Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Mo 6. Jan 2025, 09:09
Auswahl von Zeiungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 6.1.2025:
Musste der Atomausstieg so schnell kommen? In Deutschland wird vor den Wahlen die nukleare Causa der Grünen gelöst
6.1.2025 HN Jan Broz Seite 9
Energiewirtschaft:
Berlin, Frühjahr 2022: Ein prominenter Gast entschuldigte sich bei einem Treffen europäischer Energiejournalisten, an dem auch der Autor dieses Artikels teilnahm. Aber Patrick Graichen, stellvertretender Wirtschaftsminister und einer der einflussreichsten Männer der europäischen Energiewirtschaft, war immerhin live am Bildschirm dabei. Ausführlich und geduldig beantwortete er zahlreiche Fragen, unter anderem die, ob Deutschland, das sich inmitten einer beispiellosen Energiekrise befindet, tatsächlich die letzten Kernkraftwerke bis zum Jahresende abschalten wird, wie es sich im Jahre 2011 vorgenommen hatte. Nach Graichens Worten war dies damals sehr wahrscheinlich.
Schnitt nach Berlin, Dezember 2024: Patrick Graichen muss erneut Fragen zur Abschaltung der Kernkraftwerke beantworten, die seit Frühjahr 2023, nur drei Monate später als ursprünglich geplant, keinen Strom mehr ins Netz einspeisen. Diesmal stellt er sich nicht den Fragen von Redakteuren, sondern von Mitgliedern des Untersuchungsausschusses des Bundestages. Seinen einflussreichen Posten hatte er bereits verloren, als herauskam, dass er seine Verwandten in wichtige Positionen befördert hatte.
Daneben steht er aber auch unter dem Verdacht, dass die unabhängige Überprüfung der Auswirkungen der Reaktorabschaltung unter Graichens Aufsicht nicht so unabhängig war, wie sie hätte sein sollen. Und dass die eingesetzten Beamten und auch der ehemalige Grünen-Abgeordnete alles dafür gemacht haben, um die letzten Kernkraftwerke abzuschalten, ohne Rücksicht auf die Folgen für Deutschland und das übrige Europa.
Es geht nicht nur darum, längst verweste Leichen aus dem Keller zu holen. Das Thema Atomkraft bewegt auch die deutsche Gesellschaft im Vorfeld der anstehenden Wahlen. Nach Ansicht der Vertreter der Christlich-Demokratischen Union (CDU/CSU), der wahrscheinlichsten Gewinnerin der Wahlen im Februar, war der deutsche Ausstieg aus der Kernkraft, der in der auslaufenden Regierung aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberalen (FPD) gipfelte, ein "ideologisch motivierter Fehler". Und diese Ansicht wird von einer großen Zahl von Wählern geteilt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die schrittweise Abschaltung der Atomkraftwerke bereits nach dem Fukushima-Unfall in Japan 2011 geplant. Deutschland hielt sich an den damals festgelegten Zeitplan, bis Russland die Ukraine angriff und der Kreml die Gasleitungen nach Europa abdrehte. Es ist das russische Gas, das durch die NordStream-Leitung geliefert wird, auf das sich Deutschland in seiner Energiestrategie seit langem verlässt. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch die letzten drei Kernkraftwerke, Isar, Emsland und Neckarwestheim, in Betrieb.
Dies warf die Frage auf, ob der Mangel an Gas, das auch für die Stromerzeugung verwendet wird, es erforderlich machen würde, die Kraftwerke länger laufen zu lassen. Denn die teure Produktion der Gaskraftwerke trieb den Strompreis in die Höhe, der im August 2022 einen Extremwert von 1 000 Euro pro Megawattstunde erreichte. Es gab auch noch andere schlechte Nachrichten. Frankreichs leistungsstarke Kernkraftwerksflotte, die normalerweise in der Lage gewesen wäre, die Auswirkungen des Krieges auf die Energieversorgung abzufedern, wurde aufgrund technischer Schwierigkeiten, Streiks und fehlendem Kühlwasser weitgehend eingemottet.
Graichen sollte die Lösung finden. Aus dem damaligen Schriftverkehr zwischen den Beamten geht jedoch hervor, dass es dem Ministerium nicht darum ging, eine fundierte Analyse zu erstellen, sondern in erster Linie zu dem Schluss zu kommen, dass die Reaktoren nicht benötigt würden.
"Patrick bittet uns vor allem zu zeigen, dass wir die Versorgungssicherheit auch ohne die drei fraglichen Kernkraftwerke gewährleisten können", zitiert die Zeitung Die Welt einen seiner Mitarbeiter in einer E-Mail. In einer weiteren Nachricht, in der berichtet wird, dass die Betreiberfirmen nicht mit einem längeren Betrieb der Kraftwerke rechnen, forderte der offiziell unabhängige Graichen seine Kollegen auf, dass es gut wäre, eine ähnliche Meinung bei den für die Atomaufsicht zuständigen Institutionen einzuholen.
Das Ministerium sei höchstens bereit, das Ergebnis einer Empfehlung für eine befristete Verlängerung des Betriebs der bayerischen Isar-Atomanlage zu akzeptieren. "Und das nur, wenn Bayern und andere den politischen Preis dafür zahlen", heißt es in einer weiteren E-Mail, die von der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht wurde. Es gibt viele weitere ähnliche interne Berichte, die sicherlich nicht auf ein unabhängiges Vorgehen der Beamten schließen lassen.
