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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 20.11.2025:

Inhalt:
In Temelín werden „Augen und Hände“ für die Operateure gesucht.
Energieexperten investieren in Wärme.
Wird die neue Regierung ihre Versprechen bezüglich der Energiefirma CEZ und damit günstigerer Energie einlösen?
Japan erweckt einen schlafenden Riesen. Nach 13 Jahren Stillstand nimmt das größte Atomkraftwerk der Welt den Betrieb wieder auf.
China steuert auf eine Energierevolution zu.
USA empört: Großbritannien bevorzugt SMR gegenüber amerikanischer Nukleartechnologie
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In Temelín werden „Augen und Hände“ für die Operateure gesucht.
20.11.2025 Tageszeitung Pravo Rubrik: Südwestböhmen Seite: 19

Fast dreihundert Menschen arbeiten im Kernkraftwerk Temelín. Ihre Hauptaufgabe ist die Kontrolle und Wartung der Anlagen. Man könnte sie mit Formel-1-Mechanikern vergleichen, die die Fahrer unterstützen. Unter ihnen finden sich Automechaniker, ehemalige Polizisten und sogar ein Koch. Sie alle verbindet das Interesse an Technologie und der Wunsch, Neues zu lernen. Das Kernkraftwerk sucht schon lange nach solchen Fachkräften, da es sich in einem Generationswechsel befindet.

Ihre Berufe reichen von Betriebselektrikern und Maschinenschlossern bis hin zu Nuklear- und Nichtnukleartechnikern. Jeder von ihnen durchläuft eine anspruchsvolle, bis zu anderthalbjährige Vorbereitung/Ausbildung.

„Es gibt nur zwei Kernkraftwerke in Tschechien, daher ist es schwierig, ausreichend Erfahrung zu sammeln, aber die Ausbildung bereitet einen optimal auf die Arbeit hier vor“, sagt Techniker Lukáš Pavlovič. ČEZ verstärkt derzeit die Rekrutierung von technischen Fachkräften, insbesondere von Schweißern, Elektrikern, Maschinenschlossern und Technologen.

„Der Generationswechsel und die Vorbereitung auf neue Kernkraftwerke bieten motivierten Menschen große Chancen“, ergänzt Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Vorstands.
/gr/


Energieexperten investieren in Wärme.
20.11.2025 Tageszeitung Pravo Rubrik: Nordostböhmen - Seite: 19

Die Kohleverstromung ist in letzter Zeit rückläufig, was auch Veränderungen in der Wärmeversorgung von Haushalten und Unternehmen in der Region Ústí nad Labem mit sich bringt. Die ČEZ-Gruppe arbeitet intensiv daran, das lokale Fernwärmenetz zu erhalten.

In der ersten Phase werden die Wärmekraftwerke Prunéřov und Tušimice umfassend modernisiert. Die ersten Gasheizkesselhäuser wurden hier bereits in diesem Jahr errichtet, und weitere Heizquellen werden vorbereitet. Die geplanten Gesamtinvestitionen von ČEZ in die Wärmewirtschaft der Region Ústí nad Labem übersteigen 20 Milliarden Kronen.

Laut Kamil Čermák, dem Direktor von ČEZ ESCO, wird der Konzern bis zum Jahr 2030 einen kontrollierten Kohleausstieg planen. „Das ist ein realistisches Ziel für uns“, erklärte Čermák gegenüber Journalisten bei der Vorstellung des Plans.

Die Investitionssumme wird sich nur minimal auf die Wärmepreise auswirken. „Langfristige Pläne und Verträge führen zu relativ geringen Preiserhöhungen im Vergleich zum Rest der Republik“, so Čermák.

Im vergangenen Mai kündigte ČEZ an, bis zum Jahr 2030 insgesamt 100 Milliarden Kronen in die Transformation der Energie- und Wärmewirtschaft in der Region Ústí nad Labem zu investieren. Dadurch soll das in den meisten größeren Städten der Region bestehende Fernwärmenetz erhalten bleiben.

Kohle wird durch Erdgas und Biomasse ersetzt. Auch die Wärmeerzeugung aus kleinen modularen Reaktoren, Wasserstoff oder die Nutzung von Abfällen ist zukünftig geplant. Die Gasheizkraftwerke in Ústí nad Labem, Prunéřov und Tušimice kosteten insgesamt 250 Millionen Kronen.

Das Gasheizkraftwerk in Prunéřov dient nun als alternative Energiequelle zum bestehenden Kohlekraftwerk. Es wird die Kunden zunächst nur im Sommer und später ganzjährig mit Wärme versorgen. Der Betrieb wurde im Juni aufgenommen.

Die Stadt Kadaň bezieht derzeit Wärme aus Tušimice. ČEZ Teplárenská wird eine 5,7 Kilometer lange Wärmeleitung von Prunéřov nach Kadaň bauen, die im Jahre 2027 fertiggestellt sein soll. Kadaň hat mit ČEZ Teplárenská einen Vertrag über die Wärmelieferung für die nächsten 15 Jahre abgeschlossen.

In Prunéřov werden ein Biomasseheizkraftwerk und weitere Gasheizkraftwerke errichtet. Diese Energiequellen sollen die Kunden in der Heizperiode 2028/2029 versorgen, also vor dem angekündigten Ende der Kohleförderung im Jahr 2030. Kohle wird durch neue, sauberere Energiequellen ersetzt.

„Die Region Ústí nad Labem ist für uns von zentraler Bedeutung. Zahlreiche unserer großen konventionellen Kraftwerke und Heizkraftwerke befinden sich hier. Mit dem Ende der Kohleförderung müssen wir diese jedoch durch neue, sauberere Energiequellen ersetzen. In der Region Ústí nad Labem bauen wir derzeit einen robusten, modernen und wettbewerbsfähigen Energiesektor auf, der ökologisch sein und sich positiv auf das Leben der Anwohner auswirken wird“, erklärte Jan Kalina, Vorstandsmitglied der ČEZ und zuständig für konventionelle und erneuerbare Energien.
/gr/


Wird die neue Regierung ihre Versprechen bezüglich der Energiefirma CEZ und damit günstigerer Energie einlösen?
20.11.2025 Wochenzeitung Naše Pravda Rubrik: Meinungen - Polemik Seite: 13
Autorin: Katerina Konecna

Nach monatelangen Verhandlungen hat Deutschland ein Rettungspaket für die Industrie verabschiedet. Und die Politik hat einen klaren Weg eingeschlagen – den Weg der staatlichen Intervention und Regulierung. Konkret werden die Strompreise zwischen den Jahren 2026 und 2028 gedeckelt, um die Produktion im Inland zu halten. Bundeskanzler Merz kündigte an, dass die staatlichen Subventionen gezielt in Schlüsselindustrien fließen werden, namentlich in die Automobil-, Stahl- und Chemieindustrie. Diese Branchen warnen, dass sie unter den aktuellen Preisbedingungen dem globalen Wettbewerb nicht standhalten können. Der deutsche Energiemarkt steht seit Jahren unter Druck, vor allem aufgrund von Preissteigerungen durch die geringe Produktion aus erneuerbaren Energien, was eine Rückkehr zu Gas und Kohle zur Folge hatte. Die Industriegewerkschaften sind sich einig, dass ohne staatliche Hilfen die Produktion aus Deutschland abwandern würde, und sehen die Preisdeckelung als notwendige Übergangslösung. Die Regierung erhofft sich von der dreijährigen Rabattphase vor allem die Modernisierung veralteter Infrastruktur.

Verstaatlichung verschoben?

Eines zeigt das Beispiel Deutschlands: Unsere westlichen Nachbarn sind sich der Ernsthaftigkeit der Lage bewusst, und eine drohende Industriekrise in Deutschland wäre auch für unsere Wirtschaft eine schlechte Nachricht. Deshalb muss die neue Regierung im Energiesektor schnellstmöglich handeln und ihre Wahlversprechen einlösen. Die STAČILO-Bewegung! Sagte vor den Wahlen klar: Der Staat muss mehr Kontrolle über die Energiepreise erlangen. Deshalb setzen wir uns seit Langem für die vollständige Verstaatlichung der Energiefirma ČEZ und die öffentliche Trägerschaft strategischer Unternehmen und Infrastruktur ein. Auch die Parteien der neu gebildeten Regierung versprachen vor den Wahlen die Verstaatlichung der Energiefirma ČEZ. Jüngsten Informationen zufolge scheint es jedoch, dass Energie – trotz der Warnungen von Industrie und Politik in Deutschland – auch nach den Wahlen in unserem Land keine Priorität haben wird. Meine langfristige Position ist klar: Wenn der Staat Strom günstig produziert, sollte er ihn auch günstig an seine Bürger verkaufen können.

Mitglieder der Regierung von Petr Fiala haben sich bereits zur Verstaatlichung der ČEZ geäußert, und die Programmvereinbarung gilt auch für die künftige Regierung. Der Haken an der Sache: Während die ANO vor den Wahlen in ihrem Programm die hundertprozentige staatliche Kontrolle über die ČEZ forderte, spricht das Programm nun nur noch von der Produktion. Distribution, Handel und erneuerbare Energien sollen weiterhin in der Hand von Minderheitsaktionären bleiben. Es scheint auch, dass die neue Regierung eine mögliche Übernahme nicht überstürzen wird. Andrej Babiš hat bereits erklärt, dass der Kauf der verbleibenden Anteile an ČEZ derzeit nicht zur Debatte steht und ausdrücklich betont, dass dies keine Priorität habe. Je länger der Staat jedoch zögert, desto unvorbereiteter könnte er vom Emissionshandelssystem oder einer möglichen Industriekrise in Deutschland getroffen werden.

Angesichts der Tatsache, dass die Tschechen laut Eurostat bereits jetzt, gemessen an der Kaufkraft, die höchsten Strompreise in der Europäischen Union zahlen, ist es schwer vorstellbar, welche andere Priorität die neue Regierung haben sollte.

Während der private Konsum noch nicht einmal das Niveau vor der Pandemie erreicht hat, reibt sich der Bankensektor die Hände. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres stieg der Nettogewinn der sechs größten tschechischen Banken um 9 %. Dies ist die Bilanz der Fiala-Regierung, die es versäumt hat, die Banken während der Krise ausreichend zu besteuern, und trotz ihrer Gewinne die Abführung an die Staatskasse im Rahmen der Sondersteuer minimal ausfiel. Ich schätze es zumindest, dass der scheidende Finanzminister Stanjura am Ende seiner Amtszeit einen Rückzieher macht und letzte Woche gegenüber der ČT einräumte, die Steuer nun anders zu gestalten. Wie hätte er auch anders handeln können, nachdem das Finanzministerium ursprünglich versprochen hatte, über 30 Milliarden Kronen von den sechs größten Banken Tschechiens durch eine Sondersteuer einzutreiben, wovon jedoch bis Ende September dieses Jahres nur eine Milliarde zusammengekommen ist. Die ursprünglich veranschlagten 30 Milliarden fehlten dann, um die staatlichen Kosten für die Unterstützung von Haushalten und Unternehmen angesichts der hohen Energiepreise zu decken.
/gr/



Japan erweckt einen schlafenden Riesen. Nach 13 Jahren Stillstand nimmt das größte Atomkraftwerk der Welt den Betrieb wieder auf.

Karel Kilián
19. November 2025
vtm.cz

Der Gouverneur der Präfektur Niigata wird diese Woche die Wiederinbetriebnahme des riesigen Atomkraftwerks genehmigen. Die Techniker konzentrieren sich auf zwei moderne Blöcke mit einer Gesamtleistung von 2.710 Megawatt. Die Regierung will mit diesem Schritt die hohen Kosten für LNG-Importe senken.

Der Gouverneur der japanischen Präfektur Niigata, Hideyo Hanazumi, bereitet voraussichtlich diese Woche die offizielle Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa vor. Mit einer installierten Gesamtleistung von 8.212 MW ist es das größte Atomkraftwerk der Welt.

Dieser Schritt würde symbolisch das lange Schweigen beenden, das den Komplex seit der Fukushima-Katastrophe und der darauffolgenden vorsorglichen Abschaltung aller Reaktoren im Jahr 2012 beherrschte. Das an der Küste des Japanischen Meeres gelegene Kraftwerk ist zum Symbol für das komplizierte Verhältnis Japans zur Kernenergie geworden – geprägt von strategischen Investitionen und tiefem Misstrauen.

Zwei Blöcke mit höherer Kapazität als Temelín...

Der Weg zur Wiederaufnahme des Betriebs ist jedoch nicht einfach und gleicht einem komplexen bürokratischen Slalom, den der Betreiber TEPCO sorgfältig bewältigen muss. Die Zustimmung des Gouverneurs ist wichtig, muss aber noch formell von der Präfekturversammlung in ihrer Sitzung am 2. Dezember 2025 bestätigt werden.


Sollten die Präfektur - Vertreter diesem Vorschlag zustimmen, wäre das letzte große Hindernis beseitigt, das den Energieriesen bisher an der Rückkehr ans Stromnetz gehindert hat. TEPCO hat jahrelang auf diesen Moment hingearbeitet und, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Yen in die Entwicklung der umliegenden Gemeinden versprochen. Das Kraftwerk hat bereits zahlreiche Inspektions- und Vorbereitungsmaßnahmen abgeschlossen, darunter die Beladung der Reaktoren 7 (2024) und 6 (in diesem Jahr) mit Brennstoff.

In der ersten Phase wird nicht der gesamte Komplex gleichzeitig in Betrieb genommen; die Ingenieure konzentrieren sich vor allem auf die beiden modernsten Blöcke 6 und 7. Diese ABWR-Reaktoren haben eine Gesamtleistung von 2710 MW und übertreffen damit Temelín um mehr als 500 MW. Das Schicksal der verbleibenden fünf älteren Reaktoren ist ungewiss, und es ist durchaus möglich, dass einige von ihnen direkt stillgelegt werden.

Deutliche Erhöhung der Sicherheit...

Das beschleunigte Genehmigungsverfahren ist auch der pragmatischen politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung der neuen Regierung von Premierministerin Sanae Takaichi zu verdanken. Japan, der weltweit zweitgrößte Verbraucher von Flüssigerdgas (LNG), muss dringend seine astronomischen Importkosten für fossile Brennstoffe senken und seine Energieunabhängigkeit steigern. Analysten schätzen, dass allein die Inbetriebnahme des sechsten Blocks den japanischen LNG-Bedarf von rund 63 auf 62 Millionen Tonnen reduzieren könnte.

Trotz der unbestreitbaren wirtschaftlichen Vorteile lastet jedoch weiterhin der Schatten der Fukushima-Katastrophe und das Misstrauen der Öffentlichkeit auf dem Projekt. Umfragen zeigen, dass mehr als 60 % der Anwohner im Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk immer noch nicht davon überzeugt sind, dass die Bedingungen für die Wiederinbetriebnahme erfüllt sind. Der Betreiber musste daher massiv in die Erhöhung der Sicherheit investieren, unter anderem in den Bau einer 15 Meter hohen Tsunami-Schutzmauer, neue Notstromaggregate, Brandbekämpfungssysteme und die Installation neuer Filteranlagen.

Japan wendet sich von der Kernenergie ab. Es wird die Laufzeit bestehender Kraftwerke verlängern und neue bauen.
Die Wiederinbetriebnahme von Kashiwazaki-Kariwa wäre ein starkes Signal dafür, dass Japan die Rückkehr zur Kernenergie ernst meint. Seit der Einführung strengerer Vorschriften konnte das Land 14 Reaktoren wieder in Betrieb nehmen, doch dies ist nur ein Bruchteil der ursprünglich 54 Reaktoren, die vor der Katastrophe Strom lieferten. Ende Oktober 2025 waren 11 Reaktoren in Betrieb, da sich einige der wieder in Betrieb genommenen Reaktoren in Wartung oder außer Betrieb befanden.

Quelle: https://vtm.zive.cz/clanky/japonsko-pro ... fault.aspx
/gr/



China steuert auf eine Energierevolution zu.
20.11.2025 Wochenzeitung Naše Pravda Seite 6
Autorin: Helena KOČOVÁ

Chinesische Wissenschaftler haben einen Durchbruch in der Kernenergieforschung erzielt: Erstmals gelang es ihnen, Thorium-232 unter Laborbedingungen in Uran-233 umzuwandeln – einen Brennstoff, der für den Einsatz in fortgeschrittenen Kernreaktoren geeignet ist. Die Ankündigung wurde von der Zeitung China Daily unter Berufung auf die Chinesische Akademie der Wissenschaften veröffentlicht.

Thorium ist ein häufig in der Erdkruste vorkommendes Metall mit Reserven, die um ein Vielfaches höher sind als die von Uran. China verfügt über einige der größten bekannten Vorkommen – hauptsächlich in den Provinzen Sichuan, Gansu und der Inneren Mongolei. Im Gegensatz zu Uran ist Thorium nicht von Natur aus spaltbar; es muss mithilfe von Neutronenbestrahlung in das Isotop Uran-233 umgewandelt werden. Dieses Verfahren wurde nun von einem chinesischen Team erfolgreich in der Praxis erprobt. Laut Projektleiter Wu Yican ist dies ein „grundlegender Schritt auf dem Weg zur Energie der Zukunft“, die sicherer und kostengünstiger als die derzeitige sein könnte.

Die Thoriumforschung läuft seit zehn Jahren.

China arbeitet seit dem Jahr 2011 systematisch an der Entwicklung von Thoriumtechnologien. Das Projekt wird vom Institut für Angewandte Energiephysik in Gansu geleitet, wo im Jahre 2021 der erste experimentelle Flüssigsalzreaktor in Betrieb genommen wurde. Er verwendet eine flüssige Mischung aus Thoriumsalzen und Fluoriden anstelle klassischer Brennstäbe.

Diese sogenannten Flüssigsalzreaktoren (MSRs) gelten als eine der sichersten Richtungen der Kernenergie. Der Brennstoff zirkuliert in flüssiger Form, sodass keine Gefahr der Überhitzung oder des Schmelzens des Reaktors besteht. Darüber hinaus produzieren sie weniger radioaktiven Abfall und können mit niedrigeren Drücken als klassische Druckwasserreaktoren betrieben werden. „Unser Ziel ist der Aufbau eines völlig neuen Energiesystems, das heimische Thoriumressourcen nutzt und gleichzeitig sicherer und umweltfreundlicher ist“, sagte Wu Yican. Laut chinesischen Medien produziert das Land mehr als 90 Prozent aller Komponenten für seine experimentellen Reaktoren selbst – von Wärmetauschern bis hin zu Steuerungssystemen. Dies bedeutet nicht nur technologische Selbstversorgung, sondern auch die Fähigkeit, die Produktion im Erfolgsfall schnell zu steigern.

Gleichzeitig investiert das Land in den Ausbau der Lieferkette. Thorium fällt häufig als Nebenprodukt der Seltenerdgewinnung an – ein Bereich, den China global gesehen fest im Griff hat.

Saubere und bezahlbare Energie

Experten zufolge können Thoriumreaktoren bis zu zehnmal weniger radioaktiven Abfall produzieren als herkömmliche Uranreaktoren und den Brennstoff effizienter nutzen. Dank der besseren Verfügbarkeit von Rohstoffen könnten die Energiekosten zudem niedriger sein als in heutigen Kernkraftwerken.

Peking setzt darauf, dass die Thoriumtechnologie einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Landes leisten wird. China will seine CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2030 auf einen Höchststand bringen und bis 2060 vollständig klimaneutral sein. Sollten sich die Ergebnisse der Experimente im Betrieb bestätigen, könnten die ersten kommerziellen Thoriumreaktoren im nächsten Fünfjahresplan, also um 2030, gebaut werden.

Während Europa noch nach Wegen sucht, sich von der Gasabhängigkeit zu lösen, und die USA sich auf die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren konzentrieren, setzt China auf eine langfristige Strategie: Selbstversorgung und Kontrolle über die Energiequellen der Zukunft.
/gr/




USA empört: Großbritannien bevorzugt SMR gegenüber amerikanischer Nukleartechnologie.
Autorin: Klára Čeperová
18. November 2025 oenergetice.cz

Das Vereinigte Königreich unterstützt die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (SMR) und hat beschlossen, das erste Projekt in Nordwales auf dem Gelände eines stillgelegten Kernkraftwerks zu realisieren. Die Vereinigten Staaten kritisieren diese Entscheidung, da sie selbst einen Auftrag von Westinghouse am selben Standort angestrebt hatten.

Das Vereinigte Königreich hat Nordwales als Standort für die ersten kleinen modularen Reaktoren (SMR) ausgewählt. Es handelt sich um die Insel Anglesey in Nordwales, wo sich das Kernkraftwerk Wylfa befindet. Dessen Betrieb wurde Ende 2015 eingestellt.

Das Projekt wird vom britischen Ingenieurunternehmen Rolls-Royce geleitet, und die SMR sollen 2030 in Betrieb gehen.

Dies ist auch ein Erfolg für Tschechien. Der strategische Partner des britischen Ingenieurunternehmens, CEZ, hält 20 Prozent der Anteile an Rolls-Royce SMR. Großbritannien und Tschechien haben zudem ein Abkommen über die zivile nukleare Zusammenarbeit unterzeichnet. Beide Umstände könnten Auswirkungen auf die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren in Tschechien haben.

Reaktion der USA...

Die Entscheidung, die zu einem Zeitpunkt fiel, als die Mitte-Links-Partei Labour in der Region an politischer Unterstützung verlor, stieß in den USA auf scharfe Kritik. Die USA kritisieren Großbritanniens Energiestrategie, da sie die Preise in die Höhe treibe und Großbritannien schwäche.

In einer ungewöhnlich scharf formulierten Erklärung sagte der US-Botschafter, die Wahl von SMR würde den Bau und die Senkung Strompreise in Großbritannien, die zu den höchsten weltweit zählen, verzögern.

Der wahre Grund dürfte jedoch das Bestreben der USA nach einer stärkeren Beteiligung am britischen Energiesektor sein. Ein Schritt in diese Richtung war der Bau eines von den USA geführten Kernkraftwerks am selben Standort, das vom US-Energiekonzern Westinghouse betrieben werden sollte.

„Wir sind von dieser Entscheidung sehr enttäuscht, insbesondere da es günstigere, schnellere und bereits genehmigte Alternativen gibt, um am selben Standort saubere und sichere Energie bereitzustellen“, sagte der Botschafter.

Die britische Regierung hat angekündigt, den Bau eines neuen großen Kernkraftwerks an einem anderen Standort zu prüfen und das staatliche Unternehmen GB Energy-Nuclear beauftragt, bis Herbst 2026 einen geeigneten Standort zu finden.

Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den USA?

Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärte, Wylfa sei der geeignetste Standort für den SMR, Großbritannien sei aber weiterhin an einer Zusammenarbeit mit den USA im Bereich der Kernenergie interessiert.

„Wir werden eng mit unseren US-Partnern zusammenarbeiten, die für die Zukunft der britischen Kernenergie von zentraler Bedeutung sind … Diese Entscheidung schließt größere Kraftwerke an anderen Standorten nicht aus. Wir halten uns alle Optionen offen und stellen sicher, dass die USA eine wichtige Rolle in unseren Plänen spielen“, so der Sprecher.

Zwei große Kernkraftwerke befinden sich derzeit in Großbritannien im Bau: Hinkley Point C in Westengland und Sizewell C in Ostengland.

Starmer erklärte, seine enge Beziehung zu US-Präsident Donald Trump habe ihm in vielerlei Hinsicht geholfen, von der Aushandlung des ersten Abkommens zur Lockerung einiger US-Zölle bis hin zur Zusammenarbeit bei den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten.

Trump hingegen kritisierte die britische Energiepolitik und die Bemühungen um Klimaneutralität bis 2050 scharf. Er forderte die Regierung auf, die Ölförderung in der Nordsee zu erhöhen und kritisierte die Windparks des Landes.

Quelle: https://oenergetice.cz/rychle-zpravy/br ... cesko-ceka
/gr/

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Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartiken aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 21.11.2025:

Inhalt:
Innovative faseroptische Sensoren verbessern die Sicherheit des Kernkraftwerks Temelín.
EDU II- und KHNP-Leitung trafen sich in Seoul.
Wohnungen in Brünn werden mit Wärme aus einem Atomkraftwerk beheizt. Die Warmwasserleitung von Dukovany erhielt Milliarden an Fördermitteln.
Die Tschechische Republik benötigt ein robusteres Stromübertragungsnetz. Der Staat wird 15 Milliarden Kronen dafür bereitstellen.
Notwendige Investitionen ins Stromübertragungsnetz.
Weltweiter Strombedarf soll bis zum Jahr 2035 um fast ein Drittel steigen.
In den meisten Gemeinden sind Windkraftanlagen unerwünscht; selbst Millionenbeträge konnten die Bevölkerung nicht überzeugen.
Windkraftwerke in Tschechien und Referenden in den Gemeinden.
Das Umweltministerium fördert die Entwicklung von Energiegemeinschaften.
Die Planungsarbeiten für Dukovany laufen auf Hochtouren. Wir erwarten den Höhepunkt der Arbeiten im Sommer 2026.
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Innovative faseroptische Sensoren verbessern die Sicherheit des Kernkraftwerks Temelín
21.11.2025 Wochenzeitung All for POWER Seite: 20

Eine neue Ära in der Zustandsmessung von Kernreaktor-Containments. ÚJV Řež, a. s., in Zusammenarbeit mit dem Institut für Instrumentierung der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, v.v.i. Die NETWORK GROUP, s.r.o., hat ein Großprojekt abgeschlossen, das die Sicherheitsüberwachung der Containments des Kernkraftwerks Temelín deutlich verbessert.

Im Rahmen dieses Projekts wurden spezielle faseroptische Sensoren und ein System zur Überwachung der Stahlbeton-Schutzhüllen der Reaktoren entwickelt und installiert. Die innovative Technologie, die die seit dem Bau der Anlagen verwendeten Dehnungsmessstreifen ergänzt, hat alle Verifizierungsphasen erfolgreich durchlaufen und wird derzeit von den Kraftwerksmitarbeitern routinemäßig eingesetzt.

Containment – ​​die wichtigste Barriere…

Das Containment, also die Stahlbeton-Schutzhülle des VVER-1000-Reaktors, stellt die letzte und wichtigste Barriere dar, die die Umgebung vor dem Austritt radioaktiver Stoffe schützt. Daher ist die Überwachung seines Zustands nicht nur für die Betriebssicherheit, sondern auch für die langfristige Instandhaltungsplanung und das Lebenszyklusmanagement des gesamten Kraftwerks unerlässlich.

Von String-Sensoren zu optischen Netzen…

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Staatlichen Amtes für nukleare Sicherheit SUJB realisiert. Es war notwendig, die ursprünglich während des Baus in den Beton integrierten Seilzugsensoren zu ergänzen. Der unermüdliche Innovator Jiří Žďárek wandte sich mit der Idee, optische Sensoren einzusetzen, die üblicherweise zur Überwachung von Brücken oder Staudämmen verwendet werden, an ÚJV Řež. Er verband das Fachwissen von ÚJV Řež im Bereich der Lebensdauerüberwachung von Kraftwerkskomponenten mit dem Entwicklungspotenzial des Instituts für Instrumentierung der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und den Umsetzungsmöglichkeiten der NETWORK GROUP.

Das gemeinsame Projekt wurde von 2013 bis 2015 mit finanzieller Unterstützung des Innenministeriums (VG20132015/124) durchgeführt. So entstand eine umfassende Technologie, die sich für den Einsatz in Temelín als vielversprechend erwies. Das System basiert auf speziell entwickelten faseroptischen Sensoren, die auf dem Prinzip sogenannter Bragg-Gitter (FBG) beruhen. Sie können nicht nur Verformungen, sondern auch die Temperatur der Reaktorhülle mit hoher Genauigkeit und in kürzeren Abständen messen.

An jeder optischen Faser sind mehrere Sensoren in Reihe geschaltet. Die FBG-Gitter reflektieren Licht auf definierte Weise. Bewegt sich das Gitter, signalisiert der Sensor eine Zustandsänderung der Struktur.
Die Auswertungseinheit der Technologie erfasst eine große Datenmenge und ermöglicht dank ihrer höheren Empfindlichkeit eine effektivere Modellierung von Krisensituationen und eine Prognose der Lebensdauer. Zudem ist sie unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen.

Die Implementierung im Kraftwerk erfolgte gemäß der Projektdokumentation.

Die Implementierung des neuen Überwachungssystems im Kraftwerksbetrieb selbst war ein schrittweiser Prozess. In den ersten Testphasen wurden die Sensoren und ihre Befestigungsmethode an Stahlbetonbalken in Řež getestet, um ihre Zuverlässigkeit und Eignung für den laufenden Betrieb sicherzustellen.

Erst nach der Feinabstimmung zahlreicher technischer Details und der Auswertungssoftware konnte die Technologie 2020 in beiden Blöcken des Kernkraftwerks Temelín implementiert werden. Insgesamt wurden 104 Verformungssensoren und 64 Temperatursensoren im Kraftwerk installiert, inklusive Auswertungseinheiten mit Laserquelle und hochentwickelter Software zur Datenanalyse. Die Sensoranordnung entspricht dem ursprünglichen System aus Dehnungsmessstreifen und wurde von den Planern von ENERGOPROJEKT PRAHA direkt auf Basis der Projektdokumentation des Kraftwerks entworfen.
/gr/



EDU II- und KHNP-Leitung trafen sich in Seoul
21.11.2025 Wochenzeitung All for Power Seite: 25

Die Inspektionstage begannen mit einem Treffen der leitenden Manager des Unternehmen Elektrarna Dukovany II (EDU II) und KHNP, gefolgt von Treffen des EDU II-Managements und des koreanischen Teams. Das intensive Programm umfasste unter anderem eine Überprüfung des Zeitplans, eine Kostenbesprechung und einen konkreten Plan für die öffentliche Auftragsvergabe. Die Projektteams, die für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Dukovany verantwortlich sind, erörterten detailliert die Umsetzungspläne für die nächste Projektphase, die Technologien sowie deren Genehmigungsverfahren. An den Treffen nahmen im Rahmen der monatlichen Projektbewertung in Dukovany Dutzende Experten von EDU II, KHNP und Team Korea teil.

An der monatlichen Bewertungssitzung, dem sogenannten MRM (Monthly Progress Review Meeting), nahm in Seoul ein zwölfköpfiges Team von EDU II unter der Leitung von Generaldirektor Petr Závodský und dem Direktor für Qualität und Sicherheit, Jiří Füzér, teil. Das Team von rund dreißig KHNP-Experten, die alle Projektbereiche repräsentierten, wurde von Vizepräsident und Projektleiter Harry Chang geleitet. Mehr als dreißig weitere Experten des sogenannten Team Korea, darunter Projektleiter und Manager der einzelnen Unternehmen, nahmen ebenfalls an dem Treffen teil.

„Von Beginn des Projekts an wollen wir sicherstellen, dass alles planmäßig verläuft. Unsere Aufgabe ist es, das Kraftwerk in der vereinbarten Qualität und zum vereinbarten Termin zu liefern. Deshalb sind diese persönlichen Treffen und detaillierten Bewertungen der einzelnen Projektpunkte gemeinsam mit dem Auftraggeber EDU II für uns unerlässlich“, sagte Projektleiter Harry Chang.

„Seit Vertragsunterzeichnung treffen sich unsere Teams auf höchster Ebene erstmals persönlich in Korea, um die schrittweise Erfüllung der Aufgaben zu überprüfen und Unklarheiten direkt vor Ort zu beseitigen. Ich freue mich, dass unsere Treffen so effektiv sind. Wir stehen am Anfang der gemeinsamen Arbeit, deren Ziel die Inbetriebnahme zweier neuer Kernkraftwerksblöcke ist. Daher ist eine sehr gute Koordination unerlässlich“, kommentierte Petr Závodský, Generldirektor von EDU II, das Treffen.

Das Treffen, an dem die Geschäftsleitung von EDU II und KHNP in Seoul teilnahm, ist Teil der vertraglich festgelegten regelmäßigen monatlichen Kontrolltreffen. Ziel dieser Treffen ist es, die Projektdurchführung engmaschig zu überwachen und zu bewerten sowie die zu klärenden Punkte zu besprechen. Die ersten beiden MRM-Treffen fanden im August und September online statt, das dritte wurde in Präsenz abgehalten. Ein weiteres Präsenztreffen dieser Art wird im Januar nächsten Jahres in Prag stattfinden.
/gr/


Wohnungen in Brünn werden mit Wärme aus einem Atomkraftwerk beheizt. Die Warmwasserleitung von Dukovany erhielt Milliarden an Fördermitteln.
21.11.2025 Magazin Mährische Wirtschaft Seite 12
Autor: PETR JEŘÁBEK

Emissionsfreie Wärme für eine Viertelmillion Menschen. Dies ist das Ziel, das durch den geplanten Bau einer Warmwasserleitung vom Kernkraftwerk in Dukovany in der Region Třebíč nach Brünn erreicht werden soll.

Der Weg für den Bau der Fernwärmeleitung wurde im Herbst geebnet, als der Staat eine Förderung für das Projekt in Höhe von 10,6 Milliarden Kronen aus den Einnahmen des Emissionshandels genehmigt hat. Diese Mittel decken weit über die Hälfte der Baukosten. Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Fernwärmeversorgung der südmährischen Metropole soll im Jahre 2032 beginnen.

Laut dem scheidenden Ministerpräsidenten Petr Fiala wird die Fernwärmeleitung den Einwohnern Brünns günstigere, sauberere und sicherere Energie liefern. „Dieses Projekt ist ein Beispiel für einen verantwortungsvollen und strategischen Umgang mit Energie und zeigt, wie die Abwärme eines Kernkraftwerks effektiv als stabile und ökologische Energiequelle genutzt werden kann. Nach Fertigstellung wird die Fernwärmeleitung bis zu die Hälfte des Wärmebedarfs Brünns decken und damit wesentlich zur Energie-Selbstversorgung der Stadt beitragen sowie unsere Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringern“, sagte er.

Die Fernwärmeversorgung in Brünn ist derzeit zu 80 Prozent von Erdgas abhängig. Mit der Fernwärmeleitung aus Dukovany soll diese Abhängigkeit deutlich reduziert werden. „Die Warmwasserleitung wird die Energieversorgung in Brünn grundlegend verändern. Mehr als die Hälfte der Wärme wird aus Kernkraft stammen, mehr als ein Drittel aus der Energierückgewinnung aus Abfällen und fast der gesamte Rest aus Biomasse. Dank der neuen Heizmethode wird der Primärenergieverbrauch um mehr als 20 Prozent und die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu heute um fast 60 Prozent sinken. Es ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch sinnvoll. Das Projekt wird einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Region Südmähren leisten“, betonte der scheidende Umweltminister und ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Brünn für Umwelt, Petr Hladík.

Günstigere und sauberere Wärme…

Er versprach, dass die Brünner Bewohner dank des Baus der neuen Heißwasserleitung günstigere und sauberere Wärme erhalten werden, die zudem unabhängig von Importen ist. „Es ist wichtig, dass das Projekt nicht nur eine Warmwasserleitung von Dukovany nach Brünn und zurück umfasst, sondern auch die Anbindung eines großen Teils von Brünn, wo derzeit in acht Stadtbezirken lokale Gasheizwerke betrieben werden. Die Heizungswirtschaft ist einer der Schlüsselsektoren, die sowohl die Luftqualität als auch die gesamte CO₂-Bilanz der Tschechischen Republik beeinflussen. Deshalb unterstützen wir Heizwerke bei ihrer Modernisierung und Umstellung auf andere Brennstoffarten mit den Einnahmen aus Emissionszertifikaten“, sagte er.

Der Plan zum Bau einer Heißwasserleitung von Dukovany ist nicht neu. Im Gegenteil. Staatsbeamte hatten ihn bereits vor Baubeginn des Kraftwerks in den 1970er Jahren erwogen. In den 1980er Jahren wurden Vorarbeiten geleistet und das Projekt teilweise ausgearbeitet, und 1990 begannen sogar die Bauarbeiten. Nach politischen Veränderungen wurden die Investitionen jedoch 1991 gestoppt. Der 250 Meter lange Tunnel in Komín und der 90 Meter lange Tunnelabschnitt in Bystrec blieben erhalten.

Das Ziel der neuen Warmwasserleitung aus Dukovany ist die Stabilisierung der Wärmeversorgung in Brünn. Politiker brachten in der Folgezeit regelmäßig Ideen zur Wiederbelebung des Projekts vor und setzten diese schließlich mit Beginn des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 um. „Es ist unglaublich, wie viel Arbeit seit April 2022 in das Projekt investiert wurde, als wir den ursprünglich aus den 1980er Jahren stammenden Plan während der Energiekrise wieder aufgriffen. Die Zusage der finanziellen Unterstützung bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Brünns Bürgermeisterin Markéta Vaňková.

