Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie aus Tschechien vom 23.1.2024:
Wir brauchen vier neue Atomblöcke, sind sich Havlicek und Adamec einig. Unterschiedliche Ansichten haben sie zur staatlichen Kontrolle von CEZ
22.1.2024. Ekonomický deník
Ständige Wirtschaftskonferenz
Ein Kernkraftwerksblock ist nicht genug, die Tschechische Republik sollte vier Blöcke bauen - zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Die Kosten werden hoch sein, wahrscheinlich etwa 250 Milliarden Kronen für einen Block mit einer Leistung von über 1.000 Megawatt, aber es gibt keine anderen realistischen Lösungen. Darin waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am Ende des von der Zeitung Ekonomický deník und der tschechischen Justiz veranstalteten Symposiums zum Thema Recht im Energiesektor einig.
Nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer und ehemaligen Industrie- und Handelsministers Karel Havlíček (ANO) hat die Tschechische Republik keine andere Möglichkeit als den Bau von vier großen Kernkraftwerksblöcken.
"Wir können nicht auf neue Blöcke verzichten, da uns sonst stabile Stromquellen fehlen werden. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir den Betrieb der vier ursprünglichen Blöcke in Dukovany zwischen den Jahren 2045 und 2047 auslaufen lassen werden", so Havlíček.
Vier neue Kernkraftwerksblöcke sind absolut notwendig, betonte der stellvertretende Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Karel Havlíček, während der Debatte.
Ivan Adamec (ODS), Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer, betonte ebenfalls stabile Energiequellen. Er erinnerte an eine vor einem Jahr veröffentlichte Analyse des CEPS, in der vor einer schnellen Stilllegung von Kohlekraftwerken gewarnt wurde. Bereits im nächsten Jahr oder im Jahre 2026 könnte die Tschechische Republik von Stromimporten abhängig werden. Der Stromverbrauch hingegen wird weiter steigen. "Wir stellen auf emissionsfreie Technologien um, und es gibt ein wachsendes Interesse an Wärmepumpen und Ladegeräten für Elektroautos", so Adamec.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Schicksal der Ausschreibung für den Bau des dritten und vierten Blocks in Temelín, die im April 2014 ohne Gewinner beendet wurde. Damals war ein Preis von 250 Milliarden Kronen für zwei Blöcke im Gespräch.
Aufgrund der vergeudeten Zeit sprechen wir heute über einen Preis von 250 Milliarden für einen Block", sagte Radek Škoda.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Ende der Temelín-Ausschreibung.
Die Kosten sind hoch, aber laut Karel Havlíček ist es im Gegensatz zu Investitionen in neue Straßen und Autobahnen eine rentable Investition. Die Amortisation wird relativ lang sein, in der Größenordnung von Jahrzehnten. Was die Finanzierung betrifft, so wird wahrscheinlich ein kleinerer Teil der Kosten von der Firma CEZ und der größte Teil vom Staat getragen - unter der Voraussetzung, dass die Europäische Kommission ein solches Verfahren billigt. "Bei einer mittleren Schätzung der gewichteten Kapitalkosten könnte der Preis für den aus dem neuen Block erzeugten Strom bei etwa 80 EUR pro Megawattstunde liegen", fügte Havlíček hinzu.
René Neděla, Direktor der Abteilung für Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, sagte, die Tschechische Republik solle auf eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energiequellen setzen. Neben großen Atomblöcken sollten auch kleine und mittlere modulare Reaktoren gebaut werden. "Die europäische Gesetzgebung wird der Schlüssel zu deren Erfolg sein. Wenn die Genehmigungs- und Zulassungsverfahren so anspruchsvoll wären wie bei großen Blöcken, wäre das problematisch", sagte Neděla.
Radek Škoda hält es für einen Fehler, die Debatte über die Kernenergie allein auf die Firma CEZ zu beschränken: "Die Situation ist heute anders als vor zehn Jahren, CEZ ist nicht mehr das größte tschechische Energieunternehmen. Es gibt auch andere private Unternehmen, die es sich leisten könnten, neue Kernkraftwerksblöcke zu bauen. Es ist die Aufgabe des Staates, ihnen Bedingungen vorzubereiten, die den Bau eines Kernkraftwerks lohnenswert machen", sagte Radek Škoda. Dies könnte das Modell des Contract for Difference (CfD) sein, also ein im Voraus vereinbarter langfristiger Kauf von Strom zu einem bestimmten Preis.
/gr/
Im letzten Jahr schloss CEZ eine Rekordzahl von 52.109 Solarkraftwerken mit einer Leistung von 605,5 MW ans Netz an
23.1.2024 Pravo Seite 10
CEZ Distribuce hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl neuer Photovoltaik-Kraftwerke ans Netz gebracht. Bei der überwiegenden Mehrheit der Anträge handelte es sich um Solar- Aufdachanlagen auf Einfamilienhäusern, wobei etwa 92,5 Prozent der Anträge für Kleinstanlagen bis 10 kW auf Niederspannungsebene gestellt wurden. Mehr als 85 Prozent dieser Anlagen waren mit Batteriespeichern ausgestattet. Insgesamt gingen damit im vergangenen Jahr 52.109 neue Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 605,5 MW ans Netz.
Insgesamt sind derzeit 104.700 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 1.896,4 MW an das Netz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2023 investierte CEZ Distribution 6,5 Mrd. Kronen in die notwendigen Änderungen des Verteilungssystems, die durch die Anforderungen für den Anschluss erneuerbarer Energiequellen verursacht wurden, und plant in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 7,7 Mrd. Kronen.
"Unser Unternehmen hat ein Rekordjahr nicht nur in Bezug auf die Anzahl der angeschlossenen Solarkraftwerke, sondern auch in Bezug auf die Höhe der in die Verteilungsanlagen investierten Mittel hinter sich. Im vergangenen Jahr haben wir das Gesamtvolumen der Investitionen auf 16,5 Mrd. Kronen erhöht, wovon 6,5 Mrd. Kronen in notwendige Änderungen zur Verstärkung des Distributiosnetzes aufgrund der gestiegenen Zahl von Anträgen auf Anschluss von Erzeugungsanlagen gingen. In diesem Jahr werden wir insgesamt 18,6 Mrd. Kronen investieren, wovon schätzungsweise 7,7 Mrd. Kronen auf den Anschluss von Ökostromanlagen entfallen werden", so Martin Zmelík, Generaldirektor von CEZ Distribution. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 haben die Energietechniker von CEZ Distribution 21.325 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 188 MW an das Netz angeschlossen.
Das größte Interesse in Mittelböhmen :
Was die regionale Verteilung anbelangt, so haben die Energietechniker im Jahr 2023 die meisten Solarkraftwerke in der Region Mittelböhmen ans Netz angeschlossen, insgesamt 16.303 Solarkraftwerke mit einer installierten Leistung von 168,1 MW. Den zweiten Platz im imaginären Solar-Ranking belegt die Region Mährisch-Schlesien mit 8.027 neuen PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 87,3 MW. Auf dem dritten Platz folgt die Region Pilsen, wo die Energietechniker 4888 Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 67,7 MW ans Netz gebracht haben.
Im Jahr 2023 erhielt CEZ Distribution 78 Anträge für die Bereitstellung (Vermittlung) von Strom-Sharing in Wohngebäuden. Die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung von Strom innerhalb eines Wohngebäuden wurde von 45 Subjekten im Versorgungsgebiet von CEZ Distribution genutzt, und dabei handelte es sich um kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 10 Wohnungen.
Aber nicht nur Solarkraftwerke werden von den Menschen nachgefragt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 288 Anträge für den Anschluss von Windkraftanlagen mit einer benötigten Leistung von 4.329 MW eingereicht. Davon entfielen 214 Anträge auf die Hochspannungsebene und 74 auf die Höchstspannungsebene. Derzeit sind 96 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 329 MW an das Verteilernetz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2021 lag die Zahl der Windkraftanlagen bei 87. Im vergangenen Jahr hat das Energieversorgungsunternehmen sieben Windkraftanlagen an das Netz angeschlossen, während es im Jahr zuvor nur zwei waren.
/gr/
Dutzende von Mehrfamilienhäusern erzeugen ihren eigenen Strom
23.1.2024 Pravo Seite 5 ctk
Die Möglichkeit, den von Photovoltaikanlagen auf Dächern erzeugten Strom zwischen einzelnen Haushalten zu teilen, wird bereits von Dutzenden von Mehrfamilienhäusern in Tschechien genutzt. Die Stromdistributionsfirmen haben 42 angeschlossene Projekte registriert. Das Interesse nimmt allmählich zu.
"Letztes Jahr haben wir 78 Anträge oder Anfragen zur gemeinsamen Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern erhalten", sagte die CEZ-Sprecherin Soňa Holingerová.
Derzeit gibt es im CEZ-Verteilernetz 39 Standorte für die gemeinsame Nutzung von Strom in Wohngebäuden. Das größte Projekt hat CEZ in Nordböhmen angeschlossen, wo 81 Verbrauchsstellen angeschlossen sind. Im Durchschnitt, so die Sprecherin, sind bis zu fünf Kunden an eine Sharing-Stelle angeschlossen.
Im Verteilungsgebiet der Firma EG. D sind bisher drei Projekte beteiligt. "Es handelt sich um Standorte in Südböhmen, Südmähren und der Region Zlín", so Unternehmenssprecher Roman Šperňák.
In Prag ist bisher kein solches Projekt im Gespräch. "Aber das Interesse ist durchaus vorhanden. Wir befassen uns derzeit mit mehreren Mehrfamilienhäusern. Wahrscheinlich werden wir die erste gemeinsame Stromnutzung ab März anmelden", sagte PRE - Distribution-Sprecher Karel Hanzelka. Es wird sich um 104 Verbrauchsstellen in vier Teilen eines Wohnblocks handeln.
Die gemeinsame Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern ist seit dem letztem Jahr durch einen Erlass der Energieregulierungsbehörde erlaubt. Es wird eine Hauptverbrauchsstelle eingerichtet, an die eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen ist. Überschüssiger, nicht verbrauchter Strom wird ebenfalls über diese Stelle an das Netz verkauft. Neben der Leitstelle gibt es auch verbundene Verbrauchsstellen, die bei den einzelnen Wohnungen verbleiben. Sie können weiterhin ihren eigenen Lieferanten wählen.
/gr/
Nukleare Wartestelle: Der Name des Gewinners der Dukovany – Ausschreibung wird Ende April bekannt gegeben
23.1.2024 Ekonomicky denik David Tramba
CEZ wird der Regierung Mitte Februar Informationen über die Ergebnisse der Ausschreibung für den Bau des neuen Dukovany-Blocks vorlegen, sich zu diesem Zeitpunkt aber nicht dazu äußern. Im Gegenteil, die Informationen über die Rangfolge der Bieter und den ausgewählten Gewinner werden bis Ende April geheim gehalten, wenn die Regierung von Premierminister Petr Fiala sie offiziell bekannt geben wird.
Diese Information wurde der Zeitung Ekonomický deník sowohl von der Firma CEZ als auch von Vertretern der Unternehmen, die sich um den 100-Milliarden-Kronen-Auftrag bewerben, bestätigt. "Die Regierung ist der Vertragspartner, dem wir den Evaluierungsbericht übergeben werden. Wir werden das Ergebnis nicht auf andere Weise veröffentlichen", antwortete der Sprecher der Firma CEZ, Ladislav Kriz. Während des Symposiums Recht im Energiebereich am Donnerstag bestätigte René Neděla, Leiter der Abteilung Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, diese Vorgehensweise.
Die Frage ist, ob solch interessante Informationen im tschechischen Kontext drei Monate lang geheim gehalten werden können. Ein Leck in den Medien oder in den sozialen Netzwerken kann vorkommen, aber bis auf Weiteres hält CEZ alles streng vertraulich. Selbst die Vorsitzenden der fünf Koalitionsparteien, die in den letzten Tagen die Gelegenheit hatten, sich mit den vorläufigen Ergebnissen der Ausschreibung vertraut zu machen, haben nichts verraten.
Bisher haben die Vertreter von EDF, KHNP und Westinghouse auf Fragen nach ihrem Stand in der Ausschreibung im Stil von "wir wissen nichts und wenn wir etwas wüssten, würden wir es Ihnen sowieso nicht sagen" geantwortet. Das Einzige, was sich aus verschiedenen Quellen ableiten lässt, ist, dass CEZ seinen Bewertungsbericht wie geplant Mitte Februar bei der Regierung einreichen wird. Danach beginnt die Frist von 50 Arbeitstagen für die Bestätigung des Ergebnisses durch die Regierung.
Wer wird also die Dukovany-Ausschreibung gewinnen?
Während bei der Temelín-Ausschreibung mindestens ein Jahr im Voraus Informationen durchgesickert waren, dass die Ausschreibung annulliert würde und niemand den Zuschlag erhalten würde (was im April 2014 geschah), sieht es diesmal hoffnungsvoller aus. Wir werden mit ziemlicher Sicherheit die Bekanntgabe des Gewinners erleben. Versuchen wir, die bekannten Fakten zusammenzufassen und zu erraten, wer den prestigeträchtigen Auftrag für den neuen Dukovany-Block und die Option für drei weitere Reaktoren erhalten könnte:
Design, Lizenzierung:
Die besten Karten hat das Unternehmen Westinghouse, das eine bekannte und bewährte Lösung anbietet. Der AP1000-Reaktor erzeugt in China seit vielen Jahren zuverlässig Strom, und vor kurzem wurde auch der erste Block mit diesem Reaktor in den Vereinigten Staaten vollständig in Betrieb genommen. Der AP1000-Reaktor wurde sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich genehmigt, was die Genehmigung für den Betrieb in der Tschechischen Republik erleichtern könnte. Das koreanische Unternehmen KHNP und die französische EDF bieten verkleinerte Modelle ihrer Standardreaktoren an, so dass ein größerer Genehmigungsaufwand zu erwarten ist.
Kosten und Geschwindigkeit des Baus:
Die meisten Quellen sind sich einig, dass das koreanische KHNP bei diesen Parametern am stärksten sein wird. Die Koreaner können im Vergleich zu ihren Konkurrenten relativ billig und schnell bauen. Dies zeigte sich beispielsweise beim Bau des Kernkraftwerks Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vier 1400-Megawatt-Reaktoren in einem Land zu bauen, in dem es unangenehm heiß und trocken ist und in dem es bisher keine Erfahrungen mit Kernkraft gab, ist eine beeindruckende Leistung. Darüber hinaus wäre dies der erste Referenzauftrag für KHNP auf dem europäischen Markt, was die Koreaner dazu veranlassen könnte, beim Preis und anderen Bedingungen entgegenkommender zu sein.
Strategische Überlegungen:
Auch die Firma EDF hat etwas zu bieten. Die Wahl des französischen Anbieters würde die tschechisch-französische Nuklearallianz stärken, die Druck auf die Europäische Kommission ausüben könnte, damit diese die Kernenergie nicht länger mit Knüppeln bewirft, sondern sie in die Liste der bevorzugten Technologien aufnimmt, die zur Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft beitragen. Außerdem ist EDF das Unternehmen, das in den kommenden Jahrzehnten in Europa am meisten bauen wird. EDF wird 14 neue Kernkraftwerke in Frankreich bauen, Dutzende älterer Reaktoren müssen modernisiert werden, und EDF hat sich Verträge in Großbritannien gesichert. Die tschechische Industrie kann sich in erheblichem Umfang beteiligen.
Aufträge für die tschechische Industrie:
Alle drei Bieter versprechen, einen Großteil der Lieferungen und Arbeiten - die Rede ist von einem Anteil von 60 bis 70 Prozent des gesamten Auftragswerts - an Unternehmen mit Sitz in der Tschechischen Republik zu vergeben. Allerdings ist noch nichts sicher, da die Bieter für das neue Dukovany-Projekt nur unverbindliche Absichtserklärungen über die künftige Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen unterzeichnen.
Quellen aus der tschechischen Maschinenbauindustrie zufolge hinkt Westinghouse in diesem Bereich hinterher. Die Koreaner sind die einzigen, die erklärt haben, dass die Turbine im Falle ihres Zuschlags vom Pilsner Hersteller Doosan Škoda Power geliefert werden soll. Auch die Firma EDF hat ihre Trümpfe in der Hand, sie will tschechischen Unternehmen prestigeträchtige Verträge für die Herstellung einiger Teile des Reaktors oder die Lieferung von Kontrollsystemen anbieten.
Gute Nachrichten zum Schluss:
Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie wird sich nicht auf die Grenzen unseres Landes beschränken. Alle drei Bieter haben erklärt, dass sie tschechischen Unternehmen eine Beteiligung am Bau von Kernkraftwerken in anderen europäischen Ländern anbieten werden. Diese Zusammenarbeit ist nicht davon abhängig, dass das Unternehmen den Zuschlag für Dukovany erhält.
Petr Brzezina, der Leiter der tschechischen Westinghouse-Vertretung, erwähnte kürzlich mögliche Verträge für tschechische Unternehmen zum Bau des ersten Kernkraftwerks in Polen. Skoda JS hat bereits einige Reaktorteile für das von der Firma EDF gebaute Kraftwerk Hinkley Point C hergestellt. Die tschechische Atom- und Energieindustrie kann sich auf bessere Zeiten freuen.
/gr/
Die Slowakei wurde nach der Fertigstellung des neuen Atomblocks zu einem Nettostromexporteur
22.1.2024 oenergetice.cz ctk
Bratislava (CTK) - Die Slowakei ist nach Angaben des dortigen Übertragungsnetzbetreibers SEPS im vergangenen Jahr zu einem Nettoexporteur von Strom geworden. Der neue Kernkraftwerksblock des Landes wurde im Jahre 2023 in Betrieb genommen und wird nach Angaben des Betreibers die Selbstversorgung der Slowakei bei der Stromerzeugung sicherstellen.
Im vergangenen Jahr exportierte die Slowakei 14.067 Gigawattstunden (GWh) Strom über das Übertragungsnetz, was einem Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die Stromimporte um 36,4 Prozent auf 10.648 GWh Strom zurückgingen. Der Stromhandelsüberschuss des Landes erreichte somit 3.419 GWh, während im Jahr 2022 im Gegenteil die Stromimporte ins Land um 1.424 GWh höher waren als die Exporte.
Die Trendwende ist wahrscheinlich nicht nur auf die Inbetriebnahme eines neuen Kernkraftwerksblock zurückzuführen, sondern auch auf den geringeren Stromverbrauch in der Slowakei, der den Daten zufolge in den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Vor einem Jahr hatte der ehemals größte Stromverbraucher der Slowakei, der Aluminiumhersteller Slovalco, die Schließung seiner letzten Öfen angekündigt.
Der dritte Block des Kernkraftwerks Mochovce, der nach Angaben seines Betreibers fast 13 Prozent des gesamten slowakischen Stromverbrauchs decken wird, hat im vergangenen Herbst die Inbetriebnahme erfolgreich abgeschlossen und dabei auch die volle Leistung erreicht. Früheren Angaben zufolge wird erwartet, dass der vierte Block des Kernkraftwerks, der im nächsten Jahr fertig gestellt wird, aktuell mit Brennstoff beladen wird.
Der Stromverbrauch in der Slowakei dürfte nach Abschluss der angekündigten Investition des slowakisch-chinesischen Unternehmens Gotion InoBat Batteries (GIB), das in dem Land eine Fabrik zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge bauen wird, steigen. Die Produktionskapazität wird in der ersten Phase 20 GWh erreichen, wobei die Möglichkeit besteht, sie später zu verdoppeln.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie vom 24 - 25.1.2024:
Die vier Milliarden teure Umgehungsstraße von Trebic hat grünes Licht erhalten, sie soll in drei Jahren gebaut werden
20.01 2024 zdopravy.cz
Jan Šindelář
Die Vorbereitung der Umgehung von Trebic in Form der Verlegung der Straße I/23 ist in die nächste Phase eingetreten. Das Kreisamt der Region Vysočina hat im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eine positive Stellungnahme für den sechs Kilometer langen Bau herausgegeben. Die Direktion für Straßen und Autobahnen wird voraussichtlich noch in diesem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss erlassen.
Der Antrag auf Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses wurde zusammen mit der Umweltverträglichkeitsprüfung im Herbst 2022 von der Straßendirektion eingereicht. Nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses will die Straßendirektion mit der Ausarbeitung der Unterlagen für die Baugenehmigung beginnen und kann dann mit dem Kauf von Grundstücken beginnen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2027 vorgesehen und wird drei Jahre dauern.
Der Kostenvoranschlag beläuft sich derzeit auf 4,2 Milliarden Kronen.
I/23, Umgehungsstraße von Trebic:
Die stark befahrene Straße, die täglich von bis zu 20 000 Fahrzeugen genutzt wird, führt praktisch durch das Zentrum der alten Stadt und teilt sie in zwei Teile. Sie durchquert die Stadt von Westen nach Osten über die Straßen Pražská, Sucheniova, Bráfova, Sportovní und Brněnská. Der Verkehr wird durch eine Reihe von Ampeln erschwert.
"Der Bau der Umgehungsstraße wird zu einer erheblichen Umleitung des Verkehrs vor allem außerhalb der bebauten Gebiete der Stadt führen. Die neue Verlegung wird die Verkehrsbelastung im Zentrum verringern. Die Reduzierung der Abgase wird sich positiv auf die Lebensbedingungen der Anwohner der Stadt auswirken", heißt es in den Unterlagen der Straßendirektion.
Dank der Verlegung wird der Bahnübergang an der Strecke Brünn - Jihlava von der Hauptstrecke verschwinden; die neue Straße wird unter der Strecke hindurchführen. Die Umgehungsstraße wird neun Brücken, einen Tunnel (mit einem tiefen Einschnitt von etwa 230 Metern) und eine Fußgängerbrücke umfassen.
Die I/23 ist eine wichtige Verbindung im südlichen Teil des Landes, die an der Autobahn D3 beginnt, durch Jindřichův Hradec, Telč, Třebíč, Náměšt' nad Oslavou und Rosice führt und an die Autobahn D1 anschließt.
/gr/
Ausstellung im ehemaligen Uranbergwerk
25.1.2024 Pravo Seite 17 Radek Plavecky
Eine Ausstellung mit Informationen aus dem Bereich des Uranabbaus, mit Zusammenhängen zur Entwicklung einer Bombombe, mit Schilderung über die harten Bedingungen für Bergleute und politische Gefangene, die in der ehemaligen Uranmine Bytíz am Rande von Příbram arbeiteten – das alles wird in den authentischen und außergewöhnlich gut erhaltenen Räumlichkeiten dieses ehemaligen Uranschachts zu sehen sein.
Die Spuren des Uranbergbaus sind hier auf den ersten Blick in Form von riesigen Maulwurfshügeln zu sehen - überall liegen Haufen von abgebautem Gestein herum. "Dies war der reichste Standort für die Uranproduktion. Dieses Gebiet ist wertvoll, weil es dort einen erhaltenen Förderturm mit einer Maschinenhalle, Turbokompressoren und anderen Geräten gibt", sagte Josef Velfl, Direktor des Bergbaumuseums Příbram, gegenüber der Zeitung Právo.
Das Museum hat mit der Rekonstruktion des ehemaligen Bergwerks begonnen, das mit einer Tiefe von über 1,5 Kilometern eines der tiefsten in Europa und das dritttiefste in der Tschechischen Republik ist. "Es gibt tiefere Bergwerke, aber das Einzigartige hier ist, dass alles sozusagen an einem Strang hängt, d. h. in einem Stück von einem Maschinenraum bis zum Grund", so Direktor Velfl über eine der Besonderheiten des Bergwerks.
Die Entwicklung des Uranbergbaus in der Region Příbram war eng mit der Entwicklung der Atombombe verbunden. Gleich nach dem Krieg, im Jahr 1945, unterzeichnete die Tschechoslowakei ein Abkommen mit der Sowjetunion, wonach das gesamte Uran von hier aus in die Sowjetunion transportiert werden sollte, wo es damals noch nicht abgebaut wurde. Deshalb waren sie an unserem Uran interessiert. Stalin erkannte, dass er zwar den Krieg gewonnen hatte, aber nicht über die Atombombe verfügte", skizzierte der Historiker Velfls den Hintergrund, der Teil der Ausstellung sein wird.
Auch die tiefere Geschichte des Uranbergbaus auf tschechischem Gebiet, die vor allem mit der Region Jachymov zusammenhängt, wird erwähnt. Damals wurde Uran jedoch hauptsächlich zum Färben von Glas und Textilien oder für Bäder verwendet. Erst als sein Energiepotenzial entdeckt wurde, begann der Wettlauf um die Entwicklung von Waffen und Technologien. Für den Abbau wurden oft Gefangene eingesetzt, und während der kommunistischen Ära landeten viele politische Gefangene hier.
"Viele Helden des Zweiten Weltkriegs haben hier gearbeitet, wie zum Beispiel der Jagdgeneral František Chábera", erinnerte Josef Velflosud an den Flieger, der an der Schlacht um Frankreich oder an der Schlacht um England teilnahm und mehrere deutsche Flugzeuge abschoss. Neben Kriegshelden, so Velflud, seien auch Sportstars wie der Eishockeyweltmeister Gustav Bubník, der von den Kommunisten wegen Spionage und Untergrabung der Volksdemokratie verhaftet wurde, hier gelandet.
Viele Bergleute starben unter harten Bedingungen, so wurde beispielsweise ein Mann von einem Förderkorb erdrückt, ein anderer stürzte auf ein Felsstück. Trotz der entsetzlichen Bedingungen blieben jedoch viele Häftlinge nach ihrer Entlassung dort.
"Die Häftlinge trafen hier auf zivile Angestellte, und obwohl es schwierig war, war es durch die Möglichkeit, mit Zivilisten in Kontakt zu kommen, besser als im Gefängnis. Viele sind nach ihrer Entlassung hier geblieben. Sie haben hier viel gelernt und konnten Geld verdienen", sagte der Museumsdirektor.
Jetzt sind die Minen schon seit vielen Jahren geschlossen. Der Untergrund wurde überflutet, um Erschütterungen zu vermeiden, und es wird nicht mehr gefördert. Aber Besucher können immer noch unter Tage gehen, wenn auch nur ein Stück. "Der Zugang wird sich unter den Maschinen befinden, und es wird Animationen geben, die die Situation der Menschen, die in den Käfig steigen und hinunterfahren, nachempfinden", erläuterte er einen weiteren Teil der künftigen Ausstellung.
In Bytiz ist ein Teil des Geländes jetzt zwar zugänglich, kann aber nur in Ausnahmefällen nach Voranmeldung besichtigt werden. Nach der Renovierung wird der Bereich wie andere Teile des Bergbaumuseums zugänglich sein. Die Region Mittelböhmen, die Gründerin des Museums, hat einen öffentlichen Auftrag für die Renovierung des Geländes im Wert von fast 26 Millionen ausgeschrieben.
"Neben der vollständigen Renovierung des Gebäudes wird die Gesamtrekonstruktion auch die Schaffung von Einrichtungen für Besucher und Mitarbeiter umfassen, einschließlich Bereichen für Eintrittskarten und Souvenirverkauf. Dazu gehören auch der Bau einer Zufahrtsstraße und eines Parkplatzes", fügte Josef Holek, Sprecher der Mittelböhmischen Region, hinzu.
/gr/
Der Abriss des Kraftwerkes ist beendet
25.1.2024 MF DNES Seite 15
Prunerov -
Der Abriss des Braunkohlekraftwerks Prunerov I ist abgeschlossen.
Das Gelände ist für eine weitere Nutzung bereit. Der Standort soll weiterhin für die Stromerzeugung genutzt werden.
Das Kraftwerk ist seit Ende Juni 2020 außer Betrieb. Mit dem Abriss der Kühltürme wurde im Mai 2022 begonnen. Der verbleibende Bauschutt wird als Aufschüttung für die Landschaftsgestaltung verwendet.
/gr/
Das Kohlekraftwerk Prunéřov I ist bereits verschwunden
25.1.2024 Pravo Seite 8 koc
Das ehemalige Braunkohlekraftwerk Prunéřov I in der Region Chomutov ist endgültig dem Erdboden gleichgemacht worden. Übrig geblieben sind lediglich ein Verwaltungsgebäude mit Pförtnerhaus sowie Gebäude mit Sozialeinrichtungen und Umkleideräumen, die mit modernen Anlagen ausgestattet sind. Alles andere, die Produktions- und Betriebstechnik, gleicht nur noch schrumpfenden Schrott- und Betonhaufen.
Nach Ansicht von Ota Schnepp, Sprecher der CEZ-Gruppe für Nordböhmen, ist die entstandene Fläche für eine weitere Nutzung bereit. "Das Gelände soll weiterhin für die Stromerzeugung genutzt werden", mahnte er.
"Die Abrissarbeiten wurden Ende des letzten Jahres erfolgreich abgeschlossen. Auch der Restschrott, der von der Baufirma per Bahn abtransportiert wird, wird bald verschwinden. Der verbleibende Bauschutt wird für die Landschaftsgestaltung verwendet", sagte Jiří Hampl, Direktor der Kraftwerke Tusimice und Prunerov.
/gr/
EDF: Der Bau des neuen Atomkraftwerkes in Großbritannien wird länger dauern und mehr kosten
24.1.2024 oenergetice.cz ctk
Der französische Energiekonzern EDF hat den Termin für den Betriebsstart seines britischen Atomkraftwerkes Hinkley Point C erneut verschoben und die Kostenschätzung für dessen Bau deutlich erhöht. Hinkley Point C soll das erste neue britische Atomkraftwerk seit den 90er Jahren werden, berichtet die BBC.
Das Unternehmen teilte heute mit, dass es mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks frühestens im Jahr 2029 rechne und die Baukosten auf 31 bis 34 Milliarden Pfund (etwa 900 bis 990 Milliarden Kronen) schätze, wie die Agentur Reuters informierte.
In der letztjährigen Prognose war man davon ausgegangen, dass die neue Atomanlage im Juni 2027 zu Kosten von 25 bis 26 Mrd. Pfund in Betrieb gehen würde.
Die Kostenschätzungen beruhen auf Preisen aus dem Jahr 2015. Nach Berücksichtigung der Inflation könnten sie bis zu 46 Mrd. Pfund erreichen, berichtet die BBC. Ursprüngliche Pläne sahen vor, dass Hinkley Point C bereits im Jahre 2025 in Betrieb gehen und 18 Milliarden Pfund kosten sollte.
Als Reaktion auf die heutige Ankündigung der Firma EDF erklärte die britische Regierung, dass die gestiegenen Kosten nicht von den britischen Steuerzahlern getragen werden würden. "Hinkley Point C ist kein Regierungsprojekt, so dass alle erhöhten Kosten und Verzögerungen in der Verantwortung von EDF und seinen Partnern liegen", fügte sie hinzu.
/gr/
Was kann Kohle in Heizkraftwerken ersetzen? Neue Studie zeigt erhebliches Potenzial von Wärmepumpen
24.1.2024 ekonomickydenik.cz
Wie wird die moderne Heizungsindustrie im nächsten Jahrzehnt aussehen? Laut einer Studie, die heute von Vertretern des tschechischen Heizungsverbands vorgestellt wurde, ist die Kombination von Wärmepumpen und erdgasbefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) vielversprechend. Die aus Kläranlagen, Flüssen, geothermischen Quellen und der Luft gewonnene Energie könnte um das Jahr 2040 bis zu einem Drittel der Wärme liefern.
Das Potenzial für die Nutzung von Niedertemperatur-Wärmequellen in den Fernwärmesystemen der Tschechischen Republik wurde in einer von der Europäischen Klimastiftung unterstützten Studie bewertet.
"Wir werden in den Medien manchmal als Lobbyisten für fossile Brennstoffe bezeichnet, aber wir haben auch fortschrittliche und manchmal sogar grüne Ideen", sagte Martin Hájek, Direktor des Heizungsverbands der Tschechischen Republik, zu Beginn des Seminars.
Die Heizungsindustrie steht heute unter Druck. Bis zum Jahr 2030 soll sie aufhören, Braunkohle zu verbrennen, die heute etwa 45 Prozent der gesamten Wärmeerzeugung ausmacht. Das Potenzial für die Nutzung von Biomasse, Biomethan oder Energie aus Kernreaktoren ist begrenzt. Welche Möglichkeiten gibt es also? Die oben erwähnte Studie konzentrierte sich auf Wärmepumpen, die Wärme aus Wasser, Luft und Bohrlöchern bis zu einer maximalen Tiefe von 2000 Metern nutzen.
Laut Martin Hájek könnte ein Modellheizwerk in einer größeren Stadt ungefähr so funktionieren. Von Frühjahr bis Herbst würde die meiste Energie von Wärmepumpen und möglicherweise auch von Elektrokesseln erzeugt werden. Diese Quellen würden einen Teil des überschüssigen Stroms verbrauchen, wenn die Wind- und Solarstromproduktion hoch ist. Im Winter würde die Produktion hauptsächlich durch gasbefeuerte KWK-Anlagen erfolgen, die nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugen, der zu dieser Zeit knapp ist.
Dank des Booms bei den Wärmepumpen könnte die Tschechische Republik den Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung erheblich steigern. Und zwar von 11 Prozent im Jahr 2022 auf 45 Prozent im Jahr 2030 und auf mehr als 75 Prozent im Jahr 2040. Natürlich wäre dies nicht gratis. Das Investitionsvolumen für den gesamten EE-Sektor in der Tschechischen Republik würde sich bis 2040 auf 52,5 Milliarden Kronen belaufen, so die Studie. Vor allem die Nutzung von Energie aus geothermischen Quellen und aus Flusswasser hat Potenzial.
Martin Hájek schloss mit der Feststellung, dass Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bisher auf eine Reihe von Hindernissen stoßen. Großwärmepumpen können noch keine Investitionszuschüsse aus dem Modernisierungsfonds erhalten. Hohe Gebühren für die Wasserentnahme aus Flüssen und lange Genehmigungsverfahren sind ebenfalls problematisch. Der Austausch alter Dampfleitungen durch Heißwasserleitungen und die Isolierung energieineffizienter Gebäude erfordern weitere Investitionen.
/gr/
Der Wärmeverbrauch in Tschechien sank im vergangenen Jahr um 6%, das Wetter war die Ursache
24.1.2024 oenergetice.cz ctk
Der Wärmeverbrauch von Zentralheizungsanlagen in der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gesunken. Dies ist vor allem auf die überdurchschnittlich warme Witterung zurückzuführen; im vergangenen Jahr war es zehn Prozent wärmer als im Temperaturdurchschnitt der letzten 14 Jahre, was bedeutet, dass es weniger anspruchsvoll war zu heizen. Auch die Heizsaison war kürzer. Der Tschechische Heizungsverband erklärte heute gegenüber der Tschechischen Presseagentur CTK, dass der Verbrauch anderer Energien im vergangenen Jahr ebenfalls geringer war, was neben dem Wetter auch auf die höheren Preise zurückzuführen ist.
Die Heizsaison dauerte im vergangenen Jahr insgesamt 220 Tage, das sind 14 Tage weniger als im Jahr 2022. Der Durchschnitt des letzten Jahrzehnts ist sogar zwei Tage länger als im Jahr davor.
"Im Jahr 2023 wurde 6,7 Prozent weniger geheizt als im Jahre 2022 und die Wärmeversorgung ging im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zurück", so die vorläufigen Daten. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt lag die Heizintensität im vergangenen Jahr um zehn Prozent niedriger. Bei korrekt eingestellten Vorauszahlungen können die Haushalte in der endgültigen Wärmelieferungsrechnung für das jahr 2023 meist mit leichten Überzahlungen rechnen", so Martin Hájek, Direktor des Heizungsverbandes der Tschechischen Republik.
/gr/
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Die vier Milliarden teure Umgehungsstraße von Trebic hat grünes Licht erhalten, sie soll in drei Jahren gebaut werden
20.01 2024 zdopravy.cz
Jan Šindelář
Die Vorbereitung der Umgehung von Trebic in Form der Verlegung der Straße I/23 ist in die nächste Phase eingetreten. Das Kreisamt der Region Vysočina hat im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eine positive Stellungnahme für den sechs Kilometer langen Bau herausgegeben. Die Direktion für Straßen und Autobahnen wird voraussichtlich noch in diesem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss erlassen.
Der Antrag auf Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses wurde zusammen mit der Umweltverträglichkeitsprüfung im Herbst 2022 von der Straßendirektion eingereicht. Nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses will die Straßendirektion mit der Ausarbeitung der Unterlagen für die Baugenehmigung beginnen und kann dann mit dem Kauf von Grundstücken beginnen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2027 vorgesehen und wird drei Jahre dauern.
Der Kostenvoranschlag beläuft sich derzeit auf 4,2 Milliarden Kronen.
I/23, Umgehungsstraße von Trebic:
Die stark befahrene Straße, die täglich von bis zu 20 000 Fahrzeugen genutzt wird, führt praktisch durch das Zentrum der alten Stadt und teilt sie in zwei Teile. Sie durchquert die Stadt von Westen nach Osten über die Straßen Pražská, Sucheniova, Bráfova, Sportovní und Brněnská. Der Verkehr wird durch eine Reihe von Ampeln erschwert.
"Der Bau der Umgehungsstraße wird zu einer erheblichen Umleitung des Verkehrs vor allem außerhalb der bebauten Gebiete der Stadt führen. Die neue Verlegung wird die Verkehrsbelastung im Zentrum verringern. Die Reduzierung der Abgase wird sich positiv auf die Lebensbedingungen der Anwohner der Stadt auswirken", heißt es in den Unterlagen der Straßendirektion.
Dank der Verlegung wird der Bahnübergang an der Strecke Brünn - Jihlava von der Hauptstrecke verschwinden; die neue Straße wird unter der Strecke hindurchführen. Die Umgehungsstraße wird neun Brücken, einen Tunnel (mit einem tiefen Einschnitt von etwa 230 Metern) und eine Fußgängerbrücke umfassen.
Die I/23 ist eine wichtige Verbindung im südlichen Teil des Landes, die an der Autobahn D3 beginnt, durch Jindřichův Hradec, Telč, Třebíč, Náměšt' nad Oslavou und Rosice führt und an die Autobahn D1 anschließt.
/gr/
Ausstellung im ehemaligen Uranbergwerk
25.1.2024 Pravo Seite 17 Radek Plavecky
Eine Ausstellung mit Informationen aus dem Bereich des Uranabbaus, mit Zusammenhängen zur Entwicklung einer Bombombe, mit Schilderung über die harten Bedingungen für Bergleute und politische Gefangene, die in der ehemaligen Uranmine Bytíz am Rande von Příbram arbeiteten – das alles wird in den authentischen und außergewöhnlich gut erhaltenen Räumlichkeiten dieses ehemaligen Uranschachts zu sehen sein.
Die Spuren des Uranbergbaus sind hier auf den ersten Blick in Form von riesigen Maulwurfshügeln zu sehen - überall liegen Haufen von abgebautem Gestein herum. "Dies war der reichste Standort für die Uranproduktion. Dieses Gebiet ist wertvoll, weil es dort einen erhaltenen Förderturm mit einer Maschinenhalle, Turbokompressoren und anderen Geräten gibt", sagte Josef Velfl, Direktor des Bergbaumuseums Příbram, gegenüber der Zeitung Právo.
Das Museum hat mit der Rekonstruktion des ehemaligen Bergwerks begonnen, das mit einer Tiefe von über 1,5 Kilometern eines der tiefsten in Europa und das dritttiefste in der Tschechischen Republik ist. "Es gibt tiefere Bergwerke, aber das Einzigartige hier ist, dass alles sozusagen an einem Strang hängt, d. h. in einem Stück von einem Maschinenraum bis zum Grund", so Direktor Velfl über eine der Besonderheiten des Bergwerks.
Die Entwicklung des Uranbergbaus in der Region Příbram war eng mit der Entwicklung der Atombombe verbunden. Gleich nach dem Krieg, im Jahr 1945, unterzeichnete die Tschechoslowakei ein Abkommen mit der Sowjetunion, wonach das gesamte Uran von hier aus in die Sowjetunion transportiert werden sollte, wo es damals noch nicht abgebaut wurde. Deshalb waren sie an unserem Uran interessiert. Stalin erkannte, dass er zwar den Krieg gewonnen hatte, aber nicht über die Atombombe verfügte", skizzierte der Historiker Velfls den Hintergrund, der Teil der Ausstellung sein wird.
Auch die tiefere Geschichte des Uranbergbaus auf tschechischem Gebiet, die vor allem mit der Region Jachymov zusammenhängt, wird erwähnt. Damals wurde Uran jedoch hauptsächlich zum Färben von Glas und Textilien oder für Bäder verwendet. Erst als sein Energiepotenzial entdeckt wurde, begann der Wettlauf um die Entwicklung von Waffen und Technologien. Für den Abbau wurden oft Gefangene eingesetzt, und während der kommunistischen Ära landeten viele politische Gefangene hier.
"Viele Helden des Zweiten Weltkriegs haben hier gearbeitet, wie zum Beispiel der Jagdgeneral František Chábera", erinnerte Josef Velflosud an den Flieger, der an der Schlacht um Frankreich oder an der Schlacht um England teilnahm und mehrere deutsche Flugzeuge abschoss. Neben Kriegshelden, so Velflud, seien auch Sportstars wie der Eishockeyweltmeister Gustav Bubník, der von den Kommunisten wegen Spionage und Untergrabung der Volksdemokratie verhaftet wurde, hier gelandet.
Viele Bergleute starben unter harten Bedingungen, so wurde beispielsweise ein Mann von einem Förderkorb erdrückt, ein anderer stürzte auf ein Felsstück. Trotz der entsetzlichen Bedingungen blieben jedoch viele Häftlinge nach ihrer Entlassung dort.
"Die Häftlinge trafen hier auf zivile Angestellte, und obwohl es schwierig war, war es durch die Möglichkeit, mit Zivilisten in Kontakt zu kommen, besser als im Gefängnis. Viele sind nach ihrer Entlassung hier geblieben. Sie haben hier viel gelernt und konnten Geld verdienen", sagte der Museumsdirektor.
Jetzt sind die Minen schon seit vielen Jahren geschlossen. Der Untergrund wurde überflutet, um Erschütterungen zu vermeiden, und es wird nicht mehr gefördert. Aber Besucher können immer noch unter Tage gehen, wenn auch nur ein Stück. "Der Zugang wird sich unter den Maschinen befinden, und es wird Animationen geben, die die Situation der Menschen, die in den Käfig steigen und hinunterfahren, nachempfinden", erläuterte er einen weiteren Teil der künftigen Ausstellung.
In Bytiz ist ein Teil des Geländes jetzt zwar zugänglich, kann aber nur in Ausnahmefällen nach Voranmeldung besichtigt werden. Nach der Renovierung wird der Bereich wie andere Teile des Bergbaumuseums zugänglich sein. Die Region Mittelböhmen, die Gründerin des Museums, hat einen öffentlichen Auftrag für die Renovierung des Geländes im Wert von fast 26 Millionen ausgeschrieben.
"Neben der vollständigen Renovierung des Gebäudes wird die Gesamtrekonstruktion auch die Schaffung von Einrichtungen für Besucher und Mitarbeiter umfassen, einschließlich Bereichen für Eintrittskarten und Souvenirverkauf. Dazu gehören auch der Bau einer Zufahrtsstraße und eines Parkplatzes", fügte Josef Holek, Sprecher der Mittelböhmischen Region, hinzu.
/gr/
Der Abriss des Kraftwerkes ist beendet
25.1.2024 MF DNES Seite 15
Prunerov -
Der Abriss des Braunkohlekraftwerks Prunerov I ist abgeschlossen.
Das Gelände ist für eine weitere Nutzung bereit. Der Standort soll weiterhin für die Stromerzeugung genutzt werden.
Das Kraftwerk ist seit Ende Juni 2020 außer Betrieb. Mit dem Abriss der Kühltürme wurde im Mai 2022 begonnen. Der verbleibende Bauschutt wird als Aufschüttung für die Landschaftsgestaltung verwendet.
/gr/
Das Kohlekraftwerk Prunéřov I ist bereits verschwunden
25.1.2024 Pravo Seite 8 koc
Das ehemalige Braunkohlekraftwerk Prunéřov I in der Region Chomutov ist endgültig dem Erdboden gleichgemacht worden. Übrig geblieben sind lediglich ein Verwaltungsgebäude mit Pförtnerhaus sowie Gebäude mit Sozialeinrichtungen und Umkleideräumen, die mit modernen Anlagen ausgestattet sind. Alles andere, die Produktions- und Betriebstechnik, gleicht nur noch schrumpfenden Schrott- und Betonhaufen.
Nach Ansicht von Ota Schnepp, Sprecher der CEZ-Gruppe für Nordböhmen, ist die entstandene Fläche für eine weitere Nutzung bereit. "Das Gelände soll weiterhin für die Stromerzeugung genutzt werden", mahnte er.
"Die Abrissarbeiten wurden Ende des letzten Jahres erfolgreich abgeschlossen. Auch der Restschrott, der von der Baufirma per Bahn abtransportiert wird, wird bald verschwinden. Der verbleibende Bauschutt wird für die Landschaftsgestaltung verwendet", sagte Jiří Hampl, Direktor der Kraftwerke Tusimice und Prunerov.
/gr/
EDF: Der Bau des neuen Atomkraftwerkes in Großbritannien wird länger dauern und mehr kosten
24.1.2024 oenergetice.cz ctk
Der französische Energiekonzern EDF hat den Termin für den Betriebsstart seines britischen Atomkraftwerkes Hinkley Point C erneut verschoben und die Kostenschätzung für dessen Bau deutlich erhöht. Hinkley Point C soll das erste neue britische Atomkraftwerk seit den 90er Jahren werden, berichtet die BBC.
Das Unternehmen teilte heute mit, dass es mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks frühestens im Jahr 2029 rechne und die Baukosten auf 31 bis 34 Milliarden Pfund (etwa 900 bis 990 Milliarden Kronen) schätze, wie die Agentur Reuters informierte.
In der letztjährigen Prognose war man davon ausgegangen, dass die neue Atomanlage im Juni 2027 zu Kosten von 25 bis 26 Mrd. Pfund in Betrieb gehen würde.
Die Kostenschätzungen beruhen auf Preisen aus dem Jahr 2015. Nach Berücksichtigung der Inflation könnten sie bis zu 46 Mrd. Pfund erreichen, berichtet die BBC. Ursprüngliche Pläne sahen vor, dass Hinkley Point C bereits im Jahre 2025 in Betrieb gehen und 18 Milliarden Pfund kosten sollte.
Als Reaktion auf die heutige Ankündigung der Firma EDF erklärte die britische Regierung, dass die gestiegenen Kosten nicht von den britischen Steuerzahlern getragen werden würden. "Hinkley Point C ist kein Regierungsprojekt, so dass alle erhöhten Kosten und Verzögerungen in der Verantwortung von EDF und seinen Partnern liegen", fügte sie hinzu.
/gr/
Was kann Kohle in Heizkraftwerken ersetzen? Neue Studie zeigt erhebliches Potenzial von Wärmepumpen
24.1.2024 ekonomickydenik.cz
Wie wird die moderne Heizungsindustrie im nächsten Jahrzehnt aussehen? Laut einer Studie, die heute von Vertretern des tschechischen Heizungsverbands vorgestellt wurde, ist die Kombination von Wärmepumpen und erdgasbefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) vielversprechend. Die aus Kläranlagen, Flüssen, geothermischen Quellen und der Luft gewonnene Energie könnte um das Jahr 2040 bis zu einem Drittel der Wärme liefern.
Das Potenzial für die Nutzung von Niedertemperatur-Wärmequellen in den Fernwärmesystemen der Tschechischen Republik wurde in einer von der Europäischen Klimastiftung unterstützten Studie bewertet.
"Wir werden in den Medien manchmal als Lobbyisten für fossile Brennstoffe bezeichnet, aber wir haben auch fortschrittliche und manchmal sogar grüne Ideen", sagte Martin Hájek, Direktor des Heizungsverbands der Tschechischen Republik, zu Beginn des Seminars.
Die Heizungsindustrie steht heute unter Druck. Bis zum Jahr 2030 soll sie aufhören, Braunkohle zu verbrennen, die heute etwa 45 Prozent der gesamten Wärmeerzeugung ausmacht. Das Potenzial für die Nutzung von Biomasse, Biomethan oder Energie aus Kernreaktoren ist begrenzt. Welche Möglichkeiten gibt es also? Die oben erwähnte Studie konzentrierte sich auf Wärmepumpen, die Wärme aus Wasser, Luft und Bohrlöchern bis zu einer maximalen Tiefe von 2000 Metern nutzen.
Laut Martin Hájek könnte ein Modellheizwerk in einer größeren Stadt ungefähr so funktionieren. Von Frühjahr bis Herbst würde die meiste Energie von Wärmepumpen und möglicherweise auch von Elektrokesseln erzeugt werden. Diese Quellen würden einen Teil des überschüssigen Stroms verbrauchen, wenn die Wind- und Solarstromproduktion hoch ist. Im Winter würde die Produktion hauptsächlich durch gasbefeuerte KWK-Anlagen erfolgen, die nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugen, der zu dieser Zeit knapp ist.
Dank des Booms bei den Wärmepumpen könnte die Tschechische Republik den Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung erheblich steigern. Und zwar von 11 Prozent im Jahr 2022 auf 45 Prozent im Jahr 2030 und auf mehr als 75 Prozent im Jahr 2040. Natürlich wäre dies nicht gratis. Das Investitionsvolumen für den gesamten EE-Sektor in der Tschechischen Republik würde sich bis 2040 auf 52,5 Milliarden Kronen belaufen, so die Studie. Vor allem die Nutzung von Energie aus geothermischen Quellen und aus Flusswasser hat Potenzial.
Martin Hájek schloss mit der Feststellung, dass Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bisher auf eine Reihe von Hindernissen stoßen. Großwärmepumpen können noch keine Investitionszuschüsse aus dem Modernisierungsfonds erhalten. Hohe Gebühren für die Wasserentnahme aus Flüssen und lange Genehmigungsverfahren sind ebenfalls problematisch. Der Austausch alter Dampfleitungen durch Heißwasserleitungen und die Isolierung energieineffizienter Gebäude erfordern weitere Investitionen.
/gr/
Der Wärmeverbrauch in Tschechien sank im vergangenen Jahr um 6%, das Wetter war die Ursache
24.1.2024 oenergetice.cz ctk
Der Wärmeverbrauch von Zentralheizungsanlagen in der Tschechischen Republik ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gesunken. Dies ist vor allem auf die überdurchschnittlich warme Witterung zurückzuführen; im vergangenen Jahr war es zehn Prozent wärmer als im Temperaturdurchschnitt der letzten 14 Jahre, was bedeutet, dass es weniger anspruchsvoll war zu heizen. Auch die Heizsaison war kürzer. Der Tschechische Heizungsverband erklärte heute gegenüber der Tschechischen Presseagentur CTK, dass der Verbrauch anderer Energien im vergangenen Jahr ebenfalls geringer war, was neben dem Wetter auch auf die höheren Preise zurückzuführen ist.
Die Heizsaison dauerte im vergangenen Jahr insgesamt 220 Tage, das sind 14 Tage weniger als im Jahr 2022. Der Durchschnitt des letzten Jahrzehnts ist sogar zwei Tage länger als im Jahr davor.
"Im Jahr 2023 wurde 6,7 Prozent weniger geheizt als im Jahre 2022 und die Wärmeversorgung ging im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zurück", so die vorläufigen Daten. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt lag die Heizintensität im vergangenen Jahr um zehn Prozent niedriger. Bei korrekt eingestellten Vorauszahlungen können die Haushalte in der endgültigen Wärmelieferungsrechnung für das jahr 2023 meist mit leichten Überzahlungen rechnen", so Martin Hájek, Direktor des Heizungsverbandes der Tschechischen Republik.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Auswahl von Zeitungsartikeln zum Thema Atomkraft vom 26.1.2024:
Das Billionen – Spiel
26.1.2024 LN Seite 10 Marek Hudema
Vier neue Atomblöcke in der Tschechischen Republik?
Die Tschechische Republik wird in absehbarer Zeit nicht genug Strom haben, und der Mangel wird erheblich sein. Deshalb wird seit langem überlegt, statt eines oder zweier neuer Atomblöcke vier zu bauen. Und dieser Plan schreitet zügig voran.
Angesichts des geschätzten Stromverbrauchs und der kommenden Stilllegung einiger bestehender Kraftwerke würden zwei neue Kernkraftwerksblöcke nicht ausreichen. Deshalb sollen zwei neue Reaktoren in Temelin und zwei in Dukovany gebaut werden. Dort gibt es bereits Kernkraftwerke, die Infrastruktur ist vorhanden und es wird viel einfacher sein, die erforderlichen Genehmigungen für diese Standorte zu erhalten. Leider wird auch dies nicht ausreichen, denn trotz des schnelleren Baus an den Standorten der bestehenden Atomanlagen wird der Bau schätzungsweise 20 Jahre dauern, und in der Zwischenzeit muss Strom aus dem Ausland importiert werden. Aber das ist immerhin etwas.
Das Problem ist, wer diese Reaktoren bauen und vor allem, wer sie bezahlen soll. Ein oder zwei Reaktoren könnten mit einer Staatsgarantie von dem halbstaatlichen Energieunternehmen CEZ gebaut werden. Seine Manager wären darüber nicht glücklich, da es sich um ein sehr langfristiges und finanziell riskantes Projekt handelt, aber es wäre machbar. CEZ könnte sich mit einer staatlichen Garantie Geld dafür leihen, und der Staat würde ihm auch Garantien für die Investitionsrendite geben. Wenn jedoch vier Blöcke gebaut würden, was eine Investition von etwa 2 Billionen Kronen bedeutet, hätte die Firma CEZ das Geld nicht. Genauer gesagt, wird ihr niemand das Geld leihen, denn es übersteigt die Aktiva des gesamten Unternehmens, die sich im vorletzten Jahr auf rund 1,2 Billionen Kronen beliefen (die Zahlen für das letzte Jahr sind noch nicht verfügbar). Ganz zu schweigen davon, dass der Preis wahrscheinlich nicht "nur" bei zwei Billionen bleiben wird.
Die CEZ-Manager sind angelich darüber nicht traurig darüber. Der Staat wird da helen müssen, und das wird es ihnen ermöglichen, den Druck zur Finanzierung des Baus neuer Kernkraftwerke zu verringern. Obwohl CEZ die Kraftwerke bauen wird, oder genauer gesagt, ihren Bau beaufsichtigen wird, wird es dies wahrscheinlich für den Staat oder für ein staatliches Unternehmen tun. In jedem Fall wird die Rolle des Staates im Energiesektor weiter deutlich gestärkt, und das klingt nach einer guten Sache für CEZ. Ob es auch für andere Bürger gut ist, bleibt abzuwarten.
/gr/
Die Menschen sind durchaus für Kernkraft und für erneuerbare Energien
26.1.2024 Special DNES Seite 36 Petr Lundak
Im Kernkraftwerk Temelín hilft künstliche Intelligenz beim Betrieb der größten Pumpen.
Genau die Hälfte dessen, was die gesamte Tschechische Republik im vergangenen Jahr 2023 verbrauchen konnte. Die Kernkraftwerke Temelín (in der Region Südböhmen) und Dukovany (in der Region Vysočina) produzierten im vergangenen Jahr zusammen dreißig Terawattstunden emissionsfreien Strom. Trotz der anspruchsvollen Abschaltungen ist dies ein wichtiger Meilenstein für beide Kernkraftwerke.
Allerdings ist es für die meisten Menschen schwierig, sich allein anhand der technischen Daten vorzustellen, wie hoch die tatsächliche Menge ist. Daniel Beneš, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der CEZ-Gruppe, kann es jedoch erklären. "Es ist dasselbe, als wenn wir einen neuen kleineren Kernkraftwerksblock oder ein großes Kohlekraftwerk bauen würden", sagt Beneš. "Dadurch sind sie in der Lage, die Rolle einer wichtigen tschechischen emissionsfreien Quelle zu erfüllen. Wir profitieren von den vergangenen Jahren, in denen wir die Leistung unserer beiden Kernkraftwerke sicher um fast 500 Megawatt steigern konnten", erklärt der ČEZ-Chef.
Dies geht Hand in Hand mit der Tatsache, dass der Anteil der Kernkraftwerke am Gesamtverbrauch in der Tschechischen Republik in den letzten Jahren zugenommen hat. Beide Kraftwerke werden schrittweise auf längere Zyklen umgestellt, in denen der Brennstoff gewechselt werden muss. Das Kernkraftwerk Temelín zum Beispiel hat einen achtzehnmonatigen Zyklus. Verglichen mit der derzeitigen Produktion will CEZ etwa zwei Terawattstunden Strom gewinnen, also etwa drei bis vier Prozent des gesamten tschechischen Verbrauchs zusätzlich.
"Wir wollen nicht zum ersten Mal Rekorde brechen. Unsere absolute Priorität sind Sicherheit und Stabilität. Außerdem bereiten wir beide Kraftwerke auf einen Betrieb von mindestens 60 Jahren vor. Bei den Block-Stillständen geht es also nicht mehr nur um den Austausch von Brennstoff, sondern vor allem um eine Reihe von Modernisierungsprogrammen und Kontrollen. Dennoch erfüllen wir auch unsere Produktionspläne", fügt Bohdan Zronek, Mitglied des Verwaltungsrats und Direktor des Geschäftsbereichs Kernenergie, hinzu.
Verbesserung des Betriebs:
Die Tschechen bevorzugen Energie aus Kernenergie und erneuerbaren Quellen am meisten. Laut Umfragen, die von den Agenturen im November des letzten Jahres durchgeführt wurden, befürworten 69 Prozent der Bevölkerung den Betrieb und die Weiterentwicklung nuklearer Energiequellen, und sogar sechs Prozent mehr Menschen befürworten die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen.
Auch das Kernkraftwerk Temelín selbst hat im vergangenen Jahr gut abgeschnitten. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat es im vergangenen Jahr mehr als 5 000 Megawattstunden Strom beim Eigenverbrauch eingespart. Dabei hilft auch die künstliche Intelligenz, die den Betrieb der größten Pumpen von Temelín übernimmt.
"Insgesamt hat das Kraftwerk im vergangenen Jahr 803.000 Megawattstunden Strom verbraucht, das sind etwa fünf Prozent des von ihm produzierten Stroms. Das ist der Strom, den die Haushalte einer Kleinstadt in einem Jahr verbrauchen", rechnet Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín, vor. Das liegt vor allem an der optimalen Einstellung der größten Umwälzpumpen, die das Wasser durch die Kühltürme und Kondensatoren im Maschinenraum zirkulieren lassen. Die AKW-Operateure aktualisieren diese Einstellungen zweimal täglich in Abhängigkeit von der Wettervorhersage.
Bei der Verbesserung des Betriebs der beiden Kernkraftwerke geht es nicht nur darum, die Leistung kontinuierlich zu erhöhen oder Block-Stillstnde so gut wie möglich zu bewältigen.
"Es geht auch um die Einsparungen, die durch eine optimale Betriebsführung erzielt werden können. Allein die Einsparungen des letzten Jahres in Temelín würden ausreichen, um den Jahresverbrauch von etwa fünfzehnhundert tschechischen Haushalten zu decken", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Firma ČEZ und Direktor der Abteilung Kernenergie.
/gr/
Temelin modernisiert das Steuerungssystem für Milliarden Kronen
25.1.2024 Fernsehen CT1 18.00 Uhr
Moderator:
Modernisierung des Steuersystems für mehrere Milliarden Kronen fortgesetzt, der Austausch von Servern soll den Betrieb der gesamten Atomanlage für weitere 60 Jahre sicherstellen, CEZ muss in Temelín beispielsweise 80 km neue Kabel verlegen, 3/4 davon sind bereits verlegt. Das Kraftwerk wird im Jahr 2029 auf das neue System umgestellt.
/gr/
Temelin modernisiert das Steuerungssystem und verfügt über neue Server im 1.Block
25.1.2024 oenergetice.cz ctk
Die milliardenschwere Modernisierung des Kernkraftwerks Temelín, die im Jahre 2021 began und nächstes Jahr abgeschlossen wird, geht weiter. Die Energietechniker haben jetzt neun neue Schränke im Bereich der Hauptserver im ersten Kraftwerksblock installiert. Dies ist einer der wichtigsten Schritte bei der Aufrüstung des Kontrollsystems von Westinghouse. Außerdem werden sie in diesem Jahr die Verlegung von 80 km Kabeln in Temelín abschließen. sagte Marek Sviták, Sprecher von Temelín, heute vor Journalisten.
Das neue System wird im nächsten Jahr die Steuerung des Kraftwerks übernehmen. Die neuen Schaltschränke wurden in Bulgarien getestet. In diesen Tagen haben die Auftragnehmer neun Schränke auf dem Gelände des ersten Blocks aufgestellt. Jeder wiegt mehr als 400 Kilogramm und ist über zwei Meter hoch. "Sie sind bereits in Position. Jetzt werden wir sie nach und nach hinzufügen und in Betrieb nehmen. Spezialisten installieren die internen Elemente, insbesondere die Netzwerk-Switches und Server", sagte Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín.
