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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 6.3.2025:

Inhalt:
Was kann tschechischen Unternehmen aus der Dukovany – Ausschreibung übrig bleiben?
Rolls-Royce: Turbine für den kleinen Reaktor in Temelin werden die Deutschen liefern
Die Abgeordnetenkammer hat die Debatte über die Änderung des Energiegesetzes bis Dienstag unerbrochen
Emissionszertifikate verteuern den Strom und bremsen die Industrie aus. Ihre Preissenkung würde helfen, aber die Europäische Kommission will das nicht
Budweiser Mittelschul-Studenten verbringen zwei Wochen im Atomkraftwerk Temelin

Was kann tschechischen Unternehmen aus der Dukovany – Ausschreibung übrig bleiben?
6.3.2025 Nase pravda Seite 6


Die Regierungskoalition von Fiala, die überraschenderweise das südkoreanische Unternehmen KHNP für den Bau der neuen Kernkraftwerksblöcke ausgewählt hat, versprach eine massive Beteiligung der einheimischen Industrie an diesem Hunderte von Milliarden Kronen teuren Projekt. Nun scheint es, dass dies nur ein weiteres Versprechen von Fiala war, das sich auflöst wie Dampf über einem Topf…

Der Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik sollte der größte inländische Auftrag der neuen Geschichte Tschechiens werden. Die Kosten für den Bau der beiden geplanten Reaktoren in Dukovany sollen sich zu aktuellen Preisen auf 400 Milliarden Kronen belaufen. Bisher wurden jedoch noch keine verbindlichen Vereinbarungen zwischen unseren Unternehmen und dem südkoreanischen Unternehmen KHNP (Korea Hydro & Nuclear Power), dem bevorzugten Lieferanten der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, getroffen, betonte Jiri Nouza, Vorsitzender des Verbands der Bauunternehmer.

Er warnte davor, dass die Beteiligung unserer Unternehmen an dem Projekt sehr begrenzt sein könnte und die Gefahr besteht, dass die zuvor angekündigte 60 %ige Beteiligung tschechischer Zulieferer nicht erreicht wird. Dem würden auch potenzielle Gewinne entsprechen, und es sei auch schwierig, einheimische Technologie oder Forschung zu nutzen.

Vertreter unserer Unternehmen haben in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Bau von neuen Atomreaktoren in der Tschechischen Republik gehofft, dass das Projekt einen großen Effekt für die heimische Industrie haben könnte, die für sie durch die Beteiligung am Bau wichtige Referenzen auch für andere Projekte in Europa gewinnen würde. Dies scheint nun nicht der Fall zu sein.

Wer ist schuld daran?

Statt eines großen Re-Starts der Atomindustrie nach der Ära, als tschechoslowakische Unternehmen 14 Blöcke in Jaslovske Bohunice, Dukovany, Mochovce und Temelin bauten, sieht es jetzt eher nach einer "Stückproduktion" nur für zwei bis vier neue Blöcke auf heimischem Boden aus.

Den Hintergrund des koreanischen Zurückziehens aus den europäischen Märkten beschreibt ausführlich die Website Strefa inwestorow.
Die Wahl eines Partners für den Bau eines Kernkraftwerks ist keine einmalige kommerzielle Entscheidung, sondern eine Verpflichtung gegenüber dem Auftragnehmer und dem Herkunftsland für einen Zeitraum von etwa 100 Jahren. So lange dauert in etwa der Lebenszyklus eines Kernkraftwerkes. Der Technologielieferant ist nicht nur für den Bau der Anlage verantwortlich, sondern auch für die Unterstützung des späteren Betriebs. Bei der Wahl der Technologie sollte man sich nicht nur von dem angekündigten Preis für den Bau der Anlage leiten lassen. Die Tschechen stellen nun fest, dass sich eine solche Wahl nicht auf den Vergleich von Excel-Tabellen beschränkt, so die Website.

Die Befürworter der koreanischen Lösung ignorierten die Schwächen dieses Partners, wie die geografische Entfernung und die daraus resultierenden unterschiedlichen Interessen in der internationalen Politik, die gravierenden kulturellen und kommerziellen Unterschiede (einschließlich derer, die mit mangelnder Transparenz und Korruption zusammenhängen), die fehlende Praxis der koreanischen Industrie beim Technologietransfer und der Verwendung "lokaler Inhalte", die ständige Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts mit Nordkorea und die politische Instabilität. Der südkoreanischen Nuklearindustrie fehlt es auch an Exporterfahrung, und sie hat die Ungewissheit über die Rechte von KHNP an den von ihr zum Export angebotenen Reaktoren APR1400 und APR1000 ignoriert.

Wusste die Regierung nichts davon, oder wollte sie es nicht wissen?

Was hat sich also in den letzten sechs Monaten seit der Entscheidung der Regierung für den koreanischen Bieter geändert? Zwei Ereignisse auf koreanischer Seite haben das koreanische Programm zum Bau von Kernreaktoren stark beeinflusst. Dabei handelt es sich um den vom koreanischen Präsidenten Jun Sok-jool im Dezember verhängten Ausnahmezustand und seine Folgen sowie um die im Januar zwischen KEPCO/KHNP und Westinghouse getroffenen Vereinbarungen. Der Streit um die Technologierechte zwischen dem staatlichen koreanischen Energieversorgungsunternehmen KEPCO, seiner Tochtergesellschaft KHNP und dem US-amerikanischen Unternehmen Westinghouse geht auf den Oktober 2022 zurück, genauer gesagt auf die Ankündigung des Projekts zum Bau eines "privaten" Kernkraftwerks in Pątnow (Polen) durch KHNP, ZE PAK und PGE. Parallel zu dem laufenden Schiedsverfahren in Korea und dem Gerichtsverfahren in den USA legte Westinghouse beim Amt für Wettbewerbsschutz Einspruch gegen das Ergebnis der Ausschreibung ein und argumentierte, dass das koreanische Unternehmen nicht an der Ausschreibung teilnehmen könne, da es nicht über die Rechte an der angebotenen Technologie verfüge, was eine der formalen Bedingungen der Ausschreibung gewesen sei. Diese Argumente fanden jedoch bei unseren Vertretern kein Gehör, ebenso wenig wie der Protest des dritten Wettbewerbers, der französischen Firma EDF. In der Zwischenzeit waren bereits Kompromissverhandlungen zwischen den Koreanern und den Amerikanern im Gange, die mit der Bekanntgabe des Abkommens im Januar dieses Jahres endeten. Einerseits wurde damit die Möglichkeit der Firma KHNP, ihre Reaktoren im Tschechien anzubieten, freigegeben, andererseits wird es durch die Aufteilung der betroffenen Weltmärkte unser Atomprogramm erheblich beeinträchtigen. Asien wird für die Koreaner offen bleiben, aber in Europa wird es auf Dukovany beschränkt sein.

Machen sie sich über uns lustig?

Dem Verband der Bauunternehmer zufolge ist das koreanische Unternehmen KHNP nicht an unseren Konstrukteuren und Ingenieuren interessiert, und es werden nur weniger qualifizierte Arbeiten für einheimische Bauunternehmen übrig bleiben. Auch der Umfang der Beteiligung unserer Ingenieurbüros ist ungewiss. Die Koreaner wollen nämlich die Lieferanten von Einzelteilen, Ausrüstungen und Arbeiten in Wettbewerben auswählen, bei denen das billigste Angebot den Zuschlag erhält. Nach Angaben von Ekonomicky denik sind die Verhandlungen über die strategische Partnerschaft der CEZ-Gruppe mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR ebenfalls kompliziert. So besteht zum Beispiel keine Einigkeit darüber, wo die wichtigsten Teile des Reaktors hergestellt werden sollen - CEZ schlägt das in Pilsen ansässige Unternehmen Skoda JS vor, während Rolls-Royce die Produktion in Korea bevorzugt.

Mit dem einzigen europäischen Reaktorblock, dem in Dukovany, können sich die Südkoreaner selbst versorgen, ohne auf dem alten Kontinent Wurzeln zu schlagen und eine solide Lieferkette aufzubauen, so der Wirtschaftswissenschaftler Lukas Kovanda. Damit sinken die Chancen, dass unsere Industrie die versprochene 60 %ige Beteiligung an der Realisierung der neuen Dukovany-Blöcke erreicht, weiter. Die tschechische Industrie, darunter natürlich auch die Nuklearindustrie, wird offensichtlich nicht die Chance bekommen, ihr Know-how bei der Umsetzung anderer europäischer Projekte unter südkoreanischer Regie zu entwickeln. Langfristig wird also das Know-how unserer Nuklearlieferanten abnehmen, was die Wartung und Instandhaltung der bestehenden Nuklearanlagen in der Tschechischen Republik in Zukunft verteuern wird, da sie von ausländischen Spezialisten durchgeführt werden müssten.

Unter dem Strich wird die Tschechische Republik laut Kovanda Hunderte von Milliarden Kronen für die neuen Dukovany-Blöcke zahlen, ohne dass die so ausgegebenen Mittel einen zufriedenstellenden Multiplikatoreffekt in der heimischen Industrie haben.

In den letzten Tagen reiste der Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek mit einem Appell nach Korea. Berichten zufolge wird die tschechische Regierung vor dem Abschluss des endgültigen Vertrags für das Projekt eine Garantie für eine mindestens 30-prozentige Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau verlangen. "Wir wollten, dass KHNP klar spezifiziert,
wie die Verpflichtung zu einer Beteiligung der tschechischen Industrie von insgesamt 60 % erreicht werden soll. Wir haben auch darauf hingewiesen, dass noch vor der Vertragsunterzeichnung eine Garantie in Höhe von rund 30 % dieser Beteiligung gegeben werden muss", so Vlcek. Eine solche Verpflichtung sei jedoch nicht Teil der Ausschreibungsbedingungen gewesen, da sie gegen die EU-Vorschriften verstoßen hätte. Laut Vlcek wird die Verpflichtung nicht Teil des Bauvertrags selbst sein.

Die Prahlerei von Fiala vor den Wahlen mit erfüllten Versprechen wäre also nur eine Komödie politischer Unfähigkeit, weil ihre Koalitionsregierung auch eine Tragödie für die Republik ist.
/gr/




Rolls-Royce: Turbine für den kleinen Reaktor in Temelin werden die Deutschen liefern
6.3.2025 HN Jan Broz Seite 10

Die Frist für die Unterzeichnung des Vertrags mit dem Erbauer der "großen" Kernreaktoren in Dukovany, dem koreanischen Unternehmen KHNP, rückt näher. Gleichzeitig laufen intensive Verhandlungen über die Beteiligung der tschechischen Industrie an diesem Bau. Es ist nicht sicher, ob die angestrebten 60 Prozent des Auftragswerts von 400 Milliarden Kronen für die tschechischen Firmen erreicht werden können. Dagegen steht von Anfang an fest, dass für die neuen Dukovany – Blöcke die Turbine, eine der Schlüsselkomponenten, von Doosan Skoda Power aus Pilsen nach Dukovany geliefert wird.

Bei dem parallel laufenden Projekt zum Bau einer Reihe von kleinen modularen Reaktoren SMR werden die Tschechen dagegen den Kürzeren ziehen.

Das britische Unternehmen Rolls-Royce SMR, das die Modulreaktoren in der Tschechischen Republik bauen soll und an dem CEZ seit Dienstag zu einem Fünftel beteiligt ist, bestätigte, dass der Lieferant der Turbineninsel die deutsche Firma Siemens Energy sein wird. "Siemens Energy wird der Lieferant von Rolls-Royce SMR-Turbinensystemen für den Standort Temeln und andere potenzielle Standorte in der Tschechischen Republik sein. Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die in der Lage sind, diese Systeme zu liefern, und Siemens Energy ist weltweit führend in der nuklearen Dampfturbinentechnologie", erklärte der Kommunikationschef des Unternehmens, Dan Gould, gegenüber der Zeitung HN.

Die beiden Unternehmen sind Ende letzter Woche eine exklusive Partnerschaft eingegangen, in deren Rahmen Siemens Energy zum alleinigen Turbinenlieferanten des britischen Unternehmens wird. Für die Deutschen bedeutet dies eine Rückkehr in die Nukleartechnologie, aus der sich Siemens im Jahre 2011 als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe in Fukushima (Japan) zurückgezogen hatte.

Der Chef von Doosan Skoda Power, Daniel Prochazka, wollte sich nicht zu der Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen äußern. "Ich möchte mich zu diesem Zeitpunkt nicht äußern", sagte Prochazka. Nach Angaben der Zeitung HN sah das Unternehmen mit Sitz in Pilsen, das kürzlich an der Prager Börse notiert wurde, auch im Bereich der kleinen modularen Reaktoren eine Chance, und tschechische Unternehmen könnten dank des Baus im Inland in die Lieferkette von Rolls-Royce SMR einsteigen und sich an anderen Projekten im Ausland beteiligen.

Gould versicherte jedoch, dass Rolls-Royce SMR verpflichtet sei, Schlüsselkomponenten von inländischen Lieferanten zu beziehen. In den kommenden Monaten sollen in der Tschechischen Republik Veranstaltungen mit potenziellen Partnern aus dem Kreis der tschechischen Unternehmen stattfinden, die Teil der Lieferkette werden könnten. CEZ schloss am Dienstag auch die Übernahme seines Anteils an Rolls-Royce SMR ab, nachdem der Erwerb von rund 20 Prozent des Unternehmens von den regulatorischen Behörden genehmigt worden war. Ein Mitglied der CEZ-Führungsspitze, Tomas Pleskac, ist laut britischem Register einer der Direktoren des britischen Unternehmens geworden.

Nach Angaben der Zeitung HN soll in den nächsten Tagen ein Treffen zwischen Vertretern von CEZ und Rolls-Royce SMR stattfinden, bei dem es um die Lieferkette gehen soll.

Darüber hinaus plant CEZ den Bau kleiner modularer Reaktoren mit einer Leistung von bis zu drei Gigawatt in der Tschechischen Republik. Der erste von ihnen soll in der ersten Hälfte der 30er Jahre in Temelín gebaut werden, gefolgt von Tusimice und Detmarovice. CEZ hat bereits einen Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das kleine Kernkraftwerk (SMR) in Temelín eingereicht, das jenseits der Grenzen des derzeitigen Kraftwerksgeländes gebaut werden soll, wo CEZ bereits ein Grundstück vorbereitet hat. Den Unterlagen zufolge wird der kleine modulare Reaktor mit allen Gebäuden eine Fläche von etwa 28,7 Hektar einnehmen.

Die Leistung des von dem britischen Unternehmen entwickelten Reaktors soll bis zu 470 Megawatt betragen, was der Leistung der älteren "großen" Blöcke in Dukovany entspricht. Die Anlagen, die in der offiziellen Terminologie als klein bezeichnet werden, sind also keineswegs klein. Den Annahmen zufolge dürfte der Preis pro SMR unter Berücksichtigung der geringeren Leistung in etwa mit den großen Blöcken vergleichbar sein, d.h. etwa 100 Milliarden Kronen betragen.CEZ plant kleine modulare Reaktoren mit einer Leistung von bis zu drei Gigawatt.
jan.broz@hn.cz
/gr/


Die Abgeordnetenkammer hat die Debatte über die Änderung des Energiegesetzes bis Dienstag unerbrochen
5. März 2025, oenergetice.cz
CTK

Gaswirtchaft:
Die Abgeordnetenkammer hat heute die zweite Lesung einer Novelle des Energiegesetzes ausgesetzt, die vor allem darauf abzielt, die Genehmigung neuer Dampf-Gas-Kraftwerke zu beschleunigen. Die Abgeordnetenkammer wird sich am kommenden Dienstag erneut damit befassen. Der Grund dafür ist, den Abgeordneten Zeit zu geben, ihre Änderungsanträge vorzubereiten und einzureichen. Damit ist die heutige Sitzung des Parlaments beendet. Die Abgeordneten werden am Donnerstagmorgen erneut dazu zusammentreten.

Der Änderungsantrag mit dem Namen "Lex Gas" wurde von einer Gruppe von Abgeordneten der Koalition unter Leitung von Industrieminister Lukas Vlcek (STAN) eingereicht. Der Minister betonte heute vor den Abgeordneten, dass das Genehmigungsverfahren beschleunigt werden müsse, wenn künftig in diese Energiequellen investiert werden solle. Die Dampfkraftwerke sollen eine ausreichende Kapazität für die Stromerzeugung bei dem zu erwartenden Rückgang der Kohle gewährleisten. Laut einer früheren Erklärung von Premierminister Petr Fiala (ODS) wird dies der Tschechischen Republik helfen, die Abhängigkeit von ausländischen Stromimporten zu vermeiden. Der Vorschlag könnte die Genehmigungsverfahren für neue Dampf-Gas-Quellen um bis zu fünf Jahre verkürzen.

Auf Vlceks Vorschlag hin empfahl der Wirtschaftsausschuss des Parlaments, eine Maßnahme in die Novelle aufzunehmen, die den Einsatz von Geräten zur Vereitelung/Vernchtung von Energieüberschüssen unter Androhung einer Strafe von bis zu fünf Millionen Kronen verbieten würde. Diese Geräte wandeln Strom in Wärme um, ohne ihn weiter zu nutzen. Der Grund für ihren Anschluss ist, wenn der Strompreis negativ ist.

Einige Änderungen sind bereits in das System des Parlaments eingeflossen. So haben Vlcek und andere Abgeordnete einen Vorschlag eingebracht, der auf eine frühere Änderung des Energiegesetzes reagiert. Mit dieser Novelle, über die das Parlament am Dienstag abstimmte, wurde trotz des Widerstands und der Opposition im Senat eine individuelle Überprüfung der Rentabilität von Solarkraftwerken eingeführt, die zwischen den Jahren 2009 und 2010 in Betrieb genommen wurden. Es handelt sich um eine Maßnahme, die dem Staat helfen soll, die staatliche Unterstützung für erneuerbare Energien zu reduzieren, und gilt für Kraftwerke mit einer Leistung von mehr als 30 Kilowatt. Der aktuelle Vorschlag von Vlcek erhöht diese Grenze auf 145 kW.

Quelle: https://oenergetice.cz/energeticka-legi ... a-do-utery
/gr/





Emissionszertifikate verteuern den Strom und bremsen die Industrie aus. Ihre Preissenkung würde helfen, aber die Europäische Kommission will das nicht
06. 03. 2025
Ekonomicky denik
David Tramba

Letzte Woche hat die Europäische Kommission ihren Entwurf für einen Aktionsplan für erschwingliche Energie und eine Vereinbarung über saubere Industrie vorgestellt. Neben dem, was in den Vorschlägen steht, waren Beobachter auch gespannt auf das, was fehlt. Nämlich das Interesse an einer Senkung der Preise für Emissionszertifikate, die stärker gestiegen sind, als die Kommission selbst erwartet hatte. Die Zertifikate verteuern den Strompreis in den Ländern der Europäischen Union und zerstören die Metallurgie- und Chemieindustrie. Doch Eingriffe in das Emissionshandelssystem (ETS) sind in Brüssel schlichtweg tabu.

Anstelle der Europäischen Kommission versuchen andere, die Debatte über die Emissionszertifikate zu eröffnen. So schrieb Daniel Kretinsky, der reichste tschechische Geschäftsmann und Mehrheitseigentümer der EPH Holding, vor einer Woche einen Kommentar zu den Schwierigkeiten der deutschen und europäischen Wirtschaft für Die Welt. Darin wies er auf die unglückliche Einführung der Marktstabilisierungsreserve hin, die zu einem Anstieg des Preises für ein Zertifikat von 5 Euro pro Tonne CO2 auf derzeit 60 bis 80 Euro pro Tonne geführt hat. "Diese Erhöhung des Preises für die Zertifikate ist der absolut wichtigste Grund für den starken Anstieg der Strompreise in der EU und in Deutschland", schrieb Kretinsky.

Laut Kretinsky würde eine Senkung des Preises für die Zertifikate auf 30 Euro helfen, was ausreichen würde, um Energie- und Industrieunternehmen zu motivieren, von Kohle auf Erdgas umzusteigen. "Ein Preis von rund 30 Euro pro Tonne würde den deutschen Strom deutlich wettbewerbsfähiger machen - rund 50 Euro pro MWh in einer normalen Gaspreissituation und mit Spitzenwerten von rund 70 Euro im derzeitigen volatilen Preisumfeld", so Daniel Kretinsky.

Dogma, Maßnahme und Geldquelle...

Die Wirtschaftszeitung Ekonomicky denik hat Energieexperten gefragt, was sie von den Emisionszertifikaten und ihrem Preis halten. Sollten die EU-Länder die Zertifikate auf ihrem derzeitigen Niveau belassen, sie ganz abschaffen oder ihren Preis auf ein akzeptables Niveau senken? Die meisten Befragten stimmen der dritten Option zu, fügen aber gleichzeitig hinzu, dass die Emissionszertifikate der Eckpfeiler der europäischen Klima- und Energiepolitik sind und Änderungen am EU-Emissionshandelssystem einfach tabu sind. Außerdem profitieren die Mitgliedstaaten von den Einnahmen aus dem Verkauf der Zertifikate - und wollen nicht auf die Milliarden Euro verzichten, die sie so leicht erworben haben.

Martin Slaby, Vorsitzender des Rates des tschechischen Gasverbandes, beschreibt das Problem mit den Worten, dass die Emissionazertifikate das zentrale Dogma, Instrument und die Schatzkammer der Dekarbonisierung sind. "Die Aushöhlung des EU-Emissionshandelssystems ist die Aushöhlung des gesamten Green Deal. Deshalb ist es ein Tabu. Wir fordern eine Reform des EU-ETS-Systems, denn eine Senkung des Preises für die Zertifikate wird sich sofort in niedrigeren Strompreisen niederschlagen und die Industrie wird hoffentlich aufatmen. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch weniger Einnahmen für die Subventionskassen. Und eine Kürzung der Subventionen bedeutet eine Verlangsamung der Dekarbonisierung. Das ist natürlich inakzeptabel", so Martin Slaby.

"Emissionszertifikate sind ein Mantra. Wir haben von Anfang an auf die mögliche Instabilität ihres Preises hingewiesen und vorgeschlagen, eine leicht steigende Kohlenstoffsteuer einzuführen. Aber das war aus vielen Gründen politisch nicht durchsetzbar. Indem sie die Steuer gewissermaßen auf dem Markt versteckten, verschafften sich die Politiker eine Zeit lang ein Alibi. Jetzt besteht die einzige Möglichkeit darin, dass die EU eine Zielvorgabe für den Wert eines Zertifikats innerhalb eines bestimmten Korridors ankündigt und energisch eingreift, wenn dieser Korridor verlassen wird", antwortete Michal Macenauer, Strategiedirektor der Beratungsfirma EGU. Er warnt jedoch vor einer vollständigen Abschaffung des EU-EHS.

Auch Karel Simecka, Vorsitzender des Verbandes der großen Energieverbraucher (SVSE), räumt ein, dass Emissionszertifikate ein bewährtes System sind, um Mittel für Entwicklungsprojekte zu generieren. "Die Einnahmen aus den Zertifikat - Auktionen sollten vorrangig der Industrie zugute kommen. Da es nicht gelungen ist, dieses System weltweit auszuweiten, muss das System der kostenlosen Zuteilung von Zertifikaten und des Ausgleichs der indirekten Stromkosten für alle Sektoren, die von der Gefahr der Verlagerung von CO2-Emissionen betroffen sind, beibehalten werden", so Karel SimeCka.

Wie man den wilden Preis in einen Korridor einschränken kann...

Es wird oft argumentiert, dass die Europäische Kommission einen Korridor mit einem Mindest- und Höchstpreis festlegen sollte, innerhalb dessen sich ein Emissionszertifikat bewegen könnte. Eine solche Lösung war laut dem Energieberater Jiri Gavor im Gespräch, fand aber letztlich nicht die Zustimmung der Europäischen Kommission. Eine weitere Besonderheit ist, dass die europäischen Länder zwar über einen Stabilisierungsmechanismus verfügen, dieser aber nur einseitig funktioniert. Im Falle eines Überschusses werden dem Markt Zertifikate entzogen, während die Verwalter im Falle eines Mangels keine Zertifikate mehr aus der "Marktstabilisierungsreserve" freigeben.

"Emissioinszertifikate an sich sind nicht schlecht, vor allem wenn sie erfolgreich in den Markt integriert wurden. Ein hoher Preis tötet den Kohlestrom, was wir im Prinzip wollen, aber es ist nicht klar, dass wir das jetzt wollen. Wenn nicht, müssen wir den Preis der Zertifikate durch einen geeigneten Marktmechanismus senken, etwa durch eine Neuemission", empfiehlt Jiri Plesek, Experte am Institut für Thermomechanik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.

Lubomír Lizal, ein Nationalökonom, der an der Tschechischen Technischen Universität in Prag lehrt, steht den Zertifikaten hingegen deutlich kritischer gegenüber. Nach seinen Worten ist die Abschaffung des EU-Emissionshandelssystems oder eine Senkung des Preises für die Zertifikate für die Europäische Kommission unvorstellbar. "Ein solcher Schritt wäre ein Eingeständnis von Fehlern in der wichtigsten europäischen Politik des letzten Jahrzehnts. Die Welt lacht über uns und ringt die Hände, während wir uns selbst den Ast absägen. Aber historisch gesehen ist das nichts Neues, alle größere Zivilisation scheiterten in Folge ihrer eigenen Fehlern, die sie entweder selbst ideologisch geschaffen haben oder weil sie nicht angemessen auf die Veränderung der Bedingungen reagieren konnten,“ sagte Lizal.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/povolenky-pr ... se-nechce/
/gr/




Budweiser Mittelschul-Studenten verbringen zwei Wochen im Atomkraftwerk Temelin
4.3.2025 JC Ted

TEMELIN - Zwei Wochen lang in der Umgebung eines Kernkraftwerks verbringen. Zehn Jungen und ein Mädchen aus der Industriellen Mittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik aus Budweis haben in diesen Tagen im Kernkraftwerk Temelín diese Gelegenheit bekommen. Im Kernkraftwerk treffen sie eine Reihe von Fachleuten und machen sich mit wichtigen Einirichtungen vertraut. Dies ist eines der Programme, mit denen die Energiefirma CEZ sicherstellen will, dass genügend Personal für den künftigen Betrieb der aktuellen Blöcke oder kleinen modularen Reaktoren zur Verfügung steht.

Neben Vorlesungen7Vorträgen und Besichtigungen wichtiger Stellen im Betrieb des Kraftwerks Temelin werden die Studenten auch eine Reihe praktischer Vorführungen von Experten von CEZ, Skoda JS und CEZ Energoservis erleben. So werden sie beispielsweise erfahren, wie ein Kernreaktor gesteuert wird oder wie fortschrittliche Methoden der virtuellen Realität und des 3D-Drucks in der Kernkraftwerksumgebung eingesetzt werden. Darüber hinaus lernen sie etwas über Dampfturbinen, Sicherheitsdieselgeneratoren oder Vibrationsdiagnostik.

Die Energiefirma CEZ geht davon aus, dass solche Programme genügend Personal für künftige Betriebs- und Entwicklungsprojekte bereitstellen werden. Allein in diesem Jahr sollen etwa 100 neue Mitarbeiter in Temelin eingestellt werden. "Wir befinden uns in einem Generationswechsel, bereiten uns auf mindestens 60 Jahre Betrieb vor, und es liegen weitere Entwicklungsprojekte vor uns. Das sind alles Bereiche, für die wir qualifizierte Leute brauchen. Und für junge Menschen ist das Kraftwerk eine Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz in einem zukunftsträchtigen Bereich", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

Die Spezialisten von Skoda JS werden den Studenten Ende nächster Woche zeigen, wie die virtuelle Realität im Umfeld eines Kernkraftwerks eingesetzt werden kann. "Mit Hilfe der virtuellen Realität können unsere Fachleute im Voraus einige Tätigkeiten proben, bei denen Sicherheit, Qualität und Ausführungszeit wichtig sind. Ein Beispiel dafür ist die Montage eines Deckels des Containers mit den abgebrannten Kernbrennsotff", sagte Jan Hais, Leiter des Zentrums Temelin bei Skoda JS.

Das Energieunternehmen CEZ arbeitet schon seit langem mit der Mittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in České Budějovice / Budweis zusammen. In der Vergangenheit wurden in der Schule in Zusammenarbeit mit der Südböhmischen Region moderne Unterrichtsräume und ein Studiengang mit dem Schwerpunkt Kernenergietechnik eingerichtet. Die Zusammenarbeit umfasst auch Praktika direkt in der Umgebung des südböhmischen Kernkraftwerks.

Quelle: https://www.jcted.cz/budejovicko/88548- ... e_vignette
/gr/



--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahll von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Kernkraft vom 7.3.2025:




Was kann tschechischen Unternehmen aus der Dukovany – Ausschreibung übrig bleiben?
6.3.2025        Nase pravda        Seite 6


Die Regierungskoalition von Fiala, die überraschenderweise das südkoreanische Unternehmen KHNP für den Bau der neuen Kernkraftwerksblöcke ausgewählt hat, versprach eine massive Beteiligung der einheimischen Industrie an diesem Hunderte von Milliarden Kronen teuren Projekt. Nun scheint es, dass dies nur ein weiteres Versprechen von Fiala war, das sich auflöst wie Dampf über einem Topf…

Der Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik sollte der größte inländische Auftrag der neuen Geschichte Tschechiens werden. Die Kosten für den Bau der beiden geplanten Reaktoren in Dukovany sollen sich zu aktuellen Preisen auf 400 Milliarden Kronen belaufen. Bisher wurden jedoch noch keine verbindlichen Vereinbarungen zwischen unseren Unternehmen und dem südkoreanischen Unternehmen KHNP (Korea Hydro & Nuclear Power), dem bevorzugten Lieferanten der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, getroffen, betonte Jiri Nouza, Vorsitzender des Verbands der Bauunternehmer.

Er warnte davor, dass die Beteiligung unserer Unternehmen an dem Projekt sehr begrenzt sein könnte und die Gefahr besteht, dass die zuvor angekündigte 60 %ige Beteiligung tschechischer Zulieferer nicht erreicht wird. Dem würden auch potenzielle Gewinne entsprechen, und es sei auch schwierig, einheimische Technologie oder Forschung zu nutzen.

Vertreter unserer Unternehmen haben in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Bau von neuen Atomreaktoren in der Tschechischen Republik gehofft, dass das Projekt einen großen Effekt für die heimische Industrie haben könnte, die für sie durch die Beteiligung am Bau wichtige Referenzen auch für andere Projekte in Europa gewinnen würde. Dies scheint nun nicht der Fall zu sein.

Wer ist schuld daran?

Statt eines großen Re-Starts der Atomindustrie nach der Ära, als tschechoslowakische Unternehmen 14 Blöcke in Jaslovske Bohunice, Dukovany, Mochovce und Temelin bauten, sieht es jetzt eher nach einer "Stückproduktion" nur für zwei bis vier neue Blöcke auf heimischem Boden aus.

Den Hintergrund des koreanischen Zurückziehens aus den europäischen Märkten beschreibt ausführlich die Website Strefa inwestorow.
Die Wahl eines Partners für den Bau eines Kernkraftwerks ist keine einmalige kommerzielle Entscheidung, sondern eine Verpflichtung gegenüber dem Auftragnehmer und dem Herkunftsland für einen Zeitraum von etwa 100 Jahren. So lange dauert in etwa der Lebenszyklus eines Kernkraftwerkes. Der Technologielieferant ist nicht nur für den Bau der Anlage verantwortlich, sondern auch für die Unterstützung des späteren Betriebs. Bei der Wahl der Technologie sollte man sich nicht nur von dem angekündigten Preis für den Bau der Anlage leiten lassen. Die Tschechen stellen nun fest, dass sich eine solche Wahl nicht auf den Vergleich von Excel-Tabellen beschränkt, so die Website.

Die Befürworter der koreanischen Lösung ignorierten die Schwächen dieses Partners, wie die geografische Entfernung und die daraus resultierenden unterschiedlichen Interessen in der internationalen Politik, die gravierenden kulturellen und kommerziellen Unterschiede (einschließlich derer, die mit mangelnder Transparenz und Korruption zusammenhängen), die fehlende Praxis der koreanischen Industrie beim Technologietransfer und der Verwendung "lokaler Inhalte", die ständige Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts mit Nordkorea und die politische Instabilität. Der südkoreanischen Nuklearindustrie fehlt es auch an Exporterfahrung, und sie hat die Ungewissheit über die Rechte von KHNP an den von ihr zum Export angebotenen Reaktoren APR1400 und APR1000 ignoriert.

Wusste die Regierung nichts davon, oder wollte sie es nicht wissen?

