Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Fr 9. Mai 2025, 07:41
Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien zum Thema Kernkraft vom 9.Mai 2025:
Die Firma KHNP hat ihre ersten verbindlichen Verträge abgeschlossen. Aber die Verzögerung des Projekts Dukovany schadet der gesamten Branche
7.5.2025
Seznam Zpravy
Sofie Krýžová
Das koreanische Unternehmen KHNP hat die ersten verbindlichen Verträge mit tschechischen Unternehmen abgeschlossen, die sich am Bau neuer Blöcke in Dukovany beteiligen sollen. Die Verzögerung bei der Vertragsunterzeichnung, die bisher gerichtlich untersagt wurde, ist nach Angaben eines wichtigen Zulieferers auch eine Komplikation für die Industrie.
Das koreanische Unternehmen KHNP hat zugesagt, dass 30 Prozent der Lieferungen für den Bau der neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany von den geplanten 60 aus Tschechien kommen werden. Obwohl der endgültige Vertrag mit CEZ aufgrund der einstweiligen Verfügung des Gerichts heute nicht unterzeichnet werden konnte, wurden mit Vertretern der heimischen Industrie Verträge über künftige Verträge geschlossen.
Das Kreisgericht in Brünn hat am Dienstag, einen Tag vor der Vertragsunterzeichnung, entschieden, dass der Jahrhundertvertrag über die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zwischen dem Staat und dem koreanischen Unternehmen KHNP nicht unterzeichnet wird. Das Gericht blockiert die endgültige Unterzeichnung des Vertrags über den Bau der Kernkraftwerksblöcke mit einer vorläufigen Maßnahme/einstweiligen Verfügung. Der Richter sagte, es müsse das Ende des Prozesses abgewartet werden, der wegen einer Klage des gescheiterten französischen Unternehmens EDF geführt wird.
"Die Tatsache, dass wir heute hier stehen, ist ein klarer Beweis dafür, dass es uns mit dem Projekt der Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ernst ist, und wenn es irgendein Hindernis gibt, werden wir es gemeinsam überwinden, schon aus dem Grund, weil der Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ein Projekt von strategischer Bedeutung ist, nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Industrie und der Energieversorgung in der Tschechischen Republik, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit", sagte der Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN).
Insgesamt wurden 12 Verträge zwischen der Firma KHNP und Vertretern tschechischer Unternehmen unterzeichnet. Darunter war ein Rahmenvertrag über die Lieferung eines Maschinenraums und einer Turbine zwischen KHNP, Doosan und Doosan Škoda Power.
Weitere Vereinbarungen wurden von KHNP mit dem Lieferanten Škoda JS, den Unternehmen Metrostav DIZ, ZAT OSC, I&C Energo, Nuvia und SPS unterzeichnet.
"Es gibt Unternehmen, die über 80 Jahre Erfahrung und hervorragende Kenntnisse in der Nuklearindustrie verfügen", sagte An Dok-kun, Industrieminister der Republik Korea. "Ich werde mein Bestes tun, um dafür zu sorgen, dass die Verträge eingehalten werden", fügte er hinzu.
"Die Verhandlungen waren lang, sie waren hart, aber sie waren sehr fair. Am Ende gaben sich beide Seiten die Hand und erklärten, dass sie mit den Ergebnissen der Verhandlungen zufrieden seien", so Vlcek.
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... ysl-276047
/gr/
Das Tauziehen um Dukovany. Beschwerde gegen die Blockade der Unterzeichnung des endgültigen Vertrags
7. Mai 2025 MF DNES
Das Unternehmen Elektrárna Dukovany II (EDU II), das für die Ausschreibung des Atomkraftwerks zuständig ist, wird sich gegen die einstweilige Verfügung wehren. Damit hat das Kreisgericht in Brünn die Unterzeichnung des endgültigen Vertrags über die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany blockiert. Das Unternehmen wird demnächst eine Kassationsbeschwerde beim Obersten Verwaltungsgericht einreichen, sagte der Chef des Unternehmens, Petr Závodský. Das Unternehmen glaubt, dass das Oberste Gericht zu seinen Gunsten entscheiden wird.
Das Brünner Gericht erließ die einstweilige Verfügung auf Antrag der französischen Firma EDF, die die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (UOHS) angefochten hatte. Die Firma EDU II, die zu 80 Prozent dem Staat und zu 20 Prozent der Firma CEZ gehört, wollte den Vertrag am Mittwoch unterzeichnen.
Durch die gerichtliche Klage vom Dienstag wurde die Unterzeichnung des Vertrags jedoch verschoben. Das Gericht hat noch nicht über die Klage der EDF entschieden. Aufgrund der Verzögerung bei der Atomausschreibung muss EDU II KHNP und EDF bitten, die Gültigkeit ihrer Angebote für Dukovany zu verlängern.
Nach Ansicht der Firma EDU II hat das Kreisgericht das öffentliche Interesse an der Sicherstellung der künftigen Stromversorgung des Landes, das mit dem gesamten Dukovany-Vertrag verbunden ist, nicht angemessen berücksichtigt. "Unsere Interessen, die der Bürger der Tschechischen Republik und unserer Aktionäre sind dadurch verletzt", sagte Závodský.
"Wir arbeiten bereits an der Kassationsbeschwerde. Ich gehe davon aus, dass wir sie nächste Woche einreichen können, wir haben dafür zwei Wochen Zeit", bestätigte Petr Závodský, Generaldirektor des Unternehmens Kraftwerk/Elektrárna Dukovany II, gegenüber iDNES.cz. Er bekräftigte, dass das Unternehmen die Entscheidung des Kreisgerichts in Brünn respektiert, aber glaubt, dass sie nicht korrekt war.
"Wir sind der Meinung, dass einige Dinge nicht berücksichtigt wurden, insbesondere die Tatsache, dass wir auf der Grundlage der Entscheidung der Regierung über die Sicherheitsausnahme in der Ausschreibung gehandelt haben. Und zweitens, dass das öffentliche Interesse in diesem Fall das Interesse von EDF bei weitem überwiegt", sagte er. Es ist jedoch noch nicht klar, wie lange das Oberste Verwaltungsgericht brauchen wird, um über die Beschwerde zu entscheiden.
Závodský wiederholte am Dienstag den Appell des Unternehmens an EDF, in dem er das französische Unternehmen aufforderte, sein Angebot für den Bau der Atomblöcke in Dukovany zu veröffentlichen. Er betonte, dass das ausgewählte Angebot der koreanischen Firma KHNP in jeder Hinsicht besser sei. Gleichzeitig warnte er, dass das tschechische Unternehmen Schadenersatz von EDF fordern werde, falls das Gericht die französische Klage als unbegründet erachte. Das französische Unternehmen hat sich nicht dazu geäußert.
"Wir fordern die Firma EDF auf, ihr Angebot zu veröffentlichen, wenn sie so brillant war. Es ist lächerlich, dass ihr Preis vergleichbar war. Handelte es sich also auch um einen Dumpingpreis? Es ist nicht fair, wenn der tschechischen Seite vorgeworfen wird, nicht transparent zu sein", betonte Závodský.
Er bekräftigte, dass das Interesse der tschechischen Seite nicht darin bestehe, das Projekt zu verzögern. "Wir sprechen vor allem darüber, ob wir im Jahr 2036 genug Strom haben werden. Wir wissen, dass wir die Kohlekraftwerke abschalten müssen, und wir wollen natürlich, dass die tschechische Industrie hier bleibt. Das bedeutet, dass wir genügend Strom zu Preisen haben müssen, die für Unternehmen wettbewerbsfähig sind", sagte der Direktor der Firma EDU II.
CEZ-Vorstandsmitglied Tomáš Pleskač sagte, CEZ habe EDF während der Ausschreibung wiederholt darauf hingewiesen, dass sie nicht zu den "Spitzenreitern" gehöre, und man habe ihnen auch gesagt, was sie verbessern sollten und was der Konkurrent besser könne. "Wir hatten mehrere Gesprächsrunden mit EDF, und das Unternehmen hat in seinem endgültigen Angebot keine Verbesserungen vorgenommen", sagte er.
Schaden in Höhe von Hunderten Millionen Kronen
Die Regierung hatte im Juli des letzten Jahres beschlossen, zwei neue Kernreaktoren zu bauen. Sie zog das Angebot der koreanischen KHNP dem der französischen EDF vor.
Ein weiterer Bieter - Westinghouse - war zuvor aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Sowohl EDF als auch Westinghouse haben die Ausschreibung bei der Antimonopolbehörde angefochten, die sich seit mehreren Monaten mit dem Fall befasst hat. Die Behörde wies die Einwände schließlich zurück, und der Vorsitzende Petr Mlsna wies am 24. April auch den Einspruch der Unternehmen zurück.
Laut Beneš ist es noch zu früh, um den Schaden zu beziffern, der durch den Aufschub des endgültigen Vertrags zu Dukovany entstanden ist. Dies hängt vom genauen Zeitpunkt der Verzögerung der Ausschreibung ab. "Wenn es sich um ein paar Monate handelt, geht es um Hunderte von Millionen Kronen. Wir werden alles tun, um die Verzögerung so kurz wie möglich zu halten", versicherte der ČEZ-Chef. Wie er hinzufügte, glaubt er, dass das Gericht
die Korrektheit des Ausschreibungsverfahrens letztendlich anerkennen wird.