Auch das Testzentrum ist fertig.
Die Firma CEZ modernisiert das Kraftwerk, um seinen Betrieb für mindestens 60 Jahre zu gewährleisten. Es handelt sich um eine der technisch und vom Umfang her anspruchsvollsten Änderungen am Kontrollsystem des Kernkraftwerks, sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands. Die Modernisierung umfasst 80 Kilometer neue Kabel, von denen drei Viertel bereits verlegt sind.
Das Kraftwerk wird im Jahre 2029 vollständig auf das neue Steuerungssystem umgestellt.
Das ursprüngliche Steuerungssystem, das jetzt in Temelín modernisiert wird, wurde von Westinghouse geliefert. Als das Kraftwerk gebaut wurde, hat Pavel Pavel, berühmt für den Transport der Statuen auf der Osterinsel, vor mehr als 30 Jahren die Schaltschränke versetzt. Er half dabei, die tonnenschweren Anlagen in geschlossene Räume zu verlegen. "Wir konnten keine Technik einsetzen, also griffen wir auf Seile und Hebel zurück, wie die Eingeborenen auf der Osterinsel vor vielen hundert Jahren", sagte Pavel Pavel. Damals waren die Schränke um ein Vielfaches schwerer als die heutigen. Diesmal brauchten die Energietechniker die Hilfe von Pavel Pavel nicht; der Transport der Schränke wurde von den Arbeitern von I&C Energo organisiert, sagte der Sprecher von Temelín.
/gr/
Das Kernkraftwerk Dukovany will seine Leistung erhöhen und mehr Strom erzeugen
26.1.2024 ceskenoviny.cz CTK
Dukovany (Region Trebic) - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Ermöglicht wird dies durch eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung. Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen. Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, heute vor Journalisten.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang steigen.
Die Modernisierung umfasst die Einführung von Brennstoff der neuen Generation, die Verlängerung der Brennstoffzyklen oder die Reinigung wichtiger Wärmetauscher.
Insgesamt wird CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Mrd. Kronen für die Erneuerung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben, mehr als eine Milliarde Kronen mehr als im Vorjahr. Die Investitionen werden sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d. h. bis zum Jahr 2047, betrieben werden können.
Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken – Dukovany und Temelin. Die vier Dukovany-Blöcke wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 schrittweise in Betrieb genommen. Der dritte Block ist aktuell seit dem 19. Januar planmäßig abgeschaltet.
Im vergangenen Jahr produzierte das Kraftwerk Dukovany 14,3 TWh und überschritt damit zum 13. Mal die Produktionsgrenze von 14 TWh. Das Kernkraftwerk Temelín hat im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge die Produktionsgrenze von 16 TWh überschritten.
/gr/
Seit Jahren versuchte Dukovany herauszufinden, ob es günstig wäre, die Temperatur zu erhöhen. Durch die erhöhten Temperatur wird die Atomanlage mehr Strom erzeugen
26.1.2024 Sezenam Zpravy ctk
Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird durch die Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf möglich sein. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung.
Dukovany wird die Projektreserve nutzen, um die Temperatur zu erhöhen. Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, am Freitag gegenüber den Reportern.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen.
Die Nachrüstung umfasst die Einführung von Brennstoff der neuen Generation, die Verlängerung der Brennstoffzyklen oder die Reinigung wichtiger Wärmetauscher.
Insgesamt wird der Betreiber, die Energiefirma CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Milliarden Kronen für die Modernisierung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben, mehr als eine Milliarde Kronen mehr als im Vorjahr. Die Investitionen werden sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d. h. bis zum Jahr 2047, betrieben werden können.
Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Die vier Blöcke von Dukovany wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 schrittweise in Betrieb genommen. Der dritte befindet sich aktuell seit dem 19. Januar in einer geplanten Abschaltung.
Im vergangenen Jahr produzierte das Kraftwerk Dukovany 14,3 TWh und überschritt damit zum 13. Mal die Produktionsgrenze von 14 TWh. Das Kernkraftwerk Temelín hat im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge die Produktionsgrenze von 16 TWh überschritten.
/gr/
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Kubatova 6
37001 Budweis
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Das Billionen – Spiel
26.1.2024 LN Seite 10 Marek Hudema
Vier neue Atomblöcke in der Tschechischen Republik?
Die Tschechische Republik wird in absehbarer Zeit nicht genug Strom haben, und der Mangel wird erheblich sein. Deshalb wird seit langem überlegt, statt eines oder zweier neuer Atomblöcke vier zu bauen. Und dieser Plan schreitet zügig voran.
Angesichts des geschätzten Stromverbrauchs und der kommenden Stilllegung einiger bestehender Kraftwerke würden zwei neue Kernkraftwerksblöcke nicht ausreichen. Deshalb sollen zwei neue Reaktoren in Temelin und zwei in Dukovany gebaut werden. Dort gibt es bereits Kernkraftwerke, die Infrastruktur ist vorhanden und es wird viel einfacher sein, die erforderlichen Genehmigungen für diese Standorte zu erhalten. Leider wird auch dies nicht ausreichen, denn trotz des schnelleren Baus an den Standorten der bestehenden Atomanlagen wird der Bau schätzungsweise 20 Jahre dauern, und in der Zwischenzeit muss Strom aus dem Ausland importiert werden. Aber das ist immerhin etwas.
Das Problem ist, wer diese Reaktoren bauen und vor allem, wer sie bezahlen soll. Ein oder zwei Reaktoren könnten mit einer Staatsgarantie von dem halbstaatlichen Energieunternehmen CEZ gebaut werden. Seine Manager wären darüber nicht glücklich, da es sich um ein sehr langfristiges und finanziell riskantes Projekt handelt, aber es wäre machbar. CEZ könnte sich mit einer staatlichen Garantie Geld dafür leihen, und der Staat würde ihm auch Garantien für die Investitionsrendite geben. Wenn jedoch vier Blöcke gebaut würden, was eine Investition von etwa 2 Billionen Kronen bedeutet, hätte die Firma CEZ das Geld nicht. Genauer gesagt, wird ihr niemand das Geld leihen, denn es übersteigt die Aktiva des gesamten Unternehmens, die sich im vorletzten Jahr auf rund 1,2 Billionen Kronen beliefen (die Zahlen für das letzte Jahr sind noch nicht verfügbar). Ganz zu schweigen davon, dass der Preis wahrscheinlich nicht "nur" bei zwei Billionen bleiben wird.
Die CEZ-Manager sind angelich darüber nicht traurig darüber. Der Staat wird da helen müssen, und das wird es ihnen ermöglichen, den Druck zur Finanzierung des Baus neuer Kernkraftwerke zu verringern. Obwohl CEZ die Kraftwerke bauen wird, oder genauer gesagt, ihren Bau beaufsichtigen wird, wird es dies wahrscheinlich für den Staat oder für ein staatliches Unternehmen tun. In jedem Fall wird die Rolle des Staates im Energiesektor weiter deutlich gestärkt, und das klingt nach einer guten Sache für CEZ. Ob es auch für andere Bürger gut ist, bleibt abzuwarten.
/gr/
Die Menschen sind durchaus für Kernkraft und für erneuerbare Energien
26.1.2024 Special DNES Seite 36 Petr Lundak
Im Kernkraftwerk Temelín hilft künstliche Intelligenz beim Betrieb der größten Pumpen.
Genau die Hälfte dessen, was die gesamte Tschechische Republik im vergangenen Jahr 2023 verbrauchen konnte. Die Kernkraftwerke Temelín (in der Region Südböhmen) und Dukovany (in der Region Vysočina) produzierten im vergangenen Jahr zusammen dreißig Terawattstunden emissionsfreien Strom. Trotz der anspruchsvollen Abschaltungen ist dies ein wichtiger Meilenstein für beide Kernkraftwerke.
Allerdings ist es für die meisten Menschen schwierig, sich allein anhand der technischen Daten vorzustellen, wie hoch die tatsächliche Menge ist. Daniel Beneš, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der CEZ-Gruppe, kann es jedoch erklären. "Es ist dasselbe, als wenn wir einen neuen kleineren Kernkraftwerksblock oder ein großes Kohlekraftwerk bauen würden", sagt Beneš. "Dadurch sind sie in der Lage, die Rolle einer wichtigen tschechischen emissionsfreien Quelle zu erfüllen. Wir profitieren von den vergangenen Jahren, in denen wir die Leistung unserer beiden Kernkraftwerke sicher um fast 500 Megawatt steigern konnten", erklärt der ČEZ-Chef.
Dies geht Hand in Hand mit der Tatsache, dass der Anteil der Kernkraftwerke am Gesamtverbrauch in der Tschechischen Republik in den letzten Jahren zugenommen hat. Beide Kraftwerke werden schrittweise auf längere Zyklen umgestellt, in denen der Brennstoff gewechselt werden muss. Das Kernkraftwerk Temelín zum Beispiel hat einen achtzehnmonatigen Zyklus. Verglichen mit der derzeitigen Produktion will CEZ etwa zwei Terawattstunden Strom gewinnen, also etwa drei bis vier Prozent des gesamten tschechischen Verbrauchs zusätzlich.
"Wir wollen nicht zum ersten Mal Rekorde brechen. Unsere absolute Priorität sind Sicherheit und Stabilität. Außerdem bereiten wir beide Kraftwerke auf einen Betrieb von mindestens 60 Jahren vor. Bei den Block-Stillständen geht es also nicht mehr nur um den Austausch von Brennstoff, sondern vor allem um eine Reihe von Modernisierungsprogrammen und Kontrollen. Dennoch erfüllen wir auch unsere Produktionspläne", fügt Bohdan Zronek, Mitglied des Verwaltungsrats und Direktor des Geschäftsbereichs Kernenergie, hinzu.
Verbesserung des Betriebs:
Die Tschechen bevorzugen Energie aus Kernenergie und erneuerbaren Quellen am meisten. Laut Umfragen, die von den Agenturen im November des letzten Jahres durchgeführt wurden, befürworten 69 Prozent der Bevölkerung den Betrieb und die Weiterentwicklung nuklearer Energiequellen, und sogar sechs Prozent mehr Menschen befürworten die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen.
Auch das Kernkraftwerk Temelín selbst hat im vergangenen Jahr gut abgeschnitten. Im Vergleich zum Jahr 2022 hat es im vergangenen Jahr mehr als 5 000 Megawattstunden Strom beim Eigenverbrauch eingespart. Dabei hilft auch die künstliche Intelligenz, die den Betrieb der größten Pumpen von Temelín übernimmt.
"Insgesamt hat das Kraftwerk im vergangenen Jahr 803.000 Megawattstunden Strom verbraucht, das sind etwa fünf Prozent des von ihm produzierten Stroms. Das ist der Strom, den die Haushalte einer Kleinstadt in einem Jahr verbrauchen", rechnet Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín, vor. Das liegt vor allem an der optimalen Einstellung der größten Umwälzpumpen, die das Wasser durch die Kühltürme und Kondensatoren im Maschinenraum zirkulieren lassen. Die AKW-Operateure aktualisieren diese Einstellungen zweimal täglich in Abhängigkeit von der Wettervorhersage.
Bei der Verbesserung des Betriebs der beiden Kernkraftwerke geht es nicht nur darum, die Leistung kontinuierlich zu erhöhen oder Block-Stillstnde so gut wie möglich zu bewältigen.
"Es geht auch um die Einsparungen, die durch eine optimale Betriebsführung erzielt werden können. Allein die Einsparungen des letzten Jahres in Temelín würden ausreichen, um den Jahresverbrauch von etwa fünfzehnhundert tschechischen Haushalten zu decken", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands der Firma ČEZ und Direktor der Abteilung Kernenergie.
/gr/
Temelin modernisiert das Steuerungssystem für Milliarden Kronen
25.1.2024 Fernsehen CT1 18.00 Uhr
Moderator:
Modernisierung des Steuersystems für mehrere Milliarden Kronen fortgesetzt, der Austausch von Servern soll den Betrieb der gesamten Atomanlage für weitere 60 Jahre sicherstellen, CEZ muss in Temelín beispielsweise 80 km neue Kabel verlegen, 3/4 davon sind bereits verlegt. Das Kraftwerk wird im Jahr 2029 auf das neue System umgestellt.
/gr/
Temelin modernisiert das Steuerungssystem und verfügt über neue Server im 1.Block
25.1.2024 oenergetice.cz ctk
Die milliardenschwere Modernisierung des Kernkraftwerks Temelín, die im Jahre 2021 began und nächstes Jahr abgeschlossen wird, geht weiter. Die Energietechniker haben jetzt neun neue Schränke im Bereich der Hauptserver im ersten Kraftwerksblock installiert. Dies ist einer der wichtigsten Schritte bei der Aufrüstung des Kontrollsystems von Westinghouse. Außerdem werden sie in diesem Jahr die Verlegung von 80 km Kabeln in Temelín abschließen. sagte Marek Sviták, Sprecher von Temelín, heute vor Journalisten.
Das neue System wird im nächsten Jahr die Steuerung des Kraftwerks übernehmen. Die neuen Schaltschränke wurden in Bulgarien getestet. In diesen Tagen haben die Auftragnehmer neun Schränke auf dem Gelände des ersten Blocks aufgestellt. Jeder wiegt mehr als 400 Kilogramm und ist über zwei Meter hoch. "Sie sind bereits in Position. Jetzt werden wir sie nach und nach hinzufügen und in Betrieb nehmen. Spezialisten installieren die internen Elemente, insbesondere die Netzwerk-Switches und Server", sagte Jan Kruml, Direktor des Kraftwerks Temelín.
Auch das Testzentrum ist fertig.
Die Firma CEZ modernisiert das Kraftwerk, um seinen Betrieb für mindestens 60 Jahre zu gewährleisten. Es handelt sich um eine der technisch und vom Umfang her anspruchsvollsten Änderungen am Kontrollsystem des Kernkraftwerks, sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands. Die Modernisierung umfasst 80 Kilometer neue Kabel, von denen drei Viertel bereits verlegt sind.
Das Kraftwerk wird im Jahre 2029 vollständig auf das neue Steuerungssystem umgestellt.
Das ursprüngliche Steuerungssystem, das jetzt in Temelín modernisiert wird, wurde von Westinghouse geliefert. Als das Kraftwerk gebaut wurde, hat Pavel Pavel, berühmt für den Transport der Statuen auf der Osterinsel, vor mehr als 30 Jahren die Schaltschränke versetzt. Er half dabei, die tonnenschweren Anlagen in geschlossene Räume zu verlegen. "Wir konnten keine Technik einsetzen, also griffen wir auf Seile und Hebel zurück, wie die Eingeborenen auf der Osterinsel vor vielen hundert Jahren", sagte Pavel Pavel. Damals waren die Schränke um ein Vielfaches schwerer als die heutigen. Diesmal brauchten die Energietechniker die Hilfe von Pavel Pavel nicht; der Transport der Schränke wurde von den Arbeitern von I&C Energo organisiert, sagte der Sprecher von Temelín.
/gr/
Das Kernkraftwerk Dukovany will seine Leistung erhöhen und mehr Strom erzeugen
26.1.2024 ceskenoviny.cz CTK
Dukovany (Region Trebic) - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Ermöglicht wird dies durch eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung. Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen. Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, heute vor Journalisten.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang steigen.
Die Modernisierung umfasst die Einführung von Brennstoff der neuen Generation, die Verlängerung der Brennstoffzyklen oder die Reinigung wichtiger Wärmetauscher.
Insgesamt wird CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Mrd. Kronen für die Erneuerung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben, mehr als eine Milliarde Kronen mehr als im Vorjahr. Die Investitionen werden sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d. h. bis zum Jahr 2047, betrieben werden können.
Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken – Dukovany und Temelin. Die vier Dukovany-Blöcke wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 schrittweise in Betrieb genommen. Der dritte Block ist aktuell seit dem 19. Januar planmäßig abgeschaltet.
Im vergangenen Jahr produzierte das Kraftwerk Dukovany 14,3 TWh und überschritt damit zum 13. Mal die Produktionsgrenze von 14 TWh. Das Kernkraftwerk Temelín hat im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge die Produktionsgrenze von 16 TWh überschritten.
/gr/
Seit Jahren versuchte Dukovany herauszufinden, ob es günstig wäre, die Temperatur zu erhöhen. Durch die erhöhten Temperatur wird die Atomanlage mehr Strom erzeugen
26.1.2024 Sezenam Zpravy ctk
Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird durch die Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf möglich sein. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung.
Dukovany wird die Projektreserve nutzen, um die Temperatur zu erhöhen. Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, am Freitag gegenüber den Reportern.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen.
Die Nachrüstung umfasst die Einführung von Brennstoff der neuen Generation, die Verlängerung der Brennstoffzyklen oder die Reinigung wichtiger Wärmetauscher.
Insgesamt wird der Betreiber, die Energiefirma CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Milliarden Kronen für die Modernisierung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben, mehr als eine Milliarde Kronen mehr als im Vorjahr. Die Investitionen werden sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d. h. bis zum Jahr 2047, betrieben werden können.
Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Die vier Blöcke von Dukovany wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 schrittweise in Betrieb genommen. Der dritte befindet sich aktuell seit dem 19. Januar in einer geplanten Abschaltung.
Im vergangenen Jahr produzierte das Kraftwerk Dukovany 14,3 TWh und überschritt damit zum 13. Mal die Produktionsgrenze von 14 TWh. Das Kernkraftwerk Temelín hat im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge die Produktionsgrenze von 16 TWh überschritten.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Artikel vom 26.-29.1.2024 zum Thema Atomkraft:
Die teuersten Gebäude der Welt? Die Große Moschee und dann Atomkraftwerke
23.1.2024 Jiri Sticky Ekonews.cz
Atomkraftwerke dominieren die Liste der teuersten Bauprojekte der Welt. Acht Projekte im Zusammenhang mit der Kernenergie befinden sich in den Top Ten der höchsten Kosten. Die beiden einzigen nicht atomaren Projekte mit den höchsten Atomkosten betreffen die Wallfahrtsstätte Mekka in Saudi-Arabien.
Neu fertig gestellte oder im Bau befindliche Kernkraftwerke sind die mit Abstand teuersten Bauprojekte der letzten Jahre.
Die steigenden Kosten für die Instandhaltung einer alternden Reaktorflotte, zunehmende Verzögerungen beim Bau neuer Anlagen, regelmäßige Überschreitungen der ursprünglichen Budgets und die Unfähigkeit, billigere Reaktorkonzepte zu entwickeln, sind die Hauptgründe dafür, dass Kernkraftwerke die Liste der teuersten Bauwerke der Welt anführen. Dies geht aus dem World Nuclear Industry Status Report 2023 hervor.
/gr/
Das Atomkraftwerk Dukovany wird schrittweise die Stromproduktion erhöhen
27.1.2024 Pravo Seite 5 Jana Pechova
Das modernisierte Kernkraftwerk Dukovany wird noch in diesem Jahr mit einer schrittweisen Erhöhung der Leistung der bestehenden Blöcke beginnen. Im nächsten Jahr wird es in der Lage sein, eine zusätzliche Strommenge in das Netz einzuspeisen, die dem Verbrauch von 100.000 Haushalten entspricht. Dies gab die Leitung der Atomanlage am Freitag bekannt.
"Die Atomanlage verändert sich allmählich, da sie in die Jahre gekommen ist. Die heutigen Technologien sind viel weiter fortgeschritten, wodurch die Stromproduktion und die Effizienz steigen", sagte Bohdan Zronek, Direktor der Kernenergieabteilung von CEZ. Nach Angaben des Direktors des Kraftwerks, Roman Havlin, werden die Änderungen schrittweise im Rahmen geplanter Stillstände der einzelnen Blöcke durchgeführt. Sie werden deswegen etwas länger dauern.
Fünf Jahre der Vorbereitung :
Die Vorbereitungen für die sichere Nutzung der Projektreserven begannen vor mehr als fünf Jahren. In dieser Zeit wurde eine Reihe von Einrichtung ersetzt, analysiert und berechnet. Ende des letzten Jahres erhielt das Kraftwerk von der staatlichen Behörde für nukleare Sicherheit SUJB eine Genehmigung für das Projekt, das auf einer Erhöhung der Temperatur im Reaktor beruht. Die Erhöhung ist geringfügig, die Temperatur im Primärkreislauf der Blöcke steigt um weniger als ein Grad auf 300,4 Grad am Reaktorausgang. Dies wird für alle vier Dukovany-Blöcke zu einer zusätzlichen Stromerzeugung von rund 330 000 MWh pro Jahr führen.
"Die Wärmeabfuhr wird nicht erhöht, diese Energie geht in die Stromerzeugung", erklärte Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks, und erklärte, dass die bevorstehende Umstellung keinen Einfluss auf den Wasserverbrauch haben wird.
Die schrittweise Modernisierung des AKW Dukovany, die in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 3,3 Mrd. Kronen erfordert, wird die Betriebsfähigkeit der bestehenden Blöcke bis zum Jahr 2047 verlängern.
/gr/
Das Atomraftwerk Dukovany will die Leistung erhöhen. So wird es mehr Strom produzieren
27.1.2024 Trebicsky denik Seite 4 ctk
Dukovany - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf ermöglichen.
Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung. Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen.
"Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen", sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany. Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen. Die Leistung wird während der geplanten Blocksabschaltungen schrittweise erhöht.
Die erhöhte Produktion entspricht dem Verbrauch von etwa 100.000 tschechischen Haushalten.
/gr/
Das AKW Dukovany will die Leistung erhöhen und mehr Strom erzeugen
27.1.2024 MF DNES Seite 12 ctk
DUKOVANY - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf ermöglichen. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung.
Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen. Am Ende des Prozesses soll die Produktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, heute vor Journalisten.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen. Die Leistung wird während der geplanten Block-Abschaltungen schrittweise erhöht. Nach Angaben des AKW-Direktors entspricht die erhöhte Produktion dem Verbrauch von etwa 100.000 tschechischen Haushalten.
"Das Projekt läuft schon seit geraumer Zeit, die Vorbereitungen haben sicherlich mehr als fünf Jahre gedauert. Es geht hauptsächlich um Sicherheitsanalysen, kleinere technische Anpassungen und verschiedene Berechnungen", sagte Havlín.
Er sagte, dass der Anstieg der Temperatur den Wasserverbrauch des Kraftwerks nicht erhöhen wird.
Insgesamt wird CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Mrd. Kronen für die Erneuerung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben und damit mehr als im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr wurde die Anlage für mehr als zwei Milliarden modernisiert. Mit den Investitionen will das Unternehmen sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d.h. bis 2047, betrieben werden können.
/gr/
Selektive nukleare Renaissance
27.1.2024 LN Seite 7 Jan Machacek
Die Kernenergie hat in letzter Zeit mehrfach für Schlagzeilen in den Wirtschaftsmedien gesorgt. In der Tschechischen Republik, die in Dukovany bauen will, ist sie ein zentrales Thema. Erstens hat die Internationale Energieagentur eine neue Prognose veröffentlicht, die in der Financial Times zitiert wird und aus der hervorgeht, dass die Stromerzeugung aus Kernkraft im nächsten Jahr einen Weltrekord erreichen wird.
Die Stromerzeugung aus Kernreaktoren wird in diesem und im nächsten Jahr um drei Prozent und bis 2026 um weitere 1,5 Prozent steigen. Dieser Anstieg wird jedoch ausschließlich von China und Indien sowie von der Wiederinbetriebnahme französischer Reaktoren, die im vergangenen Jahr wegen Reparaturen und Wartungsarbeiten abgeschaltet wurden, getragen werden. Daraus lässt sich schließen, dass die Kernenergie nach dem Fukushima-Unfall in Japan eine Renaissance erlebt, allerdings nur in begrenztem oder selektivem Umfang.
Der Weihnachtstruthahn ist noch nicht mit der Kernenergie gebraten:
Die anderen Nachrichten sind nicht so gut. Derselben Zeitung zufolge hat der Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C eine weitere mehrjährige Verzögerung und einen Kostenanstieg auf bisher 46 Milliarden Pfund angekündigt. Dies ist ein weiterer Rückschlag für die Kernenergie in Europa und in Großbritannien. Und es ist eine weitere Rufschädigung für den staatlichen französischen Betreiber und Bauherrn des Kraftwerks, EdF.
Als Auftragnehmer hatte EdF in letzter Zeit mit langen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen bei parallelen Projekten in Finnland und Frankreich zu kämpfen. Die jüngsten Probleme in Hinkley erklärt das Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der elektromechanischen Installation und der komplizierten Verrohrung. Zuvor wurden die Verzögerungen mit der Covid-Pandemie begründet.
Nach dem neuen Szenario soll Hinkley Point C erst im Jahre 2029 fertiggestellt werden, zuvor war die Fertigstellung für das Jahr 2027 vorgesehen. Bei "ungünstigen Bedingungen" könnte sich die Verzögerung jedoch bis auf das Jahr 2031 ausweiten. Die Kosten für die Anlage sollten sich in Preisen von 2015 auf 31 bis 35 Mrd. Pfund belaufen, in heutigen Preisen sind es bereits 46 Mrd.Pfund. Im Jahr 2007 sagte der EdF-Chef, dass die Briten in nur zehn Jahren mit Strom aus Hinkley Point Truthähne zu Weihnachten braten würden.
Die Firma EdF, die letztes Jahr von der französischen Regierung verstaatlicht wurde, behauptet auch, dass viele erfahrene Mitarbeiter die Atomindustrie nach der Katastrophe im japanischen Fukushima 2011 verlassen haben. Daher war das Unternehmen nicht nur mit einer hohen Inflation, sondern auch mit einem Mangel an Arbeitskräften und Material konfrontiert.
Erwähnenswert ist auch die umfassende Analyse von Bloomberg über das US-Unternehmen Westinghouse. Daraus geht hervor, dass dieses Unternehmen, das sich auch um den Ausbau von Dukovany bewirbt, heute hauptsächlich als Lieferant von Kernbrennstoff tätig ist. Traditionell hat das Unternehmen Nordamerika oder Westeuropa beliefert, aber die Situation begann sich im Jahre 2014 zu ändern, nachdem Russland die Krim besetzt hatte.
Westinghouse anstelle von Rosatom:
Das ukrainische Unternehmen Energoatom war das erste, das sich anmeldete, um seine Abhängigkeit von Rosatom zu beenden. Dann folgte die Tschechische Republik, die den Brennstoff in Temelin und Dukovany ersetzen wird. Dann kündigten Finnland und Bulgarien einen Wechsel zu Westinghouse-Brennstoff an. Die Gründe dafür sind nicht wirtschaftlicher, sondern geopolitischer Natur - Russland ist ein unzuverlässiger Partner. US-Brennstoff für russische Kernreaktoren wird im Westinghouse-Werk in Schweden hergestellt, aber die Kapazitäten reichen nicht aus, und er wird auch in South Carolina produziert.
Vor ein paar Jahren wäre die glänzende Zukunft von Westinghouse noch unsinnig gewesen. Im Jahr 2017 ging das Unternehmen sogar in Konkurs, nachdem es beim Bau zweier Reaktoren im Süden der USA einen Verlust von sieben Milliarden Dollar gemacht hatte. Im Jahr 2018 kaufte es Brookfield Asset Management für 4,6 Milliarden Dollar von seinem früheren Eigentümer, dem japanischen Unternehmen Toshiba. Damals gab es sogar Spekulationen, dass der kanadische Fonds einfach das Land des Unternehmens verkaufen würde. Die Vereinigten Staaten würden ihren einzigen Reaktorhersteller verlieren.
In letzter Zeit hat sich alles geändert. Das US-Energieministerium schätzt nun, dass die Amerikaner, wenn sie es mit den Zielen der Dekarbonisierung ernst meinen, die Stromerzeugung aus Kernkraft bis zum Jahr 2050 verdreifachen müssen. Westinghouse spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn ohne Westinghouse geht es noch gar nicht. Westinghouse verfügt über einen zugelassenen Reaktor, der zum Verkauf steht und in der Praxis funktioniert. Und ein großes Geschäft mit der Brennstoffherstellung. Nicht nur, dass der gesamte Westen seine Energieinfrastruktur wieder aufbauen muss, er muss auch Russlands lebenswichtige Energie- und Einkommensquellen abschneiden.
Die Wiederbelebung der amerikanischen Kernkraft wird jedoch nicht einfach sein. Der Niedergang ist seit den 70er Jahren im Gange. Anders als Frankreich oder Schweden, die in den 70er Jahren auf die Energiekrise mit einem staatlich geführten Programm zum Bau strategischer Kernreaktoren reagierten, strich Amerika anschließend das staatliche Förderprogramm. 75 US-Projekte wurden zwischen den Jahren 1975 und 1985 aufgegeben, 28 wurden mitten im Bau eingestellt.
Das Projekt in Polen ist ein Schlüsselprojekt für Westinghouse. Das Unternehmen wurde vor zwei Jahren für den Bau von sechs großen Reaktoren an der Ostseeküste ausgewählt. Bislang hat es jedoch noch keinen einzigen verbindlichen Auftrag für einen neuen Reaktor in den USA erhalten.
/gr/
Eine neue Straße wird zum Kernkraftwerk führen, auch eine Wärmeleitung ist im Gespräch
29.1.2024 Trebicsky denik Seite 3 Milan Krcmar
Das Kernkraftwerk Dukovany hat eine zunehmend jüngere Arbeiter, unter der auch Frauen auf dem Vormarsch sind. Sie benötigen jedoch bessere Verkehrsverbindungen zum Kraftwerk und Parkplätze in dessen Nähe.
Dukovany - Die Verkehrssituation rund um das Kernkraftwerk Dukovany ist nicht die beste.
Die Parksituation ist dort besonders schlecht, da die Autos entlang der Hauptstraße und auf Nebenstraßen geparkt sind. Dies ist eine der Herausforderungen für die Verwaltung des Kraftwerks. "Die Zahl der Fahrzeuge hat zugenommen, vor allem nach der Epidemie. Die Menschen haben gelernt, mit dem eigenen Auto zu fahren, und das Parken ist hier sehr schwierig", erklärt Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks.
Es gibt eine Lösung - und schon bald wird sich die Umgebung des Kraftwerks dadurch verändern. Das Kraftwerk plant aber auch andere Neuerungen.
Mit dem Bau eines großen Parkplatzes soll das Parkplatzproblem gelöst werden. "Wir werden damit die Parkkapazität erhöhen. Es würden fünfhundert zusätzliche Parkplätze entstehen", sagte der Leiter des Kraftwerks. Im Frühjahr wird jedoch ein anderes Bauprojekt in Angriff genommen. Das Kraftwerk bereitet es gemeinsam mit der Region Vysočina vor.
"Wir werden die Straße, die zum Kraftwerk führt, rekonstruieren. In diesem Jahr wird der erste Teil zwischen Slavětice und Dukovany gebaut. Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies für die AKW-Beschäftigten, die Auftragnehmer und die Umgebung eine Erschwernis darstellen wird. Im nächsten Jahr wird die Instandsetzung fortgesetzt. Das Ziel ist es, die gesamte Zufahrtskreuzung auch für neue Quellen umzugestalten. Es sollen Abbiegespuren angelegt und die Durchfahrt zum Kraftwerk verbessert werden", erklärte Havlín.
Das Kraftwerk stellt nach wie vor neue Mitarbeiter ein, wobei das Durchschnittsalter der AKW-Angestellten merklich sinkt. "Vor nicht allzu langer Zeit lag das Durchschnittsalter noch bei über fünfzig Jahren, jetzt sind wir bei etwa dreiundvierzig", so der Direktor, der hinzufügte, dass die Kernangestellten von CEZ etwa sechzehnhundert Mitarbeiter zählt, von denen fast ein Zehntel Frauen sind.
"Wir haben eine wachsende Zahl von Frauen, sie sind interessiert. Im Januar hat die erste weibliche Operateurin des Sekundärkreises ihren Dienst bei uns angetreten. Im September haben wir sechzehn weitere Kandidaten für den Dienst eingestellt, drei von ihnen sind Frauen. Es hat also einen bedeutenden Durchbruch in einem Beruf gegeben, der bis dahin ein reiner Männerberuf war. Ich freue mich darüber, ich sehe darin eine große Perspektive", sagte Havlín zufrieden und fügte hinzu, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter im Kraftwerk Hochschulabsolventen und die Hälfte Abiturienten sind, nur ein Prozent sind Lehrlinge.
Weltweit werden die Laufzeiten von Kernkraftwerken immer weiter verlängert. Auch Dukovany war ursprünglich für eine Betriebsdauer von dreißig Jahren geplant. Jetzt ist die Laufzeit um neun Jahre überschritten, und sie sind immer noch in bestem Zustand.
Viele AKW-Einrichtungen sind für eine Betriebsdauer von achtzig Jahren geplant. "Auch wir werden nach Möglichkeiten suchen, über sechzig Jahre hinauszugehen. So gesehen haben wir noch viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen und in die nächsten Schritte zu investieren. Ich sehe noch fünf Jahre Zeit", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Verwaltungsrats und Direktor der Kernenergieabteilung.
Er schloss auch eine Rückkehr zur Idee einer Wärmeleitung zwischen dem Kraftwerk und Brünn nicht aus. "Sie hätte irgendwann Anfang der 1990er Jahre gebaut werden sollen. Aber wir sind in der Lage, Wärme für jedermann zu liefern. Wir haben jedoch ein Investitionsprojekt laufen, und wenn ein Investor interessiert ist, können wir Wärme liefern", sagte Zronek. "Die Verhandlungen mit den Wärmewerken Brno sind im Gange. Dabei geht es um die Wärmeleitung nach Dukovany und von unserer Seite um den Bau einer Wärmetauschstation, damit beide Projekte zusammenkommen", so Zronek.
/gr/
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Die teuersten Gebäude der Welt? Die Große Moschee und dann Atomkraftwerke
23.1.2024 Jiri Sticky Ekonews.cz
Atomkraftwerke dominieren die Liste der teuersten Bauprojekte der Welt. Acht Projekte im Zusammenhang mit der Kernenergie befinden sich in den Top Ten der höchsten Kosten. Die beiden einzigen nicht atomaren Projekte mit den höchsten Atomkosten betreffen die Wallfahrtsstätte Mekka in Saudi-Arabien.
Neu fertig gestellte oder im Bau befindliche Kernkraftwerke sind die mit Abstand teuersten Bauprojekte der letzten Jahre.
Die steigenden Kosten für die Instandhaltung einer alternden Reaktorflotte, zunehmende Verzögerungen beim Bau neuer Anlagen, regelmäßige Überschreitungen der ursprünglichen Budgets und die Unfähigkeit, billigere Reaktorkonzepte zu entwickeln, sind die Hauptgründe dafür, dass Kernkraftwerke die Liste der teuersten Bauwerke der Welt anführen. Dies geht aus dem World Nuclear Industry Status Report 2023 hervor.
/gr/
Das Atomkraftwerk Dukovany wird schrittweise die Stromproduktion erhöhen
27.1.2024 Pravo Seite 5 Jana Pechova
Das modernisierte Kernkraftwerk Dukovany wird noch in diesem Jahr mit einer schrittweisen Erhöhung der Leistung der bestehenden Blöcke beginnen. Im nächsten Jahr wird es in der Lage sein, eine zusätzliche Strommenge in das Netz einzuspeisen, die dem Verbrauch von 100.000 Haushalten entspricht. Dies gab die Leitung der Atomanlage am Freitag bekannt.
"Die Atomanlage verändert sich allmählich, da sie in die Jahre gekommen ist. Die heutigen Technologien sind viel weiter fortgeschritten, wodurch die Stromproduktion und die Effizienz steigen", sagte Bohdan Zronek, Direktor der Kernenergieabteilung von CEZ. Nach Angaben des Direktors des Kraftwerks, Roman Havlin, werden die Änderungen schrittweise im Rahmen geplanter Stillstände der einzelnen Blöcke durchgeführt. Sie werden deswegen etwas länger dauern.
Fünf Jahre der Vorbereitung :
Die Vorbereitungen für die sichere Nutzung der Projektreserven begannen vor mehr als fünf Jahren. In dieser Zeit wurde eine Reihe von Einrichtung ersetzt, analysiert und berechnet. Ende des letzten Jahres erhielt das Kraftwerk von der staatlichen Behörde für nukleare Sicherheit SUJB eine Genehmigung für das Projekt, das auf einer Erhöhung der Temperatur im Reaktor beruht. Die Erhöhung ist geringfügig, die Temperatur im Primärkreislauf der Blöcke steigt um weniger als ein Grad auf 300,4 Grad am Reaktorausgang. Dies wird für alle vier Dukovany-Blöcke zu einer zusätzlichen Stromerzeugung von rund 330 000 MWh pro Jahr führen.
"Die Wärmeabfuhr wird nicht erhöht, diese Energie geht in die Stromerzeugung", erklärte Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks, und erklärte, dass die bevorstehende Umstellung keinen Einfluss auf den Wasserverbrauch haben wird.
Die schrittweise Modernisierung des AKW Dukovany, die in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 3,3 Mrd. Kronen erfordert, wird die Betriebsfähigkeit der bestehenden Blöcke bis zum Jahr 2047 verlängern.
/gr/
Das Atomraftwerk Dukovany will die Leistung erhöhen. So wird es mehr Strom produzieren
27.1.2024 Trebicsky denik Seite 4 ctk
Dukovany - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf ermöglichen.
Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung. Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen.
"Am Ende des Prozesses soll die Stromproduktion um mehr als 300.000 MWh steigen", sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany. Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen. Die Leistung wird während der geplanten Blocksabschaltungen schrittweise erhöht.
Die erhöhte Produktion entspricht dem Verbrauch von etwa 100.000 tschechischen Haushalten.
/gr/
Das AKW Dukovany will die Leistung erhöhen und mehr Strom erzeugen
27.1.2024 MF DNES Seite 12 ctk
DUKOVANY - Das Kernkraftwerk Dukovany wird seine Leistung in diesem Jahr um 2,3 Prozent erhöhen. Dies wird eine Erhöhung der Temperatur im Primärkreislauf ermöglichen. Das Kraftwerk untersucht seit über fünf Jahren die Möglichkeit einer Leistungserhöhung.
Zu diesem Zweck wird es die Projektreserve nutzen. Am Ende des Prozesses soll die Produktion um mehr als 300.000 MWh steigen, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany, heute vor Journalisten.
Die Temperatur im Primärkreislauf wird um 0,9 Grad Celsius auf 300,4 Grad Celsius am Reaktorausgang ansteigen. Die Leistung wird während der geplanten Block-Abschaltungen schrittweise erhöht. Nach Angaben des AKW-Direktors entspricht die erhöhte Produktion dem Verbrauch von etwa 100.000 tschechischen Haushalten.
"Das Projekt läuft schon seit geraumer Zeit, die Vorbereitungen haben sicherlich mehr als fünf Jahre gedauert. Es geht hauptsächlich um Sicherheitsanalysen, kleinere technische Anpassungen und verschiedene Berechnungen", sagte Havlín.
Er sagte, dass der Anstieg der Temperatur den Wasserverbrauch des Kraftwerks nicht erhöhen wird.
Insgesamt wird CEZ in diesem Jahr rund 3,3 Mrd. Kronen für die Erneuerung der Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany ausgeben und damit mehr als im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr wurde die Anlage für mehr als zwei Milliarden modernisiert. Mit den Investitionen will das Unternehmen sicherstellen, dass die Dukovany-Blöcke mindestens 60 Jahre lang, d.h. bis 2047, betrieben werden können.
/gr/
Selektive nukleare Renaissance
27.1.2024 LN Seite 7 Jan Machacek
Die Kernenergie hat in letzter Zeit mehrfach für Schlagzeilen in den Wirtschaftsmedien gesorgt. In der Tschechischen Republik, die in Dukovany bauen will, ist sie ein zentrales Thema. Erstens hat die Internationale Energieagentur eine neue Prognose veröffentlicht, die in der Financial Times zitiert wird und aus der hervorgeht, dass die Stromerzeugung aus Kernkraft im nächsten Jahr einen Weltrekord erreichen wird.
Die Stromerzeugung aus Kernreaktoren wird in diesem und im nächsten Jahr um drei Prozent und bis 2026 um weitere 1,5 Prozent steigen. Dieser Anstieg wird jedoch ausschließlich von China und Indien sowie von der Wiederinbetriebnahme französischer Reaktoren, die im vergangenen Jahr wegen Reparaturen und Wartungsarbeiten abgeschaltet wurden, getragen werden. Daraus lässt sich schließen, dass die Kernenergie nach dem Fukushima-Unfall in Japan eine Renaissance erlebt, allerdings nur in begrenztem oder selektivem Umfang.
Der Weihnachtstruthahn ist noch nicht mit der Kernenergie gebraten:
Die anderen Nachrichten sind nicht so gut. Derselben Zeitung zufolge hat der Bau des britischen Kernkraftwerks Hinkley Point C eine weitere mehrjährige Verzögerung und einen Kostenanstieg auf bisher 46 Milliarden Pfund angekündigt. Dies ist ein weiterer Rückschlag für die Kernenergie in Europa und in Großbritannien. Und es ist eine weitere Rufschädigung für den staatlichen französischen Betreiber und Bauherrn des Kraftwerks, EdF.
Als Auftragnehmer hatte EdF in letzter Zeit mit langen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen bei parallelen Projekten in Finnland und Frankreich zu kämpfen. Die jüngsten Probleme in Hinkley erklärt das Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der elektromechanischen Installation und der komplizierten Verrohrung. Zuvor wurden die Verzögerungen mit der Covid-Pandemie begründet.
Nach dem neuen Szenario soll Hinkley Point C erst im Jahre 2029 fertiggestellt werden, zuvor war die Fertigstellung für das Jahr 2027 vorgesehen. Bei "ungünstigen Bedingungen" könnte sich die Verzögerung jedoch bis auf das Jahr 2031 ausweiten. Die Kosten für die Anlage sollten sich in Preisen von 2015 auf 31 bis 35 Mrd. Pfund belaufen, in heutigen Preisen sind es bereits 46 Mrd.Pfund. Im Jahr 2007 sagte der EdF-Chef, dass die Briten in nur zehn Jahren mit Strom aus Hinkley Point Truthähne zu Weihnachten braten würden.
Die Firma EdF, die letztes Jahr von der französischen Regierung verstaatlicht wurde, behauptet auch, dass viele erfahrene Mitarbeiter die Atomindustrie nach der Katastrophe im japanischen Fukushima 2011 verlassen haben. Daher war das Unternehmen nicht nur mit einer hohen Inflation, sondern auch mit einem Mangel an Arbeitskräften und Material konfrontiert.
Erwähnenswert ist auch die umfassende Analyse von Bloomberg über das US-Unternehmen Westinghouse. Daraus geht hervor, dass dieses Unternehmen, das sich auch um den Ausbau von Dukovany bewirbt, heute hauptsächlich als Lieferant von Kernbrennstoff tätig ist. Traditionell hat das Unternehmen Nordamerika oder Westeuropa beliefert, aber die Situation begann sich im Jahre 2014 zu ändern, nachdem Russland die Krim besetzt hatte.
Westinghouse anstelle von Rosatom:
Das ukrainische Unternehmen Energoatom war das erste, das sich anmeldete, um seine Abhängigkeit von Rosatom zu beenden. Dann folgte die Tschechische Republik, die den Brennstoff in Temelin und Dukovany ersetzen wird. Dann kündigten Finnland und Bulgarien einen Wechsel zu Westinghouse-Brennstoff an. Die Gründe dafür sind nicht wirtschaftlicher, sondern geopolitischer Natur - Russland ist ein unzuverlässiger Partner. US-Brennstoff für russische Kernreaktoren wird im Westinghouse-Werk in Schweden hergestellt, aber die Kapazitäten reichen nicht aus, und er wird auch in South Carolina produziert.
Vor ein paar Jahren wäre die glänzende Zukunft von Westinghouse noch unsinnig gewesen. Im Jahr 2017 ging das Unternehmen sogar in Konkurs, nachdem es beim Bau zweier Reaktoren im Süden der USA einen Verlust von sieben Milliarden Dollar gemacht hatte. Im Jahr 2018 kaufte es Brookfield Asset Management für 4,6 Milliarden Dollar von seinem früheren Eigentümer, dem japanischen Unternehmen Toshiba. Damals gab es sogar Spekulationen, dass der kanadische Fonds einfach das Land des Unternehmens verkaufen würde. Die Vereinigten Staaten würden ihren einzigen Reaktorhersteller verlieren.
In letzter Zeit hat sich alles geändert. Das US-Energieministerium schätzt nun, dass die Amerikaner, wenn sie es mit den Zielen der Dekarbonisierung ernst meinen, die Stromerzeugung aus Kernkraft bis zum Jahr 2050 verdreifachen müssen. Westinghouse spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn ohne Westinghouse geht es noch gar nicht. Westinghouse verfügt über einen zugelassenen Reaktor, der zum Verkauf steht und in der Praxis funktioniert. Und ein großes Geschäft mit der Brennstoffherstellung. Nicht nur, dass der gesamte Westen seine Energieinfrastruktur wieder aufbauen muss, er muss auch Russlands lebenswichtige Energie- und Einkommensquellen abschneiden.
Die Wiederbelebung der amerikanischen Kernkraft wird jedoch nicht einfach sein. Der Niedergang ist seit den 70er Jahren im Gange. Anders als Frankreich oder Schweden, die in den 70er Jahren auf die Energiekrise mit einem staatlich geführten Programm zum Bau strategischer Kernreaktoren reagierten, strich Amerika anschließend das staatliche Förderprogramm. 75 US-Projekte wurden zwischen den Jahren 1975 und 1985 aufgegeben, 28 wurden mitten im Bau eingestellt.
Das Projekt in Polen ist ein Schlüsselprojekt für Westinghouse. Das Unternehmen wurde vor zwei Jahren für den Bau von sechs großen Reaktoren an der Ostseeküste ausgewählt. Bislang hat es jedoch noch keinen einzigen verbindlichen Auftrag für einen neuen Reaktor in den USA erhalten.
/gr/
Eine neue Straße wird zum Kernkraftwerk führen, auch eine Wärmeleitung ist im Gespräch
29.1.2024 Trebicsky denik Seite 3 Milan Krcmar
Das Kernkraftwerk Dukovany hat eine zunehmend jüngere Arbeiter, unter der auch Frauen auf dem Vormarsch sind. Sie benötigen jedoch bessere Verkehrsverbindungen zum Kraftwerk und Parkplätze in dessen Nähe.
Dukovany - Die Verkehrssituation rund um das Kernkraftwerk Dukovany ist nicht die beste.
Die Parksituation ist dort besonders schlecht, da die Autos entlang der Hauptstraße und auf Nebenstraßen geparkt sind. Dies ist eine der Herausforderungen für die Verwaltung des Kraftwerks. "Die Zahl der Fahrzeuge hat zugenommen, vor allem nach der Epidemie. Die Menschen haben gelernt, mit dem eigenen Auto zu fahren, und das Parken ist hier sehr schwierig", erklärt Roman Havlín, der Direktor des Kraftwerks.
Es gibt eine Lösung - und schon bald wird sich die Umgebung des Kraftwerks dadurch verändern. Das Kraftwerk plant aber auch andere Neuerungen.
Mit dem Bau eines großen Parkplatzes soll das Parkplatzproblem gelöst werden. "Wir werden damit die Parkkapazität erhöhen. Es würden fünfhundert zusätzliche Parkplätze entstehen", sagte der Leiter des Kraftwerks. Im Frühjahr wird jedoch ein anderes Bauprojekt in Angriff genommen. Das Kraftwerk bereitet es gemeinsam mit der Region Vysočina vor.
"Wir werden die Straße, die zum Kraftwerk führt, rekonstruieren. In diesem Jahr wird der erste Teil zwischen Slavětice und Dukovany gebaut. Wir sind uns jedoch bewusst, dass dies für die AKW-Beschäftigten, die Auftragnehmer und die Umgebung eine Erschwernis darstellen wird. Im nächsten Jahr wird die Instandsetzung fortgesetzt. Das Ziel ist es, die gesamte Zufahrtskreuzung auch für neue Quellen umzugestalten. Es sollen Abbiegespuren angelegt und die Durchfahrt zum Kraftwerk verbessert werden", erklärte Havlín.
Das Kraftwerk stellt nach wie vor neue Mitarbeiter ein, wobei das Durchschnittsalter der AKW-Angestellten merklich sinkt. "Vor nicht allzu langer Zeit lag das Durchschnittsalter noch bei über fünfzig Jahren, jetzt sind wir bei etwa dreiundvierzig", so der Direktor, der hinzufügte, dass die Kernangestellten von CEZ etwa sechzehnhundert Mitarbeiter zählt, von denen fast ein Zehntel Frauen sind.
"Wir haben eine wachsende Zahl von Frauen, sie sind interessiert. Im Januar hat die erste weibliche Operateurin des Sekundärkreises ihren Dienst bei uns angetreten. Im September haben wir sechzehn weitere Kandidaten für den Dienst eingestellt, drei von ihnen sind Frauen. Es hat also einen bedeutenden Durchbruch in einem Beruf gegeben, der bis dahin ein reiner Männerberuf war. Ich freue mich darüber, ich sehe darin eine große Perspektive", sagte Havlín zufrieden und fügte hinzu, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter im Kraftwerk Hochschulabsolventen und die Hälfte Abiturienten sind, nur ein Prozent sind Lehrlinge.
Weltweit werden die Laufzeiten von Kernkraftwerken immer weiter verlängert. Auch Dukovany war ursprünglich für eine Betriebsdauer von dreißig Jahren geplant. Jetzt ist die Laufzeit um neun Jahre überschritten, und sie sind immer noch in bestem Zustand.
Viele AKW-Einrichtungen sind für eine Betriebsdauer von achtzig Jahren geplant. "Auch wir werden nach Möglichkeiten suchen, über sechzig Jahre hinauszugehen. So gesehen haben wir noch viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen und in die nächsten Schritte zu investieren. Ich sehe noch fünf Jahre Zeit", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Verwaltungsrats und Direktor der Kernenergieabteilung.
Er schloss auch eine Rückkehr zur Idee einer Wärmeleitung zwischen dem Kraftwerk und Brünn nicht aus. "Sie hätte irgendwann Anfang der 1990er Jahre gebaut werden sollen. Aber wir sind in der Lage, Wärme für jedermann zu liefern. Wir haben jedoch ein Investitionsprojekt laufen, und wenn ein Investor interessiert ist, können wir Wärme liefern", sagte Zronek. "Die Verhandlungen mit den Wärmewerken Brno sind im Gange. Dabei geht es um die Wärmeleitung nach Dukovany und von unserer Seite um den Bau einer Wärmetauschstation, damit beide Projekte zusammenkommen", so Zronek.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie vom 31.1.2024:
Das Rathaus ist gegen die Untersuchung des Lithium – Vorkommens
31.1.2024 MF DNES Seite 13 hal
Das Rathaus in Krupka hat sich gegen den Plan der Regierung ausgesprochen, in der Nähe von Krupka durch das staatliche Unternehmen Diamo ein Explorationsgebiet einzurichten und Vorkommen von Lithium und anderen Mineralien zu ermitteln. Das Rathaus hat bereits eine Stellungnahme an das Umweltministerium geschickt und befürchtet, dass jeglicher Abbau die Bergbaulandschaft, die seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, schwer schädigen würde.
"Wir wollen auf keinen Fall unsere Mitgliedschaft in dieser angesehenen Gemeinschaft von Kulturerbestätten verlieren. Ganz zu schweigen von der möglichen internationalen Blamage", sagte Vizebürgermeister Rostislav Kadlec. Außerdem befinden sich in dem vorgeschlagenen Erkundungsgebiet mehrere geschützte Gebiete, wie beispielsweise Natura 2000. Das Rathaus lehnte die Erkundungen im Jahr 2019 ab, als die Ausweisung des Erkundungsgebiets erstmals diskutiert wurde.
/gr/
Minister Rakusan erschüttert die Börse mit seinen widersprüchlichen Äußerungen über CEZ
31.1.2024 MF DNES Seite 9 Dasa Hyklova
Zu einem Zeitpunkt, an dem die Experten von CEZ den Abschlussbericht über die Bewertung der Bieter für die Nuklearausschreibung zur Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany fertig stellen, der in wenigen Tagen unter strenger Geheimhaltung der Regierung übergeben werden soll, hat der Energieriese unerwartete Aufmerksamkeit erhalten. Der Innenminister Vít Rakušan sagte am Montag bei einem Treffen mit Bürgern in Sokolov, dass das Kabinett über eine Auszahlung an die Minderheitsaktionäre von CEZ verhandelt. Er fügte hinzu, dass es sich zwar nicht um eine einfache Transaktion handele, er aber hoffe, dass die derzeitige Regierung dies noch hinbekommen werde.
Später dementierte der Minister diese Aussage und sagte, dass die Regierung zwar den Aufkauf von Produktionsteilen des Unternehmens in einer Zeit extrem hoher Energiepreise in Erwägung zog, derzeit aber keine derartigen Schritte unternommen würden. Minister Rakusan entschuldigte sich für die unglückliche Äußerung und erklärte, er habe die falsche Aussage in der Hitze der Debatte gemacht.
Premierminister Petr Fiala zeigte sich überrascht von dieser Aussage. "Ich bin froh, dass er seine Worte erklärt hat. Offenbar war er sich in der Hitze der Debatte nicht bewusst, wie viel Verantwortung er damit übernommen hat. Vor allem im Zusammenhang mit einem Unternehmen, das an der Börse gehandelt wird", sagte der Premierminister. "Generell bevorzuge ich also den freien Markt und den Kapitalismus, und jede staatliche Intervention muss eine klare wirtschaftliche Logik haben und entsprechend vorbereitet und rechtzeitig angekündigt werden", fügte er hinzu.
Nach Angaben der Website Patria.cz reagierten die CEZ-Aktien gestern Morgen mit einem Kursanstieg auf die widersprüchlichen Aussagen des Ministers. "Die CEZ-Aktien stiegen (im Laufe des gestrigen Tages) um mehr als zweieinhalb Prozent, nachdem der stellvertretende Ministerpräsident Vít Rakušan erklärt hatte, die Regierung verhandle mit den Minderheitsaktionären von CEZ über eine Übernahme. Obwohl er seine Aussagen dementierte, interpretierte der Markt seine Worte als ein ziemlich klares Signal, dass die Regierung nicht von ihrer Absicht abrückt, die 100-prozentige Kontrolle über das Unternehmen zu erlangen", sagte Cuong Manh Le, Aktienanalyst bei Patria Finance. Am Nachmittag sank der Aktienkurs von CEZ jedoch wieder. Am Ende stieg er nur noch um 0,46 Prozent auf 880 Kronen. Die Prager Börse hat sich übrigens im sozialen Netzwerk X über den Minister Rakusan lustig gemacht. Sie reagierte auf die Äußerungen in Sokolov, indem sie einen Ausschnitt aus seinem Marketingvideo vom Januar teilte. "Meine Herren, das war nicht gut", wird der Minister zitiert.
CEZ ist das größte börsennotierte Unternehmen im östlichen Flügel der EU und hat einen Marktwert von rund 514 Milliarden CZK.
Das ist ein Grund, warum Petr Koblic, Generaldirektor der Prager Börse, kürzlich in einem Interview mit Bloomberg sagte, dass die Debatte darüber, ob die Regierung Minderheitsanteile an CEZ aufkaufen sollte, völlig fehlgeleitet sei. "Das schlimmste Szenario, mit dem der Markt jetzt konfrontiert ist, ist eine Art Aufspaltung, bei der ein Teil von CEZ an der Börse bleibt, während der andere Teil von der Börse genommen wird", sagte Koblic.
Die Idee der "Verstaatlichung" von CEZ ist nicht neu. Premierminister Fiala griff sie im vergangenen Oktober wieder auf, als er in einem Interview sagte, dass die Umwandlung des Energieunternehmens unter anderem für die Entwicklung der Kernenergie notwendig sei. Und dass die Regierung nach einem geeigneten Modell und einem geeigneten Zeitpunkt suche, aber auf keinen Fall den Ausschluss von Minderheitsaktionären, eine Verstaatlichung oder Schritte, die für irgendjemanden nachteilig wären, plane.
Der Staat hält rund 70 Prozent der CEZ-Aktien. Im Mai des letzten Jahres hat die Regierung einen Gesetzesentwurf über Unternehmensumwandlungen gebilligt, demzufolge 75 Prozent der Stimmen der auf der Hauptversammlung anwesenden Aktionäre für eine Aufspaltung des Unternehmens ausreichen würden, anstatt der bisher erforderlichen 90 Prozent der Stimmen aller Aktionäre. Analysten zufolge wird der Vorschlag die mögliche Aufteilung und Verstaatlichung eines Teils der CEZ-Gruppe erleichtern.
Laut dem Energieanalysten Vratislav Ludvik müssten Vorschläge für eine mögliche Verstaatlichung von CEZ auf jeden Fall mit dem Kauf von fast 30 Prozent der Aktien von Kleinaktionären verbunden sein. "Angesichts der teilweisen Beteiligung von ausländischem Kapital an der Aktionärsstruktur wäre ein solcher Schritt für den Staat äußerst investitionsintensiv", warnt er.
Ludvík ist der Meinung, dass die Überlegungen des Staates in eine etwas andere Richtung gehen sollten - in Richtung einer Rückführung der Netzstromindustrie in den Versorgungssektor. Dem Analysten zufolge ist CEZ als Aktiengesellschaft verpflichtet, einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften, und der Staat als Aktionär hat kein Recht, dem Unternehmen Maßnahmen aufzuerlegen, die zu einer Verringerung des Gewinns führen würden.
"Viel wichtiger ist es jedoch, ein wettbewerbsfähiges Umfeld im Energiesektor aufrechtzuerhalten, und zwar zwischen der Strom-, Wärme- und Gasindustrie. Dafür ist natürlich das Amt für Wettbewerbsschutz in Brünn zuständig", sagte Ludvík.
/gr/
Die Aussage von Rakusan über CEZ hat den Premierminister überrascht
31.1.2024 LN Seite 2 ctk
PRAG - Der stellvertretende Ministerpräsident Vít Rakušan (STAN) hat Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) mit seiner Aussage zum geplanten Aufkauf von Minderheitsanteilen am Energieunternehmen ČEZ überrascht. In seiner Antwort sagte er, Rakusan sei sich nicht bewusst, welche Verantwortung er in einem börsengehandelten Unternehmen trage.
Der Kurs der CEZ-Aktien, die sich zu rund 70 Prozent in Staatsbesitz befinden, hatte sich in den vergangenen Tagen bei rund 880 Kronen gehalten - nach der Erklärung des Ministers Rakusan am Montagabend stiegen die Aktien des Unternehmens gestern zunächst von 876 Kronen auf 904,50 Kronen, fielen aber am Nachmittag allmählich auf 880 Kronen.
Rakusan sagte bei einem Treffen mit Bürgern von Sokolov am Montag, dass die Regierung über eine Auszahlung an die CEZ-Minderheitsaktionäre verhandle. Auf die Frage, wann der Staat CEZ aufkaufen werde, sagte er, er hoffe, dass das derzeitige Kabinett dazu in der Lage sein werde.
"Er war sich seiner Verantwortung nicht bewusst"
"Ich war überrascht von der Aussage meines Kollegen Rakusan über den angeblich geplanten Aufkauf der CEZ-Minderheiten", sagte der tschechische Premierminister gestern. "Offensichtlich war er sich in der Hitze der Debatte nicht bewusst, wie viel Verantwortung er damit übernimmt. Besonders im Zusammenhang mit einem börsennotierten Unternehmen", fügte er hinzu.
Der Aktienkurs von CEZ schwankte im gestrigen Handel um fast drei Dutzend Kronen. Am Donnerstag, Freitag und Montag lag der Kursanstieg bzw. -rückgang jedoch immer nur bei wenigen Kronen. Später schrieb Rakusan im X-Netzwerk über die angeblichen Pläne zum Aufkauf von CEZ-Aktien, dass er falsche Informationen gegeben habe und dass "keine derartigen Schritte im Gange sind". Er entschuldigte sich und behauptete, er habe die falsche Information in der Hitze der Debatte gegeben.
"Ich bin froh, dass er seine Worte erklärt hat", antwortete Fiala.
/gr/
Aussagen von Rakusan über die CEZ – Verstaatlichung ist eine weitere Peinlichkeit der Regierung
31.1.2024 HN Seite 14 Ludek Vainert
Es gebe derzeit keine derartigen Schritte, dementierte Innenminister Vit Rakusan am späten Montagabend seine eigene, nur wenige Stunden alte Aussage, wonach eine vollständige Verstaatlichung des Energiekolosses CEZ in Vorbereitung sei. Er machte diese Aussage vor den Bürgern von Sokolov, mit denen er "ohne Zensur" diskutierte, und fügte hinzu, dass die Verdrängung der Minderheitsaktionäre von dieser Regierung erreicht werden könne. Das war ein Granatsplitter, den er zurückweisen musste.