Ihrer Aussage zufolge wird die Warmwasserleitung wesentlich zur Stabilisierung der Wärmeversorgung, zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Verringerung der Abhängigkeit der Stadt von importiertem Gas beitragen. „Brünn wird praktisch gasfrei sein, da die Wärme aus Abfall, Biomasse und Warmwasser erzeugt wird. Gleichzeitig muss daran erinnert werden, dass das Warmwasserleitungsprojekt nicht nur regional, sondern auch aus Sicht der gesamten Tschechischen Republik von Bedeutung ist, da seine Umsetzung einen wesentlichen Teil der Umweltverpflichtungen im Zusammenhang mit der Nutzung fossiler Brennstoffe und der Produktion von CO₂ und anderen Treibhausgasen erfüllen wird“, betonte sie. Die Versorgungssicherheit wird unter anderem dadurch gewährleistet, dass nicht nur die Abwärme des Kraftwerks, sondern die Wärme aus einer vollwertigen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage genutzt wird.

Die über 40 Kilometer lange Zuleitung vom Kernkraftwerk Dukovany zum Umspannwerk Bosonohy verläuft außerhalb bebauter Gebiete. Sie durchquert die Katastergebiete von Horní Dubňany, Dolní Dubňany, Jamolic, Dobřínsko, Moravský Krumlov, Nová Ves, Oslavany, Ivančice, Neslovice, Tetčice, Omic, Střelice und Troubsko. Zudem wird ein neuer, 1.100 Meter langer Tunnel unter dem Bučín-Hügel bei Tetčice im Naturpark Bobrava errichtet. In Bosonohy teilt sich die Leitung in zwei Stränge und wird an das Wärmeverteilungsnetz angeschlossen. Die Gesamtlänge der neuen Leitung beträgt 94 Kilometer.

Die Vorbereitungsarbeiten in Brünn sollen 2025 beginnen, der Bau selbst im Jahre 2027. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 18 Milliarden Kronen. Investor ist die Brünner städtische Aktiengesellschaft Teplárny / Heizkraftwerke Brno. Kurz nach Bekanntgabe der staatlichen Förderung unterzeichneten deren Vertreter einen Vertrag mit AFRY CZ zur Bearbeitung der Projektdokumentation und zur Einholung aller erforderlichen Genehmigungen.

Laut Jiří Herman soll die Projektdkokumenttion innerhalb von 21 Monaten abgeschlossen sein. „Die Vertragsunterzeichnung mit dem Planer stellt einen wichtigen Meilenstein dar, den Übergang von der Vorbereitungsphase zur eigentlichen Planung. Uns liegt eine anspruchsvolle, aber äußerst wichtige Phase bevor, die uns dem Ziel, eine stabile, ökologische und sichere Wärmeversorgung für Brünn zu gewährleisten, näherbringt“, sagte Herman, Vorstandsvorsitzender der Brünner Heizkraftwerke.
/gr/



Die Tschechische Republik benötigt ein robusteres Stromübertragungsnetz. Der Staat wird 15 Milliarden Kronen dafür bereitstellen.
21.11.2025 Magazin Moravske hospodarstvi /Mährische Wirtschaft Seite 1
Autor: PETR JEŘÁBEK

Ein massiver Stromausfall am 4. Juli legte das Leben in weiten Teilen der Tschechischen Republik für mehrere Stunden lahm. Laut dem Übertragungsnetzbetreiber ČEPS handelte es sich um eine Kettenreaktion von mindestens vier technischen Störungen. Unternehmens- und Staatsvertreter wiesen Spekulationen zurück, die Situation sei durch einen Zustrom erneuerbarer Energien oder Überschüsse aus Deutschland verursacht worden.

Die meisten Experten waren sich jedoch einig, dass es sich bei dem Vorfall um eine Art Mahnung handelte. Sie betonten die Notwendigkeit, das tschechische Verteilungsnetz zu stärken und dessen Instandhaltung nicht zu vernachlässigen. Staatsvetreter hoben hervor, dass dies ohne direkten Zusammenhang mit dem Vorfall im Juli geschehe.

Fördergelder werden helfen...

„Wir arbeiten derzeit an der Stärkung von Systemen, die in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurden“, erklärte Industrieminister Lukáš Vlček damals im sozialen Netzwerk X. Das Ministerium kündigte im September weitere Modernisierungsschritte an.

Die grundlegende Modernisierung der tschechischen Energieinfrastruktur soll unter anderem durch die erste Ausschreibung des ELEGRID-Programms aus dem Modernisierungsfonds gefördert werden, die von den Ministerien für Industrie und Handel sowie für Umwelt gemeinsam angekündigt wurde. Aus dem Fonds sollen bis zu 15 Milliarden Kronen freigegeben werden.
/gr/


Notwendige Investitionen ins Stromübertragungsnetz
21.11.2025 Moravske hospodarstvi Seite 2 - Fortsetzung

„Die Investition wird einen schnelleren Anschluss neuer erneuerbarer Energiequellen ermöglichen und die Stabilität, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung für neue Dekarbonisierungsprojekte erhöhen“, so das Ministerium. Laut Vlček baut das Programm auf den langfristigen Investitionen des Ministeriums für Industrie und Handel in die Modernisierung des Energiesektors auf. „Unser Ziel ist es, das Stromnetz weiter zu stärken und bezahlbare Energie für Haushalte und Unternehmen zu gewährleisten. Dank der Förderung durch das ELEGRID-Programm tätigen wir weiterhin Rekordinvestitionen und schützen gleichzeitig die Verbraucher vor steigenden regulierten Strompreisanteilen“, so Industrieminister Lukáš Vlček.

Er erinnerte daran, dass sein Ministerium bereits die Entwicklung intelligenter Zähler mit 4,1 Milliarden Kronen aus dem Programm „Technologie und Applikationen für Wettbewerbsfähigkeit“ unterstützt, die Netze für den Anschluss erneuerbarer Energien mit einer halben Milliarde Kronen verstärkt und eine Ausschreibung für neue Transformatoren zur Reduzierung von Verlusten zum gleichen Preis veröffentlicht hat.

Im Rahmen des Nationalen Wiederaufbauplans wurden der Bau von Anlagen aller Spannungsebenen, neuen Kraftwerken und Umspannwerken mit 7,5 Milliarden Kronen gefördert. „Während meiner Amtszeit als Minister haben wir Rekordsummen in die Instandhaltung und den Ausbau des Übertragungs- und Verteilungsnetzes investiert; im letzten Jahr waren es rund 38 Milliarden, in diesem Jahr fast 36 Milliarden, und für das nächste Jahr planen wir Investitionen von über 44 Milliarden Kronen“, verkündete der scheidende Minister Vlček stolz.

Eine Grundvoraussetzung für die Dekarbonisierung….

Sein Kollege aus der scheidenden Regierung, Umweltminister Petr Hladík, betonte, dass die Stärkung des Stromsystems eine Grundvoraussetzung für die Dekarbonisierung der tschechischen Wirtschaft sei. „Um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, benötigen wir ein robustes und modernes Stromnetz. Dank einer Investition von 10 Milliarden Kronen aus dem Modernisierungsfonds können wir die Kapazität des Stromsystems um rund sechs Gigawatt erhöhen. Dies wird die ausreichende Stromversorgung aller neu angeschlossenen Photovoltaikanlagen sicherstellen, die beispielsweise durch das RES+-Programm gefördert werden“, erklärte Hladík.

Er fügte hinzu, dass die Ministerien zudem über eine Reserve von 50 % der Gesamtmittel verfügen, was bedeutet, dass weitere 5 Milliarden Kronen zur Verfügung stehen, falls mehr Projekte realisiert werden. „Bei Bedarf kann die Mittelzuweisung zukünftig erhöht werden. Ich sehe diese Investitionen als wichtigen Schritt nicht nur für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch für die Entwicklung der Elektromobilität, die Elektrifizierung der Industrie und den Einsatz von Wärmepumpen“, erklärte der Minister. Laut den Ministern ermöglicht die Erhöhung der Kapazität des Stromnetzes den Anschluss weiterer Kraftwerke an das Übertragungs- und Verteilungsnetz, insbesondere solcher aus erneuerbaren Energien. Gleichzeitig erhöht sich die verfügbare Strommenge für Endkunden – Haushalte, Unternehmen und Industrie.
/gr/



Weltweiter Strombedarf soll bis zum Jahr 2035 um fast ein Drittel steigen
21.11.2025 Magazin Moravske hospodarstvi Seite 9 (fuk)

Laut Schätzungen von Rystad Energy, einem Energieanalyse- und Beratungsunternehmen, wird der weltweite Strombedarf bis zum Jahr 2035 voraussichtlich um 30 % steigen. Dieser Anstieg wird hauptsächlich durch die wachsende Zahl von Elektrofahrzeugen, den Ausbau von Rechenzentren und den erhöhten Bedarf an Heizung und Kühlung von Gebäuden verursacht. Auch Rechenzentren werden zum Nachfragewachstum beitragen, ihr Anteil am Gesamtverbrauch wird jedoch relativ gering bleiben. Bis zum Jahr 2035 werden voraussichtlich nur 3,5 % des gesamten Stromverbrauchs ausmachen.
/gr/



In den meisten Gemeinden sind Windkraftanlagen unerwünscht; selbst Millionenbeträge konnten die Bevölkerung nicht überzeugen.
21.11.2025 Magazin Moravske hospodarstvi / Mährische Wirtschaft Seite 9
Autorin: Veronika Vindišová

Der Bau von Windkraftanlagen spaltet die Gesellschaft weiterhin. Dies belegen die Ergebnisse der Volksabstimmungen im Rahmen der Wahlen zur Abgeordnetenkammer.

In 18 Gemeinden und Städten wurde abgestimmt. Das Ergebnis? In acht Fällen sprachen sich die Bürger für den Bau von Windparks aus, in zehn Gemeinden lehnten sie ihn ab. Selbst die Tatsache, dass sich die Gemeindefinanzen dadurch deutlich verbessern würden, konnte die Bürger nicht überzeugen. Der Bau von Windparks wird zudem vom Staat unterstützt.
Allein in der Region Vysočina betraf die Abstimmung vier Gemeinden. In Černovice in der Region Pelhřimov stimmten 597 Menschen gegen die Windparks, 318 dafür. Die Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent. Auch umfangreiche Webseiten, die die Vorteile des Baus für die Stadt erläuterten, konnten die Bürger nicht überzeugen.

„Wie die Situation in der Nachbargemeinde Křeč zeigt, die insgesamt neun Kooperationsangebote erhielt – von denen das ungünstigste besagt, dass die Gemeinde allein durch eine Windkraftanlage etwa 2 Millionen Kronen einnehmen würde –, wären es bei fünf Windparks 10 Millionen. Mit anderen Worten: Die Investitionsmittel der Stadt würden sich verdoppeln. Das ist kein Kleingeld. Hinzu kommt, dass die Stadt kaum Möglichkeiten hat, ihren Haushalt aufzubessern. Sie hatte noch nie die Chance, ihren Haushalt langfristig um mehrere Millionen zu erhöhen (und ob es nun 2, 3, 5 oder 10 Millionen sind, spielt jetzt keine Rolle mehr). Die Stadt hat jedoch praktisch unbegrenzte Möglichkeiten. Sie kann jedes Jahr anders entscheiden – in einem Jahr etwas sparen, im nächsten ein größeres Paket investieren. Oder sie kann einen Teil des Geldes über einen Bürgerhaushalt verteilen. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Windparks haben auch negative Aspekte. Logischerweise, wie alles andere auch. Aber wir sollten Entscheidungen mit kühlem Kopf und auf Basis geprüfter Informationen treffen“, erklärte Jan Brožek, der Bürgermeister von Cernovice. vor dem Referendum. Černovice.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist der Lärm der Windkraftanlagen.

Im September organisierten sie sogar einen Ausflug nach Pavlov und Věžnice, wo Windräder bereits stehen. Pavlov verfügt über insgesamt vier Windkraftanlagen. Das Dorf betreibt sie seit neunzehn Jahren, was in Tschechien einzigartig ist. In Věžnice gibt es zwei Kraftwerke. Der Bürgermeister betonte, dass die Kraftwerke keine Belastung für das Dorf darstellen und das Leben der Anwohner nicht beeinträchtigen. Einer der weit verbreiteten Irrglauben ist der Lärm der Windkraftanlagen. Der Bürgermeister von Věžnice, David Drahoš, bestätigte den Teilnehmern des Ausflugs, dass die Windkraftanlagen so weit von Wohnhäusern entfernt stehen, dass ihr Lärm weder das normale Leben noch den Schlaf stört.
/gr/


Windkraftwerke in Tschechien und Referenden in den Gemeinden
21.11.2025 Moravske hospodarstvi Seite 10 - Fortsetzung

Die Ergebnisse der Referenden in den einzelnen Dörfern werden von der Tschechischen Windenergiegesellschaft analysiert. In acht Fällen wurde das Projekt befürwortet, in zehn Fällen abgelehnt – was dem bisherigen langfristigen Trend entspricht. Negative Reaktionen gab es auch dort, wo die Projektentwickler fair und offen kommunizierten. Dies bestätigt, dass die erste Entscheidung in der Regel schlechter ausfällt als an Standorten, an denen bereits Windkraftanlagen stehen und die Bevölkerung positive Erfahrungen damit bereits gemacht hat.

„Wir müssen uns jedoch auch eine grundlegendere Frage stellen: Wenn die Menschen bei nationalen Wahlen Parteien wählen, die niedrigere Lebenshaltungskosten versprechen, gleichzeitig aber Technologien ablehnen, die dazu beitragen könnten, schließen sie sich dann nicht selbst von der Lösung aus? Die Debatte um Windenergie ist noch lange nicht beendet“, so die Stellungnahme der Tschechischen Windenergiegesellschaft.

Der Bau soll durch eine Gesetzesänderung beschleunigt werden….

Der Staat fördert den Bau von Windkraftanlagen. Mitte des Jahres verabschiedete das Abgeordnetenhaus das Gesetz zur Beschleunigung der Entwicklung erneuerbarer Energien. Es wurde vom Ministerium für Industrie und Handel in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium und dem Ministerium für regionale Entwicklung erarbeitet. Das neue Gesetz soll das Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien landesweit verkürzen. Die Frist für die Bearbeitung aller erforderlichen Genehmigungen soll auf zwei Jahre verkürzt werden. Das Gesetz sieht außerdem sogenannte Beschleunigungszonen vor, in denen die Genehmigung durch den Investor nur ein Jahr dauern soll. Das Gesetz soll im Januar 2026 in Kraft treten.
/gr/


Das Umweltministerium fördert die Entwicklung von Energiegemeinschaften
21.11.2025 Magazin Moravske hospodarstvi / Mährische Wirtschaft Seite 14 (rot)

Aktuell:
Das Umweltministerium startet gemeinsam mit dem Staatlichen Umweltfonds der Tschechischen Republik ein neues Förderprogramm im Rahmen von KOMUNERG. Dieses Programm soll die Entwicklung von Energiegemeinschaften erleichtern und Investitionen in erneuerbare Energien unterstützen.

Eine Milliarde Kronen aus dem Modernisierungsfonds, der durch das EU-Emissionshandelssystem finanziert wird, fließen in Projekte, die sich auf die Produktion und den Austausch von Ökostrom innerhalb von Gemeinschaften konzentrieren. Für den Fall, dass die Zinsen die reservierte Zuweisung übersteigen, ist der gleiche Betrag an Fördermitteln bereitgestellt. Die Förderung von Bürgerenergieprojekten ist entscheidend für die Stärkung der Energie-Selbstversorgung von Gemeinden und Regionen, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Einbindung der Bürger in die Entscheidungsfindung über die Energiezukunft.

„Energiegemeinschaften ermöglichen es, die Vorteile erneuerbarer Energien direkt vor Ort zu nutzen und bringen den lokalen Gemeinschaften erhebliche wirtschaftliche und soziale Vorteile. Deshalb wird eine Milliarde Kronen aus dem Modernisierungsfonds in Energiegemeinschaftsprojekte investiert. Wir haben den gleichen Betrag an Fördermitteln bereitgestellt, falls die Zinsen der Gemeinschaft die reservierte Zuweisung übersteigen“, so Umweltminister Petr Hladík.

Die neu angekündigte KOMUNERG-Ausschreibung Nr. 1/2025 knüpft an die Investition von 100 Millionen Kronen aus dem Nationalen Wiederaufbauplan an, die im vergangenen Jahr zur Gründung von 55 neuen Energiegemeinschaften beigetragen hat.

„Unser Ziel ist es, die Grundlagen für einen funktionierenden Bürgerenergiesektor in unserem Land zu schaffen. Das aktuelle Angebot zur Finanzierung konkreter Gemeinschaftsprojekte aus dem Modernisierungsfonds wird dazu beitragen, die Visionen von Energiegemeinschaften in reale Projekte umzusetzen“, fügt Minister Hladík hinzu.

Diese Ausschreibung richtet sich an alle Energiegemeinschaften. Ziel ist die Förderung von Projekten, die die Produktion und maximale Nutzung erneuerbarer Energien direkt am Entstehungsort ermöglichen. Die Antragsfrist beginnt am 15. Dezember 2025 und endet am 31. Dezember 2027 oder bis die Speicherkapazität erschöpft ist.
/gr/


Die Planungsarbeiten für Dukovany laufen auf Hochtouren. Wir erwarten den Höhepunkt der Arbeiten im Sommer 2026.
21.11.2025 Wochenzeitung All for POWER Seite 10
Autor: Petr Svoboda

Interview mit Petr Mach: Die wichtigsten Auslegungskapazitäten für den neuen Blocks in Dukovany werden unabhängig funktionieren.
ENERGOPROJEKT PRAHA wird eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von ÚJV ŘEŽ. Bereichsleiter Petr Mach verspricht maximale Auslastung der Kapazitäten für die Entwicklung von Kernkraftwerken und Dekarbonisierungsprojekte. „Wir werden die Synergien der gesamten Gruppe voll ausschöpfen, um den neuen Block vorzubereiten und gleichzeitig wichtige Kapazitäten für die Instandhaltung bestehender Anlagen im In- und Ausland sowie für zentrale Dekarbonisierungsprojekte der Muttergesellschaft CEZ Group zu sichern“, so Mach in einem ausführlichen Interview mit All for Power.

-Was steht hinter der Unabhängigkeit von ENERGOPROJEKT PRAHA?
-ENERGOPROJEKT PRAHA bereitet den Bau neuer Kernkraftwerke und die Dekarbonisierung klassischer Standorte vor. Wir werden einen Großteil unserer Kapazitäten für den neuen Block in Dukovany und für Projekte mit SMR einsetzen und stellen deshalb Hunderte neuer Mitarbeiter ein. Dies steht auch im Zusammenhang mit der Ausgliederung des Bereichs ENERGOPROJEKT PRAHA als eigenständiges Handelsunternehmen, das eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von ÚJV Řež sein wird. Die Unterstützung der bestehenden Kernkraftwerke in Tschechien und der Slowakei hat jedoch weiterhin Priorität.

-Steht die Trennung des Unternehmens also im Zusammenhang mit dem Kapazitätsausbau?
-Ja, das stimmt. Innerhalb von zwei Jahren sollten wir die Anzahl der Konstrukteure mehr als verdoppeln, also auf ca. 500. Zum Vergleich: In allen anderen Abteilungen von ÚJV arbeiten etwa gleich viele Mitarbeiter zusammen. Daher erscheint es uns logisch, Energoprojekt Praha eigenständig weiterzuentwickeln und seine eigenen Geschäftsfelder weitgehend unabhängig vom Rest der ÚJV-Gruppe zu verfolgen. Dies ist keine neue Situation für Energoprojekt Praha, da das Unternehmen bereits vor der Integration in ÚJV vor 23 Jahren eigenständig agierte. Damals geschah dies unter dem Druck eines drastischen Rückgangs der Kernkraftwerksaktivitäten nach der Fertigstellung von Temelín. Heute hingegen erwarten wir langfristig einen Boom bei Kernkraftwerksprojekten, weshalb der eigenständige Kapazitätsausbau sinnvoll ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir auf die Nutzung von Synergien und anderen Vorteilen der Zugehörigkeit zur gesamten ÚJV-Gruppe verzichten werden. Kurz gesagt, ÚJV wird unser Subunternehmer für den Bau neuer Kernkraftwerke sein, und wir wiederum werden ÚJV als Lieferant für die Instandhaltung der bestehenden Kernkraftwerke unterstützen.

-Wo wollen Sie so viele Mitarbeiter einstellen, und werden Sie dafür auch Akquisitionen nutzen?
-Es wird eine Kombination verschiedener Ansätze sein. Wir konzentrieren uns aber vor allem auf unsere regionalen Zentren, wo wir Konstrukteure organisch rekrutieren. Das sind Uherský Brod, Trnava, wir haben kürzlich Niederlassungen in Pilsen eröffnet, Ostrava, Brno und Bratislava. Und natürlich haben wir feste Büros an den Standorten der Kernkraftwerke. Was die Arbeitsorganisation angeht, ist es heutzutage kein Problem mehr, wenn ein Team aus Mitarbeitern aus verschiedenen Regionen besteht. Sie müssen nicht am selben Ort sitzen. Das ist auch einer der Gründe, warum wir erfolgreich Konstrukteure rekrutieren, obwohl es nur eine begrenzte Anzahl auf dem Markt gibt. Wir bieten ihnen eine langfristige Perspektive und die Möglichkeit, an äußerst interessanten Projekten mitzuwirken.

* Rekrutieren Sie Konstrukteure primär für den Atomkraftbereich oder sind Konstrukteure heutzutage Allrounder, die für alle Arten von Projekten geeignet sein müssen?
-Das zweite ist üblicherweise der Fall. Beispielsweise arbeitet die Entwicklungsabteilung, die sich hauptsächlich mit konventionellen Energiequellen befasst, auch an BOP-Systemen (Balance of Plant – Anm. d. Red.) in Kernkraftwerken und Turbineninseln. Schließlich ist der größte Teil eines Kernkraftwerks „nicht-nuklear“. Konstrukteure müssen daher vielseitig sein.

VERTRAG MIT KHNP

* Welchen Umsatzanteil erzielen Sie mit in Betrieb befindlichen Blöcken?
-Die Arbeiten an bestehenden Blöcken tragen etwa 40 % zu unserem Umsatz bei. Wir gehen davon aus, dass dieser relative Anteil mit zunehmenden Aufträgen für neue Kernkraftwerke sinken wird. Absolut gesehen wollen wir das Auftragsvolumen für in Betrieb befindliche Blöcke jedoch auf dem heutigen Niveau halten.

* Die Vorbereitungen für den fünften Block in Dukovany haben an Fahrt aufgenommen. Wie ist Ihre Zusammenarbeit mit KHNP gestaltet?
-Beim neuen Block werden wir separat für den Investor und den Lieferanten arbeiten. Wir verhandeln derzeit einen Vertrag mit KHNP, der in Kürze unterzeichnet wird.

* Angenommen, der Vertrag ist unterzeichnet, welche Aufgaben übernehmen Sie dann?
-Unsere Aufgabe ist die Erstellung der Genehmigungsunterlagen für die Baugenehmigung und die Planungsunterlagen gemäß Baugesetz. Die Bearbeitung der Genehmigungsunterlagen hat bereits begonnen; es müssen 24 Dokumente erstellt werden. Wir erwarten, dass KHNP uns die ersten Unterlagen im November zur Verfügung stellt, was die Arbeit beschleunigen wird.


-Und die Unterlagen zur Genehmigung des Vorhabens?
-Wir erwarten die Unterlagen im Frühjahr 2026. Nach Prüfung der Daten können wir ab Juli mit der vollständigen Planung beginnen. Wir erwarten den Höhepunkt unserer Kapazitätsauslastung in der zweiten Jahreshälfte 2026 und im Jahr 2027.


-Als Planer ist dies Ihr erstes Projekt mit einem koreanischen Zulieferer aus dem tschechischen Raum. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit und Kommunikation?
-EDU II agiert primär als Investor, und wir kommunizieren über EDU II. Wir nehmen an regelmäßigen technischen Besprechungen teil, um unsere Anmerkungen einzubringen.
Auf koreanischer Seite erfolgt der Prozess kontrolliert über EDU II. Bisher läuft alles planmäßig und die Vereinbarung wird eingehalten.

* Werden Sie einen direkten Vertrag mit KHNP abschließen?
-Ja, genau. Wir verhandeln den Vertrag parallel zu den Aktivitäten für EDU II und direkt mit dem koreanischen Partner. Wir haben mit EDU II klare Verfahrensweisen vereinbart.

* Wie werden Sie in die Verpflegungskette für den Rolls-Royce SMR eingebunden sein?
-Wir hoffen, eine ähnliche Rolle wie beim Großkraftwerk in Dukovany einnehmen zu können. Das Projekt befindet sich in einem frühen Stadium; zunächst steht die Genehmigung des SMR-Standorts gemäß Atomgesetz an. Anschließend wird die Dokumentation für den Standort gemäß Baugesetz erstellt. Derzeit unterstützen wir ČEZ maßgeblich bei allen notwendigen Studien. Dies umfasst die Vorbereitung der Genehmigungsdokumentation und weiterer Aktivitäten. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass wir einen ähnlichen Vertrag wie mit EDU II abschließen würden, und als ÚJV-Gruppe bemühen wir uns, Rolls-Royce unsere Dienstleistungen anzubieten. Ich möchte betonen, dass dies ein deutlich breiteres Spektrum an Aktivitäten für die gesamte Gruppe bedeuten würde, also nicht nur die Unterstützung von ENERGOPROJEKT beim Design von SMRs an tschechischen Standorten.

* Konzentrieren Sie sich primär auf die Entwicklung von SMRs in Tschechien?
-Wir konzentrieren uns auf Temelín und bereiten weitere Standorte vor. Wir sind einer zukünftigen Zusammenarbeit bei anderen Projekten nicht abgeneigt, aber momentan liegt der Schwerpunkt auf unserem Heimatmarkt. Temelín ist ein Standort für Kernkraftwerke, wo wir mit relativ unkomplizierten Genehmigungen rechnen. Darüber hinaus untersuchen wir nicht nukleare Standorte, wo geologische Untersuchungen und andere Aktivitäten bereits laufen, um alle Zweifel an der Eignung des Standorts für einen kleinen modularen Reaktor auszuräumen. Der Standort Tušimice steht kurz vor dem Abschluss der Untersuchungen und Analysen.
/gr/




--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 511
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebereich vom 24.11.2025:

Inhalt:
Kernkraftwerk Temelín hat einen neuen Direktor.
Das Kraftwerk Temelin erhält einen neuen Direktor.
Petr Měšťan wird ab Januar neuer Direktor des Kernkraftwerks Temelín.
Werden Polen in Tschechien einen Atomreaktor bauen? Der Experte auf dieser Frage ist Gast auf der HN-Konferenz.
Soldaten übten Bewachung von strategischen Infrastruktur-Objekten.
In diesem Jahr produzierten erneuerbare Energien erstmals mehr Strom als Kohle. China ist die treibende Kraft.
Kleinreaktoren werden in der Praxis eingesetzt. Rolls-Royce SMR startet in Wylfa, Tschechische Republik folgt.

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Kernkraftwerk Temelín hat einen neuen Direktor
ČTK
21. November, Novinky.cz

Neuer Direktor des Kernkraftwerks Temelín wird Petr Měšťan, der derzeit für die Sicherheit der Kernkraftwerke von ČEZ verantwortlich ist. Er wird in der Funktion Jan Kruml ersetzen. Dies sei ein langfristig vorbereiteter und geplanter Wechsel, teilte Kraftwerkssprecher Marek Sviták in einer Pressemitteilung mit.

Kruml leitete das Kernkraftwerk Temelín im achten Jahr. Er bleibt als Projektmanager in Temelín und verantwortet ein Schlüsselprojekt der Nuklearsparte von ČEZ. Měšťan wird der 16. Direktor von Temelín.

Der 56-jährige Měšťan ist seit vielen Jahren in der Kernenergie tätig und kennt sich bestens mit beiden tschechischen Kernkraftwerken aus. Nach seinem Abschluss im Bereich Kernkraftwerksplanung an der Westböhmischen Universität Pilsen trat er eine Stelle als Operator im Kernkraftwerk Dukovany an. Nach drei Jahren wechselte er nach Temelín, wo er um die Jahrhundertwende als Anlagenbediener/Operator an der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks mitwirkte.

Er bekleidete alle Positionen im Kontrollraum des südböhmischen Kernkraftwerks. Anschließend war er Schichtingenieur und leitender Betriebstechniker. Anschließend war er fünf Jahre lang Leiter der Abteilung Anlagenmanagement und ist seit dem Jahr 2020 Sicherheitsdirektor der Kernkraftwerke Temelín und Dukovany.


„Petr Měšťan ist ein sehr erfahrener Experte und Manager, der die Kernkraftwerke bestens kennt und seine langjährige Erfahrung als Direktor des Kernkraftwerks Temelín voll einbringen wird. Er ist bestens qualifiziert, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Jan Kruml fortzusetzen“, sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Verwaltungsrats der ČEZ und Leiter des Bereichs Kernenergie.

Kruml war der dienstälteste Direktor des Kernkraftwerks Temelín. „Unter seiner Führung hat Temelín seine Position als sicheres, zuverlässiges und modern geführtes Kernkraftwerk gefestigt“, fügte Zronek hinzu, dem zufolge Kruml eine der Schlüsselfiguren der tschechischen Kernenergiebranche ist.

Quelle: https://www.novinky.cz/clanek/ekonomika ... e-40549833
/gr/


Das Kraftwerk Temelin erhält einen neuen Direktor.
22.11.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES (mrk) Rubrik: Südböhmen ~ Seite: 10

Petr Měšťan wird ab dem 1. Januar 2026 neuer Direktor des Kernkraftwerks Temelín. Er folgt auf Jan Kruml, der das Kraftwerk seit September 2017 leitete. Der 56-jährige Měšťan ist derzeit für die Sicherheit der Kernkraftwerke der Tschechischen Republik verantwortlich. Er hat sein gesamtes Berufsleben der Kernenergie gewidmet. Nach seinem Abschluss an der Westböhmischen Universität Pilsen im Bereich Kernkraftwerksplanung begann er seine Tätigkeit als Anlagenoperateur im Atomkraftwerk Dukovany. Nach drei Jahren wechselte er nach Temelín. Dort arbeitete er sich schrittweise durch alle Positionen im Kontrollraum des südböhmischen Kraftwerks.
/gr/


Petr Měšťan wird ab Januar neuer Direktor des Kernkraftwerks Temelín
24.11.2025 Tageszeitung Ceskobudejovicky deník (čtk) Südböhmen ~ Seite: 2

ČESKOBUDĚJOVICKÝ deník ceskobudejovicky.denik.cz


Bezirk Budweis – Petr Měšťan, derzeit verantwortlich für die Sicherheit der Kernkraftwerke der Tschechischen Republik, wird ab Januar neuer Direktor des Kernkraftwerks Temelín. Er tritt die Nachfolge von Jan Kruml an. Dies sei ein langfristig vorbereiteter und geplanter Wechsel, teilte der Kraftwerkssprecher Marek Sviták in einer Pressemitteilung mit.

Kruml leitete das Kernkraftwerk Temelín im achten Jahr. Er bleibt als Projektmanager in Temelín und leitet dort weiter ein Schlüsselprojekt im Nuklearbereich der Firma ČEZ.

Petr Měšťan wird der 16. Direktor von Temelín. Der 56-Jährige hat sein gesamtes Berufsleben der Kernenergie gewidmet und kennt beide tschechischen Kernkraftwerke bestens. Nach seinem Abschluss am Lehrstuhl für Kernkraftwerksplanung der Westböhmischen Universität Pilsen begann er seine Tätigkeit als Anlagenoperator im Kernkraftwerk Dukovany. Nach drei Jahren wechselte er nach Temelín, wo er um die Jahrtausendwende als Anlagenoperator an der Inbetriebnahme beteiligt war. Er bekleidete alle Positionen im Kontrollraum des südböhmischen Kernkraftwerks. Anschließend war er Schichtingenieur und leitender Betriebstechniker. Danach war er fünf Jahre lang Manager der Anlagenverwaltung und ist seit dem Jahr 2020 Sicherheitsdirektor der Kernkraftwerke Temelín und Dukovany.
/gr/



Werden Polen in Tschechien einen Atomreaktor bauen? Der Experte auf dieser Frage ist Gast auf der HN-Konferenz.

24.11.2025 Jan Brož - Redakteur
byznys.hn.cz (Hospodarske noviny)

Bild: Visualisierung des SMR von Orlen Synthos Green Energy
Visualisierung des ersten polnischen SMR, den Orlen Synthos Green Energy in Zusammenarbeit mit GE Hitachi bauen will. Autor: Orlen

Skeptiker sprechen von kleinen modularen Reaktoren als einer Technologie, die nur „auf dem Papier“ existiert. Das stimmt zwar immer noch, aber die Entwicklung sogenannter kleiner modularer Reaktoren (SMR) schreitet rasant voran. GE Hitachi baut bereits den ersten Reaktor in Ontario, Kanada, während Großbritannien den Bau von drei SMR in Nordwales genehmigt hat. Diese Anlagen sollen auf der Insel Wylfa von Rolls-Royce SMR errichtet werden, an dem ČEZ ebenfalls zu einem Fünftel beteiligt ist. Die Projekte des Unternehmens RR in Temelín und Tušimice sollen bald nach Wales folgen.

ČEZ ist nicht das einzige Unternehmen, das modulare Reaktoren in Tschechien bauen möchte. Neben Sokolovská uhelná ist auch das polnische Unternehmen Orlen Synthos Green Energy (OSGE) im Gespräch, ein Joint Venture des Energiekonzerns Orlen und des Chemieunternehmens Synthos. OSGE-Chef Rafal Kasprów wird auf der Konferenz „Kompas pro Česko“ sprechen. Der HN-Wirtschaftsgipfel zu wirtschaftlicher Sicherheit, Resilienz und Nachhaltigkeit findet am 2. Dezember in Prag statt.

OSGE selbst entwickelt kein eigenes SMR-Konzept, arbeitet aber eng mit dem bereits erwähnten Unternehmen GE Hitachi zusammen, um dessen BWRX-Reaktortyp in Europa zu etablieren. Auch ČEZ hat eine Zusammenarbeit mit GE Hitachi ernsthaft in Erwägung gezogen. Das Unternehmen schaffte es unter der Führung von ČEZ in die engere Auswahl als Partner für den Bau eines polnischen SMR. Der tschechische Energiekonzern entschied sich jedoch letztendlich für britische Technologie.


Im August gaben die Eigentümer von OSGE bekannt, dass sie sich aus sechs in Betracht gezogenen Standorten für den Bau des ersten modularen Reaktors entschieden haben. Das erste polnische Kernkraftwerk soll somit am Ufer der Weichsel in Władysław in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern entstehen. Die Ambitionen des Unternehmens reichen jedoch über die Grenzen Polens hinaus. Im Sommer unterzeichneten Vertreter ein Kooperationsabkommen mit Ungarn, das bisher ausschließlich auf russische Kerntechnologie gesetzt hat.


Beide Eigentümer von OSGE sind auch schon lange in der Tschechischen Republik aktiv; Orlen ist Eigentümer von Raffinerien in Litvínov und Kralupy nad Vltavou, wo auch Synthos tätig ist.

Quelle: https://byznys.hn.cz/c1-67816270-postav ... ference-hn
/gr/



Soldaten übten Bewachung von strategischen Infrastruktur-Objekten
22.11.2025 Tgaeszeitung Mladá fronta DNES (rob) Rubrik: Mittelböhmen ~ Seite: 9

Während der Militärübung „Hradba 2025“, die am 3. November begann und gestern endete, bereiteten sich Soldaten unter anderem auf die Bewachung kritischer Infrastrukturobjekte vor, darunter acht wichtige Strom-Umspannwerke. Einer der Übungsplätze befand sich in Bezděčín in der Region Mladá Boleslav.

„Die Vorbereitungen liefen das ganze Jahr über. Dabei wurden die spezifischen Anforderungen der einzelnen regionalen Militärkommandos berücksichtigt, beispielsweise die Bereitstellung von Unterkünften für die Soldaten, die Einrichtung von Kontrollpunkten, der Stromanschluss und die Schulung in Arbeitssicherheit“, erklärte Soňa Holingerová, Sprecherin der ČEZ-Gruppe. Weitere Übungen fanden im zentralen Öltanklager bei Nelahozeves in der Region Mělník sowie in der Raffinerie in Kralupy nad Vltavou statt.
/gr/




In diesem Jahr produzierten erneuerbare Energien erstmals mehr Strom als Kohle. China ist die treibende Kraft.

