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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 3.5.2024:

Inhalt:
KHNP-Präsident: Wir werden die Fristen einhalten, auch wenn die Ausschreibung schon verspätet ist. Wir können billiger sein als andere

CEZ wird die Energiepreise für 1,7 Millionen Kunden senken
Der größte Auftrag Tschechiens kann ebenfalls das größte Problem sein
CEZ wird die Energiepreise reduzieren
Investoren wollen Windkraftwerke bauen, dagegen steht eine Petition
Verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier Atomblöcken
SMR: Westinghouse bringt AP300 in die nächste Genehmigungsphase und wendet sich der Tschechischen Republik als potenziellem Standort für SMR-Kraftwerke zu

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KHNP-Präsident: Wir werden die Fristen einhalten, auch wenn die Ausschreibung schon verspätet ist. Wir können billiger sein als andere

2.5.2024
iRozhlas.cz



Dem Energieunternehmen CEZ liegen bereits verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier Kernreaktoren vor. Das koreanische Staatsunternehmen KHNP und die französische Firma EDF bewerben sich um den größten Auftrag in der modernen Geschichte des Landes. Die Einzelheiten sind noch nicht bekannt, aber was haben die Spitzenmanager dieser Unternehmen über ihre Angebote verraten?


"Unser Unternehmen ist in der Lage, die Kosten fast auf die Hälfte des Niveaus unserer Konkurrenten zu drücken", sagte der Präsident von KHNP, Jooho Whang, dem tschechischen Radio Plus.


Frage:  Konnten Sie den Preis pro Block im Vergleich zum ursprünglichen Angebot deutlich senken? Entspricht der Rabatt den rund 25 Prozent, von denen Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela Ende Januar sprach?



Whang:  Ich möchte Sie um Verständnis bitten. Die Ausschreibung ist noch nicht abgeschlossen, daher kann ich mich nicht zu konkreten Zahlen und konkreten Einsparungen äußern. Aber es ist natürlich logisch, dass es gewisse Größenvorteile gibt, wenn wir vier Blöcke statt einem bauen. Sei es bei der eigentlichen Planung, der Beschaffung, dem Bau oder der Lieferung von Komponenten, wo es verschiedene Synergien gibt. Bei einem Projekt dieser Größenordnung, bei dem mehrere Blöcke gebaut werden, kann der Zeitplan so geplant werden, dass die einzelnen Schritte miteinander verknüpft sind und erhebliche Einsparungen erzielt werden können.




-Frage:  Die Einsparung von 25 Prozent ist also nicht völlig ausgeschlossen?


Whang:  Wie gesagt, die Ausschreibung läuft noch, so dass ich mich zu konkreten Zahlen nicht äußern kann, aber ich kann sagen, dass es sicherlich ein zufriedenstellendes Angebot für die Tschechische Republik sein wird.



-Frage:  Sie sprachen von Einsparungen bei vier Blöcken. Die Regierung hat jedoch noch nicht entschieden, ob es nur zwei Blöcke sein werden oder ob es tatsächlich vier sein werden. Wie würde sich das auf den Preis auswirken, wenn die Regierung am Ende nur zwei Blöcke bestellen würde? Beruht Ihr Angebot auch auf dieser Option?


Whang:  In unserem Angebot haben wir verschiedene Szenarien vorgesehen, nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Blöcke, sondern auch in Bezug auf unterschiedliche Bauzeitenpläne und unterschiedliche Kontinuität, so dass sich diese Optionen darin widerspiegeln. Aber ich kann sagen, dass selbst bei zwei Blöcken die Größenvorteile offensichtlich wären und es immer noch erhebliche Einsparungen gäbe.





-Frage:  Wie können Sie eigentlich den Preis über einen so langen Zeitraum garantieren? Das Projekt wird mindestens 12 Jahre für den ersten Block dauern. Enthält Ihr Angebot zum Beispiel eine Inflationsklausel?


Whang:  In den letzten 50 Jahren hat unser Unternehmen ununterbrochen Kernkraftwerke gebaut, über 36 Kernkraftwerke, ohne einen einzigen Tag Unterbrechung. Natürlich ist es in diesen 50 Jahren immer wieder vorgekommen, dass die Preise sprunghaft angestiegen sind, sei es durch äußere Einflüsse oder durch die Situation im Inland. Zum Beispiel gab es Ende der 70er Jahre eine zweite Ölkrise oder 1997 eine sehr schwere Finanz- und Währungskrise in der Republik Korea, 2008 gab es eine globale Finanzkrise, und in all diesen Zeiträumen haben wir es geschafft, diese Krisen zu überwinden und mit diesen Faktoren umzugehen.



-Frage:  Entscheidend für den Investor wird der Endpreis für den Strom aus der neuen Anlage sein. In den letzten Jahren lagen die Preise für neue Projekte in Europa bei etwa 90 EUR pro erzeugter Megawattstunde Strom. CEZ sagt jedoch, dass es einen deutlich niedrigeren Preis erzielen will. Ist es realistisch, dass Ihr Angebot tatsächlich dazu führen wird, dass die neuen Anlagen den Strom deutlich billiger als für 90 Euro produzieren?


Whang:  Es gibt Studien seriöser Institutionen, sei es Bloomberg oder die Internationale Atomenergiebehörde, die zeigen, dass die koreanische Atomkraft sehr wettbewerbsfähig ist. Sei es in Bezug auf die Baukosten oder die Betriebskosten. Aus diesen Berichten geht hervor, dass unser Unternehmen in der Lage ist, die Kosten auf fast die Hälfte des Niveaus unserer Konkurrenten zu senken. Wir hoffen also, dass unser wirklich wettbewerbsfähiges Angebot auch die Tschechische Republik in die Lage versetzen wird, sich günstige Strompreise zu sichern.




-Frage:  Sprechen Sie von der Hälfte des Produktionspreises von 90 Euro?


Whang:  Was dieses Preisniveau von 90 Euro pro MWh betrifft, so können wir sicher noch darunter gehen.



-Frage:  Firma KHNP sagt in ihren Präsentationen, dass Ihr Angebot nicht nur in Bezug auf die wirtschaftliche Machbarkeit, sondern auch in Bezug auf die Technologie und die Sicherheit besser ist. Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Reaktor sicherer ist als zum Beispiel der französische Reaktor?


Whang:  Unser Modell hat bereits das Genehmigungsverfahren der European Operators Association durchlaufen, es hat also bereits ein europäisches Zertifikat. Außerdem hat unsere koreanische Aufsichtsbehörde bereits das Genehmigungsverfahren für die Standardreaktorauslegung eingeleitet, und die tschechische staatliche Behörde für nukleare Sicherheit SUJB hat bereits eine Zusammenarbeit mit der koreanischen Kommission für nukleare Sicherheit aufgenommen. Diese beiden unabhängigen Stellen werden sicherstellen, dass die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Sie werden auch bei der Sicherheitszertifizierung unserer Anlage zusammenarbeiten, so dass ich sagen kann, dass das von uns angebotene Modell selbst die strengsten Sicherheitsanforderungen erfüllt.



-Frage:  Die Regierung hat immer noch keine Antwort auf die Frage gegeben, ob der Investor für den Bau weiterer Blöcke die Firma CEZ sein wird, wie wir sie jetzt kennen, d. h. ein privates Unternehmen mit staatlicher Mehrheit, oder ein staatliches Unternehmen. Wie wichtig ist diese Frage für Sie im Hinblick auf einen eventuellen Vertragsabschluss? Würden Sie es vorziehen, den Vertrag mit einem rein staatlichen Unternehmen abzuschließen, oder spielt das keine Rolle?




Whang:  Wir sind bereit, das Projekt erfolgreich abzuschließen. Auf unserer Seite setzen wir auf verschiedene systemische Instrumente, darunter die Beteiligung staatlicher koreanischer Finanzinstitute, die sich im Rahmen unseres Angebots zu einer möglichen finanziellen Beteiligung bereit erklärt haben.




-Frage:  Wäre der koreanische Staat oder die koreanische Regierung also in der Lage, ein günstiges Darlehen für den Bau der Anlagen in der Tschechischen Republik anzubieten?


Whang:  Nicht die Regierung direkt, sondern die staatliche Export-Import Bank of Korea und die Korean Commercial Insurance Corporation. Diese Institutionen sind bereit, Kapital zu günstigeren Bedingungen als kommerzielle Finanzinstitute zur Verfügung zu stellen. Bessere Konditionen bedeuten unter anderem niedrigere Zinssätze.



-Frage:  Und längere Rückzahlungsfristen?


Whang:  Das ist bei diesen staatlichen Institutionen üblich, sie sind für langfristige Investitionen da.



-Frage!  Der Zeitplan für das Projekt mit einem Block sah vor, dass er im Jahre 2036 fertig sein sollte. Ist das noch realistisch? Und wird sich der Termin verschieben, wenn mehr Blöcke gleichzeitig gebaut werden?


Whang:  Dank unserer 50-jährigen Erfahrung sind wir in der Tat in der Lage, die von uns zugesagten Termine einzuhalten. Obwohl sich die aktuelle Ausschreibung auf tschechischer Seite bereits um etwa drei Monate verzögert hat, können wir den ersten Block immer noch bis Ende des Jahres 2036 liefern.

/gr/




CEZ wird die Energiepreise für 1,7 Millionen Kunden senken
3.5.2024 LN Seite 13


PRAG - Das Energieunternehmen CEZ wird die Preise für Strom- und Gaslieferungen senken. Ab dem Sommer senkt es die Energiepreise für 1,7 Millionen Bestandskunden mit unbefristetem Vertrag - zunächst im Juni um rund 17 Prozent, im Juli dann um neun Prozent. Ab Mai gewährt CEZ-Verkauf auch Rabatte auf feste Produkte, teilte das Unternehmen gestern mit.

Der Preis für Gaslieferungen ohne Fixierung an Haushalte wird ab dem 1. Juni auf 1.479 Kronen pro Megawattstunde (MWh) ohne Mehrwertsteuer sinken. Das Unternehmen wird dann den Preis für Strom ohne Fixierung ab Anfang Juli auf 3.595 Kronen pro MWh ohne Mehrwertsteuer im gängigsten Tarif D02 senken.

E. ON beispielsweise hat seit Mai für rund 150.000 Kunden einen Gasrabatt von 13 bis 21 Prozent gewährt, und auch die Festpreise für Neukunden wurden gesenkt. Innogy zum Beispiel hat seine festen Produkte in diesem Jahr ebenfalls um Hunderte von Kronen reduziert.

/gr/



Der größte Auftrag Tschechiens kann ebenfalls das größte Problem sein
3.5.2024 Ceskobudejovicky denik Seite 12 Jan Klicka

Hollywood-Filmemacher müssten sich für solche Kulissen nicht schämen. Ein spezieller, abhörsicherer Raum, in den man nicht einmal seinen eigenen Bleistift, geschweige denn ein Handy mitbringen darf. Die gesamte elektronische Kommunikation wird mit einem speziellen Sicherheitsspeicher verschlüsselt.
Aber dies ist kein Spionagefilm oder ein Filmstudio. Genau solche Sicherheitsmaßnahmen begleiten den größten und teuersten Auftrag in der Geschichte der Tschechischen Republik - die Fertigstellung von einem bis vier Kernreaktoren in Dukovany und Temelin. Am letzten Apriltag ging der Wettbewerb in seine letzte Phase. Die beiden Unternehmen, die sich um die Fertigstellung neuer Atomblöcke beworben hatten (die französische Firma EdF und die südkoreanische KHNP), legten der Energiegruppe CEZ ihre endgültigen Angebote vor, einschließlich des Preises.

Am selben Tag kam der "Stempel" aus Brüssel, dass die Regierung der Firma CEZ bzw. ihrer Gesellschaft Elektrárna /Kraftwerk Dukovany II Geld für den Bau des neuen Blocks in Dukovany leihen darf. Sie darf auch den Abnahmepreis für den Strom aus diesem Block garantieren.

Bis Juni wird CEZ der Regierung eine Empfehlung vorlegen, welches Angebot vorteilhafter ist. Die Regierung von Petr Fiala muss dann entscheiden, ob sie die Empfehlungen der Experten annimmt. Lehnt sie jedoch das Angebot mit dem besten Preis ab, riskiert sie eine Klage des unterlegenen Bieters und der Europäischen Kommission. Der neue Block in Dukovany soll im Jahre 2036 fertig gebaut werden.

Das ist ein großes Geschäft. Ein Block wird zu heutigen Preisen schätzungsweise 200-250 Milliarden Kronen kosten. Experten zufolge gilt der höhere Betrag für den Bau eines Blocks, der niedrigere für den Bau von bis zu vier Blöcken zugleich. Die Zahl von bis zu einer Billion Kronen ist also im Spiel. Und da sich fast alle derzeit im Bau befindlichen Kernkraftwerke verzögern und verteuern, hoffen wir auf Besseres und rechnen mit Schlimmerem.

Es gibt im Wesentlichen drei Risiken, die leider alle in verschiedenen Phasen der Geschichte eintreten oder sich überschneiden können: Die Regierung und der Investor des Baus können scheitern, der Auftragnehmer kann scheitern, und am Ende können wir sogar feststellen, dass wir keine großen Atomkraftwerke mehr brauchen, weil die erneuerbaren Energien (Sonne und Wind) inzwischen Batterien mit einer Kapazität erworben haben, die ausreicht, um die stark industrialisierte Tschechische Republik ein ganzes Kalenderjahr lang zu versorgen. Die Batterien mögen heute wie Science-Fiction klingen, aber der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, so dass wir uns um 2050 nicht wundern sollten. Auch die Entwicklung von kleinen modularen Kernreaktoren, die an den Standorten bestehender Kohlekraftwerke gebaut werden könnten, schreitet voran. Natürlich ist auch dies noch eine bloße Vision, denn nur die Massenproduktion kleiner "Atomkraftwerke" kann die Kosten für deren Bau und Betrieb senken.

Also zurück in die Gegenwart. Wir befinden uns im Jahr 2024, kurz vor der Auswahl des Auftragnehmers, und die Hauptverantwortung liegt bei der Regierung. Der Anteil der Kernenergie an unserem Energiemix beträgt heute etwa 36 Prozent. Um das Jahr 2050, wenn Europa emissionsfrei sein soll, sollte dieser Anteil ca. die Hälfte erreichen, und etwa die Hälfte der Energie sollte durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Die Bedingung "sollte" und "müsste" ist wichtig. Wir haben keinen Plan.

Die Regierung von Babis hätte das staatliche Energiekonzept aktualisieren müssen, hat es aber nicht getan. Das Kabinett von Fiala hat versprochen, dies zu ändern, aber in der Mitte der Legislaturperiode wurde noch nichts verabschiedet. Erst im Februar dieses Jahres schickte das Ministerium für Industrie und Handel einen Entwurf zur Stellungnahme. Dass der Energiesektor in der Tschechischen Republik eher stiefmütterlich behandelt wird und sogar erst unter Druck etwas gemacht wird (siehe die Krise nach Russlands Angriff auf die Ukraine), zeigt die aktuelle Ausschreibung für Dukovany. Wir haben zunächst einen Block in Dukovany ausgeschrieben und erst im Laufe der Ausschreibung die Unternehmen gefragt, ob sie uns einen Mengenrabatt gewähren würden. Das wirkt amateurhaft, wir wissen nicht, was wir wollen. Und wir haben die Sache noch nicht auf die lange Bank geschoben. Denn wenn wir das tun, wird es rein praktische Probleme geben.

Für den Bau eines neuen Blocks werden zum Beispiel etwa 5.000 Menschen benötigt, von denen 1.500 vor Ort sind. Haben wir die Menschen und einen Platz, um sie unterzubringen? Verfügen wir über Straßen oder Schienen, um riesige Bauteile wie Turbinen, Reaktorbehälter und andere "Kleinteile" zur Baustelle zu transportieren? Wenn solche Dinge erst einmal auf die Schnelle erledigt werden müssen, wird sich der Bau verzögern und damit teurer werden.

Seit dem Bau von Dukovany in den 1980er und Temelin in den 1990er Jahren hat sich viel geändert. Nach der Tragödie von Fukushima in Japan sind die Sicherheits- und Umweltvorschriften heute viel strenger.
Und wir sollten uns daran erinnern, dass auch das südböhmische Kraftwerk sehr spät in Betrieb genommen wurde. Mit dem Bau wurde 1987 begonnen, und der erste Block sollte 1992 fertiggestellt werden. Wir wissen, wie das ausgegangen ist - statt vier Blöcken haben wir nur zwei, und das Band wurde erst 2002 durchgeschnitten, und das mit dem Einsatz aller Kraft.

Damit verbunden ist das Risiko, inwieweit die Franzosen oder Südkoreaner in der Lage sein werden, den Bau selbst zu bewältigen. Beide Unternehmen werden einen maßgeschneiderten Reaktor für Dukovany anbieten müssen, es wird nicht möglich sein, ihre Katalogstücke zu verwenden. Unter anderem, weil wir kein Meer haben und unser Dalesice-Stausee bei Dukovany nicht in Lage ist, einen großen Reaktor zu kühlen. Was die Südkoreaner betrifft, so haben sie 25 Reaktoren im eigenen Land gebaut und sind gerade dabei, ein Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten abzuschließen. So weit zur rechten Zeit, aber sie haben keine Erfahrung mit Europa, wo es eine riesige Bürokratie gibt und andere, strengere Regeln gelten. Die Koreaner sind jedoch an dem ersten europäischen Auftrag interessiert, und es ist davon auszugehen, dass sie die tschechische Ausschreibung gewinnen wollen, indem sie auf den niedrigstmöglichen Preis drängen. Ihnen gehört auch Doosan, ein Turbinenhersteller in Pilsen.

Im Gegensatz dazu haben die Franzosen 56 Reaktoren im Einsatz und wissen sehr genau, wie schlecht sie in Europa gebaut werden. Der Bau von zwei Blöcken der Anlage Hinkley Point C im Vereinigten Königreich verzögert sich.
Statt 2027 wird es wohl erst im Jahre 2030 in Betrieb gehen, und die ursprünglichen Kosten sind um 500 Millionen auf 23 Milliarden Pfund gestiegen.
Im tschechischen Umfeld wird den Franzosen die Tatsache in die Hände spielen, dass sie bereits an der Wartung unserer Kraftwerke beteiligt sind oder dass sie starke politische und geschäftliche Verbindungen anstreben, wie der jüngste Besuch von Präsident Macron in Prag gezeigt hat.

Geopolitische Interessen müssen im Falle der Ausschreibung für den Block Dukovany jedoch zurückgestellt werden. Die EU-Vorschriften und unser öffentliches Vergaberecht sind eindeutig: Wenn die Regierung den Bau mit einem Darlehen finanzieren will, muss sie die günstigste Option wählen. Wenn der Zuschlag für die Kernenergie erteilt wird, wird es nicht unsere Brieftasche sein.

Die Kernenergie ist eine gute Option für die tschechische Industrie, aber im Vergleich zu den erneuerbaren (aber unbeständigen) Energiequellen ist sie jetzt teuer. Der Bau von bis zu vier Reaktoren in kurzer Folge ist meiner Meinung nach jetzt zu riskant. Vor allem, wenn es Hoffnung für kleine modulare Reaktoren gibt. Auch eine garantierte Einspeisevergütung (die sich an den so genannten Spotpreisen orientieren würde) könnte den Staatshaushalt und indirekt auch die Menschen und Unternehmen in Zukunft mit enormen Kosten belasten. Im Moment befinden wir uns noch in einer Luxusposition. Wir investieren in die Energieeinsparung und sind Stromexporteur mit einem leichten Überschuss, aber das wird sich mit dem Kohleausstieg im Jahr 2030 ändern.
Lassen Sie uns also nur einen Dukovany-Block bauen und hoffen, dass die Wissenschaftler in der Zwischenzeit viele der Fragezeichen darüber beantworten, wohin sich der Energiesektor in den kommenden Jahren entwickeln wird.

/gr/



CEZ wird die Energiepreise reduzieren
3.5.2024 Pravo Seite 14 pro

Die Menschen, die einen Vertrag mit dem größten tschechischen Energieanbieter CEZ für eine unbefristete Zeit haben, werden bald sparen können.
Die Gaspreise werden sich ab Juni um 17% auf 1790 Kronen pro Megawattstunde verringern und der Strom im laufenden Tarif DO2d um 9% auf 4350 Kronen pro Megawattstunde.
Die Energiepreissenkung bei CEZ wird 1,7 Millionen tschechische Kunde betreffen. Zum ersten Mal hat ihnen CEZ die Energiepreise im Januar gesenkt.
/gr/



Investoren wollen Windkraftwerke bauen, dagegen steht eine Petition
3.5.2024 MF DNES Seite 13 ctk, idnes.cz

Region Frydlant - Einige Einwohner von Bulovka in der Region Frydlant sind besorgt über den möglichen Bau von Windkraftanlagen, da sich die Investoren dieser Projekte schon seit langem um das Gebiet bewerben. Fast 200 Anwohner und Besitzer der Wochenendhäuser haben eine Petition gegen das Projekt unterzeichnet und fordern ein lokales Referendum.

Romana Sidlova, die Bürgermeisterin von Bulovka, sagt, man sei noch dabei herauszufinden, wie die Einwohner über den möglichen Bau von Windparks denken und werde bis Ende Mai eine Umfrage zu diesem Thema vorbereiten. "Ob ja oder nein, und auf welchem Kataster. Wir haben drei Lokalitäten dafür: Bulovka, Dolni Oldris und Arnoltice", sagte die Bürgermeisterin des knapp tausend Einwohner zählenden Dorfes.

Die Initiatoren der Petition sind besorgt darüber, dass die Gemeindeleitung bereits Schritte unternimmt, um Windparks auf dem Gebiet von Bulovka zuzulassen. Sie weisen auch darauf hin, dass Vertreter der Energiefirma CEZ ihnen kürzlich bei einem Vortrag über erneuerbare Energien gezeigt haben, wie ein solcher Windpark aussehen könnte.

"Die Petition spricht sich kategorisch gegen den geplanten Bau von Windkraftanlagen durch den ausgewählten Investor aus und fordert die Gemeinde auf, ein Referendum abzuhalten, um zu prüfen, ob die Bürger den Bau von Windkraftanlagen und die Beteiligung der Gemeinde in der vorgeschlagenen Form überhaupt wollen. Die Organisatoren der Petition fordern auch, dass alle weiteren Verhandlungen mit dem ausgewählten Investor ausgesetzt werden, insbesondere die Vertragsunterzeichnung, bis der Wille der Mehrheit der Einwohner der betroffenen Gemeinden klar ist", sagte Sarka Nemesova, eine der Organisatoren der Petition.

Nach Angaben der Bürgermeisterin haben die Gemeinden jedoch noch mit niemandem eine Vereinbarung getroffen. Alles hänge von der letztjährigen Änderung des Baugesetzes ab, wonach eine Änderung des Flächennutzungsplans für den Bau von Windparks nicht mehr notwendig sei, sofern es sich um unbebaute Flächen handele. Deshalb, so die Bürgermeisterin, steht der Gemeinderat vor der Entscheidung, ob er sich aus einer solchen Investition heraushalte oder ob er möglicherweise eine Vereinbarung mit einem Interessenten treffe.
/gr/



Verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier Atomblöcken
30.4.2024 Fernsehen CT1 18.00 Uhr – Nachrichten

Moderatorin:

Zwei Bieter haben verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in der Tschechischen Republik abgegeben. Vertreter des französischen Unternehmens EDF brachten sie heute Morgen in die Zentrale von CEZ. Vertreter des koreanischen Unternehmens KHNP reichten die Unterlagen gestern ein. Die Regierung hatte beide Bieter Ende Januar aufgefordert, die Unterlagen bis Ende April einzureichen.
Nach früheren Schätzungen des Kabinetts und der Energiefirma CEZ dürfte das Projekt die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein. Die Einzelheiten des Angebots werden noch eine Weile geheim bleiben. Die Firma CEZ bereitet sich nun darauf vor, sie zu analysieren.
/gr/


SMR: Westinghouse bringt AP300 in die nächste Genehmigungsphase und wendet sich der Tschechischen Republik als potenziellem Standort für SMR-Kraftwerke zu

3.5.2024 oenergetice.cz
Martin Vorisek



Kleine modulare Reaktoren (SMR) sind eine oft diskutierte Option für die Entwicklung emissionsfreier und sicherer Energiequellen. Westinghouse ist bei der Entwicklung seines eigenen modularen Reaktors AP300 in die nächste Phase eingetreten und hat im März beim britischen Ministerium für Energiesicherheit offiziell einen Antrag auf Genehmigung der allgemeinen Konstruktionsprüfung (General Design Assessment, GDA) gestellt. In den USA läuft der Dialog mit der Nuclear Regulatory Commission (NRC), und Westinghouse plant, in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres eine Betriebsgenehmigung zu beantragen.

Der kleine modulare Reaktor AP300 verspricht, eine neue Ära der Kernenergie zu bringen. Er baut auf den Grundlagen eines fortschrittlichen und bewährten konventionellen Reaktors auf. Damit ist der AP300 SMR der einzige kleine modulare Reaktor, der auf einer bestehenden Anlage aufbaut. Der 300-MWe-Einkreis-Druckwasserreaktor AP300 kann bis zu 300.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Der große Vorteil ist, dass diese Reaktoren auf sehr kleinen Grundstücken gebaut werden können und weniger bebaute Fläche benötigen. Es darf nicht vergessen werden, dass sie auch auf ehemaligen Kohlestandorten eingesetzt werden können, was sich positiv auf die örtlichen Gemeinden auswirkt, die von den durch die Energiequelle geschaffenen Arbeitsplätzen abhängen.

Lizenzvergabe für die Technologie….

Mehrere Faktoren können den Prozess der Einführung des AP300 SMR beschleunigen. "Es ist wichtig, einen Partner und einen ausgewählten Standort zu haben. Ist der Standort erst einmal ausgewählt, beschleunigt dies den Prozess, da jeder Standort eine spezifische Planung und Lizenzierung erfordert. Wenn diese Fragen so früh wie möglich geklärt werden, wird der gesamte Prozess der SMR-Einführung erheblich beschleunigt. Die Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Lieferkette und qualifizierten Arbeitskräften kann ebenfalls ein zusätzlicher Vorteil sein", sagt Dr. Rita Baranwal, Vice President für kleine modularen Reaktoren. Ein unbestreitbarer Vorteil für die AP300-Lieferkette ist, dass sie automatisch auf den größeren AP1000-Reaktor anwendbar ist.


Sie hält den Plan von CEZ, in der ersten Hälfte der 30er Jahre in der Tschechischen Republik mit der Umsetzung von SMR zu beginnen, für realistisch. Der Schlüssel dazu sei die Zusammenarbeit und starke Partnerschaft mit allen Beteiligten, also nicht nur mit Westinghouse als Technologieanbieter, sondern möglicherweise auch mit CEZ, den Regulierungsbehörden und allen anderen Beteiligten.


Westinghouse erörtert derzeit Möglichkeiten mit Partnern in der ganzen Welt, einschließlich der Tschechischen Republik. Das Unternehmen hat bereits eine Absichtserklärung mit der tschechischen Energiefirma CEZ zur Entwicklung kleiner modularer Reaktoren unterzeichnet. In der Tschechischen Republik könnten kleine modulare Reaktoren dort gebaut werden, wo heute Kohlekraftwerke stehen. Die Standorte von Kern- und Kohlekraftwerken sind ideal für den Einsatz kleiner modularer Reaktoren, weshalb CEZ beschlossen hat, das erste Projekt in Temelin in Südböhmen zu bauen.

"Die Tschechische Republik hat sich mit ihrer Entscheidung, die SMR-Technologie zu fördern, sehr fortschrittlich und umsichtig verhalten. Dafür gebührt der tschechischen Regierung große Anerkennung. Die Tschechische Republik ist sicherlich ein Land, das für Westinghouse interessant ist, nicht nur wegen seiner entwickelten Nuklearindustrie, sondern auch wegen des über mehrere Jahrzehnte aufgebauten Know-hows im Nuklearbereich. Es gibt viele Möglichkeiten für die tschechische Nuklearlieferkette, sich an der Einführung unseres AP300 SMR zu beteiligen. Dies wird ein großer Vorteil beim Bau neuer Reaktoren sein", hebt Baranwal das tschechische Umfeld hervor.

/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 6.Mai 2024:



Regierung wird am Dienstag über Vereinfachung der Verfahren für den Bau von Kernkraftwerken verhandeln

5.5.2024 oenergetice.cz CTK





Der Staat plant eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und der regulatorischen Anforderungen für den Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik. Das Ziel ist es, deren Bau zu beschleunigen. Die neuen Regeln sollen nicht nur für die großen Blöcke in Dukovany und Temelín gelten, sondern auch für den bevorstehenden Bau von kleinen modularen Reaktoren. Dies geht aus einem Entwurf zur Änderung des Atomgesetzes hervor, der am Dienstag von der Regierung erörtert werden soll.

Nach den derzeitigen Plänen des Staates soll die Kernenergie zusammen mit den erneuerbaren Energiequellen die Hauptquelle des heimischen Energiemixes sein.

Der Staat bereitet daher den Bau neuer Reaktoren und kleiner modularer Blöcke vor.

In diesem Zusammenhang werden auch die zusammenhängenden Rechtsvorschriften geändert, was deren Bau beschleunigen soll. Die Regierung prüft derzeit eine Änderung des Atomgesetzes. "Die Änderung ermöglicht insbesondere kürzere und einfachere Genehmigungsverfahren für neue AKW-Blöcke und kleine modulare Reaktoren (SMR), was den gesamten Prozess ihrer Einführung in der Tschechischen Republik beschleunigen dürfte", heißt es in der Begründung der Regierung.

Dem Dokument zufolge sollen die Gesetzesänderungen in erster Linie den Regelungsaufwand bei der Prüfung von Bauprojekten durch die staatliche Verwaltung verringern. Dabei handelt es sich hauptsächlich um technische Änderungen. Die Novelle muss auch an neue Technologien wie modulare Reaktoren angepasst werden. Das bestehende Gesetz sah diese nicht vor. Dem Dokument zufolge waren Änderungen auch aufgrund neuer internationaler Normen im Kernenergiesektor erforderlich.



Die Änderung des Atomgesetzes ist auch nach Ansicht des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB notwendig, weil die Beibehaltung des derzeitigen Atomgesetzes die Einführung neuer Nukleartechnologien verzögern oder sogar stoppen könnte. "Dies könnte die Energiesicherheit der Tschechischen Republik gefährden und sie daran hindern, ihre Klimaziele zu erreichen", erklärt die Behörde in einem Bericht an die Regierung.

Der Staat führt derzeit eine Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke durch. Das halbstaatliche Unternehmen CEZ, das für die Ausschreibung zuständig ist, erhielt letzte Woche Angebote für den Bau von bis zu vier Reaktoren von der französischen Firma EDF und der koreanischen KHNP. CEZ analysiert jetzt die Angebote und wird sie der Regierung im Juni vorlegen. Die Regierung wird dann im Laufe des Sommers den Gewinner auswählen und über die Anzahl der Blöcke entscheiden, die künftig in der Tschechischen Republik gebaut werden sollen. Der Staat rechnet damit, dass der erste dieser Blöcke im Jahr 2036 in Dukovany in Betrieb gehen wird.

Bis dahin soll auch der erste kleine modulare Reaktor in der Tschechischen Republik betriebsbereit sein. CEZ plant, ihn in der Lokalität Temelín zu bauen. Das Unternehmen plant auch weitere kleine modulare Reaktoren an anderen Orten, die als Ersatz für Kohlekraftwerke in Frage kommen.
/gr/



Analystin zu Dukovany: Die Koreaner sagen, sie bauen effizient. Die Franzosen bieten europäische Tech
nologie
4.5.2024 Tschechischer Rundfunk

Sendung: WIE SIE ES SEHEN...
Zu Gast: die leitende Wirtschaftsanalystin des Tschechischen Rundfunks Jana Klimova



Am Dienstag haben die beiden Unternehmen, die es in die Endrunde geschafft haben, die südkoreanische Firma KHNP und die französische EDF, ihre Angebote für die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in Tschechien abgegeben. "Die Ausschreibung läuft schon zwei Jahre und die beiden Unternehmen haben die Sicherheitsbewilligung  usw. bereits vorgelegt. Alles wurde schon vereinbart. Jetzt geht es um den Preis", erklärt Jana Klímová in der Sendung Wie Sie es sehen... im Tschechischen Rundfunk und vergleicht, was bisher über den Vertrag bekannt ist.


"Die Details der Angebote sind nicht bekannt. Entscheidend wird der Preis sein, zu dem die Unternehmen in der Lage sein werden, das Projekt zu realisieren, egal ob es sich um einen, zwei, drei oder vier Reaktoren handelt. Davon wird nämlich abhängen, wie viel der Strom aus den neuen Quellen kosten wird. Die Produktion von vier Blöcken könnte sich natürlich auch auf das Preisniveau des gesamten Marktes auswirken", erklärt Jana Klímová, Chef-Wirtschaftsanalystin des Tschechischen Rundfunks, in der Sendung "Wie Sie es sehen.

..

Aus Sicht auf Sicherheit und Technologie hat der Staat EDF und KHNP bereits geprüft. "Die Ausschreibung läuft schon seit zwei Jahren, und beide Unternehmen haben bereits alle Sicherheitsgenehmigungen usw. vorgelegt. Das ist also schon seit langem vereinbart, jetzt geht es um den Preis", so die Analystin.

Über den Preis gibt es allerdings noch keine Angaben. Aber sowohl die Franzosen als auch die Koreaner versichern, dass es sich um wirklich günstige Angebote handelt.

"Die Koreaner setzen darauf, dass sie ihr Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten sehr effizient gebaut haben, d. h. zu einem guten Preis bei Einhaltung aller Fristen. Und natürlich bauen sie auch in ihrem eigenen Land, in Südkorea, das 97 Prozent seines Stroms aus Kernenergie bezieht", sagt die Analystin weiter.


Auf der anderen Seite stehen die Franzosen, die in Europa bauen, deren Projekte sich aber in der Vergangenheit verzögert haben oder bei denen es zu Preissteigerungen gekommen ist. Sie halten dem entgegen, dass sich die Atomindustrie heute in einer völlig anderen Situation befindet als zu Beginn ihrer Bautätigkeit.

"Dank der Renaissance der Kernenergie kommt die Branche wieder in Schwung. Und je mehr Blöcke in Europa mit gemeinsamer, d.h. französischer Technologie gebaut werden, desto rentabler, effizienter und billiger wird es am Ende sein. Gleichzeitig betonen sie, dass sie die gesamte tschechische Industrie in alle anderen europäischen Projekte einbeziehen werden, die in Frage kommen."

Das sagen natürlich auch die Koreaner. "Außerdem haben sie bereits eine Turbine bei Doosan Škoda Power in Plzeň bestellt, die einen wesentlichen Teil des Reaktorteils ausmacht", erklärt die Analystin.



