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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Artikeln aus der tschechischen Presse aus dem Enrgiebereich vom 30.Juli 2025:



Dutzende Gemeinden haben Klage gegen das Ministerium eingereicht
30.07.2025 Mladá fronta DNES ~ (tš) Seite: 11

TEMELÍN - Gemeinden, die aufgrund des Baus eines Tiefenlagers für Kernbrennstoffe von geologischen Untersuchungen betroffen sind, haben Klage gegen das Umweltministerium wegen der Genehmigung dieser Arbeiten eingereicht. Sie sind verärgert, dass die geologischen Untersuchungen beginnen müssen, ohne dass sie das Projekt kennen und sich daher nicht dazu äußern können. Zu den vier ausgewählten Endlager - Lokalitäten gehört Janoch bei Temelín in der Region České Budějovice/ Budweis.

„Die Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SÚRAO) verheimlicht sorgfältig die konkreten Grundstücke, auf denen geologische Bohrungen durchgeführt werden sollen. So stellen wir uns definitiv keinen transparenten Zugang des Staats vor“, sagte Zdeněk Souček, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager.

Er bestätigte, dass die Gemeinden rund um Janoch in Südböhmen und Březový potok in der Region Pilsen als erste mit einer Klage reagierten, und Gemeinden aus den Regionen Jihlava und Třebíč sich ihnen anschlossen.

SÚRAO hat vier mögliche Lokalitäten für das künftige Endlager ausgewählt, wobei in einer von ihnen bis zum Jahr 2050 das Endlager errichtet werden soll. Es wird 12 Hektar an der Oberfläche einnehmen und der abgebrannte Brennstoff wird dort in Containern einen halben Kilometer unter der Erde gelagert.

Radioaktive Partikel zerfallen dort Millionen von Jahren. Ein ähnliches Endlager ist in Europa noch nicht in Betrieb, am weitesten in dieser Richtung ist Finnland, wo die Anlage kurz vor dem Testbetrieb steht.

Die Gemeinden aus den ausgewählten Endlager – Lokalitäten in Tschechien haben Klage beim Obersten Verwaltungsgericht eingereicht und wollen sich gegen das intransparente Verfahren vor dem Verfassungsgericht wehren.

„Es ist uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, die Folgen der Klage und die mögliche Gerichtsentscheidung vorherzusehen“, kommentierte die SÚRAO-Sprecherin Martina Bílá zuvor.
/gr/



Wie aus einem Theaterspiel von Jára Cimrman..., sagte eine Frau bei Diskussion über das Atommüll-Endlager in der Lokalität Hradek.
30.7.2025 Jihlavska drbna
Autor: David Kratochvíl

Ca. fünfzig Personen besuchten am Donnerstagnachmittag das Kino in Dolní Cerekev. Sie kamen, um sich eine Präsentation über den Bau eines oberirdischen Areals eines Atommüll-Endlagers anzusehen.
Unter der Bedingung, dass in dem Gebiet, das acht Gemeinden vereint, ein Atommüll-Endlager errichtet wird. Im Gespräch mit den Bürgern wurde bekannt, dass der endgültige Standort bis zum Jahr 2030 bekannt gegeben werden soll.

Die Verwaltung für radioaktive Abfälle (SÚRAO) geht davon aus, dass das Endlager 20 Jahre später in Betrieb gehen wird. Der Zeitplan wurde bei der Debatte mit den Bürgern in Dolni Cerekev von Markéta Dohnálková, Leiterin der Abteilung für die Vorbereitung von Tiefenlagern von der Organisation SURAO bestätigt.
Die Ergebnisse der Methodik zur Unterbringung des Oberflächenareals des künftigen Atommüll-Endlagers präsentierten Alexandr Butovič und Pavel Bureš in einer Stunde. Sie fanden insgesamt vier mögliche Standorte im Gebiet Hrádek für den Bau des oberirdischen Areals des Endlagers.

Butovič erwähnte in seinem Vortragsteil auch die jetzt laufenden Gefühlskarten. Interessierte konnten im Juni über das Internet wertvolle oder problematische Stellen darin eintragen.
„Die Bürger konnten so an der Bewertung einzelner Flächen für die mögliche Unterbringung des oberirdischen Areals teilnehmen, die aus ihrer Sicht für diesen Zweck besser geeignet sind“, erklärte Butovič bei der Diskussion im Kino in Dolni Cerekev.

Hinweis an ein fiktives Genie….

Der zweite Autor der Methodik für die Auswahl der Fläche des oberirdischen Areals, Pavel Bureš, sprach bei seiner Präsentation vor den Anwesenden darüber, dass bei Bauvorhaben im Gebiet Hrádek das bestehende Straßennetz erweitert werden müsse, beispielsweise die Straße 3. Klasse Nr. 1335 und die Verbindung zwischen der Stadt Dolni Cerekev und Rohozna.
„Das ist wie in einem Theaterspiel von Jára Cimrman“, sagte einer der Diskutierenden im Kino. „Das hast Du ganz treffend gesagt“, antwortete die Frau neben ihr.

Bureš fügte hinzu, dass die Fläche des Oberflächensreals maximal 12 Hektar betragen sollte. Nach der einstündigen Präsentation beantwortete er die Fragen aus dem Publikum. Die Anwesenden interessierten sich für die Notwendigkeit des Baus eines Oberflächenareals, und es wurde auch eine Heißkammer dabei erwähnt.
Butovič erklärte, dass das Endlager für abgebrannte Brennelemente nicht ohne ein Oberflächenareal auskommen könnte. Gleichzeitig versuchte er die Anwesenden zu beruhigen, dass das Endlager so weit wie möglich unter der Erde verborgen bleiben werde.

„Die Anlage auf der Oberfläche muss einfach gebaut werden. Unser Bestreben ist und bleibt, so wenig wie möglich die Landschaft zu stören“, sagte Butovič. SÚRAO könnte noch in diesem Jahr einen der vier möglichen Standorte für das Oberflächenareals in Hrádek bekannt geben.

Es wird mit dem Bau von Dutzenden von Gebäuden auf der Oberfläche gerechnet. Laut Butovič wird es beispielsweise ein Verwaltungsgebäude, ein Pförtnerhaus, Einrichtungen für Mitarbeiter, aber auch ein Informationszentrum, ein Umspannwerk, eine Feuerwache, eine Kantine, Garagen, Lagerhallen, Werkstätten und ein Sprengstofflager umfassen.

Vier Endlager – Lokalitäten bleiben in der Auswahl…

Derzeit ist die Auswahl der endgültigen Variante für den Bau eines Endlagers für abgebrannte Brennelemente auf vier Endlager - Lokalitäten beschränkt, von denen sich zwei in der Region Vysočina befinden.
Konkret betrifft dies nicht nur die Lokalität Hrádek, sondern auch Horka in der Region Třebíč, Březový potok in der Region Klatov und Janoch bei Temelín in Südböhmen.

Die Lokalität Hrádek, der insgesamt acht Gemeinden umfasst, befindet sich auf dem Katastergebiet von Boršov, Cejle, Dolní Cerekev, Hojkov, Milíčov, Mirošov, Nový Rychnov und Rohozná. Insgesamt sechs Gemeinden und zwei Städte mit einer Gesamtfläche von 35,08 km² erhalten gemäß SÚRAO Beiträge für das ausgewiesene Erkundungsgebiet in Höhe von mindestens 27,8 Millionen Kronen pro Jahr für die gesamte Gültigkeitsdauer des ausgewiesenen Erkundungsgebiets.

Das Endlager, in dem Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken in einer Tiefe von einem halben Kilometer dauerhaft gelagert werden sollen, soll nach nach bisherigen Angaben rund 220 Milliarden Kronen kosten. Derzeit werden abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken in Zwischenlagern direkt auf dem Kraftwerksgelände gelagert.

Quelle: https://www.jihlavske-listy.cz/clanek43 ... radek.html
/gr/



Der Schornstein in Dukovany verschwindet. Er diente bis zum Jahr 1987.
30.07.2025 Mladá fronta DNES Tomáš Blažek Seite: 11

DUKOVANY: AKW - Arbeiter haben mit dem Abriss eines der markantesten Merkmale des Atomkraftwerks Dukovany begonnen – des hundert Meter hohen Rauchgaskamins des ehemaligen Hilfskesselraums.

„Die AKW - Arbeiter begannen mit dem Abbau des unnötigen Schornsteins mit einem Spezialbagger, der an einem 500-Tonnen-Kran hängt, direkt auf dem Kraftwerksgelände. Alles geschieht bei vollem Betrieb der AKW-Blöcke. Die Arbeiten sollen Ende September abgeschlossen sein“, sagte Jana Štefánková, Sprecherin des Kraftwerks Dukovany.

Der Heizraum beheizte unter dem vorherigen Regime den Speisesaal und die Büros.

Der Hilfsheizraum wurde Mitte der 1970er Jahre im bewachten Bereich der Baustelle des zukünftigen Kraftwerks in Betrieb genommen. Er beheizte die Baustellenausrüstung, den Speisesaal, die Verwaltungsgebäude und lieferte die Wärme, die für den Start der ersten Blöcke benötigt wurde.

„Wir haben den Schornstein im Jahre 1987 außer Betrieb genommen und sind nicht mehr auf ihn angewiesen. Diese Art des Abrisses ist jedoch im Bereich eines in Betrieb befindlichen Kernkraftwerks nicht einfach. Deshalb haben wir uns für eine relativ anspruchsvolle Methode des schrittweisen Rückbaus mit Spezialgeräten entschieden“, sagte Roman Havlín, Direktor des Kraftwerks Dukovany.

In hundert Metern Höhe hängt ein spezieller Abbruchbagger am Seil eines Krans mit einer Tragkraft von 500 Tonnen, der von Arbeitern von der Plattform eines zweiten Krans in gleicher Höhe ferngesteuert wird. Die Arbeiten sind daher wetterabhängig. Bei extrem starkem Wind müssen die Arbeiter sie unterbrechen.

„Der Abbau des Schornsteins ist einer von mehreren Schritten zur schrittweisen Modernisierung des Kraftwerks“, fasste Bohdan Zronek, Vorstandsmitglied von ČEZ und Leiter der Kernenergieabteilung, zusammen.

Jedes Jahr investiert ČEZ rund vier Milliarden Kronen in die bestehenden Kernkraftwerke in Dukovany und Temelín.

„In diesem Jahr ändern wir beispielsweise in Dukovany einige Teile der Rohrleitungsführung oder Kabel und setzen den Umbau der Blockschalttafeln fort. In Temelín wird ein Teil des zentralen Steuerungs- und Managementsystems des Kraftwerks ausgetauscht“, sagte Štefánková. Der abgerissene Schornstein war eine der ersten Dominanten des Kraftwerks. Er besteht aus zwei Schalen und drei Galerien. Der innere Teil des Schornsteins besteht aus Schamotteziegeln, die äußere Schale aus Betonblöcken. Der Schornstein hat einen Durchmesser von 6,7 Metern an der Basis und 2,7 Metern an der Spitze.
/gr/




Stromerzeugung aus Steinkohle in Deutschland ist in diesem Jahr um mehr als ein Fünftel gestiegen
30. Juli 2025, oenergetice.cz
Eduard Majling

Deutschland - Die deutschen Steinkohlekraftwerke verzeichneten in diesem Jahr ein stärkeres erstes Halbjahr als im Vorjahr. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres speisten sie mehr als ein Fünftel mehr Strom in das deutsche Stromnetz ein. Neben der kälteren Witterung war der Produktionsanstieg auch auf eine schwächere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Während die Stromerzeugung aus Photovoltaik erneut zunahm, schnitten Windkraftanlagen im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechter ab.

Obwohl Deutschland die installierte Kapazität an erneuerbaren Energien, insbesondere Solar- und Windkraftanlagen, weiter ausbaut, kann das Land weiterhin nicht auf fossile Energieträger verzichten. Dies belegen auch die Daten zur Stromerzeugung für das erste Halbjahr dieses Jahres. Sie zeigen, dass der wachsende Anteil erneuerbarer Energien nicht automatisch zu einer höheren Produktion von Ökostrom führt. Dies gilt insbesondere für Windkraftanlagen, deren Produktion im Jahresvergleich deutlich stärker schwankt als die von Solaranlagen.

Während deutsche Steinkohlekraftwerke im ersten Halbjahr des Vorjahres 12,8 TWh Strom in das lokale Netz einspeisten, stieg ihre Produktion in diesem Jahr auf 15,6 TWh. Der Produktionsanstieg um ein Fünftel dürfte hauptsächlich auf die geringere Produktion von Onshore-Windkraftanlagen zurückzuführen sein. Diese produzierten im ersten Halbjahr des Vorjahres 60 TWh, während sie in diesem Jahr nur noch 49 TWh erreichten.

Obwohl die Produktion von Offshore-Windkraftanlagen mit 11,5 TWh in diesem Jahr stabiler blieb, sank sie im Jahresvergleich dennoch um 2,3 TWh. Die Stromproduktion aus Photovoltaik hingegen stieg im Jahresvergleich von 32,6 TWh im Vorjahr auf fast 40 TWh in diesem Jahr.

Laut AGEB, einer Forschungsgruppe, die statistische Daten des deutschen Energiesektors esammelt und vergleicht, stieg der Energieverbrauch in Deutschland um 2,3 %. Beim Kohleverbrauch war die Veränderung im Jahresvergleich insgesamt nicht signifikant, variierte jedoch je nach Sektor. Während Kohlekraftwerke in diesem Jahr mehr Kohle verbrauchten als im Vorjahr, verbrauchten deutsche Stahlwerke dagegen weniger Kohle.

Quelle: https://oenergetice.cz/nemecko/vyroba-e ... nez-petinu




Deutschland erwägt, seine Ausbauziele für erneuerbare Energien zu überdenken. Neue Studie soll zukünftigen Stromverbrauch bewerten

29. Juli 2025, oenergetice.cz
Autor: David Vobořil

Das deutsche Wirtschaftsministerium hat eine neue Studie in Auftrag gegeben, um die zukünftige Entwicklung des Stromverbrauchs genauer zu beleuchten. Die Ergebnisse könnten die ehrgeizigen Pläne Deutschlands zum Ausbau erneuerbarer Energien und zur Förderung des Baus von Gaskraftwerken beeinflussen. Gleichzeitig könnte eine Änderung der Schätzungen den Strommarkt und die Preisaussichten erheblich beeinflussen.

Das Wirtschaftsministerium unter Leitung von Katherina Reiche hat eine neue Studie in Auftrag gegeben, um die Entwicklung des Stromverbrauchs in Deutschland bis zum Jahr 2030 zu bewerten. Laut der Agentur Montel wird erwartet, dass die Regierung ihre Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien und Gaskraftwerke auf Grundlage der Ergebnisse anpassen könnte.

Der den deutschen Plänen derzeit zugrunde liegende erwartete Verbrauch von 750 TWh pro Jahr bis 2030 könnte Analysten zufolge zu optimistisch sein. Der deutsche Stromverbrauch erreichte im Jahre 2021 mit 569 TWh seinen Höchststand, ist seitdem aber rückläufig und wird laut ICIS-Analysten in diesem Jahr voraussichtlich 510 TWh erreichen. Der Trend des Verbrauchswachstums bleibt aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums und der langsameren Entwicklung von Wärmepumpen und Elektromobilität gedämpft.

Auswirkungen auf die Strompreise...

Laut dem Analyst Huangluolun Zhou kann die Anpassung der Verbrauchsprognosen auch erhebliche Auswirkungen auf den Terminmarkt und die Strompreisentwicklung haben. Ihm zufolge könnten die Preise im Bereich von 30-40 EUR/MWh bleiben, wenn das geplante Volumen an erneuerbaren Energien-Anlagen beibehalten wird.

„Wenn die Erwartungen gesenkt werden, können wir in den kommenden Jahren mit noch mehr negativen Preisen rechnen“, sagte Zhou gegenüber Montel.

Sebastian Braun von ICIS erklärte außerdem, dass der Ausblick auf einen Stromverbrauchsrückgang auf 580 TWh im Jahr 2030, gleichzeitig aber auf einen weiteren Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien hindeutet. Dies führt zu Preisdruck und Anreizen für die Nutzung von Flexibilität auf der Nachfrageseite.

„Wir gehen davon aus, dass die Strompreise im nächsten Jahrzehnt aufgrund des vergleichsweise stärkeren Ausbaus der erneuerbaren Energien im Vergleich zum Nachfragewachstum niedriger sein werden. Durch flexible Stromnachfrage können erhebliche Kostenvorteile realisiert werden“, so Braun.

Kritik an der Windenergiebranche….

Vertreter der Windenergiebranche warnen jedoch vor einer Anpassung der Ziele. Laut Bärbel Heidebroek vom Windverband BWE müsse man mit einem Anstieg des Stromverbrauchs rechnen, insbesondere aufgrund der Digitalisierung, des Ausbaus von Rechenzentren und der industriellen Transformation. Schließlich entspreche der Stromverbrauch eines Rechenzentrums dem einer Stadt mit 180.000 Einwohnern.

„Es wäre ein fataler Fehler, das Signal zu senden, dass wir nicht auf Wirtschaftswachstum setzen. Die Branche bereitet sich auf die Transformation vor und rechnet mit einem höheren Strombedarf“, so Heidebroek.

Quelle: https://oenergetice.cz/rychlezpravy/nem ... i-spotrebu
/gr/



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Mgr.Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vm 31.7.2025:

Inhalt:
Japans Insel Hokkaido nach Erdbeben von Tsunami getroffen, Mitarbeiter aus Fukushima-Kernkraftwerk wurden evakuiert
KI verlängert das Leben. Werden Dukovany und Temelín dank ihr auch nach sechzig Jahren noch funktionieren?
ČEZ wird große Photovoltaik-Parks in der Nähe von Kraftwerken errichten.
Dukovany: Der Bagger „setzt sich“ auf den Schornstein und reißt ihn ab.

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Japans Insel Hokkaido nach Erdbeben von Tsunami getroffen, Mitarbeiter aus Fukushima-Kernkraftwerk wurden evakuiert
30.7.2025 Tschechischer Rundfunk

Ein starkes Erdbeben erschütterte Kamtschatka. Pazifikstaaten heben Tsunami-Warnungen schrittweise auf

Ein Erdbeben der Stärke 8,8 erschütterte am Mittwoch die Küste der Halbinsel Kamtschatka und zählte zu den zehn stärksten Erdbeben der Geschichte. Die Erschütterungen lösten eine bis zu fünf Meter hohe Tsunamiwelle im russischen Fernen Osten aus.

Auch die japanische Insel Hokkaido wurde anschließend von Tsunamis getroffen. Die Behörden befürchteten eine drei Meter hohe Welle und riefen daher die Evakuierung von über 1,9 Millionen Einwohnern aus. Alle Mitarbeiter verließen das Kernkraftwerk Fukushima. Japan hob jedoch später die höchste Warnstufe auf.

https://www.irozhlas.cz/zpravy-svet/jap ... 300620_ako
/gr/




KI verlängert das Leben. Werden Dukovany und Temelín dank ihr auch nach sechzig Jahren noch funktionieren?
31.7.2025 Info.cz
Autor: Radek Kovanda

KOMMENTAR VON RADEK KOVANDA
Künstliche Intelligenz ist einerseits ein cleveres Spielzeug zur Generierung von Texten, Musik oder Bildern, entwickelt sich aber auch zu einem wichtigen Werkzeug im Betrieb tschechischer Kernkraftwerke. Sie dient (in)direkt der Verlängerung ihrer Lebensdauer, was neben dem Bau neuer Anlagen eines der Hauptziele der Kernenergie nicht nur in unserem Land ist. Wird sie mit ausreichend korrekten Daten gefüttert – denn ohne diese ist KI machtlos oder halluziniert –, kann sie diese in kurzer Zeit analysieren und so den Betrieb rationalisieren, die Effizienz der Energieerzeugung steigern oder Störungen vorhersagen. Was kann die KI bereits heute, was lernt sie noch und was wird sie in Zukunft können?

„Die Sache“, die die Spielregeln ändert...

„KI ist ein Werkzeugsatz mit bewundernswerten Fähigkeiten und hohem Potenzial – zu Hause nennen wir es DIE SACHE“, sagt DI. Miroslav Choura, Leiter der Abteilung für Alterungsmanagement und Langzeitbetrieb der ČEZ-Kernkraftwerke, übertrieben.

Die Abteilung, die sich heute beim Kraftwerksbetreiber ČEZ mit dem Einsatz von KI in der Kernenergie befasst, wurde im Jahre 2019 gegründet, was angesichts des aktuellen Entwicklungstempos eigentlich schon eine ganze Weile her ist. Entscheidend sind jedoch nicht nur Technologien, die auf tiefen neuronalen Netzen und speziell trainierten Modellen basieren, sondern vor allem die präzise Arbeit mit Daten.

Firmengold mit Billionen von Datenpunkten….

„Als Erstes begannen wir mit dem sogenannten digitalen Zwilling“, beschreibt Choura. Dabei wurden historische und neu erfasste Daten, einschließlich Laserscanning, konsolidiert, wodurch ein umfassendes 3D-Modell des Kraftwerks entstand.

Die visuell beeindruckende Visualisierung, die wie ein „perfektes 3D-Spielzeug“ aussieht, basiert auf einem komplexen Datenbanksystem mit bisher rund zweieinhalb Millionen Datenelementen, typischerweise (aber nicht ausschließlich) Pumpen, Ventile, Armaturen, Rohre … Und jedes dieser Elemente kann bis zu 1600 verschiedene Attribute aufweisen, wodurch eine Matrix mit Billionen von Datenpunkten entsteht.

Diese Datenbank ist der Schlüssel für KI. „Man kann viele verschiedene Scans und andere Daten haben, aber wenn es ein uneinheitliches Durcheinander ist, stößt selbst die KI an ihre Grenzen und kann nicht erkennen, was benötigt wird. Außerdem könnte man so bei der Datenmenge, mit der wir arbeiten, keinen Fehler erkennen“, warnt Choura. Deshalb sind genaue und strukturierte Daten unerlässlich.

„Sobald die Daten in Bewegung geraten, merken Sie nicht einmal, dass Sie sich schon außerhalb der Realität befinden“, warnt Choura. Deshalb wurde ein Datenmanagement eingeführt, bei dem jedes Datenelement seinen eigenen „Vater“ hat, der die Daten überprüft, bereinigt und korrigiert. Dadurch erreicht die Qualität der definierten Schlüsselattribute heute über 95 %.

Die Arbeit mit Daten und Informationen ist die Grundlage für alles. Miroslav Choura nennt sie „Firmengold“ – denn wenn man dank KI Daten erfassen und korrekt verarbeiten kann (da dies für Menschen in ausreichender Zeit nicht möglich ist), hat dies erhebliche Auswirkungen auf Effizienz und Sicherheit und letztlich auf die Finanzen.

Schaufeln und Klopfen…..

Temelín ist eines der am stärksten mit Sensoren ausgestatteten Kraftwerke der Welt, Dukovany liegt knapp dahinter. Es herrscht also kein Mangel an Daten. Doch das menschliche Auge, die Gehirnkapazität oder das Gedächtnis reichen nicht aus, um sie zu verarbeiten. Eine Menge Daten, die jemand durchforsten und verstehen muss. Muster und Zusammenhänge finden. „Diese Sache“ kann das.

Ein konkretes Beispiel sind die sogenannten Kühlpumpen fürTurmwasser, dessen Leistung durch die Rotation der Rotorblätter gesteuert wird, die wiederum die Effizienz der gesamten Anlage bestimmt – abhängig von Wetter, Temperatur und Luftfeuchtigkeit…

„Bei schlechtem Umgang fließen Megawattstunden Energie durch die Finger. Bei gutem und intelligentem Umgang hingegen spart man Energie und steigert die Gesamteffizienz der Anlagen“, erklärt Miroslav Choura.

Das KI-Modell lernte aus acht Jahren Datenhistorie, fand Zusammenhänge, berechnete die optimalen Rotationswinkel der Rotorblätter je nach Außenbedingungen und kann anhand einer 12- bis 24-Stunden-Vorhersage vorhersagen, wie ein bestimmtes Gerät am besten behandelt werden sollte.

Vorhersage…..

Ein weiteres Beispiel ist das medienwirksame Reiben (oder Klopfen) der Turbine (Blockieren der Rotorblätter). Da es sich um eine komplexe Maschine handelt, können die Ursachen für dieses Problem vielfältig sein, und es tritt oft ohne Vorwarnung auf.

Durch die Analyse mehrerer Dutzend Parameter des Turbinenbetriebs und Daten früherer Reibungsvorfälle wurde ein Vorhersagemodell erstellt, sodass Turbinenbediener im Falle eines drohenden Vorfalls geeignete Maßnahmen ergreifen können.

Auch in diesem Fall belaufen sich die Einsparungen auf Tausende von Megawatt Leistung. „Mit dem Einsatz sogenannter Schwingungsdämpfer war dieses analytisch-prädiktive Modell zwar nicht mehr erforderlich, aber wir sind trotzdem stolz darauf“, sagt Miroslav Choura. Seine Entwicklung und sein erfolgreicher Einsatz zeigen weitere Möglichkeiten für den Einsatz der KI zur Leistungsoptimierung auf.

Grafische Modelle: Wenn die KI Zeichnungen aus den 1980er Jahren enträtselt….

Einen weiteren großen Fortschritt brachten grafische Modelle, die Bilddaten verarbeiten können. In Zusammenarbeit mit Microsoft begann das CEZ-Team mit der Erprobung von Tools, die selbst schwer lesbare Archive digitalisieren können.

„Microsoft kam auf uns zu und sagte, sie hätten eine Reihe von Tools, die uns gefallen könnten. Es handelt sich hauptsächlich um verschiedene Module von Open AI, die über eine Engine à la GPT verfügen, aber domestiziert und auf das Lesen von Dokumenten und Bildern spezialisiert sind …“, beschreibt Miroslav Choura.

„Wir haben das Schlimmste, was wir aus den Archiven finden konnten, ausgegraben, zum Beispiel Tabellen, die noch mit einer Schreibmaschine getippt und mit vielen handschriftlichen Notizen versehen waren, und haben ‚dieser Sache‘ zum Enträtseln vorgelegt. Das Ganze wurde in zwei Schritten analysiert, und das Ergebnis war ein digitalisiertes Formular mit Daten, über die man mit der KI wie mit einem gut informierten Maschinenbauingenieur ‚sprechen‘ kann.“

Eine ähnliche, aber „höhere Ebene“ bildeten Zeichnungsdokumentationen und verschiedene Grafiken aus den 1980er Jahren, aus denen selbst fachkundige Ingenieure nichts mehr herauslesen können. Auch hier ist das Ergebnis eine Datenausgabe mit entschlüsselten Werten, die mithilfe von KI weiter analysiert werden können.

„Unsere Kernkraftwerke wurden zu einer Zeit gebaut, als der größte technologische Durchbruch der PMD 85-Computer war.“ Wir verfügen über zahlreiche dieser Dokumente, da sie während der gesamten Lebensdauer des Kernkraftwerks archiviert werden müssen und sich die Historie daraus recht gut ablesen lässt. Das System ist vielleicht noch nicht in der Lage, alles zu verarbeiten, aber die Fähigkeiten des maschinellen Lernens weisen einen logarithmischen Trend auf – was es heute kann, wird also in ein oder zwei Jahren überholt sein.“

Durch das Lernen und Optimieren der Modelle für diese Aufgaben wird das Tool ständig verbessert. Es kann Dokumentationen bestehender Anlagen/Einirichtungen im Kraftwerk durchsuchen und überwachen sowie Wartungs- und Austauschmaßnahmen und vieles mehr bewerten und vorhersagen.

Zusätzlich werden die verwendeten Modelle bei ČEZ aus Gründen der (Cyber-)Sicherheit domestiziert und nur durch bestimmte „Releases“ auf den aktuellen Stand trainiert, da sonst keine Informationen aus ihnen herauskommen.

All dies trägt nicht nur dazu bei, den Betrieb von Kraftwerken effizienter zu gestalten, sondern auch Störfälle rechtzeitig zu erkennen oder zu verhindern und dank einer besseren Vorhersage von Wartungs- und Austauschbedarf die Lebensdauer vn Atomkraftwerken deutlich zu verlängern.

