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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
Beiträge: 511
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl relevanter Zeitungsartikel aus Tschechien zum Thema Energie vom 4.12.2025:

Inhalt:
Umfrage: Tschechen fordern Energie-Autarkie und befürworten einen Mix aus Kernenergie und erneuerbaren Energien.
ČEZ begeistert sich für Windkraftanlagen.
Unsicherheit im Energiesektor: Sev.en-Gruppe schließt die Kohlekraftwerke Počerady und Chvaletice.
ČEZ wird Ersatzteile für Dukovany in Brünn lagern.
Belgien hat den Reaktor Doel 2 nach 50 Jahren Betrieb endgültig abgeschaltet.
Slowakei gibt 385 Millionen Euro für Energiepreisbeihilfe aus, aber nicht mehr für alle Haushalte.
Die Baubehörde hat drei weitere Windkraftanlagen genehmigt. Wo werden die 140 Meter hohen Windtürme errichtet?

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Umfrage: Tschechen fordern Energie-Autarkie und befürworten einen Mix aus Kernenergie und erneuerbaren Energien
ČTK
3. Dezember 2025, oenergetice.cz

Die Tschechen fordern Energie-Autarie des Staats. Die Abhängigkeit von Energieimporten würde ihrer Ansicht nach das Risiko von Preissteigerungen und Versorgungsengpässen erhöhen. Sie halten eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energien für optimal, während die Unterstützung für die Stromerzeugung aus Kohle oder Gas nachlässt. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag des Energiekonzerns ČEZ hervor.

Laut einer Umfrage unter 500 Befragten stimmten 93 Prozent der Aussage zu, dass das Land in der Stromerzeugung autark sein müsse. „Der Wunsch nach Energieunabhängigkeit ist in Tschechien seit Langem in allen Bevölkerungsgruppen sehr stark ausgeprägt. Nach Beginn des Ukraine-Krieges und während der darauffolgenden Energiekrise hat sich diese Meinung noch verstärkt“, so Michal Straka, Energieberater bei Ipsos.

Die meisten Befragten sehen Kernkraftwerke als unverzichtbar für die Energieunabhängigkeit. Mehr als die Hälfte gab an, sie als Hauptenergiequelle zu bevorzugen. Erneuerbare Energien wurden von 36 Prozent bevorzugt. Die Mehrheit der Bevölkerung hält eine Kombination beider Energiequellen für optimal. Gas und Kohle hingegen finden laut der Umfrage nur prozentuale Zustimmung.

Mit ihrem Wunsch nach Energieunabhängigkeit lehnen die Tschechen eine mögliche Abhängigkeit des heimischen Energiesektors von Stromimporten ab. 65 Prozent der Befragten befürchten höhere Preise, und einige sorgen sich in diesem Zusammenhang auch um eine instabile Versorgung. Mehr als ein Viertel der Befragten sieht die Abhängigkeit von Importen als Sicherheitsrisiko.

Die tschechische Bevölkerung steht der Kernenergie langfristig positiv gegenüber. „Derzeit befürworten 77 Prozent der erwachsenen Bevölkerung den Ausbau der Kernenergie, was einen Anstieg gegenüber den Vorjahren darstellt. Das Interesse an dem Thema wird auch durch seine Medialisierung, unter anderem im Zusammenhang mit der Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany, verstärkt“, bemerkte Straka.

Laut den Befragten sind die Hauptgründe für die Unterstützung der Kernenergie die erwarteten Kosteneinsparungen, die Umweltfreundlichkeit und die Stärkung der Energieunabhängigkeit. Als Hauptgründe gegen den Ausbau der Kernenergie werden von einem Teil der Bevölkerung am häufigsten Bedenken hinsichtlich Sicherheitsrisiken, der Entsorgung radioaktiver Abfälle und der hohen Kosten für Bau und Betrieb von Kernkraftwerken genannt.

Kernenergie soll künftig zusammen mit erneuerbaren Energien die Hauptquelle des heimischen Energiemixes bilden. Derzeit plant der Staat den Bau zweier neuer Reaktoren in Dukovany, die vom koreanischen Unternehmen KHNP errichtet werden sollen. Der erste Reaktor soll im Jahre 2036 in Betrieb gehen. Die Kosten für den aktuell bevorzugten Bau der beiden Reaktoren belaufen sich zu aktuellen Preisen auf 407 Milliarden Kronen. Zusätzlich wird der Staat über eine Option für zwei weitere Reaktoren in Temelín verhandeln. Neben klassischen Reaktoren sollen in Tschechien im nächsten Jahrzehnt auch modulare Reaktoren gebaut werden.

Quelle: https://oenergetice.cz/energetika-v-cr/ ... adra-a-oze
/gr/


ČEZ begeistert sich für Windkraftanlagen
04.12.2025 Wochenzeitung Naše Pravda (jw) Seite: 7

Die ČEZ-Gruppe entwickelt weiterhin erneuerbare Energiequellen und bereitet neben Photovoltaikanlagen auch den Bau moderner Windkraftanlagen vor. Bislang hat ČEZ Kooperationsvereinbarungen mit über 40 Gemeinden in der gesamten Tschechischen Republik geschlossen. Dies wird als erster notwendiger Schritt vor dem Genehmigungsverfahren und dem Baubeginn betrachtet. Für die CEZ Gruppe hat die Entwicklung von Windkraftprojekten in Tschechien oberste Priorität. Laut einer Pressemitteilung des halbstaatlichen Unternehmens soll zuerst eine Vereinbarung mit Städten und Gemeinden getroffen werden, deren Grundstücke für Windkraftanlagen geeignet sind. CEZ bietet den Gemeinden faire Kooperationsbedingungen, darunter eine Gewinnbeteiligung am Betrieb der Anlagen, die Möglichkeit zur Beteiligung an einem Joint Venture (gemeinsamen Betrieb) sowie die anschließende Unterstützung beim Aufbau von Bürgerenergie in den Gemeinden.

Stabilisierung des Stromnetzes durch Windenergiequellen?

„Wir legen großen Wert auf die Entwicklung emissionsfreier Windenergie, da sie dank ihrer anderen Produktionskurve die schnell entstehenden Solarkraftwerke optimal ergänzt und so zur Stabilisierung des tschechischen Stromnetzes beiträgt. Wir freuen uns, dass unser Angebot bereits in über vierzig Gemeinden in Tschechien Anklang gefunden hat.“ „Das gesamte Leistungspotenzial der Windkraftanlagen an den Vertragsstandorten überstieg 600 MW“, so Jan Kalina, Leiter der Abteilung Erneuerbare und Konventionelle Energien bei ČEZ.

„Wir haben derzeit Partnergemeinden in 11 von 14 Regionen. Neben der Region Vysočina sehen wir beispielsweise in den Regionen Mittelböhmen, Mährisch-Schlesien, Pardubice und Liberec großes Potenzial. Wir beobachten einen deutlichen Wandel in der allgemeinen Haltung der Kommunen gegenüber der Windenergieentwicklung. Die zunehmende Erfahrung der Anwohner mit Windkraftanlagen spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir sehen, dass die langfristige Koexistenz mit Windkraftanlagen die Einstellung von Gemeinden und ihren Anwohnern beeinflusst, beispielsweise in Věžnice in Vysočina“, lobte Kateřina Bičáková, Leiterin der Abteilung Erneuerbare Ressourcen bei ČEZ.

Im Rahmen ihrer Strategie „Saubere Energie von morgen“ konzentriert sich ČEZ auf den intensiven Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Bis zum Jahr 2030 will die ČEZ mit Investitionen von bis zu 40 Milliarden Kronen in neue erneuerbare Energiequellen zur Transformation des tschechischen Energiesektors hin zu emissionsfreier Energie beitragen. Diese Investitionen werden jedoch nicht vom Himmel fallen, sondern von den Stromkunden der Energiefirma ČEZ finanziert.

