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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 3.4.2025:




Rafaj: Ich würde mit der Unterzeichnung von Dukovany warten, bis die tschechische Industrie Verträge auf dem Tisch hat
2.4.2025
Seznam Zpravy
Zuzana Kubátová


Es sei egal, ob der Vertrag für Dukovany von dieser oder erst der nächsten Regierung unterzeichnet werde, sagt Jan Rafaj, Chef des Industrieverbands, im Agenda-Podcast. Ihm zufolge soll die koreanische Firma KHNP vor der Unterzeichnung garantieren, dass etwa 60 Prozent des Vertrags von tschechischen Unternehmen geliefert werden.


Die Unterzeichnung des Vertrags über die Lieferung neuer Kernreaktoren in Dukovany verzögert sich. Ursprünglich sollte der Vertrag mit der koreanischen KHNP-Gruppe bis Ende März abgeschlossen werden, doch nun sprechen tschechische Regierungspolitiker und CEZ-Manager von einer etwa zweimonatigen Verzögerung. Die Verzögerung könnte aber auch noch länger sein.

Vertreter der heimischen Industrie sind mit der Art und Weise, wie die Koreaner tschechische Unternehmen behandeln, die sich an dem Atomprojekt beteiligen könnten, nicht zufrieden. Sie fordern, dass die tschechische Seite den Vertrag erst dann unterzeichnet, wenn die tschechischen Subunternehmer Garantien dafür haben, dass das Unternehmen KHNP und seine wichtigsten Partner auf sie zählen.

Laut Jan Rafaj, dem Vorsitzenden des Industrieverbands der Tschechischen Republik, muss die Firma KHNP vor der Unterzeichnung des Dukovany-Vertrags mindestens 30 Prozent der tschechischen Lieferungen unter Vertrag nehmen. Gleichzeitig muss sie klare Mechanismen vorlegen, um die anderen 30 Prozent so nah wie möglich zu erreichen. Damit dürften fast zwei Drittel der gesamten Dukovany-Lieferungen im eigenen Land bleiben.

Rafaj erklärte jedoch im Agenda-Podcast, dass weder die Firma KHNP noch ihre engsten Partner mit tschechischen Lieferanten verhandeln. Zumindest überprüfen sie deren Angebote nicht. Und er ist der Meinung, dass die Koreaner viel stärker unter Druck gesetzt werden sollten, auch wenn das bedeutet, dass die Unterzeichnung des Vertrags mit der Firma KHNP um Monate verschoben werden muss.

"Ich wünschte, dieser Vertrag wäre gestern unterzeichnet worden. Aber im Interesse der tschechischen Industrie, die einen großen Anteil an dem Vertrag bekommen soll, sollte der Vertrag von der nächsten Regierung zu Beginn ihrer Amtszeit unterzeichnet werden", sagte Rafaj. "Ich bin kein Politiker, ich kenne nicht alle Hintergründe. Aber auf jeden Fall denke ich, dass wir jetzt ein klares Signal senden müssen, dass wir mehr erwarten, als uns angeboten wurde", fügte er hinzu.

Anteil unsicher...

Rafaj lobt die Regierung von Petr Fiala für die Art und Weise, wie sie das im Jahre 2019 vom Kabinett von Andrej Babiš gestartete Atomprojekt vorangetrieben hat. "Die Tatsache, dass die derzeitige Regierung die Atomausschreibung abgeschlossen hat, ist ein großer Erfolg. Die reinen Ausschreibungsbedingungen sind wahrscheinlich erfüllt, und unter diesem Gesichtspunkt gibt es einen Grund, die Ausschreibung zu unterzeichnen. Damit es sich aber wirklich um die Jahrhundertausschreibung handelt, die einen Multiplikatoreffekt für die tschechische Wirtschaft mit sich bringen wird, müssen die in der Ausschreibung gemachten Versprechungen erfüllt werden, d.h. dass die tschechische Industrie zu 60 Prozent an dem Projekt beteiligt sein wird", sagte er.

Laut einer Analyse, die für den tschechischen Verband der Energiewirtschaft CPIA erstellt wurde, haben tschechische Unternehmen das Potenzial, bis zu 65 Prozent des Dukovany-Atomprojekts zu liefern. Industrieminister Lukas Vlcek (STAN) erklärte vor einem Monat gegenüber Seznam Zprávy, dass die inländische Lieferung der Turbine und der Turbinenhalle (des so genannten Maschinenraums) bisher vertraglich von der in Pilsen ansässigen Doosan Skoda Power, einer Tochtergesellschaft des koreanischen Doosan-Konzerns, garantiert wurde. Nach Angaben von Vlcek macht dies allein 20 Prozent des gesamten Auftrags aus.

Doch Rafaj befürchtet, dass die Zahl ungenau ist. "Wenn man es genau betrachtet, sind es nicht ganz die ganzen 20 Prozent. Es sind eher 20 Prozent, wenn man davon ausgeht, dass Skoda Doosan seine tschechische Zuliefererkette voll ausschöpft. Aber wir wissen, dass die Muttergesellschaft manchmal einfach auf den Tisch klopft und sagt: Ihr nehmt eure Zulieferer von hier!" „Ich will die tschechischen Zulieferer nicht in Frage stellen, aber es gibt noch keine Garantien“, sagte er.

Nach Ansicht des Chefs des Industrieverbands hat die tschechische Seite die Möglichkeit, bei der Aushandlung der Vertragsdetails Druck auf die KHNP auszuüben. "Wenn die Verhandlungen mit dem Schwerpunkt geführt worden wären, dass die Firma KHNP bereits jetzt nachweisen soll, dass sie zumindest einen Teil der Verträge mit tschechischen Unternehmen durch Verträge über zukünftige Verträge und andere verbindliche Schritte gesichert hat, wären wir woanders. Aber das ist nicht Gegenstand der Verhandlungen", sagte er.

KHNP wurde in einer Ausschreibung nach dem Gesetz über das öffentliche Auftragswesen mit einer Sicherheitsausnahme als bevorzugter Auftragnehmer für das Projekt Dukovany ausgewählt. Die tschechische Seite überließ die Auswahl der Unterauftragnehmer und die Verantwortung für diese den Bietern, die sich um den Auftrag bewarben. Rafaj sagte, dies sei bei Nuklearprojekten nicht üblich.

"Bei Ausschreibungen im Nuklearbereich in ganz Europa steht der Auftragnehmer in der Regel unter Druck und muss darlegen, wie er seine Lieferkette aus eigenem Willen aufgebaut hat. Bei KHNP haben wir nicht einmal vor der Angebotsabgabe gesehen, dass sie natürliche Lieferbeziehungen zu tschechischen Unternehmen aufgebaut haben", sagt Rafaj.

Er fährt fort: "In Korea sind 25 Kernkraftwerke in Betrieb, aber tschechische Unternehmen liefern nicht an das koreanische Atomprogramm. Dies wäre das erste Signal, dass das KHNP an einer Zusammenarbeit mit ihnen interessiert ist. Aber wir sehen auch keine anderen Signale. In den neun Monaten seit der Auswertung der Ausschreibung ist außer der Unterzeichnung von Memoranden und verschiedenen Treffen nicht viel passiert, d.h. es wurden keine rechtlichen Schritte eingeleitet."

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... uvy-273048
/gr/





Das Atomkraftwerk Temelin plant eine Abschaltung von Block 2 für Turbinen-Anpassungen
2. April 2025, oenergetice.cz
CTK

Das Kernkraftwerk Temelín plant, den Block 2 am Mittwoch, den 16. April, vom Netz zu trennen. Der Grund dafür ist der Umbau der Turbineneinheit im nichtnuklearen Teil der Anlage. Der Reaktor wird von den Technikern nicht heruntergekühlt. Sie werden ihn in einem so genannten heißen Zustand belassen, was die Durchführung der Arbeiten und eine schnellere Rückkehr zum Betrieb ermöglicht. Dies teilte Marek Sviták, ein Sprecher des Kraftwerks Temelín, heute mit.

Der Block wird bis Ostern mit voller Leistung Strom produzieren. "Es handelt sich nicht um eine Lösung für einen akuten Bedarf. Wir wollen einige Parameter der Turbinenanlage anpassen und so ungeplante Anpassungen während der nächsten etwa einjährigen Betriebszeit bis zum nächsten geplanten Block-Stillstand im bereits verlängerten Brennstoffzyklus vermeiden. Für diese kurzfristige Produktionsunterbrechung werden wir die Osterfeiertage nutzen, in denen regelmäßig ein geringerer Stromverbrauch und niedrigere Strompreise zu verzeichnen sind", so Svitak.


Die Turbinenanlegung wurde von den Energietechnikern beider Blöcke im vergangenen Jahr neu eingestellt. Die Turbomaschinen in Temelín sind die größten ihrer Art in der Tschechischen Republik. Die Länge eines Hochdruck- und dreier Niederdruckteile sowie des Generators beträgt 65 Meter. Wenn sie auf Betriebstemperatur erwärmt sind, verlängern sie sich um etwa drei Zentimeter und bleiben dabei völlig dicht. Aus diesem Grund haben diese Maschinen die Möglichkeit der axialen Verschiebung. Die Maschine wiegt mehr als 2 000 Tonnen, und die Umfangsgeschwindigkeit der längsten Schaufeln ist mehr als doppelt so hoch wie die Schallgeschwindigkeit.

Die Anlage in Temelín deckt etwa ein Fünftel des Inlandsstromverbrauchs. Seit Beginn dieses Jahres wurden dort 4,7 Terawattstunden Strom produziert, gegenüber 14,3 Terawarrstunden im ganzen vergangenen Jahr.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... am-turbiny
/gr/





CEZ führte eine Leistungserhöhung aller Dukovany-Blöcke erfolgreich durch
1.April 2025, oenergetice.cz
CTK

Im Kernkraftwerk Dukovany hat CEZ die Umstellung aller vier Reaktorblöcke von 500 Megawatt (MW) auf 512 MW erfolgreich abgeschlossen. Der vierte und letzte Block in Dukovany wurde am Sonntag zum ersten Mal auf die neue erhöhte Leistung umgeschaltet. Seit dem letzten Jahr hat sich die verfügbare elektrische Gesamtleistung des Kernkraftwerks um 48 MW erhöht. Damit steigt die jährliche Stromproduktion von Dukovany um bis zu 350.000 Megawattstunden (MWh), sagte der Sprecher des Kraftwerks, Jiri Bezdek, heute gegenüber der Agentur CTK.

Im April des letzten Jahres haben die Ingenieure die Leistung des dritten Blocks von Dukovany erhöht, im August die des zweiten Blocks und im November die des ersten Blocks. Block vier wurde erstmals am Sonntag, den 30. März um 17:20 Uhr auf erhöhte Leistung gebracht. Die Energietechniker werden noch eine Reihe von Überprüfungen und Tests an ihm durchführen. "Gleich wie bei den ersten drei Blöcken ging der Leistungserhöhung auf die jetzigen 512 Megawatt ein enormer Aufwand an Arbeit und Prüfungen voraus. Es ist immer eine Bedingung, dass wir das Sicherheitsniveau nicht senken dürfen", sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks.

Der geplante Stillstand des vierten Dukovany-Blocks wurde am 6. März abgeschlossen. Am 13. März wurde er für Reparaturen und die Revision von zwei Ventilen im nichtnuklearen Teil des Kraftwerks wieder vom Netz genommen und speist seit dem 24. März wieder Strom ins Netz ein.

Das Projekt zur Steigerung des Wirkungsgrads des Kraftwerks Dukovany ist seit dem Jahr 2020 in vollem Umfang angelaufen: Die Energietechniker haben die Temperatur des Primärkreislaufwassers am Reaktorausgang durch geringfügige Änderungen von 298,4 auf 300,4 Grad Celsius, d. h. um etwa zwei Grad, erhöht. Dadurch können die Turbinen unter optimalen Bedingungen 12 MW mehr elektrische Leistung liefern, teilte CEZ heute mit. Das Projekt beinhaltet auch eine Umstellung auf einen längeren, 16-monatigen Brennstoffzyklus.

Die Tschechische Republik verfügt über sechs Kernkraftwerksblöcke in zwei Kraftwerken. Dukovany lieferte im vergangenen Jahr 14,7 Terawattstunden (TWh) Strom in das Übertragungsnetz, während Temelín 15 TWh produzierte.

"Sowohl in Dukovany als auch in Temelín verfolgen wir zwei langfristige Hauptziele. Ein sicherer und zuverlässiger Betrieb über einen Zeitraum von sechzig Jahren und das schrittweise Erreichen einer durchschnittlichen Jahresproduktion von bis zu 32 TWh. Die Modernisierung der Anlagen und die Nutzung der Projektreserven helfen uns dabei, diese Ziele zu erreichen", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Firma CEZ und Direktor des Bereichs Kernenergie.


Im vergangenen Jahr beschloss die Regierung, zwei weitere Reaktoren in Dukovany zu bauen. Sie sollen von dem koreanischen Unternehmen KHNP gebaut werden, mit dem CEZ derzeit den endgültigen Vertrag aushandelt. Die Regierung rechnet damit, die endgültigen Verträge in den nächsten Wochen abzuschließen, sagte der tschechische Premierminister Petr Fiala (ODS) am Montag vor Journalisten. Im Jahre 2036 soll der erste der neuen Reaktoren fertig sein.

Quelle: Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ctyr-bloku
/gr/



Dukowany? Wir sind schon nervös. Es sieht so aus, als ob die Koreaner sich nicht auf eine Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie einigen wollen, sagt Perlík
4.3.2025 HN Petr Zenkner

Josef Perlík, Geschäftsführer der Tschechischen Allianz für die Energiewirtschaft

Die Garantie von 60 Prozent der Lieferungen im Vertrag zum neuen Kernkraftwerk Dukovany ist für tschechische Unternehmen noch in weiter Ferne. Deshalb sind sie zunehmend nervös und machen deutlich, dass ihnen der Zugang der koreanischen Firma KHNP nicht gefällt, die im vergangenen Jahr die Ausschreibung für den Bau von zwei Reaktorblöcken in Dukovany gewonnen hat. "Ohne eine sichere Lokalisierung ist es meiner Meinung nach schwierig, einen Vertrag zu unterzeichnen", sagt Josef Perlik, Geschäftsführer der Tschechischen Allianz für die Energiewirtschaft, in der führende tschechische Zulieferer zusammengeschlossen sind, in einem Interview für Hospodářské noviny (HN). Ursprünglich wurde davon ausgegangen, den Vertrag bis Ende März zu unterzeichnen.

-Frage: Wird der Vertrag für den Ausbau von Dukovany am Ende unterzeichnet werden?

-Perlik: Ich glaube fest daran. Die Tschechische Republik braucht neue Kernkraftwerke, um die Kohlekraftwerke zu ersetzen, die bauslaufen. Bis der Vertrag unterschrieben werden kann, ist jedoch noch viel Arbeit zu leisten.

-Frage: KHNP gewann die Ausschreibung im vergangenen Juli. Was ist in diesen neun Monaten passiert?

-Perlik: Wenn Sie mich nach Lokalisierung fragen, nicht wirklich viel. Lange Zeit war es nicht möglich, Verhandlungen auf der Ebene der Allianz oder der Unternehmen aufzunehmen. Deshalb sind wir seit letztem Dezember nervös. Es hätte sofort nach der Auswahl des bevorzugten Lieferanten beginnen sollen, da es keine Arbeit für ein paar Wochen ist. Der Umfang der Zusammenarbeit muss definiert werden, und die Teile des Kraftwerks, in denen sich die beiden Parteien überschneiden, müssen identifiziert werden. Als Nächstes muss das Lieferantenmodell gewählt werden: ob es sich um "Pakete" oder einzelne Komponenten handeln soll. Dies ist der erste Schritt. Dann müssen die Bedingungen der Zusammenarbeit festgelegt werden, d.h. indikative Preise und ein grundlegender Lieferplan. Und all dies in die Vereinbarungen zwischen tschechischen und koreanischen Unternehmen oder anderen tschechischen Endlieferanten wie Doosan Skoda Power zu integrieren.

-Frage: Was wurde bisher gemacht?

-Perlik: Wir sind immer noch bei der grundlegenden Definition von Zusammenarbeit. Erst Anfang Dezember ist es uns gelungen, Verhandlungen mit KHNP aufzunehmen, was wir seit Juli versucht hatten. Als wir mit einer Verzögerung von mehr als einem Monat die Antwort auf unsere Vorschläge erhielten, intensivierten wir unsere Kommunikation mit dem Industrieminister. In Südkorea fand ein Treffen statt, bei dem Herr Minister Vlcek die Interessen der tschechischen Industrie substanziell unterstützte. Er sagte auch, dass mindestens 30 Prozent des Lieferumfangs der tschechischen Industrie noch vor der Vertragsunterzeichnung garantiert werden müssen. Zum Beispiel durch Verträge über Zukunftskontrakte. Und dass er einen klaren Plan sehen will, wie die restlichen 30 Prozent erfüllt werden sollen. In seiner Person haben wir die Unterstützung, die wir uns vorher vorgestellt haben. Wir hatten erwartet, dass KHNP dann mit uns genauso intensiv verhandeln würde wie mit CEZ, wo Dutzende von Personen verhandelt haben und vielleicht noch fast jede Woche verhandeln. Dies erweckt den starken Eindruck, dass die Strategie des bevorzugten Lieferanten ist, dass er sich mit uns an der Zusammenarbeit nicht einigen will. Oder dass er hofft, dass das Dukovany-Projekt unter Zeitdruck gerät – um den Vertrag auch ohne jegliche Garantien für die tschechische Industrie zu unterzeichnen.

-Frage: Passiert wirklich nichts?

-Perlik: Über den Maschinenraum, genauer gesagt die Turbineninsel, die im Februar in Südkorea als Thema eröffnet wurde, wird schon verhandelt.

-Frage: Wie viel Prozent des Vertrags würde es sein?

-Perlik: Dies hängt von der Definition des Umfangs ab. Der Maschinenraum inklusive Engineering und mit allen Maschinen- und Konstruktionsarbeiten, der Steuerung und den elektrischen Teilen kann 18 bis 20 Prozent betragen. Aber die einzige Gewissheit bisher ist die Doosan-Turbine, die nur wenige Prozent ausmacht. Nach meinen Informationen geht es bisher nur um begrenzte Lieferungen einzelner Technologien, bei denen es sich nur um Prozenteinheiten handelt. Zu zwanzig Prozent ist es weit entfernt, zu dreißig noch weiter. Und damit meine ich noch nicht einmal die zusätzlichen 30 Prozent, die ebenfalls ausgehandelt werden müssen.


-Frage: Die Koreaner machten in der Ausschreibung das niedrigste Gebot von 200 Milliarden Kronen für den Reaktor. Was ist, wenn KHNP es nicht mit Lieferungen aus der tschechischen Industrie decken kann, weil Sie teurer sind? Darüber hinaus gab es keine Voraussetzungen für die Teilnahme der tschechischen Industrie an der Ausschreibung.

-Perlik: Sie garantierten, dass sich ihr Preis an den europäischen Preisen orientierte. Wenn das der Fall ist, haben wir keine Angst. Wenn tschechische Firmen in einem solchen Fall nicht wettbewerbsfähig sind, haben sie einfach Pech. Zudem garantierte der Vorzugslieferant wiederholt 60 Prozent der Lieferungen aus Tschechien.

-Frage: Was ist, wenn es keine Verpflichtungen seitens der KHNP gibt, bevor der Vertrag unterzeichnet wird?

-Perlik: Dann ist es besser, abzuwarten und nach anderen Alternativen zu suchen.

-Frage: Eine weitere Alternative ist der französische Konzern EDF.

-Perlik: Nicht unbedingt. Wir können zum Beispiel geduldig weiter verhandeln. Im Geschäftsleben gilt oft: Wer zuerst die Geduld verliert, verliert. Seien wir es nicht – die Tschechische Republik – dafür gibt es keinen Grund. Aber darüber möchte ich nicht spekulieren. Unser Ziel ist es, die Beteiligung der tschechischen Industrie in Zusammenarbeit mit KHNP sicherzustellen. Ohne eine sichere Lokalisierung ist es meiner Meinung nach schwierig, einen Vertrag zu unterzeichnen. Dies wird nicht nur der Zukunft der Industrie und der gesamten Branche schaden, sondern sich auch negativ auf das Wachstum qualifizierter Arbeitsplätze und den Beitrag der tschechischen Unternehmen zu den öffentlichen Haushalten auswirken. Die Kernenergie ist ein Beruf mit großem Mehrwert und äußerst prestigeträchtig, auch wenn es um das Ansehen des Staates als solchen geht. Gesamtpreis des Blocks ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Parameter.

-Frage: Raten Sie der Regierung, den Vertrag, den CEZ und KHNP abschließen könnten, nicht zu genehmigen?

-Perlik: Es liegt an der Regierung, zu entscheiden, wie sie dies angeht. Es ist unsere Pflicht, vor den Risiken zu warnen.
Ich verstehe Ihre Argumente. Gleichzeitig möchte ich jedoch wiederholen, dass die Koreaner mit dem niedrigsten Preis für den Reaktor gewonnen haben und CEZ als öffentlicher Auftraggeber in erster Linie an einer neuen Quelle interessiert sein muss. Sie soll sich nicht um die Interessen anderer Unternehmen kümmern. Auch wenn das tschechische Unternehmen sind. Eine Ausnahme bildet der Service, bei dem es im Interesse der Firma CEZ ist, ihn so nah wie möglich zu halten. Die Firma CEZ bemüht sich, die Beteiligung der tschechischen Industrie maßgeblich zu unterstützen.
Sie waren eine der ersten, die KHNP darauf hinwiesen, dass sie sich tatsächlich auf die Lokalisierung konzentrieren sollten. Die tschechische Industrie ist in der Lage, über das Preisniveau zu sprechen, das in Korea angeboten wird. Wir erwarten sicherlich nicht, dass wir einen Blankoscheck bekommen, nur um unseren Preis darin selber zu schenreib. Meiner Meinung nach könnte für kritische Teile des Kraftwerks, die sich auf die zukünftige Stabilität des Betriebs und die Autarkie des Kraftwerks auswirken, eine etwas teurere tschechische Lieferung in Betracht gezogen werden, da sie eine komfortablere Versorgung mit Ersatzteilen gewährleistet und insgesamt billiger ist. Aber das ist jetzt kein Thema. Ich möchte betonen, dass es im Moment entscheidend ist, den Umfang der Lieferungen zu definieren und sie mit der Kalkulation des bevorzugten Lieferanten und seiner Vertragsgestaltung zu identifizieren.


-Frage: Was ist, wenn bei Beibehaltung des 60-Prozent-Anteis der tschechischen Unternehmen die Vertragsunterzeichnung letztlich für KHNP nachteilig ist?

-Perlik: Der bevorzugte Lieferant ging mit einem Preis, Garantien und Parametern, die er selbst festgelegt hatte, in dieses Projekt. Er wusste, dass er über die Lizenzen verhandeln muss. Er hat die Beteiligung der tschechischen Industrie klar erklärt. Ich gehe also davon aus, dass er es so eingerichtet hat, dass es für ihn ein interessantes Geschäft wird.

-Frage: Mit der Erwähnung von Lizenzen sind wir zum amerikanischen Unternehmen Westinghouse gekommen, das einen Teil der Patente für den koreanischen Reaktor besitzt. Wissen Sie, was in dem globalen Abkommen steht, das KHNP im Januar mit den Amerikanern unterzeichnet hat, um Patentstreitigkeiten zu beenden?

-Perlik: Leider nein, und ich betrachte es als eines der Probleme.

-Frage: Glauben Sie, dass irgendjemand in der Tschechischen Republik die Details kennt?

-Perlik: Ich kann es nicht bestätigen oder ausschließen. Ich weiß es nicht. Gleichzeitig nehme ich das Wissen davon, dass KHNP in der Lage ist, strategische Vereinbarungen zu treffen. Dies gilt jedoch noch nicht für die tschechische Industrie.
Aus den nachfolgenden Schritten von KHNP, wo sich die Koreaner von anderen Ausschreibungen in Europa zurückziehen, kann die Vereinbarung so ausgelegt werden, dass sie nur für die Tschechische Republik gilt. Aber dann wird die Referenz aus dem Vertrag in Dukovany nicht der Weg zu anderen Verträgen in Europa sein.
Es ist eine Spekulation, obwohl es wahr sein könnte. Wenn es kein anderes Nebengeschäft gibt, wird es natürlich eine Enttäuschung für uns sein. Aber wir müssen damit leben können.

-Frage: Wäre es für die tschechische Industrie mit dem französischen Unternehmen EDF besser?

-Perlik: Das hängt davon ab, wie die Lokalisierung angegangen wäre. Logischerweise fanden diese Verhandlungen nicht statt, weil sie den zweiten Platz belegten. Ihr Vorteil war von Anfang an, dass sie über ein unbestreitbares Atomprogramm und Erfahrung in Europa verfügen.

-Frage: Ich werde noch einmal auf Westinghouse und die Vereinbarung mit KHNP zurückkommen. Die gleiche Vereinbarung wurde für das Kraftwerk Barakha in den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen. Die Amerikaner lieferten das Steuerungssystem dafür. Wie groß ist der Teil des Auftrags?

-Perlik: Es handelt sich um eine Schlüsseleinrichtung, die wichtigste nach dem Reaktor, da es im Grunde den Betrieb des Kraftwerks steuert und einen direkten Einfluss auf die Sicherheit der Ausrüstung hat. Seine Parameter werden streng überwacht. Prozentuell berechnet ist es ein kleinerer Anteil als die Turbineninsel, aber seine Bedeutung ist kritisch hoch.

-Frage: Machen tschechische Unternehmen dies in Dukovany und Temelín?

-Perlk: In Dukovany laufen rund 80 Prozent der Anlage auf einer tschechischen Plattform, die von ZAT geliefert wurde. Die ursprünglichen analogen Systeme wurden nach dem Jahr 2000 auf digitale Systeme umgestellt, was hauptsächlich von Skoda JS in Zusammenarbeit mit der französischen Firma Framatome (mehrheitlich im Besitz von EDF – Anm. d. Red.) durchgeführt wurde. Im Fall von Temelín handelt es sich um eine amerikanische Lösung, die auf der Westinghouse-Plattform basiert. Das tschechische Unternehmen I&C Energo spielt dort eine entscheidende Rolle, zumindest was die Erbringung von Dienstleistungen angeht. In Zusammenarbeit mit Westinghouse ist sie auch an der Modernisierung dieses Systems beteiligt. Teilarbeiten erledigt in Temelín die bereits erwähnte Firma ZAT.

-Frage: Diese Unternehmen, die beide Mitglieder der Allianz sind, sind also automatisch aus dem Spiel, wenn wir die Annahme akzeptieren, dass Westinghouse ein Ssteuerungssystem für die neuen Dukovany-Blöcke liefern würde?

-Perlik: Es kann Auswirkungen haben. Es ist schwer zu sagen, welche, es hängt davon ab, um welchen Teil des Steuerungssystems es sich handeln würde. Und ob Westinghouse bereit wäre, mit tschechischen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Aber auch hier komme ich zu der Tatsache, dass wir nicht wissen, was in der Vereinbarung zwischen KHNP und Westinghouse steht.
petr.zenkner@hn.cz

Quelle: https://archiv.hn.cz/c1-67688590-uz-jsm ... ika-perlik
/gr/




Tschechische Firmen werden Pech haben – Kommentar
3.4.2025 Nase pravda zj Seite 2

Die Fertigstellung von zwei neuen Kernkraftwerksblöcken in Dukowany wird von unseren Politikern und Ökonomen als ein Projekt des Jahrhunderts bezeichnet. In der Tschechischen Republik standen drei Kandidaten zur Auswahl. Die amerikanische FirmaWestinghouse, die eigentlich keine Atomkraftwerke mehr baut, sondern eher ein Subunternehmer ist. (Am Ende zog sich Westinghouse aus dem Wettbewerb zurück) Die französische EDF ist bekannt für ihre Unzuverlässigkeit, wenn es um Liefertermine geht. Die südkoreanische KHNP (Korea Hydro and Nuclear Power) hat noch kein Atomkraftwerk" in Europa gebaut, aber sie hat trotzdem die tschechische Ausschreibung gewonnen. Zurzeit ziehen sich die Koreaner mit ihren Atomprojekten vom Alten Kontinent zurück (Borssele in den Niederlanden, Krskko in Slowenien, Ringhals in Schweden) und Dukovany wird der letzte Mohikaner in Europa bleiben.

Eine traurige Tatsache, wenn man bedenkt, dass die tschechoslowakische Industrie noch vor einem halben Jahrhundert in der Lage war, ein schlüsselfertiges Kernkraftwerk aus eigener Kraft zu bauen...Dazu sind wir gekommen und die gezielte Liquidation von Skoda Pilsen und anderen Top-Unternehmen haben wir durch eine lächerliche Ideologie über eine Sicherheitsbedrohung ergänzt. Daher konnten China und Russland nicht an der Ausschreibung teilnehmen. Die russische Firma Rosatom, die derzeit weitere Reaktorblöcke im ungarischen Atomkraftwerk Paks baut, hatte keine Chance, weil russische GRU-Agenten angeblich Explosionen im Munitionsdepot in Vrbě
etice verursacht haben. Der Tschechische Sicherheitsdienst BIS unter der Leitung von General Michal Koudelka hat dafür sicherlich unwiderlegbare Beweise vorgelegt, die kein unabhängiges Gericht akzeptieren würde...