Quelle:
https://www.idnes.cz/zpravy/domaci/edu- ... domaci_idh
/gr/
CEZ-Chef: Wir würden niemals einen Vertrag mit EDF über die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany unterzeichnen
ČTK, 7. Mai 2025
Der finanzielle Schaden, der durch die Verzögerung des endgültigen Vertrags zu Dukovany verursacht wird, könnte sich auf Hunderte Millionen Kronen belaufen, wenn es zu einer mehrmonatigen Verzögerung kommt. Es wird von der genauen Zeit der Verzögerung der Ausschreibung abhängen, sagte Daniel Beneš, der Chef des Energieunternehmens CEZ. Er glaubt, dass das Gericht letztendlich die Richtigkeit der Ausschreibung anerkennen wird. Das Unternehmen will den Schaden von der französischen EDF zurückfordern.
Er sagte auch, dass das Angebot von EDF in der Ausschreibung nicht vorteilhaft war und die tschechische Seite es niemals unterschreiben könnte.
Benes sagte, es sei noch zu früh, den Schaden genauer zu beziffern, es hängt davon ab, wie sehr sich die Unterzeichnung der endgültigen Verträge verzögern würde. "Wenn sich die Unterzeichnung um mehrere Monate verzögert, geht es um Hunderte von Millionen Kronen. Wir werden alles tun, um die Verzögerung so gering wie möglich zu halten", sagte der ČEZ-Chef.
Die Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblocks zieht sich schon seit vielen Jahren hin. Neben EDF war auch das koreanische Unternehmen KHNP in der letzten Runde dabei, das den Zuschlag erhielt. Am Dienstag hat das Kreisgericht in Brünn die geplante Unterzeichnung des endgültigen Vertrags für Dukovany durch eine vorläufige Maßnahme/einstweilige Verfügung blockiert. Die Entscheidung erging auf Antrag der Firma EDF, die gegen die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) geklagt hatte.
Beneš ist jedoch nach wie vor von der Korrektheit der Ausschreibung überzeugt und lässt nicht zu, dass das Gericht die gesamte Ausschreibung annullieren könnte. Gleichzeitig erwartet er, dass EDF alle Möglichkeiten nutzen wird, um die Ausschreibung zu erschweren.
Benes kritisierte auch einige Äußerungen der französischen Firma zur Ausschreibung, die das ausgewählte KHNP-Angebot als unrealistisch und Dumping in Frage stellte. Laut Benes hätte das von EDF im Rahmen der Dukovany-Ausschreibung vorgelegte Angebot von tschechischer Seite niemals unterzeichnet werden können.
Die Firma EDU II, die sich zu 80 Prozent im Besitz des Staates und zu 20 Prozent im Besitz von CEZ befindet, wollte den Vertrag am Mittwoch unterzeichnen. Durch den Gerichtsbeschluss vom Dienstag wird die Unterzeichnung des Vertrages verschoben. Das Gericht hat jedoch noch nicht über die Klage der EDF entschieden. EDU II hat angekündigt, gegen die einstweilige Verfügung vor dem Obersten Verwaltungsgericht zu klagen.
Der Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik wird voraussichtlich der größte inländische Auftrag sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. Der erste Reaktorblock in Dukovany soll im Jahr 2036 fertiggestellt werden.
Quelle:
https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... i-40520230
/gr/
Die Regierung hat das Einverständnis zur Unterzeichnung des Vertrags zum Bau neuer Kernkraftwerksblöcke erteilt, sobald dies möglich sein wird
7. Mai 2025
vldaa.cz
Premierminister Petr Fiala traf sich am Mittwoch, den 7. Mai 2025, mit dem Minister für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea, An Tuk-kun, in der Straka-Akademie, um die Ausschreibung für den Bau neuer Atomblöcke in Dukovany zu besprechen. Während des Besuchs unterzeichneten die Industrieminister beider Länder Vereinbarungen über die Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Kernenergie und über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Förderung des Batterien-Ökosystems. Vertreter tschechischer und koreanischer Unternehmen schlossen außerdem eine Reihe von Vereinbarungen, die einen wichtigen Schritt bei der Vorbereitung des Baus des neuen Kernkraftwerks-Projekts in Dukovany darstellen und die Beteiligung der tschechischen Industrie deutlich verstärken. Die Regierung gab auf ihrer Sitzung ihr Einverständnis, so bald wie möglich einen Vertrag über den Bau neuer Kernkraftwerke zu unterzeichnen.
"Die Tschechische Republik muss so energieautark wie möglich sein. Mit der Ausschreibung haben wir vor allem drei Ziele verfolgt. Wir wollten, dass die neuen Blöcke Energie zu möglichst niedrigen Kosten produzieren, wir wollten, dass tschechische Unternehmen so weit wie möglich am Bau selbst beteiligt werden, und wir wollten eine Garantie für eine schnelle und zuverlässige Fertigstellung der Blöcke. Das Angebot von KHNP war in jeder Hinsicht das beste. Deshalb wurde es als empfohlener Auftragnehmer ausgewählt, und deshalb haben wir heute die Unterzeichnung des Vertrags zwischen KHNP und EDU II genehmigt. Die Regierung respektiert die einstweilige Verfügung des Gerichts und damit den Aufschub der Vertragsunterzeichnung. Wir wollen jedoch, dass alle Aufgaben auf unserer Seite erledigt werden, damit die Unterzeichnung stattfinden kann, sobald das Gericht sie genehmigt, und wir uns nicht um einen Tag verzögern", sagte Premierminister Petr Fiala.
Angesichts der geschätzten Aussichten für den künftigen Energieverbrauch in der Tschechischen Republik, der fortschreitenden Anforderungen an die Dekarbonisierung und unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit wurde bei der Vorbereitung des neuen Kernkraftwerksprojekts beschlossen, den ursprünglichen Plan auf den Bau von zwei Blöcken (EDU 5 und EDU 6) auszuweiten. Ein wirtschaftlicher Vergleich der in Betracht gezogenen Optionen zeigte, dass im Falle des Baus von zwei Doppel-Blöcken erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden könnten. Aus demselben Grund wurde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, nach Fertigstellung der neuen Dukovany-Blöcke einen weiteren Doppelblock am Standort Temelín zu bauen, idealerweise in Zusammenarbeit mit demselben Auftragnehmer.
Der Lieferant der neuen Blöcke, das koreanische Unternehmen KHNP, ging aus einem anspruchsvollen Ausschreibungsverfahren hervor. Im Vergleich zu den anderen Bietern bot es nicht nur die besten Bedingungen für die Tschechische Republik und ihre Bürger, sondern auch die besten Garantien, dass es diese Bedingungen erfüllen würde. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen, den Vertrag mit diesem Unternehmen abzuschließen.
"Das Ausschreibungsverfahren bot uns die Möglichkeit, verschiedene Angebote zu vergleichen und so die günstigsten Bedingungen für die Tschechische Republik zu erzielen. Der Preis pro Block des von KHNP in Dukovany zu bauenden Kraftwerks entspricht den angekündigten Preisen von 200 Mrd. CZK im Jahr 2024, was einen Strompreis von unter 90 Euro pro Megawattstunde bedeutet", sagte Finanzminister Zbyněk Stanjura und fügte hinzu, dass sich das Untrnehmen Elektrárna Dukovany II gegen die gestrige Entscheidung des Kreisgerichts in Brünn mit einer Kassationsbeschwerde wehren wird, die sie so bald wie möglich beim Obersten Verwaltungsgerichtshof einreichen wird. "Wir sind davon überzeugt, dass das Verfahren der Angebotsbewertung korrekt und im Einklang mit den geltenden Gesetzen durchgeführt wurde. Ich glaube, dass das Gericht schnell entscheiden wird, damit wir mit den Vorbereitungen für den Bau der neuen Reaktorblöcke fortfahren können und dem Staat durch die Verzögerung kein Schaden entsteht", fügte Minister Stanjura hinzu.
Der Bau wird für die Tschechische Republik große wirtschaftliche, soziale und energiepolitische Vorteile mit sich bringen: Neben der Stärkung der Energiesicherheit wird er die Wirtschaft erheblich ankurbeln und die Voraussetzungen für den langfristigen Wohlstand der gesamten Tschechischen Republik und insbesondere der Region Vysočina und der angrenzenden Regionen schaffen.
Am Vormittag schlossen Vertreter tschechischer und koreanischer Unternehmen 12 Verträge über künftige Verträge und Memoranden, die einen wichtigen Schritt in der Vorbereitung des Projekts darstellen.
"Im Moment ist es wichtig, dass wir alles tun, um unmittelbar nach der Gerichtsentscheidung voranzukommen. Aus diesem Grund haben KHNP und andere Mitglieder des koreanischen Teams heute eine Reihe von Handelsverträgen und Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Zu den wichtigsten Vereinbarungen gehören der Rahmenvertrag über die umfassende Lieferung des Maschinenraums und der Vertrag über die Lieferung der Dampfturbine zwischen ŠKODA POWER, KHNP und DOOSAN. Dieser sehr technologieintensive Teil des Projekts kann bis zu 15-20% des Gesamtauftragsvolumens ausmachen und ermöglicht die Einbindung einer Reihe weiterer Unternehmen innerhalb der Škoda Doosan Power-Zuliefererkette. Insgesamt haben wir bereits 30 % der Beteiligung tschechischer Unternehmen geklärt. Das entspricht genau der Vereinbarung, die wir mit KHNP bei meinen Treffen in Seoul im Februar getroffen haben. Das Ziel einer rund 60-prozentigen Beteiligung der tschechischen Industrie ist nach wie vor gültig", sagte der Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček.