Temelín und Dukovany wurden für eine Lebensdauer von 30 Jahren ausgelegt – Dukovany ist bereits seit 38 Jahren in Betrieb. Das Ziel für beide Kraftwerke liegt bei 60 Jahren mit einer Prognose von 80 Jahren.

KI-Modelle beschleunigen die Fehlerbehebung, das Parken und die Arbeit….

Neben prädiktiven und visuellen Tools werden auch Sprachmodelle eingesetzt. Beispielsweise im Korrektur- und Präventionssystem (einfach gesagt „ein Wunsch- und Beschwerdebuch“) – kann sie frei formulierte Vorschläge von Mitarbeitern analysieren, nach Wichtigkeit sortieren und möglicherweise sogar nach Bezügen zu internen Standards suchen und deren Verbesserung vorschlagen.

Auch scheinbar kleine Dinge helfen im Alltag, wie zum Beispiel ein System zur Identifizierung freier Parkplätze, deren Anzahl in beiden Kraftwerken mehrere Hundert beträgt, und die einfache Navigation per Mobiltelefon zum nächsten freien Parkplatz.

Befürchtungen, dass KI Kraftwerksarbeiter ersetzen könnte, seien übertrieben, sagt Choura. KI könne zwar helfen, unnötige Arbeit zu erkennen und effizientere Alternativen anzubieten, sei aber sicherlich kein Ersatz für menschliches Fachwissen.

Quelle:https://www.info.cz/zpravodajstvi-a-kom ... -sedesatce
/gr/



ČEZ wird große Photovoltaik-Parks in der Nähe von Kraftwerken errichten.
31.07.2025 Hospodářské noviny (HN) Zuzana Keményová Seite: 13


Das Interesse der Tschechen an Photovoltaik auf Eigenheimdächern hat in den letzten Jahren abgenommen, doch ein neues Segment im Bereich der Solarenergie gewinnt an Bedeutung. Große Energieunternehmen bauen zunehmend große Freiflächen-Solarkraftwerke, die Zehntausende Haushalte mit ihrer Leistung versorgen können. Die ČEZ-Gruppe beispielsweise verfügt derzeit über mehr als 5 GW solcher Photovoltaikprojekte in ihrem Portfolio, die sich in unterschiedlichen Fertigstellungsstadien befinden. Neun Photovoltaikparks wurden durch CEZ in der neuen Ära, d. h. nach dem Jahr 2010, bereits in Betrieb genommen und werden insgesamt über 52 MWp produzieren. Dies entspricht der Deckung des Jahresverbrauchs von 14.000 Haushalten. Rechnet man erneuerbare Energiequellen aus früheren Zeiten, einschließlich Windkraftanlagen, hinzu, würde ČEZ den Jahresverbrauch von 43.000 tschechischen Haushalten allein aus erneuerbaren Quellen decken. ČEZ errichtet große Solarparks hauptsächlich in der Region Ústí nad Labem, aber auch in Mittelböhmen, Pilsen und Vysočina.

Allerdings werden keine Felder oder Wiesen mit Photovoltaikmodulen bebaut; die größten Solarparks entstehen auf dem Gelände von Bergwerken und Halden rund um bestehende Kraftwerksstandorte in Nordböhmen, insbesondere rund um die Kraftwerke Prunéřov und Tušimice. „Wir suchen nach geeigneten Standorten für neue Photovoltaikanlagen und konzentrieren uns dabei vor allem auf Brownfield -flächen, beispielsweise auf den Grundstücken der ČEZ-Gruppe in den Areals bestehender konventioneller Kraftwerke, sowie auf Gebiete mit durchschnittlicher oder unterdurchschnittlicher Bodenproduktionskapazität. Wir unterstützen den Schutz der landwirtschaftlichen Funktion des Bodens und schließen daher die fruchtbarsten Böden der Schutzklassen I und II bei der Suche nach neuen Standorten aus“, erklärt Barbora Peterová, Sprecherin der ČEZ-Gruppe.

Bis zu einem Drittel der Pläne für große Photovoltaikparks werden abgesagt….

Vertreter von ČEZ verhandeln mit den Gemeinden, auf deren Gebiet die Solarparks entstehen sollen. „Der Dialog mit den Gemeinden, d. h. mit Vertretern der lokalen Selbstverwaltungen und der Bürger, ist uns sehr wichtig. Wir nehmen an Besprechungen teil, diskutieren mit den Anwohnern, erläutern die Vorteile und Auswirkungen des Projekts und widerlegen verschiedene Mythen im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien“, versichert Peterová. Sie fügt hinzu, dass neben wirtschaftlichen Parametern auch die notwendigen Änderungen der Raumplanungsdokumentation der limitierende Faktor für die Entwicklung erneuerbarer Energien in der Tschechischen Republik seien. Ohne diese Änderungen sei Bauen unmöglich, weshalb bis zu 30 Prozent der Pläne verworfen würden.

„Wir freuen uns, dass dank der Zusammenarbeit mit der Region Ústí nad Labem, auf deren Gebiet die meisten unserer Projekte, insbesondere die größten, derzeit entwickelt werden, die notwendige Aktualisierung der Raumplanungsgrundsätze abgeschlossen werden konnte. Auch entsprechende Änderungen der Raumplanungsdokumentation der Gemeinden sind in Vorbereitung“, erwähnt Peterová.

Die bisher größten Projekte in diesem Gebiet – der Solarpark Vysočany – Plató mit einer installierten Leistung von 115 MWp und das Projekt Tušimice II mit einer installierten Leistung von 126 MWp – wird ČEZ zum Jahreswechsel beginnen zu bauen.
In solch großen Kraftwerken, die oft Tausende von PV-Modulen umfassen, spielt die Reife der Technologie eine entscheidende Rolle. Neue, leistungsstärkere Modultypen kommen auf den Markt, und auch ihre Degradation nimmt mit der Zeit ab.

„Bereits das vierte Jahr in Folge nutzen wir den Test-Photovoltaikpark auf dem Gelände des Kraftwerks Ledvice, um die Eigenschaften und Eignung verschiedener Modultypen und Strukturen zu testen. Zukünftig wird dieses Ökostrom-Labor an den Standort Málkov bei Chomutov umziehen, wo ein technisches Dispatching-Center für erneuerbare Energien und Einrichtungen für die Mitarbeiter, die unsere Anlagen warten und betreiben, entstanden sind“, erklärt Peterová.

ČEZ testet zunächst neue Modultypen, die auf den Markt kommen, und überwacht ihre Produktion über einen bestimmten Zeitraum, um sie anschließend optimal einsetzen zu können. „Eine Neuheit für die Zukunft werden sicherlich sogenannte Tracker sein, also Strukturen, die sich automatisch mit den Modulen drehen und der Sonne folgen“, beschreibt Peterová.
/gr/



Dukovany: Der Bagger „setzt sich“ auf den Schornstein und reißt ihn ab.
31.07.2025 Pravo Miroslav Homola Seite: 18


Die Integrität der Mauerung muss beschädigt werden und die gelösten Ziegel werden anschließend vorsichtig mit einem Abbruchhammer einzeln in die Tiefe geworfen. Der Abriss des hundert Meter langen Rauchgaskamins, der während des Baus des Kernkraftwerks Dukovany (1978 bis 1985) als Heizwerk für Nebenbetriebe diente, hat begonnen. Manchen mag es wie ein Spiel vorkommen.

Der spezielle Abbruchbagger, der am Arm eines 500-Tonnen-Krans hängt, wird über zwei Fernbedienungen gesteuert. Doch damit endet die Ähnlichkeit mit ferngesteuertem Spielzeug. Die Männer hängen in einer Gondel relativ nah am Schornstein, um die kontrollierte Abbruchmaschine optimal im Blick zu haben.
Inzwischen steuern sie die Maschine aus etwa hundert Metern Höhe. Und die gelegentlichen Windböen, die allerdings nicht schneller als acht Meter pro Sekunde sein dürfen – sonst würden die Arbeiten unterbrochen –, sind in der Gondel deutlich zu spüren. Ihre Arbeitsschicht in der Höhe beginnt um sieben und endet um fünf Uhr nachmittags. Während dieser Zeit haben die Abbruchexperten eine einstündige Mittagspause.
Sie sind per Funk mit dem Bodenpersonal verbunden, und zwei befinden sich im Korb, unter anderem um die Sicherheit zu gewährleisten.

Schutt fällt in den Schornstein….

„Während der Vorbereitungsarbeiten wurde der Schornstein von allen Installationen getrennt, und es war auch notwendig, die Innenfüllung aus Schamotteziegeln zu demontieren. Diese wurde von Spezialisten für Höhenarbeiten von innen entfernt. Die Füllung wurde durch eine Öffnung am Fuß des Baus entnommen, wo nun auch das abgebrochene Material entfernt wird“, sagte Jana Štefánková, Sprecherin von Právo.

„Wir haben den Schornstein 1987 stillgelegt, deshalb reißen wir ihn ab. Der Abriss ist jedoch im Bereich eines in Betrieb befindlichen Kernkraftwerks nicht einfach. Deshalb haben wir uns für eine anspruchsvolle Methode des schrittweisen Abrisses mit Spezialgeräten entschieden“, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.
Der Durchmesser des hundert Meter hohen Schornsteins beträgt an der Basis 6,69 Meter, an der Spitze 2,69 Meter. Bis September dürfte er vollständig verschwunden sein, vielleicht sogar früher. Je nach Wetterlage schrumpft er derzeit mit einer Geschwindigkeit von fünf bis zehn Metern pro Tag.

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 463
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auwahl von Zeitungsartieln aus den tschechischen Medien aus dem Kernraftbereich vom 5.8.2025:




Wir wollen kein Atommüll-Endlager. Dutzende Gemeinden haben Klage gegen das Ministerium eingereicht.
MF DNES 31.7.2025 Autor: Antonín Pelíšek

Gemeinden, die von geologischen Untersuchungen zum Bau eines Tiefenlagers für hochradioaktive Abfälle betroffen sind, haben Klage gegen das Umweltministerium gegen die Genehmigung dieser Arbeiten eingereicht. Janoch u Temelín in der Region České Budějovice ist einer der vier ausgewählten Endlagerlokalitäten, wo die Untersuchungen laufen sollen.

Die Gemeinden sind verärgert, dass die Arbeiten beginnen sollen, ohne dass sie vom Projekt wissen und sich dazu nicht äußern können. „Die Verwaltung für Endlagerstätten radioaktiver Abfälle (SÚRAO) verheimlicht sorgfältig konkrete Grundstücke, auf denen geologische Bohrungen durchgeführt werden sollen. So stellen wir uns definitiv keinen transparenten Zugang vor“, sagte Zdeněk Souček, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager.

Er bestätigte, dass die Kommunen in den Lokalitäten Janoch in Südböhmen und Březový potok in der Region Pilsen als erste mit einer Klage reagierten, und Gemeinden aus Vysočina und Třebíč schlossen sich ihnen an.

Die Endlager-Verwaltung SÚRAO hat vier Standorte für das künftige Endlager ausgewählt, wobei in einer von denen bis 2050 das Atommüll-Endlager errichtet werden soll. Es wird 12 Hektar an der Oberfläche einnehmen, und der abgebrannte Brennstoff wird dort in Behältern einen halben Kilometer unter der Erde gelagert.

Radioaktive Partikel werden darin Millionen von Jahren zerfallen. Ein ähnliches Endlager ist in Europa noch nicht in Betrieb. Am weitesten in diesem Ansatz ist Finnland, wo die Anlage kurz vor dem Testbetrieb steht. Die Gemeinden haben Klage beim Obersten Verwaltungsgericht eingereicht und wollen sich gegen das intransparente Verfahren auch vor dem Verfassungsgericht wehren.

„Die Folgen der Klage und der möglichen Gerichtsentscheidung können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen“, erklärte die SÚRAO-Sprecherin Martina Bílá zuvor.

Quelle: https://www.idnes.cz/ceske-budejovice/z ... zpravy_pkr



Gemeinden aus der Region Vysočina wehren sich vor dem Obersten Verwaltungsgericht gegen das Endlager
25. Juli 2025, sk.energyhub.eu
CTK

Gemeinden aus der Region Vysočina, auf deren Gebiet der Bau eines Tiefenlagers für hochradioaktive Abfälle erwogen wird, haben beim Obersten Verwaltungsgericht Klage gegen das Umweltministerium eingereicht. Sie machten dies, so wie es vor einiger Zeit auch die Gemeinden des Standortes Březový potok im Böhmerwald und Janoch bei Temelín taten. Sie wollen nicht, dass die Staatliche Verwaltung für die Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SÚRAO) auf ihrem Territorium Bohrungen und andere geologische Arbeiten durchführt. Dies teilte Zdeněk Souček, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager und Bürgermeister von Rudíkov in der Region Třebíč, gegenüber der Agentur ČTK mit.



„Wir haben die Klage letzte Woche am Mittwoch eingereicht. Wir haben nicht viel Hoffnung, da Verwaltungsklagen bereits vor dem Verfassungsgericht abgeschlossen wurden und die Rechtsprechung für uns leider lautete: ‚Bei euch passiert im Moment noch nichts, der Staat sucht nur nach einem Standort, und ihr geht aber schon davon aus, dass dort ein Endlager entstehen wird.‘ Aber wir halten es für wichtig, es immer wieder zu versuchen“, sagte Souček.
Ihm zufolge werden derzeit in der Nähe des Dorfes keine geologischen Arbeiten im Zusammenhang mit der Erkundung des Standorts durchgeführt.

Das Endlager soll künftig Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus tschechischen Atomkraftwerken einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft lagern. SÚRAO soll jetzt für den Bau des Endlagers vier Gebiete untersuchen. Neben Janoch und Březový potok gibt es in der Region Vysočina auch die Lokalitäten Horka und Hrádek. Rudíkov ist ein Teil von Horka. Bis zum Jahr 2030 will die Verwaltung SURAO den geeignetsten Standort auswählen. Gebaut werden soll das Endlager in den nächsten 20 Jahren.

Die Gemeinden wehren sich seit langem gegen das Endlager. In der nun eingereichten Klage argumentieren sie zudem, dass das Ministerium bei der Festlegung der Erkundungsgebiete für geologische Arbeiten öffentliche Interessen zum Schutz von Gewässern, Natur und Landschaft nicht ausreichend berücksichtigt habe. Sie beklagen zudem einen unzureichenden Schutz der Eigentumsrechte.

Ursprünglich sollte das über 100 Milliarden Kronen teure Atommüllendlager bis 2065 errichtet werden, doch aufgrund der vorübergehenden Einbeziehung der Atomkraft durch die EU in die Kategorie der grünen Investitionen wird von einer Beschleunigung des Baus gesprochen. Voraussetzung dafür ist, dass die auf Kernenergie angewiesenen Länder ab 2050 über unterirdische Atommüll-Endlager verfügen.

Quelle: https://sk.energyhub.eu/cs/articles/115 ... niho-soudu
/gr/


Gemeinden in der Region Pilsen klagen gegen Untersuchungsbohrungen bei Horažďovice
29.07.2025 Zdrave trendy

Gemeinden in der Region Pilsen haben Klage gegen Explorationsbohrungen bei Horažďovice eingereicht. Sie behaupten, öffentliche Interessen und Eigentumsrechte seien bei der Festlegung der Explorationsgebiete nicht ausreichend berücksichtigt worden. Das Ministerium weigert sich, die Projekte zur Verfügung zu stellen, was die Gemeinden daran hindert, Einfluss auf die geplanten Aktivitäten zu nehmen. Die Gemeinden kritisieren zudem die unklaren Ziele der geologischen Arbeiten.

In der Region Pilsen ist ein Rechtsstreit entbrannt, nachdem alle zehn Gemeinden aus dem Gebiet Březový potok bei Horažďovice Klage eingereicht haben. Es handelt sich dabei um einen Vorschlag zur aufschiebenden Wirkung für den Beginn von Explorationsbohrungen. In den Klagen machen die Gemeinden geltend, dass öffentliche Interessen wie der Schutz von Wasser, Natur und Landschaft sowie Fragen der nachhaltigen Entwicklung bei der Festlegung der Explorationsgebiete für geologische Arbeiten nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Die Beschwerden enthalten auch Kritik am unzureichenden Schutz von Eigentumsrechten.

Laut Zdeněk Souček, Sprecher der Plattform gegen das Endlager, war der Grund für die Klage auch die Weigerung des Ministeriums und der Endlager-Verwaltung SÚRAO, den Gemeinden Projekte für geologische Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Diese Haltung habe es den Gemeinden angeblich unmöglich gemacht, Einfluss auf die Einzelheiten der geplanten Aktivitäten zu nehmen, zu denen auch tiefe geologische Bohrungen mit potenziell negativen Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung gehören.

In ihren Beschwerden erwähnen die Gemeinden auch die unklaren Ziele der geologischen Arbeiten und weisen darauf hin, dass die schnelle unterirdische Lagerung gefährlicher Abfälle langfristig möglicherweise weder sicher noch wirtschaftlich vorteilhaft sei. Sie kritisieren zudem die Voreingenommenheit des Ministeriums, das in dieser Angelegenheit ihrer Ansicht nach zugunsten des Tschechischen Geologischen Dienstes entscheide.

Eine ähnliche Beschwerde reichte auch der Verein „Zdravy domov Vysočina“ mit Unterstützung der Gemeinden aus Horka im vergangenen Jahr beim Ausschuss der internationalen Aarhus-Konvention ein. Auch die Plattform gegen das Atommüll-Endlage verfolgt nun einen ähnlichen Zugang, da die fehlenden Bürgerrechte im Entscheidungsprozess über Endlager im Widerspruch zu internationalen Verpflichtungen stehen.

Die Verwaltung für Endlager für radioaktive Abfälle (SÚRAO) weigert sich jedoch weiterhin, die Folgen der Klage vorherzusehen. Laut ihrer Sprecherin Martina Bílá ist die Entscheidung des Gerichts derzeit nicht absehbar.

Gemeinden aus der Region Pilsen äußerten ebenfalls koordinierten Widerstand gegen die Genehmigung für Explorationsaktivitäten. Auf Grundlage des Gemeinderatsbeschlusses verweigerten die Gemeinden in der Lokalität Březový potok dem Unternehmen GeoTec, das ein Monitoring für SÚRAO durchführt, den Zugang zu ihren Grundstücken. Der Bürgermeister von Chanovice, Petr Čotek, empfahl den Bürgern, dem Unternehmen ebenfalls den Zugang zu ihrem Grundstück zu verweigern. Sollten die Eigentümer dies ablehnen, werden sich die Unternehmen nach Angaben der Bürgermeister voraussichtlich an das regionale Umweltamt wenden.

Die Lage rund um die geologische Erkundung bleibt daher angespannt. Die weitere Entwicklung wird maßgeblich vom Verlauf des Gerichtsverfahrens und den Ergebnissen der Klagen der Kommunen abhängen.

Quelle: https://www.zdravetrendy.cz/novinka/?ob ... -ho-222478
/gr/



Gemeinden und ihre Bürger verteidigen ihre Rechte gegen das Tiefenlager

31. Juli 2025, Plzeňský rozhled
Autorin: Mgr. Jana Mertová,

Gemeinden aller vier Standorte, die von der möglichen Errichtung eines Tiefenlagers für hochradioaktive Abfälle bedroht sind, verklagen bereits das Umweltministerium. Sie wollen verhindern, dass die Staatliche Verwaltung für Endlager für radioaktive Abfälle (SÚRAO) Bohrungen und andere geologische Arbeiten auf ihrem Gebiet durchführt. Nach den Gemeinden der Standorte Březový potok im Böhmerwald und Janoch bei Temelín, die als erste die Genehmigung erhielten, haben nun auch die Gemeinden der Region Vysočina Klage eingereicht, und zwar die Gemeinden der Standorte Hrádek bei Jihlava und zuletzt Horka bei Třebíč.

In ihren Klagen bemängeln sie vor allem, dass das Ministerium bei der Festlegung der Explorationsgebiete für geologische Arbeiten die öffentlichen Interessen am Schutz von Wasser, Natur und Landschaft sowie die Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung der betroffenen Gemeinden für künftige Generationen nicht ausreichend berücksichtigt habe. Sie klagen aber auch auf unzureichenden Schutz von Eigentumsrechten. Grund für diese Klagen ist auch die Tatsache, dass sich sowohl das Ministerium als auch die SÚRAO weigerten, den Gemeinden ausgearbeitete Projekte für geologische Arbeiten vorzulegen. Dadurch hatten sie im Genehmigungsverfahren keinerlei Einfluss auf die notwendigen Details der geplanten Arbeiten. Insbesondere wenn diese tiefe geologische Bohrungen mit erheblichen negativen Auswirkungen auf das Leben der umliegenden Gemeinden beinhalten.

Foto: Einer der vielen Proteste gegen das Atomendlager in Pačejov...

In den Klagen erwähnt die lokale Regierung auch das unzureichend definierte Ziel der Arbeiten. Die beschleunigte unterirdische Vergrabung gefährlicher Abfälle sei nicht die sicherste, aber auch nicht langfristig auch die wirtschaftlichste Lösung. Andererseits ist der Tschechische Geologische Dienst als zuständige Organisation des Umweltministeriums daran interessiert, auf Grundlage der mit der SÚRAO geschlossenen Verträge an der Bewertung der Ergebnisse geplanter geologischer Arbeiten mitzuwirken. Daher kritisieren die Gemeinden auch die Voreingenommenheit der Entscheidungsfindung des Ministeriums in dieser Angelegenheit.

„Alle Gemeinden haben Klage gegen die Genehmigung für geologische Untersuchungen eingereicht. Wir wurden nicht über die geologischen Arbeitsprojekte informiert, die SÚRAO hat sogar die konkreten Grundstücke, auf denen geologische Bohrungen stattfinden sollten, sorgfältig verschwiegen. So stellen wir uns ein transparentes Verfahren definitiv nicht vor. Und die Öffentlichkeit wird nach wie vor vollständig vom Prozess ausgeschlossen! Nach Ansicht der Gemeinden ist die schnelle unterirdische Verbergung hochradioaktiver Abfälle weder eine sichere noch eine wirtschaftlich vorteilhafte Lösung. Wir sprechen bereits von einer Erhöhung der Kosten von ursprünglich 111 Milliarden auf 270 Milliarden Kronen und mehr“, sagt Zdeněk Souček, Sprecher der Plattform gegen das Endlager und Bürgermeister der Gemeinde Rudíkov aus der Lokalität Horka.

Quelle: https://plzenskyrozhled.cz/obce-a-jejic ... -ulozisti/
/gr/



Das Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Lokalität Horka, aktuell
30. 7. 2025, Noviny VM

Quelle: https://www.novinyvm.cz/27784-hlubinne- ... ualne.html

Am 20. 5. 2025 lehnte Umweltminister Petr Hladík, wie auch in anderen Endlager-Lokalitäten, den Einspruch (Berufung) der Gemeinden in der Region Budišovsko gegen die Festlegung des Explorationsgebiets für besondere Eingriffe in die Erdkruste in unserer Lokalität Horka ab.
Damit trat das Explorationsgebiet in Kraft.

Die absolute Mehrheit der Gemeinden in den Lokalitäten Březový potok in der Region Horažďovice, Hrádek in der Region Jihlava und Janoch bei Temelín reagierte mit entsprechenden rechtlichen Schritten, d. h. mit der Einreichung von Verwaltungsklagen gegen die Entscheidung des Umweltministeriums bezüglich der festgelegten Explorationsgebiete. Hier in Horka ist die Situation ähnlich, mit dem Unterschied, dass die Gemeinden Vlčatín, Oslavice und Rohy beschlossen, sich nicht an den Klagen gegen die Festlegung des Explorationsgebiets zu beteiligen. Leider stört das Vorgehen der Vertreter dieser Gemeinden die Einheit unserer Lokalität als Ganzes.
Die Verwaltung der Gemeinde Oslavice tut dies, obwohl sie in ihrem eigenen Strategieplan für 2021–2025 verpflichtet ist, sich der Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle in der Ortschaft Horka zu widersetzen. Die Verwaltung der Gemeinde Rohy respektiert nicht einmal den Willen ihrer Bürger, der in einem lokalen Referendum zum Ausdruck kam (89 % der Stimmen stimmten gegen das Endlager) und verletzt die daraus resultierende Verpflichtung, den Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle auf ihrem Gebiet zu verhindern.

Die Beteiligung an der Rechtsverteidigung in diesem Stadium stellt für eine Gemeinde Kosten in der Größenordnung von Tausenden bis Zehntausenden von Kronen dar. Alle Gemeinden erhielten in diesem Jahr gesetzlich vorgeschriebene Staatsbeiträge für die Explorationsgebiete = Bestechungsgelder, die um ein Vielfaches höher sind. Es ist also keine Frage des Geldes, sondern des Gesamtansatzes und der Verantwortung. Der Staat versucht im Wesentlichen, die Loyalität der Gemeinden mit Geld zu erkaufen. Die Rechtsverteidigung während des gesamten Verfahrens ist auch auf symbolischer Ebene sinnvoll, wenn Gemeindevertreter und die Öffentlichkeit aus den betroffenen Gemeinden den zentralen Behörden Folgenes mitteilen: Wir sind damit nicht zufrieden, suchen Sie nach einer anderen Lösung in dieser Angelegenheit. Man muss den Vertretern der Gemeinden Hodov, Nárameč, Oslavička, Osové, Rudíkov und der Stadt Budišov zugutehalten, dass sie alle Möglichkeiten nutzen, um sich diesem Megaprojekt entgegenzustellen.

Es stimmt nicht, dass ein Tiefenlager derzeit die einzige Lösung für abgebrannten Kernbrennstoff ist und dieser sozusagen irgendwo gelagert werden muss. Dieses Material kann problemlos, kostengünstig und kontrolliert noch weitere hundert Jahre oberirdisch (Zwischenlager) oder oberflächennah (ČEZ-Lager Skalka in Žďársko) verbleiben. In 50 oder 80 Jahren verfügen wir möglicherweise über Technologien, die das problematische Material zumindest teilweise verwerten können, und dann wird es sich um eine andere Qualität und Menge an Restmaterial handeln. In seiner jetzigen Form werden wir durch Ideologie (EU-Taxonomie, mögliche versteckte Opposition gegen Atomkraft), die Unfähigkeit und den Unwillen der Politiker, das Thema zu verstehen, und nicht zuletzt die Geschäftsinteressen der Zulieferunternehmen (verschiedene Projekte, Studien, Analysen und natürlich ihre eigenen Bergbau- und Bauarbeiten) in das Endlager gedrängt.

Laut der neuesten Aktualisierung belaufen sich die Gesamtkosten für den Bau und Betrieb eines Tiefenlagers auf 273 Milliarden CZK. Für manche ist dies sicherlich eine gute Motivation, dieses Anliegen zu unterstützen. Diese Interessengruppen können den Bau des Endlagers fälschlicherweise als öffentliches Interesse darstellen. Das wahre öffentliche Interesse besteht jedoch darin, das Problem mit möglichst geringen ökologischen und sozialen Risiken und Schäden zu lösen und gleichzeitig die finanziellen Kosten für die Gesellschaft als Ganzes so gering wie möglich zu halten. Leider ist dies in der Tschechischen Republik nicht der Fall. Wenn wir, die Bürger der Lokalität Horka in der Region Budišovsko, nicht den Rest unseres Lebens in unmittelbarer Nähe einer riesigen Baustelle verbringen wollen – eines Tiefbaubergwerks, in dem Millionen Tonnen Gestein abgebaut und Tausende Tonnen hochradioaktives Material anschließend gelagert werden –, muss etwas getan werden. Zum Beispiel: Wir müssen uns stärker für die Angelegenheit einsetzen, Unternehmen, die für die SÚRAO arbeiten, nicht unnötig bei der Erkundung des Gebiets unterstützen, das Betreten des Geländes untersagen oder mindestens einmal im Jahr am Tag gegen das Endlager teilnehmen.