Nicht alles, was glänzt, ist Gold…

„Ende Oktober diskutierte und verabschiedete die scheidende Regierung von Petr Fiala die Umsetzung der EU-Richtlinie zu Beschleunigungszonen in Form eines Gesetzes. Diese Richtlinie soll den beschleunigten Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in weiten Teilen des tschechischen Staatsgebiets ermöglichen.
Damit übergab sie der neuen Regierung ein weiteres Problem: die erzwungene Einführung politisch geförderter neuer erneuerbarer Energiequellen auf Kosten der Meinungen und Positionen der betroffenen Bürger sowie der Gemeinde- und Stadträte“, erklärte Milan Smutný, Sprecher des Think-Tanks Realistische Energie und Ökologie, gegenüber der ZeitungNaše pravda.
/gr/


Unsicherheit im Energiesektor: Sev.en-Gruppe schließt die Kohlekraftwerke Počerady und Chvaletice
04.12.2025 Wochenzeitung Květy Seite 9

Der Energiekonzern Sev.en, im Besitz des Milliardärs Pavel Tykač, gab auf seiner Website bekannt, dass er die Kohlekraftwerke in Počerady und Chvaletice sowie das Kraftwerk mit Heizwerk in Kladno innerhalb eines Jahres, spätestens jedoch im März 2027, stilllegen wird. Grund dafür ist die ungünstige wirtschaftliche Lage für die Braunkohle-Produzenten und die allgemein ungewisse Zukunft des Energiesektors. Die Entwicklung der Emissionszertifikatspreise ab Januar 2026, die Gaspreise im kommenden Winter und das Tempo des Ausbaus erneuerbarer Energien stehen dabei auf dem Spiel.

In diesem Zusammenhang betonte der scheidende Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček, dass die Tschechische Republik dank der diesjährigen Änderung des Energiegesetzes, die neue Regelungen für solche Fälle enthält, auf die Stilllegung von Kohlekraftwerken vorbereitet sei. Laut Michal Šváb, Mitinhaber des Beratungsunternehmens ENACO, wird dies nicht ohne Weiteres geschehen. „Dass dies Auswirkungen auf die Strompreise haben wird, ist unbestreitbar“, sagte er gegenüber iROZHLAS. Kohlekraftwerke in Tschechien decken über die Hälfte der Stromerzeugung ab. Das Kraftwerk Počerady ist das größte, gefolgt von Chvaletice. Beide Kraftwerke tragen etwa ein Zehntel zur Stromerzeugung bei, produzierten aber beispielsweise im Krisenjahr 2022 über 16 Prozent.
/gr/




ČEZ wird Ersatzteile für Dukovany in Brünn lagern
04.12.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES (ČTK) Vysočina - Seite: 12

DUKOVANY - Die Energiefirma ČEZ wird in Brünn ein Logistikzentrum mit Ersatzteilen für den Betrieb und die Instandhaltung des Kernkraftwerks Dukovany einrichten. Das Kraftwerk wird die angemieteten Räumlichkeiten im Industriegebiet nahe dem Flughafen Brünn zumindest so lange nutzen, bis das Hauptlager neben dem Kraftwerk repariert ist. „Der Wiederaufbau dieses Lagerareals in Heřmanice ist für das Jahr 2028 geplant“, sagte Kraftwerkssprecher Jiří Bezděk.

„Die Erweiterung der Lagerkapazitäten ist ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Betriebssicherheit von Dukovany. Das neue Lager ermöglicht es uns, die Qualität der Ersatzteillagerung zu verbessern und sicherzustellen, dass wichtige Komponenten stets rechtzeitig und in der erforderlichen Qualität verfügbar sind, insbesondere bei Block-Stillständen“, sagte Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.
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Belgien hat den Reaktor Doel 2 nach 50 Jahren Betrieb endgültig abgeschaltet
Marek Kršák
4. Dezember 2025, oenergetice.cz

Der zweite Block des Kernkraftwerks Doel in Flandern / Belgien wurde nach 50 Jahren Betrieb endgültig vom Netz getrennt. Dies geschah, nachdem Belgien im September dieses Jahres den ersten Block des Kernkraftwerks Tihange abgeschaltet hatte. Die Einstellung der Stromproduktion in diesem Reaktor war im Rahmen der nationalen Politik des schrittweisen Ausstiegs aus der Kernenergie geplant. Doel 2 ist der fünfte belgische Reaktor, der stillgelegt wurde, nach Doel 3, Tihange 2, Doel 1 und Tihange 1.

Die Stilllegung des Kraftwerks Doel 2 war ursprünglich durch das belgische Gesetz zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie angeordnet worden, das aber inzwischen überarbeitet wurde. Das Kraftwerk Doel 2 erfüllt jedoch nicht mehr die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen für kerntechnische Anlagen, sodass ein Weiterbetrieb nicht mehr möglich ist.

Die Stilllegung des 445-MW-Druckwasserreaktors erfolgte unter Aufsicht der belgischen Bundesbehörde für nukleare Regulierung. Vor Beginn des eigentlichen Rückbaus des Reaktors wirde der Brennstoff zunächst aus dem Reaktor entnommen werden und anschließend in einem Abklingbecken abgekühlt, um ihn zum Zwischenlager transportieren zu können.

Das belgische Bundesgesetz vom 31. Januar 2003 schrieb die schrittweise Stilllegung aller sieben Kernreaktoren des Landes vor. Gemäß dieser Richtlinie war die Stilllegung der Reaktoren Doel 1 und 2 ursprünglich für 2015, 40 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme, geplant.

In den Jahren 2013 und 2015 wurde das Gesetz jedoch geändert, sodass die Reaktoren Doel 1 und 2 weitere zehn Jahre in Betrieb bleiben konnten. Der Reaktor Doel 1 wurde im Februar dieses Jahres stillgelegt. Doel 3 wurde im September 2022 und Tihange 2 Ende Januar 2023 abgeschaltet. Tihange 1 wurde am 30. September dieses Jahres vom Netz genommen.

Belgien überdenkt seine Haltung zur Kernenergie.

Die beiden letzten belgischen Reaktoren – Doel 4 und Tihange 3 – sollten ebenfalls im vergangenen Monat abgeschaltet werden. Nach Ausbruch des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine im Februar 2022 nahmen die Regierung und Electrabel jedoch Verhandlungen über die Machbarkeit und die Bedingungen für einen Weiterbetrieb der Reaktoren um weitere zehn Jahre bis zum Jahr 2035 auf. Im Dezember wurde eine endgültige Vereinbarung mit einer ausgewogenen Risikoverteilung erzielt.

Um den Betrieb von Doel 4 und Tihange 3 fortsetzen zu können, musste Electrabel umfangreiche Dokumentationen zum Langzeitbetrieb (LTO – Long Term Operation) einreichen, darunter Sicherheitsstudien und einen Aktionsplan zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der jüngsten Reaktoren. Diese Dokumentation wurde im Dezember 2024 für beide Reaktoren eingereicht.

Der Reaktor Tihange 3 wurde am 5. April für umfassende Inspektionen und Wartungsarbeiten vom Netz genommen, um den sicheren Langzeitbetrieb zu gewährleisten. Nach eingehender Analyse stellten die Föderale Agentur für Nuklearkontrolle (FANC) und ihre technische Tochtergesellschaft Bel V ​​fest, dass der Reaktor die Bedingungen für eine sichere Wiederinbetriebnahme erfüllte. Der 1020-MW-Reaktor wurde am 10. Juli wieder in Betrieb genommen. Der Reaktor Doel 4 wurde am 30. Juni für eine Generalüberholung abgeschaltet und am 8. Oktober wieder in Betrieb genommen.

