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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beschreibung Ihres ersten Forums.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Aus dem Anti-Atom-Monitoring in Tschechien vom 6.5.2022:

Der Krieg in der Ukraine verstärkt die Rolle der Kernkraft in der Zukunft, sagt der Chef der Firma Westinghouse
5.5.2022 HN

Die Verbindung des tschechischen und polnischen Programms des Baus der Atomkraftwerke würden Einsparnisse bringen. Die Tschechen haben aber dank dem, dass sie ein atomares Land sind, einen Vorsprung, sagte im Gespräch für die Zeitung HN Patrick Fragman, der Chef der Gesellschaft Westinghouse, die sich als eine der drei um den Bau des neuen Atomblocks in Dukovany bewirbt. Die weiteren Interessenten sind aus Südkorea und Frankreich. Das Gespräch verlief während des Tschechisch – amerikanischen Unternehmensforums, das in Prag stattfand.

HN: Wie sehen Sie den Stand des Auswahlverfahrens in Tschechien? War er irgendwie durch den Krieg in der Ukraine beeinflusst?

-Fragman: Ich würde damit anfangen, dass der derzeitige Krieg in der Ukraine die Begründung der Atomkraft als eine der Schlüsselmöglichkeiten in der Zukunft verstärkt. Es ist also nicht nur die Art und Weise, wie einen finanziell zugänglichen und sauberen Strom zu gewinnen, sondern auch eine Art und Weise, wie die Energieautarkie zu verstärken. Und so ist die Entscheidung der tschechischen Regierung, mit dem Atomprogramm fortzusetzen, sicher vernünftig.

HN: Sind Sie damit zufrieden, wie das Auswahlverfahren verläuft?

-Fragman: Tschechien hat eine gewisse Vorgehensweise ausgewählt und wir nehmen gerne am Prozess teil, der bestimmt wurde.

HN: Haben Sie bereits ein erhöhtes Interesse in Europa bemerkt? Haben Sie mehrere Telefonate?

-Fragman: Ja, es geht nicht nur um Telefonate, wir haben bereits gewisse ersten Kontakte mit vielen Regierungen oder Kunden in Europa. Aber es gibt hier ein erneutes Interesse, und auch aus Seite der Gesellschaften, die sich bis jetzt nur auf die erneuerbaren Energieträger konzentriert haben. Es stieg die Wahrnehmung der Kernkraft als eines Bestandteiles der sauberen Energiewirtschaft und auch als eines Bestandteiles der Energieautarkie. Europa ist aus Seite der Energiesicherheit noch mehr unter dem Druck.

HN: Zusammen mit der französischen Firma Framatome wurden Sie für die Lieferungen des Kernbrennstoffs für die Reaktoren in Temelin ausgewählt. Ist es möglich, dass Sie eine Koalition mit weiteren Gesellschaften auch für den Bau des Reaktors in Dukovany machen werden, falls Sie ausgewählt wären?b

-Fragman: Es entstand keine Koalition wegen des Kernbrennstoffs. CEZ gab einfach bekannt, dass zwei Gesellschaften ausgewählt wurden. Westinghouse und der zweite Lieferant sind Konkurrenten, also wir haben wirklich keine Koalition geschlossen. Was den Bau unsere Reaktors AP 1000 betrifft, sind wir der Schließung einer Partnerschaft offen. Wir haben schon klar gezeigt, dass wir in unserem Atomprogramm minimal die Hälfte des Mehrwerts lokal von den europäischen Firmen erstellen wollen. Wir wollen da also auch tschechische Firmen haben. Vor ein paar Monaten hatten wir die Aktion der Lieferfirmen in Polen, wo es eine Menge von tschechischen Firmen gab. Die können dann einen Zugang auf dem Markt der ganzen Region bekommen. Es handelt sich nicht nur um Dukovany.

HN: Also wenn Sie ausgewählt wären, werden Sie nicht mit den Konkurrenten zusammenarbeiten;

-Fragmann: Wir machen keine Koalitionen mit den Konkurrenten. Deswegen sind wir doch Konkurrenten.

HN: Sie haben früher Polen erwähnt: Es wurde über die Möglichkeit spekuliert, die beiden Auswahlverfahren zu verbinden. Wie könnte man es machen?

-Fragman: Das ist vor allem nicht unsere Entscheidung, sondern der Regierungen. Wir würden solch eine Entscheidung begrüßen. Es gibt uns einen großen Sinn – aus der Industriesicht und aus der Sicht der Effizienz und Kosten. Und auf jeden Fall haben wir die Möglichkeit, den tschechischen Reaktor oder Reaktoren in das polnische Programm geeignet integrieren, so dass es machbar ist.

HN: Wie weit ist Ihrer Meinung nach in Polen die Entwicklung des Atomprogramms?

-Fragman: Es ist öffentlich bekannt, dass wir eine gewisse Phase der Machbarkeit des polnischen Programms entwickeln. Und wir freuen uns auf die nächste Phase , die in den Händen der polnischen Regierung ist.

HN: In Europa ist ein Mangel an Spezialisten, wie Schweißer, und allgemein Berufe, die mit dem Bau der Atomkraftwerke verbunden sind. Wie würden Sie fortschreiten, wenn Sie parallel in den beiden Ländern bauen würden?

-Fragman: Wir sind nicht in der gleichen Situation wie vor 15 Jahren. Gerade jetzt bauen wir zwei Blöcke in den USA, haben eine Industriekapazität der Lieferkette, die funktioniert. Wir haben Tausende Ingenieure, die jetzt das Programm AP 1000 realisieren. Und diese Tausende Ingenieure werden in ein paar Monate oder Jahren zur Verfügung stehen. Die Kapazitäten stehen zur Verfügung. Wir wollen auch europäische Firmen einbinden, inkl.den tschechischen. Tschechien ist in dieser Sache spezifisch, es gibt hier die Atomindustrie, es ist ein Atomland, was nicht der Fall Polens ist. Die tschechischen Firmen können somit beim Bau von AP 1000 schneller fortsetzen.

HN: Wäre es ein Problem, wenn eine tschechische Firma russische Eigentümer hätte?

-Fragman: In dieser Situation können Sie sicher gut verstehen, dass es für uns problematisch wäre, mit russischen Firmen zusammenzuarbeiten.

HN: Man spricht über einen kommerziellen Zugang zum Bau der Atomkraftwerke: es ist eine große Investition notwendig. Aber oft kommt es auch zu großen Verzögerungen, es gibt eine Menge von Unsicherheit. Kann man jetzt ein Atomkraftwerk ohne eine Regierungshilfe bauen und kommerziell zu nutzen?

-Fragman: Was die Finanzierung betrifft, können wir eine konkurrenzfähige Finanzierung anbieten. Angesichts zur Länge des Baus stellen einen großen Teil der Kosten die finanziellen Kosten dar, nicht notwendig die Hardware,- oder Softwarekosten. Wir sind im Stande, eine konkurrenzfähige Finanzierung zu bringen, vor allem it EXIM Bank. Hier haben wir eine einfache Erfahrung: Design des Reaktors nicht zu verändern. Man verändert nicht das Projekt, man hat eine funktionierende Lieferkette vorbereitet. Man hat Einsparnisse aus dem Umfang und man verwendet aktiv den Flotile – Zugang – also auf dem Bau einer größeren Menge gleicher Reaktoren. Wenn man dies verbindet, kann man große Einsparnisse aus dem Umfang erreichen. Zum Beispiel zwischen dem Bau des ersten und dritten Blocks in China, wo wir vier Blöcke bauen, haben wir schon jetzt eine zweiziffrige Nummer der Kostenreduzierung. Das schlagen wir auch in Mitteleuropa vor, wo sich dieser Zugang lohnen würde und womit sich auch die Sicherheit beim Zeitplan der Lieferungen erhöht.

HN: So schlagen Sie vor, dass wir unser Auswahlverfahren mit dem polnischen verbinden?

-Fragman: Nein, wir schlagen einen gemeinsamen Zugang vor. Es würde sich um das gleiche Design handeln. Es würde darum gehen, dass wir uns bemühen würden, auch die Lieferketten zu harmonisieren. Auch wenn es getrennte Aufträge wären, sind wir im Stande, es zu machen.

HN: Wenn ich noch zur Ukraine und zum Brennstoff zurückziehen würde: Westinghouse liefert den Brennstoff für die russischen Reaktoren in der Ukraine. Kann man ihn auch für Dukvany verwenden?