Autor:Stanislav Maštalíř, Hodov
/gr/


Slowakische Kraftwerke (SE) unterzeichnen Liefervertrag mit Urenco für angereichertes Uran
4. August 2025, oenergetice.cz
Jiří Puchnar

Slovenské elektrárne (SE) hat mit dem britischen Urenco-Konzern einen Vertrag über die Lieferung von angereichertem Uran für seine Kernkraftwerke in Jaslovské Bohunice und Mochovce unterzeichnet. Der Vertrag sichert die Versorgung für zehn Jahre und ist das Ergebnis einer internationalen Ausschreibung ab dem Jahr 2024. Das Ziel war es, die Energiesicherheit der Slowakei durch die Diversifizierung der Kernbrennstofflieferanten zu stärken.

„Wir freuen uns, dass wir durch die künftige Zusammenarbeit mit der Urenco-Gruppe unsere Geschäftsbeziehungen diversifizieren können. Dies wird uns erheblich dabei helfen, einen stabilen und sicheren Betrieb unserer Kernkraftwerke aufrechtzuerhalten“, sagte Branislav Strýček, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von Slowakischen Kraftwerken / Slovenske elektrarne (SE).

Dies ist die erste Kernbrennstofflieferung von Urenco für slowakische Reaktoren. „Wir sind stolz, mit einem neuen Kunden einen neuen Markt zu erschließen, und danken Slovenské elektrárne für das entgegengebrachte Vertrauen. Urenco unterstützt die Energiesicherheit der Länder durch die Bereitstellung von Anreicherungsdienstleistungen für saubere und zuverlässige Kernenergie“, so Urenco-Vertriebsleiter Laurent Odeh zur Zusammenarbeit.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... neho-uranu
/gr/



Norwegen erwägt den Einsatz koreanischer SMRs
4. August 2025, oenergetice.cz
Jiří Puchnar

Trondheimsleia Kjernekraft AS und der koreanische Atomriese Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) erstellen gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für den Bau eines Kernkraftwerks mit mehreren kleinen modularen i-SMR-Reaktoren. Das Projekt ist in den norwegischen Gemeinden Aure und Heim geplant.

Die Machbarkeitsstudie, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen wird, ist Teil des internationalen Förderprogramms der südkoreanischen Exportbank Korea Eximbank. Das Ziel ist es, die technischen, ökologischen und regulatorischen Bedingungen für den Bau mehrerer von KHNP entworfener und entwickelter i-SMR-Reaktoren zu bewerten.

Der i-SMR-Reaktor ist ein integrierter Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 170 MW. Die Entwicklung verläuft planmäßig. Das Ziel ist es, den Entwurf bis Ende 2025 abzuschließen und 2028 die Standard-Entwurfsgenehmigung zu erhalten. Laut KHNP erfordert die Technologie nur ein Drittel der Investitionskosten großer Reaktoren und kann in der Hälfte der Zeit fertiggestellt werden.

Norwegische Initiative in Zusammenarbeit mit KHNP….

Die Gesellschaft Trondheimsleia Kjernekraft wurde im April 2025 als Partnerschaft zwischen den Gemeinden Aure und Heim, dem lokalen Energieunternehmen NEAS und dem norwegischen Kernkraftwerksentwickler Norsk Kjernekraft gegründet. Ziel ist der Bau eines Kernkraftwerks mit mehreren SMR-Blöcken. Im Januar unterzeichnete KHNP eine Absichtserklärung mit Norsk Kjernekraft, in der sich beide Parteien zur Zusammenarbeit bei Vorstudien und zum Informationsaustausch über die i-SMR-Technologie verpflichteten.

„Wir wollen die Kernenergie in Norwegen genauso ausbauen wie die Öl- und Gasindustrie – in Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen der Welt“, sagte Steffen Oliver Sæle, Generaldirektr von Trondheimsleia Kjernekraft.

„Die Zusammenarbeit mit KHNP, das das Kernkraftwerk Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten gebaut hat, ist ein konkretes Beispiel für diese Strategie“, fügte Sæle hinzu.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... jskych-smr
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten tschechischen Artikeln zur Kernkraft vom 6.8.2025:

Inhalt:
Die tschechische Wette auf kleine Kernraftwerke von Rolls-Royce geht weiter auf. Wir haben einen Vorsprung, berichtet das Unternehmen.
Pilsner Škoda JS wird bei der Produktion modularer Reaktoren kooperieren.
Tschechiens Wette auf kleine Kernkraftwerke von Rolls-Royce.
Statt Erfolg erneut Probleme. Neuer Reaktor in Frankreich erreicht seine volle Kapazität erst im Herbst.
USA wollen bis zum Jahr 2030 einen Atomreaktor auf dem Mond bauen, schreibt BBC News

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Die tschechische Wette auf kleine Kernraftwerke von Rolls-Royce geht weiter auf. Wir haben einen Vorsprung, berichtet das Unternehmen.
6.8.2025 idnes.cz
Autorin: Dáša Hyklová


Neben großen Kernreaktoren plant das Energieunternehmen ČEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren. In Tschechien könnte künftig eine Fabrik für Module für Rolls-Royce SMR-Kernkraftwerke entstehen. Und zwar nicht nur für tschechische, sondern auch für ausländische Projekte.

Am Freitag, dem 8. August, findet in Dukovany eine feierliche Zeremonie zum Beginn der geotechnischen Untersuchungen statt. Das heißt, in dem Gebiet, in dem im Rahmen des Bauprojekts Dukovany II eine neue Atomenergiequelle errichtet wird.

Atomkraftwerke gelten als attraktive, zuverlässige Energiequelle der Zukunft, da sie kontinuierlich Energie liefern und im Gegensatz zu erneuerbaren Energien nicht vom Wetter abhängig sind.

Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/c ... nomika_hyk
/gr/



Pilsner Škoda JS wird bei der Produktion modularer Reaktoren kooperieren
06.08.2025 Tyden Seite: 30

Pilsner Škoda JS aus der ČEZ-Gruppe hat mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR Limited eine Vereinbarung über die Produktion und Lieferung kleiner modularer Reaktoren (SMR) getroffen. Sie vereinbarten eine gemeinsame Partnerschaft im neuen, vielversprechenden Kernenergiesektor.

Škoda JS ist einer der führenden Hersteller und Lieferanten von Kernenergieausrüstung in Europa. „Wir möchten Rolls-Royce künftig mit einem breiten Spektrum an Lieferungen für den Primärkreislauf von SMR beliefern. Nicht nur für tschechische Projekte, sondern auch weltweit“, sagte František Krček, Generaldirektor von Škoda JS. Die Pilsener Maschinenbauwerke investieren seit langem schrittweise in ihren Maschinenpark, führen Vorarbeiten durch und qualifizieren Produktionsprozesse im Zusammenhang mit SMR.

„Das Memorandum ist ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung des ersten tschechischen kleinen modularen Reaktors. Wir haben von Anfang an betont, dass die Einbindung der tschechischen Industrie in die Entwicklung und den Bau neuer Kernkraftwerke unsere Priorität ist, und die Zusammenarbeit des britischen SMR-Entwicklers mit unserem traditionsreichen Pilsener Unternehmen ist ein Beweis dafür“, sagte Silvana Jirotková, Leiterin der SMR-Entwicklungsabteilung bei ČEZ.

Krček fügte hinzu, dass das Pilsener Unternehmen von seinem Eigentümer (ČEZ) maßgeblich unterstützt wird, um weitere erhebliche Mittel in die Entwicklung des SMR-Sektors zu investieren. „Neben der Produktion wollen wir auch unsere Engineering-Kapazitäten in das Projekt einbringen“, sagte er. Škoda JS hat bereits 21 komplette WWER-440-Kernreaktoren hergestellt und geliefert, die in Leistung und Größe mit SMRs vergleichbar sind. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen seinen Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 287 Millionen Kronen.
/gr/



Tschechiens Wette auf kleine Kernkraftwerke von Rolls-Royce.
06.08.2025 Mladá fronta DNES Dáša Hyklová Seite: 8

Neben großen Kernkraftwerken plant CEZ auch den Bau von SMRs. Sie könnten dann in Tschechien produziert werden.

An diesem Freitag findet in Dukovany eine feierliche Zeremonie zum Beginn der geotechnischen Untersuchungen statt.
Genauer gesagt in dem Gebiet, in dem im Rahmen des Bauprojekts Dukovany II eine neue Kernenergiequelle errichtet werden soll. Die Untersuchungen dienen dazu, detailliertere Informationen über die Eigenschaften und die Qualität des Bodens und des Untergrunds unter einzelnen Gebäuden und Gebäudekomplexen zu erhalten, heißt es in der Pressemitteilung zur bevorstehenden Veranstaltung.

Neben großen Atomanlagen entwickelt das Energieunternehmen ČEZ parallel dazu auch ein sogenanntes Projekt kleiner Kernraft. Am 17. Juli unterzeichneten ČEZ und das britische Unternehmen Rolls-Royce SMR eine Vereinbarung über die frühzeitige Errichtung des ersten kleinen modularen Reaktors (SMR) in Tschechien. Ziel ist die Einholung der erforderlichen Genehmigungen, die Bewertung der Umweltauswirkungen und weitere Aktivitäten, die die detaillierte Planung und die Verhandlungen mit den Aufsichtsbehörden unterstützen, damit die Reaktoren pünktlich in Betrieb genommen werden können.

Die Genehmigungsverfahren sind bereits im Laufe….

„In Temelín wurde bereits ein umfassendes Genehmigungsverfahren eingeleitet, das für ein so bedeutendes Bauvorhaben erforderlich ist. Die notwendige Aktualisierung der Grundsätze der Raumordnung der Region Südböhmen wurde erfolgreich abgeschlossen, und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) läuft derzeit“, bestätigte der Unternehmenssprecher Ladislav Kříž gegenüber der Zeitung MF DNES. Er fügte hinzu, ČEZ habe die Ergebnisse des Untersuchungsverfahrens bereits erhalten und wolle die UVP-Dokumentation im nächsten Jahr einreichen.

Auch in Tušimice in der Region Ústí nad Labem hat das Genehmigungsverfahren bereits begonnen. Dort wartet ČEZ nun auf die Ergebnisse des Untersuchungsverfahrens im Rahmen der UVP-Prüfung. An beiden Standorten werden derzeit detaillierte geologische Untersuchungen durchgeführt. „Experten schließen derzeit eine weitere Runde geologischer Bohrungen in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Temelín ab. Die Ergebnisse der anspruchsvollen Untersuchung werden ČEZ bei seinem Antrag auf eine Genehmigung zur Errichtung eines kleinen modularen Reaktors nutzen“, so der Sprecher.

In modularen Reaktoren liegen große Hoffnungen. Das Interesse an ihnen wächst nicht nur bei Regierungen und Energieunternehmen, sondern auch bei Technologiegiganten wie Google, Microsoft und Amazon. Der Hauptgrund ist der enorme und stetig steigende Energieverbrauch ihrer Rechenzentren, insbesondere durch die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI). SMRs sind als zukünftige zuverlässige Energiequelle attraktiv, die unterbrechungsfreie Stromversorgung bietet und im Gegensatz zu erneuerbaren Energien wie Solar- und Windenergie nicht vom Wetter abhängig ist. Ein bekannter Vorteil ist die Tatsache, dass Kernenergie, auch die aus SMRs, keine CO2-Emissionen verursacht. Schließlich sind SMRs kleiner als herkömmliche Kernkraftwerke und können in Fabriken hergestellt werden, was die Bauzeit verkürzt und die Kosten senkt.
Die SMR-Technologie befindet sich derzeit in einer intensiven Entwicklungsphase und strebt eine Kommerzialisierung an, steht aber noch vor Herausforderungen. Laut der neuesten Übersicht der OECD-Kernenergieagentur befinden sich 51 Entwürfe für kleine modulare Reaktoren im Vorlizenzierungs- oder Lizenzierungsverfahren, und weitere 85 Projekte werden derzeit aktiv zwischen SMR-Entwicklern und Standorteigentümern diskutiert.

Kleine modulare Reaktoren werden in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der tschechischen Energiewende sein. Jedes Rolls-Royce SMR-Kraftwerk soll 470 MWe stabilen, erschwinglichen und emissionsfreien Strom produzieren. Dies reicht aus, um den Verbrauch von einer Million Haushalten für mindestens 60 Jahre zu decken. In diesem Jahr hat ČEZ in Form Kapitalbeteiligung in dem britischen Entwickler kleiner modularer Reaktoren Rolls-Royce SMR eingestiegen.

Ein Vorsprung gegenüber der Konkurrenz: ČEZ hat andere Optionen in Betracht gezogen, aber die Wette auf Rolls-Royce SMR hat sich bisher als die richtige erwiesen. Die britische Regierung gab am 10. Juni bekannt, dass Rolls-Royce SMR nach einem zweijährigen Wettbewerb als bevorzugter Bieter Großbritanniens für den Bau der ersten kleinen modularen Reaktoren des Landes ausgewählt wurde. Rolls-Royce SMR plant, drei kleine modulare Reaktoren mit dem staatlichen Unternehmen Great British Energy–Nuclear (GBE-N) zu bauen, vorbehaltlich der Auftragsvergabe im Laufe dieses Jahres und der behördlichen Genehmigungen. GBE-N arbeitet derzeit daran, bis Ende dieses Jahres einen Standort für die SMRs in Großbritannien zu sichern. Die Projekte sollen Mitte der 2030er Jahre ans Netz gehen. Auch in Schweden wurde Rolls-Royce SMR für den Bau des ersten modularen Reaktors des nordischen Landes in die engere Auswahl genommen.

In einer separaten Pressemitteilung erklärte die Muttergesellschaft Rolls-Royce, der Vorschlag – ein 1.358-MWt-Druckwasserreaktor – sei „der Konkurrenz im unabhängigen behördlichen Überprüfungsverfahren in Großbritannien 18 Monate voraus“.
Ein einzelnes Rolls-Royce SMR-Kraftwerk soll die Fläche von zwei Fußballfeldern einnehmen und sowohl netzgekoppelte als auch netzunabhängige Stromversorgung ermöglichen, sowie eine Reihe netzunabhängiger Lösungen für saubere Energie, die die Dekarbonisierung industrieller Prozesse und die Produktion sauberer Kraftstoffe wie nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) und grünen Wasserstoff ermöglichen, um die Energiewende im Wärme- und Verkehrssektor zu unterstützen.

Das Design setzt auf modulare Bauweise mit einem hohen Anteil werkseitig gefertigter Komponenten, um Bauzeit und -kosten zu reduzieren. Das Ziel ist eine Bauzeit vor Ort von rund 500 Tagen und eine Gesamtbauzeit von vier Jahren, davon zwei Jahre für die Baustellenvorbereitung und weitere zwei Jahre für Bau und Inbetriebnahme. Die geschätzten Kosten der 470-MWe-Anlage beliefen sich im Jahre 2019 auf rund 1,8 Milliarden Pfund (50,8 Milliarden Kronen).

Der erste SMR wird nicht in der Tschechischen Republik errichtet…..

Das Herzstück jedes Rolls-Royce Small Motor Reactor (SMR) ist ein Druckwasserreaktor (PWR) mit bewährter Technologie, der derzeit in Hunderten von Kernreaktoren läuft und Millionen von Haushalten weltweit sicher mit Strom versorgt.
„Das Anlagendesign bietet mehrere Sicherheitsebenen, Redundanz- und Backup-Systeme und erfüllt höchste Standards in Bezug auf Sicherheit, Schutz, Sicherheitsvorkehrungen und Umweltschutz“, heißt es auf der Website des Unternehmens.

Der Reaktorkern ist so konzipiert, dass er vor äußeren Gefahren und den Auswirkungen von Bodenbewegungen geschützt ist. Im Inneren wird der Reaktor durch Systeme geschützt, die unabhängig von menschlichem Eingriff arbeiten können. So kann die aktive Zone des Reaktors bis zu drei Tage lang ohne externe Eingriffe in einen sicheren Zustand gebracht werden.

Während die Grundelemente des Rolls-Royce SMR-Reaktors typisch für die meisten heute in Betrieb befindlichen Druckwasserreaktoren sind, gibt es einige hochmoderne Innovationen. Der Rolls-Royce SMR verwendet ein hochmodernes borfreies Primärkreislaufdesign, das giftige und ätzende Borsäure aus allen Betriebssystemen eliminiert hat. Dadurch wird der Gesamtwasserverbrauch des Kraftwerks drastisch reduziert, und diese Quelle gefährlicher Abfälle wurde aus dem täglichen Betrieb eliminiert.

Obwohl der Rolls-Royce SMR auf bewährter Druckwasserreaktortechnologie basiert, sind das modulare Gesamtkonzept und die neue Produktionsmethode noch neu und bergen daher gewisse Kosten- und Terminrisiken. „Der erste kleine modulare Reaktor seiner Art wird nicht in der Tschechischen Republik gebaut. Rolls-Royce SMR wird ihn auf seinem Heimatmarkt in Großbritannien bauen. Tschechien ist somit als nächstes an der Reihe. Das Risiko von Verzögerungen und Kostenüberschreitungen wird dank der Erfahrungen aus Großbritannien bereits reduziert“, erklärt CEZ-Sprecher Kříž.

Für die Serienproduktion der SMR ist der Aufbau und die Sicherung einer stabilen und qualifizierten Lieferkette erforderlich, die Komponenten in der erforderlichen Menge und Qualität liefern kann. Rolls-Royce hat letzte Woche eine Vereinbarung mit dem in Pilsen ansässigen Unternehmen Škoda JS unterzeichnet. Dieses Unternehmen, das zur ČEZ-Gruppe gehört, hat das Ziel, eine breite Palette von Lieferungen für den SMR-Primärkreislauf sicherzustellen. Und das nicht nur für tschechische Projekte, sondern auch weltweit. Zukünftig könnte in Tschechien eine Fabrik für Module für Rolls-Royce SMR-Kernkraftwerke entstehen.

„Von Anfang an haben wir betont, dass die Einbindung der tschechischen Industrie in die Entwicklung und den Bau neuer Kernkraftwerke unsere Priorität ist. Deshalb arbeiten wir auch sehr aktiv an der Zusammenarbeit zwischen tschechischen Lieferanten und der Rolls-Royce SMR-Lieferkette“, sagt Ladislav Kříž. Er fügt hinzu, dass die Ausschreibungen für zukünftige qualifizierte Lieferanten aus tschechischen Unternehmen schrittweise beginnen.
/gr/




Statt Erfolg erneut Probleme. Neuer Reaktor in Frankreich erreicht seine volle Kapazität erst im Herbst.
05.08.2025 Ekonomicky denik
Autor:
David Tramba

Der neue Reaktorblock in Flamanville an der Nordküste Frankreichs läuft auch mehr als sieben Monate nach seiner Inbetriebnahme nicht mit voller Kapazität. Und was noch schlimmer ist: Die Erreichung der Vollleitstung wird erneut verschoben. Der Energieversorger EDF räumte ein, den ursprünglich angekündigten Termin im Sommer nicht einhalten zu können. Die volle Leistung wird erst irgendwann im Herbst erreicht.

Wie die Fachwebsite World Nuclear News berichtete, räumte EDF eine weitere Verzögerung ein. „Nach des erneuten Wiederanschlusses an das Netz werden die Teams von Flamanville 3 die Testphase vor der Inbetriebnahme fortsetzen, mit dem Ziel, die volle Kapazität /Leistung bis Ende Herbst 2025 zu erreichen“, erklärte EDF. Der neue Reaktor wird etwa ein Jahr lang mit voller Kapazität /Leistung laufen, danach folgt die erste geplante Betriebspause für Wartungsarbeiten und Brennelementwechsel.

Zwölf Jahre Verspätung….

Die Inbetriebnahme des dritten Reaktorblocks in Flamanville, Normandie, begann im vergangenen Dezember. Zu diesem Zeitpunkt lag das Projekt bereits zwölf Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Die Kosten überstiegen die ursprünglich angekündigten 3,3 Milliarden Euro deutlich. Im Januar schätzte der französische Rechnungshof, der eine ähnliche Funktion wie der Oberste Rechnungshof in der Tschechischen Republik hat, die Kosten des Projekts Flamanville 3 auf 23,7 Milliarden Euro. Dies entspricht den Gesamtkosten einschließlich Finanzierung und künftiger Liquidation zu Preisen von 2023; umgerechnet entspricht dies etwa 580 Milliarden Kronen.


Wie unsere Zeitung im April berichtete, wird die Inbetriebnahme des Reaktorblocks Flamanville 3 durch zahlreiche technische Probleme erschwert. Der Betrieb der Arabelle-Turbine, die von einer Tochtergesellschaft von EDF hergestellt wird, wird durch eine Überhitzung des Turbogenerators erschwert. Laut Experten, die von der Zeitung La Tribune befragt wurden, könnte dies auf Vibrationen oder eine schlechte Stromverteilung zurückzuführen sein.

Während der geplanten ersten Abschaltung / Betriebspause, die mindestens 250 Tage dauern wird, muss auch der defekte Druckbehälterdeckel des Reaktors ausgetauscht werden. Dies wurde von der französischen Atomaufsichtsbehörde gefordert.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/reaktor-ve-f ... na-podzim/
/gr/




USA wollen bis zum Jahr 2030 einen Atomreaktor auf dem Mond bauen, schreibt BBC News
5. August 2025 oenergetice.cz
ČTK

Die Vereinigten Staaten wollen bis zum Jahr 2030 einen Atomreaktor auf dem Mond errichten, um eine dauerhafte Basis für Menschen in der natürlichen Erdumlaufbahn zu schaffen, schreibt BBC News heute. Allerdings warnt die Zeitung auch davor, dass die Realisierbarkeit dieses Ziels angesichts der erheblichen Kürzungen bei der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA fraglich sei.

Server Politico berichtete, dass der amtierende NASA-Direktor und Verkehrsminister Sean Duffy die Pläne der Raumfahrtbehörde für einen Atomreaktor diese Woche veröffentlichen werde. Aus den vom Server eingesehenen Dokumenten geht hervor, dass die NASA Vorschläge für einen 100-Kilowatt-Atomreaktor einholen wird, der bis zum Jahr 2030 startbereit sein soll.

Laut Politico wird die Frist auch im Hinblick auf Chinas Ziel festgelegt, um 2030 seinen ersten Astronauten zum Mond zu schicken. Peking und Moskau kündigten im Mai zudem an, bis zum Jahr 2035 ein automatisiertes Kernkraftwerk auf dem Mond zu errichten.

„Um diese Schlüsseltechnologie für eine zukünftige Mondwirtschaft, die Hochleistungsenergieerzeugung auf dem Mars und die Verbesserung unserer nationalen Sicherheit im Weltraum richtig zu entwickeln, ist es unerlässlich, dass die Agentur schnell handelt“, schrieb Duffy laut der New York Times an NASA-Mitarbeiter.

BBC News weist darauf hin, dass der 100-Kilowatt-Reaktor im Vergleich zu einer typischen Zwei- bis Drei-Megawatt-Windkraftanlage an Land relativ klein ist.

Viele Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass ein Kernkraftwerk die beste Möglichkeit ist, eine stabile Stromversorgung auf dem Mond sicherzustellen. Die Energiegewinnung aus der Sonne wird dort durch den Wechsel von etwa zweiwöchigen Lichtperioden mit ebenso langen Dunkelheitsperioden erschwert.

Der Server weist jedoch darauf hin, dass Duffys Anweisung überraschend kommt, nachdem die Regierung von Präsident Donald Trump Kürzungen des NASA-Budgets für das Jahr 2026 um 24 Prozent angekündigt hatte.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... e-bbc-news
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten tschechischen Zeitungsartikeln aus dem Energiebereich vom 7.August 2025:

Inhalt:
Explorationsbohrungen in Temelín untersuchen die Festigkeit des Gesteins für einen neuen Reaktor
ČEZ schließt geologische Bohrungen für kleinen modularen Reaktor bei Temelín ab.
Wird es „Parks“ zur Stromerzeugung aus Wind und Sonne geben?
Dichtungsentwicklung für Kernkraftwerke.
USA wollen Atomreaktor auf dem Mond haben.
Die Bergung der Kernbrennstoffrückstände aus dem Kernkraftwerk Fukushima beginnt innerhalb von 15 Jahren
Die Kernkraft und Gasleitungen dürften CEZ zu einer Gewinnsteigerung verhelfen. Wirtschaftsergebnisrückgang im ersten Halbjahr

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Explorationsbohrungen in Temelín untersuchen die Festigkeit des Gesteins für einen neuen Reaktor
07.08.2025 Českobudějovický deník ks, ms Kategorie: Aktuell/ Südböhmen - Seite: 2

Experten führen derzeit eine weitere Runde geologischer Bohrungen in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Temelín durch. Die Ergebnisse der anspruchsvollen Untersuchung werden von ČEZ für den Antrag auf eine Genehmigung zur Errichtung eines kleinen modularen Reaktors (SMR) verwendet.CEZ möchte diesen Antrag im nächsten Jahr beim Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB einreichen. Der erste SMR in Tschechien soll in der Nähe des Kernkraftwerks Temelín errichtet werden.

Temelín – Wie ist die Zusammensetzung des Gesteins am Standort des zukünftigen kleinen modularen Reaktors? Wie fest ist es? Dies ist ein Beispiel für die Fragen, die die laufende geologische Untersuchung am südwestlichen Rand des Kernkraftwerksgeländes beantworten wird. Geologen haben neun Erkundungskernbohrungen in Tiefen von 50 bis 200 Metern gebohrt. Dabei arbeiten sie sich mit einer Geschwindigkeit von weniger als zwei Metern pro Stunde durch den harten Untergrund.

„Wir verwenden einen Kernbohrsatz mit einer Diamantkrone, dem härtesten natürlichen Material. Dadurch können wir selbst aus sehr hartem Gestein einen Bohrkern entnehmen. In diesem speziellen Fall handelt es sich um einen Paragneis, ein hartes Gestein“, erklärt der verantwortliche Geologe Jakub Opršal.

Das Ziel der Untersuchung ist es, die Daten über das geologische Umfeld zu verfeinern. Geologen entnehmen Proben aus dem Bohrkern und unterziehen diese anschließend Tests. Dabei bestimmen sie beispielsweise die Festigkeit, die Rohdichte und andere physikalische und mechanische Parameter des Gesteins. Alle Bohrkerne wurden in Holzkisten verpackt und zur Lagerung abtransportiert.

Dies ist nicht die erste Untersuchung, die in Temelín durchgeführt wurde. „Geologisch gesehen handelt es sich um einen sehr gut kartierten Standort, der für die Nutzung von Kernenergie geeignet ist. In den 1980er Jahren führten die Experten vor dem Bau des ersten und zweiten Temelín-Blocks Untersuchungen durch. Weitere Untersuchungen erfolgten im Zusammenhang mit der Vorbereitung des dritten und vierten Blocks. Im Fall des modularen Reaktors ist dies die zweite Untersuchung, weitere werden folgen“, sagte Silvana Jirotková, Direktorin der SMR-Entwicklungsabteilung bei ČEZ.

Die erste Untersuchung im Rahmen der Vorbereitung des SMR wurde vor drei Jahren von Experten durchgeführt. Damals umfasste sie vier bis zu 30 Meter tiefe Bohrungen. Die Verpflichtung zur Durchführung von Untersuchungen ist für Energieunternehmen durch das Atomgesetz vorgeschrieben.

Quelle: https://ceskobudejovicky.denik.cz/z_reg ... ovice.html
/gr/



ČEZ schließt geologische Bohrungen für kleinen modularen Reaktor bei Temelín ab
6. August 2025, oenergetice.cz
ČTK

ČEZ führte im Juli neun geologische Bohrungen in der Nähe des Kernkraftwerks Temelín durch. Die Ergebnisse fließen in den Antrag auf eine Genehmigung für den Bau eines kleinen modularen Reaktors (SMR) ein, den das Energieunternehmen im nächsten Jahr beim Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB einreichen möchte. ČEZ will Mitte der 2030er Jahre den ersten SMR in Tschechien bei Temelín errichten. Im vergangenen Herbst reichte das Unternehmen einen Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein. Die Verpflichtung zur Durchführung geologischer Untersuchungen ist Energieunternehmen durch das Atomgesetz auferlegt, berichtete Temelín-Sprecher Marek Sviták heute.