Im Mai dieses Jahres hob das belgische Bundesparlament mit überwältigender Mehrheit das Gesetz von 2003 auf, das den Ausstieg aus der Kernenergie festlegte und den Bau neuer Kernkraftwerke verbot. Die Föderale Agentur für Nuklearkontrolle forderte während dieser Legislaturperiode eine Klärung der möglichen Verlängerung des Betriebs von Doel 4 und Tihange 3 über das Jahr 2035 hinaus.

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ch-provozu
/gr/


Slowakei gibt 385 Millionen Euro für Energiepreisbeihilfe aus, aber nicht mehr für alle Haushalte
4.12.2025 Seznam Zpravy ČTK

Die Energiepreisbeihilfe wird die Slowakei im nächsten Jahr 385 Millionen Euro kosten, und 90 Prozent der Haushalte werden anspruchsberechtigt sein. Energie- und Wohnkosten machen den größten Anteil der Ausgaben slowakischer Bürger aus.

Im nächsten Jahr wird die Slowakei 385 Millionen Euro (9,3 Milliarden CZK) für Energiepreisbeihilfen für Familien ausgeben. Die Mittel stammen aus europäischen Quellen. Wie bereits angekündigt, wird diese Beihilfe nicht mehr für alle Haushalte gelten, sondern nur noch für 90 Prozent. Dies gab Premierminister Robert Fico bekannt, dessen Kabinett am Mittwoch die Parameter für die Energiebeihilfe verabschiedete.

Die Preise für Gas, Strom und Wärme für anspruchsberechtigte Familien werden um zwei Prozent steigen. Ohne diese Maßnahmen würden Wärme und Gas laut Fico um 30 Prozent und Strom um 20 Prozent teurer werden. Fico gab im Sommer bekannt, dass die Entschädigung 435 Millionen Euro (10,5 Milliarden CZK) betragen würde.

Energie- und Wohnkosten machen den größten Anteil der Ausgaben slowakischer Haushalte aus. Laut slowakischen Medien wird die Entschädigung für Strom und Gas direkt in den Rechnungen der Verbraucher ausgewiesen. Haushalte erhalten einen sogenannten Energiegutschein für Wärme.

Die Slowakei begann im Jahre 2023 mit der Subventionierung der Erdgas- und Wärmepreise für Familien, um auf die deutlichen Preissteigerungen an den Börsen zu reagieren. Bisher wurde die Entschädigung pauschal an alle Haushalte gezahlt. Die frühere slowakische Regierung hatte zudem mit den Aktionären des größten Stromerzeugers des Landes, Slovenské elektrárne (SE), eine Vereinbarung über die Lieferung von günstigem Strom getroffen. Diese Vereinbarung gilt auch unter der aktuellen Regierung.

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/zahr ... bude-plosn
/gr/



Die Baubehörde hat drei weitere Windkraftanlagen genehmigt. Wo werden die 140 Meter hohen Windtürme errichtet?
03.12.2025
Ekonomicky denik
Autor: David Tramba

Während andernorts in Europa Windparks zügig genehmigt werden, stockt die Genehmigung in Tschechien weiterhin. Seit Jahresbeginn haben lediglich zwei Windkraft-Projekte die Baugenehmigung erhalten. Das zweite Projekt kam erst vor Kurzem hinzu. Die zuständige Baubehörde hat den Bau von drei Windkraftanlagen in der Nähe des Dorfes Luby in der Region Cheb genehmigt.

Die Verkehrs- und Energiebaubehörde (DESÚ) im Ministerium für Industrie und Handel gab die Genehmigung für die Windkraftanlagen auf ihrer offiziellen Amtstafel bekannt. Der Antrag, der Mitte Oktober von ADI Wind Energy eingereicht wurde, wurde von der Behörde innerhalb von sechs Wochen bearbeitet. Laut der erteilten Genehmigung soll der Bau spätestens in zwei Jahren abgeschlossen sein.

Statt sieben werden nur drei Windkraftanlagen errichtet…..

Die drei Anlagen sollen westlich des Dorfes Luby, am ehemaligen Standort des Dorfes Výspa, gebaut werden. Für tschechische Verhältnisse sind dies relativ große Anlagen mit einer Leistung von 7,2 Megawatt (MW). Der Maschinenraumturm erreicht eine Höhe von 140 Metern, der Rotordurchmesser beträgt 170 Meter. Es handelt sich um temporäre Anlagen mit einer erwarteten Lebensdauer von 30 Jahren.

Die Absicht des Investors wurde zuvor von der Kreisbehörde der Region Karlsbad geprüft, die im Oktober eine positive einheitliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) abgab. Die Kreisbehörde erklärte, dass der ursprüngliche Plan den Bau von sieben Windkraftanlagen vorsah. Der ursprüngliche Vorschlag wurde jedoch aufgrund der Ergebnisse der Bewertung der Auswirkungen auf Natur und Landschaft reduziert.

Zwei genehmigt, ein weiteres in Planung….

Laut vorliegenden Informationen ist dies erst der zweite Windpark, den DESÚ in diesem Jahr genehmigt hat. Der erste war der im Juni geplante Bau von zwei Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 4,2 Megawatt und 6 Megawatt in der Nähe von Břežany in der Region Znojmo. Investor ist WEB VP Břežany, ein Unternehmen des österreichischen Energiekonzerns WEB Windenergie. Vor der Inbetriebnahme werden fünf alte Windkraftanlagen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, abgebaut.

Mitte November gab DESÚ bekannt, dass es 19 Windkraftanlagen an sieben Standorten in den Regionen Přerov, Znojmo, Svitavy, Sokolov und Českolipsk prüft. RenoEnergie hat derzeit die meisten Projekte im laufenden Bauverfahren. Es handelt sich um vier Windkraftanlagen in der Nähe von Kyžlířov (16 MW), drei in der Nähe von Jindřichovice (12 MW) und zwei in der Nähe von Partutovice (8 MW). Alle genannten Standorte befinden sich in der Region Oderské vrchy.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/stavebni-ura ... a-chebsku/
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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 5.12.2025:

Inhalt:
Minderheitsaktionäre von ČEZ klagen gegen Staat wegen Milliardensteuern.
Bau einer neuen Brücke in Brod an der Transportroute nach Dukovany beginnt im Frühjahr.
Die Leistung von Solarkraftwerken lässt sich jetzt steuern. Betreiber können sogar von der Produktionsbegrenzung profitieren.
Minderheitsaktionäre von ČEZ verklagen den Staat wegen Sondergewinnsteuer. Sie beziffern den Schaden auf über 20 Milliarden Kronen.
Die Stadtverwaltung von Liberec startet ein Bürgerenergieprojekt und will die Elektromobilität in der Stadt stärken.
USA und Saudi-Arabien: Nukleare Zusammenarbeit als Chance für Westinghouse

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Minderheitsaktionäre von ČEZ klagen gegen Staat wegen Milliardensteuern
ČTK
Novinky.cz
4.12.2025

Der Verband der Minderheitsaktionäre des Energiekonzerns ČEZ hat gegen den Staat Klage wegen einer Sondersteuer eingereicht. Die Aktionäre behaupten, die sogenannte Sondersteuer(Windfall tax) habe ihnen Schaden zugefügt, wie der Nachrichtensender iRozhlas (Tschechischer Rundfunk)am Donnerstag berichtete. ČEZ ist der größte Steuerzahler des Landes und hat in den letzten drei Jahren jährlich Dutzende Milliarden Kronen an den Staat an Steuern abgegeben. Der Staat hält die Mehrheitsbeteiligung an ČEZ, die Minderheitsaktionäre besitzen 30 Prozent.

„Wir haben Klage eingereicht, weil wir überzeugt sind, dass uns Schaden entstanden ist“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Petr Mojžíšek. Der Verband beschwerte sich auch bei der Europäischen Kommission über die Sondersteuer, die die Beschwerde jedoch zurückwies. Laut Kommission verstießen die Maßnahmen der tschechischen Regierung nicht gegen europäisches Recht.