Raus aus der Ausschreibung…..
Der dritte Ausschreibungsteilnehmer war bis vor kurzem das amerikanische Unternehmen Westinghouse. Aber es scheint endgültig aus dem Spiel zu sein.


Dies, nachdem die Regierung entschieden hat, dass das ursprüngliche Angebot für einen Block nicht der Grundvoraussetzung entsprach, dass das Unternehmen den gesamten Bau als schlüsselfertiges Projekt garantieren muss, d.h. alle Garantien für den Zeitplan und den Preis übernehmen muss.

"Westinghouse erfüllte dies jedoch aufgrund seines Konsortiums mit einem anderen Unternehmen nicht und wurde daher nicht aufgefordert, sein Angebot zum verbindlichen Preis auch für die vier Kernkraftwerksblöcke zu vervollständigen. In Anbetracht des jüngsten Treffens von Premierminister Petr Fiala (ODS) im Weißen Haus und der Tatsache, dass die Tschechische Republik die Zusammenarbeit mit den USA im Bereich der Kernenergie fortsetzen will, gibt es hier jedoch Raum für Westinghouse, zum Beispiel bei kleinen modularen Reaktoren", räumt Klímová ein.




Genehmigung aus Seite der Union.....


Letzte Woche erhielt die Tschechische Republik von der Europäischen Kommission die Genehmigung für öffentliche Finanzhilfe zum Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany. Die Tschechische Republik beantragte die so genannte Notifizierung vor etwa zwei Jahren.

"Die Tschechische Republik hat die Notifizierung für einen Block erhalten, aber Angebote für vier neue Reaktorblöcke angefordert. Wenn die Tschechische Republik also beschließt, weitere Blöcke zu bauen, muss sie erneut eine Notifizierung beantragen", erklärte die Analystin.

"Aber das Prinzip der Unterstützung, d.h. die finanzielle Beteiligung des Staates an der Fertigstellung des Kernkraftwerksblocks, wurde bereits vereinbart", fügt sie hinzu.

Der Ausbau von Dukovany ist der größte Auftrag in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik. Laut Klímová würde sich der Bau von vier Blöcken in den nächsten 15 Jahren auf mindestens 1 Billion Kronen belaufen.

"Und das liegt natürlich nicht in den Möglichkeiten des Investors, der halbstaatlichen Firma CEZ. Es ging also darum, die Erlaubnis zu bekommen, dass der Staat das Unternehmen unterstützt, das dann den Strom auf dem Markt verkaufen wird."

Laut Klímová war es auch notwendig, die Angelegenheit in Brüssel zu besprechen, denn wenn der Staat in den Prozess der Fertigstellung des AkW-Blocks eingreift, indem er günstigere Kredite sichert und dann Strom von der neuen Quelle zu einem garantierten Preis kauft, wird das Marktumfeld im gewissem Maß verzerrt.

"Alle derartigen Eingriffe in den Markt müssen daher von der Europäischen Kommission diskutiert werden. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie der Staat die Kernenergie unterstützen wird und wie viele Blöcke er letztendlich bauen wollen wird", so die Wirtschaftsanalystin des Tschechischen Rundfunks abschließend.
/gr/


Besichtigungen des Wasserkraftwerkes
4.5.2024 Pravo Seite 11 kal

Während den Mai – Wochenenden haben die Menschen die Möglichkeit, das Wasserkraftwerk Hnevkovice zu besichtigen, das genug Wasser für das Atomkraftwerk Temelin hält. Die Energiefachleute haben für die Öffentlichkeit insgesamt 64 Besichtigungstermine mit einer Kapazität von 640 Plätzen vorbereitet.

„Die Besichtigung dauert anderthalb Stunden.t Die Besucher werden durch das Kraftwerk in 10-kpfigen Gruppen geführt werden. In der Begleitung unseres Personals werden sie zum Beispiel die zwei Kaplan – Turbinen sehen können,“ sagte Katerina Bartuskova, die Chefin der Informationszentren und der Bildungsabteilung der CEZ – Gruppe. Die Besichtigungen sind gratis. Die ersten Besichtigungen werden am 4.5. stattfinden.
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Die Koreaner vertrauen sich in der Atomausschreibung – auch dank der Pilsner Turbine
6.5.2024 Pravo Seite 8 Martin Prochazka

Fünfundzwanzig Kernkraftwerke sind in Südkorea in Betrieb, vier weitere in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nun will das staatliche Unternehmen KHNP auch in der Tschechischen Republik erfolgreich sein. Am vergangenen Montag reichte es im Rahmen einer Billionen-Kronen-Ausschreibung beim Energieunternehmen CEZ ein Angebot für bis zu vier neue Kernkraftwerke ein.

"Unser Angebot für weitere Blöcke ist sehr attraktiv", sagte Harry Chang, Vizepräsident des Projektbüros von KHNP für die Tschechische Republik, gegenüber Novinky.cz.

Die Tatsache, dass der koreanische Maschinenbaugigant Doosan Enerbility im Jahr 2009 die Skoda Power in Pilsen gekauft hat, dürfte zum Erfolg beitragen. "Und im Falle unseres Erfolgs wird er die Turbine für den neuen Block liefern, die dann in der Tschechischen Republik hergestellt wird", sagte Chang.
Die Turbine ist dabei einer der größten Teile der neu geplanten Anlage. Laut dem ENA-Analysten Jiri Gavor könnte der Preis für die Turbine mehrere Milliarden Kronen betragen.

Der andere Bieter, die französische Firma EDF, sei in einer starken Position, weil sie Reaktoren in Europa baue und Frankreich in der Europäischen Union ein gewichtiges Wort mitzureden habe, erklärte Gavor. Außerdem hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich für das Energieunternehmen eingesetzt.
"Ich erwarte daher, dass die koreanische Seite einen besseren Preis anbieten wird", sagte Gavor gegenüber Novinky.cz.


Der KHNP-Chef Jooho Whang bestätigte Aussagen tschechischer Politiker, wonach der Preis niedriger sein wird, wenn mehr Blöcke gebaut werden. Aus diesem Grund änderte die Regierung gemeinsam mit CEZ Ende Januar die Ausschreibung, die sich ursprünglich auf einen Block in Dukovany mit einer unverbindlichen Option für drei weitere Blöcke bezog. Das Kabinett forderte dann die Unternehmen auf, verbindliche Angebote für bis zu vier Blöcke abzugeben.

"Verglichen mit dem Bau eines einzigen Blocks ergeben sich beim Bau mehrerer Blöcke Größenvorteile, die wir garantieren können", sagte Whang.
Er sagte auch, dass das Unternehmen bereit sei, die Blöcke im Zeit- und Kostenrahmen zu bauen.
"KHNP hat in den letzten fünfzig Jahren fünfunddreißig Reaktorblöcke gebaut, darunter vier unter unwirtlichen Wüstenbedingungen. Wir haben eine Erfolgsbilanz beim Bau von Kernkraftwerken innerhalb des vereinbarten Zeit- und Kostenrahmens", sagte er.


Das Unternehmen bereitet sich derzeit auf die Inbetriebnahme eines 1.400-MW-Blocks in Seoul, Südkorea, vor, der im Oktober fertiggestellt werden soll. Zwölf Monate später soll ein weiterer Block fertig sein. Auf der Baustelle arbeiten täglich viertausend Menschen.
Die neue Generation von APR-Reaktoren, die das Unternehmen der Tschechischen Republik anbietet, hat eine verlängerte Lebensdauer von vierzig bis sechzig Jahren und eine zu 100 % digitale Blockaufsichtswarte. Die Kapazität des Beckens für abgebrannte Brennelemente wurde von vierzig auf sechzig Jahre erhöht.

Im Gegensatz zu Korea, wo die Kernkraftwerke am Meer liegen und keine Kühltürme benötigen, wird der tschechische Block Kühltürme benötigen. Nach Angaben von Whang hat das Unternehmen geprüft, dass am Standort Dukovany genügend Wasser vorhanden ist, um bis zu zwei neue Reaktoren zu kühlen.

Die Einheimischen haben Priorität….

Der Engpass beim Bau könnte die Verfügbarkeit von Arbeitskräften in der Tschechischen Republik sein, so Whang.
"Die Arbeitslosigkeit in der Tschechischen Republik ist sehr niedrig, und wir denken, dass das Hauptproblem darin bestehen wird, genügend Arbeiter zu finden. Lokale Mitarbeiter werden für uns Priorität haben. Sollte es einen Mangel an Arbeitern geben, würden wir uns um Arbeitskräfte aus den Nachbarländern bemühen, und wenn selbst das nicht ausreicht, können wir auf unsere eigenen 15.000 Mitarbeiter zurückgreifen", erklärte er.

KHNP arbeitet mit zweihundert tschechischen Unterauftragnehmern zusammen und garantiert laut Whang eine mindestens 60-prozentige Beteiligung tschechischer Unternehmen. EDF spricht von mindestens 64 Prozent und führt Hinkley Point in Großbritannien als Beispiel an, wo eine solche Beteiligung lokaler Unternehmen erreicht wurde. "In der Tschechischen Republik wird die Zahl gleich hoch oder sogar höher sein", sagte EDF-Vizepräsident Vakis Ramani.

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Harry Chang: Die Erweiterung der nuklearen Ausschreibung haben wir vorausgesetzt
6.5.2024 Pravo Seite 8 Martin Prochazka

Vizepräsident der südkoreanischen KHNP sagte gegenüber Pravo:

Das südkoreanische Unternehmen KHNP, das an der Ausschreibung teilnimmt, hat bis zu einem gewissen Grad damit gerechnet, dass der Wettbewerb um einen neuen Block in Dukovany auf drei weitere Blöcke ausgeweitet werden würde. Das Angebot, das das koreanische Unternehmen der Energiefirma CEZ unterbreitet hat, ist sehr attraktiv, sagte Harry Chang, Vizepräsident des Projektbüros von KHNP für die Tschechische Republik, gegenüber Pravo.

¦

-Frage: Waren Sie überrascht von der Entscheidung von CEZ und der Regierung, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für bis zu vier Kernkraftwerksblöcke abzugeben, anstatt des ursprünglichen verbindlichen Angebots für nur einen Block in Dukovany?


Chang: Angesichts der Entwicklungen in der Welt und der Tatsache, dass die Energiesicherheit immer wichtiger wird, haben wir dies in gewissem Maße erwartet. Gleichzeitig wurden wir zuvor aufgefordert, ein unverbindliches Angebot für drei Reaktorblöcke abzugeben, das wir sehr sorgfältig vorbereitet haben.
Wir respektieren die Entscheidung der tschechischen Regierung und von CEZ. Wir haben uns an die Vorgaben gehalten und angesichts der Größenvorteile auch für die anderen Blöcke ein verbindliches Angebot abgegeben.



¦ -Frage: Wenn Sie von der Entscheidung nicht überrascht waren, war es dann einfach für Sie, ein neues Angebot vorzubereiten?


-Chang: Ich würde nicht sagen, dass es nicht schwierig war. Es braucht immer viel Zeit, um ein gutes Angebot zu erstellen. Wir haben dem Angebot für die anderen Blöcke sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt.



¦ -Frage: Glauben Sie, dass die Erweiterung der Ausschreibung für Sie oder für Ihren Konkurrenten EDF vorteilhafter war?


-Chang: Ich kann nicht für die Konkurrenz sprechen, ohne zu wissen, was sie anbietet. Aber dadurch, dass wir mehr Blöcke anbieten, können wir Größenvorteile ausnutzen. Ich kann sagen, dass unser Angebot sehr wettbewerbsfähig ist.
Wenn wir zwei Blöcke auf einmal bauen, haben wir mit unserem Design viele gemeinsame Elemente, die die Wirtschaftlichkeit des Baus verbessern. Unser Angebot für mehrere Blöcke ist sehr attraktiv.



¦ -Frage: Laut dem Premierminister Petr Fiala wird das Angebot für mehrere Blöcke Einsparungen von bis zu einem Viertel pro Block bringen. Bezieht er sich auf Ihr Angebot?


Chang: Dazu kann ich mich nicht äußern.

/gr/




Wir wollen wir hier nicht ein Atomkraftwerk bauen und dann verschwinden
6.5.2024 LN Seite 1 Martin Hampejs

PRAG - Letzte Woche hat das französische Staatsunternehmen EDF ein Angebot für die Ausschreibung zum Bau von neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin abgegeben. Doch Frankreich hat laut dem französischen Botschafter Stéphane Crouzat weitaus größere Pläne im Bereich der Kernenergie. Und es will mit tschechischen Unternehmen und Wissenschaftlern bei anderen europäischen Projekten zusammenarbeiten.

"Wir wollen eine europäische Flotte, 100 % europäisch. Um das zu erreichen, brauchen wir alle Akteure der Nuklearindustrie, denn wir können es nicht alleine schaffen", sagt er im Gespräch mit der Zeitung LN.
INTERVIEW mit Botschafter Stéphane Crouzat auf Seite 6
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Frankreichs Botschafter Stephane Crouzat: Wir wollen die Russen in Unsicherheit halten
6.5.2024 LN Seite 6 Martin Hampejs

Die französische Firma EDF reichte in der vergangenen Woche ein verbindliches Angebot für den Bau bis zu vier Reaktoren in Dukovany und Temelin ein. Um den Auftrag kämpft das französische Unternehmen mit der koreanischen Firma KHNP.
„Es geht uns nicht nur darum, ein Kraftwerk zu bauen und das Land zu verlassen,“ sagte Frankreichs Botschafter Stephane Crouzat gegenüber der Zeitung LN.
Warum sollen die Tschechen wollen, dass gerade die Franzosen neue AKW-Blöcke in Tschechien bauen?

Der Vorteil des französischen Angebots besteht darin, dass es nicht nur darum geht, ein Kernkraftwerk zu verkaufen, es zu bauen und wieder zu gehen. Wir bieten der Tschechischen Republik eine langfristige Partnerschaft an, die eine starke europäische Dimension hat. Vor allem wollen wir die hervorragende Zusammenarbeit fortsetzen, die wir im Rahmen der Europäischen Nuklearallianz begonnen haben. Diesem Bündnis gehören heute etwa 15 Mitgliedstaaten an, geführt von Frankreich und der Tschechischen Republik. Dies ist sehr wichtig für die künftige Entwicklung innerhalb der EU.



-LN :Inwiefern konkret?


-Crouzat: Zum Beispiel haben wir bereits in der europäischen Taxonomie innerhalb der EU gepunktet, Kernenergie gilt als ökologisch nachhaltig. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf die Notwendigkeit des Verbunds und der europäischen Zusammenarbeit. Dies wurde vor einigen Tagen von Präsident Emmanuel Macron in seiner Rede an der Sorbonne bekräftigt. Er betonte, dass unsere Energiesicherheit von der Kernenergie und von diesen Verbindungen abhängt. Wir versuchen daher, diese europäische Vision gemeinsam mit der Tschechischen Republik aufzubauen.
Gleichzeitig geht es im Rahmen dieser Partnerschaft, die wir der Tschechischen Republik vorschlagen, nicht darum, ein Kraftwerk zu bauen und sich dann aus Tschechien zurückzuziehen. Es geht darum, tschechische Unternehmen in die Lieferkette, in die Wertschöpfungskette beim Bau dieses Kraftwerks einzubinden. Im Fall von Hinkley Point (ein britisches Kernkraftwerk, das von EDF gebaut wird - Anm. d. Red.) haben wir damit gute Erfahrungen gemacht.



-LN: Wie groß sollte der Anteil der tschechischen Unternehmen am Bau sein?


-Crouzat: Beim Bau von Hinkley Point waren es etwa zwei Drittel. In der Tschechischen Republik beabsichtigen wir, dasselbe zu machen und tschechische Unternehmen grundlegend zu beteiligen. In der Tat hat EDF bereits damit begonnen, mit verschiedenen tschechischen Unternehmen Kontakt aufzunehmen, um zu prüfen, ob ihre Fähigkeiten den Anforderungen für den Bau von Kraftwerken entsprechen. Nach einem sehr strengen tschechischen Auswahlverfahren wurden bereits etwa 40 Unternehmen identifiziert. Unsere Zusammenarbeit liegt im tschechischen, französischen und europäischen Interesse. Wir beabsichtigen, in den nächsten 10 bis 12 Jahren sechs Kernreaktoren zu bauen. Und dafür brauchen wir die Unterstützung aller unserer Partner.



-LN: Wenn ich das richtig verstanden habe, will Frankreich mit den Tschechen bei anderen Projekten in Europa im Rahmen der Nuklearallianz zusammenarbeiten?


-Crouzat: Ganz genau. Wie der französische Präsident sagte, wollen wir eine europäische Flotte - 100 % europäisch. Das ist die Idee. Und um das zu erreichen, brauchen wir alle Akteure der Nuklearindustrie, denn wir können es nicht allein schaffen. Wir haben in Frankreich eine Reihe von Projekten in der Phase der Vorbereitung, aber auch in anderen Ländern besteht ein wachsendes Interesse. Und dafür brauchen wir Partner.
Eine weitere Dimension unserer Zusammenarbeit sind Forschung, Ausbildung und Innovation. Wir haben jedoch nicht auf dieses Angebot gewartet, um unsere Forschungskooperation zu beginnen; einige Projekte laufen bereits seit sehr langer Zeit. Ein Beispiel dafür ist der Versuchsreaktor Jules Horowitz, zu dem die Tschechische Republik einen wichtigen Beitrag leistet. Wir haben auch die so genannte französisch-tschechische Nuklearakademie, die das Dach für die verschiedenen Initiativen ist, die wir mit den Tschechen haben.
Und wir verleihen auch den Becquerel-Preis. In wenigen Tagen werden die französischen Nobelpreisträger den Preis in Prag an junge tschechische Wissenschaftler überreichen, um ihre Arbeit zu würdigen und sie zu ermutigen, diesen Weg weiterzugehen. Dies wird dank einer gemeinsamen Initiative der Firma EDF und der französischen Botschaft geschehen. Es gibt also viel zu tun.



-LN: Allerdings kann die Tschechische Republik derzeit nur zwei Reaktoren bauen, da sie von der Europäischen Kommission keine Genehmigung für weitere Reaktoren erhalten hat. Wird sich Frankreich dafür einsetzen, dass wir zwei weitere Reaktoren bauen dürfen?


-Crouzat: Ich denke, die Dinge laufen gut mit der Europäischen Kommission. Natürlich werden wir die Europäische Kommission ihre Arbeit machen lassen. Ja, aber alles braucht seine Zeit. Im Moment konzentrieren wir uns auf das Angebot von EDF, und wir haben Anzeichen dafür, dass die Dinge mit der Europäischen Kommission reibungslos verlaufen. Was die Anzahl der Reaktoren angeht, so hängt dies natürlich von der Entscheidung der tschechischen Behörden ab. Ein, zwei, vier Reaktoren - diese verschiedenen Optionen sind im Angebot der Firma EDF enthalten, wie von den tschechischen Organen gefordert.

-LN: Welchen Reaktortyp bietet die Firma EDF der Tschechischen Republik eigentlich an?

-Crouzat: Es wird der EPR 1200 - Reaktor sein, d. h. 1200 Megawatt - Reaktor, etwas kleiner als der EPR 2 mit 1650 Megawatt. Diese Größe ist gut für den tschechischen Markt geeignet und könnte sich in der Europäischen Union, einschließlich Frankreich, als beliebt erweisen. Wir bereiten bei uns den Bau von sechs Reaktoren vor, aber es könnten auch acht weitere gebaut werden. Und es ist möglich, dass einer der Reaktoren, die für die zweite Phase ausgewählt werden, der EPR 1200 sein wird. Wir selbst sind also auch sehr an der Entwicklung dieses Reaktortyps interessiert.



-LN; Dieser Reaktor wurde bisher noch nirgendwo eingesetzt?


-Crouzat: Es handelt sich um einen neuen Reaktor, der die gleiche Technologie wie der EPR 2 verwendet. Er ist nur ein bisschen kleiner. Wir werden also enorm von dem Wissen profitieren, das wir beim Bau des EPR 1650 gewonnen haben.

-LN: Wie wollen Sie die Bauzeit garantieren? Denn wenn ich mich nicht irre, wird sich der Bau von Hinkley Point voraussichtlich um etwa drei Jahre verzögern, und in Finnland, wo die Anlage bereits in Betrieb genommen wurde, hat sich der Bau um 14 Jahre verzögert...

-Crouzat: Natürlich haben wir die Absicht, die Vertragsbedingungen und die Bauzeit einzuhalten. Und wir werden alle bisherigen Erfahrungen für den Bau der neuen Reaktoren nutzen. Wichtig ist auch, dass wir uns selbst in einer Phase der Entwicklung und Erneuerung unserer Atomindustrie befinden, in der der Bau von sechs neuen Reaktoren geplant ist. In Frankreich sind bereits drei Standorte ausgewählt worden. Wir werden also auf diesen Schwung aufbauen, gerade um Ihnen die Schlüssel für die neuen Reaktoren rechtzeitig zu übergeben.


-LN: Woher wird der Brennstoff für die Kernreaktoren kommen?

-Crouzat: Das müssen Sie natürlich die tschechischen Behörden fragen, denn es gibt mehrere Quellen für Brennstoff. Aber wenn wir über Uran sprechen, wird es von der französischen Firma Framatome zu Brennstoff verarbeitet. Das Unternehmen ist auf diesem Gebiet sehr erfahren und hat bereits einen Vertrag mit CEZ über die Lieferung von Brennstoff unterzeichnet. Dies wird es uns ermöglichen, vom russischen Brennstoff wegzukommen. Framatome teilt sich diesen Vertrag mit dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse. Unser Ziel ist es, eine 100%ige europäische Lösung zu haben, die nicht von russischer Technologie abhängig ist.
/gr/







Die US-Firma Westinghouse klagte zwar die Koreaner, trotzdem kann sie sich mittels ihnen an dem Dukovany – Ausbau auch beteiligen
6.5.2024 HN Seite 6 Jan Broz

Das amerikanische Unternehmen Westinghouse ist endgültig aus der Atomausschreibung ausgeschieden. Lediglich die französische EDF und die südkoreanische KHNP haben letzte Woche ihre endgültigen Angebote abgegeben. Trotzdem gibt es in Atomkreisen Überlegungen, dass sich die Amerikaner in irgendeiner Form doch noch am Bau von Reaktoren in der Tschechischen Republik beteiligen könnten, wenn ein asiatischer Bieter den Zuschlag erhält. Diese Möglichkeit wird von KHNP-Chef Jooho Whang nicht ausgeschlossen.

"Wir arbeiten mit Westinghouse beim Betrieb von Kernkraftwerken in Korea zusammen, was den Service und andere Komponenten betrifft. In dieser Hinsicht gibt es natürlich einige Teile des tschechischen Projekts, bei denen wir mit Westinghouse zusammenarbeiten können", sagte Whang vor Reportern auf einer Nuklearmesse in Busan, Südkorea. Whang gab nicht an, welche Kernkraftwerkskomponenten Westinghouse an die Koreaner liefern könnte, und auch die Amerikaner lehnten es ab, sich zu einer möglichen Zusammenarbeit zu äußern.


Während des laufenden Verfahrens zur Auswahl eines Lieferanten für bis zu vier neue Reaktoren in der Tschechischen Republik haben sich die beiden Unternehmen als erbitterte Konkurrenten erwiesen, und ihre Beziehungen zueinander könnten als angespannter bezeichnet werden als die zum dritten Bieter, der französischen Firma EDF. Im Hintergrund gibt es jedoch eine sehr herzliche nukleare Zusammenarbeit zwischen Westinghouse und KHNP.

Amerikanischer Reaktor 'made in Korea' …….

Das Testzentrum für Wasserstoffturbinen ist einer der am stärksten bewachten Teile der monströsen Produktionsanlage von Doosan Enerbility in Changwon, Südkorea. Der Hersteller von Energiekomponenten lässt nur wenige Menschen in die Abteilung, in der die Technologie entwickelt wird, von der viele glauben, dass sie die Zukunft der Energie ist. Eine Gruppe tschechischer Journalisten bildet jedoch eine Ausnahme. Doch der Anblick von Ingenieuren, die auf Monitore voller undurchsichtiger Zahlen und Diagramme starren, verrät dem Laien wenig.


Bei der weltgrößten Presse in der Halle ein paar Meter weiter ist das anders. Man muss kein hochspezialisierter Techniker sein, um von einer riesigen Maschine tschechischer Herkunft fasziniert zu sein, die viele hundert Tonnen zu Erz geschmolzenen Stahlbarren formt. In Changwon formen sie gerade Bauteile für Schiffskurbelwellen. Ein anderes Mal aber sind es Teile für Dampferzeuger oder Kernreaktoren.

Natürlich nicht nur die "heimischen", wie den Reaktor APR 1400 und in Zukunft - im Falle eines koreanischen Sieges bei der tschechischen Ausschreibung - auch den APR 1000. KHNP bietet gerade diesen Typ mit geringerer Leistung für Dukovany und Temelín an. Die Presse in Changwon fertigt aber auch Teile für den amerikanischen Reaktor AP1000. Diese wurden von Westinghouse in der tschechischen Ausschreibung angeboten, bevor das Unternehmen aus der Ausschreibung ausstieg, weil es die Bedingungen nicht erfüllen konnte.

"Wir haben nicht nur inländische, sondern auch ausländische Projekte durchgeführt. Doosan hat 34 Reaktoren und 124 Dampferzeuger für in- und ausländische Projekte geliefert. Wissen Sie, wer der Hersteller der Hauptkomponenten für den Reaktor AP1000 ist? Ja, das ist Doosan Enerbility".

In Changwon hat man nicht nur Komponenten für die US-Reaktoren hergestellt, die für die von Westinghouse in China gebauten Anlagen bestimmt sind, sondern auch für die Blöcke drei und vier der Vogtle-Anlage in Georgia, USA. Dieses Kraftwerk wurde als amerikanisches Referenzprojekt für die Tschechische Republik betrachtet. Sollten die Amerikaner die Ausschreibung gewinnen, würde der neue Block in Dukovany wie Vogtle aussehen, und es ist möglich, dass die AP1000-Reaktor für Dukoovany in diesem Fall auch in Korea gepresst wären.


Die koreanisch-amerikanische Zusammenarbeit im Nuklearbereich reicht jedoch viel weiter zurück, nämlich bis in die Zeit des ersten Nachkriegspräsidenten des südlichen Teils des geteilten Landes, I Sung-man. "Im Jahr 1957 initiierte der Präsident ein Regierungsprogramm zur Ausbildung von Nuklearexperten, indem er mehrere hundert begabte junge Männer zum Studium ins Ausland schickte, vor allem in die USA und nach Großbritannien", erklärt Ki-Pung Yoo, Präsident der Nuklearakademie KINGS (Kepco International Nuclear Graduate School), der selbst in den USA Nukleartechnik studiert hat.

Dank extrem teurer Studentenpraktika in den Vereinigten Staaten und mit Hilfe amerikanischer Nuklearingenieure vor Ort konnte Südkorea zwanzig Jahre später sein erstes Kernkraftwerk in Betrieb nehmen. Und die USA waren maßgeblich am Aufbau der restlichen koreanischen Kernkraftwerksflotte beteiligt, die heute eine beeindruckende Zahl von 25 in Betrieb befindlichen und fünf im Bau befindlichen Blöcken umfasst.


Der Austausch von Know-how ist jedoch der Grund für die derzeitige tiefe Kluft zwischen den befreundeten Staaten, die in der tschechischen Ausschreibung am deutlichsten zum Ausdruck kommt. Es handelt sich um die Klage von Westinghouse gegen KHNP und dessen Muttergesellschaft Kepco. Die Amerikaner beschuldigen den koreanischen Konkurrenten, seine Technologie ohne Genehmigung für Projekte außerhalb seines Heimatlandes zu verwenden. Die Amerikaner behaupten, dass Korea für den Export von Technologie die Genehmigung der US-Regierung benötigt. Die illegale Nutzung von geistigem Eigentum betrifft das Kraftwerk Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, das erste Auslandsprojekt von KHNP: Von den vier Blöcken dort sind drei bereits in Betrieb, der letzte steht kurz vor der Inbetriebnahme. Westinghouse hat die Klage jedoch erst eingereicht, nachdem KHNP mit der polnischen Regierung eine Vereinbarung über den Bau des Kraftwerks getroffen hatte.


Ein US-Bundesgericht hat die Klage im vergangenen September abgewiesen, aber Westinghouse hat Berufung dagegen eingelegt, und parallel dazu läuft ein Schiedsverfahren zwischen den beiden Unternehmen, dessen Ausgang noch offen ist. Eine Entscheidung wird wahrscheinlich erst dann fallen, wenn die Regierung von Petr Fiala den Gewinner der Atomausschreibung ausgewählt hat. CEZ wird daher den Rechtsstreit als Risiko ansehen, und der gesamte Streit könnte sich negativ auf das koreanische Angebot auswirken. "Ich glaube, dass dieser Rechtsstreit den Export unserer Atomkraftwerke und Produkte nicht blockieren wird,“ sagte dazu der KHNP-Chef Whang. „Auf das Projekt kann es fatale Auswirkungen haben,“ sagte im Gegenteil im früheren Gespräch mit Westinghouse – Chef für Tschechien Petr Brzezina.
/gr/



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Gabi Reitinger
Beiträge: 178
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Ausgewählte Zeitnugsartkel aus Tschechien zum Thema Energie vom 7.Mai 2024:




Spannung im Atomkraftwerk Saporischchja. Russen nutzen das Kraftwerksgelände als Stützpunkt für Kampfdrohnen, behauptet Kiew
7.5.2024 HN Seite 7 Vaclav Lavicka

Die Ukraine hat Russland beschuldigt, das Kernkraftwerk Saporoschje als Basis für den Start von Selbstmorddrohnen für Kampfeinsätze zu nutzen. Russland hat die Anlage im Südosten der Ukraine Ende Februar 2022 militärisch in Besitz genommen. Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind dort ständig als Beobachter stationiert und überwachen die Situation auf dem AKW-Gelände und in der Umgebung der Anlage.

"Die Russen nutzen die Tatsache aus, dass die Sicherheits- und Verteidigungskräfte der Ukraine im Umkreis von einem halben Kilometer um das Kraftwerk keinen Vergeltungsbeschuss durchführen dürfen", teilte Andriy Chernyak, ein Vertreter der Hauptverwaltung des militärischen Geheimdienstes, in Kiew mit. Ihm zufolge haben die russischen Besatzer direkt neben dem sechsten Kernkraftwerksblock eine Startrampe für Drohnen mit ihrer gesamten Ausrüstung sowie ein Ausbildungszentrum für Drohnenbediener eingerichtet.

Die ukrainische Seite behauptet, dass sie aus Sicherheitsgründen keine militärischen Vergeltungsmaßnahmen gegen die russischen Besatzer in der Region Saporischschja ergreifen kann. Aus den regelmäßigen Monatsberichten der Internationalen Atomenergiebehörde geht jedoch hervor, dass von einer Beruhigung der Situation rund um das größte Kernkraftwerk Europas keine Rede sein kann.

Die Experten der IAEA übermitteln fast täglich Berichte über die aktuelle Lage. Am vergangenen Dienstag meldeten sie heftigen Beschuss in unmittelbarer Nähe der Atomanlage. Das Ziel waren vermutlich Drohnen, die in der Nähe des Ausbildungszentrums flogen. Diese Situation wiederholte sich am Donnerstag, als die Russen Berichten zufolge einen weiteren Angriff erlebten. Es kam weder zu Sachschäden noch zu Verlusten an Menschenleben.

Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Freitag haben Experten, die im Kernkraftwerk Saporischschja stationiert sind, noch keine Drohnen beobachtet, die von dort gestartet sind, und sie haben auch keine Startplätze bestätigt. Der Grund dafür könnte sein, dass die Besetzer ihnen nicht überall Zugang gewähren. Als IAEA-Experten vor kurzem das Gebäude inspizierten, in dem die Turbine des Reaktorblocks 5 installiert ist, durften sie zwar drei Stockwerke besichtigen, aber den westlichen Teil des Gebäudes nicht betreten.

Ukrainischer Angriff ….

Der letzte größere Zwischenfall im AKW Saporischschja ereignete sich am 7. April. Die russische Zeitung "Vedomosti" schrieb, die Anlage sei Ziel "einer Reihe von Angriffen ukrainischer Drohnen" gewesen. Ihre Ziele waren der sechste Block, das Ausbildungszentrum und auch die Umgebung des Frachthafens. Die IAEA-Zentrale in Wien, die noch am selben Tag reagierte, bestätigte den Angriff: "Zum ersten Mal seit November 2022 ist Europas größtes Kernkraftwerk direktes Ziel einer Militäraktion geworden, was einen klaren Verstoß gegen die fünf Grundprinzipien für den Schutz dieser Kapazität darstellt, die Generaldirektor Rafael Mariano Grossi auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrats im vergangenen Mai dargelegt hat.

"Die Russen haben das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine nahe der Stadt Enerhodar Ende Februar 2022 in ihre Gewalt gebracht. Seit dem 1. September desselben Jahres sind Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde mit Sitz in Wien vor Ort. Im Oktober desselben Jahres ordnete Präsident Wladimir Putin an, dass die Anlage in das Eigentum der Russischen Föderation übergeht.
/gr/


Neue Kernkraftwerksblöcke werden uns den teuersten Strom in Europa liefern
6.5.2024 a2alarm.cz Stanislav Biler



Es ist erstaunlich, wie wenig sich die tschechische Öffentlichkeit über die extremen Kosten für den Bau von Kernkraftwerken Gedanken macht, die einen Staatshaushalt leicht übersteigen können. Wir werden ihren Betrieb über Jahrzehnte subventionieren.

Die tschechische Gesellschaft ist ein Fan der Kernenergie, und es gibt praktisch niemanden, der den Bau neuer Kernkraftwerke bestreitet, abgesehen von einsamen Stimmen. Lange Zeit wurde über den Bau von ein oder zwei neuen Kernkraftwerken diskutiert, bis es plötzlich vier sind, deren Kosten den tschechischen Haushalt übersteigen könnten und die die Menschen irgendwann bis zum Jahr 2080 zurückzahlen werden.

Die Entscheidung der Europäischen Kommission über die mögliche Finanzierung der Kernkraftwerke wurde in der Tschechischen Republik als unser Sieg gefeiert, aber bei näherer Betrachtung sieht es wie eine Katastrophe aus. Das Finanzierungssystem basiert darauf, dass die Tschechische Republik der Energiefirma CEZ ein Darlehen gewährt oder einen Baukredit mit einer Laufzeit von dreißig Jahren ab Inbetriebnahme garantiert. Gleichzeitig verpflichtet sich unser Land, vierzig Jahre lang Strom zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen. Der dritte Punkt sagt, dass der Staat, also wir, für den Fall, dass etwas Unvorhergesehenes eintritt, erneut Garantien gewährt.

Dies wird von einer Regierung, die von sich behauptet, fiskalisch verantwortlich zu sein, als Gewinn dargestellt. Sie plant, irgendwann zwischen den Jahren 2040 und 2080 Strom aus dem neuen Block zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen, unabhängig davon, wie viel Strom in Europa zu diesem Zeitpunkt erzeugt wird.