Graichen wies vor den Abgeordneten alle Vorwürfe zurück und betonte, dass die Bewertung immer ergebnissoffen" sei. Die Laufzeitverlängerung sei immer eine der sorgfältig geprüften Optionen gewesen, und wenn sie sich als die am besten geeignete herausgestellt habe, seien die Anlagen weitergelaufen. Die Empfehlung des Ministeriums lautete aber letztlich, dass die Abschaltung nicht zu signifikanten Gaseinsparungen führen würde. Es war daher nur Bundeskanzler Scholz, der schließlich die "politische" Entscheidung traf, die deutschen Blöcke bis zum Frühjahr 2023 am Netz zu lassen.
Die Ergebnisse der Untersuchung des Bundestagsausschusses sind bisher nicht eindeutig interpretierbar. "Nach Durchsicht der Unterlagen und der Ergebnisse der Zeugenbefragung verstärkt sich der Eindruck einer unseriösen Arbeit der Ministerien", so der christdemokratische Abgeordnete und Ausschussmitglied Andreas Lenz. "Der Untersuchungsausschuss hat keine großen Überraschungen gebracht", entgegnete sein sozialdemokratischer Kollege Jakob Blankenburg.
Nukleare Firmen: die Kernkraft wollen wir nicht mehr….
Die Wiederaufnahme des Betriebs der drei Kernkraftwerke ist damit unwahrscheinlich. Jetzt setzt sich nämlich CDU/CSU durch. "Wir werden uns bemühen, so schnell wie möglich ein Gutachten darüber einzuholen, ob ein Wiederanfahren der kürzlich stillgelegten Kernkraftwerke mit vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand und im Hinblick auf eine angemessene Rückbauphase noch möglich ist", heißt es in dem Programm der Partei CDU/CSU.
Die Eigentümer der Kernkraftwerke sind daran jedoch nicht interessiert. "Die Zeit der drei Anlagen, die sechs Prozent der deutschen Stromproduktion ausmachten, ist vorbei", sagte Markus Krebber, Chef des RWE-Konzerns, der das Atomkraftwerk Emsland besitzt und abbaut, der Zeitung Rheinische Post. Ähnlich äußerte sich bereits die Energiefirma EnBW, die Eigentümerin des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Die Betreiber wiederholen damit lediglich ihre bereits im Jahre 2022 veröffentlichten Positionen, wonach sie den Ausstieg aus der Kernenergie seit langem vorbereitet haben und daran nichts ändern wollten. Dies ist auch ein häufiges Argument derjenigen, die glauben, dass der deutsche "Atomaustieg" gut gelaufen ist.
Allerdings könnte das Thema bei den Wahlen im Februar eine wichtige Rolle spielen. Im Januar, und damit mitten im Wahlkampf, werden führende Vertreter der derzeitigen Regierungskoalition, darunter die Umweltministerin Steffi Lemke, der Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide von den Grünen), der Ex-Finanzminister Christian Linder (FPD) und der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), im Bundestag aussagen müssen.
Nach einer Umfrage des Energiepreis-Vergleichsdienstes Verivox vom Frühjahr hält eine knappe Mehrheit der Deutschen den Ausstieg aus der Kernenergie für einen Fehler. Weniger als ein Drittel derjenigen, die ihn eindeutig befürworten, sind damit einverstanden. Eine frühere Umfrage der Zeitung Spiegel im Sommer 2022 ergab, dass 41 Prozent der Deutschen sogar den Bau neuer Reaktoren befürworten. Neben den Anhängern der rechtspopulistischen AfD gibt esda einen deutlich höheren Anteil an CDU/CSU-Wählern.
Die Partei von Kanzlerkandidat Friedrich Merz wirbt neben der Wiederaufnahme der Produktion in bereits abgeschalteten nuklearen Blöcken auch für die Forschung an kleinen modularen Reaktoren und eine enge Zusammenarbeit mit dem atomaren Frankreich. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder entwickelt sich zu einem der lautstärksten Befürworter der Kernenergie.
Bei einem kürzlichen Besuch in Prag erörterte er mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala auch die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. "Wir brauchen andere Energiequellen, wenn es keinen Wind und keine Sonne gibt. Der richtige Mix besteht sowohl aus erneuerbaren als auch aus nuklearen Quellen", sagte Söder. Bayern wolle mit der Tschechischen Republik beim Bau einheimischer Kernkraftwerke zusammenarbeiten, und Söder sprach sich auch für den Kauf von Strom aus Temelín aus.
Ob dies alles letztlich zustande kommt, ist angesichts des immer noch starken Anti-Atom-Lagers in der deutschen Gesellschaft und der unbekannten Form der künftigen Regierungskoalition ungewiss. Klar ist, dass Patrick Graichen nicht mehr dabei sein wird. Der Mann, der die deutsche Energiewirtschaft nicht nur als Ministerialbeamter, sondern zuvor jahrelang als Leiter des einflussreichen Think-Tanks Agora Energiewende geprägt hat, hat seit November ldes etzten Jahres einen neuen Job. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates des ukrainischen Übertragungsnetzbetreibers Ukrenergo.
Die unabhängige Überprüfung der Auswirkungen der Reaktorabschaltungen unter Graichens Aufsicht war möglicherweise nicht so unabhängig, wie sie hätte sein sollen.
Autor: jan.broz@hn.cz
/gr/
Die Tschechen haben die Deutschen bereits überholt und zahlen mehr als sie für den Strom. Tschechien exportiert aber dabei Rekordmengen an Strom nach Deutschland
Lukáš Kovanda
5. 1. 2025 newstream.cz
Im Jahr 2023 und dann auch im vergangenen Jahr geschah etwas noch nie Dagewesenes. Tschechische Haushalte zahlten mehr für Strom als deutsche Haushalte. Das historische "Einholen und Überholen" der Deutschen fand nach Angaben von Eurostat in der ersten Hälfte des Jahres 2023 statt. Zu diesem Zeitpunkt zahlte ein tschechischer Haushalt mit normalem Verbrauch in Kaufkraftparität durchschnittlich 0,38 Euro pro Kilowattstunde für Strom, einschließlich Steuern, während ein deutscher Haushalt 0,37 Euro zahlte. Es war noch nie vorgekommen, dass ein tschechischer Haushalt mehr bezahlte als ein deutscher Haushalt. In der ersten Jahreshälfte 2022 lagen die Preise in beiden Ländern mit 0,30 Euro pro Kilowattstunde allerdings noch mehr oder weniger gleichauf.