Was hat sich also in den letzten sechs Monaten seit der Entscheidung der Regierung für den koreanischen Bieter geändert? Zwei Ereignisse auf koreanischer Seite haben das koreanische Programm zum Bau von Kernreaktoren stark beeinflusst. Dabei handelt es sich um den vom koreanischen Präsidenten Jun Sok-jool im Dezember verhängten Ausnahmezustand und seine Folgen sowie um die im Januar zwischen KEPCO/KHNP und Westinghouse getroffenen Vereinbarungen. Der Streit um die Technologierechte zwischen dem staatlichen koreanischen Energieversorgungsunternehmen KEPCO, seiner Tochtergesellschaft KHNP und dem US-amerikanischen Unternehmen Westinghouse geht auf den Oktober 2022 zurück, genauer gesagt auf die Ankündigung des Projekts zum Bau eines "privaten" Kernkraftwerks in Pątnow (Polen) durch KHNP, ZE PAK und PGE. Parallel zu dem laufenden Schiedsverfahren in Korea und dem Gerichtsverfahren in den USA legte Westinghouse beim Amt für Wettbewerbsschutz Einspruch gegen das Ergebnis der Ausschreibung ein und argumentierte, dass das koreanische Unternehmen nicht an der Ausschreibung teilnehmen könne, da es nicht über die Rechte an der angebotenen Technologie verfüge, was eine der formalen Bedingungen der Ausschreibung gewesen sei. Diese Argumente fanden jedoch bei unseren Vertretern kein Gehör, ebenso wenig wie der Protest des dritten Wettbewerbers, der französischen Firma EDF. In der Zwischenzeit waren bereits Kompromissverhandlungen zwischen den Koreanern und den Amerikanern im Gange, die mit der Bekanntgabe des Abkommens im Januar dieses Jahres endeten. Einerseits wurde damit die Möglichkeit der Firma KHNP, ihre Reaktoren im Tschechien anzubieten, freigegeben, andererseits wird es durch die Aufteilung der betroffenen Weltmärkte unser Atomprogramm erheblich beeinträchtigen. Asien wird für die Koreaner offen bleiben, aber in Europa wird es auf Dukovany beschränkt sein.

Machen sie sich über uns lustig?

Dem Verband der Bauunternehmer zufolge ist das koreanische Unternehmen KHNP nicht an unseren Konstrukteuren und Ingenieuren interessiert, und es werden nur weniger qualifizierte Arbeiten für einheimische Bauunternehmen übrig bleiben. Auch der Umfang der Beteiligung unserer Ingenieurbüros ist ungewiss. Die Koreaner wollen nämlich die Lieferanten von Einzelteilen, Ausrüstungen und Arbeiten in Wettbewerben auswählen, bei denen das billigste Angebot den Zuschlag erhält. Nach Angaben von Ekonomicky denik sind die Verhandlungen über die strategische Partnerschaft der CEZ-Gruppe mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR ebenfalls kompliziert. So besteht zum Beispiel keine Einigkeit darüber, wo die wichtigsten Teile des Reaktors hergestellt werden sollen - CEZ schlägt das in Pilsen ansässige Unternehmen Skoda JS vor, während Rolls-Royce die Produktion in Korea bevorzugt.

Mit dem einzigen europäischen Reaktorblock, dem in Dukovany, können sich die Südkoreaner selbst versorgen, ohne auf dem alten Kontinent Wurzeln zu schlagen und eine solide Lieferkette aufzubauen, so der Wirtschaftswissenschaftler Lukas Kovanda. Damit sinken die Chancen, dass unsere Industrie die versprochene 60 %ige Beteiligung an der Realisierung der neuen Dukovany-Blöcke erreicht, weiter. Die tschechische Industrie, darunter natürlich auch die Nuklearindustrie, wird offensichtlich nicht die Chance bekommen, ihr Know-how bei der Umsetzung anderer europäischer Projekte unter südkoreanischer Regie zu entwickeln. Langfristig wird also das Know-how unserer Nuklearlieferanten abnehmen, was die Wartung und Instandhaltung der bestehenden Nuklearanlagen in der Tschechischen Republik in Zukunft verteuern wird, da sie von ausländischen Spezialisten durchgeführt werden müssten.

Unter dem Strich wird die Tschechische Republik laut Kovanda Hunderte von Milliarden Kronen für die neuen Dukovany-Blöcke zahlen, ohne dass die so ausgegebenen Mittel einen zufriedenstellenden Multiplikatoreffekt in der heimischen Industrie haben.

In den letzten Tagen reiste der Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek mit einem Appell nach Korea. Berichten zufolge wird die tschechische Regierung vor dem Abschluss des endgültigen Vertrags für das Projekt eine Garantie für eine mindestens 30-prozentige Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau verlangen. "Wir wollten, dass KHNP klar spezifiziert,
wie die Verpflichtung zu einer Beteiligung der tschechischen Industrie von insgesamt 60 % erreicht werden soll. Wir haben auch darauf hingewiesen, dass noch vor der Vertragsunterzeichnung eine Garantie in Höhe von rund 30 % dieser Beteiligung gegeben werden muss", so Vlcek. Eine solche Verpflichtung sei jedoch nicht Teil der Ausschreibungsbedingungen gewesen, da sie gegen die EU-Vorschriften verstoßen hätte. Laut Vlcek wird die Verpflichtung nicht Teil des Bauvertrags selbst sein.

Die Prahlerei von Fiala vor den Wahlen mit erfüllten Versprechen wäre also nur eine Komödie politischer Unfähigkeit, weil ihre Koalitionsregierung auch eine Tragödie für die Republik ist.
/gr/




Rolls-Royce: Turbine für den kleinen Reaktor in Temelin werden die Deutschen liefern
6.3.2025        HN        Jan Broz        Seite 10

Die Frist für die Unterzeichnung des Vertrags mit dem Erbauer der "großen" Kernreaktoren in Dukovany, dem koreanischen Unternehmen KHNP, rückt näher. Gleichzeitig laufen intensive Verhandlungen über die Beteiligung der tschechischen Industrie an diesem Bau. Es ist nicht sicher, ob die angestrebten 60 Prozent des Auftragswerts von 400 Milliarden Kronen für die tschechischen Firmen erreicht werden können. Dagegen steht von Anfang an fest, dass für die neuen Dukovany – Blöcke die Turbine, eine der Schlüsselkomponenten, von Doosan Skoda Power aus Pilsen nach Dukovany geliefert wird.

Bei dem parallel laufenden Projekt zum Bau einer Reihe von kleinen modularen Reaktoren SMR werden die Tschechen dagegen den Kürzeren ziehen.

Das britische Unternehmen Rolls-Royce SMR, das die Modulreaktoren in der Tschechischen Republik bauen soll und an dem CEZ seit Dienstag zu einem Fünftel beteiligt ist, bestätigte, dass der Lieferant der Turbineninsel die deutsche Firma Siemens Energy sein wird. "Siemens Energy wird der Lieferant von Rolls-Royce SMR-Turbinensystemen für den Standort Temeln und andere potenzielle Standorte in der Tschechischen Republik sein. Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die in der Lage sind, diese Systeme zu liefern, und Siemens Energy ist weltweit führend in der nuklearen Dampfturbinentechnologie", erklärte der Kommunikationschef des Unternehmens, Dan Gould, gegenüber der Zeitung HN.

Die beiden Unternehmen sind Ende letzter Woche eine exklusive Partnerschaft eingegangen, in deren Rahmen Siemens Energy zum alleinigen Turbinenlieferanten des britischen Unternehmens wird. Für die Deutschen bedeutet dies eine Rückkehr in die Nukleartechnologie, aus der sich Siemens im Jahre 2011 als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe in Fukushima (Japan) zurückgezogen hatte.

Der Chef von Doosan Skoda Power, Daniel Prochazka, wollte sich nicht zu der Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen äußern. "Ich möchte mich zu diesem Zeitpunkt nicht äußern", sagte Prochazka. Nach Angaben der Zeitung HN sah das Unternehmen mit Sitz in Pilsen, das kürzlich an der Prager Börse notiert wurde, auch im Bereich der kleinen modularen Reaktoren eine Chance, und tschechische Unternehmen könnten dank des Baus im Inland in die Lieferkette von Rolls-Royce SMR einsteigen und sich an anderen Projekten im Ausland beteiligen.

Gould versicherte jedoch, dass Rolls-Royce SMR verpflichtet sei, Schlüsselkomponenten von inländischen Lieferanten zu beziehen. In den kommenden Monaten sollen in der Tschechischen Republik Veranstaltungen mit potenziellen Partnern aus dem Kreis der tschechischen Unternehmen stattfinden, die Teil der Lieferkette werden könnten. CEZ schloss am Dienstag auch die Übernahme seines Anteils an Rolls-Royce SMR ab, nachdem der Erwerb von rund 20 Prozent des Unternehmens von den regulatorischen Behörden genehmigt worden war. Ein Mitglied der CEZ-Führungsspitze, Tomas Pleskac, ist laut britischem Register einer der Direktoren des britischen Unternehmens geworden.

Nach Angaben der Zeitung HN soll in den nächsten Tagen ein Treffen zwischen Vertretern von CEZ und Rolls-Royce SMR stattfinden, bei dem es um die Lieferkette gehen soll.

Darüber hinaus plant CEZ den Bau kleiner modularer Reaktoren mit einer Leistung von bis zu drei Gigawatt in der Tschechischen Republik. Der erste von ihnen soll in der ersten Hälfte der 30er Jahre in Temelín gebaut werden, gefolgt von Tusimice und Detmarovice. CEZ hat bereits einen Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das kleine Kernkraftwerk (SMR) in Temelín eingereicht, das jenseits der Grenzen des derzeitigen Kraftwerksgeländes gebaut werden soll, wo CEZ bereits ein Grundstück vorbereitet hat. Den Unterlagen zufolge wird der kleine modulare Reaktor mit allen Gebäuden eine Fläche von etwa 28,7 Hektar einnehmen.

Die Leistung des von dem britischen Unternehmen entwickelten Reaktors soll bis zu 470 Megawatt betragen, was der Leistung der älteren "großen" Blöcke in Dukovany entspricht. Die Anlagen, die in der offiziellen Terminologie als klein bezeichnet werden, sind also keineswegs klein. Den Annahmen zufolge dürfte der Preis pro SMR unter Berücksichtigung der geringeren Leistung in etwa mit den großen Blöcken vergleichbar sein, d.h. etwa 100 Milliarden Kronen betragen.CEZ plant kleine modulare Reaktoren mit einer Leistung von bis zu drei Gigawatt.
jan.broz@hn.cz
/gr/




Von dem aus Temelin ausgelassenen Wasser wurde ökologischer Strom für eine Kleinstadt produziert
06.03.2025 Volty.cz Seite 12

Eine Strommenge für eine Kleinstadt produzierte im vergangenen Jahr das Wasserkraftwerk Korensko 2 bei Temelin. Die Turbine dieses Wasserkraftwerkes wird mit Wasser betrieben, das das Kernkraftwerk Temelín in den Fluß Moldau zurückführt.

Im vergangenen Jahr produzierte Korensko - eines der Kleinwasserkraftwerke der CEZ-Gruppe - insgesamt 1.815 MWh grünen Strom. Das Kernkraftwerk Temelín dient seit einem Vierteljahrhundert als Wasserquelle für das Wasserkraftwerk Korensko 2. Das Wasser fließt durch die Peltonturbine, die das südböhmische Kernkraftwerk wieder in den Fluß Moldau zurückspeist. Dieses kleine Wasserkraftwerk an der Moldau produziert jährlich Strom für etwa sechshundert tschechische Haushalte.

Das Wasser aus der Moldau wird zum Kernkraftwerk Temelín durch Pumpen aus dem Pumpwerk Hnevkovice transportiert.
Wenige Kilometer entfernt führt das südböhmische Kernkraftwerk gerade durch das oben erwähnte Kleinwasserkraftwerk Korensko 2 einen großen Teil davon in das Bett des längsten tschechischen Flusses zurück. Das Kleinwasserkraftwerk Korensko 2 wurde im Jahre 1999 in Betrieb genommen und hat bisher 46,4 Tausend MWh Strom produziert.
/gr/



Den Vertrag mit den Koreanern wird es im März nicht geben.
Was sind die Risiken rund um die nukleare Ausschreibung?
7.3.2025 HN Petr Zenkner Seite 3

Analyse
Nach dem Ende des Patentstreits zwischen dem koreanischen Unternehmen KHNP und dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse schien nichts mehr im Wege zu stehen, ein Abkommen über den Bau von zwei Reaktoren in Dukovany zu unterzeichnen. Seit Januar hat sich bei der Vertragsunterzeichnung über zwei Atomreaktoren mit einer Leistung von 1050 MW, den größten in der modernen Geschichte Tschechiens, jedoch nicht viel bewegt.

Laut mehreren HN-Quellen rund um die Ausschreibung ist die Chance, dass alles bis zum ursprünglich geplanten Termin am 31. März fertig sein wird, sehr gering. Die Energiefirma CEZ, die den Vertrag mit den Koreanern über die Dukovany II unterzeichnen wird, antwortete auf die Frage von HN, dass "die Verträge im März fertig sein werden". Ladislav Kriz, der Sprecher des Unternehmens, wollte sich nicht direkt zur Vertragsunterzeichnung äußern. "Wir haben keine Informationen, dass der Unterzeichnungstermin verschoben wurde, aber die Verhandlungen zwischen den Verhandlungsteams dauern noch an", antwortete der Minister für Industrie und Handel Lukas Vlcek (STAN), in dessen Zuständigkeitsbereich die Dukovany- Ausschreibung fällt, gegenüber HN.

Nach Informationen aus mehreren Quellen werden die Verträge jedoch nicht vor Mitte April fertig sein, da sie durch andere Punkte ergänzt werden. Dann bekommt die Regierung noch zwei Wochen Zeit, um die Sicherheitsinteressen des Staates zu bewerten. Laut Vlcek gibt es keinen Grund, den "Stempel" der Regierung weiter zu verschieben.

Das Einzige, was formell der Unterzeichnung des Vertrags zwischen CEZ und KHNP im Wege steht, ist das Warten auf das Urteil des Antimonopolamtes UOHS, das sich mit der Beschwerde des unterlegenen französischen Bieters EdF befasst. Es gibt jedoch noch mehr Risiken, mit denen sich Regierungspolitiker, Leute aus der Nuklearabteilung des Ministeriums für Industrie und Handel, das Management von CEZ und die koreanische KHNP selbst auseinandersetzen müssen. Nach Interviews mit mehr als einem Dutzend Personen, die die nukleare Ausschreibung verfolgen oder daran beteiligt sind, nennt die Zeitung HN die Gründe, warum einige nervös oder vorsichtig sind.

Koreaner zählen ….

Paradoxerweise bringt das Abkommen zwischen KHNP und Westinghouse vom Januar die größten Komplikationen mit sich, das den Einsatz amerikanischer Technologie für koreanische Reaktoren in der Tschechischen Republik freigab. Der vollständige Text ist nicht öffentlich. Allerdings wird Westinghouse wahrscheinlich ein Angebot an Steuerungssystemen bekommen, wo die Margen sehr gut sind, wie es auch im Falle des koreanischen Auftrags in den Vereinigten Arabischen Emiraten war. "Je mehr Amerikaner, desto weniger Koreaner", kommentierte einer der Leute in der Atomindustrie. Ihm zufolge versuchen die Koreaner herauszufinden, wie sie mit dem Vertrag Geld verdienen können, bei dem sie der tschechischen Firma CEZ einen sehr guten Preis von 200 Milliarden Kronen (etwa 8,5 Milliarden Dollar) für einen Block angeboten haben. Unter Berücksichtigung aller Risiken, die sie eingehen. Einfach ausgedrückt, berechnen sie, wie es sich auszahlen wird.

Darüber hinaus bestätigte die Vereinbarung von KHNP mit den Amerikanern in den Augen des Konkurrenten EdF das Argument, dass die Firma KHNP bei der Ausschreibung Technologien angeboten habe, die sie nicht vollständig unter Kontrolle habe. Und aufgrund von Patenten kontrolliert sie es nicht einmal jetzt. Gerade diesen Teil der Beschwerde hat das französische Unternehmen kürzlich noch stärker beim Amt für den Schutz des Wettbewerbs (UOHS) ergänzt.

Kämpfe um 60 Prozent …

Für die Regierung ist es unangenehmer als für die Energifirma CEZ, sich die immer lauter werdende Kritik von tschechischen Unternehmen anzuhören, die mit dem Dukovany-Vertrag Geld verdienen wollen. Die einzigen, bei denen KHNP Geld sparen kann, sind jedoch tschechische Unternehmen. Bisher haben sie sich an den von Ex-Minister Jozef Sikela genannten Anteil von 60 Prozent, also 120 Milliarden pro Block, gehalten. Der erste von ihnen sollen im Idealfall im Jahr 2036 fertiggestellt werden.

Für tschechische Unternehmen ist es unangenehm, dass die sichtbare Konsequenz der Westinghouse-KHNP-Vereinbarung die Rücknahme koreanischer Angebote bei Ausschreibungen in Slowenien und Schweden ist. Es ist möglich, dass sich die koreanischen Ambitionen in Polen und einigen anderen Märkten als ähnlich erweisen werden. Wenn tschechische Unternehmen also die Hoffnung hatten, dass sie anderswo Referenzen aus der Tschechischen Republik verwenden würden, hat sich damit diese Chance verringert.

Im Falle des Anteils an den Lieferungen für Dukovany haben die tschechischen Unternehmen die Unterstützung von Minister Vlcek. Er bestätigte gegenüber HN, dass er darauf bestehe, dass zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung "die tschechische Beteiligung an dem Projekt von etwa 30 Prozent gesichert wird" und dass es einen Plan geben sollte, 60 Prozent zu erreichen. Zum Symbol wurde die Lieferung der sogenannten Turbineninsel rund um die Basisturbine, die von Doosan Skoda Power in Pilsen gefertigt werden soll.

Der Haken an der Sache ist, dass realistisch gesehen keine Garantien für die tschechische Industrie in den Vertrag zwischen Dukovany II und KHNP aufgenommen werden können. Dies kann nur durch ein zwischenstaatliches Abkommen sichergestellt werden, was aber eine mehrjährige Ausschreibung ganz bestreiten würde. Darüber hinaus hat die Regierung des ehemaligen Ministerpräsidenten Andrej Babis nach Angaben des ehemaligen Atombeauftragten Jaroslav Mil (bis März 2021) im Sicherheitsfragebogen keine spezifischen Anforderungen an die Vertretung tschechischer Unternehmen bei der Wartung, dem Service oder der Lieferung von Schlüsselkomponenten gestellt,

Aktuell fordern tschechische Unternehmen zumindest verbindliche Anordnungen. "Leider haben wir von KHNP keine konkreten Vorschläge, wie diese Situation erreicht werden kann, obwohl die tschechische Industrie während der gesamten bisherigen Durchführung der Ausschreibung aktiv daran beteiligt war", sagte Josef Perlik, Geschäftsführer der Tschechischen Allianz der Energiewirtschaft. Er ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sigma Group, die an Lieferungen für Dukovany interessiert ist.
Die koreanische KHNP behauptet, dass sie bis zum Jahr 2039 einen Anteil von 60 Prozent für tschechische Unternehmen sichern wird. Auf der anderen Seite ist klar, dass die Koreaner nicht beabsichtigen, den Vertrag in eine "Hungermauer" für tschechische Unternehmen zu verwandeln. Vor allem, wenn ihre eigenen Firmen Doosan, Daewoo oder Hyundai Arbeit brauchen. In einem Interview mit Seznam Zpravy im Februar versprach KHNP-Vizepräsident Harry Chang lediglich, dass tschechische Unternehmen Lieferungen beschaffen würden, die aufgrund der Transportkosten vorteilhafter seien. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil der heimischen Unternehmen am Ende nicht ganz klein sein wird. Es stellt sich jedoch die Frage, ob sie neben dem Umsatz auch eine angemessene Marge haben werden.

EdF- Widerstand….

Die großartige Show des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während seines Besuchs in Prag im März 2024 erweckte den Eindruck, dass EdF der Favorit in der tschechische Dukovany Ausschreibung ist. Doch es kam anders. Den Vertrag zu den neuen Dukovany-Blöcken haben die Franzosen aber noch nicht aufgegeben. Zum Beispiel war diese Woche einer der Vizepräsidenten von EdF "auf Treffen" in der Tschechischen Republik. Als zweite Option hat die Firma CEZ das französische Unternehmen noch in Reserve. Ähnlich wie beim Bau kleiner modularer Reaktoren mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce, in das CEZ ebenfalls investiert hat und an dem es ein Fünftel der Anteile halten wird.

Die Franzosen beschweren sich in Brüssel über illegale staatliche Beihilfen von KHNP, die es ihnen ermöglichten, ein Angebot zu machen, das sie besiegte. "EdF wird weiter kämpfen", sagte Michal Snobr, Minderheitsaktionär von CEZ und eine starke Stimme auf dem tschechischen "Twitter" in Diskussionen über Energie, gegenüber HN. Ihm zufolge können es sich die Franzosen nicht leisten, das amerikanisch-koreanische Bündnis nach Europa kommen zu lassen.
Diese Meinung hörte die Zeitung HN aber auch von anderen Leuten, die einfach nicht genannt werden wollten. Und tatsächlich deutet auch die französische EdF selber darauf hin, wenn auch nicht so aggressiv.

Nach Informationen von HN hat die Untersuchung der Europäischen Kommission bereits begonnen und EdF und KHNP haben bereits eine Reihe erster Fragen beantwortet. Es sei daran erinnert, dass einer derjenigen, die in dieser Angelegenheit Einfluss nehmen werden, der französische EU-Kommissar für Industrie, Stéphane Séjourné, ist. Die Entscheidung der Kommission stützt sich auf Rechtsvorschriften, die im Jahr 2023 verabschiedet wurden, um ungerechtfertigte Vorteile für ausländische Unternehmen beim Eintritt in den europäischen Markt zu verhindern. Ursprünglich richtete sie sich vor allem an China. KHNP hat wiederholt Vorwürfe des Preisdumpings bei der Ausschreibung zurückgewiesen. Dennoch wird nach Informationen von HN die Versicherung gegen dieses Risiko Teil des Vertrags zwischen EDU II und KHNP sein. Brüssel wird in diesem Jahr nicht über die Beschwerde von EdF entscheiden.

Die Franzosen verweisen gerne (und zu Recht) auf die Verschuldung des KEPCO-Konglomerats, zu dem KHNP gehört. Das sind fast 140 Milliarden US-Dollar. Kürzlich erschienen in der koreanischen Presse Informationen über die Erhöhung der Kosten für den Bau des Kernkraftwerks Barakah um Hunderte von Millionen Dollar. Das britische Atomkraftwerksprojekt Hinkley Point C, das EdF seit dem Jahr 2016 baut, ist jedoch auch um Milliarden Pfund fast dreimal so teuer geworden.

Baufinanzierung ….

Die EU steht auch im Zusammenhang mit der Bewertung einer neuen Notifizierung, die es der Gesellschaft EDU II ermöglichen wird, ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 7,5 Mrd. EUR (ca. 190 Mrd. Kronen) beim Staat aufzunehmen. Ohne sie wäre es nicht realistisch, neue Blöcke in Dukovany zu bauen. Das Darlehen wird vom Betreiber zu Preisen des in den Atomblöcken produzierten Stroms zurückgezahlt. Darüber hinaus wird der Kaufpreis durch einen sogenannten Contract for Difference für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren gesichert. Gleichzeitig ist die Gründung eines staatlichen Stromhändlers vorgesehen, der diesen Strom verkauft.

In der Tschechischen Republik liegt bereits seit letztem Jahr eine Notifizierung für einen Dukovany - Block vor (sie befasste sich mit den ursprünglichen Plänen von CEZ). Die Verhandlungen über die Finanzierung von Dukovany beginnen gerade neu. Beim letzten Mal hat der Staat 18 Monate gebraucht, vor allem weil die Tschechen nicht in der Lage waren, Brüssel schnell mit den notwendigen Informationen zu versorgen. Es war zu einer Zeit, als die Beamten nur mit Dukovany zu tun hatten. Allerdings wurde noch kein Nuklearprojekt in der EU wegen der Notifizierung beendet. Ungarn, wo die Reaktoren des Kraftwerks Paks auf der Grundlage eines Regierungsabkommens von der russischen Rosatom gebaut werden, hat es ebenfalls erhalten.


Der Babis-Faktor …

Je näher die Wahlen im Oktober rücken, desto wichtiger wird der politische Faktor. Vor allem, wenn der Staat fast 70 Prozent der Anteile an der Firma CEZ hält. Der Vorsitzende der ANO-Bewegung, Andrej Babis, hat sich in der Vergangenheit scharf gegen die Unternehmensleitung gewandt und mochte die Autonomie der Geschäftsführung unter der Führung ihres langjährigen Chefs Daniel Benes nicht. Babis hat wiederholt gesagt, dass er die verbleibenden Minderheitsaktionäre für das Geld von CEZ verdrängen will. Und er empfiehlt, den Vertrag für Dukovany nicht zu unterschreiben, was CEZ natürlich weiß.

"Es gibt eine Reihe von ungelösten Fragen. Angesichts der bevorstehenden Wahlen wäre es besser, die Entscheidung der nächsten Regierung zu überlassen", fügte Karel Havlicek (ANO), ehemaliger und möglicherweise künftiger Industrieminister, hinzu. Er fügte jedoch auch hinzu, dass die unterzeichneten Verträge die Opposition ehren wird.

Neben der Vertragsunterzeichnung mit den Koreanern verhandelt die Geschäftsführung der Energiefirma CEZ auch über die Vereinbarung mit dem Staat, die nach Informationen von HN 80 Prozent der Gesellschaft EDU II unter der Leitung des CEZ-Managers Petr Zavodsky übernehmen soll. Der Staat wird somit den größten Teil der Kosten für die Vorbereitung der Dukovany-Ausschreibung übernehmen. Aber auch die Verhandlungen zwischen dem Staat und der Firma CEZ verzögern sich. Die letzte Frist, die beide Parteien nicht eingehalten haben, war Ende Februar 2025.

Autor: Petr Zenkner, petr.zenkner@hn.cz
/gr/



Mercedes Sprinter aus dem Atomkraftwerk Temelin
7.3.2025 Hasicske noviny /Feuerwehrzeitung/ Seite 6

TECHNIK UND AUSRÜSTUNG

Seit Ende des letzten Jahres wird die Flotte der freiwilligen Feuerwehrleute in Hluboka nad Vltavou durch einen Feuerwehr-Mercedes verstärkt. Sie erwarben das Fahrzeug von der Energiefirma CEZ, die die Ausrüstung einer Berufsfeuerwehr aus dem Kernkraftwerk Temelin modernisiert.
Die freiwillige Feuerwehr von Hluboka will das Fahrzeug vor allem zum Abpumpen von Wasser oder zum Beseitigen von umgestürzten Bäumen nutzen. Es kann eine Pumpe, Dutzende von Metern Feuerwehrschläuche, Kettensägen und andere Geräte aufnehmen. Gleichzeitig ermöglicht er den Transport von bis zu neun Feuerwehrleuten.

Seit dem Jahr 2014 war der Mercedes Sprinter im Kernkraftwerk Temelin im Einsatz. Die örtliche Feuerwehr nutzte es, um Ausrüstung für Einsätze zu transportieren. Seit diesem Jahr transportieren Feuerwehrleute aus Kernkraftwerken jedoch je nach Art des Einsatzes Ausrüstung in speziellen Containern. Die Umstellung auf eine neue Art des Gerätetransports ermöglichte es der Energiefirma CEZ, ein Fahrzeug in dieNähe des Kraftwerks Temelin zu spenden.

44.000 Kilometer hat der Mercedes, der von freiwilligen Feuerwehrleuten aus Hluboka aus dem Kraftwerk geholt wurde, auf dem Tacho. In Hluboka will man es vor allem für den Transport von Pumpen, Schläuchen und Kettensägen nutzen. Das Fahrzeug wird vor allem entlang der Moldau zum Einsatz kommen.
/gr/




Im vergangenen Jahr half die Feuerwehr von Temelín in der Nähe des Kraftwerks bei Verkehrsunfällen und Naturkatastrophen
07.03.2025 Hasicské noviny Marek Svitak

Im vergangenen Jahr halfen die Feuerwehrleute von Temelín fast dreißig Mal, in der Nähe des Kraftwerks einzugreifen. Vor allem aber war es Hilfe bei Verkehrsunfällen oder beim Beseitigen von umgestürzten Bäumen. Sie sind seit sieben Jahren Teil des Alarmplans der südböhmischen Region, und wenn der Ort oder die Art des Einsatzes es erfordert, ruft die regionale Feuerwehrzentrale eine modern ausgestattete Einheit in Temelin hinzu.

Im Kraftwerk greifen die örtlichen Feuerwehrleute vor allem präventiv ein. Seit dem Jahr 2017 sind die Feuerwehrleute von Temelín Teil des Alarmplans der Region Südböhmen. Wenn die Situation es erfordert, greifen sie im Rahmen des Integrierten Rettungssystems der Tschechischen Republik und in der Nähe des Kraftwerks ein. Allein im letzten Jahr haben sie achtundzwanzig Mal die Grenzen ihres Geländes verlassen. Dabei handelte es sich hauptsächlich um technische Eingriffe im Zusammenhang mit umstürzenden Bäumen auf Gebäude oder Straßen, um Hilfe bei Verkehrsunfällen oder sogar um die Brandbekämpfung.

"Es ist für alle besser, wenn solche Eingriffe nicht nötig sind. Wir sind jedoch froh, dass wir unserer Umgebung auf diese Weise helfen können", sagte Petr Mestan, Direktor für die Sicherheit von Kernkraftwerken bei der Firma CEZ. Im Gegenteil: Feuerwehrleute greifen präventiv am Kraftwerk ein. Sie beaufsichtigt insbesondere Arbeiten im Zusammenhang mit Brandgefahr wie Schweißarbeiten, Arbeiten an Turbinen, Generatoren oder Transformatoren. Im vergangenen Jahr halfen lokale Feuerwehrleute auf diese Weise bei 1709 Arbeiten. Auf dem Kraftwerksgelände mussten sie sich voriges Jahr nicht mit dem Brand selbst auseinandersetzen. Neben der Brandaufsicht leisten sie regelmäßig technische Hilfeleistung. Dazu gehören zum Beispiel die präventive Messung von gefährlichen Gaskonzentrationen, die Rettung von Personen, die in Aufzügen festsitzen, das Sichern von Personen in geschlossenen Räumen oder die Hilfestellung bei Arbeiten in der Höhe.

"Im vergangenen Jahr haben wir in diesem Bereich 962 Einsätze verzeichnet", sagte Martin Novotny, Chef der Feuerwehr von Temelin. Die Feuerwehr-Einheit Temelin besteht aus achtzig Feuerwehrleuten. Vier Schichten wechseln sich alle zwölf Stunden ab. Sie verfügen über vier Tankwagen und Spezialausrüstung für den Einsatz bei Naturkatastrophen. Zur Ausstattung gehören auch modernste Atemschutzgeräte, spezielle Chemikalienschutzanzüge oder Strahlungswärmeanzüge.

Die Fahrzeit im Kraftwerksbereich beträgt vier Minuten. Auf Ersuchen des Einsatz- und Informationszentrums der Feuerwehr der Region Südböhmen helfen sie auch außerhalb des Kraftwerksgeländes. In diesen Fällen muss immer die Vorgabe für eine Mindestanzahl von Personen und Geräten eingehalten werden, die so anwesend sein müssen, dass der Brandschutz des Kernkraftwerks nicht gefährdet wird.
Autor: Sprecher des Kernkraftwerks Temelín -Marek Svitak
/gr/



Im Atomkraftwerk Dukovany wurde die geplante Blockabstellung beendet
7.3.2025 Pravo Seite 12 CTK

Im Atomkraftwerk Dukovany wurde gestern die geplante Abstellung des vierten Blocks beendet, die mit dem Austausch eines Teil des Kernbrennstoffs verbunden war und die am 24.Dezember 2024 gestartet wurde.
Die Leistung des vierten Reaktorblocks wird sich nach dieser Blockabstellung auch von den ursprünglichen 500 auch die heutigen 512 MW erhöhen. Bei den restlichen drei Dukovany – Blöcken wurde die Leistung bereits erhöht.
Die Gesamtstromproduktion des Atomkrftwerkes wird sich bis um 350.000 MWh pro Jahr erhöhen-
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien zur Kernkraft vom 10.3.2025:


Industrieminister Vlcek: Die Koreaner sollen klar sagen, wie sie tschechische Unternehmen in den Dukovany-Ausbau einbinden wollen

Zuzana Kubatova
Seznam Zpravy
8.3.2025

Interview mit Industrieminister Lukas Vlcek

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... cas-271390

Die Unterzeichnung wichtiger Verträge über den Bau von neuen Kernkraftwerksblöcken zwischen dem Staat und der CEZ-Gruppe hat sich um zwei Monate verzögert. Dies gefährdet jedoch nicht den Zeitplan für den Bau neuer Blöcke in Dukovany, versichert Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek in einem Interview mit der SZ Byznys.