Schon heute ist die Tschechische Republik eines der Länder mit dem teuersten Strom in Europa, wenn auch aus anderen Gründen. Es gibt mehrere Gründe, warum Strom aus neuen Atomanlagen extrem teuer ist und sein wird, aber der Hauptgrund ist einfach. Der Bau eines neuen Kernkraftwerks ist extrem teuer, er dauert lange und die Erfahrungen der letzten Jahre in Europa waren düster. In Finnland haben die Franzosen vierzehn Jahre länger für den Bau von Olkiluoto gebraucht und das Budget um das Vierfache überschritten.

Um den daraus resultierenden Strom für die Tschechen billiger zu machen, wollte der Staat den Preis für sechzig Jahre garantieren und die Zahlungen für die Kernkraftwerke über die Zeit verteilen. Die Europäische Kommission hat diesen Zeitrahmen jedoch auf vierzig Jahre verkürzt, was einen höheren Strompreis bedeutet. Gleichzeitig wird ein Rückzahlungssystem ähnlich dem des britischen Kraftwerks Hinkley Point C angepasst, einem britischen Albtraum, der ebenfalls von der französischen Firma EDF, dem derzeitigen Favoriten für Kernkraftwerke im eigenen Land, gebaut wird.

Das Vereinigte Königreich hat verlauten lassen, dass es nie wieder ein Kernkraftwerk auf diese Weise bauen oder finanzieren wird, weil es extrem teuer und nachteilig für die Bürger ist, die dafür bezahlen müssen. Glücklicherweise sind die Tschechen viel reicher als die Briten, so dass sie sich darüber keine Sorgen machen müssen.



Der britische Albtraum....



In Großbritannien wurde das Projekt im Jahre 2016 nach etwa einem Jahrzehnt mit verschiedenen Verzögerungen auf den Weg gebracht. Nach den ursprünglichen Versprechungen des EDF-Managements sollten dabei die Briten bereits im Jahre 2017 einen Truthahn mit Strom aus dieser Atomanlage braten. Zum Zeitpunkt des Baubeginns sollte das Kraftwerk 18 Milliarden Pfund kosten und im Jahre 2025 in Betrieb gehen. Seitdem gab es zahlreiche Aktualisierungen des Preises und des Zeitplans. Derzeit ist vom Jahre 2031 die Rede, und die geschätzten Kosten, die jedoch auf der Grundlage der ursprünglichen Preise von 2015 berechnet wurden, belaufen sich auf 31 bis 34 Mrd. Pfund, also fast das Doppelte. Der tatsächliche Preis ist jedoch viel höher: laut EDF-Jahresbericht bis zu 46 Milliarden Pfund für die beiden Blöcke. Das sind etwa 700 Milliarden Kronen pro Block. Der Preis pro Megawattstunde wird auf etwa 130 Pfund geschätzt, also etwa das Doppelte dessen, was man normalerweise in Großbritannien für Strom bezahlt.

Die Preisdifferenz wird von den britischen Bürgern 35 Jahre lang bezahlt. Dies ist auch der Plan für die Tschechische Republik.

Wenn die Tschechische Republik diesen Plan umsetzt, könnte der Kernkraftwerksblock frühestens im Jahre 2040 oder später in Betrieb gehen. Im Moment wetten wir also darauf, dass der Energiemarkt in etwa 16 Jahren so aussehen wird wie heute, und dass diese Situation noch weitere 40 Jahre andauern wird, in denen der Staat Strom zu einem festen Preis kaufen wird. Es ist, als ob eine massive Umgestaltung des gesamten Energiesektors nicht stattfinden würde.

Gleichzeitig wollen wir nicht nur ein Kraftwerk, sondern gleich vier, mit einem zusätzlichen Kraftwerk, das Petr Fiala und Pavel Blažek für die Warmwasseraufbereitung in Brünn errichten wollen, was seltsamerweise kein Witz ist. Die Gesamtkosten für den Bau werden den Staatshaushalt der Tschechischen Republik, die sonst vergeblich nach Milliarden zum Beispiel für die Bezahlung von Schulköchen sucht, bei weitem übersteigen. Wir wissen mit Sicherheit, dass spätestens im Jahr 2080 kein Geld mehr für irgendetwas da sein wird. Die Tschechische Republik hat alles auf die Technologie gesetzt, für die als für die einzige der Staat zahlen und die er garantieren muss. Alle anderen vorhandenen Energiequellen wollen von jemand anderem bezahlt, gebaut, betrieben und versichert werden.

Es ist durchaus möglich, dass unsere Kernkraftwerke im europäischen Netz nicht verloren gehen. Die Frage ist, ob es wirklich notwendig ist, dass die tschechischen Bürger dafür bezahlen. Gibt es einfach keine Möglichkeit, dass wir diese Hunderte von Milliarden nicht besser für den Wohlstand und die Zukunft des Landes einsetzen könnten?

Quelle: https://a2larm.cz/2024/05/nove-jaderne- ... -v-evrope/

/gr/



Der Staat führt uns in eine Falle für Dutzende Milliarden Kronen, beschweren sich die CEZ- Kleinaktionäre
7.5.2024 HN Seite 6 P.Honzejk, P. Zenkner

Um die Energiefirma CEZ entsteht ein Verein der kleinen Aktionäre, die sich vom Staat beschädigt fühlen. Der Staat bemühe sich, so die Aktionäre, ihnen das Geld zu nehmen und den CEZ – Aktienpreis nach unten zu drücken, so dass er den Aktionären beim Aktienabkauf so wenig wie möglich auszahlt. In den Vorbereitungen zur Gründung des Vereins engagiert sich vor allem Pavel Grünfeld, Organisator der Petition, die bis jetzt 3.400 CEZ – Kleinaktionäre unterzeichnet haben.
Dieser Geschäftsmann wirkt sicher nicht als „reicher Unternehmer mit einem Hundert- Millionen – Eigentum“, die den kleinen CEZ – Aktionären vor kurzem Tschechiens Premierminister beschrieben hat. Ein typisches Mitglied des neu entstehenden Vereins ist laut Grünfeld ein Mensch, der Hunderte, maximal ein paar Tausend CEZ – Aktien besitzt (der CEZ – Aktienpreis bewegt sich um 850 Kronen pro Aktie). Und dieser Mensch fühlt sich dadurch beschädigt, dass der Staat durch seine Eingriffe den Wert seines Eigentums absichtlich verringert. Wo liegt also das Problem?


Laut Grünfeld hat der Staat, der siebzig Prozent der CEZ-Aktien hält und damit eine beherrschende Position unter den Aktionären einnimmt, aus dem Energieunternehmen eine Geldleitung gemacht. Das verstößt gegen europäisches Recht. Insbesondere gegen die EU-Ratsverordnung 1854. "In der Tschechischen Republik gibt es ein einzigartiges europäisches Zusammentreffen von zwei Dingen. Erstens wurden Obergrenzen für die Markterlöse aus Strom eingeführt. Das wäre ja noch in Ordnung. Aber in unserem Land wurde auch eine so genannte Windfall Tax eingeführt. Beide Maßnahmen gingen übrigens über das hinaus, was die Verordnung des Europäischen Rates vorsah.
"In dieser Verordnung des Europäischen Rates wurden genau die Sektoren aufgeführt, für die eine solche Maßnahme gelten könnte. Zum Beispiel Kohle oder Erdgas und Erdöl. Sie sollte nie für die Stromerzeugung gelten. Außerdem wurde die Windfall-Tax in praktisch allen Ländern bereits abgeschafft, während das Finanzministerium in unserem Land noch bis zum Jahr 2025 mit ihr rechnet.

"Ein weiterer Punkt ist, dass die gesamte Maßnahme, sowohl die Strompreisobergrenze als auch die Windfalltax, auf CEZ abzielte, da andere Akteure im Energiesektor nicht wesentlich betroffen waren", so Grünfeld. Das sind vor allem der Unternehmer Pavel Tykač und sein Unternehmen Sev. en Energy, das der zweitgrößte Stromerzeuger in der Tschechischen Republik ist - ausschließlich aus Kohle. Oder Daniel Křetínský und sein EPH-Konzern, der seine Händler außerhalb Tschechien verschoben hat.
In wie weit sich die beiden nicht-staatlichen Energiekonzerne aus der Steuerzahlung hinausgezogen haben, wird im Juli klarer werden, wenn der Staat voraussichtlich veröffentlichen wird, wie viel er tatsächlich eingenommen hat. Aber weder Tykač noch Křetínský scheinen sich tatsächlich "verkauft" zu haben. Ebenso wie die Banken, die ursprünglich von der Sondersteuer betroffen waren, oder der Petrochemiekonzern Orlen Unipetrol haben sie praktisch nichts gezahlt.

Das Vorgehen des Staates gegen den größten inländischen Stromerzeuger hat laut Grünfeld zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses von CEZ geführt. Der Staat, so Grünfeld, sei dafür und wolle wahrscheinlich bald die Minderheitsaktionäre aufkaufen und könne dies zu einem niedrigeren Preis machen. "Wäre der Staat nicht tätig geworden, läge der Preis einer CEZ-Aktie heute bei mindestens 1.100 Krnen", sagt Grünfeld. Jetzt ist es ein Viertel weniger.

Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass CEZ als wichtiger Titel an der Prager Börse von insgesamt 17 tschechischen und ausländischen Analysten regelmäßig beobachtet wird. Sie geben der CEZ-Aktie derzeit ein Kursziel zwischen 615 und 1.020 Kronen. Der Median liegt bei 822 Kronen. Dabei handelt es sich jedoch um geschätzte Beträge auf der Grundlage der aktuellen Situation, die nach Ansicht der Minderheitsaktionäre durch staatliche Manipulationen verursacht wurde und sich in einer reduzierten Dividende niederschlagen wird.

Darüber hinaus sinken in Mitteleuropa die Preise von Energieunternehmen, deren Geschäft hauptsächlich auf Kohle basiert, generell. Die deutsche RWE und die polnische Tauron sind seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent gefallen, die österreichische Verbund um fast 12 Prozent, was das Argument der Minderheitsaktionäre etwas abschwächt. "Der Kursrückgang dieser Unternehmen ist auf die Senkung der Preise für Emissionszertifikate zurückzuführen, die sich im Rückgang der Strompreise niederschlägt. CEZ hat nicht nur Kohle, sondern auch Kernkraft und erneuerbare Energien. In den elfhundert Kronen pro Aktie ist der Rückgang der Emissionszertifikate bereits enthalten", sagt Grünfeld.

Und so kommen wir zu der wichtigsten Sache: der Premierminister Fiala erklärte während der Energiekrise nach dem russischen Eingriff in der Ukraine, dass er die tschechische Energieinfrastruktur voll unter die Staatskontrolle bringen will. Er sagte damals, dass niemand dadurch beschädigt wird, dass aber die Aktionäre nicht damit rechnen können, dass der Aufkaufpreis hoch über den Strompreis wäre. Was aber für Grünfeld ein grundsätzliches Problem darstellt.
„Sie wollen den Aktionären einen zu niedrigen Preis geben, im Vergleich mit dem Preis, den sie vorher manipuliert haben. Sie wollen die Aktien möglichst billig aufkaufen.

Was für ein Preis wäre also laut Grünfeld für die CEZ – Kleinaktionäre korrekt?Er sagt, der Staat soll ähnlich wie Frankreich bei der Verstaatlichung von EDF fortgehen. Mit dem gleichen Grund, wie bei der tschechischen Energiefirma CEZ. Nur mit einem 100% Staatsbesitz ist der Bau von mehr als einem Atomblock auf den Standorten Temelin und Dukovany möglich. Auch der Preis eines einzigen gleicht sich praktisch der derzeitigen Marktkapitalisierung von CEZ. Die macht jetzt 458 Milliarden Kronen.

Grünfeld räumt ein, dass auch in Frankreich der Staat gegenüber Minderheitsaktionären hart vorgegangen ist. Am Ende gab er ihnen jedoch eine Prämie von 50 Prozent über dem Marktpreis. Und zahlte 12 Euro für die Aktien. Ein Aufschlag von 50 Prozent hätte bei CEZ 1.300 Kronen pro Aktie entsprochen. "Aber das wäre immer noch zu niedrig", sagt Grünfeld. "Aber ich glaube nicht, dass der Staat zu diesem Preis alles kaufen könnte. Um auf mindestens 90 Prozent zu kommen, müsste er mehr bieten. Sagen wir 1.500 Kronen.

" Der Vorbehalt ist, ob die Augen der Kleinaktionäre zu groß sind. Noch im Jahre 2018 lag der Kurs der CEZ-Aktien um 40 Prozent niedriger als heute, so dass ein Auskauf zum Marktpreis immer noch ein sehr guter Wert für ihre Investition wäre. "Ist es aber nicht. Zunächst einmal gibt es viele Minderheitsaktionäre, die ihre Aktien seit 10 oder 20 Jahren halten. Und vor allem ist der Aktienkurs heute zweitrangig. Es geht darum, dass der Staat seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, gegen das Gesetz über Handelsgesellschaften verstößt und so den Kapitalmarkt zerstört und ausländische Investoren davon abhält, ins Land zu kommen", antwortet Grünfeld. "Aber wenn Sie mich fragen, verliere ich im Moment kein Geld an Aktien", fügt er hinzu.



Was ist also das Ziel der entstehenden Vereinigung der Minderheitsaktionäre von CEZ? "Wir erwägen eine Vereinbarung mit anderen Akteuren, um möglicherweise Aktionäre zusammenzubringen, die zusammen mindestens zehn Prozent aller CEZ- Aktien besitzen. "Damit der Staat keinen so genannten Squeeze-out, also die Verdrängung von Kleinaktionären zu einem bestimmten Preis, durchführen kann. Das wirft natürlich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Grünfelds Gruppe und dem Investor Michal Šnobr auf, der mehr als ein Prozent der Anteile hält und bisher der schärfste Kritiker des Regierungskurses war.
"Wir leugnen nicht, dass wir miteinander kommunizieren, aber Michal Šnobr hat mit unserer Initiative nichts zu tun. Er gehört zwar zu den Unterzeichnern unserer Petition, aber er ist nicht in unserem Team, wir arbeiten unabhängig voneinander. Wir einigen uns auf jeden Fall darin, dass wir unsere Rechte schützen wollen. Wir wollen vor allem, dass die Rechte geklärt werden, dass die Windfalltax abgeschafft wird. Und natürlich eine Lösung für das Jahr 2023 gefunden wird, als der Staat unserer Meinung nach unrechtmäßig Geld von CEZ genommen hat.

"Es ist klar, dass die Minderheitsaktionäre von CEZ mit dem Staat aneinandergeraten werden. "Es wird sicherlich eine sehr rege CEZ-Hauptversammlung geben. Und wenn wir es dort nicht schaffen, werden wir alles versuchen, was ins Spiel kommen wird. "Auch die Gerichte? "Ja, und zwar nicht nur vor den ordentlichen Gerichten, die in Handelsangelegenheiten nur langsam entscheiden und auf die man sich nicht vollständig verlassen kann. Wir sind bereit, auch zum Verfassungsgericht zu gehen, wo die Vermutung besteht, dass unsere Beschwerde völlig unabhängig beurteilt wird. Auch eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission wegen Diskriminierung ist nicht ausgeschlossen", so Grünfeld abschließend.
/gr/



In den kommenden zehn Jahren wird sich in Tschechien die Zahl der Photovoltaik,-und Windkraftwerke verdoppeln
7.5.2024 Prosperita Seite 14 tz

In der Tschechischen Republik wird nach Angaben des Beratungsunternehmens EGÚ Brno im Jahr 2035 im Vergleich zu 2023 dreimal so viel Strom aus Solarkraftwerken und 7,5 mal so viel Strom aus Windkraft erzeugt werden. Bis zum Jahr 2035 wird die Photovoltaik auf 8 GW und die Windkraft auf rund 2,5 GW anwachsen, so die mittlere Schätzung von EGÚ.

"Trotz der Milliarden von Kronen, die bisher investiert wurden, steht der neue Energiesektor im Lande erst am Anfang. Anfang des Jahres 2024 betrug die installierte Leistung von Photovoltaik-Kraftwerken etwa 3,6 GW und von Windkraftanlagen 350 MW. Die installierte Leistung von PV-Kraftwerken als Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr um 70 % gestiegen", sagte Michal Macenauer, Strategiedirektor des Beratungsunternehmens EGÚ Brno.

EGÚ Brno analysierte die mögliche Entwicklung des heimischen Energiesektors in mehreren Lösungsvarianten und berücksichtigte dabei die Preisentwicklung von Technologien und Energierohstoffen, die Marktattraktivität von Strom aus erneuerbaren Energien, das regulatorische Umfeld und die Subventionen sowie in hohem Maße die Fähigkeit des Netzes, die neuen Kapazitäten aufzunehmen. Die hohe Variante des Ausblicks für das Jahr 2035 zeigt eine installierte Kapazität von bis zu 11 GW an Photovoltaik (PV) und etwa 3,5 GW an Windkraftwerken. In dieser Variante ist es nach Ansicht von Energieexperten bereits jetzt schwierig, neue Quellen an das Netz anzuschließen.

"Die Verteilernetze werden vor allem mit kleinen dezentralen PV-Anlagen bis 1 MW ein Problem haben, die nach unseren Schätzungen etwa 25 % der neuen Kapazität ausmachen werden. Aber PV und Erneuerbare im Allgemeinen werden bei weitem nicht das einzige Problem sein. Generell wird das Netz hohe Investitionen erfordern, weil es, einfach ausgedrückt, mit einem enormen Anstieg schlecht konzentrierter Leistung fertig werden muss", erklärte Michal Macenauer.

Die Abkehr von der Kohleverbrennung in Großkraftwerken und die Dezentralisierung des Energiesektors erfordern nicht nur den Anschluss von neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Reservemotoren oder Batterien, sondern auch von neuen Verbrauchern. Auch die Veränderung der Stromflüsse im Netz, z.B. durch den Einsatz von flexiblem Verbrauch oder Erzeugung auch auf der niedrigsten Spannungsebene, wird eine große Herausforderung darstellen. Laut EGÚ Brno wäre es aus der Systemperspektive für die wirtschaftlichste Dekarbonisierung des Energiesektors in der Tschechischen Republik von Vorteil, wenn der Staat einen größeren Anteil der Subventionen in den Bau neuer und die Stärkung bestehender Strominfrastrukturen auf Kosten direkter Subventionen für kleine Quellen lenken würde.

"Subventionen für kleine Quellen halten das hohe Preisniveau dieser Anlagen künstlich aufrecht. Ich weise darauf hin, dass die Subventionen für Netzinvestitionen fast allen Kunden zugute kommen, während die Subventionen für kleine Mikronetze einen erheblichen Einfluss auf die Schaffung und Verstärkung des Wasserversorgungseffekts haben", sagte Macenauer.

/gr/





Das beste Gesetz des Jahres 2023 für Unternehmen ist die Gesetznovelle, die gemeinsame Nutzung von Strom einführt
7.5.2024 Prosperita Seite 8 tz

Die Änderung des Energiegesetzes LEX Erneuerbare II des Ministeriums für Industrie und Handel, mit der die gemeinsame Nutzung von Strom eingeführt wird, hat den 15. jährlichen Wettbewerb "Gesetz des Jahres" gewonnen. Sie belegte den ersten Platz in der Kategorie "Bestes Gesetz des Jahres 2023 für Unternehmen". Die Wahl zum Gesetz des Jahres wird von der Unternehmensberatung Deloitte und ihrer Anwaltskanzlei organisiert.

"Die gemeinsame Nutzung des Stroms bringt eine revolutionäre Veränderung für das gesamte tschechische Energiesystem. Wir haben intensiv an der Novelle des Energiegesetzes gearbeitet, die das Sharing einführt, und sind sehr sorgfältig vorgegangen. Ich bin wirklich froh, dass die Wähler in der Umfrage dies auch so wahrgenommen und es zum ersten besten Gesetz für die Wirtschaft gewählt haben", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela und fügte hinzu, dass das Industrieministerium das vorbereitete System als Grundlage sieht, die es im Rahmen der technischen Möglichkeiten weiter entwickeln wird.

Die Novelle des LEX Erneuerbare II wird die gemeinsame Nutzung der erzeugten Energie und die Bildung von Energiegemeinschaften ermöglichen. Haushalte, Gemeinden, Unternehmen oder Schulen können ihren eigenen Strom, vor allem aus erneuerbaren Quellen, erzeugen und ihn dann untereinander teilen. Das Ergebnis sind niedrigere Energiekosten, eine größere Energieunabhängigkeit für den Einzelnen und die Gesellschaft und nicht zuletzt eine positive Auswirkung auf die Umwelt.

"Wir haben eine möglichst breite Öffentlichkeitsbeteiligung in die Entwicklung der Novelle einbezogen, von Experten aus Nichtregierungsorganisationen über Verteiler bis hin zur Energieregulierungsbehörde oder dem Übertragungsnetzbetreiber CEPS. Die daraus resultierende Form stellt ein funktionierendes und vor allem stabiles Modell für das künftige Funktionieren der Gemeinschaftsenergie in der Tschechischen Republik dar", sagte René Neděla, Hauptdirektor der Abteilung Energie und Kernressourcen im Industrieministerium.
/gr/




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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahll von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien vom 9.Mai 2024 zum Thema Energie:

Inhalt:
Die neue Kernkraft wird teuer sein. Alternativen werden hier nicht diskutiert.
Genehmigungsverfahren für den Bau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik werden wahrscheinlich beschleunigt

Jaroslav Mil: der fünfte Block in Dukovany wird nach deutschen Noten sein. Und das ist ein Problem

Der Bürgermeister von Dolni Cerekev: Mit unseren Bemühungen müssen wir fortsetzen
Die Russen beschädigten drei ukrainische Kraftwerke
Russland beschädigte Kraftwerke in der Ukraine
Bei der Gemeinde Brniste sollen sechs Windkraftwerke gebaut werden
Fast ein Drittel de erzeugten Strom weltweit war im vorigen Jahr grün
Temelín modernisiert Dieselgeneratoren und investiert 17 Mio. Kronen



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Die neue Kernkraft wird teuer sein. Alternativen werden hier nicht diskutiert.
9.5.2024 Seznam Zpravy Zuzana Kubátová



Der Tschechischen Republik liegen endlich die Notifizierung der Europäischen Kommission und die Angebote der Bauinteressenten vor. Wir beantworten die häufigsten Fragen zu dem gigantischen Auftrag für einen neuen Kernkraftwerksblock.

Nach zweijährigen Verhandlungen hat die Europäische Kommission die öffentliche Unterstützung/Beihilfe für das neue Kernkraftwerk in Dukovany genehmigt. Gleichzeitig haben die Bieter für das tschechische Kernkraftwerk - die französische Firma EDF und das koreanische Unternehmen KHNP - ihre Angebote abgegeben. Welche neuen Informationen ergeben sich daraus über die größte tschechische öffentliche Ausschreibung und wo bleiben Unklarheiten?



1. Wie viel werden die neuen Kernkraftwerke kosten?



Die Bürgerinnen und Bürger zahlen für die neuen Atomanlagen über die Strompreise oder Steuern. Wichtig ist, wie viel sie kosten werden. Allerdings kennt nur der Investor, CEZ, die Information über den angebotenen Preis.

Die Erfahrung aus mehreren europäischen Atomprojekten zeigt, dass der Preis der Technologie für einen einzigen Block bei 250 Milliarden aufwärts liegt. Der EDF-Reaktor, von dem das Unternehmen der Tschechischen Republik eine kleinere Version anbietet, wird derzeit im französischen Flamanville fertiggestellt, zwei werden im britischen Hinkley Point gebaut, und letztes Jahr wurde er im finnischen Olkiluoto in Betrieb genommen. Der Preis reichte von 300 Milliarden Kronen (Olkiluoto) bis zu einer halben Billion Kronen (Hinkley Point) pro Reaktor.

Die Agentur Reuters berichtet, dass sich die Kosten für den EdF-Reaktor laut der französischen Zeitung Les Echos auf rund 10 Milliarden Euro (etwa 250 Milliarden Kronen) belaufen.

Tschechische Experten gehen davon aus, dass das koreanische Angebot etwas günstiger sein könnte, aber es handelt sich kaum um einen diametralen Preisunterschied. Schließlich rechnen auch die Polen mit einem Preis für das erste polnische Kernkraftwerk mit drei Blöcken des US-Unternehmens Westinghouse von rund 150 Milliarden Zloty, also etwas mehr als 280 Milliarden Kronen pro Block.

Der Preis für die Technologie ist jedoch nur ein Teil der Gesamtkosten. "Bei Projekten in Europa machen die Kosten für die Technologie etwa ein Drittel des Gesamtpreises aus", sagt Michal Snobr, ein Energieexperte und Minderheitsaktionär von CEZ. Wenn es der Tschechischen Republik nicht gelingt, die Bauzeit und die Rückzahlung von Krediten deutlich zu verkürzen, werden die Gesamtkosten für eine 1.200-MW-Anlage auf eine dreiviertel Billion Kronen steigen.

Zum Vergleich: Die Rechnung für die rund 2000 MW Solarstromkapazität aus dem Photovoltaik-Boom und die Förderung anderer erneuerbarer Energiequellen, die durch den gleichen Mechanismus subventioniert werden, wird die tschechischen Verbraucher und Steuerzahler bis zum Jahr 2030 rund 1 Billion Kronen kosten.



2. Warum muss Brüssel die Finanzierung genehmigen?



Der Investor für das neue Kraftwerk in Dukovany ist das Unternehmen CEZ, das auf dem gemeinsamen europäischen Markt tätig ist. Ein Kraftwerksprojekt, das mindestens 60 Jahre lang in einem sich dramatisch verändernden Umfeld Strom produzieren soll, ist risikoreich, und die Rendite des investierten Kapitals ist ungewiss. Die Manager von CEZ müssen mit der gebotenen Sorgfalt im Interesse aller Aktionäre handeln und eine Gewinnmaximierung anstreben. Daher konnte die CEZ selbst das Projekt nicht in Angriff nehmen.

Der Bau eines neuen Kernkraftwerks wird daher nicht ohne öffentliche Unterstützung/Beihilfe möglich sein, deren Angemessenheit von der Europäischen Kommission geprüft wird. Sie achtet darauf, dass der gemeinsame Markt nicht durch einen Akteur verzerrt wird, der dank staatlicher Beihilfen besser dasteht als seine Konkurrenten. Deshalb erlässt die Kommission eine so genannte Notifizierung, d.h. eine Genehmigung des Finanzmodells.



3. Wie sieht die öffentliche Unterstützung /Beilhilfe für Dukovany aus?



Die Einzelheiten der Notifizierungsentscheidung, die voraussichtlich innerhalb von zwei Monaten veröffentlicht wird, sind uns nicht bekannt. Der tschechische Vorschlag ist jedoch nicht wie ursprünglich vorgesehen genehmigt worden.

Die öffentliche Unterstützung erfolgt in dreifacher Form: Der Staat wird CEZ ein günstiges subventioniertes Darlehen gewähren. Er wird alle Mehrkosten, die durch sein Verschulden entstehen würden, vollständig übernehmen. Schließlich kauft er den Strom aus der neuen Anlage zu einem vorher vereinbarten Preis über einen neu gegründeten staatlichen Händler ab, der ihn dann weiterverkaufen wird. Der vom staatlichen Händler gezahlte Garantiepreis soll verhindern, dass der Investor einen Verlust macht. Er muss die anerkannten Kosten der neuen Anlage plus einen angemessenen Gewinn decken.

Liegt der Garantiepreis über dem Marktpreis, zahlt der Staat die Differenz an das Kraftwerk. Liegt der Marktpreis für Strom hingegen über dem vereinbarten Abnahmepreis, muss das Kraftwerk die Differenz an den Staat zahlen. "Der Staat würde dieses Geld dann zur Finanzierung des Mechanismus verwenden. Oder er würde es in den Staatshaushalt zurückführen oder zur Senkung der regulierten Komponente des Strompreises verwenden. Etwaige Gewinne werden gerecht zwischen dem Investor und dem Staat aufgeteilt", versichert Marek Vosahlik, Sprecher des Ministeriums für Industrie und Handel.

Die Förderung der neuen Quelle soll ähnlich finanziert werden wie die Förderung von Solarparks in der Zeit des Solarbooms. Das heißt, eine Gebühr, die von den Verbrauchern über den Strompreis bezahlt wird, möglicherweise aus dem Staatshaushalt oder aus den Erlösen des Stromverkaufs des staatlichen Händlers.

Die Gebühr für die Förderung erneuerbarer Energiequellen beläuft sich heute auf etwa 500 Kronen ohne MwSt. pro verbrauchter Megawattstunde Strom. Damit werden vor allem Solarpaneele subventioniert, deren Förderung nach dem Jahr 2030 auslaufen soll. Sobald die neue Quelle fertiggestellt ist, wird die Abgabe für erneuerbare Energien wahrscheinlich ersetzt durch
eine neue Abgabe zur Unterstützung der Kernenergie

.

4. Wie unterscheidet sich die genehmigte Unterstützung vom tschechischen Vorschlag?



Brüssel hat das tschechische Beihilfemodell unter Verschärfung einiger Bedingungen genehmigt. Erstens kann die öffentliche Unterstützung nicht 60 Jahre lang gewährt werden, sondern nur 40 Jahre lang ab Inbetriebnahme des neuen Blocks. Das Kraftwerk muss 20 Jahre früher bezahlt werden, so dass für die öffentliche Förderung mehr Geld aus der Tasche der Verbraucher oder Steuerzahler kommen muss.

Auch das Modell der garantierten Einspeisevergütung sieht anders aus, als von der Tschechischen Republik gefordert. Ursprünglich sollte der staatliche Händler einen langfristigen Vertrag mit dem neuen Kraftwerk abschließen, um Strom zu einem vorhersehbaren Preis zu kaufen. Der Notifizierung zufolge soll sich der garantierte Preis jedoch entsprechend der Entwicklung der Marktstrompreise bewegen. Diese werden mit zunehmendem Anteil der erneuerbaren Energien immer volatiler.

Wenn der "Wind weht und scheint", also Strom aus Sonne und Wind auf dem Markt im Überschuss vorhanden ist, fällt der Preis. Wenn die Bedingungen ungünstiger sind, steigt er. Der garantierte Preis für die Abnahme von Strom aus dem neuen Dukovany-Block soll niedriger sein, wenn die Marktpreise fallen, und höher, wenn sie steigen. Dies wird dem neuen Kraftwerk einen Anreiz geben, seine Leistung zu reduzieren, typischerweise im Sommer, wenn es einen Überschuss an Solarstrom gibt, um weniger Strom zu liefern und die Preise nicht noch weiter nach unten zu drücken.

"Diese Abhängigkeit von Marktsignalen wird Marktverzerrungen verringern und eine Verdrängung der erneuerbaren Energien vermeiden, was dem Stromsystem hilft und seine Dekarbonisierung erleichtert", erklärt die Europäische Kommission.

Die teure Kernkraft, die ebenso wie die erneuerbaren Energien kohlenstoffarmen Strom erzeugt, wird nicht mit ihrer maximalen Kapazität laufen. Sie wird die Rentabilität der Investitionen verschlechtern, was den Anspruch auf öffentliche Unterstützung weiter erhöht. Während Solar- oder Windparks bei einem Überangebot einfach vom Netz getrennt werden können, ist ein Kernkraftwerk weniger flexibel und seine Abschaltung ist teurer.

Einige tschechische Energieexperten - wie der frühere Atomkommissar Jaroslav Míl - sehen darin ein Zugeständnis an die deutschen Betreiber von subventionierten Solar- und Windparks. Mil zufolge wäre es für die tschechischen Verbraucher oder Steuerzahler billiger, Atomstrom in einem langfristigen Vertrag zu kaufen, vor allem wenn der staatliche Händler den Strom dann auch nicht an der Börse, sondern in einem langfristigen bilateralen Vertrag verkaufen würde.



5. Werden wir durch die neue Kernenergie billigeren Strom bekommen?



Nein, das ist ein Mythos. Der heutige Strom aus den älteren Blöcken in Dukovany und Temelín ist billig, weil sie bereits bezahlt sind und die Kosten für ihre Anschaffung viel niedriger waren. Temelin, das im Jahr 2000 in Betrieb genommen wurde, kostete beispielsweise 98 Milliarden Kronen. Die Stromerzeugung in neuen Kraftwerken wird niemals so billig sein.

Außerdem muss der staatliche Händler gemäß der europäischen Notifizierung den Strom auf dem freien Markt verkaufen.

"Um eine Marktkonzentration zu vermeiden und das Risiko auszuschließen, dass die Maßnahme einigen Verbrauchern einen Vorteil verschafft, hat sich die Tschechische Republik verpflichtet, mindestens 70 Prozent der Produktion des Kraftwerks an der offenen Energiebörse zu verkaufen. Dies gilt insbesondere für die Tages-, Intraday- und Terminmärkte während der gesamten Lebensdauer des Kraftwerks. Der Rest der Produktion kann über transparente und nicht diskriminierende Auktionen verkauft werden", heißt es auf der Website der Europäischen Kommission.

Der Preis für tschechischen Strom wird sich also weiterhin auf dem internationalen Markt bilden und wird weiterhin hauptsächlich von Deutschland beeinflusst werden. "Dieser Zustand ist für den tschechischen Steuerzahler ein großer Nachteil", sagt Michal Snobr. Neben den erneuerbaren Energien werden auch die Gaskraftwerke auf dem freien Markt mit der Kernenergie konkurrieren. Laut Snobr wird sich dadurch die Rendite der Atominvestitionen verschlechtern und die Förderung für den Verbraucher oder die Staatskasse teurer werden.

Nicht jeder sieht jedoch das gleiche Risiko darin, dass der Staat Strom zu einem von der Börse abgeleiteten variablen Preis kauft und ihn dann auf dem freien Markt verkauft. "Im Allgemeinen ist dies kein Problem. Die neue Quelle muss ohnehin bezahlt werden, die Frage ist nur, wie die Kosten auf die Stromverbraucher oder die Steuerzahler umgelegt werden. Ein variabler Einspeisetarif mag kein Problem sein, er hat Vorteile", sagt Michal Macenuaer, strategischer Leiter der Energieberatungsfirma EGÚ Brno.

Er schätzt, dass das System das Kernkraftwerk motiviert, flexibler zu sein und sich wirtschaftlich zu verhalten. "Entscheidend für die Bewertung wird jedoch die genaue Formel für die Berechnung des Kaufpreises sein, die wir noch nicht kennen", sagt er.



6. Brauchen wir neue Kernkraftwerke auch zu einem hohen Preis?



Es ist noch nicht sicher, ob die Tschechische Republik die vier von der Regierung ins Auge gefassten Atomblöcke bezahlen kann. Es wird nicht möglich sein, für die anderen Reaktoren das gleiche Modell zu verwenden, das die Europäische Kommission für den neuen Block in Dukovany genehmigt hat. Dies bestätigte der Vorstandsvorsitzende von CEZ, Daniel Benes, im vergangenen Jahr in einem Interview mit Seznam Zpravy Byznys: "Wenn vier Blöcke gebaut werden sollten, ist das für den Bau des ersten Blocks in Dukovany entwickelte Format nicht wiederholbar." Der Investor der anderen Blöcke wird der Staat sein müssen.

