er aus dem Reaktor entfernt wurde. Wenn er in das Tieflager gebracht wird, schmilzt er immer noch bei etwa 90 °C. In der Tschechischen Republik wurden bis jetzt vier Standorte identifiziert, an denen ein Tieflager gebaut werden könnte.


-Lukas Vondrovic, Direktor der Verwaltung für Endlager für radioaktive Abfälle SURAO:
Über den besten Standort, den endgültigen, wird nach der Durchführung geologischer Untersuchungen entschieden werden.

-Klara Pospisilova, Redakteurin
Experten haben bereits genug Erfahrung, um ein Tieflager zu bauen und es sicher zu betreiben.
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl der Zeitungsartikel vom 12.10.2023:

Inhalt:
Virtueller Besuch im Pumpspeicherkraftwerk
Kommentar zur Dukovany – Ausschreibung
Brzezina-tschechische Vertretung von Westinghouse:
Wir haben zig Millionen Dollar in die Ausschreibung investiert. "Reaktor 16" existiert nicht auf dem Papier.
Zum Thema des neuen Atomblocks in Dukovany mit Jaroslav Mil, dem ehemaligen Atom-Regierungsbeauftragten
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Virtueller Besuch im Pumpspeicherkraftwerk
12.10.2023 MF DNES Seite 12 ctk

Der Energieversorger ČEZ hat für die Öffentlichkeit eine virtuelle Besichtigung des Pumpspeicherkraftwerks Dlouhé stráně vorbereitet. Die Menschen werden in einer Live-Übertragung über die Anwendung von MS Teams einen Blick in die Eingeweide des Pumpspeicherkraftwerks werfen können.
Die erste Fernbesichtigung dieses Kraftwerks wird von der Firma CEZ am Donnerstag, den 9. November, organisiert.
/gr/


Kommentar zur Dukovany – Ausschreibung
12.10.2023 LN Seite 16 Istvan Leko

Der Beginn der spannenden politischen und geschäftlichen Serie, in der entschieden wird, wer der Partner des tschechischen Staates im (friedlichen) Atomprogramm bis zum Jahr 2100 sein wird, ist zum zweiten Mal verschoben worden. Die ursprüngliche Frist für die Einreichung von Angeboten (Anfang September) wurde bereits vor den Ferien um etwa einen Monat auf den 2. Oktober verschoben. Angeblich auf Wunsch des französischen Staatsunternehmens Électricité de France (EdF). Doch zehn Tage vor diesem Termin verschob das tschechische Staatsunternehmen CEZ, das als Investor für das Projekt verantwortlich ist, den Termin erneut - diesmal auf den 31. Oktober. Angeblich auf Wunsch des amerikanischen Unternehmens Westinghouse.

KURZ

Unbestätigten Informationen zufolge waren der Grund dafür die nicht ganz klaren Beziehungen zu einem anderen Mitglied des Konsortiums, dem amerikanischen Unternehmen Bechtel, das den Bauanteil liefern sollte. Andere wiederum behaupten, dass es zu einer weiteren Verzögerung kam, weil es den Amerikanern noch nicht gelungen ist, die südkoreanische Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) dazu zu bewegen, gemeinsam an der Ausschreibung teilzunehmen. Ein Vertreter des asiatischen Energieversorgers wies dieses Gerücht jedoch zurück. "Da KHNP bereit war, zum ursprünglichen Termin am 2. Oktober ein Angebot abzugeben, sind wir auch bereit, zum neuen Termin ein Angebot abzugeben", sagte Minhwan Chang, ein Vertreter des Prager Büros, gegenüber der Agentur CTK.

Wie dem auch sei, das Ergebnis ist, dass die tschechische Seite schließlich einen Rückzieher gemacht hat, vor allem, weil sie um jeden Preis drei Angebote für die Ausschreibung haben wollte. Auf die Frage, warum zwei nicht ausgereicht hätten, wäre die Antwort gewesen, dass nach dem Ausschluss der Chinesen aus politischen Gründen Ende 2020 und wenig später, unmittelbar nach Bekanntwerden des Skandals um die Explosion in Vrbětice, des russischen Bieters Rosatom, nur noch drei Bieter im Spiel waren: Westinghouse, EdF und KHNP. Seitdem ist die Notwendigkeit von drei Wettbewerbern für den tschechischen Staat ein Mantra. Es ist die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote für den Bau eines Blocks in Dukovany (mit geplanter Inbetriebnahme frühestens im Jahre 2036) und einer unverbindlichen Option für drei weitere Blöcke (einer in Dukovany und zwei in Temelin). Es bleibt abzuwarten, ob es zu weiteren zeitlichen Verzögerungen kommen wird, denn der tschechische Staat, der 800 Milliarden Kronen für diese Nuklearinvestition ausgeben wird, beginnt bereits nach außen hin den Eindruck zu erwecken, dass er tanzt, wie die mächtigen potenziellen Anbieter diktieren.
/gr/