Nach Berechnungen des Verbandes belief sich der Schaden in den beiden Vorjahren auf rund 65 bis 70 Kronen pro Aktie und Jahr. Insgesamt ergab sich daraus ein Verlust von über 20 Milliarden Kronen, den die Aktionäre laut dem Verband aufgrund der niedrigeren Dividende erlitten haben.


ČEZ zahlte jährlich Dutzende Milliarden Kronen an Sondersteuer/ Windfall tax. In diesem Jahr wird das Unternehmen 31 bis 34 Milliarden an den Staat entrichten. Auch in den beiden Vorjahren zahlte ČEZ rund 30 Milliarden Kronen an dieser Steuer. In beiden Jahren machte sie fast 80 Prozent der gesamten Staatseinnahmen aus dieser Sonderabgabe aus. Auch in diesem Jahr wird ČEZ der größte Zahler dieser Steuer sein. Im nächsten Jahr wird die Steuer aufgehoben sein.

Die ČEZ-Minderheitsaktionäre kritisieren die Höhe der Sondersteuer /Windfall tax schon lange; das Thema war auch Gegenstand der Diskussionen auf der letzten Hauptversammlung des Konzerns. CEZ-Finanzchef Martin Novák teilte den Aktionären damals mit, dass CEZ nach eigenen Rechtsanalysen nicht über ausreichende Argumente verfüge, um eine Klage gegen die Zahlung der Sondersteuer einzureichen. Laut Novák stehe die Steuer nicht im Widerspruch zur Verfassungsordnung der Tschechischen Republik.

Der Staat führte die Sondersteuer/Windfall tax ein, um die Kosten der Energiekrise zu decken. Energie-, Petrochemie- und Bergbauunternehmen sowie große Banken müssen sie für die Jahre 2023 bis 2025 entrichten. Die Gesamteinnahmen aus dieser Steuer beliefen sich im vergangenen Jahr auf 36,7 Milliarden Kronen und im Jahr 2023 auf 39,1 Milliarden Kronen. Der Großteil der Einnahmen stammte in beiden Jahren von Energieunternehmen.

https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... x-40551932
/gr/


Bau einer neuen Brücke in Brod an der Transportroute nach Dukovany beginnt im Frühjahr
05.12.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES (rtd) Vysočina - Seite: 9

HAVLÍČKŮV BROD - Im Frühjahr beginnt in Havlíčkův Brod ein umfassender Wiederaufbau der Brücke über den Fluss Sázava. Die bestehende Konstruktion ist hinsichtlich ihrer Kapazität nicht mehr ausreichend, insbesondere aufgrund des geplanten Transports schwerer technischer Bauteile für die neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany. „Die Arbeiten an der vielbefahrenen Straße sollen im April beginnen und zwei Bausaisons dauern“, sagte Jiří Veselý, Sprecher der Straßen- und Autobahndirektion (ŘSD).

Die Straßenbahndirektion wählt derzeit ein Unternehmen für die Durchführung des Projekts aus. Zehn Bieter haben sich an der Ausschreibung beteiligt, die Angebote liegen zwischen 158 und 198 Millionen Kronen (ohne MwSt.).

Die bestehende Brücke in der Masarykova-Straße wird abgerissen und durch eine neue Konstruktion mit deutlich höherer Tragfähigkeit von bis zu 900 Tonnen ersetzt. Im Rahmen des Projekts wird eine Behelfsbrücke errichtet. Auch angrenzende Straßen, einschließlich der Anbindung an die I/34, werden angepasst.
/gr/



Die Leistung von Solarkraftwerken lässt sich jetzt steuern. Betreiber können sogar von der Produktionsbegrenzung profitieren.
05.12.2025 Ekonomicky denik
Autor: David Tramba

Gespräch mit: Petr Foitl, Solar Global

„Alle neuen Kraftwerke, die wir für unsere Gruppe bauen, verfügen bereits über eine Leistungsregelung“, so Petr Foitl, Direktor von Solar Global Energy.


„Photovoltaik ist eine schlechte Technologie, die Stromproduktion lässt sich nicht regulieren“, behaupten Kritiker grüner Energie. „Das stimmt heute nicht mehr“, widerspricht Petr Foitl, Direktor von Solar Global Energy. „Ihre Leistung lässt sich regulieren, und das wirkt sich positiv auf den Strompreis aus, den Photovoltaik-Betreiber erzielen.“

Die Entwicklung der Photovoltaik in Tschechien – mit Ausnahme von Dachinstallationen – blieb zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Im Energiesektor sind derzeit autarke Batteriespeicher oder Kombinationen aus Batteriespeicher und Solarkraftwerk im Trend. „Ich befürchte nicht, dass hier Batteriespeicher mit einer Kapazität von mehreren zehn Gigawattstunden entstehen werden. Investoren werden durch die begrenzten Anschlussmöglichkeiten an das Verteilnetz gebremst“, sagte Petr Foitl in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Ekonomický deník.

-Lohnt sich der Bau von Photovoltaik-Kraftwerken für Investoren überhaupt noch? Händler kaufen den Strom für nur 700 Kronen pro Megawattstunde. Das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll…

-Es kommt darauf an, wie viel der Investor für das Kraftwerk ausgibt. Die Technologiepreise sind in letzter Zeit gesunken, daher sind die Kosten nicht mehr so ​​hoch. Steuerbare Kraftwerke haben einen großen Vorteil. Wir bei Solar Global Energy statten jedes neue Kraftwerk, das wir an unseren Aggregationsblock anschließen, mit einer „Smart Box“ aus. Dadurch können wir einen flexiblen Service anbieten. Der Kraftwerksbetreiber erzielt so eine höhere Rendite. Rechnet man dies auf die erzielbare Produktion des Kraftwerks ohne jegliches Management um, ergibt sich ein Betrag von etwa 1.400 Kronen pro Megawattstunde. Das entspricht etwa 1,5 Millionen Kronen pro Jahr für 1 Megawatt installierter Leistung.

-Ist die alte Aussage, dass die Leistung von Photovoltaikanlagen nicht reguliert werden kann und allein von der Sonneneinstrahlung abhängt, also überholt?

-Ja, heute sind 90 Prozent aller neuen Kraftwerke, die wir für unsere Unternehmensgruppe oder externe Kunden bauen, geregelt. Dies ist sinnvoll für Kraftwerke mit einer höheren installierten Leistung von mindestens 500 Kilowatt. Heute wird alles autonom gesteuert. Darüber hinaus entscheiden wir auch, wann es sich lohnt, die Kraftwerke abzuschalten. Dies trägt zum Gleichgewicht des Energiesystems bei und verschafft uns Einnahmen durch mehr Flexibilität im Geschäftsbetrieb.

-Der Betreiber des Solarkraftwerks verliert dadurch zwar Einnahmen aus dem Stromverkauf, wird aber auf andere Weise kompensiert.

-Wir nennen dies die aktive Einbindung des Kunden in den Markt. Wenn ihm negative Preise drohen, liefert das Kraftwerk keinen Strom, und er erleidet keinen Verlust. Das ist ein Gewinn, der das Gesamtergebnis auf der monatlichen Rechnung verbessert. Darüber hinaus suchen wir täglich und untertägigerweise nach den besten Möglichkeiten am Strommarkt, um den Gewinn für unsere Kunden zu maximieren. Zukünftig möchten wir Photovoltaik in unsere Bilanzierungsdienstleistungen integrieren, was zusätzliche Einnahmen generieren würde. Dies ist unser langfristiges Ziel.

Foto: Petr Foitl
Seit 2016 ist Petr Foitl bei der Solar Global Gruppe für den Stromhandel und die Erschließung neuer Marktchancen in Mitteleuropa verantwortlich.