Während des Besuchs unterzeichneten die Industrieminister beider Länder:
- Abkommen zwischen dem Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik und dem Ministerium für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea über die Zusammenarbeit in der zivilen Kernenergie
- Memorandum of Understanding zwischen dem Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik und dem Ministerium für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Förderung des Ökosystems für Batterien.
Quelle:
https://vlada.gov.cz/cz/media-centrum/a ... ne-219607/
/gr/
„Ich würde keinen Vertrag mit EDF unterzeichnen“, sagt Benes. Der Schaden durch das Verbot der Unterzeichnung der Ausschreibung für Dukovany wird Hunderte Millionen betragen
9.5.2025 HN Seite 3 Jan Broz
Die ČEZ-Führung hat sich öffentlich ausführlich zu den aktuellen Ereignissen rund um die Fertigstellung neuer Atomblöcke in Dukovany geäußert. Dies geschah einen Tag nach der überraschenden Entscheidung des Kreisgerichts Brünn, das am Dienstag eine einstweilige Verfügung erließ, die die Unterzeichnung eines Vertrags zum Bau neuer Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany untersagte.
Die Vertragsunterzeichnung mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP (Korea Hydro & Nuclear Power) war für Mittwoch geplant.
Auffällig ist, dass der Vorstand von ČEZ unter der Leitung des Generaldirektors Daniel Beneš, der sich während der gesamten Laufzeit der Atomausschreibung mit äußerster Vorsicht zu diesem sensiblen Thema geäußert hatte, seine Rhetorik deutlich verschärft hat.
Dabei richtet sich CEZ vor allem gegen den unterlegenen Bieter um den Hundertmilliarden-Auftrag, den französischen Konzern EDF (Électricité de France), der das Ergebnis der Ausschreibung mehrfach angefochten hat, und zum Teil auch gegen das Gericht selbst. „Ich möchte nicht persönlich gegenüber EDF werden, aber ich würde den Vertrag, den sie uns angeboten haben, niemals unterschreiben“, sagte Beneš als Reaktion auf das Angebot des französischen Bieters.
Regierungs- und CEZ-Vertreter betonten wiederholt, dass das Angebot der südkoreanischen Firma KHNP in allen Punkten besser sei. Es wurde angeboten, in Dukovany zwei Atomblöcke für 407 Milliarden Kronen zu bauen. Nach Angaben der ČEZ-Führung bedeutet dies, dass der Preis für Strom aus den neuen Reaktoren bei den heutigen Preisen rund 90 Euro pro Megawattstunde betragen wird. Dies entspricht in etwa dem Niveau, auf dem an den Börsen derzeit Strompreise mit Lieferung für das nächste Jahr liegen.
Die CEZ-Leitung wies auch darauf hin, dass der Strompreis aus kürzlich fertiggestellten, im Bau befindlichen oder geplanten Kernkraftwerken in Europa höher sei. Für das britische Hinkley Point C werden voraussichtlich 140 Euro, für das polnische Lubiatowo-Kopalino 110 bis 135 Euro, für das ungarische Paks 90 bis 100 Euro und für die geplanten neuen Blöcke in Frankreich 100 Euro erwartet. „Und in Frankreich geschieht dies auf eigenem Territorium. In der Tschechischen Republik würden sie einen modifizierten Block auf einem anderen Territorium bauen, daher wäre der Preis wahrscheinlich noch höher“, sagte Beneš. Ihm zufolge würden tschechische Verbraucher in einem solchen Fall jedes Jahr sechs Milliarden Kronen mehr für Strom aus französischen Blöcken zahlen als für Strom aus koreanischen Blöcken.
Zu den genauen Details des französischen Angebots wollten sich Vertreter des Energiekonzerns unter Berufung auf die Vertraulichkeit nicht äußern. Sie bekräftigten jedoch ihre Forderung vom Dienstag, dass EDF das Angebot selbst veröffentlichen solle. Dann wäre ein transparenter Vergleich möglich, ob es besser ist als das Angebot von KHNP. EDF lehnte es ab, den Aufruf von ČEZ zu kommentieren.
Grund für die Komplikationen und die Verschiebung der Vertragsunterzeichnung, wegen der eine große südkoreanische Delegation nach Prag kam, ist die am vergangenen Freitag von EDF beim Kreisgericht Brünn eingereichte Klage. Darin fechten die Franzosen die vorherige Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) an, das ihre Einwände gegen das Ausschreibungsergebnis zurückgewiesen hatte. Das Gericht untersagte daraufhin den Abschluss des Vertrages bis zur abschließenden Entscheidung über die Klage.
Wie lange es dauern könnte, wollte die ČEZ-Geschäftsführung nicht abschätzen. Eine Verzögerung von mehreren Monaten würde jedoch laut Beneš einen Schaden in Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen bedeuten. ČEZ möchte diese Gelder von EDF zurückfordern, dessen Klage es als Schikane bezeichnet. „EDF will um jeden Preis sicherstellen, dass in Europa kein anderes Kraftwerk als ein französisches gebaut wird“, sagte der ČEZ-Chef.
Darüber hinaus plant das Energieunternehmen, den Erlass der einstweiligen Verfügung im Wege einer Kassationsbeschwerde vor dem Obersten Verwaltungsgericht (NSS) anzufechten. Diese wird voraussichtlich nächste Woche von der im Eigentum von ČEZ und dem Staat stehenden Firma Elektrárna Dukovany II (EDU II) eingereicht, die für den Bau der neuen Blöcke zuständig ist. ČEZ vertritt die Auffassung, dass in diesem Fall das öffentliche Interesse der Tschechischen Republik an der Versorgung mit bezahlbarem Strom den möglichen Schaden überwiegt, der EDF entstehen würde, wenn der Vertrag unterzeichnet würde und das Gericht anschließend entscheiden würde, dass der Wettbewerb nicht fair war. Das Kreisgericht hätte den Vertragsabschluss mit KHNP nicht untersagen dürfen. Die drei Richter sind jedoch anderer Meinung: Die möglichen Schäden durch Bauverzögerungen überwiegen ihrer Aussage zufolge nicht „das Interesse an der Einhaltung des Gesetzes und der Gewährleistung einer effektiven gerichtlichen Überprüfung“.
Selbst beim NSS ist nicht klar, wie lange es dauern könnte, bis die Rechtmäßigkeit der Beschwerde geklärt ist. „Ich glaube, wenn das dreiköpfige Gremium des Kreisgerichts in der Lage war, sich innerhalb von zwei Arbeitstagen eine vorläufige Meinung zu bilden, wird das Oberste Verwaltungsgericht diese nicht monatelang prüfen müssen“, fügte Beneš hinzu. Gleichzeitig kann er nicht akzeptieren, dass der Vertrag mit KHNP letztlich nicht unterzeichnet wird.
Statt der geplanten Unterzeichnung von drei „großen“ Verträgen für den Bau neuer Dukovany-Blöcke schlossen die KHNP-Vertreter in Prag letztlich mindestens zwölf verbindliche Verträge für künftige Aufträge mit tschechischen Lieferanten ab. Die Opposition und Teile der heimischen Industrie kritisieren, dass die Beteiligung heimischer Unternehmen am Bau nicht ausreichend gewährleistet sei. Mittlerweile ist es jedoch fast sicher, dass mehrere Unternehmen an dem Projekt teilnehmen werden, darunter Doosan Škoda Power, Škoda JS, ÚJV Řež, Metrostav, OSC, ZAT, Nuvia und I&C Energo.
/gr/
Was wird mit der Dukovany – Ausschreibung weiter sein?
9.5.2025 Denik N Michal Tomes Seite 3
Der Vertrag zur Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany sollte diese Woche unterzeichnet werden. Die gigantische Ausschreibung wurde jedoch vom Gericht vorerst gestoppt. Wir erläutern die wesentlichen Umstände.
Das Kreisgericht Brünn hat eine einstweilige Verfügung erlassen, die die Tschechische Republik daran hindert, einen Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP zu unterzeichnen, der den Bau von zwei neuen Atomreaktoren in Dukovany vorsieht. Wir erklären, was das für die Ausschreibung bedeutet und was hinter den Kulissen passiert ist.
WAS SAGTE DAS GERICHT IN BRÜNN?
Das Kreisgericht Brünn reagierte auf den Schritt des französischen Unternehmens EDF. Bei der Atomausschreibung scheiterte es, sein Angebot wurde im Vergleich zum koreanischen Konzern schlechter bewertet.
Die Franzosen hatten sich zuvor mit der Antimonopolbehörde wegen des Wettbewerbsergebnisses in Verbindung gesetzt, das EDF nicht zufriedenstellte. Also beschlossen sie, zu klagen.
Das Kreisgericht Brünn entschied in letzter Minute, eine einstweilige Verfügung zu erlassen. Der Vertrag zum Bau weiterer Blöcke sollte am Mittwoch, einen Tag nach der Gerichtsverhandlung, feierlich unterzeichnet werden. Spätestens bis zur Entscheidung des Gerichts wird die Zeremonie nicht stattfinden.
FÜR WIE LANGE BLEIBT DIE AUSSCHREIBUNG STECKEN BLEIBEN?
Die Aussagen der Regierungspolitiker sind nahezu identisch. Premierminister Petr Fiala (ODS) und Industrieminister Lukáš Vlček (STAN) appellierten an das Gericht, so schnell wie möglich zu entscheiden.