Brzezina-Westinghouse: Wir haben zig Millionen Dollar in die Ausschreibung investiert. "Reaktor 16" existiert nicht auf dem Papier.
12.10.2023 HN Seite 8 Jan Broz

Westinghouse, der US-amerikanische Bieter für Atomaufträge in der Tschechischen Republik, hat bestätigt, dass er Ende Oktober ein endgültiges Angebot für den Bau eines fünften Blocks in Dukovany abgeben wird, mit einer Option für drei weitere Blöcke. Damit hat Westinghouse die Zweifel der letzten Wochen ausgeräumt, dass es sich nicht an der Ausschreibung beteiligen würde, so dass die Tschechische Republik nur noch zwei Bieter hat, nämlich die französische EDF und die südkoreanische KHNP.
Petr Brzezina, der Leiter der Westingnhouse-Vertretung in der Tschechischen Republik, macht jedoch keinen Hehl aus seiner Zuversicht. Westinghouse sei die "natürliche Wahl" für die Tschechische Republik, sagt er.




* Frage: Lange Zeit wurde darüber spekuliert, ob das Unternehmen tatsächlich ein Angebot für die Kernkraftwerke abgeben würde. Was war der Grund dafür?


-Brzezina: Wir wollten das Ausschreibungsverfahren nicht kommentieren, und weil sich die anderen Bieter dazu geäußert haben, wurde vielleicht der Eindruck erweckt, dass sie sich in einer anderen Position befinden. Natürlich werden wir ein Angebot abgeben. Wir bauen seit 70 Jahren Kernreaktoren, wir wissen, wie man sie baut, wir wissen, was wir tun, und wir bieten nicht etwas an, das im Vergleich zu anderen nur auf dem Papier existiert. Wenn wir erfolgreich sind und den Vertrag für den Bau des Reaktorblocks im nächsten Jahr unterzeichnen, wird es sich um einen Vertragsreaktor mit der Nummer 16 handeln.



* Frage: Warum 16?


-Brzezina: Die vier AP1000-Reaktoren, die wir der Tschechischen Republik anbieten, sind bereits in China in Betrieb. Ein Reaktor ist in Amerika in Betrieb, in den anderen wurde bereits des Brennstoff eingeführt und wird bis Ende des Jahres voll einsatzfähig sein. Es sind also sechs Reaktoren gebaut worden. Weitere sechs werden in China gebaut, plus drei in Polen, also insgesamt fünfzehn. Und wenn wir einen Vertrag in der Tschechischen Republik unterzeichnen, wird es Nummer 16 sein, und möglicherweise 17, 18 und 19. Damit verringert sich das Risiko, dass sich das Projekt verzögert.



* Frage: Einer der Gründe für die Spekulationen, dass Westinghouse nicht an der Ausschreibung teilnehmen würde, war die Anzahl der laufenden AKW-Projekte und die Sorge, ob die Produktions- und Personalkapazitäten für so viele Aufträge ausreichen würden.


-Brzezina: Das Gegenteil ist der Fall. Man kann nur dann Kapazitäten bei Lieferanten buchen, wenn man ein fertiges Design hat. Wir haben es fertig und müssen nicht warten, wie es bei anderen Angeboten der Fall ist.



* Frage: Es gab also keine Zweifel seitens Westinghouse, ob man ein Angebot abgeben sollte?

-Brzezina: Wir haben bereits eine Menge Geld investiert, zig Millionen Dollar ausgegeben. Die Ausschreibung läuft bereits seit mehr als einem Jahrzehnt, und Westinghouse ist das einzige Unternehmen, das sich die ganze Zeit daran beteiligt hat. Neben den großen Reaktoren sprechen wir natürlich auch über kleine modulare Reaktoren (SMR). Unser AP300-Reaktor ist eine kleinere Version des AP1000 und verfügt über viele identische Systeme und Komponenten. Es können also dieselben Lieferanten verwendet werden, und auch die Sicherheit der Genehmigungsfähigkeit liegt bei nahezu 100 Prozent. In diesem Fall geht es auch um eine Partnerschaft mit der tschechischen Industrie, so dass auch am SMR möglichst viele lokale Unternehmen beteiligt sind. Hier sehe ich eine Synergie mit dem großen Block.