Autorin: Barbora Zimová
22. November 2025, oenergetice.cz

Erneuerbare Energien produzierten in diesem Jahr mehr Strom als Kohle – China ist die treibende Kraft

Der weltweite Strombedarf wuchs im ersten Halbjahr 2025 weiter, doch der Ausbau erneuerbarer Energien übertraf dieses Wachstum. Solarenergie hatte mit Abstand den größten Anteil an der Stromproduktion. China und Indien reduzierten ihre Treibhausgasemissionen, während die westlichen Volkswirtschaften einen Anstieg verzeichneten.

Im ersten Halbjahr 2025 stieg der weltweite Strombedarf im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 369 TWh bzw. 2,6 %. Dies geht aus einem Bericht der Organisation Ember hervor, der Daten aus 88 Ländern auswertet, die 93 % des weltweiten Strombedarfs abdecken. Die Internationale Energieagentur (IEA) führt dies hauptsächlich auf den steigenden Stromverbrauch in der Industrie, die erhöhte Nachfrage nach Klimaanlagen, die zunehmende Elektrifizierung – angeführt vom Verkehrssektor – und den rasanten Ausbau von Rechenzentren zurück.

Laut den Autoren des Berichts „Global Electricity Mid-Year Insights 2025“ wurde der Anstieg durch die gestiegene Produktion von Solar- und Windenergie mehr als kompensiert. Erstmals in der Geschichte übertrafen erneuerbare Energien in diesem Jahr die Kohle bei der Stromerzeugung. Während der Anteil erneuerbarer Energien von 32,7 % auf 34,3 % stieg, sank der Anteil der Kohle von 34,2 % auf 33,1 %. Haupttreiber ist die Solarenergie, die für 83 % dieses Anstiegs verantwortlich ist. Sie verzeichnete einen Anstieg von 31 % im Vergleich zum Vorjahr, während die Windenergie um 7,7 % zulegte. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging um 2 % zurück. Auch Biomasse und Biogas verzeichneten einen Rückgang von insgesamt 1 %. Die Kernenergie verzeichnete hingegen einen leichten Anstieg von 2,5 %, während andere emissionsarme Energiequellen um 4,7 % zulegten.

Wer steckt hinter dem Solarboom?

China trug mit einem Anteil von 55 % am meisten zum weltweiten Wachstum der Stromerzeugung aus Solarkraftwerken bei. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres installierte China mehr Solar- und Windkraftanlagen als der Rest der Welt zusammen. Gleichzeitig nahm das Land im selben Zeitraum neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 21 GW in Betrieb – der höchste Wert seit 2016.

Unter den zwanzig größten Solarproduzenten der Welt erzeugten sieben Länder in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mindestens ein Fünftel ihres Stroms aus Solarenergie. Dies sind Ungarn, Griechenland, die Niederlande, Pakistan, Spanien, Australien und Deutschland. In Deutschland, wie auch in China, verzeichneten die Steinkohlekraftwerke ebenfalls einen Anstieg. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres lieferten sie mehr als ein Fünftel mehr Strom in das lokale Netz ein.

Laut IEA wird Solarenergie bis 2027 voraussichtlich etwa die Hälfte des erwarteten Anstiegs des weltweiten Strombedarfs decken.

„Solarenergie ist zum Motor der globalen Energiewende geworden. In Kombination mit Batteriespeichern wird sie zu einer unaufhaltsamen Kraft. Als größte und am schnellsten wachsende Stromquelle ist sie der Schlüssel zur Deckung des stetig steigenden weltweiten Strombedarfs. Angesichts der vielen Störfaktoren ist es wichtig, sich auf die relevanten Informationen zu konzentrieren. Wärmeres Wetter führte 2024 zu einem Anstieg der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass sich ein ähnlicher Anstieg 2025 wiederholt“, sagte Phil MacDonald, ehemaliger Direktor von Ember.

Quelle: https://oenergetice.cz/obnovitelne-zdro ... em-je-cina
/gr/



Kleinreaktoren werden in der Praxis eingesetzt. Rolls-Royce SMR startet in Wylfa, Tschechische Republik folgt.
21.11.2025 E15 CTK

Bild: Rolls-Royce SMR: Modulares Reaktordesign.


Rolls-Royce SMR wird drei kleine modulare Reaktoren (SMR) am britischen Standort Wylfa bauen. Jeder Reaktor mit einer Leistung von 470 MW. Das Projekt wird von der britischen Regierungsorganisation Great British Energy – Nuclear unterstützt.
ČEZ, das rund 20 Prozent der Anteile an Rolls-Royce SMR hält, plant gemeinsam mit Rolls-Royce SMR den Bau von SMR in der Tschechischen Republik. Der erste Reaktor soll Mitte der 30er Jahre in der Nähe von Temelín errichtet werden.

Die Reaktoren sollen zur Ersetzung der Kohlequellen beitragen, sind in Serie gefertigt und lassen sich schneller und einfacher bauen als große Kernkraftwerke.

Das britische Unternehmen Rolls-Royce SMR, an dem der tschechische Energiekonzern ČEZ mit rund 20 Prozent beteiligt ist, wird in Wylfa auf der Insel Anglesey in Nordwales die ersten drei kleinen modularen Reaktoren (SMR) Großbritanniens errichten. Die Anlage wird eine Gesamtleistung von etwa 1,5 Gigawatt (GW) haben. Die Wahl des Standorts, an dem bereits ein Kernkraftwerk in Betrieb ist, wurde von der britischen Regierungsorganisation Great British Energy – Nuclear bestätigt, wie der ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž mitteilte.

Jeder SMR-SMR von Rolls-Royce soll 470 Megawatt (MW) Strom erzeugen. Laut ČEZ entspricht dies dem Stromverbrauch von einer Million Haushalten für mindestens 60 Jahre. Medienberichten zufolge wurde die britische Entscheidung, SMR in Wylfa zu bauen, von Vertretern der USA kritisiert. Die USA hatten den Bau eines konventionellen Kernkraftwerks am selben Standort durch das amerikanische Unternehmen Westinghouse unterstützt.

Wichtige Entscheidung für Tschechien….

Great British Energy – Nuclear, eine staatliche Organisation zur Förderung der Kernenergie in Großbritannien, hat dieses Jahr Rolls-Royce SMR als bevorzugten Lieferanten von kleinen modularen Reaktoren ausgewählt. Diese Entscheidung ist auch für Tschechien von Bedeutung, da ČEZ in Zusammenarbeit mit Rolls-Royce SMR den Bau von kleinen modularen Reaktoren mit einer Leistung von bis zu drei Gigawatt plant, so Kříž.

Am Standort Wylfa war seit der ersten Hälfte der 1970er-Jahre ein Kernkraftwerk in Betrieb, das im Jahre 2015 stillgelegt wurde. Der Standort sollte jedoch weiterhin für moderne Kernkraftwerke genutzt werden. Laut Rolls-Royce SMR verfügt die Region dank ihrer nuklearen Tradition über qualifizierte Fachkräfte.

Rolls-Royce SMR plant auch den Bau von kleinen modularen Reaktoren in Tschechien. Der erste soll Mitte der 30er-Jahre neben dem Kernkraftwerk Temelín errichtet werden. ČEZ prüft derzeit weitere Standorte. Laut Kříž scheinen die Standorte bestehender Kohlekraftwerke, wie beispielsweise Tušimice in der Region Chomutov, geeignet.

Die Energie aus kleinen modularen Reaktoren soll dazu beitragen, die Stromerzeugung stillgelegter Kohlekraftwerke in Tschechien zu ersetzen. In Tušimice soll die neue Anlage beispielsweise auch Wärme für die umliegenden Städte und Dörfer liefern. Kleine modulare Reaktoren funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie große Kernreaktoren, haben aber eine geringere Leistung und können in Fabriken in Serie gefertigt werden. Kernenergieexperten zufolge unterscheiden sie sich von großen Kernkraftwerken vor allem dadurch, dass sie schneller und einfacher zu bauen sind.

Quelle: https://www.e15.cz/byznys/prumysl-a-ene ... at-1428944
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 25.November 2025:

Inhalt:
Stadt Prag richtet neue Energieabteilung ein.
OBK (Zivilschutzkommission) des Kernkraftwerkes Dukovany informiert.
Tschechen versuchen, Energie zu sparen. Doch viele kennen ihren Preis immer noch nicht.
Die Welt kann die Kernenergieerzeugung bis 2050 verdreifachen.
EU stellt 15,5 Milliarden Euro für saubere Energie in Afrika bereit, China investiert weiter

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Stadt Prag richtet neue Energieabteilung ein
24.11.2025 Montagszeitung Profi Consulting & Finance Seite: 8

Ab dem 1. Februar 2026 wird im Prager Rathaus eine neue Energieabteilung eingerichtet. Sie wird dem Amtsleiter direkt unterordnet sein und hat die Hauptaufgabe, die erneuerbaren Energiequellen im Eigentum der Stadt Prag zu koordinieren, ein Energiemanagementsystem einzuführen und Klimaschutzstrategien umzusetzen.

Bislang wurden diese Aufgaben von Umweltschutzabteilung wahrgenommen, doch der Umfang der Aufgaben erforderte eine separate Organisationseinheit. Die Energieabteilung wird aus drei Unterabteilungen bestehen: dem Sekretariat, der Unterabteilung für Energiesicherheit und der Unterabteilung für Energiemanagement, die von der Umweltschutzabteilung übernommen wird. Die neue Struktur soll der wachsenden Bedeutung von Energie für das Funktionieren der Stadt Rechnung tragen und gleichzeitig die Prozesse optimieren, insbesondere angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Bedeutung alternativer Energiequellen.

„Der Energiesektor einer Großstadt darf nicht nur ein zusätzliches Thema sein – er ist einer der strategischen Schlüsselbereiche für das Funktionieren der Metropole. Prag braucht einen klaren Plan, um seine Energieunabhängigkeit zu erhöhen, seine Krisenwiderstandsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Einrichtung einer eigenen Abteilung im Stadtamt ist daher ein logischer Schritt“, sagte Bürgermeister Bohuslav Svoboda.

Laut Jan Chabr, Vorsitzender des Energieausschusses des Stadtrats, ist die neue Amtsabteilung das Ergebnis der langjährigen Bemühungen der Stadt, das Energiemanagement systematisch zu gestalten. „Prag braucht eine zentrale Koordinierungsstelle, die die fachliche Expertise, die Erfahrung städtischer Unternehmen und die Ambitionen im Bereich Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Die neue Abteilung wird eine effektivere Planung und Umsetzung von Projekten ermöglichen – gerade in einer Zeit, in der der Energiesektor den größten Wandel des letzten Jahrzehnts erlebt“, fügte er hinzu.

Die neue Abteilung wird sich auf Folgendes konzentrieren:

• Koordination und Management der städtischen erneuerbaren Energiequellen, • Implementierung eines Energiemanagementsystems gemäß der Norm ČSN EN ISO 50001, einschließlich Zertifizierung und Audits, • Entwicklung von Bürgerenergieprojekten, • Umsetzung des territorialen Energiekonzepts und der Strategien im Bereich Klimaschutz, • fachliche Unterstützung im Krisenmanagement und bei der Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit, • Vorbereitung und Umsetzung ausgewählter Energieprojekte für städtische Gebäude, einschließlich innovativer Pilotprojekte. Die Einrichtung der Abteilung führt nicht zu einer Erhöhung der Anzahl systematisierter Stellen in der Stadtverwaltung. Prag will somit seine Energiepolitik stärken, ohne zusätzliche Personalkosten zu verursachen.
/gr/


OBK (Zivilschutzkommission) des Kernkraftwerkes Dukovany informiert
25.11.2025 Montagszeitung Zrcadlo Seite: 3

Dukovany - Jaslovské Bohunice - Mochovce
Die Zivilschutzkommission des Kernkraftwerks Dukovany (OBK) arbeitet seit vielen Jahren mit der OIK (Bürgerinformationskommission) der Kernkraftwerke Jaslovské Bohunice und Mochovce in der Slowakei zusammen. Diese Kommissionen treffen sich regelmäßig und informieren sich gegenseitig über den Betrieb der Kernkraftwerke, Ereignisse sowie über Beobachtungen aus der Arbeit der Bürgermeister der Gemeinden um die Aomkraftwerke.

Die slowakischen Kommissionen, wie die Zivilschutzkommission von Dukovany (OBK), setzen sich aus Bürgermeistern der Gemeinden und Städte rund um Kernkraftwerke sowie Vertretern slowakischer Energieunternehmen zusammen. Das Ziel und Auftrag der OIK entsprechen denen der OBK: die Sicherheit des Kernkraftwerksbetriebs zu überwachen und die Anwohner in verständlicher Form zu informieren.

Ende Oktober trafen sich die Mitglieder der OBK und der OIK zu ihrem regulären Jahrestreffen. Das Treffen der Mitglieder aller drei Kommissionen – der OBK des Kernkraftwerks Dukovany, der OIK Mochovce und der OIK Bohunice – fand in Jaslovské Bohunice statt. In den Räumlichkeiten des Infocenters der Firma JAVYS (Jádrová a vyraďovacia spoločnosť, a. s.) wurden sie zunächst über die aktuellen Entwicklungen und die Lage an den Kernkraftwerksstandorten in beiden Ländern informiert und hatten die Gelegenheit, einen Blick in die ehemaligen Produktionsanlagen und den Maschinenraum des Kernkraftwerks V1 in Jaslovské Bohunice zu werfen.

In der Slowakei sind derzeit zwei Kernkraftwerksblöcke in Jaslovské Bohunice (V2) in Betrieb. Wie die Blöcke in Dukovany blicken auch diese auf 40 Jahre sicheren und zuverlässigen Betrieb zurück. Der Bau von ein bis zwei weiteren Blöcken ist an diesem Standort geplant.
In Mochovce sind drei Reaktorblöcke in Betrieb, und der Block EM 0 4 wird derzeit von den Energieingenieuren in Betrieb genommen; die Inbetriebnahme ist für nächstes Jahr geplant.
Nach der Stilllegung des Blocks A1a werden die beiden V1-Blöcke in Bohunice nun endgültig stillgelegt/demontiert. Dies umfasst den Abbau von Anlagen, Gebäuden und Reaktortürmen sowie die Dekontamination, die Lagerung der Materialien und die anschließende Umweltüberwachung. Die Durchführung all dieser Arbeiten übernimmt das Unternehmen JAVYS.
/gr/



Tschechen versuchen, Energie zu sparen. Doch viele kennen ihren Preis immer noch nicht.
25.11.2025 Seznam Zpravy
Autorin: Sofie Krýžová


Tschechen geben meist ein Zehntel ihres monatlichen Einkommens für Energie aus. Dennoch ist ein Viertel der Bevölkerung unsicher, wie viel sie für Energie bezahlen. Und das, obwohl Energiearmut ein viel diskutiertes Thema ist.

Für private Haushalte zählen die Energiekosten nach wie vor zu den wichtigsten Ausgabenposten. Das Problem bleibt jedoch, dass iele Menschen nicht wissen, wie viel sie für Energie ausgeben. Dies belegt eine aktuelle Umfrage von Ipsos im Auftrag von Seznam Zprávy im Rahmen des Langzeitprojekts „Leben in Tschechien“. Laut dieser Umfrage wussten 26 Prozent der Befragten nicht, wie viel sie tatsächlich für Energie bezahlen.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung (ebenfalls 26 Prozent) gibt bis zu einem Zehntel ihres monatlichen Budgets für Energie aus. Ein weiteres Viertel gibt monatlich bis zu 20 Prozent seines Einkommens für Energie aus. Ein Zehntel der Haushalte wendet sogar bis zu 30 Prozent seiner monatlichen Ausgaben dafür auf. Bei Personen mit einem Nettoeinkommen von über 30.000 CZK pro Monat entfällt ein geringerer Anteil der Ausgaben auf Energie..

Die Zahlen sinken zwar bereits, aber immer noch geben einige Prozent der Befragten an, monatlich mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Strom, Heizung und Gas auszugeben. Dies betrifft möglicherweise auch Menschen in schwierigen Lebenslagen.

Die Energieversorger sehen derzeit jedoch keine steigende Zahl von Kunden, die Probleme mit der Bezahlung ihrer Energierechnungen haben. „Wir beobachten im Gegenteil, dass das Bewusstsein für Strompreise in den letzten Jahren gestiegen ist und unsere Kunden sich deutlich mehr für ihre Situation interessieren als früher“, erklärt Roman Šperňák, Vertreter des Energieanbieters E.ON.

Umso bemerkenswerter ist es, dass 26 Prozent der Befragten nicht wissen, wie viel sie für Energie bezahlen. Zu dieser Bevölkerungsgruppe gehören möglicherweise Personen, die nicht für die Energiekosten ihres Haushalts verantwortlich sind und daher keinen Überblick über ihre Preise haben. „Viele Studierende, aber auch Erwachsene, wohnen beispielsweise noch bei ihren Eltern. Solche Befragten wissen verständlicherweise oft nicht, wie hoch ihr monatliches Budget für Energie ist“, sagt Miroslav Drábik von Ipsos.

Die Daten zeigen, dass junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren ihre Energiekosten im Haushalt meist nicht kennen. Am sichersten sind sich betreffend den Energieausgaben hingegen die Dreißig- bis Vierzigjährigen. Ältere Altersgruppen sind etwas unsicherer, was ihre Energiekosten angeht.

Dass manche Menschen keine Ahnung haben, wie viel sie für Energie bezahlen, kann auch einen anderen Grund haben. „In Tschechien gibt es rund neun Millionen Strom- und Gasanschlüsse, von denen nur etwa zwei Millionen den Anbieter wechseln. Die übrigen Kunden sind schon lange bei ihrem Anbieter und warten darauf, dass dieser sich um sie kümmert“, sagt Lukáš Kaňok von Kalkulátor.cz.

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... ati-292039




Die Welt kann die Kernenergieerzeugung bis 2050 verdreifachen
17.11.2025
Ekonomicky denik
Autor: Jan Hrbáček

Die Verdreifachung der globalen Kernenergiekapazität bis zum Jahr 2050 ist ein realistisches Ziel. Um dies zu erreichen, müssen Regierungen unverzüglich und nachhaltig handeln, um ihre nationalen Pläne umzusetzen. Dies geht aus dem demnächst erscheinenden Bericht der World Nuclear Association (WNA) mit dem Titel „World Nuclear Outlook 2025“ hervor, dessen Ergebnisse auf der UN-Klimakonferenz (COP30) vorgestellt wurden.

Das Ziel der Verdreifachung der Kapazität bis 2050 wurde auf den Konferenzen COP28 und COP29 von insgesamt 31 Ländern unterstützt. Die Kernenergieproduktion erreichte im Jahre 2024 mit 2.667 TWh einen historischen Höchststand. Heute betreiben 31 Länder Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von fast 397 GW, wobei mindestens 70 Reaktoren im Bau sind (weitere 77 GW werden hinzukommen).

Prognostizierte Kapazität übertrifft die Ziele der Erklärung.

Die WNA-Studie analysierte die nationalen Ziele für die Kernenergiekapazität bis 2050. Sie umfasste Pläne zur Verlängerung des Betriebs bestehender Reaktoren auf 80 Jahre, zur Fertigstellung im Bau befindlicher Anlagen und zur Umsetzung geplanter Projekte.

Die nationalen Ziele für die Kernenergiekapazität bis 2050 belaufen sich auf insgesamt 1.363 GW.

Unter Einbeziehung der nicht von den staatlichen Zielen abgedeckten Kapazität erreicht die Gesamtkapazität für das Jahr 2050 1.428 GW.

Diese Gesamtschätzung übertrifft das in der Erklärung über Dreifache Kernenergieproduktion festgelegte Ziel von 1.200 GW.

Die für das Jahr 2050 prognostizierte globale Kapazität hängt jedoch „stark von den Maßnahmen einiger weniger Länder ab“. Die nationalen Ziele Chinas und der USA decken mehr als die Hälfte der weltweiten Kernenergiekapazität im Jahr 2050 ab. Rechnet man Frankreich, Indien und Russland hinzu, erreichen diese fünf Länder bis zum Jahr 2050 eine Kernenergiekapazität von fast 1.000 GW.

Herausforderungen und notwendige Schritte zur Zielerreichung

Der WNA warnt, dass die Erreichung dieser ambitionierten Ziele erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Das Bautempo muss deutlich beschleunigt werden. Die Anzahl der Neuanschlüsse der neuen Kraftwerke müsste im Jahre 2050 mehr als viermal so hoch sein wie 2030 und doppelt so hoch wie der historische Höchstwert der Branche Mitte der 1980er-Jahre.

Die Erreichung dieser Ziele erfordert ein gemeinsames Vorgehen von Regierungen und der Kernenergiebranche. Konkret ist Folgendes notwendig:

Eine Reform der nuklearen Regulierungsbestimmungen durchführen.
Umfassende und günstige Finanzierungsmöglichkeiten für die gesamte nukleare Wertschöpfungskette sicherstellen.

Die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (SMRs) und fortschrittlicher Reaktortechnologien soll beschleunigt werden. Lieferketten und Arbeitskräfte sollen gestärkt und ausgebaut werden. Investitionen in den nuklearen Brennstoffkreislauf, vom Abbau bis zur Brennstoffherstellung, sind notwendig.

WNA-Generaldirektorin Sama Bilbao y León erklärte: „Unsere Analyse legt nahe, dass eine Verdreifachung der nuklearen Kapazität bis zum Jahr 2050 durch rechtzeitiges Handeln entschlossener Staats- und Regierungschefs, proaktiver Regierungen und einer zunehmend engagierten Zivilgesellschaft erreichbar ist. Dies ist unsere Chance, eine sauberere und sicherere Energiezukunft für alle zu gestalten, die rund um die Uhr mit bezahlbarer, CO₂-armer Kernenergie versorgt wird.“

WNA-Prognose im Vergleich zur Internationalen Energieagentur (IEA)

Der Weltenergieausblick der IEA bis 2025 erwähnt zwar eine „Wiederbelebung der Kernenergie“, doch ihre Szenarien bleiben hinter den Ambitionen der WNA zurück. Das Netto-Null-Emissions-Szenario der IEA prognostiziert eine Kapazität von 1.079 GW bis zum Jahr 2050 und bleibt damit hinter dem in der Erklärung festgelegten Ziel und dem aktuellen Bestandsbericht der Welt-Nuklearvereinigung (1.428 GW) zurück.

Quelle: https://ekonomickydenik.cz/svet-muze-vy ... ojnasobit/
/gr/


EU stellt 15,5 Milliarden Euro für saubere Energie in Afrika bereit, China investiert weiter
24.11.2025 https://oenergetice.cz/
Autor: Lukáš Lepič

Die Europäische Union hat angekündigt, im Rahmen der Kampagne „Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika“ 15,5 Milliarden Euro für die Entwicklung sauberer Energie auf dem afrikanischen Kontinent bereitzustellen. Laut Europäischer Kommission stammen 7 Milliarden Euro direkt aus neuen EU-Zusagen. Die Mittel sollen die Entwicklung neuer erneuerbarer Energiequellen fördern und 17,5 Millionen Menschen den Zugang zu Elektrizität sichern. Die EU versucht damit gemeinsam mit China und anderen Partnern, die Infrastrukturinvestitionen auf dem Kontinent weiter auszubauen.

Afrika gilt, zumindest was seine natürlichen Ressourcen betrifft, vielen Politikern als Region mit enormem Potenzial. Laut Analysen befinden sich dort rund 60 % der weltweit besten Standorte für Solarenergie, vorwiegend im Norden und Südosten des Kontinents.

Gleichzeitig ist Afrika jedoch ein Kontinent mit erheblicher Energiearmut. Mehr als 600 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität. Dies führt zu einer Kombination aus hoher Nachfrage und großem Investitionspotenzial, die von den großen Volkswirtschaften der Welt gesucht wird.

Auch die Länder der Europäischen Union bemühen sich seit Langem um Investoren in Afrika, agieren aber im Vergleich zu Ländern wie China, das seit über einem Jahrzehnt massiv in den Kontinent investiert, eher zurückhaltend.

Laut Angaben von PowerChina erwirtschaftet das Unternehmen rund 30 % seiner Auslandsumsätze in Afrika und plant, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 auf 40–45 % zu steigern.

Reuters berichtete kurz vor der Ankündigung der EU-Spitzenpolitiker über die Absichten des staatlichen Unternehmens. PowerChina realisiert große Bau- und Energieprojekte in Afrika. Dazu gehören erneuerbare Energien in Südafrika im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar.

Die EU-Strategie wird von chinesischen Investitionen stark überschattet.

China expandiert rasant in Afrika. Die Investitionen umfassen oft Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb. Dies ist ein sogenanntes „schlüsselfertiges“ Modell. Es ermöglicht eine schnelle Umsetzung und einen geringeren Verwaltungsaufwand.

Die EU hingegen setzt auf langfristige Partnerschaften. Die Investitionen sollen nicht nur den Ausbau der Ressourcen fördern, sondern auch die institutionelle Entwicklung, regulatorische Stabilität und Transparenz. Dieses Modell ist langsamer. Es konzentriert sich jedoch stärker darauf, dass die Projekte in das übergeordnete strategische Konzept der Region passen. Die Initiative ist auch Teil der europäischen Strategie „Global Gateway“, die bis zum Jahr 2027 weltweit bis zu 300 Milliarden Euro für Infrastruktur und Energie freisetzen soll.

Es ist daher fraglich, ob die europäische Strategie zeitlich nicht zu spät kommt und in ein Umfeld eintritt, das bereits stark von der chinesischen Präsenz geprägt ist. China dominiert den Weltmarkt in vielen Segmenten – insbesondere bei Photovoltaik, Batteriespeichern und Netzkomponenten. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass sogar einige von der EU finanzierte Projekte technisch mit Hilfe chinesischer Zulieferer umgesetzt werden.

Quelle: https://oenergetice.cz/evropska-unie/eu ... nvesticich

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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 26.November 2025:

Inhalt:
Der ideale Kernreaktor? 75 Zentimeter Durchmesser und über einen Kilometer unter der Erde.
HN: Tykačs Sev.en schließt Kohlekraftwerke im Januar 2027. Auch das Kohlekraftwerk in Kladno.
Beispiellose Erkundung. Bohrungen enthüllen den Untergrund unter neuen Dukovany- Blöcken.
ČEZ-Chef Beneš plant einen Wohnkomplex in Špindlerův Mlýn. Direkt neben seinem imposanten Holzhaus.
Die Übung Hradba 2025 testete auch den Schutz von Umspannwerken.
Tschechien und Deutschland bauen gemeinsame Wasserstoffinfrastruktur.
Kernkraftwerk Dukovany könnte vollständige Klimatechnik von tschechischen Firmen erhalten.
Tykač hat sich endgültig für die Schließung seiner heimischen Kohlekraftwerke entschieden.

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Der ideale Kernreaktor? 75 Zentimeter Durchmesser und über einen Kilometer unter der Erde
24.11.2025
Deník Vektor

Das amerikanische Startup Deep Fission plant revolutionäre Kernreaktoren: Es will weitgehend traditionelle Technologie -mit einer Leistung von 15 MW- in ein neun Meter langes Rohr mit 75 Zentimetern Durchmesser integrieren.

Die kleinen modularen Reaktoren (SMRs) des amerikanischen Startups Deep Fission unterscheiden sich von anderen SMR-Projekten nicht nur durch ihre geringe Größe, sondern vor allem durch ihren Standort. Das Startup plant, mehrere dieser Reaktoren in tiefen Bohrungen zu platzieren: Zehn Reaktoren in parallelen Bohrungen sollen dann eine Leistung von 150 MW erreichen – und in einer typischen Installation sind auch Cluster solcher Bohrungen mit einer Leistung von bis zu 2 GW geplant.

Das Prinzip ist einfach: Die auf 1,5 Kilometer geschätzte Deckschicht dient als natürliche Schutzhülle, also als äußere Hülle, die bei konventionellen Reaktoren Zehntausende Tonnen Beton ausmacht und einen der größten Kostenfaktoren beim Bau darstellt. Lediglich der Dampf zum Antrieb der Turbine/des Generators wird in einem geschlossenen Sekundärkreislauf an die Oberfläche geleitet. Im Prinzip handelt es sich um ein Analogon zu einem Geothermalkraftwerk – mit dem einzigen Unterschied, dass die Wärme nicht durch Magma, sondern durch den Primärkreislauf des Reaktors, in dem die Kernspaltung stattfindet, an das Wasser abgegeben wird.


Das Startup behauptet, seine Technologie kleiner modularer Reaktoren, genannt Gravity, sei eine kostengünstigere, sicherere und schneller einsetzbare Alternative zu herkömmlichen Kernkraftwerken. Das Unternehmen hat bereits erste Vorverträge über 12,5 GW erzeugter Energie bekannt gegeben. Zu den Interessenten zählen Rechenzentren, Industrieparks und andere Partner. Die ersten Standorte, die in Betracht gezogen werden, befinden sich in Kansas, Texas und Utah.


Vom Endlager zum Kraftwerk...
Das Gravitationsreaktor-Projekt baut auf den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen des Unternehmens Deep Isolation auf, das sich auf die Lagerung von Atommüll in Bohrlöchern konzentrierte. Laut Deep-Isolation-Gründerin Liz Muller zeigten Sicherheitsanalysen, dass die Bedingungen in einem Tiefbohrloch denen eines Druckwasserreaktors ähneln. Die Gründerin zögerte nicht und vollzog einen Strategiewechsel: Sie gründete Deep Fission und möchte mithilfe von Fördermitteln des US-Energieministeriums bereits im Sommer 2026 einen Pilotbetrieb mit einer Kernspaltungsreaktion starten.

Um den engen Zeitplan einzuhalten – insbesondere in den anschließenden Genehmigungsverfahren – dürfte es hilfreich sein, dass Deep Fission konsequent Technologien anwendet, die auch in den meisten amerikanischen Kernkraftwerken zum Einsatz kommen. Dies gilt auch für den Brennstoff, der aus niedrig angereichertem Uran bestehen soll. Die Genehmigung bleibt jedoch die größte Unbekannte. Das Ziel ist es, dass die Aufsichtsbehörde das Projekt im Rahmen der schon bestehenden Vorschriften bewertet (andernfalls wird es unweigerlich zu einer jahrelangen Verzögerung kommen). Sie berücksichtigen jedoch nicht, dass der Reaktor tief unter der Erde vergraben, hauptsächlich ferngesteuert überwacht und vor allem auf geologische Gegebenheiten als zentrales Sicherheitsmerkmal angewiesen sein wird.


Selbst ein Tiefbohrloch garantiert keine Sicherheit.

Sicherheit ist das dabei gerade das Hauptargument für die Deep Fission. Das Start-up-Unternehmen zieht eine Analogie zur Ölindustrie heran. Diese kann das Grundwasser langfristig schützen, selbst wenn deutlich stärker verschmutzte Stoffe als das im Reaktorsystem zirkulierende Wasser hindurchfließen. Die Platzierung des Reaktors tief unter der Erde eliminiert zudem die Risiken von Luftangriffen, Verkehrsunfällen, Extremwetterereignissen oder Überschwemmungen. Im schlimmsten Fall, so die Präsentationsunterlagen des Start-ups, könnte die Anlage zwar beschädigt werden, aber weder Menschen noch die Umwelt gefährden. Beispielsweise würde sich bei einem starken Erdbeben das Tiefbohrloch einfach verschließen/abdichten, und der Reaktor bliebe in einem Zustand, der an ein Tiefenlager erinnert.

Kritiker weisen darauf hin, dass jeder Standort sorgfältig auf Gesteinsverhalten, Grundwasserströmung, Wärmeübertragung und langfristige geologische Stabilität untersucht werden muss. Sie warnen außerdem davor, dass die Platzierung des Reaktors in großer Tiefe an einem unzugänglichen Ort Probleme bei der Wartung und dem Brennstoffwechsel mit sich bringt, sowie dass ein langes Pipelinesystem zwischen der Oberfläche und dem Reaktor erforderlich ist.

Quelle: https://www.denikvektor.cz/energetika/i ... -3565.html
/gr/




HN: Tykačs Sev.en schließt Kohlekraftwerke im Januar 2027. Auch das Kohlekraftwerk in Kladno
25.11.2025
Deník.cz
ČTK

Der Energiekonzern Sev.en des Milliardärs Pavel Tykač wird seine Kohlekraftwerke in Počerady, Chvaletice und Kladno schließen. Die Stromproduktion soll dort im Januar 2027 eingestellt werden. Der Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Emissionszertifikate und die sinkende Rentabilität der Kraftwerke. Dies berichtete die Zeitung Hospodářské noviny (HN) heute unter Berufung auf drei Quellen aus dem Energiemarkt. Das Unternehmen hat dies noch nicht bestätigt. Laut dem Nachrichtenportal iROZHLAS.cz prüft der Konzern derzeit die mögliche Schließung der Kraftwerke und berechnet die Wirtschaftlichkeit ihres Weiterbetriebs.

Der Sev.en-Konzern hatte zuvor bereits die Möglichkeit einer vorzeitigen Produktionsunterbrechung in Kohlekraftwerken angekündigt. Der Grund dafür ist der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der Strom- und Wärmeerzeugung aus Kohle in den kommenden Jahren, der durch die steigenden Preise für Emissionszertifikate noch verstärkt wird.

Laut der Zeitung Hospodářské noviny hat der Konzern bereits beschlossen, die Kraftwerke stillzulegen. Die Mitarbeiter sollen noch diese Woche offiziell über die geplanten Maßnahmen informiert werden. Die Entscheidung betrifft aktuell die Kraftwerke in Chvaletice und Počerady sowie das Kraftwerk und das Heizkraftwerk in Kladno. Der Kohleabbau im letzten aktiven Steinbruch in Vršany soll hingegen fortgesetzt werden, so die Zeitung HN. Auch der Betrieb des moderneren Heizkraftwerks in Zlín soll aufrechterhalten werden.

Laut iROZHLAS.cz hat der Konzern den staatlichen Netzbetreiber ČEPS informell darüber informiert, dass er die Wirtschaftlichkeit des Weiterbetriebs prüft und eine Stilllegung im nächsten Jahr in Betracht zieht. Im Falle einer Stilllegungsentscheidung muss ČEPS durch den Konzern im Voraus benachrichtigt werden. Kohlekraftwerke leisten einen wichtigen Beitrag zum Netzausgleich. Der Netzbetreiber sollte anschließend prüfen, ob die Kraftwerke für einen zuverlässigen Netzbetrieb erforderlich sind. In der Vergangenheit hatte ČEPS jedoch auf Basis vorläufiger Szenarien erklärt, das heimische Stromnetz könne einen möglichen Ausfall dieser Kohlekraftwerke schaffen.

Die derzeitige, scheidende Regierung hatte zuvor angekündigt, die Kohleverstromung in Tschechien bis 2033 einzustellen. Andere Produzenten haben jedoch auch eine frühere Stilllegung ihrer Kohlekraftwerke eingeräumt. Die ČEZ-Gruppe plant derzeit das Jahr 2030 als Zieljahr, ein früherer Zeitpunkt ist jedoch möglich, falls die Kohlekraftwerke schnell an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Sev.en Česká energie, Teil der Sev.en-Gruppe von Tykač, zu der Kohlekraftwerke und Kohlebergbau gehören, schloss das vergangene Jahr mit einem Nettoverlust von 2,1 Milliarden Kronen ab. Im Vorjahr war der Verlust fast dreimal so hoch. Der Umsatz der Gruppe sank im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro (rund 26,8 Milliarden Kronen).

Quelle: https://kladensky.denik.cz/zpravy_regio ... ladne.html
/gr/




Beispiellose Erkundung. Bohrungen enthüllen den Untergrund unter neuen Dukovany- Blöcken
Milan Krčmář
25.11.2025
Třebíčský deník

„An mehreren Stellen gleichzeitig sind Bohranlagen im Einsatz. Hier entnehmen Arbeiter schrittweise Proben aus bis zu 120 Metern Tiefe.“
Jan Sticha, CEZ- Energetické produkty


Geologische Bohrungen für die neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany enthüllen die Geheimnisse des Untergrunds auf einer Fläche von 200 Hektar. Die Bohrer dringen bis in eine Tiefe von über hundert Metern vor. Laut Experten ist eine derart großflächige geologische Erkundung beispiellos.