Aber zurück zum Projekt Dukovany. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, obwohl die Regierung von Fiala es sinnlos eilig hat, ihn so bald wie möglich zu unterschreiben. Gleichzeitig ist die versprochene Beteiligung von 60 Prozent der tschechischen Firmen an dem Projekt nur mehr als Wunsch. Bisher sind nur 18 Prozent ausverhandelt worden, und die Koreaner sind nicht bereit, die ursprüngliche Verpflichtung einzugehen. Warum? Auf dem Spiel stehen die Interessen von Westinghouse, das im Januar unerwartet mit KHNP vereinbart hatte, keine Einwände mehr gegen den Bau von neuen Blöcken in Dukovany zu erheben, die Westinghouse als seine Lizenz betrachtete. Im Gegenzug versprachen die Koreaner dem US- Unternehmen"etwas". Das Besondere ist, dass die Projekte in Europa, von den sich jetzt KHNP zurückgezogen hat, von Amerikanern besetzt werden und die Koreaner in der Lage sein werden, fast alles in Dukovany selbst zu machen. Die tschechische Industrie wird Pech haben, und unser Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek, starrt wie ein Puck auf dieses hohe Spiel und kann darauf nicht reagieren. Liebe Tschechen, zahlt 400 Milliarden Kronen und freut euch, dass wir euch den ersten Block irgendwann im Jahr 2036 in Betrieb nehmen werden.
/gr/




Bei Polna will man einen neuen Windpark bauen
3.4.2025 Nas region Jizni Cechy /Unsere Region Südböhmen/ Seite 10

In der Nähe von Polna in der Region Jihlava wollen Investoren einen Windpark errichten, in dem bis zu sieben Windkraftanlagen stehen könnten. Der Stadtrat wird sich am 30. Juni mit dem Plan befassen. Die Stadträte von Polna werden die Möglichkeit prüfen, im Vorfeld eine Umfrage unter den Einwohnern über die Windkraftanlagen durchzuführen.

Dies geht aus der Website der Stadt hervor.

Das Angebot einer möglichen Zusammenarbeit wurde nicht von der Stadt Polná initiiert, der Vorschlag für die Zusammenarbeit und seine konkrete Form wurden vom Investor eingereicht.
Der Stadtrat wird es auf die übliche Weise diskutieren", teilte das Rathaus mit. Laut der Website der Stadt wurde der Plan von WEB Vindenergie und Prazska energetika eingereicht.
Laut den vom Rathaus veröffentlichten Präsentationen erwägen Investoren den Bau von Kraftwerken mit bis zu 166 Meter hohen Masten, die eine Leistung von sechs bis 7,2 Megawatt (MW) haben würden.

Sie geben an, dass sie sich Grundstücke im Katastergebiet von Polna und den Ortsbezirken Hrbov und Skrysov gesichert haben. Sie versprechen der Stadt mindestens eine Million Kronen für jede in Betrieb befindliche Windkraftanlage und weitere Vorteile.

Den Präsentationen zufolge gehen die Investoren davon aus, dass die Umgebung von Polna in der sogenannten Beschleunigungszone liegen könnte, in der die Genehmigung von Windkraftanlagen oder Photovoltaik in einem vereinfachten Regime erfolgen wird. Die Einführung der Beschleunigungszone wurde diesen Monat von der Regierung genehmigt.

In der Region Vysocina gibt es bisher sieben Windkraftanlagen, von denen vier in der Nähe von Pavlov in der Region Jihlava in Betrieb sind. Ein weiteres befindet sich in der Nähe des Dorfes Kamen in der Region Havlickuvv Brod. Die letzten beiden Windkraftanlagen in der Nähe von Veznice wurden im Jahr 2009 gebaut.
Sie haben eine installierte Leistung von 2,05 MW und werden von der Firma CEZ Obnovitelné zdroje betrieben. Von Polna nach Veznice sind es etwa vier Kilometer.

In der Region Vysocina haben in letzter Zeit eine Reihe von Gemeinden von Investoren Angebote zur Zusammenarbeit beim Bau von Windkraftanlagen erhalten. Einige Kommunen haben bereits einen Vertrag mit ihnen abgeschlossen, andere haben Windräder in lokalen Volksabstimmungen abgelehnt. Im vergangenen Jahr war es in Pocatky in der Region Pelhrimov, in Jamne in der Region Jihlava und in Dalecin in der Region Zdar.
In Stonarov in der Region Jihlava sprach sich die Mehrheit der Stimmen vor zwei Jahren für den Bau von Windkraftanlagen aus, aber ein anderer Plan, den geplanten Park von den ursprünglich angekündigten vier auf acht Masten zu erweitern, wurde in diesem Jahr von den Einwohnern der Stadt abgelehnt. Die Gemeinde veröffentlichte das Ergebnis dieser Umfrage am 19. März.
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 384
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 4.4.2025:



4.4.2025 Ceskobudejovicky denik Seite 4 ma

Region Budweis – Der zweite Block von Temelín wird die Stromproduktion für mehrere Tage einschränken. Der Grund dafür ist, die Einstellungen der Dampfturbine anzupassen. Die Energietechniker werden den Block am Mittwoch vor Ostern vom Stromübertragungsnetz trennen. Am Mittwoch, den 16. April, wird das Betriebspersonal den Turbogenerator des zweiten Blocks des Kraftwerks Temelín vom Übertragungsnetz trennen.


Der Grund dafür ist die Anpassung des Turbinensatzes, der im nichtnuklearen Teil des Kraftwerks eingebaut ist. Die Operateure werden den Reaktor nicht abkühlen, sondern belassen ihn in einem sogenannten heißen Zustand, wodurch die Arbeit schneller ausgeführt und der Block schnell wieder in Betrieb genommen werden kann. Der Sprecher des Kraftwerks, Martin Svitak, sagte, dass die Energietechniker planen, den Block bis Ostern mit voller Kapazität zu betreiben.

"Es handelt sich um keine Lösung für einen akuten Bedarf. Die Energieingenieure wollen einige Parameter der Turbinenanlegung anpassen und so mögliche ungeplante Turbinenanpassungen während des nächsten einjährigen Betriebs bis zum nächsten geplanten Blockstillstand im bereits verlängerten Brennstoffkreislauf vermeiden", sagte der Temeliner Sprecher. Ie Techniker werden die Osterfeiertage für kurzfristige Produktionsunterbrechungen nutzen, wenn der Stromverbrauch und die Strompreise regelmäßig niedriger sind. Es handelt sich um eine im Voraus angekündigte und geplante Sache.

Zusätzliche Informationen:
Die Turbine wurde im vergangenen Jahr von den Technikern beider Blöcke angepasst. Die Turbinensätze in Temelín sind die größten Anlagen ihrer Art in der Tschechischen Republik. Die Länge eines Hochdruck- und drei Niederdruckteils sowie eines Generators beträgt 65 Meter. Nach dem Erhitzen auf Betriebstemperatur dehnt sie sich um etwa drei Zentimeter, bleibt aber vollständig dicht. Deshalb gibt es für diese Maschinen eine axiale Verschiebemöglichkeit. Das Gewicht des Geräts übersteigt 2000 Tonnen und die Umfangsgeschwindigkeit der längsten Schaufeln übersteigt das Zweifache der Schallgeschwindigkeit.
/gr/




Die Durchfahrt durch Trebic hat keine verbindliche UVP-Stellungnahme
4.4.2025 Ekolist.cz

Verbände und Grundstück-Eigentümer haben beim Umweltministerium Einspruch eingelegt


Auf der Grundlage eines Einspruchs der Verbände Kinder der Erde, Umfahrung von Trebic und Wasser aus Tetcice sowie dreier Grundstück-Eigentümer gegen die Unterbringung der neuen Durchfahrstraße I/23 durch Trebic hat das Umweltministerium am 28. März 2025 die verbindliche UVP-Stellungnahme des Kreisamtes in Jihlava vom 15. Januar 2024 aufgehoben.

Das Umweltministerium stellte fest, dass die sechs auferlegten Bedingungen nicht den Anforderungen an eine objektive und professionelle Bewertung der Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen der neuen Straße auf die Einwohner der Stadt entsprachen. Verein Kinder der Erde begrüßt diese Entscheidung und hält sie für mutig.

"Die Entscheidung des Ministeriums kommt für uns sehr überraschend, da wir schon geplant hatten, das ganze UVP-Verfahren mit einer Klage anzufechten. Wir können uns nämlich nicht daran erinnern, dass wir in der Vergangenheit bereits in einem Einspruchsverfahren gegen die Unterbringung eines Baus die Aufhebung einer verbindlichen UVP-Stelungnahme erreicht hätten.

Offensichtlich war die Auferlegung der sechs Bedingungen auch für das Ministerium inakzeptabel, da die Umweltauswirkungen der erzwungenen Durchfahrt erst zu einem späteren Zeitpunkt bewertet werden sollen", so Miroslav Patrik, der Vorsitzende von Children of the Earth.

In der Entscheidung des Ministeriums heißt es u.a.: "Die Bedingungen ... sind in einer Weise formuliert, die nicht ... den Anforderungen entspricht, was sie unüberprüfbar ... und damit rechtswidrig macht. Einige von ihnen (Bedingungen 5, 6, 7, 8, 9 und 11) beziehen sich auf Erklärungen, die als Reaktion auf die UVP-Unterlagen abgegeben wurden... die Formulierung der Bedingungen lässt ernsthafte Zweifel daran aufkommen, ob... die UVP- Stellungnahme auf der Grundlage vollständiger Informationen über die möglichen Auswirkungen des Projekts herausgegeben wurde und ob daher der Grundsatz der materiellen Wahrheit eingehalten wurde... die formulierten Bedingungen sind größtenteils mehrdeutig... sie können nicht als... Forderung nach der Durchführung spezifischer Maßnahmen, sondern als Aufforderung zu ergänzenden Informationen bezeichnet werden..."

„Aus dem aufhebenden Beschuss des Ministeriums geht klar hervor, dass das Kreisamt die unvollständige Dokumentation zur Überarbeitung und Vervollständigung in Absprache mit dem Gutachter zurückschicken soll, damit das UVP-Verfahren fortgesetzt werden kann, und dass das Verkehrsministerium den Planfeststellungsbeschluss vom 19. August 2024 wegen dieser schwerwiegenden Mängel in einem der Dokumente aufheben sollte“, meint Miroslav Patrik.

Die Verbände Kinder der Erde, Umfahrung von Trebic und Wasser aus Tetcice sowie drei Landeigentümer argumentieren in ihren Einsprüchen, dass die verbindliche UVP-Stellungnahme widerrufen werden sollte, weil das Kreisamt in Jihlava auf eine sorgfältige Prüfung der Umweltauswirkungen desr Stadt-Durchfahrt verzichtet habe, so dass die verbindliche UVP - Stellungnahme ihren Zweck, nämlich eine professionelle und objektive Grundlage zu sein, nicht erfüllt habe.

Nach Ansicht der Kinder der Erde ist der zweite Schuldige, warum die UVP-Stellungnahme aufgelöst wurde, Pavel Obrdlik, den vom Kreisamt in Jihlava für 77.000 CZK angestellt wurde, weil er die Einwände der Öffentlichkeit auf gesetzliche Weise hätte behandeln sollen, was er nicht getan hat.

Nach Angaben der Straßen- und Autobahndirektion vom September 2023 soll der Bau der zweispurigen Verlegung der Straße I/23 in Trebic auf einer Länge von fast 6 km von April 2026 bis Dezember 2029 erfolgen. Die Gesamtinvestitionskosten einschließlich der Nebenkosten sollen sich auf etwa 5,6 Mrd. Kronen (ohne MwSt.) belaufen, sie werden also etwa dreimal so hoch sein wie üblich, so dass es sich um einen überteuerten Bau handelt.
/gr/






Die Österreicher haben ein „neues Temelín“: Warum protestieren sie gegen Pläne für Windparks nahe der tschechischen Grenze?
4.4.2025 Marek Kerles
Info.cz


Der Plan, auf der österreichischen Seite des Neuen Böhmischen Gebirges (Novohradske hory) einen gigantischen Windpark mit 260 Meter hohen Masten zu errichten, weckt große Leidenschaften, und für einen bedeutenden Teil der lokalen Bevölkerung werden die Windräder zu einem ebenso unerbittlichen Feind, wie es einst das Atomkraftwerk Temelín in Südböhmen war. Was genau steht auf dem Spiel, und welche Chancen haben Projekte in diesen einst vernachlässigten und damit bewahrten natürlichen, aber auch idealerweise „windigen“ Regionen, (un)erfolgreich zu sein?

In der österreichischen Region Mühlviertel, die an die Tschechische Republik grenzt, sollen in den nächsten Jahren insgesamt 60 Windkraftanlagen errichtet werden, die das Landschaftsbild völlig stören. Dementsprechend fällt auch die Reaktion der Bevölkerung aus.

"Es sollte jedem klar sein, dass drei Windräder das Weltklima nicht retten werden. Aber unsere Landschaft ist das Wichtigste, was wir an die nächsten Generationen weitergeben können", sagte ein Besucher der öffentlichen Diskussion über den geplanten Windpark bei der Gemeinde Schenkenfelden vor den Toren des (heute noch ruhigen) Kurortes Bad Leonfelden am Montag.

Die Atmosphäre im Saal des Gasthauses Pammer war sehr stürmisch. Investoren und Beamte versuchten, einigen verärgerten Anwohnern zu erklären, dass der geplante Windpark, der übrigens nur drei Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt ist, ein Segen für die Region sein wird.

Er liefere dringend benötigten Strom, trage zum Umweltschutz bei und verhindere zudem – was für die Österreicher früher schon wichtig war -, dass Energie aus ausländischen Atomkraftwerken nach Österreich fließe.

Doch auch dieses einst so verlässliche „Temelin-Argument“ zieht bei vielen Anrainern nicht: Sie sorgen sich um den ständigen Lärm, die Auswirkungen der „Luftverwirbelung“ durch die Wind--Propeller und vor allem um die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.

Die neuen Turbinen sollen 260 Meter hoch und damit über Dutzende von Kilometern sichtbar sein. Und das könnte für die Region - die in den Ausläufern des österreichischen Teils des Böhmerwaldes weitgehend vom Tourismus lebt - angeblich fatal sein.

Schenkenfeden ist nicht das einzige umstrittene Windparkprojekt direkt an der tschechischen Grenze. Noch umstrittener ist offenbar ein Plan zum Bau von 22 riesigen Windrädern nordöstlich des Dorfes Sandl. Dieser Park, der größte, den es je in Oberösterreich gegeben hat, würde direkt unterhalb des Kamenec, dem höchsten Gipfel des Gebirges Novohradske hory, entstehen.

Veränderung der Landschaft im Gebirge Novohradske hory

Auch hier spaltet der Plan zum Bau von Windkraftanlagen die Bevölkerung praktisch in zwei Hälften. Der Bürgermeister von Sandl verteidigt das Projekt, weil es der strukturschwachen Region, die während des Kalten Krieges in der Nähe des so genannten Eisernen Vorhangs lag, Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten bringen würde.

Die Gegner befürchten jedoch eine Bedrohung der umliegenden Landschaft, die eine Vogelzugroute ist und in der viele seltene Tiere leben, sowie eine Störung des Landschaftsbildes. Der Park würde die österreichische Seite des Gebirges Novohradske hory bis zur Unkenntlichkeit verändern.

Im Fall von Sandl handelt es sich nicht nur um einen Streit zwischen Anwohnern und Investoren. Das Projekt spaltet auch die Politik. Der Bau eines riesigen Windparks auf der österreichischen Seite des Gebirges wird (für manche paradoxerweise) vor allem von den Grünen verteidigt.

"Das nordöstliche Mühlviertel ist eine strukturschwache Region. Es ist aber eine der windreichsten Regionen in Oberösterreich. Und diese Bedingungen müssen wir nutzen", so Stefan Kaineder, oberösterreichischer Umweltlandesrat der Grünen.

Die Windkraftanlagen in Sandl könnten rund 125.000 Haushalte mit Strom versorgen und damit einen wesentlichen Beitrag zu den österreichischen Klimaschutzzielen leisten, so der oberösterreichische Umweltladesrat. „Und es wäre unter anderem auch eine starke Maßnahme gegen den Import von Atomstrom nach Oberösterreich“, so Kaineder.

Aber es scheint, dass viele OberösterreicherInnen mehr Angst vor Windparks haben als vor Temelin, gegen das sie zur Jahrtausendwende so heftig protestiert und deswegen sogar wochenlang Grenzübergänge nach Tschechien blockiert haben. Doch jetzt sind es vor allem die Windkraftanlagen, die Angst machen.

Die windradfreie Zone

Die beiden führenden Parteien der Regierungskoalition in Oberösterreich - die Volkspartei (ÖVP) und die Freiheitliche Partei (FPÖ) - setzen sich dafür ein, dass rund ein Drittel Oberösterreichs als „windradfreie Zone“ im Sinne der europäischen Richtlinie zur Abgrenzung von so genannten „Aktionszonen für die Errichtung von erneuerbaren Energiequellen“ ausgewiesen wird: sowohl das Alpenvorland als auch insbesondere das Gebiet auf der österreichischen Seite des Böhmerwaldes und des Gebirges Novohradske hory. In einem solchen Fall wäre das Projekt des Sandl-Riesenwindparks zum Scheitern verurteilt.

"Das ist ein Gebiet für den Vogel- und Artenschutz im Allgemeinen, dort ist es undenkbar. Wir sind verpflichtet, ein gewisses Maß an Schutz zu gewährleisten, sonst droht uns ein Vertragsverletzungsverfahren", so Manfred Haimbuchner, Landeshauptmann-Stellvertreter des Landes Oberösterreich für FPÖ. Er wies darauf hin, dass Ober- und Niederösterreich und die Tschechische Republik vereinbart hätten, die Natur rund um den ehemaligen Eisernen Vorhang zu schützen, so dass diese Vereinbarung nicht einseitig verletzt werden könne.

Der Plan der oberösterreichischen Landesregierung, eine Windkraftverbotszone einzurichten, wurde jedoch von der Opposition sowie von einigen Bürgermeistern und Investoren heftig kritisiert, die darin eine „Entwicklungsbremse“ für vernachlässigte Grenzgebiete sehen.

Andererseits sehen - wie die öffentliche Debatte im Gasthaus Pammer zeigte - viele Bewohner Ober- und Niederösterreichs in den geplanten Riesenwindparks eine reale Bedrohung, der sie sich nicht beugen wollen.

Michael Manzenreiter, Obmann der Bürgerinitiative Bürger von Schenkenfelden, argumentiert, dass der Bau des Windparks neben dem Schattenwurf der Windräder und der Entwertung der umliegenden Flächen und der Lebensqualität der Anwohner auch negative Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung des nahe gelegenen Miesenwaldes haben könnte.

Quelle:
https://www.info.cz/zpravodajstvi-a-kom ... c-s-ceskem
/gr/




Tschechischer Energiesektor steht vor einem Problem: Kohlekraftwerke werden früher abgeschaltet, aber neue Atomquellen fertiggestellt werden. Werden Blackouts kommen?
4.4.2025 Frantisek Novak Hrot24.cz

Die Beendigung der Kohlestromproduktion stellt für Tschechien eine große Herausforderung dar. Jetzt deckt sie nämlich zwei Fünftel der gesamten tschechischen Stromproduktion. Obwohl der Stromverbrauch in Tschechien in den letzten Jahren sinkt, könnte die Wirtschaft nach dem Jahr 2033 Probleme haben, diesen fossilen Energieträger zu ersetzen.

Dies wird eine große energiepolitische Herausforderung für die Tschechische Republik darstellen. Dieser Anglizismus markiert bereits das Ende der Kohleära in der tschechischen Wirtschaft. Mit anderen Worten, es könnte auch eine große Katastrophe sein, die zu einer Verteuerung der Energie oder sogar zu Stromausfällen führt, wenn nicht genügend Alternativen vorbereitet werden.

Noch immer werden nämlich 40 Prozent des Stroms in der Tschechischen Republik aus Kohlekraftwerken erzeugt. Nach dem Energiekonzept der Regierung ist ihre vollständige Abschaltung bis zum Jahr 2033, also in acht Jahren, geplant. Das Enerigeunternehmen CEPS, das für die Verwaltung des Stromübertragungsnetzes zuständig ist, hat davor gewarnt, dass die Stromimporte aus den Nachbarländern zunehmen werden müssen.

Das Gebot der Stunde ist es, dringend mit dem Ausbau anderer Energiequellen, seien es erneuerbare oder nukleare, zu beginnen. Die Fertigstellung der neuen Dukovany-Reaktoren ist frühestens für das jahr 2036 geplant. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sich die Fertigstellung der beiden Blöcke erheblich verzögern könnte, da wichtige Verträge mit dem koreanischen Unternehmen KHNP bereits in Verzug sind.

Der Stromverbrauch und die Stromerzeugung in der Tschechischen Republik sind stetig zurückgegangen. Im vergangenen Jahr lag der Verbrauch bei 58 Terawattstunden und die Erzeugung bei 74 TWh, dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000, als das Kernkraftwerk Temelín mit der Stromerzeugung begann, zeigte eine Analyse des Projekts Europe in Data. Den stärksten Rückgang der Stromerzeugung im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die kohlebefeuerten Quellen.


Eine andere Möglichkeit, die Stromerzeugung zu steigern, ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Aber auch in diesem Bereich hinkt die Tschechische Republik allen EU-27-Mitgliedern hinterher. Das Land erzeugt nur 13 % seines Stroms aus grünen Quellen. Die EU als Ganzes hat jedoch bereits 47 % erreicht.

Der Bau neuer Windparks stagniert, da der Widerstand der Öffentlichkeit und langwierige bürokratische Verfahren die Projekte erschweren. "Zwischen den Jahren 2015 und 2024 stieg die installierte Kapazität von Windkraftanlagen in der Tschechischen Republik nur sehr langsam auf derzeit 351 MW an. In manchen Jahren wurden sogar keine neuen Windanlagen gebaut", erklärte Katerina Novotna, Analystin bei Europe in Data.

Das Kabinett von Petr Fiala verspricht, den Bau grüner Energiequellen zu beschleunigen. Das Umweltministerium arbeitet an einer Liste von Beschleunigungsgebieten, um den Bau von Wind- und Solarparks schneller und einfacher zu ermöglichen. Das Genehmigungsverfahren soll nicht länger als ein Jahr dauern, verspricht das Ministerium.


Die Tschechische Republik ist jedoch nicht das einzige Land, das noch stark auf die Verbrennung von Kohle angewiesen ist. Das gilt auch für Deutschland, Polen und Bulgarien.

Die Gesellschaft CEPS setzt voraus, dass im Jahre 2040 die Tschechische Republik vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Strom wird.

Die Abschaltung der Kohlekraftwerke wird voraussichtlich um das Jahr 2030 beginnen, wenn die Preise für Emissionszertifikate steigen und sich die Kohleverstromung nicht mehr lohnt. Darüber hinaus wird das Ende der Kohleära erhebliche Auswirkungen auf den Sektor der Wärmeerzeugung haben.

Experten und Politiker räumen ein, dass die Tschechische Republik nach der Übergangszeit neue Dampfkraftwerke bauen muss. Eine größere Flexibilität bei der Nutzung von Energiequellen und Batteriespeichern dürfte dem tschechischen Stromsystem ebenfalls helfen.

Doch auch in diesen Segmenten hat die Tschechische Republik im europäischen Vergleich den Bahnanschluss verloren. Unterstützt werden sollen sie durch das neue Energiegesetz LEX Erneuerbare III, das auf die Unterschrift des Präsidenten wartet.

Autor:Frantisek Novak, Redakteur

Quelle: https://www.hrot24.cz/clanek/ceska-ener ... outy-HQjDU
/gr/




Tschechischer Strom- und Gasspartrend ist beendet, Verbrauch steigt im zweiten Quartal in Folge
4.4.2025 Ceskenoviny.cz CTK

Brünn - Der Trend zum Strom- und Gassparen in der Tschechischen Republik ist beendet. Das erste Quartal dieses Jahres war das zweite Quartal in Folge seit der Energiekrise im Jahr 2022, in dem der Verbrauch auch witterungsbereinigt gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Im Vergleich zu den Vorkrisenjahren sind die Einsparungen jedoch weiterhin beträchtlich. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Energiegruppe Amper hervor.


Der Trend des steigenden Stromverbrauchs wurde von Experten bereits im dritten Quartal des vergangenen Jahres festgestellt, und im letzten Quartal des vergangenen Jahres stieg der Stromverbrauch um 2,9 Prozent, witterungsbereinigt um 1,8 Prozent. In diesem Jahr, im ersten Quartal, betrug der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr 5,3 Prozent, witterungsbereinigt 3,1 Prozent. Dies könnte teilweise auf den Wechsel von Gas- zu Stromtechnologien zurückzuführen sein. Typische Beispiele sind Wärmepumpen. „Letztes Jahr lag die Einsparung im ersten Quartal im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum 2017 bis 2021 bei zehn Prozent, dieses Jahr ist es bereits die Hälfte“, sagt Martin Nadenicek, Vorstandsmitglied von Amper Savings.

Ein erheblicher Teil der Einsparungen beim Stromverbrauch in den vergangenen Jahren wurde durch neu angeschlossene Photovoltaik-Kraftwerke erzielt, so dass weniger Strom aus dem Netz bezogen werden musste. Im ersten Quartal erzeugten Solaranlagen 59 Prozent aller erneuerbaren Energien, ein Plus von einem Viertel gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2024. Theoretisch hätten diese Quellen im ersten Quartal 7,3 Prozent des Verbrauchs decken können.

Der Gasverbrauch lag im ersten Quartal um 15,2 Prozent höher als im Vorjahr, witterungsbereinigt und um den Verbrauch des Dampfkraftwerks Pocerady bereinigt, nur um drei Prozent höher. "Um einzelne Perioden miteinander vergleichen zu können, standardisieren wir den Verbrauch auf gleiche Temperatur und Sonneneinstrahlung. Beim Gasverbrauch berücksichtigen wir auch den unterschiedlichen Verbrauch des Kraftwerks Pocerady. Dies ist ein wichtiger Indikator für die Leistung der Wirtschaft oder für die Durchführung von Energiesparmaßnahmen dank neuer Technologien. Ohne solche bereinigten Daten ist es schwierig, künftige Entwicklungen vorherzusagen", sagte Datenanalyst Kamil Rajdl von Amper Meteo, einem Unternehmen, das sich seit langem mit der Analyse von Energiedaten befasst.

Der höhere Gasverbrauch wurde auch durch niedrigere Preise verursacht. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum von 2017 bis 2021 sind die Einsparungen aber immer noch erheblich. Ohne und mit Witterungsbereinigung liegen sie bei 13 bis 14 Prozent.

Die Amper Gruppe stützt ihre Berechnungen und Analysen auf öffentlich verfügbare Daten. Die Daten zum Stromverbrauch bezieht sie von CEPS, für Gas bezieht sie aktuelle Daten von NET4GAS. Sie arbeitet auch mit Daten der Energieregulierungsbehörde (ERU) und von CEZ.

Quelle: https://www.ceskenoviny.cz/zpravy/trend ... edium=feed
/gr/


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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zur Kernkraft vom 7.April 2025:



Gemeinden in der Lokalität Janoch bei Budweis kämpfen weiter mit den Behörden gegen Pläne zum Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle

04.04.2025 Rozhlas.cz - Tschechischer Rundfunk Budweis, Michal Belsky

Ein Einspruch von Gemeinden aus dem Janoch-Standort bei České Budějovice/Budweis gegen Untersuchung für ein Endlager für radioaktive Abfälle scheiterte beim Umweltministerium. Ähnlich ist die Situation in der Lokalität Brezovy potok in der Region Klatovy. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden in Südböhmen erwägen weitere Schritte. Sie werden nach Rücksprache mit Anwälten entscheiden, ob sie einen Rechtsstreit eingehen werden.

"Natürlich haben wir alle hier Angst vor dem Atommüllendlager. Es wird sehr viel darüber gesprochen. Das wird Auswirkungen auf uns haben", sagt Hana Hubena aus Olesnik in der Region České Budějovice/Budweis. Sie lebt seit fast zwanzig Jahren in dem Dorf, aber in letzter Zeit hat sie das Gefühl, dass die industrielle Belastung in der Gegend immer mehr zunimmt. „Es wird immer mehr davon geben, und ich würde sagen, wir haben zu viel davon“, sagt sie.

Filip Paryzek aus dem nahe gelegenen Dorf Temelin hingegen macht sich keine Sorgen wegen des Endlagers selbst. "Wir werden eher durch die Bauarbeiten und das erhöhte Verkehrsaufkommen stärker belastet werden als durch das Endlager selbst. Wir haben hier schon ziemlich viel Verkehr, das würde es für uns noch schwieriger machen", meint er.

Iva Pudichova vom Bauernhof Vystice, der zum Kataster von Olesnik gehört, kann die Janoch-Lokalität von ihrem Fenster aus sehen. „Sechsunddreißig Hektar gerodeter Wald, 22 Kilometer Zaun, Erdaushub und der Bau einer Eisenbahnlinie“, sagt sie. „Wollen wir das wirklich den zukünftigen Generationen hinterlassen?“ fragt sie.

Das Umweltministerium genehmigte im vergangenen Herbst die Erkundung des Janoch-Standorts. Die betroffenen Gemeinden legten sofort gemeinsam Einspruch gegen die Entscheidung ein.

Nach Ansicht de Bürgermeisters von Olesnik, Milan Kotynek /Unabhängige/, war dies wahrscheinlich die letzte Chance, den Standort aus der Auswahl für den Bau des Endlagers auszuschließen. „Unsere Meinung interessierte bisher niemanden, daher halte ich es im Moment für sinnlos, weitere negative Stellungnahmen abzugeben“, kommentiert er die jetzige Situation.

Im Februar stimmten die Gemeinderäte von Temelín dafür, eine Klage gegen das Umweltministerium einzureichen, falls der Einspruch abgelehnt wird. Die Bürgermeister von Olesnik, Driten und Hluboka nad Vltavou, deren Kataster von der geplanten Anlage betroffen ist, erwägen ein ähnliches Vorgehen.

"Ich bin nicht glücklich über die Entscheidung, aber ich respektiere sie als eine Aufgabe der staatlichen Verwaltung. Wir werden sie nun gemeinsam mit den anderen Bürgermeistern analysieren und prüfen", sagte Tomas Jirsa, Bürgermeister von Hluboka nad Vltavou von der ODS-Partei.

Andererseits fügt er hinzu, dass die Ergebnisse der Untersuchung die Gemeinde definitiv von der Liste der Endlager Lokalitäten streichen könnten. "Es könnte sich herausstellen, dass sie einfach nicht geeignet ist. Dann sind wir alle gerettet, und das Endlager wird es hier nicht geben", meint er.