-Solar Global hat zusammen mit E.ON als erstes Unternehmen in Tschechien ein Batteriespeichersystem errichtet. Ist dies eine Lösung für die Zukunft? Also, um günstigen Strom um die Mittagszeit zu speichern und ihn dann abends und morgens zu einem deutlich besseren Preis zu verkaufen?

-Genau. Wir setzen vor allem auf Hybridkraftwerke, also Photovoltaik plus Batteriespeicher. Denn wir wollen eine diversifizierte Batterieladung, die entweder über das Stromnetz oder über eine Solaranlage erfolgt. Unsere Pläne sind ambitioniert, wir streben eine Leistung von rund 100 Megawatt mit einer Kapazität von rund 200 MWh an. Im vergangenen Oktober haben wir den ersten Aggregationsblock für ČEPS für Leistungsbilanzdienstleistungen in Betrieb genommen, der ausschließlich auf Photovoltaik und Batterien basiert.

https://ekonomickydenik.cz/vykon-solarn ... lze-ridit/
/gr/



Minderheitsaktionäre von ČEZ verklagen den Staat wegen Sondergewinnsteuer. Sie beziffern den Schaden auf über 20 Milliarden Kronen
4. Dezember 2025 Tschechischer Rundfunk

Letzte Woche reichte der Verband der Minderheitsaktionäre von ČEZ vor einem Prager Gericht Klage gegen den Staat wegen der Einführung einer Steuer auf unerwartete Gewinne, der sogenannten Sondergewinnsteuer (Windfall tax), ein. „Wir haben Klage eingereicht, weil wir überzeugt sind, dass uns ein Schaden entstanden ist. Weitere Details möchte ich jetzt aber nicht nennen“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Petr Mojžíšek, auf Anfrage des Tschechischen Rundfunks.


Laut Berechnungen der Minderheitsaktionäre belief sich der Schaden in den beiden letzten abgeschlossenen Geschäftsjahren (2023 und 2024) auf etwa 65 bis 70 Kronen pro Aktie und Jahr. Die Minderheitsaktionäre halten insgesamt 30 Prozent der Aktien von ČEZ, was zu einem Schaden von über 20 bis 22 Milliarden Kronen führte. Dieser Schaden resultiert aus einer geringeren Dividende, die durch die Sondersteuer aus dem Gewinn von ČEZ reduziert wird.

Die Sondersteuer (Windfall tax) wurde von der scheidenden Regierung unter Petr Fiala als Reaktion auf die Energiekrise eingeführt, die sich mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 und der anschließenden Einstellung der russischen Gaslieferungen verschärfte.

Die Energiepreise in Europa stiegen 2022 und 2023 um Hunderte von Prozent. Die Regierung führte daraufhin verschiedene Maßnahmen ein, um die hohen Kosten für Privatpersonen und Unternehmen abzufedern, darunter einen Spartarif für Haushalte und die Deckelung der Endpreise für Strom und Gas für alle ab 2023.

Die Übergewinnsteuer, die die übermäßigen Gewinne ausgewählter Unternehmen, die von den hohen Preisen profitierten, mit zusätzlichen 60 Prozent besteuert, sollte diese außerordentlichen Staatsausgaben decken. Neben ČEZ belegte die Regierung auch andere große Stromhändler, Stromerzeuger, Ölkonzerne und die sechs größten Banken mit dieser Steuer, die ihrerseits von den hohen Zinsen profitierten.

Der Großteil der Einnahmen aus dieser Steuer wurde bisher jedoch von ČEZ an die Staatskasse abgeführt. Der Staat hält über das Finanzministerium eine 70-prozentige Beteiligung an ČEZ. Allein im Jahr 2023 überwies ČEZ beispielsweise 45 Milliarden Kronen an Sondersteuern und Abgaben auf Überschussverkäufe aus der Stromerzeugung – bei Staatseinnahmen von insgesamt 57 Milliarden Kronen. Im vergangenen Jahr zahlte ČEZ weitere 30 Milliarden Kronen, während der Staat insgesamt 37 Milliarden Kronen aus anderen Quellen erhielt.

Die Sondersteuer schmälerte somit den Gewinn von ČEZ, aus dem Dividenden an alle Aktionäre ausgeschüttet werden. Minderheitsaktionäre betrachten die Einführung und Struktur der Steuer daher als diskriminierende Maßnahme.

Der designierte Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček von der ANO reagierte gestern in seiner Sendung „Na rovinu“, die er auf YouTube ausstrahlt, auf die Klage gegen den Staat.

Auf die Frage eines Zuschauers, was er von der Klage der ČEZ-Minderheitsaktionäre gegen den Staat halte, sagte er: „Ich bin nicht überrascht. Was der Staat den Minderheitsaktionären mit der Sondersteuer angetan hat, war brutal“, so Havlíček. Seiner Ansicht nach hätte der Staat den zuvor durch die Marktlage gestiegenen Gewinn der ČEZ in Form einer Sonderdividende für alle einstreichen sollen.

Stattdessen habe die Sondersteuer die Dividende für alle Aktionäre reduziert und gleichzeitig die eigenen Einnahmen erhöht. „Mit anderen Worten: Der Staat hat die Minderheitsaktionäre regelrecht bestohlen“, fügte Havlíček hinzu und erklärte, er wolle dem Urteil nicht vorgreifen.

Das Finanzministerium hat wiederholt bestritten, dass die Sondersteuer den Minderheitsaktionären der ČEZ schaden würde. Laut der Begründung sei die Steuererhebung gerechtfertigt, da die außerordentlichen Ausgaben für die Energiekrise in den Jahren 2022 bis 2024 den Staat insgesamt 130 Milliarden Kronen gekostet hätten, er aber bis Ende letzten Jahres 95 Milliarden Kronen eingenommen habe. Daher werde die Steuer auch in diesem Jahr erhoben.

Der Aktionärsverband der ČEZ hatte zuvor bei der Europäischen Kommission Beschwerde gegen die Sondersteuer und andere Maßnahmen in der Energiekrise eingereicht, die hauptsächlich die Energiefirma ČEZ betrafen. Die Europäische Kommission wies die Beschwerde jedoch im Oktober dieses Jahres zurück.

Laut Petr Mojžíšek hat der Verband gegen die Zurückweisung bereits Berufung eingelegt. Darin bemängelte er beispielsweise, dass die Einnahmen aus der Sondersteuer nicht dem in der Verordnung der Kommission festgelegten Verfahren entsprochen und auch nicht ausschließlich zur Abfederung der hohen Energiepreise verwendet worden seien.

Die Energiefirma ČEZ selbst äußert sich nicht zu den Streitigkeiten um die Sondersteuer und hat sich als Wirtschaftsunternehmen bisher nicht dagegen ausgesprochen. CEZ-Finanzvorstand Martin Novák teilte den Minderheitsaktionären auf der diesjährigen Hauptversammlung mit, dass die ČEZ-Gruppe nach eigenen Rechtsanalysen nicht über genügend rechtliche Argumente verfüge, um gegen die Sondersteuer zu klagen.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/minor ... 041325_med
/gr/



Die Stadtverwaltung von Liberec startet ein Bürgerenergieprojekt und will die Elektromobilität in der Stadt stärken.
5.12.2025 Tschechischer Rundfunk

Die Einwohner der Stadt Liberec können bald überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen mit anderen teilen. Die Stadtverwaltung startet ein Bürgerenergieprojekt. Das System wird derzeit an mehreren Gebäuden getestet.

Insgesamt zehn Photovoltaikanlagen auf den Dächern städtischer Gebäude nahmen Ende September ihren Betrieb auf. Im ersten Monat produzierten sie insgesamt 30 Megawattstunden Strom.

Der Großteil davon wurde von städtischen Gebäuden verbraucht. Die Stadtverwaltung teilte im Rahmen der Energiegemeinschaft erstmals rund sieben Megawattstunden ein. Laut dem stellvertretenden Bürgermeister Vojtěch Prachař (ANO) sparte die Stadt durch die erwähnten 30 Megawattstunden Energie etwa 80.000 Kronen.