-Fragman: Ja, Westinghouse liefert den Brennstoff für 7 von den 15 ukrainischen Reaktoren. CEZ hat uns für die Temeliner Reaktoren des russischen Typs ausgewählt. Alle Länder, wo man die Reaktoren des russischen Typs hat, außer Russland und Weißrussland, haben jetzt ein Interesse dafür. Es handelt sich um 33 Reaktoren.
Gabi Reitinger
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Auswahl der Zeitungsartikel aus dem AA - Monitoring vom 17.5.2022:

Die Experten überprüfen die tschechischen Atomkraftwerke Temelin und Dukovany aus Sicht der möglichen Erdbeben
16.5.2022 Tschechischer Rundfunk 17.00 Uhr – Nachrichten

Moderator:
Die Experten von der Internationalen Agentur für die Atomenergie überprüfen, ob und in wie weit die Lokalitäten der tschechischen Atomkraftwerke Temelin und Dukovany aus Sicht der möglichen Erdbeben sicher sind. Sie konzentrieren sich dabei auf die vorhandenen Produktionsblöcke der Kraftwerke, aber auch auf die geplanten Blöcke, inkl.den kleinen modularen Reaktoren. Die könnten in Temelin errichtet werden. Um die Überprüfung ersuchte die Tschechische Republik. Die Ergebnisse werden innerhalb von ein paar Monaten zur Verfügung stehen. Das geht aus der Presseerklärung des AKW Temelin hervor,
/gr/

Die Polizisten beschuldigten 5 Personen und eine Firma wegen den Aufträgen der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle
16.5.2022 Fernsehen CT1 18.00 Uhr

Moderatorin:
Die Polizisten beschuldigten eine Firma und fünf Personen wegen den Aufträgen der Staatsverwaltung für radioaktive Abfälle (SURAO). Laut den Kriminalisten betrifft die Verfolgung die Straftat der Errichtung eines Vorteils bei der Vergabe des öffentlichen Auftrags. Gemäß des Servers Hlidac Statu hat SURAO in den letzten Jahren mehr als 600 Verträge im Wert von 7 Milliarden Kronen geschlossen.
/gr/



Aktuelles Thema: Warum belebt Brünn das Projekt der Wärmeversorgung aus Dukovany?
17.5.2022 Brnensky Metropolitan Seite 5

Wir müssen unsere Abhängigkeit vom Gas verringern und die Energieautarkie der Stadt Brünn mit Rücksicht auf die Umwelt sicherstellen. Und das alles bietet die Wärmeleitung aus dem Atomkraftwerk Dukovany an, obwohl der Anfang dieses Projekt in den 80-er Jahren liegt, als das Atomkraftwerk errichtet wurde.
Das Haupthindernis waren damals die Baukosten der Wärmeleitung, dieses Hindernis wurde jetzt gelöst. Mit der Finanzierung können teilweise aus Förderungen helfen.
Idealerweise kann die Wärmeleitung aus dem Atomkraftwerk Dukovany nach Brünn in sechs bis acht Jahren fertiggestellt werden. Die Machbarkeitsstudie wurde bereit ausgearbeitet. Die Betreiberfirma CEZ und die Kraftwärmeanlage Brünn einigten sich über die Zusammenarbeit, die Trasse ist bereits in den Kreisregelungen der Gebietsentwicklung dafür blockiert. Das Projekt der Wärmeleitung aus Dukovany nach Brünn hat auch eine Unterstützung der Regierung.
/gr/




Die Polizei greift in der Verwaltung der Lagerstätten ein. Wegen Aufträgen verfolgt sie 5 Personen
16.5.2022 Seznam Zpravy

Die Polizisten greifen seit Montag in der Früh in der Verwaltung der Lagerstätten der radioaktiven Abfälle (SURAO) ein. Wie der beaufsichtigende Prokurator behauptet, wurden bereits 5 Personen und eine Firma beschuldigt. Sie werden aus der Manipulation mit den öffentlichen Aufträgen beschuldigt.

Die Polizisten von der Nationalen Zentrale gegen das organisierte Verbrechen hat sich die Dokumente direkt im Sitz der Behörde in der Dlazdena Straße in Prag abgeholt. Vor dem Eingang stehen zwei Polizisten in Zivil – Kleidung. „Dorthin dürfen Sie heute nicht gehen. Es greifen heute Organe ein, die im Strafverfahren tätig sein,“ sagte einer von Ihnen den Journalisten von Seznam Zpravy.

Der Sprecher der Nationalen Zentrale gegen das organisierte Verbrechen Jaroslav Ibehej hat auf die Frage der Journalisten die laufende Polizeiaktion ohne weitere Details bestätigt. „Ich kann nur sagen, dass unsere Abteilung heute die Aufgaben im Strafverfahren an der Stelle durchführt. Informationen dazu darf nur die Staatsprokuratur dazu sagen,“ sagte Ibehej.

Die Staatsprokuratur in Prag führte danach an. Dass die Polizei 5 Personen und eine Firma für die Verbrechen der Erstellung eines Vorteils bei der Vergabe eines öffentlichen Auftrags verfolgt. „Und das im Zusammenhang mit den öffentlichen Aufträgen des Auftragstellers SURAO,“ bestätigte der Prokurator Jakub Bily. Aus dem Text des Paragrafs geht hervor, dass unter den verfolgten Personen SURAO – Angestellten dabei sind. Der Paragraf betrifft nämlich die Straftaten, die durch die Mitglieder der Bewertungskommissionen zu den Aufträgen oder die Bekanntmacher der Wettbewerbes (Auswahlverfahren) angetan wurden.

Der SURAO – Direktor Jan Prachar ist telefonisch nicht erreichbar. Laut Informationen von Seznam Zpravy interessieren sich die Polizisten gerade für seine Rolle in einigen Auswahlverfahren. Die Sprecherin von SURAO hebt das Telefon auch nicht auf.

Laut dem Server Hlidac statu hat SURAO in den letzten Jahren 625 Verträge im Gesamtwert von 7 Milliarden Kronen geschlossen.
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Auswahl der Zeitungsartikel vom 19.5.2022 :

Causa der Atommüll – Lager: Das Gericht schickte den SURAO – Direktor in die Haft
18.5.2022 Seznam Zpravy

Der Server Seznam Zpravy stellte die Details zur Causa fest, in der die Polizisten am Montag fünf Personen beschuldigt haben. Es geht darin um empfindliche Staatsaufträge, die den radioaktiven Abfall betreffen.
Für Machinationen mit den Aufträgen der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle wirdaft geschic laut Feststellung des Servers Seznam Zpravy der Direktor der Organisation SURAO Jan Prachar verfolgt. Und noch mehr: am Mittwoch Nachmittag wurde er durch das Bezirksgericht für Prag in die Haft geschickt.
Und zusammen mit ihm wurde auch die Geschäftsdirektorin der Firma beschuldigt, die sich an einem der angeblich manipulierten Auswahlverfahren beteiligt hat.
Die Namen dieser zwei Personen, die für den Paragraph der Erstellung eines Vorteils bei einem öffentlichen Auftrag verfolgt werden, hat sich der Server Seznam Zpravy von mehreren Quellen bestätigen lassen.
Die beiden beschuldigten Personen sich telefonisch nicht erreichbar, ihr Telefon ist ausgeschaltet. „Mit Herrn Direktor kann man jetzt nicht sprechen,“ bestätigte die SURAO – Sprecherin Martina Bila indirekt, dass Prachar durch die Polizei festgenommen wurde. Und am Mittwoch Nachmittag schrieb der Industrieminister Jozef Sikela, dass auf Seite des SURAO – Direktors Jan Prachar „Arbeitshindernisse“ entstanden sind.
„Auf Seite des SURAO – Direktors Jan Prachar tauchten Arbeitshindernisse für die Ausübung seiner Funktion auf. Mit der Leitung der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle habe ich deswegen für eine gewisse Zeit meinen Stellvertreter für die Atomkraft PhDr. Tomas Ehler /beauftragt,“ informierte der Industrieminister.
/gr/


Verstaatlichen wir die CEZ – Kraftwerke, überlegt die Regierung wegen den Energiepreisen
18.5.2022 Seznam Zpravy