Der Termin für den scharfen Start des größten öffentlichen Auftrags in der Tschechischen Republik rückt näher. Laut Regierungsversprechen soll der Vertrag über die Lieferung neuer Atomblöcke für Dukovany bis Ende März zwischen dem Investor, dem Energiekonzern CEZ, und dem koreanischen Unternehmen KHNP unterzeichnet werden.

Aber auch die wichtigsten Verträge zwischen dem Investor CEZ und dem Staat, der das Projekt finanziert, sollten bis Ende dieses Monats unterzeichnet werden. Doch der Zeitplan ist wackelig.

Wie die Website oEnergetice.cz vor einer Woche berichtete, wurde die verbindliche Frist für die Unterzeichnung von zwei wichtigen Verträgen zwischen CEZ und dem Ministerium für Industrie und Handel von Ende März auf Ende Mai verschoben. Die Verschiebung betrifft den so genannten zweiten Umsetzungsvertrag, in dem die gegenseitigen Verpflichtungen und Beziehungen zwischen dem Staat und CEZ bei der Umsetzung des Projekts festgelegt werden. Und auch den Vertrag über den Kauf von Strom aus den neuen Kraftwerksblöcken.

Darüber hinaus hat das Amt für Wettbewerbsschutz UOHS noch immer keine endgültige Entscheidung über die Beschwerde des erfolglosen Bieters für den Bau der Dukovany-Reaktoren - der französischen EDF - getroffen. Die Europäische Kommission prüft ebenfalls die EDF- Einwände gegen das Ausschreibungsverfahren.

Laut dem Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek dürften diese Verzögerungen jedoch den Zeitplan für den Dukovany-Ausbau nicht beeinträchtigen. "Das Projekt läuft wie geplant. Wir haben gesagt, dass wir etwas Zeit brauchen, um die Dinge zwischen dem Staat und CEZ zu klären. Die Verträge sind wirklich sehr kompliziert. Die Regierung hat letzte Woche nur eine technische Änderung genehmigt, die den Termin auf Ende Mai verschiebt", sagte Vlcek in einem Interview mit SZ Byznys.

-Frage: Bedeutet das, dass CEZ, auch wenn es keine klaren Beziehungen zwischen dem Staat und CEZ gibt, bis Ende März einen verbindlichen Auftrag für Kernreaktoren mit KHNP unterzeichnen kann, wie die Regierung versprochen hat?

-Vlcek: Ich habe heute keine Informationen, dass dies nicht der Fall sein solltr. Die Verhandlungen zwischen dem CEZ-Team und dem koreanischen Team finden fast täglich statt. Ich selbst und mein Team haben Südkorea vor 14 Tagen besucht. In der vergangenen Woche fanden weitere Verhandlungen statt, die hauptsächlich die Beteiligung der tschechischen Industrie betrafen.

Aber diese Verträge sind wirklich sehr, sehr kompliziert, mit vielen Dutzenden, wenn nicht Hunderten von Seiten. Nicht nur bei der Preisgestaltung, sondern auch bei der Terminplanung, den Vertragsstrafen und Garantien muss jedes Detail geklärt werden.

-Frage: Aber kann es sich CEZ leisten, einen Auftrag für neue Blöcke zu unterzeichnen, wenn es keine vertraglich garantierte Aufteilung der Verantwortlichkeiten, Haftungen und Verpflichtungen mit dem Staat hat? Und wird es keinen Vertrag über die Bedingungen für die Stromabnahme haben? Verträge sind der Schlüssel zum Investorenrisiko und zur künftigen Wirtschaftlichkeit neuer Blöcke.

-Vlcek: Sie können unterzeichnet werden. Wir kennen die Wirtschaftlichkeit dieser Ressourcen, sie wird durch die Ausschreibung selbst, durch das Nachfrageverfahren selbst bestimmt. Ein Teil der Bewertung ist die Frage des Preises, des Zeitplans und der Qualität bzw. die Umrechnung in den Preis pro erzeugter Megawattstunde.

Ende des letzten Jahres hat die tschechische Regierung das Investoren- und Finanzierungsmodell für den Bau neuer Blöcke genehmigt, aber leider kann ich dazu jetzt noch nichts Genaueres sagen, und wir werden es in den nächsten Wochen oder Monaten der Öffentlichkeit vorstellen. Auf jeden Fall hat dies keinen Einfluss auf die tatsächliche Unterzeichnung des Liefervertrags zwischen den Konzernen KHNP und CEZ.

Verhandlungen in Brüssel

-Frage: Das noch nicht veröffentlichte Finanz- und Investorenmodell für den Bau der neuen Blöcke, das von der Regierung vor Weihnachten genehmigt wurde, gilt auch für den ersten Reaktor in Dukovany? Und das, obwohl dieses Modell bereits genehmigt und der Europäischen Kommission notifiziert wurde?

-Vlcek: Wir streben ein 2+2-Modell an, d.h. den Bau von zwei Blöcken in Dukovany mit einer Option für zwei Blöcke in Temelín. Unsere Arbeit im Zusammenhang mit der Notifizierung durch die Europäische Kommission wird auf dieser Grundlage erfolgen. Die Verhandlungen, die wir mit der Europäischen Kommission führen, befinden sich noch in der Arbeitsphase. Wir werden diese Dinge bekannt geben, sobald wir der Unterzeichnung des Liefervertrags mit KHNP näher kommen.

-Frage: Bedeutet dies, dass die fast zweijährigen Verhandlungen in Brüssel über die Notifizierung von Block 1 unter den Tisch gefallen sind? Fangen Sie bei der Europäischen Kommission bei Null an?

-Vlcek: Die Tatsache, dass wir das Projekt auf zwei Blöcke, oder 2+2 Blöcke, ausweiten, aber derzeit nur für einen Block eine Notifizierung haben, ist natürlich kein verlorener Fall. Es wurde viel Energie in die Notifizierung des ersten Blocks gesteckt, es wurde viel verhandelt. Jetzt haben wir die Arbeit auf zwei Blöcke umgestellt. Aber wir bauen auf dem auf, was wir im Notifizierungsverfahren bereits getan haben.

-Frage: CEZ hat jedoch mehrfach betont, dass das für den ersten Block genehmigte Finanz- und Investorenmodell nicht auf die anderen Reaktoren übertragen werden kann.

-Vlcek: Natürlich müssen diese Dinge zusammenpassen, sei es das Investorenmodell, das Finanzierungsmodell oder die Notifizierung selbst. Die Arbeit, die meine Abteilung in Zusammenarbeit mit CEZ durchführt, passt zusammen. Aber diese Dinge sind vertraulich, so dass ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich zum Finanzierungsmodell und zum Investorenmodell äußern kann.

-Frage: Das verstehe ich. Schauen wir uns ein anderes Thema an, das derzeit diskutiert wird, nämlich das Atomprojekt. Die tschechische Industrie hofft, vor der Unterzeichnung des Vertrags mit KHNP über einen vertraglich gesicherten inländischen Anteil am Gesamtvertrag zu verfügen. Wie sieht es mit der Möglichkeit von Garantien für tschechische Lieferungen aus?

-Vlcek: Persönlich halte ich das für sehr gut. Ich komme gerade aus dem Wirtschaftsausschuss des Unterhauses, wo eine weitere Verhandlungsrunde zwischen dem koreanischen Team, Vertretern der tschechischen Industrie, der tschechischen politischen Vertretung und Vertretern von CEZ läuft. Wir versuchen, das endgültige Ziel zu erreichen, das wir uns in diesen einzelnen Schritten gesetzt haben.

Garantien für tschechische Unternehmen

-Frage: Bedeutet das, dass bis zu 60 Prozent der Lieferungen aus Tschechien kommen werden?

-Vlcek: Ja, rs bedeutet bis zu 60 Prozent des tschechischen Anteils. Eine meiner Forderungen an KHNP ist, dass transparent beschrieben wird, wie 60 Prozent tschechische Industrie beteiligt sein werden, obwohl dies nicht Teil der ursprünglichen Ausschreibung war. Gleichzeitig möchte ich auch gewisse Garantien, wie der tschechischen Industrie eine Beteiligung von mindestens rund 30 Prozent garantiert wird, bevor der Liefervertrag unterzeichnet wird.

Es gab ein wichtiges Treffen zu diesem Thema in Korea, und wir wissen, dass das koreanische Team über Verfahren verfügt, die sicherstellen, dass beispielsweise die gesamte Turbinenhalle und nicht nur die Konstruktionstechnik in der Tschechischen Republik hergestellt wird. Wir haben bereits berechnet, dass dies etwa 20 Prozent des Auftrags ausmacht.

Wenn wir dazu noch andere Aktivitäten der letzten Jahre zählen, Investitionen in der Region Trebic in die Verkehrsinfrastruktur, zukünftige Investitionen in den Wohnungsbau, in die Schul- oder Sportinfrastruktur und so weiter, dann ist die tschechische Industrie an diesen nachgelagerten Bauten fast zu 100 Prozent beteiligt. Und darauf zielen die nächsten Schritte ab, die mein Team in Zusammenarbeit mit CEZ unternimmt.

-Frage: Die Turbine selbst soll vom Pilsener Werk der koreanischen Doosan-Gruppe geliefert werden. Wie sieht es mit dem Bau des Kraftwerks aus? Die unterlegene Firma EDF hat für den Fall, dass sie die Ausschreibung gewinnt, bereits letztes Jahr einen Vertrag zwischen ihrem einzigen Bauunternehmen und der tschechischen Metrostav für den Bau von Dukovany unterzeichnet. Was ist mit den Koreanern?

-Vlcek: Ich würde mir keine Sorgen machen, dass die Bauarbeiten nicht von tschechischen Unternehmen durchgeführt werden. Es ist in vielen Fällen fast unmöglich, bestimmte Lieferungen und Materialien von Korea nach Tschechien zu transportieren.

Ich denke, tschechische Unternehmen sollten sich keine Sorgen machen, dass sie nicht an dem Projekt beteiligt werden. Wir wissen, dass die Koreaner mit rund 200 Unternehmen aus der Tschechischen Republik verhandeln, mehr als 80 Memoranden wurden unterzeichnet, und viele davon werden in andere Vertragsdokumente miteinbezogen. Von Seiten der Konstruktionsbüros werden zum Beispiel nur tschechische Firmen angefragt, nach meinen Informationen sechs Büros.

Der Druck zur Beteiligung der tschechischen Industrie ist von unserer Seite aus wirklich sehr stark. Wir können sehen, dass die Koreaner das wirklich nicht unterschätzen wollen. Was sie versprochen haben - und ich wiederhole, das war nicht Teil der ursprünglichen Ausschreibung -, wollen sie auch halten. Sie sehen auch ein gewisses Potenzial für den Eintritt in andere europäische Märkte. Ich habe bei diesen Verhandlungen wirklich den Eindruck, dass es ihnen ernst ist. Aber ich selbst möchte, dass diese Garantien auf den Tisch kommen.

-Frage: In welcher Form sollten sie auf den Tisch gelegt werden?

-Vlcek: Sicherlich nicht in Form von Memoranden. Es muss sich um vertragliche Beziehungen handeln, die ein höheres rechtliches Gewicht haben. Wie ich schon sagte, sind wir zumindest in der Turbinenhalle, wir sind in den Konstruktionsbüros. Ich sehe Verhandlungen mit Unternehmen aus dem Maschinenbau, mit Lieferanten von Pumpen, mit Lieferanten von elektrischen Komponenten. Ich denke, hier kommen wir dem Ziel, das wir uns gesetzt haben, wirklich näher. Gleichzeitig stellt es aber auch erhebliche Anforderungen an die Unternehmen selbst.

Diese Aufträge werden nicht von alleine auf dem Silbertablett fallen. Wir befinden uns in einem europäischen Binnenmarkt, und der Wettbewerb ist natürlich groß. Es ist unsere Pflicht, den tschechischen Unternehmen die Tür weit zu öffnen, und dann müssen sie natürlich selber zeigen, dass sie gute Arbeit leisten können.

-Frage: Und dass sie den Auftrag nicht verteuern, was passieren könnte, wenn die Lieferanten das Gefühl haben, dass sie keine Konkurrenz haben, richtig?

-Vlcek: Sie haben Recht. Der Hauptparameter des Wettbewerbs war der Preis. Wir können keine Maßnahmen ergreifen, die den Preis erhöhen und damit logischerweise den Energiepreis in der Tschechischen Republik verteuern.

Subventionen für die Kernenergie?

-Frage: Die Europäische Kommission hat den Aktionsplan für erschwingliche Energie und das Abkommen über eine saubere Industrie veröffentlicht, ein Konzept für die weitere Entwicklung des EU-Energiesektors. Einer der neuen Trends, die sich darin abzeichnen, ist die Technologieneutralität. Bedeutet das, dass die EU die Entwicklung der kohlenstoffarmen Kernenergie in gleicher Weise unterstützen wird wie die erneuerbaren Energien?

-Vlcek: Ja, so habe ich es verstanden. Ich denke, das ist eine gute Nachricht für die Kernenergie. Wir können von einer Renaissance in Europa sprechen. Wir sehen das Interesse anderer Mitgliedstaaten, wir sehen, dass die Kernenergie einen neuen Aufschwung erlebt.

-Frage: Könnten also Projekte im Bereich der Kernenergie aus den Erlösen der Emissionszertifikate subventioniert werden, wie dies bei anderen emissionsarmen Technologien, wie Solar- und Windkraftanlagen oder Speicheranlagen, der Fall ist?

-Vlcek: Wir sollten hier nicht zu weit vorpreschen. Die Europäische Kommission hat eine Reihe von Prioritäten gesetzt, aber wie diese in die Realität umgesetzt werden, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... cas-271390
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Vlcek: Tschechische Republik hat bereits mindestens 20 % der Lieferungen am Dukovany-Projekt für tschechische Unternehmen gesichert
8.3.2025
Ceske noviny CTK


Prag - Die Tschechische Republik hat laut dem Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek (STAN) bereits mindestens 20 Prozent der Lieferungen für tschechische Unternehmen beim Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany gesichert. Das koreanische Unternehmen KHNP, das die Ausschreibung gewonnen hat, soll die Turbinenhalle samt Technologie in Tschechien produzieren lassen. Dies sagte Vlcek in der TV-Sendung "Woche in der Politik" des tschechischen Fernsehens.

Dem Minister zufolge versucht die tschechische Seite, eine 60-prozentige Beteiligung der tschechischen Industrie auszuhandeln, und möchte vor der Unterzeichnung des so genannten EPC-Vertrags (schlüsselfertiger Technologievertrag vom Entwurf über die Produktion, Installation, Inbetriebnahme und anschließende Wartung) von der koreanischen Seite die Zusicherung erhalten, dass tschechische Lieferanten an mindestens 30 Prozent des Vertrags beteiligt sein werden.

"Wenn ich auf die Ergebnisse unserer Verhandlungen der letzten Wochen zurückgreife, haben wir heute sehr relevante Informationen, dass KHNP beispielsweise das gesamte Maschinenhaus einschließlich der Technik in der Tschechischen Republik herstellen soll. Das allein macht etwa 20 Prozent der Beteiligung aus", sagte Vlcek gegenüber dem Tschechischen Fernsehens.

Er bestätigte auch, dass der Vertrag mit KHNP bis Ende März abgeschlossen werden soll. Ende Februar sagten Vertreter der Firma KHNP auf der tschechisch-koreanischen Nuklearindustriekonferenz in Prag, dass das Unternehmen weiterhin mit einer 60-prozentigen Beteiligung tschechischer Zulieferer am Bau der neuen Aromblöcke in Dukovany rechnet. Die tschechischen Firmen sollten diesen Anteil bis zum Jahr 2039 erreichen, wann die beiden kommenden Reaktoren in Dukovany fertiggestellt sein sollen. In den letzten Wochen haben Vertreter der tschechischen Industrie Bedenken geäußert, ob dieses Ziel wirklich erreicht werden kann, da es noch keine verbindlichen Kooperationsvereinbarungen gibt.


"Seit der Auswahl von KHNP haben wir versucht, Vorschläge für die Lokalisierung von Zulieferern entsprechend den Anforderungen der tschechischen Regierung und der Regionen auszuarbeiten", sagte Chu Ho-wang, Präsident des koreanischen Unternehmens, im Februar. Ihm zufolge ist bereits praktisch entschieden, dass Doosan Skoda Power aus Pilsen der Lieferant der Turbine für den Block in Dukovany sein soll. Gleichzeitig räumte er aber auch die Möglichkeit ein, dass das Unternehmen die gesamte Turbinenhalle liefert. "Wir ziehen das jetzt sehr ernsthaft in Betracht", sagte er.

KHNP hatte sich im vergangenen Jahr bei einer tschechischen Ausschreibung für neue Kernkraftwerksblöcke durchgesetzt und wurde von der Regierung gegenüber EDF und Westinghouse bevorzugt. Der erste Block in Dukovany soll im Jahr 2036 fertig gestellt werden. Die CEZ-Gruppe, die für die Ausschreibung verantwortlich ist, verhandelt nun mit KHNP über den endgültigen Vertrag für das Projekt. Vlcek erörterte im vergangenen Monat die Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau der Reaktoren in Südkorea.

Der Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik wird voraussichtlich der größte inländische Auftrag in der Geschichte sein. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren in Dukovany belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. In den nächsten drei bis fünf Jahren sollte CEZ jedoch auch mit den Koreanern über eine Option für den Bau von zwei weiteren Blöcken in Temelin verhandeln, so die Entscheidung der Regierung.
Quelle:
https://www.ceskenoviny.cz/zpravy/2644472
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Wird Dukovany zu einem Verlust für die Tschechische Republik?
Kommentar von
Lukas Kovanda
9. 3. 2025. Faei.cz

Das südkoreanische Unternehmen KHNP, das das Kernkraftwerk Dukovany ausbauen will, erklärt nun, dass tschechische Unternehmen mindestens ein Fünftel der Lieferungen übernehmen würden. Dies geht aus den Worten von Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek vom Samstag hervor.

Die Garantie einer nur 20-prozentigen Beteiligung tschechischer Unternehmen am Bau der neuen Kernkraftwerksblöcke entspricht jedoch nur einem Drittel des Anteils, mit dem das koreanische Unternehmen KHNP zu dem Zeitpunkt operierte, als die Ausschreibung noch nicht abgeschlossen war. Nur 20 Prozent wären deswegen ein Verlust für die Tschechische Republik.

Außerdem hat KHNP nicht nur versprochen, tschechische Unternehmen an mindestens 60 Prozent des Dukovany-Ausbaus zu beteiligen, sondern auch an seinen anderen europäischen Projekten. Aber das war letztes Jahr... und, wie der Klassiker sagt, wo ist der Schnee vom letzten Jahr.

In diesem Jahr gibt es zahlreiche Anzeichen dafür, dass sich die beiden Seiten im Rahmen des bedeutenden Übereinkommens zwischen Südkorea und dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse vom Januar den Weltmarkt "aufgeteilt" haben. KHNP und seine Muttergesellschaft KEPCO haben mit der amerikanischen Seite vereinbart, alle Rechtsstreitigkeiten beizulegen. Die Amerikaner machen den Südkoreanern also nicht mehr das Recht streitig, die von ihnen im Rahmen der tschechischen Ausschreibung angebotene Technologie zu nutzen.

Gleichzeitig hat sich KHNP Ende Januar aus der Ausschreibung für den Bau der neuen Atomblöcke im slowenischen Kraftwerk Krsko zurückgezogen. Damit sind nur noch die französischen Unternehmen EDF und Westinghouse im Rennen.

Nur einen Monat zuvor, im Dezember 2024, zog sich KHNP aus der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke im schwedischen Ringhals zurück. Die verbleibenden Bieter sind dieselben wie im slowenischen Fall: EDF und Westinghouse.

Die Südkoreaner können sich also aus den europäischen Projekten zurückziehen, um die Chancen von Westinghouse zu erhöhen, für das sie dann als Sublieferer wirken würden. Außereuropäische, z. B. asiatische Projekte werden durch KHNP  weiter entwickelt. In Dukovany könnten sie auch den Anteil von Westinghouse an den Unteraufträgen erhöhen, zum Nachteil der tschechischen Lieferanten.

Allerdings könnte die südkoreanische Seite auch versuchen, sich bei der US-Regierung von Präsident Donald Trump beliebt zu machen. In einer Rede vor dem Kongress in dieser Woche kritisierte Trump Südkorea scharf, weil es angeblich einen viermal höheren Durchschnittszoll auf seine Importe erhebt als die Vereinigten Staaten.

Sollten sich die Südkoreaner tatsächlich im Rahmen des Deals mit den Amerikanern aus ihren europäischen Projekten zurückziehen, schwinden die Chancen tschechischer Unternehmen, sich an diesen Projekten zu beteiligen, in jedem Fall. Dabei ist dies genau die Art von Zusammenarbeit, die die südkoreanische Seite letztes Jahr versprochen hat.

Dies wirft die durchaus berechtigte Frage auf, ob die Beteiligung tschechischer Unternehmen an europäischen Projekten möglicherweise deutlich höher ausfallen könnte, wenn das Projekt des Dukovany-Ausbaus von der französischen EDF realisiert würde, die bekanntlich an der Spitze einer gewissen Renaissance der europäischen Kernenergie stehen soll.

Wenn die erwähnte "Entflechtung" Teil der erwähnten Vereinbarung zwischen der südkoreanischen und der amerikanischen Seite ist, bedeutet dies, dass Dukovany ein einzigartiges Projekt unter südkoreanischer Leitung in Europa bleiben könnte. Die südkoreanische Nukleartechnologie würde also  auf dem alten Kontinent nur gerade in der Tschechischen Republik zum Einsatz kommen. Die neuen Dukovany-Blöcke wären also technologisch gesehen in Europa etwas isoliert.

Das ist natürlich eine schlechte Nachricht für die tschechische Industrie. Wenn die Südkoreaner andere europäische Projekte an andere vergeben, müssen die tschechischen Auftragnehmer vergessen, dass sie sich nicht nur am Bau der neuen Dukovany-Blöcke, sondern auch an anderen europäischen Projekten der Firma KHNP beteiligen könnten.


Bei dem einzigen europäischen Kraftwerksblock, dem in Dukovany, werden sich die Südkoreaner umso eher selbst versorgen, ohne auf dem alten Kontinent größere Wurzeln zu schlagen und eine solide Lieferkette aufzubauen. Damit sinken auch die Chancen, dass die tschechische Industrie die versprochene 60-prozentige Beteiligung an der Realisierung der neuen Dukovany-Blöcke erreicht.

Es besteht die Gefahr, dass die tschechische Industrie, darunter natürlich auch die Nuklearindustrie, keine Chance bekommen wird, ihr Know-how bei der Umsetzung anderer europäischer Projekte unter südkoreanischer Regie zu entwickeln. Langfristig wird also das Know-how der tschechischen Nuklearlieferanten abnehmen, was die Wartung und Instandhaltung der bestehenden Nuklearanlagen in der Tschechischen Republik in Zukunft verteuern wird, da sie von ausländischen Spezialisten durchgeführt werden müssen.

Unter dem Strich wird die Tschechische Republik Hunderte von Milliarden Kronen für die neuen Dukovany-Blöcke bezahlen, ohne dass die dafür aufgewendeten Mittel einen zufriedenstellenden Multiplikatoreffekt in der heimischen Industrie haben.

Der Autor ist Chefökonom der Trinity Bank

Quelle:
https://faei.cz/stanou-se-dukovany-prohrou-ceska/
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Temeliner Feuerwehrleute helfen auch außerhalb des AKW-Geländes
8.3.2025 Ceskobudejovicky denik ks Seite 24


Temelín – Im vergangenen Jahr griff die Feuerwehr von Temelín fast dreißig Mal in der Nähe des Kraftwerks ein. Dies geschah vor allem bei Verkehrsunfällen oder beim Roden von umgestürzten Bäumen. Seit dem Jahr 2017 ist die Temeliner Feuerwehr Teil des Alarmplans der südböhischen Region, und wenn es der Ort oder die Art des Einsatzes erfordert, ruft die regionale Feuerwehrleitstelle eine modern ausgestattete Feuerwehr-Einheit in Temelín hinzu. Im Kraftwerk greifen die örtlichen Feuerwehrleute vor allem präventiv ein.

Letztes Jahr haben sie achtundzwanzig Mal die Grenzen des AKW-Gebiets verlassen.
Im Kraftwerk beaufsichtigen die Feuerwehrleute Arbeiten, die mit der Brandgefahr verbunden sind, wie z. B. Schweißarbeiten, Arbeiten an der Turbine, dem Generator oder den Transformatoren. Im vergangenen Jahr halfen sie bei 1709 Arbeiten. Einmal auf dem Kraftwerksgelände mussten sie sich nicht mit dem Brand selbst auseinandersetzen.

Neben der Brandaufsicht leisten sie technische Hilfe. Dazu gehören zum Beispiel die präventive Messung gefährlicher Gaskonzentrationen, die Befreiung von in Aufzügen festsitzenden Personen, das Sichern von Personen in geschlossenen Räumen oder die Hilfestellung bei Arbeiten in der Höhe.

Foto - Mit Hilfe einer speziellen Plattform können die Feuerwehrleute von Temelín eine Höhe von vierzig Metern erreichen.
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Milliardäre kaufen CEZ-Aktien. Ist es eine gute Idee, ihnen zu folgen?
10.03.2025 Hospodarske noviny (HN) Patrik Salat Seite 13


Die Aktienmärkte
Zu den bedeutenden Aktionären des Energieunternehmens CEZ ist ein weiterer Name hinzugekommen. Der Geschäftsmann Tomas Kanka kaufte über eine zypriotische Gesellschaft mehr als fünf Millionen Aktien für rund 5,6 Milliarden. Nach zwei Jahren ist damit ein neuer Name in die Reihe der qualifizierten Aktionäre, d. h. derjenigen, die mindestens ein Prozent der Aktien besitzen, aufgenommen worden. Zu den Minderheitsaktionären des Unternehmens, an dem der tschechische Staat mit rund 70 Prozent beteiligt ist, gehören beispielsweise die US-Investmentgesellschaft BlackRock, der Milliardär Pavel Tykac sowie die Geschäftsleute Pavel Nesetřil und Michal Snobr.

In den sozialen Medien weckte der große Kauf von Aktien des größten Energieunternehmens in der Tschechischen Republik, über den zuerst die Wirtschaftswebsite E15 berichtete, das Interesse der Anleger, und einige beschlossen, dass es für sie an der Zeit sei, CEZ-Wertpapiere zu kaufen. Die Aktien werden derzeit an der Börse zu mehr als 1.000 CZK gehandelt und schlossen am Freitag bei 1.031 CZK. Es stellt sich daher die Frage, ob es sinnvoll ist, CEZ-Papiere zum aktuellen Kurs zu betrachten.

Einer derjenigen, die sich kürzlich zum Kauf von CEZ-Aktien entschlossen haben, ist Jaroslav Sura. Der bekannte tschechische Investor hat einen Teil seines Kapitals aus den USA abgezogen, wo er die Aktienmärkte für teuer hielt, und sich auf CEZ konzentriert. ra„Es ist keine Spekulation, aber ist ist nicht einmal eine langfristige Investition, weil niemand weiß, wohin die CEZ-Anleger in drei Jahre geratnn werden". Er verweist damit auf die Ungewissheit über die Zukunft des Energieunternehmens, die durch den Vorsitzenden der stärksten Oppositionspartei, Andrej Babis von der Bewegung ANO 2011, noch verstärkt wurde. Letztes Jahr erklärte er nämlich, dass er die Firma CEZ verstaatlichen würde, wenn er regieren würde.

Einer der Gründe, warum Sura sich zum Kauf der Aktien entschloss, war die bereits erwähnte große Investition des Geschäftsmanns Tomas Kanka, über den die Websites e15. cz, Kurzy. cz und Nutzer in sozialen Netzwerken spekulieren, dass er für einen viel größeren Akteur einkauft, einen der reichsten Tschechen, für Pavel Tykac. "Aber das allein würde nicht ausreichen. Meiner Meinung nach ist CEZ ein interessanter Titel mit einem hohen Cashflow, der eine ziemlich solide Dividende abwerfen kann. Da die Sondersteuer wegfällt, kann die Dividende meiner Meinung nach höher ausfallen", erklärte Jaroslav Sura seinen Schritt gegenüber der Zeitung HN.

Für das Jahr 2023 zahlte CEZ mehr als 30 Mrd. CZK an Windfall-Tax, einer Steuer auf unvorhergesehene Gewinne, die vom Staat im Zusammenhang mit der Energiekrise eingeführt wurde. Einen ähnlichen Betrag musste das Unternehmen auch im vergangenen Jahr zahlen. CEZ wird diese Steuer auch noch für dieses Jahr zahlen müssen. "Die positive Stimmung für die Aktie lässt sich dadurch erklären, dass sich die Anleger teilweise bereits auf das Ende der Windfall Tax freuen, die jedoch noch dieses Jahr einen erheblichen Teil der Gewinne von CEZ auffressen wird", so XTB-Analyst Tomas Cverna gegenüber HN.

Anfang Januar durchbrachen die CEZ-Papiere erneut die psychologische Schwelle von 1.000 CZK pro Aktie, als der Wert am zweiten Handelstag des Jahres 2025 um mehr als 3,8 Prozent stieg. So hoch stand die Aktie zuletzt im November 2023. Im Januar war CEZ der meistgehandelte Titel an der Prager Börse. Das Handelsvolumen an der Börse lässt jedoch nicht darauf schließen, dass der Titel stärker gehandelt wird als in den Vorjahren. Sowohl im Januar 2024 als auch 2023 war das Handelsvolumen der CEZ-Aktien höher.

Eine große Anzahl von Analysten hat ein Kursziel für die CEZ-Aktie von unter 1.000 CZK pro Aktie. Darüber hinaus haben einige von ihnen ihre Empfehlungen in den letzten Wochen angepasst. So senkte Wood & Company im Februar sein Kursziel für die CEZ-Aktie von 868 CZK auf 823 CZK und empfahl, die Aktie zu verkaufen. Nach Ansicht von Wood & Company könnte der Wert der Aktie um etwa ein Fünftel sinken. Die Fio banka hat ein Kursziel von 834 CZK für den Energietitel. "Ich sehe nicht, dass die CEZ-Aktie derzeit mit einem Abschlag gegenüber dem Energiesektor gehandelt wird. Ich glaube also nicht, dass sie im Moment auf einem wirklich attraktiven Niveau sind", sagte Jan Raska, Analyst der Fio banka, gegenüber der Zeitung HN. "Meiner Meinung nach ist der steigende Preis eher auf Spekulationen über einen möglichen zukünftigen Aktienrückkauf oder eine andere Form der Umstrukturierung von CEZ zurückzuführen als auf die Fundamentaldaten", fügt er hinzu.

Patria Finance hatte einen höheren Preis für CEZ-Aktien angesetzt. Doch ihr Kursziel von 931 ist laut Petr Milata, einem Sprecher der CSOB-Gruppe, nicht mehr aktuell, da es zum Beispiel die Akquisition im letzten Jahr nicht berücksichtigt, als CEZ eine Mehrheitsbeteiligung an GasNet, dem größten Betreiber von Gasverteilungsinfrastruktur in der Tschechischen Republik, erwarb.

Die J&T Bank ist im Fall der CEZ-Aktie am optimistischsten und hat ein Kursziel von über 1.000 CZK pro Aktie. Allerdings hat J&T-Analyst Milan Lavicka seine Empfehlung vor einigen Tagen von Kaufen auf Halten geändert. Nach Ansicht von Radim Dohnal von Capitalinked ist sogar der aktuelle Kurs der CEZ-Aktie attraktiv. Allerdings gibt es Risiken, die sich in Zukunft negativ auf den Wert der CEZ-Papiere auswirken könnten. Dazu gehört zum Beispiel ein Rückgang der Strompreise.

"Ein solcher Rückgang würde die Rentabilität von CEZ erheblich beeinträchtigen. Ein Hauptrisiko für die Strompreise wäre die Rückkehr von russischem Gas nach Mitteleuropa. Der Strompreis hängt zunehmend von den erneuerbaren Energien, den Gaspreisen ab und und immer weniger von dem Preis der Emissionszertifikate ab,“ so Dohnal und denkt über die Motivation des neuen, qualifizierten CEZ-Kleinaktionären nach.
"Die Oligarchen haben wahrscheinlich das Gefühl, dass der Staat den Fehler machen wird, einen Teil der Firma CEZ zu einem höheren Preis zu verstaatlichen. Und sie wollen dabei sein. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es keine Verstaatlichung geben wird und dass eine solche Operation auch keinen Vorteil für neue Kernkraftwerke, ihre Lieferanten, den Staat oder die Verbraucher bringen wird", fügt er hinzu.