Veronika Krejci, eine Sprecherin des Umweltministeriums, bestätigt dies. "Jeder Standort stellt nur eine von vielen Alternativen dar. Deshalb ist noch nicht einmal sicher, ob auf die Phase der geologischen Erkundung weitere Verfahrensschritte folgen, die zur tatsächlichen Umsetzung des Projekts führen", sagt sie.

Selbst eine mögliche Klage hat keine aufschiebende Wirkung und die Verwaltung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO kann mit der Erkundung des Standorts gleich beginnen. "Geologen mit Hämmern werden als erste beginnen, gefolgt von Geophysikern, die Oberflächenmessungen vornehmen. Die letzte Etappe werden Tiefbohrungen sein", sagt Lukas Vondrovic, Direktor der Behörde SURAO.

Es wurden vier Standorte für das Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle ermittelt, und die Regierung wird innerhalb von drei Jahren davon entscheiden, wo es stehen wird. Das Endlager soll bis zum Jahr 2050 fertiggestellt sein.

Quelle:https://budejovice.rozhlas.cz/obce-v-ok ... DA2MzUwODY
/gr/


Wer wird neue Kernkraft in Tschechien garantieren?
5.4.2025 MF DNES Milan Smutny – Kommentar Seite 8


Der Sprecher der Realistischen Energie- und Ökologievereinigung widerspricht dem Text des Ökonomen Kovanda, dass die Tschechische Republik beim Jahrhundertprojekt Dukovany auf das falsche Pferd gesetzt hat und dass die Position des koreanischen Unternehmens KHNP in Europa schwächer wird.

Vor einigen Tagen beklagte Lukas Kovanda an dieser Stelle (Was bleibt von den Versprechen über Dukovany, MF DNES, 27. März ), dass von den nuklearen Versprechungen über das neue Projekt in Dukovany, das von der koreanischen Firma KHNP gebaut werden soll, wenig übrig geblieben ist. Der Ökonom Kovanda zieht falsche Schlüsse aus der Entscheidung, dass sich KHNP aus den Nuklearprojekten in Slowenien, Schweden und den Niederlanden zurückgezogen hat. Dies, so Kovanda, untergrabe auch die Chancen der tschechischen Industrie, ihre Zuliefertätigkeit für Kernkraftwerke in Europa auszubauen.

Die Entscheidung der Firma KHNP, ihre gesamte fachliche und technologische Nuklearkapazität „nur“ auf die Tschechische Republik zu konzentrieren, sei kein Defizit, sondern vielmehr ein großer Vorteil. Schließlich will KHNP zwei nukleare Zwillinge bauen: zunächst mit einer installierten Leistung von 2 x 1.050 Megawatt in Dukovany und dann, nach einer Entscheidung der nächsten tschechischen Regierung, vielleicht zwei identische Blöcke in Temelin.

Nun hat sich die Vertragsunterzeichnung von Ende März um Wochen oder Monate verschoben. Zunächst muss die Antimonopolbehörde über die eingereichte Beschwerde des unterlegenen französischen Unternehmens EDF entscheiden. Die einheimischen Unternehmen drängen die Regierung und CEZ, ihre Forderung nach einem 60-prozentigen Anteil der einheimischen Unternehmen am Vertrag für zwei Blöcke in Dukovany zu einem angegebenen Preis von 400 Milliarden Kronen (ohne Finanzierungskosten) irgendwie zu berücksichtigen. Der gegenwärtige „Jahrhundertvertrag“ wird zweifellos ein Vierteljahrhundert nach der Fertigstellung des Kernkraftwerks Temelín die Reste des heimischen industriellen Know-hows auf die Probe stellen. Für diese Überprüfung ist allein die Firma KHNP zuständig, die sich vertraglich darauf vorbereitet, unter Androhung von Vertragsstrafen sowohl die Erfüllung der Meilensteine als auch die Einhaltung des Budgets zu garantieren. Die Festlegung des Anteils der einheimischen Auftragnehmer würde im Wesentlichen bedeuten, dass die Koreaner den Auftragnehmern einen „Blankoscheck“ ausstellen müssten. Außerdem verstößt die im Voraus vereinbarte Beteiligung von Zulieferern gegen das europäische Wettbewerbsrecht.

Schlüsselauftrag für Skoda Power …

Das koreanische Unternehmen KHNP hat deutlich gemacht, dass es auf eine Schlüssellieferung von Turbinenhallentechnologie von Doosan Skoda Power aus Pilsen setzt. Und der Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek, ließ die Medien bereits wissen, dass „die konkrete Projektdokumentation erst in zwei Jahren fertig sein wird, so dass es im Moment nicht realistisch ist, einige Dinge zu konkurrieren, und die einzelnen Aktivitäten im Bau miteinander verbunden sind“. Wie er weiter betonte, werden die tschechischen Unternehmen „unter großem Druck stehen, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit zu bieten“.

KHNP ist sich dessen bewusst und führt seit vielen Monaten Gespräche mit potenziellen Lieferanten. Zuletzt veranstaltete KHNP am 25. Februar in Prag ein Nuklearforum unter Beteiligung seines Chefs Joo Whang zum Thema Lieferanten- Auswahl. Dabei wurde ein „Fahrplan“ für die Qualifizierung von Auftragnehmern in rund 100 verschiedenen Projekten bekannt gegeben. Sie wird ab Mitte 2026 zwei Jahre dauern. Im Jahre 2029 wird mit dem Bau von Block 5 begonnen, der dann im Jahre 2036 in den Testbetrieb gehen soll.

Die französische Firma EDF, die sich mit ihrem französischen Nuklearhintergrund wahrscheinlich schwer tun würde, den Turbinenauftrag an Doosan Skoda Power aus Pilsen zu vergeben, hat ganz andere Probleme. Im eigenen Land konnte sie das 1.600-MW-Kernkraftwerk Flamanville auch nach 17 Jahren Bauzeit und bei einer Kostensteigerung von 500 Prozent noch nicht vollständig in Betrieb nehmen. Frankreichs oberster Rechnungshof erklärte im Januar, dass die französische Atomindustrie nicht in der Lage sei, neue Blöcke zu bauen. Sie baue zu teuer und habe zudem Probleme mit der Bauzeit und der Qualität. EDF sollte sich auf inländische Projekte konzentrieren und sich nicht mit dem Bau von Kernkraftwerken im Vereinigten Königreich oder in der Tschechischen Republik finanziell und personell überfordern, so die Rechnungsprüfer. Der geplante Bau von sechs neuen Atomreaktoren, der vor drei Jahren von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine und die Energiekrise angekündigt wurde, erscheint dem Rechnungshof zufolge derzeit nicht realistisch. Aus diesem Grund hat Präsident Macron vor einigen Tagen den EDF-Chef Luc Rémont entlassen, der sich nicht ausreichend auf die Hauptaufgabe konzentriert hatte: den Bau neuer Blöcke und die Versorgung der heimischen Industrie mit billigem Atomstrom.

Konzentration auf den Erfolg ….

KHNP plant ein kontrolliertes Wachstum, und die Tschechische Republik dürfte von der totalen Konzentration der Koreaner auf den Erfolg profitieren. Die einheimischen Unternehmen haben eine reale Chance, sich ein großes Stück von diesem riesigen Kuchen abzuschneiden, wenn alle vier neuen Kernkraftwerke für 800 Milliarden Kronen gebaut werden. Nach der Tschechischen Republik wird KHNP logischerweise die Tür zu anderen EU-Ländern öffnen, gleich wie die Tschechische Republik auf die ausgezeichnete Erfolgsbilanz von KHNP, bei der Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerkes der arabischen Welt (4 x 1.400 MW) in den Emiraten in den Jahren 2021-2024 gesetzt hat.

Im Übrigen verfolgt die Welt auch aufmerksam die Entwicklung der kleinen modularen Reaktoren (SMR) in Korea. Wie World Nuclear News schrieb, arbeitet KHNP intensiv an einer innovativen Version des SMART100-Designs, das bereits im vergangenen Jahr genehmigt wurde. Dabei handelt es sich um ein integriertes Kernkraftwerk mit einem Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 170 MWe. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2028 die behördliche Genehmigung zu erhalten. Saudi-Arabien, Jordanien, Indonesien u.a. sowie die skandinavischen Länder sind an dem fortschrittlichen koreanischen SMR interessiert.
Wenn wir uns in der freien westlichen Welt umsehen, können wir realistischerweise für das vereinbarte Geld und in einem sehr knappen Zeitplan das Projekt nur mit den Koreanern wirklich schaffen.
/gr/



Vaclav Bartuska ist auf dem Weg zur Botschaft in London
5.4.2025
Wochenzeitung Euro

Der derzeitige Sonderbeauftragte des Außenministeriums für Energiesicherheit wird in seinem neuen Amt wieder nahe zum Thema Sicherheit stehen.

Autor: Ondrej Koutnik

An der Kreuzung der Londoner Stadtteile Kensington und Notting Hill befindet sich ein Büro, das zu den renommiertesten Adressen der tschechischen Diplomatie zählt. In der Vergangenheit arbeiteten hier Jan Masaryk und Michael Zantovsky, und bald wird dieses Gebäude einen neuen Chef bekommen.

Nach den Erkenntnissen der Wochenzeitung "Euro" wurde in den letzten Wochen die Ernennung eines neuen Botschafters in Großbritannien genehmigt, der laut drei unabhängigen Quellen der derzeitige Sonderbeauftragte des Außenministeriums für Energiesicherheit, Vaclav Bartuska, werden wird. Sowohl die Regierung als auch die Prager Burg sollten bereits seiner Entsendung zustimmen. Offiziell will noch niemand Bartuskas Ernennung zum Botschafter bestätigen. Es wird auf die Genehmigung von den Briten gewartet.

"Die Nominierung der Botschafter wird erst offiziell bekannt gegeben, nachdem das Gastland das Agrément erlassen hat", sagte Bartuska gegenüber Euro und fügte hinzu, dass über seine mögliche Arbeit in London in den Medien seit langem spekuliert werde und er nichts hinzuzufügen habe. In ähnlicher Weise erklärte der Czerniner Palast, dass es jetzt notwendig sei, die Zustimmung des Empfängerlandes abzuwarten. "Das Verfahren der Auswahl der Botschafter unterliegt der Geheimhaltung bis zum Zeitpunkt der Gewährung des Agréments durch das Empfängerland. Diesen Moment kommunizieren wir dann auf unserer Website, zum Beispiel haben wir kürzlich drei Botschafter auf diese Weise bekannt gegeben", schrieb der Ministeriumssprecher Daniel Drake der Zeitung Euro und bezog sich dabei auf die neu bestätigten Botschafter in Singapur (Dana Baschova), Estland (Zdenek Beranek) und Senegal (Pavel Prochazka).

Wann Bartuska in London im Posten des Botschafters anfangen soll zu arbeiten, ist noch nicht klar. Sicher ist nur, dass sein Mandat als Sonderbeauftragter des Außenministeriums laut der Website des Außenministeriums Ende Juli dieses Jahres enden wird. Marie Chatardova ist seit Oktober 2021 Botschafterin in Großbritannien.

https://www.tydenikeuro.cz/velvyslancem ... -bartuska/



Die Unterzeichnung eines Vertrags über den Bau von zwei neuen Kernreaktoren in Dukovany wurde verschoben
5.4.2025 Kurzy.cz

Die Unterzeichnung des Vertrags über den Bau von zwei neuen Kernreaktoren in Dukovany ist verschoben worden. Ursprünglich kündigte die Regierung dies bis Ende März an, aber laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala wird dies erst in den kommenden Wochen geschehen, da die Entscheidung des Antimonopolamts abgewartet wird, bei dem sich das unterlegene französische Unternehmen EDF in der Ausschreibung beschwert hatte.

Auch die Kommunen in der Umgebung des Atomkraftwerks warten auf die Vertragsunterzeichnung. Sie wollen mit dem Bauen ihrer zusammenhängenden Projekte und Infrastruktur beginnen und werden dabei oft durch fehlendes Geld, also die versprochene finanzielle Beteiligung des Staates an Projekten, behindert.
/gr/



CEZ hat die Leistungserhöhung der Dukovany-Blöcke erfolgreich abgeschlossen
7.4.2025 Zakazka.cz

Nach einer Reihe von Tests und Analysen haben die Energietechniker am Sonntag eine neue erhhöte Leistung am vierten Kraftwerksblock von Dukovany erreicht. CEZ hat damit die Umstellung aller vier Reaktorblöcke von Dukovany von 500 auf 512 MWe abgeschlossen. Die erreichbare Gesamtleistung des Kraftwerks hat sich seit dem Jahr 2024 um 48 MWe erhöht. Damit steigt die diesjährige Gesamtjahresproduktion der Anlage um bis zu 350.000 MWh.

Am Sonntag um 17:20 Uhr erreichten die Operateure des Kernkraftwerks Dukovany erstmals den neuen erhöhten Leistungswert am vierten Kraftwerksblock, der der erreichbaren Leistung von 512 MWe entspricht. Mit diesem Schritt haben die Energietechniker den Prozess erfolgreich abgeschlossen, den Block 3 bereits im vergangenen April, Block 2 im August und Block 1 im November durchlaufen haben. Nach der Inbetriebnahme der Atomanlage lieferte jeder der Blöcke ursprünglich nur 440 MWe Strom.


"Gleich wiie bei den ersten drei Blöcken ging der Erhöhung der Leistung der Blöcke auf jetzt 512 Megawatt eine Menge Arbeit und Kontrollen voraus. Es ist immer eine Bedingung, dass wir das Sicherheitsniveau nicht senken dürfen. Deshalb haben wir auch noch eine Reihe von Verifikationsprüfungen und Tests vor uns", erklärt Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.

Dank der Modernisierung und der Nutzung von Leistungsreserven hat CEZ in Dukovany und Temelin eine Leistungssteigerung erreicht, die mit dem Bau eines kleineren Kernkraftwerks oder mehrerer großer Kohlekraftwerke vergleichbar ist.


"Sowohl in Dukovany als auch in Temelin verfolgen wir zwei langfristige Hauptziele. Ein sicherer und zuverlässiger Betrieb über einen Zeitraum von sechzig Jahren und das schrittweise Erreichen einer durchschnittlichen Jahresproduktion von bis zu 32 TWh. Die Modernisierung der Anlagen und die Nutzung der Projektreserven helfen uns dabei, diese Ziele zu erreichen", sagt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Firma CEZ und Direktor der Abteilung Kernenergie.

Das Projekt zur Erhöhung der Sicherheit und des Wirkungsgrads des Kraftwerks Dukovany wurde im Jahre 2020 in vollem Umfang in Angriff genommen. Dank kleinerer Änderungen konnten die Ingenieure die Temperatur des Wassers im Primärkreislauf am Reaktorausgang um etwa 2 °C von 298,4 auf 300,4 °C erhöhen. Dadurch können die Turbinen unter optimalen Bedingungen 12 MWe mehr elektrische Leistung liefern. Das Projekt umfasste auch die Umstellung auf einen 16-monatigen Brennstoffzyklus, wodurch längere Produktionsintervalle ab dem Jahr 2023 gewährleistet sind.

Quelle: https://www.zakazka.cz/cez-v-dukovanech ... onu-bloku/
/gr/


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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Kernrkaft vom 8.April 2025:




CEZ hat die Vorbereitung des Dukovany-Vertrages mit KHNP abgeschlossen. Er wird in einigen Wochen unterschriftsreif sein, sagt Závodský
irozhlas.cz.
7. April 2025

Interview mit dem Direktor des Kraftwerks Dukovany II Petr Závodský

Laut Petr Závodský, Direktor des Kraftwerks Dukovany II der CEZ-Gruppe, umfasst die Vertragsdokumentation mit KHNP über sechstausend Seiten. CEZ und KHNP prüfen sie nun gemeinsam und schicken sie dann zur Genehmigung an die Regierung. Insgesamt werden drei Verträge mit der koreanischen Seite und ein Nachtrag zum Durchführungsvertrag zwischen CEZ und dem Staat zur Unterschrift vorliegen. Die Unterlagen enthalten auch eine Liste der bevorzugten Unterauftragnehmer für das Projekt, darunter sowohl tschechische als auch amerikanische Unternehmen.


Derzeit sind beide Seiten dabei, sich auf die vorbereiteten Dokumente zu einigen, die mehr als sechstausend Seiten lang sind. CEZ geht davon aus, dass die Unterzeichnung innerhalb der nächsten Wochen erfolgen wird.


Dank des Abschlusses der Verhandlungen über den Hauptvertrag glaubt CEZ, dass die Verhandlungen der Firma KHNP über die Zusammenarbeit mit inländischen Unternehmen nun intensiviert werden können. „Da wir uns mit der Firma KHNP über die Vertragsbedingungen geeinigt haben, ist der Moment gekommen, in dem die Firma KHNP diese Vertragsbedingungen auf ihre künftigen Subunternehmer übertragen kann“, sagte Petr Závodský, Direktor der ČEZ-Tochter, Kernkraftwerk Dukovany II und Temelin II, in einem Interview mit iROZHLAS.cz.

-Der Vertrag mit KHNP sollte ursprünglich bis spätestens Ende März unterzeichnet werden. Die Gesellschaft CEZ hat jedoch im Einvernehmen mit der Regierung die Frist auf die gesamte erste Jahreshälfte verschoben. Wie weit sind die Verhandlungen also gediehen?

-Zavodsky: Wir haben die Verhandlungen mit KHNP Anfang letzter Woche abgeschlossen. Jetzt sind wir dabei, die endgültige Fassung der Dokumente fertigzustellen und zu lesen. Insgesamt handelt es sich um 6.000 Seiten, der Vertrag selbst umfasst 300-400 Seiten, und wir haben noch einen weiteren Vertrag mit KHNP über den Kernbrennstoff. Wir werden die Dokumente miteinander abgleichen, um zu bestätigen, dass dies die Version ist, die wir dann unterzeichnen können.

-Wie lange läuft der Vertrag über die Lieferung von Brennstoff für die neuen Anlagen?

-Zavodsky: Er gilt für die ersten sechs Brennstoff-Einsätzen, d.h. 6 x 18 Monate, also neun Jahre.

-Wann können wir mit dem Abschluss aller Verhandlungen rechnen und wann wird der Vertrag mit den Koreanern unterzeichnet?

-Zavodsky: Wir sind jetzt etwa zwei Wochen von der letzten Lesung entfernt, aber dann kommt natürlich das Vertragsgenehmigungsverfahren. Denn unser Vertragspartner ist auch das Ministerium für Industrie und Handel. Die Kollegen vom Industrieministerium haben an den Verhandlungen teilgenommen oder wir haben sie über den Inhalt des Vertrages informiert.

Wir haben ihnen jetzt noch einmal eine Reihe von Präsentationen über den Stand der Sachen und die Endpreise vorgelegt. Es ist klar, dass die Genehmigung des Vertrags von staatlicher Seite noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich denke, dass hier die Rede von ein paar Wochen maximal ein paar Monaten ist, wenn Sie so wollen, aber es wird definitiv noch in diesem Quartal sein. Ich würde aber eher bei ein paar Wochen bleiben.



-Einer der Gründe für die Verzögerung bei der Unterzeichnung der Verträge mit KHNP war die Unzufriedenheit der Unternehmen, die als Unterauftragnehmer für das gesamte Projekt tätig werden wollen. Der Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek (STAN), forderte in Übereinstimmung mit der tschechischen Energieallianz die Firma KHNP außerdem auf, Verträge über künftige Verträge mit potenziellen inländischen Lieferanten über 30 Prozent des Auftragswerts zu unterzeichnen, bevor der gesamte Vertrag mit der Firma CEZ unterzeichnet wird. Das ist etwa die Hälfte des öffentlichen Versprechens von KHNP, mindestens 60 Prozent des Projektwerts in der Tschechischen Republik anzusiedeln. Wie realistisch ist das Ihrer Meinung nach?

-Zavodsky: Da wir das Angebot von KHNP gesehen und Gespräche mit ihnen geführt haben, glauben wir, dass die 60 Prozent im Laufe des Projekts erreicht werden können. Bevor wir den Vertrag mit KHNP unterzeichnen, können wir uns dann sicherlich den 30 Prozent nähern, die in Form einiger Verträge über zukünftige Verträge genannt wurden.

Die Verhandlungen werden intensiver

-Wird Ihrer Meinung nach die Unterzeichnung von Verträgen mit der tschechischen Industrie möglich sein, bevor die Hauptvereinbarungen mit CEZ unterzeichnet werden?

-Zavodsky: Da wir uns bereits auf die Vertragsbedingungen mit KHNP geeinigt haben, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem KHNP diese Vertragsbedingungen auf seine künftigen Unterauftragnehmer übertragen kann. Diese Verhandlungen werden jetzt intensiviert, zum Beispiel mit Doosan Skoda Power, die die gesamte Lieferung des technischen Teils der Maschinenhalle abdecken soll. Das bedeutet die Lieferung der Turbine, des Generators und anderer technologischer Ausrüstung. Es handelt sich um einen wichtigen Teil des Kraftwerks und gleichzeitig können wir sagen, dass es sich um einen neuen, aber ähnlichen Maschinenraum handelt, wie den, den wir bereits in Temelin haben, so dass wir damit Erfahrung haben. Es laufen auch Verhandlungen mit Ingenieurbüros aus der Tschechischen Republik.

-Was müsste also außer der Turbine und dem Maschinenraum noch in Auftrag gegeben werden, um 30 Prozent des Auftragswerts von rund 120 Milliarden Kronen erreichen zu können?

-Zavodsky: Die Turbine selbst, der Generator, wird in diesem Prozentsatz etwa acht Prozent ausmachen, aber die gesamte Lieferung der Maschinenraumtechnik, wo es eine ganze Menge Ausrüstung gibt, wird bis zu 15 Prozent ausmachen. Wenn man dann noch den Bau der Turbinenhalle hinzurechnet, kommen wir auf etwa 20 Prozent.

-Und was wären weitere zehn Prozent?

Um zu den anderen Prozentsätzen zu kommen, ist es das, was ich bereits erwähnt habe. Ingenieur-Tätigkeiten. Das gesamte Engineering der Anlage kann bis zu 15-20 Prozent ausmachen, was bedeutet, dass wir bereits zu diesem Zeitpunkt die ersten Schritte in Auftrag geben können, die in der Größenordnung von, sagen wir, zehn Prozent liegen werden.

Dann gibt es noch andere Lieferungen, die zwar einen geringeren Umfang haben, aber gleich zu Beginn des Projekts erforderlich sind. Dazu können Versicherungen, andere Beratungsleistungen, die Vorbereitung des Standorts, geologische Untersuchungen, Unterkünfte, Transportwege usw. gehören. Das sind eine Menge Aktivitäten, die recht früh beginnen. Andere Lieferungen und andere Prozentsätze werden Einrichtungen sein, die erst irgendwann im Jahr 2030 in Betrieb genommen werden.

-Werden im Hauptvertrag Lieferungen von tschechischen Unternehmen erwähnt werden?
Vielleicht die wichtigsten Unterauftragnehmer?

-Zavodsky: Wir haben von allen Bietern in der Ausschreibung eine Liste der Unterauftragnehmer verlangt. Dort haben die Bieter bei Hunderten von Einzelteilen des Kraftwerks mögliche Unterauftragnehmer aufgeführt. Es gibt eine Reihe von tschechischen Subunternehmern, die in einigen Fällen als bevorzugt gekennzeichnet sind. Dieser Teil wird auch Teil des Vertrages werden.

Es gibt auch Artikel direkt im Vertragstext darüber, wie die Auswahl der Subunternehmer erfolgen wird. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass es auch Unterstützung von KHNP geben wird, damit tschechische Unternehmen in Zukunft in der Lage sein werden, die neuen AKW-Einrichtungen zu warten und zu modernisieren, damit sie die nächsten 80 Jahre funktionieren.

US-Firmen

-Stehen US-Firmen auf der Liste der KHNP-Unterauftragnehmer? Wir fragen dies vor dem Hintergrund, dass KHNP erst im Januar dieses Jahres ein Abkommen mit dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse zur Beilegung von Streitigkeiten über das Reaktor-Know-how unterzeichnet und eine Zusammenarbeit vereinbart hat. Hat sich die Liste der bevorzugten Unterauftragnehmer daraufhin geändert?

-Zavodsky:Ich verstehe, was Sie fragen. Ich kann nur sagen, dass es dort eine Reihe von amerikanischen Unternehmen gibt.

-Und gibt es dort Unternehmen, sogar Westinghouse selbst, die erst nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen KHNP und Westinghouse auf diese Liste gestellt wurden?

-Zavodsky: Es gibt amerikanische Unternehmen, die von Anfang an auf dieser Liste standen. Ich glaube nicht, dass es eine größere Änderung gab.

Es gab Spekulationen, dass KHNP im Rahmen der Einigung mit Westinghouse das US- Kontroll- und Steuerungssystem in Dukovany zum Einsatz brii könnte, weil die Amerikaner es bereits für Temelin geliefert hatten. Aber auch die tschechische Firma ZAT ist an der Lieferung interessiert.

-Zavodsky: Sie ist offen. Es gibt mehrere mögliche Unterauftragnehmer, und wir können sagen, dass es sich um die handelt, die uns bekannt sind. Die tschechische ZAT, zum Beispiel.


Es gibt auch einen so genannten Durchführungsvertrag für das Projekt Dukovany II zwischen CEZ, einer Tochtergesellschaft von EDU II, die das Projekt für das neue Dukovany besitzt, und dem Staat, vertreten durch das Industrieministerium. Er sollte auch die Finanzierung des gesamten Projekts durch den Staat und andere Bedingungen klären. Zum Beispiel die Beteiligungsstruktur der EDU II, nach einigen Informationen, wird der Staat erwartet, um es zu stärken. Wie viele Verträge werden also auf einmal unterzeichnet werden?

-Zavodsky: Wir werden drei Verträge mit der koreanischen Seite unterzeichnen. Es handelt sich um einen EPC-Vertrag, d. h. einen Vertrag über die Lieferung des Kraftwerks, der zweite Vertrag betrifft die Lieferung von Brennstoff und der dritte Vertrag, über den wir nicht viel reden, weil er im Grunde genommen einfach ist, ist der so genannte Kontrakt- Agreement. Es handelt sich um einen Vertrag, der diese beiden Verträge überdacht und miteinander verbindet. Was den Durchführungsvertrag mit dem Staat betrifft, so werden wir eine Art Nachtrag zu diesem Durchführungsvertrag und auch eine Version des Stromabnahmevertrags für den Strom aus der neuen Quelle usw. unterzeichnen.

-Wie wird die Finanzierung des neuen Dukovany, d.h. der Blöcke fünf und sechs, sichergestellt? Bislang ist nur ein günstigeres staatliches Darlehen für den fünften Block klar und von der Europäischen Kommission notifiziert, das CEZ später zurückzahlen muss. Und wie wird EDU II in Bezug auf die Aktionäre aussehen?

-Zavodsky: Diese Fragen kann ich nicht beantworten, da sich das Projekt in einem geheimen Verfahren befindet, wie es im Dezember des letzten Jahres in der Regierung beschlossen wurde. Die Finanzierung der Anlage wird mit einer normalen rückzahlbaren Finanzhilfe beginnen, aber erst, wenn der sechste Block bei der EK angemeldet wird. Und bis dahin gibt es eine Vereinbarung auf Regierungsebene über die Finanzierung dieser ersten Phase, sagen wir bis Ende 2026.

-Aber wie werden Sie dies in den Verträgen berücksichtigen, wenn Sie sie unterzeichnen, wenn Sie nur die Notifizierung der staatlichen finanziellen Unterstützung für den fünften Block haben? Wird es eine aufschiebende Bedingung für die Gültigkeit der Verträge für den sechsten Block geben?

-Zavodsky:
Nein, die neue Notifizierung für die Blöcke fünf und sechs werden jetzt vom Industrieministerium neu initiiert. Das ist sicherlich eine Frage für die Kollegen aus dem Industrieministerium. Ich weiß, dass sie daran arbeiten, denn wir tauschen uns über die Unterlagen aus, und ich weiß, dass sie in der Kommission bereits informelle Gespräche führen.

-Wahrscheinlich werden sie mit der Notifizierung etwa zu dem Zeitpunkt beginnen, zu dem wir die Verträge mit dem koreanischen Auftragnehmer unterzeichnen. Dieser Prozess wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen, aber das, was dabei herauskommen sollte, ist das, was tatsächlich notifiziert worden ist. Wir haben bereits das Prinzip für Dukovany 5, so dass wir glauben, dass dies zwar nicht in Wochen oder ein wenig Monaten erledigt werden kann, aber schon schneller als die Notifizierung von Dukovany 5.


-Einige Kleinaktionäre von CEZ sind der Meinung, dass die Notifizierung von Block 5 für die Tschechische Republik nachteilig ist und die darin enthaltenen Bedingungen keine Rentabilität des gesamten Projekts gewährleisten. Der Hauptpunkt ist, dass die Kommission angeordnet hat, die Leistung zu reduzieren oder überhaupt keinen Strom aus der neuen Quelle zu produzieren, und das zu einer Zeit, in der die Marktpreise negativ sind. Damit dürfte die Kernenergie den erneuerbaren Energien den Vorzug geben, was sie zu diesen Zeiten normalerweise auch tut. Wie ist Ihre Meinung dazu? Machen Sie sich keine Sorgen um die Rentabilität der neuen Blöcke unter solchen Bedingungen?

-Zavodsky: Wir haben natürlich eine Neuberechnung gemäß den Bedingungen der genehmigten Notifizierung vorgenommen und sind davon überzeugt, dass die Amortisation gesichert ist, sonst hätten wir das Projekt natürlich nicht durchführen können. Wir gehen davon aus, dass wir uns in einem europäischen Markt befinden, in dem es bestimmte Regeln gibt. Wir glauben, dass das Projekt so, wie es in der Notifizierung beschrieben ist, auf jeden Fall rentabel sein wird, dass es alle Darlehen zurückzahlen wird und dass es den Menschen in der Tschechischen Republik einen stabilen Strompreis bringen wird. Und zwar deutlich niedriger, als er zu diesem Zeitpunkt auf den langfristigen Märkten sein wird.