Nach Angaben von Deník N könnte der Fall tatsächlich relativ schnell verhandelt werden – innerhalb von Wochen bis mehreren Monaten. Das Brünner Gericht nannte jedoch keine konkreten Fristen. Klarer soll davon in dem Augenblick sein, wenn das Gericht die Anhörung anordnet.
„Das Gericht ist sich bewusst, dass die Entscheidung negative Konsequenzen mit sich bringt, die im Falle einer Verzögerung beim Bau neuer Atomkraftwerksblöcke in Dukovany eintreten könnten. Diese überwiegen jedoch nicht das Interesse an der Einhaltung des Gesetzes und der Gewährleistung einer wirksamen gerichtlichen Überprüfung“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gerichts.
WELCHE SZENARIEN DER WEITERENTWICKLUNG GIBT ES?
Sollte das Gericht der Antimonopolbehörde Recht geben, könnte im nächsten Schritt möglicherweise ein Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen unterzeichnet werden.
Andernfalls würde der Fall an das Antimonopolamt zurückverwiesen, das erneut über die Angelegenheit entscheiden würde.
Gleichzeitig haben jedoch beide Parteien die Möglichkeit, Kassationsbeschwerde einzulegen. Dies ist ihnen allerdings nur aufgrund einer Entscheidung des Kreisgerichts möglich. Gegen die einstweilige Verfügung selbst, die derzeit die Unterzeichnung des Vertrags zur Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany untersagt, könne man vor dem rechtskräftigen Urteil nach Aussage der kontaktierten Anwälte keine Einspruch erheben.
WARUM WURDE DIE AUSSCHREIBUNG DURCH DIE ANTIMONOPOLBEHÖRDE GELÖST?
Die beiden unterlegenen Bieter bei der Atomausschreibung, Westinghouse aus den USA und die französische Firma EDF, wandten sich an das Antimonopolaamt.
Westinghouse argumentierte vor allem mit dem langjährigen Streit mit dem koreanischen Unternehmen über das geistige Eigentum an der Nukleartechnologie. Die Amerikaner haben dies den Koreanern in der Vergangenheit zur Verfügung gestellt, allerdings unter der Bedingung, dass die koreanische Firma KHNP es nicht exportieren würde. Durch die Teilnahme an der Ausschreibung verstieß sie gegen diese Vereinbarung.
Die französische Beschwerde war zunächst allgemeiner Natur und berief sich auf die „Grundsätze des fairen Wettbewerbs und der Transparenz“. Während Westinghouse seinen Vorschlag später als Reaktion auf den Frieden zwischen den Amerikanern und den Koreanern zurückzog, ergänzten die Franzosen ihn im Gegenteil.
Sie bezogen sich auf die langwierigen Streitigkeiten zwischen Westinghouse und KHNP. Nach Ansicht der Franzosen wurden die Regierung und ČEZ in die Irre geführt, da zum Zeitpunkt der Auswahl der Koreaner die Vereinbarung zwischen KHNP und Westinghouse noch nicht abgeschlossen war.
Das Antimonopolamt befasste sich zweimal mit den Beschwerden der Antragsteller: Zunächst wies es die Beschwerde ab, und die Antragsteller legten Berufung ein.
HABEN ALSO DIE FRANZOSEN RECHT
Dies lässt sich auch nach der Entscheidung der Wettbewerbsbehörde UOHS Ende April nicht sagen. Das Antimonopolamt hatte sich von Anfang an aus der Atomausschreibung herausgehalten.
„Das Gesetz sieht keine Möglichkeit vor, Einwände gegen solche Maßnahmen des öffentlichen Auftraggebers einzulegen, da es sich um ein Verfahren außerhalb des Ausschreibungsverfahrens handelt. Wenn keine Einwände erhoben werden können, ist eine der Grundvoraussetzungen für die Einreichung eines Angebots nicht erfüllt, ohne die es nicht möglich ist, dieses im Detail zu besprechen“, erklärte der Leiter des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz, Petr Mlsna.
Kurz gesagt handele es sich bei der Dukovany-Ausschreibung um eine spezielle Art der Lieferantenauswahl, auf die normale Verfahren und Regeln nicht angewendet werden könnten, behauptete das Antimonopolamt.
„Das Amt ist offensichtlich nicht befugt, die Einhaltung der Grundsätze durch den öffentlichen Auftraggeber außerhalb des Vergabeverfahrens zu überprüfen“, erklärte Mlsna.
Das Brünner Gericht verwies auch auf die Vorgehensweise des Antimonopolamtes.
„Das Kreisgericht in Brünn bewertete die Argumente des Klägers gegen eine solche Ansicht vorläufig als relevant und relativ stark und erließ daher eine einstweilige Verfügung“, schrieb der Brünner Richter. „Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Kläger im anschließenden Gerichtsverfahren Erfolg haben wird“, fügte das Gericht hinzu.
Das Antimonopolamt ist dennoch davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben. „Die heutige Gerichtsentscheidung greift der Entscheidung des Gerichts in keiner Weise vor. Es handelt sich um eine Verfahrensfrage, wir betrachten sie nicht als Infragestellung unserer Entscheidung“, sagte Martin Švanda, Sprecher des Amtes für den Wettbewerbsschutz UOHS.
Laut Rechtsanwalt Venek Bonu von der Vereinigung Lobbio, die sich mit der Auftragsagenda des Antimonopolaamts befasst, könne man der Entscheidung des Gerichts nicht vorgreifen.
„Ich sehe die Sache 50:50. Da das Gericht eine einstweilige Verfügung erlassen hat, besteht natürlich die Möglichkeit, dass der öffentliche Auftrag insgesamt aufgehoben wird. Es kann aber auch sein, dass das Gericht von den Argumenten des öffentlichen Auftraggebers und des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz UOHS überzeugt ist, dass alles gut gelaufen ist“, sagte Bonuš gegenüber Deník N. Er fügte hinzu, dass es nicht üblich sei, dass ein Gericht eine solche einstweilige Verfügung erlässt. „Es geht um Einheiten solcher Fälle.“
WIE REAGIEREN POLITIKER AUF DIE ENTSCHEIDUNG DES GERICHTS?
Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) ist überzeugt, dass die Regierung die richtige Entscheidung über den Gewinner der Ausschreibung getroffen hat. Er appellierte an das Gericht, so schnell wie möglich zu entscheiden. Ähnlich äußerte sich der Minister für Industrie und Handel, Lukáš Vlček (STAN).
„Der Bau wird Jahre dauern, ich möchte nicht spekulieren, ob er länger dauern wird. Aber eine Verzögerung von Wochen oder Monaten wird wahrscheinlich keine Rolle spielen. Aber es ist eine Unannehmlichkeit.“
Der Abgeordnete Ivan Adamec, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, sagte gegenüber Deník N.
„Wir haben uns für das Angebot mit den besten Garantien entschieden und vor allem wurde die Wahl des koreanischen Unternehmens vom Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) verteidigt. Der Preis war der wichtigste Parameter bei der Auswahl.
Die Koreaner boten für einen Reaktor einen Preis von rund 200 Milliarden Kronen, was weniger ist als vor der Entscheidung erwartet.
Erstens ist es weniger als das Angebot des Konkurrenzunternehmens EDF. Seit der Entscheidung über die Ausschreibung im vergangenen Juli legte EDF Einspruch gegen das Ausschreibungsergebnis ein. Er weist unter anderem darauf hin, dass die französischen Atomreaktoren leistungsstärker seien.
Die Opposition wirft der Regierung vor, die Lage unterschätzt zu haben.
„Wir kennen die Unterlagen nicht im Detail, aber das Gericht hat die Argumente der französischen Seite zweifellos als berechtigt angesehen“, beschrieb ANO-Abgeordneter Roman Kubíček.
„Minister Vlček sagte letzte Woche, das Gericht werde die Vertragsunterzeichnung nicht gefährden, aber wir sehen, dass es passiert ist. Daher war es von Seiten der Regierung wahrscheinlich unerwartet“, fügte er hinzu.
IST DAS FRANZÖSISCHE ANGEBOT WIRKLICH SOGUT?
Das kann man nicht sagen. Die Ausschreibung wurde im Geheimen durchgeführt, die Debatten über einzelne Aspekte der Angebote waren geheim, dauerten wochenlang und waren mit Dutzenden von Experten besetzt, die versuchten, die Angebote aller Bieter objektiv zu vergleichen, obwohl es sich um unterschiedliche technologische Lösungen mit Hunderten von verschiedenen Aspekten handelte.
Am Dienstag forderte CEZ das französische Unternehmen jedoch auf, sein Angebot zu veröffentlichen. Wahrscheinlich möchte er damit seine Empfehlung verteidigen, sich für den koreanischen Konzern KHNP zu entscheiden.
Das französische Unternehmen sah sich bis zum letzten Moment als Teilnehmer der Ausschreibung, doch hinter vorgehaltener Hand kritisierte sein Management die Regierung dafür, dass sie in den vergangenen Monaten mit EDF nicht verhandelt habe. Derzeit erklärt das Unternehmen, es sei zur Zusammenarbeit mit den tschechischen Behörden bereit.
Die französischen Argumente stützten sich auch auf die politische Lage in der Welt und in Südkorea.
Es bestehen weiterhin Fragezeichen darüber, wie die Europäische Kommission über die Ausschreibung entscheiden wird.