* Frage: Es ist jedoch noch unklar, wie viele große Blöcke die Tschechische Republik haben will. Gibt es in dieser Hinsicht eine Grenze für Westinghouse? Können Sie alle vier bewältigen?


-Brzezina: Natürlich, es hat sogar viele Vorteile. Die gesamte Investition ist billiger, weil man nur eine Lösung lizenziert. Es gibt zwar Standortbesonderheiten, aber das ist kein Problem mehr. In China sind vier Reaktoren nacheinander gebaut worden, und dort war die Beschleunigung aller Prozesse enorm. Der letzte Reaktor wurde in 4,5 Jahren gebaut; in der Tschechischen Republik rechnen wir mit sieben Jahren für den ersten Reaktor.



* Frage: Aber wir sind nicht in China, wir sind in Europa. Ist das wirklich realistisch?


-Brzezina: Vielleicht werden es nicht 4,5 Jahre, sondern fünf oder sechs, und selbst das wird ein Erfolg sein. Die Länge der Bauzeit wirkt sich immer auf die Kosten aus, ganz zu schweigen von der Situation in der Tschechischen Republik, was die Stromversorgung angeht. Wir wissen, dass wir zumindest für eine gewisse Zeit bis zur Fertigstellung der neuen Atomanlagen Strom importieren müssen. Gleichzeitig kann es sein, dass wir nirgendwoher Strom beziehen können oder dass er sehr teuer ist, was sich auf die gesamte Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirken wird. Dies ist keine Zeit für Experimente.



* Frage: Könnte der erste SMR sogar noch vor dem ersten großen Block fertig sein?


-Brzezina: Das könnte sein. Das erste Pilotprojekt sollte in den 30er Jahren betriebsbereit sein, und vielleicht noch eine weitere Anlage.



* Frage: Wie stehen Ihre Chancen, die Ausschreibung zu gewinnen?

-Brzezina: Unsere Lösung ist die risikoärmste. Wenn die AP1000-Blöcke zum Zeitpunkt des Unfalls in Fukushima gestanden hätten, wäre das, was passiert ist, aufgrund des passiven Sicherheitssystems nicht passiert. Es ist eine bewährte Technologie. Wenn ein künftiger Investor die Risiken eines künftigen Projekts richtig einschätzt, ist unsere Technologie die natürliche Wahl. In Polen, der Ukraine und Bulgarien ist dies bereits geschehen.
/gr/



Zum Thema des neuen Atomblocks in Dukovany mit Jaroslav Mil, dem ehemaligen Atom-Regierungsbeauftragten
11.10.2023 TV Nova

-Moderator:
Lassen Sie uns zu anderen Themen übergehen. Drei Bieter sind am Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany interessiert. Das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, die französische EDF und die koreanische KHNP. Die Frist für die Abgabe von Angeboten endet am 31. Oktober, und der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden. Über die Einzelheiten sprechen wir jetzt mit Jaroslav Mil, dem ehemaligen Regierungsbeauftragten für Kernenergie und ebenfalls ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von CEZ.
Herr Mil, also die Tatsache, dass letztendlich alle drei dieser Bieter definitiv bestätigt haben, dass sie an der Ausschreibung teilnehmen werden, dass sie Angebote abgeben werden, ist wahrscheinlich nicht so überraschend, aber trotzdem kann man schon erahnen, was von ihnen zu erwarten ist. Und jetzt beziehe ich mich hauptsächlich auf den finanziellen Aspekt

.

-Jaroslav Mil, ehemaliger Regierungsbeauftragter für Kernkraft:
Nun, wenn jeder dieser Anbieter unterschiedlich ist, und ehrlich gesagt, ist es nicht so sehr wichtig, die angebotenen Technologien und die spezifischen technischen Unterschiede zu bewerten, sondern die Fähigkeit und die Garantie des Anbieters, diese Lieferung pünktlich und innerhalb eines definierten Kostenrahmens zu liefern, und zwar sollte der Anbieter in jedem Fall die volle Verantwortung für die aktive Inbetriebnahme der Anlage, die Inbetriebnahme der Anlage, die Übergabe an den Investor oder den Betreiber übernehmen, und zwar erst nach umfassenden Tests und des nachgewiesenen Betrieb, das ist absolut entscheidend.



-Moderator:
Na ja, und sind diese drei Kandidaten Ihrer Meinung nach dazu in der Lage, wenn Sie sagen, dass das eine absolute Notwendigkeit ist?