Das halbstaatliche Unternehmen CEZ wird am Donnerstag, den 13. März, seine Ergebnisse für das vergangene Jahr vorlegen. So erwartet die Komercni banka (Kommerzbank) für das gesamte vergangene Jahr einen Nettogewinn von mehr als 30 Mrd. CZK und ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 131 Mrd. Kronen. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen ein EBITDA von 124,8 Mrd. Kronen und einen Nettogewinn von 34,8 Mrd. Kronen. Für das Jahr 2025 erwartet die Komerční banka ein EBITDA von 120 Mrd. Kronen und einen Nettogewinn von 24,4 Mrd. Kronen.
/gr/



Italiens Rückkehr zur Kernkraft: Schlüsselgesetz der italienischen Regierung verabschiedet
7.3.2025 oenergetice.cz
Autor: Jan Budín

Italiens Regierung hat letzte Woche am Freitag ein Gesetz verabschiedet, das das Land weniger als 40 Jahre nach dem in einem Referendum beschlossenen Ausstieg aus dem damaligen Atomprogramm zur Rückkehr zur Kernkraft bewegt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnete das Gesetz als einen wichtigen Schritt in Richtung Energiesicherheit und Autarkie des Landes.

Das Gesetz, das noch vom italienischen Parlament gebilligt werden muss, gibt der Regierung das Mandat, die für die Wiederaufnahme der Nutzung der Kernenergie erforderlichen spezifischen Rechtsvorschriften zu erlassen. Energieminister Gilberto Pichetto Fratin wurde von Reuters mit den Worten zitiert, er rechne damit, dass der Prozess bis Ende 2027 abgeschlossen sein werde.

"Die Regierung hat weitere wichtige Maßnahmen ergriffen, um saubere, sichere und billige Energie zu gewährleisten, um die Energiesicherheit und strategische Unabhängigkeit sicherzustellen", sagte Meloni.

Das Land strebt den Einsatz fortschrittlicher Kernreaktoren an. Mit einem Anteil von 11 % am Strommix sollen diese im Rahmen der Dekarbonisierung der Wirtschaft bis 2050 Einsparungen in Höhe von 17 Mrd. € bringen. Laut dem nationalen Klima- und Energieplan könnte der Anteil der Kernenergie bis zu 22 % erreichen.

Gegenwärtig stellen die wichtigste Stromquelle in Italien erdgasbefeuerte Kraftwerke. Im vergangenen Jahr entfielen auf sie 42,2 % der gesamten Stromerzeugung.

Quelle:
https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... covy-zakon
/gr/





Chinas Kernkraftwerk Lufeng beginnt offiziell mit dem Bau des nächsten Blocks
9.3.2025 oenergetice.cz
Autor:
Jiri Salavec

Der Bau eines weiteren 1.250-MW-Kernkraftwerksblocks im chinesischen Kraftwerk Lufeng hat begonnen. Die neue Anlage in der Provinz Guangdong ist der erste von vier CAP1000-Kernkraftwerksblöcken. Ein weiteres Paar von Hualong One Blöcken wird ab 2022 bzw. 2023 in Lufeng gebaut. Nach der Fertigstellung wird das Kraftwerk über 50 TWh Strom pro Jahr erzeugen.

Das chinesische Energieunternehmen China General Nuclear (CGN) gab bekannt, dass es am 24. Februar mit dem ersten Betonguss offiziell mit dem Bau des Reaktorblocks Lufeng 1 begonnen hat. Der neue CAP1000-Block, die chinesische Version des US-amerikanischen AP1000-Designs von Westinghouse, verfügt über eine Kapazität von 1 250 MW.

"Der heutige Tag markiert den offiziellen Start des Hauptprojekts für den Bau des Blocks und den vollständigen Beginn des Baus der beiden Blöcke der dritten Generation des Kernkraftwerks Guangdong Lufeng", informierte CGN in einer Pressemitteilung.

Insgesamt sollen vier CAP1000-Blöcke (Lufeng 1-4) und ein Paar Hualong One-Blöcke (Lufeng 5-6) im Kraftwerk gebaut werden. CGN begann im September 2022 mit dem Bau des fünften Blocks, gefolgt vom sechsten Block im August 2023. Nach den derzeitigen Plänen werden die AKW-Techniker die Blöcke voraussichtlich in den Jahren 2028 und 2029 in Betrieb nehmen.

Nach der Fertigstellung wird das Kraftwerk eine installierte Gesamtkapazität von 6,6 GW haben und nach Angaben von CGN jährlich etwa 52 TWh emissionsfreien Strom erzeugen.

Verzögerungen bei der Baugenehmigung...

Die ersten vier Blöcke des Kernkraftwerks Lufeng in der Provinz Guangdong wurden bereits 2014 von den Behörden genehmigt. Die Genehmigung vom Staatsrat für die ersten beiden Blöcke erfolgte jedoch erst nach zehn Jahren im August des letzten Jahres, während die Genehmigung für die zweiten beiden Blöcke noch aussteht.

In der Zwischenzeit hat der Staatsrat den Bau des fünften und sechsten Blocks im April 2022 genehmigt, so dass ihr Bau den Bau der ersten vier Blöcke überholt hat.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... siho-bloku
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 384
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Artikeln aus Tschechien zur Kernkraft vom 11.März 2025:

Haben die Koreaner bei der Dukovany-Ausschreibung die Wahrheit gesagt? Die Franzosen haben ihre Beschwerde bei der Antimonopolbehörde ergänzt
10.3.2025
Tschechischer Rundfunk

Nach Angaben des Tschechischen Rundfunks steht die jüngste Ergänzung der Beschwerde des französischen Unternehmens EDF gegen die Dukovany-Ausschreibung beim Amt für Wettbewerbsschutz (UOHS) im Zusammenhang mit dem Abschluss der Vereinbarung über die Beendigung von Streitigkeiten und die weitere Zusammenarbeit zwischen dem Gewinner der Ausschreibung, der koreanischen Firma KHNP, und der amerikanischen Westinghouse. Dies berichten Quellen, die mit den Verhandlungen über die Ausschreibung vertraut sind.


Diesen Quellen zufolge betrachtet die französische Firma EDF den im Januar dieses Jahres abgeschlossenen Vertrag als Beweis dafür, dass die koreanische Firma bei der Ausschreibung für die Lieferung von zwei Kernkraftwerksblöcken in Dukovany offenbar keine wahrheitsgemäßen Angaben über das Eigentum an der angebotenen APR-Reaktortechnologie gemacht hat. Das koreanische Unternehmen streitet dies jedoch ab. Die Firma EDF hat sich zu den Informationen nicht geäußert.



EDF hatte als unterlegener Bieter die ursprüngliche Beschwerde beim Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz eingereicht, nachdem die Regierung und der Investor, die halbstaatliche CEZ, im vergangenen Jahr die Ergebnisse der Ausschreibung bekannt gegeben hatten. Ihrer Ansicht nach hat KHNP das beste Angebot abgegeben, sowohl in Bezug auf den Preis als auch in Bezug auf die Gewährleistung der Einhaltung der angebotenen Projektbedingungen, einschließlich des Bauzeitplans. Die Beschwerde wurde auch von dem zuvor ausgeschiedenen Unternehmen Westinghouse eingereicht.

Wer ist der Eigentümer der Technologie?

Beide Beschwerden wurden von der Wettbewerbsbehörde noch vor Jahresende zurückgewiesen, woraufhin die Unternehmen gegen die Entscheidung Berufung einlegten. Mitte Januar schloss Westinghouse jedoch eine Vereinbarung mit KHNP, mit der u. a. alle Streitigkeiten beigelegt wurden. Und vorletzte Woche teilte das Antimonopolamt mit, dass es von dem US-Unternehmen eine Rücknahme der Beschwerde erhalten habe, während die französische Firma EDF dagegen "ihre Beschwerde kürzlich ergänzt hat", so das Amt.

"Die ergänzten Unterlagen müssen ausgewertet und beurteilt werden, bevor die Entscheidung des Vorsitzenden des Amtes ergehen kann", sagte Martin Sanda, ein Sprecher des Antimonopolamtes, damals.

Aus den neuen Informationen geht hervor, dass sich die Unterlagen speziell auf die Beilegung eines langjährigen Streits zwischen den Amerikanern und den Koreanern über die Lizenz für die APR-Reaktoren beziehen. Westinghouse behauptete, die von der koreanischen Firma verwendete Technologie sei das Ergebnis ihrer früheren Zusammenarbeit in der Kernkraftindustrie, und forderte daher Gebühren für geistiges Eigentum oder Anteile an den Verträgen.

KHNP verteidigte sich dagegen vor einem Schiedsgericht in Korea, während Westinghouse das koreanische Unternehmen in den USA verklagte. Nach Angaben des Unternehmens unterliegt der Export von APR in Drittländer der Genehmigung der US-Regierung als einer US-Technologie. Doch im Januar dieses Jahres änderte sich die Situation nach langen Verhandlungen - zunächst unterzeichneten die US-Behörden mit ihren koreanischen Kollegen eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie, und kurz darauf unterzeichneten Westinghouse und KHNP ein Abkommen, das unter anderem die Streitigkeiten beendete.


Den Quellen, die der Ausschreibung nahe stehen, sagen, dass die Streitigkeiten bei den Mitbewerbern in der Ausschreibung Zweifel an den Eigentumsverhältnissen des APR-Reaktors geweckt haben könnten, aber die neuen Vereinbarungen zwischen den Behörden und den Unternehmen sind nun angeblich der Beweis für EDF, dass die Koreaner nicht die volle Kontrolle über die Technologie hatten. Die Bieter in der Ausschreibung mussten unter anderem nachweisen, dass sie die volle Kontrolle über die Technologie haben.

Ein Sicherheitsrisiko?

Den Quellen zufolge zeigt das Geschäft auch, dass die US-Firma möglicherweise noch ein gewisses Mitspracherecht bei der Nutzung der APR-Technologie hat, was ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. Das Büro der Wettbewerbsbehörde UOHS sollte dies daher auf der Grundlage einer zusätzlichen Beschwerde untersuchen.

Auf Anfrage des tschechischen Rundfunks bestätigte CEZ, dass es während des Ausschreibungsverfahrens von allen Bietern eine Bestätigung über die Eigentumsrechte an der Technologie verlangt und erhalten habe. "Sowohl bei der Sicherheitsbewertung als auch bei den eigentlichen Angeboten. Die Bieter mussten nachweisen, dass sie Eigentümer und Lieferanten der Kerntechnik sind", sagte der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz.

Laut Kriz ist der Reaktor APR 1400 von KHNP in Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten zugelassen und hat auch eine sogenannte "Design-Zertifizierung" von der US Nuclear Regulatory Commission (US NRC) erhalten. "Aufgrund der Einschränkungen des Standorts Dukovany hat KHNP sein Projekt APR 1400 in ein Projekt mit 1000 MWe (APR 1000) umgewandelt. Letztes Jahr haben sie die Zertifizierung gemäß den Anforderungen der europäischen Betreiber erhalten, und das Projekt APR 1400 hat dieses Zertifikat im Jahr 2017 erhalten", präzisierte Kriz.

CEZ wollte sich nicht dazu äußern, ob der diesjährige Abschluss einer Vergleichsvereinbarung zwischen den Koreanern und den Amerikanern bedeuten könnte, dass das koreanische Unternehmen bei der Ausschreibung keine korrekten Angaben gemacht hat. "Wir kennen den Inhalt der Vereinbarung zwischen KHNP und Westinghouse nicht wirklich, daher können wir diese Fragen nicht beantworten", antwortete Kriz.


Die koreanische Firma KHNP reagierte kurz auf die Vorwürfe. "Die Behauptungen, KHNP habe in seinem Angebot falsche Angaben gemacht, entsprechen nicht der Wahrheit", sagte der Unternehmenssprecher Vaclav Prchlik.

Auch ein mögliches Sicherheitsrisiko durch den Einfluss von Westinghouse auf KHNP weist das Unternehmen zurück. "Die Vereinbarung soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien auf dem Weltmarkt fördern und steht in keinem Zusammenhang mit Sicherheitsrisiken. Die Zusammenarbeit mit Westinghouse wird sich positiv auf die Kernkraftprojekte von KHNP auswirken, darunter auch auf das Projekt zum Bau neuer Blöcke in der Tschechischen Republik", so KHNP.

KHNP steht in Kontakt mit Brüssel

Das französische Unternehmen EDF hat im vergangenen Jahr bei der Europäischen Kommission (EK) eine Beschwerde über die Dukovany-Ausschreibung eingereicht und eine Untersuchung darüber gefordert, ob KHNP gegen europäische Vorschriften verstößt und ob es versteckte Subventionen von seinem Eigentümer, dem Staat, erhalten hat. In den letzten Tagen hat die Firma EDF diese Beschwerde noch einmal ergänzt. Die Kommission solle auch andere Atomausschreibungen in der Europäischen Union untersuchen, so das Unternehmen in einem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, über den die Websites Contexte und Euractiv berichten.

Das Unternehmen möchte, dass die Kommission die Bedingungen von Atomausschreibungen in Europa untersucht. Es unterstreicht die Bedeutung eines fairen Wettbewerbs zwischen europäischen und außereuropäischen Unternehmen bei EU-Ausschreibungen im Nuklearbereich. Obwohl EDF Dukovany in dem Text nicht direkt erwähnt, deutet der Kontext laut Euractiv darauf hin, dass gerade dieser Vertrag damit gemeint ist. Die Firma EDF fordert, dass die Europäische Kommission ihre Aufsicht über die Finanzierung von Unternehmen, die sich um EU-Atomaufträge bewerben, verschärft. Alle Bieter sollten verpflichtet werden, alle Subventionen, die sie von Nicht-EU-Regierungen erhalten haben, vollständig anzugeben.

Tatsächlich vermutet die Firma EDF, dass der koreanische Staat zumindest die Muttergesellschaft von KHNP, KEPCO, finanziell unterstützt, wie mit der Beschwerde vertraute Quellen berichten. So kann KHNP angeblich volle Garantien für die Einhaltung von Fristen bei Projekten geben, auf die es keinen Einfluss hat. Dazu gehören beispielsweise die Entscheidungen der lokalen Behörden.

KHNP hat bisher die Inanspruchnahme staatlicher Subventionen und jede Infragestellung seines Angebots bestritten.

Nach Angaben einer den Verhandlungen nahestehenden Quelle hat die Europäische Kommission auf die Beschwerde mit einer Untersuchung reagiert und Fragen sowohl an die koreanische als auch an die tschechische Seite gerichtet. "Die Firma KHNP steht in Kontakt mit der Europäischen Kommission. Leider können wir im Moment keine weitere Stellungnahme dazuabgeben", sagte der Unternehmenssprecher Vaclav Prchlik.


Nach dem bisherigen Zeitplan soll CEZ mit Unterstützung der Regierung bis Ende März einen Vertrag über die Lieferung von zwei Reaktoren für Dukovany auf schlüsselfertiger Basis mit KHNP abschließen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Antimonopolamt bis dahin über die Beschwerde von EDF entscheidet, denn bis dahin gilt eine vorläufige Maßnahme, die die Unterzeichnung des Vertrags untersagt.

Ob der Vertrag bis Ende März unterzeichnet wird, kann sich auch auf die Verhandlungen über die Garantien für die tschechischen Unterauftragnehmer auswirken. Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek (STAN) sollen diese vor der Unterzeichnung des Vertrags mindestens 30 Prozent des versprochenen Anteils von 60 Prozent des Auftragswerts durch künftige Verträge abgesichert haben. Der Minister erklärte gegenüber dem tschechischen Fernsehen, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden und nun etwa 20 Prozent gesichert sind.

Die Kosten für die beiden neuen Reaktoren werden zu aktuellen Preisen auf 400 Milliarden Kronen geschätzt. Das Angebot der Bieter enthält eine Option mit einem verbindlichen Preis für zwei weitere Blöcke für Temelín. Die Entscheidung darüber soll innerhalb von fünf Jahren getroffen werden.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/uvedl ... 101019_nel
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BIU – Bürgerinititive Umweltschutz:
Mahnung an die Fukushima – Havarie in den südböhmischen Städten

11.3.2025 Ekolist.cz
Autor: Gabriela Reitingerova, Pavel Vlce

Quelle: https://ekolist.cz/cz/zpravodajstvi/tis ... -mestech-2

An diesem Tag erinnert sich die ganze Welt an den schier unendlichen Atomunfall, der sich vor genau 14 Jahren im japanischen Kernkraftwerk Fukushima infolge eines gewaltigen Tsunamis ereignete. Er verwüstete ein großes Gebiet in Japan, kostete Tausenden von Anwohnern das Leben und fegte mit enormer Wucht durch das dortige Kernkraftwerk, wodurch die gesamte Stromversorgung ausfiel und die Kühlung der Reaktorblöcke unmöglich wurde. Infolgedessen schmolzen drei Reaktoren in Fukushima und setzten radioaktive Stoffe in die Umgebung frei. Die Umgebung des Kraftwerks wurde für viele Jahre unbewohnbar, und die Auswirkungen des Unfalls sind dort noch heute spürbar.

Wie wir wissen, wurde vor kurzem eine kontrollierte Freisetzung von "leicht radioaktivem Wasser" aus dem Fukushima - Kraftwerksgelände in den Pazifischen Ozean vorgenommen. Dabei handelte es sich um insgesamt mehr als eine Million Tonnen Wasser, das zur Kühlung der havarierten Reaktoren verwendet wurde. Vor der Einleitung wurde dieses Wasser von einigen radioaktiven Elementen gereinigt, jedoch nicht von radioaktivem Tritium. Obwohl der Plan von Nachbarländern, Umweltgruppen und Anwohnern, darunter auch Fischern, abgelehnt wurde, hat die IAEO den japanischen Plan gebilligt, und Japan leitet seit einem Jahr "schwach radioaktives Wasser" aus Fukushima kontrolliert ins Meer ein. Es wird erwartet, dass der gesamte Prozess etwa 30 Jahre dauern wird.

Darüber hinaus steht Japan vor der großen Herausforderung, den Prozess der "Sanierung" dieser beschädigten Blöcke zu bewältigen. Die geschmolzenen Zonen der drei beschädigten Reaktoren enthalten nämlich hochradioaktive Schmelze (geschmolzener Brennstoff vermischt mit anderen Materialien im Inneren des Reaktors), die entfernt und sicher gelagert werden muss. Experten schätzen die Menge dieser Schmelze auf rund 880 Tonnen.

Ein Programm zur Untersuchung der Bedingungen in den Reaktoren ist daher seit einigen Jahren in Vorbereitung und hat kürzlich einen kleinen Meilenstein erreicht: Ende letzten Jahres wurde erstmals eine kleine Probe des restlichen geschmolzenen Brennstoffs entnommen und anschließend aus einem der Reaktoren (Nr. 2) zur Untersuchung entfernt. Unter normalen Bedingungen wäre dies eine triviale Aufgabe, bei der im Prinzip nur ein paar Meter zurückzulegen sind, aber in Fukushima ist die Situation so ungünstig, dass dies nur mit Hilfe spezieller, ferngesteuerter Roboterarme möglich ist, die die entnommene Probe dann vorsichtig in einen Sicherheitsbehälter befördern.

"Japan hat also noch einen sehr langen Weg vor sich, um die Folgen des Unfalls von 2011, der nun 14 Jahre zurückliegt, sicher zu beseitigen, wobei die Dekontamination der beschädigten Anlage und ihrer Umgebung noch viele Jahre dauern und viel Geld kosten wird.  Menschen können das Innere des Kraftwerks nicht betreten, und in einigen Teilen des Kraftwerks ist die Strahlung immer noch so hoch, dass sie einen Menschen innerhalb weniger Minuten töten würde. Andere Länder, die Japan in dieser Sache angesprochen hat,  helfen Japan bei der Entwicklung von Roboter-'Schlangen'. Es stellt sich also die Frage, ob es sich lohnt, solche Risiken einzugehen, um genügend Strom für unseren Bedarf zu bekommen. Es zeigt sich, dass selbst für ein hochtechnologisches Land wie Japan die Bewältigung der Folgen eines Kernkraftwerksunfalls eine sehr problematische, komplizierte und langfristige Aufgabe ist", so Gabriela Reitingerova, Mitglied des Vereins BIU Budweis.

"Seit dem Unfall in Fukushima sind 14 Jahre vergangen, doch Japan sieht sich weiterhin mit immer mehr Problemen und Herausforderungen konfrontiert, die sich aus dem Unfall ergeben. Wir müssen uns der negativen Folgen für Mensch und Umwelt bewusst sein, die mit dem Betrieb von Atomkraftwerken verbunden sind, und deshalb müssen wir weiterhin aktiv das Bewusstsein für die mit der Atomenergie verbundenen Risiken schärfen, insbesondere heute, wo wir die Bemühungen der Atomlobby sehen, die Atomenergie als umweltfreundliche, saubere Energiequelle zu fördern, wo sie definitiv nicht hingehört. Deshalb werden Vertreter unseres Vereins am Dienstag, den 11. März, in Budweis - im Stadtzentrum und seiner Umgebung - und am Mittwoch, den 12. März, in den Straßen der südböhmischen Städte Vodnany und Sobeslav unterwegs sein, um die Bürger ausführlich über die Risiken der Kernenergie zu informieren", fügt Pavel Vlcek, Vorsitzender des Vereins BIU / OIZP, hinzu.
/gr/



Tschechische Unternehmen in Erwartung der Vertragsunterzeichnung…
11.3.2025 Technicky denik (Technische Wochenzeitung)


Obwohl zwischen dem Zeitpunkt des Interviews und dem Erscheinen dieser Ausgabe von Technicky denik nicht viel Zeit verlaufen ist, da die Frist für die Unterzeichnung des Vertrags über einen so wichtigen Auftrag wie den Bau zusätzlicher Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik zweifellos näher rückt, entwickelt sich die Situation schnell und die Nervosität, insbesondere auf Seiten der tschechischen Unternehmen, wächst. Und keine der beiden Seiten legt die Hände in den Schoß.

* Zwischen dem 14. und 19. Februar führte eine tschechische Delegation Gespräche mit Vertretern des Staates und der Atomindustrie in Südkorea. Am 19. Februar fand in Prag zeitgleich mit ausgewählten Journalisten ein vom Verband der Bauunternehmer organisiertes Frühstückstreffen unter dem Titel „Werden wir von den Koreanern eine große Chance bekommen oder nichts? Statt.

Die Vertreter des Verbandes, die sich ihrer umfangreichen Erfahrungen aus früheren Kernkraftwerksbauten in der Tschechischen Republik und der Slowakei rühmen können, äußerten ihre Besorgnis darüber, inwieweit sie die Angelegenheit bekommen werden, ihre Erfahrungen und Kenntnisse in der Rolle eines würdigen Partners und nicht nur eines Lieferanten von Material und Arbeitskräften einzusetzen. Sie appellierten auch, dass es höchste Zeit sei, mit den Planungsarbeiten zu beginnen, damit die versprochenen Bautermine realistisch sein könnten.

Andererseits gelang es der koreanischen Seite auch, am 25. Februar ein Seminar zur Unterstützung tschechischer Unternehmen zu veranstalten. Ebenfalls am 25. Februar 2025 fand in Prag eine tschechisch-koreanische Nuklearkonferenz statt, um die Zusammenarbeit zwischen der tschechischen und der koreanischen Atomindustrie zu stärken. An dieser Konferenz nahmen etwa 300 Vertreter beider Länder teil, darunter auch hohe Regierungsbeamte. All diese Umstände haben uns veranlasst, dem Gewinner der Ausschreibung, KHNP, noch einige Fragen zu stellen, die Herr Minhwan Chang, der Leiter der tschechischen Repräsentanz des Unternehmens, noch vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe von Technicky denik beantwortet hat:

Interview mit KHNP-Vertreter – Leiter der tschechischen Vertretung von KHNP:

? Der Verband der Bauunternehmer hat sich besorgt darüber geäußert, inwieweit tschechische Unternehmen in das Lieferprogramm einbezogen werden, obwohl sie bereits Erfahrungen mit dem Bau früherer AKWs haben. Sie wollen nicht nur Lieferanten von Beton, Rohstoffen und Arbeitskräften sein. Sie möchten ihre Erfahrungen nutzen und einen wesentlichen Beitrag zur Planung leisten. Es geht ihnen um ihr Know-how. Wie schätzen Sie den Umfang der Beteiligung tschechischer Bauunternehmen an den verschiedenen Phasen des Projekts ein?

* Tschechische Firmen sind mit den örtlichen Gesetzen, Vorschriften, dem Planungsumfeld usw. vertraut, und es gibt definitiv Bereiche, die nur tschechische Firmen aufgrund ihrer Erfahrung und Wettbewerbsfähigkeit umsetzen können. Daher erwarten wir eine signifikante Beteiligung tschechischer Baufirmen in Bereichen mit hoher Wertschöpfung wie Detailplanung, Engineering, Lizenzierung usw., die Erfahrung und Fähigkeiten erfordern.

? Auf der Veranstaltung der oben genannten Vereinigung, die zum Zeitpunkt der Reise von Minister Vlček nach Korea stattfand, wurden auch Bedenken geäußert, dass die konkreten Planungsarbeiten noch nicht begonnen haben und dass die einheimischen Unternehmen noch nicht einmal über genügend konkrete Informationen verfügen, um sich angemessen vorzubereiten. Ich verstehe, dass es vielleicht nicht möglich ist, vor der Vertragsunterzeichnung mit den Vorentwurfsarbeiten zu beginnen, aber sind Sie wirklich sicher, dass KHNP mit der Komplexität der inländischen und europäischen Baugenehmigungsverfahren ausreichend vertraut ist, um den beabsichtigten und zugesagten Zeitplan einhalten zu können? Verfügen Sie zumindest über ausreichende Unterlagen, um kurz nach Vertragsunterzeichnung mit den Planungsarbeiten vor Ort beginnen zu können?

* KHNP hat erhebliche Anstrengungen unternommen, um die einschlägigen Gesetze und Vorschriften im Zusammenhang mit Baugenehmigungen in der Tschechischen Republik und in der EU klar zu erkennen und zu verstehen. Die Zusammenarbeit und Unterstützung tschechischer Unternehmen ist jedoch unerlässlich, um die Projektmeilensteine einzuhalten. Wir treffen alle notwendigen Vorbereitungen, um nach der Unterzeichnung des EPC-Vertrags mit den tschechischen Unternehmen Verträge über Engineering und Design abzuschließen, und werden so weit wie möglich mit den tschechischen Unternehmen zusammenarbeiten, um einen reibungslosen und pünktlichen Ablauf des Gesamtprojekts zu gewährleisten.

? Die Rolle der tschechischen Unternehmen dürfte nach Abschluss der Bauarbeiten, d.h. in den nachgelagerten Betriebs- und Wartungsphasen, erheblich zunehmen. Dies weckt natürlich nicht nur die Erwartung weiterer Mitwirkungsmöglichkeiten, sondern auch die Befürchtung, dass die tschechischen Unternehmen mit den nachfolgenden Problemen konfrontiert werden, wenn der Bau selbst nicht von ausreichender Qualität ist. Dies wirft die Frage auf: Welche Garantien bietet die koreanische Seite in dieser Hinsicht?

-Seit der ersten Einführung der Kernenergie in den 1970er Jahren hat die Firma KHNP in den letzten 50 Jahren kontinuierlich insgesamt 36 Kernkraftwerke gebaut. Insbesondere hat die KHNP ihre Baukapazitäten durch den gleichzeitigen Bau von neun großen kommerziellen Kernkraftwerken unter Beweis gestellt. Wir haben nicht nur Kernkraftwerke in Korea gebaut, sondern auch Erfahrungen beim Bau von vier Blöcken in den Vereinigten Arabischen Emiraten ermöglichten uns, effektive Bau,-und Managementstrategie zu entwickeln, wobei wir uns bewusst sind, welche Probleme beim Bau entstehen können. Auch wenn das tschechische Projekt ein anderes Bauumfeld hat, sind wir zuversichtlich, dass wir mit dem Know-how der tschechischen Unternehmen in der Lage sein werden, die Kernkraftwerke innerhalb des Projektzeitplans erfolgreich zu bauen.

? Auf dem europäischen Arbeitsmarkt herrscht ein Arbeitskräftemangel, vor allem in technischen Bereichen, und ein Großprojekt wie der Bau von Kernkraftwerken erfordert den Einsatz einer beträchtlichen Anzahl von Menschen. Vor einiger Zeit sagten Sie, dass Sie bereit wären, die Zahl der fehlenden Mitarbeiter aus dem Ausland vorübergehend zu erhöhen, falls es auf dem heimischen Markt nicht genügend Arbeitskräfte gäbe. Lassen wir nun die üblichen Ängste der Bürger vor einer größeren Konzentration von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und sozialen Praktiken beiseite, die natürlich, wenn auch nicht immer ganz berechtigt sind. Vielmehr möchte ich mich auf die Quoten zur Erhöhung der Kapazität ausländischer Arbeitskräfte konzentrieren, mit denen die Tschechische Republik den Arbeitsmarkt reguliert und die bereits jetzt viele Unternehmen an der weiteren Entwicklung hindern. Verhandeln Sie mit der tschechischen Regierung über eine mögliche Ausnahmeregelung, die eine vorübergehende Aufstockung der Arbeitskapazitäten ermöglichen würde, wenn dies zur Einhaltung des Projektzeitplans erforderlich ist, um andere wichtige Bauprojekte in der Tschechischen Republik nicht zu gefährden oder die Entwicklung anderer vielversprechender Projekte in der tschechischen Industrie nicht zu bremsen?

* Um die erfolgreiche Durchführung des Neubaus von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik zu gewährleisten, analysiert KHNP sorgfältig den tschechischen Arbeitsmarkt. Wir sind uns des Arbeitskräftemangels im europäischen Technologiesektor voll bewusst und wissen auch, dass erfahrene und kompetente Arbeitskräfte für ein Großprojekt wie den Bau von Kernkraftwerken von entscheidender Bedeutung sind. Daher plant die Firma KHNP, in enger Zusammenarbeit mit der tschechischen Regierung verschiedene Maßnahmen zu erörtern und umgehend zu reagieren, um die erforderlichen Arbeitskräfte zu sichern.

? Potenzielle tschechische Lieferanten befürchten, dass es sich für sie nicht lohnt, sich am Ratifizierungsprozess zu beteiligen, wenn weniger als vier Blöcke gebaut werden. Wäre es für tschechische Unternehmen vorteilhafter, wenn die Tschechische Republik einen Vertrag über vier Blöcke unterzeichnet?
* Der wiederholte Bau von Kernkraftwerken wird zu einer stärkeren Beteiligung lokaler Unternehmen und damit zu einem Anstieg der Lokalisierungsrate führen. Wenn die tschechische Industrie am Bau von zwei Kernkraftwerken beteiligt ist und auf der Grundlage dieser Erfahrungen am Bau weiterer Blöcke mitwirkt, werden ihre Erfahrungen unserer Ansicht nach erweitert und die Effizienz ihrer Arbeit gesteigert, so dass sie sich noch stärker am Lieferumfang beteiligen kann.
/leicht gekürzt/
/gr/


Wir sind auch auf Probleme vorbereitet, meldet die KHNP
11.3.2025 MF DNES Dasa Hyklova Seite 9

Der bevorzugte Bieter wird mit der Unterzeichnung des endgültigen Vertrags zum Gewinner der tschechischen nuklearen Ausschreibung.

Der Slogan des südkoreanischen Unternehmens KHNP, das von der Tschechischen Republik als bevorzugter Bieter in der Ausschreibung für Dukovany ausgewählt wurde, lautete, dass es die neuen Blöcke pünktlich und innerhalb des Budgets bauen würde. "Das ist in unserer DNA verankert", sagt Harry Chang, Vizepräsident des Projektbüros von KHNP für die Tschechische Republik, und fügt hinzu, dass diese Verpflichtung in den Vertrag aufgenommen wird.

Die Vertragsverhandlungen befinden sich jetzt in der Endphase, sagt er. Er bestätigt auch, dass die KHNP bereit ist, tschechische Unternehmen zu beauftragen, wenn sie die Anforderungen an Qualität, Preis und Lieferzeit erfüllen können.

-Frage: Der Vertrag mit CEZ bzw. der tschechischen Regierung soll nach den ursprünglichen Plänen bis Ende März unterzeichnet werden. Wie sind Ihre Verhandlungen verlaufen?