"Heute ist der Staat mehr verschuldet als die Firma CEZ. Für vier Blöcke müsste er sich drei bis vier Billionen Kronen leihen. Aber er wird auch zusätzliche höhere Ausgaben für das Gesundheitswesen oder die Armee benötigen. Mit wachsender Verschuldung wird die Staatsverschuldung teurer, was sich auf das Leben aller auswirken wird", warnt Snobr.

Es ist schwer, eine Alternative zur teuren Kernkraft zu finden. Die erneuerbaren Energien werden das Netz nicht so versorgen, wie es nötig wäre. Die Kohle wird immer weniger, und die heimischen Reserven werden allmählich erschöpft sein. Beim Gas sind wird wieder mit den Transportkapazitäten und mit wachsenden Transportkosten eingeschränkt.


"Fast jedes Kernkraftwerk ist letztlich ein wirtschaftlicher Erfolg. Wenn die Investition nicht völlig verpfuscht ist, zahlt sie sich aus. Schuld daran ist die Inflation", sagt EGU-Analyst Petr Cambala.

Der Zauber liege darin, dass Kernkraftwerke viele Jahre lang laufen sollen, während den das Preisniveau um ein Vielfaches steigt. "Bei einer durchschnittlichen jährlichen Inflation von 3,5 Prozent erreicht man nach 60 Jahren fast das Achtfache des allgemeinen Preisniveaus, aber die Investitionskosten des Kraftwerks ändern sich nicht mehr. Es funktioniert wie eine Hypothek auf eine Wohnung: Wenn ich eine Hypothek mit einer Laufzeit von 20 Jahren aufnehme, werden die realen Kosten für die Rückzahlung dank der Inflation allmählich sinken, aber die Wohnung wird noch lange nach der Rückzahlung des Kredits vorhanden sein", sagt er.

Dennoch stellt sich die Frage, ob der Bau großer Kernkraftwerke die einzige Lösung für die Tschechische Republik ist. Gasbefeuerte Kraftwerke sind flexibler als Kernkraftwerke und eignen sich besser für den neuen Energiesektor mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Mil zufolge könnten kleine modulare Blöcke auch von privaten Investoren gebaut werden, die keine Genehmigungen aus Brüssel benötigen würden.

In der Tschechischen Republik gibt es jedoch keine öffentliche, politische oder fachliche Diskussion über Alternativen.

/gr/



Genehmigungsverfahren für den Bau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik werden wahrscheinlich beschleunigt

7.5.2024 Ceskenoviny.,cz CTK



Prag - Die Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke und kleiner modularer Reaktoren in der Tschechischen Republik werden sich wahrscheinlich beschleunigen. Dies sieht der heute von der Regierung verabschiedete Entwurf des Atomgesetzes vor. Laut dem Premierminister Petr Fiala (ODS) wird die Norm dazu beitragen, den Bau kleiner modularer Reaktoren zu beschleunigen und gleichzeitig die Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten, sagte er auf einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. Der Gesetzentwurf muss noch vom Parlament geprüft werden.

"Das Gesetz beschleunigt den Bau und die Einführung von kleinen modularen Reaktoren, indem es die Genehmigungsverfahren für neue Quellen verkürzt und vereinfacht und flexibler auf technologische Entwicklungen reagiert, einschließlich einer leichteren Einführung neuer Technologien", sagte Fiala. "Alles ist darauf ausgerichtet, die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen und gleichzeitig die Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten", fügte er hinzu. Ohne die Verabschiedung der Norm sei es schwierig, neue Kernkraftwerksblöcke bis zum Jahr 2036 in Betrieb zu nehmen.

Nach den derzeitigen Plänen des Staates soll die Kernkraft neben den erneuerbaren Energien die Hauptquelle des heimischen Energiemixes darstellen. Der Staat bereitet sich daher auf den Bau neuer Reaktoren und kleiner modularer Blöcke vor.



Dem Dokument zufolge sollen die Gesetzesänderungen in erster Linie den Regelungsaufwand bei der Überprüfung von Bauvorhaben durch die Staatsverwaltung verringern. Dabei handelt es sich hauptsächlich um technische Änderungen. Zugleich muss die Novelle an neue Technologien wie modulare Reaktoren angepasst werden. Das bestehende Gesetz sah diese nicht vor. Die Änderungen seien auch aufgrund neuer internationaler Standards im Bereich der Kernenergie notwendig.

Die Änderung ist nach Ansicht des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB notwendig, weil die Beibehaltung des derzeitigen Atomgesetzes die Einführung neuer Nukleartechnologien verzögern oder sogar stoppen würde. "Dies könnte die Energiesicherheit der Tschechischen Republik gefährden und sie daran hindern, ihre Klimaziele zu erreichen", so die Behörde in einem Bericht an die Regierung.

Der Staat führt derzeit eine Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke durch.

Das halbstaatliche Unternehmen CEZ, das für die Ausschreibung zuständig ist, erhielt letzte Woche Angebote für den Bau von bis zu vier Reaktoren von der französischen Firma EDF und der koreanischen Firma KHNP. CEZ analysiert jetzt die Angebote und wird sie der Regierung im Juni vorlegen. Die Regierung wird dann im Laufe des Sommers den Gewinner auswählen und über die Anzahl der Blöcke entscheiden, die in Zukunft im Land gebaut werden sollen. Der Staat rechnet nun damit, dass der erste Atomblock im Jahr 2036 in Dukovany in Betrieb gehen wird.

Bis dahin soll auch der erste kleine modulare Reaktor in der Tschechischen Republik betriebsbereit sein. CEZ plant, ihn in der Lokalität Temelin zu bauen. Das Unternehmen plant auch weitere modulare Reaktoren an anderen Standorten, die als Ersatz für Kohlekraftwerke in Frage kommen.

/gr/




Jaroslav Mil: der fünfte Block in Dukovany wird nach deutschen Noten sein. Und das ist ein Problem

7.5.2024 Seznam Zpravy Jaroslav Mil



Ehemaliger Direktor von CEZ und ehemaliger Regierungsbeauftragter für Kernenergie:

Die Art und Weise, wie Brüssel den Bau des fünften Blocks in Dukovany genehmigt hat, ist für die Tschechische Republik absolut nachteilig, sagt Jaroslav Míl, Energieexperte und ehemaliger Chef von CEZ, in einem Kommentar.


Am letzten Apriltag dieses Jahres äußerte sich ein Teil der politischen Szene zufrieden mit der Entscheidung der Europäischen Kommission über staatliche Beihilfen für den Bau des fünften Blocks im KKW Dukovany - einem neuen Kernkraftwerksblock.

Da sich die Entscheidung der Kommission von derjenigen unterscheidet, die der Europäischen Kommission ursprünglich von der Regierung und dem Ministerium für Industrie und Handel vorgelegt wurde, sollte man zuerst prüfen, ob es Grund gibt, weiter begeistert zu sein.

Auf den ersten Blick müssen diejenigen, die niedrige Strompreise, ein Ende der Ineffizienz von Steuergeldern und niedrige CO2-Emissionen fordern, enttäuscht sein.

Auffallend ist die Forderung der Europäischen Kommission, dass die neue Kernkraftquelle die Erzeugung aus so genannten erneuerbaren Energiequellen nicht verdrängen darf, was angeblich dem Stromsystem zugute kommt und dessen Dekarbonisierung erleichtert.

Das bedeutet, dass unser Kernkraftwerk als Grundlastquelle in Abhängigkeit von der Erzeugung aus instabilen Quellen betrieben und geregelt werden soll. Das ist eine völlig absurde Forderung, die nur die Vorliebe für die Einspeisung von subventioniertem überschüssigem Wind- und Photovoltaikstrom aus Deutschland verdeutlicht. Jemand mag sich fragen, ob es sich dabei nicht um eine moderne Variante des wirtschaftlichen Kolonialismus handelt.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, über die Auswirkungen auf die Betriebs- und Sicherheitsparameter oder die Lebensdauer bestimmter Technologien und Komponenten eines neuen Kraftwerks zu schreiben.


Das unbeabsichtigte Ergebnis dieser Kommissionsentscheidung ist im Grunde, die Bemühungen um den Bau von vier großen Kernkraftwerken (zwei in Dukovany und zwei in Temelin) zu verhindern.

Das Ministerium behauptet, dass diese Entscheidung als Vorbild für die Notifizierung des zweiten und möglicherweise des dritten und vierten Blocks in der Tschechischen Republik genommen werden kann.

Die Forderung der Europäischen Kommission schließt jedoch eine Rendite der Investition völlig aus. Gleichzeitig will die Regierung Gesetzesänderungen beschließen, um den Bau von Kernkraftwerken zu beschleunigen, und diese Notifizierung steht im direkten Widerspruch zu den allgemeinen Absichten der tschechischen Regierung.

Die Kommission hat auch die Dauer der direkten Preisstützung von 60 auf 40 Jahre verkürzt, aber das bedeutet, dass wir die Zeit um ein Drittel verkürzt haben, anstatt die Investition in 60 Jahren zu amortisieren und damit die Produktionskosten und die Stromverkaufspreise für die Verbraucher zu senken. Das ist dasselbe, als wenn Sie aufgrund der Entscheidung einer Bank eine Hypothek 9 statt 12 Jahre lang zu einem günstigen Zinssatz bezahlen sollen. Ihre monatlichen Zahlungen werden entsprechend steigen und Sie werden weniger Geld für andere Ausgaben in Ihrem Familienbudget haben. Im Falle der Stromerzeugung wird sich diese künstlich und absichtlich verteuern.

Der dritte merkwürdige Schritt ist die Entscheidung, das von der tschechischen Regierung vorgeschlagene System langfristiger Verträge aufzugeben und stattdessen mit dem undurchsichtigen System des Verkaufs über die Börse für die gesamte Lebensdauer des Kernkraftwerks, d. h. bis mindestens 2096, fortzufahren.

Um eine Marktkonzentration zu vermeiden und das Risiko zu beseitigen, dass die Maßnahme bestimmte Stromverbraucher begünstigt, hat die Kommission die Tschechische Republik verpflichtet, dafür zu sorgen, dass mindestens 70 Prozent des Stroms während der gesamten Lebensdauer des Kraftwerks an der offenen Energiebörse - d. h. am Tagesmarkt, am Intraday-Markt und an den Terminmärkten - verkauft werden. Die restliche Leistung kann unter objektiven, transparenten und nicht diskriminierenden Bedingungen über Auktionen verkauft werden.

Diese Anforderung bedeutet zusätzliche Kosten für die so genannten Garantien für den Börsenhandel und weitere Preissteigerungen für die Verbraucher in der Tschechischen Republik.

Vor nicht langer Zeit hat der Staat CEZ ein Darlehen zur Deckung der Kosten der Leipziger Börse in Höhe von über 70 Milliarden Kronen gewährt.

Nur diejenigen, die von diesem Mechanismus profitieren, wissen, warum wir über Termingeschäfte verkaufen sollten, warum wir die Produktion einer Quelle, die eine langfristige Versorgungsstabilität für die Verbraucher gewährleisten soll, über ein Handelssystem verkaufen sollten, dessen Undurchsichtigkeit durch eine Untersuchung der Europäischen Kommission bestätigt wurde.

Die größte Neuigkeit ist die Tatsache, dass die Kommission gegen die Interessen der Tschechischen Republik eine Änderung des Beschaffungssystems vom Festpreis-PPA zum CfD - Contract for Difference - durchgesetzt hat.

Dieser so genannte "Differenzvertrag" wurde im Vereinigten Königreich für die Notifizierung von Hinkley Point C verwendet. Die britische Regierung kündigte vor kurzem an, dass dieses Modell im Vereinigten Königreich wegen seiner Nachteile für Verbraucher und Steuerzahler nicht mehr verwendet werden soll. Frankreichs Position ist ähnlich.


Die unbeabsichtigte Folge dieses für die tschechischen Verbraucher nachteiligen Modells ist, dass der Staat die Unternehmen Elektrárna Dukovany II und Elektrárna Temelín II, die sich im Besitz von CEZ befinden, übernehmen muss. Je früher, desto billiger wird es für den Staat sein. Nur so lässt sich die Sinnlosigkeit des CfD-Modells zumindest teilweise beseitigen.



Finanzierung von Dukovany: das Modell, vor dem die Briten weglaufen....

Ursprünglich schlug die Tschechische Republik vor, den Verkaufspreis für eine neue Kernkraftquelle gemäß den Grundsätzen der Preisregulierung im Gesetz Nr. 367/2021 Slg. festzulegen, um die wirtschaftlich gerechtfertigten Kosten für die Gewährleistung der zuverlässigen, sicheren und effizienten Ausübung der genehmigten Tätigkeit der Stromerzeugung aus kohlenstoffarmer Erzeugung und die mit der Stilllegung des kohlenstoffarmen Kraftwerks verbundenen Kosten sowie die Abschreibung und einen angemessenen Gewinn zu decken, um die Rentabilität der in das kohlenstoffarme Kraftwerk getätigten Investitionen zu gewährleisten.

Der Vertrag sollte für 30 Jahre mit einer Verlängerungsoption von 10 Jahren abgeschlossen werden. Der Strom sollte von einem staatlichen Händler gekauft werden, der ihn im Rahmen langfristiger Verträge an Kunden verkaufen könnte. Wenn er den Strom deutlich über dem Einkaufspreis, einschließlich der Kosten des Händlers, verkaufen und dabei die Marktpreise beachtetln würde, könnte ein Teil des Gewinns in Form eines Bonus an die Verbraucher zurückgegeben werden.

Es ist schwer zu sagen, warum ein staatlicher Händler, der diese Effekte für die tschechischen Verbraucher, Haushalte und die Industrie bereits Ende 2021 oder spätestens 2022 hätte erzielen können, nicht eingerichtet wurde. Über die Information, dass er erst 2030 eingerichtet wird, kann man nur den Kopf schütteln.

Wir haben die niedrigsten Kosten und die effizienteste Produktion von Strom aus Kernkraftwerken und gleichzeitig die höchsten Preise für die Verbraucher in der EU, laut einer Eurostat-Untersuchung und dem Parameter Kaufkraftstandard (KKS), siehe den Bericht von Petr Kučera vom 25. April 2024, der auf dem Server peníze.cz veröffentlicht wurde.



Abschließend hat die scheidende Europäischen Kommission bestätigt, dass die politischen Ankündigungen, der Entwicklung der Kernenergie nicht zu schaden und ihre Notwendigkeit für die Dekarbonisierung anzuerkennen, nur falsche Ankündigungen waren; schwächere Charaktere würden dies als bewusste Unwahrheit bezeichnen.


Die tschechischen Verhandlungsführer haben die Aufgabe erfüllt, von der Europäischen Kommission die Genehmigung für die staatliche Unterstützung/Beihilfe zu erhalten, aber die Bedingungen, unter denen dies geschehen kann, unterscheiden sich völlig vom ursprünglichen Vorschlag und sind leider völlig nachteilig für die tschechischen Steuerzahler und Verbraucher.

Gleichzeitig untergraben sie grundlegend die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der Entwicklung der Kernenergie oder machen sie sogar unmöglich.

/gr/


Der Bürgermeister von Dolni Cerekev: Mit unseren Bemühungen müssen wir fortsetzen
2.5.2024 Jihlavska drbna

Den vorletzten Samstag im April wählten die Gemeinden und Verbände, auf deren Katastergebiet in Zukunft ein Endlager für abgebrannte Brennelemente gebaut werden könnte, als Datum für den achten jährlichen gemeinsamen Protest unter dem bereits etablierten Namen "Tag gegen das Endlager".
Die organisatorisch unterschiedlichen, aber thematisch gleich gestalteten Veranstaltungen fanden am selben Tag an vier Standorten statt, an denen das Thema Tieflager lautstark diskutiert wird. Die Veranstaltungen fanden in den Standorten Brezovy potok, Janoch, Horka in der Region Trebic und Hradek in der Region Jihlava statt.


Der Tag gegen das Endlager soll nach Angaben der Organisatoren alljährlich an die unerfüllten Versprechen der Politik erinnern, die Rechte der betroffenen Gemeinden bei der Entscheidung über das Endlager zu stärken, an die Risiken, die mit der sinnlosen Beschleunigung des Endlagersuchprozesses verbunden sind, und auch an die vergessene Regierungserklärung, andere Lösungen als die schnelle Unterbringung problematischer Abfälle in den Untergrund zu prüfen.


Oberhalb von Dolní Cerekev, wo das Treffen für den Standort (Certuv) Hradek stattfand, machten die Organisatoren der Veranstaltung und ihre Unterstützer deutlich, dass sie diesen Zustand nicht hinnehmen werden, weshalb sie sich auch seit mehr als einem Jahr gegen die Bemühungen der Endlagerverwaltung SURAO wehren, geologische Erkundungsarbeiten zuzulassen.




Oberhalb von Dolní Cerekev versammelten sich die Teilnehmer auf einer Wiese, wo ein gemeinsames Happening (ein symbolisches Werfen von heißen Kartoffeln), die direkt in der Feuerstelle gebacken wurden, deutlich machte, dass es verantwortungsvoll sei, sich abzukühlen und sich nicht zu beeilen, was auch ein riesiges Transparent am Zelt, in dem Erfrischungen gereicht wurden, ankündigte, denn das Wetter war nicht gerade günstig.


Es regnete teilweise stark und der Wind wehte kalt. Außerdem erreichte die gefühlte Temperatur fast den Gefrierpunkt. Der Bürgermeister von Dolni Cerekev, Zdenek Dvorak, rief die rund fünf Dutzend Teilnehmer der Veranstaltung dazu auf, sich nicht in die teure Ausgrabung eines Tiefenlagers zu stürzen, sondern sich abzukühlen und über Lagerungsmöglichkeiten nachzudenken, die künftige Generationen nicht an der Wiederverwendung des Brennstoffs hindern werden. Die Veranstaltung wurde von der Gemeinde Dolni Cerekev und dem Kollektiv Roztoc organisiert.


Obwohl der Bürgermeister über die geringe Beteiligung enttäuscht war, begrüßte er es, dass die Einwohner den Weg zu dem Treffen gefunden hatten.
"Die Generation, die vor 30 Jahren den Kampf gegen das Endlager begonnen hat, ist vielleicht nicht mehr diejenige, die tatsächlich betroffen sein wird, aber wir haben den imaginären Staffelstab von ihnen übernommen und wir müssen die Arbeit, die wir für die zukünftigen Generationen unserer Kinder begonnen haben, fortsetzen", sagte der Bürgermeister von Dolni Cerekev in einem Interview mit Jihlavske listy nach seiner Rede vor den Teilnehmern des Treffens.

Nach dem Treffen fand auf dem Gipfel von Certuv Hradek bis spät in die Nacht eine "kreative Intervention" unter dem Namen Occupy Čert'ák statt.

/gr/


Die Russen beschädigten drei ukrainische Kraftwerke
9.5.2024 Denik N Seite 7

Eine umfangreiche Attacke auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch beschädigte ernst drei Wärmekraftwerke. Davon berichtete die Energiefirma DTEK. Der ukrainische Energieminister Harman Haluschtschenko sagte, es wurden Anlagen in den Regionen Poltava, Kirovohradi, Saporoschje, Lvov, Ivano-Krankiv und Vinnyce angegriffen.
/gr/


Russland beschädigte Kraftwerke in der Ukraine
9.5.2024 Pravo Seite 16

Russland hat in der Nacht zum Mittwoch einen weiteren groß angelegten Luftangriff auf die Ukraine gestartet, bei dem Marschflugkörper und Drohnen eingesetzt wurden. Der ukrainische Energieminister Harman Haluschtschenko sagte, das Ziel sei erneut die Energieinfrastruktur der Ukraine gewesen. Der Angriff habe drei Wärmekraftwerke schwer beschädigt, teilte deren Betreiber, DTEK, mit.
/gr/




Bei der Gemeinde Brniste sollen sechs Windkraftwerke gebaut werden
9.5.2024 MF DNES Seite 16 ctk

Brniste - In Brniste in der Region Ceskolipsko sollen sechs Windkraftanlagen mit einer Höhe von jeweils etwa 150 Metern und einer installierten Leistung von sieben Megawatt (MW) gebaut werden. Die Gemeinde hat den Plan bereits mit den Anwohnern diskutiert. Ursprünglich war von 14 bis 15 Kraftwerken die Rede, doch die Gemeinde lehnte dies ab. "Sechs sind das Maximum", sagte Bürgermeister Michal Vins.

Auslöser für den Plan war das Interesse von CEZ Renewable Resources am Bau eines Windparks in Brniste, und nun liegen der Gemeinde fünf weitere Angebote vor. Die Kraftwerke würden an der Westseite des Dorfes unterhalb des Brniste- Hügels stehen, mehr als einen Kilometer vom nächsten Haus entfernt. Die Gemeinde hat bereits eine Umfrage unter den Einwohnern durchgeführt, bei der sich 75 Prozent der Menschen für den Plan aussprachen. Sie plant jedoch, diese Umfrage zu wiederholen.

Dutzende von Menschen kamen zur Anhörung ins Gemeindezentrum, einige von ihnen kritisierten den Plan - sie sagten, die Kraftwerke würden auf fruchtbarem Boden wachsen und die Landschaft stören, andere sorgten sich um den Lärm und den so genannten Flickereffekt, d. h. das Vorüberziehen des Schattens. Es ist ein Eingriff in die Landschaft, aber die Vorteile überwiegen", sagte Stepan Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energiequellen.

Nach Angaben von Vins soll der Vertrag mit dem ausgewählten Investor eine Laufzeit von 25 Jahren haben, was der voraussichtlichen Lebensdauer der Windkraftanlage entspricht. Während dieser Zeit soll die Gemeinde auch eine Entschädigung oder einen Anteil am Gewinn erhalten.
/gr/




Fast ein Drittel de erzeugten Strom weltweit war im vorigen Jahr grün
9.5.2024 LN Seite 10 ctk

London - Der Anteil der erneuerbaren Energien an der weltweiten Stromerzeugung erreichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 30,3 Prozent - 0,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der Grund dafür ist ein Anstieg der Solar- und Windkraftkapazitäten, wie aus einem gestern veröffentlichten Bericht des britischen Ember Institute hervorgeht.

Mehr als die Hälfte des weltweiten Zubaus an Solar- und Windkraftkapazitäten entfiel im vergangenen Jahr auf China. Die gesamte Energieerzeugung aus Sonnenenergie stieg im vergangenen Jahr um 23,2 Prozent, die aus Windkraft um 9,8 Prozent. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft war jedoch die niedrigste seit fünf Jahren, was vor allem auf die Dürre in China und anderen Ländern zurückzuführen ist.

Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen nahm leicht zu. Das Defizit bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft wurde durch einen Anstieg der Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken ausgeglichen. Die vier am stärksten von der Dürre betroffenen Länder - China, Indien, Vietnam und Mexiko - trugen mit 95 % den größten Teil dazu bei. Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent.

Der Bericht sagt voraus, dass das anhaltende Wachstum der erneuerbaren Energien die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in diesem Jahr verringern wird. Zum ersten Mal, seit Ember im Jahr 2000 mit der Aufzeichnung der Daten begann, wird ihr Anteil an der weltweiten Stromerzeugung unter 60 Prozent liegen.
"Ein nachhaltiger Rückgang der Nutzung fossiler Brennstoffe im Energiesektor weltweit ist nun unvermeidlich, was zu einem Rückgang der Emissionen in diesem Sektor führen wird", so Ember.

Ein Rückgang der Nutzung fossiler Brennstoffe und der Emissionen im Energiesektor wird als absolut entscheidend für das Erreichen der globalen Klimaziele angesehen. Mehr als 100 Länder haben sich auf dem letztjährigen COP28-Klimagipfel in Dubai darauf geeinigt, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Nach Ansicht des Ember-Instituts sollte dieses Ziel erreicht werden.

Die weltweite Stromnachfrage ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. Sie stieg um 627 Terawattstunden, was in etwa dem Bedarf Kanadas entspricht, aber prozentual lag der Zuwachs bei 2,2 Prozent und damit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Fünf Technologien waren für mehr als die Hälfte des Nachfragewachstums verantwortlich: Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen, Elektrolyseure, Klimaanlagen und Datenzentren.
/gr/


Temelín modernisiert Dieselgeneratoren und investiert 17 Mio. Kronen


7. Mai 2024
oenergetice.cz
CTK




Das Kernkraftwerk Temelín hat die Modernisierung des ersten von acht Dieselgeneratoren abgeschlossen, die als Reservestromquelle dienen. In diesem Jahr plant die Energiefirma CEZ die Modernisierung der Hälfte der acht Dieselgeneratoren in Temelín, der Rest wird im nächsten Jahr modernisiert. Das Unternehmen wird 17 Millionen Kronen in die Modernisierung investieren. Die Investition soll den Betrieb des südböhmischen Kernkraftwerks für mindestens 60 Jahre sicherstellen, erklärte Marek Sviták, Sprecher von Temelín, gegenüber der Agentur CTK in einer Pressemitteilung.

Im Rahmen der Modernisierung werden die inneren Teile der Schaltschränke ausgetauscht und eine neue Software installiert. An einem der drei Dieselgeneratoren von Block 1 sind die Änderungen bereits abgeschlossen. "Wir werden einen der beiden Dieselgeneratoren, die beiden Blöcken gemeinsam sind, im Laufe dieses Jahres während des Betriebs umbauen, und wir planen, die beiden anderen während des Stillstands von Block 2 zu modernisieren.

Der Grund dafür ist die langfristige Wartungsfähigkeit des Systems und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen", sagte der Direktor von Temelín, Jan Kruml. Nach Angaben von CEZ-Vorstandsmitglied Bohdan Zronek hat das Energieunternehmen seit der Inbetriebnahme von Temelín bereits über 31 Milliarden in die Modernisierung des Kraftwerks investiert.

Die Dieselgeneratoren dienen als Reserve für die Stromversorgung der Sicherheitssysteme. Temelín verfügt über zehn davon. Die meisten befinden sich in erdbebensicheren Gebäuden. Ihre Widerstandsfähigkeit ist dieselbe wie die des Gebäudes, das den Reaktor schützt. Sie halten also einem Erdbeben stand, das mindestens 100-mal stärker ist als jedes andere, das jemals in der Nähe des Kraftwerks registriert wurde. Sie sind nur ein paar Stunden im Jahr in Betrieb, aber das Kraftwerk überwacht laufend ihren Zustand. CEZ investiert jedes Jahr Millionen Kronen in ihre Instandhaltung.
/gr/





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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 10.Mai 2024:



In Temelin werden Dieselgeneratoren modernisiert
10.5.2024 MF DNES Seite 11 ctk

Temelin – Das Atomkraftwerk Temelin beendete erfolgreich die Modernisierung eines der acht Dieselgeneratoren, die als Ersatz-Stromquelle dienen. Dieses Jahr will die Energiegruppe CEZ im Atomkraftwerk Temelin die Hälfte der acht Dieselgeneratoren modernisieren, der Rest wird im kommenden Jahr modernisiert werden.

Im Rahmen der Modernisierung werden die Energiefachleute innere Teile der Steuerschränke austauschen und eine neue Software installieren. Bis jetzt wurde ein der drei Dieselgeneratoren im ersten Block modernisiert.
/gr/




Hunderte von Milliarden, die sich den Tschechen lohnen werden – hoffentlich
10.5.2024 MF DNES Seite 10 Dasa Hyklova

Bis zum Jahr 2050 wird Tschechien um 25 bis 50% mehr Strom brauchen

Ende April haben die französische Firma Électricité de France (EDF) und die südkoreanische Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) ihre erweiterten Angebote für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik an die für die Ausschreibung zuständige Gesellschaft CEZ übergeben. Die symbolische Übergabe der Kisten mit den Logos der Unternehmen fand zwar persönlich in der Prager Zentrale des tschechischen Energiekonzerns statt, die konkreten Projekte wurden jedoch elektronisch über einen speziellen verschlüsselten und sicheren Datenspeicher übermittelt. Der Inhalt der einzelnen Gebote bleibt vertraulich.
Wie der Sprecher der Firma CEZ, Roman Gazdík, bestätigte, läuft derzeit die Auswertung der Angebote. Auf der Grundlage der Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde werden die Angebote sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus kommerzieller und technischer Sicht bewertet.
"Im Juni wird CEZ die Auswertung der Angebote dem Industrieministerium vorlegen. Die Verträge werden dann fertiggestellt, so dass sie bis Ende März des nächsten Jahres unterzeichnet werden können", fügte er hinzu.
Nach Angaben des Sprechers Gazdik hat CEZ bisher "kleinere Einheiten von Milliarden Kronen" in die Vorbereitung investiert, die beispielsweise für "Grundstückskäufe, die Einholung des UVP-Gutachtens, des Planfeststellungsbeschlusses, die Organisation der internationalen Ausschreibung für den Bauunternehmer und die Erstellung der kompletten Vertragsunterlagen für den gesamten Bau" verwendet wurden.

Investitionen für 60 Jahre und mehr…..

Die Spekulationen über den Gewinner der Ausschreibung und die damit verbundenen geschätzten Kosten für den Bau der neuen Reaktorblöcke erwecken das größte Interesse. Alle Teilnehmer halten sich jedoch an die Regeln der Ausschreibung und geben keine vertraulichen Informationen weiter. Die Vorstellung, dass die Bieter eine einzige Zahl an die CEZ-Zentrale geschickt haben, ist jedoch naiv.
"Es handelt sich um einen technisch sehr komplexen und aufwendigen Bau. Das Projekt beinhaltet zum Beispiel Berechnungen darüber, für welchen Preis wir in der Lage sind, an diesem und jenem Abschnitt zu arbeiten, zum Beispiel so und so viele Meter tief", erklärt ein Vertreter eines der Teams.

Ursprünglich hatte die Energiefirma CEZ in ihren Unterlagen für die Regierung angegeben, dass sich die Kosten für den Bau eines Blocks auf 160 Milliarden Kronen belaufen könnten. Letztes Jahr wurde bekannt, dass der Preis für vier mögliche Blöcke bei 1,75 Billionen Kronen liegen würde. Auch wenn die Schätzungen variieren, eines ist sicher. Es wird die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein.

"Der Preis für die Kernkraftwerke ist eine große Zahlenspielerei. In einer Zeit, in der sich die meisten AKW-Projekte in die Länge ziehen und erhebliche Kostenüberschreitungen aufweisen, ist das nicht verwunderlich. Der Preis hängt stark von der Technologie und den Realisierungsbedingungen ab, einschließlich der natürlichen und regulatorischen Bedingungen. Auf das heutige Preisniveau umgerechnete Schätzungen und die Realisierung der oft diskutierten vier Blöcke in der Tschechischen Republik mit einer Leistung von je 1.200 MW sprechen von einem Preis von 2 Billionen Kronen oder rund 500 Milliarden pro Block", sagt Michal Macenauer, Direktor für Strategie bei der Energieberatungsfirma EGÚ Brno.
Er fügt jedoch hinzu, dass die Tschechische Republik die Kernenergie für die Dekarbonisierung braucht. "Die Frage des Preises ist wichtig, um ihn bei der Auswahl eines Anbieters zu minimieren, aber ein Kernkraftwerk ist eine Investition für 60 Betriebsjahre. Bis zum Jahr 2050 wird die Tschechische Republik auf jeden Fall 25, vielleicht sogar 50 Prozent mehr Strom benötigen", argumentiert Macenauer.


Am selben Tag, an dem die beiden Bieter ihre Projekte einreichten, kam aus Brüssel die Nachricht, dass der Bau des fünften Blocks (wie die ursprüngliche Ausschreibung lautete) im AKW Dukovany durch eine rückzahlbare Finanzhilfe des Staates finanziert werden darf. Außerdem wird sie die Stabilität der Einnahmen des Kraftwerks durch einen Stromabnahmevertrag garantieren.
"Der erste Block - das bedeutet der fünfte Block in Dukovany wird nach dem bereits festgelegten und jetzt angemeldeten Modell der öffentlichen Unterstützung finanziert. Diese Notifizierung wird zweifellos verwendet werden, unabhängig davon, wie viele Blöcke gebaut werden. Sollten jedoch weitere Blöcke gebaut werden, muss das Modell der öffentlichen Förderung erneut notifiziert werden", erklärt Gazdík.

"Die Genehmigung wird uns nicht nur die Durchführung dieses Projekts ermöglichen, sondern auch zur Entwicklung der Kernenergie in der gesamten Europäischen Union beitragen. Dies ist die erste Entscheidung, die das aktualisierte Design des europäischen Elektrizitätsmarktes berücksichtigt, und es ist zu erwarten, dass sich andere Nuklearprojekte bei der Festlegung der öffentlichen Förderung/Beihilfe an unserem Modell orientieren werden", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela.


Das Modell der öffentlichen Förderung/Beihilfe, für das die Tschechische Republik von der Europäischen Kommission eine Entscheidung erhalten hat, sieht drei grundlegende Instrumente vor.
Erstens wird ein staatliches Darlehen in Form einer rückzahlbaren Finanzhilfe für die Vorbereitungs- und Bauphase gewährt, das innerhalb von 30 Jahren nach Erteilung der Betriebsgenehmigung gemäß dem Atomgesetz zurückgezahlt werden muss. Dieses Darlehen soll sicherstellen, dass der Bau von Block 5 zu akzeptablen Bedingungen finanziert werden kann. Nach Angaben des Industrieministeriums wird die genaue Höhe des staatlichen Darlehens auf der Grundlage des Ergebnisses der Ausschreibung oder des abgeschlossenen EPC-Vertrags festgelegt. Die Regierung wird das Darlehen genehmigen, das vom Industrieministerium gemäß des Gesetzes über niedrige CO2-Emissionen zur Verfügung gestellt werden soll.
Das zweite Förderinstrument ist die garantierte Abnahme des erzeugten Stroms. Dabei verpflichtet sich der Staat, den von der neuen Kernkraftquelle erzeugten Strom 40 Jahre lang vom Investor zurückzukaufen, was länger ist als beispielsweise beim Projekt Hinkley Point C in Großbritannien. Auf diese Weise soll ein stabiles und vorhersehbares Einkommen für die neue Quelle gewährleistet werden.

"Fällt der Marktpreis für Strom unter den genehmigten Kaufpreis, zahlt der Staat oder die beauftragte Stelle die Differenz an den Investor. Übersteigt der Marktpreis für Strom hingegen den vereinbarten Kaufpreis, ist der Investor verpflichtet, die Differenz an den Staat zurückzuzahlen, der den Gewinn an den Staatshaushalt überweist oder ihn zur Senkung der regulierten Komponente des Strompreises verwendet", informierte das Industrieministerium.
Das dritte Instrument ist der Schutz des Investors vor externen Risiken und unvorhergesehenen Ereignissen, wie z. B. Änderungen der Gesetzgebung oder der öffentlichen Politik, die sich negativ auf die Rentabilität oder die Durchführung des Projekts selbst auswirken könnten.