/gr/
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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Die Firma KHNP hat ihre ersten verbindlichen Verträge abgeschlossen. Aber die Verzögerung des Projekts Dukovany schadet der gesamten Branche
7.5.2025
Seznam Zpravy
Sofie Krýžová
Das koreanische Unternehmen KHNP hat die ersten verbindlichen Verträge mit tschechischen Unternehmen abgeschlossen, die sich am Bau neuer Blöcke in Dukovany beteiligen sollen. Die Verzögerung bei der Vertragsunterzeichnung, die bisher gerichtlich untersagt wurde, ist nach Angaben eines wichtigen Zulieferers auch eine Komplikation für die Industrie.
Das koreanische Unternehmen KHNP hat zugesagt, dass 30 Prozent der Lieferungen für den Bau der neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany von den geplanten 60 aus Tschechien kommen werden. Obwohl der endgültige Vertrag mit CEZ aufgrund der einstweiligen Verfügung des Gerichts heute nicht unterzeichnet werden konnte, wurden mit Vertretern der heimischen Industrie Verträge über künftige Verträge geschlossen.
Das Kreisgericht in Brünn hat am Dienstag, einen Tag vor der Vertragsunterzeichnung, entschieden, dass der Jahrhundertvertrag über die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zwischen dem Staat und dem koreanischen Unternehmen KHNP nicht unterzeichnet wird. Das Gericht blockiert die endgültige Unterzeichnung des Vertrags über den Bau der Kernkraftwerksblöcke mit einer vorläufigen Maßnahme/einstweiligen Verfügung. Der Richter sagte, es müsse das Ende des Prozesses abgewartet werden, der wegen einer Klage des gescheiterten französischen Unternehmens EDF geführt wird.
"Die Tatsache, dass wir heute hier stehen, ist ein klarer Beweis dafür, dass es uns mit dem Projekt der Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ernst ist, und wenn es irgendein Hindernis gibt, werden wir es gemeinsam überwinden, schon aus dem Grund, weil der Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ein Projekt von strategischer Bedeutung ist, nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Industrie und der Energieversorgung in der Tschechischen Republik, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit", sagte der Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN).
Insgesamt wurden 12 Verträge zwischen der Firma KHNP und Vertretern tschechischer Unternehmen unterzeichnet. Darunter war ein Rahmenvertrag über die Lieferung eines Maschinenraums und einer Turbine zwischen KHNP, Doosan und Doosan Škoda Power.
Weitere Vereinbarungen wurden von KHNP mit dem Lieferanten Škoda JS, den Unternehmen Metrostav DIZ, ZAT OSC, I&C Energo, Nuvia und SPS unterzeichnet.
"Es gibt Unternehmen, die über 80 Jahre Erfahrung und hervorragende Kenntnisse in der Nuklearindustrie verfügen", sagte An Dok-kun, Industrieminister der Republik Korea. "Ich werde mein Bestes tun, um dafür zu sorgen, dass die Verträge eingehalten werden", fügte er hinzu.
"Die Verhandlungen waren lang, sie waren hart, aber sie waren sehr fair. Am Ende gaben sich beide Seiten die Hand und erklärten, dass sie mit den Ergebnissen der Verhandlungen zufrieden seien", so Vlcek.
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... ysl-276047
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Das Tauziehen um Dukovany. Beschwerde gegen die Blockade der Unterzeichnung des endgültigen Vertrags
7. Mai 2025 MF DNES
Das Unternehmen Elektrárna Dukovany II (EDU II), das für die Ausschreibung des Atomkraftwerks zuständig ist, wird sich gegen die einstweilige Verfügung wehren. Damit hat das Kreisgericht in Brünn die Unterzeichnung des endgültigen Vertrags über die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany blockiert. Das Unternehmen wird demnächst eine Kassationsbeschwerde beim Obersten Verwaltungsgericht einreichen, sagte der Chef des Unternehmens, Petr Závodský. Das Unternehmen glaubt, dass das Oberste Gericht zu seinen Gunsten entscheiden wird.
Das Brünner Gericht erließ die einstweilige Verfügung auf Antrag der französischen Firma EDF, die die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (UOHS) angefochten hatte. Die Firma EDU II, die zu 80 Prozent dem Staat und zu 20 Prozent der Firma CEZ gehört, wollte den Vertrag am Mittwoch unterzeichnen.
Durch die gerichtliche Klage vom Dienstag wurde die Unterzeichnung des Vertrags jedoch verschoben. Das Gericht hat noch nicht über die Klage der EDF entschieden. Aufgrund der Verzögerung bei der Atomausschreibung muss EDU II KHNP und EDF bitten, die Gültigkeit ihrer Angebote für Dukovany zu verlängern.
Nach Ansicht der Firma EDU II hat das Kreisgericht das öffentliche Interesse an der Sicherstellung der künftigen Stromversorgung des Landes, das mit dem gesamten Dukovany-Vertrag verbunden ist, nicht angemessen berücksichtigt. "Unsere Interessen, die der Bürger der Tschechischen Republik und unserer Aktionäre sind dadurch verletzt", sagte Závodský.
"Wir arbeiten bereits an der Kassationsbeschwerde. Ich gehe davon aus, dass wir sie nächste Woche einreichen können, wir haben dafür zwei Wochen Zeit", bestätigte Petr Závodský, Generaldirektor des Unternehmens Kraftwerk/Elektrárna Dukovany II, gegenüber iDNES.cz. Er bekräftigte, dass das Unternehmen die Entscheidung des Kreisgerichts in Brünn respektiert, aber glaubt, dass sie nicht korrekt war.
"Wir sind der Meinung, dass einige Dinge nicht berücksichtigt wurden, insbesondere die Tatsache, dass wir auf der Grundlage der Entscheidung der Regierung über die Sicherheitsausnahme in der Ausschreibung gehandelt haben. Und zweitens, dass das öffentliche Interesse in diesem Fall das Interesse von EDF bei weitem überwiegt", sagte er. Es ist jedoch noch nicht klar, wie lange das Oberste Verwaltungsgericht brauchen wird, um über die Beschwerde zu entscheiden.
Závodský wiederholte am Dienstag den Appell des Unternehmens an EDF, in dem er das französische Unternehmen aufforderte, sein Angebot für den Bau der Atomblöcke in Dukovany zu veröffentlichen. Er betonte, dass das ausgewählte Angebot der koreanischen Firma KHNP in jeder Hinsicht besser sei. Gleichzeitig warnte er, dass das tschechische Unternehmen Schadenersatz von EDF fordern werde, falls das Gericht die französische Klage als unbegründet erachte. Das französische Unternehmen hat sich nicht dazu geäußert.
"Wir fordern die Firma EDF auf, ihr Angebot zu veröffentlichen, wenn sie so brillant war. Es ist lächerlich, dass ihr Preis vergleichbar war. Handelte es sich also auch um einen Dumpingpreis? Es ist nicht fair, wenn der tschechischen Seite vorgeworfen wird, nicht transparent zu sein", betonte Závodský.
Er bekräftigte, dass das Interesse der tschechischen Seite nicht darin bestehe, das Projekt zu verzögern. "Wir sprechen vor allem darüber, ob wir im Jahr 2036 genug Strom haben werden. Wir wissen, dass wir die Kohlekraftwerke abschalten müssen, und wir wollen natürlich, dass die tschechische Industrie hier bleibt. Das bedeutet, dass wir genügend Strom zu Preisen haben müssen, die für Unternehmen wettbewerbsfähig sind", sagte der Direktor der Firma EDU II.
CEZ-Vorstandsmitglied Tomáš Pleskač sagte, CEZ habe EDF während der Ausschreibung wiederholt darauf hingewiesen, dass sie nicht zu den "Spitzenreitern" gehöre, und man habe ihnen auch gesagt, was sie verbessern sollten und was der Konkurrent besser könne. "Wir hatten mehrere Gesprächsrunden mit EDF, und das Unternehmen hat in seinem endgültigen Angebot keine Verbesserungen vorgenommen", sagte er.
Schaden in Höhe von Hunderten Millionen Kronen
Die Regierung hatte im Juli des letzten Jahres beschlossen, zwei neue Kernreaktoren zu bauen. Sie zog das Angebot der koreanischen KHNP dem der französischen EDF vor.
Ein weiterer Bieter - Westinghouse - war zuvor aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Sowohl EDF als auch Westinghouse haben die Ausschreibung bei der Antimonopolbehörde angefochten, die sich seit mehreren Monaten mit dem Fall befasst hat. Die Behörde wies die Einwände schließlich zurück, und der Vorsitzende Petr Mlsna wies am 24. April auch den Einspruch der Unternehmen zurück.
Laut Beneš ist es noch zu früh, um den Schaden zu beziffern, der durch den Aufschub des endgültigen Vertrags zu Dukovany entstanden ist. Dies hängt vom genauen Zeitpunkt der Verzögerung der Ausschreibung ab. "Wenn es sich um ein paar Monate handelt, geht es um Hunderte von Millionen Kronen. Wir werden alles tun, um die Verzögerung so kurz wie möglich zu halten", versicherte der ČEZ-Chef. Wie er hinzufügte, glaubt er, dass das Gericht
die Korrektheit des Ausschreibungsverfahrens letztendlich anerkennen wird.