-Sie haben bereits öffentlich gesagt, dass der Strompreis des neuen Blocks bei etwa 80 EUR pro Megawattstunde liegt, d. h. nach der Neuberechnung des Projektpreises zu den heutigen Preisen. Das ist derzeit weniger als die Preise für zukünftige Stromverträge an den Börsen. Ist diese Zahl noch gültig?

-Zavodsky: Natürlich können wir die genaue Zahl nicht sagen, aber der Preis dürfte bei etwa 80 Euro pro Megawattstunde liegen. Sagen wir, das sind etwa 10 Euro unter dem Preis, der heute für langfristige Terminkontrakte gilt.

Eine Änderung der Strompreise?

-Kann sich dieser Preis ändern, wenn Sie mit der Produktion beginnen und das Darlehen zurückzahlen und die endgültigen Kosten klar sind?

-Zavodsky: Er kann sich aus so genannten legitimen Gründen ändern. In der Regel ist es so, dass wir den Preis anpassen können, wenn sich z. B. die Gesetzgebung oder eine Verordnung ändert und wir dann etwas am Projekt ändern müssen, was den Bau teurer macht. Das ist einfach eine Frage des Staates.

- Die Unterzeichnung des Vertrags mit KHNP wird immer noch durch die Untersuchung der Beschwerde des unterlegenen Bieters, der französischen Firma EDF, verhindert, die sich beim Amt für Wettbewerbsschutz über die Bewertung der Ausschreibung beschwert hat. Befürchten Sie, dass das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz zu seinen Gunsten entscheiden wird?

-Zavodsky: Es ist ein völlig unabhängiges Gremium, wir werden also sehen.

-Aber was halten Sie davon, dass die Firma EDF inoffiziellen Informationen zufolge die von der KHNP angebotenen Preise und Garantien für unrealistisch hält? Und dann hat die EDF angeblich noch hinzugefügt, dass die Koreaner bei der Ausschreibung nicht die Wahrheit gesagt haben, dass die Reaktortechnologie von ihnen stammt, als sie dann eine Vergleichsvereinbarung mit Westinghouse unterzeichnen mussten, die behauptete, dass es sich um ihr Know-how handelt.

-Zavodsky: Lassen Sie mich mit den Bedingungen beginnen. Es ist eigentlich ein Verdienst von uns, dass wir jemanden ausgewählt haben, der bereit und in der Lage ist, uns günstige Bedingungen anzubieten, wie wir sie wollten. KHNP hat uns nämlich keine besseren Bedingungen angeboten, als wir in den Ausschreibungsunterlagen gefordert hatten.


Wir haben das gefordert, was wir für angemessen halten. Jeder der Bieter wich in irgendeiner Weise davon ab, manche mehr, manche weniger. KHNP hat die meisten dieser Bedingungen erfüllt. Dass sie völlig unrealistisch waren, glaube ich nicht. Es sind realistische Bedingungen. Auch nach dem, was wir aus früheren Verträgen, aus aktuellen Kernkraftwerksmodernisierungen und so weiter wissen.

Zur zweiten Frage kann ich mich überhaupt nicht äußern, denn niemand hat uns gesagt, dass KHNP nicht über das geistige Eigentum verfügt. Außerdem hat KHNP immer die Rechte an dem APR100-Projekt bestätigt. Und wir kennen nicht die Vereinbarung, die heute zwischen KHNP und Westinghouse besteht. Wahrscheinlich kennt sie niemand außer den beiden Unternehmen. Aber nach dem, was bekannt wurde, scheint es nicht so zu sein, dass KHNP kein geistiges Eigentum an der Technologie hat. Sie haben sich lediglich darauf geeinigt, die gegenseitigen Rechtsstreitigkeiten zurückzuziehen und weiterhin zusammenzuarbeiten.


Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/cez-d ... 071331_jaf
/gr/




Wärme und Strom für die Stadt Chomutov können in Zukunft modulare Reaktoren aus Tusimice sicherstellen
8.4.2025 Chomutovske noviny Seite 4

Derzeit laufen Expertenuntersuchungen, um festzustellen, ob der Standort für dieses Projekt geeignet ist. Der Bau ist für die zweite Hälfte der 30er Jahre geplant.

Das Energieunternehmen CEZ erwägt den Bau von kleinen modularen Reaktoren (SMR) in der Region Tusimice. Nach der geplanten Schließung des örtlichen Kohlekraftwerks könnten sie die Versorgung von Chomutov und Umgebung mit Strom und Wärme sicherstellen, aber auch genügend Arbeitsplätze schaffen oder das Ansehen der Region steigern.

Derzeit verlaufen Untersuchungen….

Tusimice ist einer von drei Standorten, an denen die Energiefirma CEZ modulare Reaktoren bauen will. Das allererste soll in der ersten Hälfte der 2030er Jahre in Temelín gebaut werden. "Neben den derzeitigen Kernkraftwerken scheinen auch die Lokalitäten der stillgelegten Kohlekraftwerke, die schrittweise in emissionsfreie Kraftwerke umgewandelt werden, für die Errichtung kleiner modularer Reaktoren geeignet zu sein", fügte Lukas Novotny, Leiter der SMR-Entwicklungsstrategie bei der Energiefirma CEZ, hinzu. Neben Detmarovice in der Region Ostrava ist es auch die Lokalität Tusimice.

An beiden Standorten laufen derzeit Untersuchungen, um die Eignung der Standorte zu beurteilen. Dazu gehören geophysikalische Untersuchungen zum Ausschluss von Störungsaktivitäten (z. B. im Fall von Tusimice die Verwerfungen Strezovsky und Krusnohorsky), geotechnische Untersuchungen, hydrologische, seismische Überwachung, sowie Strahlenmonitoring oer Modellierung der möglichen Ausbreitung radioaktiver Stoffe in der Umwelt. Wenn das Projekt genehmigt wird, könnten die Reaktoren bereits in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre in Tusimice gebaut werden.

Strom, Wärme und Arbeitsplätze…

Das Hauptziel des Projekts ist es, eine stabile und umweltfreundliche Produktion von Strom und Wärme für Haushalte und Industrie zu gewährleisten. Ein kleiner Reaktor kann Strom für bis zu einer Million Haushalte erzeugen und rund 45.000 Haushalte mit Wärme versorgen.

Der Bau und Betrieb von SMRs wird aber auch neue Arbeitsplätze für die Anwohner, einschließlich der derzeitigen Mitarbeiter des Kraftwerks, schaffen. "Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter in den derzeitigen Kernkraftwerken der CEZ-Gruppe sind Einwohner aus der Region, ebenso wie in den Betrieben anderer Kraftwerke. Durch die Ansiedlung von SMRs an die früher kohlebefeuerten Standorte können wir Arbeitsplätze erhalten, während die derzeitigen Arbeiter des Kohlekraftwerks hier ebenfalls eine Beschäftigung finden werden", bestätigt Novotny.

Wie die Erfahrungen aus Temelin und Dukovany zeigen, bietet der nukleare Betrieb den Regionen ein qualitativ hochwertiges Umfeld, einen überdurchschnittlichen Lebensstandard und eine niedrige Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig besteht Potenzial für die Beteiligung der Region und der Gemeinden an der Vorbereitung des SMR-Projekts, um das Prestige der Region zu steigern und nicht zuletzt den Zufluss neuer Investitionen in die Region zu fördern.

Eine weitere gute Nachricht für die Gemeinden ist die Tatsache, dass die Energiefirma CEZ weiterhin z. B. die Grundsteuer zahlen wird, was eine bedeutende Einnahme für den Gemeindehaushalt darstellt.

Auch der Bürgermeister von Chomutov, Milan Petrilak, äußert sich positiv zu den Plänen der Energiefirma CEZ. "Ich bin davon überzeugt, dass für unsere Region eine neue Ära der Energieressourcen anbricht, die nicht mehr die Luftverschmutzung in unserer Region bedeuten wird, sondern in einer sauberen Form, wie wir es uns in unserer Region immer gewünscht haben", sagte er. "Nicht zuletzt soll dieses Konzept die Beschäftigung und Entwicklung erhalten, die wir im Vergleich zu anderen Regionen so sehr brauchen."
/gr/


Energo-Pro erzielte Rekordumsätze
08.04.2025 Pravo (CTK) Seite: 10

Der tschechische Energiekonzern Energo-Pro steigerte seinen Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 1,436 Milliarden Euro (rund 36 Milliarden Kronen). Das Betriebsergebnis stieg um zehn Prozent auf 355 Mio. EUR (9 Mrd. Kronen) und damit auf den höchsten Stand seit Gründung der Gruppe.
Energo-Pro konzentriert sich auf die Wasserkraft. Sie betreibt mehr als 50 Kraftwerke in fünf Ländern.
/gr/


Abendnachrichten des Tschechischen Rundfunks - Projekt Dukovany
7.4.2025 Tschechischer Rundfunk 18.00 Uhr

Frantisek Janacik, Moderator:
Der Energiekonzern CEZ hat die Verhandlungen mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP über einen Vertrag über den Bau von zwei neuen Kernkraftwerksblöcken in Dukovany abgeschlossen, sagte Petr Zavodsky, Direktor des Unternehmens Kraftwerk Dukovany II, gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Ihm zufolge werden nun beide Parteien nach und nach alle vorbereiteten Dokumente genehmigen. Der Vertragsentwurf, der über 6000 Seiten umfasst, muss noch von der Regierung genehmigt werden. Ursprünglich sollte das Dokument bis Ende März unterzeichnet sein.

Redakteur:
Die Energiegruppe CEZ hat die Verhandlungen mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP über den Bau von zwei neuen Kernkraftwerksblöcken in Dukovany abgeschlossen, bestätigte Petr Zavodsky, Direktor des Kraftwerks Dukovany II, gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Ihm zufolge werden jetzt beide Parteien schrittweise alle vorbereiteten Dokumente genehmigen müssen, und der Vertragsentwurf muss dann noch von der Regierung genehmigt werden. Ursprünglich sollte das Dokument bis Ende März unterzeichnet sein.

Petr Zavodsky, Direktor von Kraftwerk Dukovany II:
Die Dokumentation umfasst insgesamt 6.000 Seiten, der Kontrakt selbst 300 Seiten, Kontrakt für den Brennstoff 400 Seiten plus alle Beilagen – wir tauschen jetzt elektronisch alles aus und kontrollieren, dass es die Texte sind, an denen wir uns geeinigt haben

Redakteur:
Der Auftragswert für die Fertigstellung von zwei neuen Atomblöcken in Dukovany hat einen Wert von mindestens 400 Milliarden Kronen, von denen 60 % an die tschechische Industrie in Form von Sublieferungen gehen sollen.
/gr/




Kanada erteilte Lizenz für kleinen modularen Reaktor
8. April 2025, oenergetice.cz
Autor: Jiri Puchnar

Die kanadische Kommission für nukleare Sicherheit (CNSC – Canadian Nuclear Safety Comission) gab bekannt, dass sie der Gesellschaft Ontario Power Generation (OPG) eine Lizenz für den Bau des modularen Reaktors BWRX-300 erteilt hat. Das Darlington New Nuclear Project wird am Standort Clarington in der Provinz Ontario errichtet.

Lizenzbedingungen….

In ihrer Entscheidung stellte die Kommission CNSC fest, dass OPG für die Durchführung des Projekts qualifiziert ist und über Programme von ausreichender Qualität verfügt, um die Sicherheit der Arbeitnehmer und der Öffentlichkeit sowie den Umweltschutz zu gewährleisten. Das Unternehmen erfüllt auch die Anforderungen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit und der internationalen Verpflichtungen Kanadas.

Die erteilte Lizenz ist bis zum 31. März 2035 gültig und enthält standortspezifische Auflagen/Bedingungen. Während der Bauarbeiten gibt es außerdem behördliche Kontrollpunkte („hold-points“), an denen OPG der Kommission CNSC zusätzliche Informationen vorlegen muss, bevor es mit den Bauarbeiten fortfahren darf.

Die derzeitige Entscheidung der Kommision CNSC beinhaltet nicht die Genehmigung zum Betrieb des Reaktors selbst. Diese Genehmigung kann erst nach einem separaten Genehmigungsverfahren und dessen Genehmigung erteilt werden, falls OPG dies beantragt.

Projektgeschichte….

Ontario Power Generation hat im September 2006 einen Antrag auf eine Standortgenehmigung für einen neuen Reaktor gestellt. Das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde von der Kommission CNSC im Mai 2007 eingeleitet und im Jahre 2012 abgeschlossen. Damals kam die kanadische Regierung zu dem Schluss, dass das Darlington New Nuclear Project wahrscheinlich keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben wird.

Im Dezember 2021 gab die Gesellschaft OPG die Auswahl des BWRX-300-Reaktors von General Electric Hitachi für den Bau am Standort Darlington bekannt. Der Antrag auf eine Baugenehmigung wurde im Oktober 2022 eingereicht.

Die Regierung der kanadischen Provinz Ontario gab im Jahre 2023 bekannt, dass sie den Bau von drei weiteren kleinen modularen Reaktoren des Typs BWRX-300 vorbereitet.

Quelle:
https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... o-reaktoru
/gr/




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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 384
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 9.April 2025:



Mit dem Bus zur Arbeit, mit dem Fahrrad nach Hause. Mit den Fahrradbussen fahren die AKW-Mitarbeiter nach Temelín
9.4.2025 Ceskobudejovicky denik Seite 3

Am Montag haben die Fahrradbusse nach der Winterpause wieder angefangen, für die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Temelín zu funktionieren. Temelín – Die Mitarbeiter des Kernkraftwerks können sie morgens auf dem Weg zur Arbeit nutzen, nachmittags geht es mit dem Fahrrad nach Hause. Vor Jahren hat das Energieunternehmen CEZ diesen unkonventionellen Vorteil eingeführt, um die Sicherheit seiner Mitarbeiter auf dem Weg zur Arbeit zu erhöhen. Gleichzeitig bringt der Service positive Auswirkungen auf die Umwelt.

Fahrradbusse wurden vor dreizehn Jahren eingeführt, um Radfahrer vor den Risiken zu schützen, die mit dem morgendlichen Pendeln bei eingeschränkter Sicht verbunden sind. Die Menschen, die im Kraftwerk arbeiten, können ihre Fahrräder morgens mit dem Bus nach Temelin transportieren und unter besseren Bedingungen mit dem Fahrrad am Nachmittag nach der Arbeit nach Hause fahren.

"Ich bin froh, dass die Gelegenheit da ist. Ich fahre jeden Tag mit Fahrradbussen. Ich habe mich darauf gefreut, dass sie wieder fahren, denn ich würde es nicht am Morgen mit dem Fahrrad von Budweis hierher fahren. Am Nachmittag wähle ich die Route, auf der ich nach Hause zurückkehre, je nach Zeit", sagt Karel Dvoracek von I&C Energo, der am ersten Tag mit dem Fahrradbus unterwegs war.

Neben der erhöhten Sicherheit hat der Service auch Vorteile für die Umwelt. Dank der Reduzierung der Anzahl der Autofahrten werden die Mitarbeiter des Kraftwerks Temelín etwa eine Tonne Kohlendioxidemissionen pro Jahr einsparen. Nach früheren Zahlen des Europäischen Parlaments gehören Pkw mit einem Anteil von mehr als 60 % an den gesamten Verkehrsemissionen zu den größten CO2-Emittenten im Verkehr.

Die Hälfte der zehn Buslinien, die täglich die Mitarbeiter der Firma CEZ aus České Budějovice / Budweis nach Temelín transportieren, funktionieren als Fahrradbusse. Der Transport von Fahrrädern ist im Fahrpreis inbegriffen, so dass die Mitarbeiter keine zusätzlichen Gebühren dafür zahlen. Seit der Einführung dieses Dienstes im Jahr 2012 haben die Temeliner Fahrradbusse 6.935 Fahrräder transportiert.
/gr/




UCED besitzt in Kutna Hora den ersten Strombatterrienspeicher
9.4.2025 HN Seite 2 Jan Broz

Energiesektor:
Nach der jüngsten Verabschiedung der Novelle des Energiegesetzes Lex Erneuerbare III wird erwartet, dass die Zahl der Großbatterien in der Tschechischen Republik rapide zunehmen wird. Das Gesetz erlaubt den Bau von freistehenden Batterien, also ohne Anschluss an eine fossile oder erneuerbare Quelle, wie es bisher notwendig war. Das schränkte die Möglichkeiten des Bauens stark ein.

Der neueste Zuwachs zu den tschechischen Batteriespeichern mit großer Kapazität wurde noch nach den alten Regeln in Kutna Hora errichtet. Er bestätigt jedoch, dass das Interesse der Investoren an Stromspeichern wächst. Am Dienstag hat das Unternehmen UCED, ein Mitglied der Creditas-Gruppe des Milliardärs Pavel Hubacek, seine erste Batterie in Betrieb genommen.
Die Anlage wurde auf dem Gelände des Biomasseheizwerks UCED BIO in Kutna Hora errichtet. Das dortige Wärmewerk produziert Strom und Wärme aus sogenannter Phytomasse, also Getreide- und Rapsstroh und gezielt angebauten landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Anschließend versorgt es viertausend Haushalte in der Region mit Wärme.

Die neue Batterie hat eine Leistung von vier Megawatt und eine Kapazität von 4,4 Megawattstunden, was man noch vor relativ kurzer Zeit als große Quelle bezeichnen könnte. Unter den heutigen Bedingungen fällt es jedoch eher in die Kategorie "mittel". Die Technologie wird von Siemens und dem slowakischen Unternehmen Tesla Energy Group geliefert. Zum Einsatz kommt flüssigkeitsgekühlte Batteriemodultechnologie des chinesischen Herstellers CATL, der ein Werk in Ungarn betreibt.

Zur Höhe der Investitionen wollte sich die UCED nicht äußern.
UCED hat sich anderen Betreibern von großen Energiespeichern in der Tschechischen Republik angeschlossen, wie z.B. CEZ, Solar Global, Decci, SUAS, E. ON und C-Energy. Die größte tschechische Batterie ist die Hybridquelle Energy Nest von Decci in Vranany in der Region Melnik, die den Speicher mit Gasturbinen kombiniert. Der Speicher selbst hat eine Leistung von 20 Megawatt und eine Kapazität von 22 Megawattstunden.

Als der ambitionierteste Betreiber von Batteriespeichern kann jedoch das Unternehmen C-Energy bezeichnet werden, das sich im Besitz der ehemaligen PPF-Manager Michal Susak und Ivo Nejdl befindet. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen den ersten Speicher im Heizwerk in Plana nad Luznicí in Betrieb genommen, der etwa so groß ist wie jetzt die neue Batterie in Kutna Hora. Später kam ein zweiter Speicher mit 15 Megawatt und 22 Megawattstunden hinzu. Wie Seznam Zpravy kürzlich berichtete, stellt C-Energy derzeit eine dritte Batterie in Tabor fertig und bereitet darüber hinaus weitere Projekte in Zusammenarbeit mit Jipocar Power vor, die sich hauptsächlich mit dem Bau von Windkraftanlagen beschäftigt.

Wie in vielen anderen Fällen soll die neue Großbatterie von UCED für den staatlichen Übertragungsnetzbetreiber CEPS vor allem sogenannte Power Balance Services (SVR) erbringen, also die Stromproduktion mit dem Verbrauch im Netz in Einklang bringen.

"Der Batteriespeicher wird dazu beitragen, die Leistung unserer Aggregationseinheit zu erhöhen und das Portfolio an Dienstleistungen zur Unterstützung der Leistungsbilanz zu erweitern, die wir dem Betreiber des tschechischen Stromsystems, CEPS, anbieten. Wir sind jetzt in der Lage, eine automatische Frequenzregelung, die sogenannte Primärregelung, anzubieten", sagte Jiri Kratochvil, Direktor der Produktionsabteilung der UCED-Gruppe.
UCED ist einer der neuen Akteure, der es geschafft hat, einen relativ bedeutenden Teil des Milliardenmarktes für den Ausgleich des Systems abzubeißen.
/gr/




Deutschland: Die Konservativen setzen die Rückkehr zur Kernkraft durch. Unsinn, opponiert der Koalitionspartner, aber auch ein Teil der Energieindustrie
9.4.2025 HN Seite 7 Vaclav Lavicka

Deutschland schaltete Mitte April 2023 seine letzten sechs Kernkraftwerke ab, erwägt nun aber realistischerweise die Rückkehr der Kernenergie als verlässliche Energiequelle, die erheblich zur Stabilisierung seines wackeligen Energiesystems beitragen würde. Das konservative Tandem aus CDU und der bayerischen Schwesterpartei CSU spielte diese Karte bereits vor der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar aus, als sie Teil der zweiten Regierungskoalition von Angela Merkel waren, die im Mai 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie bis spätestens 2022 beschlossen hatte.

Nun möchten es die christlichen Parteien nachbessern. Deshalb hat das Tandem bereits einen „Plan zur Wiederauferstehung der Kernenergie“ ausgearbeitet. Doch die Sozialdemokraten, mit denen die Union noch über eine „Große Koalition“ verhandelt, können sich das kaum vorstellen. Die Wiederbelebung der Kernenergie im deutschen Strommix, die im Jahre 2019 12,3 Prozent und im Jahre 2023 rund eineinhalb Prozent am deutschen Energiemix betrug, ist damit zu einem Streitpunkt in den Verhandlungen zur Bildung einer großen deutschen Koalition geworden, schreibt die Zeitung Handelsblatt.

Und selbst wenn sich die Politiker einigen sollten, wäre das Wiederanfahren der im Rückbau befindlichen Kernkraftwerke zwar technisch machbar, aber finanziell extrem teuer.
Die Debatte um den richtigen Ausstieg aus der Kernenergie ist in Deutschland auch nach der Abschaltung der letzten Blöcke nicht verstummt, nur ihre Intensität hat sich verändert. Einen kräftigen Schub erhielt sie Anfang des letzten Jahres von Bundestagsabgeordneten der bayerischen CSU.
„Die Abschaltung der Kernkraftwerke vom Netz ist das Ergebnis einer ideologisch verblendeten Fehlentscheidung“, so die Abgeordneten der Partei damals in einer Erklärung. Wenig später schlossen sie sich ihren CDU-Kollegen an.

„Es ist ein historischer Fehler gemacht worden“, sagt nun auch CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident Markus Söder. Ähnlich äußert sich der CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz. "Das Zeitfenster für die Wiederaufnahme des Betriebs wird sich für uns bald schließen. Je länger wir zögern, desto komplizierter und teurer wird es", warnt der Atombefürworter.

Während sich die regierenden Politiker in Deutschland noch nicht auf die Kernenergie geeinigt haben, sind die Chefs der privaten Energiekonzerne, die früher Atomkraftwerke betrieben, zumindest zurückhaltend. "Es würde fünf bis sieben Jahre dauern, bis wir unser Kraftwerk in Neckarwestheim wieder in Betrieb nehmen könnten. Technisch und finanziell ist vieles möglich, aber die Frage ist, ob es sinnvoll ist", sagt Georg Stamatelopoulos, Chef der baden-württembergischen Energiefirma EnBW.

Ähnlich äußerte sich RWE-Chef Markus Krebber: "Wir haben bereits den Punkt überschritten, an dem es noch möglich wäre, Kernkraftwerke wieder ans Netz zu bringen. „Technisch wäre das zwar noch machbar, aber angesichts der großen Hürden, vor allem finanzieller Art, hält Krebber es für “völlig unrealistisch".

Das Magazin Focus wies kürzlich darauf hin, dass die Sicherheit stillgelegter (und teilweise abgebauter) Kernkraftwerke zunächst sorgfältig geprüft werden müsse. Und auch zu überlegen, welche Länder Deutschland mit Kernbrennstoff beliefern würden, denn Russland würde dies sicher nicht machen. Nicht zuletzt müssten Ingenieure und andere Experten gefunden werden, die sich mit dem Betrieb auskennen. Aber diese Leute sind entweder im Ruhestand oder arbeiten woanders. Darüber hinaus würde die Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken eine erhebliche Änderung der Gesetze erfordern, einschließlich derjenigen, die den politisch motivierten Atomausstieg regeln.

Es gibt aber auch andere Stimmen aus der Wirtschaft: „Die deutschen Kernkraftwerke haben im Durchschnitt 35 Jahre gehalten, und ich sehe keinen Grund, warum ihre Laufzeit nicht um weitere 20 Jahre verlängert werden könnte“, sagt Martin Pache, Chef der deutschen Niederlassung des US-Konzerns Westinghouse.

Der CDU-Vorsitzende und designierte Bundeskanzler Friedrich Merz hat bereits im Wahlkampf erklärt, dass einer seiner energiepolitischen Schwerpunkte die Fusionsforschung sein wird. Dabei handelt es sich um eine revolutionäre Art der Energiegewinnung, an der Wissenschaftler in vielen Ländern intensiv arbeiten. Sie gilt als ein Weg zu sauberer und nachhaltiger Energie. „Wir wollen, dass Deutschland zwei Fusionsreaktoren hat“, sagte Merz, der sich in dieser Hinsicht nicht von den USA oder China überholen lassen will.

„So etwas können wir uns nicht leisten, weil wir in eine weitere technologische Abhängigkeit geraten würden“, betont der forschungspolitische Sprecher der CDU-CSU, Thomas Jarzombek. Die Idee dieser Parteien ist, dass der Staat zwei konkurrierende Projekte an private Unternehmen auslagert. „Das wäre ein wichtiger Anreiz, die Arbeiten zu beschleunigen“, sagt Jarzombek.

In Deutschland arbeiten bereits mehrere Start-ups an der Kernfusion, etwa das Münchner Unternehmen Marvel Fusion, das mit Siemens Energy zusammenarbeitet. Ein weiteres Unternehmen ist Proxima (ebenfalls aus München), das bis zum Jahr 2031 einen Alpha-Fusionsreaktor bauen will.
vaclav.lavicka@hn.cz
/gr/




Ein kleiner Reaktor? Es ist einer der Pläne:
Gespräch mit dem Vorsitzenden des Verstands der Gesellschaft Sokolovska uhelna (Kohlekraftwerke Sokolov) Jiri Pöpperl
9.4.2025 MF DNES Seite 12 Petr Kozohorsky


-In den letzten Jahren war im Zusammenhang mit dem Unternehmen Sokolovska uhelna viel von erneuerbaren Energiequellen die Rede. Sind die kühnen Pläne für Solar- oder Windkraftanlagen noch aktuell?

-Pöpperl: Sie sind mmer noch gültig. Die erneuerbaren Energien sind in der Region noch nicht sehr weit entwickelt. Andererseits gibt es viele vom Kohle-Bergbau betroffene Flächen, die für den Bau solcher Projekte zur Verfügung stehen. Wir haben auf Lipnice selbst ein kleines Fotovoltaik-Kraftwerk gebaut und planen, in zwei weitere zu investieren. Andere Standorte bieten wir anderen Investoren an. Die Energiefirma PRE baut in Nove Sedlo.
Wir haben auch Windkraftanlagen geprüft. In ihrem Fall muss man jedoch Standorte wählen, die die Menschen nicht stören und wirtschaftlich sinnvoll sind. Es ist klar, dass die Masten die Landschaft prägen, aber es ist eine ökologische Stromquelle. Wenn es keine Kohle geben soll, wie soll der Strom sonst erzeugt werden?

-Was ist mit der Kernenergie?

-Pöpperl: Wir haben zwei Standorte vorgeschlagen, um ihre Eignung für den Bau eines kleinen Kernreaktors zu prüfen. Vresova erwies sich als der geeignetere. Wir haben auf eine Studie von amerikanischer Seite im Rahmen der Programme Phoenix und Next gewartet. Mit dem Amtsantritt der Trump-Regierung wurden all diese Aktivitäten jedoch auf Eis gelegt. Wir werden also sehen, wie sich die Situation weiter entwickelt.
Was uns dazu veranlasst, ein Kernkraftwerk in Erwägung zu ziehen, ist die Tatsache, dass wir über die nötige Infrastruktur verfügen, um es zu betreiben. Aus diesem Grund haben wir Vresova und Tisova vorgeschlagen, wo früher Kohlekraftwerke waren Aber es gibt auch eine Reihe von technischen Faktoren, wie die Tektonik des Gebiets, das Gestein und viele andere Aspekte. Wir wollten diese im Rahmen der genannten Programme bewerten. Ich persönlich denke, dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts ausschlaggebend wäre, und da bin ich skeptisch.

-Können Sie sich Sokolovska uhelna (Kohlekraftwerke Sokolov) ohne Kohle vorstellen?

-Pöpperl: Ich muss es. Alles geht in diese Richtung. Und wir versuchen, an solchen Projekten zu arbeiten, die zumindest die ursprünglichen Kohlekraft - Standorte nutzbar machen und die Verfügbarkeit von Strom und Wärme nach Beendigung des Kohleabbaus sicherstellen helfen. Ich denke da zum Beispiel an die Reifenpyrolyse-Anlage, die in diesem Jahr im Komplex Vresova in Betrieb genommen wird, oder an die Installation eines Elektrokessels dort.
/gr/



Ausbau von Dukovany
8.4.2025 TV Nova 19.30 Uhr – Fernsehnachrichten

Moderator:
Der Vertrag zum Dukovany – Ausbau ist laut CEZ schon fertig und könnte innerhalb von ein paar Wochen unterschriftsreich sein.
Aber des Übereinkommen mit der südkoreanischen KHNP steht unter Kritik, sowohl von der fachlichen Öffentlichkeit, als auch von der Opposition.
Der Preis für zwei Blöcke soll laut den Kritikern nämlich sicher nicht nur die avisierten 400 Milliarden Kronen sein, sondern könnte auch das Zweifache erreichen.

Petr Barton, Ökonom:
Realistischerweise können wir über einen so langen Zeitraum mit einem Preis von 600 Milliarden oder mehr rechnen, je nach Inflation. Nach unserer Erfahrung aus den letzten 20 oder 30 Jahren des Baus von Kernkraftwerken in Europa und anderswo auf der Welt wurde praktisch kein einziges Kraftwerk zu dem tatsächlich geschätzten Preis wirklich gebaut.