Für seine chaotische Kommunikation wurde der Minister in den sozialen Medien verspottet und erhielt auch von seinem Vorgesetzten, Premierminister Petr Fiala, einen Stoß. Dieser forderte seinen Vizepremierminister auf, "sich in der Regierung nicht so überraschen zu lassen und sich mehr um den gemeinsamen Konsens zu kümmern".
In seiner Antwort ging Fiala von einer Kritik an Rakusans Improvisation zu einem Bekenntnis zu seiner ideologischen Festigkeit über ("Ich persönlich bevorzuge den freien Markt und den Kapitalismus"), wobei er nicht leugnete, dass er die Kontrolle über CEZ übernehmen wollte.
"Mögliche staatliche Eingriffe müssen eine klare wirtschaftliche Logik haben und rechtzeitig vorbereitet und angekündigt werden", schrieb der Ministerpräsident, der während der Energiekrise gelobt hatte, "das gesamte Netz der inländischen Schlüsselkraftwerke, d.h. unsere eigene Stromproduktion, unter Kontrolle zu bringen."
Seit der zweiten Erklärung sind fast 20 Monate vergangen, und in dieser Zeit ist offiziell nichts im Bereich der Eigentumsverhältnisse geschehen. Das heißt, abgesehen von der Erosion des Wertes der Firma CEZ, deren Aktien jetzt ein Viertel niedriger sind als zu dem Zeitpunkt, als Fiala seine Absicht ankündigte, die Kontrolle über die konventionelle Stromerzeugung im Land zu übernehmen. Aber noch schlimmer als die Verluste der Anleger ist auf lange Sicht das Gefühl, dass hier ein potenziell klirrendes Rouletterad gespielt wird.
Man denke nur an die Fehler, die die Regierung bereits begangen hat. Schon der Startschuss von Fiala, mit dem er das Ziel völlig schwammig definierte und den Weg dorthin nicht einmal andeutete, machte die Anleger nervös. In der Energiekrise, die teure Staatshilfen erzwang, hätte die Energiefirma CEZ zum Sparschwein werden müssen. Die Kleinaktionäre akzeptierten die Deckelung der Strompreise auf europäischer Ebene, nahmen aber die außerordentliche Besteuerung als Foul hin.
In Bezug auf die Aktien war der vielleicht schlimmste Fehltritt die Ankündigung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Marian Jurecka im vorletzten Herbst, dass sich die Führer der Koalitionsparteien darauf geeinigt hätten, bereits 2022 eine Steuer auf außerordentliche Gewinne einzuführen. Im Gegensatz dazu war die Erklärung von Rakusan am Montag noch ein Beweis für Ausgewogenheit und gutes Timing, da es ihm gelang, das Ganze lange vor Beginn des Börsenhandels abzusagen. Im Gegensatz dazu sprach Jurečka über den Plan, CEZ drastisch und rückwirkend zu besteuern, als vollendete Tatsache, und zwar in den Morgenstunden. Die Folge war ein panikartiger Ausverkauf und ebenso euphorische Käufe, nachdem Finanzminister Zbyněk Stanjura die Ankunft des Pesthauchs - d.h. der Steuer - um ein Jahr verschoben hatte. Diejenigen, die mehr über den tatsächlichen Stand der Koalitionsvereinbarungen wussten, hätten leicht einen Gewinn erzielen können.
Dieses "Fenster der Gelegenheit" war zumindest relativ kurz. Im Falle der Verstaatlichung von CEZ ist und bleibt es noch Jahre entfernt. Man kann der Regierung zugute halten, dass sie versucht hat, auf einem sich dramatisch verändernden Energiemarkt keine übereilten Entscheidungen zu treffen, aber auch Zaudern hat seinen Preis. Vor allem, wenn der Staat den Eindruck erweckt hat, dass er die "Gleichung" deutlich zu seinen Gunsten verschiebt. Und er hat dies getan, indem er versucht hat, die Bedingungen zu ändern, unter denen der Mehrheitseigentümer "sein" Unternehmen kontrollieren oder aufteilen kann. Keine der beiden Versionen der Gesetzesänderung mit dem Spitznamen Lex CEZ ist mit einem modernen und transparenten Kapitalmarkt vereinbar, und ihre Anwendung auf das wertvollste Unternehmen an der Prager Börse würde sicherlich zu juristischen Auseinandersetzungen führen und Investoren abschrecken. Die Verzögerungen im Genehmigungsverfahren deuten darauf hin, dass die Regierung dies endlich erkannt hat. Wenn dem so ist, Hut ab. Aber es war die Drohung, dass der Staat sich durch ein Sondergesetz die Kontrolle über die Anlagen leichter und billiger verschaffen würde, die den Aktienkurs langfristig nach unten trieb.
Der einzige Grund, warum der Premierminister jetzt in das Geschäft mit der Stromerzeugung einsteigen will, ist der Versuch, Atomkraftwerke zu bauen. Und das ist mehr als die derzeitige Ausschreibung für einen Dukovany-Block mit der Aussicht auf einen weiteren. Aber er hat die Mittel dazu, er kann die mehr oder weniger leeren Aktien mit dem Projekt und der laufenden Ausschreibung aufkaufen. Das ginge schnell und wäre vor allem transparent. Selbst wenn CEZ einen kleinen Gewinn machen würde, wäre das ein kleines Pflaster für die Minderheitsaktionäre für die Schikanen der letzten Jahre. Der Nachteil wäre natürlich, dass der Staat die neuen Anlagen selbst finanzieren würde. Aber das würde auch bei dem jetzigen Modell passieren, es würde nur mehr Nebel aufziehen.
/gr/
Hohe Besucherzahl im Kernkraftwerk Dukovany
31.1.2024 Trebicsky denik Seite 2 sva
Im vergangenen Jahr besuchten insgesamt 45 311 Personen das Kernkraftwerk Dukovany in der Region Trebic. Das waren achttausend Besucher mehr als im Jahr zuvor. Auch das Interesse am Pumpspeicherkraftwerk Dalešice nimmt zu.
Immer mehr Menschen wollen mit eigenen Augen sehen, wie Strom in einem Kern- oder Wasserkraftwerk erzeugt wird. Daher steigt die Zahl der Besucher des Kernkraftwerks Dukovany und des Pumpspeicherkraftwerks Dalešice in der Region Vysočina.
Eine der größten Attraktionen beim Besuch des Informationszentrums des Kernkraftwerks Dukovany war im vergangenen Jahr die ReakTour. "Mit Hilfe von Spezialbrillen führt sie die Besucher in streng bewachte Bereiche wie die Reaktorhalle oder die Krone des 125 Meter hohen Kühlturms", sagte der CEZ-Sprecher Jiří Bezděk. Das Pumpspeicherkraftwerk Dalešice wurde im vergangenen Jahr von 12.195 Besuchern besichtigt.
/gr/
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Das Rathaus ist gegen die Untersuchung des Lithium – Vorkommens
31.1.2024 MF DNES Seite 13 hal
Das Rathaus in Krupka hat sich gegen den Plan der Regierung ausgesprochen, in der Nähe von Krupka durch das staatliche Unternehmen Diamo ein Explorationsgebiet einzurichten und Vorkommen von Lithium und anderen Mineralien zu ermitteln. Das Rathaus hat bereits eine Stellungnahme an das Umweltministerium geschickt und befürchtet, dass jeglicher Abbau die Bergbaulandschaft, die seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, schwer schädigen würde.
"Wir wollen auf keinen Fall unsere Mitgliedschaft in dieser angesehenen Gemeinschaft von Kulturerbestätten verlieren. Ganz zu schweigen von der möglichen internationalen Blamage", sagte Vizebürgermeister Rostislav Kadlec. Außerdem befinden sich in dem vorgeschlagenen Erkundungsgebiet mehrere geschützte Gebiete, wie beispielsweise Natura 2000. Das Rathaus lehnte die Erkundungen im Jahr 2019 ab, als die Ausweisung des Erkundungsgebiets erstmals diskutiert wurde.
/gr/
Minister Rakusan erschüttert die Börse mit seinen widersprüchlichen Äußerungen über CEZ
31.1.2024 MF DNES Seite 9 Dasa Hyklova
Zu einem Zeitpunkt, an dem die Experten von CEZ den Abschlussbericht über die Bewertung der Bieter für die Nuklearausschreibung zur Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany fertig stellen, der in wenigen Tagen unter strenger Geheimhaltung der Regierung übergeben werden soll, hat der Energieriese unerwartete Aufmerksamkeit erhalten. Der Innenminister Vít Rakušan sagte am Montag bei einem Treffen mit Bürgern in Sokolov, dass das Kabinett über eine Auszahlung an die Minderheitsaktionäre von CEZ verhandelt. Er fügte hinzu, dass es sich zwar nicht um eine einfache Transaktion handele, er aber hoffe, dass die derzeitige Regierung dies noch hinbekommen werde.
Später dementierte der Minister diese Aussage und sagte, dass die Regierung zwar den Aufkauf von Produktionsteilen des Unternehmens in einer Zeit extrem hoher Energiepreise in Erwägung zog, derzeit aber keine derartigen Schritte unternommen würden. Minister Rakusan entschuldigte sich für die unglückliche Äußerung und erklärte, er habe die falsche Aussage in der Hitze der Debatte gemacht.
Premierminister Petr Fiala zeigte sich überrascht von dieser Aussage. "Ich bin froh, dass er seine Worte erklärt hat. Offenbar war er sich in der Hitze der Debatte nicht bewusst, wie viel Verantwortung er damit übernommen hat. Vor allem im Zusammenhang mit einem Unternehmen, das an der Börse gehandelt wird", sagte der Premierminister. "Generell bevorzuge ich also den freien Markt und den Kapitalismus, und jede staatliche Intervention muss eine klare wirtschaftliche Logik haben und entsprechend vorbereitet und rechtzeitig angekündigt werden", fügte er hinzu.
Nach Angaben der Website Patria.cz reagierten die CEZ-Aktien gestern Morgen mit einem Kursanstieg auf die widersprüchlichen Aussagen des Ministers. "Die CEZ-Aktien stiegen (im Laufe des gestrigen Tages) um mehr als zweieinhalb Prozent, nachdem der stellvertretende Ministerpräsident Vít Rakušan erklärt hatte, die Regierung verhandle mit den Minderheitsaktionären von CEZ über eine Übernahme. Obwohl er seine Aussagen dementierte, interpretierte der Markt seine Worte als ein ziemlich klares Signal, dass die Regierung nicht von ihrer Absicht abrückt, die 100-prozentige Kontrolle über das Unternehmen zu erlangen", sagte Cuong Manh Le, Aktienanalyst bei Patria Finance. Am Nachmittag sank der Aktienkurs von CEZ jedoch wieder. Am Ende stieg er nur noch um 0,46 Prozent auf 880 Kronen. Die Prager Börse hat sich übrigens im sozialen Netzwerk X über den Minister Rakusan lustig gemacht. Sie reagierte auf die Äußerungen in Sokolov, indem sie einen Ausschnitt aus seinem Marketingvideo vom Januar teilte. "Meine Herren, das war nicht gut", wird der Minister zitiert.
CEZ ist das größte börsennotierte Unternehmen im östlichen Flügel der EU und hat einen Marktwert von rund 514 Milliarden CZK.
Das ist ein Grund, warum Petr Koblic, Generaldirektor der Prager Börse, kürzlich in einem Interview mit Bloomberg sagte, dass die Debatte darüber, ob die Regierung Minderheitsanteile an CEZ aufkaufen sollte, völlig fehlgeleitet sei. "Das schlimmste Szenario, mit dem der Markt jetzt konfrontiert ist, ist eine Art Aufspaltung, bei der ein Teil von CEZ an der Börse bleibt, während der andere Teil von der Börse genommen wird", sagte Koblic.
Die Idee der "Verstaatlichung" von CEZ ist nicht neu. Premierminister Fiala griff sie im vergangenen Oktober wieder auf, als er in einem Interview sagte, dass die Umwandlung des Energieunternehmens unter anderem für die Entwicklung der Kernenergie notwendig sei. Und dass die Regierung nach einem geeigneten Modell und einem geeigneten Zeitpunkt suche, aber auf keinen Fall den Ausschluss von Minderheitsaktionären, eine Verstaatlichung oder Schritte, die für irgendjemanden nachteilig wären, plane.
Der Staat hält rund 70 Prozent der CEZ-Aktien. Im Mai des letzten Jahres hat die Regierung einen Gesetzesentwurf über Unternehmensumwandlungen gebilligt, demzufolge 75 Prozent der Stimmen der auf der Hauptversammlung anwesenden Aktionäre für eine Aufspaltung des Unternehmens ausreichen würden, anstatt der bisher erforderlichen 90 Prozent der Stimmen aller Aktionäre. Analysten zufolge wird der Vorschlag die mögliche Aufteilung und Verstaatlichung eines Teils der CEZ-Gruppe erleichtern.
Laut dem Energieanalysten Vratislav Ludvik müssten Vorschläge für eine mögliche Verstaatlichung von CEZ auf jeden Fall mit dem Kauf von fast 30 Prozent der Aktien von Kleinaktionären verbunden sein. "Angesichts der teilweisen Beteiligung von ausländischem Kapital an der Aktionärsstruktur wäre ein solcher Schritt für den Staat äußerst investitionsintensiv", warnt er.
Ludvík ist der Meinung, dass die Überlegungen des Staates in eine etwas andere Richtung gehen sollten - in Richtung einer Rückführung der Netzstromindustrie in den Versorgungssektor. Dem Analysten zufolge ist CEZ als Aktiengesellschaft verpflichtet, einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften, und der Staat als Aktionär hat kein Recht, dem Unternehmen Maßnahmen aufzuerlegen, die zu einer Verringerung des Gewinns führen würden.
"Viel wichtiger ist es jedoch, ein wettbewerbsfähiges Umfeld im Energiesektor aufrechtzuerhalten, und zwar zwischen der Strom-, Wärme- und Gasindustrie. Dafür ist natürlich das Amt für Wettbewerbsschutz in Brünn zuständig", sagte Ludvík.
/gr/
Die Aussage von Rakusan über CEZ hat den Premierminister überrascht
31.1.2024 LN Seite 2 ctk
PRAG - Der stellvertretende Ministerpräsident Vít Rakušan (STAN) hat Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) mit seiner Aussage zum geplanten Aufkauf von Minderheitsanteilen am Energieunternehmen ČEZ überrascht. In seiner Antwort sagte er, Rakusan sei sich nicht bewusst, welche Verantwortung er in einem börsengehandelten Unternehmen trage.
Der Kurs der CEZ-Aktien, die sich zu rund 70 Prozent in Staatsbesitz befinden, hatte sich in den vergangenen Tagen bei rund 880 Kronen gehalten - nach der Erklärung des Ministers Rakusan am Montagabend stiegen die Aktien des Unternehmens gestern zunächst von 876 Kronen auf 904,50 Kronen, fielen aber am Nachmittag allmählich auf 880 Kronen.
Rakusan sagte bei einem Treffen mit Bürgern von Sokolov am Montag, dass die Regierung über eine Auszahlung an die CEZ-Minderheitsaktionäre verhandle. Auf die Frage, wann der Staat CEZ aufkaufen werde, sagte er, er hoffe, dass das derzeitige Kabinett dazu in der Lage sein werde.
"Er war sich seiner Verantwortung nicht bewusst"
"Ich war überrascht von der Aussage meines Kollegen Rakusan über den angeblich geplanten Aufkauf der CEZ-Minderheiten", sagte der tschechische Premierminister gestern. "Offensichtlich war er sich in der Hitze der Debatte nicht bewusst, wie viel Verantwortung er damit übernimmt. Besonders im Zusammenhang mit einem börsennotierten Unternehmen", fügte er hinzu.
Der Aktienkurs von CEZ schwankte im gestrigen Handel um fast drei Dutzend Kronen. Am Donnerstag, Freitag und Montag lag der Kursanstieg bzw. -rückgang jedoch immer nur bei wenigen Kronen. Später schrieb Rakusan im X-Netzwerk über die angeblichen Pläne zum Aufkauf von CEZ-Aktien, dass er falsche Informationen gegeben habe und dass "keine derartigen Schritte im Gange sind". Er entschuldigte sich und behauptete, er habe die falsche Information in der Hitze der Debatte gegeben.
"Ich bin froh, dass er seine Worte erklärt hat", antwortete Fiala.
/gr/
Aussagen von Rakusan über die CEZ – Verstaatlichung ist eine weitere Peinlichkeit der Regierung
31.1.2024 HN Seite 14 Ludek Vainert
Es gebe derzeit keine derartigen Schritte, dementierte Innenminister Vit Rakusan am späten Montagabend seine eigene, nur wenige Stunden alte Aussage, wonach eine vollständige Verstaatlichung des Energiekolosses CEZ in Vorbereitung sei. Er machte diese Aussage vor den Bürgern von Sokolov, mit denen er "ohne Zensur" diskutierte, und fügte hinzu, dass die Verdrängung der Minderheitsaktionäre von dieser Regierung erreicht werden könne. Das war ein Granatsplitter, den er zurückweisen musste.
Für seine chaotische Kommunikation wurde der Minister in den sozialen Medien verspottet und erhielt auch von seinem Vorgesetzten, Premierminister Petr Fiala, einen Stoß. Dieser forderte seinen Vizepremierminister auf, "sich in der Regierung nicht so überraschen zu lassen und sich mehr um den gemeinsamen Konsens zu kümmern".
In seiner Antwort ging Fiala von einer Kritik an Rakusans Improvisation zu einem Bekenntnis zu seiner ideologischen Festigkeit über ("Ich persönlich bevorzuge den freien Markt und den Kapitalismus"), wobei er nicht leugnete, dass er die Kontrolle über CEZ übernehmen wollte.
"Mögliche staatliche Eingriffe müssen eine klare wirtschaftliche Logik haben und rechtzeitig vorbereitet und angekündigt werden", schrieb der Ministerpräsident, der während der Energiekrise gelobt hatte, "das gesamte Netz der inländischen Schlüsselkraftwerke, d.h. unsere eigene Stromproduktion, unter Kontrolle zu bringen."
Seit der zweiten Erklärung sind fast 20 Monate vergangen, und in dieser Zeit ist offiziell nichts im Bereich der Eigentumsverhältnisse geschehen. Das heißt, abgesehen von der Erosion des Wertes der Firma CEZ, deren Aktien jetzt ein Viertel niedriger sind als zu dem Zeitpunkt, als Fiala seine Absicht ankündigte, die Kontrolle über die konventionelle Stromerzeugung im Land zu übernehmen. Aber noch schlimmer als die Verluste der Anleger ist auf lange Sicht das Gefühl, dass hier ein potenziell klirrendes Rouletterad gespielt wird.
Man denke nur an die Fehler, die die Regierung bereits begangen hat. Schon der Startschuss von Fiala, mit dem er das Ziel völlig schwammig definierte und den Weg dorthin nicht einmal andeutete, machte die Anleger nervös. In der Energiekrise, die teure Staatshilfen erzwang, hätte die Energiefirma CEZ zum Sparschwein werden müssen. Die Kleinaktionäre akzeptierten die Deckelung der Strompreise auf europäischer Ebene, nahmen aber die außerordentliche Besteuerung als Foul hin.
In Bezug auf die Aktien war der vielleicht schlimmste Fehltritt die Ankündigung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Marian Jurecka im vorletzten Herbst, dass sich die Führer der Koalitionsparteien darauf geeinigt hätten, bereits 2022 eine Steuer auf außerordentliche Gewinne einzuführen. Im Gegensatz dazu war die Erklärung von Rakusan am Montag noch ein Beweis für Ausgewogenheit und gutes Timing, da es ihm gelang, das Ganze lange vor Beginn des Börsenhandels abzusagen. Im Gegensatz dazu sprach Jurečka über den Plan, CEZ drastisch und rückwirkend zu besteuern, als vollendete Tatsache, und zwar in den Morgenstunden. Die Folge war ein panikartiger Ausverkauf und ebenso euphorische Käufe, nachdem Finanzminister Zbyněk Stanjura die Ankunft des Pesthauchs - d.h. der Steuer - um ein Jahr verschoben hatte. Diejenigen, die mehr über den tatsächlichen Stand der Koalitionsvereinbarungen wussten, hätten leicht einen Gewinn erzielen können.
Dieses "Fenster der Gelegenheit" war zumindest relativ kurz. Im Falle der Verstaatlichung von CEZ ist und bleibt es noch Jahre entfernt. Man kann der Regierung zugute halten, dass sie versucht hat, auf einem sich dramatisch verändernden Energiemarkt keine übereilten Entscheidungen zu treffen, aber auch Zaudern hat seinen Preis. Vor allem, wenn der Staat den Eindruck erweckt hat, dass er die "Gleichung" deutlich zu seinen Gunsten verschiebt. Und er hat dies getan, indem er versucht hat, die Bedingungen zu ändern, unter denen der Mehrheitseigentümer "sein" Unternehmen kontrollieren oder aufteilen kann. Keine der beiden Versionen der Gesetzesänderung mit dem Spitznamen Lex CEZ ist mit einem modernen und transparenten Kapitalmarkt vereinbar, und ihre Anwendung auf das wertvollste Unternehmen an der Prager Börse würde sicherlich zu juristischen Auseinandersetzungen führen und Investoren abschrecken. Die Verzögerungen im Genehmigungsverfahren deuten darauf hin, dass die Regierung dies endlich erkannt hat. Wenn dem so ist, Hut ab. Aber es war die Drohung, dass der Staat sich durch ein Sondergesetz die Kontrolle über die Anlagen leichter und billiger verschaffen würde, die den Aktienkurs langfristig nach unten trieb.
Der einzige Grund, warum der Premierminister jetzt in das Geschäft mit der Stromerzeugung einsteigen will, ist der Versuch, Atomkraftwerke zu bauen. Und das ist mehr als die derzeitige Ausschreibung für einen Dukovany-Block mit der Aussicht auf einen weiteren. Aber er hat die Mittel dazu, er kann die mehr oder weniger leeren Aktien mit dem Projekt und der laufenden Ausschreibung aufkaufen. Das ginge schnell und wäre vor allem transparent. Selbst wenn CEZ einen kleinen Gewinn machen würde, wäre das ein kleines Pflaster für die Minderheitsaktionäre für die Schikanen der letzten Jahre. Der Nachteil wäre natürlich, dass der Staat die neuen Anlagen selbst finanzieren würde. Aber das würde auch bei dem jetzigen Modell passieren, es würde nur mehr Nebel aufziehen.
/gr/
Hohe Besucherzahl im Kernkraftwerk Dukovany
31.1.2024 Trebicsky denik Seite 2 sva
Im vergangenen Jahr besuchten insgesamt 45 311 Personen das Kernkraftwerk Dukovany in der Region Trebic. Das waren achttausend Besucher mehr als im Jahr zuvor. Auch das Interesse am Pumpspeicherkraftwerk Dalešice nimmt zu.
Immer mehr Menschen wollen mit eigenen Augen sehen, wie Strom in einem Kern- oder Wasserkraftwerk erzeugt wird. Daher steigt die Zahl der Besucher des Kernkraftwerks Dukovany und des Pumpspeicherkraftwerks Dalešice in der Region Vysočina.
Eine der größten Attraktionen beim Besuch des Informationszentrums des Kernkraftwerks Dukovany war im vergangenen Jahr die ReakTour. "Mit Hilfe von Spezialbrillen führt sie die Besucher in streng bewachte Bereiche wie die Reaktorhalle oder die Krone des 125 Meter hohen Kühlturms", sagte der CEZ-Sprecher Jiří Bezděk. Das Pumpspeicherkraftwerk Dalešice wurde im vergangenen Jahr von 12.195 Besuchern besichtigt.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Aktuelle Zeitungsartikel aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 1.2.2024:
Die Regierung wird EDF und KHNP zur Abgabe verbindlicher Angebote für weitere Blöcke auffordern, Westinghouse aber nicht
oenergetice.cz 31.1.2024 CTK
Die Regierung wird die französische Firma EDF und die koreanische KHNP, die sich um den Bau eines neuen Reaktorblocks in Dukovany bewerben, auffordern, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin abzugeben. Das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, dessen Angebot die Bedingungen nicht erfüllte, wird nicht am nächsten Teil der Ausschreibung teilnehmen. Die beiden Bieter werden bis zum 15. April Zeit haben, neue Angebote einzureichen. Der Premierminister Petr Fiala (ODS) sagte dies auf der heutigen Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. Ihm zufolge sind die derzeitigen unverbindlichen Angebote der Bieter für den Bau mehrerer Reaktoren um bis zu 25 Prozent rentabler als der Bau nur eines einzigen Blocks. Er machte keine Angaben zu den angebotenen Preisen. Westinghouse hat sich noch nicht zu der Entscheidung geäußert, und CTK holt die Stellungnahmen von zwei weiteren Unternehmen ein.
Das endgültige Angebot für den Bau des Reaktorblocks in Dukovany wurde Ende Oktober von allen drei Bietern, d.h. von dem US-Unternehmen Westinghouse, dem koreanischen Unternehmen KHNP und der französischen Firma EDF, eingereicht. Daneben haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren abgegeben.
Die Angebote werden von der Energiefirma CEZ ausgewertet.
"Der bisherige Ausschreibungsprozess hat gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Lieferung mehrerer Reaktoren einen um bis zu einem Viertel niedrigeren Preis für einen Reaktor erzielen könnten. Wir haben daher beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für die Lieferung von bis zu vier neuen Kernreaktoren abzugeben. Auf der Grundlage dieser Angebote werden wir dann einen Anbieter auswählen und entscheiden, ob wir weitere Reaktoren bauen lassen wollen oder nicht", sagte Fiala.
Es werden nur EDF und KHNP kontaktiert, deren Angebot laut dem Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) die geforderten und notwendigen Elemente für die Bewertung enthält. Das Angebot von Westinghouse hingegen erfülle nicht die vorgeschriebenen Bedingungen. Laut Sikela bestand das Hauptproblem darin, dass das Angebot nicht verbindlich war und daher bei der Bewertung nicht verglichen werden konnte. Außerdem sei in dem Angebot von Westinghouse nicht klar angegeben, wer für die Qualität der Arbeiten verantwortlich wäre.
Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote wurde auf den 15. April festgesetzt. CEZ hat dann anderthalb Monate Zeit, um die Angebote zu bewerten, und wird der Regierung Ende Mai seine Rangliste vorlegen. Die soll dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Nach Angaben des Kabinetts hat die Änderung der Ausschreibung keine Auswirkungen auf die Frist für die voraussichtliche Inbetriebnahme des ersten Reaktors in Dukovany bis Ende des Jahres 2036.
Laut Sikela ergibt sich die Notwendigkeit, weitere Reaktoren zu bauen, aus der aktuellen Entwicklung des heimischen Energiesektors.
"In den kommenden Jahrzehnten wird der Stromverbrauch erheblich ansteigen, bis zum Jahr 2050 um bis zu zwei Drittel. Neben den erneuerbaren Energiequellen wird uns die Kernenergie als zuverlässige und emissionsarme Energiequelle in die Lage versetzen, diesen Stromverbrauchsanstieg zu decken", so der Minister. Laut Sikela haben die unverbindlichen Angebote gezeigt, dass es sinnvoll ist, mehr Reaktoren in Betracht zu ziehen. Fiala wies jedoch darauf hin, dass die Aufforderung noch nicht bedeute, dass der Bau aller vier Blöcke sicher sei.
Die strategischen Dokumente der Regierung zum Energiesektor sehen ebenfalls den Bau mehrerer Blöcke vor. Demnach könnten zwei neue Blöcke in Dukovany und zwei in Temelin gebaut werden.
/gr
Die Regierung hat die Amerikaner von der Ausschreibung in Dukovany ausgeschlossen. Sie will bis zu vier Blöcke bauen
1.2.2024 Denik N Jan Usela
Mehr Blöcke, weniger Bieter, anderer Zeitplan während des Wettbewerbs. So könnte man die gestrige überraschende Ankündigung der tschechischen Regierung bezüglich der Ausschreibung für einen neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany zusammenfassen. Ursprünglich sollte die Firma CEZ, die die Ausschreibung im Auftrag des Staates organisiert, dem Kabinett bis Mitte Februar eine Bewertung der Angebote der Bieter vorlegen, und die Regierung sollte dann innerhalb von 50 Arbeitstagen alles bewerten und die endgültige Rangfolge festlegen.
Mit dem Ausschluss von Westinghouse, das nach Ansicht des Kabinetts "die erforderlichen Bedingungen nicht erfüllte", ändert sich jedoch der Ablauf der Ausschreibung. "Die Auftragnehmer haben bis zum 15. April Zeit, verbindliche Angebote abzugeben, der Investor wird der Regierung bis Ende Mai seine Analyse vorlegen, und das Kabinett wird dann bis Ende Juni eine Entscheidung über die vorgeschlagene Auswahl des Auftragnehmers unter dem Gesichtspunkt der nationalen Sicherheitsinteressen treffen", so die Regierung in einer Presseerklärung.
Der Staat hat bisher einen neuen Block in Dukovany gefordert. Darüber hinaus sollten die Bieter ein unverbindliches Angebot für einen weiteren Dukovany-Block vorlegen. Möglicherweise werden sie aber auch einen Plan zum Bau von zwei neuen Reaktoren in Temelin vorlegen.
"Die bisherigen Ausschreibungen haben gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Lieferung mehrerer Reaktoren einen um bis zu einem Viertel niedrigeren Preis für einen Reaktor erzielen könnten. Wir haben daher beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für die Lieferung von bis zu vier neuen Kernreaktoren abzugeben. Auf der Grundlage dieser Angebote werden wir dann die Lieferanten auswählen und entscheiden, ob wir weitere Reaktoren bauen lassen", beschrieb gestern der Premierminister Petr Fiala (ODS) die Absicht der Regierung.
PREIS? HUNDERTE MILLIARDEN FÜR EINEN BLOCK
Zu Preisen von 2020 wurde ein neuer Reaktor in Dukovany von der früheren Regierung von Andrej Babis und CEZ auf rund 160 Milliarden CZK geschätzt. Dieser Betrag ist jedoch nicht mehr gültig. Experten streiten sich nur noch darüber, wie viel höher der endgültige Betrag sein wird.
Nach einer geheimen Analyse des Finanzministeriums, aus der Seznam Zprávy Ende des Sommers zitierte, könnten die vier Reaktoren in den nächsten 20 bis 30 Jahren insgesamt 1,75 Billionen CZK kosten, wobei die Inflation berücksichtigt wird.
Das sind fast 438 Milliarden pro eine neue Anlage. Aufgrund der Kapazität und des Finanzbedarfs wird der Bau voraussichtlich schrittweise erfolgen und könnte zwischen den Jahren 2041 und 2052 abgeschlossen sein.
Der Bau weiterer Atomblöcke ist nicht überraschend, da die Möglichkeit eines solchen Plans bereits von einigen Regierungspolitikern erwähnt wurde. Dies hat nicht nur mit der zusätzlichen Stromerzeugungskapazität zu tun, sondern auch mit finanziellen Gründen, da die Politiker auf Einsparungen hoffen.
"Wenn wir über konventionelle Blöcke und nicht über kleine modulare Reaktoren sprechen, vier. Dies ist nicht die Meinung der Regierung oder einer politischen Partei. Es ist meine private Meinung auf der Grundlage der verfügbaren Informationen", sagte Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) im November des letzten Jahres gegenüber der Zeitung Deník N auf die Frage, wie viele Blöcke die Tschechische Republik bauen sollte.
"Es ist natürlich eine riesige Investition, aber es ist eine Frage der nationalen Energiesicherheit, der Versorgungsstabilität und der Stabilität des Netzes. Der Nachteil ist, dass es sehr teuer ist. Selbst aus der Welt wissen wir, dass Projekte fast immer teurer waren als angekündigt. Und am Ende wurden sie immer später fertig als angekündigt", fügte Stanjura hinzu.
Ähnlich äußerte sich auch der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN). Es geht darum, unsere Möglichkeiten zu optimieren.
WESTINGHOUSE:
Währenddessen gab es in den letzten Wochen keine Anzeichen dafür, dass Westinghouse sich aus der Ausschreibung zurückziehen würde. Gestern Morgen verschickte der Energiekonzern sogar eine Pressemitteilung, in der er eine Partnerschaft mit der Tschechischen Energieallianz ankündigte.
"Mit der Unterzeichnung wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Beteiligung tschechischer Unternehmen an der Errichtung von bis zu vier AP1000-Reaktoren in den Kernkraftwerken Dukovany und Temelín erleichtern soll. Außerdem eröffnet sie tschechischen Anbietern die Möglichkeit, sich an Westinghouse-Verträgen in der gesamten Region zu beteiligen", heißt es in der Pressemitteilung.
Unmittelbar nach der Ankündigung der Regierung wandte sich Deník N an Petr Brzezina, den Leiter der tschechischen und slowakischen Niederlassung von Westinghouse.
"Davon weiß ich nichts, diese Information liegt mir nicht vor", antwortete Brzezina auf die Frage nach der Ausscheidung des Unternehmens. Die PR-Abteilung von Westinghouse war ebenfalls nicht in der Lage, die Situation zu kommentieren und erklärte, dass ihr die Entscheidung der Regierung nicht bekannt sei.
"Das von Westinghouse eingereichte Angebot erfüllte nicht die erforderlichen Bedingungen, insbesondere ist sein Angebot nicht verbindlich und kann daher nicht vergleichbar bewertet werden", heißt es in der gestrigen Pressemitteilung der Regierung.
/gr/
Regierung der Tschechischen Republik: Die Regierung wird die Bieter zur Vorlegung verbindlicher Angebote für Bau von mehreren Blöcken auffordern
31.1.2024 vlada.gov.cz
Die Ausschreibung zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany kommt in die nächste Phase. Die Regierung beschloss, die Bieter zur Vorlegung verbindlicher Angebote für den Bau von mehreren Blöcken aufzufordern. Dank dem soll der Staat in der Zukunft den Bürgern genug Strom für günstige Preise sicherstellen. In Folge dieser Entscheidung wird es auch zur Verschiebung des Termins für die Fertigstellung der Ausschreibung um drei Monate kommen. Die Regierung entschied gestern auch, dass in der nächsten Phase der Ausschreibung nur mehr zwei Bieter angesprochen werden. Die Firma Westinghouse erfüllte nicht die erforderten Bedingungen.
Die Regierung beschloss heute, dass nur zwei Bieter, deren endgültiges Angebot die erforderlichen und notwendigen Bedingungen für die Bewertung erfüllte, im weiteren Verlauf der Ausschreibung kontaktiert werden. Dabei handelt es sich um KHNP und EDF. Das von Westinghouse eingereichte Angebot erfüllte nicht die erforderlichen Bedingungen, insbesondere ist sein Angebot nicht verbindlich und kann daher nicht vergleichbar bewertet werden.
Die Regierung genehmigte deswegen einen Zusatz zum ersten Durchführungsvertrag, der ermöglicht, die Bieter um die Vorlegung verbindlicher Rahmenbedingungen anzusuchen.
Fragen und Antworten
-Frage: Was ist der Zweck dieses Zusatzes?
-Antwort: Mit dem Nachtrag soll eine bessere Verhandlungsposition für die Auftragsvergabe für den Bau der zusätzlichen Blöcke erreicht werden, da der Investor auf der Grundlage eines unverbindlichen Angebots keine Verpflichtungen von den Bietern verlangen kann und das Risiko besteht, dass der Projektpreis unverhältnismäßig hoch wird. Dank dem werden wir zusätzliche Informationen und Sicherheiten bekommen, die wir benötigen, um Entscheidungen über weitere Blöcke zu treffen, auch in Bezug auf den Preis. Die Bindung der Angebote ist daher wichtig, um im Rahmen einer Ausschreibung die bestmöglichen Bedingungen für die Tschechische Republik und ein Höchstmaß an Sicherheit hinsichtlich des Preises für den Bau der nächsten Blöcke zu erreichen. Dieser Schritt wird auch für mehr Transparenz sorgen.
-Frage: Was bedeutet dieser Schritt konkret?
-Antwort: Wir befinden uns noch im Wettbewerb um einen Block (Dukovany 5), wir möchten, dass die Bieter ihr Angebot für Dukovany 5 verbessern und uns eine verbindliche Bestätigung des Preises für die Blöcke für den Fall geben, dass wir die Blöcke Dukovany 5 und Dukovany 6 oder Temellin 3, 4 als Doppelblock bauen.
Wir haben mit allen Bietern kontinuierlich über diese Option gesprochen, und alle sind dazu bereit.
-Frage: Warum war nicht von Anfang an ein verbindliches Angebot für mehr Reaktoren in der Ausschreibung enthalten?
-Antwort: So war die Ausschreibung aufgebaut. Ursprünglich sollte die Option für den zweiten Block in Dukovany Teil der Ausschreibungsunterlagen sein, aber schließlich wurde die Option für einen weiteren Block in Dukovany und bis zu zwei weitere Blöcke in Temelín, d.h. insgesamt bis zu vier Blöcke, in die endgültigen Unterlagen aufgenommen. Wir gehen im Einklang mit dem staatlichen Energiekonzept, dem nationalen Energie- und Klimaplan und den aktuellen Prognosen über die Angemessenheit der Ressourcen in der Tschechischen Republik vor.
-Frage: Warum werden mehr Blöcke benötigt?
-Antwort: Angesichts der internationalen Situation und der Notwendigkeit der Dekarbonisierung ist es von strategischer Bedeutung, der Tschechischen Republik ausreichend Energie zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen und eine möglichst hohe Autarkie bei der Stromerzeugung zu erreichen
Die Stromnachfrage in der Tschechischen Republik wird erheblich steigen - insbesondere durch die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizung.
Gleichzeitig altern die Stromproduktionsquellen - Kohlekraftwerke werden stillgelegt, und nur das Kernkraftwerk Temelín (Blöcke 1 und 2) wird im Jahr 2050 noch in Betrieb bleiben.
Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplan wird der Stromverbrauch bis zum Jahr 2050 im Vergleich zu heute um 2/3 auf 100 TWh ansteigen.
-Frage: Wie viele Kernkraftwerksblöcke wird die Tschechische Republik letztendlich gebaut haben?
-Antwort:Die genaue Anzahl der benötigten Kernkraftwerke kann noch nicht bekannt gegeben werden. Was die erforderliche Kapazität betrifft, so werden zweifellos sowohl große Reaktoren an den Standorten Dukovany und Temelín als auch kleine und mittlere Reaktoren benötigt.
Wir haben bereits eine Vorstellung davon, wie viel ein neuer Kernkraftwerksblock kosten würde, wie viel zwei, drei oder vier kosten würden. Und es hat sich bestätigt, dass wir durch Größenvorteile den Durchschnittspreis pro Block erheblich senken können. Wir werden nun die Bieter auffordern, verbindliche Angebote darüber abzugeben, zu welchem Preis sie in der Lage wären, weitere Blöcke zu bauen, und wir werden entsprechend entscheiden.
Insbesondere das Investorenmodell und die künftige Beziehung zwischen dem Staat und CEZ sind für die Entscheidung über den Bau weiterer Blöcke von Bedeutung. Über das Investorenmodell für die zusätzlichen Blöcke ist noch nicht entschieden worden.
-Frage: Wie wird sich also der Zeitplan ändern?
-Antwort: Ursprünglich sollte uns CEZ Mitte Februar eine Empfehlung geben, welcher Bieter der beste ist. Dieser Termin wurde nun auf Ende Mai verschoben. Vorher werden die Bieter aufgefordert, bis zum 15. April dieses Jahres verbindliche Angebote für die 4 Blöcke abzugeben. Danach wird die Regierung einen Kalendermonat Zeit haben, um die Bewertung und den Vorschlag des bevorzugten Auftragnehmers im Hinblick auf die nationalen Sicherheitsinteressen zu prüfen. Wir möchten, dass die Verträge mit dem künftigen Auftragnehmer bis Ende März des nächsten Jahres vorliegen.
/gr/
Jaroslav Mil: Modulare Reaktoren stellen den Weg in die Zukunft dar
31.1.2024 CT 24
Mit der Erweiterung der Ausschreibung für vier Reaktorblöcke verzögert die Tschechische Republik den Bau von modularen Reaktoren, warnte Jaroslav Míl, ehemaliger Generaldirektor von CEZ, in einem Interview mit dem Fernsehen CT24. Er bezeichnete modulare Reaktoren als die Zukunft der Kernenergie. Der ehemalige Regierungskernenergiebeauftragte äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung neuer Blöcke.
Die Ausschreibung für den Ausbau des Atomkraftwerks in Dukovany ist noch nicht beendet, aber der Auftrag wird erweitert. Der Regierung werden verbindliche Angebote nicht nur für einen, sondern für bis zu vier Blöcke vorgelegt werden. Erst dann wird das Kabinett davon entscheiden, wie viele neuen sie tatsächlich haben will.
Míl wies darauf hin, dass die alten Blöcke nach 60 Betriebsjahren ersetzt werden müssen.
Ihm zufolge basierte das genehmigte Verfahren für den Bau des fünften Blocks in Dukovany auf der Logik, einen Block anzumelden und eine Ausschreibung für einen Block mit der Möglichkeit der Erweiterung auf zwei Blöcke durchzuführen. Die Notifizierung hätte schon vor anderthalb Jahren erfolgen müssen, sagte er. "Unser System, unsere Verbraucher, wären ohne den Bau dieses einen Blocks nicht mit Strom versorgt worden", warnte er.
Indem jetzt von vier Blöcken die Rede ist, wird laut Mil ein neues Element in den Prozess eingebracht. "Und die Kommission kann diesen Weg wählen - es wird Wahlen geben, wir werden abwarten. Und sie kann auch eine Entscheidung treffen, die diese vier Blöcke oder den zusätzlichen Bau leicht unmöglich macht", warnte er. Er sagte jedoch, dass mehr Kernkraftwerke benötigt würden.
"Daran hat es nie einen Zweifel gegeben", stellte er fest.
Mil zufolge muss auch daran gedacht werden, dass der Bau zwanzig Jahre dauern wird, der Betrieb aber noch weitere achtzig Jahre andauern wird.
"Und es wäre gut, diese technologische Entwicklung und die Möglichkeit von Veränderungen zu respektieren. Gleichzeitig hat diese Regierung zum Beispiel gesagt, dass sie im Jahr 2032 den ersten modularen Reaktor in Betrieb haben will", erinnerte er.
Die Tschechische Republik habe damit den gesamten Zeitplan für modulare Reaktoren verschoben und verliere die Möglichkeit, sich an der Produktion und dem Bau modularer Reaktoren in Europa zu beteiligen.
Míl wiederholte, dass der Strom aus Kernenergie stammen müsse, da die Tschechische Republik sonst die Emissionskriterien nicht erfüllen würde. "Aber die Zukunft der Kernenergie liegt auf jeden Fall bei den modularen Reaktoren. Die ganze Welt bewegt sich in diese Richtung", sagte er.
"Ich kann mir nicht eine Verbindung zwischen Ricany und Bechovice vorstellen, aber ich mache eine Ausschreibung gleich für die ganze Autobahn.“
Die Bauausführung sei ein sehr spezifischer Bereich, so Mil. "Man muss bedenken, dass wir ein Problem mit dem Autobahnbau haben, weil die Investitionsvorbereitung für die Umsetzung nicht das 'Beste vom Besten' ist. Und die Idee, dass ich jetzt plötzlich sage, dass ich vier Blöcke haben werde und dass ich in der Lage sein werde, alles zu organisieren - das ist ungefähr so, als würde ich feststellen, dass ich zwar keine neun Kilometer von der D1 bis zur D11 bauen kann, die Verbindung von Ricany nach Bechovice, aber jetzt werde ich plötzlich eine Ausschreibung für das gesamte Autobahnnetz in der Tschechischen Republik machen", sagte er.
Ihm zufolge verfügt die Energiefirma CEZ über hervorragendes Betriebspersonal, aber fast kein qualifiziertes Personal für die Investition.
"Man braucht Leute, die lange auf diesen Baustellen im Ausland oder irgendwo gearbeitet haben", betonte er. Obwohl er sagte, dass die Auftragnehmer diese Leute haben, betonte er die Notwendigkeit, in den Verträgen sicherzustellen, dass sie tatsächlich anwesend sind und nicht nur ihre Vertreter.
Für den Bau von kleinen modularen Reaktoren würden deutlich weniger Experten benötigt:
"Weil man nicht vor Ort baut und entwirft, sondern die Technologie in der Fabrik herstellen und in der Anlage zusammenbauen lässt", beschrieb er und fügte hinzu, dass dies auch der Grund sei, warum der Bau schneller und damit billiger sei.
Kernkraftwerk:
Mil behauptet auch, dass die vier Blöcke etwa zweitausend Milliarden kosten werden. "Und die hat der Staat nicht", betonte er.
Er sagte, der Staat müsse dafür Kredite aufnehmen. "Das wird nicht von CEZ finanziert, sondern zu 100 Prozent vom Staat, weil es für die Verbraucher am billigsten ist", meint er.
Er fügte hinzu, dass der Staat die Sache umsetzen kann, weil er einen Vertrag mit CEZ hat und Dukovany II und Temelín kaufen kann. "Mit den Menschen, mit dem Standort, mit dem ganzen Eigentum, den Rechten, Verträgen, Genehmigungen und so weiter", sagte Mil.
Die Regierung erklärte am Mittwoch auch, dass der nächste Teil der Ausschreibung nicht mit dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse durchgeführt wird, dessen Angebot die Bedingungen nicht erfüllte. Mil sagte, der Investor und nicht das Kabinett hätte dem Unternehmen mitteilen müssen, dass es die Ausschreibungsbedingungen nicht erfüllt habe. Ihm zufolge hätte die Regierung nach geltendem Recht ihre Entscheidung auf der Grundlage der von CEZ vorgelegten Ausschreibungsergebnisse treffen müssen.
"Und das nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit", fügte er hinzu. "Wenn es Informationen von CEZ an die Regierung gibt, dass Westinghouse die Anforderungen nicht erfüllt hat und dass sie es aus der Ausschreibung ausschließen wollen, dann denke ich, dass die Regierung dies dem Investor hätte überlassen sollte, weil CEZ die Ausschreibung durchführt", fasste er zusammen.
/gr/
"Ein wirklich schlechtes Angebot". Wir haben untersucht, warum die Regierung die Amerikaner von der Ausschreibung in Dukovany ausgeschlossen hat
31.1.2024 Deník N
Die Regierung hat das US-Unternehmen Westinghouse von der Atomausschreibung im Wert von Hunderten von Milliarden bis Billionen Kronen ausgeschlossen. Die Gründe dafür wurden der Zeitung Deník N von mehreren Regierungsmitgliedern genannt. Die Redaktion hat auch ein an die Minister gerichtetes Dokument erhalten, in dem dies erläutert wird.
Die Entscheidung kam unerwartet. Die Regierung sollte erst im Februar weitere Schritte in der Ausschreibung für den Ausbau von Dukovany unternehmen, was Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) letzte Woche bei einem Treffen mit Journalisten bestätigte. Letztlich hat das Kabinett aber schon jetzt einen entscheidenden Schritt gemacht und dabei beschlossen, Westinghouse auf der Grundlage der Unterlagen auszuschließen.
Das kam für viele überraschend, selbst die Leitung der tschechischen Niederlassung des amerikanischen Unternehmens erfuhr es von
der Presse. Die Zeitung Deník N überraschte den Chef von Westinghouse Czech Republic, Petr Brzezina, mit dieser Information. Heute Morgen hat Westinghouse eine Pressemitteilung verschickt, in der weitere Schritte zur Vorbereitung der Ausschreibung angekündigt werden.
Letztendlich werden sich zwei Unternehmen, die französische EDF und das koreanische Unternehmen KHNP, um den lukrativen Auftrag bewerben.
Personen aus dem Umfeld der Regierung von Petr Fiala, mit denen Deník N sprach, bezeichnen die Entscheidung als gerechtfertigt. Sie begründen sie vor allem damit, dass das Angebot des amerikanischen Unternehmens nicht mit den Unterlagen der Franzosen und Koreaner verglichen werden konnte.
"Was sie vorgelegt haben, entsprach nicht den Bedingungen. Ganz und gar nicht. Ihr Angebot war wirklich schlecht", so ein Mitglied der Regierung gegenüber Deník N.
Andere Personen haben sich ähnlich geäußert. "Sie haben fast nichts (in den Dokumenten, Anm. d. Red.) angeboten. Und es gab keine Garantien. Wir konnten keine andere Entscheidung treffen", beschrieb ein anderer Minister.
Das steht auch in einem Dokument, das die Minister im Zusammenhang mit der Ausschreibung von der Regierung erhalten haben.
"Wir haben von Anfang an klar erklärt, dass wir eine schlüsselfertige Lieferung mit klaren Parametern anstreben, insbesondere in Bezug auf den Preis, die Fristen und die sonstigen Bedingungen für den Bau und die Inbetriebnahme des neuen Reaktorblocks. Leider entsprach das von Westinghouse erhaltene Angebot (noch) nicht diesen Anforderungen und konnte daher nicht vergleichbar bewertet werden", heißt es in den Unterlagen, die die Inbetriebnahme des ersten Blocks im Jahr 2036 vorsehen
.
Eine Quelle, die der Ausschreibung nahe steht, sagt dasselbe. "Es fehlten Garantien, Fristen und Liefertermine. Das Angebot war unverbindlich und schlecht, man konnte sich nicht darauf verlassen", sagte er der Redaktion unter der Bedingung der Anonymität. Er merkte an, dass die Regierung es eilig hatte, Westinghouse auszuschalten - sie wollte dies machen, bevor die offizielle Angebotsauswertung von CEZ im Februar vorgelegt werden sollte.
"Danach müsste man ansonsten mit den Amerikanern gerechnet werden, die Regierung hätte eine Frist von 50 Tagen, für Sicherheitsbewertungen und so weiter", erklärte die Quelle und sagte, die Entscheidung des Kabinetts stehe in keinem Zusammenhang mit der Unterzeichnung eines Vertrags über den Kauf von US-Kampfjets des Typs F-35 Anfang dieser Woche.
Die Regierung hat auch zum ersten Mal offiziell bekannt gegeben, dass sie an bis zu vier Reaktoren interessiert ist, während die Ausschreibung bisher einen Reaktor in Dukovany und eine Option für den Bau einer weiteren Anlage vorsah. Das Kabinett sieht nun aber auch den Bau am Standort Temelín vor.
/gr/
Die Regierung will verbindliche Angebote für bis zu vier Blöcken
31.1.2024. Tschechischer Rundfunk
Fragen und Antworten
Die Ausschreibung für den Bau von neuen Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik hat sich erheblich geändert. Die Regierung hat die Bieter für die Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany aufgefordert, ein verbindliches Angebot für den Bau von nicht nur einem, sondern bis zu vier Reaktoren abzugeben. Zwei sollten in Dukovany und zwei in Temelin gebaut werden. Das Kabinett wandte sich jedoch nur an das französische Unternehmen EDF und das koreanische Unternehmen KHNP, während das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse nicht angesprochen wurde. Nach Angaben der Regierung entsprach das Angebot von Westinghouse nicht den Ausschreibungsbedingungen.
Die beiden Bieter haben bis zum 15. April Zeit, neue Angebote einzureichen. Danach wird CEZ, der Auftraggeber und Investor, diese bewerten und der Regierung bis Ende Mai die Auswertung der Angebote für die vier Blöcke vorlegen. Die Regierung dürfte dann etwa Mitte des Jahres den Gewinner der Ausschreibung bestätigen. Der erste AKW-Block soll im Jahre 2036 fertiggestellt werden, die anderen schrittweise bis zum Jahr 2050.
Die folgenden sieben Fragen und Antworten beschreiben, was die Entscheidungen der Regierung vom Mittwoch bedeuten
.
- Frage: Steht nun fest, dass in der Tschechischen Republik tatsächlich vier neue große Atomblöcke gebaut werden?
-Antwort: Das ist nicht sicher. Bisher hat die Regierung nur beschlossen, dass die Interessenten ihre Angebote so anpassen sollen, dass der verbindliche Preis nicht nur für einen neuen Block in Dukovany gilt, sondern für drei weitere - einen weiteren in Dukovany und zwei in Temelin. Auf der Grundlage des neuen Preisangebots wird die Regierung schließlich entscheiden, wie viele Blöcke in welchem Zeitrahmen bestellt werden sollen.
Nach Ansicht von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) ist es jedoch wirtschaftlich am günstigsten, einen "Doppelblock" zu bauen. Das heißt, in der ersten Phase wahrscheinlich zwei Blöcke in Dukovany und danach zwei weitere in Temelín.
-Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem verbindlichen und einem nicht verbindlichen Angebot?
-Antwort: Ein verbindliches Angebot bedeutet, dass der Lieferant die Lieferung des gesamten Projekts garantiert, d. h. sowohl der nuklearen als auch der nicht nuklearen Teil, also schlüsselfertig. Er garantiert auch den Preis des Projekts für die gesamte Bauzeit und sollte sich nach Unterzeichnung des Vertrags nicht mehr ändern.
Sollte es Probleme geben, z. B. Verzögerungen beim Bau, gehen diese zu Lasten des Auftragnehmers selbst. Ein unverbindliches Angebot für die drei Blöcke bedeutete, dass der Preis und die Bautermine später neu ausgeschrieben werden mussten.
-Frage: Werden wirklich vier neue Kernkraftwerksblöcke benötigt?
-Antwort: Im Moment sieht es so aus, dass sie gebraucht werden. Aufgrund der Verpflichtungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen muss die Tschechische Republik in den nächsten Jahren ihre Kohlekraftwerke, die bisher den größten Teil des Stroms im Lande erzeugt haben, schrittweise abschalten.
Ein weiterer Grund ist, dass der Preis für die so genannten Emissionszertifikate, die den Gesamtpreis der Kohleverstromung belasten, in den letzten Jahren deutlich höher als ursprünglich erwartet gestiegen ist. Aus diesem Grund wollen CEZ und andere Besitzer von Kohlekraftwerken diese vor dem Jahr 2030 stilllegen. Ihre Produktion muss ersetzt werden.
Die Tschechische Republik will den Weg des Ausbaus der Kernenergie und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gehen. Laut dem CEZ-Chef Daniel Benes muss die Tschechische Republik bis zum Jahr 2050 vier Reaktoren mit einer Leistung von 1.200 MW bauen, um den Stromverbrauch ausreichend zu decken.
"Das sind 4800 MW. Darüber hinaus sollte die Tschechische Republik zum Beispiel 10 kleine modulare Reaktoren mit 300 MW bauen. Wären sie etwas größer oder kleiner, wäre es eine andere Zahl, aber insgesamt achttausend MW. Darüber hinaus müssen etwa 30 000 MW an erneuerbaren Energien gebaut werden. Damit die Tschechische Republik im Jahr 2050 eine ausgeglichene Bilanz vorweisen kann", sagte Benes kürzlich in einem Interview mit dem Tschechischen Rundfunk.
Der Anteil der Kernenergie an der gesamten Bruttostromerzeugung dürfte demnach im Jahr 2050 bis zu 50 Prozent erreichen. Derzeit macht die Kernenergie etwa ein Drittel der Stromerzeugung aus.
-Frage: Was bedeutet die Entscheidung der Regierung für Westinghouse? Bedeutet sie das Ende der Teilnahme an der Ausschreibung?
-Antwort: Für Westinghouse ist es tatsächlich das Aus, obwohl das Unternehmen noch nicht offiziell aus der Ausschreibung ausgeschieden ist. Nach Ansicht des Premierministers und des Ministers für Industrie und Handel hat Westinghouse jedoch die in der Ausschreibung geforderten Voraussetzungen für ein verbindliches Angebot für einen Block nicht erfüllt, d. h. es sollte die schlüsselfertige Lieferung, den Preis für die gesamte Lieferung und auch die Bauzeiten garantieren, deren Nichteinhaltung mit Sanktionen belegt worden wäre.
Angeblich hat Westinghosue nichts von alldem gemacht und sein Angebot war nach Ansicht der Minister und des CEZ-Chefs Daniel Benes nicht bewertbar. Ein Sprecher von Westinghouse hat bisher nur auf eine Pressemitteilung der Regierung verwiesen, und der US-Botschafter zeigte sich auf Anfrage des Tschechischen Rundfunks enttäuscht
.
"Ich war enttäuscht, als ich die Erklärung der Regierung las, dass Westinghouse die Ausschreibung für das Kernkraftwerk Dukovany nicht fortsetzen wird. Wie ich bereits erklärt habe, ist das AP1000 von Westinghouse die fortschrittlichste und einzige bewährte zivile Nuklearlösung in dieser Ausschreibung, die sichere, saubere und zuverlässige Grundlaststromversorgung für Generationen bietet und gleichzeitig Tausende von Arbeitsplätzen in unseren beiden Ländern schafft", sagte Botschafter Bijan Sabet.
Laut Quellen, die der Ausschreibung nahe stehen, könnte das Problem mit dem Angebot von Westinghouse darin liegen, dass es als Konsortium von zwei Unternehmen eingereicht wurde, d.h. in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Unternehmen Bechtel. Bechtel sollte den wichtigsten Teil des Projekts liefern. Es ist nicht klar, ob Westinghouse daher Garantien für alle Teile des Projekts gegeben hat.
Es ist fraglich, ob Westinghouse sich nicht gegen die Ablehnung wehren will. Die Teilnahme an der Ausschreibung ist relativ teuer, wie ehemaliger Regierungsbeauftragte für die Kernkraft Jaroslav Mil bestätigte, kostet den Bewerber die Teilnahme an der Ausschreibung ca. 2 Milliarden Kronen.
/gr/
Aus der Atom-Ausschreibung ist Westinghouse ausgefallen
31.1.2024. Seznam Zpravy
Die Regierung wird nur mit den Franzosen und Koreanern über neue Kernkraftwerke weiter verhandeln. Sie fordert sie auf, ihre bisher unverbindlichen Angebote für den Bau der vier Blöcke nachzubessern, um sie verbindlich zu machen.
Auf ihrer Sitzung beschloss die Regierung, dass in der nächsten Phase der Atomausschreibung nur zwei Bieter angesprochen werden sollen. Westinghouse hat die erforderlichen Bedingungen nicht erfüllt - sein Angebot ist nicht bindend und kann nicht bewertet werden, so die Regierung.
Die Regierung erklärte, die Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks am Standort Dukovany gehe in die nächste Phase. Das Kabinett hat beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für den Bau weiterer Kernkraftwerksblöcke abzugeben.
Infolge dieser Entscheidung wird auch die Frist für den Abschluss der Ausschreibung um bis zu drei Monate verschoben. Der Gesamtzeitplan dürfte davon nicht betroffen sein.
"Es hat sich herausgestellt, dass der Bau von vier Blöcken in einem Paket wirtschaftlich um bis zu 25 Prozent vorteilhafter ist", sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala (ODS).
"In der Praxis bedeutet dies, dass der vierte Reaktor fast kostenlos wäre", fügte der Industrieminister Jozef Sikela (STAN) hinzu: "Wir werden die Bieter auffordern, die Angebote für die weiteren Blöcke in verbindlicher Form einzureichen", fügte er hinzu und ergänzte, dass die Bieter nun bis April Zeit haben, ihre Angebote einzureichen.
/gr/
Analytiker Jiri Gavor: alles steuert auf die Verstaatlichung des nuklearen Teil von CEZ
1.2.2024 Pravo Seite 2 Martin Prochazka
ENA-Analytiker Jiri Gavor zur Veränderung der nuklearen Ausschreibung:
Die Entscheidung der Regierung, die Nuklearausschreibung zu ändern, ist überraschend und zielt darauf ab, zumindest den nuklearen Teil von CEZ zu verstaatlichen. Vier Blöcke werden mehr als eine Billion Kronen kosten, sagte ENA-Analytiker Jiri Gavor gegenüber der Zeitung Právo.
-Frage: Was halten Sie von der Entscheidung der Regierung?
-Jiri Gavor: Ich bin überrascht, ich halte sie nicht für eine optimale Entscheidung. Es wäre vernünftiger gewesen, die Ausschreibung so fortzusetzen, wie sie angelegt war, d.h. ein verbindliches Angebot für einen Block in Dukovany plus eine Option für die anderen drei Blöcke. Westinghouse ist raus. Das ist ein bisschen schade, denn Westinghouse verfügt bereits über eine Anlage mit der erforderlichen Kapazität. Im Fall von Frankreich und Korea handelt es sich nur um ein Projekt auf dem Papier.
Aber ich glaube nicht, dass es eine Tragödie wäre, denn EDF und KHNP mussten bereits Angebote abgeben, und ich glaube nicht, dass sie den Preis nachträglich erhöhen werden. Aber es ist ein Stil von einer Wand zu einer anderen Wand: zuerst hat sich die Ausschreibungsvorbereitung endlos hingezogen, und jetzt vier Blöcke gleichzeitig.
-Frage: Zwei Blöcke in Dukovany sollen zuerst gebaut werden...