Derzeit findet die Energieverteilung nur zwischen städtischen Gebäuden statt. Die Stadt testet derzeit eine Software, die die Energieverteilung ermöglichen soll. Die Registrierung weiterer Mitglieder der Energiegemeinschaft soll im nächsten Jahr beginnen. Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen können sich über die Website energetikaliberec.cz ebenfalls dem Gemeinschaftsenergiesystem anschließen. Laut Gesetz dürfen jedoch maximal 50 Verbraucher zu einer Gruppe gehören.

„Wir planen definitiv, im nächsten Jahr weitere solcher Gruppen zu gründen, sofern die Gesetzgebung nicht geändert wird und es nicht mehr als 50 Verbraucher pro Gruppe geben darf“, so Abgeordneter Prachař. Die Stadtverwaltung verzeichnet bereits über 50 Anträge.

Liberec wird die Anzahl der Kraftwerke weiter ausbauen. Laut Prachař soll im nächsten Jahr die zweite Phase beginnen. Insgesamt werden neun weitere Photovoltaik-Kraftwerke errichtet. Die Standorte wurden bereits ausgewählt.

Gleichzeitig will die Stadt die Elektromobilität stärken, um die erzeugte Energie besser zu nutzen. Im nächsten Jahr sollen insgesamt zwanzig Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert werden. Auch im öffentlichen Nahverkehr will die Stadtverwaltung die Elektromobilität fördern.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/liber ... 050548_jkd
/gr/


USA und Saudi-Arabien: Nukleare Zusammenarbeit als Chance für Westinghouse
Autorin: Barbora Zimová
3. Dezember 2025, oenergetice.cz

Die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Saudi-Arabien über eine Zusammenarbeit im Bereich der zivilen Kernenergie sind abgeschlossen. Das Ziel war es, amerikanischen Unternehmen die Beteiligung am saudischen Atomprogramm zu ermöglichen. Trotz des langjährigen Interesses Saudi-Arabiens und der bisherigen Verhandlungen zwischen den beiden Ländern ist das Haupthindernis im Zusammenhang mit der Nichtverbreitung von Atomwaffen weiterhin ungelöst.

US-Energieminister Chris Wright und sein saudischer Amtskollege, Prinz Abdulaziz bin Salman Al Saud, unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung zum Abschluss der Verhandlungen über die zivile nukleare Zusammenarbeit. Gleichzeitig vereinbarten die Länder, die Zusammenarbeit in anderen Bereichen zu vertiefen. Dazu gehören strategische Mineralien und die Freigabe amerikanischer Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Laut einer Erklärung des Weißen Hauses schafft die Erklärung „eine rechtliche Grundlage für eine jahrzehntelange Partnerschaft im Bereich der Kernenergie“.

„Gemeinsam mit den bestehenden bilateralen Sicherheitsabkommen freuen wir uns darauf, unsere Partnerschaft weiterzuentwickeln, amerikanische Nukleartechnologie nach Saudi-Arabien zu bringen und unser starkes Engagement für die Nichtverbreitung aufrechtzuerhalten“, sagte Chris Wright.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... stinghouse
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 8.12.2025 zum Thema Energie:

Inhalt:
Geänderte Verkehrsführung an der Kreuzung beim Atomkraftwerk Temelin.
Mehr Kindergärten, Wohnungen und Ärzte. Dukovany wird die Umgebung verändern.
Silvana Jirotková: Atomkraftwerke wie Lego. Wir werden die Produktion beschleunigen und verbilligen, sagt die Direktorin des Energiekonzern ČEZ.
EU präsentiert Liste wichtiger Energieprojekte: Neue Leitungen und Wasserstoff dominieren.
China hat mit dem Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in San'ao und Zhaoyuan begonnen

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Geänderte Verkehrsführung an der Kreuzung beim Atomkraftwerk Temelin
06.12.2025 Tageszeitung Českobudějovický deník (bk) Seite 23

ceskobudejovicky.denik.cz
Kurznachrichten: Neue Markierungen und eine neue Durchfahrt - Regelung erwarten Autofahrer, die am Kernkraftwerk Temelín vorbeifahren. Energieexperten haben hier in Zusammenarbeit mit Verkehrsexperten, der Polizei und der Straßenverwaltung und -instandhaltung der Südböhmischen Region eine gefährliche Kreuzung umgebaut. In der Vergangenheit ereigneten sich hier mehrere schwere Verkehrsunfälle. Die Energiefirma ČEZ beteiligte sich mit einer halben Million Kronen an den Kosten.
/gr/


Mehr Kindergärten, Wohnungen und Ärzte. Dukovany wird die Umgebung verändern.
08.12.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES Rubrik: Brno und Südmähren - Seite: 9
Autorin: Karolína Kučerová

Bau neuer Blöcke des Atomkraftwerkes Dukovany wird Tausende neue AKW-Mitarbeit in die Region bringen, die Region erwartet daher neue Einwohner

Hunderte bis Tausende neue Einwohner – so groß wird der erwartete Bevölkerungszuwachs in den Gemeinden und Städten rund um das Kernkraftwerk Dukovany sein. Darunter werden sich sowohl temporäre Bauarbeiter als auch Festangestellte befinden, die später am Betrieb beteiligt sein werden. Bis zum Jahr 2040 sollen hier zwei neue Atomblöcke entstehen, die das Angebot an Arbeitsplätzen erweitern werden.

Für die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden bedeutet dies, eine sichere und funktionierende Infrastruktur gewährleisten zu müssen, aber auch ausreichend Wohnraum, Dienstleistungen, Ärzte, Feuerwehr und Polizei sowie Schul- und Kindergartenplätze bereitzustellen. Sie werden dabei Unterstützung durch verschiedene Fördergelder des Staates und der Region in Höhe von insgesamt über zwölf Milliarden Kronen erhalten. Dies bietet den Gemeinden eine einzigartige Entwicklungschance. „Allerdings können sie nicht damit rechnen, das gesamte Dorf damit zu sanieren. Alle Rekonstruktionen, Neubauten und Veränderungen müssen einen nachweisbaren Bezug zur Fertigstellung neuer Blöcke von Dukovany haben. Wir empfehlen, dass sie im nächsten Jahr mit der Erstellung der Unterlagen beginnen. Es ist auch angebracht, Kapazitäten zu erfassen, Bedingungen für Investoren festzulegen oder Bauflächen zu bestimmen“, bemerkt Vize - Krieshauptmann Marek Sovka (TOP 09).

Zu den betroffenen Ortschaften gehören Moravský Krumlov, Pohořelice, Oslavany, Rosice, Ivančice und die umliegenden Gemeinden, einschließlich eines Teils der Region Znojmo in Südmähren. Viele von ihnen sind bereits seit langem vorbereitet, was Sovka lobt. So soll beispielsweise in Oslavany innerhalb von drei Jahren in der Lokaliät Pod starou horou eine Wohnsiedlung für bis zu 1.200 Menschen entstehen.

„Der Bauträger /Developer, mit dem wir zusammenarbeiten, hat das Gelände mit notwendigen Netzen ausgerüstet (Gas, Wasser und Stromleitung), einen Teil davon für Einfamilienhäuser verkauft und wird nächstes Jahr mit dem Bau von Wohnungen und Reihenhäusern beginnen“, so der stellvertretende Bürgermeister Stanislav Staněk (Unabhängige).

Ihm zufolge kann Oslavany, das derzeit rund 5.000 Einwohner zählt, um etwa 800 weitere wachsen. Daher sei eine Kläranlage mit ausreichender Kapazität notwendig. Derzeit gibt es keine eigene Kläranlage in der Stadt; die Abwässer werden in die Kläranlage Ivančice eingeleitet. Diese könnte jedoch bald ihre Kapazitätsgrenze erreichen.