-Harry Chang: Nachdem KHNP am 17. Juli des letzten Jahres als bevorzugter Bieter ausgewählt worden war, stellte das Unternehmen Verhandlungsteams zusammen, die sofort mit intensiven Verhandlungen begannen. Unser Team besteht aus mehr als 200 Personen, sowohl KHNP-Mitarbeitern als auch kooperierenden Unternehmen. Im Laufe von sieben Monaten fanden mehr als 150 Verhandlungsrunden statt, sowohl persönlich als auch online. Dutzende von koreanischen Verhandlungsführern besuchten die Tschechische Republik. Im November besuchte ein 60-köpfiges CEZ-Verhandlungsteam die Republik Korea. Die Verhandlungen waren also sehr intensiv. Gemäß dem Ausschreibungsverfahren führte der Auftraggeber im Dezember des letzten Jahres ein erstes Audit am Sitz des koreanischen Unternehmens KHNP durch, um den Stand der Vorbereitungen zu überprüfen. Daraus geht hervor, dass beide Parteien, KHNP und CEZ, alles tun, um sicherzustellen, dass der endgültige Vertrag wie vereinbart pünktlich unterzeichnet wird.

-Frage: Können Sie Ihrerseits bestätigen, dass Sie bis zum 31. März bereit sein werden?

-Harry Chang:Ich kann wiederholen, dass sich die Verhandlungen in der allerletzten Phase befinden. Aber was das genaue Datum der Unterzeichnung betrifft, kann ich Ihnen leider nichts Konkretes sagen.

-Frage: Es gibt immer noch eine Beschwerde des französischen Unternehmens EDF, das
die bei der Ausschreibung nicht erfolgreich war, sowohl bei der Antimonopolbehörde als auch bei der Europäischen Kommission. Sie müssen EDF während der gesamten Ausschreibung verfolgt haben. Sind Sie jetzt mit den Protesten des Unternehmens befasst?

-Harry Chang: Natürlich sind wir uns bewusst, dass unser Konkurrent EDF diese Beschwerden eingereicht hat. Aber wir glauben, dass dies kaum Auswirkungen auf die endgültige Vereinbarung selbst haben wird.

-Frage: Das andere Unternehmen, Westinghouse, das bereits während des Verfahrens aus der Dukovany-Ausschreibung ausgestiegen ist, hat ebenfalls eine Beschwerde beim Antimonopolamt eingereicht, diese aber vor kurzem zurückgezogen, nachdem es im Januar eine Kooperationsvereinbarung mit KHNP geschlossen hatte. Verhandeln Sie bereits mit Westinghouse über deren Beteiligung an dem Projekt zur Fertigstellung der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany?

-Harry Chang: Die beiden Unternehmen haben sich darauf geeinigt, auf dem globalen Kernenergiemarkt zu kooperieren und nicht zu konkurrieren. Auf der Website der Wettbewerbsbehörde UOHS können Sie sehen, dass die von Westinghouse eingereichte Beschwerde inzwischen zurückgezogen wurde. Der genaue Inhalt der Vereinbarung unterliegt dem Geschäftsgeheimnis, und ich kann mich nicht zu ihrem genauen Inhalt äußern. Da sich die beiden Unternehmen jedoch auf eine Zusammenarbeit auf dem Weltmarkt geeinigt haben, wird sich dies sicherlich positiv auf das tschechische Projekt auswirken.

-Frage: Ein viel diskutiertes Thema im Zusammenhang mit der Atomausschreibung ist die Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem Projekt. Die Firma KHNP hat ihre Beteiligung mit 60 Prozent angegeben. Das Industrieministerium fordert nun eine Garantie von 30 Prozent, bevor der Vertrag unterzeichnet wird. Was ist Ihre Position?

-Harry Chang: Unser Unternehmen hat bereits im Jahre 2017 eine umfangreiche Umfrage unter den potenziellen Lieferanten gestartet und in der ersten Phase über 200 tschechische Unternehmen ausgewählt. Wir haben diese Informationen gesammelt und eine interne Datenbank mit potenziellen Lieferanten erstellt. Dadurch wissen wir auch, dass tschechische Unternehmen über Spitzentechnologien verfügen. Um die Zusammenarbeit zu beginnen, haben wir mehr als 89 Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Wir sehen die Beteiligung lokaler tschechischer Unternehmen als sehr wichtig und entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung des gesamten Vertrags an. Wenn tschechische Unternehmen in der Lage sind, die Anforderungen an Qualität, Preis und Lieferzeit zu erfüllen, sind wir bereit, sie einzubeziehen. Und zwar in größtmöglichem Umfang. Es ist bereits bekannt, dass Doosan Skoda Power aus Pilsen den Zuschlag für die Lieferung der Turbine und anderer Ausrüstungen erhalten hat, die eigentlich Schlüsselkomponenten des Kraftwerks sind. Und derzeit laufen Verhandlungen über die Lieferung nicht nur der Turbine und der zugehörigen Komponenten, sondern der gesamten Turbinenhalle, ja sogar der gesamten Turbineninsel.

-Frage: Allerdings argumentieren vor allem die Baufirmen, dass sie genügend Zeit für die Vorbereitungen benötigen. Wenn sie in der Kette der Zulieferer ausgewählt werden, haben sie dann Zeit, sich auf das Projekt vorzubereiten?

-Harry Chang:: Ich möchte allen versichern, dass wir unser Bestes tun werden, um potenziellen tschechischen Auftragnehmern genügend Zeit zur Vorbereitung auf die Teilnahme zu geben. Bereits in den ersten Phasen nach der Vertragsunterzeichnung werden wir ein Berichterstattungs- und Unterstützungssystem für unsere potenziellen Lieferanten einrichten. Damit ein Unternehmen an dem Projekt zur Fertigstellung von Kernkraftwerksblöcken teilnehmen kann, muss es ein registrierter Lieferant sein, Qualitätszertifikate und technische Bewertungen erhalten usw. Wir werden also vor allen anderen versuchen, ein System zu schaffen, das den tschechischen Unternehmen bei diesem ganzen Prozess hilft und wo sie eine fachliche Hilfe bekommen können.
Es gibt einige Bereiche, in denen der Grad der Lokalisierung wahrscheinlich hoch ist, weil man lokale Arbeitskräfte, lokale Maschinen und Anlagen sowie lokale Materialien einsetzen muss. Die Notwendigkeit bzw. der hohe Grad der Lokalisierung liegt nicht nur im Interesse der tschechischen Seite, sondern ist auch eine Frage der Notwendigkeit für uns.

-Frage: KHNP wurde zum bevorzugten Bieter, als es die Unterstützung des ehemaligen Präsidenten des Landes, Jun Sok-jool, eines Befürworters des Baus neuer Kernkraftwerke, hatte. Nach dem jüngsten Vorschlag der Regierung plant Südkorea, bis zum Jahr 2038 insgesamt 3,5 Gigawatt an Kernkraftwerkskapazität hinzuzufügen, weniger als die 4,9 Gigawatt, die noch im vergangenen Juni vorgeschlagen wurden. Wie steht die neue südkoreanische Führung zu dem tschechischen Projekt zum Bau neuer Kernkraftwerke?

-Harry Chang:: Das Projekt zur Fertigstellung von Kernkraftwerksblöcken in der Tschechischen Republik wird in der koreanischen Politik als ein Projekt von nationaler Bedeutung angesehen. Darin sind sich sowohl die Regierungspartei als auch die Oppositionsparteien einig. Tatsächlich stehen Vertreter aller politischen Parteien in intensivem Austausch mit uns und sind sehr an einer erfolgreichen Vertragsunterzeichnung und der Umsetzung des Projekts interessiert. Vor zwei Wochen besuchte eine sechsköpfige Delegation des koreanischen Parlaments die Tschechische Republik, der sowohl Abgeordnete der Regierung als auch der Opposition angehörten. Der Präsident des koreanischen Parlaments hatte sich persönlich für die Entsendung dieser Sonderdelegation in die Tschechische Republik eingesetzt. Die Mitglieder der Delegation trafen mit Vertretern der tschechischen Regierung und des Parlaments zusammen und versicherten der politischen Vertretung, dass das tschechische Projekt von koreanischer Seite weiterhin unterstützt werde und sich nichts geändert habe.

Der Energieplan, der auch den Bau neuer Kernkraftwerke in der Republik Korea vorsieht, stützt sich auf einige Prognosen über den künftigen Verbrauch und berücksichtigt auch die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Kraftwerke, wobei eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden. Die überarbeitete Strategie sieht den Bau von drei zusätzlichen Großkraftwerken vor, beinhaltet aber auch die Entwicklung oder Einführung kleiner modularer Reaktoren. Daraus wird deutlich, dass die koreanische Regierung auch in Zukunft auf die Kernenergie als wichtige Quelle im Energiemix setzt.

-Frage: Immerhin handelt es sich um ein dicht besiedeltes Gebiet mitten in Europa. Außerdem gibt es in der Tschechischen Republik kein Meer, das Sie für den Transport übergroßer Güter nutzen könnten. Befürchten Sie, dass Sie bei der Umsetzung auf unerwartete Probleme stoßen werden?

-Harry Chang:: Der Bau eines Kernkraftwerks ist ein sehr komplexes Projekt, das, einschließlich der Vorbereitungsphasen, fast 10 Jahre dauert. Die damit verbundenen Kosten sind enorm, und es ist nur natürlich und normal, dass während der Durchführung eine Reihe unerwarteter Situationen auftreten. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, alle Probleme wirksam zu lösen.

Wir haben eine detaillierte Studie darüber erstellt, wie wir diese übergroßen Lasten auf den Ort bekommen können. Alle Verkehrsträger sind einbezogen. Wir haben untersucht, wie die Straßen genutzt werden können, aber auch alle Bedingungen für den Transport auf dem Wasserweg, zu welcher Jahreszeit der Wasserstand wie hoch ist, wo Brücken oder Wehre im Weg stehen, wir haben Möglichkeiten ausgearbeitet, diese Hindernisse zu überwinden. Wir hätten diese Erhebungen auch als bevorzugter Bieter durchführen können, aber wir haben mit diesen Vorbereitungsarbeiten im Vorfeld begonnen. Wenn die eigentliche Bauzeit kommt, werden wir auf eine Reihe von Dingen vorbereitet sein. Wir werden genau wissen, welche Maßnahmen notwendig sind, was getan werden muss.

--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 12.3.2025:




Im Atomkraftwerk Dukovany wurde die Betriebspause im vierten Block beendet,
der vierte Block arbeitet jetzt mit historisch höchster Reaktorleistung
10.3.2025 Zakazka.cz

Die Operateure des Kernkraftwerks Dukovany haben heute die anspruchsvolle Abstellung von Block 4 erfolgreich abgeschlossen und die Stromversorgung erneuert. Diese soll schrittweise ansteigen und das bisher historisch höchste Niveau von 512 MWe erreichen. Dadurch wird die jährliche Gesamtstromproduktion des Kernkraftwerks ab diesem Jahr um bis zu 350.000 MWh steigen. Derzeit sind alle vier Produktionsblöcke des Kernkraftwerks Dukovany und beide Produktionsblöck des KKW Temelín in Betrieb.

Dukowany

Die Techniker schalteten den vierte Dukovany-Block genau an Heiligabend ab. In zwei Monaten mussten die Energietechniker nicht nur den Brennstoffwechsel, sondern vor allem 48 Investitionsprojekte, eine Reihe von Inspektionen und Tests realisieren und den gesamten Produktionsblock für den Betrieb mit höherer Leistung vorbereiten.

"Wir verfolgen zwei langfristige Hauptziele. Sicherer und zuverlässiger Betrieb für mindestens sechzig Jahre, und wir wollen auch die durchschnittliche Jahresproduktion schrittweise auf 32 TWh erhöhen. Und es ist die Modernisierung der Ausrüstung und die Nutzung von Projektreserven, die uns helfen werden, diese Ziele zu erreichen", sagt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Energiefirma CEZ und Direktor der Abteilung für Kernenergietechnik.

Alle vier Dukovany - Blöcke können nun insgesamt 2048 MWe unter geläufigen Bedingungen ins Netz einspeisen. Fast 300 MWe mehr als bei der Erstinbetriebnahme des letzten Dukovany-Blocks vor 38 Jahren

"Der Leistungssteigerung der Blöcke von derzeit 500 auf aktuell 512 Megawatt ging ein enormer Arbeitsaufwand voraus. Es ist immer eine notwendige Bedingung dabei, dass wir dadurch das Sicherheitsniveau nicht herabsetzen dürfen. Deshalb haben wir noch eine Reihe von Tests und Versuchen vor uns, die wir gerade erst begonnen haben, erklärt Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.

Der erste, zweite und dritte Produktionsblock des KKW Dukovany werden von der Firma CEZ seit letztem Jahr erfolgreich mit der neu erhöhten Leistung betrieben. Der Generator des ersten Turbinensatzes hat heute um 9:15 Uhr mit der Stromversorgung des Stromnetzes begonnen. 4 Stunden später, um 13:08 Uhr, hat der zweite Turbogenerator begonnen, den Strom ans Netz zu liefern. Der Block soll in der nächsten Woche die volle, erhöhte Leistung erreichen. Erstmals in der Geschichte des Kraftwerks werden somit die Dukovany-Blöcke eine Leistung von 4 x 512 MW erreichen.


Derzeit sind alle vier Produktionsblöcke des Kernkraftwerks Dukovany in Betrieb, aber die geplante Betriebspause des dritten Produktionsblocks wird in zwei Wochen beginnen.

Autor: Jiri Bezdek, Sprecher der Energiefirma CEZ, Kernkraftwerk Dukovany

Quelle des Berichts: CEZ, a.s.
https://www.zakazka.cz/v-dukovanech-sko ... ssi-vykon/
/gr/



Die Regierung erörtert am Mittwoch die Zonen für eine schnellere Genehmigung grüner Energiequellen

11. März 2025, oenergetice.cz
CTK

Die Regierung wird voraussichtlich am Mittwoch über die Einführung so genannter Beschleunigungszonen beraten, in denen Photovoltaik- und Windkraftanlagen in einem vereinfachten Verfahren genehmigt werden sollen. Die Behörden hoffen, die Genehmigungsverfahren für den Bau dieser Energiequellen effektiver zu machen, wie Marek Vosahlik, ein Sprecher des Ministeriums für Industrie und Handel, gegenüber der Agentur CTK erklärte. Der Staat will den Anteil der erneuerbaren Energiequellen in Zukunft erhöhen.

Der Gesetzentwurf zur Beschleunigung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen (EE) folgt einem zuvor verabschiedeten Beschluss, der eine grundlegende Vorgehensweise zur Festlegung geeigneter Gebiete für erneuerbare Energiequellen in der Raumplanung festlegt.

Der Entwurf führt so genannte Beschleunigungsgebiete ein, in denen erneuerbare Energiequellen, insbesondere Photovoltaik- und Windkraftanlagen, unter einer vereinfachten Regelung genehmigt werden sollen. Nach Angaben des Ministeriums sollen die vordefinierten Bedingungen den Verwaltungsaufwand für Investoren verringern, und Projekte, die die Bedingungen der europäischen Richtlinie erfüllen, werden nicht dem Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen.

"In den Beschleunigungsgebieten wird es möglich sein, nicht nur neue Projekte der erneuerbaren Energiequellen zu genehmigen, sondern auch andere damit zusammenhängende Infrastrukturen, wie z.B. den Anschluss von Stromerzeugungsanlagen an das Verteilungs-, Übertragungs- oder Fernleitungsnetz, Energiespeichersysteme, die der Produktion an einem bestimmten Standort entsprechen, Transport- und technische Infrastrukturen im Zusammenhang mit dem Betrieb der neu geplanten erneuerbaren Energiequelle und Maßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen auf das Gebiet", beschrieb Vosahlik.

In dem Dokument werden zusätzliche Aufgaben für die einzelnen Behörden festgelegt, die zusammenarbeiten werden, um geeignete Gebiete für Beschleunigungszonen zu identifizieren und spezifische Projekte zu genehmigen.

Die tatsächliche Ausweisung von Beschleunigungszonen wird auf drei Ebenen festgelegt. Konkret wird dies in den kommunalen Raumordnungsplänen, dann in den regionalen Raumordnungsplänen und auf nationaler Ebene im Raumordnungsplan geschehen. "Für jedes Beschleunigungsgebiet wird es eine Gebietsmaßnahme geben, in der detaillierte Bedingungen und Kriterien für den Bau festgelegt werden", erklärte Vosahlik weiter.

Die Befürworter der erneuerbaren Energien fordern seit langem die Einrichtung von so genannten Beschleunigungszonen. Sie sind der Meinung, dass die Tschechische Republik beim Bau großer Solarparks, die in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des Energiesektors werden sollen, lange im Rückstand war.

Für die Zukunft plant der Staat, den Anteil der erneuerbaren Energiequellen deutlich zu erhöhen. Dieser liegt derzeit bei rund 19 %. Nach dem im vergangenen Jahr verabschiedeten Nationalen Energie- und Klimaplan soll der Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 Prozent steigen.
Quelle: https://oenergetice.cz/obnovitelne-zdro ... ych-zdroju
/gr/



Wiederanfahren der deutschen Reaktoren: eine wirtschaftliche Notwendigkeit oder ein politischer Traum?
12.März 2025, oenergtice.cz
Jiri Puchnar

Deutschland hat seine letzten Kernkraftwerke im April 2023 abgeschaltet, was Fragen zur Energiesicherheit und zu den Auswirkungen auf die Wirtschaft aufwirft. Eine neue Studie der Radiant Energy Group, einer Energieberatungsfirma, untersucht die Machbarkeit und den Zeitplan für ein mögliches Wiederanfahren der bereits stillgelegten deutschen Reaktoren und hebt die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile und die damit verbundenen Herausforderungen hervor. Die Studie legt nahe, dass der Schlüssel zum Wiederanfahren der deutschen Kernkraft der politische Wille ist.

Während Deutschland noch vor nicht allzu langer Zeit Strom exportierte, muss es heute Strom in großen Mengen importieren - im Jahr 2023 erreichten die Importe 9 TWh, und im Jahr 2024 sind sie bereits auf 25 TWh angestiegen. Diese Entwicklung hat nicht nur steigende Strompreise, sondern auch wirtschaftliche Probleme für die deutsche Industrie zur Folge.

Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) aus dem Jahr 2024 erwägen bis zu 37 % der Unternehmen, ihre Produktion aufgrund der hohen Energiepreise zu reduzieren oder sogar ins Ausland zu verlagern.

Technische und wirtschaftliche Machbarkeit….

Eine neue Analyse der Radiant Energy Group legt nahe, dass die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten deutschen Kernkraftwerke nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sehr vorteilhaft ist. Würde Deutschland die neun am besten erhaltenen Reaktoren wieder in Betrieb nehmen, könnte es in den nächsten 20 Jahren Gewinne von über 100 Milliarden Euro erzielen.

Einige Anlagen könnten bereits kurzfristig mit der Stromerzeugung beginnen – zum Beispiel das Atomkraftwerk in Brokdorf könnte mit einer Investition von weniger als 1 Mrd. EUR bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden. Andere Atomanlagen wie Emsland oder Grohnde könnten bis 2028 wieder in Betrieb genommen werden.

Eine ähnliche Initiative ist in den USA im Gange, wo Microsoft vor kurzem einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Strom aus dem wieder angefahrenen Reaktor Three Mile Island zu einem Preis von 110 bis 115 USD pro MWh unterzeichnet hat. Dieses Beispiel zeigt deutlich die wachsende Attraktivität der Kernenergie für energieintensive Sektoren wie Rechenzentren, Stahlhersteller oder Unternehmen der modernen Datenverarbeitung.

Vorteile für die Regionen, die Industrie und die Umwelt...

Darüber hinaus würde das Wiederanfahren der deutschen Kernkraftwerke rund 5.000 qualifizierte Arbeitsplätze in Regionen erhalten, die durch die Abschaltung der Atomanlagen wirtschaftlich negativ beeinträchtigt wurden. Die Wiederinbetriebnahme würde auch die deutsche Atomindustrie, die einst zu den weltweit leistungsstärksten gehörte, wiederbeleben und die Energieautarkie des Landes stärken. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen würde das Wiederanfahren der Reaktoren einen erheblichen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa leisten.

Nach Ansicht von Experten sind die Haupthindernisse nicht technischer Natur, sondern vor allem Fragen des politischen Willens und administrativer Maßnahmen. Es besteht die Notwendigkeit, die Demontage stillgelegter Anlagen schnell zu stoppen, qualifiziertes Personal wieder einzustellen und die Gesetzgebung zu ändern, insbesondere das deutsche Atomgesetz, das derzeit den kommerziellen Betrieb von Kernkraftwerken nicht zulässt.

Wachsende öffentliche Unterstützung für die Kernenergie….

Der Wandel in der öffentlichen Meinung wird durch eine aktuelle Umfrage der Radiant Energy Group bestätigt, nach der bis zu 67 % der Deutschen die weitere Nutzung der Kernenergie unterstützen. Immerhin 42 % der Befragten würden sogar dem Bau neuer Reaktoren zustimmen. Dieser Meinungsumschwung könnte entscheidend für künftige politische Entscheidungen sein, die den Weg zu einer atomaren Erneuerung schnell freimachen könnten.

Deutschland steht am Scheideweg - entweder es nutzt seine vorhandenen Energiekapazitäten und kehrt rasch zur Kernenergie zurück, oder es entscheidet sich für einen politisch motivierten Ausstieg, der jedoch mit zusätzlichen wirtschaftlichen Kosten und langfristiger Unsicherheit für die gesamte Branche und die Verbraucher verbunden ist.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... iticky-sen
/gr/



CEZ/Doosan Skoda Power: Verhandlungen über eine stärkere Beteiligung an der Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany
12.3.2025 kurzy.cz

Harry Chang, Vizepräsident des Unternehmens und Leiter des KHNP-Projektbüros für die Tschechische Republik, sagte in einem Interview mit iDnes, dass sich die Verhandlungen über den Vertrag über die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany in der Endphase befinden und beide Parteien alles in ihrer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Unterzeichnung des Vertrags innerhalb der gesetzten Frist (bis Ende März) erfolgt.

Harry Chang sagte auch, dass derzeit Verhandlungen über das Pilsener Unternehmen Doosan Skoda Power laufen, um nicht nur die Turbine, sondern die gesamte Turbinenhalle für die neu geplanten Blöcke in Dukovany zu liefern. Unserer Meinung nach würde dies bereits einen Vertrag in der Größenordnung von Milliarden Kronen bedeuten. Eine mögliche höhere Beteiligung von Doosan Skoda Power über die bereits angekündigte Lieferung von Turbinen hinaus wäre sowohl aus Sicht des Wirtschaftens als auch aus Sicht der Referenzen für andere Projekte positiv.

https://zpravy.kurzy.cz/803939-cez-doos ... y-dukovan/





Jubiläumsbesucher des Informationszentrums Temelín

10.3.2025 JC Ted

TEMELIN - Das Informationszentrum des Kernkraftwerks Temelín wurde bereits von 900.000 Menschen besucht. Der Jubiläumsbesucher am Montag, dem 10. März, war Daniel Slavicek, ein Student des dritten Jahrgangs des Gymnasiums Ceska aus Budweis. Er konnte den berühmten roten Knopf drücken und am Simulator für die Ausbildung von Kernkraftwerksoperateure „den Reaktor abschalten“.

Eine angenehme Überraschung erwartete 30 Studenten des dritten Jahrgangs des Gymnasiums Cesa aus České Budějovice / Budweis heute im Kernkraftwerk Temelín. Kurz nach ihrer Ankunft erfuhren sie, dass sich unter ihnen ein Jubiläumsbesucher des Temelín-Informationszentrums befindet. Es war Daniel Slavicek, ein achtzehnjähriger Student aus Hluboka nad Vltavou. "Das war eine große Überraschung für mich. Ich bin froh, dass ich direkt in das Schulungszentrum für neue Block-Operateure schauen konnte, denn ich interessiere mich für Temelin und die Kernkraft. Ich war fasziniert von der großen Anzahl von Kontrolleuren, die hier sind. Das eigentliche Abschalten war nicht kompliziert, es war nur ein Knopfdruck, aber der Teil danach wird bestimmt kompliziert sein", waren die unmittelbaren Gefühle des 18-jährigen Studenten, der neben der ungewöhnlichen Erfahrung aus Temelín auch ein Modell des Kernbrennstoffs und original Temelin-Honig mitnahm.

Symbolischerweise kam der Jubiläumsbesucher aus einer Gruppe von Studenten. Sie besuchen das südböhmische Kernkraftwerk am häufigsten außerhalb der Sommerferien. "Glückwunsch an Daniel. Zugleich ist es auch eine Auszeichnung für uns. Sie bestätigt, dass das Interesse an der Kernenergie und unseren Informationszentren nach wie vor groß ist. Außerdem haben diejenigen, die sich ernsthaft mit Energie beschäftigen, große Chancen, jetzt und in Zukunft interessante Arbeitsplätze im Nuklearbereich zu finden", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands und Direktor der Kernenergieabteilung von CEZ.

Die Studenten gingen vom Ausbildungszentrum zum Informationszentrum. Dort erwartete sie ein spezieller virtueller Rundgang - ReakTour -. Durch eine spezielle Brille blickten sie direkt in die Reaktorhalle, besuchten den Kontrollraum, schauten in den Kühlturm oder in das Lager für frische und verbrauchte Brennstoffe. In Wirklichkeit haben viele der Mitarbeiter hier nicht einmal Zugang zu diesen Orten. "Um diese Orte zu betreten, muss man eine Sicherheitsfreigabe der Nationalen Sicherheitsbehörde haben und eine Reihe anderer Verpflichtungen erfüllen. Andererseits wollen wir diese Orte den Menschen näher bringen als auf gewöhnlichen Fotos", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temeln.

Das Informationszentrum von Temelín ist seit dem Jahr 1991 in Betrieb und befindet sich seit dem Jahr 1997 im Schloss Vysoky Hradek. Mit seinen jährlich über vierzigtausend Besuchern gehört es zu den meistbesuchten Punkkten in Südböhmen. Neben der Ausstellung zum Thema Kernenergie können die Besucher im umliegenden Schlosspark durch den Vogelpfad spazieren oder einen Blick in die Bienenstöcke werfen. Der Schlosspark ist ein beliebter Ort für Hochzeitszeremonien. Seit dem Jahr 2006 hat der Bürgermeister des nahe gelegenen gleichnamigen Dorfes hier 142 Paare getraut.

Autor. Marek Svitak, Sprecher des AKW Temelin

Quelle: https://www.jcted.cz/budejovicko/88687- ... y-reaktor/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien aus dem Energiebereich vom 13.3.2025:




Verbieten wir die Atomkraft,  erzeugen wir Strom nur aus erneuerbaren Quellen", fordert die Organisation

Martin Bárta
12. 3. 2025
Energozrouti.cz

Kernkraftwerke sollten nicht mehr gebaut werden und ihr Betrieb sollte eingestellt werden. Nach Ansicht der Organisation sind sie gefährlich und mit dem Übergang zu erneuerbaren Energien unvereinbar. Erneuerbare Energien sollten die Energie aus Kernkraftwerken ersetzen.

Ausstieg aus der Kernenergie und Umstieg auf erneuerbare Energien, fordert die Umweltorganisation


Vierzehn Jahre sind seit dem Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima vergangen. Doch die Folgen sind auch heute noch im Energiesektor zu spüren, zum Beispiel durch die Schließung von Atomkraftwerken in Deutschland. Seit geraumer Zeit wird vor allem in hiesigen politischen Kreisen gefordert, dem Atomstrom in Deutschland eine zweite Chance zu geben. Die Umweltorganisation Greenpeace sieht die Atomkraft jedoch anders. Sie fordert einen vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie und einen Umstieg auf ausschließlich erneuerbare Energien.


Greenpeace fordert in einem Bericht, den sie gerade zum Jahrestag der Fukushima-Katastrophe veröffentlicht hat, die Regierungen auf, endgültig aus der Atomkraft auszusteigen. Es handele sich um eine teure und gefährliche Technologie, die mit dem Übergang zu einem System der 100 % erneuerbaren Energien unvereinbar sei.

Der Organisation zufolge befindet sich die Kernkraft bereits langfristig im Niedergang. Allein aus dem World Nuclear Industry Status Report 2024 geht hervor, dass der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung im Jahre 2023 zurückgegangen ist. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen marginalen Rückgang von 9,2 % auf 9,1 %. Im Gegensatz dazu haben die Investitionen in erneuerbare Energien erheblich zugenommen.


Mehrere europäische Länder, darunter auch die Tschechische Republik, setzen jedoch für die Zukunft auf Kernkraftwerke. So setzt die Tschechische Republik bei ihrem künftigen Energiemix auf neue Kernkraftwerksblöcke, die im derzeitigen Kraftwerk Dukovany gebaut werden sollen. Strom aus diesen Blöcken soll dann veraltete Kohle- oder Gaskraftwerke ersetzen.

Auch eine andere Umweltorganisation, Kinder der Erde, hat sich jedoch bereits gegen den Antrag auf Genehmigung des Baus der neuen Blöcke ausgesprochen. Ihrer Meinung nach wäre dies ein schwerer Eingriff die Natur, und der Strom aus Dukovany würde zum Zeitpunkt der Fertigstellung nicht mehr benötigt.

Trotz den Warnungen der spanischen Zweigstelle von Greenpeace sind die Gefahren der Kernkraft  jedoch nicht allzu groß. Dana Drabova, die Vorsitzende des Staatlichen Amtes für nukleare Sicherheit (SUJB), erklärt dies schon lange. Ihr zufolge sind moderne Kernkraftwerke eine der sichersten Energiequellen, wenn sie ordnungsgemäß betrieben und reguliert werden. Außerdem sind tschechische Atomanlagen nicht den Naturgefahren ausgesetzt, die das erwähnte Kraftwerk in Fukushima betroffen haben.

Quelle: https://energozrouti.cz/clanek/zakazme- ... organizace
/gr/



Staat zehn Jahren maximal zwei Jahre: die Regierung genehmigte das Gesetz, das den Bau von erneuerbaren Energieträgern beschleunigt
13.3.2025 HN Viktor Votruba

Die Tschechische Republik ist nach wie vor eines der langsamsten Länder in Europa, was die Bewilligung des Baus von Photovoltaik- und Windkraftanlagen angeht. Bei Windkraftanlagen dauern die Genehmigungen oft mehr als zehn Jahre, was aber solch eine lange Zeit ist, dass den Investoren selbst ausgewählte Technologien dazwischen veralten.

Dies gilt auch für das im vergangenen Jahr fertiggestellte Windkraftwerk in Vrbice in der Region Karlovy Vary, wo ein älterer Windkraftanlagentyp aufgrund der langwierigen Bearbeitung aller Genehmigungen eine unnötig niedrige Leistung aufweist. "Das heute konzipierte Kraftwerk würde am gleichen Standort zwei- bis dreimal so viel Strom produzieren", betonte Martin Mikeska, Kommunikationschef der Kammer für erneuerbare Energien. Im vergangenen Jahr wurden in der Tschechischen Republik nur sieben neue Windparks in Betrieb genommen.

Das Gesetz zur Beschleunigung der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen (Lex Erneuerbare), das am Mittwoch von der Regierung verabschiedet wurde, soll das ändern. Es verkürzt insbesondere das Genehmigungsverfahren auf maximal ein Jahr in den so genannten Beschleunigungszonen und auf maximal zwei Jahre außerhalb dieser Gebiete.

In Beschleunigungszonen werden die erneuerbaren Anlagen nach einer vereinfachten Regelung genehmigt. Dabei handelt es sich um vorselektierte Gebiete, die sich für den Bau von Wind- oder Solarkraftwerken eignen. "Es wird möglich sein, dort nicht nur neue erneuerbare Projekte, sondern auch andere damit verbundene Infrastrukturen schneller zu genehmigen", sagte Marek Vosahlik, Sprecher des Ministeriums für Industrie und Handel.

Die Definition der Beschleunigungsgebiete wird auf drei Ebenen festgelegt. Zunächst in den kommunalen Flächennutzungsplänen, dann in den regionalen Entwicklungsgrundsätzen und auf nationaler Ebene durch den Raumordnungsplan. "Für jedes Beschleunigungsgebiet wird es eine Zonierungsmaßnahme geben, die detaillierte Bedingungen und Kriterien für den Bau festlegt", so Vosahlik weiter.

"In der Praxis sieht es so aus, dass vor der Ausweisung eines bestimmten Beschleunigungsgebiets eine so genannte strategische Umweltprüfung (SUP) durchgeführt wird. Damit entfällt die Notwendigkeit, jedes einzelne Bauwerk im Rahmen des UVP-Verfahrens gesondert zu prüfen", beschrieb Vaclav Prais, Jurist bei Frank Bold, einer auf den Energiesektor spezialisierten Expertengruppe.