Der Schlamm ist allgegenwärtig. Ohne Gummistiefel würde man sich sofort die Schuhe vernichten. Die Arbeiter an den Bohranlagen bemerken die klebrige Substanz unter ihren Füßen gar nicht mehr. Eine Gruppe umstellt gerade das Bohrloch und zieht eine lange, fast schwarze Stange aus der Anlage.

Auf den ersten Blick sieht sie aus wie Metall, ist aber in Wirklichkeit Stein. Und zwar Stein aus beträchtlicher Tiefe. „Wir befinden uns derzeit in 85 Metern Tiefe. Die geplante Tiefe dieses Bohrlochs beträgt 125 Meter“, sagt Jan Tenenko, Leiter der Bohrarbeiten, und fügt hinzu, dass der Bohrer an anderer Stelle noch etwa 20 Meter tiefer bohren wird.

Die geologischen Bohrungen am Standort der zukünftigen neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany laufen auf Hochtouren. Das Untersuchungsgebiet umfasst 200 Hektar, und an mehreren Stellen gleichzeitig wird gearbeitet. „Derzeit sind hier fünf Maschinen gleichzeitig im Einsatz, aber wir planen, die Anzahl zu erhöhen“, bestätigt Jan Šticha von ČEZ Energetické produkty. „Ursprünglich waren 300 Bohrstellen vorgesehen, mittlerweile sind es drei weitere in der Nähe des Stausees Mohelno. Täglich arbeiten zwischen 15 und 40 Personen auf der Baustelle. Dazu gehören zum einen die Besatzungen der Bohranlagen und zum anderen beispielsweise Geologen“, erklärt Šticha.

Das Gestein beginnt in 16 Metern Tiefe. Eine der Bohranlagen arbeitet derzeit direkt an der Stelle, an der zukünftig der sechste Block des Kernkraftwerks errichtet werden soll. Um das Bohrloch herum sind Holzkisten gestapelt, in denen die Geologen die Bohrkerne – die bereits erwähnten Gesteinsproben – geben. Jeder Bohrkern ist weniger als fünf Zentimeter breit und exakt einen Meter lang. Alle Bohrkerne sind nummeriert und sorgfältig beschrieben. So erhalten die Geologen und das koreanische Unternehmen KHNP, das das Kraftwerk bauen wird, einen umfassenden Überblick über den Untergrund. Selbst ein Laie kann erkennen, dass der Boden in etwa 16 Metern Tiefe endet und dann hartes Gestein beginnt – laut Experten Amphibolit, also ein außergewöhnlich festes und widerstandsfähiges Gestein.

Allerdings ist auch dieses nicht immer kompakt. „Sehen Sie sich die Probe aus 71 Metern Tiefe an. Dort ist sie sogar zu Kies geworden. An anderen Stellen gibt es Risse“, zeigt Geologe Daniel Müller.

Die Proben werden zur Untersuchung in Labore geschickt, und alle Bohrkerne werden aufbewahrt. „Wir werden die Daten aus den Laboren nutzen, um den Entwurf die erdbebensichere Konstruktion des Kraftwerks zu machen. Außerdem verwenden wir sie für die Erstellung der Genehmigungsunterlagen und für den Sicherheitsbericht, der den zuständigen tschechischen Behörden vorgelegt wird“, erklärt Harry Chang, Vizepräsident der Projektabteilung bei KHNP.

Die größte Untersuchung...

Würde man all diese Proben nach Abschluss der Bohrungen aneinanderreihen, entstünde eine fast zwölfeinhalb Kilometer lange Schlange. Sie würde den südlichen Rand von Třebíč mit Jaroměřice nad Rokytnou verbinden. Allein die Schaffung ausreichender Einrichtungen für eine so große Anzahl von Proben, deren Transport und genaue Beschreibung erforderten einen enormen logistischen Aufwand. „Es ist unsere bisher größte Untersuchung. Wir führen auch Untersuchungen für kleine modulare Reaktoren in Temelín und Tušimice durch, wo ähnliche Tests durchgeführt werden, allerdings in kleinerem Maßstab“, bestätigt Pavel Donát von ČEZ - Energetické produkty.

Beim Bau des heutigen Kernkraftwerks Dukovany wurden die geologischen Untersuchungen etwas anders durchgeführt. „Es wurden zwar auch Bohrungen durchgeführt, aber damals wurden die Bohrkerne nicht gelagert. Hier ist die Arbeit wesentlich detaillierter, wir dringen in größere Tiefen vor. Es werden chemische Analysen und Härteprüfungen durchgeführt, und schließlich wird das Material für die gesamte Lebensdauer des zukünftigen Kraftwerks vollständig gelagert“, erklärt Martin Uhlíř, Leiter der Vorbereitungen für das Kraftwerk Dukovany II und damit der ranghöchste tschechische Leiter des Projektes, und erläutert die wichtigsten Unterschiede.

Inzwischen ist der Bohrer wieder aus der Tiefe geborgen worden, und Techniker entnehmen eine weitere Probe – die 83. An dieser Stelle müssen noch über 40 weitere Proben entnommen werden. Und dann an vielen weiteren Stellen. Die Arbeiten an den im Schlamm versunkenen Bohrlöchern sind erst zu einem Drittel abgeschlossen – und begannen bereits im August.

Geologische Bohrungen in Zahlen: Die Arbeiten erstrecken sich über eine Fläche von 200 Hektar (das Kraftwerk selbst wird auf 80 Hektar errichtet).

Die tiefsten Bohrungen werden über 140 Meter tief sein, an manchen Stellen genügen jedoch wenige Meter.
Insgesamt werden 12,4 Kilometer Gestein durchbohrt.
Bislang wird an 303 Standorten gearbeitet, die Zahl könnte aber noch steigen.
Die Arbeiten werden Hunderte Millionen Kronen kosten.

Quelle: https://trebicsky.denik.cz/zpravy_regio ... 51125.html
/gr/

https://www.e15.cz/byznys/reality-a-sta ... by-1428994

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ČEZ-Chef Beneš plant einen Wohnkomplex in Špindlerův Mlýn. Direkt neben seinem imposanten Holzhaus.
E15.cz
Ondřej Souček
24. November 2025

Foto: Visualisierung des Projekts auf dem Gelände des abgerissenen Letka-Hauses



Eine weitere interessante Immobilientransaktion fand in Špindlerův Mlýn statt.
Nach langer Zeit hinterließ ČEZ-Chef Daniel Beneš erneut Spuren nach seiner privaten Investition.
Seinen Angaben zufolge möchte er sich durch den Kauf eines neuen Grundstücks eine schöne Aussicht von seinem jetzigen Wohnsitz sichern.

Der Vorstandsvorsitzende des halbstaatlichen Konzerns ČEZ, Daniel Beneš, baut seine Immobilienaktivitäten in Špindlerův Mlýn weiter aus. Für sein imposantes, modernes Holzgebäude erwarb er von seinem Anwalt Ondřej David ein großes Grundstück, auf dem sich bis vor Kurzem zwei Woxhenendäuser befanden. Er plant dort eine neuen Residenz-Bamau.

Der Vorstandsvorsitzende der ČEZ-Gruppe, eines der größten tschechischen Unternehmen, wollte sich zu den Plänen nicht weiter äußern. Er erklärte lediglich, dass er im Haus auf dem Nachbargrundstück wohne und es ihm wichtig sei, dass daneben ein „angemessenes und geschmackvolles Gebäude“ errichtet werde. „Ich habe noch kein genaues Verfahren, aber ich denke noch nicht viel über die geschäftliche Seite des Bauens und der Vermietung nach“, sagte Beneš gegenüber e15.

Das zusammenhängende Grundstück hat einen Wert von mehreren zehn Millionen Kronen. Auf dem Gelände standen zwei ältere Wochenendhäuser, von denen eines kürzlich vom ursprünglichen Investor abgerissen wurde. Laut Recherchen von e15 soll es durch einen Wohnkomplex mit gemeinsamer Tiefgarage und zwei unterschiedlich gestalteten oberirdischen Häusern ersetzt werden.

Im unteren Teil des Grundstücks befindet sich derzeit eine zweite unbewohnte Hütte, die ursprünglich dasselbe Schicksal erleiden sollte: den Abriss. Laut David wird sie nun aber wohl nur umgebaut.

Das neu erworbene Grundstück umfasst eine Fläche von 3.000 Quadratmetern, was in etwa den Abmessungen von Beneš' angrenzendem Privathaus mit Garten entspricht. Insgesamt hat Beneš eine Fläche von 6.000 Quadratmetern zusammengekauft. Ein ähnlich großes, unbebautes Grundstück wird derzeit in derselben Straße für 40 Millionen Kronen angeboten.

Die tschechischen Berge in den Händen von Milliardären. Nicht nur Špindlerův Mlýn steht vor einem großen Wandel.

Der Verkäufer, Ondřej David, kaufte das Grundstück im letzten Jahrzehnt auf Empfehlung gerade von Beneš. Heute fügt der Inhaber der ICP-Gruppe und Gründer der Anwaltskanzlei DBK Partners hinzu, dass Beneš' Übernahme von Anfang an geplant war.

„Das Hauptziel war es, an diesem Ort ein architektonisch harmonisches Gebäude zu errichten. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass Herr Beneš das Projekt erwerben könnte. Inzwischen haben wir das Projekt und alle erforderlichen Genehmigungen gesichert“, erklärt David, der ehemalige Inhaber des Fensterherstellers Vekra, zum Kontext der Transaktion.

David wollte die Investitionskosten für ein solches Projekt nicht beziffern, sagte aber, dass aus Eigenkapitalperspektive mit Ausgaben in zweistelliger Millionenhöhe zu rechnen sei.

Beneš lernte David in verschiedenen Unternehmen kennen, unter anderem bei FF Beta I. Beneš ist dort Minderheitsaktionär und hat indirekt an ICP Beta I investiert, das an einer Reihe bekannter Developer-Bauprojekte beteiligt war bzw. ist. Das Vorzeigeprojekt ist derzeit der Bau von 577 Wohnungen und Häusern in Nové Hrdějovice für mehr als drei Milliarden Kronen. David bestätigte dem Server e15,  dass Beneš mit seiner ICP-Gruppe in ausgewählte Developer-Projekte investiert, nicht nur in Tschechien, sondern auch in den USA.

Der Vorstand der Firma ČEZ verdiente im vergangenen Jahr fast 200 Millionen Kronen. Ein Viertel davon ging an den Generaldirektor Daniel Beneš.

Beneš steht seit dem Jahr 2011 an der Spitze der ČEZ-Gruppe und ist der dienstälteste CEZ-Vorstandsvorsitzende. Sein aktuelles Mandat wurde im vergangenen Jahr vom Aufsichtsrat des Energiekonzerns bis zum Jahr 2029 verlängert. Er spricht ungern über seine privaten Investitionen. Gegenüber e15 gab er jedoch an, dass sein Portfolio sowohl Finanz- als auch Immobilienvermögen umfasst.

Zahlreiche tschechische Milliardäre besitzen Ferienhäuser oder Unterkünfte in Špindlerův Mlýn. Nämlich zum Beispiel der Eigentümer des Rüstungskonzerns Czechoslovak Group Michal Strnad, der Investor Marek Dospiva, der Eigentümer von Rohlík Tomáš Čupr, der Developer Luděk Sekyra, die Gründer des Technologieunternehmens FTMO Marek Vašíček und Otakar Šuffner usw.

Quelle: https://www.e15.cz/byznys/reality-a-sta ... by-1428994
/gr/



Die Übung Hradba 2025 testete auch den Schutz von Umspannwerken
25.11.2025 Wochenzeitung Technický týdeník /sh/ Seite 4

Vom 3. bis 21. November 2025 fand die landesweite Übung der Armee der Tschechischen Republik, Hradba /Mauer 2025, statt. Unter anderem übten die Soldaten den Schutz kritischer Infrastruktureinrichtungen. Vom 16. bis 21. November fand die Übung auch in den Umspannwerken der Energiefirma ČEZ statt.

Knapp 1.000 Berufssoldaten und über 2.000 aktive Reservisten nahmen an der Übung „Hradba 2025“ teil. Ziel war es, die Unterstützung von Bündniseinheiten während ihrer Verlegungen sicherzustellen und die Einsatzbereitschaft für die Landesverteidigung und den Schutz kritischer Infrastrukturen, einschließlich der Energieversorgung, zu testen. Daher waren neben staatlichen Verwaltungsbehörden, Kommunen, der tschechischen Polizei und Einheiten des integrierten Rettungssystems auch beispielsweise Mitarbeiter der ČEZ an der Sicherung beteiligt.


„Die Übung dient in erster Linie der Schulung des Schutzes der kritischen Infrastruktur des Staates – also von Objekten und Einrichtungen, die für das Funktionieren des Staates in einer Krisensituation von zentraler Bedeutung sind. Dazu gehören Kraftwerke, Verkehrsknotenpunkte, Treibstofflager und Telekommunikationszentren. Die Soldaten werden außerdem die Unterstützung von Bündniseinheiten üben, die gegebenenfalls unser Territorium durchqueren würden“, sagte Jaroslav Hrabec, stellvertretender Kommandeur der Territorialstreitkräfte der tschechischen Streitkräfte und Oberst, der die Übung leitete.


Die Übung fand nicht nur in ausgewählten Kraftwerken der ČEZ, sondern auch in acht Umspannwerken der ČEZ Distribuce statt. Die Vorbereitungen erstreckten sich über das gesamte Jahr 2025 und berücksichtigten die spezifischen Anforderungen der einzelnen regionalen Militärkommandos, wie die Bereitstellung von Unterkünften für die Soldaten, die Einrichtung von Kontrollpunkten, den Stromanschluss und die Schulung der Soldaten in Arbeitsschutz und Sicherheit.

„Die ČEZ Distribuce hat sich aktiv an der Übung beteiligt. Wir sind Teil der kritischen Infrastruktur des Staates und unser Hauptziel ist die zuverlässige Stromversorgung unserer Kunden. Jede Übung, ob Katastrophenschutzübung oder militärische Übung, ist eine hervorragende Präventivmaßnahme, um nicht nur die Sicherheit des Staates zu gewährleisten, sondern auch die Grundbedürfnisse der Bevölkerung und die Gesundheit der Einzelnen zu sichern“, sagte Radomír Valica, Sicherheitsdirektor der ČEZ Distribuce.
/gr/




Tschechien und Deutschland bauen gemeinsame Wasserstoffinfrastruktur
25.11.2025 Wochenzeitung Technický týdeník /ko/ Titelseite ~ Seite: 1

Das tschechische Ministerium für Industrie und Handel verstärkt die Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beim Aufbau einer vernetzten Wasserstoffinfrastruktur zwischen den beiden Ländern.

Das erste Treffen der gemeinsamen Arbeitsgruppe, die das Projekt zur Vernetzung der Wasserstofftransportsysteme Tschechiens und Deutschlands koordinieren wird, fand in Berlin statt.

„Wasserstoff kann wesentlich zur Energiewende beitragen und unsere Energiesicherheit stärken. Gemeinsam mit Deutschland wollen wir eine Infrastruktur aufbauen, die unsere Industrien verbindet, die regionale Selbstversorgung stärkt und die Nutzung sauberer Energiequellen in ganz Europa ermöglicht“, so Lukáš Vlček, tschechischer Minister für Industrie und Handel.

Die Arbeitsgruppe wurde auf Initiative des Ministeriums für Industrie und Handel und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie eingerichtet und vereint auch Vertreter von Gasnetzbetreibern und Energieregulatoren. Ihre Aufgabe ist es, die Projekt-, Gesetzes-, Regulierungs- und Wirtschaftsaspekte des Wasserstofftransports zwischen den beiden Ländern gemeinsam zu bearbeiten.

„Der Import von Wasserstoff über Deutschland kann wesentlich zur Dekarbonisierung der tschechischen Chemieindustrie und anderer Branchen beitragen. Die geplante Verbindung der tschechischen und deutschen Wasserstoffnetze ist ein wichtiger Schritt hin zur Verbindung der wichtigsten europäischen Wasserstoffkorridore“, sagt Tomáš Ehler, Leiter der Abteilung Kernenergie und Neue Technologien im Ministerium für Industrie und Handel.

„Eine verlässliche Wasserstoffinfrastruktur endet nicht an Landesgrenzen. Mit dieser Arbeitsgruppe legen wir den Grundstein für eine starke und gemeinsame Energiezukunft in Mitteleuropa – klimaneutral, vernetzt und sicher“, ergänzt Bernhard Kluttig, Generaldirektor des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Die Einrichtung der Arbeitsgruppe folgt der gemeinsamen Erklärung zur Zusammenarbeit im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur, die beide Ministerien am 25. April 2025 unterzeichneten. Dieser Schritt setzt das politische Engagement in konkrete Maßnahmen um und bekräftigt den Willen beider Länder, eine eng verzahnte Wasserstoffstrategie in Europa zu entwickeln – mit Fokus auf Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und technologische Souveränität.

Der Arbeitsgruppe gehört auch NET4GAS an, der Betreiber des tschechischen Gastransportnetzes, das sich seit Langem auf dessen zukünftige Nutzung für den Wasserstofftransport über die bestehende Pipeline vorbereitet. „Unser Unternehmen ist aktiv am Aufbau einer zuverlässigen grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur beteiligt. Wir sind Teil der tschechisch-deutschen Wasserstoff-Interkonnektor-Initiative - Czech-German Hydrogen Interconnector (CGHI),, die ein Projekt zur Vernetzung der Wasserstoffsysteme zwischen Tschechien und Deutschland vorbereitet“, sagte Michal Slabý, Geschäftsführer des Unternehmens.

Die geplante Vernetzung der Wasserstoffsysteme ist zudem eine wichtige Voraussetzung, um die Verfügbarkeit von erneuerbarem Wasserstoff für die tschechische Industrie sicherzustellen und die Beteiligung Tschechiens an den europäischen Wasserstoffkorridoren zu ermöglichen, die das Rückgrat des Netzes für neue emissionsfreie Energie bilden werden.
/gr/


Kernkraftwerk Dukovany könnte vollständige Klimatechnik von tschechischen Firmen erhalten
25.11.2025 Wochenzeitung Technický týdeník Seite: 22

Die tschechische Regierung schreibt vor, dass sich die lokale Industrie zu mindestens 60 % an der Fertigstellung neuer Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany beteiligen muss. Derzeit bereiten sich Unternehmen auf Teilausschreibungen von KHNP vor, die ihnen die Teilnahme an diesem „Jahrhundertauftrag“ ermöglichen würden. Auch Mandík, einer der größten tschechischen Hersteller von Klimaanlagen, hat Interesse an dem Projekt. Wie ist das Unternehmen auf die Lieferungen vorbereitet? Wir sprachen darüber mit Tomáš Novák, Leiter der Abteilung für Sonderanwendungen, und Václav Šmejkal, Direktor für Prozesse und Innovationen.

* Herr Novák, Mandík liefert seit über zwanzig Jahren Klimaanlagenkomponenten an die Kernenergiebranche. Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Europa oder sind Sie auch international tätig?

-Wir sind derzeit auf Märkten in Europa und außerhalb Europas aktiv, nicht nur im Bau von Technologie- und Verwaltungsgebäuden, sondern auch von Kernkraftwerken. Beispielsweise finden sich unsere Brandschutz- und Regelungsklappen, Lüftungskomponenten oder Lüftungsanlagen (LÜA) im brasilianischen Kernkraftwerk Angra 3, in den finnischen Kernkraftwerken Olkiluoto und Loviisa, in den belgischen Kernkraftwerken Doel und Tihange sowie im belgischen Kernforschungszentrum RECUMO/SCK CEN. Wir waren auch an Lieferungen an die slowakischen Kernkraftwerke Mochovce und Jaslovské Bohunice beteiligt. In Tschechien sind unsere Produkte selbstverständlich in Temelín und Dukovany im Einsatz. Ein weiterer interessanter Aspekt ist unsere Zusammenarbeit am internationalen Forschungsprojekt des Fusionsreaktors ITER (Internationaler Thermonuklearer Versuchsreaktor), der in Frankreich gebaut wird. Dort liefern wir eine spezielle druckdichte Klappe mit hoher Feuerbeständigkeit für das Hauptgebäude des Tokamaks.

* Konzentrieren Sie sich auch auf die Komponentenentwicklung? Betrachten Sie Forschung und Entwicklung (F&E) als Schlüsselfaktor für Ihren Erfolg am Markt?

-Ja, und das gilt generell für die gesamte tschechische Industrie. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die eigene Weiterentwicklung für ein Unternehmen unerlässlich. Ohne ein erstklassiges Team von Konstrukteuren in der Abteilung für Sonderanwendungen und deren professionelle Zusammenarbeit könnten wir die oft sehr anspruchsvollen Kundenanforderungen nicht erfüllen. Dank dieser erfahrenen Mitarbeiter sind wir in der Lage, nicht nur Produkte aus unserem bestehenden Portfolio zu liefern, sondern auch Komponenten oder sogar komplette Geräte nach individuellen Kundenbedürfnissen zu entwickeln. Im Hinblick auf die Lieferungen für die Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany, die in vielerlei Hinsicht einzigartig sein werden, können wir neben Einzelkomponenten praktisch jedes Klimasystem, einschließlich Lüftungsanlagen, konstruieren, fertigen und liefern.

* Von Lieferanten in großen Kernkraftwerksprojekten wird oft ein umfassendes Leistungsspektrum erwartet. Verfügen Sie beispielsweise über Kompetenz in der Erstellung von Projektdokumentationen?

-Über unsere Abteilung für Sonderanwendungen bieten wir die Projektabwicklung in Form der Übernahme aller Projektphasen an. Dies umfasst auch die Erstellung sämtlicher Dokumentationen, wie Machbarkeitsstudien, Konstruktionspläne, Kontroll- und Qualitätspläne, Qualifizierungsverfahren und Produktionsdokumentationen mit allen Prüfprotokollen. Wir bieten Ihnen die komplette Qualifizierung, Komponentenfertigung, Verpackung und Lieferung inklusive Installation und Überwachung während der Installation oder Inbetriebnahme. Kurz gesagt: Wir bieten ein Leistungspaket, das alle Anforderungen komplexer Bauvorhaben erfüllt. Wir haben bereits zahlreiche Kernkraftwerksprojekte erfolgreich abgeschlossen. Jedes Projekt, das wir im Rahmen des Projektmanagements betreut haben, wird stets mit einer Bewertung aller Projektaktivitäten durch den Auftraggeber und den Projektinvestor abgeschlossen. Beispielsweise erzielen wir bei der Bewertung unseres Unternehmens durch ČEZ oder Framatome im Rahmen abgeschlossener Aufträge eine Bewertung von rund 98 %.

* Wie stellen Sie das Management von Kernkraftwerksprojekten sicher?

-Wir planen alle Projekte für Kernkraftwerke im Voraus. Das bedeutet, dass alle Qualitäts- und Kontrollprozesse, Arbeitsabläufe, Zeitpläne inklusive wichtiger Meilensteine ​​und Risikopläne im Voraus festgelegt sind. Darüber hinaus wird jedes Projekt von einem Projektmanager geleitet, der die Koordination übernimmt und für die Qualität, die technischen und kommerziellen Aspekte sowie die Erreichung aller Ziele und die vertragsgemäße Fertigstellung zum vereinbarten Preis verantwortlich ist.
/gr/


Tykač hat sich endgültig für die Schließung seiner heimischen Kohlekraftwerke entschieden.
26.11.2025 Tageszeitung Hospodářské noviny Seite 3
Autoren: Pavel P. Novotný, Jan Brož

Er hatte mit dieser Entscheidung in der Vergangenheit bereits mehrfach angedroht. Oft nutzte er sie, um die Regierung unter Druck zu setzen, ihre Unterstützung für Kohlekraftwerke zu überdenken. Zuletzt äußerte er sich im vergangenen Sommer öffentlich dazu. Pavel Tykač, Chef des Energiekonzerns Sev. en, hat nun eine endgültige Entscheidung getroffen. Dies bestätigen drei Quellen aus dem Energiemarkt gegenüber der Zeitung HN. Hunderte Mitarbeiter sollen noch diese Woche in einer offiziellen Mitteilung über die bevorstehenden Pläne informiert werden. Unternehmensvertreter haben die Information bisher nicht bestätigt. „Wir geben dazu keinen Kommentar ab“, sagte Jan Chudomel, Tykačs langjähriger Mitarbeiter und Sprecher. „Derzeit laufen Gespräche auf höchster Ebene, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, fügte Konzernsprecherin Eva Maříková später hinzu.

In etwa einem Jahr sollen die Kraftwerke Počerady und Chvaletice, die zu den größten in Tschechien zählen, sowie das Kraftwerk und das Heizwerk in Kladno stillgelegt werden. HN-Quellen gehen von Januar 2027 aus. Der Kohleabbau im letzten aktiven Steinbruch Vršany soll hingegen noch einige Zeit fortgesetzt werden. Insbesondere aufgrund von Verträgen mit der Orlen Unipetrol-Raffinerie. Die Stilllegung sollte das modernere Heizkraftwerk Zlín nicht beeinträchtigen.

Die Produktion ist aufgrund von Zertifikaten unrentabel. In ihrem diesjährigen Jahresbericht berechnete die Gruppe, dass die Anzahl der Stunden mit negativem Strompreis von acht Stunden im Jahr 2022 auf 134 Stunden im Jahr 2023 und 315 Stunden im Jahr 2024 gestiegen ist. Ebenso stieg die Anzahl der Stunden, in denen der Strompreis niedriger ist als der Preis der entsprechenden CO₂-Emissionszertifikate, von 490 im Jahr 2022 auf 2.304 im Jahr 2024. Die Tykač-Gruppe Sev. en Česká energie, zu der Kohlekraftwerke und der Kohlebergbau gehören, schloss das vergangene Jahr mit einem Nettoverlust von 2,1 Milliarden Kronen ab.

Was genau die Stilllegung für die Tschechische Republik und ihr Energiesystem bedeuten wird und wie der Stilllegungsprozess in der Praxis aussehen wird, ist unklar.

Laut Lukáš Vlček (STAN), dem Industrieminister der scheidenden Regierung, liegen ihm keine Informationen über die geplante Stilllegung von Kraftwerken vor. Auch Karel Havlíček, Kandidat für den Posten des Leiters des Industrieministeriums der ANO-Bewegung, äußerte sich ähnlich. „Ich kommentiere keine Spekulationen, das Ministerium für Industrie und Handel muss entsprechende Informationen liefern. Sollte einer der Betreiber die Stilllegung von Kohlekraftwerken ankündigen, wird das dafür vorgesehene und von uns unterstützte Gesetz Anwendung finden“, schrieb Havlíček.

Er bezieht sich dabei auf die Änderung des Energiegesetzes im Rahmen der kürzlich verabschiedeten Gesetzesänderung „lex Gas“, auf die auch Vlček hinweist. Diese betrifft Paragraph 12 und die sogenannte Produktionsverpflichtung über den Geltungsbereich der Lizenz hinaus. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, den Betrieb verlustbringender Kraftwerke zu subventionieren, wenn deren Stilllegung die Energieversorgungssicherheit der Tschechischen Republik gefährden würde. Sokolovská uhelná hat bereits Interesse an dieser Art von Unterstützung bekundet, und auch Pavel Tykač hat in der Vergangenheit Politikern signalisiert, dass er eine solche Möglichkeit befürworten würde.


„Ich schließe hier keine Dorfkneipe, sondern kritische Infrastruktur. Meine Aufgabe ist es, dies den Politikern mitzuteilen, und es liegt an ihnen, ob sie das wollen oder nicht. Ich habe ihnen gesagt, dass meine Tür offen steht und ich bereit bin, ihnen entgegenzukommen“, sagte Tykač letzten Sommer. Es ist jedoch unklar, ob dieses Ziel noch relevant ist, da ein subventionierter Betrieb jenseits der Lizenz nicht einfach sein wird.

Die ČEPS wird entscheiden.
Im ersten Schritt müsste die Sev. en-Gruppe den Übertragungsnetzbetreiber ČEPS über ihre Absicht informieren, die Kraftwerke abzuschalten. Kohlekraftwerke leisten einen Beitrag zum Netzausgleich, und im Falle ihrer Schließung könnte ein Stromausfall drohen. Laut Informationen von HN hat die Tykač-Gruppe ihre Absicht dem Systemverwalter noch nicht offiziell mitgeteilt, ihre Vertreter haben die ČEPS-Leitung jedoch bereits informell informiert.

Nach der offiziellen Bekanntgabe hat ČEPS 60 Tage Zeit zu prüfen, ob Počerady, Chvaletice und andere Kraftwerke im Eigentum von Sev. en für einen sicheren Betrieb tatsächlich benötigt werden. Der Netzbetreiber hatte jedoch bereits im letzten Jahr ein sogenanntes überkritisches Szenario entwickelt. Dies bedeutet, dass der Staat auf die Kraftwerke von Tykač verzichten kann. Darauf weist auch Vlček hin. „Selbst wenn theoretisch ein Kraftwerk ausfallen sollte, bliebe unsere Produktionsbilanz positiv“, erklärte der Industrieminister.

Sollte ČEPS seine Schlussfolgerung aus dem letzten Jahr revidieren und zu dem Schluss kommen, dass die Tschechische Republik Kraftwerke benötigt, würde das Unternehmen die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) benachrichtigen. Diese hätte dann neun Monate Zeit zu berechnen, wie viel die Stromverbraucher für den verlustbringenden Betrieb zusätzlich zahlen müssten.

Allerdings SEV.en könnte auch darauf bestehen, die Kohlekraftwerke nicht länger zu betreiben. Die ERU würde dann deren Übertragung an die Verwaltung eines anderen Energieunternehmens anordnen. Der ursprüngliche Betreiber des Kraftwerks hätte dann Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung für die Bereitstellung des Kraftwerks, deren Höhe von der Regulierungsbehörde festgelegt würde. Alternativ könnte Sev. en die Höhe der Entschädigung mit dem beauftragten Betreiber vereinbaren. Prinzipiell gibt es drei Optionen: entweder die vollständige Stilllegung der Kraftwerke, da sie für die Sicherheit der Tschechischen Republik nicht mehr erforderlich sind, oder
beispielsweise die Fortsetzung der verlustbringenden Produktion durch Sev. en, für die die Verbraucher höhere Strompreise zahlen müssten, oder die Übertragung der Kraftwerke an einen anderen Betreiber, wofür Sev. en eine Entschädigung erhalten würde.

Das Problem Kladno: Der Fall des Heizkraftwerks Kladno, das nicht nur Strom produziert, sondern auch Haushalte in der größten Stadt Mittelböhmens mit Wärme versorgt, gestaltet sich möglicherweise komplexer. Die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Kohle gerät oft durch die Stromproduktion – und nicht durch die Wärmeproduktion, deren Preis reguliert ist – in die Verlustzone. Die Produktion beider Güter lässt sich jedoch nicht trennen.

Der Mechanismus für Verpflichtungen außerhalb des Geltungsbereichs der Genehmigung für Wärmeproduktion existiert im Gegensatz zur Stromproduktion schon lange. Er ist jedoch für Extremfälle vorgesehen, beispielsweise für die Insolvenz des Betreibers des Heizkraftwerks, und ist stets mit der Übertragung der Anlage an einen anderen Betreiber verbunden. Gleichzeitig ist unklar, welcher Mechanismus bei verlustbringender Stromproduktion anzuwenden ist. Das Ende der Energiequelle würde jedoch keine Gefahr für die Sicherheit der Tschechischen Republik darstellen. Gleichzeitig ist die Wärmeerzeugung rentabel, und ein Lieferstopp könnte schwerwiegende Folgen für die Kunden haben.

Dies zeigt sich am Beispiel des bereits erwähnten Kohlekraftwerke Sokolovská (Sokolovska uhelna). Dessen Kohlequellwn dienen nicht nur der Stromerzeugung, sondern auch der Wärmeversorgung der Bevölkerung in der Region Sokolovská. Das Unternehmen beantragte daher Unterstützung im Rahmen des Strommechanismus, argumentierte jedoch, es sei ein wichtiger Wärmelieferant. Bislang war dieser Antrag erfolglos, und laut Quellen von HN wurde der Plan bereits aufgegeben.

„Die Kohlestromproduktion geht langsam zu Ende, das ist klar. Aber es erscheint mir dumm, das Kraftwerk jetzt sofort stillzulegen, solange wir keinen Ersatz haben. Wirtschaftlich gesehen ist die Produktion in Kraftwerken seit letztem Februar nicht mehr rentabel und wird es wohl auch in Zukunft nicht sein. Jetzt muss der Staat entscheiden, was er will. Wenn er mir die Schließung befiehlt, werde ich sie durchführen, die Folgen beseitigen und dann hört man nichts mehr von mir. Aber niemand sagt das“, erklärte Tykač Ende des letzten Jahres gegenüber HN.

Das Hauptgeschäft von Sev.en liegt im Ausland. Tykačs Firmenimperium basiert heute hauptsächlich auf Auslandsinvestitionen und nicht ausschließlich auf Kohle. Seit diesem Jahr gehören beispielsweise die Stahlwerke Celsa Steel UK und Celsa Nordic zu seiner Gruppe. Seine internationale Holding Sev. en Global Investments investiert zudem in die Gewinnung verschiedener Bodenschätze auf vier Kontinenten – in Europa, Australien, Nordamerika und Asien. In Australien gehört dazu Delta Electricity mit dem Kraftwerk Vales Point und der Kohlemine Chain Valley Colliery, einem Hersteller von SO4-Düngemitteln, sowie weiteren Abbaurechten in verschiedenen Regionen.

In den USA besitzt die Sev.en Gruppe das Bergbauunternehmen Blackhawk Mining mit einer jährlichen Kohleproduktion von rund neun Millionen Tonnen und die Golden Eagle Land Company, die die Rechte zur Förderung von über zwei Milliarden Tonnen Kohlevorräten hält. In Großbritannien ist sie Eigentümerin von InterGen, einem Unternehmen, das Strom aus Gas erzeugt. Zum Portfolio gehören die vier Gaskraftwerke Coryton, Spalding, Rocksavage und Spalding Energy Expansion. In Vietnam hat Tykač in diesem Jahr seine Position bei einem der größten Kohlekraftwerke des Landes, Mong Duong 2, gestärkt.
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 511
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien vom 27.11.2025:

Inhalt:
ČEZ hat eine Rekordzahl von neuen 29 Kernkraftwerksoperateuren in die Schulung genommen.
Internationale Experten für Tiefenlager treffen sich in Prag.
Verstaatlichung der Energiefirma ČEZ: 250 Milliarden für internationale Schande.
Die neue Regierung hat mehr Möglichkeiten, was mit dem Staatshaushalt geschehen soll. Eine davon ist das Spiel mit Milliarden für Dukovany, sagt Skořepa.
Tykač schließt seine Kohlekraftwerke, Produktion ist nicht mehr rentabel.
ČEPS bereitet Analyse der Kohlekraftwerksabschaltung vor und wird die Versorgungssicherheit prüfen

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ČEZ hat eine Rekordzahl von neuen 29 Kernkraftwerksoperateuren in die Schulung genommen
26.11.2025
ČEZ.cz


Insgesamt 29 Neulinge, darunter vier Frauen, beginnen nun ihre Langzeitschulung zu Kernkraftwerksbedienern/Operateuren. Dies ist eine höhere Zahl als in den Vorjahren. Die Schulung hochqualifizierter Führungskräfte für Kernkraftwerke dauert viele Jahre. So sichert sich die Energiefirma ČEZ Schlüsselpositionen im Management fast zehn Jahre im Voraus.

Ihre Karriere beginnt mit einer zweijährigen theoretischen Ausbildung/Schulung in Brünn, wo ČEZ ein spezielles Ausbildungszentrum betreibt. Anschließend folgen Übungen an Simulatoren und praktische Einsätze direkt in den Kraftwerken. Nach zwei Jahren und dem Bestehen mehrerer anspruchsvoller Prüfungen können sie als Operateure des Sekundärkreislaufs in den Kontrollräumen der Blöcke in Temelín und Dukovany eingesetzt werden. „Es handelt sich um eine hochqualifizierte Gruppe, die von den besten tschechischen technischen Universitäten kommt. Viele von ihnen haben unsere Programme durchlaufen, einige waren auch CEZ-Stipendiaten. Sie haben das Potenzial, auf den Fähigkeiten und Ergebnissen der derzeitigen Anlagenbediener/Operateure aufzubauen und diese vielleicht sogar zu übertreffen“, sagt der ehemalige Anlagen- Operateur und jetzige Vorstandsmitglied der Firma ČEZ sowie Leiter der Abteilung Kernenergie, Bohdan Zronek.