„Das Wasser- und Abwassernetz Ivančice wird daher eine neue Kläranlage in Oslavany bauen, die beispielsweise auch vom nahegelegenen Čučice genutzt werden kann“, erklärt Staněk.

Schulen, Geschäfte oder Friseursalons...

Die Kläranlage Ivančice wartet noch auf eine Leistungssteigerung, da viele neue Einwohner erwartet werden. Die Stadt plant den Bau von 700 neuen Wohnungen, doch Bürgermeister Milan Buček (STAN) misst dem Krankenhaus Priorität bei. Es ist das einzige im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk.

„Wir sprechen es in jeder Sitzung an. Letztes Jahr wurde die Geburtsklinik geschlossen, und ich hoffe, dass es hier keine weiteren Einschränkungen geben wird. Im Gegenteil, es besteht Erweiterungspotenzial, und wir hoffen, dass Dukovany ein wichtiger Partner wird“, resümiert er.
Auch einzelne Gemeinden bemühen sich um den Ausbau der Gesundheitsversorgung. „Wir planen hier eine Kinderarztpraxis, eine Klinik für Innere Medizin und eine Zahnklinik. Ein entsprechendes Projekt wird derzeit vorbereitet. Außerdem werden wir eine Klinik für Diabetologie und Endokrinologie eröffnen“, erklärt der Bürgermeister von Zbýšov, Jakub Dobšík (Unabhängige).

Die Gemeinde denkt aber auch über öffentliche Einrichtungen wie Geschäfte oder Friseursalons nach. „Wir haben den Bebauungsplan geändert, damit hier ein Kaufhaus gebaut werden kann. All das ist wichtig, um die Lebensqualität nicht nur für Neuankömmlinge, sondern auch für die heutigen Anwohner zu sichern“, fügt Dobšík hinzu.

In Oslavany ist außerdem eine Sporthalle geplant, und auch Bildung spielt eine wichtige Rolle.

„Die derzeitigen Kapazitäten werden für uns nicht ausreichen. Der Bauträger hat sich jedoch verpflichtet, im Rahmen der neuen Wohnsiedlung einen dreiklassigen Kindergarten zu errichten“, bemerkt Vizebürgermeister Staněk. Er geht davon aus, dass aufgrund des Bevölkerungswachstums weitere Kindergartenplätze benötigt werden, da auch Menschen aus Brünn in diese Gegend ziehen.

Auch andere Gemeinden, wie das nahegelegene Dorf Rosice, erleben diese Entwicklung. „Obwohl wir aufgrund von Dukovany im Vergleich zu anderen Gemeinden keinen so starken Zuzug erwarten, ziehen viele Menschen aus Brünn zu uns. Deshalb investieren wir bereits in Infrastruktur, Wohnungsbau und Bildung“, erklärt Bürgermeisterin Andrea Trojanová (Unabhängige).

Auch der Schutz vor Lkw-Verkehr wird thematisiert.
Der Staat und die Region Südmähren unterstützen die Gemeinden bei der Finanzierung aller Vorhaben. Ab Februar nächsten Jahres können Bürgermeister Fördermittel aus dem Subventionsprogramm beantragen, für das die Kreisverwaltung 20 Millionen Euro für die Vorbereitung von Infrastrukturnetzen bereitgestellt hat.

„Damit werden auch Zufahrtsstraßen, der Abriss alter Gebäude sowie der Kauf, die Sanierung und die Instandsetzung von Wohn- oder Gewerbegebäuden gefördert“, ergänzt der stellvertretende Bezirksverwalter Sovka und weist darauf hin, dass die Prioritäten nicht für alle Gemeinden gleich sind.

„Die sozioökonomische Studie hat gezeigt, dass in einigen Gebieten mit erhöhtem Verkehrsaufkommen oder einem Bedarf an verstärkter technischer Infrastruktur zu rechnen ist“, bemerkt er. Die Region hat daher weitere fünf Millionen Euro für die Erhöhung der Fußgängersicherheit auf Straßen mit Lkw-Beladung bereitgestellt.
Darüber hinaus treffen sich Vertreter der Region regelmäßig mit den Gemeindeleitungen. Auf Grundlage der eingegangenen Stellungnahmen wurde im September der Aktionsplan Dukovany verabschiedet, der die notwendige Entwicklung klar vorgibt. Der Staat hat die überwiegende Mehrheit der Stellungnahmen und Visionen in seinen nationalen Aktionsplan übernommen.
/gr/



Silvana Jirotková: Atomkraftwerke wie Lego. Wir werden die Produktion beschleunigen und verbilligen, sagt die Direktorin des Energiekonzern ČEZ.

Autor: Lukáš Kašpar
6. Dezember 2025, Lidovky.cz

Werden Atomkraftwerke in Serie gefertigt? Warum genießt die Kernenergie in Tschechien so große Zustimmung in der Bevölkerung? Wie schwierig ist es, einen Standort für einen neuen Atomreaktor zu finden? Ist die Sicherung schwierig? Hält er einem Flugzeugabsturz stand? Und wie stark wird der Stromverbrauch steigen? Silvana Jirotková, Leiterin der Entwicklungsabteilung für kleine modulare Reaktoren beim Energiekonzern ČEZ, beantwortet diese Fragen.

-Wie erklären Sie sich, dass 71 % der Bevölkerung in Tschechien die Entwicklung der Kernenergie befürworten?

-Ich denke, die Menschen erkennen, dass die Kenrkraft wichtig und vor allem sicher ist. In Tschechien sind wir außerdem seit jeher an den Betrieb von Atomkraftwerken gewöhnt. Bedenken Sie, dass die ersten Kraftwerke aus den 1980er Jahren stammen und das Kraftwerk in Dukovany gerade sein 40-jähriges Bestehen feierte. Sie sind all die Jahre problemlos in Betrieb gewesen, und man weiß, dass der Bau zwar schwierig war, die Stromproduktion aber seitdem stabil ist. Darüber hinaus generiert der Strom ein ansehnliches Einkommen für den Staat, da wir nach wie vor Strom exportieren.

-

Zu den SMRs: Wir wollen hier in Tschechien nicht die Ersten sein, aber wir möchten zumindest teilweise von den Erfahrungen unserer Kollegen in Großbritannien lernen, die idealerweise bereits mögliche Fehler erkannt und beseitigt haben sollten.

(Der nächste Teil des Artikels ist noch nicht frei zugänglich.)

Quelle: https://www.lidovky.cz/byznys/jaderna-e ... omika_lmat
/gr/



EU präsentiert Liste wichtiger Energieprojekte: Neue Leitungen und Wasserstoff dominieren
Autorin: Zuzana Kulichová
7. Dezember 2025, oenergetice.cz

Die Europäische Union hat die zweite EU-Liste wichtiger Projekte von gemeinsamem (PCI) und gegenseitigem Interesse (PMI) veröffentlicht. Ziel der Projekte ist die Modernisierung und der Ausbau der Energieinfrastruktur in ganz Europa, um die EU einer echten Energieunion näherzubringen. Neue Verbindungen, nicht nur innerhalb Europas, sondern auch mit Nachbarländern, können eine strategische Rolle bei der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Unterstützung der Dekarbonisierung und der Stärkung der Energiesicherheit und -unabhängigkeit spielen.

Die Liste umfasst 235 Projekte – von Stromnetzen über Wasserstoffinfrastruktur bis hin zum CO₂-Transport. Neben Verbindungsprojekten zwischen Mitgliedstaaten umfasst die Liste auch 25 Projekte mit der Ukraine, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz, den Westbalkanländern, nordafrikanischen Ländern, Norwegen und Georgien. Laut einer aktuellen Studie der Europäischen Kommission wird der Investitionsbedarf für die Energieinfrastruktur zwischen den Jahren 2024 und 2040 fast 1,5 Billionen Euro betragen. Alle Projekte mussten signifikante grenzüberschreitende Vorteile nachweisen und die Klimaziele für 2030 unterstützen.