Im vergangenen Jahr hat sich der "Vorsprung" der tschechischen Haushalte dann noch weiter vergrößert. In der ersten Jahreshälfte zahlten die tschechischen Haushalte 0,42 Euro pro Kilowattstunde in Kaufkraftparität, die deutschen Haushalte dagegen nur 0,35 Euro. Damit zahlten tschechische Haushalte 20 Prozent mehr als deutsche Haushalte (siehe Eurostat-Grafik unten).
Dabei ist Deutschland der mit Abstand der größte Exportmarkt für tschechischen Strom. Von Anfang 2021 bis Mitte 2024 exportierte die Tschechische Republik laut der Außenhandelsdatenbank des CSU netto Strom im Wert von fast 76 Milliarden Kronen nach Deutschland.
In die Slowakei exportierte die Tschechische Republik Strom im Wert von rund 73 Mrd. Kronen (netto) und in das Vereinigte Königreich den Strom im Wert von rund 5 Mrd. Kronen (netto).
Im betrachteten Zeitraum exportierte die Tschechische Republik Strom im Wert von rund 160 Mrd. CZK (netto). Der Anteil der Stromexporten nach Deutschland an diesem Wert beträgt somit etwa 48 % (siehe die nachstehende Tabelle des CSU).
Nach Angaben des norwegischen Unternehmens Montel und seiner Energieanalyseplattform EnAppSys exportierte die Tschechische Republik von Anfang 2021 bis Mitte des letzten Jahres insgesamt rund 35 Terawattstunden Strom (netto). Auch wenn der deutsche Anteil daran 48 Prozent beträgt, bedeutet dies, dass Tschechien in diesem Zeitraum netto rund 17 Terawattstunden Strom nach Deutschland exportiert hat. Dies übersteigt die jährliche Leistung des Kernkraftwerks Temelín, die bei 15 bis 16 Terawattstunden liegt.
Damit zahlen die tschechischen Haushalte heute einen höheren Strompreis als die Haushalte in den beiden wichtigsten Exportmärkten der Tschechischen Republik, Deutschland und der Slowakei.
Tatsächlich exportierte die Tschechische Republik von Anfang 2021 bis Mitte des letzten Jahres auch Strom in der Größenordnung der Jahresproduktion von Temelin in die Slowakei. Gleichzeitig war der Strom für tschechische Haushalte in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres rund 90 Prozent teurer als für slowakische Haushalte. Gemessen an der Kaufkraftparität zahlten die tschechischen Haushalte laut Eurostat bekanntlich 0,42 Euro pro Kilowattstunde, die slowakischen Haushalte dagegen 0,22 Euro (siehe Eurostat-Grafik oben).
Damit ist der Strom für die tschechischen Haushalte um mehrere Dutzend Prozent teurer als für die Haushalte in den beiden wichtigsten Exportmärkten der Tschechischen Republik, 20 Prozent teurer als für deutsche Haushalte und 90 Prozent teurer als für slowakische Haushalte.
Pikant daran ist, dass die Deutschen in etwas mehr als drei Jahren "ein ganzes Jahr lang Strom aus Temelin" importiert haben, obwohl sie selbst alle ihre Kernkraftwerke abgeschaltet haben, die letzten im vorletzten Jahr. Ohne die Temelin-Produktion hätten die Deutschen niemals so viel Strom aus der Tschechischen Republik importieren können.
Quelle: https://www.newstream.cz/nazory/kovanda ... -elektriny
/gr/
Nur ein Ignorant kann ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Sichtweite eines Schutzgebiets und eines Nationalparks planen
Jana Beranova, Medium.seznam.cz
4. 1. 2025
Aufs Land in die schöne Natur. Das war der Grund, warum ich aus der Stadt weggezogen bin. Ich wohne am Rande des Naturschutzgebiets, ich schaue mir einen Windpark an und bald auch einen Solarpark. Jetzt will man hier aber eine Deponie für radioaktive Abfälle in meinem Hinterhof errichten.
Nein, das ist kein Scherz. Das ist die Realität in der Region Pilsen. Nicht einmal die schöne Natur und der geringe Tourismus können daran etwas ändern. Es gibt nur sehr wenige Ortehier in der Region, die es nicht wert sind, besucht zu werden, und die dennoch von Touristen unberührt sind. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum jemand denkt, dass diese schöne, fast menschenleere Natur zerstört werden kann.
Ich habe schon oft geschrieben, dass in der Pilsener Region alles möglich ist. Und das stimmt auch. Alles, was sich negativ auf die Bürger und die Natur auswirkt, passiert in dieser Region. Das hat es noch nie gegeben. Umso paradoxer ist es, dass ein Regionalrat in den Zeitungen davon spricht, wie schön die Natur in der Region ist, und ein paar Monate später alles dafür macht, dass in der Gemeinde, in der er wohnt und in der er ein Geschäft hat, ein Solarpark gebaut wird.