Quelle:
https://www.idnes.cz/zpravy/domaci/edu- ... domaci_idh
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CEZ-Chef: Wir würden niemals einen Vertrag mit EDF über die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany unterzeichnen
ČTK, 7. Mai 2025
Der finanzielle Schaden, der durch die Verzögerung des endgültigen Vertrags zu Dukovany verursacht wird, könnte sich auf Hunderte Millionen Kronen belaufen, wenn es zu einer mehrmonatigen Verzögerung kommt. Es wird von der genauen Zeit der Verzögerung der Ausschreibung abhängen, sagte Daniel Beneš, der Chef des Energieunternehmens CEZ. Er glaubt, dass das Gericht letztendlich die Richtigkeit der Ausschreibung anerkennen wird. Das Unternehmen will den Schaden von der französischen EDF zurückfordern.
Er sagte auch, dass das Angebot von EDF in der Ausschreibung nicht vorteilhaft war und die tschechische Seite es niemals unterschreiben könnte.
Benes sagte, es sei noch zu früh, den Schaden genauer zu beziffern, es hängt davon ab, wie sehr sich die Unterzeichnung der endgültigen Verträge verzögern würde. "Wenn sich die Unterzeichnung um mehrere Monate verzögert, geht es um Hunderte von Millionen Kronen. Wir werden alles tun, um die Verzögerung so gering wie möglich zu halten", sagte der ČEZ-Chef.
Die Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblocks zieht sich schon seit vielen Jahren hin. Neben EDF war auch das koreanische Unternehmen KHNP in der letzten Runde dabei, das den Zuschlag erhielt. Am Dienstag hat das Kreisgericht in Brünn die geplante Unterzeichnung des endgültigen Vertrags für Dukovany durch eine vorläufige Maßnahme/einstweilige Verfügung blockiert. Die Entscheidung erging auf Antrag der Firma EDF, die gegen die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) geklagt hatte.
Beneš ist jedoch nach wie vor von der Korrektheit der Ausschreibung überzeugt und lässt nicht zu, dass das Gericht die gesamte Ausschreibung annullieren könnte. Gleichzeitig erwartet er, dass EDF alle Möglichkeiten nutzen wird, um die Ausschreibung zu erschweren.
Benes kritisierte auch einige Äußerungen der französischen Firma zur Ausschreibung, die das ausgewählte KHNP-Angebot als unrealistisch und Dumping in Frage stellte. Laut Benes hätte das von EDF im Rahmen der Dukovany-Ausschreibung vorgelegte Angebot von tschechischer Seite niemals unterzeichnet werden können.
Die Firma EDU II, die sich zu 80 Prozent im Besitz des Staates und zu 20 Prozent im Besitz von CEZ befindet, wollte den Vertrag am Mittwoch unterzeichnen. Durch den Gerichtsbeschluss vom Dienstag wird die Unterzeichnung des Vertrages verschoben. Das Gericht hat jedoch noch nicht über die Klage der EDF entschieden. EDU II hat angekündigt, gegen die einstweilige Verfügung vor dem Obersten Verwaltungsgericht zu klagen.
Der Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik wird voraussichtlich der größte inländische Auftrag sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. Der erste Reaktorblock in Dukovany soll im Jahr 2036 fertiggestellt werden.
Quelle:
https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... i-40520230
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Die Regierung hat das Einverständnis zur Unterzeichnung des Vertrags zum Bau neuer Kernkraftwerksblöcke erteilt, sobald dies möglich sein wird
7. Mai 2025
vldaa.cz
Premierminister Petr Fiala traf sich am Mittwoch, den 7. Mai 2025, mit dem Minister für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea, An Tuk-kun, in der Straka-Akademie, um die Ausschreibung für den Bau neuer Atomblöcke in Dukovany zu besprechen. Während des Besuchs unterzeichneten die Industrieminister beider Länder Vereinbarungen über die Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Kernenergie und über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Förderung des Batterien-Ökosystems. Vertreter tschechischer und koreanischer Unternehmen schlossen außerdem eine Reihe von Vereinbarungen, die einen wichtigen Schritt bei der Vorbereitung des Baus des neuen Kernkraftwerks-Projekts in Dukovany darstellen und die Beteiligung der tschechischen Industrie deutlich verstärken. Die Regierung gab auf ihrer Sitzung ihr Einverständnis, so bald wie möglich einen Vertrag über den Bau neuer Kernkraftwerke zu unterzeichnen.
"Die Tschechische Republik muss so energieautark wie möglich sein. Mit der Ausschreibung haben wir vor allem drei Ziele verfolgt. Wir wollten, dass die neuen Blöcke Energie zu möglichst niedrigen Kosten produzieren, wir wollten, dass tschechische Unternehmen so weit wie möglich am Bau selbst beteiligt werden, und wir wollten eine Garantie für eine schnelle und zuverlässige Fertigstellung der Blöcke. Das Angebot von KHNP war in jeder Hinsicht das beste. Deshalb wurde es als empfohlener Auftragnehmer ausgewählt, und deshalb haben wir heute die Unterzeichnung des Vertrags zwischen KHNP und EDU II genehmigt. Die Regierung respektiert die einstweilige Verfügung des Gerichts und damit den Aufschub der Vertragsunterzeichnung. Wir wollen jedoch, dass alle Aufgaben auf unserer Seite erledigt werden, damit die Unterzeichnung stattfinden kann, sobald das Gericht sie genehmigt, und wir uns nicht um einen Tag verzögern", sagte Premierminister Petr Fiala.
Angesichts der geschätzten Aussichten für den künftigen Energieverbrauch in der Tschechischen Republik, der fortschreitenden Anforderungen an die Dekarbonisierung und unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit wurde bei der Vorbereitung des neuen Kernkraftwerksprojekts beschlossen, den ursprünglichen Plan auf den Bau von zwei Blöcken (EDU 5 und EDU 6) auszuweiten. Ein wirtschaftlicher Vergleich der in Betracht gezogenen Optionen zeigte, dass im Falle des Baus von zwei Doppel-Blöcken erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden könnten. Aus demselben Grund wurde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, nach Fertigstellung der neuen Dukovany-Blöcke einen weiteren Doppelblock am Standort Temelín zu bauen, idealerweise in Zusammenarbeit mit demselben Auftragnehmer.
Der Lieferant der neuen Blöcke, das koreanische Unternehmen KHNP, ging aus einem anspruchsvollen Ausschreibungsverfahren hervor. Im Vergleich zu den anderen Bietern bot es nicht nur die besten Bedingungen für die Tschechische Republik und ihre Bürger, sondern auch die besten Garantien, dass es diese Bedingungen erfüllen würde. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen, den Vertrag mit diesem Unternehmen abzuschließen.
"Das Ausschreibungsverfahren bot uns die Möglichkeit, verschiedene Angebote zu vergleichen und so die günstigsten Bedingungen für die Tschechische Republik zu erzielen. Der Preis pro Block des von KHNP in Dukovany zu bauenden Kraftwerks entspricht den angekündigten Preisen von 200 Mrd. CZK im Jahr 2024, was einen Strompreis von unter 90 Euro pro Megawattstunde bedeutet", sagte Finanzminister Zbyněk Stanjura und fügte hinzu, dass sich das Untrnehmen Elektrárna Dukovany II gegen die gestrige Entscheidung des Kreisgerichts in Brünn mit einer Kassationsbeschwerde wehren wird, die sie so bald wie möglich beim Obersten Verwaltungsgerichtshof einreichen wird. "Wir sind davon überzeugt, dass das Verfahren der Angebotsbewertung korrekt und im Einklang mit den geltenden Gesetzen durchgeführt wurde. Ich glaube, dass das Gericht schnell entscheiden wird, damit wir mit den Vorbereitungen für den Bau der neuen Reaktorblöcke fortfahren können und dem Staat durch die Verzögerung kein Schaden entsteht", fügte Minister Stanjura hinzu.
Der Bau wird für die Tschechische Republik große wirtschaftliche, soziale und energiepolitische Vorteile mit sich bringen: Neben der Stärkung der Energiesicherheit wird er die Wirtschaft erheblich ankurbeln und die Voraussetzungen für den langfristigen Wohlstand der gesamten Tschechischen Republik und insbesondere der Region Vysočina und der angrenzenden Regionen schaffen.
Am Vormittag schlossen Vertreter tschechischer und koreanischer Unternehmen 12 Verträge über künftige Verträge und Memoranden, die einen wichtigen Schritt in der Vorbereitung des Projekts darstellen.
"Im Moment ist es wichtig, dass wir alles tun, um unmittelbar nach der Gerichtsentscheidung voranzukommen. Aus diesem Grund haben KHNP und andere Mitglieder des koreanischen Teams heute eine Reihe von Handelsverträgen und Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Zu den wichtigsten Vereinbarungen gehören der Rahmenvertrag über die umfassende Lieferung des Maschinenraums und der Vertrag über die Lieferung der Dampfturbine zwischen ŠKODA POWER, KHNP und DOOSAN. Dieser sehr technologieintensive Teil des Projekts kann bis zu 15-20% des Gesamtauftragsvolumens ausmachen und ermöglicht die Einbindung einer Reihe weiterer Unternehmen innerhalb der Škoda Doosan Power-Zuliefererkette. Insgesamt haben wir bereits 30 % der Beteiligung tschechischer Unternehmen geklärt. Das entspricht genau der Vereinbarung, die wir mit KHNP bei meinen Treffen in Seoul im Februar getroffen haben. Das Ziel einer rund 60-prozentigen Beteiligung der tschechischen Industrie ist nach wie vor gültig", sagte der Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček.