Nach fünf Jahren kehrt wieder die Idee zurück ins Netz, die schon einmal vor fünf Jahren durch Andrej Babis vorgeschlagen wurde. Die Regierung überlegt die Verteilung der größten tschechischen Energiefirma CEZ und die Verstaatlichung ihrer Kraftwerke.
Im Spiel war die Restrukturalisierung der halbstaatlichen Firma CEZ schon im Jahre 2011. Damals überlegte der Staat als der größte Aktionär die Verteilung des Holdings auf den „traditionellen“ Teil mit den Atom,- und fossilen Kraftwerken und weiter auf den grünen Teil von CEZ, wo die erneuerbaren Energieträger, der Energiehandel,-und Distribution bleiben sollten.
Das Ziel war damals die Bemühung, dass der weitere Ausbau der Atomkraftwerke in Tschechien in der Regie des Staats läuft. Dejn Plan auf die Restrukturalisierung der Firma CEZ hat kurz nach dem Einstieg in den Premier – Posten Andrej Babis aus dem Tisch gewischt. Fünf Jahre hat es ausgesehen, dass es sich um ein totes Projekt handelt.
„Die Restrukturalisierung der Energiefirma CEZ ist heute eine der Varianten, die wir überlegen,“ bestätigte ohne weitere Details der Finanzminister Zbynek Stanjura, dessen Amt den 70%-igen Aktienanteil des Staats in der CEZ – Gruppe verwaltet.
Die Rückkehr zur Debatte über die Veränderungen der CEZ Struktur bestätigt auch der Sprecher der CEZ – Gruppe Ladislav Kriz. „Die derzeitige Energiekrise, der Krieg in der Ukraine, Greenp Deal und vor allem unsere langfristige Bemühung um sichere und zuverlässige Stromlieferungen für annehmbare Preise, das alles führt uns wieder zum Nachdenken, wie die optimale innere Struktur der Firma CEZ in der Zukunft aussehen soll. Wir sind aber immer noch im Stadium der Diskussion, so kann man nichts präsentieren,“ sagte er.
Laut Informationen des Server Seznam Zpravy laufen die Verhandlungen schon seit Wochen. Die Behörde von Stanjura analysiert jetzt den Eintrittsvorschlag und es laufen Debatten im Rahmen der Regierungskoalition.
Auch heute überlegt man die Verteilung der Firma CEZ auf den Produktions,-und Geschäftsteil. Die Produktionsdivision mit den Kraftwerken sollte im Eigentum des Staats sein, der die Anteile kleiner Aktionären abkaufen würde, eventuell mit ihnen die Anteile im Geschäftsteil austauschen würde.
Im Spiel sind mehrere Varianten der Durchführung der ganzen Operation. Unter den Regierungspolitikern gab es sogar Erwägungen über den Abkauf der Anteile der kleinen Aktionären in Form eines öffentlichen Abkaufs – der Staat würde somit seinen Einfluss in der ganzen Gruppe verstärken. „Das wäre aber zeitlich aufwändig, die Restrukturalisierung und Verteilung kann auch schneller sein,“ sagt eine Quelle, die mit dem Projekt gut vertraut ist.
Laut unseren Insidern ist es noch nicht definitiv klar, wie genau den Schnitt zwischen den beiden Teilen der Firma CEZ zu führen. Unter den Politikern und der Firmenleitung gibt es angeblich keine Übereinstimmung daran, ob ein Bestandteil des staaltichen CEZ – Teils neben den Atom,- Kohle,- und Gaskraftwerken auch die erneuerbaren Energieträger sein sollten.
Unter denen sind heute die Wasserkraftwerke am wertvollsten – vor allem die am Fluß Moldau oder das Pumpspeicherkraftwerk Dlouhe Strane. Außerdem kontrolliert CEZ mehrere große Solarparks in Tschechien und im Ausland.
Im Finanzministerium überwiegt die Meinung, dass der Staat alle Kraftwerke übernehmen sollte, also auch die grünen. Falls sich daran die Regierungsparteien einigen, müssten sich die Manager unterodnen.
/gr/


Calla und Duha: Die Experten einigen sich: der Bau der Atomkraftwerke stellt keine Lösung der Energiekrise dar
18.5.2022 Ekolist.cz

Die derzeitige russische Aggression gegen Ukraine dreht die Energiedebatte zur Frage um, wie sich mit dem realen Risiko des Ausfalls des russischen Gases abzufinden. Eine ähnliche Frage, nämlich die Einschränkung der Verbrennung der fossilen Brennstoffe, stellt vor uns die sich vertiefende Klimakrise. Die Hauptaufgabe ist deswegen ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energieträger und der energieeffizienten Technologien. Der Bau der Atomkraftwerke dauert zu lange, was auch die Erfahrungen der Teilnehmer am Auswahlverfahren zum neuen Dukovany – Block belegen. Die erneuerbaren Energieträger sind auch billiger – bei der Berechnung der Gesamtkosten auf die erzeugten Kilowattstunden kommen sie besser aus als die fossilen Brennstoffe oder die Atomkraftwerke. Tschechien sollte deswegen die dominierende Orientierung auf die Verstärkung der Atomkraft überwerten. Das sind die Hauptbeschlüse der internationalen Konferenz NEC 2022 – Was verhindert den Ausbau der Kernkraft in Europa, die heute
der Verein Calla und die Bewegung Duha organisiert haben.

Die Profils der Redner sind unter www.nec2022.eu zugänglich, die Präsentationen stehen hier frei zur Verfügung: https://www.uschovna.cz/zasilka/YHNVIY4YLFD763FI-UC3/

Aus den Beiträgen der Vortragenden:

Felicia Aminoff, Analytikerin von Bloomberg New Energy Finance sagte: „In den kommenden Jahren werden die Kohlekraftwerke mit den Solar,-und Windkraftwerken ersetzt werden, die billiger und weniger aufwändig auf die Bauzeit sind als die Atomblöcke. Die Wind,-und Solarkraftwerke stellen die billigsten Energiequellen für die Stromproduktion in ganz Europa dar. Wir müssen die Barrieren beseitigen, die der Nutzung ihrer Beiträge wehren.“
Simon Müller, Direktor von Agora Energiewende sagte: „Als in Deutschland das erste Gesetz über die Förderung der erneuerbaren Energieträger in Kraft ging, waren die Solar,-und Windkraftwerke Hochkosten-Technologien, die nicht so oft verwendet wurden. Derzeit wurden sie zur Haupttreibkraft der globalen Energie-Transformation.“

Steve Thomas, Professor der Energiepolitik an der Universität Greenwich sagte: „Die Tschechische Republik hat drei Möglichkeiten des Einkaufs des Reaktors mit der Leistung zwischen 1000 und 1200 MW - EPR 1200 von der französischen Firma Framatome, APR1000 von der koreanischen KHNP und AP1000 von Westinghouse aus den USA. Alle drei Lieferanten kämpfen mit hohen Baukosten und mit der Verzögerung der AKW – Projekte um lange Jahre. Außerdem würde es sich im Falle der französischen und koreanischen Firma überhaupt um den ersten Bau des Reaktors in einer niedrigeren Leistungsebene des gegebenen Typs, was das Risiko der technologischen Komplikationen und zusätzlichen Kosten weiter erhöht. Der Bau des neuen Atomblocks ist nur unter der Bedingung machbar, dass ein großes ökonomisches Risiko die tschechischen Stromverbraucher an sich nehmen werden.“

Karel Polanecky, Energieexperte der Bewegung Duha sagte: „Die russische Attacke auf die Ukraine und das zusammenhängende Risiko der Importe des russischen Gases zwingt uns, die Pläne der Energie – Transformation zu verändern. Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Jahren wir jede Kilowattstunde brauchen werden und wir können uns nicht leisten, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energieträger in Tschechien weiter zu weigern. Angesichts dessen, dass das Erdgas offensichtlich auch als Ersatzquelle fehlen wird, müssen wir uns auf Forschungs,-und Entwicklungskapazitäten für die Verbesserung der Möglichkeit der Stromspeicherung konzentrieren.“

Edvard Sequens aus dem Verein Calla sagte: „Ein neuer Reaktor in Dukovany könnte frühestens im Jahre 2040 in Betrieb genommen werden, was unsere Energieunabhängigkeit von Russland nicht gewährleisten kann und was uns nicht einmal in der Klimakrise nicht hilft. Wir brauchen realistische und zugängliche Lösungen, also eine Unterstützung fpr die Nutzung des zugänglichen Potentials der erneuerbaren Energieträger, der Hausisollationen oder der energie- effektiven Technologien.“
/gr/
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Auswahl der Artikel aus dem AA-Monitoring vom 31.5.2022:

Der CEZ – Vorstand wird sich 135 Millionen Kronen verteilen
31.5.2022 Zatecky denik Seite 11 ctk

Alle acht Mitglieder des CEZ – Vorstand hat einen Anspruch auf die volle Höhe der Belohnung für das vergangene Jahr. Insgesamt wird sich dadurch der CEZ – Vorstand an den Belohnungen 135 Millionen Kronen verteilen. Die höchste Belohnung wird der CEZ – Generaldirektor und der Vorsitzende des CEZ – Vorstands Daniel Benes bekommen – insgesamt 34,9 Millionen Kronen. Das geht aus dem Bericht über das Belohnen hervor, den die Gesellschaft CEZ auf ihrer Webseite veröffentlicht hat.
Die höchste Belohnung wird der CEZ – Generaldirektor Benes bekommen – der bewegliche Teil macht bei ihm 20,1 Millionen Kronen, der feste 14,7 Millionen. Insgesamt wird er 34,9 Millionen Kronen bekommen. Die zweithöchste Belohnung wird der Direktor der Finanzdivision Martin Novak bekommen – 20,1 Millionen Kronen. Die Belohnung in der Höhe von 18 Millionen Kronen werden der Direktor der Geschäftsdivision Pavel Cyrani und der Direktor der neuen Energiewirtschaft Tomas Pleskac bekommen. Die Direktorin der Verwaltungsdivision Michaela Chaloupkova wird an den Belohnungen für das vergangene Jahr 14,6 Millionen Kronen bekommen, der Direktor der Division Atomkraft Bohdan Zronek 14,4 Millionen Kronen. Die niedrigsten Belohnungen werden Ladislav Stepanek und Jan Kalina bekommen, 9 und 6 Millionen Kronen.
/gr/