Koreaner bieten Darlehen an…..

Die koreanische Firma KHNP hat jedoch ein eigenes Angebot unterbreitet: "Die Export-Import Bank of Korea (K-EXIM) und die Korea Trade Insurance Corporation (K-SURE) beabsichtigen, bei der Finanzierung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik zusammenzuarbeiten. Aufgrund ihrer hohen Kreditwürdigkeit (Aa2 - Moody's, AA - S&P) und der starken Unterstützung der koreanischen Regierung für den Export von Kernkraftwerken dürften sie in der Lage sein, günstige und wettbewerbsfähige Bedingungen in Bezug auf Darlehensbetrag, Rückzahlungsdauer, Zinssatz und mehr zu bieten", so das koreanische Unternehmen.


Die Firma KHNP fügt hinzu, dass die K-EXIM Bank ein langfristiges Direktdarlehen in Höhe von 2,5 Mrd. USD zu einem wettbewerbsfähigen Zinssatz für das Kernkraftwerksprojekt Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewährt hat. Sie konnte jedoch keine genauen Angaben machen.

Kernenergieprojekte in Europa können theoretisch auch von der Europäischen Investitionsbank (EIB) unterstützt werden. Die EIB hat seit dem Jahr 2000 über 1 Milliarde Euro für acht Nuklearprojekte bereitgestellt. Allein im Jahr 2021 hat sie jedoch mehr als zehn Milliarden Euro für Investitionen in erneuerbare Energien zur Verfügung gestellt. Und dieser Trend wird sich fortsetzen, denn, so Vizepräsident Thomas Östros, "erneuerbare Energien sind die Priorität der Bank bis zum Jahr 2030".
"Wir sind eine Bank, und wir halten die Risiken von (Nuklear-)Projekten für sehr hoch", erklärte Östros auf dem Internationalen Kernenergie-Gipfel, der im März dieses Jahres in Brüssel stattfand.

Der Bau des fünften Reaktorblocks im AKW Dukovany kann durch eine rückzahlbare Finanzhilfe des Staates finanziert werden.

/gr/





CEZ ist im Gerichtsstreit mit Rumänien um Trading-Beiträge
10.5.2024 HN Seite 2 Vladan Gallisti

Die halbstaatliche CEZ-Gruppe hat eine weitere Klage im Ausland angestrengt.
CEZ, AG. , die zur gesamten CEZ-Gruppe gehört, reichte im November eine Verwaltungsklage beim Berufungsgericht in Bukarest ein. Sie zielt darauf ab, die Rechtmäßigkeit des Beitrags zum lokalen Energietransformationsfonds anzufechten. Die Energiehändler mussten ihn zahlen.
CEZ hält diesen Beitrag für "unerschwinglich hoch und unvernünftig konstruiert".


In diesem Rechtsstreit geht es um viel Geld. CEZ will die Hunderte von Millionen Kronen zurückbekommen, die für diesen Beitrag gezahlt wurden. Über den Streit wurde von dem Energiekonzern in seinem Jahresbericht für das vergangene Jahr berichtet.
"Der angefochtene Beitrag bezieht sich auf den Handel /Trading mit Strom und Erdgas. Die Gestaltung dieses Beitrags berücksichtigt nicht alle damit verbundenen Transaktionen und führt daher dazu, dass der Beitrag unabhängig vom Gewinn gezahlt wird", sagte CEZ-Sprecher Roman Gazdík und fügte hinzu, dass der Beitrag Handels(Trading)aktivitäten ausschließt. "Dies hat zur Aussetzung des Handels von CEZ und einigen anderen ausländischen Händlern auf dem rumänischen Markt geführt", fügt er hinzu. Er nannte keine weiteren Einzelheiten zu dem Rechtsstreit. Die CEZ-Gruppe handelt mit Energie in ganz Europa.

Der einheimische Energiekoloss zog sich vor vier Jahren vom rumänischen Markt zurück, als er die Vertriebsgesellschaft CEZ Vânzare, vier Wasserkraftwerke und die größten Onshore-Windparks Europas, Fantanele und Cogealac, für eine geschätzte Summe von rund 30 Milliarden Kronen an die australische Finanzgruppe Macquarie verkaufte.

Neben dem Streit in Rumänien ist die CEZ-Gruppe auch in andere Gerichtsstreitigkeiten mit Staaten, Ministerien und staatlichen Unternehmen verwickelt. Ein internationales Schiedsverfahren mit Bulgarien ist seit Juli 2016 in Washington anhängig. In dem Streit beschwert sich die CEZ-Gruppe über Einmischungen bulgarischer Institutionen, die ihren Geschäften in dem Land geschadet haben. Der Gruppe missfällt seit langem die behördliche Einmischung bei der Festlegung und Regulierung der Strompreise.
Die Forderung von CEZ beläuft sich auf mehrere Hundert Millionen Euro, d. h. Milliarden in Kronen. Im vergangenen Jahr haben bereits zwei mündliche Anhörungen im Schiedsverfahren stattgefunden.
Die CEZ-Gruppe hat sich nach 17 Jahren endgültig von ihren bulgarischen Investitionen getrennt, als sie im Jahre 2021 den größten Teil ihrer Vermögenswerte an Eurohold verkaufte. Die zahlte 335 Millionen Euro für die sieben bulgarischen Unternehmen.


In Polen befindet sich CEZ Skawina (ein Mitglied der CEZ-Gruppe) in einem Rechtsstreit mit dem Ministerium für Klima und Umwelt. Das Unternehmen verlangt eine Zahlung von 47 Millionen polnische Zloty (273 Millionen Kronen). CEZ Skawina fordert diese Zahlung, weil es nicht die 176 197 Tonnen Emissionszertifikate erhalten hat, die es für seine Investitionen hätte erhalten müssen. Das Unternehmen ist Eigentümer eines 330-Megawatt-Kohlekraftwerks.
Im März dieses Jahres startete CEZ einen weiteren Versuch, seine polnischen Unternehmen CEZ Skawina, CEZ Chorzów, CEZ Produkty Energetyczne Polska und CEZ Polska zu verkaufen. Frühere Versuche waren erfolglos geblieben.


Daraufhin leitete CEZ im vergangenen Februar ein internationales Schiedsverfahren mit dem russischen Staatsunternehmen Gazprom Export ein. Der ist Teil der Gazprom-Gruppe, des weltweit größten Erdgasproduzenten.
Wegen der Kürzung der Erdgaslieferungen im vergangenen Jahr fordert CEZ von dem russischen Unternehmen Schadenersatz in Höhe von rund 1 Mrd. Kronen. Die Situation im Zusammenhang mit dem Gasgeschäft wurde kompliziert, als russische Truppen im Februar 2022 in die Ukraine einmarschierten und die Europäische Union als Vergeltungsmaßnahme eine Reihe von Sanktionen gegen Moskau verhängte. Hinzu kamen Schäden an den Unterwasser-Gasleitungen Nordstream 1 und Nordstream 2.
Der Streit zwischen CEZ und Gazprom Export wird in einem Schiedsverfahren in Genf (Schweiz) beigelegt. Das Schiedsverfahren wird von einem Drei-Richter-Tribunal unter der Leitung des chilenischen Anwalts Cristián Conejero entschieden, berichtete Investment Arbitration Reporter.

/gr/






Ausbau von Dukovany: eine Chance für lokale Firmen
10.5.2024 Komora Seite 17 Martin Brychta

Ein Schlüsselprojekt nicht nur für die Region Südmähren, sondern für ganz Tschechien, ist der durch die Tschechische Republik geplanter Bau eines neuen Reaktorblock im Atomkraftwerk Dukovany. Dieser Bau soll um das jahr 2030 starten, mit der Inbetriebnahme des neuen Blocks wird es für das Jahr 2036 gerechnet.
Was der Bau der Region bringen soll und wie sich die Region auf diesen Bau vorbereitet, das beschreiben der Vorsitzende des Energieverbands Trebic Vitezslav Jonas und der Chef der Bezirkswirtschaftskammer Petr Smejkal:

* Frage: Was ist der Zweck des Energieverbands Trebic, welche Aktivitäten führt er Verein durch?


-V. Jonáš: Der Energieverband Trebic ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Gemeinden und juristischen Personen, die an der Erhaltung der Energieregion interessiert sind. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Interessen der Mitglieder in Bezug auf die Erhaltung und Weiterentwicklung des Energiesektors in der Region zu vertreten und zu verteidigen und zu diesem Zweck die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, der Region, dem Staat und anderen Organisationen und Personen zu vermitteln. Eine weitere Aufgabe ist es, zur klaren Definition der Perspektive des weiteren Betriebs und des Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany beizutragen und den Bau neuer Kernblöcke in Dukovany zu unterstützen. Dies geschieht im Einklang mit den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung und der Minimierung der Umweltauswirkungen, einschließlich der Einhaltung der Grundsätze des sicheren Betriebs neuer und bestehender Energieanlagen.



* Frage: Dem Bau eines neuen Blocks in Dukovany gehen Infrastrukturverbesserungen, Umgehungsstraßen und Brückenverstärkungen voraus. Was muss alles vorbereitet werden, bevor mit dem Bau begonnen werden kann?


- V. Jonáš: Es gibt eine Menge von Sachen, die vorbereitet werden müssen. Die Infrastruktur ist die Grundlage, um die Anlieferung der Ausrüstung und den Transport der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Straßen für den Transport übergroßer Bauteile werden bereits im Vorfeld geklärt. Es werden Milliarden von Kronen in Umgehungsstraßen, Brücken und den Wiederaufbau von Straßen investiert, um sicherzustellen, dass der Transport des Reaktorbehälters, der Dampferzeuger und anderer Komponenten pünktlich und sicher erfolgt. Bislang läuft alles nach Plan. Der Investor CEZ Dukovany II und andere potenzielle Auftragnehmer sind bereits auf der Suche nach Unterkünften und Büroräumen in der Nähe der Dörfer und Städte in der Nähe des AKW Dukovany.



* Frage: Welche Vorteile wird der Bau des neuen Blocks in Dukovany für die Region bringen? Wie werden die lokalen Unternehmen davon profitieren?


- P. Šmejkal: In der Region sind viele Unternehmen aus dem Bereich der Nuklearindustrie tätig, für die der Bau des neu geplanten AKW-Blocks eine einmalige Chance darstellt, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Dann wird eine große Zahl lokaler Anbieter von Unterkünften, gastronomischen Dienstleistungen, Bau- und anderen Unternehmen auf die Welle der zunehmenden Konzentration von Menschen, Geld und Dienstleistungen aufspringen können. Die Nachfrage nach Wohnungen, Dienstleistungen und Gütern, die nicht nur für den Bau selbst, sondern auch zur Verbesserung des Lebens der Arbeiter, die die Anlage bauen und betreiben werden, benötigt werden, wird auf jeden Fall stark ansteigen.



* Frage: Bringt der geplante Bau des Reaktors irgendwelche Risiken mit?


-P. Šmejkal: Ja, wir müssen uns nicht nur auf die erhöhte Belastung in der Umgebung des Baus vorbereiten, sondern auch auf den Druck auf die Immobilienpreise, auf die Löhne in unseren Unternehmen und auf den Wechsel von Mitarbeitern zu den Unternehmen, die das Kraftwerk bauen werden.



* Frage: Der Betrieb eines Kernkraftwerks erfordert hochqualifizierte und technisch ausgebildete Arbeitskräfte. Wie können wir junge Menschen für technische und energiebezogene Berufe begeistern?


-P. Šmejkal: Das ist eine schwierige Frage, denn die Zukunft junger Menschen wird in ihrer Kindheit in den Familien entschieden, wo oft noch das Gefühl vorherrscht, dass technische Berufe anspruchsvoll sind, und dann werden Bereiche mit geringeren Anforderungen nicht nur an das Studium selbst, sondern auch an die zukünftige Verantwortung bevorzugt. Ich kann mir keinen anderen Schlüssel vorstellen, um an diesem Prozess etwas zu ändern, als die Magie des Geldes. Wenn ein Kraftwerksbetreiber eine Generation von jungen Technikern und Ingenieuren haben will, dann werden sie jetzt geboren. Und wenn deren Eltern sehen, dass ein Kraftwerksarbeiter doppelt so viel verdient wie in jedem anderen Bereich, dann werden sie vielleicht darüber nachdenken und ihrem Sohn oder ihrer Tochter ein Elektrobuch kaufen und das Interesse an Technik wecken .
/gr/





EDF wird im Sommer neuen Atomblock in Flamanville 3 in Betrieb nehmen.
Den nächsten wird die Firma in England bauen
9.5.2024 Ekonomicky denik David Tramba

EDF verzeichnete diese Woche zwei wichtige Entwicklungen: Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN genehmigte die Inbetriebnahme des EPR-Reaktors im Kraftwerk Flamanville. Die britische Aufsichtsbehörde ONR hat den Standort für zwei neue Reaktorblöcke mit französischen Reaktoren in Sizewell genehmigt.

Der Block Flamanville 3 an der Nordküste Frankreichs ist eines der "unendlichen" Kernkraftprojekte Europas. Auch mehr als 16 Jahre nach Baubeginn ist er noch immer nicht in Betrieb. Nach den ursprünglichen Plänen sollte die neue Quelle 3,3 Milliarden Euro kosten; die letzte bekannte Schätzung liegt bei 13,2 Milliarden Euro (315 Milliarden Kronen). Die gesamten Kosten werden von dem Investor EDF getragen. Nun ist der Betriebsstart endlich in Sicht.

Die Entscheidung der ASN-Behörde erlaubt es der Firma EDF, mit der Beladung des Reaktors mit Kernbrennstoff zu beginnen, die Anlauftests durchzuführen und den Reaktor anschließend in Betrieb zu nehmen. Die Aufsichtsbehörde hat für ihre Genehmigung mehrere Bedingungen gestellt. So will sie beispielsweise einen Termin für den Austausch der beiden Schutzventile an den wichtigsten Sekundärkreisläufen festlegen und verlangt auch den Austausch des Reaktordeckels, der während der ersten Betriebspause für den Brennelementwechsel erfolgen wird.

Am Mittwoch, nur einen Tag nach Erhalt der ASN-Genehmigung, begannen die EDF-Mitarbeiter mit der Beladung des Reaktors mit Kernbrennstoff. Der Vorgang wird mehrere Tage dauern, und es werden 241 Brennelemente in den Reaktorbehälter eingesetzt. Die anschließende Inbetriebnahme des Blocks wird mehrere Monate dauern. Der Anschluss des neuen Blocks und die Einspeisung des ersten Stroms in das Übertragungsnetz werden für den Sommer erwartet.


Zwei weitere Blöcke im Vereinigten Königreich…….



Die Genehmigung der britischen Aufsichtsbehörde ebnet der Firma EDF und ihrer Technologiedivision Framatome den Weg für den Bau von zwei 1 600-Megawatt-EPR-Blöcken in Sizewell C an der Ostküste Englands. Im Rahmen der Vereinbarung zwischen EDF und der britischen Regierung werden die Franzosen insgesamt vier Reaktorblöcke bauen. Das erste Paar befindet sich bereits in einem fortgeschrittenen Baustadium in Hinkley Point C.

Wie die Website World Nuclear News berichtet, ist die Erteilung der Lizenz eine notwendige Bedingung für die Realisierung des Kraftwerks Sizewell C, erlaubt aber noch nicht den Baubeginn. Die Genehmigung für den Beginn des Baus der Kernkraftwerke wird ein weiterer Schritt sein. "Ich freue mich, bestätigen zu können, dass unsere Bewertung des Sizewell-C-Antrags nach eingehender Prüfung durch das ONR-Team abgeschlossen ist und die Genehmigung für den Kernkraftwerksstandort erteilt wurde", sagte Generaldirektor der Regulierungsbehörde ONR Mark Foy.

Gemäß der ursprünglichen Vereinbarung vom Oktober 2016 sollte sich der chinesische Atomkonzern CGN mit einem Anteil von 20 Prozent an dem Projekt Sizewell C beteiligen. Die "goldene Ära" der Beziehungen zwischen Großbritannien und China ging jedoch schnell zu Ende, nachdem die britische Regierung chinesische Investitionen in britische Infrastrukturen aufgrund von Sicherheitsbedenken eingeschränkt hatte. Im November 2022 gab die britische Regierung bekannt, dass sie 679 Millionen Pfund (fast 20 Milliarden Euro) investieren und sich zu 50 Prozent am Sizewell-C-Projekt beteiligen würde.

Die Firma EDF kündigte daraufhin an, dass sie nur eine Minderheitsbeteiligung an dem Kraftwerk halten wolle, die maximal 20 Prozent betragen dürfe. Die britische Regierung hat seitdem andere Investoren gesucht, die das restliche Kapital bereitstellen. Das dortige Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das eine neue Art der Finanzierung großer Infrastrukturprojekte ermöglicht. Dabei handelt es sich um das Modell der Regulated Asset Base (RAB). Es soll das ursprüngliche CfD-Modell (Contract for Difference) ersetzen, das sich beim Kraftwerk Hinkley Point C nicht bewährt hat.


Warten auf das Urteil der tschechischen Regierung…...



Neben dem heimischen und dem britischen Markt ist EDF auch ernsthaft an der Tschechischen Republik interessiert. Sie konkurriert mit dem koreanischen Unternehmen KHNP um den Auftrag zum Bau von bis zu vier Blöcken in den Kraftwerken Dukovany und Temelín, wo die Franzosen kleinere EPR-Blöcke mit einer Leistung von 1.200 MW anbieten. Die verbindlichen Angebote wurden Ende April eingereicht. Die Angebote werden nun von einem Team der CEZ-Gruppe ausgewertet, um den Gewinner zu ermitteln. Der Gewinner wird jedoch erst bekannt gegeben, wenn die Regierung das Ergebnis der Ausschreibung genehmigt hat. Dies dürfte bis Mitte Juli der Fall sein.

Nach Einschätzung von Petr Zavodsky, dem Direktor von Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II der CEZ-Gruppe, wird als nächstes wahrscheinlich ein verbindlicher Vertrag für zwei Blöcke in Dukovany und eine Option für zwei Blöcke in Temelín unterzeichnet werden. Die Unterzeichnung eines Vertrags über den Bau neuer Blöcke am Standort Temelín soll erst einige Jahre später erfolgen.
/gr/





Die Stromproduktion aus den erneuerbaren Quellen von CEZ stieg im 1.Quartal um 29%
9.5.2024 ceskenoviny.cz ctk

Prag - Das Wetter war im ersten Quartal dieses Jahres günstig für erneuerbare Energiequellen. In dieser Zeit steigerten die Ökostromanlagen von CEZ ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf mehr als 860 Gigawattstunden (GWh) Energie. Das Wachstum wurde hauptsächlich von Wasserkraftwerken getragen, aber auch die Produktion aus anderen Quellen stieg, berichtete Die Agentur CTK heute in einer Pressemitteilung.

Nach Angaben von CEZ trugen mehrere Faktoren zum Produktionsanstieg bei, nämlich die Modernisierung der Wasserkraftwerke, höhere Durchflüsse in den tschechischen Flüssen und mehr sonnige und windige Tage in den ersten drei Monaten des Jahres. Nach Angaben des Unternehmens würde die erzeugte emissionsfreie Energie den Verbrauch von rund 245.000 Haushalten decken. Insgesamt sei dies mehr als ein Drittel der erneuerbaren Erzeugung für das gesamte Jahr 2023.

Bei den großen Wasserkraftwerken spielten die Moldaukaskaden-Kraftwerke Orlík, Slapy und Lipno die führende Rolle, während bei den kleinen Wasserkraftwerken die Böhmerwald-Wasserfälle und Práčov an der Chrudimka die Produktion dominierten. Bei den Solarparks lagen Ralsko und Ševětín in Südböhmen an der Spitze.

"In einer Zeit des wechselhaften Wetters hat sich die Notwendigkeit eines vielfältigen und landesweit verteilten Portfolios an erneuerbaren Energiequellen erneut als wichtige Voraussetzung für eine stabile Produktion erwiesen. So können Ausfälle einer Ressource durch Anlagen ersetzt werden, die ein anderes natürliches Element nutzen oder die wir in anderen Teilen des Landes betreiben. Wenn die Sonne nicht scheint, ist es in der Regel windig oder es regnet", sagte Jan Kalina, Mitglied des Verwaltungsrats und Direktor der Abteilung für erneuerbare und konventionelle Energien bei CEZ. Während Wasser- und Windkraft im Januar die meiste Energie erzeugten, profitierten die Solarkraftwerke am meisten vom Wetter im März.

Die Produktion erneuerbarer Energien wächst weltweit. Ihr Anteil an der weltweiten Gesamterzeugung stieg im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 30,3 Prozent. Das waren 0,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, teilte das Ember-Institut diese Woche mit. Trotz des jüngsten Anstiegs der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien lag die Tschechische Republik lange Zeit hinter der EU zurück. So lag der Anteil von Solar- und Windenergie an der gesamten Stromerzeugung in der Tschechischen Republik im vergangenen Jahr bei 3,7 Prozent. Damit liegt das Land weit hinter dem europäischen Durchschnitt zurück, der EU-weit bei rund 22 Prozent lag.
/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Artikeln von tschechischer Presse zum Thema Energie vom 13.Mai 2024:



Temelín modernisiert

11.05.2024 Pravo Seite 7 (orh)


Das Kernkraftwerk Temelín soll mindestens sechzig Jahre lang im Betrieb sein.. Dies ist jedoch nicht möglich, ohne die Sicherheitssysteme zu modernisieren, die von Notstromdieselgeneratoren gespeist werden. Die Betreiberfirma CEZ wird daher schrittweise rund 17 Millionen Kronen in sie investieren.

"Derzeit wird der erste Sicherheitsdieselgenerator modernisiert. In diesem Jahr wollen wir die Umrüstung der Hälfte der acht Generatoren abschließen. Die Modernisierung aller Notstromdieselgeneraltoren soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein", informierte Marek Sviták, der Sprecher des Kraftwerks.

Konkret geht es um den Austausch der inneren Elemente der Schaltschränke und die Installation einer völlig neuen Software.
Die Ausrüstung im Kraftwerk dient als wichtige Reservequelle für die Stromversorgung bei Stromausfall.


"Im Laufe dieses Jahres werden wir einen der beiden Dieselgeneratoren, die beiden Temeliner Blöcken gemeinsam sind, während des Betriebs umrüsten, und wir planen, die beiden anderen während des Stillstands von Block 2 zu modernisieren. Der Grund dafür ist die langfristige Wartungsfähigkeit des Systems und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.
/gr/





Der Aktienmarkt legte zu, hauptsächlich angetrieben durch CEZ

13.05.2024 Pravo Seite 10 (adk, CTK)


Die Aktien an der Prager Börse haben in der vergangenen Woche wieder zugelegt. Der PX-Index stieg um zwei Prozent auf 1.550,2 Punkte. Die Aktien des Energieunternehmens CEZ waren der größte Treiber, während die Aktien des Zigarettenherstellers Philip Morris am stärksten nachgaben.

"Die Prager Börse hat sich in der vergangenen Woche gut entwickelt und den dreiwöchigen Rückgang überwunden. Die Börse stieg an drei der vier Handelstage der Woche und schwächte sich nur am Freitag ab. Die positive Entwicklung während der Woche wurde neben den CEZ-Aktien auch von Finanztiteln angetrieben", sagte der Wood & Company-Broker Vladimir Vavra.

Die CEZ-Aktie legte gegenüber dem Ende der Vorwoche um 6,05 Prozent auf 902,50 CZK zu. Das Energieunternehmen CEZ wird seine Ergebnisse am Dienstag veröffentlichen. Analysten erwarten, dass das Unternehmen seinen Betriebsgewinn steigern wird.
/gr/





Tschechisches SURAO wird beim Probebetrieb des ersten Atommüll-Endlagers in Finnland dabei sein

9.5.2024.    oenergetice.cz.   Ctk




Die Tschechische Republik wird sich am Probebetrieb des weltweit ersten unterirdischen Endlagers für hochradioaktive Abfälle in Finnland beteiligen. Vertreter der tschechischen Endlagerverwaltung für radioaktive Abfälle (SURAO) werden ab Herbst vor Ort sein, um Erfahrungen für die Vorbereitung eines Endlagers in der Tschechischen Republik zu sammeln. In der Tschechischen Republik bereitet die Verwaltung SURAO eine geologische Untersuchung der vier für das Endlager identifizierten Standorte vor. Die Untersuchung sollte ursprünglich Anfang dieses Jahres beginnen, aber SURAO wartet immer noch auf die Genehmigung des Umweltministeriums für die Untersuchung. Nach Angaben der Verwaltung besteht jedoch keine Gefahr von Verzögerungen bei der Gesamtvorbereitung des Endlagers, das bis zum Jah 2050 in Betrieb sein soll. Das finnische Endlager wird voraussichtlich im nächsten Jahr in Betrieb gehen, und die Tschechen wollen es als Modell nutzen.

Nach den Plänen von SURAO soll das Tiefenlager die endgültige Lösung für den Lebenszyklus radioaktiver Abfälle sein.

Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden. Nach der EU-Taxonomie ist das Endlager eine Voraussetzung für den weiteren Betrieb der Kernkraft. Neben der Tschechischen Republik bereiten auch andere Länder ihre Endlager vor.

Finnland ist bei der Vorbereitung seines Endlagers am weitesten fortgeschritten. Das Projekt Onkalo an der Südwestküste des Landes, in der Nähe des Kernkraftwerks Olkiluoto, soll im nächsten Jahr in Betrieb genommen werden. Bis zum Jahr 2145 sollen rund 3.000 Kupferbehälter mit abgebranntem Atommüll ins Lager gestellt werden. Nach Angaben des finnischen Unternehmens Posiva soll Onkalo dann radioaktive Abfälle für die nächsten 100.000 Jahre sicher lagern.


In diesem Herbst wollen die Finnen mit dem Testbetrieb des Endlagers beginnen, vorerst ohne abgebrannte Brennelemente.

"Die Tschechische Republik wird während des gesamten Probebetriebs anwesend sein. Wir werden an drei separaten Workshops teilnehmen, in denen Experten von SURAO vor Ort sehen werden, wie der Kernbrennstoff in die Behälter transportiert wird, wie er unterirdisch verladen wird und wie er in den Lagerschächten gelagert wird. Wir werden zum Beispiel auch bei der Simulation möglicher Unfällen und deren Lösungen anwesend sein", sagte Marketa Dohnalkova, Leiterin der Abteilung Endlagervorbereitung. Ihrer Meinung nach ist dies eine einzigartige Gelegenheit, um Erfahrungen für die Vorbereitung vom Endlager in der Tschechischen Republik zu sammeln.



Die Tschechische Republik hat bisher vier Standorte für ihr eigenes Endlager identifiziert, aus denen sie bis zum Jahr 2030 einen endgültigen Standort auswählen will. Es handelt sich um Standorte in den Lokalitäten Horka und Hradek in Vysocina, Janoch bei Temelin in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy. Um den am besten geeigneten Standort zu ermitteln, wollte SURAO zu Beginn dieses Jahres mit umfangreichen geologischen Untersuchungen der einzelnen Standorte beginnen, wartet aber noch auf die Bearbeitung seiner Anträge auf Ausweisung von Erkundungsgebieten in den ausgewählten Gemeinden. Die Anträge waren ursprünglich im Februar des letzten Jahres beim Ministerium eingereicht worden. Das Ministerium forderte daraufhin die Vervollständigung der Anträge, was SURAO laut Dohnalkova im vergangenen Sommer machte und seitdem wartet. In einer Stellungnahme zu den Anträgen erklärte das Ministerium, dass die Verwaltungsverfahren an allen Standorten noch nicht abgeschlossen seien.

"Einige Verfahrensbeteiligte haben einen Befangenheitsantrag gegen das Ministerium gestellt, und bis zu einer endgültigen Entscheidung über diesen Antrag kann das Umweltministerium keine weiteren Maßnahmen in dem Verfahren ergreifen", sagte Sprecherin Veronika Krejci. Die Gemeinden sind seit langem gegen das Atommüll-Endlager. Sie sind der Meinung, dass der Staat den Gemeinden in ähnlichen Verfahren noch immer nicht genügend Rechte eingeräumt hat.

Das tschechische Endlager soll eine höhere Kapazität als in Finnland haben. Die aktuellen Pläne von SURAO sehen Kosten von bis zu 130 Milliarden Kronen vor, die durch Inflation und andere Preisänderungen beeinflusst werden können. Die Verwaltung hat die Kosten für die Lagerung von Brennelementen aus den Kernkraftwerken Temelin und Dukovamy berücksichtigt und auch die drei neu überlegten Reaktoren einbezogen. Würde eine andere Anzahl neuer Reaktoren gebaut, was die Regierung voraussichtlich noch in diesem Jahr beschließen wird, würden die Kosten anders ausfallen.

/gr/






Missbrauch von CEZ im Netz. Das ist ein cleverer Betrug

13.05.2024 Ceskobudejovicky denik Seite 18 (rs)


Tschechische Republik - Eine weitere Welle betrügerischer Werbung, die dem Enrgieunternehmen CEZ schadet, ist im digitalen Raum aufgetaucht: "Die Betrüger arbeiten mit stark gefälschten Videos, indem sie Aufnahmen von offiziellen Veranstaltungen und Fernsehsendungen verwenden und sie mit Hilfe künstlicher Intelligenz bearbeiten und mit neuen Texten versehen. Dadurch sehen die Videos sehr überzeugend aus und verleiten Menschen dazu, unrechtmäßig erworbene Gewinne zu machen.

Die Energiefirma CEZ hat mit diesen Anzeigen nichts zu tun und sorgt regelmäßig dafür, dass sie zurückgezogen werden", erklärte die Sprecherin der CEZ-Gruppe, Alice Horakova.

Die gefälschten Anzeigen locken die Nutzer zu hohen Einkommen in Höhe von mehreren zehntausend Kronen durch die nicht existierende "CEZ-Finanz- Applikation. Das gefälschte Video sieht sehr glaubwürdig aus und soll mehr Vertrauen in den beworbenen Dienst wecken. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Betrug, mit dem Geld von Menschen erpresst werden soll.

"Betrügerische Videos verweisen in der Regel auf externe Seiten, die Nutzer mit unrealistischen Gewinnversprechen zur Registrierung auffordern. Ignorieren Sie die Aufforderungen zur Registrierung, sonst riskieren Sie den Verlust Ihrer Ersparnisse", rät Alice Horakova.

/gr/



Atommüll-Endlager in Finnland
10.5.2024 Fernsehen CT1 19.00 Uhr – Nachrichten

-Barbora Krouzkova, TV-Moderatorin :
Die Finnen sind die ersten in der Welt, die ein unterirdisches Endlager für nukleare Abfälle fertigstellen, das Hunderttausende von Jahren halten soll. Das Endlager wird in diesem Herbst fertiggestellt, ein Probelauf beginnt und Experten aus fünf anderen Ländern, darunter der Tschechischen Republik, werden daran teilnehmen

.

-Vladimir Piskala, CT-Redakteur :
Die ersten Schritte auf dem Weg der abgebrannten Brennelemente in eine Tiefe von 430 Metern sind das Einbringen, die Rückholung und die Trocknung. In diesem Bereich, der so genannten heißen Kammer, werden nur Maschinen arbeiten, die nur von zwei Personen bedient werden. Hier werden die abgebrannten Brennelemente in die Endbehälter umgeladen. Die Wände und die Decke sind mehr als 1,5 Meter breit, um die Ausbreitung der Strahlung zu verhindern. Außerdem wird die Kammer während des Heißbetriebs mit speziellen Gasen gefüllt, um Kontamination und Korrosion zu verhindern. Anschließend werden die Behälter dicht verschlossen

.

-Mika Pohjonen, Direktor, Posiva :
Danach werden zwei Arten von Kontrollen durchgeführt: ob der Behälter in Ordnung ist und ob er nach unten transportiert werden kann.



-Vladimir Piskala, CT-Redakteur :
Und das ist das Ziel. Ein mehr als 300 Meter langer Tunnel, in den 30 bis 40 Behälter mit gebrauchtem Kernbrennstoff passen. Und hier werden die ersten Container hinkommen. Die Zahlen und Linien an den Wänden markieren Risse und Brüche. Geologen sind dabei, sie zu kartieren und zu digitalisieren. Die genaue Kenntnis des umgebenden Gesteins ist entscheidend.



-Tuomas Pere, Geologe, Posiva :
Diese Stelle befindet sich in der Nähe einer Bruchzone. Deshalb werden wir hier keine Container aufstellen. Aber weiter unten im Tunnel gibt es viel gutes, trockenes Gestein, in dem Container aufgestellt werden können.

-Vladimir Piskala, CT-Redakteur :
So könnte ein Tief - Atommüll-Endlager in unserem Land eines Tages aussehen. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den finnischen Kollegen für die tschechischen Experten so wertvoll.



-Marek Vencl, SURAO :
Die Gesteine sind sehr ähnlich und gleich. Der einzige große Unterschied ist der Ursprung ihrer Entstehung.



-Marketa Dostalova, SURAO :
Für uns ist das eine wunderbare Gelegenheit, denn all das Wissen, das wir dort gewinnen werden, können wir in unser tschechisches Programm einfließen lassen und sogar in die Planung des Tieflagers, das wir derzeit vorbereiten.



-Vladimir Piskala, CT-Redakteur :
In der Tschechischen Republik sollen die Baggerarbeiten an einem der vier ausgewählten Standorte um das Jahr 2050 beginnen. Im Vergleich zum finnischen Endlager dürfte das tschechische etwa doppelt so groß sein.
Vladimir Piskala, Tschechisches Fernsehen.
/gr/



CEZ-Verkauf wird Strom- und Gaspreise auf unbestimmte Zeit senken

11.05.2024 Pravo Seite 11

Auf die Kunden von CEZ Prodej/Verkauf warten jetzt nur noch erfreuliche Nachrichten. In wenigen Wochen werden ihre Gas- und anschließend ihre Strompreise bei Verträgen auf unbestimmte Zeit gesenkt. Die Preissenkung für nicht festgeschriebene Produkte gilt für rund 1,7 Millionen Bestandskunden, die die Preissenkung automatisch erhalten werden.

Die Preise für Gaslieferungen an Haushalte werden ab Anfang Juni um 17 % auf 1 479 Kronen/MWh und für Strom im gängigsten Tarif D02 ab Anfang Juli um 9 % auf 3 595 Kronen/MWh gesenkt. Dies ist die dritte Preissenkung in Folge für fixierte Produkte - nach Februar und April. Die große Neuigkeit ist jedoch vor allem die bevorstehende Preissenkuung von Strom und Gas bei Verträgen für unbestimmte Zeit, deren Preise im Januar zum ersten Mal in diesem Jahr gesenkt wurden.
Alle Preissenkungen gelten sowohl für bestehende als auch für neue Kunden.



Die Preissenkungen wurden bereits auf alle Kunden angewandt …..