-Jiri Gavor: Das überrascht mich, denn die Entscheidung, die vier bestehenden Blöcke stillzulegen, ist noch nicht gefallen. Der Trend in der Welt geht dahin, die Lebensdauer zu verlängern, und in den 30er Jahren werden sie fünfzig Jahre alt sein, aber das bedeutet nicht, daß sie nicht sechzig Jahre und vielleicht noch länger in Betrieb sein können. Der Standort Dukovany hat bekanntermaßen ein Problem mit der Kühlkapazität. Wenn vier alte Blöcke und zwei neue Blöcke gleichzeitig in Betrieb wären, gäbe es ein Kühlproblem.
-Frage: Die Regierung spricht von einem Rabatt, doch wird der Preis wahrscheinlich eine Billion Kronen übersteigen?
-Jiri Gavor: Ich denke ja. Wie auch immer der Preis sein wird, er wird an Bedingungen geknüpft sein. Es wird nicht schlüsselfertig sein, also zum Beispiel eine Billion Kronen, und alles, was darüber liegt, würde an die Lieferanten gehen.
-Frage: Wie wird ein solches Projekt finanziert werden können?
-Jiri Gavor_ Ich denke, wenn die Regierung diesen Beschluß gefaßt hat, deutet alles darauf hin, dass zumindest der nukleare Teil von CEZ vollständig verstaatlicht werden wird. Ein solches Investitionsvolumen, das die Marktkapitalisierung von CEZ um ein Vielfaches übersteigt, würde bei der derzeitigen Eigentümerstruktur, bei der 30 Prozent der Anteile nicht vom Staat gehalten werden, auf Probleme stoßen.
/gr/
AKW Temelin hat Block 2 ungeplant abgeschaltet, Energietechniker reparieren Dichtung im nicht-nuklearen Teil
31.1.2024. CTK
Das Kernkraftwerk Temelín hat heute Morgen den zweiten Kraftwerksblock außerplanmäßig vom Netz genommen. Die Energietechniker müssen die Dichtung im internen Kühlkreislauf des Generators reparieren. Der Generator befindet sich im nichtnuklearen Teil des Kraftwerks. Es handelt sich um eine betriebliche Angelegenheit, die weder die Umgebung noch die Stromabnehmer betrifft. Die Arbeiten dürften nicht länger als ein paar Tage dauern. Es ist nicht möglich, den Kühler bei laufendem Betrieb auszutauschen, teilte Petr Šuleř, Leiter der Kommunikation im Bereich Kernenergie bei der Firma CEZ, heute den Journalisten mit. Dies ist der erste ungeplante Stillstand von Temelin seit dem Jahr 2019, bestätigte Šuleř auf Anfrage der Agentur ČTK.
Die Leitung des Kraftwerks hat beschlossen, die Leistung schrittweise zu reduzieren und Block 2 vom Netz zu nehmen. "Es könnte ein defekter Sensor sein, aber wir gehen eher von einem Leck aus", sagte Šuleř gegenüber der Agentur ČTK. Eine Inspektion und ein möglicher Austausch eines der Kühler ist bei vollem Betrieb nicht möglich. Der Primärkreislauf wird von den Arbeiten nicht betroffen sein, ebenso wenig wie der erste Produktionsblock, der zu 100 Prozent Strom weiter produziert. Die Verbraucher werden von der kurzfristigen Abschaltung des 2.Temeliner Blocks nicht betroffen sein, CEZ wird für Ersatz aus anderen Energiequellen sorgen.
/gr/
Vier neue Kernkraftwerksblöcke, Westinghouse wird sie nicht bauen
1.2.2024 Pravo Seite 1 Martin Prochazka
Die größte Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik, die Ausschreibung für die Fertigstellung des Blocks Dukovany im Wert von Hunuderten Milliarden Kronen, wurde gestern durch die Regierung radikal verändert. Die Regierung hat beschlossen, statt eines Blocks bis zu vier Blöcke zu bauen.
Zu dem jetzt ausgeschriebenen Block in Dukovany könnte ein weiterer hinzukommen, und in Temelin könnten zwei weitere Blöcke gebaut werden. Die geschätzten Kosten könnten somit weit über eine Billion Kronen betragen.
Die Regierung wird nur zwei der drei Bieter in der laufenden Ausschreibung, die französische EDF und die südkoreanische KHNP, auffordern, verbindliche Angebote für den Bau der vier Blöcke abzugeben. Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) wird der dritte Bieter, das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, nicht angesprochen, weil es kein verbindliches Angebot abgegeben hat, was eine Bedingung der Ausschreibung war. Daher konnte das Angebot bei der Bewertung nicht verglichen werden.
Die Regierung erklärte außerdem, dass aus dem Angebot von Westinghouse nicht klar hervorging, wer für die Qualität der Arbeiten verantwortlich sein würde. Die Tatsache, dass Westinghouse bereits einen Vertrag für den Bau von sechs Kernkraftwerken in Polen hat, könnte ebenfalls dazu beigetragen haben, dass kein verbindliches Angebot abgegeben wurde.
Laut dem Premierminister Petr Fiala (ODS) war die Entscheidung der Fünf-Koalitions-Regierung durch die Gewährleistung der Energiesicherheit der Tschechischen Republik und die Möglichkeit, einen niedrigeren Preis zu erzielen, begründet.
"Die unverbindlichen Angebote haben gezeigt, dass der Bau von bis zu vier Blöcken im Vergleich zum Bau nur eines Blocks wirtschaftlich deutlich günstiger ist, und zwar um bis zu einem Viertel. Auf der Grundlage der verbindlichen Angebote werden wir entscheiden, ob wir mehr Reaktoren bauen lassen oder nicht", sagte Fiala nach der Regierungssitzung.
/gr/
Westinghouse wird keine Atomkraftwerke in Tschechien bauen
1.2.2024 Pravo Seite 2
(Fortsetzung von Seite 1)
Die Entscheidung, die Ausschreibung zu erweitern, wurde getroffen, nachdem der CEZ-Chef Daniel Benes die Regierung über die Auswertung der Ausschreibung informiert hatte. Es war CEZ, das über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft Kraftwerk Dukovany II die Ausschreibung angekündigt hatte.
EDF und KHNP haben bis Mitte April Zeit, verbindliche Angebote für die vier Blöcke abzugeben. Die Rangfolge der Angebote sollte bis Ende Mai ausgewertet werden, und der Gewinner der Ausschreibung wird bis Mitte des Jahres feststehen. Premierminister Fiala sagte, die Änderung bedeute keine Verschiebung des Bauzeitplans. "Es ist nach wie vor so, dass der erste Block im Jahre 2036 in Betrieb genommen werden soll", fügte der Ministerpräsident hinzu.
"Der niedrigere Preis bedeutet, dass der letzte Reaktor im Wesentlichen kostenlos wäre. Ein größerer Auftrag bedeutet auch mehr Aufträge für die tschechische Industrie", sagte Minister Sikela.
"Ich glaube, dass die Bieter ihre Angebote in der nächsten Phase verbessern werden", fügte er hinzu. Sowohl Sikela als auch Fiala wollten sich nicht zu den angebotenen Preisen äußern. "Die Preise sind so interessant, dass wir beschlossen haben, gleich vier Blöcke zu bauen", sagte Síkela.
Seiner Meinung nach ist der Bau von zwei Blöcken auf einem Gelände am günstigsten, weil beispielsweise die Verladung von Materialien oder der Bau der Infrastruktur am günstigsten ist. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir zuerst zwei Blöcke in Dukovany und dann zwei in Temelín bauen, ist hoch", fügte Síkela hinzu.
Es besteht keine Klarheit über das Finanzierungsmodell, bei dem der Staat helfen soll. Der Regierung liegt jedoch noch keine Notifizierung der Europäischen Kommission für den einen neuen Block in Dukovany vor. Im Falle des Baus weiterer Atomblöcke wird das Finanizerungsmodell anders aussehen und erneut die Genehmigung der Kommission einholen, so Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS).
"Wenn wir uns für eine größere Anzahl von Atomblöcken entscheiden, haben wir eine Expertenarbeitsgruppe eingesetzt, die sich aus Vertretern des Finanzministeriums, des Industrieministeriums und des Investors zusammensetzt. Sie sollen Vorschläge für die Finanzierung des Baus machen", sagte Stanjura.
Zur Tatsache, dass die Regierung Westignhouse nicht mehr ansprechen will, merkte Sikela an, dass man sich um verbindliche, schlüsselfertige Angebote mit Preisgarantien und Strafen bei Nichteinhaltung der Verträge bemühe. "Es ist ein wenig überraschend, dass Westinghouse kein Angebot in der geforderten Form abgegeben hat. Aus unserer Sicht war es nicht bewertbar", fügte er hinzu. Dabei war es Westinghouse, das im vergangenen Herbst um eine einmonatige Verlängerung der Frist für die Vorlegung von Angeboten gebeten hatte.
/gr/
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Die Regierung wird EDF und KHNP zur Abgabe verbindlicher Angebote für weitere Blöcke auffordern, Westinghouse aber nicht
oenergetice.cz 31.1.2024 CTK
Die Regierung wird die französische Firma EDF und die koreanische KHNP, die sich um den Bau eines neuen Reaktorblocks in Dukovany bewerben, auffordern, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin abzugeben. Das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, dessen Angebot die Bedingungen nicht erfüllte, wird nicht am nächsten Teil der Ausschreibung teilnehmen. Die beiden Bieter werden bis zum 15. April Zeit haben, neue Angebote einzureichen. Der Premierminister Petr Fiala (ODS) sagte dies auf der heutigen Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. Ihm zufolge sind die derzeitigen unverbindlichen Angebote der Bieter für den Bau mehrerer Reaktoren um bis zu 25 Prozent rentabler als der Bau nur eines einzigen Blocks. Er machte keine Angaben zu den angebotenen Preisen. Westinghouse hat sich noch nicht zu der Entscheidung geäußert, und CTK holt die Stellungnahmen von zwei weiteren Unternehmen ein.
Das endgültige Angebot für den Bau des Reaktorblocks in Dukovany wurde Ende Oktober von allen drei Bietern, d.h. von dem US-Unternehmen Westinghouse, dem koreanischen Unternehmen KHNP und der französischen Firma EDF, eingereicht. Daneben haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren abgegeben.
Die Angebote werden von der Energiefirma CEZ ausgewertet.
"Der bisherige Ausschreibungsprozess hat gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Lieferung mehrerer Reaktoren einen um bis zu einem Viertel niedrigeren Preis für einen Reaktor erzielen könnten. Wir haben daher beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für die Lieferung von bis zu vier neuen Kernreaktoren abzugeben. Auf der Grundlage dieser Angebote werden wir dann einen Anbieter auswählen und entscheiden, ob wir weitere Reaktoren bauen lassen wollen oder nicht", sagte Fiala.
Es werden nur EDF und KHNP kontaktiert, deren Angebot laut dem Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) die geforderten und notwendigen Elemente für die Bewertung enthält. Das Angebot von Westinghouse hingegen erfülle nicht die vorgeschriebenen Bedingungen. Laut Sikela bestand das Hauptproblem darin, dass das Angebot nicht verbindlich war und daher bei der Bewertung nicht verglichen werden konnte. Außerdem sei in dem Angebot von Westinghouse nicht klar angegeben, wer für die Qualität der Arbeiten verantwortlich wäre.
Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote wurde auf den 15. April festgesetzt. CEZ hat dann anderthalb Monate Zeit, um die Angebote zu bewerten, und wird der Regierung Ende Mai seine Rangliste vorlegen. Die soll dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Nach Angaben des Kabinetts hat die Änderung der Ausschreibung keine Auswirkungen auf die Frist für die voraussichtliche Inbetriebnahme des ersten Reaktors in Dukovany bis Ende des Jahres 2036.
Laut Sikela ergibt sich die Notwendigkeit, weitere Reaktoren zu bauen, aus der aktuellen Entwicklung des heimischen Energiesektors.
"In den kommenden Jahrzehnten wird der Stromverbrauch erheblich ansteigen, bis zum Jahr 2050 um bis zu zwei Drittel. Neben den erneuerbaren Energiequellen wird uns die Kernenergie als zuverlässige und emissionsarme Energiequelle in die Lage versetzen, diesen Stromverbrauchsanstieg zu decken", so der Minister. Laut Sikela haben die unverbindlichen Angebote gezeigt, dass es sinnvoll ist, mehr Reaktoren in Betracht zu ziehen. Fiala wies jedoch darauf hin, dass die Aufforderung noch nicht bedeute, dass der Bau aller vier Blöcke sicher sei.
Die strategischen Dokumente der Regierung zum Energiesektor sehen ebenfalls den Bau mehrerer Blöcke vor. Demnach könnten zwei neue Blöcke in Dukovany und zwei in Temelin gebaut werden.
/gr
Die Regierung hat die Amerikaner von der Ausschreibung in Dukovany ausgeschlossen. Sie will bis zu vier Blöcke bauen
1.2.2024 Denik N Jan Usela
Mehr Blöcke, weniger Bieter, anderer Zeitplan während des Wettbewerbs. So könnte man die gestrige überraschende Ankündigung der tschechischen Regierung bezüglich der Ausschreibung für einen neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany zusammenfassen. Ursprünglich sollte die Firma CEZ, die die Ausschreibung im Auftrag des Staates organisiert, dem Kabinett bis Mitte Februar eine Bewertung der Angebote der Bieter vorlegen, und die Regierung sollte dann innerhalb von 50 Arbeitstagen alles bewerten und die endgültige Rangfolge festlegen.
Mit dem Ausschluss von Westinghouse, das nach Ansicht des Kabinetts "die erforderlichen Bedingungen nicht erfüllte", ändert sich jedoch der Ablauf der Ausschreibung. "Die Auftragnehmer haben bis zum 15. April Zeit, verbindliche Angebote abzugeben, der Investor wird der Regierung bis Ende Mai seine Analyse vorlegen, und das Kabinett wird dann bis Ende Juni eine Entscheidung über die vorgeschlagene Auswahl des Auftragnehmers unter dem Gesichtspunkt der nationalen Sicherheitsinteressen treffen", so die Regierung in einer Presseerklärung.
Der Staat hat bisher einen neuen Block in Dukovany gefordert. Darüber hinaus sollten die Bieter ein unverbindliches Angebot für einen weiteren Dukovany-Block vorlegen. Möglicherweise werden sie aber auch einen Plan zum Bau von zwei neuen Reaktoren in Temelin vorlegen.
"Die bisherigen Ausschreibungen haben gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Lieferung mehrerer Reaktoren einen um bis zu einem Viertel niedrigeren Preis für einen Reaktor erzielen könnten. Wir haben daher beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für die Lieferung von bis zu vier neuen Kernreaktoren abzugeben. Auf der Grundlage dieser Angebote werden wir dann die Lieferanten auswählen und entscheiden, ob wir weitere Reaktoren bauen lassen", beschrieb gestern der Premierminister Petr Fiala (ODS) die Absicht der Regierung.
PREIS? HUNDERTE MILLIARDEN FÜR EINEN BLOCK
Zu Preisen von 2020 wurde ein neuer Reaktor in Dukovany von der früheren Regierung von Andrej Babis und CEZ auf rund 160 Milliarden CZK geschätzt. Dieser Betrag ist jedoch nicht mehr gültig. Experten streiten sich nur noch darüber, wie viel höher der endgültige Betrag sein wird.
Nach einer geheimen Analyse des Finanzministeriums, aus der Seznam Zprávy Ende des Sommers zitierte, könnten die vier Reaktoren in den nächsten 20 bis 30 Jahren insgesamt 1,75 Billionen CZK kosten, wobei die Inflation berücksichtigt wird.
Das sind fast 438 Milliarden pro eine neue Anlage. Aufgrund der Kapazität und des Finanzbedarfs wird der Bau voraussichtlich schrittweise erfolgen und könnte zwischen den Jahren 2041 und 2052 abgeschlossen sein.
Der Bau weiterer Atomblöcke ist nicht überraschend, da die Möglichkeit eines solchen Plans bereits von einigen Regierungspolitikern erwähnt wurde. Dies hat nicht nur mit der zusätzlichen Stromerzeugungskapazität zu tun, sondern auch mit finanziellen Gründen, da die Politiker auf Einsparungen hoffen.
"Wenn wir über konventionelle Blöcke und nicht über kleine modulare Reaktoren sprechen, vier. Dies ist nicht die Meinung der Regierung oder einer politischen Partei. Es ist meine private Meinung auf der Grundlage der verfügbaren Informationen", sagte Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) im November des letzten Jahres gegenüber der Zeitung Deník N auf die Frage, wie viele Blöcke die Tschechische Republik bauen sollte.
"Es ist natürlich eine riesige Investition, aber es ist eine Frage der nationalen Energiesicherheit, der Versorgungsstabilität und der Stabilität des Netzes. Der Nachteil ist, dass es sehr teuer ist. Selbst aus der Welt wissen wir, dass Projekte fast immer teurer waren als angekündigt. Und am Ende wurden sie immer später fertig als angekündigt", fügte Stanjura hinzu.
Ähnlich äußerte sich auch der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN). Es geht darum, unsere Möglichkeiten zu optimieren.
WESTINGHOUSE:
Währenddessen gab es in den letzten Wochen keine Anzeichen dafür, dass Westinghouse sich aus der Ausschreibung zurückziehen würde. Gestern Morgen verschickte der Energiekonzern sogar eine Pressemitteilung, in der er eine Partnerschaft mit der Tschechischen Energieallianz ankündigte.
"Mit der Unterzeichnung wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Beteiligung tschechischer Unternehmen an der Errichtung von bis zu vier AP1000-Reaktoren in den Kernkraftwerken Dukovany und Temelín erleichtern soll. Außerdem eröffnet sie tschechischen Anbietern die Möglichkeit, sich an Westinghouse-Verträgen in der gesamten Region zu beteiligen", heißt es in der Pressemitteilung.
Unmittelbar nach der Ankündigung der Regierung wandte sich Deník N an Petr Brzezina, den Leiter der tschechischen und slowakischen Niederlassung von Westinghouse.
"Davon weiß ich nichts, diese Information liegt mir nicht vor", antwortete Brzezina auf die Frage nach der Ausscheidung des Unternehmens. Die PR-Abteilung von Westinghouse war ebenfalls nicht in der Lage, die Situation zu kommentieren und erklärte, dass ihr die Entscheidung der Regierung nicht bekannt sei.
"Das von Westinghouse eingereichte Angebot erfüllte nicht die erforderlichen Bedingungen, insbesondere ist sein Angebot nicht verbindlich und kann daher nicht vergleichbar bewertet werden", heißt es in der gestrigen Pressemitteilung der Regierung.
/gr/
Regierung der Tschechischen Republik: Die Regierung wird die Bieter zur Vorlegung verbindlicher Angebote für Bau von mehreren Blöcken auffordern
31.1.2024 vlada.gov.cz
Die Ausschreibung zum Bau des neuen Atomblocks in Dukovany kommt in die nächste Phase. Die Regierung beschloss, die Bieter zur Vorlegung verbindlicher Angebote für den Bau von mehreren Blöcken aufzufordern. Dank dem soll der Staat in der Zukunft den Bürgern genug Strom für günstige Preise sicherstellen. In Folge dieser Entscheidung wird es auch zur Verschiebung des Termins für die Fertigstellung der Ausschreibung um drei Monate kommen. Die Regierung entschied gestern auch, dass in der nächsten Phase der Ausschreibung nur mehr zwei Bieter angesprochen werden. Die Firma Westinghouse erfüllte nicht die erforderten Bedingungen.
Die Regierung beschloss heute, dass nur zwei Bieter, deren endgültiges Angebot die erforderlichen und notwendigen Bedingungen für die Bewertung erfüllte, im weiteren Verlauf der Ausschreibung kontaktiert werden. Dabei handelt es sich um KHNP und EDF. Das von Westinghouse eingereichte Angebot erfüllte nicht die erforderlichen Bedingungen, insbesondere ist sein Angebot nicht verbindlich und kann daher nicht vergleichbar bewertet werden.
Die Regierung genehmigte deswegen einen Zusatz zum ersten Durchführungsvertrag, der ermöglicht, die Bieter um die Vorlegung verbindlicher Rahmenbedingungen anzusuchen.
Fragen und Antworten
-Frage: Was ist der Zweck dieses Zusatzes?
-Antwort: Mit dem Nachtrag soll eine bessere Verhandlungsposition für die Auftragsvergabe für den Bau der zusätzlichen Blöcke erreicht werden, da der Investor auf der Grundlage eines unverbindlichen Angebots keine Verpflichtungen von den Bietern verlangen kann und das Risiko besteht, dass der Projektpreis unverhältnismäßig hoch wird. Dank dem werden wir zusätzliche Informationen und Sicherheiten bekommen, die wir benötigen, um Entscheidungen über weitere Blöcke zu treffen, auch in Bezug auf den Preis. Die Bindung der Angebote ist daher wichtig, um im Rahmen einer Ausschreibung die bestmöglichen Bedingungen für die Tschechische Republik und ein Höchstmaß an Sicherheit hinsichtlich des Preises für den Bau der nächsten Blöcke zu erreichen. Dieser Schritt wird auch für mehr Transparenz sorgen.
-Frage: Was bedeutet dieser Schritt konkret?
-Antwort: Wir befinden uns noch im Wettbewerb um einen Block (Dukovany 5), wir möchten, dass die Bieter ihr Angebot für Dukovany 5 verbessern und uns eine verbindliche Bestätigung des Preises für die Blöcke für den Fall geben, dass wir die Blöcke Dukovany 5 und Dukovany 6 oder Temellin 3, 4 als Doppelblock bauen.
Wir haben mit allen Bietern kontinuierlich über diese Option gesprochen, und alle sind dazu bereit.
-Frage: Warum war nicht von Anfang an ein verbindliches Angebot für mehr Reaktoren in der Ausschreibung enthalten?
-Antwort: So war die Ausschreibung aufgebaut. Ursprünglich sollte die Option für den zweiten Block in Dukovany Teil der Ausschreibungsunterlagen sein, aber schließlich wurde die Option für einen weiteren Block in Dukovany und bis zu zwei weitere Blöcke in Temelín, d.h. insgesamt bis zu vier Blöcke, in die endgültigen Unterlagen aufgenommen. Wir gehen im Einklang mit dem staatlichen Energiekonzept, dem nationalen Energie- und Klimaplan und den aktuellen Prognosen über die Angemessenheit der Ressourcen in der Tschechischen Republik vor.
-Frage: Warum werden mehr Blöcke benötigt?
-Antwort: Angesichts der internationalen Situation und der Notwendigkeit der Dekarbonisierung ist es von strategischer Bedeutung, der Tschechischen Republik ausreichend Energie zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen und eine möglichst hohe Autarkie bei der Stromerzeugung zu erreichen
Die Stromnachfrage in der Tschechischen Republik wird erheblich steigen - insbesondere durch die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizung.
Gleichzeitig altern die Stromproduktionsquellen - Kohlekraftwerke werden stillgelegt, und nur das Kernkraftwerk Temelín (Blöcke 1 und 2) wird im Jahr 2050 noch in Betrieb bleiben.
Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplan wird der Stromverbrauch bis zum Jahr 2050 im Vergleich zu heute um 2/3 auf 100 TWh ansteigen.
-Frage: Wie viele Kernkraftwerksblöcke wird die Tschechische Republik letztendlich gebaut haben?
-Antwort:Die genaue Anzahl der benötigten Kernkraftwerke kann noch nicht bekannt gegeben werden. Was die erforderliche Kapazität betrifft, so werden zweifellos sowohl große Reaktoren an den Standorten Dukovany und Temelín als auch kleine und mittlere Reaktoren benötigt.
Wir haben bereits eine Vorstellung davon, wie viel ein neuer Kernkraftwerksblock kosten würde, wie viel zwei, drei oder vier kosten würden. Und es hat sich bestätigt, dass wir durch Größenvorteile den Durchschnittspreis pro Block erheblich senken können. Wir werden nun die Bieter auffordern, verbindliche Angebote darüber abzugeben, zu welchem Preis sie in der Lage wären, weitere Blöcke zu bauen, und wir werden entsprechend entscheiden.
Insbesondere das Investorenmodell und die künftige Beziehung zwischen dem Staat und CEZ sind für die Entscheidung über den Bau weiterer Blöcke von Bedeutung. Über das Investorenmodell für die zusätzlichen Blöcke ist noch nicht entschieden worden.
-Frage: Wie wird sich also der Zeitplan ändern?
-Antwort: Ursprünglich sollte uns CEZ Mitte Februar eine Empfehlung geben, welcher Bieter der beste ist. Dieser Termin wurde nun auf Ende Mai verschoben. Vorher werden die Bieter aufgefordert, bis zum 15. April dieses Jahres verbindliche Angebote für die 4 Blöcke abzugeben. Danach wird die Regierung einen Kalendermonat Zeit haben, um die Bewertung und den Vorschlag des bevorzugten Auftragnehmers im Hinblick auf die nationalen Sicherheitsinteressen zu prüfen. Wir möchten, dass die Verträge mit dem künftigen Auftragnehmer bis Ende März des nächsten Jahres vorliegen.
/gr/
Jaroslav Mil: Modulare Reaktoren stellen den Weg in die Zukunft dar
31.1.2024 CT 24
Mit der Erweiterung der Ausschreibung für vier Reaktorblöcke verzögert die Tschechische Republik den Bau von modularen Reaktoren, warnte Jaroslav Míl, ehemaliger Generaldirektor von CEZ, in einem Interview mit dem Fernsehen CT24. Er bezeichnete modulare Reaktoren als die Zukunft der Kernenergie. Der ehemalige Regierungskernenergiebeauftragte äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung neuer Blöcke.
Die Ausschreibung für den Ausbau des Atomkraftwerks in Dukovany ist noch nicht beendet, aber der Auftrag wird erweitert. Der Regierung werden verbindliche Angebote nicht nur für einen, sondern für bis zu vier Blöcke vorgelegt werden. Erst dann wird das Kabinett davon entscheiden, wie viele neuen sie tatsächlich haben will.
Míl wies darauf hin, dass die alten Blöcke nach 60 Betriebsjahren ersetzt werden müssen.
Ihm zufolge basierte das genehmigte Verfahren für den Bau des fünften Blocks in Dukovany auf der Logik, einen Block anzumelden und eine Ausschreibung für einen Block mit der Möglichkeit der Erweiterung auf zwei Blöcke durchzuführen. Die Notifizierung hätte schon vor anderthalb Jahren erfolgen müssen, sagte er. "Unser System, unsere Verbraucher, wären ohne den Bau dieses einen Blocks nicht mit Strom versorgt worden", warnte er.
Indem jetzt von vier Blöcken die Rede ist, wird laut Mil ein neues Element in den Prozess eingebracht. "Und die Kommission kann diesen Weg wählen - es wird Wahlen geben, wir werden abwarten. Und sie kann auch eine Entscheidung treffen, die diese vier Blöcke oder den zusätzlichen Bau leicht unmöglich macht", warnte er. Er sagte jedoch, dass mehr Kernkraftwerke benötigt würden.
"Daran hat es nie einen Zweifel gegeben", stellte er fest.
Mil zufolge muss auch daran gedacht werden, dass der Bau zwanzig Jahre dauern wird, der Betrieb aber noch weitere achtzig Jahre andauern wird.
"Und es wäre gut, diese technologische Entwicklung und die Möglichkeit von Veränderungen zu respektieren. Gleichzeitig hat diese Regierung zum Beispiel gesagt, dass sie im Jahr 2032 den ersten modularen Reaktor in Betrieb haben will", erinnerte er.
Die Tschechische Republik habe damit den gesamten Zeitplan für modulare Reaktoren verschoben und verliere die Möglichkeit, sich an der Produktion und dem Bau modularer Reaktoren in Europa zu beteiligen.
Míl wiederholte, dass der Strom aus Kernenergie stammen müsse, da die Tschechische Republik sonst die Emissionskriterien nicht erfüllen würde. "Aber die Zukunft der Kernenergie liegt auf jeden Fall bei den modularen Reaktoren. Die ganze Welt bewegt sich in diese Richtung", sagte er.
"Ich kann mir nicht eine Verbindung zwischen Ricany und Bechovice vorstellen, aber ich mache eine Ausschreibung gleich für die ganze Autobahn.“
Die Bauausführung sei ein sehr spezifischer Bereich, so Mil. "Man muss bedenken, dass wir ein Problem mit dem Autobahnbau haben, weil die Investitionsvorbereitung für die Umsetzung nicht das 'Beste vom Besten' ist. Und die Idee, dass ich jetzt plötzlich sage, dass ich vier Blöcke haben werde und dass ich in der Lage sein werde, alles zu organisieren - das ist ungefähr so, als würde ich feststellen, dass ich zwar keine neun Kilometer von der D1 bis zur D11 bauen kann, die Verbindung von Ricany nach Bechovice, aber jetzt werde ich plötzlich eine Ausschreibung für das gesamte Autobahnnetz in der Tschechischen Republik machen", sagte er.
Ihm zufolge verfügt die Energiefirma CEZ über hervorragendes Betriebspersonal, aber fast kein qualifiziertes Personal für die Investition.
"Man braucht Leute, die lange auf diesen Baustellen im Ausland oder irgendwo gearbeitet haben", betonte er. Obwohl er sagte, dass die Auftragnehmer diese Leute haben, betonte er die Notwendigkeit, in den Verträgen sicherzustellen, dass sie tatsächlich anwesend sind und nicht nur ihre Vertreter.
Für den Bau von kleinen modularen Reaktoren würden deutlich weniger Experten benötigt:
"Weil man nicht vor Ort baut und entwirft, sondern die Technologie in der Fabrik herstellen und in der Anlage zusammenbauen lässt", beschrieb er und fügte hinzu, dass dies auch der Grund sei, warum der Bau schneller und damit billiger sei.
Kernkraftwerk:
Mil behauptet auch, dass die vier Blöcke etwa zweitausend Milliarden kosten werden. "Und die hat der Staat nicht", betonte er.
Er sagte, der Staat müsse dafür Kredite aufnehmen. "Das wird nicht von CEZ finanziert, sondern zu 100 Prozent vom Staat, weil es für die Verbraucher am billigsten ist", meint er.
Er fügte hinzu, dass der Staat die Sache umsetzen kann, weil er einen Vertrag mit CEZ hat und Dukovany II und Temelín kaufen kann. "Mit den Menschen, mit dem Standort, mit dem ganzen Eigentum, den Rechten, Verträgen, Genehmigungen und so weiter", sagte Mil.
Die Regierung erklärte am Mittwoch auch, dass der nächste Teil der Ausschreibung nicht mit dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse durchgeführt wird, dessen Angebot die Bedingungen nicht erfüllte. Mil sagte, der Investor und nicht das Kabinett hätte dem Unternehmen mitteilen müssen, dass es die Ausschreibungsbedingungen nicht erfüllt habe. Ihm zufolge hätte die Regierung nach geltendem Recht ihre Entscheidung auf der Grundlage der von CEZ vorgelegten Ausschreibungsergebnisse treffen müssen.
"Und das nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit", fügte er hinzu. "Wenn es Informationen von CEZ an die Regierung gibt, dass Westinghouse die Anforderungen nicht erfüllt hat und dass sie es aus der Ausschreibung ausschließen wollen, dann denke ich, dass die Regierung dies dem Investor hätte überlassen sollte, weil CEZ die Ausschreibung durchführt", fasste er zusammen.
/gr/
"Ein wirklich schlechtes Angebot". Wir haben untersucht, warum die Regierung die Amerikaner von der Ausschreibung in Dukovany ausgeschlossen hat
31.1.2024 Deník N
Die Regierung hat das US-Unternehmen Westinghouse von der Atomausschreibung im Wert von Hunderten von Milliarden bis Billionen Kronen ausgeschlossen. Die Gründe dafür wurden der Zeitung Deník N von mehreren Regierungsmitgliedern genannt. Die Redaktion hat auch ein an die Minister gerichtetes Dokument erhalten, in dem dies erläutert wird.
Die Entscheidung kam unerwartet. Die Regierung sollte erst im Februar weitere Schritte in der Ausschreibung für den Ausbau von Dukovany unternehmen, was Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) letzte Woche bei einem Treffen mit Journalisten bestätigte. Letztlich hat das Kabinett aber schon jetzt einen entscheidenden Schritt gemacht und dabei beschlossen, Westinghouse auf der Grundlage der Unterlagen auszuschließen.
Das kam für viele überraschend, selbst die Leitung der tschechischen Niederlassung des amerikanischen Unternehmens erfuhr es von
der Presse. Die Zeitung Deník N überraschte den Chef von Westinghouse Czech Republic, Petr Brzezina, mit dieser Information. Heute Morgen hat Westinghouse eine Pressemitteilung verschickt, in der weitere Schritte zur Vorbereitung der Ausschreibung angekündigt werden.
Letztendlich werden sich zwei Unternehmen, die französische EDF und das koreanische Unternehmen KHNP, um den lukrativen Auftrag bewerben.
Personen aus dem Umfeld der Regierung von Petr Fiala, mit denen Deník N sprach, bezeichnen die Entscheidung als gerechtfertigt. Sie begründen sie vor allem damit, dass das Angebot des amerikanischen Unternehmens nicht mit den Unterlagen der Franzosen und Koreaner verglichen werden konnte.
"Was sie vorgelegt haben, entsprach nicht den Bedingungen. Ganz und gar nicht. Ihr Angebot war wirklich schlecht", so ein Mitglied der Regierung gegenüber Deník N.
Andere Personen haben sich ähnlich geäußert. "Sie haben fast nichts (in den Dokumenten, Anm. d. Red.) angeboten. Und es gab keine Garantien. Wir konnten keine andere Entscheidung treffen", beschrieb ein anderer Minister.
Das steht auch in einem Dokument, das die Minister im Zusammenhang mit der Ausschreibung von der Regierung erhalten haben.
"Wir haben von Anfang an klar erklärt, dass wir eine schlüsselfertige Lieferung mit klaren Parametern anstreben, insbesondere in Bezug auf den Preis, die Fristen und die sonstigen Bedingungen für den Bau und die Inbetriebnahme des neuen Reaktorblocks. Leider entsprach das von Westinghouse erhaltene Angebot (noch) nicht diesen Anforderungen und konnte daher nicht vergleichbar bewertet werden", heißt es in den Unterlagen, die die Inbetriebnahme des ersten Blocks im Jahr 2036 vorsehen
.
Eine Quelle, die der Ausschreibung nahe steht, sagt dasselbe. "Es fehlten Garantien, Fristen und Liefertermine. Das Angebot war unverbindlich und schlecht, man konnte sich nicht darauf verlassen", sagte er der Redaktion unter der Bedingung der Anonymität. Er merkte an, dass die Regierung es eilig hatte, Westinghouse auszuschalten - sie wollte dies machen, bevor die offizielle Angebotsauswertung von CEZ im Februar vorgelegt werden sollte.
"Danach müsste man ansonsten mit den Amerikanern gerechnet werden, die Regierung hätte eine Frist von 50 Tagen, für Sicherheitsbewertungen und so weiter", erklärte die Quelle und sagte, die Entscheidung des Kabinetts stehe in keinem Zusammenhang mit der Unterzeichnung eines Vertrags über den Kauf von US-Kampfjets des Typs F-35 Anfang dieser Woche.
Die Regierung hat auch zum ersten Mal offiziell bekannt gegeben, dass sie an bis zu vier Reaktoren interessiert ist, während die Ausschreibung bisher einen Reaktor in Dukovany und eine Option für den Bau einer weiteren Anlage vorsah. Das Kabinett sieht nun aber auch den Bau am Standort Temelín vor.
/gr/
Die Regierung will verbindliche Angebote für bis zu vier Blöcken
31.1.2024. Tschechischer Rundfunk
Fragen und Antworten
Die Ausschreibung für den Bau von neuen Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik hat sich erheblich geändert. Die Regierung hat die Bieter für die Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany aufgefordert, ein verbindliches Angebot für den Bau von nicht nur einem, sondern bis zu vier Reaktoren abzugeben. Zwei sollten in Dukovany und zwei in Temelin gebaut werden. Das Kabinett wandte sich jedoch nur an das französische Unternehmen EDF und das koreanische Unternehmen KHNP, während das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse nicht angesprochen wurde. Nach Angaben der Regierung entsprach das Angebot von Westinghouse nicht den Ausschreibungsbedingungen.
Die beiden Bieter haben bis zum 15. April Zeit, neue Angebote einzureichen. Danach wird CEZ, der Auftraggeber und Investor, diese bewerten und der Regierung bis Ende Mai die Auswertung der Angebote für die vier Blöcke vorlegen. Die Regierung dürfte dann etwa Mitte des Jahres den Gewinner der Ausschreibung bestätigen. Der erste AKW-Block soll im Jahre 2036 fertiggestellt werden, die anderen schrittweise bis zum Jahr 2050.
Die folgenden sieben Fragen und Antworten beschreiben, was die Entscheidungen der Regierung vom Mittwoch bedeuten
.
- Frage: Steht nun fest, dass in der Tschechischen Republik tatsächlich vier neue große Atomblöcke gebaut werden?
-Antwort: Das ist nicht sicher. Bisher hat die Regierung nur beschlossen, dass die Interessenten ihre Angebote so anpassen sollen, dass der verbindliche Preis nicht nur für einen neuen Block in Dukovany gilt, sondern für drei weitere - einen weiteren in Dukovany und zwei in Temelin. Auf der Grundlage des neuen Preisangebots wird die Regierung schließlich entscheiden, wie viele Blöcke in welchem Zeitrahmen bestellt werden sollen.
Nach Ansicht von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) ist es jedoch wirtschaftlich am günstigsten, einen "Doppelblock" zu bauen. Das heißt, in der ersten Phase wahrscheinlich zwei Blöcke in Dukovany und danach zwei weitere in Temelín.
-Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem verbindlichen und einem nicht verbindlichen Angebot?
-Antwort: Ein verbindliches Angebot bedeutet, dass der Lieferant die Lieferung des gesamten Projekts garantiert, d. h. sowohl der nuklearen als auch der nicht nuklearen Teil, also schlüsselfertig. Er garantiert auch den Preis des Projekts für die gesamte Bauzeit und sollte sich nach Unterzeichnung des Vertrags nicht mehr ändern.
Sollte es Probleme geben, z. B. Verzögerungen beim Bau, gehen diese zu Lasten des Auftragnehmers selbst. Ein unverbindliches Angebot für die drei Blöcke bedeutete, dass der Preis und die Bautermine später neu ausgeschrieben werden mussten.
-Frage: Werden wirklich vier neue Kernkraftwerksblöcke benötigt?
-Antwort: Im Moment sieht es so aus, dass sie gebraucht werden. Aufgrund der Verpflichtungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen muss die Tschechische Republik in den nächsten Jahren ihre Kohlekraftwerke, die bisher den größten Teil des Stroms im Lande erzeugt haben, schrittweise abschalten.
Ein weiterer Grund ist, dass der Preis für die so genannten Emissionszertifikate, die den Gesamtpreis der Kohleverstromung belasten, in den letzten Jahren deutlich höher als ursprünglich erwartet gestiegen ist. Aus diesem Grund wollen CEZ und andere Besitzer von Kohlekraftwerken diese vor dem Jahr 2030 stilllegen. Ihre Produktion muss ersetzt werden.
Die Tschechische Republik will den Weg des Ausbaus der Kernenergie und der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gehen. Laut dem CEZ-Chef Daniel Benes muss die Tschechische Republik bis zum Jahr 2050 vier Reaktoren mit einer Leistung von 1.200 MW bauen, um den Stromverbrauch ausreichend zu decken.
"Das sind 4800 MW. Darüber hinaus sollte die Tschechische Republik zum Beispiel 10 kleine modulare Reaktoren mit 300 MW bauen. Wären sie etwas größer oder kleiner, wäre es eine andere Zahl, aber insgesamt achttausend MW. Darüber hinaus müssen etwa 30 000 MW an erneuerbaren Energien gebaut werden. Damit die Tschechische Republik im Jahr 2050 eine ausgeglichene Bilanz vorweisen kann", sagte Benes kürzlich in einem Interview mit dem Tschechischen Rundfunk.
Der Anteil der Kernenergie an der gesamten Bruttostromerzeugung dürfte demnach im Jahr 2050 bis zu 50 Prozent erreichen. Derzeit macht die Kernenergie etwa ein Drittel der Stromerzeugung aus.
-Frage: Was bedeutet die Entscheidung der Regierung für Westinghouse? Bedeutet sie das Ende der Teilnahme an der Ausschreibung?
-Antwort: Für Westinghouse ist es tatsächlich das Aus, obwohl das Unternehmen noch nicht offiziell aus der Ausschreibung ausgeschieden ist. Nach Ansicht des Premierministers und des Ministers für Industrie und Handel hat Westinghouse jedoch die in der Ausschreibung geforderten Voraussetzungen für ein verbindliches Angebot für einen Block nicht erfüllt, d. h. es sollte die schlüsselfertige Lieferung, den Preis für die gesamte Lieferung und auch die Bauzeiten garantieren, deren Nichteinhaltung mit Sanktionen belegt worden wäre.
Angeblich hat Westinghosue nichts von alldem gemacht und sein Angebot war nach Ansicht der Minister und des CEZ-Chefs Daniel Benes nicht bewertbar. Ein Sprecher von Westinghouse hat bisher nur auf eine Pressemitteilung der Regierung verwiesen, und der US-Botschafter zeigte sich auf Anfrage des Tschechischen Rundfunks enttäuscht
.
"Ich war enttäuscht, als ich die Erklärung der Regierung las, dass Westinghouse die Ausschreibung für das Kernkraftwerk Dukovany nicht fortsetzen wird. Wie ich bereits erklärt habe, ist das AP1000 von Westinghouse die fortschrittlichste und einzige bewährte zivile Nuklearlösung in dieser Ausschreibung, die sichere, saubere und zuverlässige Grundlaststromversorgung für Generationen bietet und gleichzeitig Tausende von Arbeitsplätzen in unseren beiden Ländern schafft", sagte Botschafter Bijan Sabet.
Laut Quellen, die der Ausschreibung nahe stehen, könnte das Problem mit dem Angebot von Westinghouse darin liegen, dass es als Konsortium von zwei Unternehmen eingereicht wurde, d.h. in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Unternehmen Bechtel. Bechtel sollte den wichtigsten Teil des Projekts liefern. Es ist nicht klar, ob Westinghouse daher Garantien für alle Teile des Projekts gegeben hat.
Es ist fraglich, ob Westinghouse sich nicht gegen die Ablehnung wehren will. Die Teilnahme an der Ausschreibung ist relativ teuer, wie ehemaliger Regierungsbeauftragte für die Kernkraft Jaroslav Mil bestätigte, kostet den Bewerber die Teilnahme an der Ausschreibung ca. 2 Milliarden Kronen.
/gr/
Aus der Atom-Ausschreibung ist Westinghouse ausgefallen
31.1.2024. Seznam Zpravy
Die Regierung wird nur mit den Franzosen und Koreanern über neue Kernkraftwerke weiter verhandeln. Sie fordert sie auf, ihre bisher unverbindlichen Angebote für den Bau der vier Blöcke nachzubessern, um sie verbindlich zu machen.
Auf ihrer Sitzung beschloss die Regierung, dass in der nächsten Phase der Atomausschreibung nur zwei Bieter angesprochen werden sollen. Westinghouse hat die erforderlichen Bedingungen nicht erfüllt - sein Angebot ist nicht bindend und kann nicht bewertet werden, so die Regierung.
Die Regierung erklärte, die Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks am Standort Dukovany gehe in die nächste Phase. Das Kabinett hat beschlossen, die Bieter aufzufordern, verbindliche Angebote für den Bau weiterer Kernkraftwerksblöcke abzugeben.
Infolge dieser Entscheidung wird auch die Frist für den Abschluss der Ausschreibung um bis zu drei Monate verschoben. Der Gesamtzeitplan dürfte davon nicht betroffen sein.
"Es hat sich herausgestellt, dass der Bau von vier Blöcken in einem Paket wirtschaftlich um bis zu 25 Prozent vorteilhafter ist", sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala (ODS).
"In der Praxis bedeutet dies, dass der vierte Reaktor fast kostenlos wäre", fügte der Industrieminister Jozef Sikela (STAN) hinzu: "Wir werden die Bieter auffordern, die Angebote für die weiteren Blöcke in verbindlicher Form einzureichen", fügte er hinzu und ergänzte, dass die Bieter nun bis April Zeit haben, ihre Angebote einzureichen.
/gr/
Analytiker Jiri Gavor: alles steuert auf die Verstaatlichung des nuklearen Teil von CEZ
1.2.2024 Pravo Seite 2 Martin Prochazka
ENA-Analytiker Jiri Gavor zur Veränderung der nuklearen Ausschreibung:
Die Entscheidung der Regierung, die Nuklearausschreibung zu ändern, ist überraschend und zielt darauf ab, zumindest den nuklearen Teil von CEZ zu verstaatlichen. Vier Blöcke werden mehr als eine Billion Kronen kosten, sagte ENA-Analytiker Jiri Gavor gegenüber der Zeitung Právo.
-Frage: Was halten Sie von der Entscheidung der Regierung?
-Jiri Gavor: Ich bin überrascht, ich halte sie nicht für eine optimale Entscheidung. Es wäre vernünftiger gewesen, die Ausschreibung so fortzusetzen, wie sie angelegt war, d.h. ein verbindliches Angebot für einen Block in Dukovany plus eine Option für die anderen drei Blöcke. Westinghouse ist raus. Das ist ein bisschen schade, denn Westinghouse verfügt bereits über eine Anlage mit der erforderlichen Kapazität. Im Fall von Frankreich und Korea handelt es sich nur um ein Projekt auf dem Papier.
Aber ich glaube nicht, dass es eine Tragödie wäre, denn EDF und KHNP mussten bereits Angebote abgeben, und ich glaube nicht, dass sie den Preis nachträglich erhöhen werden. Aber es ist ein Stil von einer Wand zu einer anderen Wand: zuerst hat sich die Ausschreibungsvorbereitung endlos hingezogen, und jetzt vier Blöcke gleichzeitig.
-Frage: Zwei Blöcke in Dukovany sollen zuerst gebaut werden...
-Jiri Gavor: Das überrascht mich, denn die Entscheidung, die vier bestehenden Blöcke stillzulegen, ist noch nicht gefallen. Der Trend in der Welt geht dahin, die Lebensdauer zu verlängern, und in den 30er Jahren werden sie fünfzig Jahre alt sein, aber das bedeutet nicht, daß sie nicht sechzig Jahre und vielleicht noch länger in Betrieb sein können. Der Standort Dukovany hat bekanntermaßen ein Problem mit der Kühlkapazität. Wenn vier alte Blöcke und zwei neue Blöcke gleichzeitig in Betrieb wären, gäbe es ein Kühlproblem.
-Frage: Die Regierung spricht von einem Rabatt, doch wird der Preis wahrscheinlich eine Billion Kronen übersteigen?
-Jiri Gavor: Ich denke ja. Wie auch immer der Preis sein wird, er wird an Bedingungen geknüpft sein. Es wird nicht schlüsselfertig sein, also zum Beispiel eine Billion Kronen, und alles, was darüber liegt, würde an die Lieferanten gehen.
-Frage: Wie wird ein solches Projekt finanziert werden können?
-Jiri Gavor_ Ich denke, wenn die Regierung diesen Beschluß gefaßt hat, deutet alles darauf hin, dass zumindest der nukleare Teil von CEZ vollständig verstaatlicht werden wird. Ein solches Investitionsvolumen, das die Marktkapitalisierung von CEZ um ein Vielfaches übersteigt, würde bei der derzeitigen Eigentümerstruktur, bei der 30 Prozent der Anteile nicht vom Staat gehalten werden, auf Probleme stoßen.
/gr/
AKW Temelin hat Block 2 ungeplant abgeschaltet, Energietechniker reparieren Dichtung im nicht-nuklearen Teil
31.1.2024. CTK
Das Kernkraftwerk Temelín hat heute Morgen den zweiten Kraftwerksblock außerplanmäßig vom Netz genommen. Die Energietechniker müssen die Dichtung im internen Kühlkreislauf des Generators reparieren. Der Generator befindet sich im nichtnuklearen Teil des Kraftwerks. Es handelt sich um eine betriebliche Angelegenheit, die weder die Umgebung noch die Stromabnehmer betrifft. Die Arbeiten dürften nicht länger als ein paar Tage dauern. Es ist nicht möglich, den Kühler bei laufendem Betrieb auszutauschen, teilte Petr Šuleř, Leiter der Kommunikation im Bereich Kernenergie bei der Firma CEZ, heute den Journalisten mit. Dies ist der erste ungeplante Stillstand von Temelin seit dem Jahr 2019, bestätigte Šuleř auf Anfrage der Agentur ČTK.
Die Leitung des Kraftwerks hat beschlossen, die Leistung schrittweise zu reduzieren und Block 2 vom Netz zu nehmen. "Es könnte ein defekter Sensor sein, aber wir gehen eher von einem Leck aus", sagte Šuleř gegenüber der Agentur ČTK. Eine Inspektion und ein möglicher Austausch eines der Kühler ist bei vollem Betrieb nicht möglich. Der Primärkreislauf wird von den Arbeiten nicht betroffen sein, ebenso wenig wie der erste Produktionsblock, der zu 100 Prozent Strom weiter produziert. Die Verbraucher werden von der kurzfristigen Abschaltung des 2.Temeliner Blocks nicht betroffen sein, CEZ wird für Ersatz aus anderen Energiequellen sorgen.
/gr/
Vier neue Kernkraftwerksblöcke, Westinghouse wird sie nicht bauen
1.2.2024 Pravo Seite 1 Martin Prochazka
Die größte Investition in der Geschichte der Tschechischen Republik, die Ausschreibung für die Fertigstellung des Blocks Dukovany im Wert von Hunuderten Milliarden Kronen, wurde gestern durch die Regierung radikal verändert. Die Regierung hat beschlossen, statt eines Blocks bis zu vier Blöcke zu bauen.
Zu dem jetzt ausgeschriebenen Block in Dukovany könnte ein weiterer hinzukommen, und in Temelin könnten zwei weitere Blöcke gebaut werden. Die geschätzten Kosten könnten somit weit über eine Billion Kronen betragen.
Die Regierung wird nur zwei der drei Bieter in der laufenden Ausschreibung, die französische EDF und die südkoreanische KHNP, auffordern, verbindliche Angebote für den Bau der vier Blöcke abzugeben. Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) wird der dritte Bieter, das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, nicht angesprochen, weil es kein verbindliches Angebot abgegeben hat, was eine Bedingung der Ausschreibung war. Daher konnte das Angebot bei der Bewertung nicht verglichen werden.
Die Regierung erklärte außerdem, dass aus dem Angebot von Westinghouse nicht klar hervorging, wer für die Qualität der Arbeiten verantwortlich sein würde. Die Tatsache, dass Westinghouse bereits einen Vertrag für den Bau von sechs Kernkraftwerken in Polen hat, könnte ebenfalls dazu beigetragen haben, dass kein verbindliches Angebot abgegeben wurde.
Laut dem Premierminister Petr Fiala (ODS) war die Entscheidung der Fünf-Koalitions-Regierung durch die Gewährleistung der Energiesicherheit der Tschechischen Republik und die Möglichkeit, einen niedrigeren Preis zu erzielen, begründet.
"Die unverbindlichen Angebote haben gezeigt, dass der Bau von bis zu vier Blöcken im Vergleich zum Bau nur eines Blocks wirtschaftlich deutlich günstiger ist, und zwar um bis zu einem Viertel. Auf der Grundlage der verbindlichen Angebote werden wir entscheiden, ob wir mehr Reaktoren bauen lassen oder nicht", sagte Fiala nach der Regierungssitzung.
/gr/
Westinghouse wird keine Atomkraftwerke in Tschechien bauen
1.2.2024 Pravo Seite 2
(Fortsetzung von Seite 1)
Die Entscheidung, die Ausschreibung zu erweitern, wurde getroffen, nachdem der CEZ-Chef Daniel Benes die Regierung über die Auswertung der Ausschreibung informiert hatte. Es war CEZ, das über seine hundertprozentige Tochtergesellschaft Kraftwerk Dukovany II die Ausschreibung angekündigt hatte.
EDF und KHNP haben bis Mitte April Zeit, verbindliche Angebote für die vier Blöcke abzugeben. Die Rangfolge der Angebote sollte bis Ende Mai ausgewertet werden, und der Gewinner der Ausschreibung wird bis Mitte des Jahres feststehen. Premierminister Fiala sagte, die Änderung bedeute keine Verschiebung des Bauzeitplans. "Es ist nach wie vor so, dass der erste Block im Jahre 2036 in Betrieb genommen werden soll", fügte der Ministerpräsident hinzu.
"Der niedrigere Preis bedeutet, dass der letzte Reaktor im Wesentlichen kostenlos wäre. Ein größerer Auftrag bedeutet auch mehr Aufträge für die tschechische Industrie", sagte Minister Sikela.
"Ich glaube, dass die Bieter ihre Angebote in der nächsten Phase verbessern werden", fügte er hinzu. Sowohl Sikela als auch Fiala wollten sich nicht zu den angebotenen Preisen äußern. "Die Preise sind so interessant, dass wir beschlossen haben, gleich vier Blöcke zu bauen", sagte Síkela.
Seiner Meinung nach ist der Bau von zwei Blöcken auf einem Gelände am günstigsten, weil beispielsweise die Verladung von Materialien oder der Bau der Infrastruktur am günstigsten ist. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir zuerst zwei Blöcke in Dukovany und dann zwei in Temelín bauen, ist hoch", fügte Síkela hinzu.
Es besteht keine Klarheit über das Finanzierungsmodell, bei dem der Staat helfen soll. Der Regierung liegt jedoch noch keine Notifizierung der Europäischen Kommission für den einen neuen Block in Dukovany vor. Im Falle des Baus weiterer Atomblöcke wird das Finanizerungsmodell anders aussehen und erneut die Genehmigung der Kommission einholen, so Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS).
"Wenn wir uns für eine größere Anzahl von Atomblöcken entscheiden, haben wir eine Expertenarbeitsgruppe eingesetzt, die sich aus Vertretern des Finanzministeriums, des Industrieministeriums und des Investors zusammensetzt. Sie sollen Vorschläge für die Finanzierung des Baus machen", sagte Stanjura.
Zur Tatsache, dass die Regierung Westignhouse nicht mehr ansprechen will, merkte Sikela an, dass man sich um verbindliche, schlüsselfertige Angebote mit Preisgarantien und Strafen bei Nichteinhaltung der Verträge bemühe. "Es ist ein wenig überraschend, dass Westinghouse kein Angebot in der geforderten Form abgegeben hat. Aus unserer Sicht war es nicht bewertbar", fügte er hinzu. Dabei war es Westinghouse, das im vergangenen Herbst um eine einmonatige Verlängerung der Frist für die Vorlegung von Angeboten gebeten hatte.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Atomkraft aus Tschechien vom 2.2.2024:
Der Preis neuer Atomreaktoren kann astronomisch hoch sein
2.2.2024 Pravo Seite 8 Martin Prochazka
Der von der Regierung geplante Bau neuer Kernkraftwerke könnte selbst mit einem Preisnachlass bis zu mehreren Billionen Kronen kosten. Anstelle einer neuen Atomanlage in Dukovany, für die jetzt ein Wettbewerb läuft, wurde am Mittwoch überraschend durch die tschechische Regierung beschlossen, Bieter direkt zur Abgabe verbindlicher Angebote für vier Blöcke aufzufordern.
Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) haben Unternehmen in unverbindlichen Angeboten für weitere Blöcke bis zu einem Viertel Rabatt angeboten.
Das Kabinett wird sich nicht an das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse wenden, das kein verbindliches Angebot für den einen Block Dukovany abgegeben hat. Die neuen Reaktoren werden daher entweder von der französischen EDF oder von der südkoreanischen KHNP gebaut werden.
Nach Ansicht von Experten werden die Gesamtkosten trotz des Preisnachlasses astronomisch hoch sein. "Vier neue Reaktorblöcke würden die derzeitige Staatsverschuldung von 3,2 Billionen wahrscheinlich um weitere zwei Billionen erhöhen", sagte der Capitalinked-Analyst Radim Dohnal gegenüber der Zeitung Právo.
Er schätzt die Kosten für einen Reaktorblock auf mindestens 400 Milliarden Kronen zu den derzeitigen Preisen, die weiter steigen werden.
Michal Šnobr, ein Minderheitsaktionär der Firma CEZ, rechnet mit einem noch höheren Betrag. Er verwies auf den laufenden Bau von zwei EDF-Blöcken in Hinkley Point in Großbritannien.
Nach Angaben der Financial Times bittet das französische Unternehmen die britische Regierung um eine Garantie für weitere Preiserhöhungen, die nun voraussichtlich 46 Milliarden Pfund (1,34 Billionen Kronen) erreichen werden.
Ein Block wird also voraussichtlich mehr als 670 Milliarden Kronen kosten. Das ist das Doppelte des ursprünglichen Preises von 2015, so die Zeitung Financial Times.
Der Preis steigt um ein Vielfaches:
"Wenn wir über vier Blöcke sprechen, sind es drei Billionen Kronen. Schließlich sind die Briten und Franzosen nicht dumm und bauen nicht zwei Blöcke für 1.400 Milliarden, und wir würden vier für 800 Milliarden bauen. Niemand hat erklärt, warum es einen solchen Preisunterschied zwischen Großbritannien und uns geben soll", sagte Snobr gegenüber Pravo.
Er bezog sich dabei auf die Tatsache, dass der Direktor von Kraftwerk Dukovany II aus der CEZ-Gruppe, Petr Závodský, bei einem Seminar des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer im vergangenen Juni erwähnte, dass vier große Kernkraftwerke zu den derzeitigen Preisen 700 bis 800 Milliarden Kronen kosten würden.
Die Financial Times fügte hinzu, dass der Bau des EDF-Blocks in Flamanville, Frankreich, jetzt mit 13,2 Milliarden Euro (329 Milliarden Kronen) mehr als viermal so viel kostet wie der ursprüngliche Preis von drei Milliarden Euro im Jahr 2004.
Außerdem wartet dieses AKW-Projekt immer noch auf seine Inbetriebnahme, obwohl es schon vor zwölf Jahren hätte fertiggestellt werden sollen.
Der Datenökonom Petr Barton von Datarun rechnet mit Kosten in Höhe von zwei Billionen Kronen.
"Der französische Block in England wird wahrscheinlich über 666 Milliarden kosten, es sei denn, er wird in den nächsten Jahren noch teurer. Selbst wenn jemand behaupten will, dass die tschechischen Betonarbeiter etwas billiger sind, selbst nach dem Mengenrabatt würden vier Blöcke in der Tschechischen Republik irgendwo bei zweitausend Milliarden beginnen", sagte er gegenüber Právo.
Er bezweifelt auch, dass die neuen verbindlichen Angebote, die die Bieter bis Mitte April abgeben müssen, zusätzliche Einsparungen im Vergleich zum unverbindlichen Angebot bringen werden, wie der Industrieminister Sikela am Mittwoch sagte.
"Es ist eine Sache, einen Rabatt für zusätzliche Reaktoren unverbindlich anzubieten, was den Staat anlocken wird. Aber wenn sie bereit wären, einen noch größeren Preisnachlass zu gewähren, hätten sie ihn bereits unverbindlich angeboten. Der auf diese Weise angebotene Preis wird immer niedriger sein, weil man seinen Ruf, seine Kapitalstärke usw. verbindlich auf den Tisch legt", fügte Barton hinzu.
Außerdem, so Barton, werden verbindliche Preise nur selten eingehalten, und ihre Erhöhung ist immer durch Kostensteigerungen und Ähnliches gerechtfertigt.
Die CEZ-Aktien legten gestern einen zweiten Tag lang kräftig zu und trieben den PX-Index der Prager Börse auf den höchsten Stand seit etwa zwei Jahren. Gestern stiegen die CEZ-Aktien um 0,75 Prozent auf 877 Kronen.
Selbst nach dem Mengenrabatt würden die vier Blöcke zu einem Preis von etwa zweitausend Milliarden Petr Barton, Datarun
/gr/
CEZ AG – Interne Information den Aktionären
1.2.204 cez.cz
Die Regierung der Tschechischen Republik hat bei ihrer Tagung den Abschluß eines Zusatzes zum ersten Durchführungsvertrag über Zusammenarbeit beim Bau neuer Atomquelle am Standort Dukovany abgestimmt.
Die Regierung der Tschechischen Republik hat bei ihrer Tagung den Abschluss eines Zusatzes zum Ersten Durchführungsvertrag über Zusammenarbeit beim Bau neuer Atomquelle am Standort Dukovany abgestimmt, der zwischen der Tschechischen Republik - dem Industrie,-und Handelsministerizm („Staat“) und den Gesellschaften CEZ AG, Kraftwerk Dukovany II AG (EDU II) abgeschlossen wurde.