Vor kurzem erhielt ich eine E-Mail, in der ich darüber informiert wurde, dass am Samstag, den 4. Januar 2025, in Chanovice ein Protestmarsch stattfinden wird, um auf die Position von zehn Gemeinden in der Region Horazdovice in der Frage der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle aufmerksam zu machen. Als ich mich näher mit dieser Problematik befasste, stellte ich fest, dass in einer wunderschönen Landschaft mit nur wenigen Gemeinden eine Deponie (Lager) für hochradioaktive Abfälle entstehen kann, von der 10 000 Menschen betroffen sein werden. Ich weiß, das mag wie eine kleine Anzahl von Menschen erscheinen. Aus der Sicht einer Stadt ist sie es auch. Aber nicht jeder möchte in einer Stadt leben. Und vielleicht möchte auch niemand auf einer Mülldeponie leben.
Ich bin selbst ein Mädchen aus dem Zentrum von Prag, das sich nicht vorstellen kann, in einem Dorf zu leben. Aber Prag hat sich durch den Zustrom von Menschen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Und als es begann, sich rapide zum Schlechten zu verändern, zog ich es vor, Prag zu verlassen. Heute liegt mein Lebenskomfort mehrere Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte zurück, aber ich bin glücklich. Und deshalb muss ich in einer Müllhalde leben?
Ich denke, es gibt viele von der Industrie zerstörte Orte, an denen keine Menschen leben und an denen hochradioaktive Abfälle ohne großen Schaden gelagert werden können. Aber wir wollen die schöne Natur zerstören. Warum ist das so?
In der Lokalität Brezovy potok bei Horazdovice könnte ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll gebaut werden. An einem Ort, an dem es wunderschöne Natur und atemberaubende Ausblicke nicht nur auf den Böhmerwald gibt. Es ist ein Ort, an dem wir märchenhafte Häuschen finden und an dem wir bei unseren Spaziergängen kaum jemanden treffen werden. Und dieser Ort soll nun einer Atommüll-Mülldeponie weichen, wie bitte? Wer auch immer sich das ausgedacht hat, sollte über sich selbst nachdenken und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Denn ein solcher Mensch sollte nicht über unsere Zukunft mitentscheiden.
Quelle: https://medium.seznam.cz/clanek/jana-be ... ant-109867
/gr/
Kultur in der Pilsner Region am Wochenende – Protestmarsch in Chanovice
3.1.2024 qap.cz
Protestmarsch gegen das Atommüll-Endlager in Chanovice
4.1.2025 ab 8.30 Uhr – Chanovice:
Am Samstag den 4.Januar 2025 organisiert die Gemeinde Chanovice einen Protestmarsch zur Ehrung und Erhaltung der Natur und des Lebens im Böhmerwald.
Der Start wird ab 8.30 bis 9.30 Uhr vom Infozentrum im Schloss Chanovice sein.
Die Beendigung wird um 12.00 Uhr im Kulturhaus Chanovice stattfinden, wo eine Auswertung verlaufen wird. Danach wird dort die Kapelle Nektar Boys spielen.
Eintrittsgeld 100 Kronen.
Quelle:
https://www.qap.cz/lifestyle/clanek/prv ... aji-134392
/gr/
Wichtigste Begebenheiten im Atomkraftwerk Temelin im Jahre 2024
30.12.2024 JC Ted
TEMELIN - Der Übergang zu einem längeren Betrieb zwischen den Block-BAbschaltungen, die Premierensaison der Wärmeversorgung vder Stadt Budweis durch das Atomkraftwerk Temelin oder das Schlüpfen eines männlichen Falken auf dem zweithöchsten Bauwerk der Atomanlage. Dies sind nur einige Beispiele von interessanten Sachen, die den Betrieb des Kernkraftwerks Temelín in diesem Jahr begleitet haben.
Längerer Betrieb zwischen den Block-Abschaltungen….
Der zweite Block des Kernkraftwerks Temelin wurde in diesem Jahr auf einen längeren Betrieb zwischen den Abschaltungen umgestellt. Damit wird der Block zwei Monate länger Strom produzieren als vor einem Jahr, nämlich 14 Monate lang bis zum nächsten Block-Stillstand. Der längere Betrieb kann durch den Einsatz eines größeren Anteils an frischen Brennelementen in den Reaktor ermöglicht werden.
663 Tausend Gigajoule….
So viel Wärme lieferte das Kernkraftwerk Temelin im ersten Jahr des Betriebs der Heißwasserleitung nach České Budějovice / Budweis. Die Lieferungen wurden auf der Grundlage der Außentemperaturen und des Verbrauchs in der Stadt abgewickelt. Die Ingenieure in Temelin passten daraufhin die Temperatur und die Menge des nach Budweis fließenden Wassers entsprechend an. Temelin startete in die zweite Hauptheizperiode mit einer modernisierten Wärmetauscherstation für Block 1, die die Wärmeversorgung im letzten Quartal des Jahres sicherstellte.
Europas erstes Kernkraftwerk mit 5G-Netz….
Am sichersten, schnellsten und effizientesten. So lässt sich ein privates 5G-Netz charakterisieren. In diesem Jahr hat CEZ es gemeinsam mit Vodafone im Kernkraftwerk Temelin in Betrieb genommen. Das Netz kann eine bis zu 100-mal höhere Kapazität haben als ein 4G-Netz. Es ermöglicht den Anschluss von mehr Geräten und die Übertragung von anspruchsvollen Datenströmen. Temelin ist das erste Kernkraftwerk in Europa, das über ein privates 5G-Netz verfügt.
Emil...
So heißt das Falkenbaby, das im Mai auf einem 100 Meter hohen Lüftungskamin auf dem Gelände des Kernkraftwerks Temelin geschlüpft ist. Dem Falkenpaar, das dort seit dem Jahr 2020 nistet, gelang dies bereits im dritten Jahr in Folge. Insgesamt ist dies der fünfte Falke, der im Schatten der Kühltürme geschlüpft ist, und das erste Männchen.