Lucie Hlubuckova, Redakteurin:
Das kürzlich fertig gestellte Kernkraftwerk in Olkiluoto, Finnland, hat sich beispielsweise von einem ursprünglichen Kostenvoranschlag von etwa 75 Milliarden Kronen auf mehr als das Dreifache, nämlich 280 Milliarden, verteuert. Die Regierung und CEZ behaupten jedoch, dass das Projekt in Dukovany nicht mit einem solchen Szenario konfrontiert sein wird.

Lukas Vlcek, (STAN), Minister für Industrie und Handel:
Wir rechnen mit den Zahlen, die uns KHNP in ihrem ursprünglichen Angebot angeboten hat.

Person:
Die Konkurrenten von KHNP haben sich selbst gefragt, welche Garantien sie uns geben können. Wir freuen uns, dass wir ein Angebot erreicht haben, das sich auf dem europäischen Markt wahrscheinlich nicht wiederholen wird.

Petr Barton, Ökonom:
Da hier angeblich das niedrigste Angebot ausgewählt wurde, ist erfahrungsgemäß wiederum das niedrigste Angebot dasjenige, das den realen Preis am meisten verfehlt, am meisten unterschätzt, und so können wir mit der realen Erhöhung rechnen.

Karel Havlicek, Stellvertretender Vorsitzender der Abgeordnetenkammer /ANO/:
Wir müssen damit rechnen, dass wir den Preis, einschließlich der Zinssätze für 20, 25, 30 Jahre, immer mit zwei multiplizieren müssen,

Redakteurin:
Der Bau der Kernkraftwerke soll im Jahre 2029 beginnen.
An dieser Stelle wird mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes begonnen, das mit dem neuen Kernkraftwerk verbunden sein wird, das sich an dieser Stelle befinden wird.

Jii Bezdek, Sprecher des AKW Dukovany:
Es wird für den Bau des neuen Kernkraftwerks genutzt werden. Das Gebäude soll im Jahe 2027 fertig sein.

Redakteurin:
Die neuen Atomblöcke in Dukovany sollen im Jahre 2039 in Betrieb gehen.

Fortsetzung – Teil II.
Kristina Kloubkova, Moderatorin:
Der Preis ist dabei nicht das einzige Problem im Zusammenhang mit dem Vertrag mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP. Obwohl die Südkoreaner erklärt haben, dass tschechische Unternehmen 60 % der Lieferungen während des Baus neuer Blöcke in Dukovany erhalten werden, fehlt diese Garantie wahrscheinlich in dem Dokument. Tschechische Bauherren und Industrievertreter bezweifeln daher, dass das Versprechen eingehalten wird.
Trotz der Zusicherungen, dass die Südkoreaner bei der Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany einen großen Teil der Zulieferer aus tschechischen Unternehmen auswählen werden, glauben viele lokale Unternehmen nicht mehr daran.

Petr Fiala, tschechischer Premierminister /ODS/:
Ein bedeutender Teil des Auftrags wird natürlich von tschechischen Unternehmen ausgeführt werden.

Lukas Vlcek, (STAN), Minister für Industrie und Handel:
Wir drängen die südkoreanische Firma KHNP, vor der Vertragsunterzeichnung klarzustellen, wie das Limit von rund 30 % eingehalten werden soll, bzw. klar zu planen und deutlich zu machen, wie der Anteil von 60 % für tschechische Firmen während des gesamten Projektes eingehalten werden soll.

KHNP-Erklärung:
KHNP und Team Korea haben insgesamt 44 bzw. 90 Absichtserklärungen mit tschechischen Unternehmen unterzeichnet, was zeigt, dass KHNP und Team Korea aktiv mit der tschechischen Industrie kommunizieren und an einer Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen in vielen Bereichen interessiert sind.

Jiri Nouza, Präsident des Verbands der Bauindustrie:
Das ist das Minimum. Eine Reihe von Unternehmen haben solche Memoranden unterzeichnet, aber es sind rechtlich unverbindliche Dokumente, sie bedeuten im Grunde nichts.

Vertreter eines Planungsbüros, Teilnehmer an einer Ausschreibung für Unteraufträge:
Ich habe das Gefühl, dass es sich sozusagen um quasi Ausschreibungen handelt. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, so wie wir von anderen Ausschreibungen mit verschiedenen anderen Großinvestoren gewöhnt sind, dass es hier ein Interesse daran gäbe, diese Ausschreibungen schnell abzuschließen und zu etwas Konkretem zu kommen.

Redakteurin:
Die Baufirmen haben zum Beispiel auch die Sorge, dass es für sie keine lukrativen Aufträge mehr geben wird und dass es sich in Dukovany nur um einfache Bauarbeiten handeln wird.

Jiri Nouza, Präsident des Verbands der Bauunternehmer:
Dann könnte es tatsächlich passieren, dass die tschechische Seite in der Rolle nur eines Lieferanten von Schaufeln, Zement, Beton, Stahl usw. bleibt. Das bedeutet, dass das, was wir uns erhofft hatten, nämlich die Förderung von Know-how, tatsächlich fehlt.

Redakteurin:
Anders als der Industrieminister sehen die Unternehmen auch ein Problem darin, dass sich die Firma KHNP aus mehreren anderen europäischen Ausschreibungen zurückgezogen hat.

Lukas Vlcek, (STAN), Minister für Industrie und Handel:
Der Nuklearmarkt in Europa erlebt eine wirklich bedeutende Renaissance, und der beste Rat ist, bei Dukovany gute und qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten, denn das öffnet der tschechischen Industrie die Tür für viele andere Projekte.

Jiri Nouza, Präsident des Verbands der Bauunternehmer:
Es wird eine andere Technologie sein, es werden andere Bedingungen herrschen, was bedeutet, dass das, was man beim ersten Bau gelernt hat, im Grunde genommen nutzlos ist.

Redakteurin:
Die Vergabe von Unteraufträgen durch tschechische Unternehmen soll in der ersten Phase unter anderem die Turbinen betreffen.

Ladislav Kriz, Sprecher der CEZ-Gruppe:
Dabei soll es vor allem um die Turbinenhalle gehen, die einer der wichtigsten Teile des gesamten Kraftwerks ist. Und natürlich werden auch Verträge für Planungs- und Bauarbeiten abgeschlossen.

Redakteurin:
Der Turbinenlieferant soll Doosan Skoda Power aus Pilsen sein. Obwohl das Unternehmen in der Tschechischen Republik produziert, hat es keinen lokalen Eigentümer. Es gehört zu einem südkoreanischen Mischkonzern. Kritiker der Ausschreibung verweisen auch auf den Strompreis, der nach Angaben der Regierung nach der Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany günstiger sein soll. Die Gegner sagen, es sei überhaupt nicht klar, wo die Strompreise liegen werden, wenn die neuen Blöcke fertiggestellt sind.
/gr/



Experten: Kernenergie wächst, aber ohne Investitionen in Uran besteht die Gefahr von Engpässen
8. April 2025, oenergetice.cz
CTK

Die Welt sollte sofort mit umfangreichen Investitionen in den Uranabbau beginnen, um die wachsende Nachfrage nach diesem Metall im Zusammenhang mit der Entwicklung der Kernenergie zu decken. Die bestätigten abbaubaren Uranressourcen werden bei starkem Wachstum in den 80er Jahren erschöpft sein. Dies geht aus dem regelmäßig alle zwei Jahre erscheinenden Uranmarktbericht, dem so genannten Red Book, hervor, der von der Kernenergie-Agentur (NEA) der OECD und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) erstellt wird. Das Szenario mit starkem Wachstum geht davon aus, dass die Kernkraftwerkskapazität bis zum Jahr 2050 zunimmt und dann auf hohem Niveau bleibt.

Die derzeitigen Uranressourcen reichen aus, um das derzeitige Wachstum zu unterstützen. Dem Bericht zufolge sind jedoch Investitionen in weitere Explorations-, Abbau- und Verarbeitungstechniken erforderlich, um den künftigen Bedarf zu decken. Damit muss sofort begonnen werden, um mittelfristig eine ausreichende Versorgung mit Uran zu gewährleisten.

Regierungen und Unternehmen interessieren sich zunehmend für die Kernenergie als kohlenstoffarme und zuverlässige Energiequelle. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Korea haben sich auf dem Klimagipfel im Jahre 2023 verpflichtet, die Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Auch Unternehmen wie Microsoft und Amazon investieren verstärkt in die Kernenergie. Sie setzen auf diese Technologie, um neue Rechenzentren für künstliche Intelligenz (KI) zu bauen, die sehr energieintensiv sind, berichtet die Zeitung Financial Times.

Die Internationale Energieagentur (IEA) erklärte im Januar, dass die Kernenergie in eine neue Ära eingetreten ist und das Interesse an ihr so groß ist wie seit der Ölkrise in den 1970er Jahren nicht mehr. Die jährlichen Investitionen in die Kernenergie sollen zwischen den Jahren 2020 und 2023 um fast 50 Prozent steigen.

Die steigende Nachfrage muss jedoch mit Investitionen in das Metall einhergehen, das als Kernbrennstoff verwendet wird. Nach dem Szenario mit hohem Wachstum steigt die Kernkraftkapazität bis zum jahr 2050 um 130 Prozent gegenüber dem Stand im Jahr 2022. Aber selbst diese Zahl ist wahrscheinlich zu niedrig angesetzt, da sie nur die Regierungsstrategien und Daten bis Anfang des Jahres 2023 berücksichtigt, also vor dem jüngsten Anstieg des Interesses an der Kernenergie bei Unternehmen und Politikern.

Branchenvertreter warnen jedoch, dass westliche Energieunternehmen aufgrund der rasch wachsenden Nachfrage zunehmend von Uranengpässen bedroht sind.

Kasachstan ist der größte Uranproduzent mit einem Anteil von 43 Prozent an der gesamten Uranproduktion im Jahr 2022. Das Land produzierte im Jahr 2022 mehr Uran als Kanada, Namibia, Australien und Usbekistan, die anderen großen Produzenten, zusammen. In den letzten Jahren hat das Land jedoch mehr Uran nach Russland und China und weniger nach Europa und in die USA geliefert.

Die bestätigten abbaubaren Uranreserven beliefen sich dem Bericht zufolge Anfang 2023 auf acht Millionen Tonnen. Diese Reserven könnten jedoch noch in diesem Jahrhundert abgebaut werden. Es gibt auch andere, weniger erforschte Uranreserven, und die Forscher erwarten, dass durch Investitionen in die Exploration noch mehr Vorkommen aufgedeckt werden könnten.

Quelle:https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... nedostatek
/gr/

--
Mgr. Gabriela Reitingerova
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Kubatova 6
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus dem Atombereich vom 11.4.2025:

Historisch die höchste Leistung
08.04.2025 Zrcadlo Jiri Bezděk Seite 4

Nach einer Reihe von Tests und Analysen haben die Ingenieure des Kraftwerks Dukovany eine neue erhöhte Leistung im vierten Kraftwerksblock von Dukovany erreicht. CEZ hat damit die Umrüstung aller vier Reaktorblöcke von 500 auf 512 MWe abgeschlossen. Die erreichbare Gesamtleistung des Kraftwerks erhöhte sich ab dem Jahr 2024 um 48 MWe. Damit erhöht sich die jährliche Gesamtstromerzeugung der Anlage in diesem Jahr um bis zu 350.000 MWh.

Am letzten Sonntag im März, um 17:20 Uhr, erreichten die Operateure des Kernkraftwerks Dukovany erstmals den neuen erhöhten Leistungswert am vierten Kraftwerksblock, der dem erreichbaren Wert von 512 MWe entspricht. Damit haben sie den Prozess, den Block 3 im April, Block 2 im August und Block 1 im November des letzten Jahres durchlaufen haben, erfolgreich abgeschlossen.
Als die Atomanlage in Dukovany vor Jahren zum ersten Mal in Betrieb genommen wurde, lieferte dabei jeder der Blöcke nur 440 MWe Strom.

"Ähnlich wie bei den ersten drei Blöcken ging der Erhöhung der Leistung der Blöcke auf jetzt 512 Megawatt ein großer Aufwand an Arbeit und Kontrollen voraus. Es ist immer eine Bedingung, dass wir das Sicherheitsniveau nicht senken dürfen. Deshalb haben wir auch noch eine Reihe von Verifikationsprüfungen und Tests vor uns", erklärt Roman Havlin, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.

Dank der Modernisierungen und der Nutzung von Leistungsreserven hat CEZ in Dukovany und Temelin eine Leistungssteigerung erreicht, die mit dem Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks oder mehrerer großer Kohlekraftwerke vergleichbar ist.

"In Dukovany und Temelín verfolgen wir zwei langfristige Hauptziele. Ein sicherer und zuverlässiger Betrieb über einen Zeitraum von sechzig Jahren und das schrittweise Erreichen einer durchschnittlichen Jahresstromproduktion von bis zu 32 TWh. Die Modernisierung der Anlagen und die Nutzung der Projektreserven helfen uns, diese Ziele zu erreichen", sagt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands von CEZ und Direktor der Kernenergieabteiluung ebi CEZ.

Das Projekt zur Verbesserung der Sicherheit und des Wirkungsgrads des Kraftwerks Dukovany wurde im Jahre 2020 in vollem Umfang in Angriff genommen. Dank kleinerer Änderungen konnten die Energietechniker die Temperatur des Wassers im Primärkreislauf am Reaktorausgang um etwa 2°C von 298,4 auf 300,4°C erhöhen. Dadurch können die Turbinen unter optimalen Bedingungen 12 MWe mehr elektrische Leistung liefern.

Das Projekt umfasste auch die Umstellung auf einen 16-monatigen Brennstoffzyklus, der ab dem Jahr 2023 längere Erzeugungsintervalle gewährleistet. Dukovany und Temelín sind die Quellen, die die größten Mengen sauberen Stroms produzieren.
Autor: Jiri Bezdek, Pressesprecher, AKW Dukovany
/gr/






Doosan Skoda Power soll den größten Teil der Fertigstellung neuer Dukovany-Blöcke übernehmen. Das Unternehmen wird für die gesamte Turbineninsel verantwortlich sein
10.4.2025
Tschechischer Rundfunk

Die Verhandlungen über die Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany stehen kurz vor dem Abschluss. Die Verträge zwischen CEZ ČEZ und KHNP sind ausgehandelt. Auch die Verhandlungen über die Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem gigantischen Vertrag sind fortgeschritten. Der größte Anteil, zwischen zehn und zwanzig Prozent, soll an das Pilsener Unternehmen Doosan Skoda Power gehen. Das bestätigte Daniel Prochazka, ihr Geschäftsführer, gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.

Dies ist nicht nur für die tschechischen Unternehmen, sondern auch für die Politiker ein Thema geworden. Es ging um die Frage, wie gewährleistet werden kann, dass die tschechische Industrie tatsächlich am Bau der beiden Blöcke in Dukovany beteiligt wird. Skoda Power aus Pilsen steht jetzt kurz davor. „Wir verhandeln gerade über einen Vertrag, der die nächsten Schritte für künftige Verträge formalisieren wird“, erklärte der Geschäftsführer Daniel Prochazka.


Dieser Vertrag soll von Doosan und KHNP zur gleichen Zeit unterzeichnet werden wie der Vertrag zwischen CEZ und KHNP über den Bau der Blöcke.

Doosan stellt Dampfturbinen her, und es wurde von Anfang an erwartet, dass Doosan diese im Falle des koreanischen Sieges bei der Ausschreibung an Dukovany liefern würde. Doch nun scheint es, dass das Unternehmen einen größeren Auftrag erhält, nämlich für die gesamte so genannte Turbineninsel oder Turbinenhalle. Laut Prochazka handelt es sich dabei um einen wirklich großen Teil des Gesamtauftrags.

„Wenn wir einen Vertrag in der Größenordnung bekommen, über die wir jetzt sprechen, könnte er zwischen zehn und zwanzig Prozent des Gesamtpreises der Anlage ausmachen“, sagt Prochazka.


Bei geschätzten 400 Milliarden für die beiden Blöcke in Dukovany sprechen wir von 40 bis 80 Milliarden Kronen.

Aber Doosan kann sie nicht selbst herstellen und bauen. Aufgrund des großen Umfangs der Liefer- und Konstruktionsarbeiten liegt dies nicht in der Macht des Unternehmens. "Wir erwägen derzeit, neben den Mitgliedern der Tschechischen Energieallianz auch andere tschechische Zulieferer darin einzubeziehen. Das wären dann wirklich Dutzende von Unternehmen", räumte Prochazka ein.

Tschechische Unternehmen könnten beispielsweise an der Planung, der Lieferung von Technologien und den Bauarbeiten beteiligt sein.

Beteiligung tschechischer Unternehmen...

Wir sprechen aber immer noch von maximal 20 Prozent des Gesamtauftrags. Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek von der STAN-Bewegung wollte vor der Unterzeichnung von Verträgen mit der KHNP mindestens 30 Prozent für tschechische Unternehmen haben.

Die Unterzeichnung der Verträge mit KHNP ist jedoch noch einige Wochen entfernt. Es ist daher möglich, dass sich noch etwas anderes ergibt. Nach Ansicht von Petr Zavodsky, dem Direktor der CEZ-Kernkraftwerksbauabteilung, ist dies realistisch.

„Das Engineering macht etwa fünfzehn bis zwanzig Prozent, so dass wir jetzt schon einige Schritte in Auftrag geben können, die vielleicht zu zehn Prozent führen werden“, so Zavodsky.


Und insgesamt, so Závodský, sollte die tschechische Industrie während des gesamten Baus von Dukovany bis zu 60 Prozent erhalten, was die tschechische Energieallianz gefordert und auch das KHNP zugesagt hat.

Die tschechische Energieallianz wollte sich nicht zu ihrer Zufriedenheit mit den bisherigen Verhandlungen äußern. Minister Vlcek sagte, dass das Ziel nach wie vor 60 Prozent insgesamt und etwa 30 Prozent bei der Unterzeichnung des Vertrags sei.

Bevor CEZ einen Vertrag mit KHNP unterzeichnen kann, muss die Antimonopolbehörde über eine Beschwerde des erfolglosen Bieters der Nuklearausschreibung - der französischen Firma EDF - entscheiden.

Der Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP über den Bau von zwei neuen Blöcken des Kernkraftwerks Dukovany wird noch in diesem Quartal unterzeichnet werden, sagte Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) am Donnerstag.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/nejve ... 101336_jar.
/gr/



CEZ - Stiftung, Kernkraftwerk Dukovany und Unterstützung der Mikroregion Moravskokrumlovsko im Jahr 2024
8.4.2025 Zrcadlo Seite 2

Im Jahr 2024 hat die Mikroregion Moravskokrumlovsko dank eines Beitrags der Stiftung der Energiegesellschaft CEZ Ausrüstung gekauft, um das gemeinschaftliche und soziale Leben ihrer Mitgliedsgemeinden zu unterstützen. Nach den Wünschen der einzelnen Mitgliedsgemeinden wurden für die Gemeinden Cermakovice, Dobelice, Jamolice, Jezerany-Marsovice, Kadov, Kubsice, Morasice, Vedrovice insgesamt 9 Stück Partyzelte 3x3 m und für die Gemeinden Bohutice, Dobrinsko und Rybniky 5 Stück Partyzelte 3x3 m gekauft.
Gartengarnituren oder Buffettische wurden auch für Veranstaltungen im Freien für die Gemeinden Dobrinsko, Dzbanice, Homi Dubnany, Olbramovice, Skalice, Trstenice, Tulesice, Vemyslice und Rybniky gekauft.
Die gekaufte Ausrüstung wird den Mitgliedsgemeinden der Region Moravskokrumlovsko bei der Organisation von kommunalen oder vereinlichen sozialen, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen helfen und so zur Bereicherung des Lebens in der Region beitragen.
/gr/




Die Westböhmishe Universität stellt die Arbeit der Zukunft in den Mittelpunkt
11.4.2025 Special DNES Seite 8 Jitka Kubikova

Die Westböhmische Universität in Pilsen wird ihre Studenten auf völlig neue und bald noch notwendigere Berufe vorbereiten. Einer der Schwerpunkte ist die Kernenergie und die Elektromobilität.
Studium der Informatik-Lehramts für Mittelchulen oder der Elektromobilität. Dies sind einige der neuen Programme, die von der Westböhmischen Universität in Pilsen angeboten werden.

Interessenten für eine Spezialisierung im anschließenden Magisterstudiengang Nuclear Engineering Management an der Fakultät für Elektrotechnik sind angespannt, bei dem noch nicht sicher ist, ob die Akkreditierung vor dem Aufnahmeverfahren abgeschlossen wird. "Wenn wir bis Ende Juni keine Akkreditierung erhalten, werden wir das Aufnahmeverfahren für diesen Studiengang erst im folgenden Jahr machen", sagte Jiri Kohout, Vizerektor für Studium an der Westböhmischen Universität.

Dita Tarbajova vom Nationalen Akkreditierungsbüro für Hochschulbildung teilte mit, dass die Nukleartechnik auf der Tagesordnung des Treffens im April stehen wird. Wenn das Programm genehmigt wird, könnte die Hochschule das Aufnahmeverfahren in diesem Jahr schaffen.

Auch ein neuer Bachelorstudiengang Umweltingenieurwesen an der Fakultät für Maschinenwesen ist in Vorbereitung. Auch für dieses Programm ist die Akkreditierungsfrist knapp, so dass die Bekanntgabe für das kommende Schuljahr noch nicht sicher ist. "Damit reagieren wir auf die Nachfrage der kommenden Generation von Studenten, die sich nicht nur für Nachhaltigkeit, sondern auch für zukünftige Arbeitsplätze in diesen Bereichen interessieren", so Kohout.

Die Fakultät für Elektrotechnik (FET) der Westböhmischen Universität eröffnet in diesem Jahr zum ersten Mal den Nachfolgestudiengang Elektromobilität und intelligente Verkehrssysteme. "Die Studenten können aus drei Vertiefungsrichtungen wählen. Das erste ist die Elektromobilität, moderne Verkehrsmittel und deren Antriebe, das zweite ist Konstruktion und Design im Bereich der E-Mobilität und nicht zuletzt Planung, Modellierung und Verkehrsmanagement", erklärt Roman Pechanek, Vizedekan für Bildung an der FET. Die Fakultät hat bereits zwei Hybridautos angeschafft, auf denen die Studenten lernen werden.
/gr/


Gespräch mit Lukas Vondrovic, Direktor von SURAO, über das geplante Atommüll-Endlager
10.4.2025 Tschechischer Rundfunk

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Wohin damit? So klingt die berühmte Neruda-Frage. In der heutigen Sendung geht es um das Thema: Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Dr. Lukas Vondrovic, Geologe bei der Behörde für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (SURAO), hat unsere Einladung zu unserer Sendung angenommen. Guten Tag.

-Vondrovic: Guten Tag an Sie und Ihre Zuhörer.

-Redakteur Pavel Hala:
Und unser Gast ist der Geologe, der Direktor der Behörde für die Entsorgung radioaktiver Abfälle, Lukas Vondrovic, noch einmal, guten Abend.
Für viele Zuhörer. Wenn sie nur das Wort Atommüll sagen, werden sie wütend, sie bekommen Angst. Ich würde mir wünschen, dass wir diese 20 Minuten der heutigen Sendung, für eine, sagen wir mal, Aufklärung oder Beruhigung und Diskussion darüber nutzen, was wir als Tschechische Republik eigentlich machen müssen, was vor uns liegt und was nicht passieren wird. Ich verstehe, dass die Wahl der Atommüll-Standorte, immer den betroffenen Gebieten, logischerweise Angst machen, und deshalb möchte ich in der heutigen Sendung grundlegende Fakten, Mythen, Fragezeichen diskutieren. Also nochmals vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Herr Direktor. Welche Abfälle fallen eigentlich in der Kernkraftindustrie an, gibt es besonders gefährliche Abfälle, gibt es Kategorien, oder wie viel fällt an? Lassen Sie uns einige Grundinformationen zu bekommen, damit wir dann darüber diskutieren können, wie wir mit diesen Abfällen umgehen sollen.


-Vondrovic: Dieses Material fällt also nicht nur in der Kernkraftindustrie an, sondern im gesamten Spektrum unserer Aktivitäten, und es ist Material, das wir immer mit Respekt und äußerster Sorgfalt behandeln und immer die Lösungen wählen müssen, die für den jeweiligen radioaktiven Abfall, für diese Kategorie, geeignet sind. Das am besten geeignete Material ist das Material, das wir bereits in den Endlagern lagern können, die wir jetzt betreiben. Die Tschechische Republik kann in dieser Hinsicht stolz sein, unser Endlager, das älteste Endlager, Richard, ist seit 50, 60 Jahren in Betrieb, aber es ist ein Endlager nicht für Kraftwerksabfälle, sondern für Forschungsabfälle oder landwirtschaftliche Abfälle aus der Medizin, und für die Kraftwerksabfälle betreiben wir das Endlager Dukovany, es ist ein Endlager, das niedrigaktive Abfälle aus dem Betrieb unserer beiden Kernkraftwerke enthält. Das sind etwa 2.000 Behälter pro Jahr, also nicht wenig.

-Redakteur: Das möchte ich fragen, denn als ich mich auf die heutige Sendung vorbereitete, las ich diese Thesen von der Vision, dass die Kernenergie eines Tages abfallfrei sein wird. Sind wird shon auf dem Weg dazu oder müssen wir auch in Zukunft mit den radioaktiven Abfällen rechnen?


-Vondrovic: Es gibt immer keine Lösung, die keinen Abfall produziert. Es gibt Möglichkeiten der Wiederaufbereitung, aber davon wird weltweit Abstand genommen. Es ist eine Lösung, die teuer ist und außerdem Abfälle erzeugt, die entsorgt werden müssen. Unsere grundlegende Strategie besteht darin, darauf vorbereitet zu sein, dass es im Jahr 2050 radioaktive Abfälle und nicht nur abgebrannte Brennelemente geben wird, die in einem Tiefenlager entsorgt werden können, denn das ist in der Tat nicht der richtige Weg. In Finnland hat man den Weg des Baus eines Tiefenlagers gewählt, die Schweden sind bereits auf dem Weg oder in der Bauphase des Endlagers für hochradioaktive Abfälle, die Franzosen haben vor kurzem eine Baugenehmigung beantragt, Kanada und die Schweiz haben den endgültigen Standort ausgewählt. Daher das Atommüll-Endlager. Und wir gehen den Weg, den all diese entwickelten Länder auch gehen.

-Redakteur: Sie stehen in Kontakt mit diesen Organisationen oder Ihren Gesprächspartnern in den von Ihnen genannten Ländern, der Widerstand der Einheimischen ist verständlich. Die Schweden und die Finnen hatten dasselbe Problem.

-Vondrovic: Was die Kommunikation mit diesen Partnern angeht, so ist das einer der Punkte bei der Entwicklung eines Tiefenlagers, der wirklich schön ist. Dies ist ein weltweit einzigartiges Projekt, und wir können das beste Know-how mit den Besten der Welt teilen. Und wir sind wirklich sehr offen in dieser Gemeinschaft von Fachleuten und in diesen Diskussionen und finden gemeinsame Lösungen. Es ist ein bisschen so, wie wenn man eine Rakete baut, um zum Mars oder zum Mond zu fliegen - es ist wirklich eine sehr erstaunliche Reise, auf die wir uns alle begeben.
Was die Kommunikation mit der Öffentlichkeit betrifft, so gibt es natürlich kein Land, in dem ein Projekt wie dieses nicht gewisse Emotionen hervorruft, jedes Nuklearprojekt, und nicht nur Nuklear-, sondern auch Infrastrukturprojekte, wecken Emotionen, und das ist verständlich. Aber unsere grundlegende Weg besteht darin, eine verantwortungsvolle Lösung zu finden und alle Informationen öffentlich zugänglich zu machen und für sie zu werben.



-Redakteur: Wenn wir sagen, dass das Tiefenlager für immer ist, dann heißt das in Anführungszeichen, dass wir davon ausgehen, dass künftige Generationen in 100 oder 200 Jahren in der Lage sein werden, die Abfälle aus diesem Tiefenlager in irgendeiner Weise zu nutzen, oder dass sie bereits irgendwie in diesem Land konserviert und für immer dort belassen werden?

-Vondrovic: Technisch gesehen kann man also alles machen, man kann sich wirklich alles vorstellen, aber ein Endlager ist von Natur aus eine Lösung, die unumkehrbar ist und bei der das Material nicht mehr verwendet wird.

-Redakteur: Lassen Sie uns noch einmal rekapitulieren. Wir haben gesagt, der mittlere gefährliche Abfall. 1500, 2000 Fässer pro Jahr, 200 Liter groß aus rostfreiem Stahl, das ist einfacher. Wir haben nicht von der Menge der gefährlichen Abfälle gesprochen. Dukovany und Temelín, wie viel produzieren die Atomkraftwerk pro Jahr?

-Vondrovic: Es ist ein Vielfaches davon, es sind etwa 100 Tonnen gebrauchte Brennstoffe, aber es sind nicht nur gebrauchte Brennstoffe, die in das Tiefenlager kommen. Auch bereits gefährliche Materialien wie Bestrahlungsköpfe aus dem medizinischen Bereich werden dorthin gelangen. Und ein erheblicher Teil des Inventars wird auch aus Teilen von Kernkraftwerken bestehen, wenn sie einmal stillgelegt werden.

-Redakteur: Wie groß wird oder sollte die Kapazität des Tiefenlagers sein, wie viele Jahre sollte es für die Bedürfnisse der Tschechischen Republik reichen;

-Vondrovic: Das Endlager muss immer gewährleistet sein, so dass es alle Abfälle aufnehmen kann, die hier anfallen werden und anfallen können. Das ist unsere Grundstrategie. Im Moment und bei unseren Plänen für die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik setzen wir auf alle bestehenden Anlagen, alle neuen großen Quellen und einige kleine modulare Reaktoren. Was die Dauer des Betriebs betrifft, so hängt es davon ab, wie die Atomflotte oder die Atomindustrie arbeitet und wie lange das Tiefenlager in Betrieb sein wird, solange es für den Bedarf an Kernenergie benötigt wird.