-Jaroslav Mil, ehemaliger Regierungsbeauftragter für Kernkraft:
Ich würde das nicht sagen, wenn ich sicher wäre, dass alle drei das so anbieten, aber ich glaube, dass die Tschechische Republik und der Investor oder CEZ das verlangen müssen und sie müssen einfach wollen, dass dieser Auftragnehmer die volle Verantwortung für die Gewährleistung der nuklearen Sicherheit hat. Wir können es uns nicht leisten, einen Vertrag mit jemandem zu haben, der, sagen wir mal, ein vage gebildetes Konsortium von, sagen wir mal, mehreren Auftragnehmern hat, ohne dass einer von ihnen die volle Verantwortung für die bereits erwähnte nukleare Sicherheit hat. Die Inbetriebnahme würde ich als reines Glücksspiel bezeichnen, wenn wir mit so etwas fortfahren würden. Das ist also eindeutig eine Maßnahme, die aus Sicht der Regierung für die Bewertung entscheidend ist und auch für den Investor entscheidend sein sollte. Alles andere, d.h. CEZ wird die technischen und wirtschaftlichen Parameter am ersten Februar nächsten Jahres bewerten und die Bewertung der Regierung vorlegen, ist nur ein bestimmter technischer und wirtschaftlicher Beitrag. Aber die Regierung selbst muss auf jeden Fall ihre eigenen Kriterien haben, Sicherheitskriterien, weil es sich um eine Zusammenarbeit für die nächsten 80 Jahre handelt, und diese Kriterien sollten auf der Tatsache basieren, dass die Regierung nur 50 Arbeitstage für die Bewertung hat, also sollte sie sie im Voraus vorbereitet haben, und zweitens sollten sie auf Energie und Sicherheit basieren, d.h. auf der Fähigkeit, z.B. Wartungsdienstleistungen für diese 60 Jahre zu erbringen - und wenn Sie sich das Kraftwerk in Mochovce ansehen, aber selbst bei der Inbetriebnahme des Kraftwerks Temelín lagen die Probleme ja nicht im Reaktorbereich, also in der Primärzone, sondern es ging um den Sekundärteil, also die Turbine, die Generatoren, das ganze Sekundärkreislaufsystem, und die Tschechische Republik sollte einen Anbieter bevorzugen, der in der Lage ist, Service, Produktion, Lieferung, Ersatzteile zu liefern. In unserer Region, idealerweise in der Tschechischen Republik, aber am schlimmsten in der grenznahen Region - Denn zu jedem Zeitpunkt von jemandem abhängig zu sein, der diese Produkte und Komponenten von irgendwo weit weg importiert, oder wir werden der vierte in der Reihe der x Kunden sein, ist einfach sehr, sehr nachteilig für uns für diese 60 Jahre, das heißt, die Sicherheitskriterien der Regierung, die Sicherheitskriterien müssen vorbereitet werden, denn es wird sowieso ein zwischenstaatliches Abkommen mit dem Lieferanten oder mit dem Land geben müssen, aus dem der ausgewählte Lieferant kommen wird.



Moderator:
CEZ hat den Termin sogar zweimal geändert, bis wann müssen die einzelnen Bieter das endgültige Angebot abgeben. Das deutet darauf hin, dass die Bieter letztlich mehr Zeit brauchten....


-Jaroslav Mil, ehemaliger Regierungsbeauftragter für Kernkraft:
Es war also nur ein Bieter, der um mehr Zeit gebeten hat. Das deutet auf offensichtliche Probleme bei dem hin, was ich, was ich erwähnt habe, nämlich dass die tschechische Seite höchstwahrscheinlich, efordert, dass ein bestimmter Auftragnehmer voll verantwortlich gemacht wird, ich denke, ich werde das Geheimnis nicht verraten, wenn ich schätze, dass insbesondere das Konsortium Westinghols Bechtl diese Probleme hatte. Diese Frage wird diskutiert, und natürlich auch in Polen, wo es auch nicht zufriedenstellend ist, dass nur ein, sozusagen zwei, oder dass das Konsortium als Ganzes verantwortlich ist - diese Vereinbarung gibt es auch nicht, das heißt, diese Situation, dass eigentlich ein bestimmter Auftragnehmer, der für diese Lieferung verantwortlich ist. Das war einer der Gründe, warum die Amerikaner noch mehr Zeit brauchten, um eine konkrete Entscheidung zu treffen, die, wie ich annehme, in dem Angebot vom Oktober genau definiert werden wird.
/gr/
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