Dieser Zusatz deklariert die Anforderung des Staats auf eine Ergänzung der Nachfragedokumentation des Auswahlverfahrens um das Recht der Gesellschaft EDU II, von den Bietern (im durch den Staat festgelegten Umfang und auf die Art und Weise) ebenfalls eine Lieferung des Blocks Nr.6 in Dukovany und der Blöcke Nr. 3 und 4. in Temelin zu verlangen, unter ähnlichen Bedingungen wie bei der Lieferung des Blocks Nr. 5 in Dukovany, wobei das strategische Ziel davon ist, den Bietern ein starkes Interesse für den Bau weitere AKW-Blöcke zu zeigen und damit eine Preisreduzierung schon beim Block Nr.5 in Dukovany zu erzielen.
Außerdem wird mit dem Zusatz der Termin für die Abgabe des abschließenden Bewertungsbericht aus Seite der Gesellschaft EDU II bis zum 31.Mai 2024 verlängert.
Auch weiter wird es sich um eine Ausschreibung nur für einen Block (EDU II) handeln. Der Gesamtzeitplan des Bau und der Inbetriebnahme wird sich damit nicht ändern, das Ziel bleibt die Unterzeichnung des Vertrags mit dem ausgewählten Bieter Ende 2024/Anfang 2025.
/gr/
Im Kernkraftwerk Temelín wird die Block-Abkühlung fortgesetzt, der Kühler wird ausgetauscht
oenergetice.cz
1. Februar 2024
CTK
Nach der ungeplanten Abschaltung des zweiten Blocks im Kernkraftwerk Temelín am Mittwoch wird die Technik heute heruntergekühlt, um mit der Reparatur zu beginnen. Höchstwahrscheinlich wird einer der vier Kühler des internen Systems des Generators ausgetauscht, sagte Petr Šuleř, Leiter der Kommunikationsabteilung, gegenüber der Agentur ČTK. Die Anwohner in der Umgebung des Kraftwerks wurden über die Reparatur informiert, laut dem Bürgermeister von Temelín, Josef Váca, handelt es sich um einen geläufigen Störfall. Er sagte es der ČTK-Agentur
.
"Die Technik wird heruntergekühlt, wir warten auf solche Bedingungen, dass alle Arbeiten beginnen können", sagte Šuleř gegenüber ČTK.
Die Ergebnisse der Kontrollen sollten in etwa 24 Stunden vorliegen, und einer der vier Kühler des internen Systems des Generators wird wahrscheinlich ausgetauscht werden. Nach Angaben von Šuleř verfügen die Arbeiter bereits über alle notwendigen Materialien.
"Nach dem eigentlichen Austausch müssen Dichtheitsprüfungen durchgeführt werden, und der Zeitpunkt des Block-Neustarts hängt von den Ergebnissen ab. Die Arbeiten und die anschließende Dichtheitsprüfung sollten jedoch den angekündigten Zeitrahmen von einigen Tagen nicht überschreiten", sagte Šuleř weiter.
Der zweite Kraftwerksblock wurde am Mittwochmorgen außerplanmäßig abgeschaltet.
Laut Šuleř erhielten die Anwohner nach 7:15 Uhr eine SMS, in der sie über den Ausfall informiert wurden. Personen, die sich für ein Informationssystem für Anwohner der Kernkraftwerksumgebung registriert hatten, erhielten eine E-Mail-Nachricht. Auch die Bürgermeister der umliegenden Dörfer erhielten ausführlichere Informationen.
Der Bürgermeister von Temelín, Váca, erklärte gegenüber der Agentur ČTK, dass er die Informationen erhalten habe und dass es sich um eine normale Störung handele, die nicht mit einem Risiko der Radioaktivität verbunden sei. Daher sei er nicht nervös.
Der aktuelle Ausfall ist der erste ungeplante seit dem Jahr 2019. Das Kraftwerk teilte bereits am Mittwoch mit, dass die Störung den nicht-nuklearen Teil der Anlage betrifft. Es handelt sich um ein betriebliches Problem, das weder die Umgebung noch die Stromabnehmer betrifft, und CEZ wird Ersatz aus anderen Energiequellen bereitstellen. Die Arbeiten dürften nicht länger als ein paar Tage dauern. Der Primärkreislauf ist dadurch nicht betroffen, ebenso wenig wie der erste Kraftwerksblock, der 100 Prozent des Stroms produziert.
/gr/
Damit wir am Ende die großen Atomträume nicht bereuen
2.2.2024 Pravo Seite 6 Lukas Jelinek
Und dann, dass die Regierung von Fiala nichts Großes mehr plant! Doch am Mittwoch hat sie eine Bombe gezündet, buchstäblich eine Atombombe. Die Tschechische Republik, die weder Autobahnen noch Wohnungen bauen kann, soll zum Vorreiter der Atomenergie werden. Die Europäische Union hat die Notifizierung unserer Finanzierung des ursprünglich erwarteten einen neuen Blocks in Dukovany noch nicht abgeschlossen, und schon sind drei weitere im Spiel, darunter zwei in Temelín.
Dies lässt auch die letzten widersprüchlichen Aussagen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Vít Rakušan (STAN) vor den Bürgern in Sokolov in einem anderen Licht erscheinen. Nach der Verärgerung von Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) nahm er seine Aussage über die bevorstehende Verstaatlichung der ČEZ zurück, aber wir wissen bereits, dass die Firma CEZ den Bau von vier Blöcken nicht finanzieren würde, so dass es logisch ist, dass zumindest der nukleare Teil des Unternehmens vollständig in den Händen des Staates sein sollte.
Umso auffälliger ist es, wie groß die Augen der Regierung sind. Mit der Eleganz von Joghurtverkäufern erzählen sie uns, dass wir beim Kauf von drei nicht ganz so billigen Stücken das vierte umsonst bekommen. Experten schätzen, dass sich die Gesamtsumme auf über eine Billion belaufen wird. Skeptische Schätzungen gehen sogar bis zu drei Billionen. Selbst in Ländern wie dem Vereinigten Königreich sind die Kosten für den Bau von Kernkraftwerken in die Höhe geschnellt: Die ursprünglich geplanten Kosten für das Kraftwerk Hinkley Point C in Höhe von vierzehn Milliarden Pfund für zwei Blöcke sind auf heute vierundsechzig Milliarden gestiegen.
Ist dies nach den amerikanischen F-35-Kampfjets eine weitere teure Ausgabe? Und warum tut ein Kabinett, das ständig von Defiziten und Schulden geplagt wird, plötzlich so, als hätte es im Erzgebirge eine Goldmine entdeckt? Wird da nicht Geld zum Fenster hinausgeworfen und künftigen Generationen eine unnötige finanzielle Last aufgebürdet?
Seltsamerweise stellt die Opposition diese Fragen nicht, sondern die ANO-Bewegung klatscht im Gegenteil, obwohl sie in der Regierung von Sobotka zur Kernkraft immer zurückhaltend war. Hat sie sich nicht, wie die Koalition, von der Vision eines billigeren und bequemer verfügbaren Stroms blenden lassen, nach dem sich nach den jüngsten Erfahrungen alle sehnen? Aber alles braucht seine Zeit.
Darauf wies der Umweltminister Petr Hladík (KDUČSL) in einem Interview mit Respekt hin. Wenn wir technisch nicht in der Lage sind, die Kernenergie früher zu bauen, dann ist es sinnvoll, erneuerbare Energien zu bauen, die wesentlich schneller sind.
Außerdem wissen wir nicht, ob sich Investitionen in die Kernenergie in 20 Jahren noch lohnen werden. Werden nicht stattdessen Wasserstoff- oder Gaskraftwerke in Mode kommen? Zwar spricht einiges für die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren, aber riesige Atomtempel sind aus wirtschaftlicher Sicht völlig fehl am Platz. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsrisiken.
Es gibt Spekulationen, dass eine Wette auf die Kernkraft unsere europäische Partnerschaft mit dem gleichgesinnten Frankreich stärken könnte. Dies gilt umso mehr, als EDF dort als Favorit gehandelt wird, nachdem das amerikanische Unternehmen Westinghouse aus der Ausschreibung ausgeschieden ist. Das sollte aber nicht der einzige Vorteil der überraschenden Kehrtwende der Regierung sein.
/gr/
Eine gefährliche Aussage in der Hitze der Debatte
2.2.2024 MF DNES Seite 8 Jan Soucek
Vít Rakušan, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident, hat in dem Versuch, sich das Image eines Politikers zu machen, der sich nicht scheut, mit dem einfachen Volk zu diskutieren, die Mistgabel an sich gerissen. Dies tat er, als er in einer Debatte in Sokolov öffentlich erklärte, dass die Regierung plane, die CEZ-Aktien von den Minderheitsaktionären aufzukaufen.
Mit dieser Aussage erschütterte er die Aktienmärkte und beeinträchtigte den Aktienkurs des Energieriesen. Ich bin der Meinung, dass dieser Minister und Vorsitzende der STAN-Bewegung typische Desinformationen verbreitet hat, und zwar sehr gefährliche Desinformationen. Wie üblich spielen jedoch sowohl er als auch sein Ministerpräsident Petr Fiala dieses Verhalten herunter und erklären, dass es sich um eine Übertreibung in der Hitze der Debatte gehandelt habe. Ich würde daher jedem, der in Zukunft der Verbreitung von Desinformation beschuldigt wird, raten, sich mit der gleichen Erklärung wie Herr Minister zu verteidigen: Es war eine unglückliche Äußerung in der Hitze der Diskussion. Wir haben hier einen Präzedenzfall, den der Innenminister selbst geschaffen hat.
/gr/
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Der Preis neuer Atomreaktoren kann astronomisch hoch sein
2.2.2024 Pravo Seite 8 Martin Prochazka
Der von der Regierung geplante Bau neuer Kernkraftwerke könnte selbst mit einem Preisnachlass bis zu mehreren Billionen Kronen kosten. Anstelle einer neuen Atomanlage in Dukovany, für die jetzt ein Wettbewerb läuft, wurde am Mittwoch überraschend durch die tschechische Regierung beschlossen, Bieter direkt zur Abgabe verbindlicher Angebote für vier Blöcke aufzufordern.
Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) haben Unternehmen in unverbindlichen Angeboten für weitere Blöcke bis zu einem Viertel Rabatt angeboten.
Das Kabinett wird sich nicht an das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse wenden, das kein verbindliches Angebot für den einen Block Dukovany abgegeben hat. Die neuen Reaktoren werden daher entweder von der französischen EDF oder von der südkoreanischen KHNP gebaut werden.
Nach Ansicht von Experten werden die Gesamtkosten trotz des Preisnachlasses astronomisch hoch sein. "Vier neue Reaktorblöcke würden die derzeitige Staatsverschuldung von 3,2 Billionen wahrscheinlich um weitere zwei Billionen erhöhen", sagte der Capitalinked-Analyst Radim Dohnal gegenüber der Zeitung Právo.
Er schätzt die Kosten für einen Reaktorblock auf mindestens 400 Milliarden Kronen zu den derzeitigen Preisen, die weiter steigen werden.
Michal Šnobr, ein Minderheitsaktionär der Firma CEZ, rechnet mit einem noch höheren Betrag. Er verwies auf den laufenden Bau von zwei EDF-Blöcken in Hinkley Point in Großbritannien.
Nach Angaben der Financial Times bittet das französische Unternehmen die britische Regierung um eine Garantie für weitere Preiserhöhungen, die nun voraussichtlich 46 Milliarden Pfund (1,34 Billionen Kronen) erreichen werden.
Ein Block wird also voraussichtlich mehr als 670 Milliarden Kronen kosten. Das ist das Doppelte des ursprünglichen Preises von 2015, so die Zeitung Financial Times.
Der Preis steigt um ein Vielfaches:
"Wenn wir über vier Blöcke sprechen, sind es drei Billionen Kronen. Schließlich sind die Briten und Franzosen nicht dumm und bauen nicht zwei Blöcke für 1.400 Milliarden, und wir würden vier für 800 Milliarden bauen. Niemand hat erklärt, warum es einen solchen Preisunterschied zwischen Großbritannien und uns geben soll", sagte Snobr gegenüber Pravo.
Er bezog sich dabei auf die Tatsache, dass der Direktor von Kraftwerk Dukovany II aus der CEZ-Gruppe, Petr Závodský, bei einem Seminar des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer im vergangenen Juni erwähnte, dass vier große Kernkraftwerke zu den derzeitigen Preisen 700 bis 800 Milliarden Kronen kosten würden.
Die Financial Times fügte hinzu, dass der Bau des EDF-Blocks in Flamanville, Frankreich, jetzt mit 13,2 Milliarden Euro (329 Milliarden Kronen) mehr als viermal so viel kostet wie der ursprüngliche Preis von drei Milliarden Euro im Jahr 2004.
Außerdem wartet dieses AKW-Projekt immer noch auf seine Inbetriebnahme, obwohl es schon vor zwölf Jahren hätte fertiggestellt werden sollen.
Der Datenökonom Petr Barton von Datarun rechnet mit Kosten in Höhe von zwei Billionen Kronen.
"Der französische Block in England wird wahrscheinlich über 666 Milliarden kosten, es sei denn, er wird in den nächsten Jahren noch teurer. Selbst wenn jemand behaupten will, dass die tschechischen Betonarbeiter etwas billiger sind, selbst nach dem Mengenrabatt würden vier Blöcke in der Tschechischen Republik irgendwo bei zweitausend Milliarden beginnen", sagte er gegenüber Právo.
Er bezweifelt auch, dass die neuen verbindlichen Angebote, die die Bieter bis Mitte April abgeben müssen, zusätzliche Einsparungen im Vergleich zum unverbindlichen Angebot bringen werden, wie der Industrieminister Sikela am Mittwoch sagte.
"Es ist eine Sache, einen Rabatt für zusätzliche Reaktoren unverbindlich anzubieten, was den Staat anlocken wird. Aber wenn sie bereit wären, einen noch größeren Preisnachlass zu gewähren, hätten sie ihn bereits unverbindlich angeboten. Der auf diese Weise angebotene Preis wird immer niedriger sein, weil man seinen Ruf, seine Kapitalstärke usw. verbindlich auf den Tisch legt", fügte Barton hinzu.
Außerdem, so Barton, werden verbindliche Preise nur selten eingehalten, und ihre Erhöhung ist immer durch Kostensteigerungen und Ähnliches gerechtfertigt.
Die CEZ-Aktien legten gestern einen zweiten Tag lang kräftig zu und trieben den PX-Index der Prager Börse auf den höchsten Stand seit etwa zwei Jahren. Gestern stiegen die CEZ-Aktien um 0,75 Prozent auf 877 Kronen.
Selbst nach dem Mengenrabatt würden die vier Blöcke zu einem Preis von etwa zweitausend Milliarden Petr Barton, Datarun
/gr/
CEZ AG – Interne Information den Aktionären
1.2.204 cez.cz
Die Regierung der Tschechischen Republik hat bei ihrer Tagung den Abschluß eines Zusatzes zum ersten Durchführungsvertrag über Zusammenarbeit beim Bau neuer Atomquelle am Standort Dukovany abgestimmt.
Die Regierung der Tschechischen Republik hat bei ihrer Tagung den Abschluss eines Zusatzes zum Ersten Durchführungsvertrag über Zusammenarbeit beim Bau neuer Atomquelle am Standort Dukovany abgestimmt, der zwischen der Tschechischen Republik - dem Industrie,-und Handelsministerizm („Staat“) und den Gesellschaften CEZ AG, Kraftwerk Dukovany II AG (EDU II) abgeschlossen wurde.
Dieser Zusatz deklariert die Anforderung des Staats auf eine Ergänzung der Nachfragedokumentation des Auswahlverfahrens um das Recht der Gesellschaft EDU II, von den Bietern (im durch den Staat festgelegten Umfang und auf die Art und Weise) ebenfalls eine Lieferung des Blocks Nr.6 in Dukovany und der Blöcke Nr. 3 und 4. in Temelin zu verlangen, unter ähnlichen Bedingungen wie bei der Lieferung des Blocks Nr. 5 in Dukovany, wobei das strategische Ziel davon ist, den Bietern ein starkes Interesse für den Bau weitere AKW-Blöcke zu zeigen und damit eine Preisreduzierung schon beim Block Nr.5 in Dukovany zu erzielen.
Außerdem wird mit dem Zusatz der Termin für die Abgabe des abschließenden Bewertungsbericht aus Seite der Gesellschaft EDU II bis zum 31.Mai 2024 verlängert.
Auch weiter wird es sich um eine Ausschreibung nur für einen Block (EDU II) handeln. Der Gesamtzeitplan des Bau und der Inbetriebnahme wird sich damit nicht ändern, das Ziel bleibt die Unterzeichnung des Vertrags mit dem ausgewählten Bieter Ende 2024/Anfang 2025.
/gr/
Im Kernkraftwerk Temelín wird die Block-Abkühlung fortgesetzt, der Kühler wird ausgetauscht
oenergetice.cz
1. Februar 2024
CTK
Nach der ungeplanten Abschaltung des zweiten Blocks im Kernkraftwerk Temelín am Mittwoch wird die Technik heute heruntergekühlt, um mit der Reparatur zu beginnen. Höchstwahrscheinlich wird einer der vier Kühler des internen Systems des Generators ausgetauscht, sagte Petr Šuleř, Leiter der Kommunikationsabteilung, gegenüber der Agentur ČTK. Die Anwohner in der Umgebung des Kraftwerks wurden über die Reparatur informiert, laut dem Bürgermeister von Temelín, Josef Váca, handelt es sich um einen geläufigen Störfall. Er sagte es der ČTK-Agentur
.
"Die Technik wird heruntergekühlt, wir warten auf solche Bedingungen, dass alle Arbeiten beginnen können", sagte Šuleř gegenüber ČTK.
Die Ergebnisse der Kontrollen sollten in etwa 24 Stunden vorliegen, und einer der vier Kühler des internen Systems des Generators wird wahrscheinlich ausgetauscht werden. Nach Angaben von Šuleř verfügen die Arbeiter bereits über alle notwendigen Materialien.
"Nach dem eigentlichen Austausch müssen Dichtheitsprüfungen durchgeführt werden, und der Zeitpunkt des Block-Neustarts hängt von den Ergebnissen ab. Die Arbeiten und die anschließende Dichtheitsprüfung sollten jedoch den angekündigten Zeitrahmen von einigen Tagen nicht überschreiten", sagte Šuleř weiter.
Der zweite Kraftwerksblock wurde am Mittwochmorgen außerplanmäßig abgeschaltet.
Laut Šuleř erhielten die Anwohner nach 7:15 Uhr eine SMS, in der sie über den Ausfall informiert wurden. Personen, die sich für ein Informationssystem für Anwohner der Kernkraftwerksumgebung registriert hatten, erhielten eine E-Mail-Nachricht. Auch die Bürgermeister der umliegenden Dörfer erhielten ausführlichere Informationen.
Der Bürgermeister von Temelín, Váca, erklärte gegenüber der Agentur ČTK, dass er die Informationen erhalten habe und dass es sich um eine normale Störung handele, die nicht mit einem Risiko der Radioaktivität verbunden sei. Daher sei er nicht nervös.
Der aktuelle Ausfall ist der erste ungeplante seit dem Jahr 2019. Das Kraftwerk teilte bereits am Mittwoch mit, dass die Störung den nicht-nuklearen Teil der Anlage betrifft. Es handelt sich um ein betriebliches Problem, das weder die Umgebung noch die Stromabnehmer betrifft, und CEZ wird Ersatz aus anderen Energiequellen bereitstellen. Die Arbeiten dürften nicht länger als ein paar Tage dauern. Der Primärkreislauf ist dadurch nicht betroffen, ebenso wenig wie der erste Kraftwerksblock, der 100 Prozent des Stroms produziert.
/gr/
Damit wir am Ende die großen Atomträume nicht bereuen
2.2.2024 Pravo Seite 6 Lukas Jelinek
Und dann, dass die Regierung von Fiala nichts Großes mehr plant! Doch am Mittwoch hat sie eine Bombe gezündet, buchstäblich eine Atombombe. Die Tschechische Republik, die weder Autobahnen noch Wohnungen bauen kann, soll zum Vorreiter der Atomenergie werden. Die Europäische Union hat die Notifizierung unserer Finanzierung des ursprünglich erwarteten einen neuen Blocks in Dukovany noch nicht abgeschlossen, und schon sind drei weitere im Spiel, darunter zwei in Temelín.
Dies lässt auch die letzten widersprüchlichen Aussagen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Vít Rakušan (STAN) vor den Bürgern in Sokolov in einem anderen Licht erscheinen. Nach der Verärgerung von Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) nahm er seine Aussage über die bevorstehende Verstaatlichung der ČEZ zurück, aber wir wissen bereits, dass die Firma CEZ den Bau von vier Blöcken nicht finanzieren würde, so dass es logisch ist, dass zumindest der nukleare Teil des Unternehmens vollständig in den Händen des Staates sein sollte.
Umso auffälliger ist es, wie groß die Augen der Regierung sind. Mit der Eleganz von Joghurtverkäufern erzählen sie uns, dass wir beim Kauf von drei nicht ganz so billigen Stücken das vierte umsonst bekommen. Experten schätzen, dass sich die Gesamtsumme auf über eine Billion belaufen wird. Skeptische Schätzungen gehen sogar bis zu drei Billionen. Selbst in Ländern wie dem Vereinigten Königreich sind die Kosten für den Bau von Kernkraftwerken in die Höhe geschnellt: Die ursprünglich geplanten Kosten für das Kraftwerk Hinkley Point C in Höhe von vierzehn Milliarden Pfund für zwei Blöcke sind auf heute vierundsechzig Milliarden gestiegen.
Ist dies nach den amerikanischen F-35-Kampfjets eine weitere teure Ausgabe? Und warum tut ein Kabinett, das ständig von Defiziten und Schulden geplagt wird, plötzlich so, als hätte es im Erzgebirge eine Goldmine entdeckt? Wird da nicht Geld zum Fenster hinausgeworfen und künftigen Generationen eine unnötige finanzielle Last aufgebürdet?
Seltsamerweise stellt die Opposition diese Fragen nicht, sondern die ANO-Bewegung klatscht im Gegenteil, obwohl sie in der Regierung von Sobotka zur Kernkraft immer zurückhaltend war. Hat sie sich nicht, wie die Koalition, von der Vision eines billigeren und bequemer verfügbaren Stroms blenden lassen, nach dem sich nach den jüngsten Erfahrungen alle sehnen? Aber alles braucht seine Zeit.
Darauf wies der Umweltminister Petr Hladík (KDUČSL) in einem Interview mit Respekt hin. Wenn wir technisch nicht in der Lage sind, die Kernenergie früher zu bauen, dann ist es sinnvoll, erneuerbare Energien zu bauen, die wesentlich schneller sind.
Außerdem wissen wir nicht, ob sich Investitionen in die Kernenergie in 20 Jahren noch lohnen werden. Werden nicht stattdessen Wasserstoff- oder Gaskraftwerke in Mode kommen? Zwar spricht einiges für die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren, aber riesige Atomtempel sind aus wirtschaftlicher Sicht völlig fehl am Platz. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsrisiken.
Es gibt Spekulationen, dass eine Wette auf die Kernkraft unsere europäische Partnerschaft mit dem gleichgesinnten Frankreich stärken könnte. Dies gilt umso mehr, als EDF dort als Favorit gehandelt wird, nachdem das amerikanische Unternehmen Westinghouse aus der Ausschreibung ausgeschieden ist. Das sollte aber nicht der einzige Vorteil der überraschenden Kehrtwende der Regierung sein.
/gr/
Eine gefährliche Aussage in der Hitze der Debatte
2.2.2024 MF DNES Seite 8 Jan Soucek
Vít Rakušan, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident, hat in dem Versuch, sich das Image eines Politikers zu machen, der sich nicht scheut, mit dem einfachen Volk zu diskutieren, die Mistgabel an sich gerissen. Dies tat er, als er in einer Debatte in Sokolov öffentlich erklärte, dass die Regierung plane, die CEZ-Aktien von den Minderheitsaktionären aufzukaufen.
Mit dieser Aussage erschütterte er die Aktienmärkte und beeinträchtigte den Aktienkurs des Energieriesen. Ich bin der Meinung, dass dieser Minister und Vorsitzende der STAN-Bewegung typische Desinformationen verbreitet hat, und zwar sehr gefährliche Desinformationen. Wie üblich spielen jedoch sowohl er als auch sein Ministerpräsident Petr Fiala dieses Verhalten herunter und erklären, dass es sich um eine Übertreibung in der Hitze der Debatte gehandelt habe. Ich würde daher jedem, der in Zukunft der Verbreitung von Desinformation beschuldigt wird, raten, sich mit der gleichen Erklärung wie Herr Minister zu verteidigen: Es war eine unglückliche Äußerung in der Hitze der Diskussion. Wir haben hier einen Präzedenzfall, den der Innenminister selbst geschaffen hat.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Zeitungsartikel aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 1.2. - 5.2.2024:
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Kalousek: Neue Atomblöcke, höhere Steuern
5.2.204 Pravo Seite 2 pcl
Wenn die Regierung den Bau von vier neuen Kernkraftwerken beschließt, bedeutet das für den Staat erhebliche Kosten. Die Energiefirma CEZ wird dies nicht aus ihren Gewinnen schaffen können. Der Staatshaushalt wird in Anspruch genommen werden müssen und möglicherweise müssen die Steuern erhöht werden, sagt der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek (TOP 09).
"Die Regierung hat die Maßnahme ergriffen, ein verbindliches Angebot für vier Reaktoren einzuholen, was ich überhaupt nicht kritisiere. Das bedeutet einen grundlegenden Meinungsumschwung. Es geht um ein großes Geldpaket, das ohne den Staatshaushalt nicht zu stemmen sein wird", sagte Kalousek dem Tschechischen Fernsehen.
Ihm zufolge handelt es sich um einen Betrag, der ungefähr einem Staatshaushalt entspricht. "Es liegt in der Macht der tschechischen Wirtschaft, aber auf Kosten einer Reihe von Bedingungen. Vielleicht müssen wir auf einige Ausgaben verzichten, vielleicht müssen wir mehr Steuern zahlen", fügte er hinzu.
Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) sagte jedoch, es sei noch nicht klar, ob letztendlich vier Blöcke gebaut würden. Und das, obwohl die Regierung, nachdem sie ein Angebot für einen Block erhalten hatte, die übrigen Bieter in der Ausschreibung um ein verbindliches Angebot für die anderen drei Blöcke gebeten hat. "Sobald wir es haben, wird die Regierung entscheiden, ob sie das Angebot für den Bau von einem, zwei oder vier Blöcken verwenden wird", sagte er und fügte hinzu, dass der erfolgreiche Bieter Ende Mai oder Anfang Juni bekannt sein wird, woraufhin neun Monate Vertragsverhandlungen folgen.
"Ich denke, der Staat wird das Projekt finanzieren, vielleicht mittels CEZ. Es könnten bis zu zwei Billionen Kronen sein. Aber ich hoffe, dass die Steuern deswegen nicht erhöht werden", sagte Alena Schillerová, Vorsitzende des parlamentarischen Clubs von ANO.
/gr/
Hochriskantes Projekt: Stanjura fasst den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke zusammen
3.2.2024. Novinky.cz
Jaroslav Soukup
https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... u-40459552
Der Bau neuer Atomblöcke ist ein "Hochrisikoprojekt". Dies räumte der tschechische Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) auf die Fragen von Václav Moravec ein, nachdem die Regierung am Mittwoch bekannt gegeben hatte, dass sie zwei Bieter für die Ausschreibung zum Bau eines neuen Dukovany -Kernkraftwerksblocks zur Abgabe eines Angebots für den Bau von vier Blöcken auffordern wird. Es handelt sich um das französische Unternehmen EDF und das südkoreanische Unternehmen KHNP.
"Das heißt nicht, dass sie es machen wid, aber auch nicht, dass sie es nicht tun wid", sagte Stanjura zweideutig auf die Frage, ob die Regierung wirklich vier Kernkraftwerksblöcke bauen wolle.
Er sagte, die Regierung werde erst nach dem Ausschreibungsverfahren über die Anzahl der neuen Blöcke entscheiden. "Es ist ein risikoreiches Projekt", räumte der Minister ein, der mit der Opposition verhandeln will, die in der Debatte von Alena Schillerová, der Vorsitzenden des parlamentarischen Clubs ANO, vertreten wurde.
Nach Ansicht des Ministers lohnt es sich, den Bau von einem, zwei oder vier Blöcken zu erwägen. Es macht keinen Sinn, drei Blöcke zu bauen.
Der Preis für neue Atomblöcke könnte astronomisch sein
"Für unsere Energiebilanz wäre es ideal, im Jahr 2050 vier neue Blöcke zu haben, aber wir wissen nicht, ob wir das finanzieren können", fügte der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek (TOP 09) hinzu, der die Baukosten auf die Höhe eines Jahreshaushalts der Tschechischen Republik schätzte. "Vielleicht müssen wir auf andere Ausgaben verzichten, vielleicht müssen wir ein bisschen mehr Steuern zahlen", sagte er.
Er sagte, es werde entscheidend sein, wer der Investor sein wird, der nicht unbedingt die Firma ČEZ sein wird, an der der Staat etwa 70 Prozent der Anteile hält. Die umstrittene Änderung von Lex-CEZ, die sich auf die Rechte von Minderheitsaktionären auswirken könnte, sei "vielleicht gar nicht nötig".
/gr/
Ökonom Petr Barton:die tschechische Wirtschaft kann sich vier Atomblöcke nicht leisten
4.2.2024. Datarun.cz
Nach dem gestrigen Tag hätten wir viel klarer darüber sein müssen, wer den neuen Kernreaktor in Dukovany bauen wird. Stattdessen wissen wir paradoxerweise nach dem gestrigen Tag noch weniger über die Zukunft der tschechischen Reaktoren als am Tag zuvor. Wir wissen nicht einmal, wie viele Blöcke gebaut werden sollen. In der Tat ist in der modernen Informationsgesellschaft ein seltsames Phänomen aufgetreten: die Zerstörung von Informationen. Es ist, als ob die Atom-Ausschreibung in ein schwarzes Loch gefallen ist. Aber laut dem berühmten Stephen Hawking strahlen sogar schwarze Löcher Informationen aus. Schauen wir uns heute näher an, was wir aus dieser Hawking-Strahlung herauslesen können.
-Barton: Wir haben keinen festen Preis für den Bau des ersten neuen Block erhalten, aber ich vermute, die Regierung war enttäuscht. Das können wir daraus ablesen, dass sie sofort die Tatsache aufgegriffen hat, dass die Franzosen und Koreaner in ihren Angeboten angedeutet haben, dass die anderen Blöcke billiger sein könnten. Angeblich bis um 25 %. Diese Angebote waren jedoch unverbindlich, so dass die Regierung gestern den Auftrag im Grunde genommen geändert hat, sich auf den versprochenen Mengenrabatt konzentrierte und diesen verbindlich bestätigt haben möchte. Sie hat also die Frist verlängert und wird dann entscheiden, wie viele Blöcke sie entsprechend bauen will.
Sie argumentiert sogar ganz naiv, dass wir mit dem Rabatt den Block 4 eigentlich gratis bekommen würden. Nur: Wenn wir 40 Blöcke bauen würden, hätten wir nach der gleichen Logik nicht 1, sondern 10 Blöcke gratis. Und vielleicht noch mehr. Aber ist das ein Argument, wenn selbst diese 4 Blöcke nicht auf einmal gebaut werden können? Und die später gebauten Blöcke müssen dann noch teurer sein.
-Frage: Ist es so realistisch zu erwarten, dass die anderen Blöcke zumindest auf dem Papier billiger sein werden?
Barton: Ja und nein. Es stimmt, dass die Kernenergie sehr überteuert ist, da kein neues Kraftwerk über standardisierte Pläne verfügt, die es bereits aus der Vergangenheit verwenden kann. Nicht nur wegen der Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts muss also jedes neue Kraftwerk von Grund auf neu entworfen und getestet werden. Und das macht den Bau länger und teurer. Aber wenn die Baufirma wenigstens eine Fotokopie z.B. des ersten fertiggestellten Dukovany-Blocks nehmen und die Konstruktion daran testen könnte, könnte der zweite Dukovany-Block schon billiger sein.
Aber selbst Dr. Drábová bestätigt, dass es für den 2., also den 6. Reaktor in Dukovany nicht genug Wasser gibt und er mit Luft gekühlt werden müsste. Eine völlig andere Technologie würde also solche Rabatte beim Kopieren nicht ermöglichen.
-Frage: Aber ist es überhaupt möglich, diesen verbindlichen Preisen zu glauben? Es hat den Anschein, als wolle sich die Regierung damit gegen das größte Problem beim Bau von Kernkraftwerken auf der ganzen Welt absichern: dass sie nicht am Ende viel teurer sind als das, was dem Auftraggeber in den verbindlichen Preisen angeblich garantiert wurde.
-Barton: Verbindliche Preise sind natürlich besser als unverbindliche Preise. Aber dann ist nicht klar, warum der 3. Bieter, die amerikanische Firma Westinghouse, von der Fristverlängerung ausgeschlossen wurde. Selbst wenn Westinghouse tatsächlich keinen verbindlichen Preis für Block 1 angegeben hätte, hätte er nach der Änderung der Ausschreibungsbedingungen in der Ausschreibung bleiben können, mit der Warnung, dass sie, wenn sie auch für vier Blöcke keine verbindlichen Preise angegeben hätte, dann aus der Ausschreibung ausgeschlossen werden könnte.
Aber verbindliche Preise können nicht per Definition verbindlich sein. Die Leistung einer zu 3 gebauten Anlage ist genau Null. Werden Sie mehr für die Fertigstellung des sich immBau befindlichen Blocks zahlen, wenn die Kosten steigen?
Ja, natürlich. Wenn der Erbauer in Konkurs geht, haben Sie das Geld, das Sie ausgegeben haben, bereits verloren, aber Sie hätten immer noch kein fertiges Kraftwerk. Schauen wir uns die realen Daten an. Vor der Ausschreibung hoffte die Regierung auf einen Preis von etwa 160 Milliarden Kronen pro Block. Eine ähnliche Atomanlage wie in Dukovany, nur etwas größerer, in England,die jetzt von den in unserer Ausschreibung gebliebenen Franzosen in England gebaut wird, wird nach den heutigen Preisen etwa 666 Milliarden pro Block kosten, es sei denn, sie wird in den kommenden Jahren noch teurer. Selbst wenn man argumentieren will, dass die tschechischen Betonarbeiter etwas billiger sind, würden die Baukosten für 4 Blöcke in der Tschechischen Republik selbst nach dem Mengenrabatt irgendwo bei 2.000 Milliarden beginnen
.
-Frage: Kann sich die tschechische Wirtschaft das leisten?
-Barton: Durch den Staat sicherlich nicht. Die Staatsverschuldung beträgt bereits rund 3 200 Milliarden. 4 Blöcke würden sie um mindestens 63% erhöhen. Die Verschuldung würde damit auf 72% des BIP ansteigen, weit über die Maastricht-Kriterien hinaus.
Zumindest hat der Staat dies gestern ehrlich zugegeben, als er sagte, dass er für die anderen Blöcke nicht die gleichen staatlichen Mittel verwenden kann wie für Block 1. Und bis Ende des Jahres soll eine Kommission zusammentreten, um ein Wunder zu vollbringen. Das geht natürlich nicht, denn Finanzgesetze sind keine Regierungsgesetze, die man nach einer Wahl ändern kann. Die einzige Alternative ist privates Kapital, aber das ist ein solches Risiko, dass es die Kosten sogar verdoppeln könnte. Wenn sich überhaupt jemand darauf einlassen würde.
-Frage: Was soll das bedeuten?
-Barton: Das 4-Blöcke-Spiel ist nur ein Verzögerungsspiel. Vielleicht liegt es daran, dass der Staat noch nicht einmal die Mittel für Block 1 von der EU erhalten hat. Aber das Problem ist, dass alle Beteiligten wissen, dass es nur ein Spiel ist. Die Preise für Kernkraftwerke sind bereits unsicher. Wenn dann noch solche Spiele um sie herum gespielt werden, sind sie noch unsicherer. Am Ende werden wir froh sein, wenn wenigstens dieser eine Block gebaut wird.
/gr/
Der Ausschluss von Westinghouse von der Ausschreibung ist eine Warnung. Die Regierung hat ihn genau genau zum Zeitpunkt nach den Kampfflugzeugen gemacht
1.2.204 E15 Jan Žižka
Befürworter der Kernenergie, die sich an die Temelín-Ausschreibung erinnern, müssen am Mittwoch sehr erschrocken gewesen sein. Der salomonische Ausschluss bzw. Nichtausschluss von Westinghouse aus dem Bietertrio für den Dukovany-Reaktor weckte Erinnerungen an Ereignisse, die mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen. Damals schloss CEZ die französische Areva aus dem Bietertrio für die Erweiterung des Kraftwerks Temelín aus. Die letzte Runde der beiden verbleibenden Bieter (Westinghouse und das russische Unternehmen Rosatom) endete in einer Pattsituation - die gesamte Temelín-Ausschreibung scheiterte. Nun steht das Finale zwischen dem französischen Unternehmen EDF und der südkoreanischen KHNP an.
Dem Beobachter muss die ganze Entwicklung auch heute noch ziemlich peinlich sein. Wie ist es möglich, dass ein Unternehmen mit einer so renommierten Marke wie Westinghouse den Auftrag nicht erfüllen konnte? Auch die Umstellung von der Forderung nach einem Reaktor (wenn auch mit der Option auf einen weiteren) auf vier ist nicht überzeugend, wenn auch im Hinblick auf den künftigen Energiebedarf verständlich. Aber es ist auch noch nicht klar, wie die Regierung einen solchen Bau finanzieren will - sie hat nur bestätigt, dass das Finanzierungsmodell für zusätzliche Reaktoren nicht demselben Muster folgen kann, wie es für Block 1 geplant ist.
Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung und CEZ das Angebot von Parallelen mit der früheren Temelín-Ausschreibung schon ausgeschöpft haben.
Sollte die Ausschreibung oder die Vorbereitung des Dukovany-Projekts als solche diesmal scheitern, würde das Ansehen der Tschechischen Republik in der Atomindustrie sinken. Und das in einem Sektor, der nicht nur für den heimischen Energiesektor, sondern auch für die Industrie eine Chance darstellt. Sie kann vielleicht noch ihr altes Know-how wiederbeleben. Die tschechische Geschichte des inzwischen ausgemusterten Westinghouse ist in dieser Hinsicht eine Warnung - das amerikanische Unternehmen hat sein Misstrauen gegenüber dem hiesigen Umfeld seit der Temelín-Ausschreibung offensichtlich nicht abgelegt, was sich in seiner Laxheit niedergeschlagen haben mag. Die Tatsache, dass jetzt ein viel größeres Geschäft in Polen ansteht, macht die Sache nur noch schlimmer.
/gr/
Tschechische megalomanischen Atompläne
2.2.2024 Seznam Zpravy Kommentar von Vaclav Dolejsi
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/nazo ... .seznam.cz
Wir können das Kabinett von Petr Fiala für seinen Mut loben. Er treibt die Atomausschreibung kompromisslos voran. Andererseits kann man sich fragen, ob die Fünf- Koalitionen nicht einen zu großen Traum haben.
Wir leben in einem Land, das von der Atomkraft besessen ist. Die Entscheidung der Regierung, das US-amerikanische Unternehmen Westinghouse von der Atomausschreibung auszuschließen und vier neue Reaktoren statt einem zu bauen, hat für Aufsehen gesorgt. So groß ist unsere Faszination für die Stromerzeugung durch Atomspaltung.
Der enthusiastische Premierminister Petr Fiala veröffentlichte sofort Plakate mit dem Slogan "Neue Kernkraftwerke: erschwingliche Energie zu einem erschwinglichen Preis". Es scheint fast so, als stünden wir nicht am Anfang einer komplexen Ausschreibung, sondern als hätten wir die neuen Reaktoren gestern in Betrieb genommen und der Strom wäre billiger geworden.
Sogar Karel Havlicek, der Schattenministerpräsident der ANO-Bewegung, applaudiert. Und er kann die Minister für alles verantwortlich machen. Jetzt lobt er plötzlich das Kabinett: "Das ist eine gute Nachricht, wir unterstützen vier Reaktoren!"
Lassen Sie uns darüber reden, was tatsächlich passiert ist.
Der Ausschluss der Amerikaner war aus mehreren Gründen zu erwarten. Seit langem wird gemunkelt, dass Westinghouse so getan hat, als wolle es den Auftrag gar nicht. Es hat ein Angebot abgegeben, das keine klare Garantie dafür enthielt, dass die Anlage als Ganzes funktionieren würde und dass das Unternehmen für eine reibungslose Inbetriebnahme sorgen würde.
Die Amerikaner waren über die Ausschreibung für die Fertigstellung von Temelín, die im Jahre 2014 von der Regierung Sobotka gestoppt wurde, frustriert. Damals investierte Westinghouse große Summen in das Projekt. Danach glaubte offenbar keine tschechische Regierung mehr daran, dass es jemals tatsächlich gebaut werden würde. Aus diesem Grund haben die Amerikaner ihr Angebot für Dukovany etwas zurückgestellt. Und vielleicht konzentrieren sie sich auch mehr auf die größere Nachfrage nach neuen Reaktoren in Polen, wo sie bereits einen Auftrag zum Bau von sechs Blöcken erhalten haben.
Natürlich kann die Entscheidung der Regierung, nur mit den Franzosen und Koreanern über neue Kernkraftwerke zu verhandeln, auch einen geopolitischen Grund haben. Wir haben bereits ein anderes strategisches Projekt mit den Amerikanern vereinbart, das ebenfalls Hunderte von Milliarden Dollar wert ist - den Kauf von F-35-Kampfjets.
Wenn diese strategische Überlegung ausschlaggebend ist, wird die Regierung letztendlich die französische EdF der koreanischen KHNP vorziehen. Und das, obwohl der koreanische Reaktor technisch fortschrittlicher ist, während die Franzosen ungelöste Probleme mit ihrem Dukovany-Projekt haben.
In einer Welt, die wegen verschiedener Konflikte in Aufruhr ist, könnte es sinnvoll sein, ein wichtiges Sicherheitsprojekt einem engen Verbündeten anzuvertrauen und nicht jemandem von der anderen Seite der Welt. Mit Frankreich sind wir in der NATO und in der EU.
Außerdem ist Frankreich eine Supermacht, die ihre Größe gerade durch den Einsatz von Atomkraft wiederherstellen will.
Im Prozess der europäischen Atomrenaissance sind die Tschechische Republik und Frankreich wichtige Verbündete. Kürzlich drängten ihre Staats- und Regierungschefs in Brüssel gemeinsam die Europäische Kommission, die Kernenergie zumindest vorübergehend in die Liste der sauberen Energiequellen aufzunehmen. Nun werden sie wahrscheinlich auf Subventionen für den Bau von Kernkraftwerken oder auf gemeinsame EU-Lizenzen für Reaktoren drängen, was das Genehmigungsverfahren erheblich vereinfachen würde.
Wir können das Kabinett von Petr Fiala für seinen Mut loben. Die von allen Vorgängerregierungen gefürchtete Atomausschreibung wird kompromisslos vorangetrieben. Sicherlich auch unter dem Einfluss der Energiekrise.
Andererseits kann man sich fragen, ob die Fünf-Koalitions-Koalition nicht einen zu großen Biss gemacht hat.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Absicht, nur einen Reaktor in Dukovany zu bauen, hat die Regierung nun Bieter aufgefordert, verbindliche Angebote für den Bau von vier Atomblöcken abzugeben. Zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Die Minister sagen, dass sie natürlich einen "Mengenrabatt" erhalten werden, angeblich bis zu 25 Prozent pro Reaktor.
Das ist durchaus möglich. Aber was wir heute mit Sicherheit wissen, ist, dass selbst der Bau eines einzigen Reaktorblocks ein sehr riskantes Unterfangen ist. Es handelt sich um eine teure und komplizierte Anlage, deren Bau sich weltweit verzögert, wobei die ursprünglichen Budgets zu wertlosen Fetzen Papier werden. Aus diesem Grund sind die AkW-Projekte nicht einmal rentabel, und ohne öffentliche Unterstützung würde heute niemand, der bei Verstand ist, den Bau in Angriff nehmen.
Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der sich der Energiesektor in einer Revolution befindet. Niemand weiß heute, was in 15 oder 20 Jahren die rentabelste Stromerzeugung sein wird, wenn wir extrem teure Reaktoren in Betrieb nehmen
.
Was, wenn es Gaskraftwerke sind? Oder Wasserstoff? Was ist, wenn billigere, in Massenproduktion hergestellte kleine modulare Reaktoren anstelle von Riesenreaktoren zum Einsatz kommen? Und was, wenn jemand eine geniale Batterie erfindet, die Strom aus Windrädern und Solaranlagen effizient, in großem Maßstab und für lange Zeit speichern kann?
Dann wären die Hunderte von Milliarden, die in Atomkraftwerke gesteckt werden, zugegebenermaßen zum Fenster hinausgeworfen. Andererseits ist es nicht möglich, auf eine Wundertechnologie zu warten. Der Stromverbrauch steigt, und das endgültige Ende der Kohle, die heute die Hälfte des tschechischen Stroms liefert, rückt ebenso schnell näher. Daher musste die Regierung eine Entscheidung treffen.
Die Zukunft wird zeigen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Für den Moment sollten wir ruhig bleiben. Die etwas größenwahnsinnigen Pläne für vier neue Großreaktoren könnten durch die Alltagsrealität ausgebremst werden. Zum Beispiel durch den üblichen Mangel an Geld, Unternehmen oder Menschen.
/gr/
.
Kommentar von B.Kubatova zu den Plänen der tschechischen Regierung auf den Bau von vier neuen Atomblöcken:
2.2.2024 Seznam Zpravy B.Kubatova
Liebe Leserinnen und Leser,
die tschechische Atomausschreibung läuft nicht gut. Der Favorit Westinghouse ist aus dem erwarteten harten Kampf zwischen drei unabhängigen Konkurrenten ausgefallen, und die Regierung hat die beiden verbleibenden Bieter aufgefordert, verbindliche Angebote für drei weitere Blöcke abzugeben. Sie erwägt, nicht nur einen, sondern vier Reaktoren beim Gewinner der Ausschreibung zu bestellen.
Unter den neuen Bedingungen könnte sich die Ausschreibung zu einer Diktatur eines einzigen Akteurs, der französischen EdF, entwickeln. Viele Insider warnen insgeheim davor, andere schreien ihre Abscheu in den sozialen Medien in die Welt hinaus.
Das Ausscheiden von Westinghouse ist eine Schande. Von den drei Bietern ist Westinghouse der einzige, der Referenzanlagen vorweisen kann, die genau dem Bedarf in Dukovany entsprechen: Die AP 1000-Reaktoren, die der Tschechischen Republik angeboten wurden, sind in China und im amerikanischen Kraftwerk Vogtle in Betrieb. Im Gegensatz zu den Amerikanern bieten die anderen Bieter, sowohl die koreanische KHNP als auch die französische EdF, eine verkleinerte Version ihrer Referenzanlagen für die Tschechische Republik an. Von diesen beiden Konkurrenten verfügt jedoch nur die koreanische KHNP über ein Zertifikat, das die Einhaltung der tschechischen Normen für die kleinere Version bestätigt.
Die Koreaner haben drei ihrer größeren Reaktoren vom Typ APR 1400 in Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Betrieb genommen, ein weiterer befindet sich in Shin Hanul. Die Franzosen haben im vergangenen Jahr ihren ersten europäischen Referenzreaktor EPR 1600 in Olkiluoto, Finnland, fertig gestellt und betreiben einen weiteren in China. Die Referenzen sprechen eher für die Koreaner.
Die Bauzeit für jeden der drei fertig gestellten Reaktoren in den Emiraten beträgt zwischen acht und neun Jahren. Der französische Reaktor EPR 1600 in Finnland wurde im Jahre 2005 in Betrieb genommen und im vergangenen Mai mit 13 Jahren Verspätung fertig gestellt. Dies ist einer der Gründe, warum der Preis für Olkiluoto von den ursprünglich veranschlagten drei Milliarden Euro auf die endgültigen 11 Milliarden Euro (etwa 280 Milliarden Kronen) gestiegen ist. Dies hat den Auftragnehmer Areva praktisch in den Ruin getrieben, so dass er von der Regierung gerettet werden musste.
Das Beispiel des Kraftwerks Hinkley Point C, das von der Firma EdF im Vereinigten Königreich gebaut wird, ist ebenfalls ein abschreckendes Beispiel. Der erste Block, EPR 1600, sollte im Jahre 2017 in Betrieb genommen werden, aber EdF kündigte kürzlich eine Verzögerung bis mindestens 2029 an. Die Kosten für die Anlage sind von 18 Milliarden Pfund auf heute geschätzte 46 Milliarden Pfund gestiegen. Das bedeutet, dass die beiden Blöcke mehr als 1,3 Milliarden Pfund kosten.
Natürlich hatte auch Westinghouse mit seinem US-Kraftwerk Vogtle Probleme mit steigenden Kosten und Bauverzögerungen. Aber Westinghouse ist in der Tschechischen Republik aus dem Rennen, es sei denn, das Unternehmen passt sein Angebot in letzter Minute an. Die Frage ist, ob die Konkurrenten es dann anfechten würden.
KHNP hat auch bessere Chancen, die tschechische Industrie in den Bau einzubinden. Der koreanische Konzern Doosan besitzt das Turbinenwerk Doosan Škoda Power in Pilsen, einen traditionellen Zulieferer für tschechische Kernkraftwerke, der auch dieses wichtige Bauteil für die neuen Blöcke herstellen würde, wenn KHNP der Hauptlieferant wird. Die Franzosen besitzen die Turbine Arabelle.
Von den drei Bietern haben die Koreaner ihre Referenzreaktoren mit der geringsten Verzögerung und den geringsten Kosten gebaut, allerdings außerhalb Europas, in Ländern mit einem anderen regulatorischen Umfeld. Stattdessen, so der Investor und Energieexperte Michal Šnobr, wurde das Angebot in den Emiraten von Korruptionsverdacht begleitet, was zur vorübergehenden Aussetzung des Nuklearprogramms in seinem Heimatland Südkorea führte.
Ein weiteres koreanisches Handicap ist der anhaltende Streit mit Westinghouse über die gewerblichen Rechte an ihrem Reaktor. Sollte Westinghouse in einem komplizierten Verfahren gewinnen, könnte dies die Lieferung koreanischer Reaktoren nach Europa gefährden oder erschweren.
In jedem Fall hat EdF eine entscheidende Voraussetzung, um die tschechische Ausschreibung zu gewinnen. Das ist der Hauptgrund, warum Šnobr sagt: "Die Koreaner werden keine Blöcke in Europa bauen."
Ein mächtiger Staatskonzern mit einer mächtigen französischen Regierung im Rücken kann die Europäische Kommission wirksam unter Druck setzen. Er könnte der Tschechischen Republik bei der Lobbyarbeit helfen, insbesondere bei der Anmeldung des Atomprojekts in Brüssel. Das Genehmigungsverfahren ist offensichtlich ins Stocken geraten.
Der Investor für den ersten Dukovany-Block soll CEZ sein, dem der Staat eine "rückzahlbare Finanzhilfe" (ein Darlehen oder eine Garantie) gewährt, die günstiger ist als Geld vom Kapitalmarkt. Der Staat soll den Strom aus dem neuen Dukovany zu einem garantierten Preis kaufen, was das Risiko des Investors weiter verringert. Das ursprüngliche Modell steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission. Die Notifizierung hätte schon längst bestätigt werden müssen, doch Industrieminister Jozef Sikela hat wiederholt versichert, dass er sie bald in der Tasche haben wird.
Für die anderen drei Blöcke, für die die Tschechische Republik ein verbindliches Angebot angefordert hat, hat das Notifizierungsverfahren jedoch noch nicht begonnen. Und eine Reihe von Experten warnt, dass die Verhandlungen über den ersten Block in Dukovany kompliziert werden oder sogar völlig scheitern könnten, wenn wir mit neuen Forderungen an die Europäische Kommission herantreten.
Vor allem aber ist überhaupt nicht klar, wie die nächsten Blöcke finanziert werden sollen. Wir wissen, was Daniel Beneš, Generaldirektor von CEZ, sagt: Das Investitionsmodell, das für den ersten neuen Block in Dukovany gewählt wurde, kann für andere Blöcke nicht wiederholt werden. Wie vom Industrieministerium angekündigt, wird erst jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, die mögliche Lösungen vorschlagen soll.
Dies bringt uns zu der legendären Aussage des stellvertretenden Ministerpräsidenten Vit Rakusan, der am Montagabend bei einer Debatte in einer Sokolov-Halle unverblümt verkündete, dass die Regierung die private Minderheitsbeteiligung an CEZ aufkaufen und das Unternehmen bis zum Ende der Amtszeit vollständig kontrollieren will.
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Es wird notwendig sein, zumindest den Investorenteil von CEZ neu zu gründen, wenn wir den Bau von Kernkraftwerken schneller fortsetzen wollen, als die Regierung ursprünglich geplant hat. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Kernenergie in Europa heute vorzubereiten, als unter der Leitung der Staaten. Nach den Worten von Rakusan, die er an diesem Abend zurücknahm, wird in der Regierung jedoch eine Verstaatlichung diskutiert. Und wenn die Regierung es geheim hält, dann hat sie noch kein konkretes Modell gefunden.
Was bedeutet das? Das Kabinett will gleich vier Atomkraftwerke in Auftrag geben, weiß aber nicht, wie es sie finanzieren soll. Es weiß nicht, woher es das Geld dafür nehmen soll und was es mit CEZ machen soll. Deshalb geben die Politiker ausweichende Antworten und dementieren sich manchmal selbst. Deshalb hängt der umstrittene Gesetzentwurf zur Umwandlung von Aktiengesellschaften, genannt Lex ČEZ, seit sechs Monaten in der Abgeordnetenkammer.
Während die Anzeichen für die Ahnungslosigkeit der Regierung zunehmen, wird eines immer deutlicher: Die Tschechische Republik wird bis zum Jahr 2050 mehrere - nach den meisten Schätzungen vier bis fünf - Gigawatt an neuen Kernkraftwerkskapazitäten benötigen.
Dafür gibt es zwei Gründe. Die heutigen werden zu alt. Und ein hoher Anteil an Kernkraft in Kombination mit erneuerbaren Energien ist der einzige Weg zu einer emissionsarmen Energieversorgung in der Tschechischen Republik.
Dennoch halte ich es für unsinnig, noch in diesem Jahr eine verbindliche Bestellung von bis zu vier Blöcken bei dem Gewinner der aktuellen Ausschreibung zu machen. Das würde mehrere Billionen Kronen kosten und das Land auf dem Weg zur einzigen Lösung für 25 Jahre in eine mögliche Sackgasse führen.
Der Energiesektor entwickelt sich weiter, mit neuen Technologien und Marktmodellen und einem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien. Vor 25 Jahren wussten wir nicht, wie das Internet und Touchscreen-Handys, oder die künstliche Intelligenz, die Welt verändern würden. Heute wissen wir nicht, ob in 25 Jahren leistungsfähige Energiespeichersysteme in Betrieb sein werden, ob fabrikgefertigte modulare Reaktoren mit passiven Sicherheitssystemen, die billiger sein sollen als große konventionelle Blöcke, alltäglich sein werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sinnvoll, das bereits begonnene Projekt für den ersten Reaktor in Dukovany zu Ende zu führen, der - wenn alles nach Plan läuft - im Jahr 2038 voll betriebsbereit sein wird. Das bedeutet, die begonnene Notifizierung abzuschließen und sie nicht durch weitere Auflagen zu gefährden.
Außerdem sollten wir eine möglichst lange Lebensdauer der bestehenden Dukovany-Reaktoren anstreben. Ursprünglich sollten diese in den 30er Jahren auslaufen, aber sie werden höchstwahrscheinlich noch bis in die Sechziger Jahre laufen. Übrigens hat das finnische Kraftwerk Loviisa, das ähnliche russische Reaktoren wie Dukovany hat, bereits eine Betriebsgenehmigung für 70 Jahre erhalten.
Es ist sinnvoll, weitere Reaktoren zu einem späteren Zeitpunkt zu bestellen, wenn klar ist, ob sich die in die modularen Reaktoren gesetzten Hoffnungen bestätigen werden. Ob sie tatsächlich billiger sein werden als die in der aktuellen Ausschreibung angebotenen traditionellen Reaktoren, wird sich wahrscheinlich erst im Jahr 2029 herausstellen, wenn sie besser in den neuen Energiemix mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien passen und die Zeit für eine Entscheidung gekommen ist.
Durch die Verzögerung der Bestellung verlieren wir möglicherweise den angebotenen Mengenrabatt, der nach Regierungsangaben bis zu 25 Prozent des Gesamtpreises betragen kann. Dies ist jedoch eine eher illusorische Hoffnung, wie die steigenden Kosten für den Betrieb von Atomprojekten in Europa und den USA zeigen. Zu Beginn einer Ausschreibung kann man vieles versprechen.
Politiker und Bürger sind manchmal davon überzeugt, dass der Bau von Kernkraftwerken überstürzt wird, damit die neuen Reaktoren die Kohlekraftwerke ersetzen, die 40 Prozent des heutigen Verbrauchs decken und die wichtigste Reservequelle zum Ausgleich der instabilen erneuerbaren Energien sind. Dies ist ein Trugschluss, und neue Kernkraftwerke werden da nicht helfen.
Die Regierung will die Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2033 stilllegen, aber ihre Betreiber wollen sie wegen der teuren Emissionszertifikate früher schließen. So schnell werden wir keine neuen Blöcke mehr bauen können. Und die Kernenergie ist nicht geeignet, um Netzschwankungen auszugleichen, was heute eine wichtige Aufgabe für Kohlekraftwerke ist.
Nur drei Instrumente können die Energiesicherheit der Tschechischen Republik bis zur zweiten Hälfte der 30er Jahre gewährleisten: neue Gaskraftwerke, die mit staatlicher Unterstützung gebaut werden, eine vorübergehende staatliche Unterstützung für defizitäre Kohlekraftwerke oder eine Änderung des Marktes für Emissionsrechte.
Dies sind politische Lösungen, und der Schlüssel dazu liegt in Brüssel. Die Regierung sollte sich jedoch für einen Weg entscheiden und dafür Verbündete und politische Unterstützung suchen. Gehen Sie das Problem frontal an. Dies ist eine ganz andere Geschichte als das atomare Dilemma der Regierung. Aber es gibt für die Tschechische Republik derzeit eine dringendere Aufgabe als den raschen Bau einer großen Flotte von großen Kernkraftwerken.
/gr/
Kinder der Erde: Einsprüche gegen die Unterbringung des neuen Atomblocks wurden eingereicht
5.2.2024 ekolist.cz
Der häufigste Einwand des Vereins Kinder der Erde richtet sich gegen die unzulässige Genehmigung von Baumfällungen und die Auferlegung von Neuanpflanzungen
Obwohl das Ministerium für Industrie und Handel am 30. Oktober 2023 auf Antrag der Elektrárna /Kraftwerk Dukovany II, AG. einen Planfeststellungsbeschluss für den neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany und einen weiteren für neue Straßen in dessen Nähe erlassen hat, haben tschechische und österreichische Verbände im November des letzten Jahres Einsprüche gegen diese Bescheide erhoben.
Am 22. Januar 2024 ergänzte der Verein Kinder der Erde beide Einsprüche und beantragte die Überprüfung der verbindlichen Stellungnahmen und Auferlegung weiterer Kompensationsbedingungen. Die Verfahren in beiden Gebieten laufen nun schon seit zweieinhalb Jahren.
"Die Einsprüche gegen beide Entscheidungen mit insgesamt achtundzwanzig Aussagen umfassen sechsundachtzig Punkte. Darin schlagen wir vor, zusätzliche Auflagen zu machen, um den Eingriff in wichtige Landschaftselemente, den Landerwerb, das Oberflächenwasser, den Waldrand und den Schutz vor übermäßiger Lärmbelastung abzumildern. So fordern wir eine Überprüfung vieler der verbindlichen Stellungnahmen ", sagt Miroslav Patrik, der Vorsitzende des Vereins Kinder der Erde, der hinzufügt, dass an beiden Planfeststellungsverfahren auch zehn Verbände beteiligt sind, davon sechs aus der Tschechischen Republik und vier aus Österreich.
Kinder der Erde argumentieren auch, dass die verbindlichen Stellungnahmen zur Genehmigung von Baumfällungen und zur Auferlegung von Ersatzpflanzungen nicht korrekt nach dem Natur- und Landschaftsschutzgesetz erteilt wurden.
So sollten Fällungen so spät wie möglich und nur in der wachstumsfreien Zeit erfolgen, und die abgestorbenen Bäume sollten während der Pflege der gepflanzten Bäume durch neue ersetzt werden. Ein weiterer Fehler ist, dass der Wert der Bäume und die ökologischen Schäden nicht vollständig festgestellt wurden.
