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PA vom 26. April 2023: Tschernobyl nach 37 Jahren – im Kriegsgebiet

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SanWa94
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PA vom 26. April 2023: Tschernobyl nach 37 Jahren – im Kriegsgebiet

Beitrag von SanWa94 »

Vor 37 Jahren, am 26. April 1986 um 1:23:44 passierte bis dahin Unvorstellbares:
Im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl kam es durch eine Reihe von teilweise kriminellen Aktivitäten zur bisher größten Atomkatastrophe in der Geschichte. Eine unkontrollierbare Kettenreaktion setzte im Reaktor 4 ein, zerstörte den Reaktor und setzte Unmengen von Radioaktivität in die Umwelt frei. Die radioaktive Wolke breitete sich über ganz Europa und Kleinasien aus.

Seit mehr als einem Jahr Ukrainekrieg ist Tschernobyl im Kriegsgebiet.

„Wie brandgefährlich die Situation in Tschernobyl heute ist, beweisen die Ereignisse im vergangenen März, wo mit einer Rakete auf ein Gebäude neben der Atomruine gefeuert wurde und massive Zerstörungen anrichtete“, warnt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.

Nicht daran zu denken, wenn gezielt oder auch durch einen Raketenfehleinschlag der zerstörte Reaktor getroffen würde. Die neu errichtete Kuppel aus Aluminium würde keinerlei Schutz darstellen und den Sarkophag über dem Reaktor ungebremst treffen – mit unvorhersehbaren Auswirkungen auf den noch immer hochradioaktiven Reaktorkern.

„Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr ist, wenn durch Stromausfall die abgebrannten Brennelemente im Abklingbecken nicht mehr gekühlt werden können, was eine Zeitlang ja schon Realität war und über 200 Techniker aus der Ukraine wahrscheinlich Schlimmeres verhindert haben“ ergänzt Manfred Doppler. Der Krieg in der Ukraine führt uns drastisch vor Augen, dass Atomkraftwerke schon in Friedenszeiten ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen, in Kriegszeiten wird dieses Risiko völlig unkalkulierbar. Europa muss sich jetzt nicht nur aus der Umklammerung russischer Energieabhängigkeiten befreien, sondern auch aus der Nutzung der Atomenergie aussteigen, weil sie kein Beitrag zum Klimaschutz ist und Unsummen für die Energiewende bindet.

„Die Krise in der Ukraine zeigt uns diese Irrwege in der Energiepolitik schonungslos auf“, so Manfred Doppler abschließend.

Mit einer Plakataktion haben wir an die Katastrophe und die heutige Lage dort erinnert. –
Nur mit internationaler Hilfe und unter enormen Kosten kann die noch immer massiv austretende Strahlung begrenzt werden.
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