Die neun Bohrungen reichten bis in eine Tiefe von 50 bis 200 Metern. Ziel der geologischen Untersuchung ist es, die Daten zur geologischen Umgebung zu verfeinern. Geologen bestimmen anhand der Proben beispielsweise Festigkeit, Dichte und andere physikalische und mechanische Parameter des Gesteins. Die erste Untersuchung zur Vorbereitung des SMR wurde vor drei Jahren von Experten in der Nähe von Temelín durchgeführt. Damals umfasste sie vier Bohrungen bis zu einer Tiefe von 30 Metern.

„Geologisch gesehen handelt es sich um einen sehr gut kartierten, für die Kernenergie geeigneten Standort. Bereits in den 1980er Jahren vor dem Bau des ersten und zweiten Temelíner Reaktorblocks führten Experten Untersuchungen durch. Weitere Untersuchungen erfolgten im Zusammenhang mit der Vorbereitung des dritten und vierten Reaktorblocks. Im Fall des modularen Reaktors ist dies die zweite Untersuchung, weitere werden folgen“, erklärte Silvana Jirotková, Leiterin der SMR-Entwicklungsabteilung bei ČEZ.

Quelle:https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... u-reaktoru
/gr/



Wird es „Parks“ zur Stromerzeugung aus Wind und Sonne geben?
07.08.2025 Českobudějovický deník JAN KLIČKA Seite: 12

Der heimische Energiesektor steht vor einem großen Wandel. Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, vor allem Photovoltaik und Windkraftanlagen, dürfte innerhalb von fünf Jahren deutlich steigen. Während heute rund 17 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen, sollen es bis zum Jahr 2030 über 30 Prozent sein. Dafür reichen Solaranlagen auf den Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern nicht mehr aus. Es müssen auch große „Energieparks“ entstehen, für deren Bau der Staat jedoch noch keine ausreichenden Voraussetzungen geschaffen hat. In der aktuellen Folge des Videopodcasts „Byznys kafe“ macht Marek Lang, stellvertretender Vorsitzender des Verbands für Moderne Energie und Leiter der Energieabteilung der JRD Group, darauf aufmerksam.

„Auch beim Bau von Windkraftanlagen und Photovoltaikkraftwerken müssen sich Investoren engagieren. Allerdings stoßen sie auf mangelnde Bereitschaft der Banken, ihnen Kredite zu gewähren, da der Staat noch keine klareren Bedingungen für den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien (EE) geschaffen hat“, sagt Marek Lang und fährt fort: „Es ist sehr wichtig, dass wir beide Quellen – Photovoltaik und Wind – zulassen, da sie im Energiemix sehr gut funktionieren. Wind produziert im Winter gute Erträge, Photovoltaik im Sommer, wenn es wieder mal nicht so stark weht.“

“ Auch beim Bau von Energieparks sei die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Bürgern wichtig, so Lang. So hat JRD beispielsweise kürzlich zwei Windparks in den Regionen Kladno und Jihlava gebaut, jeweils im Einvernehmen mit Bürgern und Gemeinderäten. Wo also können neue „Energieparks“ entstehen? Stellen erneuerbare Energieträger nicht ein Risiko für das tschechische Übertragungsnetz dar? Und wie funktionieren Gemeinchaftsenergieprojekte? Das verrät Marek Lang in der aktuellen Ausgabe von Byznys kafe. Sehen Sie sich das vollständige Videointerview an, moderiert vom Chefredakteur der Zentralredaktion von Deník, Jan Klička.

https://www.denik.cz/byznys-kafe/marek- ... group.html
/gr/



Dichtungsentwicklung für Kernkraftwerke
08.07.2025 Pravo Aleš Fuksa Seite: 16

Wissenschaftler der Technischen Fakultät der Tomas-Bata-Universität (UTB) in Zlín forschen derzeit an einer speziellen Gummidichtung, die extremen Bedingungen in Kernkraftwerken standhält. Sie wollen ein Material entwickeln, das seine Dichtungseigenschaften auch nach sechs bis acht Betriebsjahren unter anspruchsvollsten Bedingungen behält.

„Zu diesen Bedingungen gehören hohe Temperaturen, ionisierende Strahlung, Ölaerosole und aggressive chemische Umgebungen. Diese Umgebung herrscht beispielsweise in den Umwälzpumpen von Kernreaktoren, die deren Kühlung gewährleisten“, erklärte die Projektleiterin Simona Mrkvičková gegenüber Právo.

Bestehende Dichtungen, die oft in Russland hergestellt werden, haben eine begrenzte Lebensdauer, und ihre Verfügbarkeit ist ungewiss. Die Entwicklung eines neuen Materials in der Tschechischen Republik wird somit die technologische Autarkie und Sicherheit der heimischen nuklearen Infrastruktur stärken.

Die Wissenschaftler aus Zlín ermitteln zunächst die Bedingungen, denen das Material standhalten muss. „Von Temperaturen über Strahlendosen bis hin zur chemischen Beständigkeit. Dann entwickeln wir eine Lösung, die den Anforderungen standhält, ohne ihre Dichtungseigenschaften zu verlieren. Das ist entscheidend für einen sicheren Betrieb“, betonte Mrkvičková.

Das Projekt knüpft an die frühere Zusammenarbeit zwischen TBU und MICo servis, einem führenden europäischen Hersteller von Dichtungen für Kernkraftwerke und Reaktoren, an, die zur Entwicklung eines Dichtungsmaterials für hermetische Reaktorräume führte.

Die neue Forschung legt jedoch die Messlatte höher. Sie umfasst nicht nur die Entwicklung einer neuen Mischung, sondern auch die Prüfung verfügbarer und proprietärer Materialien, die Konstruktion und Herstellung von Proben, die Simulation des Langzeitbetriebs sowie Tests in einer Notfallumgebung, die vom Institut für Kernforschung in Řež durchgeführt werden.

Das Material muss den Bedingungen von Kernreaktorpumpen standhalten. Simona Mrkvičková, Wissenschaftlerin
/gr/



USA wollen Atomreaktor auf dem Mond haben
07.08.2025 Pravo ČTK Seite: 14

Die Vereinigten Staaten planen den Bau eines Atomreaktors auf dem Mond bis zum Jahr 2030 als Teil der Bemühungen, eine permanente Basis zu errichten, in der Menschen in der natürlichen Erdumlaufbahn leben könnten, berichtete der BBC-Nachrichtenserver am Dienstag. Er warnte jedoch auch davor, dass die Realisierbarkeit dieses Ziels fraglich sei – selbst angesichts der erheblichen Kürzungen bei der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA.

Der Server Politico berichtete, dass der Interimsleiter der NASA und Verkehrsminister, Sean Duffy, diese Woche die Pläne der Raumfahrtbehörde für einen Atomreaktor veröffentlichen werde. Dokumente, die der Website vorliegen, deuten darauf hin, dass die NASA Vorschläge für einen 100-Kilowatt-Kernreaktor einholen wird, der bis zum Jahr 2030 startbereit sein soll.

Im Wettbewerb mit Peking und Moskau...
Laut Politico wird die Frist auch im Hinblick darauf gesetzt, dass China um 2030 seinen ersten Astronauten zum Mond schicken will. Peking und Moskau kündigten im Mai dieses Jahres zudem an, bis 2035 ein automatisiertes Kernkraftwerk auf dem Mond bauen zu wollen.

„Um diese Schlüsseltechnologie zur Unterstützung einer zukünftigen Mondwirtschaft, der Hochleistungsenergieerzeugung auf dem Mars und der Verbesserung unserer nationalen Sicherheit im Weltraum richtig zu entwickeln, ist es unerlässlich, dass die Agentur schnell handelt“, schrieb Duffy laut der New York Times an die NASA-Mitarbeiter.

BBC News weist in seinem Artikel darauf hin, dass der betreffende 100-Kilowatt-Reaktor im Vergleich zu einer typischen Zwei- bis Drei-Megawatt-Windkraftanlage an Land relativ klein ist.
Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass ein Kernkraftwerk die beste Möglichkeit ist, eine stabile Stromversorgung auf dem Mond sicherzustellen. Die Nutzung von Solarenergie wird dort durch den Wechsel von etwa zweiwöchigen Lichtperioden mit ebenso langen Dunkelheitsperioden erschwert.

„Kernenergie ist nicht nur wünschenswert, sie ist unvermeidlich“, sagt Sungwoo Lim von der University of Surrey in Großbritannien. Sein Kollege Lionel Wilson von der Lancaster University hält es für technisch möglich, im gegebenen Zeitrahmen einen Kernreaktor auf dem Mond zu installieren, vorausgesetzt, es wird genügend Geld für das Projekt bereitgestellt.

Laut BBC kommt Duffys Anweisung überraschend – nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump Kürzungen des NASA-Budgets für 2026 um 24 Prozent angekündigt hatte. Diese werden auch das Programm betreffen, das den Transport von Materialien vom Mars zur Erde zum Ziel hat.

Politische Motivation?
Einige Wissenschaftler befürchten, dass Duffys geplante Ankündigung in erster Linie politisch motiviert ist. „Es scheint, als würden wir in die Ära des ersten Wettlaufs ins All zurückkehren, was aus wissenschaftlicher Sicht etwas enttäuschend und besorgniserregend ist“, sagte Simeon Barber von der britischen Open University.
/gr/



Die Bergung der Kernbrennstoffrückstände aus dem Kernkraftwerk Fukushima beginnt innerhalb von 15 Jahren
6. August 2025, oenergetice,cz
Autor: Jiří Salavec

Die Bergung der Kernbrennstoffrückstände aus dem dritten Block des japanischen Kernkraftwerks Fukushima Daiichi beginnt frühestens im Jahre 2037. Techniker am Unfallort von 2011 haben zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie an die geschmolzenen Kernbrennstoffrückstände gelangt werden kann. Zusammen mit dem ersten und zweiten Block enthält das Kraftwerk rund 880 Tonnen zerstörten Kernbrennstoff. Die vollständige Sanierung des Kraftwerks wird voraussichtlich 30 bis 40 Jahre dauern.

Der japanische Energiekonzern Tokyo Electric Power Company Holdings (TEPCO) hat konkrete Optionen für den Weg an den zerstörten Kernbrennstoff im dritten Block des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi vorgestellt. Die Beseitigung des Atommülls beginnt im dritten Block des Kraftwerks. Die Vorbereitungsarbeiten werden voraussichtlich 12 bis 15 Jahre dauern. Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, dass der Prozess Anfang der 30er Jahre beginnen würde. Im Rahmen der Vorbereitungen muss TEPCO insbesondere zusätzliche Infrastruktur in Form von zusätzlichen Gebäuden errichten, die die Technologien zur Materialbeseitigung aus dem Sicherheitsbehälter des Kernkraftwerksblocks unterstützen.

„Die Beseitigung von Brennelementen ist eine äußerst wichtige Aufgabe für den Fortschritt der Stilllegung des Kraftwerks. Nicht nur, weil sie das Risiko im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi verringert, sondern auch, weil sie beispiellose technologische Herausforderungen mit sich bringt“, erklärte TEPCO in einer Pressemitteilung.

Die ersten drei Blöcke des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi enthalten rund 880 Tonnen Kernbrennstoffrückstände. Diese schmolzen während des Unfalls und erstarrten anschließend wieder. Im vergangenen Jahr entnahm TEPCO erfolgreich mithilfe eines Roboters eine Probe dieser Schmelze und schickte sie zur Expertenanalyse. Das Unternehmen plant, die aus den Reaktorkernen entfernten Reste in ein neues Endlager innerhalb des Kraftwerks zu transportieren.

Aufräumarbeiten nach der Nuklearkatastrophe….

Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wurde am 11. März 2011 von einem Tsunami getroffen, der durch ein starkes Erdbeben vor der Ostküste Japans ausgelöst wurde. Der darauffolgende Unfall, der zu einem Stromausfall und der Überflutung von Notstromquellen führte, ist ein ähnlich schwerwiegender Nuklearunfall wie der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl im Jahe 1986. Der Unfall betraf vier Blöcke des Kraftwerks. Die Blöcke vier, fünf und sechs waren zu diesem Zeitpunkt außer Betrieb, und es war kein Kernbrennstoff in die Reaktoren geladen worden. Block vier teilte sich jedoch ein Belüftungssystem mit Block drei und explodierte daher ebenfalls aufgrund von austretendem Wasserstoff.


TEPCO wird die anspruchsvollen Aufgaben der Beseitigung der Brennelemente schrittweise angehen, wobei die Sicherheit oberste Priorität hat. Das Ziel ist es, die Stilllegung gemäß dem mittel- und langfristigen Plan in 30 bis 40 Jahren abzuschließen“, fügte das Unternehmen hinzu. Die Beseitigung der Kernbrennstoffreste ist Teil der dritten Phase der Katastrophenbeseitigung des Kraftwerks. Die erste Phase umfasste die eigentliche Kühlung der Kernreaktoren, während die zweite Phase die Entfernung der abgebrannten Brennelemente aus den einzelnen Blöcken umfasst. TEPCO begann 2023 außerdem mit der Einleitung von fast 1,4 Millionen Tonnen dekontaminiertem radioaktivem Wasser ins Meer.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ntu-15-let
/gr/


Die Kernkraft und Gasleitungen dürften CEZ zu einer Gewinnsteigerung verhelfen. Wirtschaftsergebnisrückgang im ersten Halbjahr
Seznam Zpravy
7.8.2025
Autorin: Sofie Kryzova

CEZ erwirtschaftete im ersten Halbjahr dieses Jahres weniger. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen stieg jedoch im Vergleich zum Vorjahr, und der Energiekonzern erhöhte auch seine Jahresprognose.

Im ersten Halbjahr steigerte die CEZ Energiegruppe ihren Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) um sieben Prozent auf 73,9 Milliarden Kronen, das sind 4,7 Milliarden Kronen mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn sank auf 16,5 Milliarden Kronen. CEZ erhöhte auch seine Jahresprognose für 2025. Das Unternehmen erwartet ein EBITDA zwischen 132 und 137 Milliarden Kronen und einen bereinigten Nettogewinn zwischen 26 und 30 Milliarden Kronen. „Die Geschäftsergebnisse übertreffen unsere ursprünglichen Erwartungen“, sagte Daniel Beneš, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von ČEZ.

Das Wachstum im zweiten Quartal wurde vor allem durch die Übernahme des Gasversorgungsunternehmens GasNet im Jahr 2024 und die höhere Stromerzeugung aus Kernenergie positiv beeinflusst. Für das gesamte Jahr 2025 erwartet ČEZ eine Stromproduktion von fast 32 TWh aus Kernenergie.

Die Wirtchaftsergebnisse wurden hingegen durch den Rückgang der Verkaufspreise für den erzeugten Strom und geringere Gewinne aus dem Rohstoffhandel negativ beeinflusst.

Die Betriebserträge stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Milliarden Kronen auf 167,5 Milliarden Kronen. Der bereinigte Nettogewinn der CEZ-Gruppe sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Milliarden CZK auf 16,7 Milliarden ronen. Dies ist hauptsächlich auf höhere Abschreibungen um 10,5 Milliarden Kronen zurückzuführen, die durch die Einbeziehung der GasNet-Akquisition in den Konsolidierungskreis der CEZ-Gruppe und die beschleunigte Abschreibung von Kohleanlagen im vierten Quartal 2024 bedingt sind.

Beneš hob die Investitionen von CEZ in die Kernenergie hervor, sei es die Unterzeichnung eines Vertrags zum Bau zweier neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany oder der Einstieg von CEZ in den britischen Entwickler kleiner modularer Reaktoren Rolls-Royce SMR, an dem die Gruppe im Juli insgesamt 20 Prozent der Anteile erwarb.

„Dies sind wichtige Meilensteine für die Gewährleistung der Energiesicherheit und bezahlbaren Stroms in der Tschechischen Republik. Wir investieren erheblich in die Transformation der Wärmeindustrie, deren Umsetzungsphase wir bereits begonnen haben. Wir haben an allen Standorten technische Lösungen und Termine definiert. Die geplanten Gesamtinvestitionen der CEZ-Gruppe für die Jahre 2025–2030 übersteigen 400 Milliarden Kronen“, fügte Beneš hinzu.


Darüber hinaus gelingt es CEZ, seine Schulden abzubauen. Die Nettoverschuldung des Konzerns sank im Vergleich zum Jahresende 2024 um 21,3 Milliarden Kronen auf 181,5 Milliarden Kronen.

Die Kernenergie produzierte im ersten Halbjahr insgesamt 15,5 TWh Strom, 0,9 TWh mehr als im Vorjahr. Der Ausblick für das Gesamtjahr geht von einer Steigerung der Produktion der Kernkraftwerke um 2 TWh gegenüber dem Vorjahr aus und nähert sich damit dem langfristigen Ziel, durchschnittlich 32 TWh emissionsfreien Kernstrom pro Jahr zu produzieren, deutlich an. Beide Kernkraftwerke decken seit langem rund 40 Prozent des tschechischen Stromverbrauchs. Die diesjährige Mehrproduktion ist auf die höhere Leistung der Dukovany-Blöcke und insbesondere auf nur eine einzige Blockabstellung wegen Brennstoffwechsels in Temelín zurückzuführen.

Der Stromverbrauch im Verteilungsgebiet von ČEZ Distribuce stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 17,4 TWh, klima- und kalenderbereinigt um ein Prozent. Der Gasverbrauch im Verteilungsgebiet GasNet stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 34,1 TWh. Die Gesamtlieferung von Strom und Erdgas von ČEZ Prodej betrug 7 TWh, ein Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... esl-283356
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischer Presse zur Kernkraft vom 8.8.2025:

Inhalt:
ČEZ schließt Einstieg bei Rolls-Royce SMR ab. Unternehmen wollen gemeinsam modulare Reaktoren in Großbritannien bauen.
ČEZ investiert in kommenden fünf Jahren 400 Milliarden, hauptsächlich in Netze. Es hat aber auch eine Anzahlung für einen neuen Hauptsitz in Smíchov geleistet.
Von Kohle zu Künstlicher Intelligenz. Auslaufende Kohlekraftwerke in Tschechien könnten durch große Rechenzentren ersetzt werden.
ČEZ reduzierte Gewinn, verbesserte Ausblick.
ČEZ bohrt in Temelín wegen des neuen Reaktors. Fertigstellung in wenigen Jahren möglich

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ČEZ schließt Einstieg bei Rolls-Royce SMR ab. Unternehmen wollen gemeinsam modulare Reaktoren in Großbritannien bauen

ČTK
7. August 2025 E15.cz


Der Energiekonzern ČEZ hat seinen Gesellschaftereintritt beim britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR erfolgreich abgeschlossen, an dem er seit Juli rund ein Fünftel der Anteile hält. Die Unternehmen konzentrieren sich nun auf die Vorbereitung des Baus von bis zu drei modularen Reaktoren in Großbritannien, an denen ČEZ als Lieferant einiger Technologien beteiligt sein könnte. Darüber hinaus wird der Bau eines modularen Reaktors in Temelín vorbereitet, der in der ersten Hälfte der 2030er Jahre beginnen soll. Dies teilte ČEZ-Finanzdirektor Martin Novák am Donnerstag mit. Die Unternehmen werden bei der Entwicklung modularer Kernreaktoren zusammenarbeiten.

Das tschechische Unternehmen übernahm die Anteile an Rolls-Royce SMR schrittweise und zahlte im März über drei Milliarden Kronen für 11 Prozent. Mit dem nächsten Teil der Transaktion wartete ČEZ auf die Erfüllung weiterer Kooperationsbedingungen, von denen  der Erfolg von Rolls-Royce SMR im britischen Wettbewerb um die Zulieferer von modularen Reaktoren schlüsselbedeutend war. Dies geschah Anfang Juni. Im Juli erhöhte ČEZ seinen Anteil auf die zuvor angekündigten rund 20 Prozent.

Laut Novák wird die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen nun gemäß einem zuvor vereinbarten Szenario fortgesetzt. „Rolls-Royce SMR wird sich nun auf die Entwicklung von bis zu drei modularen Einheiten in Großbritannien konzentrieren, wobei ČEZ als Lieferant oder Subunternehmer bestimmter Technologien beteiligt sein wird, beispielsweise über Škoda JS oder einige unserer anderen Tochtergesellschaften“, beschrieb Novák den ursprünglichen Plan.

Darüber hinaus werden die Vorbereitungen für den ersten modularen Reaktor in der Tschechischen Republik, der in Temelín gebaut werden soll, fortgesetzt. „Dort wurde bereits eine geologische Untersuchung durchgeführt, und einige Vorarbeiten laufen noch. Das gesamte Projekt steht jedoch noch ganz am Anfang“, betonte Novák.


Ihm zufolge suchen Unternehmen auch nach anderen Projekten, sei es in Tschechien oder weltweit. CEZ will künftig modulare Reaktortechnologie einsetzen, beispielsweise im Bereich bestehender Kohlekraftwerke. Dafür wurden bereits Standorte in Prunéřov und Dětmarovice ausgewählt. „Wir suchen auch dort, aber diese kommen erst nach Temelín“, fügte Novák hinzu.

Nach früheren Informationen von CEZ handelt es sich bei dem kleinen modularen Reaktor von Rolls-Royce SMR um einen Druckwasserreaktor mit aktiven und passiven Sicherheitselementen. Seine elektrische Leistung soll 470 Megawatt betragen, die Lebensdauer des Reaktors wird auf mindestens 60 Jahre geschätzt.

CEZ plant bis zum Jahr 2050 den Bau modularer Reaktoren mit einer Gesamtleistung von drei Gigawatt. Die bestehenden Kraftwerke in Dukovany und Temelín verfügen jeweils über eine Kapazität von etwa zwei Gigawatt. Der Konzern geht davon aus, dass der Preis eines modularen Reaktors dem von Großanlagen ähneln soll, wobei das Verhältnis der geringeren Kapazität des modularen Reaktors entspricht.

Modulare Reaktoren können in Fabriken in Massenproduktion hergestellt und nach und nach in einzelnen Blöcken konzentriert werden. Laut Kernenergieexperten unterscheiden sie sich von großen Kernkraftwerken vor allem durch ihre geringere Kapazität sowie ihren schnelleren und einfacheren Bau. Der Betrieb könnte hingegen ähnlich sein.


Quelle: https://www.e15.cz/byznys/prumysl-a-ene ... ii-1426544
/gr/


ČEZ investiert in kommenden fünf Jahren 400 Milliarden, hauptsächlich in Netze. Es hat aber auch eine Anzahlung für einen neuen Hauptsitz in Smíchov geleistet.
08.08.2025 Hospodářské noviny (HN) Jan Brož Seite: 10

Energie: Unter der Führung der Sekyra Group entsteht im Prager Smíchov ein neuer Stadtteil. So wird beispielsweise die Tschechische Sparkasse dorthin umziehen, und auch ČEZ wird seinen Hauptsitz von Brumlovka ans gegenüberliegende Moldauufer verlegen. Laut Daten, die im Rahmen der Präsentation der Halbjahresergebnisse am Donnerstag veröffentlicht wurden, hat der Energiekonzern bereits eine Anzahlung von 2,4 Milliarden Kronen für den neuen Hauptsitz geleistet.

Finanzvorstand Martin Novák wollte den Gesamtpreis des neuen Hauptsitzes nicht nennen. „Wir möchten den Gesamtpreis noch nicht veröffentlichen, aber er wird definitiv in unseren Erklärungen erscheinen, wenn es soweit ist“, sagte Novák gegenüber der Zeitung HN. Der Kauf mehrerer Gebäude in Smíchov stellt nur einen kleinen Teil des Investitionspakets dar, das ČEZ zwischen den Jahren 2025 und 2030 plant. Laut Generaldiretor Daniel Beneš werden diese über 400 Milliarden Kronen betragen.
Darin nicht enthalten ist der Bau zweier neuer Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany für 407 Milliarden Kronen.

In diesem Jahr verkaufte ČEZ einen 80-prozentigen Anteil an seiner Tochtergesellschaft Elektrárna Dukovany II (EDU II), die die neuen Reaktoren bauen soll, an den Staat. „Dank der abgeschlossenen Transaktion hat ČEZ gegenüber EDU II keine Verpflichtungen mehr zur Finanzierung des Projekts, auch nicht außerbilanziell“, erklärte der Konzern in einer Präsentation für Investoren. ČEZ wird jedoch in den nächsten fünf Jahren 120 Milliarden in die Sanierung bestehender Kernkraftwerke investieren,

Laut Novák ist der größte Posten des Investitionsplans die Modernisierung und Instandhaltung der Energienetze – sowohl für Strom als auch für Gas. Die Stromleitungen der Tochtergesellschaft ČEZ Distribuce werden bis Ende des Jahrzehnts 100 Milliarden Kronen benötigen, da zahlreiche dezentrale Quellen angeschlossen werden müssen. Weitere 40 Milliarden fließen in die Sanierung des Gasleitungsnetzes von GasNet, das mit Ausnahme von Prag, Südböhmen und einem Teil von Vysocina „kleine Leitungen“ in den meisten Teilen des Landes betreibt. ČEZ hatte vor einem Jahr 55 Prozent der Anteile an dem Gasunternehmen erworben.

Marktinformationen zufolge zählt ČEZ auch zu den heißen Kandidaten für den Kauf von Gas Distribution. Das Gasverteilungsgeschäft von E.ON steht derzeit zum Verkauf. Sollte das halbstaatliche Unternehmen ČEZ Erfolg haben, würde es die Gasverteilung in ganz Tschechien mit Ausnahme der Hauptstadt kontrollieren. Novák wollte sich jedoch zu der möglichen Transaktion nicht äußern.

Der Preis für Gas Distribution wird auf mehrere Milliarden Kronen geschätzt, einige Schätzungen gehen sogar von über zehn Milliarden Kronen aus. Viele halten dies jedoch für übertrieben. „Wir sehen den Wert der Transaktion im höheren Milliardenbereich, irgendwo im Bereich von sieben bis neun Milliarden Kronen. Einen Preis von etwa zehn Milliarden Kronen würden wir eher negativ bewerten“, sagte Jan Raška, Analyst bei der Fio Banka.

CEZ hat jedoch gerade eine weitere bedeutende Akquisition abgeschlossen. Im Frühjahr zahlte das Unternehmen drei Milliarden Kronen für einen 11-prozentigen Anteil am britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR, das es als Lieferanten für kleine modulare Reaktoren in Temelín und später in Tušimice auswählte. Im Juli erwarb der tschechische Konzern weitere neun Prozent an Rolls-Royce. Dies geschah jedoch nach dem Ende des ersten Halbjahres, weshalb ČEZ den Preis für den zusätzlichen Anteilskauf in den jüngsten Zahlen nicht nannte. Laut Novák wird ČEZ sein Engagement bei dem britischen Unternehmen nicht erhöhen.

Weitere geplante Investitionen beziehen sich hauptsächlich auf die Transformation des Energiesektors. „Dazu gehören erneuerbare Energien, die Umstellung von Heizquellen auf Gas und auch der Kauf von Kernbrennstoffen ist in den Investitionen enthalten“, sagte Novák. Der Konzern plant, über 32 Milliarden Kronen in die Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser zu investieren, während mehr als 52 Milliarden in Gaskraftwerke fließen sollen. Dabei geht es vor allem um die Modernisierung der bestehenden Heizstandorte Dětmarovice, Mělník, Poříčí oder Trmice, wo Gasdampf-Kraftwerke, Gaskessel oder kombinierte Erdgas- und Biomasseverbrennungsanlagen errichtet werden sollen.

Im ersten Halbjahr sank der Nettogewinn von ČEZ auf 16,5 Milliarden Kronen, was einem Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Betriebsgewinn EBITDA hingegen stieg um sieben Prozent auf 73,9 Milliarden. „Der Nettogewinn sank aufgrund höherer Abschreibungen. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen ist die Einbeziehung von GasNet sehr positiv im Betriebsgewinn, zum anderen spiegelt sich die Wertminderung der Vermögenswerte in der Abschreibungsbasis wider. Dort schlägt sich aber auch die beschleunigte Abschreibung der Kohleanlagen nieder“, so Novák.