Den Atompark plant man bei Temelin
31.5.2022 MF DNES Seite 15 mb

Südböhmen . Die Vertreter der südböhmischen Landeshauptmannschaft und des Instituts der Atomforschung UJV Rez haben zusammen ein Memorandum über die Gründung des Südböhmischen Atomparks unterzeichnet.
Sie verpflichten sich zur Zusammenarbeit an der Entwicklung und Nutzung kleiner modularen Reaktoren als der Energiequelle. Der Grund dafür ist der Einsatz um die Reduzierung der Emissionen und um die Erhöhung der Energiesicherheit. Der Park hat noch keinen Investor, aber er soll sich im Areal des Atomkraftwerkes Temelin befinden.
/gr/

Der südböhmische Kreis, CEZ und UJV Rez gründen einen südbnöhmischen Atompark. Das Projekt soll die Vorbereitung und Einführung kleiner modularen Reaktoren in Tschechien beschleunigen
30.5.2022 kraj-jihocesky.cz

Sie sollen etwas kleiner sein als die vorhandenen Blöcke, man kann sie als Serie erzeugen und mehrere auf einem Ort konzentrieren. Kleine modulare Reaktoren bereiten jetzt mehrere bedeutende Weltgesellschaften vor.

CEZ gab schon im März bekannt, dass das erste Pilotprojekt auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Temelin entstehen sollte. Aufgrund dessen haben in der vergangenen Woche der Südböhmische Kreis, die Gesellschaft CEZ und die Firma UJV Rez ein Memorandum über die Entstehung des Südböhmischen Atomparks unterzeichnet.
In sieben Punkten des Memorandums verplfichten sich die unterzeichneten Seiten zur Mitarbeit an der Vorbereitung der Technologie der kleinen modularen Reaktoren, an der Auswertung ihrer finanziellen und technischen Machbarkeit, an der Zusammenarbeit des öffentlichen, privaten und akademischen Sektors und an der Vorbereitung der Lizenzierung.
„Im Bereich der Energiewirtschaft gehören wir zu den europäischen Leadern und diesen Vorteil wollen wir uns auch für die Zukunft aufbewahren. Aktuell sehen wir eine große Sicherheits,-und Preisbedeutung der Kernkraft und deswegen wollen wir eine bedeutende Rolle auch im Falle der kleinen modularen Reaktoren spielen,“ sagte der Direktor der Geschäftsdivision der Firma CEZ Pavel Cyrani.
„In den kleinen modularen Reaktoren sehe ich die Zukunft. Selbstverständlich ist für uns die Frage der Sicherheit unserer Bürger am wichtigsten, aber gleichzeitig will ich, dass Südböhmen in diesem Bereich zum Leader werden,“ sagte der südböhmische Hauptmann Martin Kuba.
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Aus dem Anti - Atom-Monitoring vom 2.6.2022:

Wir wissen nicht, wieviel der neue Block in Dukovany kosten wird, wir glauben nur, dass er sich lohnt
Gespräch mit dem Mitglied des CEZ – Vorstands Tomas Pleskac

-Frage: In welcher Phase befindet sich die Auswahl des Lieferanten des neuen Dukovany – Blocks?
-Pleskac: Jetzt sind wir in der Situation, dass uns alle drei Bewerber bestätigt haben, dass sie die Dokumentation zum Auswahlverfahren heruntergeladen haben. Innerhalb von 60 Tagen seit dem Start des Auswahlverfahrens verlangten wir das Unterzeichen des Briefs aus Seite der Bewerber, dass sie mit dem Verlauf des Auswahlverfahrens einverstanden sind und ihre Teilnahme daran bestätigen. Dies haben wir von allen drei Bewerbern bereits erhalten.
Bis zum 20.November sollen wir die ersten Angebote von den Bewerbern bekommen. Die werden wir dann analysieren, was uns 3 bis 4 Monate lang dauern wird. Danach erwarten wir eine intensive Kommunikation mit den Bewerbern – diese Phase wird auch ca. 4 Monate lang dauern. Dann werden wir die Anforderungen auf die Anpassung der Angebote vorlegen und bis zum 30.September des kommenden Jahres sollen wir die finalen Angebote von den Bewerbern erhalten.

-Frage: Und wie ist der Zeitplan des Baus selber?
-Pleskac: Der finale Zeitplan wird dass Ergebnis der Verhandlungen im Rahmen des Auswahlverfahrens sein. Aber jetzt setzen wir voraus, dass in den Jahren 2025 – 2029 das Lizenz,-und Bewilligungsverfahren verlaufen sollte, im Rahmen deren die ausgewählte Einrichtung eine Lizenz vom Staatsamt für Kernsicherheit bekommen sollte und gleichzeitig sollten wir auch die Baugenehmigung dazu bekommen. Ab dem Jahr 2030 setzen wir den Baustart voraus, der Block soll im Jahre 2036 fertiggestellt werden, wobei zwei Jahre lang ein Probetrieb laufen soll.

-Frage: Praktisch alle AKW – Neubauten in der letzten Zeit in der Welt waren verzögert. Einige konnte man überhaupt nicht fertigstellen. Wie wollen Sie sicherstellen, dass es sich in Dukovany nicht wiederholt?
-Pleskac: Die Atomkommune teilt die Erfahrungen, sowie im Bereich der Betriebssicherheit, als auch im Bereich des Baus. Also wir haben heute eine umfangreiche Dokumentation der Gründe der Verzögerung der einzelnen AKW – Projekte. Das Ziel unseres Verhandlungsteams wird es sein, alle diese Erfahrungen in den Vertrag mit dem Lieferanten des neuen Dukovany – Blocks einzuarbeiten, damit wir die Verzögerung und Verteuerung des Baus verhindern.

-Frage: Anfang dieses Jahres kam die neue EU – Taxonomie auf die Szene. Nach dem Jahr 2045 wird es laut ihr nicht mehr möglich sein wird, neue Atomblöcke zu bauen. Wie können wir uns sicher sein, dass wir mindestens in Dukovany diesen Termin schaffen?
-Pleskac: Die Hauptbedingung, die die Taxonomie bestimmt, liegt darin, dass die neuen Atomblöcke die Baubewilligung bis zum Jahr 2045 bekommen müssen. Und wie ich schon sagte, wir setzen für den neuen Dukovany – Block die Gewinnung der Baugenehmigung im Jahre 2028 voraus, also wir haben da eine große Zeitreserve.

-Frage: Das schon, aber aus Seite der Investoren und Banken kam der Finanzierungsstopp für die Kohleprojekte viel früher, als die EU vorgeschrieben hat.
-Pleskac: Wir rechnen aber für Dukovany nicht mit einer kommerziellen Finanzierung. Den Bau werden wir aus eigenen Quellen der Gesellschaft CEZ und aus den Staatsquellen finanzieren. Das ist auch aus dem Grund, dass die Atomkraftwerke, die mittels Banken finanziert werden, Probleme mit künftigen Strompreisen haben, den sie produzieren werden. Die Bank tritt dann mittels den Kalkulationsmuster in die Preise des erzeugten Preises ein – und das wollen wir verhindern.

-Frage: Ja,aber die staatliche Finanzierung muss zuerst durch die Europäische Kommission genehmigt werden.
-Pleskac: Ja, das vorgeschlagene System der Finanzierung muss aus Seite der EU notifiziert werden. Die Notifikation soll offiziell im Juni dieses Jahres starten. Der Notifikationsprozess ist in der Kompetenz des Staats. Ich schätze ab, dass wir die Bewilligung von der EK in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 bekommen werden.

-Frage: Wie wollen Sie im Vertrag mit den Lieferanten den Preis behandeln, so dass es zu keiner Preissteigerung kommt?
-Pleskac. Die Fragen betreffend der Behandlung der Preisproblematik sind vorzeitig, da wir noch nicht wissen, was wir in den Angeboten von den Bewerbern bekommen werden.

-Frage: Sie haben aber schon informiert, dass der fünfte Block in Dukovany 160 Milliarden Kronen kosten wird. Worauf stützt sich diese Abschätzung?
-Pleskac: Diese Kostenabschätzung ging aus den durchschnittlichen Investitionen auf eine installierte Kilowatt der Leistung eines Atomkraftwerkes hervor. Das macht in den Preisen des Jahres 2020 ca. 5 Tausend Euro.

-Frage: Es ist also rein eine mathematische Kalkulation, die nicht aus der Kommunikation mit den Bewerbern auskommt?
-Plaskac: Ja, es stimmt.