Die Gesamtdauer des Genehmigungsverfahrens für ein Projekt der erneuerbaren Energiequelle in Beschleunigungsgebieten sollte 60 Tage ab Antragstellung nicht überschreiten. Für kleinere Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 100 kW sieht der Vorschlag eine noch kürzere Frist vor - nur 30 Tage. Eine wichtige Neuerung ist der Grundsatz der so genannten Zustimmungsfiktion: Wenn die Behörde innerhalb der Frist keine Entscheidung trifft, gilt der Antrag automatisch als genehmigt.

Organisationen, die sich für einen stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen, haben darauf hingewiesen, dass der Gesetzentwurf keine Bestimmungen über mögliche Entschädigungen für die örtlichen Gemeinden enthält. Sie sind der Meinung, dass die Gemeinden dem Bau von Windparks eher zustimmen werden, wenn das Gesetz ihnen eine klare Entschädigung bietet. Die Regierung fügte diese Änderung schließlich in den Gesetzentwurf ein. Ein Stromerzeuger, der einen Windpark betreibt, zahlt für jede erzeugte MWh eine Gebühr von 50 CZK, von der die betroffene Gemeinde 98 Prozent erhält und der Rest an den Verwalter, d. h. Das Gemeindeamt mit erweiterter Zuständigkeit, geht. "Die Gebühr ist ein gutes Instrument für ein stärkeres lokales Engagement, mehr Strom aus Wind und die Nutzung windigerer Standorte", sagte Stepán Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energien.

Etwaige Unzulänglichkeiten des Gesetzentwurfs können in der Abgeordnetenkammer noch durch Änderungen behoben werden. "Für die weitere Entwicklung des Energiesektors in der Tschechischen Republik ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Gesetz noch vor den Wahlen im Herbst verabschiedet wird - andernfalls wird der Entwurf unter den Tisch fallen und muss erneut vorgelegt werden", warnte Prais.

Für die Zukunft erwartet der Staat eine deutliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energiequellen. Dieser liegt derzeit bei rund 19 Prozent der gesamten Stromroduktion. Laut dem im vergangenen Jahr verabschiedeten Nationalen Energie- und Klimaplan soll der Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 Prozent steigen.

Der Bau von Photovoltaik-Kraftwerken in der Tschechischen Republik ist kein so großes Problem mehr. In den letzten vier Jahren wurden sie vor allem auf den Dächern von Häusern und Unternehmen errichtet, wo ihr Bau durch die Änderungen des Energiegesetzes, lex Erneuerbare I und lex Erneuerbare II, erleichtert wurde. Mit der ersten Änderung wurde der Schwellenwert für die installierte Leistung zur Erlangung einer Lizenz für die Stromerzeugung von 10 kW auf 50 kW ab dem 23. Januar 2023 angehoben. Außerdem wurden die erneuerbaren Energieanlagen mit einer Leistung von bis zu 50 kW von der Notwendigkeit einer Baugenehmigung oder Anmeldung befreit. Außerdem wurden die erneuerbaren Energieanlagen mit einer Kapazität von mehr als 1 MW zu Gebäuden von öffentlichem Interesse.

Die zweite Änderung konzentrierte sich auf die Förderung der Gemeinschaftsenergie. Seit dem Jahr 2024 wurden Konzepte wie aktiver Kunde, Energiegemeinschaft und Energieaustausch eingeführt, die es Haushalten, Gemeinden, Unternehmen oder Schulen ermöglichen, ihren eigenen Strom, insbesondere aus erneuerbaren Energien, zu erzeugen und ihn dann gemeinsam zu nutzen.

Die dritte Änderung, die lex Erneuerbare III, wurde vor kurzem vom Parlament verabschiedet und wartet auf die Unterzeichnung durch den Präsidenten. Sie führt einen Rechtsrahmen für Stromspeicherung, -aggregation und -flexibilität ein, der den Bau großer, an das Stromnetz angeschlossener Batteriespeicher ermöglicht und es Haushalten und Unternehmen erlaubt, ihre Stromerzeugung und ihren Verbrauch besser zu steuern.

Und auch die Änderung des Energiegesetzes, die derzeit im Parlament diskutiert wird und die den Namen Lex Gas trägt, steht im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energien. Sie soll den Bau von Dampf-Gas-Kraftwerken fördern, die während des Übergangs von Kohlekraftwerken zu erneuerbaren Energien und Kernenergie als vorübergehende Stromquelle dienen sollen.
/gr/



Wer wird Dukovany ausbauen? In der Baubranche herrscht Personalmangel
13.3.2025 MF DNES Sabina Ali Seite 7

Die tschechische Bauindustrie leidet unter einem großen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Das zeigte eine Umfrage des Verbands der Bauunternehmer, die ergab, dass 91 Prozent der Bauunternehmen die aktuelle Verfügbarkeit von Mitarbeitern als sehr schlecht einschätzen.

"Unserer Meinung nach ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften das wichtigste Thema in der Baubranche, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft", sagte Pavel Sevcik, technischer Direktor des Verbandes der Bauunternehmer. In fünf Jahren, so die Berechnungen des Verbandes, werden in der Baubranche rund 74.000 neue Menschen benötigt. Nach Angaben des Statistischen Amtes arbeiten derzeit 415 Tausend Menschen im Baugewerbe.

"Der Staat hat eine Reihe von Ambitionen und Plänen in Bezug auf das, was er bauen will, zum Beispiel ist das Projekte der neuen Dukovany-Blöcke hier. Dies ist jedoch nicht das einzige Energieprojekt. Das sind auch große Verbrennungsanlagen und so weiter. Außerdem müssen Hochgeschwindigkeitsstraßen gebaut werden. Als Personal-Spezialisten fragen wir uns daher, mit wem wir bauen werden", sagte Ladislav Profota, Personal-Direktor von Metrostav.

"Allein in Dukowany werden etwa dreitausend Menschen auf der Baustelle gebraucht", fügte er hinzu. Wenn so viele von ihnen tatsächlich am Bau beteiligt sind, dann wird es laut Profota nicht genug Leute geben, zum Beispiel für Einfamilienhäuser. Über das Schicksal des Dukovany-Baus macht sich die Energiefirma CEZ jedoch keine Sorgen. "Es ist in erster Linie eine Frage für potenzielle Lieferanten, nicht für den Investor. Da wir aber versuchen, Probleme beim Verfahren zu vermeiden, beschäftigen wir uns auch damit und wir haben eine Studie ausarbeiten lassen. Potenzielle Lieferanten sagen uns, dass sie in der Lage sind, genügend Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, wenn sie rechtzeitig wissen, dass sie am Bau beteiligt sein werden. Und in dieser Hinsicht appellieren wir an die südkoreanische Firma KHNP", sagte Ladislav Kriz, der Sprecher von CEZ.

Nach Angaben der Bauherren entsteht der Mangel an Arbeitskräften in der Baubranche schon während der Mittelschul- und Universitätsausbildung. Ihrer Meinung nach schenkt der Staat der beruflichen Bildung nicht genügend Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Vertreter der Fachmittel- Schulen sagten, dass sie jetzt voll seien, weil die Populationsstarken Jahrgängen kommen, aber das werde sich bald ändern. Schwächere Jahrgänge werden nämlich bald die Grundschulen verlassen. Schuldirektoren behaupten, dass der Staat die Allgemeinbildung den Berufsschulen vorzieht.

"Das Bildungsministerium hat das Projekt Lyceum 2.0 ins Leben gerufen. Das will das Ministerium in die Berufsschulen aufnehmen, aber es ähnelt der Gymnasialausbildung", betonte Marie Pihalova, Direktorin der Industriemittelschule Dusni.
/gr/


Alles, was Sie über die Kernkraft wissen wollen
13.3.2025 Pravo Lucie Fialova Sseite 7

Die Fakultät für Nuklearwissenschaften und Physikalische Technik der Tschechischen Technischen Universität CVUT in Prag lädt vom 19. bis 23. Mai zu einem Schnellkurs über Kernreaktoren für die Öffentlichkeit, Unternehmen und Beamte ein.

"Wir haben einen Kurs vorbereitet, der Menschen außerhalb der nuklearen Gemeinschaft helfen wird, sich in der Frage der großen Kernkraftwerke und kleinen modularen Reaktoren zu orientieren", erklärte der Hauptdozent Ondej Novak.

"Ob es sich um Interessenten von der Straße handelt oder um Menschen, die in Positionen arbeiten, in denen sie zumindest ein grundlegendes Verständnis dafür benötigen, wie ein Kernkraftwerk funktioniert, was SMR im tschechischen Kontext ist und was mit seiner Entwicklung zusammenhängt", fügte der Hauptlektor hinzu.

Die Schulung umfasst auch Vorträge, die sich mit dem tschechischen Energiesektor und der Integration von Kernenergiequellen befassen. Der Kurs ist akkreditiert und endet mit einem Mikrozertifikat für lebenslanges Lernen.

Es richtet sich an Personen ohne Vorkenntnisse in der Kernenergietechnik, die sich in diesem Bereich grundlegend orientieren wollen. Beispiele hierfür sind Beamte, Botschaftsmitarbeiter, Journalisten oder Vertreter von Unternehmen, die im Zusammenhang mit der Fertigstellung neuer Blöcke des Kraftwerks Dukovany ihr Portfolio um Nuklearprojekte erweitern wollen.

Der Unterricht findet in einer kleinen Gruppe von bis zu zwanzig Studierenden statt, was eine individuelle Herangehensweise und Anpassung der Inhalte an die Bedürfnisse der Teilnehmer ermöglicht. Die Teilnahme kostet 10 Tausend Kronen.
/gr/



Die CEZ-Gruppe hat ihre Wirtschaftsergebnisse veröffentlicht. Im vergangenen Jahr verdiente sie 30,5 Milliarden Kronen netto
13.3.2025
irozhlas.cz

Die CEZ-Gruppe, der größte Stromerzeuger in der Tschechischen Republik, hat im vergangenen Jahr 30,5 Milliarden Kronen netto verdient. Der Betriebsgewinn vor Steuern und Abschreibungen stieg um weniger als ein Zehntel auf 137,5 Milliarden Kronen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit. Das Unternehmen, das zu 70 Prozent vom Staat kontrolliert wird, verzeichnete eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Es wird jedoch erwartet, dass die Gewinnausschüttung an die Aktionäre in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr sinken wird.

Der Gewinn des Unternehmens in Höhe von 30 Milliarden war erwartet worden. Er liegt auch etwa eine Milliarde höher als im Vorjahr. Der Nettogewinn könnte jedoch höher ausfallen, wenn CEZ die Steuer auf außerordentliche Gewinne, die so genannte Windfall Tax, nicht zahlen müsste. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen Schätzungen zufolge rund 30 Milliarden Kronen an den Staat gezahlt, was der höchste Wert unter allen von dieser Steuer Betroffenen ist.


CEZ erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Dividende in diesem Jahr 35 bis 47 Kronen pro Aktie erreichen könnte, also insgesamt 19 bis 25 Mrd. Kronen. Im vergangenen Jahr hatte CEZ 52 Kronen je Aktie ausgeschüttet.

Der Grund für den Rückgang ist, dass die Dividende auf der Grundlage des so genannten bereinigten Nettogewinns gezahlt wird, der sich im vergangenen Jahr auf 31,8 Milliarden Kronen belief. Darin enthalten sind auch die Erträge aus dem Verkauf außerordentlicher Vermögenswerte, die im vergangenen Jahr niedriger waren. Insgesamt ist dies ein Rückgang um drei Milliarden im Vergleich zu den Ergebnissen vor einem Jahr.

Die konkrete Berechnung der Höhe der Dividende basiert auf der Tatsache, dass die Energiefirma CEZ gemäß der beschlossenen Dividendenpolitik 60 bis 80 Prozent ihres bereinigten Gewinns an die Aktionäre ausschütten soll, d.h. 35 bis 47 Kronen pro Aktie. Die Entscheidung über die Höhe der Dividende liegt jedoch in den Händen des Staates, der dank seiner Mehrheitsbeteiligung auf der Hauptversammlung eine Kürzung oder Erhöhung durchsetzen kann.

Das Finanzministerium kann also mit einer Rendite zwischen 13 und 17,5 Mrd. Kronen rechnen, während weitere 6 bis 7,5 Mrd. Kronen an die privaten Aktionäre gehen. Zu ihnen gehört die größte Firma des Finanziers und Besitzers von Kohlebergwerken und Kraftwerken Pavel Tykac, der 2,5 Prozent an CEZ hält. Weitere 1,4 Prozent werden von einem Unternehmen gehalten, zu dem ein enger Mitarbeiter von Tykac gehört. Zusammen könnten sie in diesem Jahr fast 1 Milliarde Kronen an Dividenden erhalten.

Für das Jahr 2025 rechnet die CEZ-Gruppe mit einem Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen von 125 bis 130 Mrd. Kronen und einem bereinigten Nettogewinn von 25 bis 29 Mrd.Kronen.

Investitionen 57 Milliarden…..

Im vergangenen Jahr investierte CEZ 57 Mrd. Kronen, 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurden vor allem erneuerbare Energiequellen und Kernkraftwerke sowie Verteilungsnetze entwickelt.

Das Unternehmen investierte mehr als 20 Milliarden in diesen Bereich, unter anderem aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach dem Anschluss von Solar- und anderen grünen Anlagen an das Stromnetz.

84 Prozent des Betriebsgewinns stammen aus emissionsfreien Quellen. Dies ist jedoch hauptsächlich auf die Produktion von Kernkraftwerken zurückzuführen.

Die Produktion von CEZ aus umweltfreundlichen Quellen stieg im vergangenen Jahr nur um drei Prozent, was hauptsächlich auf Wasserkraftwerke zurückzuführen ist. Auch die Produktion aus Kohle ist bisher kaum zurückgegangen, da CEZ sie im letzten Jahr nur um zwei Prozent reduziert hat.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/skupi ... 130701_dci
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zur Kernkraft vom 14.3.2025:



Benes: Vertragsunterzeichnung für neue Kernkraftwerksblöcke in Dukovany wird sich wahrscheinlich verzögern

Martin Prochazka
Novinky.cz,  13.3.2025


Ende März. Laut Zeitplan ist dies die Frist für den Abschluss der Verträge zwischen CEZ und dem Gewinner der Ausschreibung für den Bau von zwei Kernkraftwerksblöcken in Dukovany, der südkoreanischen KHNP. Doch nun deutet alles darauf hin, dass die Unterzeichnung der Verträge im größten Auftrag in der Geschichte der Tschechischen Republik verschoben wird.


"Wir glauben, dass die Verhandlungen im zweiten Quartal erfolgreich abgeschlossen sein werden", sagte Daniel Benes, Chef von CEZ, auf einer Pressekonferenz zu den Jahresergebnissen des Unternehmens.

Er sagte, die Verträge seien fast fertig, aber es würden noch eine Reihe von kleinen Details geklärt, und das wichtigste für den Staat sei die Beteiligung der tschechischen Industrie am Bau.

"Anstatt den Vertrag um jeden Preis bis Ende März zu unterzeichnen, ist es besser, noch ein paar Wochen mit den Koreanern zu verhandeln. Die Vernunft gebietet es, den Vertrag im April oder Mai zu unterzeichnen", fügte Benes hinzu.

Darüber hinaus sagte Benes, dass die Verträge nicht abgeschlossen werden können, solange die Beschwerde des anderen Bieters, der französischen Firma EDF, beim Amt für Wettbewerbsschutz UOHS nicht geklärt ist. "Das Antimonopolamt hat eine vorläufige Maßnahme erlassen, und die Verträge können nicht unterzeichnet werden, bevor die gesamte Angelegenheit geklärt ist", sagte der CEZ-Chef.

Über die Verzögerung wird in den Kreisen seit langem gesprochen, unter anderem wegen des unklaren Anteils tschechischer Unternehmen an dem Hundert-Milliarden-Vertrag. Die beiden Blöcke sollen mindestens 400 Mrd. Kronen kosten, einige Experten glauben aber, dass es viel mehr sein wird.

Die US-amerikanische Firma Westinghouse hat ihre Beschwerde zur Atomausschreibung zurückgezogen, EDF blockiert weiterhin die Unterzeichnung mit KHNP.

Letztes Jahr sprach die koreanische Seite noch von einer 60-prozentigen Beteiligung der tschechischen Unternehmen, doch nun mehren sich die Befürchtungen, dass es weniger sein werden. Der Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek (STAN), sprach davon, dass vor der Unterzeichnung der Verträge mindestens ein Anteil von 30 Prozent gesichert sein sollte.

Mit dem Bau des ersten Blocks soll im Jahre 2029 begonnen werden, der Probebetrieb soll im Jahre 2036 aufgenommen werden.

https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... i-40512850
/gr/



CEZ erwägt den Bau von zwei Fabriken für nukleare Module in der Tschechischen Republik. Das Unternehmen verhandelt mit Rolls-Royce SMR
13.3.2025
Tschechischer Rundfunk
CTK


Bis zu zwei Fabriken für Module für kleine Kernkraftwerke könnten künftig in der Tschechischen Republik gebaut werden. CEZ befindet sich in Gesprächen mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR, mit dem es im vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft eingegangen ist. Daniel Benes, der Vorstandsvorsitzende von CEZ, sagte dies am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen des halbstaatlichen Unternehmens im vergangenen Jahr. Der erste Block soll in der ersten Hälfte der 30er Jahre am Standort Temelin gebaut werden. Das Unternehmen hat auch Fortschritte bei der Vorbereitung eines modularen Reaktors am Standort Tusimice gemacht.


CEZ hat im vergangenen Herbst eine strategische Zusammenarbeit mit Rolls-Royce SMR zur Entwicklung modularer Reaktoren vereinbart. CEZ wird schrittweise einen Anteil von etwa einem Fünftel an dem britischen Unternehmen übernehmen und dafür mehrere Milliarden Kronen zahlen. Die Zusammenarbeit sieht vor, dass CEZ direkt an der Entwicklung der neuen modularen Reaktortechnologie und ihrer Produktion auf globaler Ebene beteiligt sein wird. CEZ beabsichtigt, die modulare SMR-Reaktortechnologie von Rolls-Royce künftig in der Tschechischen Republik einzusetzen.


"Es laufen gerade Verhandlungen mit Rolls-Royce SMR über den Bau von bis zu zwei SMR-Modulfabriken in der Tschechischen Republik. Dies wird zusätzliche Arbeitsplätze und positive Auswirkungen auf die Tschechische Republik haben", sagte Benes am Donnerstag. CEZ-Vorstandsmitglied Tomas Pleskac sagte im Dezember, dass die geplanten Fabriken in den nächsten 20 bis 30 Jahren bis zu 8.000 Menschen beschäftigen könnten.

Der erste modulare Reaktor wird von CEZ in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin in Südböhmen vorbereitet und soll nach den derzeitigen Plänen in der ersten Hälfte der 2030er Jahre gebaut werden. Im November des letzten Jahres reichte das Unternehmen einen UVP-Antrag ein und rechnet mit der Einreichung der Unterlagen Anfang des nächsten Jahres, während eine Aktualisierung der Raumordnungsgrundsätze der Region Südböhmen bereits genehmigt wurde.

Darüber hinaus bereitet das Unternehmen weitere Standorte für den möglichen Bau von Modulreaktoren vor. Der am weitesten entfernte Standort befindet sich in Tusimice in der Region Chomutov auf dem Gelände des derzeitigen Kohlekraftwerks. Im Februar reichte das Unternehmen außerdem eine Dokumentation zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein, in der die Auswirkungen der Projekte auf die Umgebung untersucht werden.

Benes wies auch darauf hin, dass die Monitoringsarbeiten in Detmarovice in der Region Karvina fortgesetzt werden und CEZ auch die Möglichkeiten für die Nutzung anderer Standorte prüft. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2050 modulare Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von drei Gigawatt zu bauen. Die bestehenden Kernkraftwerke in Dukovany und Temelin haben eine Kapazität von jeweils etwa zwei Gigawatt.



Nach Angaben der CEZ- Gruppe sollten die Kosten eines modularen Reaktors ähnlich hoch sein wie die von großen Blöcken, wobei das Verhältnis der geringeren Leistung eines modularen Reaktors entspricht. CEZ bereitet derzeit den Bau von zwei großen Reaktoren mit einer Leistung von jeweils über 1.000 Megawatt in Dukovany vor, deren Kosten sich nach Angaben der Regierung auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen belaufen dürften.

Die modularen Reaktoren können in Fabriken in Massenproduktion hergestellt werden, und es können mehrere von ihnen an einem Ort konzentriert werden, eine Einheit nach der anderen. Kernenergieexperten zufolge unterscheiden sie sich von großen Kernkraftwerken vor allem durch ihre geringere Leistung und die schnellere und einfachere Konstruktion. Der Betrieb hingegen könnte ähnlich sein.

https://www.irozhlas.cz/ekonomika/cez-z ... 131427_dci

/gr/


Die Vertragsunterzeichnung der Verträge zu Dukovany wird sich verzögern
13.3.2025 Tschechisches Fernsehen CT1 18.00 - Ereignisse in den Regionen

Mirka Vildova, Moderatorin:
Die Unterzeichnung der endgültigen Verträge über den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukowany wird sich wahrscheinlich verzögern. Ursprünglich war sie für Ende März geplant. Wir warten jedoch auf die Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz UOHS und auch auf die Garantie der Beteiligung der tschechischen Industrie.

Daniel Benes, Generaldirektor der Energiefirma CEZ:
Tatsächlich sind alle diese Verträge fast abgeschlossen. An einer Reihe kleinerer Details wird jedoch noch gearbeitet. Und das Wichtigste für den Staat, und das müssen wir respektieren, denn der Staat ist unser Partner bei diesen Verträgen, ist die Beteiligung der tschechischen Industrie am Bau der neuen Reaktoren. Und ich stimme zu, dass es wahrscheinlich besser ist, mit den Koreanern noch ein paar Wochen zu verhandeln, anstatt die Verträge um jeden Preis bis Ende März zu unterzeichnen.
/gr/


Dukovany: die Vertragsunterzeichnung wird sich verspäten
13.3.2025 TV Prima 18.55 Uhr – Hauptnachrichten

Moderator:
Die Unterzeichnung von Verträgen über den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany mit dem koreanischen Unternehmen KHNP und dem Energiekonzern CEZ wird sich voraussichtlich verzögern.
Wir warten auf das Urteil des Amtes für Wettbewerbsschutz und auch auf eine Vereinbarung über den Umfang der Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem Projekt.

Monika Rusova, Redakteurin:
Die Verträge für einen der größten Verträge in der Geschichte der Tschechischen Republik sollten im März dieses Jahres unterzeichnet werden. Die Unterzeichnung wird sich jetzt jedoch um einige Wochen, vielleicht Monate verschieben.

Daniel Benes, Generaldirektor, CEZ:
Ich bin überzeugt, dass es Ende März unterschriftsfähig wäre, aber die Vernunft diktiert, dass es im April oder Mai unterzeichnet werden sollte. Anstatt es um jeden Preis bis Ende März zu unterzeichnen, ist es wahrscheinlich besser, noch ein paar Wochen mit den Koreanern zu verhandeln.

Monika Rusova, Redakteurin:
Vor allem über den unklaren Anteil tschechischer Firmen an dem Auftrag im Wert von Hunderten von Milliarden. Die geplanten 60 Prozent wurden bisher auf nur 20 reduziert.

Alena Schillerova, Vorsitzende des Parlamentarischen Klubs, stellvertretende Vorsitzende der Bewegung /ANO/:
Wenn das Ergebnis der Verzögerung der Vertragsunterzeichnung die Garantie wäre, dass tatsächlich 60 % der tschechischen Industrie beteiligt sein würden, dann wäre es besser, noch eine Weile mit der Unterzeichnung abzuwarten.

Lukas Vlcek, Minister für Industrie und Handel /STAN/:
Wir verlangen von KHNP zwei Dinge. Die erste besteht darin, einen transparenten Plan zu haben, wie die ungeschriebene Verpflichtung von 60 % in den kommenden Jahren erfüllt werden soll, aber gleichzeitig verlangen wir auch breitere Garantien für die Beteiligung der tschechischen Industrie um etwa 30 % vor der eigentlichen Vertragsunterzeichnung.

Monika Rusova, Redakteurin
Allerdings wird auch die Vertragsunterzeichnung auch aufgrund des bisher nicht ausgeräumten Einwands des unterlegenen französischen Bieters verschoben.

Amt für Wettbewerbsschutz – Vertreter:
Im Namen des Amtes für Wettbewerbsschutz UOHS kann ich nur sagen, dass das Verfahren über die Beschwerde von EDF in dieser Rechtssache noch nicht abgeschlossen ist.

Monika Rusova, Redakteurin:
Aus Sicht der Energiepreise ist die Verzögerung bei der Unterzeichnung kurzfristig unbedeutend. Die Realisierung des Baus von neuen Dukovany - Blöcken wird sich jedoch schon auf den Strompreis auswirken.

Jan Beres, Energieanalyst, Kalkulátor.cz:
Wenn wir es ein oder zwei Jahre in die Zukunft schauen, sieht es derzeit so aus, als könnten die Preise leicht steigen, wenn wir auf einen größeren Horizont schauen, dann sollten sich die Energiepreise dort hoffentlich stabilisieren und vieles wird von der geopolitischen Lage abhängen.

Monika Rusova, Redakteurin:
Der Bau des neuen Blocks in Dukovany soll im Jahre 2029 beginnen und im Jahre 2036 in den Probebetrieb gehen.
Monika Rusova, CNN Prima News.
/gr/



Nettogewinn der CEZ – Gruppe
13.3.2025 Fernsehen CT1 19.00 Uhr – Nachrichten

Moderatorin:
Der Nettogewinn der CEZ-Gruppe ist im vergangenen Jahr gestiegen. Der größte Stromerzeuger in der Tschechischen Republik verdiente 30,5 Mrd. Kronen, 3 % mehr als im Vorjahr. Auf diese Weise konnte die Gesellschaft den Aktionären eine Dividende von 35 bis 47 Kronen je Aktie ausschütten. Die Energiefirma CEZ wird noch in diesem Jahr Verträge für die Fertigstellung neuer Blöcke in Dukovany unterzeichnen. Der geplante Termin im März kann jedoch verschoben werden.

Daniel Benes, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Energiefirma CEZ:
Wir diskutieren mit dem Staat, dass es gut wäre, einen größtmöglichen Anteil der tschechischen Industrie so gut wie möglich zu sichern. Und aus diesem Grund ist es möglich, dass es zu einer Verschiebung der Vertragsunterzeichnung um einige Wochen kommt, denn wir sind uns einig, dass es besser ist, gute Verträge und ein hohes Maß an Sicherheit, den gewünschten Anteil der tschechischen Industrie, zu haben, als jetzt die Verträge um jeden Preis bis Ende März zu unterzeichnen.
/gr/


Es besteht die Gefahr, dass sich die Unterschriften für Dukovany verzögern. CEZ muss auf die Behörden warten, sagt Cyrani

14.3.2025 Seznam Zpravy
Autorin:
Sofie Kryzova

Interview mit dem Vice-Vorsitzenden des CEZ – Vorstands Pavel Cyrani


https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... ani-271774


Die Unterzeichnung der endgültigen Verträge für das Projekt Dukovany wird sich wahrscheinlich verschieben. "Ob es eine Woche früher oder später sein wird, halten wir für weniger wichtig. Es wird keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt haben", sagt Pavel Cyrani, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats von CEZ.

Der Vertrag über den Bau von zwei Blöcken für das Kernkraftwerk Dukovany zwischen dem Energiekonzern CEZ und dem südkoreanischen Unternehmen KHNP wird wahrscheinlich nicht im März unterzeichnet werden. "Die Verhandlungen werden im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein", sagte der Vorstandsvorsitzende von CEZ, Daniel Benes, nach der Veröffentlichung der Wirtschaftsergebnisse der CEZ – Gruppe vom letzten Jahr. "Alle Verträge sind fast fertig, aber es wird noch an der Feinabstimmung gearbeitet", fügte er hinzu.

Mehrere Faktoren sprechen gegen den Termin im März. CEZ kann den Vertrag erst abschließen, wenn die Entscheidung der Antimonopolbehörde über eine Beschwerde des unterlegenen Bieters EDF, der behauptet, KHNP habe von der koreanischen Regierung Geld dafür erhalten, abgeschlossen ist. Bevor CEZ den Vertrag mit den Koreanern für das Nuklear-Megaprojekt unterzeichnet, muss es auch andere Verträge und Genehmigungen der Europäischen Kommission zur Finanzierung von Block 6 klären.

"Alle drei, der Vertrag mit dem Lieferanten KHNP, der Stromabnahmevertrag und der Finanzierungsvertrag, müssen gleichzeitig geklärt werden und aufeinander aufbauen. Sie sind wie Puzzleteile, die zusammenpassen", sagt Pavel Cyrani, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von CEZ, in einem Interview mit SZ Byznys.


Neben der Unterzeichnung des Vertrags für den Bau des Kernkraftwerks hat der Energiekoloss weitere Prioritäten für das Jahr 2025. So soll eine Entscheidung über den Bau eines Gaskraftwerks in Melnik fallen, der Bau weiterer erneuerbarer Energiequellen und großer Batterien in Angriff genommen werden, die den Großteil der 300 MWh Stromspeicherkapazität ausmachen sollen, die CEZ bis zum Jahr 2030 bauen will.

"Es bleibt nicht mehr viel Zeit. 2025 und 2026 werden die Jahre sein, in denen wir einen größeren Zuwachs an Batterien in unserem Geschäft sehen werden", sagt Cyrani. CEZ will in diesem Jahr auch mehr private Strom- und Gaskunden gewinnen.

-Die Unterzeichnung des Vertrags zwischen CEZ und KHNP war ursprünglich für Ende März geplant. Wie realistisch ist es, dass der Vertrag nicht bis zum Ende des Monats, sondern erst im zweiten Quartal unterzeichnet wird?

-Cyrani: Das Wichtigste an dem Vertrag ist, dass er aus der Sicht der Firma CEZ als Investor und aus der Sicht der Tschechischen Republik der bestmögliche ist, deswegen ist jetzt sinnvoll, sich alle Zeit zu nehmen, um ihn bestmöglich auszuhandeln. Wir halten es für weniger wichtig, ob dies eine Woche früher oder später geschieht, d.h. am Ende des ersten Quartals oder im zweiten Quartal. Der Gesamtzeitplan des Projekts wird durch diese kurzen Verschiebungen nicht beeinträchtigt.

Das Datum der Vertragsunterzeichnung ist auch deshalb ungewiss, weil die Antimonopolbehörde noch nicht über eine Beschwerde des unterlegenen Bieters EDF entschieden hat, der behauptet, die koreanische Regierung habe KHNP eine Subvention für das Dukovany – Projekt gewährt.

Wir sind davon überzeugt, dass die Behauptung der EDF, die koreanische KHNP habe irgendeine Form von staatlicher Beihilfe erhalten, nicht der Wahrheit entspricht. Zumindest versichert uns KHNP, dass dies der Fall ist. Was die Entscheidung der Antimonopolbehörde betrifft, so kann ich mich dazu natürlich nicht äußern.


-Können Sie den Vertrag auch dann abschließen, wenn die Notifizierung der Europäischen Kommission für die Finanzierung von Block 6 noch nicht vorliegt?

-Cyrani: Wir können den Vertrag abschließen, müssen uns aber darauf einstellen, dass es diesen Meilenstein gibt, der erfüllt werden muss, um mit dem Bau des Projekts beginnen zu können. Wir dürfen nicht vergessen, dass die ersten Monate, ja sogar Jahre, solcher Projekte in erster Linie mit den Genehmigungen und nicht mit dem Bau selbst verbracht werden.

-Könnte sich der Vertragsabschluss auch durch die Forderung des Ministeriums für Industrie und Handel verzögern, dass KHNP vor der Vertragsunterzeichnung eine mindestens 30 %ige Beteiligung der tschechischen Industrie an den Lieferungen an Dukovany sicherstellen muss?

-Cyrani: Dies ist eines der Elemente, die sich derzeit in der Endphase der Verhandlungen befinden. Es ist sinnvoll, sich eine Woche mehr Zeit zu nehmen, um diese Dinge so gut wie möglich für die Tschechische Republik und für CEZ auszuhandeln.


-Wie sieht es mit dem Vertrag zwischen dem Staat und CEZ über den Kauf von Strom und die Übernahme eines Teils von Elektrárna Dukovany II aus?