-Redakteur: Temelín soll ausgebaut werden, so dass man davon ausgehen kann, dass es zum Beispiel mehr gefährliche Abfälle pro Jahr geben wird.

-Vondrovic: Natürlich, und wir rechnen damit, wir rechnen immer damit in diesen Berechnungen, und das Tiefenlager wird dafür ausgelegt, die Betriebszeit wird bis etwa Mitte des nächsten Jahrhunderts sein, also es ist wirklich ein sehr langfristiges Projekt.

-Redakteur: Nun, wieder eine Art Laienfrage, aber ich frage für die Zuhörer, gibt es irgendeinen Ort, an dem das Gestein so tief geht , so dass es nicht herauskommen kann, die Radioaktivität meine ich, so dass sie nicht schaden kann, ist es in irgendeiner Weise bewacht? Rein hypothetisch ist der gewählte Standort bereits genehmigt, er ist im Masterplan enthalten. Abgesehen davon, obwohl ihnen alles erklärt wird, was im Hinblick auf die Sicherheit und die Gefahr einer möglichen Radioaktivität notwendig ist, müssen sich die Menschen über irgendetwas anderes Sorgen machen, wie z. B. erhöhten Verkehr, Lkw-Verkehr, erhöhten Verkehr in der Gegend, denn normalerweise sind dies abgelegene Orte oder eine Art indirekte Stadtzentren.

-Vondrovic: Sie haben absolut nichts zu befürchten. Der Standort für die Tiefenlagerung muss, wie Sie sagten, in der besten Geologie liegen. Für mich als Geologe ist das immer wieder eine Überraschung, denn es muss das langweiligste Gesteinstück sein, das man in diesem Land finden kann. Was den eigentlichen Betrieb betrifft, so wird das Oberflächenareal außerhalb des bebauten Gebiets der Dörfer liegen, und hier versuchen wir, einen Standort für das Oberflächengelände zu finden, das optimal in die Landschaft passt und über eine geeignete Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur verfügt.



-Redakteur: Ich werde noch ein paar Minuten mit dem Direktor der Behörde für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO, Dr. Lukas Vondrovic, einem Geologen, sprechen. Einer der Standorte ist Brezovy potok. Wie kommuniziert der Staat mit den Anwohnern? Natürlich gab und gibt es Widerstand, natürlich gibt es Atommüll. Man verwendet das Wort „gefährlich“ usw. Wie steht es um die Kommunikation und die Unterfrage von Ihrer Seite? Der Staat kann als letzte Instanz diesen Standort selber auswählen, die Entsorgung an diesem bestimmten ausgewählten Standort anordnen.

-Vondrovic: Wir bieten also Kommunikation an, wir können niemanden zur Kommunikation zwingen. Wir bieten den Gemeinden das Format lokaler Arbeitsgruppen an, in denen wir neben Informationen über das tägliche Leben am Standort zum Beispiel auch über die Form des Oberflächenareals diskutieren können. Wenn Interesse an anderen Themen besteht, geben wir eine eigene Zeitschrift heraus, Nachrichten von SURAO, die eine Auflage hat, wie die Zeitschrift Reflex, und wir haben eine Zeit lang soziale Netzwerke betrieben.
Was definitiv nicht Standard ist, ist, dass wir alle unsere technischen und fachlichen Berichte veröffentlichen. So können auch die Bewohner der Gemeinden viel über die Geologie, die Umwelt, den Grundwasserfluss erfahren.


-Redakteur: Als ich mich auf die heutige Sendung vorbereitete, habe ich auch eine Meinung gehört. Ordnen wir sie als totalitär ein. Manche Dinge sollte der Staat selbst entscheiden und niemanden fragen. Nehmen Sie das wirklich in Anführungszeichen, aber es ist eine Meinung, nach der ich Sie fragen will, weil ich mir sicher bin, dass Sie ihr auch schon begegnet sind. Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass wir alle radio-diagnostische Methoden im Gesundheitswesen verwenden, dass wir alle Strom brauchen und so weiter und so fort, aber niemand will dazu Stellung nehmen, wohin die Abfälle danach gelangen sollen. Was sagen Sie dazu?


-Vondrovic: Wir als Tschechische Republik haben also, wie zum Beispiel die Schweiz, den Ansatz gewählt, einen Standort nach fachlichen, in unserem Fall sicherheitstechnischen Kriterien auszuwählen, wobei für uns die hervorragende Geologie und der Grundwasserfluss im Vordergrund stehen. Diese Auswahl wird aber sicher nicht ohne die Stimme der Gemeinden erfolgen. Die Gemeinden haben seit langem gefordert, dass das Verfahren gesetzlich beschrieben wird, und nachdem SURAO auf der Grundlage einer technischen Bewertung den sichersten Standort vorschlägt, wird die Regierung nach Konsultationen mit den Gemeinden die Entscheidung treffen. Die Gemeinden haben also ein Mitspracherecht und eine Rolle bei dieser Entscheidung. Aber von uns Ingenieuren wird die Regierung Informationen über den sichersten Standort erhalten. Von den vier möglichen Standorten, die wir jetzt haben.
/gr/



Die Menschen im Dorf haben Angst bekommen: der Staat will hier den abgebrannten Kernbrennotf lagern
10.4.2025 Seznam Zpravy Tomas Klezl


Die Dörfer in der Region Böhmerwals verklagen wegen den Plänen für den Bau des Atommüll-Endlagers den Staat. Auch nach jahrelangen Beteuerungen von Wissenschaftlern glauben sie nicht, dass der Bau sicher sein wird.

Wahrscheinlich wird keiner der Menschen, die bei seinem Wanders durch die Region Bohmerwald in das Dorf Chanovice kommen, überrascht sein zu erfahren, dass es sich um ein ehemaliges "Dorf des Jahres" in der Region Pilsen handelt. Dieser von zwei Ministerien veranstaltete Wettbewerb ist zwar schon 14 Jahre her, aber das achthundert Einwohner zählende Dorf blüht immer noch auf. Besonders in der frischen Frühlingssonne sieht es idyllisch aus.

"Früher herrschte hier überall Chaos. Wir haben angefangen, es in Ordnung zu bringen und alles aufzuräumen. Wir haben dem Dorf ein ganz anderes Aussehen gegeben", sagt Petr Klasek, ein zweiundsechzigjähriger Mann mit langem Bart, stolz, während er sich in dem Gebiet zwischen dem örtlichen Schloss und der Kirche umsieht, das von ländlichen Gebäuden umgeben ist, die einfühlsam im traditionellen Stil restauriert wurden.

"Heute gibt es dort eine Schule und eine Bibliothek. Es gibt eine Turnhalle, eine Galerie der Träger der lokalen Tradition. Und ich habe dort viel unterrichtet", zeigt er auf das Gelände und begrüßt gleich darauf die vorbeigehenden Erstklässler. „Wir haben hier eine große Vision“, fügt der Mann hinzu, der bis zum Jahr 2022 vier Amtszeiten als Bürgermeister in dem Dorf wirkte.

Aber diese Vision ist jetzt in Gefahr, sagen er und Hunderte von anderen Anwohnern. Die hiesige Landschaft ist nicht nur wegen ihrer Schönheit außergewöhnlich. Um herauszufinden, warum, müssten wir Hunderte von Metern unter die Erde schauen. Chanovice und die anderen Dörfer, die zusammen den Endlager -Standort Brezovy potok bilden, stehen auf extrem festem und stabilem Fels. Ein solches Gestein ist fast nirgendwo sonst in der Tschechischen Republik zu finden.

Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass das wenig bekannte Dorf in der Region Bohmerwald in den letzten Jahrzehnten die Aufmerksamkeit von Ministerien und renommierten Wissenschaftlern auf sich gezogen hat. Der Staat hat das Gebiet als einen der Standorte identifiziert, an dem das wahrscheinlich größte Umweltprojekt in der Geschichte der Tschechischen Republik, das für die Zukunft des Landes von entscheidender Bedeutung ist, in Zukunft gebaut werden könnte. Ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle.

Bedenken hinsichtlich der Landschaft und des Wassers....

Der Plan sieht vor, dass in den nächsten Jahrzehnten ein riesiges Bergwerk unter der Oberfläche entsteht, in das schrittweise gefährliche Abfälle aus den tschechischen Kernkraftwerken, einschließlich abgebrannter Brennelemente, eingelagert werden sollen. Dort soll er dann für immer in Behältern verbleiben, auch für Millionen von Jahren. Darüber hinaus wird ein Areal auf der Oberfläche von bis zu 20 Hektar über der Erde entstehen.

„Die Lagerung in der Tiefe gilt als die sicherste Art der Entsorgung von hochradioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen weltweit“, heißt es auf der Website der Verwaltung der Laderstätten für radioaktive Abfälle (SURAO). Wissenschaftler auf der ganzen Welt stimmen dem zu. Finnland plant die Eröffnung der weltweit ersten Anlage dieser Art im nächsten Jahr, und auch Schweden und die Schweiz arbeiten an einer eigenen Anlage.

Die Einwohner von Chanovice wissen schon seit 30 Jahren, dass in den Hügeln der Region Klatovy ein Endlager gebaut werden könnte. Doch auch heute noch schaudert es die meisten Einheimischen bei dem Wort „Endlager“. Wissenschaftler von SÚRAO haben wiederholt erklärt, dass der Bau des Projekts an diesem Standort nicht genehmigt würde, wenn sich herausstellen sollte, dass er in irgendeiner Weise gefährlich für die Umgebung ist. Auch das Risiko einer Störung des Grundwassers sollte vernachlässigbar sein. Den Anwohnern reicht dies jedoch nicht aus.

"Ich bin damit nicht einverstanden. Es wird ein unglaublicher Eingriff in die Landschaft sein. Und was wird mit dem Wasser passieren? Ich habe Angst, dass wir es verlieren werden", sagt Frau Eva in der Kirche. "Wir sind definitiv dagegen. Wir wissen nicht, ob es sicher sein wird. Man lebt hier seit Jahren und hört es ständig. Das muss die jungen Leute vergraulen", fügt die Seniorin Helena Paksteflova hinzu.

"Als sie es uns zum ersten Mal sagten, waren wir alle entsetzt. Innerhalb von zwei Minuten wurde uns gesagt, dass wir einer der in Frage kommenden Standorte seien und dass wir nichts dagegen machdn könnten. Es war, als säßen mir die Bolschewiken wieder im Nacken", sagte Petr Klasek, ein ehemaliger langjähriger Bürgermeister, der die Gemeinde in der Endlagerfrage immer noch vertritt.

Mit jedem Jahr, das vergeht, wächst die Nervosität. Dutzende anderer Standorte wurden nach und nach aus der Auswahl gestrichen, wobei Brezovy potok unter den letzten vier weiter bleibt. Und das, obwohl sich die örtlichen Behörden von Anfang an gegen den Plan ausgesprochen haben. Außerdem ist der Termin, an dem die Tschechische Republik das Endlager eröffnen möchte, viel näher gerückt. Ursprünglich war vom Jahr 2065 die Rede, doch der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstellung des Endlagers im Jahr 2050 vor.

Und letzte Woche gab es einen weiteren Rückschlag für die Anwohner. Das Umweltministerium wies den Einspruch der Gemeinden gegen die Ausweisung von Erkundungsgebieten für das geplante Endlager am Standort Brezovy potok zurück. In diesem Verfahrensschritt hatten die Gemeinden detailliertere Informationen, beispielsweise über Tiefbohrungen, gefordert. So werden demnächst Erkundungsarbeiten beginnen, die nähere Informationen über das Gestein, die Festigkeit des Gebirges oder den Zustand des Grundwassers geben werden. Und sie werden feststellen, ob der Standort tatsächlich für den Bau geeignet ist.

Doch die Gemeinden haben eine Kehrtwende vollzogen: Sie wollen das Ministerium wegen der Erkundungsgenehmigung verklagen. "Die Klage wird zur Zeit vorbereitet. Alle Gemeindenvertreter aus dem Standort haben darüber gesprochen, und man hat sich recht schnell darauf geeinigt, den Rechtsweg zu beschreiten", so der ehemalige Bürgermeister Klasek.

"Das Umweltministerium hat die Klageschrift noch nicht erhalten. Solange wir den genauen Wortlaut der Klage nicht kennen, können wir uns nicht weiter dazu äußern", sagte gegenüber Seznam Zpravy die Sprecherin des Umweltministeriums Veronika Krejci.


Chanovice bekommt fünf Millionen pro Jahr

Warum stört die Einheimischen das geplante Projekt eigentlich so sehr? Schließlich soll die Fläche nicht größer sein als die des Holzverarbeitungswerks hinter dem Dorf. Es wurde erst nach der Jahrtausendwende hier gebaut. Außerdem wäre der Standort wahrscheinlich weit von Chanovice entfernt. Und, so versprachen die SÚRAO-Vertreter, es würden renommierte Architekten an der Planung beteiligt, damit es sich möglichst gut in die Landschaft einfügt.

"Aber es werden neue Straßen, Ablufttürme, kanalisierte Wasserläufe und Gleisanschlüsse benötigt. Auch radioaktives Material wird hierher transportiert werden. Und was ist mit der abgebauten Erdmasse? Außerdem werden Hunderte von Menschen für den Bau einziehen. Das haben wir schon bei der Eröffnung des Werks erlebt, als die Kriminalitätsrate anstieg", sagt Klasek, der Vertreter der Gemeinde in dieser Frage.

„Ich muss betonen, dass wir nicht gegen die Entwicklung sind“, fügt er hinzu. "Wir sind keine Nachzügler, Rückwärtsgewandte, Alteingesessene, wie einige Leute uns nennen. Eines der größten Unternehmen der Region ist hier groß geworden, hier wird nachhaltiges Holz verarbeitet, das hat Tradition. Aber es geht ums Prinzip", sagt Klasek.

Nach jahrelangen Streitigkeiten und stürmischen Verhandlungen sei das Verhältnis der Kommunen zu SÚRAO bereits stark beschädigt. Die betroffenen Gemeinden haben zu wenig Mitspracherecht bei der Entscheidung über das Endlager. Und Klasek ist der Meinung, dass den Kommunen und der Bevölkerung bis heute nicht ausreichend mitgeteilt wurde, was sie von einem möglichen Endlager haben werden.

Die SÚRAO-Sprecherin Martina Bila argumentiert dagegen, dass die Kommunen bereits jetzt satte Entschädigungen erhalten. Zwischen den Jahren 2015 und 2023 erhielten die Gemeinden in den neun ausgewählten Tiefenlagerstandorten insgesamt über 200 Millionen. Ab diesem Jahr werden die Entschädigungen noch weiter steigen. Chanovice zum Beispiel erhält fast 5 Millionen Kronen pro Jahr. Und wenn die Tschechische Republik beschließt, hier ein Endlager zu bauen, wird die Entschädigung noch viel höher ausfallen.

In drei Jahren soll es schon klar sein- SÚRAO wird den endgültigen Standort empfehlen. Laut Klasek steht aber schon jetzt fest, dass sich die Meinung der Bevölkerung nicht ändern wird. "Sie haben hier schon kleine Kinder herumlaufen gesehen. Und das ist unser Ziel. Die Region für unsere Nachkommen so zu erhalten, wie wir sie jetzt kennen", sagt er.


https://www.seznamzpravy.cz/clanek/doma ... ivo-273587
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebreich vom 14.4.2025:



Unterzeichnung der Verträge über den Bau neuer Dukovany – Blöcke bis Ende des Quartals
11.4.2025 energocafe.cz


Der Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP über den Bau von zwei neuen Blöcken des Kernkraftwerks Dukovany wird noch in diesem Quartal unterzeichnet. Dies erklärte der tschechische Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS).

Ihm zufolge werden die formellen Verhandlungen mit der Europäischen Kommission über die Art und Weise der Finanzierung des Baus nach Vertragsunterzeichnung beginnen, informelle Konsultationen finden bereits statt. Der Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek (STAN), sagte heute, dass er mit der Unterzeichnung des Vertrags in den kommenden Wochen rechnet.

Stanjura erwartet keine Auswirkungen der US-Zölle auf den Bau von Dukovany, obwohl es nach Ansicht einiger Experten nicht ausgeschlossen ist, dass ein Teil des Vertrags von der amerikanischen Firma Westinghouse im Rahmen ihrer Vereinbarung mit KHNP zur Beendigung von Streitigkeiten über den Einsatz von Nukleartechnologie umgesetzt wird. Der Minister wies darauf hin, dass der Vertrag auch die endgültige Festlegung des Preises für die Kernkraftwerke beinhalten sollte.

Tschechien hat bereits die sogenannte EU-Notifizierung für die Finanzierung des ersten geplanten Blocks in Dukovany erhalten. Für den zweiten Block muss sie separat beantragt werden. Stanjura teilte heute mit, dass das Ministerium für Industrie und Handel informelle Konsultationen mit der Europäischen Kommission bereits führt. Erst nach Unterzeichnung des Bauvertrags können formelle Verhandlungen aufgenommen werden.

Industrieminister Vlcek rechnet mit der Vertragsunterzeichnung für Dukovany in den nächsten Wochen. Ihm zufolge war das Angebot des koreanischen Unternehmens von höchster Qualität und das bestmögliche.

"Lassen Sie uns nicht spekulieren und deshalb diese Unterzeichnung zu verschieben, es gibt keinen relevanten Grund für eine Verschiebung der Vertragsunterzeichnung", sagte Vlcek auf der heutigen Sitzung der Handelskammer des Bezirks Trebic. Er fügte hinzu, dass der Vertrag zwischen der Energiefirma CEZ und der koreanischen Firma KHNP bereits abgeschlossen sei und sich in der Endkontrolle befinde.




Atommüll-Endlager – Problematik – Lokalität Brezovy potok
11.4.2025 TV Barrandov 19.40 Uhr - Nachrichten

Die Region Böhmerwald ist in Aufruhr. Die Gemeinden aus dem Standort Brezovy potok bei Horazdovice haben beschlossen, den Staat wegen der Pläne zum Bau eines geologischen Tiefenlagers für hoch radioaktive Abfälle zu verklagen, obwohl wiederholt versichert wurde, dass ein solches Endlager sicher ist, die Einheimischen glauben es nicht und sind besorgt über die Landschaft und das Wasser im Dorf Chanovice, wo das Endlager entstehen könnte. Die Menschen vor Ort arbeiten seit Jahren an der Verbesserung der Region, die für ihre schöne Natur und stabile Felsen bekannt ist. Das ist aber auch ideal für den Standort des Endlagers, obwohl der Staat behauptet, das Endlager sei der beste Weg, um radioaktive Abfälle sicher zu entsorgen.

Die Bewohner befürchten nach wie vor, dass das Projekt das Landschaftsbild grundlegend verändern wird, auch wenn die Fläche nicht viel größer sein wird als die örtliche Holzverarbeitungsanlage. Die Anwohner haben Angst vor dem Bau von Straßen, Gleisanschlüssen und der Anwesenheit von Hunderten von Arbeitern, die sich negativ auf das Leben vor Ort auswirken können. Und dazu kommt noch die Frage, wie sich das Projekt auf das Grundwasser auswirken wird – deswegen äußern die Menschen vor Ort seit langem die Nchtzustimmung mit dem Plan des Staats.

Das Umweltministerium wies ihre Einwände in der vergangenen Woche zurück. Hinzu kam, dass noch keine Details der durchgeführten Forschung öffentlich bekannt sind. Die Einheimischen bereiten daher eine Klage vor, obwohl der Staat eine Entschädigung versprochen hat, wie z.B. finanzielle Beiträge für Chanovice, die sich auf fast 5 Mio. Kronen pro Jahr belaufen sollen. Die Einheimischen haben das Gefühl, dass ihnen niemand ausreichend Informationen darüber gibt, welche tatsächlichen Vorteile das Projekt für sie bringen soll.
/gr/


Dukovany: Osterführungen durch das Kernkraftwerk
11.4.2025 Jihlavske listy zr Seite 18

DUKOVANY - An diesem Wochenende bietet das Kernkraftwerk Dukovany Besichtigungen und die Herstellung von Osterdekorationen an. Der Samstag und Sonntag, der 12. und 13. April, steht nicht nur im Zeichen der Führungen durch das Informationszentrum des Kraftwerks, sondern auch der kreativen Gestaltung der Osterdekoration. Alle Besucher können auch an einer Besichtigung des Informationszentrums teilnehmen..
/gr/



Neue Windkraftwerke werden dieses Jahr in den Regionen Sumperk und Znojmo errichtet werden
13.4.2025 Ekonomicky denik David Tramba


Der Zuwachs an Anzahl und Leistung von Windkraftanlagen wird auch in diesem Jahr moderat bleiben. Netto-Null wird es jedoch wahrscheinlich nicht sein. Im Herbst will die tschechische Investmentgruppe Decci ihre ersten Windkraftanlagen in der Nähe von Maletín in der Region Sumperk in Betrieb nehmen, wie die Direktorin der Decci-Gruppe, Darina Merdassi, im Newsletter der Modernen Energieunion mitteilte. Auch in der Region Znojmo könnten neue Windkraftanlagen gebaut werden.

Decci erwarb das Projekt VTE Maletín im vergangenen Jahr, indem es vom ursprünglichen Eigentümer, TCN Energie, gekauft wurde. Das Projekt umfasst drei Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 2,2 Megawatt. Die Ausschreibung für die Lieferung von Technologie gewann die dänische Firma Vestas. Vor zwei Jahren nahm VTE Maletín an der vom Ministerium für Industrie und Handel organisierten Auktion der Betriebsbeihilfe teil, bei der ein fester Kaufpreis für Strom in Höhe von 3.500 Kronen pro MWh erzielt wurde.

Österreicher beantragen Baugenehmigungen

In der gleichen Auktion war auch das Unternehmen WEB Wind Energy erfolgreich, das den Bau einer modernen Windkraftanlage mit einer Leistung von 6 MW plant. Sie wird fünf alte Windkraftanlagen in der Nähe von Brezany in der Region Znojmo mit einer Gesamtleistung von 4,25 MW ersetzen, die seit fast zwanzig Jahren in Betrieb sind und denen der Staat Ende dieses Jahres keine Betriebsunterstützung mehr zahlen wird. Es handelt sich also um ein sogenanntes Repowering – also den Austausch alter durch moderne Anlagen.

Laut einer Ankündigung auf der Website des Verkehrs- und Energiebauamtes befindet sich dieses Projekt nun in der Phase des Bauverfahrens. Die Firma WEB Wind Energy, die sich im Besitz des österreichischen Unternehmens WEB Windenergie befindet, beantragt eine Genehmigung für zwei Kraftwerke mit einer Leistung von 4,2 MW und 6 MW. Die Höhe des Windturms bis zum Maschinenraum sollte in beiden Fällen gleich sein – 166 Meter. Es soll ein temporäres Bauwerk für einen Zeitraum von 25 Jahren sein. Auch die Absicht, die alten Windkraftanlagen durch neue zu ersetzen, wird von dem Unternehmen auf seinem Internetprofil erwähnt.

Im vergangenen Jahr wurden in der Tschechischen Republik in der Region Olomouc fünf Windturbinen in Betrieb genommen, die sich im Besitz von Synergion Jivova aus der Micronix-Gruppe befinden. Ein drittes Windkraftwerk in der Nähe von Vrbice in der Region Karlsbad wurde ebenfalls gebaut, fehlt aber noch in der Liste der erteilten Lizenzen für die Stromerzeugung auf der Website der Energieregulierungsbehörde. Die beiden Windkraftanlagen, die RenoEnergie im vergangenen Jahr in der Nähe von Divci Hrad in der Region Bruntal gebaut hat, sind in der Liste auch noch nicht erwähnt.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/nove-vetrne- ... znojemsku/
/gr/





Die Kohle auf dem Rückzug: Neu in Betrieb genommene Produktion sinkt auf Zwanzigjahrestief
11. April 2025 oenergetice.cz
Jan Budín

Die weltweit installierte Leistung von Kohlekraftwerken ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Obwohl die geringste Menge an neuen Kapazitäten in den letzten 20 Jahren in Betrieb genommen wurde, war die Gesamtkapazität der stillgelegten Kraftwerke noch geringer, so dass der Nettozuwachs 18,8 GW betrug. Dies geht aus Daten hervor, die vom Verband Global Energy Monitor veröffentlicht wurden.

Nach veröffentlichten Daten wurden im vergangenen Jahr weltweit 44 GW an neuen Kohlekraftwerken in Betrieb genommen und 18,8 GW abgeschaltet. Die weltweit installierte Leistung dieser Quellen stieg damit um weniger als ein Prozent.

Der Rückgang der neu in Betrieb genommenen Leistung spiegelt einen Rückgang der anstehenden Projekte in den meisten Teilen der Welt wider. Die Ausnahmen sind China und Indien, wo im Falle Chinas im vergangenen Jahr mit dem Bau einer Rekordzahl neuer Kohlekraftwerke begonnen wurde, und in Indien wurde eine Rekordzahl neu geplanter Quellen angekündigt.

Quelle: https://oenergetice.cz/uhli/loni-bylo-v ... ich-20-let
/gr/




Meilenstein in der Solarbranche: Deutschland überschreitet die 5-Millionen-Kraftwerksmarke
10. April 2025, oenergetice.cz
David Voboril

Deutschland baut die installierte Leistung von Solarkraftwerken rasant aus. Ihre installierte Leistung hat zu Beginn des Jahres bereits die Marke von 100 GW überschritten. Nun haben die Solarkraftwerke in Deutschland mit mehr als 5 Millionen Solarkraftwerken einen weiteren Meilenstein erreicht.

Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als eine Million neue Solarkraftwerke installiert. Das lag vor allem an den in letzter Zeit populären Balkonsystemen.

Nach Angaben der deutschen Netzregulierungsbehörde (BNetzA) hat die Gesamtzahl der registrierten Solarkraftwerke in Deutschland die Marke von 5 Millionen überschritten. Die Gesamtleistung der Solarkraftwerke erreicht 104 GW.
Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als eine Million neue Solaranlagen mit einer Leistung von rund 17 GW installiert.

38 % der Kraftwerke befinden sich auf den Dächern von Privathäusern, 29 % auf den Dächern von Unternehmen und 32 % auf Freiflächen. Weniger als ein Prozent wurde nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) auf Balkonen installiert.

Quelle: https://oenergetice.cz/rychle-zpravy/so ... elektraren
/gr/



Experten: Die Kernenergie wächst, aber ohne Investitionen in Uran droht ein Mangel
10. April 2025 onergetice.cz
REUTERS

Die Welt sollte sofort damit beginnen, massiv in den Uranabbau zu investieren, um die wachsende Nachfrage nach diesem Metall im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kernenergie zu befriedigen. Die bestätigten förderbaren Uranressourcen werden im Falle eines starken Wachstums in den 80er Jahren erschöpft sein. Dies sind die Ergebnisse des regelmäßig alle zwei Jahre erscheinenden Berichts über den Uranmarkt, das sogenannte Red Book, der von der OECD-Agentur für Kernenergie (NEA) und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) erstellt wird. Das Szenario mit starkem Wachstum geht davon aus, dass die Kapazität der Kernkraftwerke bis 2050 wächst und dann hoch bleibt.

Die derzeitigen Uranressourcen reichen aus, um das derzeitige Wachstum zu unterstützen. Um die andere Nachfrage zu befriedigen, sind jedoch Investitionen in weitere Explorations-, Abbau- und Verarbeitungstechniken erforderlich, heißt es in dem Bericht. Damit muss sofort begonnen werden, um mittelfristig eine ausreichende Uranversorgung zu gewährleisten.

Regierungen und Unternehmen interessieren sich zunehmend für die Kernenergie als kohlenstoffarme und zuverlässige Energiequelle. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Korea haben sich auf dem Klimagipfel im Jahre 2023 verpflichtet, die Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Auch Unternehmen wie Microsoft und Amazon erhöhen ihre Investitionen in die Kernenergie. Sie setzen auf diese Technologie, um neue Rechenzentren für künstliche Intelligenz (KI) zu bauen, die sehr energieintensiv sind, schreibt die Financial Times.

Die Internationale Energieagentur (IEA) erklärte im Januar, dass die Kernenergie in eine neue Ära eingetreten sei und dass das Interesse daran auf dem höchsten Stand seit der Ölkrise in den 1970er Jahren sei. Die jährlichen Investitionen in die Kernenergie sind zwischen den Jahren 2020 und 2023 um fast 50 Prozent gestiegen.

Quelle: https://oenergetice.cz/zahranicni/exper ... nedostatek
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 15.April 2025:

Regionen untersuchen die Bedürfnisse der Region. Unternehmen erwarten Unterzeichnung des Dukovany II-KHNP-Vertrags
April 2025 energeticketrebicsko.cz


Am Donnerstag, den 10. April, fand in Trebic eine Generalversammlung der Mitglieder der Bezirkswirtschaftskammer Trebic statt, an der der Minister für Industrie und Handel Lukas Vlcek, der Vorsitzende der Energie- Region Trebic Vitezslav Jonas, der KHNP-Vertreter Yongmin Lee, Radek Chaloupka von KPMG, die Leiterin der Abteilung Regionalentwicklung des Kreisamtes in Jihlava Iveta Frysova und der Bürgermeister von Trebic Pavel Pacal teilnahmen.

Die Firma KHNP engagiert sich weiterhin für die Einbindung tschechischer Industrie. Localisation Support Centre wurde gegründet

Die KHNP-Präsentation enthielt eine Reihe wichtiger Informationen über den Fortschritt der Zusammenarbeit zwischen KHNP und tschechischen Partnern. Das Hauptthema war die Lokalisierung und die Einbeziehung der tschechischen Industrie in das geplante Projekt für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke

Yongmin Lee, Vertreter von KHNP, bestätigte, dass es das Ziel des Unternehmens sei, tschechische Unternehmen bis zum Jahr 2039 aktiv in die Lieferkette einzubinden. Mit Skoda JS Power wurde bereits ein Vertrag unterzeichnet, und das Localisation Support Centre wurde eingerichtet. Es wird an drei Tagen in der Woche arbeiten und nimmt Anfragen von tschechischen Unternehmen für individuelle Treffen entgegen - die ersten sieben Anfragen wurden bereits registriert. Yongmin Lee ermutigte die tschechischen Unternehmen, sich aktiv an das Zentrum zu wenden, und stellte ihnen detaillierte Informationen über den Kooperationsprozess und die Kontaktdaten zur Verfügung.