Im Rahmen ihrer Ausbildung/Sxhulung lernen die zukünftigen Anlagenoperateure nicht nur Technologie, Kernspaltungsphysik und Sicherheitsprinzipien, sondern auch Teamarbeit und den Umgang mit Krisensituationen. Die Schulung findet unter der Leitung erfahrener Ausbilder statt und umfasst die Arbeit an vollwertigen Simulatoren, die den realen Kontrollraum des Kraftwerks detailgetreu kopieren.

Die Ausbildung des Betriebspersonals wird mehrere Jahre dauern.

Eine ausreichende Anzahl erfahrener Anlagenbediener ist auch für zukünftige Projekte wichtig, wie beispielsweise neue Reaktoren in Dukovany und kleine modulare Reaktoren, die in Temelín, Tušimice oder anderen Standorten gebaut werden sollen. „Die Ausbildung des Betriebspersonals dauert mehrere Jahre. Deshalb beginnen wir damit frühzeitig bei allen geplanten neuen Kernkraftwerksprojekten. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen, damit neue Kernkraftwerke genauso sicher und zuverlässig betrieben werden können wie bestehende“, ergänzt Tomáš Pleskač, Mitglied des Verwaltungsrats der Firma ČEZ und Leiter der Abteilung Neue Energien.

Die Ausbildung eines Turbinenbedieners dauert zwei Jahre, die eines Blockwarte- Leiters durchschnittlich fünf bis sechs Jahre und die eines Schichtingenieurs sogar acht bis neun Jahre.

Aktuell sind 176 Bediener/Operateure in den beiden Kernkraftwerken im Einsatz. Die Firma ČEZ hat bisher jährlich rund 25 neue, hochqualifizierte Mitarbeiter für diese Positionen eingestellt. Bediener müssen einen Abschluss einer Fachhochschule vorweisen und im Rahmen des Einstellungsverfahrens eine spezielle psychodiagnostische Untersuchung absolvieren. Dabei achten Psychologen vor allem auf emotionale Stabilität, Stressresistenz, Selbstkontrolle, Disziplin, Teamfähigkeit und verantwortungsvolles, risikofreies Verhalten. Insgesamt arbeiten 3.233 Menschen in den beiden Kernkraftwerken.

Quelle: https://www.cez.cz/nextcez/cs/pro-media ... ren-229694
/gr/



Internationale Experten für Tiefenlager treffen sich in Prag
Quelle:SURAO

Drei Tage lang werden Experten für Tiefenlager aus aller Welt gemeinsam Themen rund um die Endlager und deren Vorbereitung erörtern. Sie sind zur Konferenz „Exchange Forum“ nach Prag gereist, da die Tschechische Republik seit zwei Jahren den Vorsitz der sogenannten Technologieplattform für die Umsetzung von Tiefenlagern (IGD-TP) innehat und daher in diesem Jahr Gastgeber dieser wichtigen Veranstaltung ist.

Zu den Themen, die die Experten auf der Konferenz behandeln werden, gehören die Prioritäten bei der Standortwahl für Tiefenlager in verschiedenen Ländern, der Fokus auf den Auswahlprozess, Sicherheitsfragen sowie die Problematik kleiner modularer Reaktoren und ihrer radioaktiven Abfälle.

„Zum ersten Mal hat die Tschechische Republik dieses Jahr den Vorsitz der internationalen Technologieplattform für die Errichtung von Tiefenlagern für radioaktive Abfälle inne. Wir haben unseren Vorsitz von Anfang an als große Ehre, aber auch als Verantwortung und Herausforderung betrachtet. Unser Hauptziel ist die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs im Bereich der Entwicklung von Tiefenlagern. Das Austauschforum bietet eine hervorragende Gelegenheit, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen zu treffen und Themen rund um Tiefenlager zu erörtern. Obwohl die Plattform verschiedene Länder mit unterschiedlichen Erfahrungen und Rahmenbedingungen zusammenbringt, verfolgen wir ein gemeinsames Ziel: eine sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle und einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Zukunft“, so Markéta Dohnálková, Vorsitzende der IGD-TP und Leiterin der Abteilung für Endlagervorbereitung bei SÚRAO. Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Industrie und Handel gefördert, dessen Vertreter ebenfalls im Programm sprechen wird.

An der Konferenz nehmen über 120 Experten ausländischer Organisationen teil, die sich mit der Entsorgung radioaktiver Abfälle befassen – darunter beispielsweise Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz, Großbritannien, Ungarn, Deutschland, Taiwan und vielen anderen Ländern. Ein Vertreter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) wird ebenfalls im Programm sprechen. Neben den Vorträgen unternehmen die Teilnehmenden einen Ausflug zur unterirdischen Forschungsanlage Bukov oder zum Endlager Richard.

Das Programm, das Teilnehmerverzeichnis und weitere Informationen zum Forum finden Sie im Anhang hier: https://igdtp.eu/document/2025-11-igd-t ... abstracts/

Quelle des Artikels mit Fotogalerie: https://surao.gov.cz/zahranicni-experti ... -do-prahy/
/gr/



Verstaatlichung der Energiefirma ČEZ: 250 Milliarden für internationale Schande
27.11.2025 Wochenzeitung Ekonom Kommentare Seite 8
Autor: Jan Slabý

Die Idee kehrt wie ein Bumerang in die Öffentlichkeit zurück. Der Plan zur vollständigen Verstaatlichung der Energiefirma ČEZ wird erneut diskutiert, diesmal von der neuen Regierungskoalition, die sich gerade formiert. Lassen Sie uns daher ohne politisches Gewicht darlegen, warum diese ganze Argumentation absurd ist. Als jemand, der seit fast 30 Jahren im Bereich Unternehmensfinanzierung und Investitionen tätig ist, habe ich beim Lesen dieser politischen Verlautbarungen das Gefühl, einen wirtschaftlichen Selbstmord online zuzuschauen.

Die Idee der Politiker ist verführerisch und einfach: „Der Staat übernimmt die Kontrolle über ČEZ, beherrscht Wind, Regen und Aktienmarkt und versorgt die Bevölkerung mit billigem Strom.“ Doch in der realen Welt der Marktwirtschaft und des Völkerrechts stößt diese populistische Parole an die harte Realität. Und ein solcher Schlag würde insbesondere die Steuerzahler hart treffen.

Beginnen wir mit dem Greifbarsten – dem Preis. Die Verdrängung von Minderheitsaktionären ist kein Akt der Caritas. Wir sprechen von einer Summe, die bei einer fairen Bewertung inklusive Aufschlag mindestens rund 250 Milliarden Kronen betragen würde. Der Staat hat dieses Geld nicht übrig. Und ČEZ auch nicht.
Die Energiefirma CEZ trennt sich zwar von einigen ihrer Vermögenswerte, aber selbst ein weiterer Verkauf würde nicht ausreichen. ČEZ müsste für diese Transaktion Kredite aufnehmen, was die Verschuldung des nationalen Konzerns praktisch verdoppeln würde.
Gerade jetzt, wo ČEZ dringend Milliarden für Investitionen in erneuerbare Energien, die Modernisierung des Netzes und vor allem den Bau von neuen Kernkraftwerksblöcken benötigt, würde sich das Unternehmen freiwillig mit nutzlosen Schulden belasten.
Die Kreditwürdigkeit der Banken würde sich sofort verschlechtern. Ratingagenturen würden gnadenlos urteilen, und die Finanzierung würde teurer werden. Paradoxerweise würde der Staat durch diesen Schritt einen stabilen Dividendenzufluss verlieren, mit dem er derzeit Haushaltslöcher stopfen will.

Auch die Annahme, der Staat werde sich einfach „irgendwie einigen“ mit den Aktionären oder ihnen seinen Preis aufzwingen, ist falsch. Minderheitsanteile an ČEZ befinden sich im Besitz erfahrener Investoren, nicht von Amateuren. Jeder Versuch einer „billigen“ Übernahme würde eine Klagewelle auslösen. Das Risiko, dass die Endabrechnung nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten und Nachzahlungen um mehrere zehn Prozent steigen wird, ist nahezu sicher.

Die größte Illusion ist jedoch der eigentliche Grund für diese Diskussion – der Versuch, die Preise zu regulieren. Befürworter der Verstaatlichung argumentieren, dass der vollständig staatliche Energiekonzern ČEZ den Markt ignorieren und Strom zu Produktionskosten verkaufen kann. Dies ist ein gefährlicher Irrtum in dreifacher Hinsicht. Die Europäische Kommission würde die gezielte Unterbietung der Marktpreise sofort als illegale staatliche Beihilfe einstufen. Selbst wenn der Staat eine Regulierung erzwingen würde, beträfe diese nur den Kraftstrompreis. Dieser macht aber nur etwa die Hälfte des Endpreises für die Verbraucher aus.

Die andere Hälfte setzt sich aus dem regulierten Anteil zusammen, dessen Anteil ebenfalls stetig wächst. Effekt für den Geldbeutel der Bürger stünde in keinem entsprechendenVerhältnis zu den entstandenen Kosten. Und nicht zuletzt ist ČEZ nicht allein auf dem Markt. Es gibt Dutzende anderer Produzenten und Händler. Würde der staatliche Konzern mit Dumpingpreisen beginnen, würde er das Marktumfeld zerstören. Die anderen Marktteilnehmer würden das nicht hinnehmen. Die Kosten für verlorene Schiedsverfahren würden erneut vom Steuerzahler getragen.

Ich sehe ein weiteres, wenig beachtetes Risiko der Verstaatlichung. Minderheitsaktionäre fungieren heute als eine Art Kontrollinstanz. Sie drängen das Management zu Effizienz, Transparenz und Rentabilität. Sie garantieren, dass sich das Unternehmen wie ein Standardkonzern verhält. Sobald ČEZ zu 100 % in Staatsbesitz übergeht, droht ein düsteres Szenario. Externe Kontrolle verschwindet, und im Unternehmen kann alles Mögliche geschehen. Die Geschichte tschechischer Staatsunternehmen belegt eindrucksvoll, dass der Staat der denkbar schlechteste Manager ist. Ohne den Druck privaten Kapitals riskiert ČEZ, zu einem ineffizienten Molochs zu verkommen, der den Partikularinteressen der aktuellen Regierung dient.

Meiner Meinung nach ist der Versuch, ČEZ zu verstaatlichen, ein Paradebeispiel dafür, wie sich der Staat nicht verhalten sollte. Die ganze Idee hat einen starken Beigeschmack von Verstaatlichung und stinkt nach internationaler Schande. Wenn wir Energiesicherheit wollen, sollten wir eigene Quellen und Netze aufbauen. Und wir sollten aufhören, uns einzureden, dass wir durch den Aufkauf von Anteilen wirtschaftliche Gesetze umgehen können. Das können wir nicht. Wir werden es teuer bezahlen.
Jan Slabý, der Autor, ist bei Ecovis im Bereich M&A und Unternehmensfinanzierung tätig.
/gr/



Die neue Regierung hat mehr Möglichkeiten, was mit dem Staatshaushalt geschehen soll. Eine davon ist das Spiel mit Milliarden für Dukovany, sagt Skořepa.
27.11.2025 Tageszeitung Hospodářské noviny Seite 5
Autor: Martin Ťopek

Wahlen 2025
Die Koalition, die die künftige Regierung bilden soll, hat beschlossen, den Haushaltsentwurf an das scheidende Kabinett zurückzuverweisen. Es wird behauptet, dass 96 Milliarden an obligatorischen Ausgaben fehlen. Die neue Regierung kann dann entweder einen komplett neuen Vorschlag ausarbeiten oder das vorgeschlagene Defizit genehmigen und anschließend im Abgeordnetenhaus die Mittel umverteilen. Beispielsweise Milliarden, die für die Fertigstellung des Dukovany-Projekts vorgesehen sind. „Das ist ein kleiner Albtraum für mich, denn wenn der Haushalt von Abgeordneten erstellt wird, kann das alle möglichen Folgen haben“, sagt Michal Skořepa, Ökonom bei Česká spořitelna und Vorsitzender des Haushaltsprognoseausschusses.

-Andrej Babiš deutete heute an, dass sie den Haushalt letztendlich selbst aufstellen müssen. Welche Möglichkeiten hat die künftige Regierung? Mit dem, was ihr vorliegt, also einem Haushalt, der nach ihren Angaben 96 Milliarden Kronen unterfinanziert ist?
-Skorepa: Es gibt zwei grundlegende Optionen, je nachdem, ob sie die Ausgaben um die ihrer Ansicht nach fehlenden Beträge erhöhen oder dieses Ziel aufgeben will. Eine Möglichkeit wäre, die derzeit im Haushaltsverantwortungsgesetz festgelegte Obergrenze zu lockern, um einen Haushalt mit einem höheren Defizit aufstellen zu können. Eine Gesetzesänderung hin zu höheren Defiziten kann jedoch etwas verschwenderisch aussehen.
Daher gibt es eine weitere, differenziertere Option, bei der das Gesetz nicht angetastet wird. Es handelt sich dabei um ein besonderes Manöver: Wenn die Regierung den Vorschlag unverändert zurücksendet, akzeptieren die Abgeordneten in erster Lesung das von der scheidenden Regierung vorgeschlagene Defizit von 286 Milliarden CZK. In zweiter Lesung, in der die Abgeordneten lediglich an dieses Gesamtdefizit gebunden sind, werden die Mittel für den Kredit zur Fertigstellung des Dukovany-Projekts und die erhöhten Verteidigungsausgaben in Höhe von insgesamt 49 Milliarden CZK aus dem Vorschlag gestrichen (diese Ausgaben sind zwar nicht im gesetzlich festgelegten Defizit enthalten, dürfen aber nicht anderweitig verwendet werden – Anm. d. Red.). Man muss lediglich dafür stimmen, dass diese Posten nicht mehr im Staatshaushalt enthalten sind. Am nächsten Morgen stehen plötzlich 49 Milliarden CZK zur Verfügung, die jetzt anderweitig verwendet werden können (die zukünftige Regierung verspricht beispielsweise, das Elterngeld zu erhöhen oder Ermäßigungen auf Bahntickets wieder einzuführen – Anm. d. Red.).

-Frage: Das würde aber bedeuten, dass jede zukünftige Regierung theoretisch 300 Milliarden CZK als Darlehen für ein Kraftwerk im Haushalt veranlassen könnten, diesen in erster Lesung verabschieden und die 300 Milliarden dann nach Belieben verteilen kann, ohne gegen die Haushaltsregeln zu verstoßen.
-Skorepa: Theoretisch wäre das möglich. Doch diese vermeintliche Schönheit hat einen Haken: Sie ist erschreckend offensichtlich. Normalerweise erstellt die Regierung einen Haushalt, der dann von ihrer Mehrheit im Abgeordnetenhaus gebilligt wird. Es wäre widersinnig, wenn die Regierung einen Haushalt aufstellt, in dem 300 Milliarden für Dukovany vorgesehen sind, und dieselbe Regierung diese grundlegende Entscheidung dann über ihre Abgeordneten im Parlament ändert und die 300 Milliarden für etwas anderes verwendet. Doch wir befinden uns heute in einer ungewöhnlichen Situation: Die scheidende Regierung, die keine Mehrheit im Parlament hat, wird aufgefordert, den Haushalt an das Parlament zu übermitteln, sodass die Mitglieder der neuen Regierungskoalition den Gesetzentwurf nach der Verabschiedung seiner Grundzüge in erster Lesung ihn dann willkürlich umstellen können.

-Was die erste Option betrifft, so bedeutet die Lockerung der Defizitgrenze eine Änderung des Haushaltsverantwortungsgesetzes. Das ist aber nicht in wenigen Tagen erledigt. Würde das nicht zu einer erheblichen Verzögerung führen, die die unausweichliche Haushaltsübergangsphase deutlich verlängern könnte?
-Skorepa: Es würde zwar etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber meiner Ansicht nach nicht viele Monate. Außerdem könnte es der Wirtschaft sogar zugutekommen, wenn das Geld in sinnvolle Investitionen fließt, bei denen eine Fremdfinanzierung gerechtfertigt ist. Daher erscheint mir dieses Szenario persönlich weder besonders riskant noch unerwünscht.
/gr/



Tykač schließt seine Kohlekraftwerke, Produktion ist nicht mehr rentabel
27.11.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES Titelseite – Seite 1
Autor: František Strnad

Wir schließen Kraftwerke, wir stellen die Produktion ein. Das ist in Kürze der Inhalt des Briefes, in dem Vertreter des Unternehmens Sev.en Česká energie die Behörden über die Stilllegung der Kraftwerke informieren. Betroffen sind die Kraftwerke Počerady und Chvaletice sowie das Wärmekraftwerk Kladno mit einer Gesamtkapazität von fast 2,4 GW in 14 Blöcken. Die Kraftwerke gehören zum Portfolio von Unternehmen des Finanziers Pavel Tykač.

„Mehr als ein Jahr im Voraus und in voller Übereinstimmung mit dem Gesetz informieren wir die Behörden darüber, dass wir aufgrund steigender Emissionszertifikate und sinkender Strompreise gezwungen sind, die Kraftwerke bis Ende 2026 stillzulegen. Eine weitere Produktion ist wirtschaftlich nicht rentabel“, bestätigte Eva Maříková, Sprecherin der Sev. en Česká energie-Gruppe.

Der Staat hat nun zwei Monate Zeit, über das tschechische Energieübertragungssystem (ČEPS) die Auswirkungen der Stilllegung dieser Anlagen zu bewerten. Anschließend wird er die erforderlichen Unterlagen der Energieregulierungsbehörde (ERÚ) zur Entscheidung über das weitere Vorgehen vorlegen. Vereinfacht gesagt: Entweder wird Tykač angewiesen, die Kraftwerke weiter zu betreiben – in diesem Fall muss der Staat gemäß dem Energiegesetz einen Vertrag mit den Kraftwerken über die Stromlieferung abschließen – oder er bestätigt deren Stilllegung.

Bei fortgesetzter Produktion legt die ERU die Bedingungen für den weiteren Betrieb der Kraftwerke und des Heizwerks fest, und zwar für jede Anlage separat. Es ist davon auszugehen, dass für die Wärmeversorgung in Kladno, wo die Versorgung von Haushalten und Unternehmen sichergestellt werden muss, besondere Bedingungen festgelegt werden.

„Das Unternehmen Sev. en informierte CEPS über die Wirtschaftlichkeitsbewertung des Betriebs der betreffenden Kraftwerke und schloss deren Stilllegung nicht aus, teilte uns jedoch die Betriebseinstellung nicht offiziell mit. Die Bedarfsanalyse dieser Energiequellen für den Betrieb des tschechischen Stromnetzes erfolgt anhand mehrerer Kriterien. Neben den Auswirkungen auf die Ressourcenverfügbarkeit und die Sicherstellung von Leistungsbilanzdienstleistungen werden auch die Netzbedingungen für den sicheren Betrieb des Übertragungs- und Verteilungssystems bewertet. Wir optimieren derzeit die notwendigen Analyseverfahren und richten den Bewertungsprozess ein, einschließlich der Zusammenarbeit mit den Verteilern und der ERU“, schrieb Lukáš Hrabal, Leiter der Kommunikationsabteilung von ČEPS der Zeitung MF DNES. Er fügte hinzu, dass ČEPS, sollte es offizielle Informationen über die Betriebseinstellung erhalten, gemäß den geltenden Gesetzen vorgehen würde. Auch der Energieexperte und Direktor des Beratungsunternehmens Invicta BOHEMICA, Jan Vondráš, stimmt zu, dass zumindest einige der von Sev.en betriebenen Kraftwerke auf Grundlage der CEPS-Bewertung weiterhin betrieben werden.
/gr/


ČEPS bereitet Analyse der Kohlekraftwerksabschaltung vor und wird die Versorgungssicherheit prüfen
ČTK
26. November 2025, oenergetice.cz

Der Energienetzbetreiber ČEPS bereitet Analyseverfahren und -prozesse zur Bewertung der möglichen Auswirkungen der Abschaltung von Kohlekraftwerken in Tschechien vor. Insbesondere wird der Einfluss der Abschaltung auf die Versorgungssicherheit mit Strom und Wärme in Tschechien geprüft. Die Analyse selbst kann erst nach Eingang einer offiziellen Mitteilung über die Abschaltung der Kohlekraftwerke beginnen. Diese liegt dem Unternehmen CEPS von der Sev.en-Gruppe noch nicht vor. Dies teilte der Agentur ČTK der ČEPS-Sprecher Lukáš Hrabal mit.

Das Unternehmen Sev.en des Unternehmers Pavel Tykač gab heute bekannt, dass die Kohlekraftwerke in Počerady und Chvaletice sowie das Kraftwerk mit Heizwerk in Kladno im Dezember 2026, spätestens jedoch im März 2027, stillgelegt werden. „Das Unternehmen Sev.en informierte ČEPS über die Wirtschaftlichkeitsanalyse des Betriebs der betreffenden Kraftwerke und schloss eine Stilllegung nicht aus, hat uns aber nicht offiziell über die Betriebseinstellung informiert“, sagte Hrabal heute Nachmittag.

Laut Hrabal wird die Bewertung des Bedarfs an diesen Energiequellen für den Betrieb des tschechischen Stromnetzes auf mehreren Kriterien basieren. „Neben den Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und die Gewährleistung von Bilanzgleichgewichten werden auch die Netzbedingungen für den sicheren Betrieb des Übertragungs- und Verteilungsnetzes bewertet“, erklärte Hrabal.

ČEPS bereitet sich derzeit bereits auf die Bewertung vor. Laut Hrabal optimiert der Netzbetreiber derzeit die notwendigen Analyseverfahren und richtet den Bewertungsprozess ein, einschließlich der Zusammenarbeit mit den Energieanbietern und der Energieregulierungsbehörde (ERÚ). „Sollte ČEPS offizielle Informationen über die Betriebseinstellung erhalten, wird das Unternehmen gemäß den geltenden Gesetzen vorgehen“, fügte Hrabal hinzu.

Laut Gesetz müssen Energieerzeuger mit einer Kapazität von über 100 Megawatt den Netzbetreiber mindestens elf Monate im Voraus über ihre Absicht informieren, diese Anlagen stillzulegen. ČEPS prüft dann innerhalb von 60 Tagen, ob dies die Strom- oder Wärmeversorgung in Tschechien gefährden könnte. Sollte die Stilllegung tatsächlich die Versorgung gefährden, ist die ERÚ gesetzlich verpflichtet, den potenziellen Verlust durch den Weiterbetrieb dieser Anlagen zu berechnen und über deren Weiterbetrieb zu entscheiden. In diesem Fall würde sie entweder eine Entschädigung für den derzeitigen Betreiber festlegen oder den Betrieb zu einem festgelegten Preis an einen anderen Betreiber vergeben.

Quelle: https://oenergetice.cz/elektrarny-cr/ce ... bezpecnost
/gr/


--
Gabriela Reitingerova
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 28.11.2025:

Inhalt:
Region Usti - 20 Milliarden fließen in die Heizungsbranche.
ČEZ plant den Bau zweier neuer Kraftwerke bei Počerady. Anwohner befürchten vor allem Lärmbelästigung.
Das Unternehmen Sev. en Česká energie kündigt das Ende seiner Kohlekraftwerke an.
Ein Kernkraftwerk muss sogar einen Flugzeugabsturz überstehen:
Gespräch mit Silvana Jirotkova, Leiterin der Abteilung für neue SMR bei CEZ.
ÚJV Řež und Rolls-Royce SMR verstärken Kooperation bei modularen Reaktoren.
Öffentliche Meinung zur Kernenergie - CVVM.
CVVM: Die Nichtzustimmung mit dem Bau eines neuen Atomblocks in Dukovany nahm bei den Tschechen ab

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Region Usti - 20 Milliarden fließen in die Heizungsbranche
24.11.2025 Vierteljahresmagazin Žít Kraj Rubrik: Nachrichten ~ Seite: 4

Region Ústí nad Labem – Die Energieversorgung in Nordböhmen befindet sich im größten Wandel des letzten Jahrzehnts. Die Kohleenergiequellen verschwinden schrittweise, und an ihre Stelle treten moderne Gas- und Biomasseheizkraftwerke, neue Warmwassersysteme und intelligente Lösungen für Haushalte. Das Ziel ist klar: Die Menschen in Chomutov, Kadaň, Klášterec nad Ohří und Ústí nad Labem sollen auch nach dem Ende der Kohleenergiequellen eine sichere und bezahlbare Wärmeversorgung haben.

„Die Sicherstellung der Wärmeversorgung für die kommenden Jahrzehnte hat für mich höchste Priorität. Der Vorteil liegt in unserem zuverlässigen Partner, der CEZ-Gruppe“, so Richard Brabec, Hauptmann der Region Ústí nad Labem.

ČEZ plant, über 20 Milliarden Kronen in die Wärmewirtschaft der Region zu investieren.

Prunéřov und Tušimice entwickeln sich zu den wichtigsten Standorten für neue Energien. Die ersten Gasheizkraftwerke sind bereits in Betrieb, Biomasseanlagen werden vorbereitet und eine Fernwärmeleitung nach Kadaň wird gebaut.
„Wir errichten ein modernes und ökologisches Energiesystem, das sich positiv auf das Leben der Einwohner auswirken wird“, erklärt Jan Kalina, Mitglied des Vorstands von ČEZ. „Das neue Heizwerk in Prunéřov wird die Basis der Fernwärmeversorgung bilden, und wir werden auch Kadaň anschließen“, ergänzt Kamil Čermák, Generaldirektor von ČEZ ESCO.
/gr/



ČEZ plant den Bau zweier neuer Kraftwerke bei Počerady. Anwohner befürchten vor allem Lärmbelästigung.
26.11.2025 Wochenzeitung Týdeník Lounska Seite: 2

Počerady, Volevčice – Die Energiewirtschaft ist in der Region Počerady wieder ein aktuelles Gesprächsthema. Das Unternehmen ČEZ plant den Bau zweier neuer Gaskraftwerke. Diese sollen einen Teil der Kohlekraftwerke ersetzen und zur Stabilität des tschechischen Stromnetzes beitragen. Die Pläne befinden sich jedoch noch in der Anfangsphase, und Anwohner der umliegenden Gemeinden äußern Bedenken.

Was genau plant ČEZ?

Das Unternehmen setzt auf den Bau zweier neuer Gas- und Dampfkraftwerke, die bei erhöhtem Strombedarf schnell in Betrieb genommen werden können. Laut ČEZ sollen sie moderner und sauberer als Kohlekraftwerke sein, doch sie werfen weiterhin Fragen auf. Derzeit wird alles im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) geprüft, in der Öffentlichkeit und Gemeinden ihre Meinung äußern können. Die Einwohner von Volevčice warnen: Lärm ist bereits ein Problem.

Die Gemeinde Volevčice liegt in unmittelbarer Nähe der geplanten Bauten. Die Gemeindeleitung hat sich klar zu dem Projekt geäußert: Der Lärm des bestehenden Gas- und Dampfkraftwerks stört die Anwohner bereits jetzt, insbesondere abends und nachts. Die Gemeinde erklärte: „Der bestehende Betrieb belästigt uns bereits mit Lärm. Wir befürchten, dass sich die Lebensqualität durch zusätzliche Lärmquellen weiter verschlechtert und die Nachtruhe gestört wird.“

Gleichzeitig fordert die Gemeinde Volevčice von Experten eine Bewertung des Gesamtlärmpegels aller Anlagen in der Region, nicht nur der neuen. Sie verlangt außerdem regelmäßige Lärmmessungen und die Veröffentlichung der Ergebnisse, damit die Bevölkerung sicher sein kann, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Neben dem Lärm weist die Gemeinde auch auf weitere mögliche Auswirkungen hin – Staub, Lichtemissionen der Anlagen, Luftverschmutzung und erhöhtes Verkehrsaufkommen während der Bauarbeiten.

ČEZ Energiefirma behauptet, die neuen Kraftwerke seien moderner. Das Unternehmen erklärt, die neuen Anlagen seien Teil des schrittweisen Kohleausstiegs. Gas solle eine sauberere und besser regulierte Übergangslösung darstellen. Der Bau solle teilweise auf dem bestehenden Gelände in Počerady erfolgen, um die Beeinträchtigung der Umgebung zu minimieren. Nach den aktuellen Planungen könnten die neuen Kraftwerke etwa 2031/2032 in Betrieb gehen.

Wie geht es weiter? Die Kreisbehörde prüft derzeit die Stellungnahmen der Gemeinden und der Öffentlichkeit. Erst dann wird sie entscheiden, ob eine detailliertere Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist.
Für die Bewohner der umliegenden Gemeinden ist es jedoch von größter Wichtigkeit, dass die nächste Entscheidung mit klaren Regeln verbunden ist, die sie vor übermäßigem Lärm oder einer Verschlechterung der Lebensbedingungen schützen.
/gr/


Das Unternehmen Sev. en Česká energie kündigt das Ende seiner Kohlekraftwerke an
28.11.2025 Tageszeitung Homér Seite: 8

Der zweitgrößte Energiekonzern auf dem tschechischen Markt, die Sev. en Česká energie-Gruppe von Pavel Tykač, hat das Ende seiner Kohlekraftwerke angekündigt. Laut Konzernsprecherin Eva Maříková wird die Produktion in den Kraftwerken Počerady und Chvaletice sowie im Wärmekraftwerk Kladno im Dezember des nächsten Jahres, spätestens jedoch im März 2027, eingestellt. Die Kraftwerke beziehen ihre Kohle aus dem Steinbruch Vršany in der Region Most.

Gemäß dem neuen Energiegesetz musste der Konzern seine Absicht, den Betrieb der Kraftwerke einzustellen, bereits jetzt bekanntgeben. Nun obliegt es dem Staat zu entscheiden, ob die Leistung der drei Kraftwerke für die Netzstabilität und die Energieerzeugung des Energiekonzerns Sev. en Česká benötigt wird oder ob der Staat auf die Kraftwerke in Tykač verzichten kann.

„Die wirtschaftliche Lage im traditionellen Energiesektor ist für alle Energieerzeuger, die heimische Braunkohle nutzen, sehr ungünstig. Die Prognose für die Marktpreise für Strom und Emissionszertifikate im kommenden Jahr und insbesondere in den Folgejahren deutet auf einen deutlichen wirtschaftlichen Abschwung und die Gefahr dauerhafter Verluste hin. Eine Reihe weiterer Faktoren, die die Entwicklung des Energiesektors beeinflussen, sind noch unklar. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung der Emissionszertifikatspreise ab Januar 2026, die Entwicklung der Gaspreise in diesem Winter oder das Tempo der Einführung anderer erneuerbarer Energiequellen. All diese Tatsachen haben uns gezwungen, den Betrieb unserer Kohlekraftwerke Počerady und Chvaletice sowie der Heizkraftwerke Kladno zum frühestmöglichen rechtlich zulässigen Zeitpunkt, d. h. im Dezember 2026, spätestens jedoch im März 2027, einzustellen“, kommentierte Eva Maříková die Entscheidung der obersten Organe der Energiekonzerne.

Greift der Staat nicht ein, werden nicht nur die Kohlekraftwerke Počerady und Chvaletice der Pavel-Tykač-Gruppe bis Ende des Jahrzehnts stillgelegt, sondern auch die Kohlekraftwerke von ČEZ und Sokolovska uhelna. Während der Zeit, in der Solar- und Windkraftanlagen keinen Strom produzieren, laufen die Kohlekraftwerke in Tschechien und im benachbarten Deutschland auf Hochtouren.

Mehr als die Hälfte aller Energiequellen in Tschechien basiert noch immer auf Kohle. Rund 36 Prozent der gesamten Stromerzeugung stammen aus Kohle, bei der Wärmeerzeugung sind es sogar 50 Prozent. Bereits 2027 könnte Tschechien zum Nettoimporteur von Energie werden, insbesondere in der kritischen Winterzeit. Die Frage ist, woher die Energie importiert werden muss.
/gr/



Ein Kernkraftwerk muss sogar einen Flugzeugabsturz überstehen.
Gespräch mit Silvana Jirotkova, Leiterin der Abteilung für neue SMR bei CEZ

28.11.2025 Wochenzeitung Tema Seite 30
Autor: Lukáš Kašpar

Werden wir jemals Kernkraftwerke in Serie produzieren? Ist das eine Utopie oder schon bald Realität? Was sind kleine modulare Reaktoren? Warum genießt die Kernenergie in Tschechien so große öffentliche Unterstützung? Wie schwierig ist es, einen Standort für einen neuen Kernreaktor zu finden? Ist es schwierig, ihn zu sichern? Hält er einem Flugzeugabsturz stand? Und wie stark wird der Stromverbrauch steigen? Ing. SILVANA JIROTKOVÁ (48), Leiterin der Abteilung für die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren bei ČEZ, beantwortet diese Fragen.

* Wie erklären Sie sich, dass 71 % der Bevölkerung in Tschechien die Entwicklung der Kernenergie befürworten?

-Ich denke, die Menschen erkennen, dass sie wichtig und vor allem sicher ist. In Tschechien sind wir zudem seit jeher an den Betrieb von Kernkraftwerken gewöhnt. Die ersten stammen aus den 1980er-Jahren, und Dukovany feierte gerade sein 40-jähriges Bestehen. Sie laufen seither problemlos, und die Menschen verstehen, dass der Bau zwar ein anspruchsvoller Prozess war, die Produktion aber seitdem stabil ist. Darüber hinaus generiert die Kernenergie beträchtliche Einnahmen für den Staat, da wir nach wie vor Strom exportieren.


-Und wie sehen die Menschen, die in der Nähe von Temelín oder Dukovany leben, das?
-An Standorten von Kernkraftwerken ist die Stimmung sehr positiv, denn die Vorteile für die Beschäftigung in der Region liegen auf der Hand. Diese Kernkraftwerke sorgen für ihre Mitarbeiter und beschäftigen Tausende von Menschen. Hinzu kommt ein gewisses Patriotismusgefühl, denn die Menschen betrachten es als ihre Kernkraftwerke, und niemand in der Umgebung sollte sich da einmischen. Es sind unsere Kernkraftwerke, und wir sind uns der Verantwortung für unsere Sicherheit und die der gesamten Region bewusst. Unsere Kraftwerke gehören nachweislich zu den sichersten der Welt, und deshalb werden wir uns nicht einmischen lassen, selbst wenn jemand mit uns darüber reden will. All das sind Gründe, warum die Unterstützung für Kernenergie hier so hoch ist.

-Allerdings haben wir Nachbarn, die das anders sehen.
-Mit ihnen sprechen wir auch ständig darüber. Wir planen nun den Bau des ersten kleinen modularen Kernreaktors unseres Landes in Temelín. Seit Beginn der Vorbereitungen reisen wir nach Österreich und Deutschland, um die Sache mit den Verantwortlichen zu besprechen. Beide Länder stehen der Kernenergie derzeit skeptisch gegenüber. Daher ist es wichtig, sie kontinuierlich zu beruhigen, damit sie dem Bau weiterer Kernkraftwerke in unserem Land nicht entgegenwirken. Generell hat die Bevölkerung Österreichs und Deutschlands jedoch kein großes Problem mit Kernenergie; es handelt sich vielmehr um eine politische Frage als um Angst in der Bevölkerung.

* Argumentieren Sie bei unseren Nachbarn, dass wir hier fast keine Gebirgsflüsse oder Meere haben und es daher schwieriger ist, Wasserkraft- oder Windkraftwerke zu errichten?

-Persönlich akzeptieren sie die Argumente der natürlichen Gegebenheiten und erkennen an, dass Kernenergie für uns schwieriger zu ersetzen ist als für Länder wie Österreich, wo es dank erneuerbarer Energien kein Problem darstellt, einen viel größeren Teil des Energiebedarfs zu decken. Man könnte auch argumentieren, dass der von uns aus Kernkraft erzeugte Strom teilweise in ihren eigenen Steckdosen verbraucht wird, aber damit muss man vorsichtig sein. In jedem Fall ist uns klar, dass die Genehmigung länger dauern wird als bei anderen Bauvorhaben, was logisch ist.

* Sie planen sogenannte kleine modulare Kernkraftwerke. Können Sie sich vorstellen, dass diese im Laufe der Zeit deutlich kleiner sein werden als die in Temelín oder Dukovany? Werden die Träume mancher Wissenschaftler von kleinen Kernkraftwerken hinter jeder Stadt oder jedem Unternehmen wahr?