"Insgesamt sollen auf dem Gebiet des neu geplanten Kernkraftwerksblocks und der zugehörigen Straßen fast zweitausendachthundert gleichwertige Bäume gefällt werden, aber es wurde die Neupflanzung von etwa zweimal weniger Bäumen angeordnet, genauer gesagt von nicht einmal fünfzehnhundert gleichwertigen Bäumen. Aber wir fordern, dass mindestens doppelt so viele Bäume gepflanzt werden, wie gefällt werden sollen", sagt Patrick.
Gleichzeitig sind die Kinder der Erde der Meinung, dass der Bau eines weiteren Kernkraftwerks mit einer Kapazität von 1200 MW unnötig ist, da die für das Jahr 2040 benötigte Strommenge auch ohne dieses Kraftwerk und ohne die drei anderen in Frage kommenden Blöcke erzeugt werden kann. Dies zeigt zum Beispiel die Studie Energie-Revolution: Wie können wir Strom, Wärme und Verkehr ohne fossile Brennstoffe sicherstellen?
Die Studie wurde im Oktober 2021 von der Bewegung DUHA- und GREENPEACE veröffentlicht und zeigt, dass es möglich ist, die Verbrennung von Kohle in der Tschechischen Republik bis Ende des Jahres 2030 einzustellen und um das Jahr 2050 null Treibhausgasemissionen zu erreichen, d. h. ohne Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas und ohne den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany.
"Nach Angaben der Regierung soll der neue Kernkraftwerksblock etwa 160 Milliarden Kronen kosten und zwischen den Jahren 2029 und 2036 gebaut werden, aber wenn er tatsächlich gebaut würde, könnten die Kosten doppelt so hoch sein und der Bau könnte viel länger dauern", schließt Patrik.
/gr/
Die Regierung setzt auf eine unsichere Energie-Vision
5.2.204 Respekt Seite 8 J.Spurny
Elektrizitätsversorgung soll durch teuren Atomstrom gesichert werden
Die tschechische Regierung hat in der vergangenen Woche zwei für das Land wichtige Projekte beschlossen. Am Dienstag unterzeichnete Verteidigungsministerin Jana Černochová mit dem US-Botschafter Bijan Sabet einen Vertrag über die Lieferung von 24 amerikanischen F-35-Flugzeugen. Einen Tag später beschloss die Regierung, die Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany, die bereits seit einigen Jahren läuft, um drei weitere Blöcke zu erweitern - einen zusätzlichen in Dukovany und zwei neue in Temelín. Das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse schied aus dem Wettbewerb aus, weil es die Bedingungen nicht erfüllte, und zwei potenzielle Auftragnehmer aus Frankreich und Südkorea traten in die Endrunde um den auf 1,75 Billionen Kronen geschätzten Auftrag ein.
Die Bedeutung des F-35-Auftrags liegt auf der Hand: Das Hightech-Flugzeug wird zum Rückgrat der bereits gut durchdachten Modernisierung der Armee und macht sie zu einem gleichberechtigten Partner anderer NATO-Länder. Die Entscheidung über die künftige Energiestrategie der Tschechischen Republik hat jedoch vor allem die Frage aufgeworfen, ob das Projekt zum Bau von vier großen Kernkraftblöcken realistisch ist. Denn die Finanzierung des Projekts ist noch nicht geklärt, die beiden verbleibenden Bewerber müssen die angebotenen Reaktoren technologisch umgestalten, sie müssen eine Genehmigung erhalten, und die Annahme, dass Strom aus teuren Quellen irgendwann unerschwinglich sein wird, ist ebenfalls ein Risiko. Eines ist zum jetzigen Zeitpunkt sicher: Unabhängig vom Ergebnis der Ausschreibung wird ein gigantisches Projekt mit einer vorläufigen Anzahl von Unbekannten große wirtschaftliche und internationale politische Auswirkungen auf die Tschechische Republik haben. Die Neugierde, wie der Staat den eingeschlagenen Weg erfolgreich beschreiten will, ist da wirklich berechtigt.
Bijan Sabet wundert sich: Die große Überraschung in der Entscheidung der Regierung vom Mittwoch war das Ausscheiden von Westinghouse. Nach Ansicht der Regierung hat das Unternehmen die Bedingungen für eine verbindliche Bewerbung nicht erfüllt. Das Kabinett lehnte es ab, das genaue Fehlverhalten zu benennen. Westinghouse galt als Favorit im Wettbewerb, da das Unternehmen bereits vor 20 Jahren an der Lieferung von Technologie für das Kernkraftwerk Temelín beteiligt war, und man ging davon aus, dass der Staat an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert sein würde. Selbst der US-Botschafter in der Tschechischen Republik, Bijan Sabet, zeigte sich offiziell überrascht über das Ausscheiden. Der gigantische Vertrag wird eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen dem Lieferanten und lokalen Unternehmen mit sich bringen, und die Unterzeichnung des Vertrages kann auch Vorteile bei der Aushandlung anderer Geschäftsverträge, z. B. im militärischen Bereich, bringen, und die USA sind in dieser Hinsicht einer der wichtigsten Partner der Tschechischen Republik. Ob die Ausscheidung von Westinghouse Auswirkungen auf die gegenseitigen Beziehungen haben wird, lässt sich aufgrund der geringen Informationslage nicht vorhersagen.
In jedem Fall werden die geopolitischen Auswirkungen des Projekts nun in der Zusammenarbeit mit Frankreich oder Südkorea statt mit den USA liegen. In den letzten Monaten wurde in den Kreisen des Sicherheitsapparats davon gesprochen, dass ein Abkommen mit Südkorea unter diesem Gesichtspunkt von Vorteil sein könnte, insbesondere wegen der Zusammenarbeit im IT-Bereich und in der digitalen Welt im Allgemeinen. Die Ankündigung der Regierung vor zehn Tagen, dass die Technologieagentur des Landes ein Abkommen mit ihrem französischen Pendant unterzeichnet hat, um gemeinsam Kernenergieprojekte zu finanzieren, könnte jedoch darauf hindeuten, dass das Kabinett mehr auf die Zusammenarbeit mit Frankreich setzt - der treibenden Kraft hinter der Gruppe von 22 EU-Ländern, die ihre Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 verdreifachen wollen.
Dazu gehört auch die Tschechische Republik, in der praktisch die gesamte politische Szene und die Mehrheit der Bevölkerung die Kernenergie unterstützt. Es ist verfrüht, jetzt schon darüber zu spekulieren, ob die Entscheidung der Regierung, bei der Kernenergie auf Frankreich oder Südkorea zu setzen, der Tschechischen Republik ähnliche Vorteile bringen wird wie der Kauf von F-35-Kampfflugzeugen, und es wird davon abhängen, wie Politiker und Experten mit den Problemen umgehen, die sie bei diesem Projekt erwarten. Die Minister Zbyněk Stanjura und Jozef Síkela räumten auf einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung ein, dass eine Reihe von Schritten in dem Projekt noch nicht entschieden sind.
Der Verbraucher zahlt : Der Auftrag wird von CEZ ausgeschrieben, aber für ein Unternehmen, das neben der 70-prozentigen Mehrheitsbeteiligung des Staates auch mit weiteren 30% privaten Investoren gehört, wäre die Finanzierung des Baus auch nur eines einzigen Reaktors in Dukovany ein wirtschaftliches Hasardspiel. Ein Beispiel für dieses Risiko ist der Bau von zwei Kernreaktoren in Hinkley für die britische Regierung durch das französische Unternehmen EDF, das sich auch um den tschechischen Auftrag bewirbt. Die ursprünglichen Kosten für die beiden Reaktoren, die im Jahre 2018 auf 20 Milliarden Pfunds geschätzt wurden, wurden aufgrund der Preise für Materialien und Unteraufträge um weitere 15 Mrd. Pfunds (auf rund 900 Mrd. Kronen) erhöht. Eine ähnliche Komplikation würde die CEZ wirtschaftlich ruinieren. Aus diesem Grund hat sich der Staat verpflichtet, das Projekt zu finanzieren, was jedoch von der Europäischen Union genehmigt werden muss, und das Genehmigungsverfahren wird mindestens zwei Jahre dauern.
Die hohen Baukosten haben logischerweise einen hohen Strompreis zur Folge. "Um den Preis für Strom aus neuen inländischen Reaktoren abzuschätzen, haben wir einen einzigen Indikator, der auf dem Hinkley-Projekt basiert. Die Realität besagt, dass der Strompreis bei Inbetriebnahme der lokalen Reaktoren zwischen 150 und 200 Euro pro Megawattstunde liegen wird", sagt Michal Šnobr, Experte und einer der Minderheitseigentümer von CEZ. Damit CEZ mit so teurem Atomstrom auf dem Markt bestehen kann, hat sich die Regierung verpflichtet, den Strom zu einem garantierten Preis abzunehmen. Laut dem CEZ-Chef Daniel Benes sollte dieser bei 70-100 Euro pro Megawattstunde liegen. Es ist unmöglich vorherzusagen, wie der tatsächliche Produktionspreis und der Marktpreis in 20 Jahren aussehen werden. Laut Snobr wird der Kunde in jedem Fall die hohen Kosten der Kernkraftwerke über den Strompreis bezahlen.
Der Staat hat also alles auf die Vision gesetzt, dass die Kernenergie genug Strom liefern wird und in einem halben Jahrhundert mindestens 50 Prozent des jährlichen Inlandsverbrauchs ausmachen soll. Auch wenn es dieser und anderen Regierungen gelingt, alle genannten Schwierigkeiten zu lösen, bleibt die Erfahrung, dass weltweit kein einziges neues Kernkraftwerk in der versprochenen Zeit und zu dem vereinbarten Preis gebaut wurde.
Damit droht der Tschechischen Republik ein sprunghafter Anstieg des Strompreises aufgrund der steigenden Kosten der Kernenergie und, wenn die Fristen nicht eingehalten werden, sogar die Gefahr von Energieengpässen. Laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala erlauben es die verbindlichen Angebote der Franzosen und Koreaner den Unternehmen jedoch nicht, den Preis für das Projekt zu erhöhen, und sie werden bei Nichteinhaltung der Frist hohe Geldstrafen zahlen müssen. "Ich erwarte, dass die Bürger vom Preis für den Bau angenehm überrascht sein werden", sagte Fiala auf der Pressekonferenz, nannte aber keine konkreten Zahlen. Ob das Projekt der neuen Reaktoren uns also genügend bezahlbare Energie bringen wird und welche wirtschaftlichen und politischen Anreize für die genehmigten Kämpfer zu erwarten sind, ist noch nicht bekannt oder nicht absehbar.
/gr/
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Kalousek: Neue Atomblöcke, höhere Steuern
5.2.204 Pravo Seite 2 pcl
Wenn die Regierung den Bau von vier neuen Kernkraftwerken beschließt, bedeutet das für den Staat erhebliche Kosten. Die Energiefirma CEZ wird dies nicht aus ihren Gewinnen schaffen können. Der Staatshaushalt wird in Anspruch genommen werden müssen und möglicherweise müssen die Steuern erhöht werden, sagt der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek (TOP 09).
"Die Regierung hat die Maßnahme ergriffen, ein verbindliches Angebot für vier Reaktoren einzuholen, was ich überhaupt nicht kritisiere. Das bedeutet einen grundlegenden Meinungsumschwung. Es geht um ein großes Geldpaket, das ohne den Staatshaushalt nicht zu stemmen sein wird", sagte Kalousek dem Tschechischen Fernsehen.
Ihm zufolge handelt es sich um einen Betrag, der ungefähr einem Staatshaushalt entspricht. "Es liegt in der Macht der tschechischen Wirtschaft, aber auf Kosten einer Reihe von Bedingungen. Vielleicht müssen wir auf einige Ausgaben verzichten, vielleicht müssen wir mehr Steuern zahlen", fügte er hinzu.
Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) sagte jedoch, es sei noch nicht klar, ob letztendlich vier Blöcke gebaut würden. Und das, obwohl die Regierung, nachdem sie ein Angebot für einen Block erhalten hatte, die übrigen Bieter in der Ausschreibung um ein verbindliches Angebot für die anderen drei Blöcke gebeten hat. "Sobald wir es haben, wird die Regierung entscheiden, ob sie das Angebot für den Bau von einem, zwei oder vier Blöcken verwenden wird", sagte er und fügte hinzu, dass der erfolgreiche Bieter Ende Mai oder Anfang Juni bekannt sein wird, woraufhin neun Monate Vertragsverhandlungen folgen.
"Ich denke, der Staat wird das Projekt finanzieren, vielleicht mittels CEZ. Es könnten bis zu zwei Billionen Kronen sein. Aber ich hoffe, dass die Steuern deswegen nicht erhöht werden", sagte Alena Schillerová, Vorsitzende des parlamentarischen Clubs von ANO.
/gr/
Hochriskantes Projekt: Stanjura fasst den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke zusammen
3.2.2024. Novinky.cz
Jaroslav Soukup
https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... u-40459552
Der Bau neuer Atomblöcke ist ein "Hochrisikoprojekt". Dies räumte der tschechische Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) auf die Fragen von Václav Moravec ein, nachdem die Regierung am Mittwoch bekannt gegeben hatte, dass sie zwei Bieter für die Ausschreibung zum Bau eines neuen Dukovany -Kernkraftwerksblocks zur Abgabe eines Angebots für den Bau von vier Blöcken auffordern wird. Es handelt sich um das französische Unternehmen EDF und das südkoreanische Unternehmen KHNP.
"Das heißt nicht, dass sie es machen wid, aber auch nicht, dass sie es nicht tun wid", sagte Stanjura zweideutig auf die Frage, ob die Regierung wirklich vier Kernkraftwerksblöcke bauen wolle.
Er sagte, die Regierung werde erst nach dem Ausschreibungsverfahren über die Anzahl der neuen Blöcke entscheiden. "Es ist ein risikoreiches Projekt", räumte der Minister ein, der mit der Opposition verhandeln will, die in der Debatte von Alena Schillerová, der Vorsitzenden des parlamentarischen Clubs ANO, vertreten wurde.
Nach Ansicht des Ministers lohnt es sich, den Bau von einem, zwei oder vier Blöcken zu erwägen. Es macht keinen Sinn, drei Blöcke zu bauen.
Der Preis für neue Atomblöcke könnte astronomisch sein
"Für unsere Energiebilanz wäre es ideal, im Jahr 2050 vier neue Blöcke zu haben, aber wir wissen nicht, ob wir das finanzieren können", fügte der ehemalige Finanzminister Miroslav Kalousek (TOP 09) hinzu, der die Baukosten auf die Höhe eines Jahreshaushalts der Tschechischen Republik schätzte. "Vielleicht müssen wir auf andere Ausgaben verzichten, vielleicht müssen wir ein bisschen mehr Steuern zahlen", sagte er.
Er sagte, es werde entscheidend sein, wer der Investor sein wird, der nicht unbedingt die Firma ČEZ sein wird, an der der Staat etwa 70 Prozent der Anteile hält. Die umstrittene Änderung von Lex-CEZ, die sich auf die Rechte von Minderheitsaktionären auswirken könnte, sei "vielleicht gar nicht nötig".
/gr/
Ökonom Petr Barton:die tschechische Wirtschaft kann sich vier Atomblöcke nicht leisten
4.2.2024. Datarun.cz
Nach dem gestrigen Tag hätten wir viel klarer darüber sein müssen, wer den neuen Kernreaktor in Dukovany bauen wird. Stattdessen wissen wir paradoxerweise nach dem gestrigen Tag noch weniger über die Zukunft der tschechischen Reaktoren als am Tag zuvor. Wir wissen nicht einmal, wie viele Blöcke gebaut werden sollen. In der Tat ist in der modernen Informationsgesellschaft ein seltsames Phänomen aufgetreten: die Zerstörung von Informationen. Es ist, als ob die Atom-Ausschreibung in ein schwarzes Loch gefallen ist. Aber laut dem berühmten Stephen Hawking strahlen sogar schwarze Löcher Informationen aus. Schauen wir uns heute näher an, was wir aus dieser Hawking-Strahlung herauslesen können.
-Barton: Wir haben keinen festen Preis für den Bau des ersten neuen Block erhalten, aber ich vermute, die Regierung war enttäuscht. Das können wir daraus ablesen, dass sie sofort die Tatsache aufgegriffen hat, dass die Franzosen und Koreaner in ihren Angeboten angedeutet haben, dass die anderen Blöcke billiger sein könnten. Angeblich bis um 25 %. Diese Angebote waren jedoch unverbindlich, so dass die Regierung gestern den Auftrag im Grunde genommen geändert hat, sich auf den versprochenen Mengenrabatt konzentrierte und diesen verbindlich bestätigt haben möchte. Sie hat also die Frist verlängert und wird dann entscheiden, wie viele Blöcke sie entsprechend bauen will.
Sie argumentiert sogar ganz naiv, dass wir mit dem Rabatt den Block 4 eigentlich gratis bekommen würden. Nur: Wenn wir 40 Blöcke bauen würden, hätten wir nach der gleichen Logik nicht 1, sondern 10 Blöcke gratis. Und vielleicht noch mehr. Aber ist das ein Argument, wenn selbst diese 4 Blöcke nicht auf einmal gebaut werden können? Und die später gebauten Blöcke müssen dann noch teurer sein.
-Frage: Ist es so realistisch zu erwarten, dass die anderen Blöcke zumindest auf dem Papier billiger sein werden?
Barton: Ja und nein. Es stimmt, dass die Kernenergie sehr überteuert ist, da kein neues Kraftwerk über standardisierte Pläne verfügt, die es bereits aus der Vergangenheit verwenden kann. Nicht nur wegen der Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts muss also jedes neue Kraftwerk von Grund auf neu entworfen und getestet werden. Und das macht den Bau länger und teurer. Aber wenn die Baufirma wenigstens eine Fotokopie z.B. des ersten fertiggestellten Dukovany-Blocks nehmen und die Konstruktion daran testen könnte, könnte der zweite Dukovany-Block schon billiger sein.
Aber selbst Dr. Drábová bestätigt, dass es für den 2., also den 6. Reaktor in Dukovany nicht genug Wasser gibt und er mit Luft gekühlt werden müsste. Eine völlig andere Technologie würde also solche Rabatte beim Kopieren nicht ermöglichen.
-Frage: Aber ist es überhaupt möglich, diesen verbindlichen Preisen zu glauben? Es hat den Anschein, als wolle sich die Regierung damit gegen das größte Problem beim Bau von Kernkraftwerken auf der ganzen Welt absichern: dass sie nicht am Ende viel teurer sind als das, was dem Auftraggeber in den verbindlichen Preisen angeblich garantiert wurde.
-Barton: Verbindliche Preise sind natürlich besser als unverbindliche Preise. Aber dann ist nicht klar, warum der 3. Bieter, die amerikanische Firma Westinghouse, von der Fristverlängerung ausgeschlossen wurde. Selbst wenn Westinghouse tatsächlich keinen verbindlichen Preis für Block 1 angegeben hätte, hätte er nach der Änderung der Ausschreibungsbedingungen in der Ausschreibung bleiben können, mit der Warnung, dass sie, wenn sie auch für vier Blöcke keine verbindlichen Preise angegeben hätte, dann aus der Ausschreibung ausgeschlossen werden könnte.
Aber verbindliche Preise können nicht per Definition verbindlich sein. Die Leistung einer zu 3 gebauten Anlage ist genau Null. Werden Sie mehr für die Fertigstellung des sich immBau befindlichen Blocks zahlen, wenn die Kosten steigen?
Ja, natürlich. Wenn der Erbauer in Konkurs geht, haben Sie das Geld, das Sie ausgegeben haben, bereits verloren, aber Sie hätten immer noch kein fertiges Kraftwerk. Schauen wir uns die realen Daten an. Vor der Ausschreibung hoffte die Regierung auf einen Preis von etwa 160 Milliarden Kronen pro Block. Eine ähnliche Atomanlage wie in Dukovany, nur etwas größerer, in England,die jetzt von den in unserer Ausschreibung gebliebenen Franzosen in England gebaut wird, wird nach den heutigen Preisen etwa 666 Milliarden pro Block kosten, es sei denn, sie wird in den kommenden Jahren noch teurer. Selbst wenn man argumentieren will, dass die tschechischen Betonarbeiter etwas billiger sind, würden die Baukosten für 4 Blöcke in der Tschechischen Republik selbst nach dem Mengenrabatt irgendwo bei 2.000 Milliarden beginnen
.
-Frage: Kann sich die tschechische Wirtschaft das leisten?
-Barton: Durch den Staat sicherlich nicht. Die Staatsverschuldung beträgt bereits rund 3 200 Milliarden. 4 Blöcke würden sie um mindestens 63% erhöhen. Die Verschuldung würde damit auf 72% des BIP ansteigen, weit über die Maastricht-Kriterien hinaus.
Zumindest hat der Staat dies gestern ehrlich zugegeben, als er sagte, dass er für die anderen Blöcke nicht die gleichen staatlichen Mittel verwenden kann wie für Block 1. Und bis Ende des Jahres soll eine Kommission zusammentreten, um ein Wunder zu vollbringen. Das geht natürlich nicht, denn Finanzgesetze sind keine Regierungsgesetze, die man nach einer Wahl ändern kann. Die einzige Alternative ist privates Kapital, aber das ist ein solches Risiko, dass es die Kosten sogar verdoppeln könnte. Wenn sich überhaupt jemand darauf einlassen würde.
-Frage: Was soll das bedeuten?
-Barton: Das 4-Blöcke-Spiel ist nur ein Verzögerungsspiel. Vielleicht liegt es daran, dass der Staat noch nicht einmal die Mittel für Block 1 von der EU erhalten hat. Aber das Problem ist, dass alle Beteiligten wissen, dass es nur ein Spiel ist. Die Preise für Kernkraftwerke sind bereits unsicher. Wenn dann noch solche Spiele um sie herum gespielt werden, sind sie noch unsicherer. Am Ende werden wir froh sein, wenn wenigstens dieser eine Block gebaut wird.
/gr/
Der Ausschluss von Westinghouse von der Ausschreibung ist eine Warnung. Die Regierung hat ihn genau genau zum Zeitpunkt nach den Kampfflugzeugen gemacht
1.2.204 E15 Jan Žižka
Befürworter der Kernenergie, die sich an die Temelín-Ausschreibung erinnern, müssen am Mittwoch sehr erschrocken gewesen sein. Der salomonische Ausschluss bzw. Nichtausschluss von Westinghouse aus dem Bietertrio für den Dukovany-Reaktor weckte Erinnerungen an Ereignisse, die mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen. Damals schloss CEZ die französische Areva aus dem Bietertrio für die Erweiterung des Kraftwerks Temelín aus. Die letzte Runde der beiden verbleibenden Bieter (Westinghouse und das russische Unternehmen Rosatom) endete in einer Pattsituation - die gesamte Temelín-Ausschreibung scheiterte. Nun steht das Finale zwischen dem französischen Unternehmen EDF und der südkoreanischen KHNP an.
Dem Beobachter muss die ganze Entwicklung auch heute noch ziemlich peinlich sein. Wie ist es möglich, dass ein Unternehmen mit einer so renommierten Marke wie Westinghouse den Auftrag nicht erfüllen konnte? Auch die Umstellung von der Forderung nach einem Reaktor (wenn auch mit der Option auf einen weiteren) auf vier ist nicht überzeugend, wenn auch im Hinblick auf den künftigen Energiebedarf verständlich. Aber es ist auch noch nicht klar, wie die Regierung einen solchen Bau finanzieren will - sie hat nur bestätigt, dass das Finanzierungsmodell für zusätzliche Reaktoren nicht demselben Muster folgen kann, wie es für Block 1 geplant ist.
Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung und CEZ das Angebot von Parallelen mit der früheren Temelín-Ausschreibung schon ausgeschöpft haben.
Sollte die Ausschreibung oder die Vorbereitung des Dukovany-Projekts als solche diesmal scheitern, würde das Ansehen der Tschechischen Republik in der Atomindustrie sinken. Und das in einem Sektor, der nicht nur für den heimischen Energiesektor, sondern auch für die Industrie eine Chance darstellt. Sie kann vielleicht noch ihr altes Know-how wiederbeleben. Die tschechische Geschichte des inzwischen ausgemusterten Westinghouse ist in dieser Hinsicht eine Warnung - das amerikanische Unternehmen hat sein Misstrauen gegenüber dem hiesigen Umfeld seit der Temelín-Ausschreibung offensichtlich nicht abgelegt, was sich in seiner Laxheit niedergeschlagen haben mag. Die Tatsache, dass jetzt ein viel größeres Geschäft in Polen ansteht, macht die Sache nur noch schlimmer.
/gr/
Tschechische megalomanischen Atompläne
2.2.2024 Seznam Zpravy Kommentar von Vaclav Dolejsi
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/nazo ... .seznam.cz
Wir können das Kabinett von Petr Fiala für seinen Mut loben. Er treibt die Atomausschreibung kompromisslos voran. Andererseits kann man sich fragen, ob die Fünf- Koalitionen nicht einen zu großen Traum haben.
Wir leben in einem Land, das von der Atomkraft besessen ist. Die Entscheidung der Regierung, das US-amerikanische Unternehmen Westinghouse von der Atomausschreibung auszuschließen und vier neue Reaktoren statt einem zu bauen, hat für Aufsehen gesorgt. So groß ist unsere Faszination für die Stromerzeugung durch Atomspaltung.
Der enthusiastische Premierminister Petr Fiala veröffentlichte sofort Plakate mit dem Slogan "Neue Kernkraftwerke: erschwingliche Energie zu einem erschwinglichen Preis". Es scheint fast so, als stünden wir nicht am Anfang einer komplexen Ausschreibung, sondern als hätten wir die neuen Reaktoren gestern in Betrieb genommen und der Strom wäre billiger geworden.
Sogar Karel Havlicek, der Schattenministerpräsident der ANO-Bewegung, applaudiert. Und er kann die Minister für alles verantwortlich machen. Jetzt lobt er plötzlich das Kabinett: "Das ist eine gute Nachricht, wir unterstützen vier Reaktoren!"
Lassen Sie uns darüber reden, was tatsächlich passiert ist.
Der Ausschluss der Amerikaner war aus mehreren Gründen zu erwarten. Seit langem wird gemunkelt, dass Westinghouse so getan hat, als wolle es den Auftrag gar nicht. Es hat ein Angebot abgegeben, das keine klare Garantie dafür enthielt, dass die Anlage als Ganzes funktionieren würde und dass das Unternehmen für eine reibungslose Inbetriebnahme sorgen würde.
Die Amerikaner waren über die Ausschreibung für die Fertigstellung von Temelín, die im Jahre 2014 von der Regierung Sobotka gestoppt wurde, frustriert. Damals investierte Westinghouse große Summen in das Projekt. Danach glaubte offenbar keine tschechische Regierung mehr daran, dass es jemals tatsächlich gebaut werden würde. Aus diesem Grund haben die Amerikaner ihr Angebot für Dukovany etwas zurückgestellt. Und vielleicht konzentrieren sie sich auch mehr auf die größere Nachfrage nach neuen Reaktoren in Polen, wo sie bereits einen Auftrag zum Bau von sechs Blöcken erhalten haben.
Natürlich kann die Entscheidung der Regierung, nur mit den Franzosen und Koreanern über neue Kernkraftwerke zu verhandeln, auch einen geopolitischen Grund haben. Wir haben bereits ein anderes strategisches Projekt mit den Amerikanern vereinbart, das ebenfalls Hunderte von Milliarden Dollar wert ist - den Kauf von F-35-Kampfjets.
Wenn diese strategische Überlegung ausschlaggebend ist, wird die Regierung letztendlich die französische EdF der koreanischen KHNP vorziehen. Und das, obwohl der koreanische Reaktor technisch fortschrittlicher ist, während die Franzosen ungelöste Probleme mit ihrem Dukovany-Projekt haben.
In einer Welt, die wegen verschiedener Konflikte in Aufruhr ist, könnte es sinnvoll sein, ein wichtiges Sicherheitsprojekt einem engen Verbündeten anzuvertrauen und nicht jemandem von der anderen Seite der Welt. Mit Frankreich sind wir in der NATO und in der EU.
Außerdem ist Frankreich eine Supermacht, die ihre Größe gerade durch den Einsatz von Atomkraft wiederherstellen will.
Im Prozess der europäischen Atomrenaissance sind die Tschechische Republik und Frankreich wichtige Verbündete. Kürzlich drängten ihre Staats- und Regierungschefs in Brüssel gemeinsam die Europäische Kommission, die Kernenergie zumindest vorübergehend in die Liste der sauberen Energiequellen aufzunehmen. Nun werden sie wahrscheinlich auf Subventionen für den Bau von Kernkraftwerken oder auf gemeinsame EU-Lizenzen für Reaktoren drängen, was das Genehmigungsverfahren erheblich vereinfachen würde.
Wir können das Kabinett von Petr Fiala für seinen Mut loben. Die von allen Vorgängerregierungen gefürchtete Atomausschreibung wird kompromisslos vorangetrieben. Sicherlich auch unter dem Einfluss der Energiekrise.
Andererseits kann man sich fragen, ob die Fünf-Koalitions-Koalition nicht einen zu großen Biss gemacht hat.
Im Gegensatz zur ursprünglichen Absicht, nur einen Reaktor in Dukovany zu bauen, hat die Regierung nun Bieter aufgefordert, verbindliche Angebote für den Bau von vier Atomblöcken abzugeben. Zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Die Minister sagen, dass sie natürlich einen "Mengenrabatt" erhalten werden, angeblich bis zu 25 Prozent pro Reaktor.
Das ist durchaus möglich. Aber was wir heute mit Sicherheit wissen, ist, dass selbst der Bau eines einzigen Reaktorblocks ein sehr riskantes Unterfangen ist. Es handelt sich um eine teure und komplizierte Anlage, deren Bau sich weltweit verzögert, wobei die ursprünglichen Budgets zu wertlosen Fetzen Papier werden. Aus diesem Grund sind die AkW-Projekte nicht einmal rentabel, und ohne öffentliche Unterstützung würde heute niemand, der bei Verstand ist, den Bau in Angriff nehmen.
Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der sich der Energiesektor in einer Revolution befindet. Niemand weiß heute, was in 15 oder 20 Jahren die rentabelste Stromerzeugung sein wird, wenn wir extrem teure Reaktoren in Betrieb nehmen
.
Was, wenn es Gaskraftwerke sind? Oder Wasserstoff? Was ist, wenn billigere, in Massenproduktion hergestellte kleine modulare Reaktoren anstelle von Riesenreaktoren zum Einsatz kommen? Und was, wenn jemand eine geniale Batterie erfindet, die Strom aus Windrädern und Solaranlagen effizient, in großem Maßstab und für lange Zeit speichern kann?
Dann wären die Hunderte von Milliarden, die in Atomkraftwerke gesteckt werden, zugegebenermaßen zum Fenster hinausgeworfen. Andererseits ist es nicht möglich, auf eine Wundertechnologie zu warten. Der Stromverbrauch steigt, und das endgültige Ende der Kohle, die heute die Hälfte des tschechischen Stroms liefert, rückt ebenso schnell näher. Daher musste die Regierung eine Entscheidung treffen.
Die Zukunft wird zeigen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Für den Moment sollten wir ruhig bleiben. Die etwas größenwahnsinnigen Pläne für vier neue Großreaktoren könnten durch die Alltagsrealität ausgebremst werden. Zum Beispiel durch den üblichen Mangel an Geld, Unternehmen oder Menschen.
/gr/
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Kommentar von B.Kubatova zu den Plänen der tschechischen Regierung auf den Bau von vier neuen Atomblöcken:
2.2.2024 Seznam Zpravy B.Kubatova
Liebe Leserinnen und Leser,
die tschechische Atomausschreibung läuft nicht gut. Der Favorit Westinghouse ist aus dem erwarteten harten Kampf zwischen drei unabhängigen Konkurrenten ausgefallen, und die Regierung hat die beiden verbleibenden Bieter aufgefordert, verbindliche Angebote für drei weitere Blöcke abzugeben. Sie erwägt, nicht nur einen, sondern vier Reaktoren beim Gewinner der Ausschreibung zu bestellen.
Unter den neuen Bedingungen könnte sich die Ausschreibung zu einer Diktatur eines einzigen Akteurs, der französischen EdF, entwickeln. Viele Insider warnen insgeheim davor, andere schreien ihre Abscheu in den sozialen Medien in die Welt hinaus.
Das Ausscheiden von Westinghouse ist eine Schande. Von den drei Bietern ist Westinghouse der einzige, der Referenzanlagen vorweisen kann, die genau dem Bedarf in Dukovany entsprechen: Die AP 1000-Reaktoren, die der Tschechischen Republik angeboten wurden, sind in China und im amerikanischen Kraftwerk Vogtle in Betrieb. Im Gegensatz zu den Amerikanern bieten die anderen Bieter, sowohl die koreanische KHNP als auch die französische EdF, eine verkleinerte Version ihrer Referenzanlagen für die Tschechische Republik an. Von diesen beiden Konkurrenten verfügt jedoch nur die koreanische KHNP über ein Zertifikat, das die Einhaltung der tschechischen Normen für die kleinere Version bestätigt.
Die Koreaner haben drei ihrer größeren Reaktoren vom Typ APR 1400 in Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Betrieb genommen, ein weiterer befindet sich in Shin Hanul. Die Franzosen haben im vergangenen Jahr ihren ersten europäischen Referenzreaktor EPR 1600 in Olkiluoto, Finnland, fertig gestellt und betreiben einen weiteren in China. Die Referenzen sprechen eher für die Koreaner.
Die Bauzeit für jeden der drei fertig gestellten Reaktoren in den Emiraten beträgt zwischen acht und neun Jahren. Der französische Reaktor EPR 1600 in Finnland wurde im Jahre 2005 in Betrieb genommen und im vergangenen Mai mit 13 Jahren Verspätung fertig gestellt. Dies ist einer der Gründe, warum der Preis für Olkiluoto von den ursprünglich veranschlagten drei Milliarden Euro auf die endgültigen 11 Milliarden Euro (etwa 280 Milliarden Kronen) gestiegen ist. Dies hat den Auftragnehmer Areva praktisch in den Ruin getrieben, so dass er von der Regierung gerettet werden musste.
Das Beispiel des Kraftwerks Hinkley Point C, das von der Firma EdF im Vereinigten Königreich gebaut wird, ist ebenfalls ein abschreckendes Beispiel. Der erste Block, EPR 1600, sollte im Jahre 2017 in Betrieb genommen werden, aber EdF kündigte kürzlich eine Verzögerung bis mindestens 2029 an. Die Kosten für die Anlage sind von 18 Milliarden Pfund auf heute geschätzte 46 Milliarden Pfund gestiegen. Das bedeutet, dass die beiden Blöcke mehr als 1,3 Milliarden Pfund kosten.
Natürlich hatte auch Westinghouse mit seinem US-Kraftwerk Vogtle Probleme mit steigenden Kosten und Bauverzögerungen. Aber Westinghouse ist in der Tschechischen Republik aus dem Rennen, es sei denn, das Unternehmen passt sein Angebot in letzter Minute an. Die Frage ist, ob die Konkurrenten es dann anfechten würden.
KHNP hat auch bessere Chancen, die tschechische Industrie in den Bau einzubinden. Der koreanische Konzern Doosan besitzt das Turbinenwerk Doosan Škoda Power in Pilsen, einen traditionellen Zulieferer für tschechische Kernkraftwerke, der auch dieses wichtige Bauteil für die neuen Blöcke herstellen würde, wenn KHNP der Hauptlieferant wird. Die Franzosen besitzen die Turbine Arabelle.
Von den drei Bietern haben die Koreaner ihre Referenzreaktoren mit der geringsten Verzögerung und den geringsten Kosten gebaut, allerdings außerhalb Europas, in Ländern mit einem anderen regulatorischen Umfeld. Stattdessen, so der Investor und Energieexperte Michal Šnobr, wurde das Angebot in den Emiraten von Korruptionsverdacht begleitet, was zur vorübergehenden Aussetzung des Nuklearprogramms in seinem Heimatland Südkorea führte.
Ein weiteres koreanisches Handicap ist der anhaltende Streit mit Westinghouse über die gewerblichen Rechte an ihrem Reaktor. Sollte Westinghouse in einem komplizierten Verfahren gewinnen, könnte dies die Lieferung koreanischer Reaktoren nach Europa gefährden oder erschweren.
In jedem Fall hat EdF eine entscheidende Voraussetzung, um die tschechische Ausschreibung zu gewinnen. Das ist der Hauptgrund, warum Šnobr sagt: "Die Koreaner werden keine Blöcke in Europa bauen."
Ein mächtiger Staatskonzern mit einer mächtigen französischen Regierung im Rücken kann die Europäische Kommission wirksam unter Druck setzen. Er könnte der Tschechischen Republik bei der Lobbyarbeit helfen, insbesondere bei der Anmeldung des Atomprojekts in Brüssel. Das Genehmigungsverfahren ist offensichtlich ins Stocken geraten.
Der Investor für den ersten Dukovany-Block soll CEZ sein, dem der Staat eine "rückzahlbare Finanzhilfe" (ein Darlehen oder eine Garantie) gewährt, die günstiger ist als Geld vom Kapitalmarkt. Der Staat soll den Strom aus dem neuen Dukovany zu einem garantierten Preis kaufen, was das Risiko des Investors weiter verringert. Das ursprüngliche Modell steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission. Die Notifizierung hätte schon längst bestätigt werden müssen, doch Industrieminister Jozef Sikela hat wiederholt versichert, dass er sie bald in der Tasche haben wird.
Für die anderen drei Blöcke, für die die Tschechische Republik ein verbindliches Angebot angefordert hat, hat das Notifizierungsverfahren jedoch noch nicht begonnen. Und eine Reihe von Experten warnt, dass die Verhandlungen über den ersten Block in Dukovany kompliziert werden oder sogar völlig scheitern könnten, wenn wir mit neuen Forderungen an die Europäische Kommission herantreten.
Vor allem aber ist überhaupt nicht klar, wie die nächsten Blöcke finanziert werden sollen. Wir wissen, was Daniel Beneš, Generaldirektor von CEZ, sagt: Das Investitionsmodell, das für den ersten neuen Block in Dukovany gewählt wurde, kann für andere Blöcke nicht wiederholt werden. Wie vom Industrieministerium angekündigt, wird erst jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, die mögliche Lösungen vorschlagen soll.
Dies bringt uns zu der legendären Aussage des stellvertretenden Ministerpräsidenten Vit Rakusan, der am Montagabend bei einer Debatte in einer Sokolov-Halle unverblümt verkündete, dass die Regierung die private Minderheitsbeteiligung an CEZ aufkaufen und das Unternehmen bis zum Ende der Amtszeit vollständig kontrollieren will.
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Es wird notwendig sein, zumindest den Investorenteil von CEZ neu zu gründen, wenn wir den Bau von Kernkraftwerken schneller fortsetzen wollen, als die Regierung ursprünglich geplant hat. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Kernenergie in Europa heute vorzubereiten, als unter der Leitung der Staaten. Nach den Worten von Rakusan, die er an diesem Abend zurücknahm, wird in der Regierung jedoch eine Verstaatlichung diskutiert. Und wenn die Regierung es geheim hält, dann hat sie noch kein konkretes Modell gefunden.
Was bedeutet das? Das Kabinett will gleich vier Atomkraftwerke in Auftrag geben, weiß aber nicht, wie es sie finanzieren soll. Es weiß nicht, woher es das Geld dafür nehmen soll und was es mit CEZ machen soll. Deshalb geben die Politiker ausweichende Antworten und dementieren sich manchmal selbst. Deshalb hängt der umstrittene Gesetzentwurf zur Umwandlung von Aktiengesellschaften, genannt Lex ČEZ, seit sechs Monaten in der Abgeordnetenkammer.
Während die Anzeichen für die Ahnungslosigkeit der Regierung zunehmen, wird eines immer deutlicher: Die Tschechische Republik wird bis zum Jahr 2050 mehrere - nach den meisten Schätzungen vier bis fünf - Gigawatt an neuen Kernkraftwerkskapazitäten benötigen.
Dafür gibt es zwei Gründe. Die heutigen werden zu alt. Und ein hoher Anteil an Kernkraft in Kombination mit erneuerbaren Energien ist der einzige Weg zu einer emissionsarmen Energieversorgung in der Tschechischen Republik.
Dennoch halte ich es für unsinnig, noch in diesem Jahr eine verbindliche Bestellung von bis zu vier Blöcken bei dem Gewinner der aktuellen Ausschreibung zu machen. Das würde mehrere Billionen Kronen kosten und das Land auf dem Weg zur einzigen Lösung für 25 Jahre in eine mögliche Sackgasse führen.
Der Energiesektor entwickelt sich weiter, mit neuen Technologien und Marktmodellen und einem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien. Vor 25 Jahren wussten wir nicht, wie das Internet und Touchscreen-Handys, oder die künstliche Intelligenz, die Welt verändern würden. Heute wissen wir nicht, ob in 25 Jahren leistungsfähige Energiespeichersysteme in Betrieb sein werden, ob fabrikgefertigte modulare Reaktoren mit passiven Sicherheitssystemen, die billiger sein sollen als große konventionelle Blöcke, alltäglich sein werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sinnvoll, das bereits begonnene Projekt für den ersten Reaktor in Dukovany zu Ende zu führen, der - wenn alles nach Plan läuft - im Jahr 2038 voll betriebsbereit sein wird. Das bedeutet, die begonnene Notifizierung abzuschließen und sie nicht durch weitere Auflagen zu gefährden.
Außerdem sollten wir eine möglichst lange Lebensdauer der bestehenden Dukovany-Reaktoren anstreben. Ursprünglich sollten diese in den 30er Jahren auslaufen, aber sie werden höchstwahrscheinlich noch bis in die Sechziger Jahre laufen. Übrigens hat das finnische Kraftwerk Loviisa, das ähnliche russische Reaktoren wie Dukovany hat, bereits eine Betriebsgenehmigung für 70 Jahre erhalten.
Es ist sinnvoll, weitere Reaktoren zu einem späteren Zeitpunkt zu bestellen, wenn klar ist, ob sich die in die modularen Reaktoren gesetzten Hoffnungen bestätigen werden. Ob sie tatsächlich billiger sein werden als die in der aktuellen Ausschreibung angebotenen traditionellen Reaktoren, wird sich wahrscheinlich erst im Jahr 2029 herausstellen, wenn sie besser in den neuen Energiemix mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien passen und die Zeit für eine Entscheidung gekommen ist.
Durch die Verzögerung der Bestellung verlieren wir möglicherweise den angebotenen Mengenrabatt, der nach Regierungsangaben bis zu 25 Prozent des Gesamtpreises betragen kann. Dies ist jedoch eine eher illusorische Hoffnung, wie die steigenden Kosten für den Betrieb von Atomprojekten in Europa und den USA zeigen. Zu Beginn einer Ausschreibung kann man vieles versprechen.
Politiker und Bürger sind manchmal davon überzeugt, dass der Bau von Kernkraftwerken überstürzt wird, damit die neuen Reaktoren die Kohlekraftwerke ersetzen, die 40 Prozent des heutigen Verbrauchs decken und die wichtigste Reservequelle zum Ausgleich der instabilen erneuerbaren Energien sind. Dies ist ein Trugschluss, und neue Kernkraftwerke werden da nicht helfen.
Die Regierung will die Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2033 stilllegen, aber ihre Betreiber wollen sie wegen der teuren Emissionszertifikate früher schließen. So schnell werden wir keine neuen Blöcke mehr bauen können. Und die Kernenergie ist nicht geeignet, um Netzschwankungen auszugleichen, was heute eine wichtige Aufgabe für Kohlekraftwerke ist.
Nur drei Instrumente können die Energiesicherheit der Tschechischen Republik bis zur zweiten Hälfte der 30er Jahre gewährleisten: neue Gaskraftwerke, die mit staatlicher Unterstützung gebaut werden, eine vorübergehende staatliche Unterstützung für defizitäre Kohlekraftwerke oder eine Änderung des Marktes für Emissionsrechte.
Dies sind politische Lösungen, und der Schlüssel dazu liegt in Brüssel. Die Regierung sollte sich jedoch für einen Weg entscheiden und dafür Verbündete und politische Unterstützung suchen. Gehen Sie das Problem frontal an. Dies ist eine ganz andere Geschichte als das atomare Dilemma der Regierung. Aber es gibt für die Tschechische Republik derzeit eine dringendere Aufgabe als den raschen Bau einer großen Flotte von großen Kernkraftwerken.
/gr/
Kinder der Erde: Einsprüche gegen die Unterbringung des neuen Atomblocks wurden eingereicht
5.2.2024 ekolist.cz
Der häufigste Einwand des Vereins Kinder der Erde richtet sich gegen die unzulässige Genehmigung von Baumfällungen und die Auferlegung von Neuanpflanzungen
Obwohl das Ministerium für Industrie und Handel am 30. Oktober 2023 auf Antrag der Elektrárna /Kraftwerk Dukovany II, AG. einen Planfeststellungsbeschluss für den neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany und einen weiteren für neue Straßen in dessen Nähe erlassen hat, haben tschechische und österreichische Verbände im November des letzten Jahres Einsprüche gegen diese Bescheide erhoben.
Am 22. Januar 2024 ergänzte der Verein Kinder der Erde beide Einsprüche und beantragte die Überprüfung der verbindlichen Stellungnahmen und Auferlegung weiterer Kompensationsbedingungen. Die Verfahren in beiden Gebieten laufen nun schon seit zweieinhalb Jahren.
"Die Einsprüche gegen beide Entscheidungen mit insgesamt achtundzwanzig Aussagen umfassen sechsundachtzig Punkte. Darin schlagen wir vor, zusätzliche Auflagen zu machen, um den Eingriff in wichtige Landschaftselemente, den Landerwerb, das Oberflächenwasser, den Waldrand und den Schutz vor übermäßiger Lärmbelastung abzumildern. So fordern wir eine Überprüfung vieler der verbindlichen Stellungnahmen ", sagt Miroslav Patrik, der Vorsitzende des Vereins Kinder der Erde, der hinzufügt, dass an beiden Planfeststellungsverfahren auch zehn Verbände beteiligt sind, davon sechs aus der Tschechischen Republik und vier aus Österreich.
Kinder der Erde argumentieren auch, dass die verbindlichen Stellungnahmen zur Genehmigung von Baumfällungen und zur Auferlegung von Ersatzpflanzungen nicht korrekt nach dem Natur- und Landschaftsschutzgesetz erteilt wurden.
So sollten Fällungen so spät wie möglich und nur in der wachstumsfreien Zeit erfolgen, und die abgestorbenen Bäume sollten während der Pflege der gepflanzten Bäume durch neue ersetzt werden. Ein weiterer Fehler ist, dass der Wert der Bäume und die ökologischen Schäden nicht vollständig festgestellt wurden.
"Insgesamt sollen auf dem Gebiet des neu geplanten Kernkraftwerksblocks und der zugehörigen Straßen fast zweitausendachthundert gleichwertige Bäume gefällt werden, aber es wurde die Neupflanzung von etwa zweimal weniger Bäumen angeordnet, genauer gesagt von nicht einmal fünfzehnhundert gleichwertigen Bäumen. Aber wir fordern, dass mindestens doppelt so viele Bäume gepflanzt werden, wie gefällt werden sollen", sagt Patrick.
Gleichzeitig sind die Kinder der Erde der Meinung, dass der Bau eines weiteren Kernkraftwerks mit einer Kapazität von 1200 MW unnötig ist, da die für das Jahr 2040 benötigte Strommenge auch ohne dieses Kraftwerk und ohne die drei anderen in Frage kommenden Blöcke erzeugt werden kann. Dies zeigt zum Beispiel die Studie Energie-Revolution: Wie können wir Strom, Wärme und Verkehr ohne fossile Brennstoffe sicherstellen?
Die Studie wurde im Oktober 2021 von der Bewegung DUHA- und GREENPEACE veröffentlicht und zeigt, dass es möglich ist, die Verbrennung von Kohle in der Tschechischen Republik bis Ende des Jahres 2030 einzustellen und um das Jahr 2050 null Treibhausgasemissionen zu erreichen, d. h. ohne Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas und ohne den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany.
"Nach Angaben der Regierung soll der neue Kernkraftwerksblock etwa 160 Milliarden Kronen kosten und zwischen den Jahren 2029 und 2036 gebaut werden, aber wenn er tatsächlich gebaut würde, könnten die Kosten doppelt so hoch sein und der Bau könnte viel länger dauern", schließt Patrik.
/gr/
Die Regierung setzt auf eine unsichere Energie-Vision
5.2.204 Respekt Seite 8 J.Spurny
Elektrizitätsversorgung soll durch teuren Atomstrom gesichert werden
Die tschechische Regierung hat in der vergangenen Woche zwei für das Land wichtige Projekte beschlossen. Am Dienstag unterzeichnete Verteidigungsministerin Jana Černochová mit dem US-Botschafter Bijan Sabet einen Vertrag über die Lieferung von 24 amerikanischen F-35-Flugzeugen. Einen Tag später beschloss die Regierung, die Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany, die bereits seit einigen Jahren läuft, um drei weitere Blöcke zu erweitern - einen zusätzlichen in Dukovany und zwei neue in Temelín. Das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse schied aus dem Wettbewerb aus, weil es die Bedingungen nicht erfüllte, und zwei potenzielle Auftragnehmer aus Frankreich und Südkorea traten in die Endrunde um den auf 1,75 Billionen Kronen geschätzten Auftrag ein.
Die Bedeutung des F-35-Auftrags liegt auf der Hand: Das Hightech-Flugzeug wird zum Rückgrat der bereits gut durchdachten Modernisierung der Armee und macht sie zu einem gleichberechtigten Partner anderer NATO-Länder. Die Entscheidung über die künftige Energiestrategie der Tschechischen Republik hat jedoch vor allem die Frage aufgeworfen, ob das Projekt zum Bau von vier großen Kernkraftblöcken realistisch ist. Denn die Finanzierung des Projekts ist noch nicht geklärt, die beiden verbleibenden Bewerber müssen die angebotenen Reaktoren technologisch umgestalten, sie müssen eine Genehmigung erhalten, und die Annahme, dass Strom aus teuren Quellen irgendwann unerschwinglich sein wird, ist ebenfalls ein Risiko. Eines ist zum jetzigen Zeitpunkt sicher: Unabhängig vom Ergebnis der Ausschreibung wird ein gigantisches Projekt mit einer vorläufigen Anzahl von Unbekannten große wirtschaftliche und internationale politische Auswirkungen auf die Tschechische Republik haben. Die Neugierde, wie der Staat den eingeschlagenen Weg erfolgreich beschreiten will, ist da wirklich berechtigt.
Bijan Sabet wundert sich: Die große Überraschung in der Entscheidung der Regierung vom Mittwoch war das Ausscheiden von Westinghouse. Nach Ansicht der Regierung hat das Unternehmen die Bedingungen für eine verbindliche Bewerbung nicht erfüllt. Das Kabinett lehnte es ab, das genaue Fehlverhalten zu benennen. Westinghouse galt als Favorit im Wettbewerb, da das Unternehmen bereits vor 20 Jahren an der Lieferung von Technologie für das Kernkraftwerk Temelín beteiligt war, und man ging davon aus, dass der Staat an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert sein würde. Selbst der US-Botschafter in der Tschechischen Republik, Bijan Sabet, zeigte sich offiziell überrascht über das Ausscheiden. Der gigantische Vertrag wird eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen dem Lieferanten und lokalen Unternehmen mit sich bringen, und die Unterzeichnung des Vertrages kann auch Vorteile bei der Aushandlung anderer Geschäftsverträge, z. B. im militärischen Bereich, bringen, und die USA sind in dieser Hinsicht einer der wichtigsten Partner der Tschechischen Republik. Ob die Ausscheidung von Westinghouse Auswirkungen auf die gegenseitigen Beziehungen haben wird, lässt sich aufgrund der geringen Informationslage nicht vorhersagen.
In jedem Fall werden die geopolitischen Auswirkungen des Projekts nun in der Zusammenarbeit mit Frankreich oder Südkorea statt mit den USA liegen. In den letzten Monaten wurde in den Kreisen des Sicherheitsapparats davon gesprochen, dass ein Abkommen mit Südkorea unter diesem Gesichtspunkt von Vorteil sein könnte, insbesondere wegen der Zusammenarbeit im IT-Bereich und in der digitalen Welt im Allgemeinen. Die Ankündigung der Regierung vor zehn Tagen, dass die Technologieagentur des Landes ein Abkommen mit ihrem französischen Pendant unterzeichnet hat, um gemeinsam Kernenergieprojekte zu finanzieren, könnte jedoch darauf hindeuten, dass das Kabinett mehr auf die Zusammenarbeit mit Frankreich setzt - der treibenden Kraft hinter der Gruppe von 22 EU-Ländern, die ihre Kernkraftkapazität bis zum Jahr 2050 verdreifachen wollen.
Dazu gehört auch die Tschechische Republik, in der praktisch die gesamte politische Szene und die Mehrheit der Bevölkerung die Kernenergie unterstützt. Es ist verfrüht, jetzt schon darüber zu spekulieren, ob die Entscheidung der Regierung, bei der Kernenergie auf Frankreich oder Südkorea zu setzen, der Tschechischen Republik ähnliche Vorteile bringen wird wie der Kauf von F-35-Kampfflugzeugen, und es wird davon abhängen, wie Politiker und Experten mit den Problemen umgehen, die sie bei diesem Projekt erwarten. Die Minister Zbyněk Stanjura und Jozef Síkela räumten auf einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung ein, dass eine Reihe von Schritten in dem Projekt noch nicht entschieden sind.
Der Verbraucher zahlt : Der Auftrag wird von CEZ ausgeschrieben, aber für ein Unternehmen, das neben der 70-prozentigen Mehrheitsbeteiligung des Staates auch mit weiteren 30% privaten Investoren gehört, wäre die Finanzierung des Baus auch nur eines einzigen Reaktors in Dukovany ein wirtschaftliches Hasardspiel. Ein Beispiel für dieses Risiko ist der Bau von zwei Kernreaktoren in Hinkley für die britische Regierung durch das französische Unternehmen EDF, das sich auch um den tschechischen Auftrag bewirbt. Die ursprünglichen Kosten für die beiden Reaktoren, die im Jahre 2018 auf 20 Milliarden Pfunds geschätzt wurden, wurden aufgrund der Preise für Materialien und Unteraufträge um weitere 15 Mrd. Pfunds (auf rund 900 Mrd. Kronen) erhöht. Eine ähnliche Komplikation würde die CEZ wirtschaftlich ruinieren. Aus diesem Grund hat sich der Staat verpflichtet, das Projekt zu finanzieren, was jedoch von der Europäischen Union genehmigt werden muss, und das Genehmigungsverfahren wird mindestens zwei Jahre dauern.
Die hohen Baukosten haben logischerweise einen hohen Strompreis zur Folge. "Um den Preis für Strom aus neuen inländischen Reaktoren abzuschätzen, haben wir einen einzigen Indikator, der auf dem Hinkley-Projekt basiert. Die Realität besagt, dass der Strompreis bei Inbetriebnahme der lokalen Reaktoren zwischen 150 und 200 Euro pro Megawattstunde liegen wird", sagt Michal Šnobr, Experte und einer der Minderheitseigentümer von CEZ. Damit CEZ mit so teurem Atomstrom auf dem Markt bestehen kann, hat sich die Regierung verpflichtet, den Strom zu einem garantierten Preis abzunehmen. Laut dem CEZ-Chef Daniel Benes sollte dieser bei 70-100 Euro pro Megawattstunde liegen. Es ist unmöglich vorherzusagen, wie der tatsächliche Produktionspreis und der Marktpreis in 20 Jahren aussehen werden. Laut Snobr wird der Kunde in jedem Fall die hohen Kosten der Kernkraftwerke über den Strompreis bezahlen.
Der Staat hat also alles auf die Vision gesetzt, dass die Kernenergie genug Strom liefern wird und in einem halben Jahrhundert mindestens 50 Prozent des jährlichen Inlandsverbrauchs ausmachen soll. Auch wenn es dieser und anderen Regierungen gelingt, alle genannten Schwierigkeiten zu lösen, bleibt die Erfahrung, dass weltweit kein einziges neues Kernkraftwerk in der versprochenen Zeit und zu dem vereinbarten Preis gebaut wurde.
Damit droht der Tschechischen Republik ein sprunghafter Anstieg des Strompreises aufgrund der steigenden Kosten der Kernenergie und, wenn die Fristen nicht eingehalten werden, sogar die Gefahr von Energieengpässen. Laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala erlauben es die verbindlichen Angebote der Franzosen und Koreaner den Unternehmen jedoch nicht, den Preis für das Projekt zu erhöhen, und sie werden bei Nichteinhaltung der Frist hohe Geldstrafen zahlen müssen. "Ich erwarte, dass die Bürger vom Preis für den Bau angenehm überrascht sein werden", sagte Fiala auf der Pressekonferenz, nannte aber keine konkreten Zahlen. Ob das Projekt der neuen Reaktoren uns also genügend bezahlbare Energie bringen wird und welche wirtschaftlichen und politischen Anreize für die genehmigten Kämpfer zu erwarten sind, ist noch nicht bekannt oder nicht absehbar.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Aktuelle Zeitungsartikel zum Thema Atomkraft in Tschechien vom 7.2.2024:
Sikela setzt auf Kernkraft und grüne Energiequellen
7.2.2024 Pravo Seite 2 Martin Prochazka
Mehr als die Hälfte des Stroms aus Kernkraft und zwei Fünftel aus erneuerbaren Energien. So stellt sich das tschechische Ministerium für Industrie und Handel den Zustand des tschechischen Energiesektors in sechzehn Jahren, d. h. im Jahr 2040, vor. Dies geht aus der Aktualisierung des tschechischen staatlichen Energiekonzepts hervor, das das Ministerium gestern zum interministeriellen Stellungnahme – Verfahren verschickt hat.
"Das Ziel ist es, eine ausreichende Energieversorgung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten und gleichzeitig die Herausforderung der Klimaverpflichtungen und der Dekarbonisierung des Energiesektors zu meistern", sagte Minister Jozef Síkela (STAN).
Zehn Jahre später wird der Anteil der Kernenergieerzeugung auf Kosten der erneuerbaren Energien und des Wasserstoffs leicht zurückgehen. Es ist ein massiver Bau von Kernkraftwerken geplant, entweder große Blöcke oder kleine modulare Reaktoren.
Letzte Woche wurde beschlossen, dass die CEZ-Tochter Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II AG im Rahmen der laufenden Ausschreibung für die Fertigstellung des neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany zwei Konkurrenten, die südkoreanische KHNP und die französische EDF, auffordern wird, bis Mitte April gleich verbindliche Angebote für vier Blöcke abzugeben.
Ehrgeiziger Plan :
Auch die erneuerbaren Energien sollen deutlich ausgebaut werden, und zwar auf mehr als 26 Gigawatt installierte Leistung bei Photovoltaikanlagen und über fünf Gigawatt bei Windkraftanlagen. Derzeit liegt die installierte Leistung der Photovoltaik bei über drei Gigawatt.
Nach Ansicht des ENA-Analysten Jiri Gavor entspricht der Vorschlag dem, was erwartet wurde. "Es ist eine Bestätigung der Grundrichtung, die seit mehreren Jahren angekündigt wurde. Der tschechische Energiesektor wird auf einer Kombination aus erneuerbaren Energien und Kernenergie basieren, und der Übergangsbrennstoff wird Gas sein", sagte Gavor gegenüber der Zeitung Pravo.
Als sehr ehrgeiziges Ziel bezeichnete er jedoch die Tatsache, dass bis zum Jahr 2040 der überwiegende Teil des Stroms ausschließlich aus Kernenergie und erneuerbaren Quellen erzeugt werden soll.
Das Konzept sieht eine Verringerung des Einsatzes von Kohle vor, wobei ihr Verbrauch nach dem Jahr 2033 auf die nichtenergetische Nutzung beschränkt werden soll.
Neben der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien und der Kernenergie wird auch die Nutzung von Erdgas erwähnt. "Kurz- bis mittelfristig wird erwartet, dass der Verbrauch von Erdgas als Transitbrennstoff zunehmen wird, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung", heißt es in dem Entwurf des Staatsenergiekonzepts.
Biomethan und Wasserstoff :
Langfristig soll Erdgas schrittweise durch kohlenstoffarme und erneuerbare Gase, vor allem Biomethan und Wasserstoff, ersetzt werden. Im Vorschlag fehlt jedoch eine detaillierte Ausarbeitung des Zeitraums, der als der schwierigste gilt, so Gavor. "Das heißt, der Beginn des Niedergangs der Kohle, ohne den gleichzeitigen Betrieb neuer Kernkraftwerke und ausreichender erneuerbarer Kapazitäten", sagte er.