Projektliste nach Schwerpunkt:

-113 Strom-, Offshore- und Smart-Grid-Projekte zur Integration erneuerbarer Energien.

-100 Wasserstoff- und Elektrolyseprojekte zur Beschleunigung der Integration und Dekarbonisierung des EU-Energiesystems.

-17 CO₂-Transportprojekte zur Förderung des Marktes für CO₂-Abscheidung und -Speicherung.

-3 Smart-Gas-Grid-Projekte zur Digitalisierung und Modernisierung des Gassystems.

-2 laufende Langzeitprojekte zur Anbindung von Malta und Zypern an das europäische Onshore-Gasnetz.

Die von der EU als PCI oder PMI anerkannten Projekte profitieren von zahlreichen Vorteilen. Sie genießen Prioritätsstatus und durchlaufen ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren mit einer maximalen Bearbeitungsdauer von dreieinhalb Jahren. Zudem profitieren sie von einer schnelleren und transparenteren Umweltverträglichkeitsprüfung.

Darüber hinaus wird jedes Projekt von einer zentralen Anlaufstelle in den Mitgliedstaaten betreut, und es gibt spezielle Kontaktstellen für Offshore-Netze. Projekte verfügen über ein Verfahren, das die Aufteilung der Investitionskosten zwischen den Mitgliedstaaten entsprechend ihrem Nutzen aus dem Projekt ermöglicht. Sie können außerdem finanzielle Unterstützung aus der Fazilität „Connecting Europe“ in Form von Zuschüssen für Studien und den Bau selbst beantragen.

Die Europäische Kommission führt diese Liste seit dem Jahr 2023 und aktualisiert sie alle zwei Jahre gemäß der Verordnung (EU) 2022/869 (TEN-E). Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) sind Schlüsselinvestitionen für die Vollendung des Energiebinnenmarktes und unterstützen die Energie- und Klimaziele der EU. Projekte von gegenseitigem Interesse (PMI) verbinden die EU mit Drittländern und tragen auf beiden Seiten zu den Energie- und Klimazielen bei.


Tschechien: Bessere Verbindungen zu den Nachbarländern und Wasserstoffinfrastruktur

Zu den Projekten mit Beteiligung der Tschechischen Republik gehören die Stromverbindungen Hradec – Röhrsdorf (DE) und Otrokovice – Ladce (SK). Die Tschechische Republik soll zudem ein wichtiges Bindeglied im mitteleuropäischen Wasserstoffkorridor werden, der die Ukraine mit Deutschland verbinden soll. Auch der Ausbau und die Modernisierung der Übertragungs- und Verteilungssysteme sind geplant.

Eine Studie der Europäischen Kommission schätzt, dass die europäische Energieinfrastruktur (Strom-, Wasserstoff- und CO₂-Netze) bis zum Jahr 2040 Investitionen von fast 1,5 Billionen Euro erfordern wird. Die Kommission hat daher bereits Mittel im Rahmen des CEF-Energy bereitgestellt (darunter die Zuweisung von 1,25 Milliarden Euro im Februar 2025 und eine nachfolgende Ausschreibung über 600 Millionen Euro). Langfristig sieht der Vorschlag eine deutliche Erhöhung des CEF-Budgets für den Zeitraum 2028–2034 auf 29,91 Milliarden Euro vor (derzeit 5,84 Milliarden Euro). Dies würde eine breitere Unterstützung für PCI/PMI-Projekte ermöglichen. Die tatsächliche Finanzierung und Umsetzung hängen jedoch von den jeweiligen Projektaufrufen und dem Projektstand ab.

Die Liste wurde nun als delegierter Rechtsakt der Kommission dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt. Diese haben zwei Monate Zeit (mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Monate), sie zu genehmigen oder eventuell abzulehnen. Wird sie nicht abgelehnt, tritt sie in Kraft und ersetzt die erste Liste von 2023 (mit 166 Projekten).

https://oenergetice.cz/evropska-unie/eu ... ni-a-vodik




China hat mit dem Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in San'ao und Zhaoyuan begonnen
Jiří Salavec
5. Dezember 2025, oenergetice.cz

In China haben AKW-Ingenieure offiziell mit dem Bau zweier weiterer Hualong-One-Kernkraftwerksblöcke begonnen. Der erste Block entsteht im neuen Kernkraftwerk Zhaoyuan, das insgesamt sechs Reaktoren umfassen wird. Der zweite Block wird im Rahmen der zweiten Ausbaustufe des Kernkraftwerks San'ao errichtet. Die in China entwickelten Hualong-One-Kernkraftwerksblöcke haben eine installierte Leistung von rund 1,2 GW. Die geplante Bauzeit beträgt fünf Jahre.

Der Neubau der Hualong-One-Kernkraftwerksblöcke in China hat zwei wichtige Meilensteine ​​erreicht. In der zweiten Novemberhälfte begannen die AKW-Techniker offiziell mit dem Betonieren an zwei Standorten. Konkret geht es um den ersten Block des neuen Kernkraftwerks Zhaoyuan in der Provinz Shandong und den dritten Block des Kernkraftwerks San’ao in der Provinz Zhejiang. Der Bau beider Kernkraftwerke wurde im August des letzten Jahres von der chinesischen Regierung genehmigt.

„Wir haben festgestellt, dass die Vorbereitungen für den dritten Block von San’ao die Voraussetzungen für den Baubeginn erfüllen. Daher kann China General Nuclear mit dem Gießen der ersten Betonschicht für das Fundament der Kernkraftwerksinsel beginnen“, so die chinesische Atomaufsichtsbehörde (Nationale Atomaufsichtsbehörde – NNSA).

Der Bau von zwei Kernkraftwerksblöcken im Kernkraftwerk San’ao hat bereits begonnen (2020 und 2021). China General Nuclear (CGN) plant die Inbetriebnahme für 2026 und 2027. Der dritte Block ist dann Teil der zweiten Ausbaustufe des Kraftwerks mit zwei Blöcken. Nach Abschluss aller drei Bauphasen wird die installierte Gesamtleistung von San'ao 7 GW (brutto) übersteigen und das Kraftwerk jährlich 54 TWh Strom ins Netz einspeisen.

„Das Gesamtvolumen des ersten Betongusses beträgt ca. 8.820 Kubikmeter, die geschätzte Gießzeit 57 Stunden“, so Huang Weide, stellvertretender Geschäftsführer von CGN.

Erster Hualong-One-Reaktor mit Kühlturm

Das neue Kernkraftwerk Zhaoyuan mit geplanten sechs Hualong-One-Reaktoren ist insofern bemerkenswert, weil es als erster Hualong-One-Reaktor einen 203 Meter hohen Kühlturm im Sekundärkreislauf nutzen wird. Der Kühlturm macht den Reaktor unabhängiger von Meerwasser und reduziert den Strombedarf für das Pumpen des Wassers von der Küste. Der installierte Speicher stellt im Falle einer Unterbrechung der Meerwasserversorgung für mindestens 30 Tage Kühlkapazität bereit.

„Durch den Einsatz dieser Technologie erweitert das Zhaoyuan-Projekt die Möglichkeiten der Unterbringung anderer Kernkraftwerksblöcke und liefert neue Referenzerfahrungen für Chinas zukünftige Kernenergieentwicklung“, sagte Yu Xiangdong, Geschäftsführer von Shandong Zhaoyuan Nuclear Power.

Chinesische Bauarbeiter haben dieses Jahr in einem Kernkraftwerk in Lianjiang einen rekordhohen Kühlturm fertiggestellt. Das Kraftwerk nutzt jedoch Chinas zweiten Reaktortyp, CAP 1000.

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... a-zhaoyuan
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
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