Tschechische Unternehmen schalten sich in den Bau ein...

Minister Vlcek erklärte, dass die Unterzeichnung der Verträge zwischen KHNP und Dukovany II nur noch eine Frage von wenigen Wochen ist. Er wies auch auf die Bereitschaft der Region in verwandten Bereichen wie Bildung, Wohnungsbau und Infrastruktur hin. "Ich kann bestätigen , dass das koreanische Angebot das beste und qualitativ hochwertigste war. Der Vertrag zwischen dem Investor CEZ und der koreanischen Firma KHNP wurde bereits fertig und wird derzeit geprüft. Wir sollten nicht spekulieren und deshalb die Unterzeichnung verschieben, denn dafür gibt es keinen triftigen Grund. Ich gehe davon aus, dass dies in den nächsten Wochen geschehen kann", sagte der Minister. Während seines Besuchs in Südkorea im Februar haben er und KHNP vereinbart, parallel mit der Unterzeichnung des EPC-Vertrags eine Beteiligung tschechischer Unternehmen von etwa 30 % zu erreichen, und fügte hinzu, dass die Forderung nach einer 60-prozentigen Beteiligung der tschechischen Industrie an der Umsetzung des Vertrags nach wie vor gültig ist", fügte Lukas Vlcek hinzu.
"Ich schätze es, dass der Minister in seiner Heimatregion Vysocina aktiv ist und die Beteiligung lokaler Unternehmen an der Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany maßgeblich unterstützt. Gemeinsam mit meinen Kollegen von der Bezirkshandelskammer Trebic haben wir heute die Regierung aufgefordert, den EPC-Vertrag mit dem bevorzugten Lieferanten KHNP unverzüglich zu unterzeichnen", sagte Petr Smejkal, Vorsitzender der Handelskammer Trebic.

Bürgermeister Pavel Pacal stellte die Trebi -Projekte vor...

Der Jahrhundertvertrag wird in Trebic verantwortungsvoll bis ins Detail vorbereitet, einschließlich der notwendigen Infrastruktur. „Seit mehr als zehn Jahren bereiten wir uns systematisch auf die Fertigstellung neuer Blöcke vor, sowohl in Bezug auf die Entwicklungsgebiete, den Wohnungsbau und die Vorbereitung der Verkehrsinfrastruktur, als auch in Bezug auf die Kapazitäten in den Schulen oder die Unterstützung des Gesundheitswesens“, informierte der Bürgermeister von Trebic Pavel Pacal und stellte den Unternehmern die laufenden und geplanten Investitionen und Projekte der Stadt vor.

Regionen bereiten Bedarfspläne vor...

Iveta Frysova, Leiterin der Abteilung für Regionalentwicklung im.Kreisamt Vysocina, erinnerte daran, dass die Regierung das Ministerium für Regionalentwicklung beauftragt hat, bis zum 30. Juni einen Aktionsplan zu erstellen. Dieser wird sich an die von der Regierung diskutierte sozioökonomische Studie anschließen. Außerdem sollen eine Kommunikationsstrategie und eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet werden, um eine klare Koordinierung zu gewährleisten.

Im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des Kernkraftwerks Dukovany gab die Region Vysocina im vergangenen Jahr eine umfassende sozioökonomische Studie in Auftrag, in der die Vorteile und Risiken des Baus einer neuen Kernkraftquelle in der Region bewertet wurden. „Das Ziel war es, eine fachkundige und unabhängige Einschätzung der Auswirkungen des Projekts auf die Einwohner, die Gemeinden und die lokale Infrastruktur zu erhalten“, so Iveta Frysova, Leiterin der Abteilung Regionalentwicklung.

Kartierung der Bedürfnisse der Region....

Die Ergebnisse der Studie, die Ende des letzten Jahres abgeschlossen wurde, sind auf der Website der Region Vysocina öffentlich zugänglich. Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Veränderungen, die der Bau der neuen Kernkraftquelle in Dukovany mit sich bringen könnte. Auf der Grundlage der Empfehlungen der Studie bereitet die Abteilung für regionale Entwicklung nun einen Aktionsplan vor. Dieser soll die notwendigen Maßnahmen konkret benennen, die den erwarteten Bedürfnissen in der Region gerecht werden - von der Verkehrsinfrastruktur über das Bildungswesen bis hin zum Zugang zu Dienstleistungen und zum Arbeitsmarkt.

Runde Tische und Treffen mit Bürgermeistern...

Im April finden im Kreisamt in Jihlava mehrere thematische Runde Tische statt, die sich auf bestimmte Bereiche wie Verkehr, Gesundheit, Bildung und Wirtschaft usw. konzentrieren werden. Gleichzeitig sammeln und bearbeiten wir Vorschläge von Gemeinden sowie von Dachorganisationen regionaler Partner wie der Bezirkswirtschaftskammer Trebic oder Energieverband Trebic. Die Bürgermeister werden außerdem bei mehreren Treffen direkt im betroffenen Gebiet über Investitions- und Entwicklungspläne diskutieren. Diese Projekte und Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Bau neuer Blöcke in Dukovany entstehen werden, wird die Region dann in den Regierungs-Aktionsplan übertragen.

Quelle:
https://www.energeticketrebicsko.cz/akt ... u-ii-khnp/
/gr/





Wir machen Brünn zu einem Zentrum moderner Energie
15.4.2025 Brno Metropolitan Robert Kernd Seite: 21

Brünn hat die Energiekrise bewältigt.

Darüber hinaus haben wir es als Herausforderung in Griff genommen, die die Stadt dazu bewegen wird, eine stabile und bezahlbare Energieversorgung im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

In Zusammenarbeit mit den Heizwerken Brünn / Teplárny Brno und SAKO Brno wurden in den letzten drei Jahren eine Reihe von Maßnahmen sowohl in den Unternehmen selbst als auch auf städtischer Ebene ergriffen.

Es wurde eine kommunale Abteilung für städtische Energie eingerichtet (eine ähnliche Lösung wurde übrigens inzwischen auf der Ebene der Region beschlossen). Das Ergebnis ihrer Tätigkeit ist ein abgeschlossenes Überwachungsaudit, dank dessen Brünn durch die Erweiterung des Zertifizierungssystems für das Energiemanagement etwa 150 Millionen Kronen einsparen wird,
an fast allen Gebäuden, die sich im Besitz der Stadt befinden. Brünn ist derzeit die größte Stadt des Landes, die dieses System in einem solchen Umfang eingeführt hat, und es gilt als Vorbild.

Wir wollen auch in Zukunft Einsparungen in städtischen Gebäuden anstreben. Davon zeugt das strategische Memorandum, das wir im März gemeinsam mit den Heizwerken mit CEZ ESCO, dem größten tschechischen Unternehmen, das sich auf moderne Energieprodukte konzentriert, unterzeichnet haben. Da die billigste Energie diejenige ist, die Sie nicht verbrauchen müssen, konzentrieren wir uns gemeinsam auf solche Lösungen. Eine der Optionen sind Energiesparprojekte mit Garantie, bei denen der Lieferant die Einsparungen garantiert und die Investitionen aus den eingesparten Mitteln zurückgezahlt werden.

Auch die Entstehung der Tochtergesellschaft Energie von den Heizwerken Brünn / Teplárny Brno (ETB) als kommunaler Strom- und Gasversorger ist zu einem Meilenstein geworden: Die in Brünn produzierte Energie bleibt hier, um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen und so ihren Preis zu stabilisieren. Mehr als zweihundert Unternehmen haben bereits einen Vertrag mit der Firma ETB unterzeichnet, und die erwartete Kostensenkung für Brünn gegenüber dem Vorjahr beträgt 42 Millionen Kronen.

Hackschnitzel- und Heißwasserleitung garantieren Energieautarkie und -sicherheit In diesem Jahr werden die Heizwerke im Gebiet Malomerice einen neuen Hackschnitzelkessel in Betrieb nehmen. Wichtige technologische Elemente sind bereits vorhanden, und nach und nach wurde mit der Verbindung der Komponenten begonnen. Wenn die Biomassequelle ab 2026 in Betrieb genommen wird, wird die Abhängigkeit von Erdgas in Brünn um rund 15 Prozent sinken.

Im Gange ist auch die öffentliche Ausschreibung für den Auftragnehmer des dritten Kessels für die energetische Verwertung von Abfällen, SAKO Brno. Die Inspektionen der Kessel und des Rauchgasreinigungssystems zeigen, dass die Lebensdauer der bestehenden Anlagen weit über das ursprünglich angekündigte Jahr 2035 hinaus verlängert wird, und es daher an der Zeit sein wird, den Bau eines neuen Kessels unter den bestmöglichen Bedingungen für Brünn vorzubereiten.

Das wichtigste Projekt, das (buchstäblich) über die Stadtgrenzen hinausgeht, bleibt die Heißwasserleitung, die ab dem Jahr 2031 saubere Wärme aus dem Atomkraftwerk Dukovany nach Brünn bringen wird. Wichtige Dokumente wurden unterzeichnet, an der Auswahl eines Designers wird gearbeitet, die Eigentumsverhältnisse mit den Eigentürmern der Grundstücke werden geklärt und alles ist darauf ausgerichtet, einen Antrag auf den Subventionstitel einzureichen.
/gr/


Untersuchung von Standorten für das Atommüll-Enlager beginnt
15.04.2025 Technicky denik Seite: 17

Die Gemeinden des Standorts Brezovy potok in der Region Klatovy potok und Janoch bei Temelin scheiterten mit ihrer Berufung gegen die Ausweisung von Erkundungsgebieten für das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle. Sie wurde vom Umweltministerium abgelehnt.

Nach Angaben der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SURAO) können die Erkundungsarbeiten an den Standorten in West- und Südböhmen beginnen. Dazu gehören detaillierte geologische Kartierungen, gefolgt von geophysikalischen Untersuchungen und Tiefbohrungen. Dank der Untersuchungen können die Geologen das Massiv, in dem sich das Endlager künftig befinden könnte, im Detail untersuchen. Das Ziel ist es, Informationen über die mineralogische Zusammensetzung der Gesteine, ihre Festigkeit, Brüche oder Klüfte sowie über die Zusammensetzung des Grundwassers oder dessen Fluss zu sammeln.

Nach Angaben von SURAO werden alle Arbeiten dazu beitragen, den geeignetsten und sichersten Standort für ein Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente auszuwählen. Sobald die Erkundungsgebiete festgelegt sind, wird der Staat mit der Zahlung der finanziellen Beiträge an die dadurch betroffenen Gemeinden beginnen, auf die diese einen gesetzlichen Anspruch haben. Nach Angaben von SURAO erhält der Standort Brezovy potok 31,2 Millionen Kronen pro Jahr und der Standort Janoch 17 Millionen Kronen pro Jahr.

Die Vertreter der Standortgemeinden haben sich noch nicht über ihr weiteres Vorgehen geäußert, beabsichtigen aber offenbar, sich weiterhin zu wehren. Es ist jedoch schwierig, die Aufnahme der Arbeiten zu verhindern.

Das Umweltministerium hat im vergangenen Jahr neben den oben genannten Standorten auch die Erkundung in der Lokalität Horka in der Region Trebic genehmigt. Die Gemeinden legten daraufhin Widerspruch ein, den das Ministerium jetzt im Falle von Brezovy potok und Janoch zurückgewiesen hat. Die Behörden haben noch nicht bekannt gegeben, ob und wie die Entscheidung im Fall von Horka getroffen wurde.

Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe einrichten, die mit den Gemeinden kommuniziert, um ihre Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern. Die Gemeinden haben jedoch kein Vetorecht bei Entscheidungen über den Standort.

Der Staat soll bis zum Jahr 2030 den am besten geeigneten Standort auswählen. Nach den Plänen der Regierung soll das Tiefenlager die endgültige Lösung für den Lebenszyklus radioaktiver Abfälle sein. Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden. Ursprünglich sollte es bis zum Jahr 2065 gebaut werden, doch aufgrund der vorübergehenden Einstufung der Kernenergie als umweltfreundliche Investition durch die EU ist eine Beschleunigung des Baus im Gespräch. Die Bedingung ist jedoch, dass die Länder, die auf Kernenergie setzen, spätestens im Jahr 2050 über Tieflager für hochradioaktive Abfälle verfügen. Neben der Tschechischen Republik bereiten daher auch andere Länder ihre Endlager vor.

Die Erkundungsgebiete sind wesentlich größer als das eigentliche Endlager-Areal an der Oberfläche oder im Untergrund. Der unterirdische Teil wird eine Fläche von 2-3 km2 umfassen. Nach den durchgeführten Studien liegt die Größe des Oberflächenareals zwischen 15 und 20 ha. Sie hängt jedoch von den Bedingungen vor Ort ab, wie z. B. der Morphologie des Geländes oder den Transportmöglichkeiten.
/gr/




Norwegische Nuklearpläne: Kleine modulare Reaktoren am Horizont
14. April 2025, o energetice.cz
Veronika Jurcova

Die norwegische Regierung hat angekündigt, dass sie mehrere Agenturen mit der Ausarbeitung eines Plans zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines geplanten Atomprojekts beauftragt hat. Im Industriepark Taftøy soll ein Kraftwerk mit mehreren kleinen modularen Reaktoren (SMR) gebaut werden, das jährlich etwa 12,5 TWh Strom erzeugen soll. Laut dem Server S&P Platts wird erwartet, dass die Agenturen ihre Empfehlungen spätestens im September, idealerweise aber im Laufe des Sommers vorlegen werden.

Die Entscheidung der norwegischen Regierung, die Planung für das Kernkraftwerk voranzutreiben, stellt einen bedeutenden Wandel in der langfristigen Energiepolitik des Landes dar. Bislang haben alle Regierungen, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung, die Nutzung der kommerziellen Kernenergie ausgeschlossen. Nach dem Reaktorunfall von Three Mile Island im Jahr 1979 beschloss das norwegische Parlament, ausschließlich auf Wasserkraft zu setzen. Heute erzeugt Norwegen fast seinen gesamten Strom aus erneuerbaren Energiequellen, hauptsächlich aus Wasser und Wind.



Obwohl Norwegen nie ein kommerzielles Kernkraftwerk betrieben hat, hat das Land zwei Forschungsreaktoren - Halden und Jeep II in Kjeller - zur Erprobung von Brennstoff und Materialien sowie zur Herstellung von Radioisotopen für die Medizin betrieben. Beide wurden in den Jahren 2018 und 2019 endgültig abgeschaltet, womit Norwegens aktive Beteiligung an der Kernforschung beendet wurde. Die aktuellen Pläne für eine Atomquellen mit kleinen modularen Reaktoren (Small Modular Reactor, SMR) markieren somit eine Rückkehr zur Kernenergie in einer völlig neuen Form.

In einer Erklärung vom 8. April teilte die Regierung mit, dass sie drei wichtige Agenturen- die norwegische Behörde für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit, das Direktorat für Wasserressourcen und Energie sowie das Direktorat für Katastrophenschutz - mit der Ausarbeitung eines Plans zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beauftragt habe. Dieser soll als Grundlage für Genehmigungsentscheidungen für die Lizenz-Erteilung gemäß mehrerer norwegischer Gesetze dienen.

Die Frist für die Fertigstellung des Plans endet im September, wobei eine Fertigstellung des Plans im Sommer bevorzugt wird. Die Entscheidung fällt kurz nach dem Jahreskongress der regierenden Labour - Partei, die in ihrem neuen Programm die Unterstützung der Erkundung der Möglichkeiten der kommerziellen Nutzung der Kernenergie in Norwegen jat.

SMR-Projekt bekommt konkrete Abrisse...

Das Unternehmen Norsk Kjernekraft hat seine Absicht bekannt gegeben, ein kleines modulares Kernkraftwerk (SMR) mit einer Leistung von bis zu 1 500 MW im Industriepark Taftøy an der Grenze zwischen Aure und Heim im Südwesten Norwegens zu errichten. Nach Angaben des Unternehmens könnte die Anlage jährlich bis zu 12,5 TWh Strom erzeugen, was der Leistung eines großen konventionellen Kernkraftwerks entspricht. Das Projekt soll einen wesentlichen Beitrag zum Übergang Norwegens zu einem emissionsfreien und stabilen Energiemix leisten

Quelle: https://oenergetice.cz/rychle-zpravy/ja ... -reaktorum
/gr/


EU startet Unterstützung für Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse, erster Kandidat ist ein Nuklearprojekt

15. April 2025, oenergetice.cz
Marek Krsak

Die Europäische Kommission hat kürzlich Informationen über den Start eines Zentrums für die Unterstützung von Großprojekten von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) veröffentlicht, das eng mit den EU-Ländern zusammenarbeiten wird, um die Kandidaten für IPCEI zu gestalten und vorzuschlagen, sobald sie genehmigt sind. Die Tätigkeit des Znetrums wird es den EU-Ländern ermöglichen, Kandidaten gemäß den IPCEI-Regeln direkt zuzuweisen, was den Prozess beschleunigen wird. Der Start des Zentrums folgt auf die Mitteilung über die Vereinbarung über eine saubere Industrie, die am 26. Februar 2025 veröffentlicht wurde.

Der Start wurde auf einer Sitzung des Gemeinsamen Europäischen Forums für Großprojekte von gemeinsamem europäischem Interesse (JEF-IPCEI) bekannt gegeben, an der die Exekutiv-Vizepräsidenten Teresa Ribera und Stéphane Séjourné sowie hochrangige EU-Länderchefs teilnahmen.

Die Diskussion konzentrierte sich auf drei spezifische Punkte. Erstens ging es um die Möglichkeiten zur Verbesserung und Beschleunigung des IPCEI-Genehmigungsverfahrens. Der zweite Punkt betraf die Frage, wie die IPCEI genutzt werden können, um die im Clean Industrial Agreement festgelegten Ziele zu erreichen. Schließlich diskutierten die Forumsmitglieder über die Erleichterung der EU-Kofinanzierung von IPCEI-Projekten.

Das Forum genehmigte auch die Einleitung der Vorschlagsphase für einen neuen potenziellen IPCEI-Kandidaten im Bereich innovativer Nukleartechnologien. Dabei handelt es sich um ein von Frankreich mit Unterstützung Italiens und Rumäniens entwickeltes Projekt, das verschiedene Technologien für die Glieder der Kernenergiekette umfasst: kleine modulare Reaktoren, fortgeschrittene Reaktoren, Umgang mit Uran Versorgung, Fusionsforschung und Nutzung der Kernenergie für medizinische Zwecke. Diese Länder haben in der Vergangenheit nach Möglichkeiten zur Finanzierung von Nuklearprojekten mit Hilfe der IPCEI gesucht.

Die Hauptziele des Gemeinsamen Europäischen Forums für IPCEI (Joint European Forum on IPCEI - JEF-IPCEI) sind die Ermittlung von Bereichen, die für die EU von strategischem Interesse für potenzielle künftige IPCEI sind, und die Steigerung der Effizienz bei der Konzeption, Bewertung und Umsetzung von IPCEI.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ny-projekt
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien aus dem Energiebereich vom 16.4.2025:




Ein Grundstücksspekulant bedroht den Bau der neuen Dukovany-Blöcke. Er hat den Planfeststellungsbeschluss angefochten
15. 04. 2025
Ekonomicky denik


Autor:
David Tramba

Der Bau der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany könnte neben einer Reihe anderer Probleme auch durch Grundstücksspekulanten erschwert werden. Nach Angaben von Ekonomický deník hat die Firma ESHG den endgültigen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Blöcke vor Gericht angefochten. Dies ist nicht der erste Fall, in dem die Firma ESHG einen strategisch wichtigen Bau auf tschechischem Gebiet blockiert.

Das Genehmigungsverfahren hat sich aufgrund von Spekulanten und deren Behinderungen bereits über Monate hingezogen. Die Gesellschaft Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II der CEZ-Gruppe beantragte die Planfeststellung im Juni 2021 und das Ministerium für Industrie und Handel erteilte sie Ende Oktober 2023. Danach wurden alle Einsprüche und Einwände erledigt, die nicht nur von der Firma ESHG, sondern auch von den Umweltverbänden Kinder der Erde, Calla, Jihočeské matky/Südböhmische Mütter, OIŽP/BIU und der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 eingereicht wurden.

Das Ergebnis war ein endgültiger Planfeststellungsbeschluss, der Ende Februar dieses Jahres erlassen wurde. Dieser umfasst neben der Standortsgenehmigung für
das Kernkraftwerk selbst auch eine Standortsgenehmigung für die die zugehörigen Bauwerke, zu denen die Einspeisung in das Übertragungsnetz, die Ableitung des Regenwassers und der Anschluss an die Wasserversorgung aus dem.Stausee Mohelno gehören. Aber wie sich herausstellt, ist das noch nicht das Ende der Geschichte.

Die Klage wegen angeblicher Voreingenommenheit seitens des Ministeriums

Das Problem der Behinderung wurde von Petr Závodský, dem Direktor von Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II, während seiner Rede auf einem Seminar in der Abgeordnetenkammer zum Thema des Baus neuer Kernkraftwerksblöcke angesprochen. Laut Závodský hat der Kläger den ergangenen Planfeststellungsbeschluss wegen angeblicher Befangenheit des Industrieministeriums, das an einer schnellen Genehmigung der neuen Kernkraftquelle interessiert ist, vor Gericht angefochten.

Die Firma ESHG stimmt nicht einmal dem zu, dass der Staat eine Enteignung ihrer Grundstücke erwägt. "Nach Ansicht der Firma ESHG hat sich das Ministerium nicht ausreichend mit seinem Einwand auseinandergesetzt, dass es für die Nutzung der fraglichen Grundstücke des Antragstellers für die Durchführung des geplanten Projekts keine Rechtsgrundlage gibt, da es vorerst nur die hypothetische Möglichkeit einer Enteignung der fraglichen Grundstücke in Betracht zieht", heißt es in dem Planfeststellungsbeschluss, der auf der offiziellen Website des Industrieministeriums veröffentlicht wurde.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/vystavbu-nov ... spekulant/
/gr/



Das Gericht wird über Dukovany entscheiden
16.04.2025 Pravo (CTK) Seite: 3

Der erlassene Planfeststellungsbeschluss für den Bau neuer Kernkraftwerke in Dukovany wird vom Gericht geprüft. Die Klage wurde von der Firma ESHG aufgrund der angeblichen Befangenheit des Ministeriums für Industrie und Handel, das die Entscheidung erlassen hat, bei Gericht eingereicht. Diese Fima besitzt einen Teil des Grundstücks in Dukovany. Darauf wies die Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik hin. Das Ministerium bestätigte die gerichtliche Überprüfung.

Der Planfeststellungsbeschluss für den Bau von Reaktoren in Dukovany wurde vom Ministerium im vergangenen Herbst erteilt. In der Folge wurde von den Umweltverbänden Kinder der Erde, Calla, Südböhmische Mütter, OIZP / BIU, der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 und auch der Firma ESHG ein Einispruch gegen ihn eingelegt. Nach Abweisung der Einsprüche wurde die Entscheidung Ende Februar dieses Jahres rechtskräftig.

Neben dem Kernkraftwerk selbst umfasst der Beschluss auch andere damit zusammenhängende Bauten, darunter die Ausführung der Leistung ins Übertragungsnetz die Ableitung von Regenwasser und den Anschluss an die Wasserversorgung aus dem Mohelno-Staudamm. Zuvor hatte die Firma CEZ, die für das Projekt verantwortlich ist, auch eine positive Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung sowie eine Genehmigung für den Standort der neuen Atomanlage vom Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB) und eine Genehmigung für den Bau eines Kernkraftwerks vom Ministerium erhalten.

Nun wird das Verfahren im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsbeschluss jedoch vor Gericht gebracht. Laut der Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik hat ihn die Firma ESHG wegen der angeblichen Voreingenommenheit des Industrieministeriums angefochten, das nach Angaben des Unternehmens an einer schnellen Genehmigung des neuen Atomkraftwerks interessiert ist. Das Unternehmen ESHG stimmt nicht einmal der hypothetisch erwogenen Enteignung seines Landes/Grundstücks nicht zu.
/gr/


Umstrittener Ramordungsbeschluss für die neuen Blöcke in Dukovany
15.4.2025 Fernsehen CT1 18:00 Uhr - Fernsehnachrichten

Romana Lehmannová, Moderatorin:
Der erlassene Raumordnungsbeschluss für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany wird vom Gericht geprüft. Die Klage wegen angeblicher Voreingenommenheit des Ministeriums für Industrie und Handel, das die Entscheidung erlassen hat, wurde von einem der Unternehmen eingereicht, die einen Teil des Grundstücks in Dukovany besitzen.

Laut der Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik, die darauf aufmerksam gemacht hat, handelt es sich um ein Unternehmen, das in ähnlicher Weise mit anderen großen Bauten in der Tschechischen Republik vorgegangen ist.
/gr/



Die Kosten für die Modernisierung des Netzes der Firma CEZ Distribution werden in diesem Jahr auf 19,2 Mrd. Kronen steigen
16.4.2025 Nastup Seite: 4

Tschechische Republik - Im Jahr 2025 wird das Unternehmen CEZ Distribution 19,2 Mrd. Kronen für die Änderung seines Stromdistributionsnetzes ausgeben. Die Mittel werden primär in den Netzanschluß von Kundenanforderungen fließen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien und neuerlich auch in die Stromspeicher.
Zusätzliche Aufwendungen sind für Investitionen in die Digitalisierung erforderlich, insbesondere für Smart Metering und IT-Lösungen. "Wir setzen kontinuierlich Investitionsprojekte für den Aufbau, die Erneuerung und die Stärkung des Stromverteilnetzes um, um die Anforderungen unserer Kunden, insbesondere der erneuerbaren Stromquellen, ans Netz anschließen zu können. In diesem Jahr erwarten wir auch einen Anstieg der Anträge für den Anschluss von Batteriespeichern, und ein erheblicher Teil wird auch in die Digitalisierung unseres Distributionsnetzes fließen", erklärt Martin Zmelík, Generaldirektor von CEZ Distribution.

PV-Anlagen im letzten Jahr…

Im Jahr 2024 hat CEZ Distribution 29.744 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 647 MW an das Verteilungsnetz angeschlossen. Fast 84 % der Anlagen bis 10 kW befanden sich auf der Niederspannungsebene. Mehr als 77 % der Anlagen sind mit einem Stromspeicher ausgestattet. Insgesamt sind derzeit 137.430 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 2.641 MW an das Netz von CEZ Distribution angeschlossen.

Lex Erneuerbare III ….

Die Abgeordnetenkammer hat eine Novelle des Energiegesetzes, die sogenannte LEX Erneuerbare III, beschlossen. Mit diesem Änderungsantrag werden neue Bereiche wie Energiespeicherung, Flexibilität und Aggregation von Stromerzeugung und -verbrauch eingeführt. Es ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung und Dezentralisierung des Energiesektors, der sich positiv auf den gesamten Energiesektor auswirken wird. Diesem Rechtsakt wird eine Änderung der Folge- und Durchführungsverordnungen folgen, in denen die Einzelheiten der Umsetzung der Änderung festgelegt werden.

"Obwohl sich diese Änderungen noch in der Phase des Gesetzgebungsverfahrens und der Kommentierung befinden, haben wir unsererseits mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen und arbeiten an der Einrichtung von Prozessen und Systemen, damit wir Kundenanfragen gemäß den neuen Regeln so effizient wie möglich annehmen und bewerten können", fügt Martin Zmelík hinzu.

Intelligente Zähler in CEZ Distribution…

Zur Gewährleistung eines modernen, digitalen und effizienten Netzmanagements der Firma CEZ Distribution gehört der kostenlose Austausch des bestehenden Stromzählers durch einen intelligenten Zähler, der von Energietechnikern für Kunden mit einem Stromverbrauch von mehr als 6 MWh/Jahr durchgeführt wird. Der Austausch des Stromzählers ist gemäß den geltenden Rechtsvorschriften kostenlos.
/gr/




Zuerst die Unterzeichnung mit der Firma CEZ über Dukovany, erst dann die Verträge mit der tschechischen Industrie, sagt der Manager der koreanischen KHNP

Gespräch mit Harry Chang, Vizepräsidenten von KHNP für das Projektbüro in der Tschechischen Republik.

Autor: Ondrej Soucek
15. April 2025 · E15.cz

Der Liefervertrag zwischen der koreanischen Firma KHNP und dem Investor CEZ ist fertig und die tschechische Industrie hat die letzte Chance, verbindliche Verträge abzuschließen, bevor er unterzeichnet wird. Während KHNP früher einen 60-prozentigen Anteil der heimischen Unternehmen versprochen hatte, will sie nun vor Vertragsunterzeichnung nur noch die Hälfte garantieren, und zwar ohne verbindliche Vereinbarungen. "Obwohl wir erst nach Unterzeichnung des Vertrags mit der CEZ verbindliche Verträge mit Subunternehmern abschließen werden, können wir bereits jetzt einen Anteil von 30 % für die tschechische Industrie garantieren. Unserer Meinung nach ist dieses Verfahren das einzig richtige", erklärt Harry Chang, KHNP-Vizepräsident für Tschechien, in einem Interview für e15.

-In letzter Zeit ist der Druck der tschechischen Industrie und der Regierung auf KHNP gestiegen, sich zu einer stärkeren Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zu verpflichten. Bisher sind nur zehn Prozent des Auftrags für die tschechischen Parteien gesichert, obwohl KHNP ursprünglich 60 Prozent versprochen hatte. Wie gehen Sie das an?

-Chang: Wir schätzen das hohe technische Niveau und Know-how der tschechischen Unternehmen sehr, und das ist auch einer der Gründe, warum wir mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Unser Ziel ist es, eine Lokalisierungsrate von 30 Prozent vor Unterzeichnung des Lieferantenvertrags mit der Firma CEZ zu gewährleisten. Mit anderen Worten, das bedeutet, dass wir bereits vor der Unterzeichnung des EPC-Vertrags (Vertrag über die Lieferung des Kraftwerks - Anm. d. Red.) bereit sind, eine Beteiligung von etwa 30 Prozent der tschechischen Unternehmen zu garantieren. An dieses Anteil schließt dann das übergeordnete Ziel von 60 Prozent Lokalisierung an, das wir nach Vertragsunterzeichnung verhandeln werden.