Quelle:
https://www.jcted.cz/budejovicko/87070- ... e_vignette
/gr/
--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Musste der Atomausstieg so schnell kommen? In Deutschland wird vor den Wahlen die nukleare Causa der Grünen gelöst
6.1.2025 HN Jan Broz Seite 9
Energiewirtschaft:
Berlin, Frühjahr 2022: Ein prominenter Gast entschuldigte sich bei einem Treffen europäischer Energiejournalisten, an dem auch der Autor dieses Artikels teilnahm. Aber Patrick Graichen, stellvertretender Wirtschaftsminister und einer der einflussreichsten Männer der europäischen Energiewirtschaft, war immerhin live am Bildschirm dabei. Ausführlich und geduldig beantwortete er zahlreiche Fragen, unter anderem die, ob Deutschland, das sich inmitten einer beispiellosen Energiekrise befindet, tatsächlich die letzten Kernkraftwerke bis zum Jahresende abschalten wird, wie es sich im Jahre 2011 vorgenommen hatte. Nach Graichens Worten war dies damals sehr wahrscheinlich.
Schnitt nach Berlin, Dezember 2024: Patrick Graichen muss erneut Fragen zur Abschaltung der Kernkraftwerke beantworten, die seit Frühjahr 2023, nur drei Monate später als ursprünglich geplant, keinen Strom mehr ins Netz einspeisen. Diesmal stellt er sich nicht den Fragen von Redakteuren, sondern von Mitgliedern des Untersuchungsausschusses des Bundestages. Seinen einflussreichen Posten hatte er bereits verloren, als herauskam, dass er seine Verwandten in wichtige Positionen befördert hatte.
Daneben steht er aber auch unter dem Verdacht, dass die unabhängige Überprüfung der Auswirkungen der Reaktorabschaltung unter Graichens Aufsicht nicht so unabhängig war, wie sie hätte sein sollen. Und dass die eingesetzten Beamten und auch der ehemalige Grünen-Abgeordnete alles dafür gemacht haben, um die letzten Kernkraftwerke abzuschalten, ohne Rücksicht auf die Folgen für Deutschland und das übrige Europa.
Es geht nicht nur darum, längst verweste Leichen aus dem Keller zu holen. Das Thema Atomkraft bewegt auch die deutsche Gesellschaft im Vorfeld der anstehenden Wahlen. Nach Ansicht der Vertreter der Christlich-Demokratischen Union (CDU/CSU), der wahrscheinlichsten Gewinnerin der Wahlen im Februar, war der deutsche Ausstieg aus der Kernkraft, der in der auslaufenden Regierung aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberalen (FPD) gipfelte, ein "ideologisch motivierter Fehler". Und diese Ansicht wird von einer großen Zahl von Wählern geteilt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die schrittweise Abschaltung der Atomkraftwerke bereits nach dem Fukushima-Unfall in Japan 2011 geplant. Deutschland hielt sich an den damals festgelegten Zeitplan, bis Russland die Ukraine angriff und der Kreml die Gasleitungen nach Europa abdrehte. Es ist das russische Gas, das durch die NordStream-Leitung geliefert wird, auf das sich Deutschland in seiner Energiestrategie seit langem verlässt. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch die letzten drei Kernkraftwerke, Isar, Emsland und Neckarwestheim, in Betrieb.
Dies warf die Frage auf, ob der Mangel an Gas, das auch für die Stromerzeugung verwendet wird, es erforderlich machen würde, die Kraftwerke länger laufen zu lassen. Denn die teure Produktion der Gaskraftwerke trieb den Strompreis in die Höhe, der im August 2022 einen Extremwert von 1 000 Euro pro Megawattstunde erreichte. Es gab auch noch andere schlechte Nachrichten. Frankreichs leistungsstarke Kernkraftwerksflotte, die normalerweise in der Lage gewesen wäre, die Auswirkungen des Krieges auf die Energieversorgung abzufedern, wurde aufgrund technischer Schwierigkeiten, Streiks und fehlendem Kühlwasser weitgehend eingemottet.
Graichen sollte die Lösung finden. Aus dem damaligen Schriftverkehr zwischen den Beamten geht jedoch hervor, dass es dem Ministerium nicht darum ging, eine fundierte Analyse zu erstellen, sondern in erster Linie zu dem Schluss zu kommen, dass die Reaktoren nicht benötigt würden.
"Patrick bittet uns vor allem zu zeigen, dass wir die Versorgungssicherheit auch ohne die drei fraglichen Kernkraftwerke gewährleisten können", zitiert die Zeitung Die Welt einen seiner Mitarbeiter in einer E-Mail. In einer weiteren Nachricht, in der berichtet wird, dass die Betreiberfirmen nicht mit einem längeren Betrieb der Kraftwerke rechnen, forderte der offiziell unabhängige Graichen seine Kollegen auf, dass es gut wäre, eine ähnliche Meinung bei den für die Atomaufsicht zuständigen Institutionen einzuholen.
Das Ministerium sei höchstens bereit, das Ergebnis einer Empfehlung für eine befristete Verlängerung des Betriebs der bayerischen Isar-Atomanlage zu akzeptieren. "Und das nur, wenn Bayern und andere den politischen Preis dafür zahlen", heißt es in einer weiteren E-Mail, die von der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht wurde. Es gibt viele weitere ähnliche interne Berichte, die sicherlich nicht auf ein unabhängiges Vorgehen der Beamten schließen lassen.
Graichen wies vor den Abgeordneten alle Vorwürfe zurück und betonte, dass die Bewertung immer ergebnissoffen" sei. Die Laufzeitverlängerung sei immer eine der sorgfältig geprüften Optionen gewesen, und wenn sie sich als die am besten geeignete herausgestellt habe, seien die Anlagen weitergelaufen. Die Empfehlung des Ministeriums lautete aber letztlich, dass die Abschaltung nicht zu signifikanten Gaseinsparungen führen würde. Es war daher nur Bundeskanzler Scholz, der schließlich die "politische" Entscheidung traf, die deutschen Blöcke bis zum Frühjahr 2023 am Netz zu lassen.