-Frage: Also wir können uns noch nicht sicher sein, dass sich der Bau des neuen Atomblocks lohnen wird?
-Pleskac: Ich bin davon überzeugt, dass der Bau des neuen Atomblocks in Dukovany für die Firma CEZ und für die Tschechische Republik eine richtige und rückvergütende Investition darstellen wird. Der CEZ – Vorstand darf nicht anders fortgehen als mit der Pflege eines guten Wirtschaftlers. Wir müssen eine klare Rentabilität jedes Projektes haben. Die Zahlen, die heute auf dem Strommarkt sind, sind ganz unterschiedlich davon, wie sie vor zwei Jahren waren. In dem Augenblick, wenn wir das finale Angebot in der Hand haben werden, können wir eine Auswertung machen. Aber ich setze voraus, dass uns bei den heutigen Strompreisen die Rentabilität des AKW – Projekts gut auskommen wird.
/gr/
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An Stelle der Kohlekraftwerke könnten in der Zukunft kleine Atomreaktoren stehen, plant CEZ
10.6.2022 HN Seite 5 V.Votruba

Die halbstaatliche Energiefirma CEZ hat die Ambition, die Tschechische Republik unter die ersten Länder Europas zu bringen, die auf ihrem Gebiet einen kleinen modularen Reaktor in Betrieb nehmen werden. Also ein Atomkraftwerk, das man in einer Fabrik in Serie erstellen und auf die Baustelle in Stücken transportieren kann. Seine maximale Leistung soll dabei 300 MW sein, was für die Deckung des Stromverbrauchs einer halben Million der Haushalte ausreicht. Der größte Stromproduzent in Tschechien, die Firma CEZ, möchten den ersten modularen Reaktor auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Temelin in Betrieb nehmen, und das bis zum Jahr 2035. Also noch früher, als der neue Block in der Lokalität Dukovany in Betrieb gehen soll, zu dem die Regierung dieses Jahr das Auswahlverfahren eröffnete.
Der keine modulare Reaktor in Temelin soll dabei nicht der einzige bleiben. Laut dem Direktor der Division der neuen Energiewirtschaft und dem Mitglied des CEZ – Vorstands Tomas Pleskac analysiert schon heute die Energiefirma die Lokalitäten für die mögliche Unterbringung solcher Reaktoren. Ausgewählt hat CEZ dazu die Gelände von 5 Kohlekraftwerken – Tusimice, Prunerov, Ledvice, Porici und Detmarovice.
„Wir sind davon überzeugt, dass es die besten Lokalitäten für diese Reaktoren sind. Ende des kommenden Jahres wollen wir davon zwei bis drei Lokalitäten auswählen, auf die wir uns orientieren werden,“ sagte Pleskac bei der Konferenz am Donnerstag, die sich mit den kleinen modularen Reaktoren beschäftigt hat und die am Boden der Prager Atomfakultät der CVUT – Universität stattgefunden hat.
Der Vorteil dieser Kohlekraftwerke im Eigentum von CEZ ist laut Pleskac die schon vorbereitete Infrastruktur, die man auch für die kleinen modularen Reaktoren nutzen kann. Die sollten nicht nur den Strom, aber auch die Wärme produzieren. Die derzeitigen Kohlekraftwerke sind dabei an das Strom,-und Wärmenetz angeschlossen.
Am Industrieministerium funktioniert bereits eine Arbeitsgruppe, die löst, wie die Bewilligungsprozesse für den Bau dieser Reaktoren zu verkürzen, und die weitere Lokalitäten für ihre Unterbringung auswählt.
Die CEZ – Gruppe bereitet laut Pleskac auch die Unterbringung solch eines Reaktors in Dukovany vor. „Wir lösen es schon mit den potenziellen Lieferanten und wir bereiten dafür die geologische Untersuchung vor,“ sagte Pleskac.
CEZ hat bereits ein Memorandum über die Zusammenarbeit an den kleinen modularen reaktoren mit sechs Firmen unterzeichnet, unter denen die amerikanische NuScale, GE Hitachi und Holtec, die britische Firma Rolls Royce, die koreanische KHNP und die französische EdF sind. CEZ zusammen mit dem Industrieministerium und dem Staatsamt für Kernsicherheit wollen im Sommer zwei bis drei Firmen von ihnen auswählen, mit denen sie weiter verhandeln werden.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Artikel aus dem AA-Monitoring vom 23.6.2022:

IEA: Bereiten Sie sich auf eine volle Unterbrechung der Gasleitungen aus Russland vor
23.6.2022 LN Seite 10 ctk

Prag – Der Direktor der Internationalen Agentur für die Energie (IEA) Fath Birol forderte Europa auf, sich umgehend auf eine volle Unterbrechung der Lieferungen des russischen Gases innerhalb des kommenden Winters vorzubereiten. „Die europäischen Regierungen sollen laut ihm Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage treffen und alle Atomkraftwerke im Betrieb zu lassen,“ sagte Birol im Gespräch mit der Zeitung Financial Times.
/gr/

Der Premierminister Fiala hat eine Energiesicherheit versprochen
23.6.2022 LN Seite 2 Iveta Krizova

Prag – Der Premierminister Petr Fiala hat gestern in seiner Rede zu den Bürgern versprochen, dass er sie nicht fallen lässt, obwohl der Energie-Preisanstieg im Herbst ein Schock für viele Bürger sein kann. „Seit Ende Winter beschäftigt sich die Regierung sehr intensiv mit der Sicherstellung des Gases – die tschechische Kapazität ist aus zwei Dritteln eingefüllt. Falls es also zum Krisenszenario käme, werden wir im Stande sein, alle Haushalte mit dem Gas weiter zu versorgen,“ betonte Fiala damit, dass Tschechien in der nahen Zukunft das ganze Netz der tschechischen Schlüsselkraftwerke unter Kontrolle haben will, also eine eigene Stromproduktion. Im Horizont der kommenden Jahre könnte also der Staat die CEZ – Aktien von den privaten Aktionären abkaufen. Innerhalb von fünf Jahren will laut ihm Tschechien eine Energie- Souverenität erreichen. „Unser Hauptpfeiler wird dabei die Atomkraft sein,“ sagte Fiala und hat auch die Förderung für die Photovoltaik und für die Wärmepumpen versprochen.

Die fünf Jahre, die zur tschechischen Energieautarkie führen sollen, werden laut Fiala viel Einsatz und eine Menge Geld benötigen, im Finale werden sie sich lohnen. Das Ergebnis werden laut ihm die Bürger schon in zwei bis fünf Jahren spüren, bis dahin werden sie hohen Energiepreisen steuern müssen. „Der Staat ist hier davon, dass er in solch einer außerordentlichen Situation die Hilfshand reicht,“ sagte der tschechische Regierungsvorsitzende, deren Regierung gestern die Freigabe von 66 Milliarden Kronen für die Direkthilfe den Haushalten und Firmen genehmigt hat. Zusammen werden wir alles schaffen,“ hat er zugesichert und versprochen, dass falls im Winter das Gas auskommt, die Regierung fähig sein wird, die Gasversorgung für die tschechischen Bürger im langen Zeithorizont zu sichern.
/gr/


Rede von Fiala zum Volk: Der Staat will das Kraftwerk-Netz unter Kontrolle haben
23.6.2022 HN Seite 1

Die Regierung will in der nahen Zukunft das ganze Netz der Schlüsselkraftwerke unter Kontrolle haben, also eine eigene Stromproduktion. In der Rede zu den tschechischen Bürgern sagte es im Tschechischen Fernsehen gestern der Premierminister Petr Fiala. Innerhalb von fünf Jahren will das Land eine Energie – Souverenität erreichen. Die Priorität wird die Kernkraft sein, die Unterstützung wierden auch die Photovoltaik und die Wärmepumpen haben. Während des Übergangs zur Energie – Souverenität wird laut ihm Tschechien hohen Preisen und der Unsicherheit aus dem Osten steuern. Er hat versprochen, dass die Regierung den Haushalten und Firmen mit der Bewältigung der teuren Energien helfen wird.
Tschechischen soll in der Zukunft im Stande sein, das Maximum der Energie selber zu erzeugen, für annehmbare Preise, sagte Fiala. Das könnte laut ihm in der Praxis die Verteilung der halbstaatlichen Firma CEZ bringen. Der Premierminister hat davon bereits im Gespräch für die Zeitung HN gesprochen. „Ich kann nicht bestreiten, dass wir eine Restrukturalisierung der Firma CEZ überlegen. Ja, es ist ein der Wege, wie weiter fortzugehe,“ erklärte Fiala im Mai.
/gr/


Hilfe mit den teuren Energien: 27 Milliarden für Haushalte, 23 Milliarden für grüne Energien und 14 Milliarden für die Wärme
23.6.2022 HN Seite 1