Für die Aktionäre ist es entscheidend, dass der Konzern seine Prognose für den bereinigten Nettogewinn für das Gesamtjahr im Vergleich zum ersten Quartal, auf dem die Dividende basiert, angehoben hat. CEZ erwartet einen Wert zwischen 26 und 30 Milliarden Kronen, also eine Milliarde mehr als noch im Frühjahr erwartet.
/gr/



Von Kohle zu Künstlicher Intelligenz. Auslaufende Kohlekraftwerke in Tschechien könnten durch große Rechenzentren ersetzt werden.
08.08.2025 Hospodářské noviny (HN) Viktor Votruba Seite: 13

Große Technologieunternehmen wie Microsoft und Amazon in Europa arbeiten an auslaufenden Kohlekraftwerken. Nicht, dass sie weiterhin Strom in ihnen produzieren wollen, im Gegenteil, sie interessieren sich für sie als Orte, an denen große Mengen Strom verbraucht werden können. Sie wollen große Rechenzentren in ihrer Nähe oder direkt anstelle der auslaufenden Kohlekraftwerken extrem energieintensive Rechenzentren errichten. Auch Tschechien bietet hierfür großes Potenzial. Einige solcher Zentren gibt es bereits. Eines ersetzte das Kohlekraftwerk Tušimice I.

Rechenzentren werden zur Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen genutzt, beispielsweise für die zunehmend eingesetzte Künstliche Intelligenz. Der Vorteil von Kraftwerksstandorten für den Bau liegt in der Verfügbarkeit von Strom und Wasser, die die Zentren zur Kühlung benötigen. Sie können Strom aus alternden Kohlekraftwerken und später aus Quellen nutzen, die diese ersetzen, wie beispielsweise GasDampf-Kraftwerke. Photovoltaikanlagen, die bereits rund um viele Kohlekraftwerke gebaut werden, dürften ebenfalls eine Quelle sein. Besonders aktiv ist der Energiekonzern ČEZ beim Bau solcher Anlagen in Tschechien.

Ein wichtiger Vorteil von Kraftwerken ist zudem die robuste Anbindung an das Stromübertragungsnetz mit ausreichender Kapazität. Angeschlossene Rechenzentren können so Strom in großen Mengen direkt aus dem Netz beziehen und sind nicht ausschließlich auf lokale Quellen angewiesen. „Dank all dieser Voraussetzungen können Rechenzentren schneller gebaut werden“, sagte Bobby Hollis, Vizepräsident für Energie bei Microsoft, gegenüber Reuters.

Ein großer Vorteil von Kraftwerksgeländen und ehemaligen Bergwerken sind zudem die einfacheren Genehmigungsverfahren. Große Solarkraftwerke lassen sich dort leichter bauen als anderswo, und der Bau von Rechenzentren dürfte ebenso einfach sein. Umliegende Gemeinden, Anwohner und Umweltschützer haben in der Regel keine Probleme mit dem Bau an diesen Standorten.
„Die CEZ-Gruppe betreibt seit mehreren Jahren ein Projekt zur Umgestaltung konventioneller Kraftwerksstandorte. Es handelt sich um einen völligen Wandel im Standortnutzungskonzept. Rechenzentren könnten dabei zum Einsatz kommen“, so Barbora Peterová, Sprecherin der CEZ-Gruppe.

Das Wärmekraftwerk Tušimice I aus dem Jahr 1964 wurde 2005 dem Erdboden gleichgemacht. Nur das Kraftwerk Tušimice II aus dem Jahr 1974 blieb auf dem Gelände erhalten, das CEZ zwischen 2007 und 2012 modernisierte. Das bereits erwähnte Kraftwerk Tušimice „Nummer Eins“ wurde 2019 durch ein großes Rechenzentrum im Wert von 450 Millionen Kronen ersetzt, das dem Energieunternehmen selbst dient. „Server mit einer Kapazität von acht Petabyte ersetzten die ursprünglichen Zentren in Prag und Pilsen“, so Peterová.

Diese Zentren könnten auch bei anderen Energieunternehmen entstehen. „Unsere Standorte eignen sich potenziell sehr gut für den Bau von Rechenzentren“, bestätigte Eva Maříková, Sprecherin der Sev. en Česká energie-Gruppe des Unternehmers Pavel Tykač. Sie erinnerte daran, dass diese Energiestandorte auch die in Rechenzentren erzeugte Abwärme nutzen können. Die Gruppe besitzt Kraftwerke in Chvaletice und Počerady sowie Heizwerke in Kladno und Zlín.

Sev. en liefert bereits Strom direkt aus dem Heizwerk Kladno an ein Rechenzentrum. „Es handelt sich um ein Rechenzentrum eines externen Investors, das an das lokale Verteilnetz angeschlossen ist, jedoch noch nicht intensiv in Betrieb ist“, sagte Maříková. Die Gruppe erwägt keine eigenen Rechenzentren, aber: „Wir befinden uns beispielsweise in langfristigen Verhandlungen mit einem externen Interessenten an unserem Bergbaustandort Most, haben aber bisher noch kein konkretes Projekt umgesetzt.“

Dank Rechenzentren können Energieunternehmen die Kosten für die Stilllegung ihrer alten Kraftwerke senken und gleichzeitig vorteilhafte langfristige Verträge für die Stromversorgung abschließen. In Westeuropa starten Unternehmen wie das französische Unternehmen Engie, das deutsche Unternehmen RWE und das italienische Unternehmen Enel bereits mit solchen Projekten.

Europa hat großen Nachholbedarf. Laut der Synergy Research Group ist die Kapazität von Rechenzentren auf dem alten Kontinent noch immer deutlich geringer als in den USA und Asien – hauptsächlich aufgrund der langsameren Genehmigungsverfahren. Diese können an neuen Standorten bis zu zehn Jahre dauern.

Rechenzentren stellen eine attraktive Möglichkeit für Energieunternehmen dar. Sie können entweder Grundstücke dafür pachten oder die Zentren selbst bauen und betreiben.

Eine Option für die Zukunft ist auch der Bau sogenannter Energieparks, in denen das Rechenzentrum direkt an eine neue erneuerbare Energiequelle angeschlossen ist und das Netz nur bei Bedarf nutzt. Analysten zufolge sind Technologieunternehmen bereit, für Strom aus diesen Quellen einen Aufpreis von bis zu 20 Euro (über 490 Kronen) pro Megawattstunde zu zahlen. Große Rechenzentren verbrauchen Dutzende bis Hunderte Gigawattstunden pro Jahr.
/gr/



ČEZ reduzierte Gewinn, verbesserte Ausblick
08.08.2025 Pravo CTK Seite: 10

Der Energiekonzern ČEZ erwirtschaftete im ersten Halbjahr dieses Jahres 16,5 Milliarden Kronen. Der Nettogewinn des Konzerns sank damit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel. Der Betriebsgewinn des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 73,9 Milliarden Kronen. Dies geht aus den vom Unternehmen veröffentlichten Daten hervor.

Nach Angaben des Unternehmens übertrafen die Finanzergebnisse die ursprünglichen Erwartungen, sodass der Konzern seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte. Für die Dividende wird nun ein bereinigter Nettogewinn zwischen 26 und 30 Milliarden Kronen für 2025 erwartet.

Das Betriebsergebnis von ČEZ stieg im ersten Halbjahr um 5,8 Milliarden auf 167,5 Milliarden Kronen. Positiv wirkten sich laut Unternehmen die Einbeziehung der GasNet-Akquisition und die höhere Stromproduktion von Kernkraftwerken aus.

Der Konzern schloss außerdem seinen Gesellschaftereintritt beim britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR ab, an dem er seit Juli rund ein Fünftel der Anteile hält.

Bau neuer Reaktoren….
Die Unternehmen konzentrieren sich nun auf die Vorbereitung des Baus von bis zu drei modularen Reaktoren in Großbritannien, an denen ČEZ als Lieferant einiger Technologien beteiligt sein könnte.
Darüber hinaus wird der Bau eines modularen Reaktors in Temelín vorbereitet, der in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts beginnen soll.

Das tschechische Unternehmen übernahm schrittweise die Anteile an Rolls-Royce SMR und zahlte im März über drei Milliarden Kronen für 11 Prozent. Mit dem nächsten Teil der Transaktion wartete ČEZ auf die Erfüllung der Kooperationsbedingungen, von denen der Erfolg von Rolls-Royce SMR im britischen Wettbewerb um die Lieferung modularer Reaktoren bedeutenden war. Dies geschah Anfang Juni. Im Juli erhöhte ČEZ seinen Anteil auf rund zwanzig Prozent.
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ČEZ bohrt in Temelín wegen des neuen Reaktors. Fertigstellung in wenigen Jahren möglich
07.08.2025 Ekkonomicky denik
Autor:
Jan Hrbáček

Die ČEZ-Gruppe führt in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Temelín neue geologische Bohrungen durch. Die Ergebnisse dienen als Schlüsseldaten für die Standortbewerbung für den ersten kleinen modularen Reaktor (SMR) in Tschechien.

Die nächste Phase der geologischen Erkundung läuft im südwestlichen Teil des Kraftwerksgeländes Temelín. Geologen bohrten hier innerhalb eines Monats neun Kernbohrungen in einer Tiefe von 50 bis 200 Metern. Sie bohrten sich mit einer Geschwindigkeit von weniger als zwei Metern pro Stunde in den harten Boden.

„Wir verwenden ein Kernbohrgerät mit einer Diamantkrone, dem härtesten natürlichen Material. Dadurch können wir selbst aus sehr hartem Gestein, insbesondere aus dem Paragneis, einen Bohrkern entnehmen“, erklärt der Geologe Jakub Opršal.

ČEZ-Bohrungen...
Dies ist nicht die erste derartige Untersuchung. Sie wurde bereits in den 1980er Jahren bei der Vorbereitung des ersten und zweiten Temelín-Blocks durchgeführt.

Untersucht werden Festigkeit und Rohdichte….

Ziel der Untersuchung ist es, Informationen über das geologische Umfeld zu gewinnen. Experten unterziehen Proben aus den Bohrungen Labortests, um beispielsweise Festigkeit, Rohdichte und andere physikalische und mechanische Eigenschaften des Gesteins zu bestimmen. Der Bohrkern wird in Holzkisten aufbewahrt und archiviert.

Dies ist nicht die erste Untersuchung dieser Art. „Geologisch gesehen handelt es sich um einen sehr gut kartierten Standort, der für die Nutzung von Kernenergie geeignet ist. Untersuchungen wurden in den 1980er Jahren im Rahmen der Vorbereitung des ersten und zweiten Temelín-Blocks durchgeführt. Sie folgten auch im Zusammenhang mit dem geplanten dritten und vierten Block“, sagte Silvana Jirotková, Direktorin der SMR-Entwicklungsabteilung bei ČEZ.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/cez-vrta-v-t ... -reaktoru/
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien zur Kernkraft vom 11.8.2025:

Inhalt:
Geologische Erkundung für neue Blöcke in Dukovany beginnt; rund 300 Bohrungen werden durchgeführt.
In Dukovany wurden Untersuchungen für neue Blöcke gestartet.
Techniker haben mit Untersuchung in Dukovany begonnen.
Koreaner durchschneiden das Band, Dukovany II gibt den Start bekannt.
Vorbereitungen für einen Kleinreaktor in Temelin laufen weiter.
Fernsehnachrichten: Die Untersuchungsarbeiten in Dukovany haben begonnen.
Geotechnische Untersuchungen in Dukovany zur Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke beginnen.
Streit um Dukovany: Prager Gericht wird entscheiden, obwohl Fachgremium in Ostrava sitzt.
Das Oberste Verwaltungsgericht: Der Raumordnungsbeschluß für Dukovany wird von einem Gericht in Prag und nicht in Ostrava geprüft.
Man will den modularen Reaktor in zehn Jahren in Betrieb nehmen.

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Geologische Erkundung für neue Blöcke in Dukovany beginnt; rund 300 Bohrungen werden durchgeführt
8. August 2025, oenergetice.cz
ČTK

Die geologische Erkundung für zwei neue Kernkraftwerke hat heute in Dukovany begonnen. Experten werden rund 300 Bohrungen bis zu einer Tiefe von 140 Metern durchführen. Die Erkundung wird von ČEZ Energetické produkty/Energieprodukte und seinen Subunternehmern im Auftrag des koreanischen Unternehmens KHNP durchgeführt, das den Auftrag zum Bau der Blöcke erhalten hat. Die Bohrgeräte werden bis Ende dieses Jahres, voraussichtlich bis Mitte November, in den bestehenden Feldern des Kraftwerks arbeiten, sagte Petr Závodský, Vorstandsvorsitzender von Elektrárna Dukovany II (EDU II), gegenüber Reportern beim heutigen Erkundungsstart.

„Ich freue mich, dass wir weniger als zwei Monate nach Vertragsunterzeichnung mit den ersten Arbeiten vor Ort beginnen können. Ich halte es für wichtig, dass diese Arbeiten von Anfang an von erfahrenen Experten eines spezialisierten tschechischen Zulieferunternehmens durchgeführt werden“, sagte KHNP-Geschäftsführer Cchu Ho-wang.

Der Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN) ist überzeugt, dass die erwartete Beteiligung der tschechischen Industrie am Projekt erfüllt wird. „Es ist wichtig, dass alles nach Plan verläuft“, sagte er zum geplanten Bau der neuen Atomanlagen.

Am Standort der neuen Anlagen wurde bereits zuvor eine geologische Untersuchung durchgeführt, auch damit ČEZ eine Genehmigung für deren Standort einholen konnte. „Die heute beginnende Untersuchung ist für das konkrete koreanische Projekt vorgesehen“, sagte Závodský. Die Arbeiten werden rund 200 Hektar Land umfassen. „Wir führen sie nicht nur auf dem Baugelände durch, sondern auch im Bereich der Baustellenausrüstung. Die Bohrungen dort sind nicht so tief, aber wir führen sie auch dort durch“, sagte er. Auch weitere Flächrn die für die technischen Anlagen der Blöcke benötigt werden, werden untersucht. Vierzig Arbeiter werden an den Untersuchungen teilnehmen. Die Bohrlöcher werden zwischen fünf und 140 Metern tief sein.

Die gewonnenen Proben werden anschließend in einem Labor ausgewertet. Der Abschlussbericht werde im zweiten Quartal des nächsten Jahres vorliegen, so Závodský. Die Felder, auf denen in diesem Jahr bis zu zehn Bohrgeräte im Einsatz sein werden, sind bereits abgeerntet. Nach Abschluss der Untersuchungen werden sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und bis zum Baubeginn wieder von Landwirten genutzt.

Die Untersuchungen werden für das nächste Genehmigungsverfahren benötigt. ČEZ strebt für das Jahr 2029 eine Baugenehmigung für die neuen Blöcke an. Der erste Block soll im Jahre 2036 fertiggestellt sein, der zweite ein Jahr später.

Der Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Tschechien dürfte der größte inländische Auftrag aller Zeiten sein. Die Kosten für den Bau der beiden Reaktoren in Dukovany betragen zu aktuellen Preisen 407 Milliarden Kronen.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... -okolo-300
/gr/


In Dukovany wurden Untersuchungen für neue Blöcke gestartet
08.09.2025 Mladafronta DNES (CTK) Seite: 10

Energiewirtschaft: Die geologische Untersuchung für zwei neue Kernkraftwerksblöcke hat heute in Dukovany begonnen. Experten werden rund 300 Bohrungen bis zu einer Tiefe von 140 Metern durchführen. Die Untersuchung wird von CEZ Energetické produkty /Energieprodukte und seinen Subunternehmern im Auftrag des koreanischen Unternehmens KHNP durchgeführt, das den Auftrag zum Bau der neuen Blöcke in Duovany erhalten hat.
/gr/



Techniker haben mit Untersuchung in Dukovany begonnen.
09.08.2025 Pravo Seite: 2

Bis vor Kurzem bauten Landwirte auf den Feldern in der Nähe des Kernkraftwerks Dukovany Getreide an. Nun haben Techniker mit geologischen Untersuchungen neben den Kühltürmen begonnen. Bis zum Jahr 2036 sollen hier zwei neue Kraftwerksblöcke entstehen.

„Die geologischen Untersuchungen werden durchgeführt, um den Untergrund, auf dem die wichtigsten Gebäude wie Reaktor- und Maschinenräume stehen werden, genau zu kennen und ihre Stabilität und eine Lebensdauer von 80 Jahren zu garantieren“, erklärte Petr Závodský, Vorstandsvorsitzender von Elektrárna Dukovany II (EDU II).

Auf einer Fläche von rund 200 Hektar zwischen Slavětice und dem Kraftwerk werden Techniker rund 300 Bohrungen bis zu einer Tiefe von 140 Metern machen.

Foto: Bohrgeräte, mit denen Experten geologische Untersuchungen durchführen, werden voraussichtlich bis Mitte November dieses Jahres im Kraftwerk Dukovany im Einsatz sein.
/gr/


Koreaner durchschneiden das Band, Dukovany II gibt den Start bekannt
09.08.2025 MF DNES Jana Nedelkkova Region Vysocina Seite: 11

Bohrgeräte sind in die Felder in der Nähe des Kraftwerks eingefahren. Die Bauarbeiten haben begonnen.

DUKOVANY - Das Kernkraftwerk Dukovany ist dem geplanten Bau der neuen Blöcke fünf und sechs einen Schritt näher gekommen. Gestern begann eine detaillierte geotechnische Untersuchung auf einem abgeernteten Feld am nordwestlichen Rand des bestehenden AKW-Geländes.

Dadurch sollen die notwendigen Daten über den Untergrund für die Feinabstimmung der einzelnen Gebäude und Gebäudeteile des zukünftigen neuen Kraftwerksteils vor Projektabschluss gewonnen werden.
Die geplanten Untersuchungen sollen dazu dienen, detailliertere Informationen über die Eigenschaften und die Qualität des Bodens und Gesteins unter den einzelnen Gebäuden und Gebäudeteilen der neu geplanten Energiequelle zu erhalten.

„Wir führen Untersuchungen zur Risikobeseitigung auf einer Fläche von insgesamt rund 200 Hektar durch, nicht nur auf der Baufläche, sondern auch im Bereich der Baustellenausrüstung, wo die Bohrungen nicht so tief sein werden. Wir führen sie auch weiter vom Kraftwerk entfernt durch, wo sich die Leitungsausführung aus dem Kraftwerk, die Rohwasserversorgung und die Abwasserableitung befinden werden“, beschrieb Petr Závodský, Generaldirektor des Unternehmens Elektrarna /Kraftwerk Dukovany II (EDU II), die Baustelle.

Das Kraftwerk und 40 Bohrer...
Zehn Bohranlagen mit rund 40 Arbeitern werden Untersuchungen vor Ort durchführen. Es wird dort rund 300 Bohrungen mit einer maximalen Tiefe von 130 Metern geben.
Gestern wurde der lang erwartete Bau der neuen Dukovany-Blöcke mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie eröffnet, an der Vertreter der CEZ-Führung, des südkoreanischen Zulieferers KHNP, der südkoreanischen Botschaft und des tschechischen Industrieministers teilnahmen. „Nach den Bohrungen können die Felder wieder besät werden und bis zum eigentlichen Baubeginn Ernten produzieren, da wir idealerweise im Jahre 2029 eine Baugenehmigung haben werden“, fügte Závodský hinzu.

Die Bohrungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, anschließend werden die gewonnenen Gesteins- und Bodenproben in Laboren aufbereitet und untersucht. „Die erste Betonierung der Fundamentplatte des Reaktorgebäudes auf dem planierten Gelände soll im Jahre 2030 erfolgen. Im Jahre 2036 wird der Brennstoff geladen und der erste Reaktor wird seinen Testbetrieb aufnehmen“, so Závodský. Der erste Reaktor wird im Jahre 2037 den kommerziellen Betrieb aufnehmen, der zweite ein Jahr später.

Ab Herbst dieses Jahres werden rund fünfzehn koreanische Experten in Dukovany arbeiten. Am westlichen Rand des bestehenden AKW- Geländes entsteht bereits ein neues Gebäude für die Leitung des Kraftwerks Dukovany II. Es wird in einem Jahr fertiggestellt sein. „Bis dahin werden wir in den gemieteten Büros des bestehenden Kraftwerks untergebracht sein. Die Arbeiten laufen, und es liegt noch viel vor uns, aber es ist ein tolles Gefühl, dass wir weitere Hindernisse überwunden haben und weitermachen“, fügte Závodský hinzu.

In zwei Monaten….
Für KHNP werden die Untersuchungsarbeiten von CEZ Energetickeprodukty und seinen Subunternehmern durchgeführt. „Ich freue mich sehr, dass wir nicht einmal zwei Monate nach Vertragsunterzeichnung mit den ersten Feldarbeiten beginnen können. Das Wichtigste an diesen Aktivitäten ist, dass sie von spezialisierten tschechischen Unternehmen und erfahrenen tschechischen Experten durchgeführt werden“, sagte Cchu Ho-wang, Direktor von KHNP, das die Ausschreibung für den Bau von Dukovany II in Dukovany gewonnen hat.

60 Prozent bleiben zu Hause….
Beim feierlichen Start der Untersuchungen am Freitag lobte der tschechische Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN) die bisherige Zusammenarbeit mit KHNP. „Es ist uns gelungen, einen wirklich fairen Vertrag für die Fertigstellung der neuen Blöcke auszuhandeln“, erklärte Vlček.
Tschechische Unternehmen sollen einen Anteil von 60 Prozent am Bau erreichen.
Der Bau neuer Atomkraftwerke in Tschechien soll der größte inländische Auftrag aller Zeiten sein. Die Kosten für den Bau der beiden Reaktoren in Dukovany betragen zu aktuellen Preisen 407 Milliarden Kronen.

Das koreanische Unternehmen KHNP setzte sich im vergangenen Jahr bei der inländischen Atomausschreibung durch – die Regierung bevorzugte sein Angebot gegenüber EDF und Westinghouse. Das französische Unternehmen EDF legte daraufhin Einspruch gegen das Ergebnis ein und reichte eine Berufung ein. Das Amt für Wettbewerbsschutz wies diese Berufung jedoch später zurück.

Der Standort, an dem Bohrer nun geotechnische Untersuchungen durchführen, war zuvor von Experten untersucht und als geeignet für den Bau eines neuen Kernkraftwerks ausgewählt worden.
Das koreanische Unternehmen KHNP betreibt 26 Reaktoren in Südkorea und hat vor kurzem vier neue Blöcke im Kernkraftwerk Baraka in den Vereinigten Arabischen Emiraten errichtet.

Foto mit Bohrer. Vertreter des koreanischen Unternehmens KHNP und ihrer tschechischen Partner durchschnitten nicht nur das Band, sondern machten auch Fotos im Schatten der Kühltürme des bestehenden Kraftwerks Dukovany in der Nähe der Bohranlage. Diese ist eine von zehn Bohranlagen, die hier mit einer detaillierten Untersuchung des Untergrunds beginnen.
/gr/



Vorbereitungen für einen Kleinreaktor in Temelin laufen weiter
11.08.2025 Pravo Pavel Orholz Region ~ Seite: 15

Experten führen derzeit geologische Bohrungen im Kernkraftwerk Temelín durch. Die Ergebnisse der Untersuchung werden von ČEZ für den Antrag auf Erteilung einer Genehmigung für den Standort eines Kleinen Modularen Reaktors (SMR) verwendet. Die Energieexperten möchten diesen Antrag im nächsten Jahr beim Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB) einreichen. Der erste SMR in Tschechien soll direkt neben dem Kernkraftwerk Temelin entstehen.

Wie ist die Zusammensetzung des Gesteins am Standort des künftigen Kleinen Modularen Reaktors? Wie fest ist es? Dies sind nur einige der Fragen, die eine geologische Untersuchung am südwestlichen Rand des bestehenden Kernkraftwerksgeländes beantworten soll. Im Laufe des Monats führten Geologen neun Erkundungskernbohrungen in Tiefen von 50 bis 200 Metern durch. Im harten Boden kamen sie mit einer Geschwindigkeit von weniger als zwei Metern pro Stunde voran.

„Wir verwenden ein Bohrgerät mit einer Diamantkrone, dem härtesten natürlichen Material. Dadurch können wir selbst aus sehr hartem Gestein einen Bohrkern entnehmen. In diesem Fall handelt es sich um einen Paragneis, die zu den harten Gesteinen zählt“, erklärte Geologe Jakub Opršal.

Das Ziel der geologischen Untersuchung ist es, Daten über das geologische Umfeld zu klären. Geologen entnehmen Proben aus dem Bohrkern und unterziehen diese anschließend Tests. Dabei bestimmen sie auch die Festigkeit, das Volumengewicht und andere physikalische und mechanische Parameter des Gesteins. Alle gewonnenen Bohrkerne wurden in Holzkisten verpackt und zur Lagerung abtransportiert. Dies ist die zweite Untersuchung, die CEZ in der LokalitätTemelín durchgeführt hat.

„Geologisch gesehen handelt es sich um einen sehr gut kartierten Standort, der für die Nutzung von Kernenergie geeignet ist. Bereits in den 1980er Jahren führten Arbeiter vor dem Bau des ersten und zweiten Temeliner Reaktorblocks Untersuchungen durch. Weitere Untersuchungen erfolgten im Zusammenhang mit der Vorbereitung des dritten und vierten Reaktorblocks. Im Falle des modularen Reaktors ist dies die zweite Untersuchung, weitere werden folgen“, informierte Silvana Jirotková, Leiterin der SMR-Entwicklungsabteilung bei CEZ.

Die erste Untersuchung im Rahmen der Vorbereitung eines kleinen modularen Reaktors wurde hier vor drei Jahren von Experten durchgeführt. Damals wurden vier Bohrungen bis zu einer Tiefe von 30 Metern durchgeführt. CEZ wird die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung in seinen Antrag auf Genehmigung zur Errichtung des Bauwerks einfließen lassen, den das Unternehmen im nächsten Jahr bei der Atomaufsichtsbehörde SUJB einreichen möchte. Das Atomgesetz verpflichtet Energieunternehmen zur Durchführung von Untersuchungen.


Kooperation mit Rolls-Royce….

Ein gründliches Genehmigungsverfahren, das für ein so bedeutendes Bauwerk erforderlich ist, hat in Temelin bereits begonnen. Die notwendige Aktualisierung der Raumordnungsgrundsätze der Region Südböhmen wurde erfolgreich abgeschlossen, und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) läuft derzeit. CEZ hat die Ergebnisse des Scoping-Verfahrens bereits erhalten und will die UVP-Dokumentation im nächsten Jahr selbst einreichen.

In diesem Jahr stieg das tschechische Energieunternehmen CEZ durch eine Kapitaleinlage in den britischen Entwickler kleiner modularer Reaktoren Rolls-Royce SMR ein. Dank der Investition wurde CEZ strategischer Minderheitsaktionär und erwarb einen Anteil von rund 20 Prozent an Rolls Royce SMR.

Geologisch gesehen handelt es sich um einen sehr gut kartierten Standort, der sich für die Nutzung von Kernenergie eignet. Silvana Jirotková, Abteilungsleiterin

Foto: Die Bohrungen im Kernkraftwerk Temelín reichen bis zu 200 Meter in die Tiefe.
/gr/



Fernsehnachrichten: Die Untersuchungsarbeiten in Dukovany haben begonnen
(19:23 Minute) – 08.08.2025
https://www.ceskatelevize.cz/porady/101 ... 1381990808

„Die geologische Untersuchung für zwei neue Atomkraftwerksblöcke hat in Dukovany begonnen. Die Bohranlage wird bis zum Jahresende in den Feldern in der Nähe des Kraftwerks arbeiten.“  Die Arbeiten sollen unter anderem auch dazu beitragen, eine Baugenehmigung zu erhalten…

Sehen wir uns jetzt an, wo genau die neuen Blöcke stehen werden. Die blaue Fläche markiert das Areal des bestehenden Kernkraftwerks Dukovany, die grüne Fläche zeigt an, wo zwei neue Blöcke gebaut werden. Wir können sehen, dass es in Richtung Slavětice liegt.