Während des Besuchs unterzeichneten die Industrieminister beider Länder:
- Abkommen zwischen dem Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik und dem Ministerium für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea über die Zusammenarbeit in der zivilen Kernenergie
- Memorandum of Understanding zwischen dem Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik und dem Ministerium für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Förderung des Ökosystems für Batterien.
Quelle:
https://vlada.gov.cz/cz/media-centrum/a ... ne-219607/
/gr/
„Ich würde keinen Vertrag mit EDF unterzeichnen“, sagt Benes. Der Schaden durch das Verbot der Unterzeichnung der Ausschreibung für Dukovany wird Hunderte Millionen betragen
9.5.2025 HN Seite 3 Jan Broz
Die ČEZ-Führung hat sich öffentlich ausführlich zu den aktuellen Ereignissen rund um die Fertigstellung neuer Atomblöcke in Dukovany geäußert. Dies geschah einen Tag nach der überraschenden Entscheidung des Kreisgerichts Brünn, das am Dienstag eine einstweilige Verfügung erließ, die die Unterzeichnung eines Vertrags zum Bau neuer Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany untersagte.
Die Vertragsunterzeichnung mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP (Korea Hydro & Nuclear Power) war für Mittwoch geplant.
Auffällig ist, dass der Vorstand von ČEZ unter der Leitung des Generaldirektors Daniel Beneš, der sich während der gesamten Laufzeit der Atomausschreibung mit äußerster Vorsicht zu diesem sensiblen Thema geäußert hatte, seine Rhetorik deutlich verschärft hat.
Dabei richtet sich CEZ vor allem gegen den unterlegenen Bieter um den Hundertmilliarden-Auftrag, den französischen Konzern EDF (Électricité de France), der das Ergebnis der Ausschreibung mehrfach angefochten hat, und zum Teil auch gegen das Gericht selbst. „Ich möchte nicht persönlich gegenüber EDF werden, aber ich würde den Vertrag, den sie uns angeboten haben, niemals unterschreiben“, sagte Beneš als Reaktion auf das Angebot des französischen Bieters.
Regierungs- und CEZ-Vertreter betonten wiederholt, dass das Angebot der südkoreanischen Firma KHNP in allen Punkten besser sei. Es wurde angeboten, in Dukovany zwei Atomblöcke für 407 Milliarden Kronen zu bauen. Nach Angaben der ČEZ-Führung bedeutet dies, dass der Preis für Strom aus den neuen Reaktoren bei den heutigen Preisen rund 90 Euro pro Megawattstunde betragen wird. Dies entspricht in etwa dem Niveau, auf dem an den Börsen derzeit Strompreise mit Lieferung für das nächste Jahr liegen.
Die CEZ-Leitung wies auch darauf hin, dass der Strompreis aus kürzlich fertiggestellten, im Bau befindlichen oder geplanten Kernkraftwerken in Europa höher sei. Für das britische Hinkley Point C werden voraussichtlich 140 Euro, für das polnische Lubiatowo-Kopalino 110 bis 135 Euro, für das ungarische Paks 90 bis 100 Euro und für die geplanten neuen Blöcke in Frankreich 100 Euro erwartet. „Und in Frankreich geschieht dies auf eigenem Territorium. In der Tschechischen Republik würden sie einen modifizierten Block auf einem anderen Territorium bauen, daher wäre der Preis wahrscheinlich noch höher“, sagte Beneš. Ihm zufolge würden tschechische Verbraucher in einem solchen Fall jedes Jahr sechs Milliarden Kronen mehr für Strom aus französischen Blöcken zahlen als für Strom aus koreanischen Blöcken.
Zu den genauen Details des französischen Angebots wollten sich Vertreter des Energiekonzerns unter Berufung auf die Vertraulichkeit nicht äußern. Sie bekräftigten jedoch ihre Forderung vom Dienstag, dass EDF das Angebot selbst veröffentlichen solle. Dann wäre ein transparenter Vergleich möglich, ob es besser ist als das Angebot von KHNP. EDF lehnte es ab, den Aufruf von ČEZ zu kommentieren.
Grund für die Komplikationen und die Verschiebung der Vertragsunterzeichnung, wegen der eine große südkoreanische Delegation nach Prag kam, ist die am vergangenen Freitag von EDF beim Kreisgericht Brünn eingereichte Klage. Darin fechten die Franzosen die vorherige Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) an, das ihre Einwände gegen das Ausschreibungsergebnis zurückgewiesen hatte. Das Gericht untersagte daraufhin den Abschluss des Vertrages bis zur abschließenden Entscheidung über die Klage.
Wie lange es dauern könnte, wollte die ČEZ-Geschäftsführung nicht abschätzen. Eine Verzögerung von mehreren Monaten würde jedoch laut Beneš einen Schaden in Höhe von mehreren hundert Millionen Kronen bedeuten. ČEZ möchte diese Gelder von EDF zurückfordern, dessen Klage es als Schikane bezeichnet. „EDF will um jeden Preis sicherstellen, dass in Europa kein anderes Kraftwerk als ein französisches gebaut wird“, sagte der ČEZ-Chef.
Darüber hinaus plant das Energieunternehmen, den Erlass der einstweiligen Verfügung im Wege einer Kassationsbeschwerde vor dem Obersten Verwaltungsgericht (NSS) anzufechten. Diese wird voraussichtlich nächste Woche von der im Eigentum von ČEZ und dem Staat stehenden Firma Elektrárna Dukovany II (EDU II) eingereicht, die für den Bau der neuen Blöcke zuständig ist. ČEZ vertritt die Auffassung, dass in diesem Fall das öffentliche Interesse der Tschechischen Republik an der Versorgung mit bezahlbarem Strom den möglichen Schaden überwiegt, der EDF entstehen würde, wenn der Vertrag unterzeichnet würde und das Gericht anschließend entscheiden würde, dass der Wettbewerb nicht fair war. Das Kreisgericht hätte den Vertragsabschluss mit KHNP nicht untersagen dürfen. Die drei Richter sind jedoch anderer Meinung: Die möglichen Schäden durch Bauverzögerungen überwiegen ihrer Aussage zufolge nicht „das Interesse an der Einhaltung des Gesetzes und der Gewährleistung einer effektiven gerichtlichen Überprüfung“.
Selbst beim NSS ist nicht klar, wie lange es dauern könnte, bis die Rechtmäßigkeit der Beschwerde geklärt ist. „Ich glaube, wenn das dreiköpfige Gremium des Kreisgerichts in der Lage war, sich innerhalb von zwei Arbeitstagen eine vorläufige Meinung zu bilden, wird das Oberste Verwaltungsgericht diese nicht monatelang prüfen müssen“, fügte Beneš hinzu. Gleichzeitig kann er nicht akzeptieren, dass der Vertrag mit KHNP letztlich nicht unterzeichnet wird.
Statt der geplanten Unterzeichnung von drei „großen“ Verträgen für den Bau neuer Dukovany-Blöcke schlossen die KHNP-Vertreter in Prag letztlich mindestens zwölf verbindliche Verträge für künftige Aufträge mit tschechischen Lieferanten ab. Die Opposition und Teile der heimischen Industrie kritisieren, dass die Beteiligung heimischer Unternehmen am Bau nicht ausreichend gewährleistet sei. Mittlerweile ist es jedoch fast sicher, dass mehrere Unternehmen an dem Projekt teilnehmen werden, darunter Doosan Škoda Power, Škoda JS, ÚJV Řež, Metrostav, OSC, ZAT, Nuvia und I&C Energo.
/gr/
Was wird mit der Dukovany – Ausschreibung weiter sein?
9.5.2025 Denik N Michal Tomes Seite 3
Der Vertrag zur Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany sollte diese Woche unterzeichnet werden. Die gigantische Ausschreibung wurde jedoch vom Gericht vorerst gestoppt. Wir erläutern die wesentlichen Umstände.
Das Kreisgericht Brünn hat eine einstweilige Verfügung erlassen, die die Tschechische Republik daran hindert, einen Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP zu unterzeichnen, der den Bau von zwei neuen Atomreaktoren in Dukovany vorsieht. Wir erklären, was das für die Ausschreibung bedeutet und was hinter den Kulissen passiert ist.
WAS SAGTE DAS GERICHT IN BRÜNN?
Das Kreisgericht Brünn reagierte auf den Schritt des französischen Unternehmens EDF. Bei der Atomausschreibung scheiterte es, sein Angebot wurde im Vergleich zum koreanischen Konzern schlechter bewertet.
Die Franzosen hatten sich zuvor mit der Antimonopolbehörde wegen des Wettbewerbsergebnisses in Verbindung gesetzt, das EDF nicht zufriedenstellte. Also beschlossen sie, zu klagen.
Das Kreisgericht Brünn entschied in letzter Minute, eine einstweilige Verfügung zu erlassen. Der Vertrag zum Bau weiterer Blöcke sollte am Mittwoch, einen Tag nach der Gerichtsverhandlung, feierlich unterzeichnet werden. Spätestens bis zur Entscheidung des Gerichts wird die Zeremonie nicht stattfinden.
FÜR WIE LANGE BLEIBT DIE AUSSCHREIBUNG STECKEN BLEIBEN?
Die Aussagen der Regierungspolitiker sind nahezu identisch. Premierminister Petr Fiala (ODS) und Industrieminister Lukáš Vlček (STAN) appellierten an das Gericht, so schnell wie möglich zu entscheiden.