Für den Kampf mit den teuren Energien wird die Regierung Dutzende Milliarden schicken, auf die Details müssen aber die Haushalte und Firmen noch warten. Die Stromverbraucher wissen also nicht einmal nach zwei Monaten der Vorbereitungen, wie der avisierte Spartarif aussehen soll. Die Regierung von Fiala genehmigte aber zumindest das entsprechende Gesetz, das die Förderung ermöglicht und hat verraten, wieviel Geld die Regierung für die Förderung schicken will.
Insgesamt will die Regierung in die Energien 66 Milliarden Kronen schicken. „Vorläufig haben wir für den Spartarif 27 Milliarden Kronen genehmigt. Die Gebühr für die erneuerbaren Energieträger für Firmen und Haushalte wird der Staat im Rest dieses Jahres zahlen, also ab Oktober bis Dezember 2022 und auch während des ganzen kommenden Jahres. Dafür hat der Staat 23 Milliarden Kronen eingeschränkt,“ erklärte gestern der Industrieminister Jozef Sikela.
Der Spartarif ist die Hauptmaßnahme, mit der die Regierung mit der teuren Energie (Strom und Gas) kämpfen will. Es soll sich um einen Beitrag in der kommenden Heizsaison handeln. Die Gebühr für die erneuerbaren Energieträger soll die Situation sowohl den Haushalten, als auch den Firmen erleichtern.
Was die Wärmeversorgung betrifft, wird die Regierung 3,6 Milliarden Kronen für die Unterstützung der Menschen schicken, die die Wärme aus den Haus-Kesselräumen nehmen. Und die weiteren 10 Milliarden kann die Unterstützung der Haushalte kosten, die an die zentrale Wärmeversorgung angeschlossen sind.
/gr/

Temelin wird heute Nachmittag die Warmsirenen einschalten
23.6.2022 Taborsky denik Seite 3 ctk

Temelin – Die Warnsirenen wird heute Nachmittag im Rahmen einer geplanten Übung die Techniker des Atomkraftwerkes Temelin einschalten. Im Areal des Atomkraftwerkes wird der ununterbrochene 140 Sekunden dauernde Tone zwischen 14.00 und 16.00 gleich zweimal zu hören sein. Die Energieleute haben über die Sirenenprüfung die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und die Nutzer des Informatonssystems des Atomkraftwerkes im voraus informiert.
Die Sirenen aus dem AKW – Gelände könnten die Bürger aus den umliegenden Gemeinden oder die vorbei fahrenden Menschen hören.
Die Übung in Temelin wird zwei Tage lang dauern und die Energieleute werden dabei den Schichtenwechsel, die Evakuierung des Personals und eine Stabilisierung der Situation üben. Dieses Jahr handelt es sich bereits um die vierte von den geplanten sechs Hauptübungen handeln.
/gr/


Dank einer besseren Kühlung wird Dukovany mehr Strom erzeugen
23.6.2022 MF DNES Seite 16 ctk

Dukovany – Im Atomkraftwerk Dukovany werden die Energieleute dieses Jahr technische Anpassungen beenden, die eine Betriebsoptimierung ermöglichen. Dank einer besseren Kühlung des sekundären Kreislaufs werden sich laut den vorläufigen Berechnungen die Stromlieferungen ins Netz um 15.500 MW jährlich erhöhen. „Das entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 5.000 tschechischen Haushalten,“ informierte der AKW – Sprecher Jiri Bezdek. Die Jahresproduktion wird sich somit um 0,10% erhöhen.
Die Energieleute haben die Kreisläufe des Kühlwassers zwischen den ursprünglichen Kühltürmen und den neuen niedrigeren Türmen mit den Ventilators verbunden. Die Temperatur des Zirkulationskühlwassers wurde somit durchschnittlich um 0,35°C reduziert. Teilweise wurden deswegen einige Rohrleitungssysteme und Armaturen modernisiert.
/gr/



CEZ im Gerichtsstreit in Deutschland
23.6.2022 HN Seite 4

Eine weitere Investition der Energiegruppe CEZ kam zum Gericht. Die deutsche Firma CEZ – ESCOO II – ein Bestandteil der CEZ – Gruppe war im Gerichtsstreit mit der deutschen Firma Koffer Energies, von der sie vor vier Jahren die Firma Koffer Energies Ingenieurgesellschaft (KEI) gekauft hat. Nach dem Kauf des Anteils in KEI hat sich nämlich gezeigt, dass manche der Projekte der Firma verlustreich sein. Davon wurde aber die Firma CEZ ESCO beim Einkauf nicht informiert. CEZ verlangte deswegen von KEI, 4,48 Millionen Euro (fast 111 Millionen Kronen) zu bezahlen. „Dazu verlief eine Versöhnungverhandlung und auch die erste mündliche Gerichtsverhandlung, nach denen das Gericht die beiden Seiten zum Schließen eines Übereinkommens über den Schadenersatz durch den Verkaufenden aufgefordert hat,“ sagte der CEZ – Sprecher Martin Schreier. „Folgend kam es im ersten Quartal dieses Jahres zur Versöhnung der beiden Seiten und zum Schließen eines Übereinkommens über den Schadenersatz,“ ergänzte der CE
Z – Sprecher. Die Details der Versöhnung und die Summe, die CEZ zurück bekommen hat, wollte der Sprecher nicht näher kommentieren.
/gr/



Sommerprojektion im Bezirk Trebix: Autokino beim Atomkraftwerk Dukovany
22.6.2022 Trebicsky denik Seite 4

Sehr beliebt ist bei den Bürgern das Sommerkino beim Atomkraftwerk Dukovany. Unter den Kühltürmen befindet sich die größte Projektionsfläche, die 21 Quadratmeter groß ist. „Auch dieses Jahr wird die Fläche an drei August – Wochenenden zum Bestandteil des Autokinos beim Atomkraftwerk Dukovany werden und wird wieder Hunderte Besucher zur Filmprojektion locken,“ sagte der Sprecher des Atomkraftwerkes Jiri Bezdek.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl der Zeitungsartikel vom Anti-Atom-Monitoring aus Tschechien vom 1.7.2022:

Brüssel erörtert die geplante Staatsbeihilfe für die Erweiterung von Dukovany
30.6.2022 Tschechisches Fernsehen

Die Europäische Kommission fing an zu erörtern, ob die geplante Staatsbeihilfe für die Erweiterung des Atomkraftwerkes Dukovany im Einklang mit den Regelungen der Europäischen Union ist. Die Kommission gab es am Donnerstag in der Presseaussendung bekannt. Die geplante Staatsbeihilfe schließt unter anderem den Staatskredit mit niedrigen Zinsen um, der die gesamten Baukosten decken soll. Es handelt sich um ca. 7,5 Milliarden Euro (fast 186 Milliarden Kronen).

Die Kommission informierte, dass gemäß ihrer ersten Bewertung das Projekt notwendig ist und dass die geplante Staatsbeihilfe die Entwicklung der ökonomischen Aktivität erleichtert. „Es gibt aber Zweifel, ob diese Maßnahme voll im Einklang mit den EU – Regelungen über die Staatsbeihilfe ist. Die Kommission entschied sich deswegen, eine Tiefermittelung zu starten.“

Die EK informierte auch, dass sie im Rahmen der Ermittlung die Eignung und Anmessenheit der Staatsbeihilfe und ihre Auswirkungen auf den Wirtschaftswettbewerb auswerten wird. Sie machte darauf aufmerksam, dass die Tschechische Republik und weitere interessierte Seiten jetzt die Möglichkeit haben, sich zu dieser Sache zu äußern.

Die Firma CEZ startete das Auswahlverfahren zum Bau des neuen Dukovany – Blocks im März dieses Jahres. Der Bau soll im Jahre 2029 anfangen, der Probebetrieb soll im Jahre 2036 anfangen.
/gr/


Brüssel untersucht den Plan des Staat für die Staatsbeihilfe für den Dukovany – Ausbau
1.7.2022 LN Seite 12 ctk

Brüssel – Die Europäische Kommission fing an, die geplante Staatsbeihilfe für die Erweiterung des tschechischen Atomkraftwerkes Dukovany zu erörtern. Der Grund dafür sind die Zweifel, ob diese Staatsbeihilfe im Einklang mit den Regelungen der Europäischen Union ist. Die geplante Staatsbeihilfe schließt unter anderem den Staatskredit mit niedrigen Zinsen um, der die gesamten Baukosten decken soll. Es handelt sich um ca. 7,5 Milliarden Euro (fast 186 Milliarden Kronen).
/gr/

Die Koreaner bieten der Tschechischen Republik auch die Kernbrennstoff – Produktion an
1.7.2022 Pravo Seite 19 M.Prochazka

In der Tschechischen Republik könnte ein Betrieb für die Kernbrennstoff – Produktion entstehen. Im Zusammenhang mit dem Auswahlverfahren zum Bau des fünften Atomblocks in Dukovany sagte es der Zeitung Pravo der Chef der südkoreanischen Firma Kepco Nueclar Fuel Lee Seung – hwan. Die Tochter der Gesellschaft Kepco, die Firma KHNP, nimmt am Dukovany – Auswahlverfahren teil. Falls CEZ als Sieger des Auswahlverfahrens die südkoreanische Firma KHNP auswählen würde, würde sich der Weg zur Kernbrennstoff – Fabrik in der Tschechischen Republik öffnen.
„Kepco hat die Möglichkeit, die Energiesicherheit der Tschechischen Republik sicherzustellen, möglich ist auch die Lokalisierung der Produktion und Lieferungen des Brennstoffs. Falls der Kunde die Brennstoff-Produktion im eigenen Land haben wollen wird, werden wir es auch ermöglichen,“ bestätigte der Chef der Firma in der vergangenen Woche in Südkorea vor den tschechischen Journalisten.
Kepco Nuclear Fuel, die im Jahre 1982 gegründet wurde, ist der einzige Atombrennstoff-Produzent und Anbieter der zusammenhängenden Dienstleistungen in Südkorea. Die Firma liefert auch den Brennstoff in alle 24 Atomblöcke im Land und seit dem Jahr 2017 auch in das Kraftwerk Barakah in den Vereinigten arabischen Emiraten.