Die Ergebnisse der Untersuchung des Bundestagsausschusses sind bisher nicht eindeutig interpretierbar. "Nach Durchsicht der Unterlagen und der Ergebnisse der Zeugenbefragung verstärkt sich der Eindruck einer unseriösen Arbeit der Ministerien", so der christdemokratische Abgeordnete und Ausschussmitglied Andreas Lenz. "Der Untersuchungsausschuss hat keine großen Überraschungen gebracht", entgegnete sein sozialdemokratischer Kollege Jakob Blankenburg.
Nukleare Firmen: die Kernkraft wollen wir nicht mehr….
Die Wiederaufnahme des Betriebs der drei Kernkraftwerke ist damit unwahrscheinlich. Jetzt setzt sich nämlich CDU/CSU durch. "Wir werden uns bemühen, so schnell wie möglich ein Gutachten darüber einzuholen, ob ein Wiederanfahren der kürzlich stillgelegten Kernkraftwerke mit vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand und im Hinblick auf eine angemessene Rückbauphase noch möglich ist", heißt es in dem Programm der Partei CDU/CSU.
Die Eigentümer der Kernkraftwerke sind daran jedoch nicht interessiert. "Die Zeit der drei Anlagen, die sechs Prozent der deutschen Stromproduktion ausmachten, ist vorbei", sagte Markus Krebber, Chef des RWE-Konzerns, der das Atomkraftwerk Emsland besitzt und abbaut, der Zeitung Rheinische Post. Ähnlich äußerte sich bereits die Energiefirma EnBW, die Eigentümerin des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Die Betreiber wiederholen damit lediglich ihre bereits im Jahre 2022 veröffentlichten Positionen, wonach sie den Ausstieg aus der Kernenergie seit langem vorbereitet haben und daran nichts ändern wollten. Dies ist auch ein häufiges Argument derjenigen, die glauben, dass der deutsche "Atomaustieg" gut gelaufen ist.
Allerdings könnte das Thema bei den Wahlen im Februar eine wichtige Rolle spielen. Im Januar, und damit mitten im Wahlkampf, werden führende Vertreter der derzeitigen Regierungskoalition, darunter die Umweltministerin Steffi Lemke, der Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide von den Grünen), der Ex-Finanzminister Christian Linder (FPD) und der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), im Bundestag aussagen müssen.
Nach einer Umfrage des Energiepreis-Vergleichsdienstes Verivox vom Frühjahr hält eine knappe Mehrheit der Deutschen den Ausstieg aus der Kernenergie für einen Fehler. Weniger als ein Drittel derjenigen, die ihn eindeutig befürworten, sind damit einverstanden. Eine frühere Umfrage der Zeitung Spiegel im Sommer 2022 ergab, dass 41 Prozent der Deutschen sogar den Bau neuer Reaktoren befürworten. Neben den Anhängern der rechtspopulistischen AfD gibt esda einen deutlich höheren Anteil an CDU/CSU-Wählern.
Die Partei von Kanzlerkandidat Friedrich Merz wirbt neben der Wiederaufnahme der Produktion in bereits abgeschalteten nuklearen Blöcken auch für die Forschung an kleinen modularen Reaktoren und eine enge Zusammenarbeit mit dem atomaren Frankreich. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder entwickelt sich zu einem der lautstärksten Befürworter der Kernenergie.
Bei einem kürzlichen Besuch in Prag erörterte er mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala auch die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. "Wir brauchen andere Energiequellen, wenn es keinen Wind und keine Sonne gibt. Der richtige Mix besteht sowohl aus erneuerbaren als auch aus nuklearen Quellen", sagte Söder. Bayern wolle mit der Tschechischen Republik beim Bau einheimischer Kernkraftwerke zusammenarbeiten, und Söder sprach sich auch für den Kauf von Strom aus Temelín aus.
Ob dies alles letztlich zustande kommt, ist angesichts des immer noch starken Anti-Atom-Lagers in der deutschen Gesellschaft und der unbekannten Form der künftigen Regierungskoalition ungewiss. Klar ist, dass Patrick Graichen nicht mehr dabei sein wird. Der Mann, der die deutsche Energiewirtschaft nicht nur als Ministerialbeamter, sondern zuvor jahrelang als Leiter des einflussreichen Think-Tanks Agora Energiewende geprägt hat, hat seit November ldes etzten Jahres einen neuen Job. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates des ukrainischen Übertragungsnetzbetreibers Ukrenergo.
Die unabhängige Überprüfung der Auswirkungen der Reaktorabschaltungen unter Graichens Aufsicht war möglicherweise nicht so unabhängig, wie sie hätte sein sollen.
Autor: jan.broz@hn.cz
/gr/
Die Tschechen haben die Deutschen bereits überholt und zahlen mehr als sie für den Strom. Tschechien exportiert aber dabei Rekordmengen an Strom nach Deutschland
Lukáš Kovanda
5. 1. 2025 newstream.cz
Im Jahr 2023 und dann auch im vergangenen Jahr geschah etwas noch nie Dagewesenes. Tschechische Haushalte zahlten mehr für Strom als deutsche Haushalte. Das historische "Einholen und Überholen" der Deutschen fand nach Angaben von Eurostat in der ersten Hälfte des Jahres 2023 statt. Zu diesem Zeitpunkt zahlte ein tschechischer Haushalt mit normalem Verbrauch in Kaufkraftparität durchschnittlich 0,38 Euro pro Kilowattstunde für Strom, einschließlich Steuern, während ein deutscher Haushalt 0,37 Euro zahlte. Es war noch nie vorgekommen, dass ein tschechischer Haushalt mehr bezahlte als ein deutscher Haushalt. In der ersten Jahreshälfte 2022 lagen die Preise in beiden Ländern mit 0,30 Euro pro Kilowattstunde allerdings noch mehr oder weniger gleichauf.