-Ich erwarte weniger eine Verkleinerung der Anlagen als vielmehr andere Brennstoffe, andere Kühlmethoden und dass eines Tages wahrscheinlich Fusionskraftwerke in Betrieb genommen werden (im Gegensatz zur Kernspaltung verschmelzen bei diesem Prozess leichte Kerne zu einem schweren Kern, wodurch ein Vielfaches der Energie der Kernspaltung freigesetzt wird). Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass hinter jedem Bezirk oder jeder regionalen Stadt ein Kernkraftwerk entsteht, da die Bedingungen für große und kleine Kernkraftwerke im Grunde dieselben sind. Gesetzlich bedeutet dies, dass alle geltenden Sicherheitsprinzipien, Parameter und Bedingungen in jedem Fall eingehalten werden müssen, daran besteht kein Zweifel. Das Genehmigungsverfahren für Energiereaktoren ist tatsächlich gleich lang, egal ob es sich um ein größeres oder kleineres Kraftwerk handelt.

* Ist das also nicht der richtige Weg?

-Ich denke, die Menschheit wird andere Wege finden, um Energie effizient zu erzeugen und zu liefern, anstatt wie in Tschechien an jeder Ecke Kraftwerke mit einem dichten Übertragungsnetz zu errichten. Das ist in Ländern mit großen Entfernungen gerechtfertigt, wo es keinen Sinn macht, überall Leitungen zu verlegen. Es stimmt aber, dass das Řež-Institut für Kernforschung mehrere kleine Kernreaktoren mit einer anderen Kühlart und einer Leistung von beispielsweise 100 Megawatt in seinen Projekten hat. Das ist jedoch eine Frage für die nächsten Jahrzehnte.

* Und wäre es in diesem Fall nicht besser, den Begriff „klein“ heute nicht mehr zu verwenden und die Kraftwerke einfach modular zu nennen?

-Darüber haben wir bereits nachgedacht. Ehrlich gesagt ist der Reaktor, mit dem wir jetzt arbeiten, nicht wirklich sehr klein.Es verfügt über eine installierte Leistung von 470 Megawatt. Im Vergleich zum Kernkraftwerk Dukovany, das aus vier Blöcken mit jeweils rund 510 Megawatt installierter Leistung besteht, ist die Kapazität sehr ähnlich. Unsere Kollegen von Rolls-Royce SMR, mit denen wir modulare Kernkraftwerke entwickeln, haben berechnet, dass eine Leistung von 470 Megawatt ideal ist, da die Reaktoren mit der von ihnen verwendeten Konstruktion bei einer geringeren Leistung wirtschaftlich nicht mehr rentabel wären.

* Und was bedeutet „modular“?

-Das bedeutet, dass einzelne Module in einer Fabrik gefertigt, getestet und anschließend einfach zu einem bestimmten Ort transportiert und dort montiert werden können. Dadurch lässt sich das Kernkraftwerk in kürzerer Zeit errichten, und die Produktion wird mit zunehmender Modulanzahl im Laufe der Zeit günstiger. Der Bau eines Kernkraftwerks ist extrem kostenintensiv und erfordert eine enorme Investition. Das Kraftwerk erwirtschaftet erst nach einer gewissen Zeit Gewinne, diese bleiben dann aber über einen langen Zeitraum bestehen.

* Wird also mit der Zeit eine Fabrik entstehen, die Kraftwerksmodule produziert, die dann an sichere, ausgewählte Standorte im ganzen Land geliefert und dort montiert werden?

-Ja, so wird es sein. Allerdings werden die Module nicht nur hier produziert. Es wird mehrere solcher Fabriken geben, da für jedes Kraftwerk über tausend Module verschiedener Typen und Komplexitäten benötigt werden. Einige werden einfacher, andere komplexer sein. Man kann es sich wie eine Treppe in Form eines Moduls vorstellen, das irgendwo vorgefertigt und dann dorthin transportiert wird, wo es gebraucht wird. Andere Module werden importiert, und da kein Land über ausreichende Kapazitäten verfügt, um alle Komponenten für ein Kernkraftwerk herzustellen, wird es Fabriken in mehreren Ländern geben.


-Wird es also ein internationales Lego-Set geben, aus dem man sich einfach ein Kernkraftwerk zusammenbauen kann?

-Tatsächlich ja. Wir verwenden diese Analogie auch in virtuellen Rundgängen für Grundschüler. Nur sind die Teile des Baukastens etwas größer.

* Es klingt einfach, ist es aber wahrscheinlich nicht, oder?

-Es ist klar, dass der Bau des ersten Kraftwerks dieser Art komplizierter sein wird. Deshalb wollen wir hier in Tschechien nicht die Ersten sein, sondern zumindest teilweise von den Erfahrungen unserer Kollegen in Großbritannien profitieren, die idealerweise bereits mögliche Fehler erkannt haben sollten. Großbritannien plant, wie wir, den Baubeginn in der ersten Hälfte der 30er-Jahre, und wir werden definitiv direkt im Anschluss daran beginnen. Wir werden mit einer Verzögerung von sechs Monaten mit dem Bau beginnen, um von ihren Erfahrungen zu lernen.


-Könnte es also innerhalb von zehn Jahren gebaut werden?

-Ja, derzeit wird ein Entwurf /Design erstellt, der etwa ein bis zwei Jahre dauern wird. Parallel dazu läuft in Großbritannien bereits das Genehmigungsverfahren. Wir sind überzeugt, dass der Preis letztendlich dem von Großkraftwerken entsprechen und wettbewerbsfähig sein wird. Dies wird wahrscheinlich nicht für das erste Kraftwerk gelten, da dessen Produktion teurer sein wird. Bei weiteren Kraftwerken werden Vorbereitung und Bau optimiert, sodass der Preis niedriger ausfallen sollte. Die ČEZ-Gruppe kooperiert mit Rolls-Royce SMR, weil die kleinen modularen Reaktoren Teil einer größeren europäischen Flotte sein werden und wir von deren Bau- und Betriebserfahrung profitieren. Zudem haben wir die Möglichkeit, die Konstruktion mit unserer Erfahrung im Bereich Kernkraftwerke zu beeinflussen, was nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa von Nutzen sein wird.

* Die meisten Menschen verbinden mit dem Namen Rolls-Royce Luxusautos. Aber wir sprechen hier wahrscheinlich von einem anderen Unternehmen, richtig?

-Wir sprechen von derselben Marke, aber einem anderen Unternehmen, nämlich Rolls-Royce plc. Rolls-Royce Motors, der Automobilhersteller, wurde 1974 abgespalten und gehört seit 2003 zur BMW Group. Die Muttergesellschaft Rolls-Royce plc produziert Flugzeugtriebwerke, U-Boote und ist im Energiesektor tätig. Wir haben uns auch deshalb für Rolls-Royce entschieden, weil es ein sehr stabiles und renommiertes Unternehmen mit über hundertjähriger Geschichte ist (Rolls-Royce SMR ist der Geschäftsbereich, der sich speziell auf kleine Reaktoren konzentriert).

* Bauen Sie also einen Rolls-Royce unter den tschechischen Kraftwerken?

-Tatsächlich ja. Die Reaktoren heißen Rolls-Royce SMR, genau wie das Unternehmen, an dem wir Anteilseigner und Kunde sind. Apropos Stabilität: Nicht nur diese Marke ist stabil, sondern auch die Kernenergieproduktion an sich.

-Was meinen Sie damit?

-Fossilkraftwerke drosseln ihre Leistung und stellen schließlich ihren Betrieb ein. Erneuerbare Energien (EE) sind wichtig, aber wetterabhängig, was sich auch auf die Endenergiepreise auswirken kann. Daher benötigt man Grundlastkraftwerke im Netz, Mittellastkraftwerke, die im Winter verstärkt genutzt werden, und Spitzenlastkraftwerke, die als Reserve zur Verfügung stehen, um den Ausfall von EE-Anlagen rechtzeitig auszugleichen. SMRs sind Grundlastkraftwerke, deren Wert in einem stabilen und vorhersehbaren Preis sowie einer hohen Verfügbarkeit von über 90 % liegt (ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch, ein Schlüsselfaktor für die Funktionsfähigkeit des Verteilnetzes, Anm. d. Red.). Sie sind sehr wichtig für die statische und dynamische Stabilität des Systems.


-Aber Sie rechne mit ihnen, oder?
Zweifellos. Erneuerbare Energien werden eine wichtige Rolle spielen, und das zu Recht. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir entweder sehr leistungsfähige Batterien benötigen, um Energie über einen längeren Zeitraum und in größeren Mengen speichern zu können, oder ausreichend Kapazitäten für erneuerbare Energien.
Im Energiemix werden erneuerbare Energien neben der Kernenergie die wichtigste Rolle spielen, insbesondere wenn wir uns von der Kohle abwenden. Und bevor wir genügend erneuerbare Energiequellen ausbauen, wird Gas eine bedeutende Rolle spielen müssen. Das wird lange dauern, schon allein deshalb, weil niemand üblicherweise eine Windmühle direkt hinter seinem Haus oder Photovoltaikanlagen neben einem Dorf auf einem Feld haben möchte. Und vor allem das Wetter spielt dabei keine Rolle.

* Wie viele modulare Kernkraftwerke planen Sie in absehbarer Zukunft?

-Bis 2050 möchten wir sechs Reaktoren bauen, die eine Gesamtleistung von fast drei Gigawatt erbringen. Dukovany beispielsweise hat dank seiner vier Reaktoren eine Leistung von zwei Gigawatt, und Temelín, das über zwei leistungsstärkere Reaktoren verfügt, erreicht ebenfalls diese Leistung. Der erste kleine modulare Reaktor soll ebenfalls in Temelín gebaut werden. Temelín ist ein Kernkraftwerksstandort und wurde geologisch und anderweitig gründlich untersucht. Wir haben auch Standorte ausgewählt, an denen bereits Strom erzeugt wird, wenn auch derzeit noch aus Kohle. Das bedeutet, dass wir neue Nutzungsmöglichkeiten für Standorte suchen, an denen Kohlekraftwerke nicht mehr genutzt werden. Dort, wo es noch Kohlekraftwerke gibt, sind Kühltürme bereits vorhanden und die Menschen daran gewöhnt. Außerdem gehen wir davon aus, dass die Kernkraft für sie sauberer sein wird als ein Kohlekraftwerk. Die Möglichkeit, Arbeiter aus Kohlekraftwerken im Zusammenhang mit der Vorbereitung, dem Bau und dem Betrieb eines Kernkraftwerks einzusetzen, bleibt bestehen.

* Haben Sie eine Idee, wo das nächste Kernkraftwerk gebaut werden sollte?

-Primär in Tušimice. Dort müssen wir bohren, graben und das gesamte Gelände erkunden, um herauszufinden, was sich dort in den letzten Jahrmillionen im Boden verändert hat. Für mich ist diese geologische Erkundung wie Alchemie. Es wird ein Graben ausgehoben, und Geologen können sehen, wo sich das Grundgestein verschoben hat, wann das geschah, ob es Verwerfungen gab und ob die Gefahr seismischer Aktivitäten oder gar eines Erdbebens besteht. Sie tauchen sehr tief in die Geschichte ein, um jedes Risiko auszuschließen.

-Wenn Sie also herausfänden, dass es vor vielen Tausend Jahren in Tušimice tektonische Aktivitäten gab, würden Sie dort dann nicht bauen?

-Das hängt davon ab, ob es einen Bruch in der Lithosphärenplatte gab und ob es sich um einen aktiven Bruch handelt, was problematisch wäre. Wir untersuchen dann den jeweiligen Bruch, und wenn wir Bewegungen im Quartär (vor 2,6 Millionen Jahren, Anm. d. Red.) feststellen, dem entscheidenden Zeitraum für den Standort einer Kernanlage, untersuchen wir die Ursachen dieser Bewegung. Während tektonische Bewegungen ein Problem darstellen würden, sind Bewegungen am Bruch aufgrund anderer Ursachen, wie beispielsweise Erdrutsche, unproblematisch. Gemäß den Ergebnissen geologischer Untersuchungen müssen dann eine ganze Reihe technischer Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise Federn unter der Fundamentplatte, unter dem Reaktor usw. Der gesamte Bau wird dadurch deutlich komplizierter und teurer. Im Extremfall teilt die Aufsichtsbehörde mit, dass die Unsicherheit und das Risiko bereits so groß sind, dass sie keine Genehmigung erteilt. Sie müssen absolut nachweisen, dass die Wahrscheinlichkeit von Erschütterungen oder Verschiebungen minimal ist. Und natürlich müssen die technischen Anforderungen der Gebäudekonstruktion erfüllt sein, falls Sie das Gebäude so ausgelegt haben, dass es allen Belastungen standhält.

* Ich gehe davon aus, dass die Sicherheitsvorkehrungen außergewöhnlich hoch sind.

-Das ist eine der Grundvoraussetzungen. Das gesamte Gebäude, der gesamte Sicherheitsbehälter, muss so konstruiert sein, dass er dem Einschlag eines Flugzeugs standhält, selbst in einer Flugverbotszone. Es werden jedoch auch Extremsituationen erwartet, in denen das Flugzeug aufgrund einer Fehlfunktion nicht mehr flugfähig ist. Weitere Sicherheitsvorkehrungen betreffen die Gewährleistung, dass sich keine unbefugte Person dem Reaktor nähert. Und es geht nicht nur um den Reaktor selbst, sondern auch um eine ganze Reihe anderer Technologien des Kraftwerks. Das bedeutet, dass jeder, der das Gelände betreten will – beispielsweise mit dem Auto oder einer Drohne –, weit entfernt vom Gebäude abgefangen werden muss. Cybersicherheit hat ebenfalls höchste Priorität.

* Wie lange dauert die Vorbereitung eines Standorts für den Bau eines Kernkraftwerks?

-Man sagt, die Umstellung eines Standorts von konventioneller auf nukleare Energieerzeugung dauere drei bis fünf Jahre. Wir bereiten Tušimice nun schon seit anderthalb Jahren vor. Dort planen wir den Bau von drei Reaktoren und müssen daher ein größeres Gebiet als in Temelín, wo nur ein Reaktor entstehen soll, in Betracht ziehen. Gleichzeitig wollen wir das Kernkraftwerk als Ersatz für die Fernwärmeversorgung nutzen.

* Ersatz?
-Die Wärmeversorgung erfolgt derzeit größtenteils durch Kohle, deren Nutzung in den kommenden Jahren zurückgehen wird. Wir benötigen daher einen Ersatz, zunächst Gas, später SMR. In Tušimice beispielsweise planen wir bis zu drei Reaktoren, da Kraftwerke zeitweise abgeschaltet werden müssen. So benötigen wir einen kleineren Reaktor, der bei Bedarf einspringt und die Wärmeversorgung sicherstellt. Ein einzelner modularer Reaktor wäre an diesem Standort also nicht ausreichend. Es geht also nicht nur um Strom. Zusätzlich zu den vier bereits erwähnten modularen Reaktoren planen wir in den nächsten 25 Jahren zwei weitere, für die wir noch einen geeigneten Standort suchen. Wir haben Dětmarovice im Spiel, wo sich ebenfalls ein Kohlekraftwerk befindet. Da es jedoch sehr nahe an der polnischen Grenze liegt, müssen wir berücksichtigen, dass die Verhandlungen dadurch komplizierter werden könnten. Außerdem ist unklar, inwieweit der Untergrund durch den Bergbau beeinträchtigt wurde. Andererseits bin ich der Meinung, dass die Region Mährisch-Schlesien, insbesondere die Industrieregion Ostrava, ein oder zwei kleine modulare Reaktoren durchaus verdient hätte. Ähnliches gilt für die Region Ústí nad Labem, da energieintensive Industrien nicht nur auf Erneuerbare Energiequellen angewiesen werden können.
* Sind kleine modulare Reaktoren bereits irgendwo in Betrieb?

China und Russland haben bereits einige, aber sie unterscheiden sich in Typ und Design von denen, die in Europa vorbereitet werden. In Ontario, Kanada, wird ein Standort für einen kleinen modularen Reaktor vorbereitet, und ich glaube, die Baugenehmigung wurde bereits erteilt. Anderswo befindet sich alles noch in der Vorbereitungsphase.

* Und wann könnte der erste Reaktor in unserem Land gebaut werden?

-Idealerweise im Jahr 2036. Es ist ein sehr ambitionierter Plan und hängt maßgeblich von Rolls-Royce SMR ab. Wie gesagt, wir wollen nicht die Ersten sein, aber je früher man auf dem Markt ist und beweisen kann, dass die Technologie anwendbar, finanzierbar, innerhalb eines bestimmten Zeitraums baubar und zudem einwandfrei funktioniert, desto mehr Absatz wird man erzielen und desto größer ist die Möglichkeit, zusätzliche Module zu bestellen, denn die Produktionskapazitäten sind nicht unbegrenzt. Sie werden zwar mit der Zeit steigen, sind aber derzeit sehr begrenzt. Eine weitere Einschränkung ist der Fachkräftemangel, genauer gesagt der Mangel an erfahrenen Experten in diesem Bereich. Wenn Sie früher bereit sind, gewinnen Sie nicht nur Zulieferer, sondern auch die entsprechenden Fachkräfte, die dann nicht nach Polen abwandern, wo Ihre Kollegen ebenfalls große Pläne haben.

* Für 2036 planen Sie außerdem die Inbetriebnahme zweier neuer klassischer Reaktoren in Dukovany. Ist die Lebensdauer kleiner modularer Reaktoren damit vergleichbar?

-Die Lebensdauer der SMR ist derzeit auf sechzig Jahre ausgelegt. Unsere derzeitigen großen Kernkraftwerke waren ursprünglich für dreißig, dann für vierzig Jahre geplant – also bis heute – und sie sind immer noch in Betrieb. Dank Modernisierungen steuern wir nun auf 60 Jahre sicheren Betrieb der aktuellen Anlagen zu, was mit der Lebensdauer kleiner modularer Reaktoren vergleichbar sein wird.

* Sollten modulare Kraftwerke in Serie produziert werden, könnte dies langfristig wahrscheinlich positive Auswirkungen auf die Energiepreise haben. Wir befinden uns jedoch heute in einer Situation, in der fossile Kraftwerke abgeschaltet werden und die Investitionen in Kernenergie beträchtlich sein werden. Müssen wir Preiserhöhungen befürchten?

-Die Zeiten, in denen wir für Energie fast nichts bezahlen mussten, sind definitiv vorbei, denn die Bedingungen waren anders. Andererseits gab es zu Zeiten des Sozialismus eine Debatte darüber, wie viel Temelín kosten würde, wie es sich auf den Strompreis auswirken würde und ob es sich jemals amortisieren würde. Heute können wir sagen, dass sich die Kernkraftwerke Dukovany und Temelín längst amortisiert haben. Zudem verfügt das Land nun über eine stabile Energiequelle, die es nach Bedarf nutzen kann. Wir sind heute Teil des Energiemarktes, daher sind Prognosen schwieriger, aber es wird sich in jedem Fall lohnen, sonst hätten wir uns nicht engagiert. Darüber hinaus ist es heute nicht nur aus Ressourcensicht, sondern auch aus Sicht des Übertragungsnetzes nicht einfach, das sich an die Situation mit anderen, insbesondere erneuerbaren, Energiequellen anpassen muss, die völlig anders verteilt sind. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass man andere Leitungen verlegen muss, was nicht billig ist.

* Sollte sich ein kleiner modularer Reaktor also in weniger als sechzig Jahren amortisieren?

-Das ist sicherlich der Fall, obwohl ich Ihnen nicht sagen werde, in welchem ​​Jahr das sein wird. Unsere Idee ist jedenfalls, dass es im Jahr 2050 sechs kleine modulare Reaktoren geben wird und die Kernenergie laut staatlichem Energiekonzept dann 45 bis 50 Prozent des Energiemixes ausmachen soll. Der Rest soll aus erneuerbaren Energien stammen.

* Wie sieht es aktuell aus?

-Heute liegt der Anteil der Kernenergie bei etwa 40 Prozent, während fossile Kraftwerke mit rund 34 Prozent weiterhin einen bedeutenden Anteil haben. Erneuerbare Energien tragen derzeit etwa 17 Prozent und Gas 5 Prozent zur Stromerzeugung bei.

* Scheint das Verhältnis von Kernenergie zu erneuerbaren Energien also letztendlich 50/50 zu betragen?

-Das könnte sein, aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Faktor, der sich nur schwer vorhersagen lässt. Von den Kraftwerken, die wir derzeit in Tschechien haben, werden im Jahr 2050 nur noch Temelín und einige Wasserkraftwerke in Betrieb sein. Das bedeutet, dass die neuen Reaktoren, deren Bau in Dukovany vorbereitet wird, lediglich die bestehenden Anlagen in Dukovany ersetzen werden, die Mitte des Jahrhunderts nicht mehr in Betrieb sein werden. Sie werden daher weder die längst stillgelegten Kohlekraftwerke noch die Gaskraftwerke ersetzen, die ebenfalls nicht emissionsfrei sind und daher gemäß den aktuellen Klimaplänen irgendwann aus dem Energiemix verschwinden müssen.

* Es werden doch sechs weitere modulare Reaktoren geben.

-Ja, aber wir müssen berücksichtigen, dass der Stromverbrauch mit der Entwicklung von Rechenzentren und künstlicher Intelligenz ebenfalls steigen wird, sodass der Bedarf an neuen Kraftwerken stetig wächst. Schätzungen zufolge wird der Strombedarf in 25 Jahren doppelt so hoch sein wie heute. Und der Klimawandel wird erhebliche Auswirkungen haben, die niemand genau vorhersagen kann. Sicher ist nur, dass all dies viel Strom erfordern wird, sodass wir nicht auf Kernkraftwerke verzichten können. Zumindest nicht, bis wir herausgefunden haben, wie wir andere Brennstoffe und Energiequellen effektiv nutzen können.

Ing. SILVANA JIROTKOVÁ (48) Direktorin der Abteilung für die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren bei ČEZ, a. s. Sie wurde in Ostrava geboren, lebt in Prag und hat drei Kinder. Seit 2002 war sie als Managerin und später als Geschäftsführerin von CzechInvest tätig. Anschließend arbeitete sie im Ministerium für Industrie und Handel- als stellvertretende Ministerin für Wirtschaftsstrategie, Entwicklung des Geschäftsumfelds, Qualität und Verbraucherschutz zuständig. Seit 2022 leitet sie bei ČEZ ein Team, das sich mit der Erschließung der Chancen im aufstrebenden Markt für kleine modulare Reaktoren befasst. Ziel ist der Bau von sechs Reaktoren bis 2050.

„In 25 Jahren wird doppelt so viel Strom benötigt werden.“
/gr/



ÚJV Řež und Rolls-Royce SMR verstärken Kooperation bei modularen Reaktoren
ČTK
27. November 2025, oenergetice.cz

ÚJV Řež und Rolls-Royce SMR werden ihre Zusammenarbeit bei der Implementierung der Technologie kleiner modularer Reaktoren (SMR) in Tschechien und im Ausland intensivieren. Sie unterzeichneten eine Vereinbarung, die an den bestehenden Vertrag zur Analyse, Erprobung und Bewertung kritischer Komponenten anknüpft. Die Kooperation umfasst auch den Bau kleiner modularer SMR-Reaktoren von Rolls-Royce. Dies teilte ČTK heute Ladislav Kříž, Sprecher von ČEZ, mit. ČEZ hält rund 20 Prozent der Anteile an dem britischen Unternehmen und plant, den ersten SMR in Tschechien Mitte der 2030er-Jahre im Kernkraftwerk Temelín fertigzustellen.


„Durch die Kombination unserer Erfahrung mit der wegweisenden SMR-Technologie von Rolls-Royce können wir die tschechische Industrie an die Spitze des globalen SMR-Marktes bringen und einen wesentlichen Beitrag zu unserer sicheren Energiezukunft leisten“, sagte Martin Ruščák, Direktor von ÚJV Řež.

Laut der neu abgeschlossenen Vereinbarung werden die beiden Unternehmen Möglichkeiten in verschiedenen technischen und regulatorischen Bereichen ausloten, darunter nukleare Sicherheitsanalysen, Konstruktions- und Ingenieurdienstleistungen, Evaluierung und Tests, technische Unterstützung für den Betrieb sowie Genehmigungsanforderungen speziell für die Tschechische Republik. „Die Stärkung dieser Partnerschaft festigt nicht nur unsere eigenen Ingenieurskompetenzen, sondern stellt auch sicher, dass wir bei der Entwicklung des Rolls-Royce-SMR-Projekts mit den Besten der Welt zusammenarbeiten“, sagte David Dodd, Technischer Direktor von Rolls-Royce SMR.

Der SMR in der Nähe von Temelín wird eine elektrische Leistung von 470 Megawatt haben, was der Energieversorgung von einer Million Haushalten für mindestens 60 Jahre entspricht.

Heute fand eine technische Konferenz für Zulieferer statt, um Vertreter der tschechischen Industrie über den aktuellen Stand und Fortschritt des Projekts „Rolls-Royce SMR“ (Small Modular Reactor) zu informieren. Tschechische Unternehmen haben die Möglichkeit, sich am Bau von SMRs sowohl in Tschechien als auch auf anderen internationalen Märkten zu beteiligen.

Die britische Regierungsorganisation Great British Nuclear (GBN) hat Rolls-Royce SMR als bevorzugten SMR-Lieferanten für Großbritannien ausgewählt. Dies eröffnet unter anderem die Chance, die ersten drei SMRs in Großbritannien zu bauen.

Modulare Reaktoren können in Fabriken in Serie gefertigt werden, und nach jedem Block können mehrere Reaktoren an einem Standort konzentriert werden. Sie unterscheiden sich von großen Kernkraftwerken hauptsächlich durch ihre geringere Leistung sowie ihren schnelleren und einfacheren Aufbau.

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... reaktorech
/gr/




Öffentliche Meinung zur Kernenergie
Martin Ďurďovič, Anna Katrňáková 27.11.2025 cvvm.cz

In der im Juni 2025 durchgeführten Umfrage wurden Fragen zum Thema Energie in das Paneel „Unsere Gesellschaft“ aufgenommen. Die gestellten Fragen untersuchten die Haltung der tschechischen Bevölkerung zur Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung in Tschechien, die Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der Kernenergie, das Vertrauen in die Regierung bei Entscheidungen zur Kernenergie sowie die Meinung zum Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany. Diese Pressemitteilung bietet eine grundlegende Analyse der Daten.

Fast drei Viertel der Befragten (73 %) gaben an, die Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung in Tschechien zu befürworten (36 % „definitiv dafür“, 17 % „dafür“ und 20 % „eher dafür“). Die gegenteilige Meinung, also eine negative Haltung gegenüber der Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung, wurde nur von einem Zwanzigstel (5 %) der Befragten geäußert („eher dagegen“ 4 % und „definitiv dagegen“ 1 %).

Der Bau eines neuen Blocks im Kernkraftwerk Dukovany wird von etwa vier Fünfteln der Bevölkerung befürwortet (45 % „definitiv ja“ und 35 % „eher ja“). Ein Vergleich mit der Umfrage vom vergangenen August zeigt, dass der Widerstand der tschechischen Bürger gegen den Bau abgenommen hat.

Die Mehrheit (59 %) der Befragten hat größere oder kleinere Bedenken. Konkret gaben 2 % der Befragten an, große Bedenken hinsichtlich der Nutzung von Kernenergie zu haben, ein Sechstel (17 %) äußerte mäßige Bedenken und zwei Fünftel (40 %) hatten geringe Bedenken. Demgegenüber gaben 38 % der Befragten an, keinerlei Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von Kernenergie zu haben.

Bei der Zustimmung zur Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung besteht ein Unterschied von 29 Prozentpunkten zwischen Frauen und Männern (88 % der Männer stimmen zu, 59 % der Frauen). Dasselbe gilt für Bedenken gegenüber Kernenergie. Mehr als die Hälfte (54 %) der Männer äußerten keine Bedenken, während weniger als ein Viertel (22 %) der Frauen diese Option wählten.

Quelle: https://cvvm.soc.cas.cz/cz/tiskove-zpra ... ergetice-2


CVVM: Die Nichtzustimmung mit dem Bau eines neuen Atomblocks in Dukovany nahm bei den Tschechen ab
ČTK
27. November 2025, oenrgetice.cz

Der Widerstand der Tschechen gegen den Bau eines neuen Blocks im Atomkraftwerk Dukovany hat abgenommen. Neun Prozent der Bevölkerung sind dagegen, im Vergleich zu 16 Prozent im Vorjahr. Vier Fünftel der Bevölkerung befürworten den Bau weiterhin. Der Anteil derjenigen, die sich in dieser Frage noch nicht entschieden haben, ist jedoch um fünf Prozentpunkte auf elf Prozent gestiegen. Gleichzeitig haben die Bedenken der Bürger hinsichtlich der Nutzung von Atomenergie abgenommen, gleichzeitig ist ihr Vertrauen in die Regierung bei Entscheidungen zur Atomenergie gesunken. Dies ergab eine im Juni veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts CVVM.

Obwohl die meisten Menschen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Nutzung von Atomenergie äußern, ist ihr Anteil im Jahresvergleich von 64 auf 59 Prozent gesunken. Andererseits ist der Anteil derjenigen, die keine Bedenken hinsichtlich der Nutzung von Kernenergie haben, um vier Prozentpunkte auf 38 Prozent gestiegen.

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung und ihre Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zur Entwicklung der Kernenergie zu treffen, ist um fünf Prozentpunkte auf 53 Prozent gesunken. Der Anteil derer, die ihr misstrauen, hat sich mit fast zwei Fünfteln kaum verändert. Der Anteil der Bürger, die die Frage nicht beantworten konnten, ist um sieben Prozentpunkte auf elf Prozent gestiegen.

In der Umfrage sprachen sich dennoch 73 Prozent der Befragten für die Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung in Tschechien aus, 17 Prozent gaben an, weder dafür noch dagegen zu sein. Fünf Prozent lehnten die Kernenergie entschieden ab, und ebenfalls fünf Prozent konnten keine Antwort geben.

Die Zustimmung zur Nutzung von Kernenergie zur Stromerzeugung in Tschechien wurde laut der Umfrage unter tausend Bürgern über 15 Jahren, die in der zweiten Junihälfte durchgeführt wurde, häufiger von Männern, höher Gebildeten und Einwohnern großer Städte geäußert.

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... nech-klesl

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Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
370 04 České Budějovice
E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
Beiträge: 511
Registriert: Mi 6. Okt 2021, 11:34

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl relevanter Zeitungsartikel aus Tschechien zum Thema Energie vom 1.Dezember 2025:

Inhalt:
Tykac beginnt das Spiel um die Kohle.
Dutzende Kronen mehr für den regulierten Energieanteil.
Lithium in Cínovec: ČEZ erhielt fast neun Milliarden an Fördermitteln.
Tschechen können Tausende an Energiekosten sparen, verstehen aber ihre Rechnungen nicht.
Zhangzhou 2: Hualong-One-Reaktor in China wurde ans Netz angeschlossen.
Energiewende in Norwegen: Zehn Atomkraftwerke sind geplant

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Tykač beginnt das Spiel um die Kohle
01.12.2025 Tageszeitung Deník N Seite 4
Autoren: KAROLÍNA BLAŽKOVÁ JAN ÚŠELA

Die Pro-Kohle-Regierung von Andrej Babiš spielt dem Geschäftsmann Pavel Tykač in die Hände. Sein Plan zur Stilllegung zweier Kohlekraftwerke und eines Heizkraftwerks ist mit mehreren Sicherheitsvorkehrungen versehen.
Die Gruppe Sev. En von Pavel Tykač bestätigte am vergangenen Mittwoch, dass sie die Stilllegung von drei ihrer Kohlekraftwerke plant – den Kraftwerken Počerady und Chvaletice sowie dem Heizkraftwerk in Kladno.

Das staatliche Unternehmen ČEPS, das als einziger Betreiber das Übertragungsnetz betreibt, gab am Freitag bekannt, die offizielle Mitteilung über diesen Schritt erhalten zu haben.

Tykač hatte seine Pläne zur möglichen Stilllegung nicht verheimlicht. Die Zeitung Hospodářské noviny (HN) berichtete am Dienstag über seine endgültige Entscheidung, und die Sev. en-Gruppe bestätigte diese einen Tag später in einer Pressemitteilung.

„Die wirtschaftliche Lage im traditionellen Energiesektor ist für alle Energieerzeuger, die die heimische Braunkohle nutzen, sehr ungünstig“, schrieb das Unternehmen und fügte hinzu, dass es die Stilllegung zum frühestmöglichen gesetzlichen Termin, also entweder im Dezember 2026 oder spätestens im März des Folgejahres, anstrebt. Laut der Gruppe bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Marktpreise für Strom und der Preise für Emissionszertifikate. Weitere Gründe seien die Entwicklung der Gaspreise und das Tempo des Ausbaus erneuerbarer Energien.
Tykač bestätigte dies auch im Podcast „Štěpení“. Darin betonte er, es handele sich um eine rein wirtschaftliche Entscheidung.

„Nun hängt es von der Position des Staates ab, ob er die Kraftwerke aus strategischen Gründen für notwendig hält. Aber das ist nicht mehr unsere Angelegenheit“, sagte er und fügte hinzu, er habe von der scheidenden Regierung von Petr Fiala keine Unterstützung mehr gespürt. Das neue Kabinett von Andrej Babiš hingegen setzt auf den Fortbestand der Kohle. Alle drei Parteien der künftigen Regierung versprachen dies in ihren Wahlprogrammen, und es spiegelt sich auch in ihrer Programmerklärung wider. „Wir werden einige Kohlekraftwerke durch rechtliche Fördermaßnahmen weiter betreiben, bis ausreichend andere stabile Energiequellen zur Verfügung stehen“, heißt es in einem Dokument, das Deník N. vorliegt.

Das scheidende Kabinett von Petr Fiala hingegen erklärte in seinem Programm, dass die Tschechische Republik die Kohleverbrennung bis zum Jahr 2033 beenden werde. Die Regierung versprach, die Voraussetzungen für die Energiewende zu schaffen, um den Ausstieg aus der Kohle zu ermöglichen.
Laut dem Energieanalysten Oldřich Sklenář von der Assoziation für internationale Angelegenheiten (AMO) wurde dieses Versprechen jedoch nicht eingehalten. Kohle deckt mehr als ein Drittel der tschechischen Stromerzeugung und die Hälfte der Wärmeerzeugung ab. Langfristig wird das Land dank des Ausbaus erneuerbarer Energien und des fortgesetzten Fokus auf Kernenergie ohne Kohle auskommen können. Kurzfristig gibt es jedoch keinen Ersatz für Kohle, wofür Sklenář die Regierung von Fiala verantwortlich macht. Kohle trägt zur Stabilisierung des Übertragungsnetzes bei, das durch Wind- und Solarkraftwerke zunehmend instabil wird. Im Gegensatz zu diesen lässt sich die Kohleproduktion regulieren und trägt so zur Stabilität des Stromnetzes bei. Die Speicherung grüner Energie in Batterien kann ebenfalls eine solche Rolle spielen.

„Die Gesetzgebung zur Flexibilität und Energiespeicherung wurde in unserem Land jedoch erst spät verabschiedet. Sie hätte viel früher vorbereitet werden müssen, damit der Ausstieg aus der Kohle reibungslos verläuft“, kritisiert Sklenář.
Eine weitere Alternative zur Kohle könnte Erdgas sein, das als Übergangsenergiequelle auf dem Weg zu emissionsfreien Gasen gilt. Allerdings hat Tschechien noch nicht mit dem Bau neuer Gasdampf-Kraftwerke begonnen, die Kohlekraftwerke ersetzen könnten.

„Aber man kann ein Gasdampf-Kraftwerk nicht innerhalb eines Jahres bauen – es besteht eine weltweite Nachfrage nach Turbinen und lange Wartezeiten“, bemerkt der AMO-Analyst und fügt hinzu, dass das Land auch auf Kohlekraftwerke angewiesen sei, um neue Gasquellen zu erschließen. Deshalb macht er der künftigen Regierung von Babiš keinen Vorwurf, dass sie weiterhin auf Kohle setzt.
„Entscheidend ist nun, was die anstehende Analyse der Firma ČEPS über den Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke von Herrn Tykač aussagt. Sollte sie zeigen, dass wir deren Stromerzeugung benötigen, um das Systemgleichgewicht aufrechtzuerhalten, muss dies akzeptiert werden“, fügt Sklenář hinzu.

Tykač spart auch nicht mit Kritik an der Energiepolitik der scheidenden Regierung. Laut dem Server iRozhlas hat er seine Kraftwerke bereits in der Vergangenheit erfolglos dem Staat angeboten.

Im bereits erwähnten Podcast „Štěpení“ schilderte der Unternehmer die seiner Meinung nach unbefriedigenden Ergebnisse der Verhandlungen mit dem Kabinett von Fiala.