Laut Jiri Gavor werden die kritischsten Jahre die Jahre 2027 bis 2035 sein, in denen der tschechische Energiesektor voraussichtlich ein Defizit bei der Stromerzeugung aufweisen wird und es nicht sicher ist, wie die Energiesituation in den Nachbarländern, mit denen die Tschechische Republik verbunden ist, in dieser Hinsicht aussehen wird.
Ursprünglich sollte die erste Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts seit 2015 bis Ende Dezember des letzten Jahres vorgelegt werden.
"Teil der Vorbereitung war auch die Auseinandersetzung mit den Stellungnahmen der Europäischen Kommission zum Nationalen Klima- und Energieplan. Diese gingen in der zweiten Dezemberhälfte ein und wir haben sie im Januar ausgewertet. Daher hat sich der Prozess etwas verzögert", sagte Marek Vosahlik, Sprecher des Industrieministeriums.
Energiesektor wird sich auf erneuerbare Energien stützen, mit Kernkraft und Gas als Übergangsbrennstoff Jiri Gavor, Analyst
/gr/
Über das Atommüll-Endlager wird die Regierung entscheiden
7.2.2024 Pravo Seite 2 ctk
Die Senatoren waren nicht erfolgreich.. Ihre Forderung, dass neben der Regierung auch die beiden Kammern des Parlaments über die Errichtung eines Atommüll-Endlagers entscheiden sollen, fand gestern bei den Abgeordneten kein Gehör. Das Unterhaus entschied zum zweiten und letzten Mal, dass die Regierung allein das Sagen haben wird. Das Gesetz über das Endlager wird nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt. "Wir sollten an der parlamentarischen Fassung festhalten", forderte gestern der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN).
Darüber hinaus empfahl der Senat, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinausgehende Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Doch auch damit setzten sich die Senatoren nicht durch. Nur achtzehn Abgeordnete, vor allem von der SPD und den Regierungspiraten, stimmten für die Senatsfassung.
Das Veto der Kommunen fiel:
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Kommunen ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Den Gemeinden wird jedoch eine Frist von 140 Tagen eingeräumt, um ihre Meinung zu dem Vorschlag der Regierung zu äußern. Das Industrieministerium ist dann verpflichtet, den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden zu erörtern.
Laut Sikela wird das 100 Mrd. CZK teure Endlager an dem "geologisch langweiligsten Standort" der vier ausgewählten Standorte liegen. Zwei davon befinden sich in der Region Vysočina, die anderen in der Nähe von Temelín und in der Region Klatovy.
/gr/
Nur die Regierung wird den Standort des Atommülllagers genehmigen, nicht das Parlament
6.02.2024 ceskenoviny.cz CTK
Prag - Nur die Regierung wird über den Standort und den Bau eines Atommüll-Endlagers entscheiden, so entschied das Unterhaus des Parlaments. Die Abgeordneten lehnten es heute ab, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte. Das Unterhaus stimmte mit 134 von 141 anwesenden Mitgliedern für die Wiedereinführung der letztjährigen Fassung des Gesetzes, das nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt wird.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) sprach sich gegen die Änderungen des Senats aus und berief sich dabei auf die Zustimmung der Mehrheit des Unterhauses. "Ich halte es für sinnvoll, bei der Abgeordneten fassung zu bleiben", sagte er vor der Abstimmung. Der Senat empfahl außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Nur 18 Abgeordnete, vor allem von der oppositionellen SPD und den regierenden Piraten, stimmten für die Senatsversion.
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Kommunen ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Weder das Abgeordnetenhaus noch der Senat haben diese Änderung in das Gesetz aufgenommen. Síkela hatte zuvor die Möglichkeit eines kommunalen Vetos nach skandinavischem Vorbild als für tschechische Verhältnisse nicht verwendbar bezeichnet, da es den Bau von Endlagern im Grunde unmöglich machen würde.
Das Gesetz sieht daher vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben werden, um ihre Meinung zum Standortvorschlag der Regierung zu äußern. Die Regierung hatte ursprünglich eine Frist von 90 Tagen vorgeschlagen. Das Gesetz würde das Industrie- und Handelsministerium auch ausdrücklich dazu verpflichten, den Standortvorschlag für das Endlager mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen zu erörtern. Die Norm soll Regeln für mündliche Anhörungen erlassen und vor allem die so genannte Beteiligung der betroffenen Gemeinden am Verfahren zur Ausweisung eines Schutzgebietes für ein Tiefenlager festlegen.
Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe für die Kommunikation mit den Gemeinden einrichten, um deren Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern.
Die Plattform gegen das Atommüllendlager, in der 52 Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen sind, hat die Einführung eines Vetorechts für Gemeinden gefordert. Sie forderte die Regierung auf, den Gesetzentwurf grundlegend zu überarbeiten. Nach Ansicht der Plattform stärkt die Norm die Position der Kommunen im Mitentscheidungsverfahren nicht. Die Plattform wies auch auf die Gefahr hin, dass die Zeit für die geologischen Untersuchungen und die Auswahl des endgültigen Standorts für das Endlager bereits auf das Jahr 2028 verkürzt werden könnte, was laut der Plattform von der Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) vorgeschlagen wird.
Nach Angaben der Regierung soll das Gesetz die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik unterstützen und ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit. L
aut Sikela zielt das Gesetz nicht darauf ab, den Bau des Endlagers zu beschleunigen, sondern die Interessen der betroffenen Gemeinden so weit wie möglich zu wahren. Laut Sikela wird das Endlager an dem "geologisch sichersten Standort" der vier ausgewählten Standorte errichtet werden. "Wir werden höchste Sicherheit nach den modernsten internationalen Standards gewährleisten und die Zukunft für die Entwicklung des zivilen Atomprogramms sichern", versprach der Minister.
SÚRAO will vier Standorte für den Bau des 100 Milliarden Kronen teuren Endlagers prüfen, nämlich Horka und Hrádek in der Region Vysočina, Janoch bei Temelín in Südböhmen, wo sich eines der beiden tschechischen Kernkraftwerke befindet, und Březový potok in der Region Klatovy. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte nach Ansicht der Plattform der Endlagergegner im Jahr 2030 ausgewählt werden, doch das Gesetz verkürzt die Frist um zwei Jahre. Das Endlager soll Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft lagern. Ursprünglich sollte das Endlager bis zum Jahr 2065 gebaut werden, aber es gibt Gerüchte über eine Beschleunigung des Baus, weil die EU die Kernkraft vorübergehend als grüne Investition einstuft. Die Bedingung dafür ist, dass Länder, die auf Kernenergie angewiesen sind, ab dem Jahr 2050 über Tieflager verfügen müssen.
/gr/
Ende der Kohle, Ausbau der Kernkraft:
Das Ministerium bereitet die neue Energievision vor
6.2.2024 idnes.cz
Das Ministerium für Industrie und Handel hat eine Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts zum Stellungnahme- Verfahren verschickt. Das Dokument, das die künftige Gestaltung des Energiemixes, die Förderung und die staatliche Energievision festlegt, soll nach neun Jahren nach Überlegungen der Regierung aktualisiert werden. Das letzte Mal hat sich das Kabinett im Jahre 2015 damit befasst.
Kurzfristig geht es in dem Konzept vor allem um einen sicheren und sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohle. "Ziel der Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts ist es, eine ausreichende Energieversorgung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten und gleichzeitig die Herausforderung der Klimaschutzverpflichtungen und der Dekarbonisierung des Energiesektors zu meistern", sagte der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela.
Das Energiekonzept ist in erster Linie für die staatliche Verwaltung verbindlich, aber auch die Privatwirtschaft wartet darauf, denn es soll die Vision und den Ausblick des Staates auf kommende Maßnahmen und Förderungen darlegen, die wiederum die Voraussetzungen für Investitionen in Energieressourcen schaffen.
"Die Tschechische Republik wird sich auf eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen konzentrieren.
Das Ziel ist es, einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität auf EU-Ebene bis zum Jahr 2050 zu leisten. Die Pläne lassen vermuten, dass die Tschechische Republik im Jahr 2030 die Emissionen um bis zu 63 Prozent gegenüber 1990 reduzieren könnte und im Jahr 2050 nahe an der Klimaneutralität sein sollte", berichtete das Industrieministerium über die Aktualisierung des Konzepts.
Die Umgestaltung des heimischen Energiesektors sieht einen erheblichen Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, einen vorübergehenden moderaten Anstieg der Gasnutzung, einen allmählichen Rückgang der Kohleerzeugung und eine stabile Rolle der Kernkraft sowohl bei der Strom- als auch zunehmend bei der Wärmeerzeugung vor
.
Die Grundannahmen lauten folgend:
Das Konzept sieht eine Verringerung des Einsatzes von Kohle vor, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung. Nach dem Jahr 2033 wird der Kohleverbrauch nur noch auf die nichtenergetische Nutzung beschränkt sein.
Der Anteil der erneuerbaren Energien soll bis zum Jahr 2050 insgesamt 36-44 % des Primärenergieverbrauchs erreichen.
Die Strategie umfasst den Ausbau der Kernenergie, einschließlich des Ersatzes bestehender Kernkraftwerke, mit dem Ziel, ihren Anteil am Verbrauch von derzeit rund 18 % auf 32 bis 42 % im Jahr 2050 zu erhöhen.
Kurz- bis mittelfristig wird erwartet, dass der Verbrauch von Erdgas als Transitbrennstoff zunehmen wird, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung.
Langfristig soll Erdgas schrittweise durch kohlenstoffarme und erneuerbare Gase, hauptsächlich Biomethan und Wasserstoff, ersetzt werden.
/gr/
Widerstand in Österreich gegen neue Atomkraftwerke in der Tschechischen Republik
6.2.2024 Idnes.cz
Österreichische Politiker haben die Pläne der Tschechischen Republik zum Ausbau der Atomkraftwerke Temelín und Dukovany kritisiert. Die Grünen, die an der Regierungskoalition auf Bundesebene beteiligt sind, oder der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer sehen darin ein Sicherheitsrisiko. Die Tschechische Republik will ihre Atomkraftwerke um bis zu vier Blöcke erweitern.
"Der Ausbau der tschechischen Atomkraftwerke ist ein massives Risiko für uns alle", sagte der oberösterreichische Landeshauptmann Stelzer zur Agentur APA. "Er widerspricht allen Bemühungen um einen Umstieg auf umweltfreundliche Energieträger", sagte er und forderte, dass der Ausbau der Atomkraftwerke mit allen Mitteln gestoppt werden müsse. Die Bundesregierung solle sich "entschlossen dagegen aussprechen", sagte Stelzer
.
Auch Sven Hergovich, Chef der niederösterreichischen Sozialdemokraten, sieht im weiteren Ausbau der Atomkraftwerke "eine große Bedrohung für die Menschen" in der Region. Er sieht darin einen "Schlag für die österreichisch-tschechischen Beziehungen" und fordert, dass das Außenministerium in Wien den tschechischen Botschafter einbestellt.
"Abgesehen davon, dass Atomstrom teuer und gefährlich ist, ist es unerträglich, dass europäische Staaten in Zeiten der Klimakrise im Jahre 2024 auf diese veraltete und klimaschädliche Energiequelle setzen und damit den Ausbau der erneuerbaren Energien behindern", sagte der grüne Abgeordnete Martin Litschauer im österreichischen Parlament.
Österreich erzeugt mehr als drei Viertel seines Stroms aus erneuerbaren Quellen, ein Großteil davon aus Wasserkraft. Es hat kein einziges Kernkraftwerk auf seinem Staatsgebiet, und im November 1978, kurz vor der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf, stimmten die Österreicher in einer Volksabstimmung gegen dieses Projekt. Österreich hat dauerhaft auf die Erzeugung von Atomstrom verzichtet und gehört zu den schärfsten Kritikern der Kernenergie in der EU.
/gr/
Umweltvereine Klimakoalition, Calla, Duha und Greenpeace: Europäische Klimapläne bis zum Jahr 2040: Umweltorganisationen sind sich einig, dass eine schnelle Dekarbonisierung notwendig ist
6. Februar 2024 Ekolist.cz
Prag,Straßburg: Die Europäische Kommission hat heute den Entwurf eines europäischen Ziels für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2040 und für die Entwicklung von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Europa veröffentlicht. Die Kommission schlägt vor, die Treibhausgasemissionen um 90 % gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Der Vorschlag baut auf den Maßnahmen des Legislativpakets Fit for 55 auf (mit dem die Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen) und ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität der Europäischen Union bis zum Jahr 2050. Die legislative Form des Emissionsziels für das Jahr 2040 wird von der neuen Europäischen Kommission vorgeschlagen, die nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni eingesetzt wird.
Das heute von der Europäischen Kommission vorgestellte Ziel für das Jahr 2040 liegt am unteren Ende der vom Europäischen Wissenschaftlichen Beratungsausschuss zum Klimawandel empfohlenen Skala. In seinem jüngsten Bericht zur Bewertung der EU-Politik im Hinblick auf die Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 empfiehlt er eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 90-95 % (im Vergleich zu 1990).
In der Folgenabschätzung der Europäischen Kommission wurde ein Szenario mit einer Nettoreduktion von 90-95 % als bevorzugte Option beschrieben, während die anderen Optionen eine Reduktion von 75-90 % vorgesehen haben.
Laut einer zentralen Empfehlung des wissenschaftlichen Organs muss sich die europäische Politik auf die Beendigung der Verbrennung fossiler Brennstoffe und deren Finanzierung konzentrieren, ohne die die EU ihre Klimaziele nicht erreichen wird. Obwohl die EU die ehrgeizigen Ergebnisse des jüngsten COP28-Klimagipfels unterstützt hat, ist ihre eigene Politik nicht vollständig auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgerichtet. Sie läuft Gefahr, ihr Energiesystem auf emissionsintensive fossile Brennstoffe wie Erdgas festzulegen und sich auf die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren zu verlassen, die technologisch noch nicht ausgereift sind. Was in dem heutigen Vorschlag völlig fehlt, ist ein EU-weites Ziel für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
Die Europäische Kommission hat heute auch einen Plan für das Kohlenstoffmanagement" veröffentlicht. Dieser enthält Vorschläge zur Entwicklung von Technologien zur Abscheidung von Kohlenstoffemissionen am Ort der Verschmutzung, d. h. zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS), sowie Pläne zur Entfernung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre. In dem Plan setzt die Kommission stark auf die CCS-Technologie, um die Emissionen zu reduzieren, und erhöht das jährliche CO2-Abscheidungsziel um das Fünffache (von dem derzeitigen Ziel von 50 Megatonnen CO2 pro Jahr bis zum Jahr 2030). Allerdings ist derzeit in der EU kein Projekt in der erforderlichen Größenordnung in Betrieb. Die Natur muss bei der Kohlenstoffabscheidung eine wichtige Rolle spielen, daher müssen die Mittel in erster Linie in den Schutz und die Wiederherstellung der geschädigten Natur investiert werden.
Stellungnahme der Experten der Klimakoalition:
Miriam Macurová, Leiterin der Klimakampagne, Greenpeace CR: "Europa ist historisch gesehen einer der größten Umweltverschmutzer der Welt und hat mit die höchsten Pro-Kopf-Emissionen, und hat seinen Wohlstand darauf aufgebaut. Die EU steht daher in der Verantwortung, die Klimakrise schneller zu bewältigen, als die Europäische Kommission heute vorgeschlagen hat. Es ist klar, dass die EU ihre Ziele nicht erreichen wird, ohne die Förderung und Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu beenden. Anstelle des notwendigen Null-Emissionsziels hat die Europäische Kommission jedoch ein Ziel für das Jahr 2040 vorgeschlagen, das die Emissionsreduzierung hinter einer zweifelhaften Technologie zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung versteckt, die die Verschmutzung auf magische Weise verschwinden lassen soll."
Jiří Koželouh, Leiter des DUHA-Energieprogramms:
"Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf die sich die Europäische Kommission stützt, zeigen, dass eine schnellere Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorzuziehen ist. Die Tschechische Republik kämpft mit ihrer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörsen der Bürger und die Budgets der Kommunen und Unternehmen belasten. Der neue europäische Vorschlag für das Jahr 2040 bietet uns die Möglichkeit, dieses Problem anzugehen. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht hinter die Lösung für das Jahr 2030 zurückfallen und müssen unser Ziel für erneuerbare Energien auf mindestens 33 % anheben.
Stepan Vizi, Klimapolitikexperte am Zentrum für Verkehr und Energie: "Unsere Daten zeigen, dass der Nutzen einer raschen Emissionsreduzierung für ganz Europa deutlich höher ist als die erforderlichen Kosten. Ein Hinauszögern der Klimaschutzmaßnahmen kann dagegen die gesamte Transformation verteuern. Die Analyse der Europäischen Kommission deutet auch darauf hin, dass ein Reduktionsziel von 90-95 % bis zum Jahr 2040 der effektivste Weg ist, um Europas Energiesicherheit und Unabhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe zu gewährleisten."
Edvard Sequens, Energieberater bei Calla - dem Verein zur Erhaltung der Umwelt: "Wir könnten das Ende der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Deckung unseres Energiebedarfs viel schneller und energischer angehen, wenn wir in der Tschechischen Republik nicht auf falsche, sehr teure und weit entfernte Ziele wie Atomreaktoren überall, soweit das Auge reicht, zurückgreifen würden. Jeder Cent, den die Atomträumer ausgeben, wird uns fehlen.“
/gr/
Die Sicherheit des Kernkraftwerks Saporischschja ist fragil, sagt der IAEA-Chef in Kiew
6.2.2024 Novinky.cz CTK
Die Sicherheit des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja ist nach wie vor gefährdet, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, der sich am Dienstag in Kiew aufhielt. Laut der Agentur AP verwies er auf den kürzlich von den russischen Besatzungsbehörden durchgeführten Personalabbau in der Atomanlage. Am Mittwoch will er das Atomkraftwerk selbst besuchen, das als das größte in Europa gilt und in der Nähe der Frontlinie liegt.
"Diese riesige Anlage hatte früher etwa 12.000 Beschäftigte. Jetzt sind es nur noch 2.000 bis 3.000, was einen erheblichen Rückgang der Zahl der Beschäftigten darstellt", sagte Grossi. "Um diese sehr anspruchsvollen Großanlagen zu betreiben, braucht man eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, die verschiedene spezifische Funktionen ausüben. Bis jetzt ist die Situation stabil, aber es ist ein sehr, sehr heikles Gleichgewicht", fügte er hinzu.
Die Gründe für den Personalabbau sind vielfältig, so die AP. Einige Mitarbeiter seien geflohen, viele wollten nicht in den von Russland besetzten Gebieten bleiben, und andere weigerten sich, für Russland zu arbeiten. Grossi erklärte, dass er bei seinem Besuch im Kernkraftwerk Saporischschja die Auswirkungen des Personalabbaus ansprechen wolle, nachdem Russland vor kurzem Mitarbeitern der ukrainischen Enerhoatom den Zugang zum Kraftwerk verweigert hatte.
In einem aktuellen Bericht über die Situation in der Anlage erklärte die IAEA letzte Woche, dass den Mitarbeitern von Enerhoatom seit dem 1. Februar der Zugang zur Anlage verweigert wird.
Das Personal der Anlage besteht aus ehemaligen Mitarbeitern des ukrainischen Unternehmens, die die russische Staatsbürgerschaft angenommen und einen Vertrag mit dem russischen Betreiber der Anlage, Rosatom, unterzeichnet haben. Darüber hinaus arbeiten dort Mitarbeiter, die von Russland emtsandt wurden. Nach Angaben von Reuters ist die Weigerung, einen Vertrag mit Rosatom zu unterzeichnen, der offizielle Grund dafür, dass Ukrainer nicht in die Anlage gelassen werden.
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sagte am Dienstag, die russischen Besatzungsbehörden hinderten mehrere hundert Fachkräfte daran, in der Anlage zu arbeiten, was die Sicherheit der Anlage drastisch beeinträchtige.
"Wir sprechen hier von 400 Menschen, die hoch qualifiziert und vor allem lizenziert sind. Man kann sie nicht einfach wegschicken", sagte Haluschtschenko auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Grossi, wie Reuters berichtet. Reuters hatte zuvor unter Berufung auf den IAEA-Chef berichtet, dass etwa 100 ukrainische Arbeiter sich weigerten, den Vertrag mit der russischen Rosatom zu unterzeichnen.
Russland hatte die Anlage kurz nach seinem Einmarsch in die Ukraine beschlagnahmt, und sie liegt in der Nähe der Frontlinie. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig beschuldigt, die Anlage in der Vergangenheit beschossen zu haben. In der Anlage gibt es sechs Reaktoren, die seit fast 18 Monaten abgeschaltet sind und keinen Strom mehr produzieren. Sie enthalten jedoch große Mengen an Kernbrennstoffen, die sicher gelagert und gekühlt werden müssen.
Grossi, der am Dienstag mit ukrainischen Vertretern über die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja gesprochen hat und später mit den derzeitigen russischen Betreibern des Kraftwerks sprechen wird, wird sich am Mittwoch zum Kraftwerk selbst begeben. Laut AP will er auch die Stabilität der dortigen Kühleinrichtungen überprüfen, nachdem eine Explosion im vergangenen Jahr den Kachowka-Damm zerstört hatte und die ukrainischen Behörden vor der Gefahr einer unzureichenden Wasserversorgung für die Kühlung nach der Zerstörung des Damms gewarnt hatten. Aus diesem Grund, so berichtet die AP, nutzt die Verwaltung des Kraftwerks Brunnen.
/gr/
Die Stromerzeugung aus Kohle wird in zehn Jahren beendet, plant das Industrieministerium im neuen tschechischen Staatsenergiekonzept
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk
Während im vergangenen Jahr fast die Hälfte des Stroms in der Tschechischen Republik in Kohlekraftwerken erzeugt wurde, werden es im Jahr 2030 nur noch 10 Prozent und ab dem Jahr 2033 gar keine mehr sein. Dagegen soll sich der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im gleichen Zeitraum fast verdoppeln und der Anteil der Kernenergie steigen. Im Jahr 2040, wenn der neue fünfte Block in Dukovany in Betrieb genommen werden soll, soll der Anteil der Kernkraft von derzeit 37 Prozent auf maximal 65 Prozent steigen.
In den nächsten zehn Jahren, wenn die alten Dukovany-Blöcke abgeschaltet sind, wird er jedoch wieder auf 50 bis unter 40 Prozent zurückgehen. Dies geht aus dem Entwurf des aktualisierten tschechischen staatlichen Energiekonzepts hervor, der jetzt vom Ministerium für Industrie und Handel fertig gestellt wurde. Es wird das Dokument nun dem interministeriellen Stellungnahmeverfahren zuführen.
Ursprünglich sollte der Entwurf bis Ende des letzten Jahres fertig sein. Das Büro von Jozef Sikela (STAN) erklärt die Verzögerung damit, dass das Konzept die Kommentare der Europäischen Kommission zum so genannten Nationalen Klima- und Energieplan enthält, den die Regierung im vergangenen Herbst verabschiedet hat. Das Büro erhielt die Kommentare aus Brüssel im Dezember und wertete sie im Januar aus, erklärte Sprecher des Ministerims Marek Vošahlík.
Das Energiekonzept modelliert die Nutzung der verschiedenen Energieträger in drei Korridoren, nämlich bis 2030, 2040 und 2050. Die Anteile der einzelnen Energieträger an der Gesamterzeugung bzw. am Verbrauch aller Primärenergieträger werden im Bereich von Minimum und Maximum angegeben.
Für die Kernkraftwerke beispielsweise sieht der Vorschlag eine recht große Bandbreite ihres Anteils an der gesamten jährlichen Stromerzeugung des Landes vor, von 36 bis 50 Prozent im Zieljahr 2050.
Der Grund dafür ist laut Rene Nedela, dem leitenden Direktor der Abteilung für Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel, die Ungewissheit darüber, wie viele Kernblöcke in den 40er Jahren in Betrieb sein werden und wie viele davon abgeschaltet werden, insbesondere in Dukovany, das älter ist als Temelín.
Es ist noch nicht klar, wie viele neuen Blöcke bis dahin hinzukommen werden. Die Regierung hat inzwischen von zwei Bietern, die an der Ausschreibung für einen neuen Block in Dukovany teilgenommen haben, verbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren eingeholt. Sie will noch in diesem Jahr entscheiden, wie viele sie letztendlich haben will und wie sie diese finanzieren wird.
Der Anteil der Kernenergie an den Primärenergiequellen, zu denen Kohle, Erdgas, erneuerbare Energien und Erdöl gehören, liegt derzeit bei nur 18 Prozent. Bis zum Jahr 2050 soll er 32 bis 44 Prozent betragen. Erneuerbare Energien sollen in diesem Jahr mit 36 bis 44 Prozent den größten Anteil unter den Primärenergien haben.
Die erneuerbaren Energien sollen dann im Jahr 2050 insgesamt 43 bis 56 Prozent der gesamten Stromerzeugung ausmachen, während der Anteil der Kernenergie bei maximal 50 Prozent liegen soll.
/gr/
Nur die Regierung wird über den Standort für das Atommüll-Endlager entscheiden, nicht das Parlament
7.2.2024 Seznam Zpravy
Die Senatoren haben vorgeschlagen, dass neben der Regierung auch die beiden Kammern des Parlaments über das Endlager entscheiden. Die Abgeordneten haben jedoch gestern die ursprüngliche Fassung des Gesetzes durchgesetzt.
Nach dem Willen der Abgeordnetenkammer soll nur die Regierung über den Standort und den Bau eines Atommüll-Endlagers entscheiden. Die Abgeordneten weigerten sich gestern, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Parlamentskammern abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte. Damit bestätigten sie ihre Version des Gesetzes vom letzten Jahr, das nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt wird.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikel (STAN) sprach sich gegen die vorgeschlagenen Änderungen des Senats aus und verwies auf die Zustimmung der Mehrheit des Unterhauses. "Ich halte es für sinnvoll, bei der Version der Abgeordnetenkammer zu bleiben", sagte er vor der Abstimmung im Unterhaus.
Der Senat empfahl außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll.
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Gemeinden ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Weder das Abgeordnetenhaus noch der Senat haben diese Bestimmung in das Gesetz aufgenommen.
/gr/
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Sikela setzt auf Kernkraft und grüne Energiequellen
7.2.2024 Pravo Seite 2 Martin Prochazka
Mehr als die Hälfte des Stroms aus Kernkraft und zwei Fünftel aus erneuerbaren Energien. So stellt sich das tschechische Ministerium für Industrie und Handel den Zustand des tschechischen Energiesektors in sechzehn Jahren, d. h. im Jahr 2040, vor. Dies geht aus der Aktualisierung des tschechischen staatlichen Energiekonzepts hervor, das das Ministerium gestern zum interministeriellen Stellungnahme – Verfahren verschickt hat.
"Das Ziel ist es, eine ausreichende Energieversorgung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten und gleichzeitig die Herausforderung der Klimaverpflichtungen und der Dekarbonisierung des Energiesektors zu meistern", sagte Minister Jozef Síkela (STAN).
Zehn Jahre später wird der Anteil der Kernenergieerzeugung auf Kosten der erneuerbaren Energien und des Wasserstoffs leicht zurückgehen. Es ist ein massiver Bau von Kernkraftwerken geplant, entweder große Blöcke oder kleine modulare Reaktoren.
Letzte Woche wurde beschlossen, dass die CEZ-Tochter Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II AG im Rahmen der laufenden Ausschreibung für die Fertigstellung des neuen Kernkraftwerksblock in Dukovany zwei Konkurrenten, die südkoreanische KHNP und die französische EDF, auffordern wird, bis Mitte April gleich verbindliche Angebote für vier Blöcke abzugeben.
Ehrgeiziger Plan :
Auch die erneuerbaren Energien sollen deutlich ausgebaut werden, und zwar auf mehr als 26 Gigawatt installierte Leistung bei Photovoltaikanlagen und über fünf Gigawatt bei Windkraftanlagen. Derzeit liegt die installierte Leistung der Photovoltaik bei über drei Gigawatt.
Nach Ansicht des ENA-Analysten Jiri Gavor entspricht der Vorschlag dem, was erwartet wurde. "Es ist eine Bestätigung der Grundrichtung, die seit mehreren Jahren angekündigt wurde. Der tschechische Energiesektor wird auf einer Kombination aus erneuerbaren Energien und Kernenergie basieren, und der Übergangsbrennstoff wird Gas sein", sagte Gavor gegenüber der Zeitung Pravo.
Als sehr ehrgeiziges Ziel bezeichnete er jedoch die Tatsache, dass bis zum Jahr 2040 der überwiegende Teil des Stroms ausschließlich aus Kernenergie und erneuerbaren Quellen erzeugt werden soll.
Das Konzept sieht eine Verringerung des Einsatzes von Kohle vor, wobei ihr Verbrauch nach dem Jahr 2033 auf die nichtenergetische Nutzung beschränkt werden soll.
Neben der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien und der Kernenergie wird auch die Nutzung von Erdgas erwähnt. "Kurz- bis mittelfristig wird erwartet, dass der Verbrauch von Erdgas als Transitbrennstoff zunehmen wird, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung", heißt es in dem Entwurf des Staatsenergiekonzepts.
Biomethan und Wasserstoff :
Langfristig soll Erdgas schrittweise durch kohlenstoffarme und erneuerbare Gase, vor allem Biomethan und Wasserstoff, ersetzt werden. Im Vorschlag fehlt jedoch eine detaillierte Ausarbeitung des Zeitraums, der als der schwierigste gilt, so Gavor. "Das heißt, der Beginn des Niedergangs der Kohle, ohne den gleichzeitigen Betrieb neuer Kernkraftwerke und ausreichender erneuerbarer Kapazitäten", sagte er.
Laut Jiri Gavor werden die kritischsten Jahre die Jahre 2027 bis 2035 sein, in denen der tschechische Energiesektor voraussichtlich ein Defizit bei der Stromerzeugung aufweisen wird und es nicht sicher ist, wie die Energiesituation in den Nachbarländern, mit denen die Tschechische Republik verbunden ist, in dieser Hinsicht aussehen wird.
Ursprünglich sollte die erste Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts seit 2015 bis Ende Dezember des letzten Jahres vorgelegt werden.
"Teil der Vorbereitung war auch die Auseinandersetzung mit den Stellungnahmen der Europäischen Kommission zum Nationalen Klima- und Energieplan. Diese gingen in der zweiten Dezemberhälfte ein und wir haben sie im Januar ausgewertet. Daher hat sich der Prozess etwas verzögert", sagte Marek Vosahlik, Sprecher des Industrieministeriums.
Energiesektor wird sich auf erneuerbare Energien stützen, mit Kernkraft und Gas als Übergangsbrennstoff Jiri Gavor, Analyst
/gr/
Über das Atommüll-Endlager wird die Regierung entscheiden
7.2.2024 Pravo Seite 2 ctk
Die Senatoren waren nicht erfolgreich.. Ihre Forderung, dass neben der Regierung auch die beiden Kammern des Parlaments über die Errichtung eines Atommüll-Endlagers entscheiden sollen, fand gestern bei den Abgeordneten kein Gehör. Das Unterhaus entschied zum zweiten und letzten Mal, dass die Regierung allein das Sagen haben wird. Das Gesetz über das Endlager wird nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt. "Wir sollten an der parlamentarischen Fassung festhalten", forderte gestern der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN).
Darüber hinaus empfahl der Senat, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinausgehende Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Doch auch damit setzten sich die Senatoren nicht durch. Nur achtzehn Abgeordnete, vor allem von der SPD und den Regierungspiraten, stimmten für die Senatsfassung.
Das Veto der Kommunen fiel:
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Kommunen ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Den Gemeinden wird jedoch eine Frist von 140 Tagen eingeräumt, um ihre Meinung zu dem Vorschlag der Regierung zu äußern. Das Industrieministerium ist dann verpflichtet, den Vorschlag für den Standort des Endlagers mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden zu erörtern.
Laut Sikela wird das 100 Mrd. CZK teure Endlager an dem "geologisch langweiligsten Standort" der vier ausgewählten Standorte liegen. Zwei davon befinden sich in der Region Vysočina, die anderen in der Nähe von Temelín und in der Region Klatovy.
/gr/
Nur die Regierung wird den Standort des Atommülllagers genehmigen, nicht das Parlament
6.02.2024 ceskenoviny.cz CTK
Prag - Nur die Regierung wird über den Standort und den Bau eines Atommüll-Endlagers entscheiden, so entschied das Unterhaus des Parlaments. Die Abgeordneten lehnten es heute ab, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte. Das Unterhaus stimmte mit 134 von 141 anwesenden Mitgliedern für die Wiedereinführung der letztjährigen Fassung des Gesetzes, das nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt wird.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) sprach sich gegen die Änderungen des Senats aus und berief sich dabei auf die Zustimmung der Mehrheit des Unterhauses. "Ich halte es für sinnvoll, bei der Abgeordneten fassung zu bleiben", sagte er vor der Abstimmung. Der Senat empfahl außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll. Nur 18 Abgeordnete, vor allem von der oppositionellen SPD und den regierenden Piraten, stimmten für die Senatsversion.
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Kommunen ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Weder das Abgeordnetenhaus noch der Senat haben diese Änderung in das Gesetz aufgenommen. Síkela hatte zuvor die Möglichkeit eines kommunalen Vetos nach skandinavischem Vorbild als für tschechische Verhältnisse nicht verwendbar bezeichnet, da es den Bau von Endlagern im Grunde unmöglich machen würde.
Das Gesetz sieht daher vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben werden, um ihre Meinung zum Standortvorschlag der Regierung zu äußern. Die Regierung hatte ursprünglich eine Frist von 90 Tagen vorgeschlagen. Das Gesetz würde das Industrie- und Handelsministerium auch ausdrücklich dazu verpflichten, den Standortvorschlag für das Endlager mit dem Umweltministerium und den Bürgern der betroffenen Gemeinden auf dem Gebiet einer von ihnen zu erörtern. Die Norm soll Regeln für mündliche Anhörungen erlassen und vor allem die so genannte Beteiligung der betroffenen Gemeinden am Verfahren zur Ausweisung eines Schutzgebietes für ein Tiefenlager festlegen.
Die Regierung wird eine Arbeitsgruppe für die Kommunikation mit den Gemeinden einrichten, um deren Beteiligung an der Vorbereitung und dem Betrieb des Endlagers zu erleichtern.
Die Plattform gegen das Atommüllendlager, in der 52 Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen sind, hat die Einführung eines Vetorechts für Gemeinden gefordert. Sie forderte die Regierung auf, den Gesetzentwurf grundlegend zu überarbeiten. Nach Ansicht der Plattform stärkt die Norm die Position der Kommunen im Mitentscheidungsverfahren nicht. Die Plattform wies auch auf die Gefahr hin, dass die Zeit für die geologischen Untersuchungen und die Auswahl des endgültigen Standorts für das Endlager bereits auf das Jahr 2028 verkürzt werden könnte, was laut der Plattform von der Behörde für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) vorgeschlagen wird.
Nach Angaben der Regierung soll das Gesetz die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik unterstützen und ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit. L
aut Sikela zielt das Gesetz nicht darauf ab, den Bau des Endlagers zu beschleunigen, sondern die Interessen der betroffenen Gemeinden so weit wie möglich zu wahren. Laut Sikela wird das Endlager an dem "geologisch sichersten Standort" der vier ausgewählten Standorte errichtet werden. "Wir werden höchste Sicherheit nach den modernsten internationalen Standards gewährleisten und die Zukunft für die Entwicklung des zivilen Atomprogramms sichern", versprach der Minister.
SÚRAO will vier Standorte für den Bau des 100 Milliarden Kronen teuren Endlagers prüfen, nämlich Horka und Hrádek in der Region Vysočina, Janoch bei Temelín in Südböhmen, wo sich eines der beiden tschechischen Kernkraftwerke befindet, und Březový potok in der Region Klatovy. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte nach Ansicht der Plattform der Endlagergegner im Jahr 2030 ausgewählt werden, doch das Gesetz verkürzt die Frist um zwei Jahre. Das Endlager soll Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft lagern. Ursprünglich sollte das Endlager bis zum Jahr 2065 gebaut werden, aber es gibt Gerüchte über eine Beschleunigung des Baus, weil die EU die Kernkraft vorübergehend als grüne Investition einstuft. Die Bedingung dafür ist, dass Länder, die auf Kernenergie angewiesen sind, ab dem Jahr 2050 über Tieflager verfügen müssen.
/gr/
Ende der Kohle, Ausbau der Kernkraft:
Das Ministerium bereitet die neue Energievision vor
6.2.2024 idnes.cz
Das Ministerium für Industrie und Handel hat eine Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts zum Stellungnahme- Verfahren verschickt. Das Dokument, das die künftige Gestaltung des Energiemixes, die Förderung und die staatliche Energievision festlegt, soll nach neun Jahren nach Überlegungen der Regierung aktualisiert werden. Das letzte Mal hat sich das Kabinett im Jahre 2015 damit befasst.
Kurzfristig geht es in dem Konzept vor allem um einen sicheren und sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohle. "Ziel der Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts ist es, eine ausreichende Energieversorgung für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten und gleichzeitig die Herausforderung der Klimaschutzverpflichtungen und der Dekarbonisierung des Energiesektors zu meistern", sagte der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela.
Das Energiekonzept ist in erster Linie für die staatliche Verwaltung verbindlich, aber auch die Privatwirtschaft wartet darauf, denn es soll die Vision und den Ausblick des Staates auf kommende Maßnahmen und Förderungen darlegen, die wiederum die Voraussetzungen für Investitionen in Energieressourcen schaffen.
"Die Tschechische Republik wird sich auf eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen konzentrieren.
Das Ziel ist es, einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität auf EU-Ebene bis zum Jahr 2050 zu leisten. Die Pläne lassen vermuten, dass die Tschechische Republik im Jahr 2030 die Emissionen um bis zu 63 Prozent gegenüber 1990 reduzieren könnte und im Jahr 2050 nahe an der Klimaneutralität sein sollte", berichtete das Industrieministerium über die Aktualisierung des Konzepts.
Die Umgestaltung des heimischen Energiesektors sieht einen erheblichen Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, einen vorübergehenden moderaten Anstieg der Gasnutzung, einen allmählichen Rückgang der Kohleerzeugung und eine stabile Rolle der Kernkraft sowohl bei der Strom- als auch zunehmend bei der Wärmeerzeugung vor
.
Die Grundannahmen lauten folgend:
Das Konzept sieht eine Verringerung des Einsatzes von Kohle vor, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung. Nach dem Jahr 2033 wird der Kohleverbrauch nur noch auf die nichtenergetische Nutzung beschränkt sein.
Der Anteil der erneuerbaren Energien soll bis zum Jahr 2050 insgesamt 36-44 % des Primärenergieverbrauchs erreichen.
Die Strategie umfasst den Ausbau der Kernenergie, einschließlich des Ersatzes bestehender Kernkraftwerke, mit dem Ziel, ihren Anteil am Verbrauch von derzeit rund 18 % auf 32 bis 42 % im Jahr 2050 zu erhöhen.
Kurz- bis mittelfristig wird erwartet, dass der Verbrauch von Erdgas als Transitbrennstoff zunehmen wird, insbesondere bei der Strom- und Wärmeerzeugung.
Langfristig soll Erdgas schrittweise durch kohlenstoffarme und erneuerbare Gase, hauptsächlich Biomethan und Wasserstoff, ersetzt werden.
/gr/
Widerstand in Österreich gegen neue Atomkraftwerke in der Tschechischen Republik
6.2.2024 Idnes.cz
Österreichische Politiker haben die Pläne der Tschechischen Republik zum Ausbau der Atomkraftwerke Temelín und Dukovany kritisiert. Die Grünen, die an der Regierungskoalition auf Bundesebene beteiligt sind, oder der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer sehen darin ein Sicherheitsrisiko. Die Tschechische Republik will ihre Atomkraftwerke um bis zu vier Blöcke erweitern.
"Der Ausbau der tschechischen Atomkraftwerke ist ein massives Risiko für uns alle", sagte der oberösterreichische Landeshauptmann Stelzer zur Agentur APA. "Er widerspricht allen Bemühungen um einen Umstieg auf umweltfreundliche Energieträger", sagte er und forderte, dass der Ausbau der Atomkraftwerke mit allen Mitteln gestoppt werden müsse. Die Bundesregierung solle sich "entschlossen dagegen aussprechen", sagte Stelzer
.
Auch Sven Hergovich, Chef der niederösterreichischen Sozialdemokraten, sieht im weiteren Ausbau der Atomkraftwerke "eine große Bedrohung für die Menschen" in der Region. Er sieht darin einen "Schlag für die österreichisch-tschechischen Beziehungen" und fordert, dass das Außenministerium in Wien den tschechischen Botschafter einbestellt.
"Abgesehen davon, dass Atomstrom teuer und gefährlich ist, ist es unerträglich, dass europäische Staaten in Zeiten der Klimakrise im Jahre 2024 auf diese veraltete und klimaschädliche Energiequelle setzen und damit den Ausbau der erneuerbaren Energien behindern", sagte der grüne Abgeordnete Martin Litschauer im österreichischen Parlament.
Österreich erzeugt mehr als drei Viertel seines Stroms aus erneuerbaren Quellen, ein Großteil davon aus Wasserkraft. Es hat kein einziges Kernkraftwerk auf seinem Staatsgebiet, und im November 1978, kurz vor der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf, stimmten die Österreicher in einer Volksabstimmung gegen dieses Projekt. Österreich hat dauerhaft auf die Erzeugung von Atomstrom verzichtet und gehört zu den schärfsten Kritikern der Kernenergie in der EU.
/gr/
Umweltvereine Klimakoalition, Calla, Duha und Greenpeace: Europäische Klimapläne bis zum Jahr 2040: Umweltorganisationen sind sich einig, dass eine schnelle Dekarbonisierung notwendig ist
6. Februar 2024 Ekolist.cz
Prag,Straßburg: Die Europäische Kommission hat heute den Entwurf eines europäischen Ziels für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2040 und für die Entwicklung von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Europa veröffentlicht. Die Kommission schlägt vor, die Treibhausgasemissionen um 90 % gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Der Vorschlag baut auf den Maßnahmen des Legislativpakets Fit for 55 auf (mit dem die Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen) und ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität der Europäischen Union bis zum Jahr 2050. Die legislative Form des Emissionsziels für das Jahr 2040 wird von der neuen Europäischen Kommission vorgeschlagen, die nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni eingesetzt wird.
Das heute von der Europäischen Kommission vorgestellte Ziel für das Jahr 2040 liegt am unteren Ende der vom Europäischen Wissenschaftlichen Beratungsausschuss zum Klimawandel empfohlenen Skala. In seinem jüngsten Bericht zur Bewertung der EU-Politik im Hinblick auf die Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 empfiehlt er eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 90-95 % (im Vergleich zu 1990).
In der Folgenabschätzung der Europäischen Kommission wurde ein Szenario mit einer Nettoreduktion von 90-95 % als bevorzugte Option beschrieben, während die anderen Optionen eine Reduktion von 75-90 % vorgesehen haben.
Laut einer zentralen Empfehlung des wissenschaftlichen Organs muss sich die europäische Politik auf die Beendigung der Verbrennung fossiler Brennstoffe und deren Finanzierung konzentrieren, ohne die die EU ihre Klimaziele nicht erreichen wird. Obwohl die EU die ehrgeizigen Ergebnisse des jüngsten COP28-Klimagipfels unterstützt hat, ist ihre eigene Politik nicht vollständig auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgerichtet. Sie läuft Gefahr, ihr Energiesystem auf emissionsintensive fossile Brennstoffe wie Erdgas festzulegen und sich auf die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren zu verlassen, die technologisch noch nicht ausgereift sind. Was in dem heutigen Vorschlag völlig fehlt, ist ein EU-weites Ziel für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
Die Europäische Kommission hat heute auch einen Plan für das Kohlenstoffmanagement" veröffentlicht. Dieser enthält Vorschläge zur Entwicklung von Technologien zur Abscheidung von Kohlenstoffemissionen am Ort der Verschmutzung, d. h. zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS), sowie Pläne zur Entfernung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre. In dem Plan setzt die Kommission stark auf die CCS-Technologie, um die Emissionen zu reduzieren, und erhöht das jährliche CO2-Abscheidungsziel um das Fünffache (von dem derzeitigen Ziel von 50 Megatonnen CO2 pro Jahr bis zum Jahr 2030). Allerdings ist derzeit in der EU kein Projekt in der erforderlichen Größenordnung in Betrieb. Die Natur muss bei der Kohlenstoffabscheidung eine wichtige Rolle spielen, daher müssen die Mittel in erster Linie in den Schutz und die Wiederherstellung der geschädigten Natur investiert werden.
Stellungnahme der Experten der Klimakoalition:
Miriam Macurová, Leiterin der Klimakampagne, Greenpeace CR: "Europa ist historisch gesehen einer der größten Umweltverschmutzer der Welt und hat mit die höchsten Pro-Kopf-Emissionen, und hat seinen Wohlstand darauf aufgebaut. Die EU steht daher in der Verantwortung, die Klimakrise schneller zu bewältigen, als die Europäische Kommission heute vorgeschlagen hat. Es ist klar, dass die EU ihre Ziele nicht erreichen wird, ohne die Förderung und Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu beenden. Anstelle des notwendigen Null-Emissionsziels hat die Europäische Kommission jedoch ein Ziel für das Jahr 2040 vorgeschlagen, das die Emissionsreduzierung hinter einer zweifelhaften Technologie zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung versteckt, die die Verschmutzung auf magische Weise verschwinden lassen soll."
Jiří Koželouh, Leiter des DUHA-Energieprogramms:
"Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf die sich die Europäische Kommission stützt, zeigen, dass eine schnellere Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorzuziehen ist. Die Tschechische Republik kämpft mit ihrer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörsen der Bürger und die Budgets der Kommunen und Unternehmen belasten. Der neue europäische Vorschlag für das Jahr 2040 bietet uns die Möglichkeit, dieses Problem anzugehen. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht hinter die Lösung für das Jahr 2030 zurückfallen und müssen unser Ziel für erneuerbare Energien auf mindestens 33 % anheben.
Stepan Vizi, Klimapolitikexperte am Zentrum für Verkehr und Energie: "Unsere Daten zeigen, dass der Nutzen einer raschen Emissionsreduzierung für ganz Europa deutlich höher ist als die erforderlichen Kosten. Ein Hinauszögern der Klimaschutzmaßnahmen kann dagegen die gesamte Transformation verteuern. Die Analyse der Europäischen Kommission deutet auch darauf hin, dass ein Reduktionsziel von 90-95 % bis zum Jahr 2040 der effektivste Weg ist, um Europas Energiesicherheit und Unabhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe zu gewährleisten."
Edvard Sequens, Energieberater bei Calla - dem Verein zur Erhaltung der Umwelt: "Wir könnten das Ende der Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Deckung unseres Energiebedarfs viel schneller und energischer angehen, wenn wir in der Tschechischen Republik nicht auf falsche, sehr teure und weit entfernte Ziele wie Atomreaktoren überall, soweit das Auge reicht, zurückgreifen würden. Jeder Cent, den die Atomträumer ausgeben, wird uns fehlen.“
/gr/
Die Sicherheit des Kernkraftwerks Saporischschja ist fragil, sagt der IAEA-Chef in Kiew
6.2.2024 Novinky.cz CTK
Die Sicherheit des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja ist nach wie vor gefährdet, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, der sich am Dienstag in Kiew aufhielt. Laut der Agentur AP verwies er auf den kürzlich von den russischen Besatzungsbehörden durchgeführten Personalabbau in der Atomanlage. Am Mittwoch will er das Atomkraftwerk selbst besuchen, das als das größte in Europa gilt und in der Nähe der Frontlinie liegt.
"Diese riesige Anlage hatte früher etwa 12.000 Beschäftigte. Jetzt sind es nur noch 2.000 bis 3.000, was einen erheblichen Rückgang der Zahl der Beschäftigten darstellt", sagte Grossi. "Um diese sehr anspruchsvollen Großanlagen zu betreiben, braucht man eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, die verschiedene spezifische Funktionen ausüben. Bis jetzt ist die Situation stabil, aber es ist ein sehr, sehr heikles Gleichgewicht", fügte er hinzu.
Die Gründe für den Personalabbau sind vielfältig, so die AP. Einige Mitarbeiter seien geflohen, viele wollten nicht in den von Russland besetzten Gebieten bleiben, und andere weigerten sich, für Russland zu arbeiten. Grossi erklärte, dass er bei seinem Besuch im Kernkraftwerk Saporischschja die Auswirkungen des Personalabbaus ansprechen wolle, nachdem Russland vor kurzem Mitarbeitern der ukrainischen Enerhoatom den Zugang zum Kraftwerk verweigert hatte.
In einem aktuellen Bericht über die Situation in der Anlage erklärte die IAEA letzte Woche, dass den Mitarbeitern von Enerhoatom seit dem 1. Februar der Zugang zur Anlage verweigert wird.
Das Personal der Anlage besteht aus ehemaligen Mitarbeitern des ukrainischen Unternehmens, die die russische Staatsbürgerschaft angenommen und einen Vertrag mit dem russischen Betreiber der Anlage, Rosatom, unterzeichnet haben. Darüber hinaus arbeiten dort Mitarbeiter, die von Russland emtsandt wurden. Nach Angaben von Reuters ist die Weigerung, einen Vertrag mit Rosatom zu unterzeichnen, der offizielle Grund dafür, dass Ukrainer nicht in die Anlage gelassen werden.
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sagte am Dienstag, die russischen Besatzungsbehörden hinderten mehrere hundert Fachkräfte daran, in der Anlage zu arbeiten, was die Sicherheit der Anlage drastisch beeinträchtige.
"Wir sprechen hier von 400 Menschen, die hoch qualifiziert und vor allem lizenziert sind. Man kann sie nicht einfach wegschicken", sagte Haluschtschenko auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Grossi, wie Reuters berichtet. Reuters hatte zuvor unter Berufung auf den IAEA-Chef berichtet, dass etwa 100 ukrainische Arbeiter sich weigerten, den Vertrag mit der russischen Rosatom zu unterzeichnen.
Russland hatte die Anlage kurz nach seinem Einmarsch in die Ukraine beschlagnahmt, und sie liegt in der Nähe der Frontlinie. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig beschuldigt, die Anlage in der Vergangenheit beschossen zu haben. In der Anlage gibt es sechs Reaktoren, die seit fast 18 Monaten abgeschaltet sind und keinen Strom mehr produzieren. Sie enthalten jedoch große Mengen an Kernbrennstoffen, die sicher gelagert und gekühlt werden müssen.
Grossi, der am Dienstag mit ukrainischen Vertretern über die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja gesprochen hat und später mit den derzeitigen russischen Betreibern des Kraftwerks sprechen wird, wird sich am Mittwoch zum Kraftwerk selbst begeben. Laut AP will er auch die Stabilität der dortigen Kühleinrichtungen überprüfen, nachdem eine Explosion im vergangenen Jahr den Kachowka-Damm zerstört hatte und die ukrainischen Behörden vor der Gefahr einer unzureichenden Wasserversorgung für die Kühlung nach der Zerstörung des Damms gewarnt hatten. Aus diesem Grund, so berichtet die AP, nutzt die Verwaltung des Kraftwerks Brunnen.
/gr/
Die Stromerzeugung aus Kohle wird in zehn Jahren beendet, plant das Industrieministerium im neuen tschechischen Staatsenergiekonzept
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk
Während im vergangenen Jahr fast die Hälfte des Stroms in der Tschechischen Republik in Kohlekraftwerken erzeugt wurde, werden es im Jahr 2030 nur noch 10 Prozent und ab dem Jahr 2033 gar keine mehr sein. Dagegen soll sich der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im gleichen Zeitraum fast verdoppeln und der Anteil der Kernenergie steigen. Im Jahr 2040, wenn der neue fünfte Block in Dukovany in Betrieb genommen werden soll, soll der Anteil der Kernkraft von derzeit 37 Prozent auf maximal 65 Prozent steigen.
In den nächsten zehn Jahren, wenn die alten Dukovany-Blöcke abgeschaltet sind, wird er jedoch wieder auf 50 bis unter 40 Prozent zurückgehen. Dies geht aus dem Entwurf des aktualisierten tschechischen staatlichen Energiekonzepts hervor, der jetzt vom Ministerium für Industrie und Handel fertig gestellt wurde. Es wird das Dokument nun dem interministeriellen Stellungnahmeverfahren zuführen.
Ursprünglich sollte der Entwurf bis Ende des letzten Jahres fertig sein. Das Büro von Jozef Sikela (STAN) erklärt die Verzögerung damit, dass das Konzept die Kommentare der Europäischen Kommission zum so genannten Nationalen Klima- und Energieplan enthält, den die Regierung im vergangenen Herbst verabschiedet hat. Das Büro erhielt die Kommentare aus Brüssel im Dezember und wertete sie im Januar aus, erklärte Sprecher des Ministerims Marek Vošahlík.
Das Energiekonzept modelliert die Nutzung der verschiedenen Energieträger in drei Korridoren, nämlich bis 2030, 2040 und 2050. Die Anteile der einzelnen Energieträger an der Gesamterzeugung bzw. am Verbrauch aller Primärenergieträger werden im Bereich von Minimum und Maximum angegeben.
Für die Kernkraftwerke beispielsweise sieht der Vorschlag eine recht große Bandbreite ihres Anteils an der gesamten jährlichen Stromerzeugung des Landes vor, von 36 bis 50 Prozent im Zieljahr 2050.
Der Grund dafür ist laut Rene Nedela, dem leitenden Direktor der Abteilung für Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel, die Ungewissheit darüber, wie viele Kernblöcke in den 40er Jahren in Betrieb sein werden und wie viele davon abgeschaltet werden, insbesondere in Dukovany, das älter ist als Temelín.
Es ist noch nicht klar, wie viele neuen Blöcke bis dahin hinzukommen werden. Die Regierung hat inzwischen von zwei Bietern, die an der Ausschreibung für einen neuen Block in Dukovany teilgenommen haben, verbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren eingeholt. Sie will noch in diesem Jahr entscheiden, wie viele sie letztendlich haben will und wie sie diese finanzieren wird.
Der Anteil der Kernenergie an den Primärenergiequellen, zu denen Kohle, Erdgas, erneuerbare Energien und Erdöl gehören, liegt derzeit bei nur 18 Prozent. Bis zum Jahr 2050 soll er 32 bis 44 Prozent betragen. Erneuerbare Energien sollen in diesem Jahr mit 36 bis 44 Prozent den größten Anteil unter den Primärenergien haben.
Die erneuerbaren Energien sollen dann im Jahr 2050 insgesamt 43 bis 56 Prozent der gesamten Stromerzeugung ausmachen, während der Anteil der Kernenergie bei maximal 50 Prozent liegen soll.
/gr/
Nur die Regierung wird über den Standort für das Atommüll-Endlager entscheiden, nicht das Parlament
7.2.2024 Seznam Zpravy
Die Senatoren haben vorgeschlagen, dass neben der Regierung auch die beiden Kammern des Parlaments über das Endlager entscheiden. Die Abgeordneten haben jedoch gestern die ursprüngliche Fassung des Gesetzes durchgesetzt.
Nach dem Willen der Abgeordnetenkammer soll nur die Regierung über den Standort und den Bau eines Atommüll-Endlagers entscheiden. Die Abgeordneten weigerten sich gestern, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Parlamentskammern abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte. Damit bestätigten sie ihre Version des Gesetzes vom letzten Jahr, das nun dem Präsidenten Petr Pavel zur Unterzeichnung vorgelegt wird.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikel (STAN) sprach sich gegen die vorgeschlagenen Änderungen des Senats aus und verwies auf die Zustimmung der Mehrheit des Unterhauses. "Ich halte es für sinnvoll, bei der Version der Abgeordnetenkammer zu bleiben", sagte er vor der Abstimmung im Unterhaus.
Der Senat empfahl außerdem, dass die Regierung nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht haben sollte, über das Atomgesetz hinaus Entschädigungen für die Gemeinden festzulegen, auf deren Gebiet das Endlager gebaut werden soll.
Das Gesetz sieht nicht vor, dass die Gemeinden ein Vetorecht gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet haben. Weder das Abgeordnetenhaus noch der Senat haben diese Bestimmung in das Gesetz aufgenommen.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Ausgewählte Zeitungsartilel aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 8.2.2024:
Grüne Energiequellen sind instabilen, deswegen brauchen wir mehr Kernkraft – Diskussion über das tschechische Staatsenergiekonzept
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk
Das Ministerium für Industrie und Handel stellt derzeit einen Entwurf des neuen Energiekonzepts fertig und plant, ihn in der ersten Februarhälfte zum Stellungnahme- Verfahren zu versenden. Es wird erwartet, dass die Kernenergie und die erneuerbaren Energiequellen den Energiemix der Tschechischen Republik erheblich stärken werden. Sie sollen die Kohlekraftwerke ersetzen, die bisher fast die Hälfte des tschechischen Stroms produziert haben.
Bis zum Jahr 2050 soll die Hälfte des Stroms in Tschechien gerade aus Atomquellen stammen. Laut Jan Horáček vom Institut für Plasmaphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, das sich unter anderem mit der Modellierung des Energiemixes befasst, sollten idealerweise bis zu zwei Drittel aus der Kernenergie kommen - nachdem Kohle und andere fossile Brennstoffe nicht mehr verwendet werden. Aber die Hälfte ist auch in Ordnung", sagt er in der Sendung "Geld und Einfluss" des tschechischen Radios Plus.
Bis zu vier neue große Blöcke und bis zu zehn weitere kleine modulare Reaktoren, über die die Regierung spricht, sind also Kapazitäten, die die Tschechische Republik in Zukunft auf jeden Fall brauchen wird, so Horáček. Andernfalls würde das Land bis zum Jahr 2050 stark von Strom- oder Gasimporten aus dem Ausland abhängig sein.
Das zeigt auch das Energiemix-Modell, das Jan Horáček und sein Student, der Physiker Václav Sedmidubský, auf der Grundlage einer Kurve des Stromverbrauchs und der Stromerzeugung in verschiedenen Zukunftsszenarien erstellt haben. Sie haben das Modell auf ihrer Website veröffentlicht.
Mehr Kraftwerke?
Horáček zufolge gibt es zwei Gründe für mehr Kernkraftwerke. Erstens werden die Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, die aus den 1980er Jahren stammen, im nächsten Jahrzehnt, d. h. nach dem Jahr 2030, und Temelín in weiteren 20 Jahren (zwischen 2050 und 2060) außer Betrieb gehen. Vor allem Dukovany mit einer Kapazität von rund 2 Gigawatt muss daher ersetzt werden
.
"Außerdem wissen wir, dass der Verbrauch steigen wird, weil alles auf Strom umgestellt wird. Sehr bald werden sogar Kohle- und Gasheizungen auf Strom umgestellt werden, die Elektromobilität wird ausgebaut werden. Zugleich wollen wir das gesamte tschechische Energiesystem dekarbonisieren. Das bedeutet, dass Kohlequellen durch erneuerbare und nukleare Quellen ersetzt werden müssen", rechnet Horáček vor.
Die erneuerbaren Energien produzieren jedoch instabilen Strom, d. h. sie schwanken innerhalb kurzer Zeit von null auf hundert Prozent, während zwei Drittel des tschechischen Stromverbrauchs stabil sind. In Zukunft könnte die Speicherung von Strom und seine Nutzung in Zeiten höheren Verbrauchs Abhilfe schaffen, doch im Moment sind die Kapazitäten begrenzt.
"Heute sind wir in der Lage, Strom für 10 Prozent der Bevölkerung für fünf Stunden in Pumpspeicherkraftwerken zu speichern. In den drei, die hier während des Kommunismus gebaut oder in den 1990er Jahren fertiggestellt wurden. Und das ist alles, was wir haben."
"Bei den Batterien handelt es sich im Grunde um einen vernachlässigbaren Anteil an den insgesamt 5 GWh, die wir zur Verfügung haben. Eine Batterie, wenn ich einen Lastwagen nehme, der mit Batterien gefüllt ist und etwa 10 Millionen Kronen kostet, 'macht' eine MWh, was für ein winziges Dorf mit etwa tausend Einwohnern ausreicht", betont Horacek.
Wir können Energie (noch) nicht speichern:
Und es ist auch unrealistisch, dass die Verbraucher Energie idealerweise für einen längeren Zeitraum speichern können.
"In unserem Onlinemodell müsste diese Speichermenge - die man als saisonale Speicherung bezeichnen könnte, d.h. dass man z.B. Energie für einen ganzen Monat oder eine ganze Saison im Voraus 'einlagert' - etwa das 5.000-fache der heutigen Kapazität betragen. Und das ist fast unvorstellbar, vor allem im Hinblick auf den Preis", fügt Václav Sedmidubský hinzu.