Der Bau selbst soll neun Jahre dauern. Derzeit wird in Dukovany Strom von vier Kernkraftwerksblöcken mit einer Leistung von jeweils über 500 MW erzeugt. Ein neuer Kernkraftwerksblock soll etwa die doppelte Leistung haben…

Ich möchte hinzufügen, dass sich mit der Gebietsentscheidung  für das neue Kernkraftwerk in Dukovany das Stadtgericht Prag und nicht das Kreisgericht Ostrava auseinander setzen wird, wie der Verein „Kinder der Erde“ befürwortet hat. Das Oberste Verwaltungsgericht hat die Kassationsbeschwerde des Vereins diese Woche zurückgewiesen.
/gr/




Geotechnische Untersuchungen in Dukovany zur Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke beginnen
08.08.2025 Fernsehen CT 24
https://ct24.ceskatelevize.cz/clanek/do ... oku-363823

Das Oberste Verwaltungsgericht (NSS) wies diese Woche auch die Kassationsbeschwerde des Vereins Kinder der Erde ab. Über den Raumordnungsbeschluß (Gebietsentscheidung )für die neue Kernkraftanlage in Dukovany wird daher vom Stadtgericht Prag und nicht vom Kreisgericht Ostrava getroffen, wie von den Kindern der Erde gefordert.

Obwohl es in Ostrava eine spezialisierte Gerichtskammer gibt, wird das Prager Gericht, in dessen Bezirk das Ministerium für Industrie und Handel seinen Sitz hat, über Dukovany entscheiden.

Nach geltendem Recht würde die Verkehrs- und Energiebaubehörde über einen ähnlichen Bau entscheiden, und etwaige Klagen würden dann vor einem spezialisierten Senat in Ostrava verhandelt.

Da das Raumordnungsverfahren jedoch begann, als die ältere Gesetzgebung noch in Kraft war, gilt die örtliche Zuständigkeit des Gerichts am Sitz der ursprünglichen Baubehörde, in diesem Fall des Industrieministeriums.

Die Organisation „Kinder der Erde“ scheiterte ebenfalls mit dem Argument, dass der Senat in Ostrava aufgrund seiner Spezialisierung wahrscheinlich schneller über die Klagen entscheiden würde. Neben Umweltaktivisten reichte auch die ESHG, Eigentümerin des Grundstücks rund um das Kraftwerk, eine Klage ein.

Der erste Reaktorblock in Dukovany soll im Jahre 2036 fertiggestellt sein, der zweite ein Jahr später. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany betragen zu aktuellen Preisen 407 Milliarden Kronen.
/gr/




Streit um Dukovany: Prager Gericht wird entscheiden, obwohl Fachgremium in Ostrava sitzt
08.08.2025
Česká Justice Autorin: Eva Paseková

Quelle: https://www.ceska-justice.cz/2025/08/sp ... d-v-praze/

Gebietsentscheidung für Dukovany wird von einem Gericht in Prag und nicht in Ostrava überprüft.


Die Gebietsentscheidung für das neue Kernkraftwerk in Dukovany wird vom Stadtgericht in Prag und nicht vom Kreisgericht in Ostrava geprüft, wie vom Verein „Kinder der Erde“ gefordert. Das Oberste Verwaltungsgericht (NSS) wies die Kassationsbeschwerde des Vereins diese Woche zurück. Obwohl ein Fachgremium in Ostrava sitzt, wird das Prager Gericht, in dessen Bezirk das Ministerium für Industrie und Handel seinen Sitz hat, über Dukovany entscheiden.

Die Entscheidung über die Standortwahl des Baues, über die Festlegung von Schutzzonen und die Genehmigung zum Fällen von Bäumen wurde im Jahre 2023 vom Ministerium erlassen. Die Berufungen wurden im Februar dieses Jahres von Minister Lukáš Vlček (STAN) zurückgewiesen.

Der entscheidende Moment ist die Einleitung des Verfahrens....

Nach geltendem Recht würde die Baubehörde für Verkehr und Energie über ein ähnliches Bauvorhaben entscheiden, und etwaige Klagen würden dann vor einem spezialisierten Senat in Ostrava verhandelt. Da das Gebietsverfahren jedoch bereits unter der alten Gesetzgebung begann, gilt die örtliche Zuständigkeit des Gerichts am Sitz der ursprünglichen Baubehörde, in diesem Fall des Industrieministeriums.


„Die laufenden Raumordnungsverfahren blieben in der Zuständigkeit der Baubehörden, die sie vor Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 2021 durchgeführt hatten“, betonte das Oberste Verwaltungsgericht. Die Baubehörde für Verkehr und Energie wurde erst mit Wirkung zum 1. Januar 2024 eingerichtet.

Verein Kinder der Erde  scheiterte auch mit dem Argument, dass der Senat in Ostrava aufgrund seiner Spezialisierung wahrscheinlich schneller über die Klagen entscheiden würde. Neben Umweltaktivisten reichte auch die ESHG, Eigentümerin des Grundstücks rund um das Kraftwerk, eine Klage ein.

Der Bebauungsplan umfasst auch die dazugehörigen Anlagen.
Neben der neuen Kernkraftanlage umfasst des Gebietsverfahren auch weitere zugehörige Anlagen, darunter die Einspeisung in das Übertragungsnetz, die Regenwasserableitung und den Anschluss an die Wasserversorgung aus dem Mohelno-Staudamm. ČEZ, die Projektleitung, hat bereits eine positive Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung, eine Genehmigung für den Standort der Kernenergieanlage vom Staatssamt für nukleare Sicherheit SUJB sowie eine Autorisierung für den Bau eines Kernkraftwerks vom Industrieministerium erhalten.
/gr/



Das Oberste Verwaltungsgericht: Der Raumordnungsbeschluß für Dukovany wird von einem Gericht in Prag und nicht in Ostrava geprüft.
8.8.2025, ČTK

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... -v-ostrave

Der Beschluss über die Standortwahl für die Bauten, die Einrichtung von Schutzzonen und die Genehmigung zum Fällen von Bäumen wurde 2023 vom Ministerium erlassen. Die Einsprüche wurden im Februar dieses Jahres von Minister Lukáš Vlček (STAN) zurückgewiesen.

Nach geltendem Recht würde die Baubehörde für Verkehr und Energie über einen ähnlichen Bau entscheiden, und etwaige Klagen würden dann vor dem spezialisierten Senat in Ostrava verhandelt. Da das Raumordnungsverfahren jedoch noch unter der alten Gesetzgebung begann, gilt die örtliche Zuständigkeit des Gerichts entsprechend dem Sitz der ursprünglichen Baubehörde, in diesem Fall des Industrieministeriums.

„Die laufenden Raumordnungsverfahren blieben in der Zuständigkeit der Baubehörden, die sie vor Inkrafttreten des Baugesetzes im Jahre 2021 durchgeführt hatten“, betonte das Oberste Verwaltungsgericht. Die Behörde für Verkehr und Energiebau wurde erst mit Wirkung zum 1. Januar 2024 eingerichtet.

Der Verein Kinder der Erde scheiterte ebenfalls mit dem Argument, der Senat von Ostrava werde aufgrund seiner Spezialisierung wahrscheinlich schneller über die Klagen entscheiden. Neben Umweltaktivisten reichte auch die ESHG, Eigentümerin des Grundstücks rund um das Kraftwerk, Klage ein.

Neben der neuen Kernenergiequelle umfasst der Raumordnungsbeschluß weitere damit verbundene Bauvorhaben, darunter die Einspeisung in das Übertragungsnetz, die Ableitung des Regenwassers und den Anschluss an die Wasserversorgung aus dem Mohelno-Staudamm. ČEZ, die für das Projekt verantwortlich ist, hat zuvor bereits eine positive Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung, eine Genehmigung für den Standort der Kernkraftanlage vom Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB sowie eine Autorisierung für den Bau des Kernkraftwerks vom Industrieministerium erhalten.

Der Auftrag für den Bau in Dukovany wurde an das koreanische Unternehmen KHNP vergeben. Der erste Block in Dukovany soll im Jahre 2036 fertiggestellt sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany betragen zu aktuellen Preisen 407 Milliarden Kronen.
/gr/



Man will den modularen Reaktor in zehn Jahren in Betrieb nehmen.
11.08.2025 MF DNES Jan Jakovljevic

Man erkundete den Standort in der Nähe von Temelín, an dem ein kleiner modularer Reaktor errichtet werden könnte.

TEMELIN - Die nächste Runde der geologischen Erkundung des Standorts für einen kleinen modularen Reaktor (SMR) wird von Experten in der Nähe des Kernkraftwerks Temelín abgeschlossen. Im vergangenen Monat führten sie dort insgesamt neun Explorationsbohrungen durch und erreichten Tiefen von 50 bis 200 Metern. Sie drangen mit einer Geschwindigkeit von weniger als zwei Metern pro Stunde in hartem Boden vor.

„Wir verwenden ein Kernbohrgerät mit einer Diamantkrone, dem härtesten natürlichen Material. Dadurch können wir selbst aus sehr hartem Gestein Bohrkerne entnehmen. In diesem konkreten Beispiel handelt es sich um einen Paragneis, ein Hartgestein“, beschreibt der Geologe Jakub Opršal die eingesetzte Technologie.

Das Ziel der geologischen Untersuchung ist es, Daten über die geologische Umgebung zu verfeinern. Geologen entnehmen Proben und unterziehen diese anschließend Tests. So bestimmen sie beispielsweise Festigkeit, Rohdichte und andere physikalische und mechanische Parameter des Gesteins. Alle Bohrkerne werden in Holzkisten verpackt und zur Lagerung abtransportiert.

Dies ist die zweite Untersuchung, die CEZ am Standort Temelín durchgeführt hat. „Geologisch gesehen handelt es sich um einen gut kartierten Standort, der für die Nutzung von Kernenergie geeignet ist. In den 1980er Jahren führten Techniker vor dem Bau des ersten und zweiten Temelin-Blocks Untersuchungen durch. Weitere Untersuchungen wurden im Zusammenhang mit der Vorbereitung des dritten und vierten Blocks durchgeführt“, sagte Silvana Jirotková, Direktorin der SMR-Entwicklungsabteilung bei CEZ.

Im Fall des modularen Reaktors ist dies die zweite Untersuchung, weitere sollen folgen. Die Untersuchung vor drei Jahren konzentrierte sich auf die Probenahme und Überwachung des Grundwassers und dauert noch an. Die Ergebnisse werden auch Teil der Dokumentation für das Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB) sein. Damals bohrten Experten vier Bohrlöcher bis zu einer Tiefe von 30 Metern.

CEZ will im Jahre 2027 bei SUJB einen Antrag auf eine Standortgenehmigung für den Bau einreichen. „Wir möchten mit dem Bau um die Jahrtausendwende beginnen, und der kleine modulare Reaktor könnte etwa Mitte der 2030er Jahre Strom erzeugen“, sagte Marek Sviták, Sprecher des Kernkraftwerks Temelín. Ihm zufolge muss der kleine modulare Reaktor das gleiche Genehmigungsverfahren durchlaufen wie herkömmliche große Kernkraftwerke.

Der Standort in der Nähe von Temelín ist derzeit das einzige dafür zugelassene Gebiet. „Ich bin überzeugt, dass die Tschechische Republik angesichts ihrer klimatischen Bedingungen ohne die Nutzung von Kernenergie nicht in der Lage ist, die Energiezukunft sauber, emissionsfrei und zuverlässig zu sichern“, sagte Martin Kuba, der südböhmische Kreishauptmann. Modulare Reaktoren stellen für ihn die Zukunft dar.

Er wird die Fläche eines Fußballfeldes einnehmen…..
Laut Kuba hat die Tschechische Republik einen Vorteil bei gebildeten Menschen, die mit dem Betrieb und der Geschichte von Kernkraftwerken verbunden sind. „Wir müssen das Beste daraus machen, denn es kann eine große Stärke für die tschechische Ingenieurskunst sein“, fügte er hinzu. Als Kontrastbeispiel nannte er Polen, das zwar den Bau eines Kernkraftwerks anstrebt, aber nicht über das nötige Wissen und die Erfahrung der Ingenieure verfügt.

Im Gegensatz zu großen Kernkraftwerken kann ein kleiner modularer Reaktor in einer Fabrik hergestellt und am Bestimmungsort zusammengebaut werden. Er benötigt nicht mehr Platz als ein Fußballfeld. Südböhmischer Kreishauptmann Kuba sieht daher in seiner Entwicklung eine große Chance.

„Wenn diese Technologie umgesetzt werden kann, könnte die Kernenergie eine enorme Renaissance erleben. Dann könnte sie vielen tschechischen Unternehmen großartige Beschäftigungsmöglichkeiten bieten“, schätzte der Kreishauptmann. Er merkte an, dass noch kein Unternehmen kleine modulare Reaktoren entwickelt oder von den Aufsichtsbehörden zugelassen hat.

Die Ergebnisse der geologischen Untersuchung werden eines der vielen Dokumente sein, die für den Antrag auf eine Standort- Genehmigung erforderlich sind. „Wir bereiten derzeit die UVP-Dokumentation vor und nehmen die Ergebnisse des Scopingsverfahrens in die UVP-Dokumentation auf. Anschließend folgt eine Baugenehmigung nach dem Atomgesetz und ein Genehmigungsverfahren nach dem Baugesetz“, rechnete Sviták vor. Ihm zufolge sei es noch zu früh, die Höhe der Investitionskosten abzuschätzen.
/gr/





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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien zur Kernkraft vom 12.8.2025:



300 Bohrungen. Experten haben mit der Untersuchung von Grundstücken begonnen, auf denen die neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany errichtet werden.
11.8.2025 Tschechischer Rundfunk

Der Bau zweier neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany ist der größte Auftrag in der Geschichte der Tschechischen Republik. Er erfordert nicht nur über 400 Milliarden Kronen, sondern auch gründliche Vorbereitungen. Nur zwei Monate nach der Vertragsunterzeichnung mit dem Generallieferanten, dem koreanischen Unternehmen KHNP, haben Experten daher mit der geotechnischen Untersuchung begonnen.

Foto: Geotechnische Vermessung de Grundstücks, auf dem die neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany errichtet werden

Die feierliche Zeremonie im Kernkraftwerk Dukovany, an der unter anderem der Generaldirektor von KHNP Cchu Ho-wang oder der tschechische Industrieminister Lukáš Vlček von der STAN-Bewegung teilnahmen, dauerte nur kurz. Unmittelbar nach der Eröffnungszeremonie wurde die erste Bohranlage in Betrieb genommen.

„Insgesamt wurden 300 Bohrlöcher in Tiefen von 5 bis 140 Metern auf dem Gelände markiert“, erklärt Bohrleiter Jan Tenenko.

Ihm zufolge sollen die Ergebnisse der Untersuchung bereits im März des nächsten Jahres vorliegen. „Das erfordert natürlich den Einsatz weiterer Bohrgeräte. Wir gehen davon aus, dass im Laufe des Projekts bis zu zehn Bohrgeräte zum Einsatz kommen werden, einige davon an Wochenenden und ein oder zwei Geräte im Dauerbetrieb“, erklärt er.

Die geologische Untersuchung wird speziell für die Anforderungen des konreten koreanischen Projekts vorbereitet. „Um den Untergrund zu kennen, in dem sich die wichtigsten Gebäude wie der Reaktor und die Maschinenräume befinden werden, und um die Stabilität dieser Gebäude, ihre 80-jährige Betriebsdauer usw. garantieren zu können“, erklärt Petr Závodský, Direktor des Kraftwerks Dukovany II (EDU II) den Zweck der geologischen Untersuchung.

Insgesamt werden 300 Bohrungen auf 200 Hektar gebohrt. „Wir bohren nicht nur auf der Baustelle, sondern auch auf dem Gelände für die Baustellenausrüstung und weiter vom Kraftwerk entfernt, wo sich beispielsweise die Rohwasserversorgung und die Abwasserentsorgung befinden werden“, ergänzt Petr Závodský. Die Terrainarbeiten enden im November. Dann beginnt die Probenauswertung.


Quelle: https://www.irozhlas.cz/zpravy-domov/30 ... 11232_elev
/gr/


Westinghouse gab bekannt, dass der Bau eines neuen Kernkraftwerks in Bohunice praktisch sofort möglich sei.

Man warte auf eine Einigung zwischen der US-amerikanischen und der slowakischen Regierung.

8.8.2025 sme.s
SITA
Presseagentur

Das amerikanische Unternehmen Westinghouse kann die ersten Schritte im Prozess für ein neues Kernkraftwerk in der Slowakei „praktisch sofort“ einleiten. Zunächst müsse jedoch eine Einigung zwischen der US-amerikanischen und der slowakischen Regierung abgewartet werden.

Bei einem Treffen mit Medienvertretern in dieser Woche erklärte dies Westinghouse-Chef für Tschechien und die Slowakei, Petr Brzezina.

„Wir wissen natürlich, dass es Diskussionen darüber gibt und dass es bestimmte Erklärungen der Regierung gibt. Im Moment konzentrieren wir uns auf ein zwischenstaatliches Abkommen, das ausschließlich Gegenstand von Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen ist. Dieser Prozess sollte in den kommenden Wochen abgeschlossen sein“, sagte Brzezina.

Bei dem Treffen stellte er die Eigenschaften des AP1000-Reaktors vor, den man in Jaslovské Bohunice bauen möchte.

Der Vertrag ist noch weit entfernt...

Auf die Frage von SITA, welche wichtigen Punkte in den kommenden Wochen geklärt werden müssen, erklärte der US-Botschafter in der Slowakei, Gautam Rana: „Das Regierungsabkommen ist derzeit im Wesentlichen ausgearbeitet. Beide Seiten haben es geprüft, sich auf den Wortlaut geeinigt, und die Europäische Kommission hat es genehmigt. Es durchläuft nun einige letzte Prüfungen und ist dann zur Unterschrift durch die Regierung bereit.“

Laut Rana „wird anschließend ein Prozess eingeleitet, in dem die slowakische Regierung direkte Verhandlungen mit Westinghouse über die nächsten Schritte des Projekts aufnehmen wird.“ Er betonte jedoch, dass auch nach dem Regierungsabkommen noch genügend Zeit bleibt, bis der Vertrag vollständig abgeschlossen ist.

Wenn alles gut geht, werden die Amerikaner in Jaslovské Bohunice ein neues Kernkraftwerk für uns bauen. Der Bau des neuen Kernkraftwerks soll zwischen 13 und 15 Milliarden Euro kosten.

Nach den Plänen der aktuellen Regierung unter Robert Fico könnte das neue Kernkraftwerk irgendwann um das Jahr 2040 fertiggestellt werden.

Preis wurde nicht genannt....

In einem separaten Interview mit SITA wollte der Chef von Westinghouse für die Region Tschechien und die Slowakei selbst keine Schätzungen über die möglichen Kosten eines Reaktors in der Slowakei öffentlich bestätigen.

„Wir können natürlich bereits einige Schätzungen abgeben, zum Beispiel für Polen oder Bulgarien, wo wir uns bereits in einer Phase der Umsetzung befinden“, bemerkte Brzezina.

„Die Vorbereitungsphasen sind wichtig. Dann ergeben sich Preise, Zeitpläne und alles Weitere. Denn zunächst muss man die aktuellen Marktbedingungen kennen. Wer sind die Lieferanten, wie viel können sie liefern und zu welchen Preisen? Die Situation ändert sich, daher wird man erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Aussage treffen können“, fügte er hinzu.

Brzezina behauptet jedoch, der Preis sei letztlich nicht so wichtig. „Denn es geht um die nationale Sicherheit und die Stromversorgung. Und wenn ich Ihnen sage, dass das Projekt in Tschechien, dessen Ausschreibung vor zwölf Jahren abgesagt wurde, heute schon in Betrieb gehen könnte, lag der Preis damals bei 20 Euro pro Megawattstunde. Und man sagte sich: ‚Das lohnt sich für uns nicht, denn es müssten mehr als 60 Euro sein, und das wird nie passieren.‘ Schauen Sie sich heute die heutigen Preise an. Es geht überhaupt nicht darum, wie viel es kostet“, erklärte Brzezina.

Mehr dazu: https://index.sme.sk/c/23528528/stavat- ... U4JGwwJGgw
/gr/



Tschechien hat seit Kriegsbeginn Nuklearmaterial für fast 18 Milliarden Kronen von Russland gekauft.
11.8.2025 Aktualne.cz
Autorin: Petra Jaroměřská

Während Tschechien seine Abhängigkeit von russischem Gas erfolgreich abschafft, geht es in der Nuklearindustrie deutlich langsamer voran. Allein im vergangenen Jahr kaufte Tschechien Nuklearmaterial aus Russland als Brennstoff und andere Produkte für insgesamt 7,9 Milliarden Kronen. Russische Lieferanten von Nuklearkomponenten sollen durch Frankreich und die USA ersetzt werden.

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 wurde die Abhängigkeit Tschechiens von russischem Gas fast unmittelbar öffentlich thematisiert, und es gab Spekulationen darüber, wer den Lieferanten des strategischen Rohstoffs ersetzen würde. Im Fall des ebenso wichtigen Kernmaterials, das für die Stromerzeugung von entscheidender Bedeutung ist und auch den Endpreis der Energie beeinflusst, wurde jedoch kaum über einen Wechsel des russischen Lieferanten gesprochen.

Während in den drei Jahren vor dem Krieg Nuklearprodukte – hauptsächlich Brennstoffe, aber auch andere Teile – im Wert von 8,6 Milliarden Kronen aus der Russischen Föderation in die Tschechische Republik importiert wurden, hat sich das Volumen der importierten Komponenten in den drei Jahren nach der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 bis heute auf 17,7 Milliarden Kronen mehr als verdoppelt.

Laut Daten des tschechischen Statistikamtes zum grenzüberschreitenden Warenverkehr wurde im vergangenen Jahr fast die Hälfte des Volumens importiert.

Wie das Industrieministerium betont, ist die friedliche Nutzung der Kernenergie derzeit von den Sanktionen der Europäischen Union gegen den Handel mit Russland ausgenommen. „Der Wechsel eines Brennstofflieferanten ist ein anspruchsvoller Prozess, und die nukleare Sicherheit muss gewährleistet sein. Der schrittweise Austausch wird jedoch fortgesetzt“, sagte David Hluštík, Sprecher des Industrieministeriums, gegenüber Aktuálně.cz.

„Derzeit deutet nach unseren Informationen nichts darauf hin, dass der Wechsel zu alternativen Lieferanten Probleme im Hinblick auf die Gewährleistung der nuklearen Sicherheit mit sich bringen sollte“, erklärte Lenka Babická vom Staatsamt für Nukleare Sicherheit SUJB gegenüber Aktuálně.cz.

Babická erinnerte daran, dass die derzeitigen russischen Lieferanten aus geopolitischen Gründen und auch im Hinblick auf die Schwierigkeiten beim Transport von Komponenten potenziell instabil seien. „In der Vergangenheit wurden einige russische Lieferanten bereits durch Lieferanten aus der Ukraine ersetzt“, bemerkte Babická. Angesichts der aktuellen Kriegslage gilt die Ukraine jedoch auch nicht als stabiler Lieferant.

Das russische Staatsunternehmen TVEL soll als Hauptlieferant nach Tschechien soll durch die Amerikaner und die Franzosen ersetzt werden, behauptet das Industrieministerium. „Lieferungen im Rahmen des vorherigen Vertrags mit dem russischen Lieferanten TVEL wurden bereits bis 2024 durchgeführt“, präzisierte David Hluštík, Sprecher des Industrieministeriums.

„Die Investitionen in den Kauf von Kernbrennstoff im vergangenen Jahr überstiegen 10 Milliarden Kronen“, sagte ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž. Der überwiegende Teil der Einkäufe kam laut Daten des Statistikamtes im vergangenen Jahr aus Russland.

In diesem Jahr sind die Importe jedoch zurückgegangen. Laut Statistik belief sich die Produktion aus Russland in den ersten fünf Monaten dieses Jahres „nur“ auf weniger als eine Milliarde Kronen.

Nach Angaben des Industrieministeriums soll die Tschechische Republik mit dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse zusammenarbeiten, das sich erfolglos um den Bau zweier Kernkraftwerke in Dukovany beworben hatte, aus dem Wettbewerb ausschied und die Ausschreibung schließlich an das Unternehmen KHNP ging. Kernbrennstoff soll die Tschechische Republik auch vom französischen Unternehmen Framatome nehmen.

Hluštík betont, dass sich ČEZ als Betreiber der Kernkraftwerke in Dukovany und Temelín seit langem auf die Suche nach einem alternativen nicht-russischen Lieferanten vorbereitet. „Das Kernkraftwerk Temelín führte bereits vor der Invasion in die Ukraine eine Ausschreibung für einen Kernbrennstofflieferanten durch“, erinnerte sich der Sprecher.

„Die Situation bei Dukovany war komplizierter, da es sich um einen älteren Reaktortyp handelt, von dem nur wenige in Betrieb sind“, fügte er hinzu und fügte hinzu, dass das Kraftwerk Dukovany seiner Aussage nach ebenfalls für einen neuen Lieferanten bereit sei.

Das Industrieministerium versichert zudem, dass Produkte aus Russland in keiner Weise in den Bau der Kernkraftwerke einfließen werden, die vom südkoreanischen Unternehmen KHNP sichergestellt werden sollen.

Quelle:https://zpravy.aktualne.cz/ekonomika/ce ... 47ab5f122/
/gr/



Betriebsergebnisse neuer Reaktoren: Probleme haben vor allem Franzosen und Russen
10. 08. 2025 ekonomickydenik.cz
Autor: David Tramba

Tschechien bevorzugte koreanische Nukleartechnologie gegenüber französischer Technologie. Das amerikanische Unternehmen Westinghouse schied aufgrund mangelnder Erfüllung der Anforderungen aus dem Wettbewerb aus, und das russische Unternehmen Rosatom wurde gar nicht erst zur Dukovany-Ausschreibung eingeladen. War es ein Glücksgriff? Daten zum Betrieb der Reaktoren der ersten Generation 3+ deuten darauf hin, dass es vielleicht doch einer war.

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) stellt auf ihrer Website Daten zum Betrieb aller Kernreaktoren weltweit zur Verfügung. Auch Daten für das vergangene Jahr sind dort verfügbar. Betrachtet man den Energieverfügbarkeitsfaktor, weisen die AP1000-Reaktoren des amerikanischen Unternehmens Westinghouse die relativ höchste Zuverlässigkeit auf. Die koreanischen APR1400-Reaktoren belegen den zweiten Platz. Die französischen EPR-Reaktoren und die russischen WWER-1200-Reaktoren schneiden bisher schlechter ab.

Die Ergebnisse der koreanischen APR14000-Reaktoren sind nicht optimal. Angesichts der koreanischen Geheimhaltung ist es nicht einfach, aus öffentlichen Quellen herauszufinden, wo das Problem liegt. Die koreanische Tageszeitung Chosun führt die Betriebsdrosselung von Atomkraftwerken auf die Überlastung des Übertragungsnetzes in Zeiten hoher Photovoltaik-Leistung zurück. Die Folge ist eine erzwungene Drosselung des Betriebs verschiedener Kraftwerkstypen – darunter auch Atomkraftwerke.