„Ich bin zum Premierminister und zum Industrieminister gegangen. Mir schien es so wichtig, dass sie es von mir persönlich erfahren sollten. Der Premierminister sagte mir, er wolle das Problem nicht lösen und ich solle mich an den Industrieminister wenden. Er zeigte wenig Interesse an der Industrie“, behauptete Tykač. Auf die Frage, ob die künftige Regierung ihn aufnehmen könne, antwortete er, er wisse es nicht.

Der voraussichtliche Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (ANO) wollte sich ebenfalls nicht zu konkreten Schritten äußern.

„Jetzt muss das Team von Minister Havlíček handeln. Wir sind noch nicht im Amt, und ich möchte nicht wie ein Besserwisser durch Prag laufen und weise Worte von sich geben“, sagte er gegenüber Deník N.

Er wies darauf hin, dass der Vorschlag zur Stilllegung der Kraftwerke und Heizkraftwerke noch nicht bedeute, dass dies tatsächlich geschehen werde.

„Wir müssen uns an das Gesetz halten. ČEPS wird die Bilanz und die Netze berechnen, und je nach Ergebnis wird der Betrieb entweder eingestellt oder fortgesetzt.“
„Die mit der ERU (Energieregulierungsbehörde) vereinbarten Bedingungen werden mit dem derzeitigen Betreiber oder im Rahmen einer Auktion an den zukünftigen Betreiber des Kraftwerks ausgehandelt“, skizzierte er die möglichen Optionen. Laut Havlíček muss alles im Kontext des Kohlebergbaus und dessen Nutzung in der Wärmeindustrie geklärt werden. Er betonte zudem, dass die Regierung ausreichend stabile Energiequellen (Kernkraft, Kohle und Gas) zur Aufrechterhaltung des Systems sicherstellen werde und dass der Ausbau erneuerbarer Energien die Netzstabilität nicht gefährden werde. Sobald Havlíček sein Ministeramt antritt, will er Verhandlungen mit allen Beteiligten aufnehmen – also mit dem halbstaatlichen Unternehmen ČEZ, der Tykač-Gruppe Sev. en, ČEPS und der ERU.

Von Deník N. befragte Experten sind sich einig, dass die Ankündigung zu einem politisch exponierten Zeitpunkt erfolgt. „Diesmal wird sie während der sogenannten Dunkelflaute (einer Zeit geringer Stromerzeugung aus Sonne und Wind) verkündet.“ Und das zu Beginn der Wintersaison. Genau an den Tagen, an denen Kohlekraftwerke am meisten Gewinn erwirtschaften. „Es ist offensichtlich, dass der psychologische Faktor eine große Rolle spielt“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Radim Dohnal von Capitalinked.

„Man muss nicht nur an die mögliche Beteiligung von Filip Turk oder Petr Macinka am Umweltministerium denken, sondern auch an die damit verbundenen Entschädigungszahlungen für Schäden nach Landgewinnung und -ankauf.“ „Diese beiden Punkte sind angesichts des Potenzials der Stromerzeugung aus Kohle von untergeordneter Bedeutung und können in Verhandlungen mit dem Staat geopfert werden“, fügt der Experte hinzu. Dass Tykač Macinka nahestehen könnte, zeigt die Tatsache, dass der Kohlebaron im vergangenen Jahr der großzügigste Spender des Václav-Klaus-Instituts war (er spendete zehn Millionen Kronen für dessen Betrieb). Bis vor Kurzem fungierte der Vorsitzende des Automobilclubs als dessen Sprecher.

„Die Absicherung besteht jedoch nicht nur in der Förderung des Václav-Klaus-Instituts, sondern auch in einer hohen Beteiligung an frei handelbaren Aktien der ČEZ, deren sinnlose Verstaatlichung die künftige nationalistisch-populistische Regierung plant“, bemerkt Dohnal. Ihm zufolge verfolgt der Milliardär stets sehr durchdachte Strategien, die er oft sogar mit wichtigen Akteuren abstimmt. „Er ist auf verschiedene Optionen vorbereitet.“ „Ich erwarte hier auch kein Verlustszenario“, fügt der Wirtschaftswissenschaftler hinzu.

Macinka beantwortete die Fragen des Redakteurs nicht, ob er mit Tykač über die Zukunft seiner Kohlekraftwerke gesprochen habe. „Es gibt definitiv einen politischen Kontext. Beispielsweise war die Frage nach Fördergrenzen und Kohleförderfristen ein großes politisches Spiel.“ „Die Bewertung der vorherigen Regierung (hinsichtlich ihres Umgangs mit Kohlekraftwerken, Anm. d. Red.) und der Zeitpunkt des Amtsantritts der neuen Regierung könnten dazu führen“, meint Energieexperte Jan Palaščák von der Amper-Gruppe.

Er sieht jedoch wirtschaftliche Logik in Tykačs Entscheidung.
„Die Anzahl der Stunden, in denen Kohle nicht rentabel ist, hat sich deutlich erhöht“, sagt er. Seiner Ansicht nach hat der Staat nun die Chance, die Gaspolitik zu erproben. Betreiber von Kraftwerken mit einer Leistung von über 100 MW müssen den Übertragungsnetzbetreiber – also ČEPS – mindestens elf Monate im Voraus über ihre Absicht informieren. Das Unternehmen hat dann zwei Monate Zeit zu prüfen, ob die Betriebseinstellung die Versorgungssicherheit mit Strom oder Wärme gefährden würde. Wenn der Übertragungsnetzbetreiber das Risiko als real einschätzt, leitet er den Fall an die Regulierungsbehörde für Energie (ERU) weiter. Diese kann dann entweder über eine finanzielle Entschädigung für den derzeitigen Betreiber entscheiden, um das Unternehmen zu erhalten, oder die Betriebspflicht einem anderen Unternehmen auferlegen. In einem solchen Fall müsste der ursprüngliche Eigentümer die Lizenz zurückgeben, und ein anderes Unternehmen würde den Betrieb zu einem von der Regulierungsbehörde festgelegten Preis übernehmen.

DIE SCHMUTZIGSTEN ENERGIEQUELLEN

Das Unternehmen Sev. en Česká energie (Teil der Sev. en-Gruppe), zu dem alle drei genannten Betriebe/Kraftwerke gehören, schloss das vergangene Jahr mit einem Nettoverlust von 2,1 Milliarden Kronen ab. Das Kraftwerk Chvaletice verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 1,3 Milliarden Kronen, Počerady meldete einen Gewinn von rund 76 Millionen Kronen. Das Heizkraftwerk Kladno hingegen erlitt einen Verlust von 2,4 Milliarden Kronen. Tykač betreibt außerdem ein Heizkraftwerk in Zlín und ein Kohlebergwerk in Vršany in Tschechien, plant aber offenbar noch keine Schließung.

Was die Stilllegung der beiden Kohlekraftwerke von Tykač betrifft, so dürfte dies aus Sicht des Verbrauchs in ganz Tschechien, kein ernsthaftes Problem darstellen. „Ein großer Teil des Stroms aus diesen Quellen wird ohnehin exportiert. Das sollte die Versorgungssicherheit und den Preis nicht grundsätzlich beeinträchtigen“, sagt Sklenář von AMO.
Počerady und Chvaletice gehören zu den umweltschädlichsten Kraftwerken. Ihre Stilllegung würde die Schadstoffemissionen in Tschechien daher deutlich reduzieren. „Wenn unser Strom aber heute hauptsächlich exportiert wird, würde die Schließung dieser Kraftwerke wahrscheinlich dazu führen, dass andere Kraftwerke in Deutschland oder Polen häufiger laufen“, sagt Sklenář und fügt hinzu, dass die Emissionsbelastung lediglich ins Ausland verlagert würde.

Laut Analyst Jiří Gavor von ENA wäre der Staat gegenüber Tykač am großzügigsten, wenn ČEPS und die Regulierungsbehörde alle drei Kraftwerke als notwendig anerkennen und ihnen jeweils eine Entschädigung zukommen lassen würden. „In einer Situation, in der sie letztes Jahr Verluste gemacht haben, könnte ihnen das letztendlich finanziell helfen“, erklärt er.
Seiner Meinung nach ist eine solche Option eher unwahrscheinlich. „Von den drei Kraftwerken hat das Heizkraftwerk in Kladno meiner Ansicht nach die höchste – fast sichere – Chance, als notwendig anerkannt zu werden.“ „Die Frage ist jedoch, ob es das wirklich vollständig sein wird“, sagt Gavor. Seiner Meinung nach ist das Ende im Fall von Počerady so gut wie sicher: „Als Tykač sie von ČEZ kaufte, hatten sie ihren Zenit technisch bereits überschritten. Ich will nicht sagen, es wurde vernachlässigt, aber es war kein vorbildlicher Betrieb. Und Tykač bereitete sie sicherlich nicht auf weitere zehn Jahre Betrieb vor.

Gleichzeitig erinnert er daran, dass die Situation sowohl ČEZ als auch Tykač selbst in die Hände spielt. Er hält bis zu zehn Prozent der Anteile des halbstaatlichen Unternehmens.

Blankoscheck für Tykač?

Mehrere Tage lang wurde spekuliert, ob Tykač die Entscheidung zur Stilllegung ausgewählter Kohlekraftwerke tatsächlich offiziell an ČEPS übermitteln würde oder nicht. Am Freitag geschah dies tatsächlich, wodurch das oben beschriebene Verfahren gemäß der Änderung des Energiegesetzes in Gang gesetzt wurde.
Wie Palaščák von der Amper-Gruppe betont, muss ČEPS die Analyse so aufbereiten, dass sie für Öffentlichkeit und Experten möglichst verständlich ist. Er warnt, dass es sich andernfalls um einen Blankoscheck für Tykač handeln könnte.
„Wenn man Verluste meldet und die Regulierungsbehörde diese erstatten soll, weil es notwendig ist, diese Ressourcen zu erhalten, besteht immer die Gefahr eines moralischen Fehlverhaltens.“ „Der Prozess muss transparent sein“, sagt er. Von den drei Anlagen hat meiner Meinung nach das Heizkraftwerk in Kladno die höchste – nahezu sichere – Chance, als notwendig anerkannt zu werden. Die Frage ist jedoch, ob dies auch in vollem Umfang geschieht. Jiří Gavor, Analyst
/gr/




Dutzende Kronen mehr für den regulierten Energieanteil
29.11.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES
Autorin: Dasa Hyklova

Für Haushalte und Kleinverbraucher wird der regulierte Anteil des Strompreises im nächsten Jahr um etwa ein Prozent steigen. Dies hat die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) beschlossen.

Ein Teil des Strompreises, der regulierte Anteil, wird für Haushalte und Kleinverbraucher um etwa ein Prozent steigen, was einen jährlichen Aufschlag von maximal rund 100 Kronen pro Megawattstunde bedeutet.

Beim Gas steigen die durchschnittlichen regulierten Preise für Haushalte und Kleinverbraucher im nächsten Jahr um 4,7 Prozent. Je nach Verbrauchsart bedeutet dies einen jährlichen Aufschlag von etwa 20 bis 80 Kronen pro MWh.

Dies ist jedoch möglicherweise nicht das endgültige Niveau der regulierten Preise. Sollte die neue Regierung die versprochene Änderung der Finanzierung subventionierter Energiequellen (POZE) beschließen, würden die staatlich festgelegten Preise im Gegenteil sinken.

Die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Energie (ERU) basiert auf einer der aktuell festgelegten Bedingungen, darunter staatliche Subventionen für subventionierte Energiequellen in Höhe von 24,6 Milliarden Kronen. Die ANO-Bewegung, die die Wahlen gewonnen hat, hatte zuvor angekündigt, im Falle einer Regierungsbildung alle Kosten für POZE auf den Staat zu übertragen, was die Verbraucherkosten um etwa 20 Milliarden Kronen senken würde.

„Sollte zukünftig beschlossen werden, die gesamte Förderung für POZE an den Staat zu übertragen, sind wir bereit, unverzüglich eine überarbeitete Preisbewertung vorzulegen. Für Niederspannung würde dies eine jährliche Senkung der regulierten Preise um mehr als 15 Prozent bedeuten, für sehr Hochspannung zusätzliche 21 Prozent, und für Hochspannung müsste der Staat mehr als 34 Prozent übernehmen“, erklärte Jan Šefránek, Vorsitzender der ERÚ.

Die ERÚ schätzt die Gesamtausgaben für POZE im Jahr 2026 auf rund 41,7 Milliarden CZK. „Sollte der Staat die gesamte Finanzierung erneuerbarer Energien übernehmen, müssen per Regierungsbeschluss weitere 17,1 Milliarden CZK bereitgestellt werden“, präzisierte Šefránek.

„Wir vertreten seit Langem die Ansicht, dass staatliche Eingriffe in den regulierten Teil der Energiepreise der einzig sinnvolle Weg sind, die Endpreise für Strom und Erdgas für Verbraucher zu korrigieren, insbesondere in einer Zeit, in der die europäischen Strukturen keine grundlegenden Änderungen der beschlossenen Umweltziele zulassen“, so Jiří Matoušek, Marketingdirektor und Vorstandsmitglied von Centropol.

Der Hauptfaktor, der die regulierten Preise beeinflusst, sind die steigenden Kosten für die Modernisierung und den Betrieb der Energiesysteme in Tschechien. Demgegenüber stehen die sinkenden Kosten für die Sicherstellung der Systemdienstleistungen und die Deckung technischer Verluste sowie – auf höheren Spannungsebenen – die erhöhten staatlichen Subventionen für erneuerbare Energien. Der Energiesektor befindet sich im Wandel, der mit einer veränderten Produktionsbasis, Emissionsreduzierung, Elektrifizierung und Dezentralisierung einhergeht. Wie Josef Kotrba, Geschäftsführer des Energieverbands Tschechiens, betont, erfordert und wird all dies Investitionen in den Netzausbau erfordern, die sich im regulierten Preisanteil widerspiegeln.
/gr/


Lithium in Cínovec: ČEZ erhielt fast neun Milliarden an Fördermitteln
01.12.2025 Tageszeitung Hospodářské noviny Seite 10
Autor: Petr Zenkner

Rohstoffe
Das Lithiumbergbauprojekt in Cínovec im Erzgebirge, an dem ČEZ seit fünf Jahren beteiligt ist, hat einen weiteren Schritt gemacht. Nachdem das Lithium-Projekt in die Liste der strategischen Projekte der EU aufgenommen wurde und CEZ einen europäischen Zuschuss von 36 Millionen Euro erhalten hat, gibt es nun eine weitere wichtige Nachricht für das Unternehmen. Am Mittwoch genehmigte die scheidende Regierung von Petr Fiala (ODS) einen Zuschuss von 8,8 Milliarden Kronen (rund 364 Millionen Euro) für den Bau einer Lithiumverarbeitungsanlage am Standort Prunéřov, wo ČEZ bereits ein Kraftwerk betreibt.

Laut Industrieministerium ist die Förderung für Investitionen in die Anlage, insbesondere für die Anschaffung von Technologie, bestimmt. ČEZ schätzt die Gesamtbaukosten auf rund 25 Milliarden Kronen. In der Region Ústí nad Labem könnten somit etwa 4.000 Arbeitsplätze entstehen.

Empfänger des Zuschusses ist das Unternehmen Geomet, das alle Explorationslizenzen und -rechte für das Gebiet Cínovec besitzt. Seit 2020 hält die bereits erwähnte ČEZ über die Firma Severočeské doly eine Mehrheit von 51 Prozent an Geomet. Sie erwarb die Anteile für 800 Millionen Kronen von der australischen European Metal Holdings (EMH), die die restlichen 49 Prozent behielt. Die Australier hatten bereits einige Jahre zuvor in Geomet investiert und die Fertigstellung der Explorationsbohrungen finanziert, die das Lithiumvorkommen bestätigten.

Die jüngste Entscheidung der tschechischen Regierung wirkte sich positiv auf die EMH-Aktien aus, die an den Börsen in London und Sydney gehandelt werden. In London stiegen sie am Freitag um 65 Prozent auf fast 21 Pence (weniger als sechs Kronen). Doch die Produktion beträgt aber immer noch nur ein Fünftel des Höchststandes von 2021.

EMH geriet 2017 ungewollt in den Wahlkampf der ANO-Bewegung von Andrej Babiš. Dieser warf der damals regierenden ČSSD, die mit EMH eine Vereinbarung über die Rohstoffnutzung unterzeichnet hatte, vor, Ausländern den „Diebstahl“ tschechischen Lithiums zu ermöglichen. Nach seinem Wahlsieg ließ Babiš die Vereinbarung kündigen. Das laufende Projekt, das ohne die vorherigen Investitionen von Hunderten Millionen Kronen durch EMH nie so weit gekommen wäre, wurde daraufhin eingestellt.
Der Rückgang der Lithiumpreise trug jedoch ebenfalls dazu bei und verringerte die Rentabilität des Projekts erheblich. Derzeit liegt der Preis für Batterielithium zwischen 11.000 und 12.000 US-Dollar pro Tonne, was etwa 80 Prozent unter dem Höchststand von 2022 liegt.

Geomet plant, in Cínovec über 20 Jahre hinweg jährlich mindestens 22.500 Tonnen Batterielithium zu produzieren, das zu Lithiumhydroxid oder Lithiumcarbonat verarbeitet wird. Dies entspräche etwa acht Prozent des zukünftigen europäischen Lithiummarktes im Jahr 2030.

Laut Industrieministerium wird die genaue Höhe der Subventionen erst bei deren Inanspruchnahme durch Geomet, also in den Jahren 2029 bis 2031, festgelegt. Die Subventionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Realisierung des Projekts Cínovec. Das Bergbauunternehmen möchte lithiumhaltiges Erz durch umweltfreundlichere Abbaumethoden gewinnen. Das Cinvaldit-Erz wird in Prunéřov chemisch zu Batterielithium verarbeitet.

ČEZ hat noch nicht entschieden, ob der Abbau aufgenommen wird. Es wird noch geprüft, ob sich das Projekt lohnt. Der Tiefbau in Cínovec ist teurer als in den sogenannten Solevorkommen in Chile oder Argentinien, den weltweit wichtigsten Lithiumproduzenten. Auch Australien ist ein wichtiger Standort. China kontrolliert den Großteil der Lithiumverarbeitung. Chinesische und andere asiatische Hersteller haben zudem einen Vorteil bei der Batterieproduktion.
/gr/



Tschechen können Tausende an Energiekosten sparen, verstehen aber ihre Rechnungen nicht.
01.12.2025 Tageszeitung Pravo Titelseite – Seite 1
Autor: Martin Procházka

Beim Blick auf ihre Strom- und Gasrechnungen verlieren Kunden schnell den Überblick. In der Flut von Beträgen und Zahlen, die ihnen oft nichts sagen, verlieren sie schnell die Motivation, zu überlegen, wie sie ihre Zahlungen beim nächsten Mal reduzieren könnten. Dabei ist es einfacher, als es scheint. Und in vielen Fällen würden die Menschen Tausende von Kronen im Jahr sparen.
Wenn beispielsweise eine Familie mit regelmäßigem Verbrauch in Mittelböhmen einen neuen Dreijahresvertrag mit Pražská plynárenská abschließt, zahlt sie insgesamt 24.300 Kronen pro Jahr, also etwas mehr als 2.000 Kronen im Monat an Vrauszahlungen. Im Vergleich zum Angebot eines variablen Tarifs von PRE würde sie beispielsweise 4.400 Kronen jährlich sparen.

Die Rechnung enthält jedoch Dutzende von Positionen und Beträgen, die Kunden meist nur überfliegen, ohne deren Bedeutung für sie zu verstehen. Ob es sich nun um regulierte Gebühren, Verteilungsgebühren oder Verbrauchsdaten in Einheiten handelt.

„Die Rechnung ist voller Zahlen, aber es gibt keine einfache, leicht verständliche Erklärung“, so Petr Lajsek, Analyst bei Purple Trading.
Wenn man nicht versteht, was man da eigentlich vergleicht, ändert man in der Regel nichts. „Mehr als die Hälfte der Menschen schieben den Wechsel des Anbieters gerade wegen des Verwaltungsaufwands auf“, betont Lajsek. Doch solche Kunden gehen oft leer aus.

Die Sache ist viel einfacher, als es auf der Rechnung aussieht. Von den Faktoren, die den Endpreis beeinflussen, spielen nur zwei eine Rolle: der Strom- oder Gaspreis und die monatliche Grundgebühr.

Das sind die einzigen Posten, die der Energieversorger anpassen kann. Anhand dieser Informationen können Verbraucher entscheiden, ob sich ein Wechsel zu einem anderen Anbieter lohnt. Die Anbieter geben diese Informationen direkt oben auf der Rechnung an.

„Die Rechnung ist voller Zahlen, es fehlt an Einfachheit“, sagt Petr Lajsek, Analyst.

„Tschechen kennen ihre Rechnungen nicht.“

Der Rest des Gesamtbetrags wird von der Energieregulierungsbehörde festgelegt. Diese Gebühr ist für alle Kunden gleich und daher für die Entscheidung, wo man sparen kann, völlig irrelevant.

Beispielsweise sind im Fall von Strom Kosten wie die für die Verteilung, Systemdienstleistungen, den Betrieb netzferner Infrastruktur, die Gebühr für die Förderung des Strombezugs aus erneuerbaren Energien, die Stromsteuer oder die Gebühr für den Leitungsschutzschalter auf diese Weise festgelegt. Im Falle von Gas setzt sich der Preis aus dem Vertriebsanteil zusammen, also der Vertriebsgebühr und der monatlichen Grundgebühr.

Es ist nicht einfach, sich in diesem Dschungel zurechtzufinden. „Es ist nicht so, dass es unmöglich wäre, es zu verstehen, aber man müsste sich intensiv damit auseinandersetzen und Zeit investieren, die man oft nicht hat. Und dann weiß man nicht, ob man einen guten Preis hat“, bemerkte Jiří Tyleček, Chefanalyst bei XTB.

Laut Lajsek hat die Energiekrise der letzten Jahre dazu beigetragen, dass die Menschen nicht so sehr nach günstigeren Alternativen suchen. „Die Haushalte haben sich damals an die Unsicherheit gewöhnt und sind naturgemäß auf Nummer sicher gegangen. Dieser vorsichtige Reflex hält an, obwohl die Energiepreise an der Börse heute nur einen Bruchteil der Preise von 2023 ausmachen“, betonte er.

Eine neue Preisbindung lohnt sich.

Experten empfehlen nun allen, die den Anbieter wechseln können, eine Preisbindung für zwei Jahre. Dies können Kunden tun, deren Vertragslaufzeit ausläuft, oder Kunden mit einem unbefristeten Vertrag. Wer aktuell einen Vertrag abgeschlossen hat, muss jedoch warten, bis dieser ausläuft, sonst droht eine Vertragsstrafe. Die Einsparungen können von einigen Tausend Euro bei Stromkosten bis zu Zehntausenden Euro für Familien mit hohem Gasverbrauch reichen. Doch wie behält man im Angebotsdschungel den Überblick? Preisvergleiche, wie sie beispielsweise die Energieregulierungsbehörde (ERU) auf ihrer Website anbietet, können die Entscheidung erleichtern.
/gr/


Zhangzhou 2: Hualong-One-Reaktor in China wurde ans Netz angeschlossen
Jiří Puchnar
1. Dezember 2025, oenergetice.cz

Der zweite Block des Kernkraftwerks Zhangzhou in der chinesischen Provinz Fujian wurde erstmals ans Stromnetz angeschlossen und speist Strom ein. Dies gab die China National Nuclear Corporation (CNNC) bekannt. Es handelt sich um den zweiten von sechs geplanten Blöcken des Hualong-One-Reaktors (HPR1000) an diesem Standort.

„Am 22. November um 9:32 Uhr wurde der zweite Block des Kernkraftwerks Zhangzhou erfolgreich ans Stromnetz angeschlossen“, so die CNNC. „Damit sind nun beide Blöcke der ersten Phase des Hualong-One-Projekts an das Stromnetz angeschlossen und tragen zur Optimierung des nationalen Energiemixes und zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität bei.“

Genehmigung, Bau und Inbetriebnahme der ersten Blöcke

Am 9. Oktober 2019 erteilte das chinesische Ministerium für Ökologie und Umwelt der CNNC-Guodian Zhangzhou Energy Company die Baugenehmigung für die ersten beiden Blöcke des Kernkraftwerks Zhangzhou. Dieses Projektunternehmen wurde im Jahre 2011 von CNNC (51 %) und der China Guodian Corporation (49 %) gegründet, um das Kraftwerk zu bauen und zu betreiben.

Der Bau des ersten Blocks begann eine Woche nach Erteilung der Genehmigung, der Bau des zweiten Blocks im September 2020. Der erste Block in Zhangzhou nahm am 1. Januar 2025 den kommerziellen Betrieb auf.

Inbetriebnahme des zweiten Blocks:

Die Brennstoffbeladung des Reaktors Zhangzhou 2 begann am 11. Oktober, und der Reaktor erreichte am 3. November erstmals Kritikalität.

„Nach der ersten Netzanbindung bestätigten Tests vor Ort, dass sich der Block in einem guten technischen Zustand befindet und alle technischen Parameter den Auslegungswerten entsprechen“, so CNNC. Im Anschluss an eine Reihe geplanter Tests werden die Leistung und Zuverlässigkeit der Anlage weiter überprüft, um die Anforderungen für den kommerziellen Betrieb zu erfüllen.
Sechs Hualong-One-Einheiten an einem Standort

Das Kraftwerk Zhangzhou soll schließlich sechs Hualong-One-Einheiten umfassen. Laut CNNC hat der erste Block bereits sicher und stabil mehr als 8,8 TWh Strom erzeugt.

Der zweite Block soll noch in diesem Jahr in kommerziellen Betrieb gehen, während sich der dritte und vierte Block im Bau befinden. Auch die Vorbereitungsarbeiten für die Blöcke 5 und 6 schreiten laut CNNC voran.

Nach Fertigstellung aller sechs Blöcke wird das Kraftwerk Zhangzhou voraussichtlich mehr als 60 TWh emissionsfreien Strom pro Jahr liefern. Diese Produktion soll etwa 75 % des gesamten Stromverbrauchs der Städte Xiamen und Zhangzhou in der südlichen Provinz Fujian decken und gleichzeitig zur Verbesserung der Stabilität des Stromnetzes in der Provinz, insbesondere in Nord-Süd-Richtung, beitragen.

https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... jen-k-siti
/gr/



Energiewende in Norwegen: Zehn Atomkraftwerke sind geplant
01.12.2025
Ekonomicky denik

Energie – Norwegen

Die Idylle an der norwegischen Küste wird wohl bald durch Atomreaktoren gestört.

Autor: David Tramba

Der europäische Atomclub wird sich voraussichtlich bald um ein weiteres Land erweitern. Das Unternehmen Norsk Kjernekraft verfolgt einen ambitionierten Plan: Bis zum Jahr 2050 sollen zehn Atomkraftwerke in verschiedenen Teilen Norwegens in Betrieb genommen werden. Jährlich sollen bis zu 100 Terawattstunden emissionsfreier Strom produziert werden.

Norsk Kjernekraft will die Lücke schließen, die durch die Dekarbonisierung von Industrie, Heizung und Verkehr entsteht. Experten schätzen, dass sich der Stromverbrauch in Norwegen bis zum Jahr 2050 auf 300 TWh verdoppeln wird. Atomkraftwerke bieten gegenüber Wasserkraft- und Windkraftwerken, die derzeit die Stromerzeugung in Norwegen dominieren, einen entscheidenden Vorteil: die Möglichkeit, thermische Energie in Industrieanlagen und zur Stadtbeheizung zu nutzen.

Was meinen Sie, Nachbar?

Das bisher am weitesten fortgeschrittene Projekt befindet sich im Industriepark Taftøy an der Grenze der Gemeinden Aure und Heim. Dieser Standort liegt in Mittelnorwegen, westlich von Trondheim. Für dieses Projekt läuft bereits eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die norwegische Umweltbehörde hat das Projekt den Nachbarländern zur Konsultation vorgelegt, um zu klären, ob diese Bedenken gegen Kernreaktoren in der Nähe von Trondheim haben.

Nachbarländer können sich auf Grundlage eines im Jahre 1991 in der finnischen Stadt Espoo verabschiedeten Übereinkommens zu großen Investitionsprojekten äußern. Auch die Tschechische Republik hat damit Erfahrung. Im Rahmen der UVP-Prüfungen reichten Behörden sowie Umwelt- und Bürgervereinigungen aus Österreich und Deutschland Stellungnahmen zum Bau neuer Blöcke der Kernkraftwerke Temelín und Dukovany ein.

Bild: Visualisierung des GE Vernova Hitachi BWRX-300-Reaktors.

Norwegian Kjernekraft beweist Mut. Im Industriepark Taftøy sollen Kernkraftwerke mit einer Leistung von 1.500 Megawatt errichtet werden, die jährlich 12,5 Terawattstunden Strom erzeugen sollen. Laut einer kürzlich abgeschlossenen Vereinbarung mit dem kanadischen Unternehmen Aecon Kiewit Nuclear Partners ist der Kauf von Siedewasserreaktoren des Typs GE Vernova Hitachi BWRX-300 geplant. Bei einer Leistung von je 300 Megawatt werden fünf dieser Reaktoren benötigt.

Standorte im Norden und Süden:

Weitere Reaktoren sollen in anderen Regionen Norwegens errichtet werden. Norsk Kjernekraft plant den Bau von vier Reaktoren in der Nähe der Stadt Halden im Südosten Norwegens, nahe der schwedischen Grenze. Der Vorstandsvorsitzende Jonny Hesthammer erklärte, der Standort Halden eigne sich gut für Rechenzentren, da diese einen hohen Stromverbrauch aufweisen.

Die Initiative zur Prüfung des Einsatzes kleinerer modularer Reaktoren in Halden ging von der Stadtverwaltung aus. Im November 2023 wurde das Joint Venture Halden Kjernekraft gegründet, an dem die Stadt mit 20 Prozent beteiligt ist. Das Kernkraftwerksunternehmen Norsk Kjernekraft und das Kraftwerk Ostfold Energi halten jeweils 40 Prozent. Der dritte Standort, der für den Bau eines Kernkraftwerks vorbereitet wird, ist Vardø in Nordnorwegen.

https://ekonomickydenik.cz/norsko-miri- ... ve-velkem/
/gr/

--
Mgr. Gabriela Reitingerova
OIŽP - Občanská iniciativa pro ochranu životního prostředí / BIU - Bürgeriniative Umweltschutz
Kubatova 6
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E-Mail: gabi.reitinger@oizp.cz
Tel: 603 805 799
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikelnaus tschechischen Medien zum Thema Energie vom 2.Dezember 2025:

Inhalt:
Kandidaten für Ministerposten verhandelten mit Präsident Pavel.
Im Kernkraftwerk Temelín wird ein neues Steuerungssystem eingeführt.
Kladno verspricht: Wir werden nicht ohne Wärme bleiben. Das stillgelegte Heizkraftwerk von Tykač wird durch eine Gasversorgung ersetzt. Doch das braucht Zeit.
Lithiumverarbeitung im Erzgebirge.
Karel Havlicek über das Gespräch mit dem Präsidenten über die Energiewirtschaft
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Kandidaten für Ministerposten verhandelten mit Präsident Pavel
02.12.2025 Tageszeitung Českobudějovický deník (čtk) Seite: 4

Prag – Wirtschaftsstrategie, öffentliche Finanzen und das Rentensystem gehörten zu den Themen der gestrigen Gesprächsrunde zwischen Präsident Petr Pavel und den Kandidaten der ANO-Bewegung für die entstehende Koalitionsregierung aus ANO, SPD und Motoristen.

Der designierte Industrieminister Karel Havlíček erörterte mit Pavel auch das Thema Energie, darunter die Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks in Dukovany. Die mögliche Finanzministerin Alena Schillerová stellte ihm ihre Pläne zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft vor. Der Arbeitsministerkandidat Aleš Juchelka sprach mit dem Staatsoberhaupt über die Vorbereitungen auf die Alterung der Bevölkerung, oder auch über „ausgeschlossene“ Regionen.
/gr/


Im Kernkraftwerk Temelín wird ein neues Steuerungssystem eingeführt.
02.12.2025 Tageszeitung Českobudějovický deník Aktuelles/Südböhmen - Seite: 2

Quelle: ČESKOBUDĚJOVICKÝ deník: ceskobudejovicky.denik.cz

Temelín – Die Modernisierung der Steuerungssysteme im Kernkraftwerk Temelín hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Bediener/ Operateure des Kontrollraums des ersten Blocks arbeiten nun ausschließlich in der Benutzerumgebung des neuen Steuerungssystems, das aktuell etwa ein Drittel der Anlagen automatisch steuert. Eine ähnliche Umstellung ist für den zweiten Block im nächsten Jahr geplant.

Die Techniker werden die vollständige Modernisierung des ersten Blocks im Jahr 2028 und die des zweiten Blocks ein Jahr später abschließen. Tausende von Überwachungs- und Kontrollanzeigen, gesteuerte Geräte und Zehntausende von angezeigten Informationen durchlaufen das System pro Sekunde. So lässt sich das Steuerungssystem des Kernkraftwerks Temelín vereinfacht beschreiben.

Es wird seit dem Jahr 2022 umfassend modernisiert. „Die Umstellung erfolgt schrittweise während der Block-Betriebspausen. Wir haben die gesamte Überwachung und Steuerung während der Betriebspause des ersten Blocks auf das neue System umgestellt. Rund ein Drittel der automatischen Steuerung selbst wurde bereits übertragen. Dazu gehören beispielsweise die Steuerung der Kühlwasserpumpen oder die Kühlung der Abklingbecken. Weitere Teile des Kraftwerks folgen in den nächsten Block-Abstellungen“, sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.
/gr/




Kladno verspricht: Wir werden nicht ohne Wärme bleiben. Das stillgelegte Heizkraftwerk von Tykač wird durch eine Gasversorgung ersetzt. Doch das braucht Zeit.
02.12.2025 Tageszeitung Hospodářské noviny Seite 8
Autor: Viktor Votruba

Energie: Achtzehntausend Haushalte sowie Unternehmen, Schulen und Büros, die an das Heizkraftwerk Kladno angeschlossen sind, müssen sich laut der Stadt Kladno keine Sorgen um einen Wärmeausfall machen. Die Stadt reagiert damit auf die Information des Eigentümers des Heizkraftwerks – der Firma Sev. en des Milliardärs Pavel Tykač –, dass den Betrieb Anfang 2027 einstellen will. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen gleichzeitig auch die Kohlekraftwerke Chvaletice und Počerady stillgelegt werden. Die Kohleverbrennung in diesen Kraftwerken ist nicht mehr rentabel.

Die Gruppe Sev.en drohte bereits Ende Oktober des letzten Jahres mit der Schließung des Heizwerks in Kladno. Daraufhin beauftragte der Stadtrat das städtische Energieunternehmen TEPO, umgehend eine Studie zu allen Optionen für den Bau einer eigenen, unabhängigen Wärmequelle zu erstellen. Dank dieser Maßnahme hat die Stadt nun zumindest eine Vorstellung davon, wie sie ihre Wärmeversorgungsprobleme lösen kann.

„Die Projektarbeiten laufen derzeit“, sagte Vít Heral, Sprecher der Stadtverwaltung Kladno. Die städtische Gasquelle, die die Versorgung aller Kunden vollständig abdecken soll, wird auf städtischem oder dem Gelände einer ihrer Tochtergesellschaften errichtet. Die Stadt hat den genauen Standort noch nicht bekannt gegeben. Auch der Zeitpunkt der Inbetriebnahme des neuen Heizwerks ist noch unklar. Experten gehen jedoch davon aus, dass es frühestens in fünf Jahren so weit sein wird. Bau und Betrieb sind keine leichte Aufgabe, und die Stadt hat damit keine Erfahrung. Bis dahin wird das bestehende Heizwerk Kladno weiterhin mit Wärme versorgen; die einzige Frage ist, wer es betreiben wird.

Der Bürgermeister von Kladno, Milan Volf (Volba pro Kladno), ist jedoch optimistischer und geht davon aus, dass die neue städtische Energiequelle spätestens in zwei Jahren in Betrieb gehen wird, wie er im Tschechischen Fernsehen erklärte.
Die Stadt rechnet nicht damit, dass die neue Gasquelle direkt auf dem Gelände des bestehenden Heizwerks errichtet wird, um den Anschluss an das Verteilungsnetz so einfach wie möglich zu gestalten. „Von diesem Angebot von Sev. en habe ich noch nie etwas gehört“, antwortete Heral.