"Im Laufe dieses Jahres senken wir die Energiepreise für alle unsere Kunden, unabhängig von der Produktart. Zum dritten Mal senken wir die Preise für Fixierungen, aber zuletzt bereiten wir eine große Senkung für Haushalte mit Verträgen für unbefristete Zeit vor. Damit werden die Preise für 1,7 Millionen unserer Kunden ab dem Sommer gesenkt. Es gibt nichts zu tun, das geschieht alles automatisch, und wir werden jeden Kunden über die neue Preisliste informieren. Dieser Schritt ermöglicht es uns, unsere Einkaufsstrategie anzupassen, so dass wir die gesunkenen Großhandelspreise bereits zur Jahresmitte in eine Preissenkung für unsere Kunden umsetzen können. Ich freue mich, dass unsere Produkte derzeit zu den günstigsten gehören, die auf dem Markt verhandelt werden können", sagte Tomas Kadlec, Generaldirektor von CEZ Prodej/Verkauf.



Elektrizität und Gas auf unbestimmte Zeit ….


Gas auf unbestimmte Zeit wird ab dem 1. Juni auf 1 479 Kronen/MWh ohne MwSt. verbilligt, was einer Senkung um etwa 17 % entspricht. Der Strompreis für den häufigsten Tarif D02 wird ab dem 1. Juli 3 595 Kronen/MWh ohne MwSt. betragen, d. h. mehr als 9 % niedriger als bisher.
Bestehende Kunden ohne Festnetzanschluss werden per E-Mail, Brief oder SMS über die Preissenkung informiert. Der Preis wird automatisch gesenkt, was sie zum entsprechenden Datum in der App My CEZ überprüfen können. Sie müssen weder anrufen noch irgendwo hingehen. Kunden, die von CEZ Prodej/Verkauf zu einem günstigeren Produkt eines anderen Anbieters wechseln möchten, können sich an Callcenter und Kundendienstzentren in der gesamten Tschechischen Republik wenden, darunter auch an mehr als 90 Filialen der Tschechischen Post.

/gr/



Wichtiger französischer Atom-Meilenstein: EDF startete die Brennstoff-Einführung in Flamanville 3
13.5.2024 oenergetice.cz Jiri Salavec

Der Bau des neuen französischen EPR-Reaktors steht kurz vor dem Abschluss. Nach der durch die Atomaufsichtsbehörde erteilten Genehmigung haben die Techniker mit der Beladung des Reaktors Flamanville 3 mit Brennstoff begonnen. Die Franzosen hatten im Jahre 2007 mit dem Bau des Blocks mit einer installierten Leistung von 1 650 MW begonnen, der im Jahre 2012 fertiggestellt werden sollte. Nach einer Reihe von Bauverzögerungen soll der neue Block nun im Sommer ans Netz gehen.

Der französische Energieversorger EDF hat bekannt gegeben, dass er von der Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) die Genehmigung erhalten hat, Brennstoff in den Reaktor Flamanville 3 zu laden.

Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den 1 650 MW - EPR-Reaktor auf dem Weg zum kommerziellen Betrieb. Nach der Beladung mit Brennstoff wird der Reaktor eine Reihe von Inspektionen durchlaufen, die Kritikalität erreichen und anschließend bei verschiedenen Leistungsstufen getestet.

"Die EDF-Teams haben am 8. Mai 2024 um 14 Uhr mit der Beladung des Reaktorbehälters mit Kernbrennstoff begonnen.

Der gesamte Vorgang wird mehrere Tage in Anspruch nehmen, und es werden insgesamt 241 Brennelemente in den Reaktorbehälter geladen", informierte die Firma EDF in einer Presseerklärung.

Die Genehmigung der Aufsichtsbehörde erfolgte nach einer öffentlichen Anhörung, die zwischen dem 27. März und dem 17. April stattfand. Zusätzlich zu der Genehmigung erließ die Behörde eine Reihe von technischen Anforderungen für die Durchführung und Überwachung der Inbetriebnahme-Tests.

Gleichzeitig muss der Betreiber die Erfahrungen mit der Inbetriebnahme anderer EPR-Anlagen berücksichtigen. Der erste EPR in China wurde im Jahre 2018 in Taishan 1 in Betrieb genommen, der jüngste im finnischen Olkiluoto 3 im vergangenen April.


Inbetriebnahme nach 17 Jahren Bauzeit….

Die Firma Areva begann im Dezember 2007 mit dem Bau der Anlage Flamanville Block 3 in der Normandie, Frankreich. Nach den ursprünglichen Plänen sollte der Block bereits im Jahre 2012 mit der Stromerzeugung beginnen, und die geplanten Baukosten beliefen sich auf 3 Milliarden Euro (etwa 75 Milliarden Kronen).


Nach einer Reihe von Verzögerungen sieht es nun so aus, dass die Firma EDF die Anlage mit 12 Jahren Verspätung in Betrieb nehmen wird. Die jüngste Kostenschätzung beläuft sich auf 13,2 Mrd. EUR (knapp 330 Mrd. Kronen).
/gr/



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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien zum Thema Atomkraft vom 14.Mai 2024:



Doosan will in Pilsen neue Generatoren erzeugen
14.5.2024 Pravo Seite 7 Martin Prchazka

Das südkoreanische Unternehmen Doosan, einer der weltweit größten Hersteller von Dampfturbinen für Kraftwerke, investiert 3 Milliarden Kronen in seine Pilsner Tochtergesellschaft Doosan Skoda Power. Das Unternehmen plant, die Produktion von luftgekühlten Dampfturbinengeneratoren und kleinen modularen Reaktoren noch in diesem Jahr nach Pilsen zu verlegen. Außerdem wird es dort ein Zentrum für Wasserstoffverbrennungsturbinen errichten.

"Wir wollen, dass die tschechische Industrie einen wichtigen Beitrag zu den Projekten der Doosan-Gruppe auf den auf den globalen Märkten leisten kann", sagte Seungwoo Sohn, Direktor der Doosan Enerbility Power Service Business Group. Das Zentrum für Wasserstoffverbrennungsturbinen wird laut ihm zusätzliche Arbeitsplätze schaffen
und wird die Tschechische Republik zu einem der wenigen Hersteller in der Welt machen.
Das Unternehmen ist ein Partner der Firma KHNP, die zusammen mit der französischen
Gesellschaft EDF an der Ausschreibung für den Bau von neuen Kernkraftwerksblöcken teilnimmt. Beide Bieter haben bereits ihre Angebote eingereicht, und es wird erwartet, dass mittelfristig eine Entscheidung über den bevorzugten Bieter getroffen wird.



Unterstützung bei der Ausschreibung….


"Als starker Partner der Firma KHNP kommen wir in die Tschechische Republik, um sie bei der Ausschreibung für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany zu unterstützen. Wenn die Firma KHNP den Zuschlag erhält, wird die Turbine für das Kernkraftwerk von dem tschechischen Unternehmen Doosan Skoda Power geliefert", sagte Doosan Group - Vorstandsvorsitzender Jeongwon Park.
"Wir sind bereit, die hochmoderne Turbine in der erforderlichen Leistung zu liefern. Wir haben die beste Referenz in der Tschechischen Republik. Unsere Turbine gewährleistet seit über zwanzig Jahren den sicheren Betrieb des Kernkraftwerks Temelín. Unsere Technologie ist erprobt, leicht zu transportieren und wir sind in der Lage, sofortigen Service zu bieten", sagte Daniel Prochazka, Betriebsdirektor von Doosan Skoda Power.
/gr/




KHNP mit einem Joker: die Turbine wird das Unternehmen bei tschechischer Skoda Doosan bestellen, in die die koreanische Mutter Milliarden investieren wird
13.5.2024 E15.cz Ondrej Soucek


Die südkoreanische Holding Doosan, ein weltweit tätiger Hersteller von Dampfturbinen, plant Investitionen in ihr Werk in Pilsen. Am Montag gab sie anlässlich des tschechisch-koreanischen Tages der industriellen Partnerschaft bekannt, dass sie Know-how für die Herstellung von Generatoren und Gasturbinen für Wasserstoffkraftwerke an das tschechische Unternehmen Doosan Skoda Power übertragen wird. Darüber hinaus bestätigten Vertreter von Doosan frühere Spekulationen, dass Skoda Plzen ein potenzieller Lieferant von Turbinen für den neuen Block in Dukovany sein könnte. In Zusammenarbeit mit dem Bieter für die Nuklearausschreibung, Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP), versucht das südkoreanische Unternehmen, seine Chancen auf den Zuschlag für den größten Auftrag in der modernen tschechischen Geschichte zu erhöhen

.

Die Investition in die Erweiterung des Produktionsportfolios wird 3 Mrd. Kronen kosten. Nach einer vorläufigen Schätzung könnte das Werk in Pilsen in etwa drei Jahren den ersten Generator produzieren, danach wird es schrittweise in der Lage sein, etwa zehn Generatoren pro Jahr herzustellen. Komplette Turbogeneratoren, d. h. Anlagen, die sowohl eine Turbine als auch einen Generator enthalten, werden bereits heute von Doosan Plzeň geliefert. Der Generator, der etwa ein Fünftel des Gesamtwertes des Turbogenerator-Auftrags ausmacht, wird jedoch weiterhin bei der Konkurrenz bestellt.

"Dank der Investition wird das Werk Plzeň voraussichtlich eine Umsatz-Steigerung von 20 Prozent verzeichnen", sagte Seungwoo Sohn, Leiter der internationalen Abteilung der Doosan Power Service Business Group, der Muttergesellschaft von Doosan Skoda Power, gegenüber e15. Neu im Produktportfolio werden Turbinen für Wasserstoffkraftwerke sein. Sowohl die Generatoren als auch die neuen Turbinentypen werden für kleinere bis mittelgroße Kraftwerke mit einer Generatorleistung von bis zu 300 Megawatt und einer Turbinenleistung von bis zu 100 Megawatt ausgelegt sein.



"Das Ziel ist es, dass die tschechische Industrie einen bedeutenden Beitrag zu den Projekten der Doosan-Gruppe auf den Weltmärkten leistet. Gleichzeitig planen wir, in Pilsen ein Zentrum für Wasserstoffverbrennungsturbinen in Europa zu errichten, das weitere Arbeitsplätze schaffen und die Tschechische Republik auf die Landkarte der wenigen Hersteller in der Welt setzen wird", erklärte Youngki Lim, Generaldirektor von Doosan koda Power, auf der Konferenz.

Gleichzeitig verheimlicht Doosan jedoch nicht, dass das Hauptmotiv für eine engere Zusammenarbeit mit der tschechischen Branche der bevorstehende Abschluss der Atomausschreibung ist. "Als starker Partner der KHNP kommen wir in die Tschechische Republik, um ihre Aktivitäten bei der Ausschreibung für die Fertigstellung des Kernkraftwerks Dukovany zu unterstützen", räumte Park Jeongwon, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Doosan-Gruppe, auf der Veranstaltung am Montag ein

.

Park bestätigte, dass, falls KHNP den Zuschlag für das Kernkraftwerk in Tschechien erhält, die Turbine von der tschechischen Firma Doosan Skoda Power geliefert werden wird. Diese Bereitschaft wurde auch von Daniel Prochazka, dem Geschäftsführer von Doosan Skoda Power, bestätigt, der daran erinnerte, dass die Pilsner Turbine bereits seit mehr als 20 Jahren im Kernkraftwerk Temelin in Betrieb ist. In einem Interview mit e15 im vergangenen Jahr sagte Prochazka, dass sich der Auftragswert für die Turbine selbst im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegt.

Doosan hat auch mehrere tschechische Unternehmen vorgestellt, mit denen es bei Projekten im In- und Ausland zusammenarbeiten will und mit denen es Memoranden unterzeichnet hat. Dazu gehören Vitkovice, ZAT, MICO oder z. B. Skoda JS aus Pilsen, das z. B. den Wärmetauscher liefern soll.

/gr/







Die Slowakei will einen neuen Kernkraftwerksblock bauen
14.5.2024 Ceskobudejvicky denik Seite 6 ctk


Bratislava - Die slowakische Regierung ist am Bau eines neuen staatlichen Kernkraftwerks mit einer Leistung von bis zu 1.200 Megawatt interessiert, sagte der slowakische Premierminister Robert Fico. Es wird erwartet, dass das slowakische Kabinett auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch eine erste Entscheidung in dieser Angelegenheit treffen wird.

Bratislava will einen Partner für den Bau im Rahmen einer internationalen Ausschreibung auswählen. Die Tschechische Republik führt derzeit ebenfalls eine Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke durch.

Die Slowakei hat bereits mit der Vorbereitung eines neuen Kernkraftwerksprojekts in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik begonnen. Im Jahre 2009, während des ersten Kabinetts von Fico, wurde zu diesem Zweck das Unternehmen Jadrova energeticka spolocnost Slovenska gegründet. Ursprünglich war der Baubeginn für das Jahr 2014 vorgesehen.

/gr/




Doosan investiert drei Milliarden, Pilsen als Hauptstadt

14.05.2024 MF DNES Seite 12


Das südkoreanische Unternehmen will eine Turbine für das Kernkraftwerk Dukovany herstellen.

PLZEN - Das südkoreanische Unternehmen Doosan Enerbility verschiebt wichtiges Know-how im Bereich der Produktion von luftgekühlten Generatoren mit einer Leistung von bis zu 300 MW nach Pilsen (Plzeň). Die Investition soll sich in der ersten Phase auf 3 Mrd. Kronen belaufen.


In ihrer Tochtergesellschaft Doosan Skoda Power, die bis zum Jahr 2009 einer der Hauptbestandteile von SKODA Plzen war, will die südkoreanische Holding auch die Entwicklung und Produktion von Gas- und Wasserstoffturbinentechnologien aufnehmen. "Dies ist die jüngste Investitionsentscheidung in Bezug auf die Tschechische Republik", erklärte Seungwoo Sohn, Generaldirektr von Doosan Enerbility, auf der gestern in Prag abgehaltenen Konferenz Doosan Partnership Day.

"Wir haben beschlossen, die Technologie für die Herstellung von luftgekühlten Dampfturbinengeneratoren für Kraftwerke und kleine modulare Reaktoren in die Tschechische Republik zu verschieben, damit die tschechische Industrie einen bedeutenden Beitrag zu den Projekten der Doosan-Gruppe auf den globalen Märkten leisten kann", erklärte Seungwoo Sohn. Er bestätigte, dass das Unternehmen plant, in Pilsen ein Zentrum für Wasserstoffverbrennungsturbinen in Europa zu errichten.

Daniel Prochazka, Betriebsdirektor von Doosan Skoda Power, einer Tochtergesellschaft von Doosan Enerbility, wiederhlete die Bereitschaft des Unternehmens, sich an der Fertigstellung neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik zu beteiligen. Das südkoreanische Unternehmen KHNP, einer der Bieter bei der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke, hat wiederholt erklärt, dass es im Falle des Gewinns der Ausschreibung, an der es gemeinsam mit dem französischen Staatsunternehmen EDF teilnimmt, eine in der Tschechischen Republik hergestellte Turbine einsetzen würde.

"Wir sind bereit, die modernste Generation von Dampfturbinen mit der erforderlichen Leistung zu liefern. Seit mehr als zwanzig Jahren gewährleistet die von uns hergestellte Turbine den sicheren Betrieb des Kernkraftwerks Temelin. Wir haben also die beste Referenz in der Tschechischen Republik", sagte Prochazka. Er betonte, dass sich die Technologie bewährt hat, leicht zu transportieren ist und wir in der Lage sind, sofortigen Service direkt aus der Tschechischen Republik zu bieten.

Die südkoreanische Doosan-Gruppe hat außerdem vor kurzem Kooperationsvereinbarungen mit den tschechischen Unternehmen Vitkovice, ZAT, Skoda JS und MICO in Prag über die Herstellung von Wärmetauschern oder Hilfsgeräten für Kernkraftwerke unterzeichnet.

Nach den derzeitigen Plänen der Regierung soll die Kernenergie zusammen mit den erneuerbaren Energiequellen die Hauptquelle des heimischen Energiemixes sein. Der Staat bereitet daher den Bau neuer Reaktoren und kleiner Modulblöcke vor.

Derzeit läuft eine Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke. Ende April erhielt das mit der Ausschreibung beauftragte halbstaatliche Unternehmen CEZ Angebote für den Bau von bis zu vier Reaktoren von der französischen Firma EDF und dem koreanischen Unternehmen KHNP.
CEZ analysiert derzeit die Angebote und wird sie im Juni der Regierung vorlegen. Diese wird dann im Laufe des Sommers den Gewinner auswählen. Sie wird auch über die Anzahl der Blöcke entscheiden, die in Zukunft in der Tschechischen Republik gebaut werdeun sollen. Der Staat rechnet nun damit, dass die erste Anlage im Jahr 2036 in Dukovany in Betrieb genommen wird.


Petr Kavalir, Direktor des NTC-Forschungszentrums für neue Technologien an der Westböhmischen Universität in Pilsen, sagte, dass das NTC früher bei Turbinen mit Doosan zusammengearbeitet habe.
Zu der geplanten Großinvestition von Doosan in Pilsen merkte er an, dass das Zentrum an einer Zusammenarbeit beispielsweise im Bereich der Berechnung von Strömungssimulationen oder Festigkeit und ähnlichen Dingen interessiert sei.
"Wir machen auch Wasserstofftechnologie, aber mehr für Brennstoffzellen. Die Forschung dort ist jedoch ähnlich, so dass ich mir vorstellen kann, dass wir Doosan einen Beitrag leisten könnten, wenn das Unternehmen daran interessiert ist", sagte Kavalir. Die Zusammenarbeit könnte sich auch auf die Fakultäten für Elektrotechnik, Maschinenbau und angewandte Wissenschaften und deren Forschungszentren erstrecken, sagte er.
/gr/




Ukraine startete die Vorbereitungen für den Bau eines Atomkraftwerkes von Westinghouse
14.5.2024 Technicky tydenik/Technische Wochenzeitung Seite 17

Das ukrainische Kernkraftwerk Chmelnyzkij wird um zwei AP1000-Blöcke des amerikanischen US-Unternehmens Westinghouse erweitert. Während der offiziellen Zeremonie begannen Vertreter beider Seiten mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau des Blocks 5 des Kraftwerks mit einer installierten Leistung von 1 250 MW.

Im Kernkraftwerk Chmelnyzky sind zwei russische Blöcke des Typs WWER-1000 in Betrieb, die beiden anderen befinden sich seit den 80er Jahren in verschiedenen Stadien der Fertigstellung, wobei die Fertigstellung dieser Blöcke [insbesondere von Block 4, der mit einem AP1000-Reaktor ausgestattet werden soll, und von Block 3. Die Entscheidung wurde schließlich getroffen, ihn in der ursprünglich geplanten Bauart WWER-1000/320 fertigzustellen, da die Umrüstung aufgrund des beträchtlichen Projektfortschritts sehr teuer gewesen wäre - Anm. d. Red.], an der das amerikanische Unternehmen Westinghouse beteiligt war, das auch den Kernbrennstoff für die beiden in Betrieb befindlichen russischen Blöcke lieferte.


Das ukrainische Energieunternehmen Enerhoatom hat bekannt gegeben, dass es mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Blöcke 5 und 6 des Kernkraftwerks Chmelnyzky begonnen hat. Zwei neue AP1000-Blöcke sollen auch von Westinghouse geliefert werden, das im Rahmen einer Absichtserklärung aus dem Jahr 2022 den Bau von insgesamt neun großen konventionellen Blöcken in der Ukraine plant. Im Rahmen der offiziellen Veranstaltung begannen die Ingenieure mit dem Betonieren eines Entwässerungskanals und eines Dammes, der das Gelände schützen wird.
"Die Besonderheit der amerikanischen AP 1000-Technologie ist die Fähigkeit, den Block zu regulieren. Heute greift der Feind die Regulierungssysteme des ukrainischen Energiesektors an und zerstört sie, daher ist der Bau von Anlagen mit dieser Fähigkeit für uns sehr wichtig. Dies ist ein wichtiges geopolitisches Projekt von beiderseitigem Interesse für die Ukraine und die Vereinigten Staaten - um die Russen gemeinsam vom europäischen Nuklearmarkt zu verdrängen", sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko.


Die Ukraine verwendet derzeit ausschließlich russische WWER-Blöcke, und Chmelnyzky-Block 5 wird der erste US-Block sein [derzeit wird erwartet, dass dieser Block vor der Fertigstellung von Block 4 in Betrieb genommen wird - Anm. d. Red.] Neben den großen AP1000-Blöcken mit einer installierten Leistung von 1 250 MW will das Land auch eine Reihe kleiner modularer Reaktoren bauen. Neben dem AP-300 von Westinghouse wird es sich dabei um den SMR-300 eines anderen US-Unternehmens, Holtec, handeln.


"Mit dieser Aktion eröffnen wir eine neue Etappe in der Zusammenarbeit zwischen Westinghouse und Enerhoatom. Die beiden Blöcke, die kürzlich in Georgia (USA) in Betrieb genommen wurden, sind identisch mit den Blöcken, die hier im Kernkraftwerk Chmelnyzky gebaut werden. Nach ihrer Fertigstellung werden sie die Ukraine mit sauberer und erschwinglicher Energie versorgen. Dieses Projekt wird auch viele Arbeitsplätze in den Bereichen Bau, Betrieb, Reparatur und Wartung schaffen", sagte Patrick Fragman, Generaldirektor von Westinghouse Electric.

Die Ukraine arbeitet seit langem mit Westinghouse zusammen, um die Versorgung mit Kernbrennstoff für die russischen Reaktoren WWER-1000 und WWER-440 zu diversifizieren. Im September des letzten Jahres lieferte Westinghouse die erste Charge seines WWER-440-Brennstoffs an das ukrainische Kernkraftwerk Rovenskaya. Kürzlich gab das Unternehmen auch die erste Lieferung für den WWER-1000 an das Kraftwerk Chmelnyzky bekannt.

/gr/




Tag der offenen Tür des Ausbildungszentrums für Interessenten an Kernkraft

14.5.2024 Pravo Seite 8


CEZ wird zum zweiten Mal in seiner Geschichte ein Personalschulungszentrum für Mitarbeiter von Kernkraftwerken eröffnen. Die ersten beiden Tage sind vor allem für Universitäts- und Gymnasialschüler bestimmt, die am Donnerstag, den 16. Mai, und Freitag, den 17. Mai, jeweils vormittags diese besondere Einrichtung besichtigen können. Alle anderen können die normalerweise nicht zugänglichen Einrichtung am Freitag, den 17. Mai ab 13 Uhr und am Samstag, den 18. Mai ganztägig besichtigen. Aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Das Interesse an der Kernenergie nimmt zu …..

Mit dem Bau neuer Kernkraftwerke wächst das Interesse an einem Studium in diesem wachsenden Bereich und an der Arbeit in unseren beiden Kernkraftwerken in Dukovany und Temelin. Daher plant die Energiefirma CEZ, in Zukunft ein weiteres Personalausbildungszentrum in České Budějovice/Budweis zu eröffnen, das die Kapazität zur Ausbildung neuer Mitarbeiter verdoppeln wird.



Alles beginnt mit einer umfassenden Mitarbeiterschulung ……


Zu Beginn der Einstellung eines jeden neuen Mitarbeiters findet eine professionelle Schulung in einem speziellen Schulungszentrum in Brünn statt. Je nach Art und Komplexität der Tätigkeit variiert die Dauer des Schulung zwischen einer Woche und mehreren Monaten. "Am längsten dauert es, bis die künftigen Operateure von Blockaufsichtswarten Informationen über die Technologie und den Betrieb von Kernkraftwerken aufgenommen haben. Ihre Vorbereitung dauert fast zwei Jahre. In der modernen Umgebung des Schulungszentrums werden die neueste didaktische Technologie und 3D-Modelle von Kernkraftwerksproduktionsanlagen verwendet", verriet Roman Divis, Leiter der Kernkraftwerks-Grundausbildung.


Für Studenten und die Öffentlichkeit haben die Techniker eine interaktive Präsentation der Räumlichkeiten des Personalausbildungszentrums, ein Treffen mit Ausbildungsingenieuren, eine Kostprobe psychologischer Tests und Vorführungen von 3D-Modellen von Produktionsanlagen vorbereitet. Am Ende können sich die Besucher durch eine virtuelle Brille direkt in eines der Kernkraftwerke in Dukovany oder Temelin versetzen lassen. Die gesamte Führung wird 90 Minuten dauern.

Wie kann man sich für den Tag der offenen Tür anmelden?….

Wer sich für die Besichtigung interessiert, findet alle notwendigen Informationen unter www.cez. cz .
Besucher aus Reihen der Öffentlichkeit können sich über ein vorbereitetes elektronisches Formular unter www.cez. cz/dodbrno anmelden, wo sie den Zeitpunkt der Besichtigung wählen und alle erforderlichen Angaben machen können. Die Kapazität der Gruppe ist auf 30 Personen begrenzt.

/gr/





CEZ-Nettogewinn stieg um ein Viertel, die Firma bestätigte die Aussicht für dieses Jahr
14.5.2024 e15.cz ctk


Der Nettogewinn von CEZ stieg im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 13,6 Mrd. Kronen. Das Betriebsergebnis hingegen sank um sechs Prozent auf 87,4 Milliarden Kronen. Das Unternehmen hat die ungeprüften konsolidierten Ergebnisse heute auf seiner Website veröffentlicht.

Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die gegenüber der ursprünglichen, im März veröffentlichten Prognose unverändert bleibt. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das Gesamtjahr wird auf 115 bis 120 Mrd. Kronen und der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn auf 25 bis 30 Mrd. Kronen geschätzt.



Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Quartal bei 40,3 Mrd. Kronen und damit um 7,8 Mrd. Kronen höher als im Vorjahr. Nach Angaben des Unternehmens wurde der Jahresvergleich durch Abgaben auf überschüssige Produktionserlöse beeinflusst, die im vergangenen Jahr die Kosten um 10 Mrd. Kronen belasteten. Andererseits war der Rückgang der Stromproduktionsmarge aufgrund des Rückgangs der Stromverkaufspreise und des Anstiegs des Kaufpreises für Emissionszertifikate besonders negativ, bestätigte CEZ.

"Die Wirtschaftsergebnisse der CEZ-Gruppe für das erste Quartal entsprechen unseren Erwartungen und spiegeln die allmähliche Stabilisierung der Energiemärkte wider. Die Stabilisierung der Preise zeigt sich auch darin, dass wir Anfang April die letzte Milliarde Euro aus einem speziellen Darlehensvertrag mit dem tschechischen Staat zurückgezahlt haben, der uns bis 2022 insgesamt drei Milliarden Euro zur Deckung außerordentlicher Margining-Anforderungen zur Verfügung stellte, d. h. der Verpflichtung, erhebliche Mittel zur Absicherung von Transaktionen mit Energierohstoffen bereitzustellen", sagte Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender von CEZ

.

Industrie und Energie….



Die gesamte Stromproduktion von CEZ sank im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 13,7 Terawattstunden (TWh). Die Stromproduktion aus erneuerbaren und nuklearen Quellen ging um drei Prozent auf 9,1 TWh zurück, während die Produktion aus Kohle- und Dampfkraftwerken um zwei Prozent auf 4,6 TWh sank.

Das Unternehmen hat noch keinen Vorschlag für eine Dividende für die Aktionäre aus dem Gewinn des vergangenen Jahres bekannt gegeben, der sich auf 29,6 Milliarden Kronen belief und im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent sank. In einer Präsentation für Investoren im April sagte CEZ, dass sie eine Dividende von 39 bis 52 Kronen pro Aktie erwarten könnten.

/gr/





Fico: Slowakei will einen neuen Kernkraftwerksblock in staatlicher Hand bauen

13.5.2024 oenergetice.cz ctk



Bratislava - Die slowakische Regierung ist daran interessiert, einen neuen Kernkraftwerksblock mit einer Leistung von bis zu 1.200 Megawatt in Staatseigentum zu bauen, sagte der slowakische Premierminister Robert Fico heute vor Reportern. Es wird erwartet, dass das Kabinett auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch eine erste Entscheidung in dieser Angelegenheit treffen wird. Bratislava will einen Partner für den Bau im Rahmen einer internationalen Ausschreibung auswählen. Die Tschechische Republik führt derzeit ebenfalls eine Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke durch.

Zu diesem Zweck wurde in der Slowakei im Jahre 2009 unter dem ersten Kabinett von Fico die Gesellschaft Jadrova energeticka spolocnost Slovenska (JESS) gegründet, an der das slowakische Wirtschaftsministerium 51 Prozent der Anteile hält und der tschechische Stromkonzern CEZ die restlichen Anteile besitzt. Ursprünglich sollte der Bau dieses Kernkraftwerks im Jahre 2014 beginnen.



"Wir müssen auf den Energiebedarf reagieren. Es gibt Schätzungen, dass der Stromverbrauch in der Slowakei in den nächsten 20 Jahren um bis zu 80 Prozent steigen könnte. Es muss eine Quelle sein, die unter der Kontrolle des Staates steht und die es uns ermöglicht, auch Krisensituationen zu bewältigen", sagte der slowakische Premierminister Fico.

Erst im November des letzten Jahres erwähnte er die Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik beim Bau eines neuen Kernkraftwerks oder beim Einsatz von kleinen modularen Reaktoren.



"Aus politischer Sicht können wir uns nicht vorstellen, dass die Technologie aus der Russischen Föderation kommt. Es wird ein Wettbewerb vorbereitet", sagte Wirtschaftsministerin Denisa Sakova nach ihrem Treffen mit Fico über die geplante neue Atomanlage in der Slowakei.

Sie fügte hinzu, dass die derzeitige Regierung, die im vergangenen Jahr für eine vierjährige Amtszeit angetreten ist, die Ausschreibung noch abschließen wolle.

Laut Fico will der Staat für den Bau des Kernkraftwerks die bestehende Infrastruktur in Jaslovske Bohunice nutzen, wo Bratislava in den Jahren 2006 und 2008 zwei Blöcke des älteren Kernkraftwerks V1 wegen ihrer Verpflichtungen gegenüber der EU definitiv abgeschaltet hat. Gleichzeitig betreibt der größte slowakische Stromerzeuger, Slovenske elektrarne (SE), dort sein eigenes Kernkraftwerk. Fico sagte, die Auswahl dieses Standorts werde das Genehmigungsverfahren beschleunigen.

Kernkraftwerke machen einen großen Teil der slowakischen Stromerzeugung aus. SE hat im vergangenen Jahr den fertig gestellten dritten Block des Kernkraftwerks Mochovce ans Netz gebracht. Nach Angaben von SE soll der vierte Block in Mochovce, der derzeit fertiggestellt wird, im nächsten Jahr mit Brennstoff beladen werden. Die Fertigstellung dieses Blocks hat sich erheblich verzögert und verteuert.
/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Artikel zum Thema Energie aus Tschechien vom 15.Mai 2024:



Der Energiefirma stieg der Gewinn dank der Abschaffung der Abgabe
15.5.2024 Pravo Seite 9 ctk

Die CEZ-Gruppe hatte ein erfolgreiches erstes Quartal. Der Reingewinn erreichte 13,6 Mrd. Kronen, ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Hauptgrund für die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist die Abschaffung der Abgabe auf den Mehrumsatz der Energieerzeuger.

Das Unternehmen bestätigte auch seine Prognose für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn für das Gesamtjahr in der Größenordnung von 25 bis 30 Mrd. Kronen.
"Die Ergebnisse entsprechen den Erwartungen und spiegeln die allmähliche Stabilisierung der Energiemärkte wider", sagte Daniel Benes, der Chef von CEZ.

Laut Finanzdirektor Martin Novak wird der Nettogewinn von CEZ durch die Steuer auf unerwartete Gewinne, die sog. Windfall tax, negativ beeinflusst. In diesem Jahr dürfte das Unternehmen dafür zwischen 25 und 32 Milliarden zahlen. Im vergangenen Jahr zahlte es rund 30 Milliarden Kronen an der Sondersteuer.

Das Unternehmen hat noch keinen Vorschlag für eine Dividende für die Aktionäre aus dem Gewinn des vergangenen Jahres bekannt gegeben, der sich auf 29,6 Milliarden Kronen belief und im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent sank. Laut Novak wird der Vorstand bis spätestens Ende Mai über die Höhe der Dividende entscheiden. Der Vorschlag wird zwischen 60 und 80 Prozent des bereinigten Nettogewinns liegen, was 39 bis 52 Kronen pro Aktie entsprechen würde.

Für das Jahr 2022 zahlte CEZ 145 Kronen pro Aktie und damit fast den gesamten Gewinn von 78 Milliarden Kronen. Der Vorstand von CEZ schlug eine Dividende von 117 Kronen pro Aktie vor; der Staat, der rund 70 Prozent der Aktien des Unternehmens hält, drängte auf der Hauptversammlung auf eine höhere Dividende.

Der Nettogewinn der Gruppe lag im ersten Quartal um ein Viertel höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres

/gr/


CEZ - Nettgewinn um ein Viertel höher
15.5.2024 LN Seite 10

Prag – Nettogewinn der Energiegruppe CEZ stieg im ersten Quartal dieses Jahres zwischenjährlich um ein Viertel auf 13,6 Mrd. Kronen. Die Betriebserztäge sanken im Gegenteil dazu um 6% auf 87,4 Mrd. Kronen. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBTDA) erreichte im den ersten drei Monaten dieses Jahres 40,3 Mrd. Kronen, was im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres um 7,8 Mrd. Kronen mehr ist.

Die Analytiker bewerten die Wirtschaftsergebnisse als Überraschung. Der Vorschlag der Dividende aus dem Gewinn es vorigen Jahres wurde durch den CEZ – Vorstand noch nicht bekannt gegeben. Er wird es bis Ende Mai machen.
/gr/


CEZ wird an der außerordentlichen Steuer mehr bezahlen, als erwartet. Und zur Unzufriedenheit kleiner Aktionären wird sie den Staat nicht verklagen
15.5.2024 HN Seite 8 Jan Broz

Die Ergebnisse der CEZ - Gruppe für die ersten drei Monate dieses Jahres waren positiv. Sowohl der Nettogewinn von 13,6 Milliarden Kronen als auch der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) von 40,3 Milliarden Kronen übertrafen die Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit rund zwei Milliarden niedrigeren Zahlen gerechnet.

Die Tatsache, dass das Ergebnis über den Schätzungen lag, verdankt CEZ vor allem zwei Faktoren. Die Stromproduktion aus Kernenergie und der Verkauf an Endkunden. Dies ist eher überraschend. Das Unternehmen hat weniger Kunden und verfügt derzeit über 29.000 Kundenstandorte weniger als vor einem Jahr. Und die Kernkraftwerke Dukovany und Temelín produzierten aufgrund von geplanten Blockabstellungen fünf Prozent weniger Strom als im Vorjahr. Dennoch war der Umsatz mit einem Plus von 4,2 Milliarden und die Erzeugung mit einem Plus von 3,8 Milliarden im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2023 positiv.