EDF hat angedeutet, was sie im Projekt Dukovany II anbieten will und öffnete ein Büro in Prag
30.6.2022 ekonomickydenik.cz Ddavid Tramba

Die Koreaner bemühen ich sehr, aber was die zwei restlichen Interessenten für den Bau des neuen Atomnlocks in Dukovany? Die Aktivität stieg in den letzten Tagen auch die französische Energiegruppe EDF. Sie öffnete in Prag ihre Vertretung, sie knüpft die Zusammenarbeit mit den tschechischen Betrieben an und den Journalisten stellte sie ihre Lösung vor, mit der sie im Wettbewerb zum neuen Atomblocks kämpfen will.
Aus der Journalisten – Sicht war die Organisation der Aktion etwas chaotisch. Das Treffen selber war aber aus der Informationssicht beitragend. Die Gesellschaft EDF gab bekannt, dass sie ein neues Büro in Prag öffnet, formal handelt es sich um den Betrieb EDF Nuclear Czechia. Direktor der tschechischen Vertretung ist Roman Zdebotr, der eine 30-jährige Praxis in der Atomindustrie hinter sich hat.
Zdebor arbeitete lange Jahre in der Gesellschaft Skoda JS. Im letzten anderthalb Jahre nahm er an der Vorbereitung des Baus des Atomkraftwerkes Hahikivi in Finnland teil, der aber Anfang Mai wegen der finnischen Unzufriedenheit mit dem Zugang der russischen Firma Rosatom beendet wurde.
„Die Gründung der Firma EDF Nucelar Czechia ist ein weiterer Beweis der Verpflichtung von EDF, das tschechische Atomprogramm zu unterstützen und es freut mich, dass ich Roman Zdebor in unserem Team begrüssen kann. Unsere Anwesenheit in der Tschechischen Republik verstärkte unsere Ambition, der Gesellschaft CEZ und der Tschechischen Republik eine nachhaltige und zuverlässige Partnerschaft für das neue tschechische Programm anzubieten,“ sagte der Vice – Präsident der Gesellschaft EDF Vakisasai Ramany.
Ramany veröffentlichte auch die Namen der tschechischen Gesellschaften, die sich im Falle des Siegs der französischen Firma EDF im Dukovany – Auswahlverfahren am Bau des Kraftwerkes Dukovany II beteiligen würden. Die Bauarbeiten soll Metrostav DIZ in Zusammenarbeit mit der französischen Firma Bouygues sicherstellen. Unter die weiteren tschechischen Lieferanten sollen die Firmen Baest Machines & Structures, Hutní Montáže, I&C Energo, Reko Praha, Sigma Group und Škoda JS gehören.
Am Treffen mit den Journalisten an der Botschaft nahm auch der französische Außenminister teil, der den möglichen Trumph der Firma EDF vorgestellt hat – die Einschaltung der tschechischen Lieferanten soll noch nur den neuen Block in Dukovany betreffen, sondern auch weitere EDF – Projekte in der Europäischen Union. EDF bewirbt sich nämlich um den Bau neuer Reaktoren in Polen, Niederlanden und Slowenien. Weitere Möglichkeiten werden direkt in Frankreich sein, der Präsident Macron gab nämlich im Februar das Vorhaben bekannt, bis zu 14 neuen Blocken zu errichten.
Der Vice-Präsident Ramany gab auch bekannt, dass EDF intensiv am Angebot für die Firma CEZ arbeitet. An der Vorbereitung der Dokumente arbeiten 200 Experten, so dass das Angebot im verlangten Termin bis Ende November vorbereitet ist. „Das Angebot für den neuen Block in Dukovany schließt auch die Lieferung des Atombrennstoffs ein,“ ergänzte Ramany.
Am Angebot arbeitet auch die koreanische Firma KHNP. Ihr Generaldirektor Chung Jae – Hoon traf in der vergangenen Woche die tschechischen Journalisten in Südkorea. „Als die einzigen von den drei Interessenten können wir neue Atomblöcke rechtzeitig und mit der Einhaltung des Budgets bauen,“ sagte Chung in der Reaktion auf die Frage, ob sich KHNP als Favorit des Auswahlverfahrens fühlt. In die Karten spielt der Firma auch die Veränderung am Posten des Präsidenten. Der neue Staatskopf Yoon Suk-Yeol ist ein starker Atombefürworter. Neben dem Re-Start der verlegten Projekte am koreanischen Gebiet plant er auch Maßnahmen zur Unterstützung des Export der Atomtechnologien.
Der dritte Bewerber um den Bau des neuen Dukovany – Blocks ist die amerikanische Firma Westinghouse, die bleibt aber aus der Journalisten-Sicht etwas unsehbar.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aus dem Anti - Atom - Monitoring aus Tschechien, 4.8.2022:

Slowakei: In Jaslovske Bohunice wurden die ersten V1 – Reaktoren demontiert, die außerhalb der Sowjetunion errichtet wurden
2.8.2022 ekonomickydenik.cz

Zwei Reaktoren aus der sowjetischen Ära im slowakischen Atomkraftwerk Jaslovske Bohunice wurden komplett demontiert und die Komponenten wurden für eine sichere Lagerung oder Recycling dekontaminiert. Die Arbeiten wurden mittels Bohunice International Decommissioning Support Fund (BIDSF) finanziert, der durch die Europäische Kommission zusammen mit Österreich, Dänemark, Frankreich, Irland, Niederlanden, Spanien, Schweiz und Großbritannien und mit der Europäischen Bank für die Erneuerung und Entwicklung (EBRD) gefördert ist.
Die zwei Reaktoren VVER-440-V230 im slowakischen Atomkraftwerk in Jaslovske Bohunice in der Slowakei wurden außer Betrieb genommen und auf Ort und Stelle demontiert. Bei diesem Reaktortyp ist es zum ersten Mal passiert, wie die Europäische Bank für die Erneuerung und Entwicklung informiert hat.
In den Internationalen Fond für die Unterstützung der Außerbetriebnahme des AKW Jaslovske Bohunice trugen Mitte des Jahres 2018 die Europäische Kommission, Österreich, Dänemark, Frankreich, Irland, Niederlanden, Spanien, Schweiz und Großbritannien mit einer Summe von mehr als 650 Millionen Euro bei. Den Fond verwaltet die Europäische Bank für die Erneuerung und Entwicklung.
EBRD führt an, dass die Arbeiten, b ei denen die Reaktoren demontiert und ihre Komponenten für eine sichere Lagerung oder Recycling dekontaminiert wurden, „gemäß des Harmonoggramms und im Rahmen des Budgets fertiggestellt wurden“ und dass sie „wertvolle Erfahrungen und fachliche Kenntnisse für weitere Arbeiten bei der Außerbetriebnahme der AKWs weltweit bereit gestellt haben“.
Die Vorbereitungen auf die Außerbetriebnahme der zwei Reaktoren V1 in Bohunice fingen schon im Jahre 2012 an. Das Ziel ist, dass die restlichen Einrichtungen und Systeme im AKW – Gelände bis zum Jahr 2025 demontiert und bearbeitet sind, dann werden die AKW-Bauten demontiert und das Gelände zum Umbau bis zum Jahr 2027 vorbereitet sein.
Die beiden Reaktoren stammen aus den 70.er Jahren des 20.Jahrhunderts, sie waren die ersten dieser Art, die außerhalb der Sowjetunion errichtet wurden. Beim EU – Beitritt der Slowakei im Jahre 2004 wurde vereinbart, dass die Reaktoren so bald wie möglich stillgelegt werden. Die Blöcke wurden Ende des Jaahres 2006, bzw. 2008 stillgelegt.