Nach Angaben von Deník N könnte der Fall tatsächlich relativ schnell verhandelt werden – innerhalb von Wochen bis mehreren Monaten. Das Brünner Gericht nannte jedoch keine konkreten Fristen. Klarer soll davon in dem Augenblick sein, wenn das Gericht die Anhörung anordnet.
„Das Gericht ist sich bewusst, dass die Entscheidung negative Konsequenzen mit sich bringt, die im Falle einer Verzögerung beim Bau neuer Atomkraftwerksblöcke in Dukovany eintreten könnten. Diese überwiegen jedoch nicht das Interesse an der Einhaltung des Gesetzes und der Gewährleistung einer wirksamen gerichtlichen Überprüfung“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gerichts.
WELCHE SZENARIEN DER WEITERENTWICKLUNG GIBT ES?
Sollte das Gericht der Antimonopolbehörde Recht geben, könnte im nächsten Schritt möglicherweise ein Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen unterzeichnet werden.
Andernfalls würde der Fall an das Antimonopolamt zurückverwiesen, das erneut über die Angelegenheit entscheiden würde.
Gleichzeitig haben jedoch beide Parteien die Möglichkeit, Kassationsbeschwerde einzulegen. Dies ist ihnen allerdings nur aufgrund einer Entscheidung des Kreisgerichts möglich. Gegen die einstweilige Verfügung selbst, die derzeit die Unterzeichnung des Vertrags zur Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany untersagt, könne man vor dem rechtskräftigen Urteil nach Aussage der kontaktierten Anwälte keine Einspruch erheben.
WARUM WURDE DIE AUSSCHREIBUNG DURCH DIE ANTIMONOPOLBEHÖRDE GELÖST?
Die beiden unterlegenen Bieter bei der Atomausschreibung, Westinghouse aus den USA und die französische Firma EDF, wandten sich an das Antimonopolaamt.
Westinghouse argumentierte vor allem mit dem langjährigen Streit mit dem koreanischen Unternehmen über das geistige Eigentum an der Nukleartechnologie. Die Amerikaner haben dies den Koreanern in der Vergangenheit zur Verfügung gestellt, allerdings unter der Bedingung, dass die koreanische Firma KHNP es nicht exportieren würde. Durch die Teilnahme an der Ausschreibung verstieß sie gegen diese Vereinbarung.
Die französische Beschwerde war zunächst allgemeiner Natur und berief sich auf die „Grundsätze des fairen Wettbewerbs und der Transparenz“. Während Westinghouse seinen Vorschlag später als Reaktion auf den Frieden zwischen den Amerikanern und den Koreanern zurückzog, ergänzten die Franzosen ihn im Gegenteil.
Sie bezogen sich auf die langwierigen Streitigkeiten zwischen Westinghouse und KHNP. Nach Ansicht der Franzosen wurden die Regierung und ČEZ in die Irre geführt, da zum Zeitpunkt der Auswahl der Koreaner die Vereinbarung zwischen KHNP und Westinghouse noch nicht abgeschlossen war.
Das Antimonopolamt befasste sich zweimal mit den Beschwerden der Antragsteller: Zunächst wies es die Beschwerde ab, und die Antragsteller legten Berufung ein.
HABEN ALSO DIE FRANZOSEN RECHT
Dies lässt sich auch nach der Entscheidung der Wettbewerbsbehörde UOHS Ende April nicht sagen. Das Antimonopolamt hatte sich von Anfang an aus der Atomausschreibung herausgehalten.
„Das Gesetz sieht keine Möglichkeit vor, Einwände gegen solche Maßnahmen des öffentlichen Auftraggebers einzulegen, da es sich um ein Verfahren außerhalb des Ausschreibungsverfahrens handelt. Wenn keine Einwände erhoben werden können, ist eine der Grundvoraussetzungen für die Einreichung eines Angebots nicht erfüllt, ohne die es nicht möglich ist, dieses im Detail zu besprechen“, erklärte der Leiter des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz, Petr Mlsna.
Kurz gesagt handele es sich bei der Dukovany-Ausschreibung um eine spezielle Art der Lieferantenauswahl, auf die normale Verfahren und Regeln nicht angewendet werden könnten, behauptete das Antimonopolamt.
„Das Amt ist offensichtlich nicht befugt, die Einhaltung der Grundsätze durch den öffentlichen Auftraggeber außerhalb des Vergabeverfahrens zu überprüfen“, erklärte Mlsna.
Das Brünner Gericht verwies auch auf die Vorgehensweise des Antimonopolamtes.
„Das Kreisgericht in Brünn bewertete die Argumente des Klägers gegen eine solche Ansicht vorläufig als relevant und relativ stark und erließ daher eine einstweilige Verfügung“, schrieb der Brünner Richter. „Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Kläger im anschließenden Gerichtsverfahren Erfolg haben wird“, fügte das Gericht hinzu.
Das Antimonopolamt ist dennoch davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben. „Die heutige Gerichtsentscheidung greift der Entscheidung des Gerichts in keiner Weise vor. Es handelt sich um eine Verfahrensfrage, wir betrachten sie nicht als Infragestellung unserer Entscheidung“, sagte Martin Švanda, Sprecher des Amtes für den Wettbewerbsschutz UOHS.
Laut Rechtsanwalt Venek Bonu von der Vereinigung Lobbio, die sich mit der Auftragsagenda des Antimonopolaamts befasst, könne man der Entscheidung des Gerichts nicht vorgreifen.
„Ich sehe die Sache 50:50. Da das Gericht eine einstweilige Verfügung erlassen hat, besteht natürlich die Möglichkeit, dass der öffentliche Auftrag insgesamt aufgehoben wird. Es kann aber auch sein, dass das Gericht von den Argumenten des öffentlichen Auftraggebers und des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz UOHS überzeugt ist, dass alles gut gelaufen ist“, sagte Bonuš gegenüber Deník N. Er fügte hinzu, dass es nicht üblich sei, dass ein Gericht eine solche einstweilige Verfügung erlässt. „Es geht um Einheiten solcher Fälle.“
WIE REAGIEREN POLITIKER AUF DIE ENTSCHEIDUNG DES GERICHTS?
Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) ist überzeugt, dass die Regierung die richtige Entscheidung über den Gewinner der Ausschreibung getroffen hat. Er appellierte an das Gericht, so schnell wie möglich zu entscheiden. Ähnlich äußerte sich der Minister für Industrie und Handel, Lukáš Vlček (STAN).
„Der Bau wird Jahre dauern, ich möchte nicht spekulieren, ob er länger dauern wird. Aber eine Verzögerung von Wochen oder Monaten wird wahrscheinlich keine Rolle spielen. Aber es ist eine Unannehmlichkeit.“
Der Abgeordnete Ivan Adamec, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, sagte gegenüber Deník N.
„Wir haben uns für das Angebot mit den besten Garantien entschieden und vor allem wurde die Wahl des koreanischen Unternehmens vom Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) verteidigt. Der Preis war der wichtigste Parameter bei der Auswahl.
Die Koreaner boten für einen Reaktor einen Preis von rund 200 Milliarden Kronen, was weniger ist als vor der Entscheidung erwartet.
Erstens ist es weniger als das Angebot des Konkurrenzunternehmens EDF. Seit der Entscheidung über die Ausschreibung im vergangenen Juli legte EDF Einspruch gegen das Ausschreibungsergebnis ein. Er weist unter anderem darauf hin, dass die französischen Atomreaktoren leistungsstärker seien.
Die Opposition wirft der Regierung vor, die Lage unterschätzt zu haben.
„Wir kennen die Unterlagen nicht im Detail, aber das Gericht hat die Argumente der französischen Seite zweifellos als berechtigt angesehen“, beschrieb ANO-Abgeordneter Roman Kubíček.
„Minister Vlček sagte letzte Woche, das Gericht werde die Vertragsunterzeichnung nicht gefährden, aber wir sehen, dass es passiert ist. Daher war es von Seiten der Regierung wahrscheinlich unerwartet“, fügte er hinzu.
IST DAS FRANZÖSISCHE ANGEBOT WIRKLICH SOGUT?
Das kann man nicht sagen. Die Ausschreibung wurde im Geheimen durchgeführt, die Debatten über einzelne Aspekte der Angebote waren geheim, dauerten wochenlang und waren mit Dutzenden von Experten besetzt, die versuchten, die Angebote aller Bieter objektiv zu vergleichen, obwohl es sich um unterschiedliche technologische Lösungen mit Hunderten von verschiedenen Aspekten handelte.
Am Dienstag forderte CEZ das französische Unternehmen jedoch auf, sein Angebot zu veröffentlichen. Wahrscheinlich möchte er damit seine Empfehlung verteidigen, sich für den koreanischen Konzern KHNP zu entscheiden.
Das französische Unternehmen sah sich bis zum letzten Moment als Teilnehmer der Ausschreibung, doch hinter vorgehaltener Hand kritisierte sein Management die Regierung dafür, dass sie in den vergangenen Monaten mit EDF nicht verhandelt habe. Derzeit erklärt das Unternehmen, es sei zur Zusammenarbeit mit den tschechischen Behörden bereit.
Die französischen Argumente stützten sich auch auf die politische Lage in der Welt und in Südkorea.
Es bestehen weiterhin Fragezeichen darüber, wie die Europäische Kommission über die Ausschreibung entscheiden wird.
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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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