Die Erklärung liegt in der zeitlichen Verzögerung, da einige Faktoren erst später sichtbar wurden, und in der Vergleichsbasis. "EBITDA von CEZ -Verkauf an Endkunden ist zwar optisch stark gestiegen, hat sich aber eigentlich wieder normalisiert. Letztes Jahr hatten wir im ersten Quartal ein negatives EBITDA von mehr als drei Milliarden, was auf starke Preisbewegungen auf dem Markt zurückzuführen war", erklärte CEZ-Finanzdirektor Martin Novak gegenüber der Zeitung HN. .
Damals kaufte CEZ einen Teil der Energie zu sehr hohen Preisen, um Schwankungen im Kundenverbrauch auszugleichen. In der Winterzeit sind die Preise auf den Märkten am höchsten, was in der extremen Situation noch ausgeprägter war. Die meisten ihrer Kunden beliefert sie jedoch das ganze Jahr über zu den gleichen Preisen. In diesem Jahr ist der Unterschied zwischen "Winter-" und "Sommerpreisen" jedoch nicht mehr so groß, und ähnliche Extreme dürften in Zukunft nicht mehr auftreten.

Im Gegensatz dazu hat sich das Ende der so genannten Abgabe auf überschüssige Einnahmen aus der Stromerzeugung im Falle der Kernenergie voll ausgewirkt. Dies war eine der Maßnahmen, die der Staat als Reaktion auf die Energiekrise eingeführt hatte. Für jede Art von Energiequelle gab es eine Preisobergrenze, und wenn der Strompreis auf den Märkten diese Obergrenze überstieg, flossen die zusätzlichen Einnahmen in die Staatskasse. Für Kernkraftwerke, deren Betriebskosten relativ niedrig sind, wurde die Obergrenze ebenfalls relativ niedrig angesetzt, so dass die Abgabe hauptsächlich von Dukovany und Temelín gezahlt wurde.
Die Maßnahme war jedoch nur für ein Jahr gültig. CEZ zahlte den größten Teil des Geldes im ersten Quartal. Umso mehr stieg der Betriebsgewinn in diesem Jahr. "Für das erste Quartal des letzten Jahres hatten wir Abgaben in Höhe von 10 Mrd. Kronen, und dieses Jahr hatten wir sie nicht", erklärte Novak. Aber dieser Effekt werde sich in den folgenden Quartalen nicht in diesem Ausmaß wiederholen, sagte er. Dies ist auch der Grund, warum CEZ seine Gewinnschätzung für das Gesamtjahr trotz der günstigen Ergebnisse von Januar bis März auf demselben Niveau belässt. Dies bedeutet ein EBITDA für das ganze Jahr von 115 bis 120 Mrd. Kronen und einen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 25 bis 30 Mrd. Kronen.

Das ist jedoch das Ende der positiven "Steuer"-Nachrichten für die Aktionäre. Im Gegensatz zur Produktionsabgabe ist die zweite der vom Staat als Reaktion auf die Energiekrise eingeführten Maßnahmen immer noch in Kraft. Die außerordentliche Windfall-Tax (WFT) soll bis Ende des nächsten Jahres gelten. Die Gruppe hat ihre Schätzung, wie viel sie in diesem Jahr an WFT zahlen wird, präzisiert und erhöht. Während CEZ bei der Vorlage der letztjährigen Ergebnisse im März von 20 bis 30 Mrd. Kronen ausging, gibt das Unternehmen jetzt 25 bis 32 Mrd. Kronen an. Dies bedeutet eine niedrigere Dividende für die Minderheitsaktionäre. Der Vorschlag für die Höhe der Dividende für das vergangene Jahr wurde noch nicht gemacht.
Die Minderheitsaktionäre des Unternehmens haben die Tatsache scharf kritisiert, dass der Staat die Steuer nicht abgeschafft hat. Ihrer Ansicht nach war die Kombination aus WFT und Produktionsabgabe rechtswidrig. Außerdem habe die Maßnahme nur CEZ betroffen, da der Staat nur geringe Einnahmen von anderen Energieunternehmen und Banken erhalte.

"Ich persönlich glaube, dass die Aktionäre bei der Abgabe für das Jahr 2023 trotzdem ein Auge zudrücken würden, weil jeder wusste, wofür die Einnahmen ausgegeben wurden. Außerdem fiel sie unter die Maßnahmen der Europäischen Union, die in allen Ländern außer der Tschechischen Republik 2023 auslaufen. Es ist jedoch unverständlich, dass sie fortgesetzt wird, obwohl sich der Finanzminister damit brüstete, dass die außerordentlichen Steuern nur zur Deckung außerordentlicher Ausgaben dienten", erklärte der Investor Michal Snobr, der von einer Vereinigung von Aktionären unterstützt wird, die ein Prozent der CEZ-Aktien halten, in einem Interview mit der Zeitung HN.

Snobr will das Management von CEZ dazu drängen, den Staat wegen der Aufrechterhaltung des WFT zu verklagen. Novak schloss dies jedoch aus. "Alle Rechtsgutachten, die uns zur Verfügung stehen , sagen, dass dies nicht im Widerspruch zur verfassungsmäßigen Ordnung der Tschechischen Republik steht. Jeder Staat hat das Recht, Steuern zu erheben", fügte der Finanzchef der CEZ hinzu.

Die Aktionäre scheinen jedoch fest entschlossen zu sein. Eine Gruppe von Minderheitsaktionären um Pavel Grünfeld, die in Kontakt mit Snobr steht, aber eine unabhängige Initiative ist, ist bereit, den Fall vor das Verfassungsgericht zu bringen.

/gr/



CEZ hat mehrere Angebote für Abkauf polnischer Kraftwerke
15.5.2024 HN Seite 8 Jan Broz

Der Energiekonzern CEZ bereitet sich auf den Ausstieg aus einem weiteren Auslandsmarkt vor: Das Unternehmen hat bereits seine Engagements in Albanien, Bulgarien und Rumänien beendet. Das ging nicht immer gut aus, und in einigen Fällen befindet sich CEZ noch immer in Rechtsstreitigkeiten. Derzeit zieht sich das Unternehmen jedoch nicht aus dem Südosten, sondern aus dem Norden zurück.

Der Verkauf von zwei Kohlekraftwerken - Skawina bei Krakau und Chorzów mit 330 und 240 Megawatt Leistung - ist wieder im Gange. Darüber hinaus verkauft CEZ seine lokalen Unternehmen CEZ Produkty Energetyczne Polska und CEZ Polska. Nach Angaben von CEZ-Finanzdirektor Martin Novak hat die Gruppe bereits mehrere Angebote erhalten.
"Wir haben eine Anzeige für den Verkauf der Vermögenswerte veröffentlicht, eine Reihe von Bietern hat sich gemeldet und wir sind dabei, die Angebote zu bewerten", sagte Novak gegenüber der Zeitung HN.

Wenn CEZ diese polnischen Anlagen verkauft, wird es sich symbolisch von der Kohleverstromung verabschieden. In diesem Jahr hat CEZ die Produktion des Emissionsgutes im einzigen heimischen Kohlekraftwerk Detmarovice eingestellt. Der Standort wird nun für 2 Mrd. Kronen in ein emissionsarmes, mit Biomasse und Erdgas betriebenes Wärmekraftwerk umgewandelt.

Kohlekraftwerke sind jedoch für Investoren nicht sehr attraktiv, und frühere Versuche, polnische Kraftwerke zu verkaufen, sind gescheitert. Aufgrund der hohen Zertifikatspreise und der niedrigen Strompreise wird die Verbrennung von Kohle zur Stromerzeugung immer unrentabler. Dies geht aus den Quartalsergebnissen von CEZ hervor. In Skawina und Chorzów wurde im ersten Quartal dieses Jahres 38 Prozent weniger Strom produziert als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023. Der Grund dafür war eben der marktbedingt geringere Einsatz der Kraftwerke. Für das gesamte Jahr rechnet CEZ mit einem Rückgang der Produktion um acht Prozent.

Um die Energiesicherheit zu gewährleisten, hatte die polnische Regierung das Ziel, die Kontrolle über die unrentablen Kohlequellen des Landes zu erlangen. Novak wollte sich nicht dazu äußern, ob dies die Übernahme der CEZ-Kraftwerke Skawina und Chorzów durch den Staat bedeuten könnte.

Das Unternehmen arbeitet aber auch mit dem Szenario, dass sich kein Käufer für die Kraftwerke findet. "Ich denke, wir sollten dieses Jahr wissen, ob die Transaktion zustande kommt oder nicht. Es gibt zwei Szenarien. Entweder wir verkaufen zu Bedingungen, die für uns interessant sind, oder wir nutzen Plan B, d.h. eine schrittweise Stilllegung unserer polnischen Kohleanlagen und die Suche nach einer Lösung, was mit den Standorten geschehen soll", sagte Novak.

Er schloss auch die Möglichkeit aus, dass der Konzern die emissionsbasierte Stromerzeugung jenseits der nördlichen Grenze weiter ausbauen könnte, und zwar nicht nur mit Kohle, sondern auch mit Gas. In der Tschechischen Republik plant CEZ den Bau von Gaskraftwerken an einigen Kohlestandorten, während es woanders auf eine emissionsarme Wärmeerzeugung setzt, wie etwa in Detmarovice. Beide polnischen Anlagen liefern neben Strom auch Wärme, die im Gegensatz zur Stromerzeugung rentabel ist und im Falle einer Abschaltung ersetzt werden müsste. Laut Novak würde CEZ nur die Standorte in einem solchen Fall jedoch anderen Investoren anbieten.

CEZ hatte die beiden Kraftwerke im Jahre 2006 für 11 Mrd. Kronen von dem amerikanischen Unternehmen PSEG gekauft. Es handelte sich um die größte Auslandsinvestition des Konzerns zu diesem Zeitpunkt. Es wurde auch über den Kauf anderer polnischer Kraftwerke und Bergwerke gesprochen, aber dazu kam es letztlich nicht. Auch der Bau von Windparks, den CEZ in der Vergangenheit ebenfalls in Polen vorbereitet hatte, kam nicht zustande. Dennoch wird der tschechische Konzern auch nach einem möglichen Verkauf in Polen aktiv bleiben. Er sieht den dortigen Markt als vielversprechend für die Energiedienstleistungen von CEZ Energo Polska und seiner deutschen Tochter Elevion an.

Wir haben eine Anzeige veröffentlicht, eine Reihe von Bietern hat sich gemeldet und die Angebotsbewertung läuft.

/gr/



Im Kraftwerk Dukovany mussten die Menschen unerwartet in Schutzräume gehen. Wegen einer geheimen Übung

14.5.2024 Trebicsky denik Frantisek Vondrak



Nicht nur die Arbeiter und Angestellten des Kernkraftwerks Dukovany mussten sich am Dienstagmorgen in Schutzräume oder Sammelplätze begeben. Auch Schulkinder, die zu diesem Zeitpunkt das Informationszentrum besuchten, nahmen an der geheimen Übung teil.

Am Dienstag um acht Uhr und elf Minuten rief der Schichtingenieur auf Anweisung des Direktors des Kernkraftwerks Dukovany eine Notfallübung aus, bei der Sirenen ertönten und der Schutz des Personals angekündigt wurde. Mehr als zweieinhalbtausend Personen aus dem Kreis der Angestellten des Kraftwerks, der externen Auftragnehmer und der Besucher des Informationszentrums mussten sich in Schutzräume und ausgewiesene Sammelplätze begeben.

Außer dem Direktor des Kraftwerks wussten nur wenige Personen von der Übung, die erst einige Stunden vor Beginn davon erfuhren. "Neben der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der festgelegten Verfahren helfen uns diese Präventivübungen, die Bereitschaft unserer Mitarbeiter und aller Personen, die sich auf dem Kraftwerksgelände bewegen, auch für sehr unwahrscheinliche Ereignisse zu überprüfen und das Funktionieren neuer Maßnahmen, die wir auf der Grundlage der Ergebnisse früherer Übungen eingeführt haben, zu verifizieren", erklärt Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks.

Übungen für Studenten

An der Übung im Kraftwerk nahmen auch Schüler des Gymnasiums in Otrokovice teil. Sie kamen nach Dukovany, um das Informationszentrum des Kernkraftwerks und das Wasserwerk Dalesice zu besichtigen. "Sie haben es mit Begeisterung und Enthusiasmus geschafft", sagte Jiri Bezdek, Sprecher des Kraftwerks.

Nachdem alle Aufgaben erfüllt waren, endete die Übung um zehn Uhr und zehn Minuten. Aus Sicherheitsgründen nahm kein Schichtbetriebspersonal, das die Reaktorblöcke bedient, keine Feuerwehrleute oder Sanitäter an der Übung teil.

Aufgrund der Sirenen, die im weiten Umkreis des Kraftwerks zu hören sind, wurden die Bürgermeister der Dörfer in einem Umkreis von zehn Kilometern um das Kernkraftwerk Dukovany per SMS und E-Mail über den Beginn der Übung informiert. "Die Bewohner der Umgebung des Kraftwerks können sich auch für den Erhalt von SMS-Informationen anmelden, indem sie sich unter www.aktivnizona.cz registrieren", fügte der Sprecher hinzu.

Die Energiebehörden planen in diesem Jahr insgesamt zehn Präventivübungen, von denen sechs noch nicht terminiert sind. Die nächste geplante Übung erwartet die Arbeiter in Dukovany Ende Mai.

https://trebicsky.denik.cz/zpravy_regio ... 40514.html
/gr/



Wie wird das Staatsenergiekonzept die Zukunft des tschechischen Energiesektors beeinflussen?
Verfolgen Sie die Online – Konferenz
15.5.2024 E15.cz

Im Februar legte das Ministerium für Industrie und Handel einen Entwurf zur Aktualisierung des Staatsenergiekonzepts vor. Es wird erwartet, dass die Regierung es im Laufe des Frühjahrs billigt. Es wird den Energiemix der Tschechischen Republik erheblich verändern.

Parallel zum staatlichen Energiekonzept wurde eine Aktualisierung der Klimaschutzpolitik erarbeitet. Die Tschechische Republik soll die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 durch den Ausbau erneuerbarer Energiequellen, Energieeinsparungen und den Ausstieg aus der Kohle bis zum Jahr 2033 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand im Jahre 1990 senken. Was muss gemacht werden, damit diese Ziele nicht auf dem Papier stehen bleiben und wirklich umgesetzt werden? Verfolgen Sie die IVD-Konferenz live.


Programm:



08:30 - 09:00 Ankunft und Registrierung der Gäste


09:00 - 09:10 Eröffnungsbemerkungen des Moderators

Nikita Poljakov, Chefredakteur von e15


9:10 - 9:30 Staatsenergiekonzept

Petr Třešňák, Stellvertretender Minister für Industrie und Handel


9:30 - 9:50 Klimaschutzpolitik

Petr Holub, Abteilungsleiter, Abteilung Klimaschutz, Umweltministerium


9:50 - 10:10 Wie Energieunternehmen erneuerbare Energien schneller ausbauen können

Jan Kalina, Direktor der Abteilung für erneuerbare und konventionelle Energie, CEZ


10:10 - 11:10 Moderierte Diskussion

Petr Třešňák, Stellvertretender Minister für Industrie und Handel
Petr Holub, Leitender Direktor, Abteilung Klimaschutz, Umweltministerium
Jan Kalina, Direktor der Abteilung Erneuerbare und Konventionelle Energie, CEZ
Josef Švejda, Finanzvorstand Onsemi
Martin Kamarád, Bürgermeister von Přibyslav


11:10 - 11:40 Diskussion - Fragen aus dem Publikum


11:40 - 12:30 Abschluss. Erfrischungen und Networking
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CEZ verkauft seine Kohlekraftwerke in Polen.
Es gibt ein enormes Interesse dafür, sagt der CEZ – Finanzdirektor
15.5.2024 Seznam Zpravy

Aus dem Gespräch mit dem CEZ – Finanzdirektor Petr Novak:

-Frage: In Ihrem Bericht über das erste Quartal erwähnen Sie auch den Beginn des Verkaufsprozesses für die Kohleressourcen in Polen. Können Sie uns sagen, wie dieser Prozess ablaufen soll?

-Novak: Wir haben vor einigen Wochen eine Aufforderung zur Einreichung unverbindlicher Angebote veröffentlicht, und es besteht ein großes Interesse an den Ressourcen. Daraufhin haben wir unverbindliche Angebote erhalten und befinden uns nun in der Bewertungsphase. Danach wird es eine weitere Runde mit den in die engere Wahl gekommenen Bietern geben, und wir werden sehen, ob sich das beste Angebot mit unseren Erwartungen deckt.

Wenn ja, sollte eine Entscheidung auf jeden Fall noch in diesem Jahr getroffen werden. Aber bei diesen Investitionen muss man immer auf kartellrechtliche Beurteilungen usw. warten, was sich über einige Monate hinziehen kann.

Wenn die Angebote nicht attraktiv sind, wird der Verkauf natürlich nicht zustande kommen, und wir werden uns in diesem Bereich in eine andere Richtung bewegen. Aber wir wollen auf keinen Fall langfristig Kohle-Aktiven in Polen halten. Wir wollen uns ausschließlich auf die Entwicklung von ESCO-Dienstleistungen konzentrieren, wir haben dort bereits mehrere Unternehmen, die wachsen, und wir denken, dass dies unser Platz auf dem polnischen Markt ist.

-Frage: Wenn Sie in die andere Richtung schauen, d.h. auf mögliche Übernahmen, gibt es da etwas, das Sie jetzt erwähnen würden?

- Novak: Wir sehen uns sicherlich viele potenzielle Akquisitionen im Bereich der ESCO-Dienstleistungen an, hauptsächlich in Deutschland, aber auch in der unmittelbaren Umgebung, also in Österreich, Norditalien und den Benelux-Ländern. Dort haben wir nach wie vor Interesse daran, unser Portfolio um Unternehmen zu erweitern, die unsere Aktivitäten auf dem tschechischen Markt ergänzen, wo wir bereits über eine mehr oder weniger integrierte Servicekette verfügen.

Polen entwickeln wir natürlich auch, aber das sind meist kleinere Unternehmen, oft in Familienbesitz, mit einigen Dutzend, vielleicht wenigen Hundert Mitarbeitern.

Bei GasNet warten wir natürlich auf die kartellrechtliche Genehmigung der Europäischen Kommission, und sobald diese vorliegt, können wir das Unternehmen physisch übernehmen, es bezahlen, in unser Portfolio integrieren und mit der Konsolidierung und Planung beginnen. Bislang ist das aber noch nicht der Fall. Wir gehen davon aus, dass dies in der zweiten Jahreshälfte der Fall sein wird, und das ist natürlich eine große Sache. Es ist unsere größte Akquisition seit vielen Jahren.
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Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 16.Mai 2024:



Modernisierung der Energieinfrastruktur wird teurer sein als neuer Reaktor
16.5.2024 HN Seite 2 Jan Broz


Der Plan für den Bau neuer Kernkraftwerke wird als der größte Auftrag in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik bezeichnet. Bevor jedoch der erste neue Reaktor in Dukovany im Jahr 2036 ans Netz gehen kann, sind im heimischen Energiesektor Investitionen erforderlich, die den Wert eines AKW- Blocks weit übersteigen werden. Die Rede ist von der notwendigen Modernisierung der heimischen Stromnetze.

Die derzeitigen Übertragungs- und Verteilungsnetze sind auf ein zentralisiertes Energiemodell ausgelegt, bei dem einige wenige große Quellen Millionen von Verbrauchern mit Strom versorgen. Mit der Entwicklung der erneuerbaren Energien, der heimischen Photovoltaik, der Elektromobilität oder der Bürgerenergie stößt diese Form jedoch an ihre Grenzen.
Marian Rusko, Vorsitzender des tschechischen Verbands der regulierten Elektrizitätsunternehmen (ČSRES), in dem die Netzbetreiber zusammengeschlossen sind, vergleicht das derzeitige System mit einer Einbahnstraße. "Dank dezentraler Quellen verändert sich der Energiesektor; die Autobahnen reichen nicht aus und müssen größer werden. Es kann nicht nur eine Richtung geben, sondern sie werden unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit verändern", erklärt Rusko.
In den letzten drei Jahren wurden 170.000 neue Energiequellen angeschlossen, erinnert Rusko. Weitere 50.000 Solaranlagen sind bereits unter Vertrag, allerdings mit einer höheren Kapazität als die Aufdachanlagen der vergangenen Jahre.

"Die Belastung unseres Netzes liegt bei 12 Tausend Megawatt. Und wenn man zusammenzählt, was wir bereits angeschlossen haben und was unter Vertrag ist, sind es etwa 30 Tausend Megawatt", bezifferte Rusko die Notwendigkeit, das Stromdistributionsnetz zu stärken. Die Photovoltaik ist jedoch nicht der einzige Grund, denn es sind auch Investitionen für die Entwicklung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen oder die Installation intelligenter Messsysteme erforderlich.


Die Kosten dafür werden beträchtlich sein. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte für CSRES werden sich die Investitionen bis zum Jahr 2035 auf 475,7 Mrd. Kronen (in Preisen von 2023) belaufen. 51 Prozent dieser Summe werden für Arbeitstätigkeiten, 46 Prozent für die physische Infrastruktur und drei Prozent für die digitale Infrastruktur aufgewendet", beschreibt David Marek, Chefökonom von Deloitte.
Er fügte jedoch hinzu, dass in der digitalen Infrastruktur nur die Hardware enthalten ist und ein Großteil der Investitionen in die digitale Infrastruktur unter Arbeitstätigkeiten fällt. Ein erheblicher Teil der Kosten wird für das "Aufholen" der Netze benötigt. So wird beispielsweise ein Elektrizitätsdatenzentrum eingerichtet, das alle Daten des Energiesektors sammeln soll. Auch die Sicherheit vor Cyberangriffen wird erhebliche Ressourcen in Anspruch nehmen.

Dadurch werden die jährlichen Investitionen der Netzbetreiber um etwa 10 Mrd. Kronen auf insgesamt 40 Mrd. Kronen sinken. Dieser Betrag wird sich in den Rechnungen der Kunden der regulierten Komponente der Strompreise niederschlagen. Wie hoch der Betrag sein wird, ist noch nicht klar. Martin Durcak, der Vorstandsvorsitzende des Übertragungsnetzes CEPS, sprach von 10 Kronen pro Megawattstunde pro Jahr, was jedoch ein Durchschnittswert für alle Arten von Kunden sei. Nach Angaben von Rusko könnten es bis zu hundert Kronen sein.


Entscheidend ist, ob Gelder aus europäischen Fonds für die Modernisierung der Strominfrastruktur in Anspruch genommen werden. Dies könnte die Gesamtbelastung für die Verbraucher erheblich verringern. Bislang wurden Investitionen in die Netze nur in geringem Umfang durch Subventionen finanziert.
Laut Petr Holub, dem leitenden Direktor der Klimaschutzabteilung im Umweltministerium, stehen derzeit mindestens 14 Mrd. Kronen bis zum Jahr 2030 zur Verfügung: "Die Gesamtsumme des Modernisierungsfonds hängt vom Preis der Emissionszertifikate ab, und wenn der Preis der Zertifikate steigt, könnte es mehr sein", sagte Holub und fügte hinzu, dass sich noch andere Finanzierungsmöglichkeiten ergeben könnten.


Ein amüsantes Detail: Letztes Jahr gab es eine hitzige Debatte zwischen der Regierung und der Opposition sowie innerhalb der Koalition, als einige Politiker die Einnahmen aus den Emissionszertifikaten zur Subventionierung der Strompreise für die Verbraucher verwenden wollten. Dies erwies sich als undurchführbar. Letztendlich wird das Geld aus den Zertifikaten aber tatsächlich die Stromrechnung senken, nur nicht durch eine Abgabe auf geförderte Quellen, wie es im letzten Jahr vorgeschlagen wurde, sondern durch die Förderung von Investitionen in das Stromnetz. Diese werden sich dann nicht vollständig im regulierten Teil des Strompreises niederschlagen.

Darüber hinaus werden sich die getätigten Investitionen laut einer Studie von Deloitte positiv auf die heimische Wirtschaft auswirken und in jedem Jahr 0,4 % zum BIP beitragen. Der Wert der inländischen Produktion wird um 763 Mrd. Kronen steigen und der Staat wird etwa 120 Mrd. Kronen mehr an Steuern einnehmen.

/gr/



Bis zu fünf Windkraftanlagen könnten bei Strmilov in Südböhmen errichtet werden
16.5.2024 oenergetice,cz ctk

Das Unternehmen aus Jihlava Jipocar Power will in der Nähe von Strmilov im Bezirk Jindruchuv Hradec /südböhmische Region bis zu fünf über 200 Meter hohe Windkraftanlagen bauen. Die Bürgerinnen und Bürger sind besorgt über Lärm, sinkende Immobilienpreise oder die Zerstörung der Landschaft, wie heute bei einer Präsentation der Pläne des Unternehmens im örtlichen Kinosaal zu hören war. In dem Vertrag schlugen die Vertreter des Unternehmens einen finanziellen Beitrag für die Gemeindekasse vor, der sich an der Mindestleistung einer W

indkraftanlage orientiert, d. h.
1 125 000 Kronen pro Jahr für 25 Jahre, d. h. die Lebensdauer der Anlage. In Zukunft könnten die Gemeinde und die Bürger die erzeugte Energie als sekundäre Stromquelle kaufen. Der Gemeinderat wird im Juni über den Vertrag beraten.

"Wir haben uns für Strmilov aufgrund von drei Hauptfaktoren entschieden. Die Leistungsausführung, d. h. der Verteiler muss über freie Kapazitäten im Netz verfügen. Es muss auch Windkapazität vorhanden sein und es muss möglich sein, die Technologie zum Standort zu transportieren", sagte Kamil Vondracek, der Geschäftsführer des Unternehmens, gegenüber der Tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Das Unternehmen hat ein fast einen Kilometer von der Stadt entferntes Stück Land vor dem Wald in den Feldern in Richtung Nova Olesna ausgewählt, während ein zweiter Standort in Richtung Boretin ähnlich weit von der Stadt entfernt ist. Eine Windkraftanlage mit einer Höhe von über 200 m kostet rund 250 Mio. Kronen

.

Das Unternehmen hat bisher noch keine Windkraftanlagen gebaut. Bislang befinden sich Windparks in Vysocina bei Stonařov und in Mittelböhmen bei Vlasim im Genehmigungsverfahren. Der Bau einer Windkraftanlage kann bis zu fünf Jahre dauern. Die Windströmung muss ein Jahr lang gemessen werden, während die Umweltauswirkungen der Umweltverträglichkeitsprüfung bewertet werden. Dann kommt das Bauverfahren, beschreibt Vondracek.

Am meisten Sorgen machen sich die Menschen über den Verfall der Immobilienpreise, die Zerstörung der Landschaft und die geringere Attraktivität von Strmilov und seiner Umgebung. Die Natur war für einige der Grund, nach Strmilov zu ziehen. Sie äußerten sich auch besorgt über die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, den Lärm oder die Blendung durch die Sonne. Einige sahen auch positive Aspekte wie die Finanzierung der Gemeindekasse und die Energieautarkie, so das Ergebnis einer CTK-Befragung bei den Besuchern der Infoveranstaltung zum Vorhaben. Zu der heutigen Präsentation im örtlichen Saal kamen etwa 50 Personen.



"Das Unternehmen hat eine Kooperationsvereinbarung angeboten. Die Abgeordneten werden erst Anfang Juni darüber beraten", sagte Strmilovs Bürgermeister Martin Novak. Der Gemeinderat hat bereits den Bau von drei Windkraftanlagen am Standort in Richtung Ceska Olesna durch die Firma Meridian Nova Energie genehmigt. Die beginnt gerade damit, die Auswirkungen auf die Landschaft zu klären.

/gr/




Lizenzierung von Atomreaktoren: Die EUR- Zertifizierung löst nicht den Einklang mit nationalen Sicherheitsvorschriften
15.5.2024 oenergetice.cz , ekonomickydenik.cz

Die Ausschreibung für neue Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik steht kurz vor dem Abschluss, und die Bieter, die sich um den Auftrag bewerben, weisen auf verschiedene Vorteile ihres Angebots hin. Mit dem Näherrücken des Baubeginns im Jahr 2029 rückt auch die Frage der Genehmigung, d. h. die Genehmigung des Projekts durch die Atomaufsichtsbehörde, in den Vordergrund. Ein reibungsloses und qualitativ hochwertiges Genehmigungsverfahren ist wichtig für die Einhaltung des gesamten Bauzeitplans.

Als Vorstufe zur atomrechtlichen Genehmigung gibt es in Europa die EUR-Zertifizierung. Die Vereinigung EUR (European Utility Requirements) wurde im Jahre 1991 in Paris gegründet und vereint die wichtigsten europäischen Kernkraftwerksbetreiber wie CEZ, EDF, die finnischen Unternehmen Fortum und TVO, die ukrainische EnergoAtom, die spanische Iberdrola oder die slowenische Gen-energija.

"Diese Unternehmen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung harmonisierter Anforderungen für künftige Kernkraftwerke in Europa. Diese Anforderungen sind im so genannten EUR-Dokument festgehalten, das auf gemeinsamen Verfahren und Standards beruht", erklärte Manuel Carrasco, Vorsitzender des EUR-Verbands, gegenüber der Zeitung Ekonomicky denik

Der EUR-Verband bietet den Anbietern von Nukleartechnologie eine Analyse ihrer Reaktorkonzepte an, und der Prozess endet mit der Ausstellung von Konformitätsbescheinigungen. Die EUR Association unterstützt die Anbieter somit dabei, die Perspektive der europäischen Energieunternehmen, ihre Bedürfnisse und die Art und Weise, wie sie Kernkraftwerke betreiben, zu verstehen.



"Der Bewertungsprozess ermöglicht es den Anbietern, insbesondere denjenigen aus außereuropäischen Ländern, spezifische Verbesserungsbereiche zu identifizieren, um ihre Chancen auf dem europäischen Markt zu erhöhen", so Manuel Carrasco weiter.

"Die EUR-Zertifizierung ist jedoch keine behördliche Zertifizierung oder Lizenz und ersetzt nicht die gründliche Analyse eines Kernkraftwerksprojekts durch eine unabhängige Nuklearbehörde. Bei der EUR-Auslegungsprüfung stellen wir sicher, dass die angegebenen Parameter und die Reaktorauslegung unseren Erwartungen als Betreiber entsprechen. Im Gegensatz dazu führt die Sicherheitsbehörde eine detaillierte Prüfung durch, um sicherzustellen, dass die Auslegung mit den nationalen Sicherheitsvorschriften übereinstimmt.

Diese Verfahren ergänzen sich und ersetzen sich nicht.

Die EUR-Zertifizierung bietet künftigen Betreibern somit eine größere Sicherheit, dass der zu prüfende Entwurf die grundlegenden Sicherheits-, Leistungs- und Betriebsfähigkeitsanforderungen der großen europäischen Kernkraftwerksbetreiber erfüllt. Dies ist ein besonders wichtiger Schritt für außereuropäische Technologielieferanten, die auf ihrem Heimatmarkt möglicherweise nicht das gleiche Sicherheits- und Leistungsniveau verlangen, wie es in Europa üblich ist.



"Wir haben die Reaktorkonzepte EPR (einschließlich EPR2 und EPR1200), Westinghouse AP1000, KHNP APR1400 und APR1000 für den europäischen Markt bewertet. Beim EPR handelt es sich um einen Reaktor, der von einem Gründungsmitglied von EUR für den Einsatz in Europa entwickelt wurde. EDF ist aktiv an der Festlegung unserer Anforderungen beteiligt. Sie wissen sehr gut, was die EUR-Mitglieder erwarten", erklärt der Leiter des EUR-Verbands.

Für außereuropäische Lieferanten ist die EUR-Zertifizierung sehr vorteilhaft. Sie können sich vergewissern, dass die Konstruktion den europäischen Normen entspricht, da diese in der Regel hauptsächlich den Anforderungen ihrer Heimatmärkte entsprechen.

/gr/



USA haben Import von Uran aus Russland verboten, das bis jetzt amerikanische Reaktoren angetrieben hat
14.5.2024 oenergetice.cz ctk

US-Präsident Joe Biden unterzeichnete am Montag ein Gesetz, das die Einfuhr von angereichertem Uran aus Russland verbietet, das ein wichtiger Lieferant von Brennstoff für US-Kernkraftwerke ist. Dies ist der jüngste Schritt Washingtons in dem Bemühen, sich vor dem Hintergrund der russischen Aggression in der Ukraine von der russischen Wirtschaft abzuschnitten. Das Weiße Haus erklärte, dies sei auch ein positiver Impuls für die US-Kernkraftindustrie.

Russland ist der weltweit größte Produzent von angereichertem Uran, und die Lieferungen aus dem Land machten bisher etwa 24 Prozent des in US-Kraftwerken verwendeten Kernbrennstoffs aus, berichtete die Agentur Reuters. Das ist auch der Grund, warum das Importverbot offenbar viel später verhängt wurde als die gleichen Maßnahmen gegen Öl und Gas aus Russland, die der Kongress kurz nach der russischen Invasion im Februar 2022 beschlossen hatte.



"Es ist irgendwie unglaublich, dass es so lange gedauert hat", sagte Scott Melbye, Vizepräsident des Bergbauunternehmens Uranium Energy, der auch die Uranium Producers of America, eine Vereinigung von Uranlieferanten in den USA, leitet, gegenüber der Zeitung Washington Post (WP).

"Aber kurz gesagt, wir sind froh, dass wir zu diesem Punkt gekommen sind", fügte er hinzu.

Das Verbot der Einfuhr von russischem Kernbrennstoff wird nach 90 Tagen in Kraft treten. Es erlaubt der Regierung jedoch, Ausnahmen für Fälle zu erklären, in denen ohne russische Lieferungen die Abschaltung von Reaktoren droht. Außerdem werden 2,7 Milliarden Dollar (über 60 Milliarden Kronen) bereitgestellt, die zuvor vom Kongress zur Unterstützung von US-Uranverarbeitungsunternehmen bereitgestellt wurden.



"Dieses neue Gesetz stellt Amerikas Führungsrolle im Nuklearsektor wieder her. Es wird neue Anreicherungskapazitäten in den Vereinigten Staaten ankurbeln und eine klare Botschaft an die Industrie senden, dass wir uns dem langfristigen Wachstum unseres Nuklearsektors verpflichtet fühlen", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, in einer Erklärung.

Der Schritt soll auch die Energie- und Wirtschaftssicherheit der USA stärken, indem er die Abhängigkeit von russischer Energie verringere.

/gr/




Slowakische Regierung will einen neuen Atomblock bauen. Kurz nach der Entscheidung wurde der Premierminister Fico angeschossen
15.4.2024 ekonomickydenik.cz

Die slowakische Regierung unter Premierminister Robert Fico hat beschlossen, einen großen Kernkraftwerksblock in der Lokalität Jaslovske Bohunice in der Region Trnava zu bauen. Trotz Ficos pro-russischer Ausrichtung rechnen die Slowaken jedoch nicht mit einer Beteiligung des russischen Unternehmens Rosatom. "Aus politischer Sicht können wir uns nicht vorstellen, dass die Technologie aus der Russischen Föderation kommt", sagte die slowakische Wirtschaftsministerin Denisa Sakova gegenüber Dennik N.