Der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ist sinnvoll, sagt der deutsche Bundeskanzler Scholz
4.8.2022 Pravo Seite 24 ctk

Die Erhaltung der restlichen deutschen Atomkraftwerke im Betrieb ist sinnvoll, erklärte gestern der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. „Was die Energielieferungen in Deutschland betrifft, haben diese drei restlichen Atomreaktoren eine Bedeutung nur für die Stromproduktion, und das nur für einen kleinen Teil davon. Die Erhaltung ihres Betriebs ist aber sinnvoll,“ sagte Scholz beim Besuch eines Betriebs der Gesellschaft Siemens Energy in Mülheim.
Die Bundesrepublik Deutschland hatte ursprünglich vor, die letzten drei Atommeiler zum 31.Dezember dieses Jahres definitiv zu schließen. Der russisch – ukrainische Krieg und die danach folgenden Probleme mit den Lieferungen des russischen Gases haben aber alles in Zweifel gesetzt.
In der Regierung von Scholz, die durch seine Sozialdemokraten (SPD), die Grünen und Liberalen von der FDP – Partei herrschen über die Zukunft der Atomkraft unterschiedliche Meinungen. Während die Liberalen für die Betriebsverlängerung der restlichen Atomkraftwerke sind, die Grünen lehnen diese Möglichkeit ab. Die Entscheidung wurde noch nicht getroffen.

Die Situation im Atomkraftwerk Saporoschja ist ganz außer Kontrolle, sagte der IAAE – Chef
3.8.2022 Novinky.cz

Die Situation in dem durch die Russen besetzten Atomkraftwerk Saporoschja in der Ukraine ist ganz außer Kontrolle geraten, und in Europa gibt es real die Gefahr einer Atomhavarie. Im Gespräch am Dienstag für die Agentur AP warnte davon der Chef der Internationalen Agentur für Atomenergie (IAEA) Rafael Grossi.

Das Problem liegt laut ihm vor allem darin, dass das größte Atomkraftwerk Europas die Russen besetzen, aber durch das ukrainische Personal bedient wird, mit dem es nicht gelingt, Kontakt zu knüpfen. Es gibt außerdem Befürchtungen, dass die Bedienung des Atomkraftwerkes nicht die notwendigen Ersatzteile und Technik zur Verfügung hat. „Wir sind uns nicht sicher, dass das Atomkraftwerk alles bekommt, was es braucht,“ ergänzte Grossi.

"Alle Regelungen der Atomsicherheit wurden verletzt, die Gefahr ist extrem ernst," so Grossi.
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Aus dem tschechischen Anti-Atom-Monitoring vom 22.9.2022:

Der erste kleine Reaktor soll in Tschechien innerhalb von zehn Jahren errichtet werden
22.9.2022 Pravo Seite 27 ctk, pro

Der erste kleine modulare Reaktor in der Tschechischen Republik soll innerhalb von zehn Jahren in Tschechien stehen. Entstehen soll er laut dem tschechischen Premierminister Petr Fiala (ODS) in Temelin, im neu gegründeten Südböhmischen Atompark im Jahre 2032.
Der Regierungsvorsitzende unterzeichnete gestern zusammen mit dem CEZ – Generaldirektor Daniel Benes und dem südböhmischen Hauptmann Martin Kuba (ODS) einen Vertrag über die Gründung der Gesellschaft South Bohemian Nuclear Park, der nächste Partner ist das Institut der Atomforschung UJV Rez.
„Den südböhmischen Atompark halte ich im Kontext der heutigen Situation in Europa für einen außerordentlich bedeutenden Schritt,“ sagte der Premierminister.
CEZ gliederte in Temelin den Raum für den Bau des kleinen modularen Reaktors im Frühling dieses Jahres aus. Sie infomrierte davon die amerikanischen Firmen NuScale, GE Hitachiund Holtec International, mit denen sie das Übereinkommen über die Zusammenarbeit schon früher unterzeichnet hat,
Kleine modularen Reaktoren sind laut Benes fast gleich groß wie die Blöcke in Dukovany. Die haben eine installierte Leistung von 510 MW. Die modularen Reaktoren werden einfacher und schneller montiert als die großen Atomblöcke. Die Internationale Agentur für Atomenergie definiert den kleinen modularen Reaktor als ein Kraftwerk mit einer Leistung bis zu 300 MW.
/gr/

Die Regierung unterstützte die Heißwasserleitung aus Dukovany
22.9.2022 Pravo Seite 5 ctk

Die Regierung stimmte gestern dem überein, dass sie die Heißwasserleitung aus dem Atomkraftwerk Dukovany nach Brünn und weitere Bauten der Verteilungs-Wärmeanlagen zur bedeutenden Energie- Infrastruktur stellen wird. Davon informierte der Premierminister Petr Fiala (ODS), der zusammen mit den Koalitions,-und Oppositionspolitikern den Entwurf der Gesetznovelle über die Beschleunigung der Verkehrs,-und weiteren Infrastruktur vorgelegt hat.

Die Novelle stellt einen konkreten Schritt zur Sicherstellung der Energiesouveränität der Tschechischen Republik dar,“ sagte der Premierminister Fiala. „Dank der wird das Projekt der Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn zu den Prioritätsbauten gehören. Das wird die Genehmigung des ganzen Projektes bedeutend beschleunigen,“ informierte Fiala. „Die Stadt Brünn ist jetzt aus 80% von der Gasbeheizung abhängig. Die Wärme aus Dukovany soll einen bedeutenden Teil des Jahresverbrauchs decken, was einen großen Schritt zur Energieautarkei der Stadt darstellen wird,“ ergänzte er.


Jooho Whang, der neue Präsident von KHNP, besuchte die Tschechische Republik und schloss an die umfangreiche Debatte über die KHNP – Einschaltung in den Bau des neuen Dukovany – Blocks an
Die KHNP – Delegation verhandelte mit den Vertretern des Industrieministeriums und der Firma CEZ
20.9.2022 CTK


Am Montag den 19.September besuchte Jooho Whang, der Präsident und Generaldirektor der Gesellschaft Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) die Tschechische Republik. Das passierte zum ersten Mal seit seinem Eintritt in die Funktion am Ende August dieses Jahres. Zusammen mit dem KHNP – Team absolvierte er eine Reihe von Treffen, deren Betreff die Modernisierung der tschechischen Energiewirtschaft und die Sicherstellung der tschechischen Energieautarkie war. Sein Besuch unterstreicht den Entschluss Südkoreas, mit der Tschechischen Republik zusammen zu arbeiten.

Whang traf während des Besuchs Jozef Sikela, den Industrieminister der Tschechischen Republik. Zusammen verhandelten sie über die Sicherheit, die ökonomischen Aspekte und die Baumöglichkeiten der koreanischen Atomkraftwerke. Der Generaldirektor betonte auch, dass KHNP der beste Partner für das Projekt des Dukovany – Ausbaus ist, und er stellte auch die koreanischen Pläne für den Re-Start des Baus des Atomkraftwerkes Shin-Hanul 3.&4 vor. Dem Minister bveschrieb er auch die Einleitung der Tätigkeit des Ausschusses für die Strategie des Exports der Atomkraft der neuen koreanischen Administrative. Die unterstützt stark sowohl den koreanischen Atomexport, als auch den Ausbau der koreanischen Atomkraft.

Das zweite Treffen von KHNP verlief mit den Vertretern der Gesellschaft CEZ, konkret mit Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ – Vorstands und Direktor der Division Atomkraft. Das Ziel der Diskussion war die Bemühung um die Belebung und Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der Atomindustrie der beiden Länder. Die beiden Seiten verhandelten die Möglichkeit einer gemeinsamen Einschaltung in die Umsetzung des Baus neuer Atomanlagen in den Drittländern. Das Thema des Gesprächs war auch die Entwicklung innovativer kleiner modularen Reaktoren (SMR) oder die Zusammenarbeit im Bereich der Atomforschung und Entwicklung und der menschlichen Quellen.

„KHNP zweifelt nicht daran, dass die der beste Lieferant für das Projekt des Dukovany – Ausbaus ist und arbeitet ordentlich an einem attraktiven Angebot, das in allen Bereichen von der Technologie, über die Sicherheit bis zu den ökonomischen Aspekten usw. ausgezeichnet ist. Unsdere Fähigkeiten und die erfolgreiche Steuerung des Projektes beweist am besten der Bau des Atomkraftwerkes Barakah in den Vereinigten arabischen Emiraten, das wir im im voraus bestimmten Termin und Budget erfolgreich fertiggestellt haben. Die neue koreanische Regierung versprach außerdem ihre starke Unterstützung den in,-und ausländischen Projekten der Atomkraftwerke,“ sagte Jooho Wwhang, der Präsident und Generaldirektor der Firma KHNP.

Dr. Jooho Whan wurde zum neuen Präsidenten und Generaldirektor der Firma KHNP am 20.8.2022 genannt. Er hat gute fachliche Kenntnisse im Bereich der Atomkraft, und das als auch im theoretischen, als auch im praktischen Bereich. Im Jahre 1986 gewann er das Doktorat im Fach der Atom – Engineerings a, Georgia Institute of Technologiy in den USA. Seit dem Jahr 1991 wirkte er als Professor am der Kyung Hee University in Soul, wo er in den Jahren 2015 2017 als Vice – Präsident wirkte. Fünf Jahre lang wirkte er als Mitglid der Koreanischen nationalen Energiekommission. In den kommenden Jahren wirkte als als Präsident mehrerer Organisationen für die Atomkraft, inkl. Des Institute of Energy Research und Korean Nuclear Society.
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