So wissen wir heute bereits, dass die Turbine von der tschechischen Firma Doosan Škoda Power geliefert wird. Auch deren Lieferung und die gesamte Turbinenhalle sind im Spiel, was den Anteil der tschechischen Beteiligung nochmals erhöhen würde. Darüber hinaus ist klar, dass einige Aufträge, wie z. B. Genehmigungen, Engineering und Projektierung, am besten von inländischen Unternehmen abgewickelt werden können, da sie die tschechischen Vorschriften kennen. Daher gehen wir davon aus, dass in diesen Bereichen die überwiegende Mehrheit von tschechischen Unternehmen ausgeführt wird.

-Welcher Anteil des Auftrags wird heute vertraglich an tschechische Unternehmen vergeben?

-Chang:Wenn wir alle oben genannten Verträge einbeziehen, kommen wir auf etwa 30 Prozent der Verträge, über die wir gesprochen haben.

-Bedeutet das, dass Sie vorerst nichts Verbindliches mit den tschechischen Marktführern in der Nukleartechnik wie Metrostav, Škoda JS, I&C Energo oder Sigma Group unterzeichnen werden? Und zumindest bis zur Unterzeichnung des EPC-Vertrags, rechnen Sie nicht damit?

-Chang:Das Grundprinzip des gesamten Projekts ist die Auswahl der endgültigen Subunternehmer durch offene Ausschreibungen. Im Allgemeinen sind wir davon überzeugt, dass tschechische Unternehmen sehr wettbewerbsfähig sind, daher gehen wir davon aus, dass sie in Wettbewerben erfolgreich sein können. Darüber hinaus haben wir bereits mit vielen Unternehmen, einschließlich der genannten, Absichtserklärungen unterzeichnet, die ihnen im Wettbewerb helfen können, weil wir in direktem Kontakt mit ihnen stehen. Nicht zuletzt haben tschechische Unternehmen auch den Vorteil, dass sie aufgrund geringerer Transportkosten einen günstigeren Service anbieten können.

-Sie möchten sich jedoch noch nicht zu ihrer Beteiligung verpflichten. Haben sie also irgendwelche Nachteile? Sind die genannten tschechischen Unternehmen beispielsweise teurer als ausländische Konkurrenten?

-Chang:Ich kann nur sagen, dass sie uns bisher sehr konkurrenzfähig erscheinen. Aber ich wiederhole: Am Ende wird das Auswahlverfahren entscheiden.

-Sie haben eine verbindliche Vereinbarung mit dem tschechischen Unternehmen Doosan Škoda Power. Warum funktioniert es bei anderen nicht?

-Chang:Das ist eine andere Geschichte. Doosan Škoda Power arbeitet seit Beginn des Ausschreibungsverfahrens als Mitglied des KHNP-Teams am Dukovany-Projekt mit.

-Wann wollen Sie die ersten Ausschreibungen bekannt geben?

-Chang: Für Dienstleistungen im Zusammenhang mit Genehmigungen, Engineering und Design möchten wir die Lieferanten idealerweise vor der Unterzeichnung des EPC-Vertrags auswählen und dann einige Zeit damit verbringen, die Verträge mit diesen Unternehmen zu koordinieren. Bis Mitte des nächsten Jahres werden wir weitere Unternehmen auswählen, die Auswahlverfahren werden dann quasi kontinuierlich weiterlaufen. Beispielsweise werden wir im Jahr 2026 voraussichtlich eine Ausschreibung für ein Bauunternehmen durchführen.


-Allerdings sieht es nicht so aus, als ob Sie eine 30-prozentige Lokalisierung im Inland garantieren könnten, wenn die Unterzeichnung des EPC in den nächsten Wochen oder höchstens Monaten erwartet wird.

-Chang:Verbindliche Verträge werden wir erst nach der Unterzeichnung des EPC-Vertrags unterzeichnen, diesen Grad der Lokalisierung können wir jedoch bereits jetzt garantieren. Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht das einzig richtige, da wir die EPC-Bedingungen einhalten müssen, die wir anschließend bei den einzelnen Ausschreibungen anwenden.

-Wie können Sie eine Beteiligung tschechischer Unternehmen garantieren, wenn die Ausschreibungen noch laufen?

-Chang: Einige der Unteraufträge werden vor der Unterzeichnung des EPC-Vertrags vertraglich abgesichert, andere werden garantiert.

-Allerdings besteht von tschechischer Seite schon seit längerem darauf, dass die 30 Prozent vor Vertragsunterzeichnung vereinbart werden müssen. Dies betonte kürzlich der Chef des Industrie- und Transportverbandes, Jan Rafaj, in einem Interview für e15.

-Chang: Wie gesagt. Es gibt Bereiche wie Genehmigungen und Design, in denen es keinen Sinn macht, andere Unternehmen als tschechische auszuwählen. Und wenn wir sie zusammenzählen, kommen wir auf 30 Prozent.


-Wenn wir nur den Auftrag für Doosan Škoda Power einbeziehen, welche Bedeutung hat dieser aus der Perspektive des gesamten Projekts?

-Chang: Es sind ungefähr zehn Prozent. Bei der Lieferung der gesamten Turbinenhalle wird es sogar noch mehr sein.

-Anfang April wurde auf der Website Korean Pulse ein Artikel veröffentlicht, in dem es hieß, dass das koreanische Unternehmen KHNP im Rahmen der Vereinbarung mit Westinghouse einmalig 150 Millionen US-Dollar für die Nutzung geistigen Eigentums zahlen und gleichzeitig für jede im Ausland gebaute Anlage 800 Millionen US-Dollar an das amerikanische Unternehmen untervergeben werde. Das sind rund 18 Milliarden Kronen. Können Sie dazu etwas sagen?

-Chang: Nein, das kann ich nicht. Diese Informationen sind unbegründet und die Vereinbarung mit Westinghouse ist nicht öffentlich, daher kann ich leider nichts weiter dazu sagen. Ich bin einfach froh, dass wir eine Einigung zur Beilegung des Streits erzielt haben.

-Können Sie auch sagen, ob sich Westinghouse dank der Vereinbarung auch am Bau von Dukovany beteiligen wird?

-Chang: Ich kann nicht. Die Vereinbarung mit Westinghouse wird sich in jedem Fall positiv auf das Dukovany-Projekt auswirken.

-Sie sprechen offen davon, mit Dutzenden tschechischen Unternehmen zu verhandeln. Können Sie bestätigen, dass Sie auch mit Westinghouse verhandeln?

-Chang:Logischerweise möchten wir uns möglichst viele Optionen offen halten und mit allen verhandeln, die in diesem Bereich etwas zu bieten haben.

Quelle: https://www.e15.cz/rozhovory/nejdriv-po ... np-1423931
/gr/




Westinghouse wird an dem neuen Dukovany-Projekt Geld verdienen, auch wenn es im Wettbewerb nicht erfolgreich war
16.04.2025 Ekonomicky denik
David Tramba

Die Beilegung des Lizenzstreits mit dem US-Konzern Westinghouse Electric Company wird für das südkoreanische Unternehmen Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) teurer. Man geht davon aus, dass für jedes Projekt außerhalb des koreanischen Territoriums allein Gebühren in Höhe von 150 Millionen US-Dollar für geistiges Eigentum anfallen werden. Gleichzeitig sollen der amerikanischen Seite für jedes dieser Projekte Verträge im Wert von 800 Millionen Dollar überlassen werden. Dies dürfte auch für das Projekt im tschechischen Kernkraftwerk Dukovany gelten.

Die Informationen wurden auf der Website von Maeil Business Newspaper veröffentlicht, die sich selbst als das Wirtschaftsnachrichtenportal Nummer eins in Südkorea bezeichnet. Er verweist auf seine Quellen, hat jedoch keine offizielle Antwort des KHNP auf seine Informationen erhalten. Die historische Vereinbarung, die jahrelange Lizenzstreitigkeiten zwischen KHNP und Westinghouse beendete, wurde im Januar abgeschlossen. Details zu dessen Inhalt werden allerdings erst mit Verzögerung bekannt.

„Der Artikel enthält Informationen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Da der gesamte Inhalt der Vereinbarung zwischen den beiden Parteien vertraulich ist, kann KHNP zum jetzigen Zeitpunkt keine Einzelheiten preisgeben“, erklärte KHNP auf eine Anfrage der tschechischen Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik.

Es handelt sich um etwa fünf Prozent der Bestellung.

Maeil erwähnt weiter in seinem Artikel außerdem die Unruhen, die in der koreanischen Industrie aufgetreten sind. Vertreter der Atomindustrie haben den Eindruck, dass KHNP zu viele Zugeständnisse gemacht und zu nachteilige Bedingungen in Kauf genommen habe, um kurzfristige Erfolge wie den Zuschlag für den Bau des Atomkraftwerks Dukovany II zu sichern.

Bei einer ähnlichen Vereinbarung würden sowohl KHNP selbst aufgrund der geringeren Rentabilität des Dukovany-Projekts als auch die koreanische Industrie den Kürzeren ziehen, die teilweise „das Feld räumen“ und einen Teil der Aufträge an Westinghouse abgeben müssten. Konkret könnte es sich dabei um die Lieferung von Kernbrennstoff für koreanische Reaktoren im Ausland handeln.

Im Vergleich zum Gesamtwert des Vertrags für die beiden Dukovany-Blöcke (ungefähr 400 Milliarden Kronen in heutigen Preisen) erscheinen die Gebühren und Verträge für Westinghouse relativ gering (950 Millionen Dollar, das heißt 21 Milliarden Kronen), sie werden sich jedoch negativ auf die Rentabilität des gesamten Vertrags auswirken.

In den Jahren zuvor hatten die Koreaner behauptet, der Reaktor APR1000 basiere ausschließlich auf heimischer Technologie, später mussten sie jedoch unter dem Druck der USA zugeben, dass dieser auf geistigem Eigentum von Westinghouse basierte.


Quelle: https://ekonomickydenik.cz/westinghouse ... -projektu/
/gr/


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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Anti-Atom-Bereich vom 17.April 2025:




Polnische Unternehmen sollen stärker am Bau des Atomkraftwerks beteiligt werden, tschechischen Zulieferern läuft die Zeit davon
16. April 2025 oenergetice.cz
Autor: Martin Vorisek

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk verlangt, dass der Anteil der Lieferungen von polnischen Unternehmen für den Bau eines Atomkraftwerks in Polen 14 Milliarden Dollar erreicht.. Die ersten polnischen Atomblöcke dürften rund 49 Milliarden Dollar kosten. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass sich polnische Unternehmen mit fast 30 Prozent am Bau beteiligen sollen.
Der Anteil heimischer Unternehmen am Ausbau des Kernkraftwerks ist auch in Tschechien ein zentrales Thema, wo in den nächsten Tagen oder Wochen ein EPC-Vertrag mit der koreanischen Firma KHNP unterzeichnet werden soll.


Polen befindet sich ähnlich wie Tschechien in der Vorbereitungsphase für den Bau neuer Kernkraftwerke. Während der erste Reaktor in Polen vom US-Konzern Westinghouse gebaut werden sollte, entschied sich die tschechische Energiegesellschaft CEZ für das südkoreanische Unternehmen KHNP.

In beiden Ländern ist die Beteiligung heimischer Unternehmen an der Fertigstellung von neuen Kernkraftwerken ein wichtiges Thema. Donald Tusk versucht nun, die polnische Atomindustrie zu unterstützen, wobei er im Zusammenhang mit der aktuellen geopolitischen Lage eine stärkere Unterstützung für einheimische Unternehmen fordert.

In diesem Zusammenhang ging der polnische Premierminister auch auf den Bau des ersten Atomkraftwerks Polens ein. Auf einer Wirtschaftskonferenz erklärte er, das Volumen der Lieferungen aus der heimischen Industrie solle rund 14 Milliarden Dollar erreichen. Bei geschätzten Kosten von 49 Milliarden Dollar entspricht dies einem Anteil von etwa 30 %.

Der polnische Ministerpräsident nannte den 30-prozentigen Anteil inländischer Zulieferer als Beispiel für einen Plan, mit dem Polen seine Interessen und die Interessen polnischer Unternehmen „brutal schützen“ wolle.

Die Unterstützung nationaler Interessen ist Teil einer umfassenderen Reaktion auf die Politik und öffentlichen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Der polnische Premierminister selbst bezeichnete die aktuelle Ära als das Ende des „naiven Globalismus“, das mit der Amtseinführung von Donald Trump begonnen habe.

Das Projekt für Polens erstes Atomkraftwerk ist zwangsläufig auf Technologie aus den USA angewiesen. Der Auftrag wurde Ende des Jahres 2023 an das amerikanische Unternehmen Westinghouse vergeben.

Auch in Tschechien ist der Anteil der Inlandslieferungen ein großes Thema...

Auch in Tschechien ist der Anteil inländischer Anbieter das am meisten diskutierte Thema. Während Industrieminister Lukas Vlcek darauf besteht, dass ein Anteil von 60 Prozent erreicht werden kann, sind die Berichte der Zulieferer nicht sehr positiv.

Darüber hinaus steht die Unterzeichnung des Vertrags zwischen CEZ und KHNP bevor und dürfte in den nächsten Wochen, wenn nicht sogar in den darauffolgenden Tagen erfolgen. Die Zeit für die Aushandlung verbindlicher Verträge zwischen tschechischen Lieferanten und KHNP läuft daher ab.

Minister Vlcek hatte zuvor gefordert, dass 30 % des Gesamtwerts der Lieferungen durch inländische Lieferanten zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des EPC-Vertrags vertraglich gesichert sein müssen. Nach der Unterzeichnung des EPC-Vertrags wird es schwieriger sein, KHNP davon zu überzeugen, tschechische Lieferanten in den Bau einzubeziehen. Wenn der EPC-Vertrag mit dem Anteil inländischer Unternehmen überhaupt nicht arbeiten würde, müsste KHNP wahrscheinlich keine inländischen Lieferanten einbeziehen.


Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... -krati-cas
/gr/





Ex-Temelín-Chef: Neue Dukovany-Blöcke machen den Strom nicht billiger, sondern werden den Markt beruhigen
16.4.2025 Seznam Zpravy Sofie Kryzova


Vladimír Hlavinka, Eigentümer der ORGREZ-Gruppe, war zu Gast im Studio Agenda


Die Unterzeichnung eines Schlüsselvertrags für das Riesenprojekt Dukovany rückt näher. Nach Ansicht des Energieexperten Vladimír Hlavinka werden die neuen Kernkraftwerksblöcke nicht zu einer deutlichen Senkung der Strompreise führen. Allerdings wird die Kernenergie die Preise vor Schwankungen schützen.


Der Bau von zwei Kernkraftwerksblöcken für insgesamt 400 Mrd. Kronen im Kraftwerk Dukovany wird in einigen Wochen mit der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen dem südkoreanischen Unternehmen KHNP und dem Energiekonzern CEZ bestätigt werden. Der Vertragsabschluss wird nicht einmal dadurch verhindert, dass die Finanzierung der beiden Blöcke noch nicht von der Europäischen Kommission genehmigt wurde.

Die europäische Behörde hat vor kurzem eine Notifizierung für den fünften Block veröffentlicht, obwohl die Tschechische Republik diese bereits im vergangenen Jahr erhalten hat. KHNP wird jedoch zwei Blöcke in Dukovany bauen und benötigt dafür eine neue Notifizierung, die nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Handel der bereits genehmigten finanziellen Unterstützung sehr ähnlich sein dürfte.

"Da Sie davon ausgehen, dass die staatliche Unterstützung - Investition oder in Form eines Kaufpreises und Investitionsschutzes - im Grunde genommen die gleiche ist, spielt es keine Rolle, ob Sie auch einen sechsten Block oder noch weitere bauen. Ich denke, das ist relativ schnell zu schaffen", sagt Vladimir Hlavinka, Eigentümer der ORGREZ-Gruppe, ehemaliges Vorstandsmitglied von CEZ, zuständig für die Produktion und ehermaliger Direktor des Kernkraftwerks Temelín, gegenüber Agenda.


Die Finanzierung besteht aus drei Maßnahmen: Die Investorengesellschaft Elektrárna / Kraftwerk Dukovany II erhält vom Staat ein zinsgünstiges Darlehen, das 100 Prozent der Baukosten deckt, und der Staat kauft 40 Jahre lang Strom aus dem neuen Block zu einem Preis ab, der die Kapitalrendite des Investors sichert. Der Staat übernimmt auch die Risiken möglicher gesetzlicher oder politischer Änderungen.


Aus dem Dokument geht hervor, dass die Verhandlungen über die Finanzierung komplex waren und zwei Jahre dauerten. "Der Prozess begann im Jahr 2022.
Im Jahre 2024 erhielt die Tschechische Republik die Genehmigung, und wenn ich das mit anderen Notifizierungen vergleiche, z. B. der Unterstützung für die Kraft-Wärme-Kopplung, so dauerte das vier Jahre", so Hlavinka.

Allerdings ging nicht alles durch Brüssel in der Form, in der die Tschechische Republik ihren Antrag eingereicht hatte. So wurde beispielsweise der Zeitraum, in dem der Staat Strom kaufen muss, von 60 auf 40 Jahre verkürzt, und die ursprünglichen Pläne, Strom zu einem Festpreis zwischen 40 und 50 Euro zu kaufen, wurden gestrichen, so dass die Tschechische Republik zum Marktpreis kaufen wird.

"Ehrlich gesagt, wissen wir nicht, wie viel Strom im nächsten Jahr kosten wird, geschweige denn, wie hoch der Preis im Jahr 2036 sein wird. Das ist ein bestimmtes Verhandlungsergebnis, das ich für gut halte, weil es natürlich Parameter gibt, die für einen Laien schwer zu lesen sind, z. B. die Kapitalrendite, verschiedene wirtschaftliche Kennziffern, die auf dem Wissen basieren, das wir haben", sagte der Energieexperte.

Die Regierung verspricht den Bürgern oft, dass Strom aus neuen Anlagen billiger sein wird. Laut Hlavinka ist dies jedoch nicht so sicher, und wie hoch der Preis in den kommenden Jahren sein wird, ist eher eine "Kristallkugel-Wahrsagerei". Der erste der neuen Blöcke in Dukovany wird seine Produktion erst nach dem Jahr 2036 aufnehmen.

"Die Auswirkungen auf den Großhandelspreis für Strom könnten zwischen zwei und vier Euro liegen, was bei den prognostizierten Preisen nicht viel ist", so Hlavinka.

Wichtiger sei die Preisstabilität, so der Energieexperte. Vor allem die Unternehmen wollen sicher sein, dass es nicht zu Preisschwankungen von mehreren hundert Prozent kommt. "Gerade die Kernkraft ist der wichtigste stabilisierende Faktor, der die Energiepreise berechenbar macht", fügt er hinzu.

"Die tschechische Industrie einzubeziehen ist natürlich sinnvoll, aber nur dort, wo es Wiederholbarkeit gibt und wo sie wettbewerbsfähige Preise hat, denn das koreanische Unternehmen KHNP hat einen Preis festgelegt und wird versuchen, ihn einzuhalten. Dieser Preis besteht aus dem Preis für die Vergabe von Unteraufträgen, was bedeutet, und das ist ganz logisch, dass sie in gewisser Weise konkurrieren müssen", sagt Hlavinka.

Ihm zufolge ist die Verkürzung des Zeitraums auf 40 Jahre, in dem der Staat den Strom für das Projekt zurückkaufen muss, ebenfalls eine Schätzung und ein Kompromiss, der zwischen der tschechischen Regierung und der Europäischen Kommission geschlossen wurde.


Auch die tschechische Industrie setzt große Hoffnungen in den Dukovany-Vertrag. Die Regierung fordert, dass das südkoreanische Unternehmen KHNP garantiert, dass die tschechische Industrie zu mindestens 60 Prozent an den Lieferungen .beteiligt wird.

Laut Hlavinka sollte die Industrie nicht vom Bau einer einzigen Anlage abhängig sein, was sich zumindest in Europa nicht wiederholen dürfte, angesichts dazu, dass sich die Koreaner aus Großprojekten auf dem alten Kontinent zurückziehen.

"Der zweite Punkt ist, dass man diese Blöcke natürlich für eine Betriebsdauer von mehr als 60 Jahren baut und dass man sie warten und aufrüsten muss. Und hier liegt eine Chance für die tschechische Industrie, und zwar keine einmalige, sondern eine viel größere", sagte er.

Die Tschechische Republik setzt auch auf so genannte kleine modulare Reaktoren (SMR), die nach den derzeitigen Plänen bereits in den 30er Jahren in der Tschechischen Republik gebaut werden könnten, wenn die Technologie die erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen von den Behörden erhält. Die kleinen Kernreaktoren SMR sind weltweit noch nicht ausreichend erprobt und haben viele Kritiker.

Laut Hlavinka müssten jedoch mindestens 20 solcher Reaktoren gebaut werden, damit sie sich wirklich lohnen. "Wenn das nicht der Fall ist, stehen die Investitionskosten im Verhältnis zur installierten Kapazität in keinem Verhältnis zu dem, was wir von ihnen erwarten", sagt Hlavinka.


Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... dni-274096
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Temelín hat heute wie geplant Block 2 abgeschaltet, Grund sind Turbinen-Anpassungen

16. April 2025 oenergetice.cz
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Das Kernkraftwerk Temelín hat heute Abend den Block 2 vom Übertragungsnetz getrennt. Die Techniker passen die Einbettung der Dampfturbine im nicht-nuklearen Teil des Kraftwerks an. Sie informierten bereit Anfang April über die geplante Blockabstellung.

Die Stromversorgung soll Anfang nächster Woche wiederhergestellt werden. Diese kurzfristige Reduzierung der Stromproduktion werde die Stromverbraucher nicht betreffen, teilte der Sprecher von Temelín, Marek Svitak, mit.

Um 18:00 Uhr begannen die Energietechniker, die Leistung des zweiten Blocks zu drosseln und trennten ihn kurz nach 21:00 Uhr vom Übertragungsnetz. Die Block - Operateure kühlen den Reaktor nicht, sondern belassen ihn in einem sogenannten heißen Zustand.

"Es handelt sich um keine Lösung für einen akuten Bedarf. Basierend auf Erfahrungen und detaillierten Messungen wollen wir einige Parameter der Turbinen- Einbettung anpassen, um mögliche ungeplante Turbinen-Anpassungen während des kommenden ca. einjährigen Betriebs zu vermeiden. Wir haben die Arbeiten lange im Voraus für die Osterferien eingeplant, wann wir mit einem geringeren Stromverbrauch rechnen", sagte Svitak.

Temelín deckt etwa ein Fünftel des inländischen Stromverbrauchs. In diesem Jahr hat Temelin seit Jahresbeginn 5,4 Terawattstunden Strom produziert, im vergangenen Jahr waren es 14,3 Terawattstunden.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... vy-turbiny
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Die französische Firma EDF ergänzte ihre Beschwerde beim Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz bezüglich der Dukovany- Atomausschreibung

16. april 2025, oenergetice.cz
CTK

Das französische Unternehmen EDF, das sich um den Auftrag für den Bau von zwei neuen Blöcken des Kernkraftwerks Dukovany beworben hat, hat seine Beschwerde gegen die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) um eine weitere Stellungnahme ergänzt. Dies teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Das Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz (ÚOHS) entschied, dass die Ausschreibung für das Kernkraftwerk in Ordnung sei, bewertete sie auf Initiative von EDF und dem US-Unternehmen Westinghouse und wies die Stellungnahmen beider Bieter zurück.

Westinghouse zog seine Anfechtung im Februar zurück, und die Anfechtung von EDF wird nun von Petr Mlsna, dem Vorsitzenden des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz UOHS, geprüft. Der Vertrag mit dem ausgewählten Lieferanten, dem koreanischen Unternehmen KHNP, kann nicht unterzeichnet werden, bevor eine endgültige Entscheidung von UOHS ergangen ist.

"Die Änderung betrifft eine neue Tatsache in Form eines globalen Vergleichsabkommens zwischen dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse und den südkoreanischen Unternehmen KEPCO und KHNP, das die Beilegung eines Streits über die geistigen Eigentumsrechte von Westinghouse an der von KHNP im Rahmen der Ausschreibung angebotenen Technologie zum Gegenstand hat. Diese Vereinbarung deutet darauf hin, dass KHNP zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe möglicherweise nicht über die erforderlichen geistigen Eigentumsrechte verfügte, was Fragen hinsichtlich der Einhaltung der Ausschreibungsbedingungen aufwirft", informiert das französische Unternehmen in einer Erklärung.

Sowohl EDF als auch Westinghouse hatten Ende August des letzten Jahres Einspruch gegen die Auswahl eines konkurrierenden Unternehmens bei der Ausschreibung erhoben. Sie bezweifelten die Berechtigung des koreanischen Unternehmens, die angebotene Technologie zu nutzen, und die Transparenz des Verfahrens. Das französische Unternehmen behauptete insbesondere, dass gegen die Vorschriften über ausländische Subventionen verstoßen worden sei, und beide Unternehmen prangerten auch das Verfahren der Vergabestelle als rechtswidrig an, das unter anderem grundlegende Grundsätze der Auftragsvergabe nicht eingehalten habe, insbesondere in Bezug auf die Auswahl des bevorzugten Lieferanten.


Das Amt UOHS wies die Einwände zurück, und beide Unternehmen reichten beim Vorsitzenden des Amtes, Petr Mlsn, eine Beschwerde ein. Im Februar zog Westinghouse seine Stellungnahme und die Beschwerde zurück. Bis zu einer endgültigen Entscheidung über den Einspruch von EDF kann CEZ als Auftraggeber keinen Vertrag mit dem koreanischen Gewinner der Ausschreibung unterzeichnen.

Der Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik wird voraussichtlich der größte inländische Auftrag sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll CEZ nach dem Beschluss der Regierung mit den Koreanern auch über eine Option für den Bau von zwei weiteren Blöcken in Temelin verhandeln.

https://oenergetice.cz/energeticka-legi ... eho-tendru




Bieter reichen Angebote für britische Ausschreibung für modulare Reaktoren ein
16. April 2025, oenergetice.cz
Autor: Jiri Puchnar

Zwei der vier in die engere Wahl gekommenen Bieter für den Bau kleiner modularer Reaktoren (SMRs) haben ihre endgültigen Angebote eingereicht. GE Hitachi und Rolls-Royce SMR haben bisher ihre Angebote für die Ausschreibung eingereicht.

Ursprünglich waren sechs Unternehmen in die engere Auswahl von Great British Nuclear (GBN) gekommen, einer britischen Regierungsorganisation, die mit der Verwaltung des Asubaus neuer Kernenergiequellen im Vereinigten Königreich beauftragt ist. Vier von ihnen – GE Hitachi, Rolls-Royce SMR, Holtec und Westinghouse – nahmen im September des letzten Jahres engere Verhandlungen auf. Im Februar dieses Jahres wurden sie aufgefordert, endgültige Angebote einzureichen.

Technologie- und Standortauswahl….

GBN plant, bis zu drei Reaktordesigns auszuwählen, die zum Bau mehrerer Blöcke an einem Standort verwendet werden könnten. Die Organisation besitzt derzeit für das SMR vorgesehenes Land in Wylfa auf der Insel Anglesey in Nordwales und in Oldbury in Gloucestershire im Südwesten Englands, schließt jedoch die Möglichkeit der Nutzung anderer Standorte nicht aus.

GE Hitachi bietet den BWRX-300-Reaktor an, einen Siedewasserreaktor. Holtec präsentiert den SMR-300, einen 300 MWe Druckwasserreaktor. Rolls-Royce SMR wirbt für seinen 470-MWe-Druckwasserreaktor und Westinghouse für seinen AP300-Entwurf, einen Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 300 MWe. Alle Bieter betonen, dass ihre Reaktoren auf bestehenden und bewährten Technologien basieren, die durch Modularisierung einen schnellen Bau ermöglichen.

Statements von Unternehmensvertretern…

Andy Champ, Leiter von GE Hitachi UK, sagte: „Die britische Regierung hat die einmalige Chance, Großbritannien an die Spitze der nächsten Generation von Kernenergie zu bringen. Unser Angebot ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel. Der BWRX-300 bietet ein vereinfachtes, sicheres und skalierbares Design. Gemeinsam mit unseren strategischen Partnern sind wir bereit, dieses Know-how nach Großbritannien zu bringen.“

Chris Cholerton, Geschäftsführer von Rolls-Royce SMR, sagte: „Ich bin dem gesamten Team von Rolls-Royce SMR für sein Engagement und seine Zusammenarbeit bei der Vorbereitung unseres Angebots dankbar. Wir verfügen über ein Weltklasse-Team hinter einem marktführenden Produkt, und ich bin überzeugt, dass wir GBN ein überzeugendes Angebot für den Aufbau einer neuen Generation von Kernkraftwerken in Großbritannien vorgelegt haben.“

Nächste Schritte im Auswahlprozess...

GBN gab im Februar bekannt, dass es die ausgewählte Technologie vor dem Sommer bekannt geben wolle. Die endgültige Investitionsentscheidung wird im Jahr 2029 erwartet.

Laut GBN-Vorsitzendem Simon Bowen, der die Pläne der Organisation im vergangenen Jahr in einem Interview mit dem World Nuclear News-Podcast besprach, beabsichtigt GBN, Verträge mit einem, zwei oder drei SMR-Lieferanten abzuschließen. Die Verträge umfassen die Kofinanzierung der Technologieentwicklung von der Fertigstellung des Entwurfs über die Genehmigungsverfahren bis hin zu spezifischen Genehmigungen für einzelne Standorte und der letztendlichen Lieferung der Ausrüstung. Jeder ausgewählten Technologie würde ein Standort zugewiesen, an dem möglicherweise mehrere SMR-Einheiten untergebracht werden könnten.
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Mgr. Gabriela Reitingerova
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