Im vergangenen Jahr hat sich der "Vorsprung" der tschechischen Haushalte dann noch weiter vergrößert. In der ersten Jahreshälfte zahlten die tschechischen Haushalte 0,42 Euro pro Kilowattstunde in Kaufkraftparität, die deutschen Haushalte dagegen nur 0,35 Euro. Damit zahlten tschechische Haushalte 20 Prozent mehr als deutsche Haushalte (siehe Eurostat-Grafik unten).
Dabei ist Deutschland der mit Abstand der größte Exportmarkt für tschechischen Strom. Von Anfang 2021 bis Mitte 2024 exportierte die Tschechische Republik laut der Außenhandelsdatenbank des CSU netto Strom im Wert von fast 76 Milliarden Kronen nach Deutschland.
In die Slowakei exportierte die Tschechische Republik Strom im Wert von rund 73 Mrd. Kronen (netto) und in das Vereinigte Königreich den Strom im Wert von rund 5 Mrd. Kronen (netto).
Im betrachteten Zeitraum exportierte die Tschechische Republik Strom im Wert von rund 160 Mrd. CZK (netto). Der Anteil der Stromexporten nach Deutschland an diesem Wert beträgt somit etwa 48 % (siehe die nachstehende Tabelle des CSU).
Nach Angaben des norwegischen Unternehmens Montel und seiner Energieanalyseplattform EnAppSys exportierte die Tschechische Republik von Anfang 2021 bis Mitte des letzten Jahres insgesamt rund 35 Terawattstunden Strom (netto). Auch wenn der deutsche Anteil daran 48 Prozent beträgt, bedeutet dies, dass Tschechien in diesem Zeitraum netto rund 17 Terawattstunden Strom nach Deutschland exportiert hat. Dies übersteigt die jährliche Leistung des Kernkraftwerks Temelín, die bei 15 bis 16 Terawattstunden liegt.
Damit zahlen die tschechischen Haushalte heute einen höheren Strompreis als die Haushalte in den beiden wichtigsten Exportmärkten der Tschechischen Republik, Deutschland und der Slowakei.
Tatsächlich exportierte die Tschechische Republik von Anfang 2021 bis Mitte des letzten Jahres auch Strom in der Größenordnung der Jahresproduktion von Temelin in die Slowakei. Gleichzeitig war der Strom für tschechische Haushalte in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres rund 90 Prozent teurer als für slowakische Haushalte. Gemessen an der Kaufkraftparität zahlten die tschechischen Haushalte laut Eurostat bekanntlich 0,42 Euro pro Kilowattstunde, die slowakischen Haushalte dagegen 0,22 Euro (siehe Eurostat-Grafik oben).
Damit ist der Strom für die tschechischen Haushalte um mehrere Dutzend Prozent teurer als für die Haushalte in den beiden wichtigsten Exportmärkten der Tschechischen Republik, 20 Prozent teurer als für deutsche Haushalte und 90 Prozent teurer als für slowakische Haushalte.
Pikant daran ist, dass die Deutschen in etwas mehr als drei Jahren "ein ganzes Jahr lang Strom aus Temelin" importiert haben, obwohl sie selbst alle ihre Kernkraftwerke abgeschaltet haben, die letzten im vorletzten Jahr. Ohne die Temelin-Produktion hätten die Deutschen niemals so viel Strom aus der Tschechischen Republik importieren können.
Quelle: https://www.newstream.cz/nazory/kovanda ... -elektriny
/gr/
Nur ein Ignorant kann ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Sichtweite eines Schutzgebiets und eines Nationalparks planen
Jana Beranova, Medium.seznam.cz
4. 1. 2025
Aufs Land in die schöne Natur. Das war der Grund, warum ich aus der Stadt weggezogen bin. Ich wohne am Rande des Naturschutzgebiets, ich schaue mir einen Windpark an und bald auch einen Solarpark. Jetzt will man hier aber eine Deponie für radioaktive Abfälle in meinem Hinterhof errichten.
Nein, das ist kein Scherz. Das ist die Realität in der Region Pilsen. Nicht einmal die schöne Natur und der geringe Tourismus können daran etwas ändern. Es gibt nur sehr wenige Ortehier in der Region, die es nicht wert sind, besucht zu werden, und die dennoch von Touristen unberührt sind. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum jemand denkt, dass diese schöne, fast menschenleere Natur zerstört werden kann.
Ich habe schon oft geschrieben, dass in der Pilsener Region alles möglich ist. Und das stimmt auch. Alles, was sich negativ auf die Bürger und die Natur auswirkt, passiert in dieser Region. Das hat es noch nie gegeben. Umso paradoxer ist es, dass ein Regionalrat in den Zeitungen davon spricht, wie schön die Natur in der Region ist, und ein paar Monate später alles dafür macht, dass in der Gemeinde, in der er wohnt und in der er ein Geschäft hat, ein Solarpark gebaut wird.