Betriebsergebnisse der Reaktoren der Generation 3+ im Jahr 2024

Reaktortyp, Standort, Land, Auslastung im Jahr 2024 (%), Auslastung seit Inbetriebnahme (%)

Westinghouse AP1000:

Sanmen 1 China 93,3 92,1
Sanmen 2 China 99,0 77,8
Haiyang 1 China 92,3 91,8
Haiyang 2 China 89,1 92,6
Vogtle 3 USA 81,2 86,7
Vogtle 4 * USA 98,4 98,4


EDF – EPR-Reaktor:

Taishan 1 China 89,0 58,5
Taishan 2 China 70,3 79,8
Olkiluoto 3 Finnland 76,4 84,4


KHNP – APR1400:

Saeul 1 Südkorea 95,8 81,3
Saeul 2 Südkorea 84,9 84,2
Shin Hanul 1 Südkorea 66,7 83,6
Shin Hanul 2 * Südkorea 94,5 94,5
Baraka 1 Vereinigte Arabische Emirate 95,5 84,9
Baraka 2 Vereinigte Arabische Emirate 84,8 89,4
Baraka 3 Vereinigte Arabische Emirate Emirate 85,2 89,5


Rosatom, WWER-1200:

Nowoworonesch – Russland 2:1 91,9 78,2
Nowoworonesch – Russland 2:2 81,8 81,8
Leningradskaya 2:1 Russland 66,9 72,6
Leningradskaya 2:2 Russland 84,4 84,4
Ostrowez 1 Weißrussland 83,3 67,5
Ostrowez 2 Weißrussland 69,0 71,2
Sogenannter Energieverfügbarkeitsfaktor für 2024 (* markierte Blöcke, die Anfang 2024 in Betrieb genommen wurden). Datenquelle: IAEA – PRIS-Reaktordatenbank

Zum Vergleich sei der erste Block des Kernkraftwerks Temelín genannt. Er war in den ersten zehn Jahren seines Betriebs von zahlreichen Störungen und Ausfällen betroffen. Der Energieverfügbarkeitsfaktor lag damals typischerweise zwischen 60 und 76 Prozent. Nach der Behebung von Problemen mit der vibrierenden Turbine, dem Kernbrennstoff und anderen Mängeln verbesserte sich der Wert. Seit dem Jahr 2011 liegt dieser Indikator typischerweise zwischen 80 und 85 Prozent. Die zuverlässigsten Kernkraftwerke der Welt erreichen regelmäßig 90 Prozent oder mehr.

Vollständiger Artikel: https://ekonomickydenik.cz/provozni-vys ... toru-2024/
/gr/


Quallen legen Kraftwerksbetrieb lahm
12.08.2025 Mladá fronta DNES (ČTK) Seite: 6

Frankreich
Vier Reaktoren des französischen Kernkraftwerks Gravelines im Norden des Landes mussten gestern Abend aufgrund eines Quallenschwarms ihren Betrieb einstellen. Die Tiere überforderten die Kühlung des Kraftwerks. Eines der größten Atomkraftwerke Frankreichs nutzt zur Kühlung Wasser aus einem mit der Nordsee verbundenen Kanal. Ein Quallenschwarm gelangte in die Filtertrommeln, die das Kühlwasser ansaugen. Der Vorfall stellte keine Sicherheitsgefahr für das Kraftwerk dar.
/gr/



Südkorea schaltet nach 40 Betriebsjahren einen weiteren Kernreaktor ab und wartet auf Lizenzverlängerung
11. August 2025, oenergetice.cz
Autor: Jiří Salavec

Im südkoreanischen Kernkraftwerk Kori haben Techniker den vierten Reaktorblock nach Ablauf seiner 40-jährigen Lebensdauer abgeschaltet. Der Druckwasserreaktor mit einer installierten Leistung von 1 GW wird jedoch voraussichtlich wieder in Betrieb genommen. Zusammen mit den beiden anderen Reaktorblöcken des Kernkraftwerks Kori wartet er auf die Verlängerung seiner Betriebsgenehmigung um weitere zehn Jahre. Insgesamt produzierte der Reaktorblock während seines Betriebs über 277 TWh Strom.

Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP), Betreiber des südkoreanischen Kernkraftwerks Kori, hat seinen vierten Reaktorblock abgeschaltet und damit die 40-jährige Betriebsdauer, für die der Reaktorblock eine Betriebsgenehmigung besitzt, vollendet. Der Druckwasserreaktor mit einer installierten Leistung von 950 MW (netto) begann am Morgen des 5. August mit der Leistungsreduzierung und wurde am Nachmittag des 6. August vollständig abgeschaltet. Der Bau von Kori 4 begann offiziell im April 1980, erhielt am 7. August 1985 die Betriebsgenehmigung und nahm am 29. April 1986 den kommerziellen Betrieb auf. Laut KHNP hat der Block während seines Betriebs 277,3 TWh Strom ins Netz eingespeist.

„Der kontinuierliche Betrieb ist eine Schlüsselstrategie für eine stabile Energieversorgung und CO2-Neutralität. Die Sicherheit unserer Bürger hat für uns oberste Priorität, und wir werden uns bemühen, den Betrieb durch transparente und faire Verfahren aufrechtzuerhalten. Durch gründliche Sicherheitskontrollen, verbesserte Sicherheitsausrüstung und modernste Ausrüstungsmodernisierungen wird Kori Block 4 zu einem sichereren und effizienteren Kraftwerk“, sagte Lee Sang-wook, Direktor des Kernkraftwerks Kori.

Das Kernkraftwerk Kori verfügt in seiner ersten Phase über vier Kernreaktoren. Der erste Block, der 1978 in Betrieb genommen wurde, stellte im Jahre 2017 die Stromerzeugung ein. Die verbleibenden drei aus den 1980er Jahren warten nun auf eine Lizenzverlängerung. Im Rahmen der zweiten Phase des Kernkraftwerks Kori (Shin-Kori) sind vier weitere Druckwasserreaktoren in Betrieb. Darüber hinaus befinden sich die beiden weiteren Reaktoren Shin-Kori 5 und 6 im Bau.

Laufzeitverlängerung und Strombedarfsdeckung…..

KHNP hat Kori 2 bereits im April 2023 und Kori 3 im September 2024 aus demselben Grund abgeschaltet. Das Unternehmen hat bei der Atomaufsichtsbehörde Anträge auf eine zehnjährige Verlängerung der Betriebsgenehmigungen gestellt und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr das Ergebnis für Kori 2 erhalten. Die Kernkraftwerke Kori 3 und 4 könnten dann im Laufe des nächsten Jahres eine offizielle Stellungnahme zum Weiterbetrieb erhalten. Das Land verfügt derzeit über 2,5 GW an Reaktoren, die ihre ursprüngliche Lebensdauer bereits überschritten haben. Laut KHNP sind sie jedoch weiterhin betriebsfähig.

„Die Verlängerung der Laufzeit der Kori-Blöcke 2, 3 und 4 ist nicht nur für KHNP, sondern auch für die nationale Energiepolitik und -industrie von Bedeutung. Wir erwarten insbesondere, dass sie einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung einer nachhaltigen und stabilen Energieinfrastruktur leistet, die Korea dabei helfen wird, eine führende Kraft im Bereich der künstlichen Intelligenz zu werden“, so KHNP.

Insgesamt zehn südkoreanische Kernkraftwerke werden bis zum Jahr 2030 ihre ursprüngliche 40-jährige Laufzeit erreichen. Dies gilt auch für Hanbit 1, ebenfalls mit einer installierten Leistung von 950 MW (netto). Verlängerungsanträge warten jedoch noch auf ihre Genehmigung, hauptsächlich aufgrund der Anti-Atompolitik des ehemaligen Präsidenten Moon Jae-in. Die zehn betroffenen Reaktoren (einschließlich der drei bereits stillgelegten) verfügen über eine Kapazität von fast 8,5 GW, was dem Land erheblich dabei helfen kann, seine Emissionsziele zu erreichen und den wachsenden Verbrauch von Rechenzentren zu decken.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ni-licence
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartieln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 13.August 2025:




Atomambitionen
13.08.2025 Zeitung A2 Autor: Edvard Sequens Seite: 30

Fast jeder in Tschechien weiß, dass wir zwei Kernkraftwerke haben. Auch die Information, dass die Regierung den Bau neuer Reaktoren in Dukovany beschlossen und diese bei den Koreanern bestellt hat, dürfte vielen nicht entgangen sein. Auch der Ausbau des Kernkraftwerks in Temelín wird erwogen. Das ist unserer Regierung aber noch nicht genug. Die Atomindustrie hat beschlossen, die Früchte ihrer langjährigen Propagationo zu ernten, wodurch die Tschechen in der gesamten Europäischen Union am meisten an die Vorteile der Kernenergie glauben, und hat mit der Vorbereitung von Plänen für den Bau weiterer Kraftwerke begonnen.

In der Region Ústí nad Labem in der Nähe von Kadaň und Chomutov, auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks Tušimice, hat das Genehmigungsverfahren sogar begonnen. Bei der Bewertung der Umweltauswirkungen stellte sich heraus, dass ČEZ seiner Position keineswegs treu bleibt: Das dritte tschechische Kernkraftwerk mit 1.500 Megawatt könnte nur ein Viertel weniger Leistung als Temelín und fast die gleiche wie die von Dukovany noch bis vor Kurzem haben. Obwohl es sich in diesem Fall um einen sogenannten modularen Reaktor handeln soll, wären diese keineswegs klein, sondern hätten im Gegenteil eine sehr ähnliche Leistung wie die in Dukovany. Sie werden zwar SMR genannt, womit sich viele Menschen eine Art winziges nukleares „Gerät“ vorstellen, das mit einem Lastwagen angeliefert und nach dem Ausbrennen des Brennstoffs wieder abtransportiert und durch neuen ersetzt wird. Sie mögen überrascht sein, dass mit dem Akronym „Smart Marketing Reactor“ gemeint wird, also ein Reaktor, der geschickt propagiert wird und möglicherweise wären sie überrascht, dass ein solcher Reator auch den Abriss von Häusern, die Verteilung von Jodtabletten und die Einrichtung einer Notfallzone mit sich bringt.

Je mehr ČEZ seine Pläne für Wind- und Photovoltaikkraftwerke, mit denen es die Öffentlichkeit früher so fasziniert hat, zurückfährt, desto mehr Atomprojekte startet es. Nach dem bereits erwähnten Standort Tušimice sollen im nächsten Jahr die ersten Genehmigungsschritte im nordmährischen Dětmarovice folgen, und auch an anderen Standorten führt das Energieunternehmen Evaluierungen für mögliche SMRs durch. Bis Mitte des Jahrhunderts möchte es sieben modulare Reaktoren in Betrieb nehmen. Und es ist nicht allein. PKN Orlen erwägt auch neue Kraftwerke, nämlich in Kralupy nad Vltavou oder Sokolovská uhelná, das in Vřesová bauen will.

Die SMR-Technologie hat jedoch einen Haken: Diese Reaktoren existieren noch nicht, ihre Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen und könnte daher für Atomkraftfans viele Enttäuschungen mit sich bringen. Mehrere namhafte Unternehmen mussten ihre Entwicklungskonzepte bereits überdenken. Ob dies auch dem britischen Rolls-Royce passieren wird, von dem ČEZ im Rahmen einer strategischen Partnerschaft ein Fünftel erworben hat, ist fraglich. Darüber hinaus ist klar, dass der Bau dieser Reaktoren ohne großzügige öffentliche Unterstützung nicht möglich sein wird.

Hinzu kommt, dass jeder geplante Reaktor, ob groß oder mittelgroß, radioaktive Abfälle produzieren wird, sei es der ewig gefährliche abgebrannte Brennstoff oder die weniger leuchtkräftigen Überreste veralteter Technologien. Staatliche Institutionen suchen derzeit trotz des Widerstands der lokalen Regierungen und Bürger der betroffenen Städte und Dörfer nach einem Ort, an dem Atommüll in einem tiefen Endlager unter der Erde versteckt werden könnte. Die wachsenden Atomambitionen der tschechischen Regierung bedeuten, dass dieser Abfall in einem viel größeren Volumen anfallen wird als im ursprünglichen Projekt vorgesehen. Die benötigte Fläche des intakten Granitmassivs wird daher größer sein müssen, und der Betrieb des Endlagers wird Jahrzehnte länger dauern – mit allen damit verbundenen Auswirkungen auf das Leben in der Nachbarschaft. Und das Geld? Der aktualisierte Vorschlag spricht von Kosten für Atommüll und Reaktorentsorgung in Höhe von 560 Milliarden Kronen. Atombegeisterung wird uns einfach teuer zu stehen kommen.
/gr/



Kernenergie - Stand Mitte 2025
11.08.2025 Zeitung Energetika Seite 16
Autor: Vladimír Wagner

In diesem Jahr gab es in Tschechien einen dramatischen Wandel. Der Gewinner der Ausschreibung für den neuen Reaktorblock in Dukovany ist entschieden, und ČEZ hat Rolls-Royce als Partner für die Vorbereitung und Umsetzung kleiner modularer Reaktoren ausgewählt. Der Wandel in der Sichtweise auf Kernenergie in Europa und der Welt setzt sich fort. Kernenergiequellen werden als nachhaltig eingestuft, und die Beschränkungen ihrer Finanzierung werden aufgehoben. Im Jahr 2024 wurde ein Rekord bei der weltweiten Stromerzeugung aus Kernenergie erreicht. Kommerzielle Modelle kleiner modularer Reaktoren könnten bald verfügbar sein.

Wir setzen den letzten Rückblick aus einem längerfristigen Zyklus fort, der in der sechsten Ausgabe des ENERGETIKA-Magazins im Jahr 2023 veröffentlicht wurde. Zunächst betrachten wir die Entwicklungen in der Tschechischen Republik, die im letzten und in diesem Jahr interessant waren.

Dramatische Wende in der Tschechischen Republik…

Seit dem letzten Rückblick gab es bedeutende Entwicklungen bei der Vorbereitung des Baus neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik und in anderen Bereichen der Kernenergie. Die Ausschreibung für den Bau zweier neuer Blöcke in Dukovany und eine unverbindliche Option für ein weiteres Blockpaar in Temelín sind abgeschlossen. ČEZ hat sich zudem entschlossen, die bestehenden vier Blöcke in Dukovany so lange wie möglich, bis zu siebzig Jahre, zu betreiben. Die Warmwasserleitung von Temelín nach Budweis liefert bereits die zweite Wintersaison Wärme, und die Umsetzung der Warmwasserleitung von Dukovany nach Brünn wurde bereits vorangetrieben. Die Umstellung auf westliche Kernbrennstofflieferanten verläuft erfolgreich. Gleichzeitig wurde ein kleiner modularer Reaktor (SMR) für den Einsatz in der Tschechischen Republik ausgewählt. Betrachten wir die einzelnen Bereiche.

Koreanische APR1000-Reaktoren werden in Dukovany und möglicherweise auch in Temelín errichtet….

Am letzten Tag im Januar 2024 beschloss die Regierung, die Verhandlungen mit Westinghouse nicht mehr fortzusetzen. Die Ausschreibung sollte dann nicht nur einen Block in Dukovany, sondern ein Blockpaar mit der Option auf ein zweites Blockpaar in Temelín umfassen. Der Hauptgrund für den Ausschluss des amerikanischen Bieters war, dass Westinghouse den Bau nicht umfassend umsetzen und Preis und Termine nicht garantieren wollte, was eine der Hauptanforderungen der Ausschreibung war.

Am 17. Juli 2024 wurde über den Gewinner der Ausschreibung entschieden, nämlich über die südkoreanische Firma KHNP mit dem Reaktor APR1000. Im Februar 2025 erließ das Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik einen endgültigen Gebietsbeschluss für den Bau von zwei neuen Blöcken in Dukovany. Im April 2025 entschied die Regierung über das Finanzierungsmodell für den zweiten neuen Block, und im selben Monat entschied das Amt für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) negativ über die Einwände von EdF und Westinghouse gegen die Ausschreibungsergebnisse. Westinghouse stimmte der Entscheidung von ÚOHS zu, EdF jedoch nicht und blockierte die Unterzeichnung des Vertrags zwischen CEZ und KHNP mit einem gerichtlichen Einspruch einen Tag vor der geplanten feierlichen Umsetzung der Vertragsunterzeichnung. Das Kreisgericht in Brünn entschied im Juni, dass der Einspruch von EdF gegen die Entscheidung von ÚOHS unberechtigt war. EdF gab daraufhin bekannt, dass es seine Niederlage bei der Ausschreibung einräumt und keine Kassationsbeschwerde einreichen werde. Vor der Unterzeichnung des Vertrags wurde eine ganze Reihe von Arbeiten zur Vorbereitung des Projekts durchgeführt, die nach dessen Unterzeichnung voll anlaufen konnten. Sie konzentrieren sich nun auf die Vorbereitung des Baugeländes, die erforderlichen Verkehrsinfrastruktureinrichtungen und die Einholung der erforderlichen Genehmigungen.

Die tschechische und die koreanische Seite arbeiten an der Spezifikation und Fertigstellung des APR1000-Projekts für den gegebenen Standort. Die tschechische Seite unter der Leitung des Generaldirektors von EDU II und Temelín II, Petr Závodský, steht nun vor einer äußerst anspruchsvollen Phase der Projektvorbereitung und der Einholung aller erforderlichen Genehmigungen. Dies wird enorme Anforderungen an die tschechischen Staatsbehörden stellen, insbesondere an das Staatsamt für nukleare Sicherheit SUJB.

Spezifische Verträge mit tschechischen Subunternehmern werden ebenfalls schrittweise unterzeichnet. Die Qualität ihrer Arbeit wird großen Einfluss darauf haben, ob der erste Block tatsächlich im Jahr 2036 in Betrieb genommen werden kann.

Dukovany VVER kann 70 Jahre laufen ….

ČEZ hat beschlossen, intensiv daran zu arbeiten, sicherzustellen, dass die aktuell in Dukvany betriebenen VVER440-Blöcke bis zu siebzig Jahre lang betrieben werden können. Im vorherigen Bericht hieß es, dass das finnische Kraftwerk Loviisa, das über Reaktoren des gleichen Typs verfügt, bereits eine Lizenz für einen so langen Betrieb erhalten hat. Die aktuellen Blöcke in Dukovany wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 in Betrieb genommen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten das neue und das alte Dukovany zwanzig Jahre lang gleichzeitig betrieben werden.

Das Projekt der Kühlung muss daher diese Option berücksichtigen. An Wassereinsparungen im aktuellen Kühlsystem wird seit langem gearbeitet. Für das neue Projekt werden grundlegendere Maßnahmen erwogen. Hier könnte auch Trockenkühlung zum Einsatz kommen, was den Wasserverbrauch deutlich senken würde. Eine weitere Option ist die geplante Leistungsreduzierung im Sommer, wenn der Wassermangel am größten ist, gleichzeitig die Photovoltaikproduktion am höchsten ist und der Bedarf an Strom aus anderen Quellen geringer ist.

Der Übergang zu westlichen Brennstofflieferanten in unseren beiden Kraftwerken ist deutlich fortgeschritten. Der erste Satz von dreißig Brennelementen für WWER1000-Reaktoren von Westinghouse wurde nach Temelín geliefert. Anfang September 2024 wurde die erste Charge Brennstoff für WWER440 von Westinghouse in den finnischen Reaktor Loviisa 2 eingebracht.
ČEZ übernimmt außerdem 80 Kassetten dieses Brennstoffs auch für das Kraftwerk Dukovany. Erste Einsatztests könnten grundsätzlich im Herbst 2026 stattfinden. Derzeit ist ausreichend russischer TVEL-Brennstoff für zwei bis drei Betriebsjahre vorhanden.

Am 25. März 2024 unterzeichneten Teplárny /Heizwerke Brno und ČEZ strategische Vereinbarungen über die Wärmeübertragung von den Dukovany-Blöcken zur Kraftwerksgrenze für die Errichtung einer Warmwasserleitung von Dukovany nach Brünn. Die Vereinbarungen ermöglichten die Einleitung eines Ausschreibungsverfahrens für einen öffentlichen Auftrag zur Auswahl eines Entwicklers der Projektdokumentation für den Bau einer Warmwasserzuleitung, eines Umleitung und Änderungen am Wärmeversorgungssystem. Die 42 km lange Warmwasserleitung soll bis zu die Hälfte des Wärmebedarfs von Brünn decken. Die Vorbereitungsarbeiten beginnen noch in diesem Jahr, der Bau selbst soll im Jahre 2027 beginnen und vier Jahre dauern. Das Projekt profitiert von den Erfahrungen aus der Umsetzung der Warmwasserleitung von Temelín nach České Budějovice / Budweis, die bereits seit zwei Jahren Wärme liefert.

ČEZ entschied sich für einen kleinen modularen Rolls-Royce-Reaktor….

Auch im Bereich der SMR traf ČEZ eine grundlegende Entscheidung. ČEZ möchte diese Reaktoren nicht nur so schnell wie möglich nutzen, sondern verfügt mit dem ÚJV in Řež auch über eine Forschungs- und Entwicklungsbasis sowie Produktionsunternehmen wie Škoda JS. ČEZ möchte sich an der Entwicklung, Konstruktion und Produktion dieser Reaktoren beteiligen. Deshalb entschied man sich schließlich für SMR Rolls-Royce und schloss am 29. Oktober 2024 eine strategische Partnerschaft mit Rolls-Royce SMR zur Umsetzung ab. Geplant ist eine 20-prozentige Beteiligung von ČEZ an dem Unternehmen und eine sehr intensive Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Produktion von Rolls-Royce-Reaktoren.

Die Frage ist, ob es sich in diesem Fall noch um einen „kleinen“ Reaktor handelt, da er eine Leistung von 470 MWe hat. Er ist jedoch geeignet, unsere Kohlekraftwerke und Heizwerke zu ersetzen. Die erste Einheit, die als Prototyp und Trainingseinheit dienen würde, sollte in Temelín gebaut werden. Weitere SMRs würden die derzeitigen großen Kohlekraftwerke und Heizwerke hinsichtlich der Wärmeversorgung ersetzen. Hier gab es oft mehrere Standardeinheiten mit einer Leistung von 200 MWe. Ein Rolls-Royce würde somit zwei Kohleblöcke ersetzen. Geeignete Standorte werden derzeit ausgewählt. Der erste könnte das Kraftwerk Tušimice sein, wo es vier Kohleblöcke mit einer Leistung von 200 MWe gibt. ČEZ plant, dort bis zu drei Rolls-Royce MMRs zu bauen. Auch andere Standorte mit stillgelegten Kohlekraftwerken könnten genutzt werden. An den potenziellen Standorten laufen nicht nur geologische Erkundungen, sondern es handelt sich auch nicht um Standorte, die aufgrund ihrer Eignung für den Bau einer Kernanlage ausgewählt wurden.


Das Schlüsselereignis für den Erfolg des Projekts war die Auswahl von Rolls-Royce SMR als SMR-Lieferant für das Vereinigte Königreich am 10. Juni 2025. Nach der Eingrenzung der Ausschreibung wurden vier Angebote ausgewählt: BWRX-300 von GE-Hitachi, SMR-300 von Holtec, AP300 von Westinghouse und Rolls-Royce.

Der erste Standort für den Bau mehrerer SMRs sollte hier bis Ende des Jahres ausgewählt werden. Der Erfolg in Großbritannien war entscheidend für die Zukunft des gesamten Projekts. ČEZ wird damit seinen Einstieg bei Rolls-Royce SMR abschließen und intensiv daran arbeiten, dass die ersten SMRs in den 30er Jahren in der Tschechischen Republik umgesetzt werden. Die Tschechische Republik könnte sich an der Produktion und Lieferung dieser SMR-Einheiten in unserem Land, in Großbritannien, in ganz Europa und darüber hinaus beteiligen.
/gr/




Tschechen wollen laut E.ON-Umfrage nicht extra für die Energiewende zahlen
12.8.2025 idnes.cz Autor: hyk

Bis zu 65 Prozent der Tschechen nehmen die Auswirkungen des Klimawandels wahr, ein Drittel erwartet sogar eine deutliche Verschlechterung im nächsten Jahrzehnt. Sie befürworten zudem nachdrücklich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, d. h. Wasser-, Wind- oder Solarkraftwerken. Dies zeigt das erste Jahr der umfassenden Umfrage zum E.ON Nachhaltigkeitsbarometer, die die Einstellungen der Tschechen zu verantwortungsvollem Verhalten und Veränderungen im Energiesektor abbildete.

Ein Drittel der tschechischen Bevölkerung erwartet, dass wir in den nächsten zehn Jahren die Auswirkungen der Klimakrise stärker spüren werden – sei es in Form von Wetterextremen, den Energie- und Wasserpreisen oder dem Verlust der biologischen Artenvielfalt. Eine von IPSOS im Auftrag von E.ON durchgeführte Umfrage ergab zudem eine starke Diskrepanz zwischen Zukunftssorgen und der Bereitschaft, etwas zu verändern. Nur 12 Prozent der Befragten sind bereit, im Interesse der Nachhaltigkeit deutlich auf Komfort zu verzichten oder mehr für nachhaltigere Produkte zu bezahlen.

Obwohl Tschechien zu den Ländern mit dem langsamsten Windkraftausbau gehört, befürworten 80 Prozent der Befragten die Nutzung von Windenergie. Jeder fünfte Tscheche ist der Meinung, dass Tschechien lieber an traditionellen Energiequellen wie Gas oder Kohle festhalten sollte, bis erneuerbare Technologien effizienter werden. 68 Prozent der Befragten befürworten hingegen die Kernenergie.

Energiepreise: Laut Umfrage sind die Menschen bereit, in teurere Technologien zu investieren...

„Die Tschechen befürworten die Stromerzeugung aus erneuerbaren oder emissionsarmen Quellen nachdrücklich, aber nur, wenn sie nicht mehr kostet als konventionelle. 28 Prozent sind gegen Gas und 45 Prozent der Befragten gegen Kohle“, sagt Tomáš Bělohoubek, Generaldirektor von E.ON Tschechien. Ihm zufolge ist dies ein Beweis dafür, dass wir als Nation Ökologie und Nachhaltigkeit gegenüber nicht so skeptisch eingestellt sind, wie es manchmal scheint.

„Die Menschen spüren die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute und gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen und sich zum Schlechteren verändern wird“, sagte Bělohoubek. Er fügte hinzu, die Menschen seien sich der Notwendigkeit einer Transformation des Energiesektors bewusst, befürchten aber, dass dies zu steigenden Energiepreisen führen werde.

„Ich bin überzeugt, dass die Zukunft in der Elektrizität liegt“, betonte Bělohoubek.

Die Unterstützung für Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im persönlichen Verhalten wider. Insgesamt 84 Prozent der Befragten gaben an, nachhaltig leben zu wollen oder zu versuchen. 56 Prozent von ihnen geben jedoch zu, sich im Interesse der Nachhaltigkeit in keiner Weise einschränken zu wollen, und weitere 16 Prozent sagen, sie möchten verantwortungsvoller leben, aber dies passe in der Praxis nicht zu ihnen. Laut E.ON sind nur 6 Prozent der Tschechen ausgesprochene Gegner von Nachhaltigkeit und Klimawandel. Nach dem großflächigen Stromausfall am 4. Juli stieg auch das wahrgenommene Risiko eines Blackouts in Tschechien deutlich an.

Geringes Bewusstsein und hohe Erwartungen….

Laut der E.ON-Barometer-Umfrage kennen 44 Prozent der Tschechen den Begriff Energiewende, aber nur jeder Zwölfte weiß, was er konkret bedeutet. Nach einer Erklärung räumt die Hälfte der Befragten ein, dass der Wandel sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen kann, und nur 17 Prozent sind darüber besorgt.

Die Energiewende steht im Zusammenhang mit dem schrittweisen Übergang von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Und angesichts der wachsenden Forderungen nach einer Modernisierung der Verteilung, Dezentralisierung und Effizienz des Netzes, die letztlich günstigere Energie und größere Energieunabhängigkeit für Tschechien und damit auch für Europa bringen soll, kämpfen Energieunternehmen um Kunden. Sie bieten Sonderangebote oder Rabatte an.

„Die meisten Menschen erwarten, dass Staat und Unternehmen die Hauptrolle spielen. Das heißt, dass wir die Zuverlässigkeit des Netzes, Investitionen in erneuerbare Energien und verständliche Dienstleistungen für die Kunden sicherstellen“, erklärt Bělohoubek. Ihm zufolge ist diese Haltung völlig verständlich.

Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/c ... ntent=main
/gr/





Französisches Atomkraftwerk musste wegen Quallenschwarm abgeschaltet werden

11. August 2025, oenergetice.cz
ČTK

Vier Reaktoren des französischen Atomkraftwerks Gravelines im Norden Frankreichs wurden über Nacht wegen eines Quallenschwarms abgeschaltet. Die Tiere hätten den Kühlmechanismus des Kraftwerks überfordert, teilte der französische Energiekonzern EDF laut Reuters mit.

Eines der größten Atomkraftwerke Frankreichs nutzt Wasser aus einem mit der Nordsee verbundenen Kanal zur Kühlung. Der zweite, dritte und vierte Reaktor wurden automatisch abgeschaltet, nachdem ein Quallenschwarm, den EDF als riesig und unberechenbar beschrieb, in die Filtertrommeln gelangt war, die das Wasser zur Kühlung des Kraftwerks entnehmen. Reaktor Nummer sechs stellte kurz darauf aus demselben Grund den Betrieb ein.