Das Modell der Physiker weist auch darauf hin, dass der Strom zwar zu jeder Stunde des Jahres ins Netz eingespeist werden muss, die heimischen erneuerbaren Energien aber heute in der Regel fast die Hälfte der Zeit im Jahr mit weniger als fünf Prozent ihrer maximal installierten Leistung produzieren.
Ein Grund dafür ist, dass bei ihnen die Photovoltaik dominiert, aber es fehlen mehr Windkraftanlagen, die auch nachts produzieren können.
"Wir brauchen einen Ersatz für die erneuerbaren Energien. Das sind typischerweise Gaskraftwerke. Wir denken, dass es in Zukunft Wasserstoff sein wird", überlegt Sedmidubský.
Und Wasserstoff?
Das Problem des Wasserstoffs liegt jedoch wiederum in der Speicherung. "Und in seinem Wirkungsgrad, der nur 25 Prozent beträgt. Während des Ladevorgangs gehen also drei Viertel der Energie in die Luft", gibt Horáček zu bedenken.
Nach dem neuen Konzept der Regierung sollen kleine modulare Kernreaktoren eine gewisse Flexibilität bieten, um die großen Blöcke zu ergänzen. Laut Horáček wird es jedoch unter anderem ein Problem mit dem Preis geben.
"Heutzutage ist eine große Anlage wirtschaftlich auf jeden Fall günstiger als mehrere kleine Anlagen. Aber es gibt auch einen Sicherheitsaspekt. Wenn ich mehr Reaktoren habe, habe ich auch ein größeres Risiko, dass etwas passiert, und dann ist es egal, ob es ein großer oder ein kleiner Block ist", sagt der Physiker.
Was die enormen Investitionen in große Blöcke angeht, von denen vier neue Blöcke rund eine Billion Kronen kosten könnten, so sagt Horáček, dass man diesen Betrag in Relation setzen muss und dass sich eine solche Investition lohnt.
/gr/
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Gemeinden fürchten, was die Erkundung von Atommülllager-Standorten bringen wird
7.2.2025. CT24. CTK
Eine Novelle, die die Regeln für die Auswahl von Atommüll-Endlagerstandorten ändert, wurde trotz des Senats vom Abgeordnetenhaus erneut verabschiedet. Die Entscheidung über den Standort für das Atommüllendlager liegt nun bei der Regierung. Die Gemeinden, die als mögliche Standorte für ein solches Endlager in Frage kommen, sind darüber nicht glücklich. Sie haben weder ein Vetorecht, noch muss der Standort von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden, was der Senat in das Gesetz aufnehmen wollte. Auch die Entscheidung, ob der Staat den Gemeinden mehr als den im Atomgesetz festgelegten Betrag zahlen wird, liegt hauptsächlich bei der Regierung.
Letzte Woche hat die Regierung von zwei Bietern der ursprünglichen Ausschreibung für den Ausbau von Dukovany, die bis zu vier neue Atomblöcke vorsah, verbindliche Angebote für vier Blöcke angefordert. Obwohl Regierungspolitiker darauf hingewiesen haben, dass dies nicht automatisch bedeutet, dass alle vier Blöcke tatsächlich gebaut werden, sondern dass auch ein oder zwei Blöcke in Erwägung gezogen werden, befürchten Gemeinden, die in der Vergangenheit versucht haben, den Bau eines Atommüll- Endlagers in ihrem Gebiet zu verhindern, dass dadurch die Menge des Atommülls erheblich ansteigen wird.
Der Senat hat den Vorschlag an die Änderung an die Abgeordnetenkammer zurückgegeben und verlangte, dass die Standortgenehmigung durch beide Kammern des Parlaments wieder ins Gesetz eingeführt wird. Dies war ursprünglich von der Regierung vorgeschlagen worden, aber während des Genehmigungsverfahrens in der Abgeordnetenkammer wurde diese Bedingung gestrichen, und nun haben die Abgeordneten ihren Standpunkt wieder bekräftigt, dass die Entscheidung allein bei der Regierung liegen wird. Doch genau das befürchten die Gegner des Endlagers.
"Wenn es vier neue Blöcke gibt, plus die zehn von CEZ angekündigten mittleren oder kleinen modularen Blöcke, plus die Verlängerung des Betriebs der bestehenden Kernkraftwerke, wird die Menge an hochradioaktivem Abfall erheblich ansteigen.
Für ČEZ ist die Wiederverwendung abgebrannter Brennelemente heute nicht realistisch", sagte Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager und Bürgermeister von Horažďovice.
Die Gemeinden halten es auch für problematisch, dass sie nach Inkrafttreten der Novelle kein Vetorecht haben werden, das es ihnen erlauben würde, den Bau eines Endlagers in ihrem Katastergebiet vollständig zu verhindern.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) sagte jedoch in einer Debatte in der Abgeordnetenkammer, dass er das Vetoprinzip für Gemeinden im tschechischen Kontext nicht für angemessen halte, obwohl er einräumte, dass Gemeinden beispielsweise in Finnland den Bau eines Endlagers blockieren können. Er wies jedoch auf die Unterschiede hin. "Wir haben keine 309 Gemeinden auf unserem Territorium, wir haben keine dünn besiedelten Regionen und wir haben insgesamt kein großes Vertrauen in den Staat und seine Institutionen", sagte Síkela.
Es sollten mehrere Standorte für das Endlager untersucht werden. Das Gebiet Březový potok bei Horažďovice, die Standorte Horka und Hrádek in Vysočina und Janoch bei Temelín könnten ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Genehmigung für die geologischen Bohrungen soll demnächst vom Umweltministerium erteilt werden. Der endgültige Standort soll im Jahr 2028 ausgewählt werden.
"Alle Standorte weisen eine hervorragende Geologie auf und erfüllen wahrscheinlich alle unsere grundlegenden Anforderungen", sagte Lukáš Vondrovic, Direktor der Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle SURAO. Die Erkundungsbohrungen, mit denen ermittelt werden soll, welcher Standort sich am besten für ein Tiefenlager eignet, werden praktisch keine Auswirkungen auf die Umgebung haben, sagte er. Er betonte, dass die Arbeiten streng begrenzt sind.
"Für die Bohrungen sind sehr strenge Bedingungen festgelegt. Wir müssen die Anforderungen von etwa zehn Gesetzen erfüllen, wir müssen landwirtschaftliche Fristen einhalten, oder Dinge respektieren wie die Paarungszeiten von Amphibien", fasste Vondrovic zusammen.
https://ct24.ceskatelevize.cz/clanek/re ... adu-345756
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/gr/
Gemeinden: Parlament könnte der Entscheidung über Endlager mehr Glaubwürdigkeit geben
7. Februar 2024. Oenergetice.cz
CTK
Eine parlamentarische Kontrolle des Entscheidungsprozesses zum Atommüllendlager, der am Dienstag vom Unterhaus nicht gebilligt wurde, hätte dem Prozess mehr Glaubwürdigkeit zurückgeben können, erklärte Zdeněk Dvořák (parteilos), Bürgermeister von Dolní Cerekev in der Region Jihlava, heute gegenüber der Agentur ČTK. Ihm zufolge kehrt der Staat den von diesem Plan betroffenen Gemeinden den Rücken zu, und sie müssen sehr vorsichtig sein. In der Region Vysočina sind zwei der vier Gebiete, die von der tschechischen Verwaltung für Endlager SURAO ausgewählt wurden, Horka und Hrádek. Die Gemeinden in beiden Standorten wehren sich lange gegen das Endlager.
Nach dem verabschiedeten Gesetz wird allein die Regierung über den Standort und den Bau des Endlagers entscheiden. Die Abgeordneten weigerten sich, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte.
Dolní Cerekev gehört zum Standort Hrádek. "Wir hatten auf mehr Unterstützung durch die Abgeordneten gehofft, aber leider gab es nur sehr wenig Unterstützung. Die Senatoren haben sich zwar für uns eingesetzt, aber die Abgeordneten nicht", sagte Dvořák. Er fügte hinzu, dass damit nur noch die Entscheidung der Regierung über das Endlager übrig geblieben sei.
Das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben werden, um ihre Meinung zum Vorschlag der Regierung für den Standort des Endlagers zu äußern. Dvorak sagte, eine Verlängerung der Fristen sei notwendig.
"Die Unterlagen, die beim letzten Mal eingereicht wurden, waren beispielsweise über 1.000 Seiten lang, und eine Person hat nicht die Möglichkeit, diese in einem Zeitraum von 30 Tagen durch zu lesen", sagte er.
Auch am Standort Horka regt sich Widerstand gegen den Bau des Endlagers. "Die Form, dass es nur von der Regierung genehmigt wird, ist für uns inakzeptabel", sagte Petr Piňos (SOCDEM), Bürgermeister von Budišov in der Region Třebíč.
Laut Zdeněk Souček (parteilos), Bürgermeister von Rudíkov in der Region Třebíč, hat der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) sein Versprechen nicht eingehalten, das er bei einem Treffen mit den Bürgermeistern gegeben hatte. "Wir sind empört, dass es so gekommen ist", sagte er und fügte hinzu, dass die Entscheidung über das Endlager nicht der Zustimmung der Parlamentskammern bedürfe.
Das Umweltministerium prüft derzeit die Anträge der Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) auf Ausweisung von Erkundungsgebieten für das Endlager. Die Gemeinden aus der Region Vysočina haben wegen der Zusammenarbeit des tschechischen geologischen Dienstes, der dem Umweltministerium untersteht, mit SÚRAO, einen Einwand wegen möglicher Befangenheit erhoben: "Die Befangenheit wurde nun vom Umweltminister zurückgewiesen. Das Genehmigungsverfahren für die Untersuchungen geht also weiter", sagte Souček. Er sagte, dass der Standort versuchen werde, das Recht auf eine öffentliche Stellungnahme zum Endlager durch die europäische Gesetzgebung zu erhalten.
SÚRAO will neben der Region Vysočina auch weitere Gebiete für das Endlager untersuchen, darunter Janoch bei Temelín in Südböhmen und Březový potok in der Region Klatovy. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte 2030 ausgewählt werden, so die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, das Gesetz soll jetzt diese Frist um zwei Jahre verkürzen. Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden.
/gr/
Fragile Sicherheit im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja
8.2.2024 Pravo Seite 20 ctk
Die Sicherheit des Kernkraftwerks Saporoschje ist nach wie vor sehr fragil. Dies erklärte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Mariano Grossi, in Kiew. Die Agentur hält den jüngsten Personalabbau durch die russischen Besatzungsbehörden für ein großes Problem.
"Diese riesige Anlage hatte früher etwa 12.000 Mitarbeiter. Jetzt sind es nur noch 2.000 bis 3.000, was einen erheblichen Rückgang der Zahl der dort Beschäftigten bedeutet", sagte Grossi. "Um diese sehr anspruchsvollen Großanlagen zu betreiben, braucht man eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, die verschiedene spezifische Funktionen ausüben. Bis jetzt ist die Situation stabil, aber es ist ein sehr, sehr heikles Gleichgewicht", fügte er hinzu.
Die russischen Besatzungstruppen verweigern auch den Mitarbeitern der ukrainischen Enerhoatom den Zugang zur Nuklearanlage. Die Anlage ist mit ehemaligen Mitarbeitern des ukrainischen Unternehmens besetzt, die die russische Staatsbürgerschaft angenommen und einen Vertrag mit dem russischen Betreiber Rosatom unterzeichnet haben. Außerdem arbeiten dort auch aus Russland geschickte Mitarbeiter.
Ein Teil der Mitarbeiter der Anlage ist geflohen, da viele von ihnen nicht in den von Russland besetzten Gebieten bleiben wollten. Etwa 100 ukrainische Arbeiter in dem Kernkraftwerk, das als das größte in Europa gilt, weigern sich, einen Vertrag mit der russischen Rosatom zu unterzeichnen, so Grossi gegenüber der Agentur Reuters.
Der Leiter der internationalen Agentur sollte die Anlage gestern besuchen. Die Sicherheit der Anlage wird vor Ort von IAEO-Experten überwacht, die in den zwei Jahren des Krieges in der Ukraine 102 Mal vor Ort waren, wie der Leiter der Agentur kürzlich vor dem UN-Sicherheitsrat erklärte.
"Die potenzielle Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls bleibt trotz der Abschaltung aller sechs Reaktoren sehr real", sagte Grossi damals. "Unsere Mitarbeiter berichten von Raketen, die über ihre Köpfe hinweg fliegen", fügte er hinzu.
Der IAEO-Chef sollte gestern vor Ort sein, um die Stabilität der Kühlanlagen zu überprüfen, nachdem eine Explosion im vergangenen Jahr den Kachovo-Damm zerstört und einen Rückgang des Kühlwassers verursacht hatte.
/gr/
Sendung Pro und Kontra: Tomáš Ehler (Stellvertretender Hauptdirektor der Sektion Energie und nukleare Ressourcen im Industrieministerium), Edvard Sequens (Energieberater, Calla)
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk 9.30 Uhr
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Nur die Regierung wird entscheiden, wo das Atommülllager gebaut werden soll, nicht beide Kammern des Parlaments gleichzeitig, wie der Senat gefordert hat und wie es der ursprüngliche Regierungsvorschlag vorsah, über den die Abgeordneten abgestimmt haben und dessen Entwurf nun vom Präsidenten geprüft wird. Das Endlager für nukleare Abfälle soll bis zur Mitte des Jahrhunderts gebaut werden, und es scheint, dass die Tschechische Republik es dringend braucht. Die Regierung hat angekündigt, dass sie statt des Baus eines Kernreaktors nun den Bau von 4 Reaktoren fordert. 2 könnten in Dukovany gebaut werden, 2 in Temelín. Premierminister und ODS-Vorsitzender Petr Fiala sagte, dies sei rentabler.: Petr FIALA, Premierminister /ODS/
Der Bau mehrerer Blöcke, d.h. bis zu 4 Blöcke in einem Paket, auch wenn er schrittweise erfolgen würde, ist wirtschaftlich um bis zu 25 % vorteilhafter als der Bau von nur einem Block.“
….
Auch wenn, wie die Regierung betont, die Nachfrage nicht bedeutet, dass sie sich letztendlich für vier neue Kernkraftwerke entscheiden wird, so ist doch klar, dass sie beim Übergang zur emissionsfreien Energie auf die Kernenergie setzen will. Ist dies ein vernünftiger Ansatz? Was bedeutet dies für die Pläne zum Bau eines Endlagers für Atommüll? Und wie hoch ist der Anteil der Kernenergie und der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im neuen nationalen Energiekonzept, das erst gestern vom Industrieministerium zum Stellungnahme-Verfahren verschickt wurde? Unsere Gäste zu diesem Thema sind Tomas Ehler, stellvertretender Leiter der Abteilung Energie und nukleare Ressourcen im Industrie- und Handelsministerium
und Energieberater bei Calla und auch Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, Edvard Sequens.
Herr Ehler, halten Sie es für richtig, was die Abgeordneten gestern beschlossen haben, dass nur die Regierung über den Standort eines Atommüllendlagers entscheiden soll?
-Tomáš EHLER, Stellvertretender Hauptdirektor der Abteilung Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel :
Vielen Dank für die Frage. Ich würde zunächst einmal begrüßen und sehr positiv bewerten, dass das Gesetz als Ganzes angenommen wurde, dass der Genehmigungsprozess in der Abgeordnetenkammer den maximalen breiten Konsens widerspiegelte, alle politischen Parteien unterstützten diesen Vorschlag, der zur dritten Lesung vorgelegt wurde, in der dritten Lesung 167 Abgeordnete dafür, keine dagegen, mehrere enthielten sich, die gestrige Abstimmung, ähnlicher Verlauf, über 140 Abgeordnete dafür, eine Stimme dagegen, sechs Enthaltungen.
Es ist also in erster Linie eine technische Frage, natürlich mit allen Sensibilitäten, auch mit politischen, mit politischen Sensibilitäten, vor allem in den betroffenen Regionen, in den betroffenen Gemeinden. Aber es ist richtig, dass das Endlager nach fachlichen Kriterien und nach geltendem Recht, vor allem nach dem Prinzip der nuklearen Sicherheit, gebaut und platziert werden soll.
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Das Parlament hat nur eine beratende Funktion, es nimmt es zur Kenntnis und kann sich innerhalb einer bestimmten Frist dazu äußern oder auch nicht, aber die Regierung hat eigentlich keinen Einfluss auf die Entscheidung der Regierung. Die Gemeinden, unter denen das Endlager gebaut werden könnte, sind sehr besorgt darüber, dass die Positionen der Gemeinden, die ihre Zustimmung zu dem Endlager unter ihrem Gebiet oder auf ihrem Gebiet hätten geben müssen, nicht höher bewertet werden. Und wenn das nicht schon geschehen ist, dann ist zumindest das, was Minister Sikela ihnen versprochen hat, nämlich dass es diese zusätzliche kritische Rolle des Parlaments geben würde, im Parlament tatsächlich ausgefallen, und der Minister hat gesagt, dass er damit einverstanden ist.
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Lukáš MATOŠKA, Moderator
Hat der Minister das den Bürgermeistern wirklich versprochen, sind Sie sicher?
.Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Die Bürgermeister wurden Ende 2022 ins Ministerium eingeladen, wo der Minister ihnen ein neues Verfahren versprach, und wie das Gesetz dann im Januar 2023 aussehen würde, das war eigentlich im Regierungsvorschlag, der parlamentarischen Position, und es fiel im Parlament durch, und durch eine politische Vereinbarung stimmte der Minister schließlich zu.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Ehler, Herr Sequens, ist es nicht so, dass Minister Sikela, Ihr Chef im Ministerium, sein Versprechen gegenüber den Bürgermeistern gebrochen hat?
-Tomáš EHLER, Stellvertretender Hauptdirektor der Sektion Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel :
Wir sehen das ganz sicher nicht so. Der Minister hat die Bürgermeister informiert, er hat gesagt, dass er es so vorlegen wird, und er hat sein Wort gehalten, nämlich die Schlussfolgerungen dieser Verhandlungen, er hat sie der Regierung vorgelegt, die Regierung hat sie diskutiert, aber gleichzeitig hat der Minister dann erklärt, dass er die souveräne Entscheidung der Gesetzgeber über die Form ihrer Rolle respektieren wird, wie wir gesagt haben, dass das Parlament 180 Tage Zeit hat, es kann diskutieren, es kann die Regierung auffordern, es kann ergänzen - also respektieren wir das voll und ganz, und funktionell, wie wir gesagt haben, ist das Parlament beteiligt. Und natürlich wird das Parlament, und darauf zählen wir, fortlaufend in den Prozess der Auswahl der Bewertung und des Weges zur Auswahl des Standortes des Tieflagers einbezogen. Wir glauben also, dass die Gesetzgeber in diesem Dialog bleiben und in die verschiedenen Arbeitsgruppen oder in den direkten Dialog der Regierung, der Abgeordnetenkammer, einbezogen werden.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Sequens, ist das nicht genug für Sie, sind das auch ausreichende Garantien für die Kommunen?
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Auf jeden Fall nicht. Die Kommunen haben jetzt 15 Jahre oder mehr Erfahrung, sie waren von Anfang an dabei, und wenn sich die politische Situation ändert, wenn sich die Positionen der verschiedenen Minister ändern, dann findet der Dialog mit dem Parlament natürlich zwischen der Regierung statt, aber die Kommunen sind nicht in irgendeiner Weise beteiligt. Er findet außerhalb von ihnen statt
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-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Aber als Ihre Plattform gegen das Atommrüll-Endlage forderte, dass die Gemeinden das Recht haben sollten, ein Veto gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet einzulegen, befürchten Sie da nicht, dass, wenn eine solche Bedingung tatsächlich im Gesetz stehen würde, ein Atommülllager hier nie gebaut werden könnte?
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager
Nun, im Gegenteil, ich glaube, dass es ernsthaftere Verhandlungen mit diesen Gemeinden seitens des Staates ermöglichen würde, wenn sie als Partner behandelt würden, der es am Ende sogar blockieren könnte, und hier möchte ich auch darauf hinweisen, dass es nie ein absolutes Veto war, sondern es gab immer eine Art Versicherung für den Fall, dass es keine andere Option und keinen anderen Standort als den einzigen in der Tschechischen Republik gibt. Der Staat könnte sich also immer noch darüber hinwegsetzen, es wäre also ein überbrückbares Veto, so dass die Position der Gemeinden, die gleichberechtigte Partner der staatlichen Behörden bei einem so wichtigen Bauwerk sind, das Auswirkungen auf Zehntausende, ich wage nicht zu sagen Zehntausende von Generationen in diesen Gemeinden hat, in denen die Menschen weiterhin leben werden, voll und ganz gegeben ist.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Und ich würde gerne mit Ihnen über die Gegenwart sprechen, wenn Sie mir erlauben, ob Sie als Industrieministerium und Regierung den Gemeinden nicht mehr Rechte einräumen sollten, wenn sie über den Standort des Tiefenlagers für Atommüll verhandeln?
-Tomas EHLER, Stellvertretender Leiter der Sektion Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel:
Also, wenn Sie erlauben, möchte ich kurz sagen, dass diese Regierung über die Endlagerverwaltung und das Industrieministerium versucht, langfristig, transparent, offen und auf freiwilliger Basis die betroffenen Gemeinden, aber auch die Regionen einzubinden. Es gibt eine Reihe von Plattformen, von Kommunikationsformaten, sei es die Beteiligung im SURAO-Rat, sei es lokale oder regionale Formate, sei es ein Expertenbeirat, wir bereiten ein Gesetz vor, das uns verpflichtet, eine neue Arbeitsgruppe einzurichten, also wir versuchen es dort, und wir glauben, dass der Ansatz transparent ist, wir haben einen neuen Direktor, aber das Gesetz, wir haben den Inhalt eigentlich nicht diskutiert, aber genau das ist das Ziel dieses Gesetzes, noch effektivere Beteiligungsmöglichkeiten zu gewährleisten, die Interessen dieser Gemeinden zu respektieren, also das Gesetz führt zum Beispiel eine neue Beteiligung der Gemeinden im Verfahren zur Ausweisung von Schutzgebieten ein, gibt den Gemeinden die Möglichkeit, zu den Unterlagen für die Genehmigung nach dem Atomgesetz Stellung zu nehmen, längere Fristen für Verhandlungen und so weiter und so fort. Und lassen Sie mich nur noch einen Satz sagen.
Ja, das Gesetz spiegelt nicht nur, wie ich schon sagte, einen breiten politischen Konsens wider, sondern auch einen Expertenkonsens, es wurde ohne Widerspruch diskutiert, sowohl die inhaltliche Intention als auch der Gesetzesentwurf quer durch die Ministerien, es hat den Legislativrat der Regierung passiert, es wurde genehmigt, also glauben wir, dass wir die richtige Form und den richtigen Inhalt gewählt haben, der unserem Rechtssystem und den Erfahrungen aus dem Ausland entspricht.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Meine Herren, ob die Gemeinden in den gesamten Prozess der Auswahl eines Endlagers für nukleare Abfälle in der Tschechischen Republik ausreichend oder nicht ausreichend eingebunden sind, darüber sind Sie sich offensichtlich nicht einig, weshalb wir Sie zu dem heutigen Pro und Contra eingeladen haben. Ich denke, dass sich die Zuhörer eine Meinung bilden konnten und ein Gefühl dafür bekommen haben, wo Sie in dieser Sache stehen. Ich frage mich, Herr Sequens, ob die Bedenken, die Sie in Bezug auf die nukleare Lagerung äußern, überhaupt berechtigt sind, wenn die Regierung uns versichert, dass ihre Sicherheit nach den modernsten Standards gewährleistet sein wird. Sind Sie nicht ein wenig besorgt?
-Edvard SEQUENS, Energieberater, Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Sehen Sie, das Endlager soll in einer Region errichtet werden, in der es keine vergleichbaren Industrieanlagen gibt, mit einer Ausnahme, nämlich dem Standort Janoch, wo das Kernkraftwerk Temelin in der Nähe liegt. Das sind Standorte, die der Erholung, der Landwirtschaft und anderen ähnlichen Industriezweigen dienen, und plötzlich wird es ein tiefes Bergwerk geben, das eigentlich ein tiefes Endlager ist.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Es tut mir leid, dass ich mich einmische, aber Minister Sikela sagte in diesem Zusammenhang, dass ein Standort ausgewählt wird, und das sind seine Worte, der der geologisch langweiligste sein wird
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-Edvard SEQUENS, Energieberater, Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Nun, wir sprechen über das, was einen halben Kilometer unter unseren Füßen liegt, so dass es keine Verwerfungen gibt und es sich nicht um einen lebendigen, geologisch aktiven Standort handelt, das hat er natürlich gemeint. Was sich an der Oberfläche befindet, ist etwas völlig anderes. Wenn also dort ein tiefes Bergwerk angelegt wird, bedeutet das, dass der ganze Verkehr, die Hunderte von Arbeitern, die nicht an diesem Ort waren, sich auf diesen Bergbau konzentrieren. In der Zukunft, wenn das Endlager in Betrieb geht, wird es diese Risiken des Umladens von abgebrannten Brennelementen in diese Lagerbehälter geben, es wird Millionen von Tonnen Schutt aus dem Untergrund geben, der gehandhabt werden muss, es hat einfach einige ziemlich bedeutende Auswirkungen, und diese Gemeinden wollen abschätzen, ob sie das wollen oder nicht. So war es auch in Finnland. Sie haben gesagt, dass wir nicht einverstanden sind, aber es ist hier noch nicht gesagt worden, dass, wenn Finnland ein gutes Beispiel für die Tschechische Republik ist, wie man Tieflagertechnologien baut, wir völlig die Augen davor verschließen, dass in Finnland die Gemeinden ein Vetorecht haben und es ein Parlament gibt, das das mitbestimmt, und unser Antrag ist sehr stark an das finnische Gesetz angelehnt
.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Ehler, haben Sie Verständnis für die Bedenken, die wir hier gerade gehört haben und die einige Gemeinden, die von der Plattform, die Herr Sequens hier vorstellt, vertreten werden, möglicherweise auch haben. Und die zweite Frage, die damit zusammenhängt, ist, warum Sie es nicht so machen wie in Finnland, wo die Gemeinden ein Vetorecht hatten und trotzdem dieses Atommüllendlager, das erste in Europa überhaupt, wenn ich mich nicht irre, dort gebaut wurde.
Tomáš EHLER, stellvertretender Leiter der Abteilung für Energie und nukleare Ressourcen im Ministerium für Industrie und Handel :
Ich danke Ihnen. Wir versuchen natürlich, diese Bedenken auf der Grundlage des Dialogs mit den Gemeinden zu berücksichtigen, und ich würde sagen, vor allem, um alle Fragen zu beantworten, um Informationen zu ergänzen, führen wir derzeit eine relativ umfassende sozioökonomische Auswirkungsstudie durch, einschließlich des Auftrags, der Ergebnisse dieser Studien, und wir versuchen, mit den Gemeinden zu kommunizieren, um bewährte Verfahren vorzustellen. Bürgermeister und stellvertretende Bürgermeister sind 2019 auch nach Finnland gereist, um die Vorbereitung des Endlagers zu sehen. Wir versuchen also unser Bestes, um diesen Dialog zu führen, wir versuchen, transparent zu sein. Was das finnische Modell anbelangt, so ist es natürlich etwas Besonderes. Finnland, ein großes Land, hat 309 Gemeinden oder Selbstverwaltungseinheiten, aber speziell in Finnland ist es ein etwas anderer Fall, wo das Tieflager von einer privaten Einrichtung vorbereitet wird, nicht von einer staatlichen technischen Organisation, und gleichzeitig gibt es einen anderen, ich glaube, unser Minister hat es gestern beschrieben, einen anderen Ansatz für den Staat. Wir schauen nach Deutschland, in die Schweiz, nach Frankreich, nirgendwo gibt es dieses symbolische Veto. Und, um ein konkretes Beispiel aus der Praxis zu nennen, in der Schweiz wurde schließlich auf dieses Vetorecht verzichtet, gerade damit die Auswahl der Identifizierung des endgültigen oder des mutmaßlichen endgültigen Standorts erfolgen konnte.
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Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Grüne Energiequellen sind instabilen, deswegen brauchen wir mehr Kernkraft – Diskussion über das tschechische Staatsenergiekonzept
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk
Das Ministerium für Industrie und Handel stellt derzeit einen Entwurf des neuen Energiekonzepts fertig und plant, ihn in der ersten Februarhälfte zum Stellungnahme- Verfahren zu versenden. Es wird erwartet, dass die Kernenergie und die erneuerbaren Energiequellen den Energiemix der Tschechischen Republik erheblich stärken werden. Sie sollen die Kohlekraftwerke ersetzen, die bisher fast die Hälfte des tschechischen Stroms produziert haben.
Bis zum Jahr 2050 soll die Hälfte des Stroms in Tschechien gerade aus Atomquellen stammen. Laut Jan Horáček vom Institut für Plasmaphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, das sich unter anderem mit der Modellierung des Energiemixes befasst, sollten idealerweise bis zu zwei Drittel aus der Kernenergie kommen - nachdem Kohle und andere fossile Brennstoffe nicht mehr verwendet werden. Aber die Hälfte ist auch in Ordnung", sagt er in der Sendung "Geld und Einfluss" des tschechischen Radios Plus.
Bis zu vier neue große Blöcke und bis zu zehn weitere kleine modulare Reaktoren, über die die Regierung spricht, sind also Kapazitäten, die die Tschechische Republik in Zukunft auf jeden Fall brauchen wird, so Horáček. Andernfalls würde das Land bis zum Jahr 2050 stark von Strom- oder Gasimporten aus dem Ausland abhängig sein.
Das zeigt auch das Energiemix-Modell, das Jan Horáček und sein Student, der Physiker Václav Sedmidubský, auf der Grundlage einer Kurve des Stromverbrauchs und der Stromerzeugung in verschiedenen Zukunftsszenarien erstellt haben. Sie haben das Modell auf ihrer Website veröffentlicht.
Mehr Kraftwerke?
Horáček zufolge gibt es zwei Gründe für mehr Kernkraftwerke. Erstens werden die Kernkraftwerksblöcke in Dukovany, die aus den 1980er Jahren stammen, im nächsten Jahrzehnt, d. h. nach dem Jahr 2030, und Temelín in weiteren 20 Jahren (zwischen 2050 und 2060) außer Betrieb gehen. Vor allem Dukovany mit einer Kapazität von rund 2 Gigawatt muss daher ersetzt werden
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"Außerdem wissen wir, dass der Verbrauch steigen wird, weil alles auf Strom umgestellt wird. Sehr bald werden sogar Kohle- und Gasheizungen auf Strom umgestellt werden, die Elektromobilität wird ausgebaut werden. Zugleich wollen wir das gesamte tschechische Energiesystem dekarbonisieren. Das bedeutet, dass Kohlequellen durch erneuerbare und nukleare Quellen ersetzt werden müssen", rechnet Horáček vor.
Die erneuerbaren Energien produzieren jedoch instabilen Strom, d. h. sie schwanken innerhalb kurzer Zeit von null auf hundert Prozent, während zwei Drittel des tschechischen Stromverbrauchs stabil sind. In Zukunft könnte die Speicherung von Strom und seine Nutzung in Zeiten höheren Verbrauchs Abhilfe schaffen, doch im Moment sind die Kapazitäten begrenzt.
"Heute sind wir in der Lage, Strom für 10 Prozent der Bevölkerung für fünf Stunden in Pumpspeicherkraftwerken zu speichern. In den drei, die hier während des Kommunismus gebaut oder in den 1990er Jahren fertiggestellt wurden. Und das ist alles, was wir haben."
"Bei den Batterien handelt es sich im Grunde um einen vernachlässigbaren Anteil an den insgesamt 5 GWh, die wir zur Verfügung haben. Eine Batterie, wenn ich einen Lastwagen nehme, der mit Batterien gefüllt ist und etwa 10 Millionen Kronen kostet, 'macht' eine MWh, was für ein winziges Dorf mit etwa tausend Einwohnern ausreicht", betont Horacek.
Wir können Energie (noch) nicht speichern:
Und es ist auch unrealistisch, dass die Verbraucher Energie idealerweise für einen längeren Zeitraum speichern können.
"In unserem Onlinemodell müsste diese Speichermenge - die man als saisonale Speicherung bezeichnen könnte, d.h. dass man z.B. Energie für einen ganzen Monat oder eine ganze Saison im Voraus 'einlagert' - etwa das 5.000-fache der heutigen Kapazität betragen. Und das ist fast unvorstellbar, vor allem im Hinblick auf den Preis", fügt Václav Sedmidubský hinzu.
Das Modell der Physiker weist auch darauf hin, dass der Strom zwar zu jeder Stunde des Jahres ins Netz eingespeist werden muss, die heimischen erneuerbaren Energien aber heute in der Regel fast die Hälfte der Zeit im Jahr mit weniger als fünf Prozent ihrer maximal installierten Leistung produzieren.
Ein Grund dafür ist, dass bei ihnen die Photovoltaik dominiert, aber es fehlen mehr Windkraftanlagen, die auch nachts produzieren können.
"Wir brauchen einen Ersatz für die erneuerbaren Energien. Das sind typischerweise Gaskraftwerke. Wir denken, dass es in Zukunft Wasserstoff sein wird", überlegt Sedmidubský.
Und Wasserstoff?
Das Problem des Wasserstoffs liegt jedoch wiederum in der Speicherung. "Und in seinem Wirkungsgrad, der nur 25 Prozent beträgt. Während des Ladevorgangs gehen also drei Viertel der Energie in die Luft", gibt Horáček zu bedenken.
Nach dem neuen Konzept der Regierung sollen kleine modulare Kernreaktoren eine gewisse Flexibilität bieten, um die großen Blöcke zu ergänzen. Laut Horáček wird es jedoch unter anderem ein Problem mit dem Preis geben.
"Heutzutage ist eine große Anlage wirtschaftlich auf jeden Fall günstiger als mehrere kleine Anlagen. Aber es gibt auch einen Sicherheitsaspekt. Wenn ich mehr Reaktoren habe, habe ich auch ein größeres Risiko, dass etwas passiert, und dann ist es egal, ob es ein großer oder ein kleiner Block ist", sagt der Physiker.
Was die enormen Investitionen in große Blöcke angeht, von denen vier neue Blöcke rund eine Billion Kronen kosten könnten, so sagt Horáček, dass man diesen Betrag in Relation setzen muss und dass sich eine solche Investition lohnt.
/gr/
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Gemeinden fürchten, was die Erkundung von Atommülllager-Standorten bringen wird
7.2.2025. CT24. CTK
Eine Novelle, die die Regeln für die Auswahl von Atommüll-Endlagerstandorten ändert, wurde trotz des Senats vom Abgeordnetenhaus erneut verabschiedet. Die Entscheidung über den Standort für das Atommüllendlager liegt nun bei der Regierung. Die Gemeinden, die als mögliche Standorte für ein solches Endlager in Frage kommen, sind darüber nicht glücklich. Sie haben weder ein Vetorecht, noch muss der Standort von beiden Kammern des Parlaments genehmigt werden, was der Senat in das Gesetz aufnehmen wollte. Auch die Entscheidung, ob der Staat den Gemeinden mehr als den im Atomgesetz festgelegten Betrag zahlen wird, liegt hauptsächlich bei der Regierung.
Letzte Woche hat die Regierung von zwei Bietern der ursprünglichen Ausschreibung für den Ausbau von Dukovany, die bis zu vier neue Atomblöcke vorsah, verbindliche Angebote für vier Blöcke angefordert. Obwohl Regierungspolitiker darauf hingewiesen haben, dass dies nicht automatisch bedeutet, dass alle vier Blöcke tatsächlich gebaut werden, sondern dass auch ein oder zwei Blöcke in Erwägung gezogen werden, befürchten Gemeinden, die in der Vergangenheit versucht haben, den Bau eines Atommüll- Endlagers in ihrem Gebiet zu verhindern, dass dadurch die Menge des Atommülls erheblich ansteigen wird.
Der Senat hat den Vorschlag an die Änderung an die Abgeordnetenkammer zurückgegeben und verlangte, dass die Standortgenehmigung durch beide Kammern des Parlaments wieder ins Gesetz eingeführt wird. Dies war ursprünglich von der Regierung vorgeschlagen worden, aber während des Genehmigungsverfahrens in der Abgeordnetenkammer wurde diese Bedingung gestrichen, und nun haben die Abgeordneten ihren Standpunkt wieder bekräftigt, dass die Entscheidung allein bei der Regierung liegen wird. Doch genau das befürchten die Gegner des Endlagers.
"Wenn es vier neue Blöcke gibt, plus die zehn von CEZ angekündigten mittleren oder kleinen modularen Blöcke, plus die Verlängerung des Betriebs der bestehenden Kernkraftwerke, wird die Menge an hochradioaktivem Abfall erheblich ansteigen.
Für ČEZ ist die Wiederverwendung abgebrannter Brennelemente heute nicht realistisch", sagte Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager und Bürgermeister von Horažďovice.
Die Gemeinden halten es auch für problematisch, dass sie nach Inkrafttreten der Novelle kein Vetorecht haben werden, das es ihnen erlauben würde, den Bau eines Endlagers in ihrem Katastergebiet vollständig zu verhindern.
Der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) sagte jedoch in einer Debatte in der Abgeordnetenkammer, dass er das Vetoprinzip für Gemeinden im tschechischen Kontext nicht für angemessen halte, obwohl er einräumte, dass Gemeinden beispielsweise in Finnland den Bau eines Endlagers blockieren können. Er wies jedoch auf die Unterschiede hin. "Wir haben keine 309 Gemeinden auf unserem Territorium, wir haben keine dünn besiedelten Regionen und wir haben insgesamt kein großes Vertrauen in den Staat und seine Institutionen", sagte Síkela.
Es sollten mehrere Standorte für das Endlager untersucht werden. Das Gebiet Březový potok bei Horažďovice, die Standorte Horka und Hrádek in Vysočina und Janoch bei Temelín könnten ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Genehmigung für die geologischen Bohrungen soll demnächst vom Umweltministerium erteilt werden. Der endgültige Standort soll im Jahr 2028 ausgewählt werden.
"Alle Standorte weisen eine hervorragende Geologie auf und erfüllen wahrscheinlich alle unsere grundlegenden Anforderungen", sagte Lukáš Vondrovic, Direktor der Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle SURAO. Die Erkundungsbohrungen, mit denen ermittelt werden soll, welcher Standort sich am besten für ein Tiefenlager eignet, werden praktisch keine Auswirkungen auf die Umgebung haben, sagte er. Er betonte, dass die Arbeiten streng begrenzt sind.
"Für die Bohrungen sind sehr strenge Bedingungen festgelegt. Wir müssen die Anforderungen von etwa zehn Gesetzen erfüllen, wir müssen landwirtschaftliche Fristen einhalten, oder Dinge respektieren wie die Paarungszeiten von Amphibien", fasste Vondrovic zusammen.
https://ct24.ceskatelevize.cz/clanek/re ... adu-345756
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/gr/
Gemeinden: Parlament könnte der Entscheidung über Endlager mehr Glaubwürdigkeit geben
7. Februar 2024. Oenergetice.cz
CTK
Eine parlamentarische Kontrolle des Entscheidungsprozesses zum Atommüllendlager, der am Dienstag vom Unterhaus nicht gebilligt wurde, hätte dem Prozess mehr Glaubwürdigkeit zurückgeben können, erklärte Zdeněk Dvořák (parteilos), Bürgermeister von Dolní Cerekev in der Region Jihlava, heute gegenüber der Agentur ČTK. Ihm zufolge kehrt der Staat den von diesem Plan betroffenen Gemeinden den Rücken zu, und sie müssen sehr vorsichtig sein. In der Region Vysočina sind zwei der vier Gebiete, die von der tschechischen Verwaltung für Endlager SURAO ausgewählt wurden, Horka und Hrádek. Die Gemeinden in beiden Standorten wehren sich lange gegen das Endlager.
Nach dem verabschiedeten Gesetz wird allein die Regierung über den Standort und den Bau des Endlagers entscheiden. Die Abgeordneten weigerten sich, die Umsetzung des Kabinettsbeschlusses von der Zustimmung beider Kammern des Parlaments abhängig zu machen, was der Senat entsprechend dem ursprünglichen Vorschlag der Regierung wollte.
Dolní Cerekev gehört zum Standort Hrádek. "Wir hatten auf mehr Unterstützung durch die Abgeordneten gehofft, aber leider gab es nur sehr wenig Unterstützung. Die Senatoren haben sich zwar für uns eingesetzt, aber die Abgeordneten nicht", sagte Dvořák. Er fügte hinzu, dass damit nur noch die Entscheidung der Regierung über das Endlager übrig geblieben sei.
Das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinden 140 Tage Zeit haben werden, um ihre Meinung zum Vorschlag der Regierung für den Standort des Endlagers zu äußern. Dvorak sagte, eine Verlängerung der Fristen sei notwendig.
"Die Unterlagen, die beim letzten Mal eingereicht wurden, waren beispielsweise über 1.000 Seiten lang, und eine Person hat nicht die Möglichkeit, diese in einem Zeitraum von 30 Tagen durch zu lesen", sagte er.
Auch am Standort Horka regt sich Widerstand gegen den Bau des Endlagers. "Die Form, dass es nur von der Regierung genehmigt wird, ist für uns inakzeptabel", sagte Petr Piňos (SOCDEM), Bürgermeister von Budišov in der Region Třebíč.
Laut Zdeněk Souček (parteilos), Bürgermeister von Rudíkov in der Region Třebíč, hat der Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (STAN) sein Versprechen nicht eingehalten, das er bei einem Treffen mit den Bürgermeistern gegeben hatte. "Wir sind empört, dass es so gekommen ist", sagte er und fügte hinzu, dass die Entscheidung über das Endlager nicht der Zustimmung der Parlamentskammern bedürfe.
Das Umweltministerium prüft derzeit die Anträge der Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) auf Ausweisung von Erkundungsgebieten für das Endlager. Die Gemeinden aus der Region Vysočina haben wegen der Zusammenarbeit des tschechischen geologischen Dienstes, der dem Umweltministerium untersteht, mit SÚRAO, einen Einwand wegen möglicher Befangenheit erhoben: "Die Befangenheit wurde nun vom Umweltminister zurückgewiesen. Das Genehmigungsverfahren für die Untersuchungen geht also weiter", sagte Souček. Er sagte, dass der Standort versuchen werde, das Recht auf eine öffentliche Stellungnahme zum Endlager durch die europäische Gesetzgebung zu erhalten.
SÚRAO will neben der Region Vysočina auch weitere Gebiete für das Endlager untersuchen, darunter Janoch bei Temelín in Südböhmen und Březový potok in der Region Klatovy. Der Standort für das Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken sollte 2030 ausgewählt werden, so die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, das Gesetz soll jetzt diese Frist um zwei Jahre verkürzen. Tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden.
/gr/
Fragile Sicherheit im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja
8.2.2024 Pravo Seite 20 ctk
Die Sicherheit des Kernkraftwerks Saporoschje ist nach wie vor sehr fragil. Dies erklärte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Mariano Grossi, in Kiew. Die Agentur hält den jüngsten Personalabbau durch die russischen Besatzungsbehörden für ein großes Problem.
"Diese riesige Anlage hatte früher etwa 12.000 Mitarbeiter. Jetzt sind es nur noch 2.000 bis 3.000, was einen erheblichen Rückgang der Zahl der dort Beschäftigten bedeutet", sagte Grossi. "Um diese sehr anspruchsvollen Großanlagen zu betreiben, braucht man eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, die verschiedene spezifische Funktionen ausüben. Bis jetzt ist die Situation stabil, aber es ist ein sehr, sehr heikles Gleichgewicht", fügte er hinzu.
Die russischen Besatzungstruppen verweigern auch den Mitarbeitern der ukrainischen Enerhoatom den Zugang zur Nuklearanlage. Die Anlage ist mit ehemaligen Mitarbeitern des ukrainischen Unternehmens besetzt, die die russische Staatsbürgerschaft angenommen und einen Vertrag mit dem russischen Betreiber Rosatom unterzeichnet haben. Außerdem arbeiten dort auch aus Russland geschickte Mitarbeiter.
Ein Teil der Mitarbeiter der Anlage ist geflohen, da viele von ihnen nicht in den von Russland besetzten Gebieten bleiben wollten. Etwa 100 ukrainische Arbeiter in dem Kernkraftwerk, das als das größte in Europa gilt, weigern sich, einen Vertrag mit der russischen Rosatom zu unterzeichnen, so Grossi gegenüber der Agentur Reuters.
Der Leiter der internationalen Agentur sollte die Anlage gestern besuchen. Die Sicherheit der Anlage wird vor Ort von IAEO-Experten überwacht, die in den zwei Jahren des Krieges in der Ukraine 102 Mal vor Ort waren, wie der Leiter der Agentur kürzlich vor dem UN-Sicherheitsrat erklärte.
"Die potenzielle Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls bleibt trotz der Abschaltung aller sechs Reaktoren sehr real", sagte Grossi damals. "Unsere Mitarbeiter berichten von Raketen, die über ihre Köpfe hinweg fliegen", fügte er hinzu.
Der IAEO-Chef sollte gestern vor Ort sein, um die Stabilität der Kühlanlagen zu überprüfen, nachdem eine Explosion im vergangenen Jahr den Kachovo-Damm zerstört und einen Rückgang des Kühlwassers verursacht hatte.
/gr/
Sendung Pro und Kontra: Tomáš Ehler (Stellvertretender Hauptdirektor der Sektion Energie und nukleare Ressourcen im Industrieministerium), Edvard Sequens (Energieberater, Calla)
7.2.2024 Tschechischer Rundfunk 9.30 Uhr
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Nur die Regierung wird entscheiden, wo das Atommülllager gebaut werden soll, nicht beide Kammern des Parlaments gleichzeitig, wie der Senat gefordert hat und wie es der ursprüngliche Regierungsvorschlag vorsah, über den die Abgeordneten abgestimmt haben und dessen Entwurf nun vom Präsidenten geprüft wird. Das Endlager für nukleare Abfälle soll bis zur Mitte des Jahrhunderts gebaut werden, und es scheint, dass die Tschechische Republik es dringend braucht. Die Regierung hat angekündigt, dass sie statt des Baus eines Kernreaktors nun den Bau von 4 Reaktoren fordert. 2 könnten in Dukovany gebaut werden, 2 in Temelín. Premierminister und ODS-Vorsitzender Petr Fiala sagte, dies sei rentabler.: Petr FIALA, Premierminister /ODS/
Der Bau mehrerer Blöcke, d.h. bis zu 4 Blöcke in einem Paket, auch wenn er schrittweise erfolgen würde, ist wirtschaftlich um bis zu 25 % vorteilhafter als der Bau von nur einem Block.“
….
Auch wenn, wie die Regierung betont, die Nachfrage nicht bedeutet, dass sie sich letztendlich für vier neue Kernkraftwerke entscheiden wird, so ist doch klar, dass sie beim Übergang zur emissionsfreien Energie auf die Kernenergie setzen will. Ist dies ein vernünftiger Ansatz? Was bedeutet dies für die Pläne zum Bau eines Endlagers für Atommüll? Und wie hoch ist der Anteil der Kernenergie und der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im neuen nationalen Energiekonzept, das erst gestern vom Industrieministerium zum Stellungnahme-Verfahren verschickt wurde? Unsere Gäste zu diesem Thema sind Tomas Ehler, stellvertretender Leiter der Abteilung Energie und nukleare Ressourcen im Industrie- und Handelsministerium
und Energieberater bei Calla und auch Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, Edvard Sequens.
Herr Ehler, halten Sie es für richtig, was die Abgeordneten gestern beschlossen haben, dass nur die Regierung über den Standort eines Atommüllendlagers entscheiden soll?
-Tomáš EHLER, Stellvertretender Hauptdirektor der Abteilung Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel :
Vielen Dank für die Frage. Ich würde zunächst einmal begrüßen und sehr positiv bewerten, dass das Gesetz als Ganzes angenommen wurde, dass der Genehmigungsprozess in der Abgeordnetenkammer den maximalen breiten Konsens widerspiegelte, alle politischen Parteien unterstützten diesen Vorschlag, der zur dritten Lesung vorgelegt wurde, in der dritten Lesung 167 Abgeordnete dafür, keine dagegen, mehrere enthielten sich, die gestrige Abstimmung, ähnlicher Verlauf, über 140 Abgeordnete dafür, eine Stimme dagegen, sechs Enthaltungen.
Es ist also in erster Linie eine technische Frage, natürlich mit allen Sensibilitäten, auch mit politischen, mit politischen Sensibilitäten, vor allem in den betroffenen Regionen, in den betroffenen Gemeinden. Aber es ist richtig, dass das Endlager nach fachlichen Kriterien und nach geltendem Recht, vor allem nach dem Prinzip der nuklearen Sicherheit, gebaut und platziert werden soll.
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Das Parlament hat nur eine beratende Funktion, es nimmt es zur Kenntnis und kann sich innerhalb einer bestimmten Frist dazu äußern oder auch nicht, aber die Regierung hat eigentlich keinen Einfluss auf die Entscheidung der Regierung. Die Gemeinden, unter denen das Endlager gebaut werden könnte, sind sehr besorgt darüber, dass die Positionen der Gemeinden, die ihre Zustimmung zu dem Endlager unter ihrem Gebiet oder auf ihrem Gebiet hätten geben müssen, nicht höher bewertet werden. Und wenn das nicht schon geschehen ist, dann ist zumindest das, was Minister Sikela ihnen versprochen hat, nämlich dass es diese zusätzliche kritische Rolle des Parlaments geben würde, im Parlament tatsächlich ausgefallen, und der Minister hat gesagt, dass er damit einverstanden ist.
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Lukáš MATOŠKA, Moderator
Hat der Minister das den Bürgermeistern wirklich versprochen, sind Sie sicher?
.Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Die Bürgermeister wurden Ende 2022 ins Ministerium eingeladen, wo der Minister ihnen ein neues Verfahren versprach, und wie das Gesetz dann im Januar 2023 aussehen würde, das war eigentlich im Regierungsvorschlag, der parlamentarischen Position, und es fiel im Parlament durch, und durch eine politische Vereinbarung stimmte der Minister schließlich zu.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Ehler, Herr Sequens, ist es nicht so, dass Minister Sikela, Ihr Chef im Ministerium, sein Versprechen gegenüber den Bürgermeistern gebrochen hat?
-Tomáš EHLER, Stellvertretender Hauptdirektor der Sektion Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel :
Wir sehen das ganz sicher nicht so. Der Minister hat die Bürgermeister informiert, er hat gesagt, dass er es so vorlegen wird, und er hat sein Wort gehalten, nämlich die Schlussfolgerungen dieser Verhandlungen, er hat sie der Regierung vorgelegt, die Regierung hat sie diskutiert, aber gleichzeitig hat der Minister dann erklärt, dass er die souveräne Entscheidung der Gesetzgeber über die Form ihrer Rolle respektieren wird, wie wir gesagt haben, dass das Parlament 180 Tage Zeit hat, es kann diskutieren, es kann die Regierung auffordern, es kann ergänzen - also respektieren wir das voll und ganz, und funktionell, wie wir gesagt haben, ist das Parlament beteiligt. Und natürlich wird das Parlament, und darauf zählen wir, fortlaufend in den Prozess der Auswahl der Bewertung und des Weges zur Auswahl des Standortes des Tieflagers einbezogen. Wir glauben also, dass die Gesetzgeber in diesem Dialog bleiben und in die verschiedenen Arbeitsgruppen oder in den direkten Dialog der Regierung, der Abgeordnetenkammer, einbezogen werden.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Sequens, ist das nicht genug für Sie, sind das auch ausreichende Garantien für die Kommunen?
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Auf jeden Fall nicht. Die Kommunen haben jetzt 15 Jahre oder mehr Erfahrung, sie waren von Anfang an dabei, und wenn sich die politische Situation ändert, wenn sich die Positionen der verschiedenen Minister ändern, dann findet der Dialog mit dem Parlament natürlich zwischen der Regierung statt, aber die Kommunen sind nicht in irgendeiner Weise beteiligt. Er findet außerhalb von ihnen statt
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-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Aber als Ihre Plattform gegen das Atommrüll-Endlage forderte, dass die Gemeinden das Recht haben sollten, ein Veto gegen den Bau eines Endlagers auf ihrem Gebiet einzulegen, befürchten Sie da nicht, dass, wenn eine solche Bedingung tatsächlich im Gesetz stehen würde, ein Atommülllager hier nie gebaut werden könnte?
-Edvard SEQUENS, Energieberater bei Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager
Nun, im Gegenteil, ich glaube, dass es ernsthaftere Verhandlungen mit diesen Gemeinden seitens des Staates ermöglichen würde, wenn sie als Partner behandelt würden, der es am Ende sogar blockieren könnte, und hier möchte ich auch darauf hinweisen, dass es nie ein absolutes Veto war, sondern es gab immer eine Art Versicherung für den Fall, dass es keine andere Option und keinen anderen Standort als den einzigen in der Tschechischen Republik gibt. Der Staat könnte sich also immer noch darüber hinwegsetzen, es wäre also ein überbrückbares Veto, so dass die Position der Gemeinden, die gleichberechtigte Partner der staatlichen Behörden bei einem so wichtigen Bauwerk sind, das Auswirkungen auf Zehntausende, ich wage nicht zu sagen Zehntausende von Generationen in diesen Gemeinden hat, in denen die Menschen weiterhin leben werden, voll und ganz gegeben ist.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Und ich würde gerne mit Ihnen über die Gegenwart sprechen, wenn Sie mir erlauben, ob Sie als Industrieministerium und Regierung den Gemeinden nicht mehr Rechte einräumen sollten, wenn sie über den Standort des Tiefenlagers für Atommüll verhandeln?
-Tomas EHLER, Stellvertretender Leiter der Sektion Energie und nukleare Ressourcen des Ministeriums für Industrie und Handel:
Also, wenn Sie erlauben, möchte ich kurz sagen, dass diese Regierung über die Endlagerverwaltung und das Industrieministerium versucht, langfristig, transparent, offen und auf freiwilliger Basis die betroffenen Gemeinden, aber auch die Regionen einzubinden. Es gibt eine Reihe von Plattformen, von Kommunikationsformaten, sei es die Beteiligung im SURAO-Rat, sei es lokale oder regionale Formate, sei es ein Expertenbeirat, wir bereiten ein Gesetz vor, das uns verpflichtet, eine neue Arbeitsgruppe einzurichten, also wir versuchen es dort, und wir glauben, dass der Ansatz transparent ist, wir haben einen neuen Direktor, aber das Gesetz, wir haben den Inhalt eigentlich nicht diskutiert, aber genau das ist das Ziel dieses Gesetzes, noch effektivere Beteiligungsmöglichkeiten zu gewährleisten, die Interessen dieser Gemeinden zu respektieren, also das Gesetz führt zum Beispiel eine neue Beteiligung der Gemeinden im Verfahren zur Ausweisung von Schutzgebieten ein, gibt den Gemeinden die Möglichkeit, zu den Unterlagen für die Genehmigung nach dem Atomgesetz Stellung zu nehmen, längere Fristen für Verhandlungen und so weiter und so fort. Und lassen Sie mich nur noch einen Satz sagen.
Ja, das Gesetz spiegelt nicht nur, wie ich schon sagte, einen breiten politischen Konsens wider, sondern auch einen Expertenkonsens, es wurde ohne Widerspruch diskutiert, sowohl die inhaltliche Intention als auch der Gesetzesentwurf quer durch die Ministerien, es hat den Legislativrat der Regierung passiert, es wurde genehmigt, also glauben wir, dass wir die richtige Form und den richtigen Inhalt gewählt haben, der unserem Rechtssystem und den Erfahrungen aus dem Ausland entspricht.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Meine Herren, ob die Gemeinden in den gesamten Prozess der Auswahl eines Endlagers für nukleare Abfälle in der Tschechischen Republik ausreichend oder nicht ausreichend eingebunden sind, darüber sind Sie sich offensichtlich nicht einig, weshalb wir Sie zu dem heutigen Pro und Contra eingeladen haben. Ich denke, dass sich die Zuhörer eine Meinung bilden konnten und ein Gefühl dafür bekommen haben, wo Sie in dieser Sache stehen. Ich frage mich, Herr Sequens, ob die Bedenken, die Sie in Bezug auf die nukleare Lagerung äußern, überhaupt berechtigt sind, wenn die Regierung uns versichert, dass ihre Sicherheit nach den modernsten Standards gewährleistet sein wird. Sind Sie nicht ein wenig besorgt?
-Edvard SEQUENS, Energieberater, Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Sehen Sie, das Endlager soll in einer Region errichtet werden, in der es keine vergleichbaren Industrieanlagen gibt, mit einer Ausnahme, nämlich dem Standort Janoch, wo das Kernkraftwerk Temelin in der Nähe liegt. Das sind Standorte, die der Erholung, der Landwirtschaft und anderen ähnlichen Industriezweigen dienen, und plötzlich wird es ein tiefes Bergwerk geben, das eigentlich ein tiefes Endlager ist.
-Lukáš MATOŠKA, Moderator :
Es tut mir leid, dass ich mich einmische, aber Minister Sikela sagte in diesem Zusammenhang, dass ein Standort ausgewählt wird, und das sind seine Worte, der der geologisch langweiligste sein wird
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-Edvard SEQUENS, Energieberater, Calla, Sekretär der Plattform gegen das Atommüll-Endlager:
Nun, wir sprechen über das, was einen halben Kilometer unter unseren Füßen liegt, so dass es keine Verwerfungen gibt und es sich nicht um einen lebendigen, geologisch aktiven Standort handelt, das hat er natürlich gemeint. Was sich an der Oberfläche befindet, ist etwas völlig anderes. Wenn also dort ein tiefes Bergwerk angelegt wird, bedeutet das, dass der ganze Verkehr, die Hunderte von Arbeitern, die nicht an diesem Ort waren, sich auf diesen Bergbau konzentrieren. In der Zukunft, wenn das Endlager in Betrieb geht, wird es diese Risiken des Umladens von abgebrannten Brennelementen in diese Lagerbehälter geben, es wird Millionen von Tonnen Schutt aus dem Untergrund geben, der gehandhabt werden muss, es hat einfach einige ziemlich bedeutende Auswirkungen, und diese Gemeinden wollen abschätzen, ob sie das wollen oder nicht. So war es auch in Finnland. Sie haben gesagt, dass wir nicht einverstanden sind, aber es ist hier noch nicht gesagt worden, dass, wenn Finnland ein gutes Beispiel für die Tschechische Republik ist, wie man Tieflagertechnologien baut, wir völlig die Augen davor verschließen, dass in Finnland die Gemeinden ein Vetorecht haben und es ein Parlament gibt, das das mitbestimmt, und unser Antrag ist sehr stark an das finnische Gesetz angelehnt
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-Lukáš MATOŠKA, Moderator
Herr Ehler, haben Sie Verständnis für die Bedenken, die wir hier gerade gehört haben und die einige Gemeinden, die von der Plattform, die Herr Sequens hier vorstellt, vertreten werden, möglicherweise auch haben. Und die zweite Frage, die damit zusammenhängt, ist, warum Sie es nicht so machen wie in Finnland, wo die Gemeinden ein Vetorecht hatten und trotzdem dieses Atommüllendlager, das erste in Europa überhaupt, wenn ich mich nicht irre, dort gebaut wurde.
Tomáš EHLER, stellvertretender Leiter der Abteilung für Energie und nukleare Ressourcen im Ministerium für Industrie und Handel :
Ich danke Ihnen. Wir versuchen natürlich, diese Bedenken auf der Grundlage des Dialogs mit den Gemeinden zu berücksichtigen, und ich würde sagen, vor allem, um alle Fragen zu beantworten, um Informationen zu ergänzen, führen wir derzeit eine relativ umfassende sozioökonomische Auswirkungsstudie durch, einschließlich des Auftrags, der Ergebnisse dieser Studien, und wir versuchen, mit den Gemeinden zu kommunizieren, um bewährte Verfahren vorzustellen. Bürgermeister und stellvertretende Bürgermeister sind 2019 auch nach Finnland gereist, um die Vorbereitung des Endlagers zu sehen. Wir versuchen also unser Bestes, um diesen Dialog zu führen, wir versuchen, transparent zu sein. Was das finnische Modell anbelangt, so ist es natürlich etwas Besonderes. Finnland, ein großes Land, hat 309 Gemeinden oder Selbstverwaltungseinheiten, aber speziell in Finnland ist es ein etwas anderer Fall, wo das Tieflager von einer privaten Einrichtung vorbereitet wird, nicht von einer staatlichen technischen Organisation, und gleichzeitig gibt es einen anderen, ich glaube, unser Minister hat es gestern beschrieben, einen anderen Ansatz für den Staat. Wir schauen nach Deutschland, in die Schweiz, nach Frankreich, nirgendwo gibt es dieses symbolische Veto. Und, um ein konkretes Beispiel aus der Praxis zu nennen, in der Schweiz wurde schließlich auf dieses Vetorecht verzichtet, gerade damit die Auswahl der Identifizierung des endgültigen oder des mutmaßlichen endgültigen Standorts erfolgen konnte.
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