-Cyrani: Wir haben es mit zwei Hauptthemen mit dem Staat zu tun. Das eine ist der Stromabnahmevertrag und das andere ist die Finanzierungsvereinbarung. Das gesamte Paket wird parallel bearbeitet. Alle drei, der Vertrag mit dem Lieferanten KHNP, der Stromabnahmevertrag und die Finanzierungsvereinbarung, müssen gleichzeitig gelöst werden und aufeinander aufbauen. Sie sind wie Puzzle-Teilchen, die zueinander passen.

-Die Rolle der Kernenergie im tschechischen Energiesektor wächst, CEZ steigert die Produktion aus nuklearen Quellen, während die Stromerzeugung aus Kohle in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Wie haben sich Ihre Kohlekraftwerke im vergangenen Jahr entwickelt?

-Cyrani: Generell ist die Produktion von Kohlekraftwerken rückläufig. Der Gewinn von Kohlekraftwerken, d. h. die Differenz zwischen dem Strompreis und dem Preis für Emissionszertifikate, ist rückläufig. Dennoch produzieren diese Quellen immer noch solide, weil es auf dem Markt einen Bedarf gab und nicht genügend andere Quellen zur Verfügung standen, weder in der weiteren Region einschließlich Deutschland noch speziell in der Tschechischen Republik.
/Auswahl des Teils zur Kernkraft/
/gr/




Reinigung der Dampfgeneratoren in Dukovany
14.3.2025 Zrcadlo Seite 3

Bürgerkommission beim Atomkraftwerk Dukovany (OBK) informiert:
Seit dem Jahr 2021 enthält die Beschreibung der Tätigkeiten, die im AKW Dukovany im Rahmen regelmäßiger Block-Betirebspausen durchgeführt wurden, folgende Informationen: "Die Dampferzeuger wurden auf der Sekundärseite von Ablagerungen gereinigt. oder eine ähnliche Formulierung. Ich bin es dem geneigten Leser schuldig, zu erklären, was sich hinter einer solchen Aussage verbirgt.

Nur um Sie an ein paar technische Informationen zu erinnern. Der Strom im Kraftwerk wird durch einen elektrischen Generator erzeugt. Der Generator wird durch die Dampfturbine mechanisch gedreht und der Dampf, der mit der Turbine dreht, wird durch Verdampfen von Wasser in den Dampferzeugern erzeugt. Solche oder ähnliche thermische Schemata sind in allen Kraftwerken zu finden. In Dampfkraftwerken finden wir einen Dampfkessel als Wärmequelle, in Gaskraftwerken sehen wir eine Gasturbine, einen Windpropeller, der mit Windenergie angetrieben wird, und in einem Kernkraftwerk finden wir auf der Sekundärseite einen Dampferzeuger, der die Wärme aus der Kernspaltungsreaktion im Reaktor nutzt. Ich werde mich hier nicht auf die sogenannten Siedewasserreaktoren konzentrieren, bei denen Dampf durch siedendes Wasser im Reaktor erzeugt wird. Wir haben Druckwasserreaktoren in Dukovany, so dass wir das nächste Mal über Siedewasserreaktoren sprechen können.

Das Schlüsselelement für die Dampferzeugung ist daher ein Dampferzeuger. Aus ihm wird Dampf mit einer Temperatur von 260 °C und einem Druck von 4,6 MPa pro Turbine freigesetzt. In einem Reaktorblock befinden sich sechs Dampferzeuger und in einem Reaktorblock zwei Turbinen. Der Dampferzeuger ist ein zylindrischer, horizontal angeordneter Druckbehälter mit einem Durchmesser von 3,3 m und einer Länge von 12 m. Das Speisewasser wird durch ein System von Wärmeübertragungsrohren, durch die das primäre Kältemittel fließt, erhitzt und zum Sieden gebracht.

Das Problem: Nach ca. 40 Jahren Betrieb bilden sich an der Außenseite der Primärrohre mineralische Ablagerungen, die den Wärmeübergang beeinträchtigen und zu Korrosion und möglichen Undichtigkeiten führen können. In jedem Dampferzeuger befinden sich ungefähr fünftausendfünfhundert dieser Rohre. Nach und nach wird ihre Oberfläche mechanisch von der Sekundärseite mit einem Wasserstrahl gereinigt. Einfach ausgedrückt kann man sich die Reinigung so vorstellen, dass man die Oberfläche der Röhren mit einem Wasserstrahl abspült, ähnlich wie die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger. Die Operation wird von Framatom mit einem ferngesteuerten Manipulator durchgeführt und die bisherigen Ergebnisse sind hervorragend. Die meisten Ablagerungen können an jedem Dampferzeuger entfernt werden, was wiederum zu einer erhöhten Wärmeübertragungseffizienz, einer erhöhten Dampfleistung von Dampferzeugern und zur Vorbeugung von Alterung beiträgt.

Das Projekt zur Reinigung der Dampferzeuger im AKW Dukovany trägt somit wesentlich zur geplanten Lebensdauer des AKW Dukovany bei und trägt dazu bei, seinen sicheren und zuverlässigen Betrieb für die kommenden Jahrzehnte zu gewährleisten.

Autor: Ales John, OBK beim AKW Dukovany
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 17-3.2025:

Inhalt:

USA setzen Südkorea auf Liste der "sensiblen Länder"
Vielleicht im Jahr 2036. Die polnische Regierung hat zugegeben, dass der erste Kernkraftwerksblock später fertig sein wird
Geplanter massiver Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland ist eine Herausforderung für Netzbetreiber
Im Wasserkraftwerk Dalesice werden aktuell alle Anlagen getestet. Das Kraftwerk ist auch für Dukovany wichtig
FOTO: Die am meisten bewachten Gebiete in der Tschechischen Republik. Wir befanden uns im Kernkraftwerk Dukovany


USA setzen Südkorea auf Liste der "sensiblen Länder"
17.03.2025 Hospodarske noviny Petr Zenkner Seite: 11

Nuklearenergie - Der Versuch des ehemaligen Präsidenten Jun Sok-jool, das Kriegsrecht in Südkorea zu verhängen, und die zunehmenden Stimmen südkoreanischer Politiker über die Notwendigkeit eigener Atomwaffen haben die Vereinigten Staaten zu einem Schritt veranlasst, der weitreichende Folgen haben könnte. Das US-Energieministerium wird Südkorea ab dem 15. April auf seine Liste der "sensiblen" Länder setzen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Nukleartechnologie und die gemeinsame Nutzung von Patenten haben. Neben der Nukleartechnologie betreffen die Beschränkungen für die Zusammenarbeit in der Spitzenwissenschaft auch die künstliche Intelligenz, die Quantenwissenschaft und die fortgeschrittene Datenverrechnung. Forschungsinstitute in Südkorea haben bereits Anfang März offizielle Schreiben erhalten, in denen sie darüber informiert wurden.

Die Koreaner versuchen immer noch, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Südkorea war bereits im Januar von der scheidenden Regierung von Präsident Joe Biden auf die unterste Stufe der Liste gesetzt worden. Das Energieministerium bestätigte die Entscheidung am Freitag auf Anfrage von Reuters schriftlich. Es gab jedoch weder eine Begründung dafür ab, noch gab es die Position des derzeitigen Präsidenten Donald Trump an. In einer Erklärung erklärte das Ministerium, es werde "aktive Schritte" unternehmen, um sicherzustellen, dass "es keine negativen Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten in den Bereichen Energie, Wissenschaft und Technologie geben wird".

Die Liste der sensiblen Länder besteht seit dem Jahr 2017 und umfasst verschiedene Länder, darunter auch Taiwan und Israel, die die USA als Verbündete betrachten und an die sie Waffen liefern. Oder sie umfasst auch Indien, Pakistan und Saudi-Arabien. Ebenfalls auf der Liste stehen China und Russland, die von den USA als "gefährliche Länder" bezeichnet werden. Und dann sind da noch der Iran und Nordkorea, die Washington als staatliche Sponsoren des Terrorismus betrachtet. Neben Südkorea werden wahrscheinlich auch andere Länder auf der erweiterten Liste des US-Energieministeriums stehen.

Südkorea spricht wegen der Bedrohung durch Nordkorea, das sowohl über eine eigene Bombe als auch über ein fortgeschrittenes Raketenprogramm verfügt, über eigene Atomwaffen. Bislang hat sich Südkorea bei der nuklearen Abschreckung auf die Amerikaner verlassen. Im März finden regelmäßige Militärübungen mit den Amerikanern statt.

Der vorherige Präsident, Jun Sok-jol, sprach davon, Seoul wird gezwungen, eigene Atomwaffen zu erwerben. Im Jahr 2023 handelte er mit Präsident Biden ein Abkommen aus, das Seoul mehr Einblick in die amerikanische Abschreckungsplanung und die Reaktion auf einen möglichen nuklearen Zwischenfall in der Region geben sollte. Südkorea hat seinerseits seine Verpflichtung bekräftigt, keine eigene Atombombe anzustreben und sich an den Atomwaffensperrvertrag zu halten, den es unterzeichnet hat.

Der jetzige Schritt der Vereinigten Staaten wird daher von Experten vor allem als eine deutliche Botschaft an die südkoreanischen Politiker gewertet. "Die Aufnahme der Republik Korea in die Liste der sensiblen Länder sollte jede Möglichkeit ausschließen, dass Südkorea eine US-Genehmigung für die Urananreicherung und die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente zur Herstellung von Atomwaffen anstrebt", so Daryl Kimball, Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation Arms Control Association. Er hält den Schritt der US-Regierung für vernünftig.

Die praktische Auswirkung auf Forscher aus sensiblen Ländern, sobald die Maßnahmen in Kraft sind, wird darin bestehen, dass sie strenge Überprüfungs- und Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen. Dies gilt nicht nur für die Arbeit in Einrichtungen und Forschungsinstituten des US-Energieministeriums, sondern auch für die Teilnahme an verwandten Forschungsarbeiten. Dies könnte die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten in den Vereinigten Staaten blockieren.

Für die Tschechische Republik stellt der Schritt der USA und vor allem die derzeitige Ungewissheit über seine Umsetzung ein Risiko dar. Es ist unklar, wie sich die Entscheidung auf die mögliche Zusammenarbeit zwischen dem südkoreanischen Unternehmen KHNP und dem US-amerikanischen Unternehmen Westinghouse beim Export von US-Technologie auswirken könnte. Diese sind Teil der Lösung, die KHNP bei der Ausschreibung in Dukovany, die es letztes Jahr gewonnen hat, angeboten hat. Die Unterzeichnung des Vertrags zwischen CEZ und KHNP, der von der Regierung garantiert wird, verzögert sich.
petr.zenkner@hn.cz
/gr/



Vielleicht im Jahr 2036. Die polnische Regierung hat zugegeben, dass der erste Kernkraftwerksblock später fertig sein wird
16. 03. 2025 Ekonomicky denik
David Tramba

Der erste Strom aus dem ersten Block eines Atomkraftwerks in Nordpolen wird später produziert werden. Statt wie bisher angekündigt 2033 soll er nun erst im Jahre 2036 in Betrieb gehen, sagte Paweł Gajda, Direktor der Abteilung für Kernenergie im polnischen Industrieministerium. Die Nachrichten-Website Bankier.pl zitierte Gajda weiter mit den Worten, die Auswahl eines strategischen Partners für den Bau des zweiten großen Kernkraftwerks solle zwischen den Jahren 2026 und 2027 erfolgen.

Das erste Kernkraftwerk soll in der Ortschaft Lubiatowo-Kopalino in der Nähe der Ostsee gebaut werden; Technologielieferant wird gemäß der zuvor geschlossenen Vereinbarung das US-amerikanische Unternehmen Westinghouse sein. Die Bauarbeiten, die von der Firma Bechtel durchgeführt werden, werden voraussichtlich frühestens im Jahre 2028 beginnen, wobei drei Blöcke mit AP1000-Reaktoren mit einer Leistung von jeweils 1.200 Megawatt entstehen werden. Investor ist das staatliche Unternehmen Polskie Elektrownie Jądrowe (PEJ), das 30 Prozent des für den Bau der Blöcke benötigten Kapitals selbst bereitstellen wird.

Wer wird das restliche Geld bereitstellen?

"Die Hauptfinanzierungsquelle werden Exportkreditagenturen sein. Wir haben eine Erklärung der (US-)Exim Bank, dass sie 40 Prozent bereitstellen wird. Derzeit schließen wir die Verhandlungen über die restlichen 30 Prozent ab", sagte Gajda. Er fügte hinzu, dass die Verhandlungen über einen zweiseitigen Differenzvertrag (CfD) für den Kauf von Strom aus dem ersten Kernkraftwerk derzeit mit der Europäischen Kommission erörtert werden.

Wenn alles gut geht, werden die drei Reaktoren an der Nordküste zwischen den Jahren 2036 und 2038 in Betrieb genommen. Danach wollen die Polen mit dem Bau eines weiteren großen Kernkraftwerks fortsetzen. Innerhalb von zwei Jahren dürfte klar sein, wer der strategische Partner sein wird. Es könnte wieder Westinghouse sein, aber auch die französische Firma EDF oder die koreanische KHNP sind ernsthaft an einer Zusammenarbeit interessiert.


Laut der Website enerad.pl nannte Paweł Gajda auch einen voraussichtlichen Zeitplan für den Bau des zweiten Kernkraftwerks. Die Erteilung der Baugenehmigung ist im Jahr 2031 realistisch, und ein Jahr später soll mit dem Bau des ersten Blocks begonnen werden. Er könnte im Jahre 2040 fertig gestellt werden, die nächsten beiden Blöcke folgen im Abstand von einem Jahr.

Was den Standort betrifft, so wird am häufigsten Bełchatów genannt, wo sich heute das größte Kohlekraftwerk Polens befindet. Eine weitere Möglichkeit ist Konin in Zentralpolen, wo in den letzten Jahren ein Konsortium aus PGE und ZE PAK koreanische APR1400-Reaktoren bauen wollte. Dieses Projekt liegt derzeit "auf Eis", vor allem wegen der fehlenden Unterstützung durch die polnische Regierung.

Die Polska Grupa Energetyczna (PGE), mit 61 Prozent der Anteile Polens größter staatlicher Energieversorger, hat bereits Interesse bekundet, die Rolle des Investors für das Kernkraftwerk Bełchatów zu übernehmen: "Wir setzen unsere Analyse fort und werden der Regierung empfehlen, den Standort Bełchatów beim Bau des nächsten Kernkraftwerks sehr ernsthaft in Betracht zu ziehen", sagte PGE-Chef Dariusz Marzec Ende Januar.

Die bereits angekündigten Pläne zum Bau kleinerer modularer Reaktoren, die von den Industriekonzernen Orlen und Synthos unterstützt werden, haben sich ebenfalls verzögert. Das Gemeinschaftsunternehmen Orlen Synthos Green Energy will bis zum Jahr 2035 mindestens zwei 300-Megawatt-Reaktoren auf der Grundlage der Technologie von GE Hitachi bauen. Zur Erinnerung: Noch vor zwei Jahren kündigten Orlen und Synthos optimistisch an, den ersten modularen Reaktor Polens im Jahr 2029 in Betrieb zu nehmen.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/snad-v-roce- ... y-pozdeji/
/gr/



Geplanter massiver Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland ist eine Herausforderung für Netzbetreiber
15 März 2025, oenergetice.cz
Autor: David Voboril

Das wachsende Interesse, große Batteriespeicher an das deutsche Übertragungsnetz anzuschließen, könnte die Netzbetreiber in eine schwierige Lage bringen, informierte der Chef des größten deutschen Stromomverteilers. Viele von ihnen werden nicht zur Stabilisierung des Netzes eingesetzt werden können und könnten die Netzsituation sogar verschlechtern.

Große Batterieprojekte mit einer Gesamtkapazität von 226 GW streben den Anschluss an das deutsche Übertragungsnetz an, was dem 130-fachen der Kapazität der in Betrieb befindlichen Batteriespeicher entspricht. Weitere Strommspeicherprojekte mit mehr als 100 GW beantragen den Anschluss an das Netz. Der Boom in diesem Bereich wird vor allem durch die rapide sinkenden Batteriepreise und die Möglichkeit, mit ihnen von Strompreisschwankungen zu profitieren, angetrieben.

Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des größten deutschen Netzbetreibers E.ON, kritisiert, dass die Anträge oft ohne Rücksicht auf die konkrete Netzsituation gestellt werden. Damit Stromspeicher einen Beitrag zur Netzstabilität leisten können, müssten sie an den richtigen Stellen im Netz platziert werden.

Die Antragsteller hätten aber keine Motivation, die Netzverträglichkeit ihrer Projekte zu berücksichtigen, erklärte Birnbaum. Er fügte hinzu, dass viele Projekte von Unternehmen als Test für ihre Chancen auf einen Anschluss genutzt werden.

"Potenzielle Stromspeicherbetreiber wollen einfach nur sehen, wie ihre Chancen auf einen Anschluss an das Netz stehen. Das bindet bei uns unnötig Ressourcen", so Birnbaum.

Von den aktuellen Anträgen wird voraussichtlich nur ein Bruchteil die Genehmigung zum Anschluss an das deutsche Stromverteilnetz erhalten. Die Genehmigungsverfahren sind in der Regel langwierig und führen häufig dazu, dass nur Anschlüsse mit geringerer Leistung oder gar nicht genehmigt werden.

Außerdem befinden sich viele der Projekte noch in einem frühen Planungsstadium, so dass sich nur schwer vorhersagen lässt, wie viele davon letztendlich realisiert werden. Darüber hinaus haben einige Entwickler Anträge für mehrere Standorte für ein und dasselbe Projekt eingereicht. Da die Genehmigungen in den meisten Fällen nach dem Priinzip „first com, forst served“ erteilt werden, ist es für die Entwickler sinnvoll, sich frühzeitig einen Netzanschluss zu sichern.

Quelle: https://oenergetice.cz/akumulace-energi ... atele-siti
/gr/



Im Wasserkraftwerk Dalesice werden aktuell alle Anlagen getestet. Das Kraftwerk ist auch für Dukovany wichtig
14.3.2025 Fernsehen Nova – tn.cz David Pik


Im Wasserkraftwerk Dalesice in der südmährischen Region Trebic, das auch als wichtige Nebenanlage für das Kernkraftwerk Dukovany fungiert, werden außerordentliche Inspektionen aller Anlagen durchgeführt. Sehen Sie sich an, wie es dort aussieht.

Video dazu: https://tn.nova.cz/zpravodajstvi/clanek ... _clipboard
/gr/



FOTO: Die am meisten bewachten Gebiete in der Tschechischen Republik. Wir befanden uns im Kernkraftwerk Dukovany
12.3.2025 Novinky.cz
Autoren: Jan Handrejch, Katerina Svobodova


Vor vierzig Jahren, im Mai 1985, wurde der erste Reaktorblock des Kernkraftwerks Dukovany in Betrieb genommen. Alle vier Produktionsblöcke in Dukovany sind seit Juli 1987 in Betrieb. In vier Jahren soll mit der geplanten Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany begonnen werden, der Probebetrieb des neuen Blocks wird voraussichtlich im Jahr 2036 starten.

Werfen Sie einen Blick in das Objekt, das zu den am meisten bewachten des Landes gehört. Über ihm befindet sich unter anderem eine Flugverbotszone, er verfügt über eine eigene Einsatzpolizeieinheit, Feuerwehrleute und einen besonderen Wetterschutz.

Fotogalerie aus dem Besuch ist hier zu finden:
https://www.novinky.cz/clanek/domaci-fo ... y-40511868
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahll von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebreich vom 18.3.2025:



ČEZ wird ein Wasserkraftwerk für die Öffentlichkeit eröffnen
18.3.2025 MF DNES psv Seite 15

Sechs Wasserkraftwerke der Energiefirma CEZ an vier Flüssen in sechs Regionen der Tschechischen Republik werden an diesem Samstag ausnahmsweise für die Öffentlichkeit geöffnet.

Die Serie von diesen begrenzten Exkursionen zu emissionsfreien Kraftwerken ist Teil der Feierlichkeiten zum Weltwassertag, der auf den 22. März fällt. In der Region Mittelböhmen können Interessierte das Kleinwasserkraftwerk Obristvi in der Region Melnik besichtigen, das am Elbwehr etwa vier Kilometer vor dem Zusammenfluss von Elbe und Moldau errichtet wurde.

"Besucher, die sich für die Hintergründe der ökologischen Energieerzeugung interessieren, müssen sich jedoch vorab auf der CEZ-Website registrieren", sagte der CEZ-Sprecher für Mittelböhmen Ota Schnepp. Individuelle Touren starten am Samstag immer zur vollen Stunde, von 9 bis 15 Uhr.
/gr/


Ein einzigartiges Symposium begrüßt Experten nicht nur aus dem Energiesektor
18.3.2025 Ceskobudejovicky denik Seite 12 mab

Ostrava – Die nordmährische Stadt Ostrava wird zum Mittelpunkt der Diskussionen über die Energiezukunft. In den Räumlichkeiten von Futurea findet das erste Jahr des Fachsymposiums "Energie der Zukunft" statt, das von der Zeitung Regionalni Denik organisiert wird. Die Energieexperten werden über aktuelle und zukünftige Herausforderungen, insbesondere im Energiebereich, diskutieren, die nicht nur die Mährisch-Schlesische Region betreffen werden.
/gr/


Unterzeichnung der Verträge zum Bau neuer Dukovany – Blöcke wird sich verzögern
17.3.2025 Tschechischer Rundfunk Nachrichten

Redakteurin:
Die Unterzeichnung der endgültigen Verträge für den Bau der neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany zwischen CEZ und KHNP wird sich wahrscheinlich gegenüber den ursprünglichen Plänen verzögern. Der Grund dafür ist die noch ausstehende Entscheidung des Amtes für Wettbewerbsschutz UOHS, und auch die noch nicht geklärte Frage der Beteiligung der tschechischen Industrie an dem Projekt. Ursprünglich sollten die Verträge bis Ende März abgeschlossen werden. Und jetzt sind wir im Gespräch mit Jana Klimova, der Chefanalystin für Wirtschaft beim Tschechischen Rundfunk.
Die Verzögerungen bei den Dukovany-Verträgen - verstehen Sie die Gründe, glauben Sie, dass sie angebracht sind?

Jana Klimova, Wirtschaftsanalystin:
Nun, zumindest der Grund, dass es noch keine Entscheidung der Antimonopolbehörde darüber gibt, ob der Vertrag unterzeichnet werden darf oder nicht, ist sicherlich relevant, und solange diese Entscheidung nicht getroffen ist, darf der Vertrag nicht unterzeichnet werden. Und ich denke, der andere wichtige Grund ist, dass die tschechische Industrie jetzt sehr stark versucht, die bestmöglichen Bedingungen für ihre Lieferungen im Rahmen diesen riesigen Auftrags zu erreichen, bevor der Vertrag unterzeichnet wird, und diese Verhandlungen sind nicht abgeschlossen. Das sind wahrscheinlich die beiden Gründe, die ich verstehe. Andererseits wurde der im Voraus bekannte Zeitplan mehrmals nach hinten verschoben, weil z. B. einige der Bieter die Angebote erst später einreichten oder immer wieder um eine Verschiebung baten. Ich denke also, dass die koreanische Seite vielleicht ein bisschen nervös ist, was die Verschiebungen angeht.

Redakteurin:
Daniel Benes, der Vorstandsvorsitzende von CEZ, sagte, dass die Details in den Verhandlungen mit KHNP noch bearbeitet werden müssten, also sind das wirklich Details oder sind das wichtige Dinge, die noch etwas länger auf sich warten lassen?

Jana Klimova, Wirtschaftsanalystin:
Also ich denke, was die beiden grundlegenden Verträge angeht, also den Liefervertrag und den zweiten Vertrag, der den Brennstoff betrifft, die zwischen CEZ oder der Tochtergesellschaft und KHNP geschlossen werden, da kann es also noch Details geben, wenn wir mal davon absehen, dass nicht ganz klar ist, ob die Eigentumsstruktur der Tochtergesellschaft, die eher der Auftragnehmer ist, also die Partei, die den Vertrag im Namen von CEZ unterzeichnen wird, d.h. Elektrarna Dukovany II, die Eigentümerin des Projekts für den Bau der Kraftwerke ist, bestehen bleiben wird, oder ob der Staat seinen Anteil in dieser Firma in irgendeiner Weise erhöhen wird, also abgesehen davon, denke ich, dass es bei der technischen Seite wirklich um die Feinabstimmung der Details geht.
Aber die anderen Dinge, wie ich schon sagte, die Eigentumsstruktur der Finanzierung des neuen Blocks, dann die Lösung der EDF-Beschwerde, die bei der Antimonopolbehörde liegt, und die Diskussionen zwischen den tschechischen Unternehmen als Subunternehmer, das sind natürlich keine Details.

Redakteurin:
Nun, was für eine Beteiligung der tschechischen Industrie sollte gewährleistet sein?

Jana Klimova, Wirtschaftsanalystin:
Also die tschechischen Unternehmen fordern, dass zumindest einige dieser großen Firmen oder dieser kritischen Zulieferer einiger größerer Einheiten für dieses Projekt konkrete Verträge für künftige Verträge haben und das würde ihnen garantieren, dass sie einfach in irgendeiner Weise und in einem größeren Umfang einfach an diesem Projekt teilnehmen werden. Und das ist noch nicht vereinbart worden, weil die koreanische Seite sagt, dass sie ein Rechtsgutachten darüber einholt, ob sie solche Verträge überhaupt im Voraus unterzeichnen kann, ohne dass diese Unternehmen eine Art von Ausschreibungsverfahren durchlaufen.

Redakteurin:
Ist es wirklich wichtig, auf die Beteiligung der tschechischen Industrie zu bestehen? Mit anderen Worten, würden es nicht ausländische Unternehmen selber shcaffen, die vielleicht schon bessere Erfahrungen mit einigen dieser Aspekte haben?

Jana Klimova, Wirtschaftsanalystin:
Nun, das ist schwer zu sagen, vielleicht schon, obwohl man sagen muss, dass einige Unternehmen hier in der tschechischen Atomindustrie in internationale Ketten eingebunden sind und sie sicherlich in der Lage sind, Spitzentechnologie zu liefern, aber natürlich ist es möglich, dass einige ausländische Unternehmen es vielleicht besser handhaben könnten, deshalb zögert sich wahrscheinlich KHNP auch, sich ohne Ausschreibung auf so etwas einzulassen. Auf der anderen Seite gibt es von tschechischer Seite natürlich Bestrebungen, und das ist keine tschechische Besonderheit, wenn wir uns zum Beispiel den Bau eines Kernkraftwerks in Großbritannien ansehen, liegt der Anteil der lokalen Industrie auch dort bei über 60 %, und deshalb wollen die tschechischen Unternehmen natürlich dasselbe auch an diesem Projekt haben. Das ist verständlich. Es handelt sich um einen riesigen Auftrag, den der Staat mitfinanzieren wird. Das Bestreben, die Beteiligung der tschechischen Industrie so hoch wie möglich zu machen, ist eine logische Frage, gleich wie die Frage, ob man das nicht schon bei der Ausschreibung hätte bedenken sollen.

Redakteurin:
...sagte uns Jana Klimova, leitende Wirtschaftsanalystin beim Tschechischen Rundfunk. Vielen Dank.
/gr/




Die von CEZ an das Atomkonto gezahlte Gebühr wird um 60 Prozent steigen. Nach dem Gesetz hätte es sogar noch mehr steigen können
18. 03. 2025
Ekonomicky denik
David Tramba

Die Gebühr aus dem Betrieb von Kernkraftwerken, die CEZ an das Atomkonto zahlt, wird ab Anfang des nächsten Jahres auf 88 Kronen für jede erzeugte Megawattstunde Strom steigen. Der Beitrag zum Atomkonto wird fünf Jahre lang, d. h. bis Ende des Jahres 2030, auf diesem Niveau bleiben. Dies schlägt das Ministerium für Industrie und Handel in einer Änderung der Regierungsverordnung vor, in der die Gebührensätze für die Entsorgung radioaktiver Abfälle festgelegt sind. Der Vorschlag ist in der legislativen Datenbank VeKLEP verfügbar.

"Die Erhöhung spiegelt den erwarteten Ausbau der Kernenergie an den vorhandenen Standorten Dukovany und Temelín sowie neue Schätzungen für die Sicherung der Aktivitäten der Verwaltung für die Lagerung radioaktiver Abfälle SURAO wider, die die Entsorgung radioaktiver Abfälle in den in Betrieb befindlichen Endlagern einschließt, oder die Vorbereitung eines Tiefenlagers für hochradioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente, oder die Entwicklung des Preisniveaus mit einer kumulativen Inflation von mehr als 50 Prozent zwischen den Jahren 2016 und 2025", so das Industrieministerium in seiner Begründung.

CEZ-Gewinn schrumpft um 1 Milliarde pro Jahr

Diese Änderung wird sich negativ auf die Gewinne von CEZ und das Volumen der Körperschaftssteuereinnahmen auswirken. Bei einer Stromproduktion von 32 TWh pro Jahr in Dukovany und Temelín wird die erhöhte Abgabe auf das Atomkonto den Gewinn der CEZ-Gruppe um 1,05 Mrd. Kronen und das Aufkommen der Gewinnsteuer um etwa 220 Mio. Kronen verringern.

Dennoch ist dies keine völlig schlechte Nachricht für CEZ. Einerseits handelt es sich um einen deutlichen Sprung im Vergleich zur aktuellen Gebühr von 55 CZK/MWh (dieser Satz ist seit dem Jahr 2017 in Kraft), andererseits bleibt er jedoch deutlich unter der Höchstgebühr, die in der kürzlich verabschiedeten Novelle des Atomgesetzes festgelegt wurde. In der Novelle wurde nämlich eine neue Obergrenze von 120 CZK/MWh festgelegt.

Die Firma CEZ kommentiert die 60-prozentige Erhöhung der Gebühr auf 88 CZK/MWh nur vorsichtig. "Die Festlegung der Höhe der Abgabe auf das Atomkonto ist ein Gegenstand des Gesetzgebungsverfahrens, in das wir uns nicht einmischen dürfen. Wir haben die Anpassung der Abgabe erwartet, sie spiegelt den erwarteten Anstieg der Kosten im Zusammenhang mit der Behandlung und Lagerung von abgebrannten Kernbrennstoffen wider", antwortete der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz.


Nach Angaben einer gut informierten Quelle von Ekonomicky denik war die Höhe der Atomkonto-Abgabe bereits letztes Jahr Gegenstand langen Debatten hinter den Kulissen. Auf der einen Seite stand CEZ, das logischerweise so wenig wie möglich zahlen möchte (die Kernkraftwerke sind der größte Gewinnbringer in der CEZ-Gruppe, im letzten Jahr hatten sie einen Anteil von 47 % am gesamten Betriebsgewinn vor Abschreibungen). Der gegenteilige Standpunkt wird von der staatlichen Organisation Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SÚRAO) vertreten, die so viel Geld wie möglich einnehmen möchte. Wie erwartet, hat sich der Einfluss von CEZ durchgesetzt.

Dies zeigte sich bereits im Herbst bei den Verhandlungen über die Änderung des Energiegesetzes in der Abgeordnetenkammer. Der ursprüngliche, von der Regierung genehmigte Vorschlag sah eine Obergrenze für Kernkraftwerke in Höhe von 163 CZK/MWh vor. Ivan Adamec (ODS) und Jan Bauer (ODS) schlugen vor, diese Grenze auf 120 CZK/MWh zu senken und erhielten dafür die Unterstützung des gesamten Abgeordnetenhauses.

Ziel: Geld für die Endlagerung von Abfällen beschaffen

Wie die Zeitung Ekonomicky denik im Februar berichtete, hat das Industrieministerium außerdem ein neues Konzept für die Entsorgung radioaktiver Abfälle und abgebrannter Brennelemente zur Stellungnahme vorgelegt. Darin heißt es, dass die Vorbereitung für den Bau des Tiefenlagers rund 23 Milliarden Kronen und der Bau selbst 33 Milliarden Kronen kosten wird. Die Kosten für den Betrieb des Tiefenlagers nach dem Jahr 2050 belaufen sich auf rund 1,7 Mrd. Kronen pro Jahr (in Preisen von 2024). Zum Vergleich: Ende des letzten Jahres belief sich das Atomkonto auf etwas mehr als 43,5 Mrd. Kronen.

Nach dem oben genannten Konzept soll die Auswahl eines Standorts für ein Endlager für radioaktive Abfälle bis zum Jahr 2030 erfolgen. Neben dem besten Standort soll auch ein Ausweichstandort ermittelt werden. Die gesamten 30er Jahre werden für die Einholung der erforderlichen Genehmigungen und eine detaillierte Untersuchung des ausgewählten Gebiets verwendet. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Endlager zwischen den Jahren 2040 und 2050 ausgehoben werden.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/poplatek-kte ... yt-i-vice/
/gr/



24. Energiekongress: Wie geht es weiter mit der Energiewende...?
Thema: Veranstaltungen
17. März 2025
oEnergetice.cz

In zwei Wochen, am 1. April 2025, findet im Prager Hotel Grand Majestic Plaza der 24. Jahrgang des renommierten Energiekongresses statt, der vom Business Forum organisiert wird. Traditionell treffen sich hier die Spitzenmanager und Experten der wichtigsten Energieunternehmen und Institutionen des tschechischen Energiesektors.

