Zwischenlager Ahaus: OVG Münster ebnet den Weg für 152 gefährliche Castortransporte
Verfasst: Fr 13. Dez 2024, 09:36
Liebe Freund*in,
152 Castorbehälter aus dem Jülicher AVR-Reaktor dürfen in Ahaus eingelagert werden. Das hat am 3. Dezember das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster entschieden. Die gut begründeten Bedenken der Kläger gegen die jahrzehntelange Aufbewahrung in einem der am schlechtesten geschützten Zwischenlager Deutschlands fanden bei den Richter*innen kein Gehör. Dabei ist das Zwischenlager Ahaus gegen mögliche Angriffsszenarien – zum Beispiel einen Beschuss mit bewaffneten Drohnen – längst nicht ausreichend geschützt. Auch ein gezielter Absturz eines Verkehrsflugzeugs oder ein Angriff mit einer panzerbrechenden Waffe könnten katastrophale Folgen haben.
Mit der Klage gegen die Aufbewahrungsgenehmigung ist ein wichtiges Hindernis für die Transporte aus dem Weg geräumt. Sobald die Transportgenehmigung da ist, werden Spezial-LKW mit jeweils einem Castor voraussichtlich 152 Mal auf Straßen quer durch Nordrhein-Westfalen rollen. 152 Gelegenheiten also, dass etwas schiefgeht. Was genau passieren kann, hat die Expertin Oda Becker in einem Gutachten für .ausgestrahlt untersucht.
Zum Gutachten auf www.ausgestrahlt.de
Der Betreiber des Jülicher Zwischenlagers – die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Atomanlagen (JEN) – will seinen gefährlichen Atommüll auf Teufel komm raus loswerden. Das ist seit Jahren unübersehbar. Seit einiger Zeit mehren sich zudem die Anzeichen, dass die schwarz-grüne Landesregierung die Castortransporte nicht verhindern wird. Dabei wollte sie sich laut Koalitionsvertrag für einen Neubau in Jülich einsetzen. Auch aus dem Atommüll-Bundesamt (BASE) und den beteiligten Bundesministerien, allesamt nun in der Hand von SPD oder Grünen, kommen keine Signale, die Hoffnung auf einen Transportstopp machen. Dabei gehört die JEN Bund und Land, wird von ihnen kontrolliert und finanziert. Die Politik muss die JEN endlich zwingen, den Müll in Jülich sicher zu lagern – und sie hat auch die Handhabe dafür!
Die Transporte sind aber nicht nur gefährlich, sondern auch völlig unnötig:
In Ahaus wäre der Müll kein bisschen besser aufgehoben als in Jülich. Hinzu kommt, dass der Betrieb des Zwischenlagers in Ahaus nur bis Ende 2036 genehmigt ist. Und was dann? Schon in wenigen Jahren startet ein neues Genehmigungsverfahren. Das wird nicht einfach, unter anderem eben, weil das Gebäude gegen Terrorangriffe völlig unzureichend gesichert ist. Trotzdem ist zu befürchten, dass eine neue Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus kommen wird – aus politischen Gründen. „Augen zu und durch“ lautet anscheinend die Devise von Politik und Behörden für den Umgang mit der Herausforderung einer Zwischenlagerung, die nach aktuellen Schätzungen doppelt oder sogar dreimal so lange dauern könnte wie ursprünglich vorgesehen. Das wird dem Problem nicht gerecht. Es braucht jetzt ein umfassendes Konzept für die Zwischenlagerung über die nächsten 80 bis 100 Jahre!
Doch ein solches Konzept ist ebenso wenig in Sicht wie ein sogenanntes Endlager. Stattdessen träumen Politiker*innen wie Merz, Söder und Spahn schon wieder vom Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg … Auch wenn es langsam nervt:
Um zu verhindern, dass der Atommüll von Lager zu Lager verschoben wird und der hochradioaktive Atommüll jahrzehntelang in unsicheren Hallen herumsteht, ist die Anti-AKW-Bewegung weiter gefragt! Deswegen setzt sich .ausgestrahlt im Bündnis mit regionalen Initiativen für einen Neubau und gegen die geplanten Transporte ein. Der nächste Termin ist ein Jubiläum: 30 Jahre Sonntagsspaziergang am Ahauser Zwischenlager am 15. Dezember. Auch die Planungen für das kommende Jahr laufen bereits auf Hochtouren: .ausgestrahlt wird schon bald ein weiteres Gutachten veröffentlichen, das die Sicherheit der Zwischenlager gegen Terrorangriffe näher beleuchtet. Und natürlich werden wir auch im Bundestagswahlkampf und während der Koalitionsverhandlungen immer wieder den Finger in die Wunde legen.