Das sechs Reaktoren umfassende Kraftwerk ist laut EDF nun vollständig außer Betrieb, da die verbleibenden zwei Reaktoren planmäßig gewartet werden. Das französische Unternehmen fügte hinzu, dass der Vorfall weder die Sicherheit der Atomanlage noch die der Arbeiter oder die Umwelt gefährdet habe.


Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... vit-provoz
/gr/




Wärme und Strom: Warum Hitzewellen die Regeln der europäischen Energiewirtschaft verändern


11. August 2025, oenergetice.cz
Autor: Vojtěch Kříž

Das europäische Energiesystem gerät aufgrund der hohen Temperaturen selbst in diesen Sommermonaten unter Druck. Steigende Temperaturen führen zu einem verstärkten Einsatz von Klimaanlagen, während einige Kraftwerke aus Sicherheitsgründen ihre Stromproduktion einstellen müssen. Angesichts des anhaltenden Trends starker Hitzewellen, die auch die Technologie gefährden können, ist die Frage des Strombedarfs bei extremen Wetterbedingungen für die Zukunft von entscheidender Bedeutung.

In den letzten Jahren verzeichneten wir in ganz Europa jeden Sommer steigende Temperaturen und vor allem länger anhaltende Hitzewellen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf den Stromverbrauch. Länger anhaltende Hitzewellen veranlassen die europäischen Bürger zu einer logischen Anpassung: Sie kaufen und nutzen Klimaanlagen und andere Kühlgeräte. Diese Veränderung beginnt langsam, das normale Funktionieren des europäischen Stromnetzes zu stören.

In Europa ist der Strombedarf typischerweise im Winter am höchsten. Dies beginnt sich jedoch langsam zu ändern. Laut der Zeitung Financial Times stieg die europaweite Stromnachfrage zwischen dem 23. Juni und dem 3. Juli, als eine der Hitzewellen auftrat, im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 %. In Spanien stieg sie sogar um 16 %, und dies geschah zeitgleich mit der Tatsache, dass einige Kernkraftwerke ihre Leistung aus Sicherheitsgründen drosseln oder ganz einstellen mussten. Zudem können die Temperaturen Netzgeräte gefährden, die überhitzen oder durch die Hitze beschädigt werden können.

Obwohl dank Solarkraftwerken im Sommer kein massiver Preisanstieg droht, sind nachts bereits gelegentliche Strompreissprünge zu beobachten. Um zu veranschaulichen, wie Szenarien mit einer großflächigen Anpassung der Klimaanlagen aussehen könnten, genügt ein Blick auf die USA, wo die jüngste Hitzewelle und die Reaktion der Bevölkerung darauf zu Stromausfällen und einem massiven Preisanstieg führten.

Europa erwärmt sich schneller als andere Kontinente, und es ist fast schon eine Regel, dass jeder Sommer zumindest in einigen Teilen des Kontinents Temperaturrekorde bricht. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, dass wir mehr extreme Wetterereignisse, einschließlich Hitzewellen, erleben werden.

Wie ist die Situation in der Tschechische Republik?

In unserem Teil der Welt ist der aktuelle Sommer wärmer als im Durchschnitt der letzten Jahre, aber wir haben noch nicht die verheerenden Rekorde erreicht, die wir in einigen anderen Teilen Europas erlebt haben. Gleichzeitig sollte der tschechische Strommix dank des Importanteils und der Auslegung unserer Kernkraftwerke relativ sicher vor hitzebedingten Stromengpässen sein. Es lohnt sich jedoch zu bedenken, welche Auswirkungen die steigende Sommernachfrage auf die Tschechische Republik haben wird.

Darüber hinaus sind die Tschechen in unserem mitteleuropäischen Umfeld relative Spitzenreiter in Sachen Klimaanlagen; neuesten Daten zufolge besitzen 16 % der Tschechen eine Klimaanlage in ihren Wohnungen. Zum Vergleich: Laut CNN besitzen nur 3 % der Deutschen eine Klimaanlage, und im europäischen Kontext sind dies etwa 20 % der Bevölkerung. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass diese Zahl in den letzten zwei Jahren gestiegen ist. Jüngste Berichte erwähnen auch gesundheitliche Komplikationen im Zusammenhang mit übermäßiger Nutzung von Klimaanlagen. Es ist daher möglich, dass der Anstieg des Strombedarfs in den Sommermonaten auch uns betrifft.

Da der Klimawandel eine immer stärkere Erwärmung mit sich bringt, müssen sich die politischen Entscheidungsträger in Europa Gedanken darüber machen, wie wir uns während Hitzewellen kühlen können, um unsere Klimaziele, unseren Komfort und die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Es gibt viele mögliche Lösungen – von politischen Veränderungen bis hin zu zukünftigen Technologien zur Laststeuerung. Einige davon wurden zu Beginn des Sommers vom Thinktank Ember hervorgehoben.

Quelle: https://oenergetice.cz/klima/horko-a-el ... energetiky
/gr/




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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartieln aus Tschechien zur Kernkraft vom 14.August 2025:



Das Unternehmen Kraftwerk Dukovany II (EDU II) erhält neuen Aufsichtsrat mit Vertretern des Staates

13. 8. 2025 HN
ČTK

Zusätzlich zu den vier alten Kernkraftwerksblöcken in Dukovany soll bis zum Jahr 2036 ein fünfter gebaut werden. Der Staat erwägt nun, umgehend mit der Vorbereitung eines weiteren Blocks zu beginnen. Und danach von zwei weiteren Blöcken in Temelín.

Der Aufsichtsrat des Unternehmens Elektrarna /Kraftwerk Dukovany II (EDU II), dem Hauptinvestor für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, wird auch Vertreter des Staates umfassen, der in diesem Jahr die Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen übernommen hat. Die Entscheidung wurde von der Hauptversammlung des Unternehmens getroffen, wie das Finanzministerium mitteilte. Auf Vorschlag des Ministeriums beschloss die Hauptversammlung, vier Mitglieder des siebenköpfigen Gremiums zu ersetzen.

Die Änderungen im Aufsichtsrat von EDU II wurden vom Finanzministerium initiiert, das den Staat als Hauptaktionär des Unternehmens vertritt. Zu den neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats gehören Vertreter des Finanzministeriums, nämlich der stellvertretende Minister Tomáš Holub und die Oberdirektoren Veronika Peřinová und David Prušvic. Ondřej Landa wurde in den Vorstand als Vertreter von ČEZ gewählt.
Als Vorstandsmitglieder bleiben weiterhin Petr Třešňák und Tomáš Ehler, Vertreter des Ministeriums für Industrie und Handel, sowie Tomáš Pleskač von ČEZ. Anschließend wählten die Vorstandsmitglieder Veronika Peřinová zur Vorsitzenden und Tomáš Pleskač zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.

„Alle neuen Aufsichtsratsmitglieder bringen ihr Fachwissen und ihre Erfahrung in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Finanzen und Energie in dieses wichtige Gremium ein. Diese werden für die weitere Entwicklung des von der derzeitigen Regierung umgesetzten Projekts zum Bau eines neuen Kernkraftwerks von entscheidender Bedeutung sein. Ich bin überzeugt, dass ihre Fachkenntnisse zum reibungslosen Ablauf des Projekts beitragen werden, dessen Ziel die Energiesicherheit und -autarkie der Tschechischen Republik ist“, sagte Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS).

Jaroslav Hrubý, Bohdan Zronek, Michaela Soudná und Michaela Chaloupková wurden hingegen aus dem Aufsichtsrat entlassen.

In diesem Frühjahr beschloss die Regierung den Erwerb eines 80-prozentigen Anteils an EDU II, wofür der Staat 3,6 Milliarden Kronen an ČEZ zahlte. ČEZ behielt ein Fünftel der Anteile. EDU II, als Hauptinvestor des Projekts, schloss mit der koreanischen Firma KHNP einen Vertrag über den Bau von zwei Kernkraftwerksblöcken in Dukovany ab. Der Bau wird der größte inländische Auftrag sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany betragen 407 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. Der erste Block soll im Jahre 2036 fertiggestellt werden.

Quelle: https://byznys.hn.cz/c1-67773650-firma- ... upci-statu
/gr/



ČEZ verhandelt über den Kauf der letzten Gasleitungen eines Privatunternehmens
14.08.2025 Hospodářské noviny (HN)
Autoren: Jan Brož, Milan Mikulk

Sollte es ČEZ gelingen, die Firma Gas Distribution zu übernehmen, wäre dies einer der größten Deals in diesem Jahr auf dem tschechischen Markt. Der Wert dürfte im höheren Milliardenbereich liegen.

Der Energiekonzern ČEZ, an dem der Staat rund drei Viertel der Aktien hält, besitzt bereits den größten Gasversorger Tschechiens. Nun ist er dem Erwerb des letzten bedeutenden Teils der Gasinfrastruktur, der sich in privater Hand befindet, einen Schritt näher gekommen.

Mit der Übernahme von Gas Distribution würde ČEZ die Gasverteilung praktisch im gesamten Land mit Ausnahme der Hauptstadt kontrollieren. Das Gassystem stünde somit unter der vollständigen Kontrolle staatlich kontrollierter Unternehmen. Dies ist der Höhepunkt mehrjähriger grundlegender Veränderungen in der Eigentümerstruktur der gesamten Branche, in der sich die meisten Vermögenswerte im Besitz privater ausländischer Investoren befanden.

HN war Ende Juli die erste Zeitung, die berichtete, dass der deutsche Energiekonzern E.ON Gas Distribution, ein Gaspipelinenetz in der Region Südböhmen und einem Teil des Vysočina- Kreises, verkauft. Informationen aus zwei anonymen Quellen aus Energiekreisen zufolge verhandelt E.ON derzeit nur noch mit ČEZ, mit dem es eine sogenannte Exklusivitätsvereinbarung unterzeichnet hat.
„Wir kommentieren diese Sachen nicht“, antwortete der ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž. „Normalerweise kommentieren wir Marktspekulationen über unsere Unternehmen nicht“, sagte E.ON-Sprecher Tomáš Leixner.

Gas Distribution wurde letztes Jahr gegründet, als E.ON, vereinfacht gesagt, sein gesamtes Gasgeschäft in Tschechien an das Unternehmen übertrug. Dies war bereits ein Vorbote des Verkaufs. Gas Distribution beliefert rund 730.000 Einwohner mit Gas, verwaltet ein viertausend Kilometer langes Gasleitungsnetz und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,3 Milliarden Kronen bei einem Nettogewinn von rund 117 Millionen Kronen.

Der Wert der Transaktion dürfte im höheren Milliardenbereich liegen. Das Beratungsunternehmen EY, das Ende des letzten Jahres eine Bewertung für die Abspaltung der Gasanlagen erstellen ließ, bezifferte deren Wert auf 8,6 Milliarden Kronen. Der Wert der Vermögenswerte einschließlich Schulden beläuft sich somit auf 9,4 Milliarden Kronen. Einige Experten für Unternehmensverkäufe gehen jedoch davon aus, dass der Preis unter diesen Beträgen liegen wird.

Quellen aus der Energiebranche gehen davon aus, dass der Preis durch Europas Weg zur Klimaneutralität beeinflusst wird. Die EU will dies bis zum Jahr 2050 erreichen, doch ab diesem Jahr sollte der fossile Rohstoff theoretisch nicht mehr genutzt werden. „In 25 Jahren werden Gasleitungen nach aktuellen Annahmen nicht mehr benötigt“, sagt die HN-Quelle und fügt hinzu, dass ähnliche Investitionen in der Regel mit einem längeren Zeithorizont getätigt werden.
Andererseits wird die Attraktivität von Gasleitungen dadurch erhöht, dass es sich um ein relativ sicheres, reguliertes Geschäft handelt. Dank der Genehmigung der neuen Methodik zu Jahresbeginn ist klar, unter welchen Bedingungen die Gasverteilung in den nächsten fünf Jahren funktionieren wird und welche Einnahmen zu erwarten sind. „Darüber hinaus ist ČEZ das einzige Unternehmen, für das dies auch einen Synergieeffekt hat“, fügt die HN-Quelle hinzu und fügt hinzu, dass das halbstaatliche Unternehmen bereits den größten Gasverteiler, GasNet, kontrolliert. Sollte CEZ jetzt Gas Distribution tatsächlich kaufen, würde die Gasinfrastruktur in Tschechien faktisch verstaatlicht.

Ursprünglich waren mehrere Investoren an Gas Distribution interessiert. Beispielsweise EPH der Milliardäre Daniel Křetínský und Patrik Tkáč, der ungarische Konzern MVM, der in Tschechien über das Unternehmen Innogy tätig ist, die KKCG-Gruppe von Karel Komárek oder Creditas von Pavel Hubáček.

Die Hauptgasleitungen, oder einfach die „großen“ Gasleitungen, werden seit dem Jahr 2023 vom Staat kontrolliert. Damals kaufte der Betreiber des Stromübertragungssystems ČEPS das Unternehmen Net4Gas von Allianz Infrastructure und Borealis Novus Parent für acht Milliarden Kronen. Es betreibt Gaspipelines mit einer Länge von fast viertausend Kilometern. Im selben Jahr übernahm ČEPS sechs unterirdische Gasspeicher vom deutschen Konzern RWE für 360 Millionen Euro (damals 8,8 Milliarden Kronen).

Was die Gasverteilung an Kunden, also „kleine“ Gasleitungen, betrifft, wird fast das gesamte Land von ČEZ kontrolliert – mit Ausnahme von Südböhmen und Vysočina, wo jetzt noch Gas Distribution tätig ist, sowie Prag. Dort fallen die Gaspipelines unter die Prager Gasgesellschaft (Prazska plynarenska). Aber auch diese kann nicht als typisches Privatunternehmen betrachtet werden, da sie sich zu 100 % im Besitz der Hauptstadt befindet. ČEZ wurde im vergangenen Jahr zu einem dominanten Akteur bei „kleinen“ Gasleitungen, als es für mehr als 21 Milliarden Kronen eine Mehrheitsbeteiligung von 55,21 Prozent an der Vertriebsgesellschaft GasNet vom australischen Finanzunternehmen Macquarie Asset Management und dem Pensionsfonds Australian Retirement Trust kaufte.

Wenn der Verkauf von Gas Distribution zustande kommt, wäre dies einer der größten Deals auf dem tschechischen Markt in diesem Jahr.

Quelle: https://archiv.hn.cz/c1-67773340-stat-j ... roma-firma
/gr/




Vorstadt- Sommercamps unter Kühltürmen
14.08.2025 Naše Pravda Seite: 23

Fünfzig Kinder von Mitarbeitern des Kernkraftwerks Dukovany erleben in den diesjährigen Ferien zwei Wochen voller Spaß, Abenteuer und Wissen. Die Energiewirtschaft unterstützt die Eltern ihrer Mitarbeiter in den Sommermonaten regelmäßig bei der Kinderbetreuung. Fünfzig Kinder nehmen an zwei wöchentlichen Sommercamp - Läufen teil.

Bei der Vorbereitung des Programms schlossen sich die Energiearbeiter mit den Freizeitorganisatoren aus Třebíč, Ivančice und dem nahegelegenen Dorf Rouchovany zusammen und boten den Kindern eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Woche. In der ersten Woche lernten die Kinder die Arbeit und Ausrüstung der Feuerwehrleute von Dukovany kennen, lernten die Ausrüstung der Spezialeinheit der tschechischen Polizei kennen und besichtigten die Notunterkunft. Außerdem gab es einen Ausflug zum Bauernhof in Rouchovany, wo sie die Tiere streicheln und füttern oder einen Sportnachmittag mit Unihockeytraining unter Anleitung der Trainer der Snipers Třebíč verbringen konnten.

Die Kinder waren sehr interessiert am Besuch des Simulators. Unter der Aufsicht erfahrener Ausbilder erlebten sie selbst, wie anspruchsvoll die Arbeit der Bediener des Kernreaktors ist.

»Ich freue mich immer auf das Sommer - Camp in Dukovany. Ich gehe gerne mit meiner Mutter zur Arbeit. Ich genieße Spiele, Basteln und wenn wir in die Notunterkunft schauen. „Hier wird auch gut für uns gekocht“, lobte die achtjährige Marie, die zum dritten Mal im Camp Dukovany ist.

Auch im zweiten Camp erwartet die Kinder ein abwechslungsreiches Programm. Anders als beim vorherigen, das sich auf die Sprache konzentrierte, richtet sich dieses an junge Sportler.
/gr/




Der Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ruft neue Bedürfnisse der Gemeinden aus
14.08.2025 Naše Pravda (vž) Seite: 7

Die Verhandlung der externen Arbeitsgruppen zum Aktionsplan der Region Südmähren zur Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany, die in Brünn stattfand, erzielte Fortschritte bei der Erstellung einer Übersicht über die damit verbundenen Bedürfnisse der umliegenden Städte und Gemeinden in den Regionen Rosice, Ivančice und Mährisch-Krumau.

Experten bereiten Projekte für die Erteilung von rund 14 Baugenehmigungen für den Bau von Tranportstrecken vor, damit der Bau des nächsten Kernkraftwerksblocks in Dukovany im Jahre 2030 beginnen und im Jahre 2035 Kernbrennstoff verladen werden kann. Laut Kommunikationsstrategie wurden für die notwendigen Transportstrecken zum Kraftwerk Mittel in Höhe von 15 Milliarden Kronen zugesagt. Auf ausgewählten Strecken müssen geeignete Straßen und stabilere Brücken gebaut werden. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden haben die Möglichkeit, Vorschläge für Verbesserungsvorschläge in den Aktionsplan einzubringen, z. B. für Bushaltestellen, beleuchtete Kreuzungen, Unterführungen, Lärmschutzwände, verstärkte Brücken. Sie fordern oft auch eine Verkehrslastmodellierung. Dies erweckt nämlich bei den Anwohnern die Sorge, dass ihre friedliche Lebensweise verloren geht, wenn künftig Lastwagen zum Kraftwerk an ihren Fenstern vorbeifahren.

Die Verwaltungen der Städte und Gemeinden in der Umgebung von Rosice, Ivančice und Mährisch-Krumau erstellen eine Liste der Maßnahmen zur Stärkung der Kapazitäten, um den Lebensunterhalt Tausender neuer Bauarbeiter und anschließend den Betrieb von Duovany II zu sichern.

Die Regionen Vysočina und Südmähren versuchen, genügend qualifizierte Fachkräfte, darunter auch integrierte Ausländer, zu finden oder auszubilden und ihnen das Wohnen in der Umgebung von Dukovany zu ermöglichen. Die Rathäuser planen neue Wohnsiedlungen und Gebiete für den Bau von Einfamilienhäusern.

Darüber hinaus muss dort die notwendige Sicherheit durch den Bau von Ingenieurnetzen (Wasserleitungen, Kanalisation, Elektrifizierung des Gebiets, Gasversorgung, Telekommunikationskabel usw.) geschaffen werden. Lokale Straßen und Parkplätze, ein kommerzielles Netz, Dienstleistungen, Schulen, Gesundheitszentren, soziale Einrichtungen für ältere Menschen, öffentliche Verkehrsmittel in das Gebiet und viele andere Notwendigkeiten müssen geschaffen werden.

Für kleinere Maßnahmen der Gemeinden stehen Zuschüsse von bis zu einer Million Kronen zur Verfügung (einschließlich des beantragten Baus des Radwegs Dukovany – Moravský Krumlov). Zur Deckung des neuen Bedarfs wollen die Bürgermeister eine neue Institution nutzen – die Gemeinschaft der Gemeinden.
/gr/



Sommeruniversität in Temelín
14.08.2025 Pravo Seite: 16

Insgesamt 33 Studierende von Fachhochschulen und Universitäten besuchten kürzlich die Sommeruniversität im Kernkraftwerk Temelín. Zwei Wochen lang besuchten sie 30 Vorlesungen und besichtigten normalerweise unzugängliche Gebiete.

„Die Studierenden besuchten die Kontrollzone, den Maschinenraum, die Notrufzentrale und das Strahlungsüberwachungslabor. Sie erfuhren theoretisches Wissen direkt von Experten. Viele von ihnen haben bereits Angebote für zukünftige Jobs erhalten“, sagte Marek Sviták, Sprecher des Kraftwerks Temelín.

Eine von ihnen ist Sarah Markvartová, die im fünften Jahr an der Tschechischen Technischen Universität CVUT studiert. In einem Jahr könnte sie mit der Vorbereitung auf die Position einer Turbinen- Operatorin im Kraftwer beginnen. „Die Sommeruniversität war für mich eine gute Möglichkeit, das Kraftwerk kennenzulernen. Der Kühlturm, für dessen Bau 63.000 Tonnen Material verwendet wurden, hat mich sehr interessiert. Ich möchte gerne die Stelle als Sekundärkreislauf - Operator übernehmen, die notwendigen psychologischen Tests habe ich bereits absolviert“, sagte eine der Studentinnen.


Jonáš Venc von der Fakultät für Mathematik und Physik der Karls-Universität erwägt ebenfalls eine Karriere in der Kernenergie. „Am meisten interessierte mich der Blockkontrollraum-Simulator, in dem wir sahen, wie das Kraftwerk gesteuert wird. Und ich habe gerade das Angebot für einen Block - Bediener bekommen.“

ČEZ intensiviert seine Rekrutierungsaktivitäten und konzentriert sich neben Bedienern und Opertoren auch auf Maschinisten, Elektriker und Werkstoffingenieure. „Der Generationswechsel, den Temelín derzeit durchläuft, sowie die Vorbereitung neuer Kernenergiequellen, ob große Blöcke oder kleine modulare Reaktoren, bieten großartige Chancen für die Menschen“, ergänzte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands und Leiter der Abteilung Kernenergie.

Foto: Die Studenten besichtigten verschiedene Stellen in Temelín, darunter den Maschinenraum mit einer Dampfturbine.
/gr/


China beginnt mit dem Bau des neuen Kernkraftwerks Jinqimen mit sechs Blöcken
13. August 2025, oenergetice.cz
Autor: Jiří Salavec

China hat offiziell mit dem Bau eines weiteren neuen Kernkraftwerks begonnen. Im Rahmen einer feierlichen Grundsteinlegung gossen Bauarbeiter den ersten Beton für den Bau von Block 1 des Kernkraftwerks Jinqimen. Sechs Kernkraftwerksblöcke vom Typ Hualong One mit einer Leistung von jeweils 1.200 MW sollen schrittweise auf dem Gelände errichtet werden. Nach ihrer Fertigstellung wird das Kraftwerk jährlich 55 TWh Strom ins Netz einspeisen. In diesem Jahr feiert der chinesische Reaktortyp Hualong One den zehnten Jahrestag des Baubeginns des ersten Blocks dieses Typs.

Das chinesische Unternehmen China National Nuclear Corporation (CNNC) gab den offiziellen Baubeginn des neuen Kernkraftwerks Jinqimen bekannt. Beim ersten Spatenstich am 10. August wurde der erste Beton für den Bau des ersten Kraftwerksblocks gegossen. CNNC erhielt Anfang August von den chinesischen Behörden die Baugenehmigung für die ersten beiden Blöcke.

„Wir sind davon überzeugt, dass die eingereichten Antragsunterlagen den einschlägigen nationalen Gesetzen und Vorschriften zur nuklearen Sicherheit entsprechen und dass die Konstruktionsprinzipien und der sicherheitsrelevante Betrieb der Blöcke 1 und 2 des Kernkraftwerks Jinqimen den Anforderungen der chinesischen nuklearen Sicherheitsvorschriften entsprechen“, erklärte die chinesische Nuklearsicherheitsbehörde bei der Erteilung der Baugenehmigung.

Das Unternehmen plant den Bau und Betrieb von insgesamt sechs Hualong-One-Kernkraftwerksblöcken im Kernkraftwerk Jinqimen. Nach Fertigstellung wird das Kraftwerk über eine installierte Leistung von 7,2 GW (brutto) verfügen und voraussichtlich jährlich 55 TWh Strom erzeugen. Jinqimen ist das dritte Kernkraftwerk von CNNC in der Provinz Zhejiang.

Der Bau der beiden Blöcke in der ersten Phase wurde Ende 2023 vom Staatsrat genehmigt, und die vorbereitenden Bauarbeiten auf dem Gelände begannen Anfang des letzten Jahres.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... esti-bloky
/gr/




NASA beschleunigt Pläne zur Stationierung eines Atomreaktors auf dem Mond bis 2030
13. 8. 2025 AC 24


US-Verkehrsminister Sean Duffy gab bekannt, dass die USA als erstes Land einen Atomreaktor auf dem Mond stationieren wollen. Zuvor hatte er die Raumfahrtbehörde NASA per interner Direktive angewiesen, den Plan zu beschleunigen.

„Wir werden die Kernspaltung auf die Mondoberfläche bringen, um unsere Basis mit Energie zu versorgen“, schrieb Duffy am Donnerstag Ortszeit im sozialen Netzwerk X.

„Wer im Weltraum führend ist, wird auch auf der Erde führend sein.“

Die von Duffy verfasste Richtlinie – zuerst von Politico veröffentlicht und von AFP eingesehen – fordert die NASA auf, innerhalb von fünf Jahren einen Atomreaktor zu bauen, der zur Energieerzeugung auf dem Mond genutzt werden könnte.

Es ist Duffys erste größere Änderung seiner Politik, seit Präsident Donald Trump ihn zum kommissarischen Leiter der Raumfahrtbehörde ernannt hat. Sie erfolgt nur drei Monate, nachdem China und Russland angekündigt hatten, ein gemeinsames Projekt zur Stationierung eines Atomkraftwerks auf dem Mond zu erwägen.

Aber was würde ein Kernreaktor leisten? Und was treibt dieses neue Wettrennen im Weltraum an?

Warum sollte man einen auf dem Mond stationieren?...

Ein Kernreaktor wäre für Langzeitaufenthalte auf dem Mond nützlich, da die Trump-Regierung die Weltraumforschung wiederbeleben will.

Ein Mondtag dauert auf der Erde vier Wochen, mit zwei Wochen ununterbrochenem Sonnenlicht, gefolgt von zwei Wochen kalter Dunkelheit.

Dieser Zyklus macht es für ein Raumschiff oder eine Mondbasis schwierig, allein mit Solarzellen und Batterien zu überleben.

Eine von der Sonne unabhängige Energiequelle wäre der Schlüssel, um eine menschliche Präsenz auf der Mondoberfläche mindestens zehn Jahre lang aufrechtzuerhalten, erklärte die NASA bereits.

Duffy erwähnt in seiner internen Richtlinie auch Pläne Chinas und Russlands, bis Mitte der 2030er Jahre einen Reaktor auf dem Mond zu stationieren.

„Das erste Land, das dies tut, könnte möglicherweise eine Sperrzone ausrufen, was es den Vereinigten Staaten erheblich erschweren würde, eine geplante Präsenz auf dem Mond, Artemis, zu etablieren, falls sie nicht als die Ersten dort wären“, schrieb er laut AFP.

Artemis bezieht sich auf das Monderkundungsprogramm der NASA, das darauf abzielt, bis 2026 vier Astronauten zur Mondoberfläche zu schicken, um eine dauerhafte Präsenz in der Nähe des Südpols zu etablieren.

Duffy weist weiter darauf hin, dass dies den Weg für die Marserkundung ebnen würde.

„Um diese kritische Technologie zur Unterstützung einer zukünftigen Mondwirtschaft, der Hochleistungsenergieerzeugung auf dem Mars und zur Verbesserung unserer nationalen Sicherheit im Weltraum richtig voranzutreiben, ist es unerlässlich, dass die Agentur schnell handelt“, sagte er.

Angesichts des erneuten Wettbewerbs um die Vorherrschaft im Weltraum – mehr als 50 Jahre nachdem der Kalte Krieg den ersten Menschen auf dem Mond betrat – ist es erwähnenswert, dass gemäß einem UN-Vertrag von 1967 kein Staat den Mond besitzen kann.

Quelle. https://www.ac24.cz/zpravy-ze-sveta/nas ... g_rewarded
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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Tel: 603 805 799
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