Im vergangenen Jahr unterbreitete das Heizwerk Kladno dem städtischen Unternehmen TEPO selbst einen Vorschlag für eine neue Energiequelle: die Umstellung des Heizwerks von Kohle auf Gas-Blockheizkraftwerke mit zusätzlichen Gas-Reservekesseln. „Dies ist jedoch ohne die Zusammenarbeit mit dem Hauptabnehmer TEPO nicht möglich. Der gesamte Prozess benötigt einen Partner, der die Wärme langfristig zu einem angemessenen Preis abnimmt. Die entsprechende Menge wurde TEPO bereits genannt“, erklärte der Generaldirektor des Heizwerks Kladno, Michal Hons. Der Wärmepreis ist jedoch seit Langem ein Grund für eine grundlegende Meinungsverschiedenheit zwischen der Stadt und dem Heizwerk, die Sev. en vor Gericht brachte.

Obwohl Kladno einen der niedrigsten Wärmepreise in Tschechien hat, ist die Stadtverwaltung nicht bereit, diesen über den im Zehnjahresvertrag von 2020 festgelegten Betrag hinaus zu erhöhen. Dies ist für das Heizwerk sehr nachteilig, da es mit einem derart starken Anstieg der Emissionszertifikate für die Kohleverbrennung nicht gerechnet hatte. „Mit Kladno wurde ein völlig unvorteilhafter Vertrag abgeschlossen. Wir werden ihn nicht fortführen“, sagte Pavel Tykač am Mittwoch im Podcast „Štěpení“.


„Wir haben den Vertretern der Stadt und von TEPO mehrfach erklärt, dass der aktuelle Wärmepreis nicht tragbar ist. Solange keine Einigung über eine Erhöhung des aktuellen Preises sowie des zukünftigen Preises für das neue Blockheizkraftwerk im Zeitraum von 2031 bis 2045 erzielt wird, können wir keine Vorbereitungsschritte für eine neue, kohlefreie Technologie einleiten“, sagte Hons. Aufgrund des ungünstigen Vertrags reichte das Heizkraftwerk Ende 2022 Klage ein und forderte eine Preiserhöhung auf 511,57 Kronen pro GJ, was einer Steigerung von über 35 Prozent entsprochen hätte. Nach der Verhandlung wurde die Klage vom Bezirksgericht Kladno mit Urteil vom Mai 2024 vollständig abgewiesen. Das Heizkraftwerk legte daraufhin Berufung beim Kreisgericht Prag ein, das jedoch das Urteil bestätigt hat.
Die Sev. en-Gruppe hat zudem ČEPS, Betreiber des tschechischen Stromnetzes, über die Stilllegung des Heizkraftwerks informiert. Rund 93 Prozent der Leistung des Heizkraftwerks flossen in die Stromerzeugung. Die Produktion war jedoch für die Gruppe, ähnlich wie bei den Kohlekraftwerken in Počerady und Chvaletice, nicht mehr rentabel. Alle drei Energiequellen sollen zwischen dem 31. Dezember 2026 und dem 31. März 2027 stillgelegt werden.

ČEPS wird die Auswirkungen der Stilllegung auf den sicheren und zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes bewerten. Die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) wird anschließend über einen neuen Wärmelieferanten entscheiden, der den Betrieb des Heizwerks nach Sev. en übernimmt. Dieser wäre dann nicht mehr an den bestehenden Zehnjahresvertrag gebunden und könnte den Preis so festlegen, dass der Betrieb des Heizwerks für ihn rentabel wäre. Dies würde folglich zu einem deutlichen Anstieg der Wärmepreise führen. Ob die Kosten vollständig an die Endverbraucher weitergegeben werden oder die Stadt einen Teil davon trägt, hängt von der Entscheidung der Stadtverwaltung ab.

„Wir befassen uns mit der Situation im Heizkraftwerk Kladno langfristig. Nächste Woche führen wir Verhandlungen mit allen Beteiligten. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich nicht vorwegnehmen, wie die Sache ausgehen wird; wir als ERU wollen eine systemische und langfristige Lösung finden“, sagte ERU-Vorsitzender Jan Šefránek.
Er hält eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem bestehenden Wärmeerzeuger, der Sev.en-Gruppe, für die einfachste langfristige Lösung. „ERÚ hat Optionen gemäß dem Energiegesetz oder Verpflichtungen, die über den Geltungsbereich der Lizenz hinausgehen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies nur vorübergehende Lösungen sind“, sagte Šefránek.
/gr/


Lithiumverarbeitung im Erzgebirge
30.11.2025 Fernsehen CT 1 19:00 Ereignisse

Marcela Augustová, Moderatorin
Der nächste Schritt zur Nutzung von Lithium im Erzgebirge ist da: Die Verarbeitung ist auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Prunéřov I geplant. Ein Unternehmen, Geomet aus der CEZ-Gruppe, kann bis zu 8,8 Milliarden CZK vom Staat für den Bau einer neuen Anlage erhalten. Die Mittel sind hauptsächlich für Technologie und neue Arbeitsplätze vorgesehen. Die scheidende Regierung hat diese Woche der Unterstützung zugestimmt. Die Gesamtinvestition soll 25 Milliarden übersteigen.

Lukáš Vlček, scheidender Minister für Industrie und Handel (STAN): Die meisten europäischen Länder importieren diesen strategischen Rohstoff. Wenn wir also eine für uns wichtige Branche wie die Batterieproduktion entwickeln wollen, versuchen wir, Vorkommen im eigenen Land zu finden.

Marcela Augustová, Moderatorin von ČT: Im März erklärte das Kabinett das Vorkommen in Cínovec für strategisch wichtig, und auch die Europäische Kommission betrachtet seine Nutzung als Schlüsselprojekt. Das neue Unternehmen soll von 2029 bis 2031 staatliche Unterstützung erhalten. Die nächste Regierung wird sich mit den Bedingungen vertraut machen wollen.

Karel Havlíček, Abgeordneter, 1. Vizepräsident der ANO-Bewegung: Wir müssen die Details der direkten und indirekten Unterstützung klären. Wichtig ist jedenfalls, dass Lithium dank uns unter der Kontrolle eines Unternehmens abgebaut wird, das Verbindungen zur Regierung hat, also unter der Kontrolle der ČEZ ist.
/gr/


1.12.2025 Fernsehen CT24 12.00 Uhr – Nachrichten
Karel Havlicek über das Gespräch mit dem Präsidenten über die Energiewirtschaft

Nach Karel Havlíčeks Treffen mit Präsident Petr Pavel übergebe ich ihm das Wort.

-Karel Havlicek, Industrieminister- Kandidat und stellvertretender Vorsitzender der Bewegung ANO:

Guten Tag. Ich habe etwa eine Dreiviertelstunde mit dem Präsidenten gesprochen. Wir haben uns über die Wirtschaftspolitik im Allgemeinen unterhalten, nicht nur über die Aufgaben des Ministeriums für Industrie und Handel, die hier hauptsächlich Energie, Außenhandel und Industrie betreffen, sondern auch über unsere Wirtschaftsstrategie. Ich glaube, dem Präsidenten gefällt sie. Er weiß, dass wir sie seit über zwei Jahren mit den besten bzw. sehr guten Experten aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft erarbeitet haben. Sie bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie wir eine höhere Wertschöpfung erzielen und wie wir Einnahmen aus der Wirtschaft generieren, die wir anschließend für Wissenschaft, Verteidigung, Infrastruktur und Ähnliches verwenden können. Ich habe klar erklärt, dass unsere Regierung marktorientiert sein wird. Der Wachstumsmotor kann nicht der Staat, nicht die Regierung sein, sondern nur der private Sektor – also Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Selbstständige usw. Die Aufgabe des Staates besteht darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der private Sektor funktionieren, investieren und Arbeitsplätze schaffen kann, solide Ressourcen erwirtschaften kann. Diese Ressourcen muss der Staat dann über Steuern einziehen und kann sie, soweit wir uns einig sind, für bestimmte Zwecke verwenden. Ich denke, darüber herrscht Einigkeit.
Anschließend haben wir das Thema Energie etwas detaillierter erörtert, insbesondere die langfristige Perspektive. Ich habe bekräftigt, dass unser Interesse für die Zukunft darin besteht, hierzulande stabile, Atomkraft - basierte Energiequellen zu schaffen, einschließlich kleiner modularer Reaktoren. Dies ist unser Schlüsselprogramm. Wir werden auch andere emissionsarme Energiequellen, beispielsweise erneuerbare Energien, fördern. In den nächsten 10 bis 15 Jahren müssen wir uns jedoch intensiv darauf konzentrieren, hierzulande noch stabilere Energiequellen in einem angemessenen Energiemix zu erhalten. Das bedeutet Kohle und Gas. Wir sprachen auch über kurzfristige Maßnahmen, insbesondere über unseren Plan zur Senkung des regulierten Strompreises. Ich erklärte ihm, warum dieser Schritt notwendig ist, unter anderem, weil wir derzeit in Europa die höchsten Strompreise und die sechsthöchsten absoluten Preise haben. Hinzu kommt, dass wir auch im Hinblick auf die geplanten Fördermaßnahmen für energieintensive Industrien in Deutschland dringend handeln müssen.
Ich bin überzeugt, dass der Präsident versteht, dass erneuerbare Energien wieder in staatliche Hand überführt werden müssen. Ich habe ihm erklärt, warum wir dies nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für Verbraucher tun, da es hier auch Haushalte mit mittlerem und insbesondere niedrigem Einkommen gibt, für die die Energiepreise unerschwinglich sind. Das ist unser Versprechen. Soviel zu den erneuerbaren Energien. Wir sprachen aber auch beispielsweise über das Atommülllager, über die Energiefirma ČEZ und die zukünftige Ausrichtung der Regierung in Bezug auf die Firma ČEZ. Und wir sprachen auch teilweise über Verkehr und Forschung. So habe ich die gesamte Wirtschaftsstrategie eigentlich zusammengefasst….

-Frage: Petr Vašek, Tschechisches Fernsehen. Herr stellvertretender Vorsitzender, ich habe zwei Anschlussfragen zu Ihren Ausführungen. Ich möchte wissen, ob Sie die Fertigstellung neuer Blöcke des Kernkraftwerks in Dukovany erwähnt haben. Sie sprachen ja vom Energiesektor. Meine zweite Frage betrifft die Verstaatlichung der Stromproduktion (in CEZ), die die Stromerzeugung in der CEZ betrifft und aktuell auf der Agenda Ihrer Regierung steht. Und meine dritte Frage: Hatten Sie den Eindruck, dass es sich um ein direktes Treffen handelte, dass der Präsident Sie ernannt hat, dass alles reibungslos verlief oder ob Sie irgendwelche Schwierigkeiten bemerkt haben?

-Karel Havlicek, Industrieminister- Kandidat und stellvertretender Vorsitzender der Bewegung ANO:

Der Präsident und ich kennen uns, und er hat sich, das muss ich sagen, sehr gut mit unserem Wirtschaftsprogramm auseinandergesetzt. Er weiß, dass wir in den letzten Jahren sehr verantwortungsvoll an der Wirtschaftsstrategie gearbeitet haben und dass es keine Punkte gibt, in denen wir nicht irgendwie Einigkeit erzielt haben. Es handelt sich schlichtweg um eine Strategie, die von den erfolgreichsten Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt wurde.
Ich bin überzeugt, dass es jetzt nur noch darum geht, sie umzusetzen.

Selbstverständlich. Wir sprachen auch über ČEZ und Dukovany, genauer gesagt über die Kernenergie. Es herrschte Einigkeit darüber, dass das Kernenergieprogramm, das wir 2019/20 begonnen und diese Regierung fortgeführt hat, weitergeführt werden muss. Wir erörterten auch, ob wir mögliche zusätzliche Blöcke in Temelín anstreben würden. Ich sagte, die Situation deute sehr darauf hin, dass auch zusätzliche Blöcke in Temelin gebaut werden, nicht nur also die beiden in Dukovany, sondern künftig auch die in Temelín, und dass wir dies selbstverständlich unterstützen werden. Das Kernenergieprogramm war immer das Fundament, schließlich ist es in unserer Programmerklärung, der Wirtschaftsstrategie, verankert. Was ČEZ betrifft, sprachen wir auch kurz darüber. Ihm wurde erklärt, warum derzeit die Verstaatlichung von ČEZ angestrebt wird. Der Hauptgrund sind nicht die Energiepreise, darüber waren wir uns einig.
Was die Energiesicherheit angeht, hat die Regierung von Petr Fiala ehrlich gesagt bereits damit begonnen, ČEZ zu verstaatlichen. Die Schlüsselinvestition, in diesem Fall das Kraftwerk Dukovany, befindet sich bereits vollständig in staatlicher Hand. Zweitens: Dasselbe wird mit Temelín geschehen, sollte es gebaut werden, und auch im Bereich kleiner modularer Reaktoren. Wichtig ist außerdem, dass der Staat allen großen Investoren im Energiesektor – beispielsweise ČEZ, was Dukovany oder Temelín betrifft– bereits Garantien gibt. Zweifellos wird dies auch im Gassektor der Fall sein. Konkret bedeutet das, dass der Staat faktisch den Kaufpreis garantiert und damit alle Investitionsrisiken auf sich überträgt. Anders ausgedrückt: In Europa geht der Trend heute aus Sicherheitsgründen hin zu einem regulierten Umfeld. Daher stellt sich die Frage: Wenn der Staat alle Risiken übernimmt, warum sollte er ČEZ nicht vollständig kontrollieren? Es gibt jedoch noch eine zweite Möglichkeit. Nirgendwo steht geschrieben, dass er ČEZ nicht über die Produktion kontrollieren kann. Vielleicht könnten Teile des Vertriebs und des Handels weiterhin über die Börse abgewickelt werden, was den Cashflow des Unternehmens ausgleichen würde.
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 3.12.2025:

Inhalt:
Klagen gegen das Umweltministerium im Zusammenhang mit dem geplanten Endlager werden im nächsten Jahr vor Gericht verhandelt, die erste wird schon am 18. Dezember erörtert.
ČEZ und Škoda zahlten die höchsten Einkommensteuern.
Das Kernkraftwerk Temelin hat ein neues Steuerungssystem.
Logistikzentrum für das Atomkraftwerk Dukovany ist in Brünn geplant.
Neues Logistikzentrum für das Kernkraftwerk Dukovany.
Tschechisches Energiekonzept basiert auf einem Modell, das nicht einmal einen Bachelor-Abschluss bestehen würde, behauptet Studie.
Kernkraftwerk Temelín stellt schrittweise auf neues Steuerungssystem um


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Klagen gegen das Umweltministerium im Zusammenhang mit dem geplanten Endlager werden im nächsten Jahr vor Gericht verhandelt, die erste wird schon am 18. Dezember erörtert

27.11.2025
Ekolist (ČTK)

Das Prager Stadtgericht wird im nächsten Jahr mit der Verhandlung von Klagen der Gemeinden gegen das Umweltministerium beginnen. Alle vier Standorte, die laut der Verwaltung für Endlager für radioaktive Abfälle (SÚRAO) für den Bau eines solchen Endlagers in Betracht gezogen werden, haben Klage eingereicht. Neben Březový potok in Böhmerwald handelt es sich um Janoch bei Temelín sowie Horku und Hrádek in der Region Vysočina. Die Verhandlungen finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, da die Klagen von verschiedenen Senaten verhandelt werden. Die erste Anhörung in Prag findet am 18. Dezember betreffend des Standorts Janoch statt, erklärte Edvard Sequens, Sekretär der Plattform gegen das Endlager und Energieberater der Gemeinden, auf einem Treffen der Gemeinden aus dem Standort Březový potok.


Alle zehn Gemeinden des Standortes Březový potok bei Horažďovice, auf dessen Gebiet das Endlager errichtet werden soll, reichten im Mai Klage ein. Gleich wie andere Standorte sind sie mit der Genehmigung vom Umweltministerium zur Durchführung einer geologischen Untersuchung des Gebiets nicht einverstanden. Diese soll Anfang des nächsten Jahres beginnen und zwei Jahre dauern. „Unsere Anwaltskanzlei Doucha Šikola teilte uns mit, dass die Klage bereits im Juli einem Richter zugewiesen wurde. Aufgrund der Überlastung des Prager Gerichts wird sie jedoch erst Mitte 2026 verhandelt“, sagte Michael Forman (Občané HD), Bürgermeister von Horažďovice und Vertreter der Plattform gegen das Endlager. „Es wird wahrscheinlich nichts ändern, die Chancen sind eher kleiner , aber Sie sind mit der Absicht herangegangen, ein starkes Signal zu setzen und sich zu verteidigen“, sagte Sequens. Für die drei verbleibenden Standorte steht noch kein Verhandlungstermin fest.

Der ehemalige Bürgermeister von Chanovice, Petr Klásek, der Vertreter des Standortes Březový potok in den Verhandlungen über das Endlager, teilte den Bürgermeistern mit, dass er heute von SÚRAO eine neue Karte des für das Endlager infrage kommenden Gebiets erhalten habe. „Es ist viermal so groß wie ursprünglich in den 1990er Jahren geplant“, sagte er. Die Gemeinden in Böhmerwald lehnen das Endlager seit 23 Jahren ab und protestieren mehrmals jährlich. Sie kritisieren vor allem, dass der Staat sie nie als Partner in die Diskussion über dieses so wichtige Bauprojekt einbezogen hat. Die Bürgermeister wollen sich diesbezüglich an die neuen Minister für Industrie und Umwelt sowie an die Abgeordneten wenden.


Die Gemeinden von Březový potok verweigerten kürzlich dem Unternehmen, das geologische Untersuchungen in geringer Tiefe durchführen soll, den Zugang zu ihrem Land. Gleichzeitig empfahlen sie das Gleiche privaten Grundstückseigentümern und Landwirten in der Region. Laut Sequens läuft die Ausschreibung für Tiefbohrungen bis zu einem Kilometer Tiefe noch. „Laut dem SÚRAO-Plan, der dem letzten Expertengremium (zum Endlager) vorgestellt wurde, sollten die Bohrungen Anfang des Jahres 2026 beginnen, aber so schnell wird es nicht gehen“, sagte er. Sequens zufolge sollen die Bohrungen bis zum Jahr 2028 andauern. Anschließend erfolgen eine Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, bevor über den Standort entschieden wird. Gebohrt wird an vier Standorten, wobei die tiefste Bohrung sechs Monate dauern soll, erklärte er.



Laut Sequens sollen die Bohrungen bis zum Jahr 2028 andauern. „Die Wahl eines endgültigen Standorts bis 2028 (der Plan der Regierung, die Auswahl aufgrund der EU-Taxonomie zu beschleunigen) ist definitiv nicht unter allen Umständen möglich. Und selbst die Auswahl bis zum Jahr 2030, dem offiziellen Stichtag, wird etwas überhastet sein“, sagte Sequens. Laut Forman wird SÚRAO bis 2028 nicht genügend Zeit haben, alle notwendigen und relevanten Daten zu sammeln. Beispielsweise dauere eine Wasserflussmessung laut Geologen drei Jahre, bevor sie ausgewertet werde, fügte er hinzu.

Die EU-Taxonomie verpflichtet die Tschechische Republik, bis zum Jahr 2050 ein fertiges Atommüll-Endlager zu haben.

Quelle: https://ekolist.cz/cz/zpravodajstvi/zpr ... 5ppNjAfjYg
/gr/


ČEZ und Škoda zahlten die höchsten Einkommensteuern
03.12.2025 Tageszeitung Českobudějovický deník Seite: 4

Prag – Die Unternehmen ČEZ, Škoda Auto und ČEPS trugen 2024 die höchsten Einkommensteuern zum tschechischen Staatshaushalt bei. Dies geht aus einer Analyse des Beratungsunternehmens Dun & Bradstreet hervor. Die Studie untersuchte alle Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die ihre Jahresabschlüsse bis zum 5. November 2025 veröffentlicht hatten, mit Ausnahme des Bankensektors.

Die höchste Einkommenssteuer des vergangenen Jahres, 46,74 Milliarden Kronen, entrichtete der halbstaatliche Energiekonzern ČEZ. Der Automobilhersteller Škoda Auto zahlte 11,28 Milliarden Kronen an den Staatshaushalt. An dritter Stelle folgte der Übertragungsnetzbetreiber ČEPS mit 6,69 Milliarden Kronen. Der Marktführer im Bereich Rüstungsgüter, Excalibur Army, lag mit deutlichem Abstand mit 2,99 Milliarden Kronen zurück. (čtk)
/gr/



Das Kernkraftwerk Temelin hat ein neues Steuerungssystem
03.12.2025 Tageszeitung Mladá fronta DNES (mrk) Südböhmen - Seite: 9

Temelín: Die Bediener / Operateure des Kontrollraums des ersten Blocks des Kernkraftwerks Temelín arbeiten seit Kurzem ausschließlich mit einem neuen Steuerungssystem, das etwa ein Drittel der Anlagen automatisch regelt. Eine ähnliche Umstellung ist für den zweiten Blockin Temelin im nächsten Jahr geplant.

Die Techniker planen, die Modernisierung des ersten Kraftwerksblocks im Jahr 2028 und die des zweiten Blocks ein Jahr später abzuschließen. Systemlieferant ist das amerikanische Unternehmen Westinghouse, das auch das ursprüngliche System für Temelin aus den 1990er Jahren geliefert hat.
/gr/



Logistikzentrum für das Atomkraftwerk Dukovany ist in Brünn geplant
02.12.2025 Fernsehen CT 12:20 Ereignisse in den Regionen plus – Brünn
Sender: Tschechisches Fernsehen

Zuzana Petrů, Moderatorin:
In Brünn wird ein Logistikzentrum mit Ersatzteilen für den Betrieb und die Instandhaltung des Kernkraftwerks Dukovany errichtet. DieAKW-Betreiberfirma ČEZ plant, es in angemieteten Räumlichkeiten im Industriegebiet in der Nähe des Flughafens Brünn einzurichten. Es handelt sich um eine Halle mit einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern und einer Höhe von 10 Metern. Dort werden hauptsächlich große und schwere Bauteile wie Turbinenkomponenten oder Hochdruckpumpen gelagert.

Jiří Bezděk, Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany:
„Das neue Lager ermöglicht uns nicht nur eine Kapazitätserhöhung, sondern auch die qualitativ hochwertige Lagerung von Ersatzteilen. So stellen wir sicher, dass diese stets in der benötigten Qualität verfügbar sind, insbesondere bei Blocks-Stillständen.“
/gr/



Neues Logistikzentrum für das Kernkraftwerk Dukovany
2.12.2025 Tschechischer Rundfunk Brünn 10.30 Uhr – Nachrichten

CEZ wird in Brünn ein Zentrum mit Ersatzteilen für Dukovany haben

CEZ wird in Brünn ein Logistikzentrum mit Ersatzteilen für den Betrieb und die Instandhaltung des Kernkraftwerks Dukovany einrichten und die angemieteten Räumlichkeiten im Industriegebiet nahe dem Flughafen Brünn zumindest so lange nutzen, bis das Hauptlager in der Nähe des Kraftwerks repariert ist. Dies teilte der Kraftwerkssprecher Jiří Bezděk mit und fügte hinzu, dass der Wiederaufbau des bisherigen Lagerareals in Heřmanice für das Jahr 2028 geplant sei.
/gr/


Tschechisches Energiekonzept basiert auf einem Modell, das nicht einmal einen Bachelor-Abschluss bestehen würde, behauptet Studie
idnes.cz 3. Dezember 2025
Autorin: Dáša Hyklová

Das sogenannte SEEPIA-Modell, auf dem das neu erarbeitete Staatliche Energiekonzept (SEK) basiert, weist neben anderen Mängeln auch die Vernachlässigung von Netzverlusten und die Nichtbeachtung von Leistungsreserven, Widersprüche zu offiziellen Daten und die Überschätzung des Einsatzes erneuerbarer Energien auf. Dies geht aus einer Analyse hervor, die von Experten der Tschechischen Technischen Universität CVUT im Auftrag des Finanzministeriums erstellt wurde. Die Hochspannungsplattform veröffentlichte sie auf der Website Datarun.

Vertreter der Energiewirtschaft und Industrie kennen den Bericht bereits seit einigen Monaten. Die zuständigen Minister hielten sich bezüglich der Schlussfolgerungen bedeckt, ihre Ministerien vermieden die Veröffentlichung des Materials. „Die Studie wurde ordnungsgemäß mit einem Annahmeprotokoll in der ersten Jahreshälfte eingereicht und liegt der Staatsverwaltung vor“, bestätigte einer der an der Erstellung beteiligten Professoren der Tschechischen Technischen Universität CVUT in Prag kürzlich gegenüber iDNES.cz.

Das Ende der Kohle, der Ausbau der Kernenergie. Das Ministerium entwirft eine neue Energievision.

Eine Expertenanalyse im Auftrag des tschechischen Finanzministeriums mit dem Untertitel „Überprüfung des Entwurfs der Aktualisierung des Energiestrategiekonzepts 2024“ bewertet die vorläufige Fassung des wichtigsten strategischen Dokuments des tschechischen Energiesektors hinsichtlich Energiebilanz und Wirtschaftsmodell. Die Hochspannungsplattform hat die Analyse erhalten und sie, „im Interesse einer transparenten und ausgewogenen Diskussion über die Zukunft des tschechischen Energiesektors“, auf der Website Datarun veröffentlicht, wie Vertreter der Plattform in einer Pressemitteilung erklären.

„Aufgrund von Definitionsproblemen und Fehlern in der Datenverwendung hätte das Dokument selbst als Master- oder Bachelorarbeit an einer staatlichen Universität kein ordnungsgemäßes Peer-Review-Verfahren bestanden, da es etablierte Fachansätze und Definitionen nicht berücksichtigt“, so die Autoren der Analyse. Unter Bezugnahme auf Primärquellen und Expertenstudien weisen sie auf zahlreiche grundlegende Inkonsistenzen im SEEPIA-Modell hin, das das Industrieministerium bei der Erstellung des Energiestrategieplans verwendet hat.

Unterschätzter Verbrauch und unpassende Zahlen….

Experten der Tschechischen Technischen Union (CVUT) stellen zunächst die Eingangsparameter in Frage. Für das Startjahr 2019 geht SEEPIA von einem Endstromverbrauch von 57,8 Terawattstunden (TWh) aus. Das sind 7,1 Prozent weniger als vom Energieregulierungsamt (62,3 TWh) und fast zehn Prozent weniger als vom Tschechischen Statistikamt (63,79 TWh) angegeben.

„Der Grund liegt in der Vernachlässigung der Gesamtverluste im Übertragungs- und Verteilungsnetz, die jedoch nicht unerhebliche 4,5 TWh ausmachen. Zum Vergleich: Dies entspricht der Jahresproduktion zweier großer Kohlekraftwerke. SEEPIA unterschätzt den Verbrauch, der mit dieser Strommenge gedeckt werden muss“, warnt die Hchspannungsplattform.

SEEPIA leitet die jährliche Nutzung der installierten Kapazität von Photovoltaik- und Windkraftanlagen aus der europäischen ENTSO-E-Methodik ab, die im Vergleich zu den tschechischen Klimabedingungen Werte zugrunde legt, die mindestens zehn Prozent höher liegen. Für Photovoltaik werden 1.090 Stunden angesetzt, unter Berücksichtigung nicht optimal zur Sonne ausgerichteter Dachinstallationen sind es jedoch tatsächlich nur 950 Stunden. Für Windkraftanlagen werden 2.300 Stunden berechnet, in der Praxis erreichen sie in Tschechien jedoch nur 2.000 Stunden.

„Die Autoren räumen ein, dass dies in der aktuellen Situation noch keine so bedeutende Rolle spielen mag, fügen aber gleichzeitig hinzu, dass dies mit der erwarteten Entwicklung erneuerbarer Energien in Zukunft der Fall sein wird“, heißt es in der Analyse.

SEEPIA ignoriert zudem völlig den Rückgang der Produktion erneuerbarer Energien, der insbesondere im Frühjahr und Sommer problematisch ist. Experten der Tschechischen Technischen Universität (CVUT) schätzen, dass der Netzbetreiber bei einer Photovoltaikleistung von 12 Gigawatt (GW) die Produktion um bis zu über 2 Terawattstunden (TWh) pro Jahr reduzieren kann. Durch den Ausbau von Batteriespeichern lässt sich dieses Phänomen jedoch aus Kapazitätsgründen nur abmildern, nicht aber vollständig beseitigen. Die Autoren der Gegenanalyse kritisieren zudem, dass SEEPIA die Entladung von Batteriespeichern als normale Produktion behandelt, obwohl es sich tatsächlich nur um eine zeitliche Verschiebung des Stromverbrauchs handelt.

Experten der CVUT weisen außerdem auf die wirtschaftlich unrealistische Modellierung des Betriebs von Gaskraftwerken hin. „Der jährliche Nutzung der Gasenergiequellen ist bis zum Jahr 2035 extrem niedrig, was der geringen Importabhängigkeit der Tschechischen Republik von Gas entspricht. Aufgrund dieser geringen Nutzung sind dann die Gaskraftwerke völlig unwirtschaftlich zu betreiben. Investoren werden sie ohne massive Investitionsförderung nicht bauen und Betreiber ohne Betriebskostenzuschüsse nicht betreiben“, heißt es im Bericht.


Weitere Schwächen des SEEPIA-Modells sind die Skalierung der Kernkraftwerksleistung unabhängig von der tatsächlichen Dimension der geplanten Ressourcen sowie die Annahme einer absurd niedrigen Kohleförderung, die die Steinbruchwirtschaft nicht tragen könnte.

Die Versorgungssicherheit steht auf dem Spiel.

Das Team der CVUT untersuchte zudem die Verfügbarkeit stabiler Stromversorgung in der verbrauchsintensivsten Winterzeit und die Fähigkeit, Lastspitzen abzudecken. Im Gegensatz zum SEEPIA-Modell kommt es zu dem Schluss, dass dem System ohne Kohle im Jahr 2030 im Falle einer anhaltenden „Dunkelflaute“ mindestens 2.500 MW fehlen werden. Es weist jedoch darauf hin, dass das Defizit tatsächlich höher ausfallen wird, da einige Kraftwerke außer Betrieb sein und andere für andere Zwecke der Leistungsbilanz genutzt werden könnten.


„Die Wahrscheinlichkeit, dass alle installierten stabilen Energiequellen vollumfänglich und mit Nennleistung verfügbar sind, liegt praktisch bei null. Daher ist es notwendig, die verfügbare Leistung im System um etwa zwanzig Prozent zu erhöhen“, empfiehlt der Bericht.

Aufgrund all dieser Ungenauigkeiten unterschätzt das SEEPIA-Modell die Importabhängigkeit Tschechiens und wichtige Parameter der Ressourcenadäquanz deutlich, so Experten. Der Indikator LOLE (Loss of Load Expectation), der angibt, wie viele Stunden pro Jahr Tschechien den Bedarf nicht durch Eigenproduktion oder Importe decken kann, wird laut der jüngsten Europäischen Ressourcenadäquanzbewertung (ERAA) in Tschechien im Jahr 2028 voraussichtlich zwanzig Stunden erreichen. SEEPIA prognostiziert null Stunden im Jahr 2025 und eine Stunde im Jahr 2030.

Experten der CVUT erklären in diesem Zusammenhang, dass der Anstieg des LOLE-Indikators nicht linear verläuft und dass eine Verringerung der Reserve um etwa acht Prozent zu einem Anstieg von null auf tausend Stunden pro Jahr führen kann. „Daher kann selbst ein relativ kleiner Fehler im Bereich von wenigen Prozent, wenn wir uns nahe dem Knickpunkt der LOLE-Kurve befinden, zu einer raschen Verschlechterung der Versorgungssicherheit und Systemstabilität führen“, fügen die CVUT-Experten hinzu.

Im wirtschaftlichen Teil widerspricht das Autorenteam der Behauptung, dass erneuerbare Energien Strom verbilligen. Dies treffe nur zu, wenn ihr Anteil am Energiemix gering sei. Sobald die Kosten für die Stabilität und den Ausbau der Netze berücksichtigt würden, steige der Strompreis.

Laut den Schlussfolgerungen der CVUT-Analyse ist das SEEPIA-Modell, mit dem der staatliche Bericht gearbeitet hat, nicht direkt anwendbar. „Die einzige Lösung ist eine vollständige Überarbeitung des Dokuments, um die bestehenden grundlegenden Fehler zu vermeiden. Wir empfehlen, das Staatliche Energiekonzept (SEK) von Grund auf neu zu verfassen“, so die Experten der Tschechischen Technischen Universität (CVUT).

Das Staatliche Energiekonzept (SEK) ist ein strategisches Dokument der Tschechischen Republik, das die Ziele, Prioritäten und Visionen für die langfristige Entwicklung der tschechischen Energiewirtschaft – in der Regel für 25 bis 30 Jahre – festlegt. Es gibt die Richtung vor, in die sich der tschechische Energiesektor entwickeln soll.

Aktuelle Pläne und Diskussionen konzentrieren sich vor allem auf die schrittweise Reduzierung und die endgültige Einstellung der Kohleverstromung, beispielsweise mit dem Ziel, diese bis zum Jahr 2033 zu beenden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und dem Bau neuer Kernkraftwerke (z. B. in Dukovany und Temelín), um eine stabile und emissionsfreie Stromversorgung zu gewährleisten. Zudem wird die Notwendigkeit eines starken Ausbaus erneuerbarer Energien (Solar, Wind, Biomasse) betont, aber auch die Nutzung von Erdgas als Übergangsbrennstoff beim Kohleausstieg, bis ausreichend CO₂-freie Kapazitäten aufgebaut sind. Ein schrittweiser Ersatz durch kohlenstoffarme und erneuerbare Gase wie Biomethan wird ebenfalls erwogen.

Der ursprüngliche Entwurf der Staatsenergiekonzept-Aktualisierung, der auf dem noch gültigen Konzept von 2015 aufbaut, wurde im Februar des letzten Jahres einem ressortübergreifenden Kommentierungsverfahren unterzogen und sollte anschließend in der Regierung diskutiert werden. Das Kabinett hat das Konzept jedoch nicht genehmigt, da „weitere Änderungen eingearbeitet und die dynamischen Entwicklungen im Energiesektor sowie die geltende Gesetzgebung berücksichtigt werden müssen“.

Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/c ... nomika_hyk



Kernkraftwerk Temelín stellt schrittweise auf neues Steuerungssystem um
ČTK
1. Dezember 2025, oenergetice.cz


Das Kernkraftwerk Temelín stellt auf ein neues Steuerungssystem um. Die Modernisierung, die vor drei Jahren begann, wird im Jahre 2028 abgeschlossen sein. Temelín wird das neue Steuerungssystem, das den Betrieb des Kraftwerks für mindestens sechzig Jahre sichern soll, von der amerikanischen Firma Westinghouse bkommen. Dies gab der Kraftwerkssprecher Marek Sviták in einer Pressemitteilung bekannt.

Laut dem Direktor des Kernkraftwerks Temelín, Jan Kruml, erfolgt die Umstellung auf das neue System schrittweise und wird während der Block-Stillständen durchgeführt. „Wir haben die vollständige Überwachung und Steuerung des Kontrollraums des ersten Blocks auf das neue System umgestellt. Rund ein Drittel der automatischen Steuerung wurde bereits übertragen. Dies betrifft beispielsweise die Steuerung der Kühlwasserpumpen oder die Kühlung der Abklingbecken. Weitere Teile des Kraftwerks werden in den folgenden Block-Stillständen folgen“, sagte Kruml.

Seit Beginn der Modernisierung haben Techniker beispielsweise 80 Kilometer Kabel verlegt und Dutzende Server installiert. „Um das Kraftwerk mindestens 60 Jahre lang, und ich gehe davon aus, sogar länger, sicher betreiben zu können, müssen wir nicht nur unsere eigene Ausrüstung, sondern auch das Steuerungssystem modernisieren. Weltweit gesehen ist dies ein außergewöhnliches Projekt hinsichtlich Technologie und Umfang. Unter anderem, weil es während geplanter Block-Stillstände ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebs und mit maximalem Fokus auf Betriebssicherheit durchgeführt wird“, sagte Bohdan Zronek, Mitglied des Verwaltungsrats von ČEZ und Leiter der Abteilung Kernenergie.

Das Kernkraftwerk Temelín, eines von zwei Kernkraftwerken in Tschechien, deckt etwa ein Fünftel des inländischen Stromverbrauchs. Seit Jahresbeginn hat es 15,8 Terawattstunden Strom produziert.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ici-system
/gr/

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Mgr. Gabriela Reitingerova
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