Herzliche Grüße
Carolin Franta
und das ganze .ausgestrahlt-Team
https://www.ausgestrahlt.de/
152 Castorbehälter aus dem Jülicher AVR-Reaktor dürfen in Ahaus eingelagert werden. Das hat am 3. Dezember das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster entschieden. Die gut begründeten Bedenken der Kläger gegen die jahrzehntelange Aufbewahrung in einem der am schlechtesten geschützten Zwischenlager Deutschlands fanden bei den Richter*innen kein Gehör. Dabei ist das Zwischenlager Ahaus gegen mögliche Angriffsszenarien – zum Beispiel einen Beschuss mit bewaffneten Drohnen – längst nicht ausreichend geschützt. Auch ein gezielter Absturz eines Verkehrsflugzeugs oder ein Angriff mit einer panzerbrechenden Waffe könnten katastrophale Folgen haben.
Mit der Klage gegen die Aufbewahrungsgenehmigung ist ein wichtiges Hindernis für die Transporte aus dem Weg geräumt. Sobald die Transportgenehmigung da ist, werden Spezial-LKW mit jeweils einem Castor voraussichtlich 152 Mal auf Straßen quer durch Nordrhein-Westfalen rollen. 152 Gelegenheiten also, dass etwas schiefgeht. Was genau passieren kann, hat die Expertin Oda Becker in einem Gutachten für .ausgestrahlt untersucht.
Zum Gutachten auf www.ausgestrahlt.de
Der Betreiber des Jülicher Zwischenlagers – die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Atomanlagen (JEN) – will seinen gefährlichen Atommüll auf Teufel komm raus loswerden. Das ist seit Jahren unübersehbar. Seit einiger Zeit mehren sich zudem die Anzeichen, dass die schwarz-grüne Landesregierung die Castortransporte nicht verhindern wird. Dabei wollte sie sich laut Koalitionsvertrag für einen Neubau in Jülich einsetzen. Auch aus dem Atommüll-Bundesamt (BASE) und den beteiligten Bundesministerien, allesamt nun in der Hand von SPD oder Grünen, kommen keine Signale, die Hoffnung auf einen Transportstopp machen. Dabei gehört die JEN Bund und Land, wird von ihnen kontrolliert und finanziert. Die Politik muss die JEN endlich zwingen, den Müll in Jülich sicher zu lagern – und sie hat auch die Handhabe dafür!
Die Transporte sind aber nicht nur gefährlich, sondern auch völlig unnötig:
In Ahaus wäre der Müll kein bisschen besser aufgehoben als in Jülich. Hinzu kommt, dass der Betrieb des Zwischenlagers in Ahaus nur bis Ende 2036 genehmigt ist. Und was dann? Schon in wenigen Jahren startet ein neues Genehmigungsverfahren. Das wird nicht einfach, unter anderem eben, weil das Gebäude gegen Terrorangriffe völlig unzureichend gesichert ist. Trotzdem ist zu befürchten, dass eine neue Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus kommen wird – aus politischen Gründen. „Augen zu und durch“ lautet anscheinend die Devise von Politik und Behörden für den Umgang mit der Herausforderung einer Zwischenlagerung, die nach aktuellen Schätzungen doppelt oder sogar dreimal so lange dauern könnte wie ursprünglich vorgesehen. Das wird dem Problem nicht gerecht. Es braucht jetzt ein umfassendes Konzept für die Zwischenlagerung über die nächsten 80 bis 100 Jahre!
Doch ein solches Konzept ist ebenso wenig in Sicht wie ein sogenanntes Endlager. Stattdessen träumen Politiker*innen wie Merz, Söder und Spahn schon wieder vom Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg … Auch wenn es langsam nervt:
Um zu verhindern, dass der Atommüll von Lager zu Lager verschoben wird und der hochradioaktive Atommüll jahrzehntelang in unsicheren Hallen herumsteht, ist die Anti-AKW-Bewegung weiter gefragt! Deswegen setzt sich .ausgestrahlt im Bündnis mit regionalen Initiativen für einen Neubau und gegen die geplanten Transporte ein. Der nächste Termin ist ein Jubiläum: 30 Jahre Sonntagsspaziergang am Ahauser Zwischenlager am 15. Dezember. Auch die Planungen für das kommende Jahr laufen bereits auf Hochtouren: .ausgestrahlt wird schon bald ein weiteres Gutachten veröffentlichen, das die Sicherheit der Zwischenlager gegen Terrorangriffe näher beleuchtet. Und natürlich werden wir auch im Bundestagswahlkampf und während der Koalitionsverhandlungen immer wieder den Finger in die Wunde legen.
Herzliche Grüße
Carolin Franta
und das ganze .ausgestrahlt-Team
https://www.ausgestrahlt.de/