Der tschechische und europäische Energiesektor wird sich nicht nur bis zum Ende dieses Jahrzehnts, sondern auch in der nächsten Zeit stark verändern. Über die Geschwindigkeit der laufenden Transformation gibt es unterschiedliche Ansichten. Für die einen ist der Green Deal eine Chance, für die anderen ein anschwellendes Problem. So oder so steuert die Tschechische Republik auf einen großen Einbruch bei der Stromerzeugung zu, weil zu wenig in den Sektor investiert wird. Das Land muss veraltete Kraftwerke, die im letzten Jahrhundert gebaut wurden, durch neue ersetzen. Die Energiewende wird enorme Geldsummen erfordern. Auch die russische Aggression wird hohe Ausgaben für die Landesverteidigung erforderlich machen. Der Krieg in der Ukraine erhöht die Energieunsicherheit erheblich.

Die Kohle geht zur Ende. Sie wird durch Gas, erneuerbare Energien und später durch Kernenergie ersetzt werden. Dekarbonisierung und Modernisierung des Energiesektors bedeuten massive Investitionen. Investitionen in neue Energiequellen, Infrastruktur und Dezentralisierung müssen gefördert werden. Es kommt darauf an, die richtigen Bedingungen für Investoren zu schaffen, damit der künftige Wandel eine stabile und sichere Energieversorgung nicht gefährdet. Unternehmen und Haushalte erwerben erneuerbare Energiequellen, deren Integration eine Umgestaltung der Strominfrastruktur - ein modernes, intelligentes und digitalisiertes Stromnetz - voraussetzt. Die Zusammenschaltung der Stromnetze, um die Verfügbarkeit von Ressourcen im Bedarfsfall zu gewährleisten, ist eine Priorität, da die Erhöhung der Importkapazitäten und die Stärkung der grenzüberschreitenden Verbundnetze zu niedrigeren Strompreisen führen dürften. Die tatsächlichen Kosten der Transformation werden hoch sein.

Viele Fragen bleiben unbeantwortet und offen. Kommen Sie und hören Sie sich die Ansichten, Lösungen und Antworten auf ausgewählte Fragen aus dem tschechischen Energiesektor an:

Wie wird sich die neue US-Politik auf die europäische Energie auswirken?
Was wird die Energieagenda der neuen EK bis zum Jahr 2029 bringen?
Wie werden die tschechischen Politiker mit dem Mangel an Erzeugungsressourcen in der Tschechischen Republik umgehen?
Werden wir Strom importieren?
Welche Auswirkungen werden die Modernisierung der Energieversorgung und die Dekarbonisierung auf die Energiepreise haben?
Wer wird Reservestromquellen bauen? Welche?
Wie geht es mit dem Ausbau und der Modernisierung der Verteilungs- und Übertragungsnetze voran?
Wie groß ist das Potenzial für die Akkumulation und Aggregation von Flexibilität?
Welche Flexibilitätsmaßnahmen sind von Seiten der Betreiber und Verwalter des Stromverteilungsnetzes für den nächsten Zeitraum geplant?
Welche Fortschritte gibt es beim Aufbau des Elektrizitätsdatenzentrums (EDC)?
Welche Rolle wird Gas im europäischen und nationalen Energiemix spielen?
Welche Möglichkeiten gibt es für die Produktion von Biomethan in der Tschechischen Republik? Wird sich die Biomethanproduktion in der Tschechischen Republik durchsetzen?
Was sind die wirklichen Chancen für die Wasserstoffproduktion und wie kann die Wasserstofftechnologie die Geschäftswelt verändern?

Das aktuelle Kongressprogramm und das Anmeldeformular finden Sie unter: www.business-forum.cz
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Wir drängen KHNP, so viele tschechische Unternehmen wie möglich in Dukovany zu engagieren, sagt Industrieminister Vlcek

Interview mit dem Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek.
Jan Novotný
17. März 2025
E15.cz

Der Vertrag mit dem sogenannten bevorzugten Bieter für die Fertigstellung neuer Blůcke des Kernkraftwerks Dukovany, dem koreanischen Unternehmen KHNP, wird voraussichtlich nicht bis Ende März abgeschlossen werden. Grund für die Verzögerungen ist die Beschwerde des unterlegenen Bieters, des französischen Unternehmens EDF, bei der Antimonopolbehörde. Es ist nicht sicher, wann die Behörde entscheiden wird.
Der Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek will jedoch Druck auf KHNP ausüben, damit mindestens 30 Prozent der Unteraufträge an tschechische Unternehmen vergeben werden, noch bevor der Vertrag unterzeichnet wird. "Wir führen diese Verhandlungen nicht nur im Stil eines Gentleman's Agreement. Deshalb nehme ich zu diesen Verhandlungen immer auch diejenigen mit, die die Verträge tatsächlich unterzeichnen - Vertreter der Energiefirma CEZ, des Industrie- und Verkehrsverbands und andere Partner", sagt Vlcek.

- Sie versuchen, KHNP dazu zu bringen, einen 30-prozentigen Anteil an Unteraufträgen für tschechische Unternehmen zu garantieren, noch bevor CEZ den Vertrag mit den Koreanern unterzeichnet. Wie genau soll das verfahrenstechnisch gelöst werden?

-Wir verlangen von KHNP, und das haben wir wiederholt betont, sowohl vor 14 Tagen in Korea als auch letzte Woche im Wirtschaftsausschuss des Parlaments, dass sie klar und transparent darlegen, wie sie einen Anteil von 60 Prozent an tschechischen Unteraufträgen erreichen wollen, was zwar in den Ausschreibungsunterlagen nicht vorgesehen war. Und gleichzeitig, wie sie die 30 Prozent erreichen wollen, noch bevor der Vertrag unterzeichnet wird. Ich glaube, unser Druck zeigt Wirkung, denn KHNP hat in den letzten Wochen erklärt, dass sie zum Beispiel die gesamte Turbinenhalle - also nicht nur den technischen Teil, sondern auch die Bauarbeiten - in der Tschechischen Republik, bei Doosan Skoda Power in Plzen, realisieren wollen. Allein dieser Schritt macht etwa 20 Prozent des Auftrags aus.

-Und die weitere Beteiligung tschechischer Unternehmen?

-Die Firma KHNP verhandelt mit rund 200 tschechischen Unternehmen, um den Anteil der tschechischen Zulieferer zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, eine Sache zu betonen: Ich werde nicht bestimmen, an welche Unternehmen die Aufträge vergeben werden. Das würde an strafrechtliche Verantwortung grenzen, und dazu würde ich mich niemals herablassen. Unser Ziel ist es, die Tür für eine möglichst große Gruppe tschechischer Unternehmen zu öffnen und KHNP zu drängen, eine maximale Beteiligung der tschechischen Industrie an den angegebenen 60 Prozent bzw. 30 Prozent im Rahmen des von CEZ unterzeichneten Vertrags sicherzustellen.

-Wann wird es möglich sein, alle Teile des Projekts in den Wettbewerb zu schicken?

-Die vollständige Projektdokumentation, in der das gesamte Projekt definiert wird, wird in etwa zwei Jahren fertig sein. Das bedeutet, dass es im Moment nicht möglich ist, einige Teile des Projekts realistisch auszuschreiben, da sie noch nicht vollständig eingeplant sind. Was die Planungsarbeiten betrifft, so wissen wir bereits, dass sechs tschechische Unternehmen Anfragen für diese Tätigkeit erhalten haben. Die südkoreanische Seite wendet sich also in erster Linie an tschechische Partner, was ein positives Signal ist. Gleichzeitig finden Konsultationen und Kooperationen mit südkoreanischen Unternehmen statt, was ich für richtig halte - es besteht eine gewisse gegenseitige Abhängigkeit, von der beide Seiten profitieren.


Auch die politische Ebene ist wichtig. In Korea hatten wir Gespräche mit Vertretern der derzeitigen südkoreanischen Regierung und besuchten auch das südkoreanische Parlament, um mit der Opposition zu diskutieren. Jetzt ist eine Delegation südkoreanischer Parlamentsabgeordneter in der Tschechischen Republik eingetroffen. Ich habe drei Stunden mit ihnen bei einem Abendessen in Prag verbracht, wo wir erneut über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen haben. Gleichzeitig wollte ich mich vergewissern, dass die Behauptungen über die mangelnde Unterstützung für Technologieexporte in Südkorea nicht der Realität entsprechen. Davon habe ich mich sowohl dort als auch in der Tschechischen Republik persönlich überzeugt.

Was die industrielle Zusammenarbeit anbelangt, so ist unsere Rolle klar: Wir müssen die Tür für eine möglichst breite Palette von Möglichkeiten öffnen und gleichzeitig den Koreanern gegenüber immer wieder betonen, dass die Memoranden zwar eine gute Grundlage sind, wir aber einen konkreten Plan mit einem klaren Weg für die Umsetzung brauchen.

-Haben Sie schon eine Zusage für die Beteiligung tschechischer Unternehmen in der Tasche?

-Die bloße Unterzeichnung eines Abkommens ist wahrscheinlich nicht ausreichend. Wir sehen, dass das KHNP konkrete Schritte unternimmt, um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen. Das ist eine positive Entwicklung. Was die Überwachung der Verträge angeht, so liegt es nicht in meiner Zuständigkeit, den Abschluss bestimmter Verträge zu überwachen. Wir haben das Unternehmen KHNP jedoch aufgefordert, seinen so genannten Lokalisierungsplan transparent vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie es tschechische Unternehmen ansprechen und einbinden will. Dazu gehören nicht nur die Anfragen selbst, sondern auch Pläne zur Einrichtung von Kontaktzentren, in denen die Unternehmen diskutieren und sich aktiv um eine Zusammenarbeit bewerben können. Es geht also nicht darum, dass ich persönlich einzelne Verträge prüfe, sondern ich möchte sehen, wie der Lokalisierungsplan umgesetzt wird.

-Ist es also eher eine Frage des gegenseitigen Vertrauens und des Gentleman's Agreement?

-Ja, auf dieser Ebene ist es so. Aber es muss gesagt werden, dass wir diese Verhandlungen nicht nur auf Gentlemen's Art und Weise führen. Deshalb nehme ich zu diesen Verhandlungen immer diejenigen mit, die die Verträge tatsächlich unterzeichnen - Vertreter der Firma CEZ, des Industrie- und Verkehrsverbands und andere Partner. Wir wollen, dass der gesamte Prozess nach klaren Regeln abläuft und nicht nur eine Vereinbarung zwischen dem tschechischen Industrieminister und der Firma KHNP, insbesondere wenn das Ministerium selbst den Vertrag nicht unterzeichnet. Unsere Aufgabe ist es, starken politischen Druck zu erzeugen, damit die geforderten Anteile der tschechischen Unternehmen erfüllt werden.

Quelle: https://www.e15.cz/byznys/prumysl-a-ene ... ek-1423098
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 19.3.2025:

Inhalt:
Europäischer Plan auf billigere Energien: schnellere Genehmigung von Kraftwerken, inkl. Kernkraftwerken und niedrigere Steuer
Putin setzt Angriffe auf Energiesektor für einen Monat aus
Die Energiefirma CEZ schenkte den Gemeinden Terrainwagen
Praxis im Atomkraftwerk Temelin machte den Studenten Spaß
Der Staat will von den Firmen an der Sondersteuer Widfall-Tax über dreißig Milliarden Kronen sammeln
Tschechische Kernenergieziele sind zu ehrgeizig. Wirtschaftlich können wir es nicht schaffen, 4 große und 10 kleine Reaktoren zu haben, sagt der Energieexperte:
Interview mit Edvard Sequens, Calla

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Europäischer Plan auf billigere Energien: schnellere Genehmigung von Kraftwerken, inkl. Kernkraftwerken und niedrigere Steuer
19.3.2025 HN Jan Broz Seite 11

Nach der Energiekrise hat das Thema der zu langwierigen Genehmigungsverfahren für den Bau von Kraftwerken und Energieinfrastrukturen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies ist einer der Gründe, warum die Investitionen in neue Quellen, die derzeit nicht nur in der Tschechischen Republik fehlen, im letzten Jahrzehnt praktisch zum Erliegen gekommen sind. Laut dem tschechischen Industrieminister Lukas Vlcek (STAN) ist mangelnde Leistung auch die Ursache für die hohen Energiepreise in Europa. Eine neue europäische Initiative zielt darauf ab, ins Stocken geratene Energieinvestitionen zu beschleunigen. Die notwendigen Stempel sollen schneller auch für kleine modulare Reaktoren (SMRs) beschafft werden, die die Energiefirma CEZ in Temelín errichten will.

Die Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens für SMRs und andere Energiebauten wird im Europäischen Aktionsplan für erschwingliche Energiepreise erwähnt, der am Montag von den Energieministern der einzelnen Länder in Brüssel diskutiert wurde. Das Dokument wurde zusammen mit dem Clean Industrial Deal erstellt, der Brüsseler Antwort auf die Kritik am grünen Wandel. Denn die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Green Deal schlagen sich in den Energiepreisen nieder und die europäische Industrie verliert dadurch weltweit an Wettbewerbsfähigkeit.
Der Aktionsplan bringt daher eine lange Reihe von Maßnahmen mit sich, um Energie in Europa billiger zu machen und den europäischen Verbrauchern in diesem Jahr Einsparungen von bis zu 45 Mrd. EUR zu ermöglichen. Bis zum Jahr 2040 sollen es bis zu 260 Milliarden Euro pro Jahr sein, also 6,5 Billionen Kronen.

Senkung der Abführungen ist nicht der richtige Weg

Einige der vorgestellten Pläne sind jedoch nur kosmetischer Natur, einige beschreiben Prozesse, die bereits im Gange sind, und einige werden keine Einsparungen bringen. So können wir zum Beispiel den Punkt der Senkung der Energiesteuern und anderer Abgaben im Zusammenhang mit dem Strompreis wahrnehmen, die nur die Last von den Verbrauchern auf die Staatshaushalte verlagern würden. "In den letzten Jahren haben einige Länder viel Geld in Energie gesteckt und sie damit de facto subventioniert. Meiner Meinung nach ist das nicht der richtige Weg", sagt Tschechiens Industrieminister Vlcek, der den europäischen Aktionsplan als zu allgemein und nicht ehrgeizig genug bezeichnet.
Statt die Steuern zu senken, will Tschechien auf eine Vereinfachung der Genehmigungen auf europäischem Boden für alles drängen, was mit Energie zu tun hat, vom Linienbau wie Gasleitungen und Stromleitungen über die bereits erwähnten modularen Reaktoren bis hin zur finanziellen Unterstützung des Baus von Kernkraftwerken. Oft handelt es sich dabei um Projekte, die über das Territorium eines Staates hinausgehen oder eine Genehmigung aus Europa benötigen. So bemüht sich Tschechien derzeit um die Genehmigung eines Finanzierungsmodells für den geplanten sechsten Block in Dukovany, für das es die Genehmigung der Europäischen Kommission benötigt.
Es ist noch nicht klar, wie genau die Genehmigung von SMR und anderen Energieinvestitionen vereinfacht werden soll. In dem europäischen Dokument werden jedoch Fristen genannt, bis zu denen dies geschehen soll. Die entsprechenden Vorschläge für Netze, Speicher und erneuerbare Energien sollten Mitte dieses Jahres und für SMR im nächsten Jahr vorliegen.

Wie ist es in der Tschechischen Republik?

Mit der Novelle des Atomgesetzes in der Tschechischen Republik wurden erst vor kurzem modulare Reaktortechnologien, die es in der Praxis noch nicht gibt, in die tschechische Gesetzgebung übernommen. Und auf nationaler Ebene sind weitere Maßnahmen im Gange, um die Investitionen im Energiesektor zu beschleunigen. Die Abgeordnetenkammer debattiert über das sogenannte Lex Gas, das den Bau von Gaskraftwerken vereinfachen soll, während die kommenden Beschleunigungszonen die Zulassung von Wind- oder Solarquellen beschleunigen sollen.

Das Projekt des tschechischen kleinen modularen Reaktors befindet sich bereits in einem relativ fortgeschrittenen Stadium. Ende des letzten Jahres reichte die Energiefirma CEZ einen Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Bau eines neuen Reaktors in Temelín ein. Das halbstaatliche Unternehmen rechnet vor, dass die 470-Megawatt-Quelle in der ersten Hälfte der 2030er Jahre den Strom ins Netz liefern könnte. Weitere Projekte sollen folgen, nach Südböhmen soll ein SMR-Kraftwerk in der Lokalität des Kohlekraftwerks Tusimice entstehen. Insgesamt plant die Energiefirma CEZ bis zum Jahr 2050 den Bau von kleinen modularen Reaktoren mit einer Leistung von bis zu 3.000 Megawatt, das ist ein Drittel mehr als die derzeitige Leistung der "großen" Reaktoren in Temelín und Dukovany.

Darüber hinaus hat CEZ kürzlich die Übernahme eines Fünftelanteils an dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR abgeschlossen. Es soll der erste inländische kleine modulare Reaktor gebaut werden, aber der Energiekonzern strebt auch an, dass Rolls-Royce SMR zwei Fabriken für die Produktion von SMR-Komponenten in der Tschechischen Republik baut. "Wir möchten solche Module in Produktionsstätten in der Tschechischen Republik produzieren, die weltweit anwendbar wären", sagte Daniel Benes, Generaldirektor der Energiefirma CEZ, bei der Präsentation der CEZ-Wirtschaftsergebnisse des vergangenen Jahres.

Trennung der Gas- und Strompreise

Neben der Erleichterung des Erhalts von Stempeln unterstützt Tschechien aus den europäischen Plänen auch die Trennung der Strompreise vom Erdgas. Teures Gas wäre nicht in der Lage, auch Strom zu produzieren, wie es während der Energiekrise geschehen ist. "Erdgas bestimmt den Strompreis zu mehr als 50 Prozent, obwohl es nur 20 Prozent der Stromproduktion ausmacht", sagte Vlcek.

Der Aktionsplan befasst sich auch mit dem Markt für Kapazitätsmechanismen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um Zahlungen für die Einsatzbereitschaft von Kraftwerken, die erst zu einem Zeitpunkt mit der Produktion beginnen würden, wenn die Produktion erneuerbarer Energien aufgrund der klimatischen Bedingungen zurückgeht. "Diese Kraftwerke leben nicht in erster Linie von der Produktion, sondern davon, dass sie als Backup warten, wenn sie gebraucht werden. Deshalb ist es notwendig, einen Markt zu haben, der diese Reserve bewertet", sagte Pavel Cyrani, Mitglied der Geschäftsleitung der Energiefirma CEZ.

Anders als in Deutschland oder Polen funktionieren in Tschechien die Kapazitätsmechanismen noch nicht, aber die kürzlich beschlossene Novelle Lex Erneuerbare III legte den Grundstein für ihre Einführung. Gleichzeitig soll der Kapazitätsmarkt auch grenzüberschreitend stattfinden, d.h. Tschechien würde sich diese "Bereitschaft" beispielsweise in Deutschland erkaufen oder umgekehrt. Laut Vlcek ist es jedoch notwendig, die europäischen Regeln so anzupassen, dass in einem solchen Fall in allen Situationen, auch in Krisen, grenzüberschreitende Kapazitäten zur Verfügung stehen.
jan.broz@hn.cz
/gr/



Putin setzt Angriffe auf Energiesektor für einen Monat aus
19.03.2025 Pravo Jitka Zadrazilova, Tatana Vocu, CTK Seite 1

Nach dem gestrigen lang erwarteten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin hat der Kremlchef der Armee befohlen, die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur für 30 Tage auszusetzen.

Die Vereinbarung wurde später von Trump bestätigt, der sagte, er wolle bald einen vollständigen Waffenstillstand schließen. Eine der Grundbedingungen für eine Friedenslösung in der Ukraine ist laut Putin jedoch eine vollständige Unterbrechung der Lieferung ausländischer Militärhilfe an die Ukraine.

Als Reaktion darauf erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass Kiew einem gegenseitigen Stopp des Angriffs auf das Energiesystem zustimmt.

Laut Sky News haben sich Putin und Trump auch darauf geeinigt, einen Waffenstillstand auf See im Schwarzen Meer einzuführen. Gleichzeitig kündigte Putin an, dass Moskau und Kiew heute jeweils 175 Gefangene austauschen würden. Das Weiße Haus teilte außerdem mit, dass sich die beiden Staatsmänner einig seien, dass eine Zukunft mit verbesserten bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Russland große Vorteile habe und "kolossale wirtschaftliche Vereinbarungen mit sich bringe". Die Verhandlungsteams beider Länder sollen in Kontakt bleiben.
/gr/



Die Energiefirma CEZ schenkte den Gemeinden Terrainwagen
19.3.2025 Pravo pem Seite 8

Die Energietechniker von der Energiegruppe CEZ spendeten Geländewagen an die Gemeinde Mikulovice in der Region Jesenik und an die Gemeinde Zator in der Region Bruntal, die nach den Überschwemmungen im vergangenen Jahr zu den am stärksten betroffenen Gemeinden gehören. Ursprünglich hatten sie sie geliehen, aber sie erwiesen sich als unentbehrlich für sie, so dass sie sie ihnen jetzt gedchenkt haben. Die Zeitung Pravo wurde vom Sprecher der CEZ-Gruppe, Vladislav Sobol, darüber informiert.

Dacia Duster mit Allradantrieb halfen in den notleidenden Dörfern unmittelbar nach den Überschwemmungen und helfen auch heute noch. "Der Zustand der Straßen ist sehr schlecht und die Reparatur wird mehrere Jahre dauern. Das städtische Auto Skoda Roomster hielt dem Ansturm dieser Straßen nicht stand Das gemietete Fahrzeug ist unser einziges Transportmittel in der Gemeinde vom Typ SUV, das den Transfer auf diesen Straßen bewältigen kann", erklärte der Bürgermeister von Mikulovice, Roman Stastny (TOP 09). "Wir nutzen das Auto zum Beispiel für Inspektionen und Reparaturen der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur", fügte der Bürgermeister hinzu.

Auch in der Gemeinde Zator ist das Auto jeden Tag im Terrain. "Es wird zum Beispiel verwendet, um Wälder zu kontrollieren, aber die CEZ-Spende wird wahrscheinlich am meisten von unseren Senioren geschätzt, denen wir das Mittagessen aus der Schulkantine mit dem Auto liefern", fügte die Bürgermeisterin Salome Sykorova (SNK) hinzu.

Fahrzeuge aus der CEZ-Gruppe helfen den überfluteten Menschen erheblich
/gr/



Praxis im Atomkraftwerk Temelin machte den Studenten Spaß
18.3.2025 energyhub.eu Quelle: CEZ, Marek Svitak – Sprecher

Wie ein Kernreaktor inspiziert wird oder wie fortschrittliche Methoden der virtuellen Realität und des 3D-Drucks in einer Kernkraftwerksumgebung eingesetzt werden. Diese Information war nicht die einzige, die ein Dutzend Jungen und ein Mädchen von der Fachmittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik aus Budweis im Kernkraftwerk Temelín erfuhren. Die Schülerinnen und Schüler verbrachten zwei Wochen in den Räumlichkeiten des südböhmischen Kernkraftwerks. Dies ist eines der Programme, mit denen die Energiefirma CEZ genügend Personal für den zukünftigen Betrieb der bestehenden Blöcke oder zum Beispiel der kleinen modularen Reaktoren sicherstellen will.

Im Laufe von zwei Wochen wurden die Studenten mit einer Reihe von praktischen Vorführungen von Experten von CEZ, SKODA JS und CEZ Energoservis verwöhnt. Sie lernten zum Beispiel, wie man einen Kernreaktor steuert oder wie fortschrittliche Methoden der virtuellen Realität und des 3D-Drucks im Umfeld eines Kernkraftwerks eingesetzt werden. Darüber hinaus lernten sie eine Dampfturbine, Sicherheitsdieselgeneratoren und die Schwingungsdiagnose kennen.

"Wir haben Pflichtpraktika in der Schule, aber wir können uns ein bestimmtes Unternehmen aussuchen. Ich habe es in Temelín sehr genossen, ich mochte den Simulator, in dem die Block-Oprateure am meisten trainieren, und ich interessierte mich auch für die Art und Weise, wie sie vorbereitet sind. Wenn es eine Chance gibt, würde ich mir in Zukunft gerne einen Job im Kraftwerk suchen," sagte der 18-jährige Jakub Stifter, Student des dritten Jahrgangs.

Auch sein Klassenkamerad Daniel Dufek würde gerne einen Job im südböhmischen Kraftwerk finden. "Ich betrachte die Energiefirma CEZ als einen stabilen Arbeitgeber und außerdem habe ich in Temelín die Möglichkeit, mich in dem Bereich zu bewerben, der mir Spaß macht und den ich studiere", sagte der siebzehnjährige Student.

Auch Katerina Kopeckova ging zufrieden mit ihrem zweiwöchigen Praktikum. "Ich habe Temelín für meine Praxis gewählt, um zu sehen, wie es hier funktioniert. Und ich mochte die Umgebung hier sehr, ebenso wie die Möglichkeit, einige Aktivitäten auszuprobieren, wie zum Beispiel Schweißnahtprüfungen."

Die Energiefirma CEZ erwartet, dass solche Programme genügend Personal für zukünftige Betriebs- und Entwicklungsprojekte zur Verfügung stellen. Allein in diesem Jahr sind rund hundert neue Mitarbeiter für Temelín geplant.

"Wir befinden uns in einem Generationswechsel, wir bereiten uns auf mindestens sechzig Betriebsjahre vor und es liegen weitere Entwicklungsprojekte vor uns. Das sind alles Bereiche, für die wir qualifizierte Leute brauchen werden. Und für junge Menschen ist das Kraftwerk eine Chance, einen stabilen Arbeitsplatz in einem zukunftsträchtigen Bereich zu bekommen," sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Die Energiefirma CEZ arbeitet seit langem mit der Fachmittelschule für Maschinenbau und Elektrotechnik in Ceske Budejovice (Budweis) zusammen. In der Vergangenheit erstellte dort die Energiefirma in Zusammenarbeit mit der Region Südböhmen modern ausgestattete Klassenzimmer und ein Studienfach, das sich speziell auf die Kernenergie konzentriert. Die Kooperation umfasst auch Berufspraktika direkt im Umfeld des südböhmischen Kernkraftwerks.

Derzeit arbeiten im Kernkraftwerk Temelín 1.508 Menschen, davon 202 Frauen.
Quelle: https://energyhub.eu/cs/articles/113090 ... nty-bavila
/gr/



Der Staat will von den Firmen an der Sondersteuer Widfall-Tax über dreißig Milliarden Kronen sammeln
17.03.2025 Fernsehen CT24

Laut Staatshaushalt will der tschechische Staat in diesem Jahr fast 34 Mrd. CZK an Sondersteuern aus unerwarteten Gewinnen (Windfall tax) von Energieunternehmen, Banken oder Raffinerien einholen.

Die überwiegende Mehrheit wird wieder von der Energiefirma CEZ bezahlt, die der Staat kontrolliert. Ihr Direktor, Daniel Benes, sagte dem tschechischen Fernsehen CT24, dass die CEZ-Gruppe fast dreißig Milliarden dieses Jahr an den Staat an den Sondersteuern zahlen solle. Die Steuer soll der Regierung somit erneut dabei helfen, das Haushaltsdefizit zu verringern, das von 271 Mrd. CZK im Vorjahr auf 241 Mrd. CZK sinken soll.

Quelle: https://energyhub.eu/cs/articles/113070 ... et-miliard
/gr/





Tschechische Kernenergieziele sind zu ehrgeizig. Wirtschaftlich können wir es nicht schaffen, 4 große und 10 kleine Reaktoren zu haben, sagt der Energieexperte
18. März 2025
Tschechischer Rundfunk
Interview Plus

https://plus.rozhlas.cz/ceske-cile-v-ja ... me-9434207

In der Tschechischen Republik sollen so genannte Beschleunigungszonen geschaffen werden, in denen es möglich sein wird, Solar- und Windkraftwerke schneller zu bauen. „Das Gesetz über die Förderung der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen, das die Bedingungen für die so genannte Beschleunigungszonentechnologie festlegt, ist eine Antwort auf eine europäische Richtlinie, die von den Mitgliedsstaaten verlangt, dass sie über Gebiete verfügen, in denen die Genehmigungen schneller erteilt werden“, erklärt Edvard Sequens, Energieexperte der Umweltvereinigung Calla, gegenüber dem Tschechischen Rundfunk im Interview Plus.

Edvard Sequens, Energieexperte der Umweltvereinigung Calla


Das Gesetz ist auch eine Reaktion auf die Realität in der Tschechischen Republik, wo sich die Umsetzung von Projekten aufgrund des großen Verwaltungsaufwands hinzieht. „Im Bereich der Windenergie bedeutet dies beispielsweise, dass einzelne Projekte zehn oder mehr Jahre brauchen, um genehmigt zu werden“, sagt Sequens und fügt hinzu, dass einige Genehmigungsschritte unnötigerweise wiederholt werden, was das Verfahren verzögert.

„Die Europäische Kommission fordert, dass die Genehmigungen in den Beschleunigungszonen innerhalb eines Jahres erteilt werden sollten, im übrigen Gebiet jedoch nicht länger als zwei Jahre“, fügt der Experte hinzu, der in Teilzeit als Berater im Umweltministerium tätig ist.


Das Gesetz definiert jedoch nicht direkt bestimmte Zonen, sagt er. "Seit etwa zwei Jahren wird nach dem Schnittpunkt öffentlicher Interessen gesucht, wo Beschleunigungszonen eingerichtet werden sollen. Es wird da keine Abschaltung des Gesetzes geben, sondern es wird en bloc für die gesamte Beschleunigungszone ausgewertet".

Gleichzeitig werden in den Gebieten besondere Bedingungen festgelegt, z. B. wenn es eine bestimmte Vogelart gibt, die besondere Aufmerksamkeit verdient, wird festgelegt, welche Bedingungen in dem Gebiet eingehalten werden müssen, erklärt Sequens und weist darauf hin, dass die Einrichtung von Beschleunigungszonen auch weiterhin von den Landkreisen oder Gemeinden abhängt.

"Sie müssen sie im Rahmen der Raumplanung festlegen oder gar nicht erst einrichten. Wenn der Staat zu der Erkenntnis kommt, dass hier niemand Beschleunigungszonen einrichten will und alle dagegen sind, dann hat er die Möglichkeit, das über die Raumordnung von oben anzuordnen. Aber ich weiß nicht, ob das glücklich wäre", merkt er an und fügt hinzu, dass dies noch in weiter Ferne liegt.

Erneuerbare Energien..

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch der Tschechischen Republik beträgt derzeit etwa 19 Prozent. Die Regierung möchte, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent steigt. Edvard Sequens hält dieses Ziel nach wie vor für realisierbar. Aber er fügt hinzu, dass er hier nicht nur um das erwähnte Gesetz geht, das die Beschleunigungszonen festlegen wird.


"Es gibt auch einzelne Novellierungen von Energiegesetzen, die nach und nach die Prozesse vereinfachen. Auch die so genannte Lex Erneuerbare 3, die vom Staatspräsidenten unterzeichnet wurde und noch in diesem Jahr in Kraft treten wird, wird eine Reihe von Bedingungen vereinfachen. Und dabei geht es nicht nur um Windparks. Sie ermöglicht Bedingungen für die Energiespeicherung für große Batterien, sie ermöglicht Bedingungen für die Aggregation von Flexibilität, was bedeutet, dass es einfacher sein wird, mit dem Ausgleich im Netz zu arbeiten", beschreibt er.

Umweltminister Petr Hladik (KDU-CSL) sagt, es liege im Sicherheitsinteresse der Tschechischen Republik, die Stromerzeugung zu steigern, und zwar sowohl mit erneuerbaren Energien als auch mit Kernenergie.

"Die Art und Weise, wie die tschechischen Politiker, und nicht nur der Umweltminister, sondern fast alle, dieses Ziel gesetzt haben, ist zu ehrgeizig. Hier werden vier große Reaktoren und vielleicht bis zu zehn kleine Reaktoren angestrebt, und das ist etwas, was die Tschechische Republik nicht einmal wirtschaftlich bewältigen kann", schätzt Sequens ein.

Das ganze Interview:
https://plus.rozhlas.cz/ceske-cile-v-ja ... me-9434207
/gr/


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Mgr. Gabriela Reitingerova
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