Zu den in Frage kommenden Anbietern gehören laut Sakova das französische Unternehmen Framatome, das zur EDF-Gruppe gehört, das amerikanische Unternehmen Westinghouse und das koreanische Unternehmen KHNP. Es handelt sich um dieselben Bieter, die sich im vergangenen Jahr um die tschechische Atomausschreibung beworben haben.



Die Regierungssitzung in der Bergbaustadt Handlova nahm am späteren Nachmittag eine dramatische Wendung. Premierminister Robert Fico wurde vor dem Haus der Kultur, in dem das Kabinett tagte, angeschossen. Der mutmaßliche Angreifer wurde von der Polizei festgenommen, und der verletzte Ministerpräsident wurde in ein Krankenhaus in Banska Bystrica gebracht.

Die Absicht, in Jaslovske Bohunice ein großes Kernkraftwerk mit einer Kapazität von 1.000 bis 1.200 Megawatt zu bauen, ist nicht neu. Die erste Fico-Regierung gründete bereits im Jahre 2009 die Slowakische Kernenergiegesellschaft (JESS), um es vorzubereiten. Sie sollte ein Konkurrent von Slowakischen Elketrizitätswerken SE werden, das damals vom italienischen Konzern Enel kontrolliert wurde. Die slowakische Regierung hält 51 % der Anteile an JESS, während die restlichen 49 % von CEZ erworben wurden. Nachdem der Strompreis an den Börsen nach dem Jahr 2013 gefallen war, wurde das Projekt auf Eis gelegt.



Wie die Zeitung Ekonomicky denik im vergangenen Februar berichtete, wurden die Vorbereitungsarbeiten nach Jahren wieder aufgenommen. Damals reichte JESS bei der slowakischen Atomaufsichtsbehörde einen Antrag auf Genehmigung eines Kernkraftwerks mit einer Leistung von bis zu 1.700 Megawatt in Jaslovske Bohunice ein. Nach den damaligen Angaben sollte der Bau im Jahre 2031 beginnen und der neue Block im Jahre 2039 in Betrieb gehen.

Fico sagte am Montag, dass der neue Kernkraftwerksblock zu 100 % in Staatsbesitz sein werde. Das würde bedeuten, dass die Slowakei eine Minderheitsbeteiligung von CEZ kaufen müsste. Die Wirtschafts- und Finanzminister wurden von der Regierung beauftragt, bis Ende Oktober die Bedingungen für den Bau des neuen AKW-Blocks, einen Zeitplan für die Vorbereitungs- und Bauarbeiten, die Projektfinanzierung und das Verfahren zur Auswahl eines Technologielieferanten auszuarbeiten.

In diesem Zusammenhang erinnerte die Zeitung Dennik N an den unrühmlichen Verlauf der Fertigstellung des dritten und vierten Blocks im Kraftwerk Mochovce. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Arbeiten in vier Jahren abgeschlossen sein würden und die Kosten sich auf 2,8 Milliarden Euro belaufen würden. In Wirklichkeit hat der Bau des dritten Blocks fünfzehn Jahre gedauert (er wurde erst im letzten Jahr in Betrieb genommen), und der vierte Block ist noch immer nicht fertiggestellt und einsatzbereit. Die Gesamtkosten haben bisher 6,2 Milliarden Euro (150 Milliarden Kronen) erreicht.
/gr/



Die Firma CEZ analysiert die Angebote für die Atomblöcke, ihren Inhalt kommentiert sie nicht
14.5.2024 energyhub.eu ctk

Der Energiekonzern CEZ prüft derzeit die Angebote von EDF und KHNP für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik. Im Juni wird die Analyse der Regierung vorgelegt, die dann über den Gewinner der Ausschreibung entscheiden wird, sagte der CEZ-Finanzdirektor Martin Novák heute gegenüber der Agentur CTK. Zum Inhalt der Gebote wollte er sich nicht äußern. Die Regierung rechnet mit dem Bau des ersten Kernkraftwerks im Jahr 2036.

Ende Januar dieses Jahres hat die Regierung die französische Firma EDF und die koreanische KHNP aufgefordert, verbindliche Angebote für den Bau weiterer Reaktoren abzugeben. Sie beschloss dies, nachdem sie die ersten Angebote für den Bau eines Reaktors in Dukovany geprüft hatte, die auch unverbindliche Optionen für weitere Blöcke enthielten. Nach Angaben von Premierminister Petr Fiala (ODS) waren die unverbindlichen Angebote der Bieter für den Bau mehrerer Reaktoren um bis zu 25 Prozent rentabler als der Bau von nur einem einzigen Block. Die angebotenen Preise nannte er nicht.



CEZ – Finanzdirektor Novak wollte sich heute nicht dazu äußern, ob die von den Firmen EDF und KHNP Ende April vorgelegten verbindlichen Angebote den Erwartungen entsprachen oder Überraschungen enthielten. "Dazu können wir nichts sagen. Wir werden etwas wissen, wenn die Analyse fertig ist, sie wird der Regierung vorgelegt und die Regierung wird dann entscheiden", sagte er.

Es wird erwartet, dass das neue Reaktorprojekt die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein wird. Frühere Erklärungen der Regierung und von CEZ besagten, dass ein neuer Reaktor etwa 160 Milliarden Kronen in Preisen von 2020 kosten würde. Vertreter der Regierung lehnten es ab, sich zu den in den ersten Angeboten genannten Preisen zu äußern.

Einige Wirtschaftswissenschaftler schätzten im Januar, dass der Bau von vier Reaktoren bis zu zwei Billionen Kronen kosten könnte.

Die Tschechische Republik verfügt über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Kapazität von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic.



Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in der Lokalität Temelin gebaut werden. Novak erklärte heute gegenüber der Agentur CTK, dass die Firma CEZ noch mit mehreren Unternehmen verhandelt, aus denen sie bis Ende des Jahres einen Partner für die Reaktorentwicklung auswählen will. In der Vergangenheit hat CEZ Kooperationsvereinbarungen über kleine modulare Reaktoren mit NuScale, GE Hitachi, Rolls Royce, EdF, Westinghouse, KHNP und Holtec geschlossen.

"Wir würden gerne einen von ihnen in diesem Jahr als Partner auswählen, aber es ist nicht so, dass wir ihnen einen Auftrag erteilen werden. Wir werden entscheiden, mit wem wir zusammenarbeiten werden", erklärte Novak. Er rechnet mit der Fertigstellung des ersten kleinen modularen Reaktors in der ersten Hälfte der 2030er Jahre. Er wies jedoch darauf hin, dass das Baudatum von der technologischen Entwicklung des ausgewählten Partners abhängen wird.

Nach Ansicht von Nuklearexperten unterscheiden sich kleine modulare Reaktoren von großen Kernkraftwerken vor allem durch eine geringere Leistung und eine schnellere und einfachere Konstruktion. Der Betrieb hingegen könnte ähnlich sein. Nach Ansicht von Experten sind sie als Ersatz für die derzeitigen Kohlekraftwerke geeignet. Die Kosten für diese Anlagen sind noch nicht klar.
/gr/


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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 17.Mai 2024:

Inhalt:
Modernisierung in Temelin
Bei Brniste sollen sechs neue Windkraftanlagen entstehen
EdF will Vereinbarungen mit tschechischen Unternehmen über Dukovany beschleunigen, sagt Macrons Unterhändler für Atomfragen

Gespräch mit Roman Zdebor, Direktor von EDF Nuclear Czechia
Energienetze in Tschechien brauchen eine Investition von einer halben Billion Kronen
CEZ wird bis zum Jahr 2030 in die Transformation des Energiesektors in der Region Usti nad Labem 100 Mrd. Kronen investieren

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Modernisierung in Temelin
16.5.2024 Nas region Jizni Cechy / Unsere Regin Südböhmen Seite 5

Das Kernkraftwerk Temelín hat die Modernisierung des ersten von acht Dieselgeneratoren, die als Reservestromquelle dienen, erfolgreich abgeschlossen. In diesem Jahr will ČEZ die Umrüstung der Hälfte der acht Dieselgeneratoren in Temelín abschließen, der Rest soll im nächsten Jahr modernisiert werden.

Das Unternehmen wird 17 Millionen Kronen in diese Modernisierung investieren. Die Investition soll den Betrieb des südböhmischen Kernkraftwerks für mindestens 60 Jahre sicherstellen, teilte Marek Sviták, Sprecher von Temelin, mit.

Seit der Inbetriebnahme von Temelín hat der Energieversorger über 31 Milliarden in die Modernisierung des Kraftwerks investiert. Die Dieselgeneratoren dienen als Notstromaggregate für die Stromversorgung der Sicherheitssysteme. Sie sind nur wenige Stunden im Jahr in Betrieb, aber das Kraftwerk überwacht laufend ihren Zustand.

/gr/


Bei Brniste sollen sechs neue Windkraftanlagen entstehen
16.5.2024 Nas region Liberecko / Unsere Region Liberec Seite 14

Es wird der Bau von sechs Windkraftanlagen in Brniste in der Region Ceskolipsko geplant, jede etwa 150 Meter hoch und mit einer installierten Leistung von sieben Megawatt. In der vergangenen Woche diskutierte die Gemeindeleitung den Plan mit den Anwohnern.

Ursprünglich war von 14 bis 15 Windkraftwerken die Rede, doch die Gemeinde lehnte dies ab. Sechs seien das Maximum, sagte Bürgermeister Michal Vins bei der heutigen Sitzung. Auslöser für den Plan war das Interesse von CEZ Erneuerbare Energie am Bau eines Windparks in Brniste, und nun hat die Gemeinde fünf weitere Angebote auf dem Tisch.

Die Kraftwerke würden an der Westseite des Dorfes unterhalb des Hügels Brniste stehen, mehr als einen Kilometer vom nächsten Haus entfernt. Die Gemeinde hat bereits eine Umfrage unter den Einwohnern durchgeführt, bei der sich 75 Prozent der Menschen für den Plan ausgesprochen haben. Sie plant jedoch, diese Umfrage nach der heutigen Sitzung noch zu wiederholen. Dutzende von Menschen kamen heute zum Gemeindezentrum, einige von ihnen kritisierten den Plan - sie sagen, dass die Kraftwerke auf fruchtbarem Land gebaut werden sollen und die Landschaft stören werden, während andere über den Lärm und den so genannten Flickereffekt, d. h. das Passieren von Schatten, besorgt sind.

"Es ist ein Eingriff in die Landschaft, aber die Vorteile überwiegen", sagte Stepan Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energiequellen.

Der Vertrag mit dem ausgewählten Investor soll eine Laufzeit von 25 Jahren haben, was der voraussichtlichen Lebensdauer des Windparks entspricht, so Vins. Während dieser Zeit soll die Gemeinde auch eine Entschädigung oder einen Anteil am Gewinn erhalten. "Wir würden es begrüßen, wenn wir den Strom zu einem günstigeren Preis oder sogar umsonst bekämen, aber das ist nicht möglich", so der Bürgermeister. Den Angeboten zufolge soll die Gemeinde mindestens 8 Mio. Kronen pro Jahr an Ausgleichszahlungen erhalten, von denen sie die Hälfte an ihre 1 320 Einwohner verteilen wird.
"Das sind etwa 3.000 Kronen pro Person, einschließlich Kinder", so der Bürgermeister. Mit dem restlichen Geld will die Gemeinde den Bau eines Abwassersystems finanzieren, das in Brniste fehlt.
Dies ist nicht das einzige Projekt in dieser Lokalität, denn im benachbarten Dorf Velenice ist der Bau von Windkraftanlagen genehmigt worden. "Auch in Zakupy ist ein Windpark im Gespräch", so der Bürgermeister von Velenice, Petr Bruzek. Velenice hat einen Vertrag mit CEZ Erneuerbare Energie unterzeichnet, so der Bürgermeister. Drei Kraftwerke sind geplant, wenn auch im benachbarten Dorf Brniste ein Windpark gebaut wird. Wenn es in Brniste keine Kraftwerke geben sollte, sieht der Vertrag in Velenice den Bau von vier Kraftwerken vor.

/gr/




EdF will Vereinbarungen mit tschechischen Unternehmen über Dukovany beschleunigen, sagt Macrons Unterhändler für Atomfragen

Gespräch mit Roman Zdebor, Direktor von EDF Nuclear Czechia

17.5.2024 E15.cz Ondrej Soucek




Nach dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Prag im März und insbesondere nach dem Ausscheiden des amerikanischen Unternehmens Westinghouse sind die Chancen der französischen Firma EdF, den Zuschlag für den Bau von Kernkraftwerken zu erhalten, deutlich gestiegen. Das öffentlich genährte Gefühl der französischen Überlegenheit könnte sich jedoch als illusorisch erweisen, insbesondere wenn sich Spekulationen bewahrheiten, dass die Südkoreaner die Technologie billiger anbieten können. Die französische EdF lockt zwar an die potenzielle Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie, aber ihre Überlegenheit auch in diesem Bereich ist bisher eher nur eine Frage der Worte geblieben.
Roman Zdebor, der Leiter der tschechischen Niederlassung des französischen Bieters, versichert, dass es EdF mit Aufträgen für einheimische Unternehmen ernst meint. "Das beweist die Beteiligung von Skoda JS am Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C", sagte Zdebor.



-Frage: In den letzten Wochen war in den Medien zu lesen, dass Sie die Favoriten bei der Ausschreibung für den Bau tschechischer Kernkraftwerke sind. Sehen Sie das auch so?


-Zdebor: Wir fühlen uns als leichter Favorit. Dafür gibt es eine rationale Rechtfertigung, eine Reihe von Gründen sprechen für unser Angebot. Der größte Wert liegt meiner Meinung nach darin, dass wir als EdF der Tschechischen Republik eine langfristige Zusammenarbeit anbieten, nicht nur bei inländischen Projekten, sondern auch bei dem gesamteuropäischen Nuklearprogramm. Und ich betone: Dies ist keine bloße Erklärung. Die Beteiligung von Skoda JS am Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C, aber auch die Beteiligung anderer tschechischer Unternehmen zeigt dies deutlich. Im Hinblick auf die europäische Verankerung, die Versorgungssicherheit, den Erhalt des nuklearen Know-hows in Europa und die Beteiligung tschechischer Zulieferer ist unser Angebot definitiv das beste für die Tschechische Republik

.

-Frage: Inwieweit werden diese potenziellen Vorteile bei den Wettbewerbskriterien berücksichtigt? Ich frage zum Beispiel deshalb, weil der Anteil der tschechischen Unternehmen von den Wettbewerbern nicht direkt bewertet wird, zumindest nach den vorliegenden Informationen.


-Zdebor: Bei einer Reihe von Kriterien werden diese Merkmale möglicherweise berücksichtigt, wenn auch nicht ausdrücklich. Wenn man an die Risiken und die Sicherheit denkt, liegt es auf der Hand, dass eine heimische oder europäische Produktion und Dienstleistung günstiger bewertet werden kann, als wenn die Technologie vom anderen Ende der Welt kommt.



Wer ist Roman Zdebor :


- Absolvent der Westböhmischen Universität in Pilsen mit dem Schwerpunkt thermische und nukleare Maschinen und Anlagen.

- Er begann seine Karriere bei Skoda JS und wurde im Jahre 2003 zum Direktor für Qualitätsmanagement ernannt, eine Position, die er 14 Jahre lang vertreten hat
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- Seine letzte Auslandserfahrung sammelte er als Manager bei der Rosatom-Tochter RAOS, die das Kernkraftwerk Hanhikivi in Finnland bauen sollte. Das Projekt wurde jedoch im Jahre 2022 eingestellt.

- Jetzt ist er Leiter von EdF Nuclear Czechia, der tschechischen Niederlassung des französischen Bieters für die tschechische Atomausschreibung




-Frage: Es ist noch unklar, wie viele Blöcke letztendlich gebaut werden sollen. Wie viele würden Sie schätzen?


-Zdebor: Wenn es vier sind, wird die Sache sehr viel einfacher. Größenvorteile sind in diesem Geschäft von großer Bedeutung. Aber auch das 2+2-Modell, d.h. der Bau von zwei Anlagen in Dukovany und dann möglicherweise in Temelin, ist sinnvoll.

-Frage: CEZ und Politiker haben lange behauptet, dass sich die Investitionskosten für einen Block auf 160 Milliarden Kronen belaufen würden. Aber als EdF und der französische Präsident Emmanuel Macroren auf einer Atomkonferenz in Prag für die französische Atomindustrie warben, berechneten sie die Investitionskosten pro Block auf 250 Milliarden, um die positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft zu berechnen. Ist das eine realistischere Schätzung?

-Zdebor: Dazu kann ich mich wirklich nicht äußern.


-Frage: Gut, aber in den letzten Jahren haben wir zumindest eine gewisse Inflation erlebt..
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-Zdebor: Ja, die Kosten von 160 Milliarden Kronen sind in Preisen von 2020 angegeben. Das bedeutet, dass logischerweise noch die Inflation hinzukommen muss. Aber dazu möchte ich mich nicht weiter äußern.



-Frage: Aber wir sprechen immer noch von den so genannten Übernachtkosten, d. h. dem Preis für die Technologie, wenn sie sozusagen über Nacht gebaut würde. Dazu kommen noch die Finanzierungskosten, also die Zinsen und die laufende Inflation, bis der Bau abgeschlossen ist. Liege ich da falsch?


-Zdebor: Natürlich, das ist richtig.



-Frage: Nach einer Analyse des Finanzministeriums, die letztes Jahr von Seznam Zpravy zitiert wurde, könnten die Gesamtkosten der vier Blöcke 1,75 Billionen Kronen erreichen. Stimmen Sie dem zu?

-Zdebor: Das ist der Betrag, der letztes Jahr aus nicht öffentlichem Material an die Medien durchgesickert ist. Es handelt sich nur um eine Schätzung. Die sich daraus ergebende Summe kann jedoch als Referenzbeispiel herangezogen werden.


-Frage: Was wollen Sie damit sagen?


-Zdebor: Ich sage nicht, dass der Betrag richtig oder falsch ist, sondern nur, dass er als Referenz genommen werden kann. Und es ist sicher gut, dass die Autoren dieses Materials richtig bedacht haben, dass der Übernachtungspreis nicht als Endpreis genommen werden kann, sondern zu den oben genannten Kosten hinzugerechnet werden muss.

Auf jeden Fall ist es heute unmöglich, eine endgültige Zahl zu schätzen. Weder die Inflation noch die Zinssätze lassen sich für die nächsten Jahrzehnte seriös vorhersagen. Deshalb wird nach wie vor der Tagespreis, d.h. der Preis für die Technologie, verwendet. Übrigens mehren sich die Gerüchte, dass die Banken beginnen, die Kernkraft wieder zu ihren Gunsten zu nehmen. Das könnte die Finanzierungskosten im positiven Sinne beeinflussen.



-Frage: Ich war bisher davon ausgegangen, dass das Geld für den Bau der CEZ-Gruppe vom Staat zur Verfügung gestellt wird, der sich dafür über Staatsanleihen verschuldet. Ist das eine irrtümliche Vorstellung?


-Zdebor: Meiner Meinung nach ist dies noch nicht entschieden, oder zumindest kennen wir die endgültige Finanzierungsmethode nicht. Es könnten Anleihen sein, oder der Staat könnte sich auf dem Interbankenmarkt verschulden, oder die tschechische Industrie könnte sich bei den Banken billiger verschulden. In jedem Fall ist es ein gutes Signal für die europäische Atomindustrie

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-Frage: Premierminister Petr Fiala sagte im Februar, dass wir letztendlich vier Blöcke zum Preis von drei bauen könnten. Wie sehen Sie das aus der Sicht eines Bieters?


-Zdebor: Den Preis für einen Block haben wir dem Auftraggeber bereits in der ursprünglichen Ausschreibung für einen Block mitgeteilt. Wenn aber eine Flotte von vier AKW-Blöcken gebaut werden soll, wird der Preis pro Block natürlich anders ausfallen. Ich möchte nicht sagen, ob der Block dadurch um einen Block oder um mehrere Dutzend Prozent billiger wird, aber ich kann bestätigen, dass das Einsparnis spürbar ist. Am deutlichsten ist der Effekt bei den Lieferanten von Grundstoffen oder Halbfertigprodukten. Wenn Sie z. B. einen Rotor für eine Turbine bestellen, erhalten Sie einen ganz anderen Preis als wenn Sie vier bestellen. Bei Halbfertigprodukten kann der Unterschied sogar bis zu zehn Prozent betragen. Insgesamt ist der Unterschied zwar nicht so groß, aber es ist immer noch ein erheblicher Preisnachlass. Ich wage sogar zu behaupten, dass dies für den Investor und die tschechische Regierung sehr interessant sein wird
.

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Frage: Ist der Unterschied bei zwei Blöcken proportional? Bedeutet das, dass der Effekt ungefähr die Hälfte beträgt?


-Zdebor: Zu diesen Details kann ich nichts sagen.



-Frage: Ist das Argument tschechischer potenzieller Zulieferer, dass sie, wenn in der Tschechischen Republik mehrere Blöcke nachgefragt werden, bessere Chancen haben, an Ihren Projekten außerhalb der Tschechischen Republik beteiligt zu werden, stichhaltig? Zum Beispiel in Polen, Frankreich, den Niederlanden, usw.?


-Zdebor: Das ist logisch. Ich habe bereits Skoda JS erwähnt, aber es gibt noch viele weitere Unternehmen, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit bei ausländischen Projekten vorstellen kann. Im Moment sind wir dabei, diese Unternehmen in der ganzen Tschechischen Republik zu besuchen

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-Frage: Aber das sind noch immer nur allgemeine Ankündigungen. Wie sehr können sich diese Unternehmen darauf verlassen?


-Zdebor: Präsident Macron sagte in Prag, man wolle mit dem Bau europäischer Reaktoren in demselben Tempo beginnen, wie sie in Frankreich in den 1970er und 1980er Jahren gebaut wurden. Damals wurden etwa zwei Anlagen pro Jahr fertiggestellt. Skoda war einst in der Lage, Aufträge für 1,5 Reaktorsätze pro Jahr abzuschließen. Das bedeutet, dass selbst Skoda JS, eines der größten tschechischen Unternehmen der Branche, nicht über die Kapazitäten verfügt, um die potenzielle Nachfrage von EdF vollständig zu decken. Natürlich weiß ich nicht im Voraus, ob Skoda JS einen Auftrag für Schweden oder die Niederlande erhalten wird, aber ich kann mir vorstellen, dass es für einige französische Reaktoren liefern könnte.

Und es ist nicht nur Skoda JS, es gibt noch eine Reihe anderer. Wir stehen in sehr engem Kontakt mit Dutzenden von Unternehmen. Ich kann I&C Energo, Chemcomex oder Schneider Electric Czech Republic nennen. Ich wiederhole, hier geht es nicht um Marketing, sondern um echtes Interesse. Frankreich beginnt jetzt mit dem Bau von sechs neuen Blöcken, und acht weitere sind in Planung, es wird also sicherlich Möglichkeiten geben.

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Frage: Zurück zur tschechischen Ausschreibung. Haben Sie vor, Ihre Rolle als Baukoordinator beizubehalten?


-Zdebor: EdF wird die endgültige Verantwortung für die Gesamtkoordination des Projekts tragen. Für den Bau selbst sind das französische Unternehmen Boyugues und das tschechische Unternehmen Metrostav DIZ zuständig.

-Frage: Wer trägt die Konsequenzen, wenn sich etwas verzögert oder verteuert?

-Zdebor: Das wird durch interne Verträge zwischen der EdF und den einzelnen Subunternehmern geregelt. Aber dazu möchte ich mich nicht äußern, weil die Verträge noch gar nicht unterzeichnet sind.



-Frage: Lassen Sie uns über diese potenziellen Unterauftragnehmer genauer sprechen. Sie haben dem Server Hlídací pes gesagt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Milliardenauftrag für den inneren Teil des Reaktors von Skoda JS aus Pilsen (Plzeň), das dem halbstaatlichen Konzern CEZ gehört, geliefert werden könnte. Wie lässt sich die hohe Wahrscheinlichkeit beziffern?


-Zdebor: Mit Skoda JS befindet sich EdF, bzw. Framatome als Tochterunternehmen, in einem fortgeschrittenen Stadium der Verhandlungen über die Lieferung an das britische Kraftwerk Sizewell C. Deshalb kann ich mir vorstellen, und es macht auch Sinn, dass EdF und Skoda JS diese Zusammenarbeit fortsetzen werden.




-Frage: Das einzige mögliche Hindernis in dieser Hinsicht ist die möglicherweise unzureichende Produktionskapazität des Werks in Pilsen?


-Zdebor: Ich kann nur wiederholen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Zusammenarbeit in der Tschechischen Republik fortgesetzt wird. Und es muss sich nicht nur um die inneren Teile des Reaktors handeln, Skoda kann auch den Stützring für den Reaktor, den Volumenkompensator und den gesamten Druckbehälter des Reaktors herstellen.



-Frage: Aber für die anderen Teile ist die Wahrscheinlichkeit wahrscheinlich geringer. Ist das richtig?


-Zdebor: Das Unternehmen verfügt über die Kapazitäten, die Mitarbeiter, das Know-how und die Technologie. Es wird sicherlich davon abhängen, wie viele Blöcke letztendlich in der Tschechischen Republik gebaut werden. Wenn nur eines gebaut wird, stellt sich die Frage, ob es sich für Skoda JS angesichts der damit verbundenen Investitionen lohnt, die zusätzlichen Komponenten zu produzieren. Wenn vier Blöcke gebaut werden, kann der Zulieferer diese Vorbereitungskosten natürlich durch vier teilen, und schon sieht die Sache anders aus.



-Frage: Das ist mir klar. Aber Sie haben selbst gesagt, dass Sie den Wettbewerb gewinnen wollen, indem Sie mehr tschechische Unternehmen einbeziehen. Bisher hat jedoch nur das Bauunternehmen Metrostav eine Garantie, da es eine relativ verbindliche Vorkonsortialvereinbarung mit Bouygues, dem Alleinauftragnehmer der EdF, geschlossen hat. Selbst Skoda JS, das Sie in der Öffentlichkeit oft als Beispiel für eine funktionierende Zusammenarbeit anführen, verfügt offenbar nicht über eine Sicherheit. Wie wollen Sie den Staat davon überzeugen, dass die Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie eine echte Priorität für EdF ist?


-Zdebor: Sie müssen verstehen, dass Sie Ihre Karten nicht aufdecken können, bevor konkrete Verträge mit den Zulieferern unterzeichnet sind. Das ist einfach nicht die Art und Weise, wie Geschäfte gemacht werden. Wir haben mehr als 200 Unternehmen im Visier, und die Einbindung der tschechischen Industrie ist für uns eine Priorität.
/gr/




Energienetze in Tschechien brauchen eine Investition von einer halben Billion Kronen
17.5.2024 Pravo Seite 14 Martin Prochazka

Neu angeschlossene Fotovoltaik und andere Quellen, Gemeinschaftsenergie, das Laden von Elektrofahrzeugen am Netz. All dies stellt immer höhere Anforderungen an das Übertragungs- und Verteilungsnetz, das auf einen solchen Ansturm nicht vorbereitet ist. Deshalb werden seine Betreiber in diesem Jahr elf Milliarden Kronen mehr investieren als in den Vorjahren. Die Gesamtkosten gehen jedoch in die Hunderte von Milliarden.

Während die Mitglieder des tschechischen Verbands der regulierten Elektrizitätsunternehmen, zu denen CEPS, CEZ Distribuce, EG. D und PRE, jährlich 29 Milliarden Kronen investierten, werden es in diesem Jahr bereits 40 Milliarden Kronen sein, also fast vierzig Prozent mehr.

In den nächsten elf Jahren, so der Verband, müssen insgesamt 476 Milliarden investiert werden.
"Das Vertriebssystem ist nicht ausreichend auf die Transformation vorbereitet", warnte Marian Rusko, Vorsitzender des Verbandes. Er wies darauf hin, dass in der Tschechischen Republik derzeit rund 170.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 4.000 Megawatt am Netz sind, weitere 19.000 sind unter Vertrag und Anträge für weitere 7.000 Megawatt sind in Bearbeitung. "Die Distribution ist dafür nicht ausgelegt", sagte Rusko.


Die Investitionen spiegeln sich jedoch in dem regulierten Teil des Strompreises für die Kunden wider. Um zu verhindern, dass der Betrag auf der Rechnung schnell steigt, sollen europäische Gelder helfen.

"Obwohl die Erhöhung des regulierten Teils des Preises anfangs keinen wesentlichen Betrag ausmachen würde - wir sprechen von Hunderten von Kronen pro Jahr - würde sich die Erhöhung ohne europäische Subventionen allmählich anhäufen und die Kosten würden kontinuierlich steigen", beschrieb Rusko.


René Neděla, leitender Direktor der Abteilung für Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel, sagte, dass bereits ein Aufruf über sieben Milliarden für das Verteilungssystem und fünf Milliarden für die Anschaffung von intelligenten Zählern angekündigt worden seien.
Laut Petr Holub, dem leitenden Direktor der Klimaschutzabteilung des Umweltministeriums, könnten bis zum Jahr 2030 vierzehn Milliarden Kronen für Investitionen in das Stromnetz aus dem Modernisierungsfonds ausgegeben werden, und weitere Mittel werden aus den Einnahmen aus Emissionszertifikaten stammen.

Beitrag zur Wirtschaft …..
Laut David Marek, Chefökonom der Unternehmensberatung Deloitte, werden die Milliardeninvestitionen das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent wachsen lassen. "Außerdem werden fast 21.000 Arbeitsplätze geschaffen, vor allem im Baugewerbe, in der Fertigung und im Dienstleistungssektor", sagte er.

Er fügte hinzu, dass jede investierte Krone zwei Kronen einbringen wird. Der Studie zufolge dürfte der Wert der Produktion nach den Investitionen um 763 Milliarden Kronen steigen, während die Einnahmen der öffentlichen Hand um 120 Milliarden Kronen zunehmen dürften.
Die Europäische Kommission hat berechnet, dass bis zum Jahr 2030 584 Milliarden Euro (14,5 Billionen Kronen) in die Modernisierung der europäischen Netze investiert werden müssen.

/gr/





CEZ wird bis zum Jahr 2030 in die Transformation des Energiesektors in der Region Usti nad Labem 100 Mrd. Kronen investieren
17.5.2024 oenergetice.cz


Die CEZ-Gruppe wird bis zum Jahr 2030 100 Milliarden Krnen in die Umgestaltung des Energie- und Wärmesektors in der Region Usti nad Labem investieren. Dadurch soll das zentrale Wärmeversorgungssystem (CZT), das in den meisten größeren Städten der Region seit Jahrzehnten in Betrieb ist, erhalten bleiben. CEZ wird neue Wärme- und Stromquellen aufbauen und zur Entwicklung des Bildungswesens und zum Erhalt von Arbeitsplätzen beitragen. Weitere Investitionen werden bis zum Jahr 2040 folgen, sagten Vertreter des Unternehmens heute in Prunerov.



"Wir können sagen, dass wir in allen Lokalitäten neue Quellen bauen werden, denn wir liefern heute in allen Ortschaften Wärme. So wird es auch hier in Prunerov sein, es wird auch in Trmice der Fall sein. Neue Quellen, wenn auch nicht für die Wärmeversorgung, wird es in Tusimice und Ledvice geben. Der Plan für jede Lokalität wird individuell ausgearbeitet, die Basis wird Biomasse sein und wir erwarten die Ergänzung des Spitzenbedarfs an Wärme aus Gas", sagte Pavel Cyrani, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von CEZ, heute gegenüber der Agentur CTK.

CEZ hat Mittel für Investitionen bereitgestellt, rechnet aber nach Angaben der Unternehmensvertreter auch mit Unterstützung aus staatlichen oder EU-Quellen. Cyrani zufolge ist die Umwandlung des Energiesektors in einen kohlenstoffarmen Sektor notwendig und muss in kurzer Zeit durchgeführt werden. Mit staatlicher oder europäischer Unterstützung könnte sichergestellt werden, dass die Wärmeversorgung auch für die Verbraucher erschwinglich ist. Der Staat besitzt rund 70 Prozent der Anteile an dem Energieunternehmen.



Eine der Investitionen ist der Erwerb eines 100-prozentigen Anteils an der ACTHERM Distribuce, die Chomutov mit Wärme aus dem Kraftwerk Prunerov II versorgt. Die Transaktion wurde heute abgeschlossen, teilte CEZ mit.

Konkret möchte CEZ in den nächsten Jahren Biomassekessel in Ledvice, einen neuen Biomassekessel in Prunerov, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung, eine Gaskesselanlage und erneuerbare Energiequellen bauen. Außerdem will das Unternehmen eine Wärmeleitung nach Kadan bauen. In Trmice werden eine Dampf-Gas-Quelle und ein Biomassekessel für die Wärmeversorgung vorbereitet. In Tusimice soll ein neues Gas-Backup-Kesselhaus errichtet werden, und es sind erneuerbare Energiequellen geplant. Auch in die Solarenergie sollen erhebliche Investitionen getätigt werden. CEZ hat in der Region Usti nad Labem 63 Photovoltaik-Kraftwerksprojekte mit einer Gesamtkapazität von 2,3 GW in Vorbereitung.

Die Pläne von CEZ wurden heute von den Bürgermeistern der Städte, die Wärme aus den nahe gelegenen Kraftwerken beziehen, sowie von Vertretern der Region Usti nad Labem gelobt.

"Zurzeit beziehen wir die Wärme für unsere Stadt aus dem Kohlekraftwerk Tusimice. Uns ist jedoch klar, dass die Lieferungen aus diesem Kraftwerk in den kommenden Jahren zwangsläufig enden werden. Wir sind froh, dass die Firma CEZ ihrer Position als zuverlässiger Partner gerecht werden will und darauf setzt, uns auch nach der Abschaltung von Tušimice mit Wärme zu versorgen, wenn Kadan aus modernen Quellen in Prunerov versorgt wird. Dies wird durch eine neue Verbindung sichergestellt, die Kadan direkt mit dem Kraftwerk Prunerov verbinden wird. Als Gründer der Kadan-Wärmegesellschaft, als Mittler zwischen Lieferant und Endkunde, sind wir natürlich am meisten am Preis interessiert und werden darüber intensiv verhandeln", sagte Jan Losenicky (ODS), der Bürgermeister von Kadan.

"Die Sicherstellung der Wärmeversorgung für die nächsten Jahrzehnte für die Bewohner der Region hat für uns absolute Priorität. Die kohlebefeuerten Quellen, die wir jetzt im Energiesektor nutzen und die für die Versorgung sorgen, werden in einigen Jahren auslaufen müssen. Wir denken an die Zukunft, und die Investitionen der Firma CEZ werden sowohl die Energieversorgung in den kommenden Jahrzehnten sicherstellen als auch die weitere Entwicklung des Energiesektors und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der gesamten Branche garantieren", fügte Jiri Kulhanek (ODS), stellvertretender Kreishauptmann von Usti nad Labem, hinzu.

/gr/

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