Vor kurzem erhielt ich eine E-Mail, in der ich darüber informiert wurde, dass am Samstag, den 4. Januar 2025, in Chanovice ein Protestmarsch stattfinden wird, um auf die Position von zehn Gemeinden in der Region Horazdovice in der Frage der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle aufmerksam zu machen. Als ich mich näher mit dieser Problematik befasste, stellte ich fest, dass in einer wunderschönen Landschaft mit nur wenigen Gemeinden eine Deponie (Lager) für hochradioaktive Abfälle entstehen kann, von der 10 000 Menschen betroffen sein werden. Ich weiß, das mag wie eine kleine Anzahl von Menschen erscheinen. Aus der Sicht einer Stadt ist sie es auch. Aber nicht jeder möchte in einer Stadt leben. Und vielleicht möchte auch niemand auf einer Mülldeponie leben.
Ich bin selbst ein Mädchen aus dem Zentrum von Prag, das sich nicht vorstellen kann, in einem Dorf zu leben. Aber Prag hat sich durch den Zustrom von Menschen bis zur Unkenntlichkeit verändert. Und als es begann, sich rapide zum Schlechten zu verändern, zog ich es vor, Prag zu verlassen. Heute liegt mein Lebenskomfort mehrere Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte zurück, aber ich bin glücklich. Und deshalb muss ich in einer Müllhalde leben?
Ich denke, es gibt viele von der Industrie zerstörte Orte, an denen keine Menschen leben und an denen hochradioaktive Abfälle ohne großen Schaden gelagert werden können. Aber wir wollen die schöne Natur zerstören. Warum ist das so?
In der Lokalität Brezovy potok bei Horazdovice könnte ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll gebaut werden. An einem Ort, an dem es wunderschöne Natur und atemberaubende Ausblicke nicht nur auf den Böhmerwald gibt. Es ist ein Ort, an dem wir märchenhafte Häuschen finden und an dem wir bei unseren Spaziergängen kaum jemanden treffen werden. Und dieser Ort soll nun einer Atommüll-Mülldeponie weichen, wie bitte? Wer auch immer sich das ausgedacht hat, sollte über sich selbst nachdenken und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Denn ein solcher Mensch sollte nicht über unsere Zukunft mitentscheiden.
Quelle: https://medium.seznam.cz/clanek/jana-be ... ant-109867
/gr/
Kultur in der Pilsner Region am Wochenende – Protestmarsch in Chanovice
3.1.2024 qap.cz
Protestmarsch gegen das Atommüll-Endlager in Chanovice
4.1.2025 ab 8.30 Uhr – Chanovice:
Am Samstag den 4.Januar 2025 organisiert die Gemeinde Chanovice einen Protestmarsch zur Ehrung und Erhaltung der Natur und des Lebens im Böhmerwald.
Der Start wird ab 8.30 bis 9.30 Uhr vom Infozentrum im Schloss Chanovice sein.
Die Beendigung wird um 12.00 Uhr im Kulturhaus Chanovice stattfinden, wo eine Auswertung verlaufen wird. Danach wird dort die Kapelle Nektar Boys spielen.
Eintrittsgeld 100 Kronen.
Quelle:
https://www.qap.cz/lifestyle/clanek/prv ... aji-134392
/gr/
Wichtigste Begebenheiten im Atomkraftwerk Temelin im Jahre 2024
30.12.2024 JC Ted
TEMELIN - Der Übergang zu einem längeren Betrieb zwischen den Block-BAbschaltungen, die Premierensaison der Wärmeversorgung vder Stadt Budweis durch das Atomkraftwerk Temelin oder das Schlüpfen eines männlichen Falken auf dem zweithöchsten Bauwerk der Atomanlage. Dies sind nur einige Beispiele von interessanten Sachen, die den Betrieb des Kernkraftwerks Temelín in diesem Jahr begleitet haben.
Längerer Betrieb zwischen den Block-Abschaltungen….
Der zweite Block des Kernkraftwerks Temelin wurde in diesem Jahr auf einen längeren Betrieb zwischen den Abschaltungen umgestellt. Damit wird der Block zwei Monate länger Strom produzieren als vor einem Jahr, nämlich 14 Monate lang bis zum nächsten Block-Stillstand. Der längere Betrieb kann durch den Einsatz eines größeren Anteils an frischen Brennelementen in den Reaktor ermöglicht werden.
663 Tausend Gigajoule….
So viel Wärme lieferte das Kernkraftwerk Temelin im ersten Jahr des Betriebs der Heißwasserleitung nach České Budějovice / Budweis. Die Lieferungen wurden auf der Grundlage der Außentemperaturen und des Verbrauchs in der Stadt abgewickelt. Die Ingenieure in Temelin passten daraufhin die Temperatur und die Menge des nach Budweis fließenden Wassers entsprechend an. Temelin startete in die zweite Hauptheizperiode mit einer modernisierten Wärmetauscherstation für Block 1, die die Wärmeversorgung im letzten Quartal des Jahres sicherstellte.
Europas erstes Kernkraftwerk mit 5G-Netz….
Am sichersten, schnellsten und effizientesten. So lässt sich ein privates 5G-Netz charakterisieren. In diesem Jahr hat CEZ es gemeinsam mit Vodafone im Kernkraftwerk Temelin in Betrieb genommen. Das Netz kann eine bis zu 100-mal höhere Kapazität haben als ein 4G-Netz. Es ermöglicht den Anschluss von mehr Geräten und die Übertragung von anspruchsvollen Datenströmen. Temelin ist das erste Kernkraftwerk in Europa, das über ein privates 5G-Netz verfügt.
Emil...
So heißt das Falkenbaby, das im Mai auf einem 100 Meter hohen Lüftungskamin auf dem Gelände des Kernkraftwerks Temelin geschlüpft ist. Dem Falkenpaar, das dort seit dem Jahr 2020 nistet, gelang dies bereits im dritten Jahr in Folge. Insgesamt ist dies der fünfte Falke, der im Schatten der Kühltürme geschlüpft ist, und das erste Männchen.
Quelle:
https://www.jcted.cz/budejovicko/87070- ... e_vignette
/gr/
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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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